Sie sind auf Seite 1von 1

Geschichte, 8. Jgst.

Aufklärung, Französische Revolution, Napoleon Datum: ______________

Forderungen der Aufklärer werden Gesetz: Die Erklärung der Menschen- und
Bürgerrechte 1789
Die Abgeordneten der Nationalversammlung befürchteten im Sommer 1789, dass die revolutionäre Stimmung im Land noch
wachsen könnte. Sofortige Reformen sollten Ruhe und eine stabile Ordnung herstellen. Doch welche Maßnahmen beschloss
die Nationalversammlung – und welche davon sind heute noch von Bedeutung?

DT 1: Die Lage der Nation am Vorabend der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
Wenige Tage nach der Abschaffung der Feudalrechte benannte sich die Nationalversammlung in Verfassunggebende
Nationalversammlung um. Die Beseitigung der Privilegien beendete die alte Ständegesellschaft. Der Adel fürchtete um sein Leben, das
Bürgertum um seinen Besitz. Die Unruhen auf dem Land hörten nicht auf, da die Bauern kein Geld hatten, sich von den Abgaben und
Frondiensten freizukaufen. In Paris herrschte weiterhin Hunger. Im Oktober 1789 zogen Tausende von Menschen aus der Stadt nach
Versailles vor das Schloss des Königs. Dort erzwangen sie den Umzug der königlichen Familie und der Nationalversammlung nach Paris.
Gemeinsam sollten beide die Probleme Frankreichs lösen. Gefahr drohte auch aus dem Ausland. Die absoluten Monarchen in den
Nachbarstaaten wollten ein Übergreifen der Revolution auf ihre Länder unbedingt verhindern. Daher waren sie bereit, gegen

DT 2: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – für alle?


Trotz der schwierigen Lage, in der sich das Land befand, schaffte die Nationalversammlung etwas Außergewöhnliches. Am 26. August
1789 veröffentlichte sie die „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“. Mit der Erklärung gingen die französischen Abgeordneten
noch einen Schritt weiter als die Amerikaner bei ihrer 1776 verabschiedeten Unabhängigkeitserklärung, denn die Franzosen
beanspruchten die weltweite Gültigkeit der Menschenrechte. Doch auch in Frankreich warteten rund 600 000 Protestanten bis zum
14. Dezember 1789 auf ihre staatsbürgerlichen Rechte; die 50 000 Juden Frankreichs bis 1791. Heftige Debatten gab es bei der Frage,
ob die Sklaverei in den Kolonien in der Karibik durch die „Erklärung der Menschenrechte“ abgeschafft sei. Zunächst wurden alle
Nachfahren des Sklavenhandels freie Menschen. Auf Antrag der Plantagenbesitzer hob die Nationalversammlung die Beseitigung der
Sklaverei jedoch wieder auf, da die Zuckerlieferungen nach Frankreich wegen der Befreiung der Sklaven stockten.

Arbeitsauftrag:
1. Lege mithilfe von DT1 die Zustände dar, die in Frankreich herrschten, als die Erklärung der Menschen und Bürgerrechte
veröffentlicht wurde.
2. Lies die Artikel in M1 (vgl. PowerPoint) und gib den Inhalt in eigenen Worten so kurz und knapp wie möglich wieder.
Überlege anschließend, welche dieser Grundsätze auch für dich – heut, hier, in der Bundesrepublik Deutschland – gelten.

Art 1.
Art 2.
Art. 3
Art. 4
Art. 7
Art. 10
Art. 11
Art. 16
Art. 17

3. Erkläre anhand DT2, warum die Durchsetzung der Menschen- und Bürgerrechte nicht mit der Veröffentlichung
gleichgesetzt werden darf. Formuliere anschließend eine These [= begründete Vermutung], warum die jeweilige
Bevölkerungsgruppe zunächst nicht inbegriffen war.

Das könnte Ihnen auch gefallen