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Inhalt
Seite
Vorwort ........................................................................................................................................................... 4
1 Anwendungsbereich ........................................................................................................................ 5
2 Normative Verweisungen................................................................................................................. 5
3 Begriffe .............................................................................................................................................. 7
4 Bautechnische Unterlagen .............................................................................................................. 8
4.1 Allgemeines....................................................................................................................................... 8
4.2 Standsicherheitsnachweis............................................................................................................... 8
4.3 Zeichnungen...................................................................................................................................... 9
5 Werkstoffe ......................................................................................................................................... 9
6 Einwirkungen .................................................................................................................................... 9
6.1 Allgemeines....................................................................................................................................... 9
6.2 Eigenlast .......................................................................................................................................... 10
6.3 Vorspannkraft.................................................................................................................................. 10
6.4 Ständige Lasten aus Antennen, Antennenzügen, Energieleitungen und
Gegengewichtssystemen............................................................................................................... 10
6.5 Windlast ........................................................................................................................................... 10
6.6 Verkehrslast .................................................................................................................................... 10
6.7 Schnee- und Eislast........................................................................................................................ 10
6.8 Wärmeeinwirkung ........................................................................................................................... 10
6.9 Veränderliche Lasten aus Antennen, Antennenzügen, Energieleitungen und
Gegengewichtssystemen............................................................................................................... 11
6.10 Lasten aus Bauzuständen ............................................................................................................. 11
6.11 Änderungen der Stützbedingungen.............................................................................................. 11
6.12 Anprall.............................................................................................................................................. 11
6.13 Sonstige Lasten .............................................................................................................................. 11
6.14 Absturz von Personen in Sicherungsgeschirre .......................................................................... 11
6.15 Erdbebeneinwirkungen .................................................................................................................. 11
7 Rechnerische Nachweise............................................................................................................... 12
7.1 Berechnungsgrundsätze................................................................................................................ 12
7.1.1 Nachweis der Tragsicherheit......................................................................................................... 12
7.1.2 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit........................................................................................... 12
7.1.3 Nachweis der Betriebsfestigkeit ................................................................................................... 13
7.1.4 Hinweise zur Berechnung von Fachwerken ................................................................................ 13
7.2 Zusätzliche Regelungen für Maste................................................................................................ 13
7.2.1 Allgemeines..................................................................................................................................... 13
7.2.2 Zu untersuchende Windrichtungen .............................................................................................. 13
7.2.3 Näherung bei verschieden geneigten oder verschieden langen Abspannseilen eines
Abspannsternes.............................................................................................................................. 14
7.3 Gründung......................................................................................................................................... 14
7.4 Einzelnachweise ............................................................................................................................. 14
7.4.1 Öffnungen in Hohlquerschnitten................................................................................................... 14
7.4.2 Lagerung des Mastschaftes .......................................................................................................... 14
8 Bauliche Durchbildung und Ausführung ..................................................................................... 16
8.1 Tragwerk .......................................................................................................................................... 16
8.1.1 Allgemeines..................................................................................................................................... 16
8.1.2 Mindestdicke ................................................................................................................................... 16
8.1.3 Querschnittsaussteifungen ........................................................................................................... 16
8.1.4 Schraubenverbindungen ............................................................................................................... 16
8.1.5 Abspannungen................................................................................................................................ 16
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DIN V 4131:2008-09
Seite
3
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Vorwort
Dieses Dokument wurde im NABau-Arbeitsausschuss NA 005-08-18 AA „Türme und Maste“ erarbeitet.
Eine Vornorm ist das Ergebnis einer Normungsarbeit, das wegen bestimmter Vorbehalte zum Inhalt oder
wegen des gegenüber einer Norm abweichenden Aufstellungsverfahrens vom DIN noch nicht als Norm
herausgegeben wird.
vorzugsweise als Datei per E-Mail an nabau@din.de in Form einer Tabelle. Die Vorlage dieser Tabelle
kann im Internet unter http://www.din.de/stellungnahme abgerufen werden;
oder in Papierform an den Normenausschuss Bauwesen (NABau) im DIN, 10772 Berlin (Hausanschrift:
Burggrafenstr.6, 10787 Berlin).
Zum Haupttext der Norm gehören ein Anhang A sowie ein Anhang B.
Anhang B „Eigenfrequenzen“ enthält Näherungsgleichungen zur Ermittlung der Eigenfrequenzen von Türmen.
Änderungen
Frühere Ausgaben
DIN 4131: 1969-03, 1991-11
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–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt für alle ortsfesten Antennentragwerke aus Stahl, mit Ausnahme der Träger von Haushalts-
antennen. Als Haushaltsantennen gelten in Übereinstimmung mit DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) Antennen
mit höchstens 6 m freier Lauflänge und einem Einspannmoment von höchstens 1 650 Nm.
Eine Übertragung der Norm auf mobile oder bewegliche Antennentragwerke bzw. Antennen sowie Tragwerke
aus anderen Werkstoffen, z. B. Leichtmetallen und Kunststoffen, ist nur unter Berücksichtigung der
Einsatzbedingungen, z. B. Beanspruchungen aus Massenträgheitskräften bei beweglichen Antennen, und der
Materialeigenschaften möglich.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN 1045-1, Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton — Teil 1: Bemessung und Konstruktion
DIN 1055-1, Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1: Wichten und Flächenlasten von Baustoffen, Bauteilen und
Lagerstoffen
DIN 1055-100, Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 100: Grundlagen der Tragwerksplanung — Sicherheits-
konzept und Bemessungsregeln
DIN 4030-1, Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase — Grundlagen und Grenzwert
DIN 4149, Bauten in deutschen Erdbebengebieten — Lastannahmen, Bemessung und Ausführung üblicher
Hochbauten
DIN 50978, Prüfung metallischer Überzüge; Haftvermögen von durch Feuerverzinken hergestellten
Überzügen
DIN 55928-8, Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungen und Überzüge — Teil 8: Korrosions-
schutz von tragenden dünnwandigen Bauteilen
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DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
DIN EN 1993-1-9, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten — Teil 1-9: Ermüdung
DIN EN 1993-1-11, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten — Teil 1-11: Bemessung und
Konstruktion von Tragwerken mit Zuggliedern aus Stahl
DIN EN 10210-1, Warmgefertigte Hohlprofile für den Stahlbau aus unlegierten Baustählen und aus
Feinkornbaustählen — Teil 1: Technische Lieferbedingungen
DIN EN 10219-1, Kaltgefertigte geschweißte Hohlprofile für den Stahlbau aus unlegierten Baustählen und aus
Feinkornbaustählen — Teil 1: Technische Lieferbedingungen
DIN EN 10264-1, Stahldraht und Drahterzeugnisse — Stahldraht für Seile — Teil 1: Allgemeine
Anforderungen
DIN EN 10264-2, Stahldraht und Drahterzeugnisse — Stahldraht für Seile — Teil 2: Kaltgezogener Draht aus
unlegiertem Stahl für Seile für allgemeine Verwendungszwecke
DIN EN 10264-3, Stahldraht und Drahterzeugnisse — Stahldraht für Seile — Teil 3: Runder und profilierter
Draht aus unlegiertem Stahl für hohe Beanspruchungen
DIN EN 13411-5, Endverbindungen für Drahtseile aus Stahldraht — Sicherheit — Teil 5: Drahtseilklemmen
mit U-förmigem Klemmbügel
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1), Kabelnetze für Fernsehsignale, Tonsignale und interaktive Dienste —
Teil 11: Sicherheitsanforderungen
DIN EN ISO 1461, Durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken) —
Anforderungen und Prüfungen
DIN EN ISO 2063, Thermisches Spritzen — Metallische und andere anorganische Schichten — Zink,
Aluminium und ihre Legierungen
DIN EN ISO 2178, Nichtmagnetische Überzüge auf magnetischen Grundmetallen — Messen der Schicht-
dicke — Magnetverfahren
DIN EN ISO 12944 (alle Teile), Beschichtungsstoffe — Korrosionsschutz von Stahlbauten durch
Beschichtungssysteme
DIN EN ISO 14122-3, Sicherheit von Maschinen — Ortsfeste Zugänge zu maschinellen Anlagen — Teil 3:
Treppen, Treppenleitern und Geländer
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–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
3.1
Selbststrahler
Bauwerk für funktechnische Zwecke, das selbst die Antenne bildet
3.2
Antennentragwerk
Bauwerk für funktechnische Zwecke, das entweder Selbststrahler oder Träger von Antennen ist
3.3
Turm
freistehende, als Kragarm tragende Konstruktion
3.4
Mast
Konstruktion, die durch in verschiedenen Höhen angeordnete und am Boden oder einem anderen Bauwerk
verankerte Seile gehalten wird
3.5
Splintschraube
Schraube zur Sicherung von Bolzen gegen Herauswandern, die radial durch ein Loch im Bolzen geführt wird
3.6
Bondings
elektrisch leitende Kabel, die bewegliche, unter Spannung stehende Teile (z. B. Bolzengelenk am
Selbststrahler) verbinden, um das Entstehen lokaler Lichtbögen zu vermeiden
3.7
Podeste
Plattformen oder Bühnen, die zur Wartung oder Montage zeitweilig von Personen betreten werden können
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DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
4 Bautechnische Unterlagen
4.1 Allgemeines
4.2 Standsicherheitsnachweis
Im Standsicherheitsnachweis sind für alle tragenden Bauteile die erforderlichen Nachweise übersichtlich und
in prüfbarer Form zu erbringen. Falls erforderlich sind beizufügen:
c) geologisch-bodenmechanisches Baugrundgutachten;
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–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
4.3 Zeichnungen
a) Übersichtszeichnungen mit Angabe der Systemmaße des Tragwerkes, der Querschnitte aller tragenden
Bauteile, der Werkstoffe und der Anzahl, Art und Anordnung der Antennen, Energieleitungen, Steig-
einrichtungen und Verbände sowie Vorspannkräfte von Abspannseilen in Abhängigkeit von der Aufstell-
temperatur und der Antennenbelegung, sofern diese Änderungen der Vorspannkräfte hervorrufen;
b) Fundamentzeichnungen mit Lageplan und Nordpfeil sowie Angaben über Baustoffe und Ausführung;
5 Werkstoffe
Für die Auswahl der Werkstoffe gilt DIN 18800-1. Rohre nach DIN EN 10219-1 und DIN EN 10210-1 sind
entsprechend einzuordnen.
Sollen Stahlbauteile feuerverzinkt werden, so sind die Verzinkungseigenschaften des Werkstoffes, aber auch
die Rückwirkung der Verzinkung auf den Werkstoff selbst zu berücksichtigen.
6 Einwirkungen
6.1 Allgemeines
Für die Berechnung sind ständige, veränderliche und gegebenenfalls außergewöhnliche Einwirkungen zu
berücksichtigen:
1) Eigenlast (Eigengewicht des Tragwerks einschließlich Ein- und Anbauten wie Leitern und Bühnen);
1) Windlast;
2) Verkehrslast;
4) Wärmeeinwirkung;
5) veränderliche Lasten z. B. aus Wind und Eis auf Antennen, Antennenzügen, Energieleitungen und
Gegengewichtssystemen;
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DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
1) Anprall;
2) sonstige Lasten, die sich aus der örtlichen Lage ergeben können, z. B. Wellenschläge bei Offshore-
Konstruktionen oder Einwirkungen aus Lawinen;
3) Absturz von Personen in Sicherungsgeschirren für den Nachweis von Sicherungseinrichtungen und
deren Befestigungen.
d) Erdbebeneinwirkung.
6.2 Eigenlast
Die Eigenlasten des Tragwerkes dürfen nach DIN 1055-1 und DIN 1055-2 ermittelt werden.
6.3 Vorspannkraft
Als Vorspannkraft gilt diejenige Seilkraft, die bei einer Aufstelltemperatur von 10 °C im wind- und eisfreien
Zustand kontrolliert eingebracht wird. Sofern zum Zeitpunkt des Vorspannens eine von 10 °C abweichende
Temperatur herrscht, ist diese beim Einstellen der Vorspannkraft zu berücksichtigen.
6.5 Windlast
Die Windlast ist nach DIN 1055-4 unter Berücksichtigung des Anhangs A dieser Norm zu ermitteln.
6.6 Verkehrslast
Für die Bemessung von Podesten und ihren Einzelteilen ist eine gleichmäßig verteilte Verkehrslast von
2 kN/m2, die Schnee und Eis einschließt, anzunehmen. Dies gilt auch für die mit Antennen belegten Podest-
flächen. Anstelle der Flächenlast ist mit einer Einzellast von 3 kN an ungünstigster Stelle zu rechnen, wenn
dies ungünstiger ist als die vorgenannte Flächenlast.
Für den Nachweis eines Gesamttragwerkes mit mehr als zwei Podesten braucht jedes Außenpodest nur mit
1 kN/m2, jedes Innenpodest nur mit 0,5 kN/m2 belastet zu werden.
Für die Bemessung der Geländer ist eine horizontal wirkende, am Geländerholm angreifende Last von
0,5 kN/m anzunehmen. Wand- und Verbandstäbe mit einer Neigung von weniger als 30° gegen die
Horizontale sowie Leitersprossen sind für eine Vertikallast von 1,5 kN an ungünstigster Stelle nachzuweisen;
hierbei darf die Windlast auf das Gesamttragwerk mit einem unabhängig von der Höhe anzusetzenden
Staudruck q = 0,3 kN/m2 berechnet werden.
6.8 Wärmeeinwirkung
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–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Eine ungleichmäßige Temperaturänderung hat im Allgemeinen nur Einfluss auf die Gebrauchstauglichkeit,
insbesondere bei vollwandigen Antennentragwerken mit Rohr- oder ähnlichen Querschnitten. Sofern seitens
des Auftraggebers keine anderen Angaben gemacht werden, ist hierfür ein linear veränderlicher
Temperaturunterschied von 15 K über den Tragwerksquerschnitt und ein Staudruck von q = 0,3 kN/m2 als
gleichmäßig verteilte statische Last anzusetzen.
Für Eislasten und für Windlasten auf vereiste und eisfreie Antennen, Antennenzüge, Energieleitungen und
gegebenenfalls deren Halterungen sind vom Hersteller Größe, Lage und Richtung der Wirkungslinie
anzugeben. Entsprechendes gilt für Einwirkungen infolge von Temperaturänderungen bei Antennenzügen.
Die Wirkung von Gegengewichtssystemen darf berücksichtigt werden, wenn ihre Funktion unter den zu
erwartenden Witterungsbedingungen sichergestellt ist.
Lasten aus Bauzuständen (z. B. aus Montageabspannungen, Hebezeugen, Gerüsten, einem Vorrecken der
Seile am Mast) sind zu berücksichtigen.
6.12 Anprall
Sonstige Lasten, die sich aus der örtlichen Lage ergeben, sind mit der Genehmigungsbehörde und dem
Betreiber abzustimmen.
6.15 Erdbebeneinwirkungen
Einwirkungen aus Erdbeben sind nach DIN 4149 zu bestimmen. Die Zuordnung der Antennentragwerke zu
einer Bedeutungskategorie nach DIN 4149 ist mit der Genehmigungsbehörde abzustimmen.
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DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
7 Rechnerische Nachweise
7.1 Berechnungsgrundsätze
Für den Nachweis der Tragsicherheit gilt DIN 18800, sofern hier keine anderen Regelungen getroffen werden.
Bei Berechnung nach DIN 18800 darf die Streckgrenze fy,k nach E DIN 18800-1/A2:2007-06, Tabelle 1 um
10 % vergrößert werden.
Die Kombinationen der Einwirkungen nach Abschnitt 6 zur Ermittlung der Bemessungsschnittgrößen sind
nach DIN 1055-100 festzulegen. Zur Vereinfachung können folgende Annahmen verwendet werden:
1) Ständige Einwirkungen:
2) Veränderliche Einwirkungen:
ii) andere veränderliche Einwirkungen mit ψ0,i ⋅ γQ,i nach DIN 1055-100.
Die Schnittgrößen für das Tragwerk sind im Allgemeinen nach der Elastizitätstheorie II. Ordnung zu berech-
nen. Vorverformungen des Gesamtsystems (Lotabweichungen, Vorkrümmungen) müssen nicht berücksichtigt
werden.
Mit den so ermittelten Schnittgrößen ist die Tragsicherheit mit dem Verfahren Elastisch-Elastisch nach
DIN 18800 nachzuweisen.
Der Nachweis der Gebrauchstauglichkeit ist mit den charakteristischen Werten der Einwirkungen zu führen.
Für den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit sind die entsprechenden Verformungsgrenzwerte und die dabei
zu berücksichtigenden Einwirkungen vom Auftraggeber vorzugeben.
2) DIN 1055-100 behandelt diese Kombination unter „ständige und vorübergehende Bemessungssituationen“.
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–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Ein Nachweis der Betriebsfestigkeit aus wirbelerregten Querschwingungen ist nach Anhang A dieser Norm in
Verbindung mit DIN 1055-4 sowie DIN EN 1993-1-9 zu führen. Dies ist auch dann erforderlich, wenn die
Querschwingungen durch Gegenmaßnahmen reduziert werden.
Der Betriebsfestigkeitsnachweis für Böenerregung kann entfallen, wenn die zugrunde gelegten Kerbfall-
klassen mindestens gleich 71 sind.
Der Nachweis ist mit den charakteristischen Werten der Einwirkungen zu führen.
Der Einfluss der Formänderungen der Füllstäbe auf die Formänderungen des Gesamttragwerkes ist zu
berücksichtigen. Zur Berücksichtigung des Schraubenschlupfes siehe 8.1.4.
Sofern druckschlaffe Diagonalen in Fachwerken verwendet werden, ist zu beachten, dass sie infolge von
Eckstielstauchungen ausweichen können und dann größere Verformungen unter Zugkräften auftreten als bei
drucksteifer Ausbildung.
7.2.1 Allgemeines
Bei Masten ist es erforderlich, den Durchhang der Seile beim statischen Nachweis zu berücksichtigen. Der
Zusammenhang zwischen den Lasten einerseits und den Schnitt- und Verformungsgrößen andererseits wird
hierdurch nichtlinear.
Im Allgemeinen sind die Schnittgrößen für mehrere Windrichtungen zu berechnen, um die größten
Beanspruchungen zu ermitteln. Bei zentralsymmetrischen Abspannungen nach Bild 2 brauchen abgespannte
Maste nur für die im Bild 2 eingetragenen Windrichtungen untersucht zu werden.
Bei z. B. durch Antennen untereinander verbundenen Masten sind gegebenenfalls auch andere Wind-
richtungen zu untersuchen.
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DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Sind Seile eines Abspannsternes verschieden lang oder verschieden geneigt, darf für den Nachweis vom
arithmetischen Mittel der Seilneigungen und der Seillängen ausgegangen werden, wenn die Sehnenlängen
der Seile des Abspannsternes sich um nicht mehr als 5 % bzw. die Neigungswinkel sich um nicht mehr als 3°
voneinander unterscheiden.
7.3 Gründung
Werden Erdauflast und Erdwiderstand in der Berechnung berücksichtigt, so ist dieses auf den Zeichnungen
zu vermerken.
Zur Vermeidung von Sattelbildung unter der Fundamentsohle infolge wiederholter Beanspruchung durch
Windwirkung ist folgender Nachweis zu führen, sofern die Resultierende unter charakteristischer Einwirkung
in der ungünstigsten Lastkombination außerhalb der 1. Kernweite liegt:
Bei dem 1,5-Fachen des charakteristischen Momentes und 1,0-facher charakteristischer Normalkraft darf
das 1,5-Fache des zulässigen Sohldruckes nicht überschritten werden.
Bei der Verwendung von Bohrpfählen sind DIN 1054 und DIN EN 1536 zu beachten.
7.4 Einzelnachweise
Querschnittsschwächungen durch Öffnungen, wie Kabeleinlässe, Mannlöcher usw., sind durch ausreichende
Verstärkungen auszugleichen. Der Nachweis darf nach DASt-Richtlinie 017 geführt werden.
Wird der Schaft eines abgespannten Mastes gelenkig durch ein Punktkipplager (Vollkugel gegen Hohlkugel
oder ebene Platte) gelagert, ist zu berücksichtigen, dass bei großen Verformungen der Berührungspunkt
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–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
(Zentrum der Berührungsfläche) wegen der Mastneigung nicht mehr in der Mastachse liegt. Die
Außermittigkeiten eu und eo nach Bild 3 betragen:
eu = r1 ⋅ sinψ 1 (1)
Dabei ist
ϕ
ψ 1 = r2 ⋅ (3)
r2 − r1
mit
ϕ Mastneigung
Legende
1 Mastachse
Bild 3 — Auswandern des Berührungspunktes eines Punktkipplagers von B nach B′
infolge Mastneigung
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DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
8.1 Tragwerk
8.1.1 Allgemeines
Für die bauliche Durchbildung und Ausführung gilt DIN 18800 (alle Teile), sofern hier keine anderen
Regelungen getroffen sind.
8.1.2 Mindestdicke
Die Mindestdicke tragender Konstruktionsteile muss 3 mm, bei Hohlprofilen und Rohren 2,5 mm betragen.
8.1.3 Querschnittsaussteifungen
Bei Fachwerkkonstruktionen mit vier und mehr Wänden sind z. B. horizontale Verbände oder biegesteife
Rahmen, bei kreisrunden Schaftquerschnitten gegebenenfalls Ringaussteifungen vorzusehen.
8.1.4 Schraubenverbindungen
Für rechtwinklig zur Schraubenachse beanspruchte Schraubenverbindungen sind SLP-, GV- und
GVP-Verbindungen nach DIN 18800-1 zu verwenden.
f) wenn diese mit einem Lochspiel von maximal 0,8 mm ausgeführt werden und voll vorgespannt sind oder
g) wenn beim Nachweis der Standsicherheit der Schraubenschlupf berücksichtigt wird und die auftretenden
Verformungen nicht die Gebrauchstauglichkeit beeinträchtigen oder
h) bei untergeordneten Bauteilen (z. B. Leitern, Kabelbahnen und Geländern). Gestanzte Löcher müssen
hierbei nicht aufgerieben werden.
Schrauben mit Gewinde kleiner M12 und deren Zubehör dürfen nur bei untergeordneten Bauteilen verwendet
werden und müssen aus nichtrostendem Stahl bestehen.
In Schraubenverbindungen ohne planmäßige Vorspannung müssen Muttern und Schrauben gegen Lockern
gesichert werden, z. B. durch Verstemmen oder geeignete Sicherungselemente. Bei Ankerschrauben sollte
die Sicherung gegen Lösen durch eine Kontermutter erfolgen.
8.1.5 Abspannungen
8.1.5.1 Seile
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–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
8.1.5.2 Paralleldrahtbündel
Bei Abspannungen von Masten aus baustellengefertigten Paralleldrahtbündeln müssen diese mit einer
durchlaufenden Wendel und in Abständen mit Bunden umwickelt werden, die wie folgt auszuführen sind:
a) Bunde unmittelbar vor dem unteren Seilkopf eines jeden Seilabschnittes sind zu vermeiden.
Zum Umwickeln ist feuerverzinkter Bindedraht von mindestens 1,5 mm Durchmesser zu verwenden.
8.1.5.3 Seilverguss
Bei selbststrahlenden Antennenmasten oder Tragmasten von Lang- und Mittelwellenantennen sind die
Seilköpfe mit metallischen Werkstoffen zu vergießen.
8.1.5.4 Drahtseilklemmen
Werden Drahtseilklemmen verwendet, so ist DIN EN 13411-5 zu beachten. Die Muttern sind nach Aufbringen
der Vorspannkraft nochmals nachzuziehen. Hierbei sind die Anziehmomente gegenüber DIN EN 13411-5 um
10 % zu erhöhen.
8.1.5.5 Bolzen
Sämtliche in den Abspannungen angeordneten Verbindungen sind gelenkig unter Verwendung von Bolzen
auszuführen.
Auf exakte Fertigung der Bolzenlöcher ist zu achten, z. B. Rechtwinkligkeit zur Laschenebene und paarweises
Bohren bei Doppellaschen. Die Bolzen sind gegen Herauswandern zu sichern, z. B. durch eine Splint-
schraube oder Sicherungsbleche. Drahtsplinte sind als alleinige Bolzensicherung nicht zulässig. Sie dürfen
lediglich zur Sicherung der Muttern von Splintschrauben, z. B. bei Kronenmuttern, verwendet werden. Der
Durchmesser der Splintschrauben sollte etwa 20 % bis 25 % des Bolzendurchmessers betragen. Die Muttern
von Splintschrauben dürfen durch Verstemmen der Gewinde oder durch Sicherungsmuttern gesichert werden.
Federringe dürfen nicht verwendet werden.
Die Anschlüsse der Abspannseile am Mastschaft müssen so ausgebildet werden, dass neben der
Beanspruchung in der durch Seil und Mastschaft gebildeten Ebene auch Beanspruchungen des Seils
rechtwinklig zu dieser Ebene aufgenommen werden können.
ANMERKUNG Bei der Konstruktion der Anschlusspunkte ist die Ermüdungsbeanspruchung zu beachten.
Die Schweißnähte der gesamten Seilkrafteinleitungskonstruktion sind bis zum Ort der vollständigen Einleitung
der Seilkräfte in den Mastschaft so zu gestalten, dass sie zerstörungsfrei geprüft werden können.
Bei einem selbststrahlenden Mast sind die Bolzenverbindungen vom Mast bis zum obersten Isolator eines
jeden Abspannseiles mit flexiblen Bondings zu überbrücken. Die Bondings müssen für den gegebenenfalls
auftretenden Antennenstrom ausgelegt sein. Sie müssen aus nichtrostendem Stahl mit einem Mindest-
durchmesser von 6 mm bestehen.
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DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
8.2.1 Allgemeines
Die Isolatoren von Antennentragwerken müssen die Kräfte aus dem Bauwerk aufnehmen und den hoch-
frequenztechnischen Erfordernissen entsprechen. Die Isolation kann aus Fuß-, Zwischen- und Abspann-
isolatoren bestehen.
Die Halterungsarmaturen von Abspannisolatoren müssen konstruktiv so ausgebildet werden, dass beim
Ausfall der Tragwirkung des Isolationsmaterials die Standsicherheit des Antennentragwerkes erhalten bleibt.
Durch geeignete Maßnahmen ist ein Verschieben oder Herausfallen des Isolationsmaterials zu verhindern.
Isolatoren sind nach Abstimmung mit dem Betreiber gegebenenfalls so mit Schutzarmaturen (z. B.
Regenhauben, Koronaringen, Funkenstrecken) auszurüsten, dass elektrische Überschläge nur über die
Schutzarmatur und nicht entlang der Oberfläche des Isolators erfolgen.
Bei Montage oder Demontage muss die Krafteinbringung in die Isolatoren langsam und stoßfrei erfolgen. Eine
Be- oder Entlastungsgeschwindigkeit von 5 % der aufzubringenden Kraft je Minute darf nicht überschritten
werden.
8.2.2 Keramikisolatoren
Bei den Isolatoren nach Tabelle 1 wird das Isolationsmaterial auf Druck beansprucht.
Punktförmige Beanspruchungen in den Isolatoren der Typen 1 bis 4 sind durch Bearbeitung der
Berührungsflächen zwischen Keramik und Halterungsarmatur oder durch andere Maßnahmen zu vermeiden.
Die Berührungsflächen der Keramikteile mit den Armaturen sind zu metallisieren. Die Metallisierung entfällt
bei den Typen 5 und 6 nach Tabelle 1.
Bei Hohlkegelisolatoren sollte die Halterungsarmatur in Anpassung an den Keramikteil nachgeschliffen und
beide Teile verspannt werden, damit ein gegenseitiges Verschieben vor dem Einbau in das Antennentragwerk
vermieden wird.
Tabelle 1 — Keramikisolatoren
Fuß- und
Nr. Benennung Zwischen- Abspannisolation
isolation
1 Hohlkegelisolator X
2 Tonnenisolator X
3 Stützerisolator X
4 Gurtbandisolator X
5 Kombinierte Isolatoren X
6 Ei-Isolator X
7 Sattelisolator X
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–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Die vom Hersteller des Isolators angegebene Mindestbruchlast muss mindestens γm = 2,5-mal so groß sein
wie die mit den Lastansätzen nach 7.1.1 berechneten maximalen Isolatorkräfte.
Für jeden Isolator der Typen 1 bis 4 nach Tabelle 1 ist eine Stückprüfung mit dem 0,5-fachen Wert der vom
Hersteller des Isolators angegebenen Mindestbruchlast durchzuführen. Bei den Isolatoren der Typen 5 und 6
darf die Stückprüfung entfallen. Bei der Stückprüfung dürfen sich keine Schäden am Isolationsmaterial zeigen.
Bei der Stückprüfung der Hohlkegelisolatoren (Typ 1) dürfen in den zum Isolator gehörenden Stahlarmaturen
keine bleibenden Verformungen auftreten. Für die Stückprüfung der Tonnen-, Stützer- und Gurtbandisolatoren
(Typen 2 bis 4) dürfen besondere, stärkere Prüfarmaturen verwendet werden.
Die Be- und Entlastungsgeschwindigkeit bei der Stückprüfung darf 5 % der Prüflast je Minute nicht
überschreiten.
Isolatoren aus anderem Material und/oder für andere Beanspruchungen dürfen verwendet werden, wenn
deren Eignung für den vorgesehenen Verwendungszweck nachgewiesen ist. Die notwendigen Sicherheiten
und Prüfungen sind im Einzelfall mit der Genehmigungsbehörde festzulegen.
8.3 Gründungen
8.3.1 Betonfundamente
Für die Ausführung von Betonfundamenten gilt DIN 1045-1. Bei betonschädlichen Wässern und Böden ist
DIN 4030-1 zu beachten.
Die Austrittspunkte einbetonierter Stahlteile sollten mindestens 30 cm über Gelände liegen, andernfalls sind
besondere Korrosionsschutzmaßnahmen zu treffen. Die Oberseiten der Betonfundamente sind zur
Entwässerung mit einem Gefälle von mindestens 5 % zu versehen und glatt abzureiben. Hierzu nachträglich
aufbetonierte Schichten sind unzulässig.
Eine Unterspülung, z. B. bei Fundamenten an Hängen, ist durch geeignete Maßnahmen zu verhindern.
8.3.2 Verankerung
Ankerstäbe sollten vorgespannt werden. Hierbei ist auf eine ausreichende, nicht durch den Betonverguss
reduzierte Dehnlänge zu achten.
Ankerkräfte sind voll durch Barren auf den Beton zu übertragen. Abweichend hiervon dürfen bei Ankern aus
Betonstahl Ankerbarren entfallen; die Verankerungslänge ergibt sich dann nach DIN 1045-1.
8.3.3 Hilfsanker
Bei Abspannfundamenten sind zusätzlich zum Hauptanker zwei Hilfsanker einzubauen. Jeder Hilfsanker
muss in der Lage sein, das 0,8-Fache der größten Einzelseilkraft des betreffenden Fundamentes zu
übernehmen. Beide Hilfsanker zusammen müssen mindestens das 0,8-Fache der Resultierenden aller am
Fundament angreifenden Seilkräfte übernehmen können. Beide Hilfsanker sollten symmetrisch zu derjenigen
Ebene angeordnet werden, die durch das Seil und die Mastachse gebildet wird, und in gleicher Höhe liegen.
Bei Fundamenten mit nur einer Abspannung genügt die Anordnung eines Hilfsankers.
19
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
8.4.1 Allgemeines
Antennentragwerke von mehr als 20 m Höhe, die zu Inspektions-, Betriebs- oder sonstigen Zwecken
bestiegen werden, sind mit Steigleitern oder Steigeisengängen, erforderlichenfalls auch mit Absturz-
sicherungen, Ruhe- und Arbeitsbühnen sowie mit Laufstegen auszurüsten.
8.4.2 Steigleitern
Für die Ausbildung von Geländern an Arbeitsbühnen und Laufstegen gilt DIN EN ISO 14122-3.
Das Geländer darf ganz oder teilweise durch Bauteile, Zwischenstäbe oder flächige Ausfachungen ersetzt
werden. Werden keine Geländer angeordnet, sind entsprechende Vorrichtungen für den Einsatz von
Sicherheitsgeschirren vorzusehen.
Durchstiegsöffnungen sind mit Klappen zu versehen. Der Steigschutz muss auch im Bereich von Durchstiegs-
öffnungen voll wirksam bleiben.
ANMERKUNG Selbsttätig wirkende Schließeinrichtungen von Klappen sind aus Gründen der Personenrettung nicht zu
empfehlen.
Ein direktes Befahren der Abspannseile sollte vermieden werden. Vorzugsweise sind unabhängige
Befahreinrichtungen zu verwenden. Hierfür sind entsprechende Anschlagkonstruktionen vorzusehen.
In von innen besteigbaren Hohlmasten und -türmen sind Öffnungen an geeigneten Stellen — z. B. am Fuß,
am Kopf und in Höhe von Außenpodesten — mit einem Mindestmaß von 600 mm × 600 mm vorzusehen.
Sofern die Öffnungen verschließbar sind, muss der Schließmechanismus von außen und innen bedienbar und
gegen selbsttätiges Öffnen und Zuschlagen gesichert sein.
Hohlmaste und -türme, die innen nicht besteigbar sind, müssen Öffnungen besitzen, die eine Inspektion des
Mastinnern ermöglichen. Hierauf darf auch dann nicht verzichtet werden, wenn der Hohlmast oder -turm innen
feuerverzinkt wird.
8.6 Korrosionsschutz
8.6.1 Allgemeines
ANMERKUNG Bei Hohlmasten und -türmen sollte auf eine ausreichende Durchlüftung geachtet werden, um Konden-
satbildung zu vermindern.
20
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
8.6.2.1 Allgemeines
Für Beschichtungen und Überzüge von Stahlkonstruktionen gelten DIN 55928-8 und DIN EN ISO 12944.
8.6.2.2 Feuerverzinkung
Bei Feuerverzinkung gelten zusätzlich für Stahlbauteile DIN EN ISO 1461 sowie für Schrauben und Zubehör
DIN EN ISO 10684.
Der Zinküberzug muss zusammenhängend und frei von Poren sein. Zinkbärte und Aschenreste sowie
Zinkansammlungen im Bereich der Anschlüsse sind ohne Beschädigung der Zinkschicht zu entfernen. Das
Haftvermögen der Zinkschicht ist nachzuweisen nach DIN 50978 oder durch leichte Schläge mit dem
250-g-Kugelhammer, die nicht auf die Kanten geführt werden dürfen.
Die Dicke des Zinküberzuges ist nach DIN EN ISO 2178 zerstörungsfrei nachzuweisen.
In stark aggressiver Atmosphäre (z. B. Industrie, Großstadt, Meeresküste) sollten zusätzliche Beschichtungen
vorgesehen werden, die auf Zink gut haften.
Werden Bauteile aus Stahl durch thermisches Spritzen mit Metallüberzügen (z. B. Spritzverzinkung)
versehen, gilt zusätzlich DIN EN ISO 2063. Solche Teile müssen nach Aufbringung des Überzuges zusätzlich
mit einem porenverschließenden Beschichtungsstoff nach DIN EN ISO 12944-5 versehen werden.
Wegen der Schwierigkeit der Wartung der Abspannseile sind besondere Anforderungen an den Korrosions-
schutz zu stellen.
Alle Drähte müssen nach DIN EN 10264-1 bis DIN EN 10264-3 in der Klasse A Zink oder Zn95/Al5
feuerverzinkt oder gleichwertig geschützt sein.
Die Hohlräume der Seile müssen beim Verseilen mit geeigneten korrosionsschützenden Medien verfüllt
werden. Werden Seile beschichtet, sind das Verfüllmaterial und die Beschichtung aufeinander abzustimmen.
Verfüllmaterial und Beschichtung müssen säurefrei, elastisch, temperatur- und UV-beständig sein.
Wenn bei Rundlitzenseilen säurefreies Fett zum Füllen der Hohlräume verwendet wird, entfällt die
Beschichtung. Da die Gefahr besteht, dass das Fett ausgewaschen wird, sind solche Seile besonders
sorgsam zu warten und gegebenenfalls nachzufetten.
Antennentragwerke müssen eine Blitzschutzanlage unter Beachtung von DIN EN 62305 nach den Angaben
des Betreibers erhalten. Auf einen Potentialausgleich zwischen Tragwerk und gegebenenfalls angrenzenden
Bauwerken ist zu achten.
Die Erdungsanlage besteht im Allgemeinen aus einem Ringerder. Jeder Ringerder ist an mindestens zwei
einander gegenüberliegenden Stellen mit dem Antennentragwerk zu verbinden. Werden zusätzlich
Strahlenerder eingesetzt, so ist jeder Strahlenerder mit dem Ringerder zu verbinden. Bei Fachwerktürmen
muss jeder Eckstiel mit dem Ringerder verbunden sein.
21
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Bei der Blitzschutzerdung von Selbststrahlern ist das aus hochfrequenztechnischen Gründen erforderliche
Erdnetz zu berücksichtigen. An jedem Fundament sind Fundamenterder anzuordnen und mit der Bewehrung
zu verbinden. Einzelfundamente sind durch Erder miteinander zu verbinden, bei abgespannten Masten z. B.
nach Bild 4.
Legende
Fundamenterder
Strahlenerder
Ringerder
Trennstelle
Tiefenerder
Der Mastschaft darf nicht über die Fundamentbewehrung geerdet werden, sondern muss direkt mit dem
Ringerder verbunden werden. Die unteren Teile von Funkenstrecken bei isolierten Bauwerken müssen
ebenfalls direkt mit dem Erdnetz verbunden werden.
22
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
8.8 Flugsicherung
Maßnahmen zur Flugsicherung sind im Luftverkehrsgesetz (LuftVG) geregelt; sie werden im Einzelfall von der
DFS — Deutsche Flugsicherung festgelegt und sind Bestandteil der Baugenehmigung. Maßnahmen sind z. B.:
c) Seilmarker an Abspannseilen
8.9 Ausführung
Wenn ein Betriebsfestigkeitsnachweis nach 7.1.3 zu führen ist, dürfen geschweißte Tragwerke nur von
Betrieben hergestellt werden, die den Anforderungen der Herstellerqualifikation zum Schweißen von Stahl-
bauten Klasse E nach DIN 18800-7 genügen.
Die Schweißnähte der gesamten Seilkrafteinleitungskonstruktion sind bis zum Ort der vollständigen Einleitung
der Seilkräfte in den Mastschaft zerstörungsfrei zu prüfen.
Die nachstehend genannten Toleranzen gelten als Richtwerte für die Ausführung und nicht als Imperfektionen
für den statischen Nachweis.
Die vertikale Stellung des Tragwerkes darf nur bei Windstille oder leichtem Wind und geringer
Sonneneinstrahlung überprüft werden. Verformungen aus planmäßigen Lasten (z. B. Antennenzügen) sind in
den nachfolgenden Angaben nicht berücksichtigt.
a) Abweichung der Abspannpunkte sowie der Mast- oder Turmspitzen von der Vertikalen durch den
Fußpunkt (siehe Bild 5 a)):
f1 = 0,01 z in m (4)
Dabei ist z die Höhe des betrachteten Punktes über dem Fußpunkt in m.
b) Horizontale Abweichung der Abspannpunkte untereinander oder der Mastspitze vom obersten Abspann-
punkt (siehe Bild 5 b)):
f 2 = 0,01 h in m (5)
Dabei ist ∆h der Abstand benachbarter Abspannpunkte oder Länge des überkragenden Endes in m.
c) Abweichung der Mastachse von der Verbindungsgeraden durch die beiden benachbarten Abspannpunkte
(siehe Bild 5 c)):
f 3 = 0,001 h (6)
f4 = max. d – min. d
0,01 ⋅ max. d (7)
Dabei sind max. d, min. d der größte bzw. der kleinste ausgeführte Durchmesser einer Querschnitts-
ebene.
e) Für eng begrenzte Beulen in runden Querschnitten gelten die Angaben in DIN 18800-4.
23
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Bild 5 — Ausführungstoleranzen
8.10 Montagehilfen
Die Belastbarkeit dauerhaft angebrachter Montagehilfen zum Befestigen von Hebezeugen und Gerüsten ist
an geeigneter Stelle (z. B. am Bauwerk oder in der Zeichnung) anzugeben.
9.1 Zustandsüberwachung
Es sind regelmäßige Zustandsüberwachungen durchzuführen. Diese erstrecken sich auf visuell erkennbare
Veränderungen am Tragwerk. Sie sollten im Allgemeinen stattfinden:
a) einmal jährlich,
b) nach schweren Stürmen,
c) nach ungewöhnlich starker Vereisung,
d) nach außergewöhnlichen Vorkommnissen.
Das Ergebnis ist in einem Bericht festzuhalten, Mängel sind zu beheben. Gegebenenfalls ist eine Haupt-
prüfung einzuleiten.
Mit den Zustandsüberwachungen ist ein Sachkundiger zu betrauen, der auch die statischen und konstruktiven
Verhältnisse der Bauwerke beurteilen kann.
9.2 Hauptprüfung
Mindestens alle 6 Jahre sind alle Bauteile und Verbindungen, die für die Standsicherheit des Tragwerkes von
Bedeutung sind, zu prüfen (Hauptprüfung).
a) erforderliche Instandsetzungen.
Mit der Hauptprüfung ist ein sachkundiger Ingenieur zu betrauen, der auch die statischen und konstruktiven
Verhältnisse der Bauwerke beurteilen kann.
24
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Anhang A
(normativ)
A.1 Allgemeines
Die Windbelastung stellt für Türme und Maste eine wesentliche Einwirkung dar. Grundsätzliche Regelungen
hierzu sind in DIN 1055-4 enthalten. Dieser Anhang A regelt Besonderheiten der dynamischen Böen- und
Wirbelerregung von Türmen und Masten.
Galloping von Seilen (z. B. infolge von Eisansatz) und des Mastschaftes (bei besonderen Mastschaft-
querschnitten),
Wenn genauere Widerstandsbeiwerte durch Windkanalversuche ermittelt werden, ist der Einfluss der
lateralen Turbulenz zu berücksichtigen.
Hinweise zu diesen Schwingungserscheinungen und deren Vermeidung sind in DIN 1055-4 und in [1]
gegeben.
A.2 Windlast
A.2.1 Allgemeines
Für Höhen z bis 400 m dürfen die Windprofile nach DIN 1055-4 verwendet werden.
Für die Untersuchung vorübergehender Zustände dürfen die abgeminderten Geschwindigkeitsdrücke nach
DIN 1055-4: 2005-03, Tabelle 1, verwendet werden.
A.2.2 Böengeschwindigkeitsdruck
Der durch den Wind in Höhe z über Grund erzeugte Böengeschwindigkeitsdruck q(z) ist nach DIN 1055-4
anzunehmen.
Freistehende Türme und Maste auf Dächern von Gebäuden können einer Übergeschwindigkeit ausgesetzt
sein. Die Wirkung der Übergeschwindigkeit ist im Allgemeinen abgegolten, wenn der Geschwindigkeitsdruck
des Windprofils in Höhe der Oberkante des Turms oder Masts zur Berechnung der Windlast benutzt und
dieser konstant auf das Tragwerk angesetzt wird. Eine genauere Erfassung kann erforderlich sein, wenn die
Höhe des Mastes klein ist im Vergleich zur Gebäudehöhe.
25
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Der durch den Wind in Höhe z über Grund erzeugte Geschwindigkeitsdruck qm(z) ist nach DIN 1055-4:2005-03,
Anhang B, aus dem 10-min-Mittel der Windgeschwindigkeit zu berechnen.
2
vm
qm = (A.1)
1 600
mit vm = mittlere Windgeschwindigkeit in m/s nach DIN 1055-4: 2005-03, Tabelle B.2 oder Tabelle B.3.
Die Windkraft ist nach DIN 1055-4 zu ermitteln, sofern in diesem Anhang keine weitergehenden Angaben
gemacht werden.
Die Windkraft ist in der für die Bemessung des Tragwerkes ungünstigsten Windrichtung und horizontal
wirkend anzunehmen. Die resultierende Böenwindkraft Fwj im Tragwerksabschnitt j ist
Fwj = c fj ⋅ q( z j ) ⋅ Aj (A.2)
Dabei ist
q(zj) der Böengeschwindigkeitsdruck in der mittleren Höhe zj des Tragwerksabschnitts j über Grund;
qm(zj) das 10-min-Mittel des Geschwindigkeitsdrucks in der mittleren Höhe zj des Tragwerksabschnitts j
über Grund;
Vereinfachend sind Mittelungen über in der Höhe ausreichend unterteilte Abschnitte zulässig. Bei Abspann-
seilen darf über die gesamte Seillänge gemittelt werden.
26
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Bei räumlichen Fachwerkkonstruktionen darf die resultierende Windkraft auf die einzelnen Fachwerkwände
nach Tabelle A.1 aufgeteilt werden.
27
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Die aerodynamischen Kraftbeiwerte cf und die zugehörigen Bezugsflächen A sind DIN 1055-4 zu entnehmen.
Zusätzliche Kraftbeiwerte für kreiszylindrische Querschnitte mit Außenanbauten sind in Tabelle A.2
angegeben.
Der auf den Abschnitt j bezogene aerodynamische Kraftbeiwert cfj ist wie folgt zu ermitteln:
c fj = c f 0, j ⋅ (A.4)
Dabei ist
der Abminderungsfaktor in Abhängigkeit von der effektiven Schlankheit und dem Völligkeitsgrad
nach DIN 1055-4:2005-03, Bild 26.
Der Grundkraftbeiwert c f 0 ist in Abhängigkeit von der Reynoldszahl Re und der bezogenen Oberflächen-
rauigkeit k/b der DIN 1055-4:2005-03, Bild 19, zu entnehmen.
Ergänzend zu DIN 1055-4 darf bei konischen Bauteilen der Außendurchmesser b wie folgt angenommen
werden:
bei einer Mantelneigung < 2,5 %: der über die Bauwerkshöhe gemittelte Außendurchmesser,
bei einer Mantelneigung ≥ 2,5 %: der mittlere Außendurchmesser sinnvoll gewählter Bauwerksabschnitte.
Für Baukörper mit kreisförmigem Querschnitt, bei denen Störelemente z. B. in Form von schraubenförmigen
Wendeln angeordnet sind, ist der aerodynamische Kraftbeiwert cf0 = 1,2 — bezogen auf den gedachten,
umhüllenden Zylinder — anzusetzen, sofern durch Windkanalversuche kein geringerer Wert nachgewiesen
wird. Dieser Beiwert ist von der Reynoldszahl unabhängig.
Sind an einem kreiszylindrischen Schaft Außenanbauten angebracht (z. B. Kabel, Kabelbahnen, Leitern oder
Antennen), so sind die Grundkraftbeiwerte cf0 und die zugehörigen Bezugsflächen A für diese Bauwerks-
bereiche Tabelle A.2 zu entnehmen. Die für den Schaft und die Außenanbauten getrennt zu ermittelnden
Windlasten sind zu addieren. Außenpodeste sind, sofern keine besonderen Untersuchungen durchgeführt
werden, mit ihrem vollen rechnerischen Wert zusätzlich anzusetzen.
28
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Tabelle A.2 — Grundkraftbeiwerte cf0 und Bezugsflächen A bei Anordnung von Außenanbauten
an einem kreiszylindrischen Schaft
Schaft Außenanbau
alle alle
Abmessung 1,1 b · !h Abmessun 0 0
sbereiche gsbereiche
alle alle
je nach Form des
Abmessungs- 0,75 b · !h Abmessungs
Außenanbaues
bereiche bereiche
29
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Schaft Außenanbau
s < dK 1,6 d· h
oder 1,0 t < 0,1 dK
t < 0,1 dK und Leiter, je nach
Form
b· h
1,2 n · dK · h
s dK
und 0,75 t > 0,1 dK
t 0,1 dK und Leiter, je nach
Form
A.2.6.2.2 Fachwerkkonstruktionen
Die Grundkraftbeiwerte cf0 dürfen für ebene Fachwerke aus abgewinkelten, scharfkantigen Profilen
DIN 1055-4:2005-03, Bild 22, und für ebene und räumliche Fachwerke aus Profilen mit kreisförmigem
Querschnitt DIN 1055-4:2005-03, Bild 24, entnommen werden. Für räumliche Fachwerke aus abgewinkelten
und scharfkantigen Profilen gilt Bild A.1. Die Bezugswerte sind in Tabelle A.3 angegeben.
Bild A.1 — Grundkraftbeiwert cf0 für räumliche Fachwerke aus abgewinkelten und scharfkantigen
Profilen in Abhängigkeit des Völligkeitsgrades ϕ
30
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Zur Berücksichtigung der Abschattung darf die Windlast auf Einbauten und Außenanbauten, wie z. B. Leitern,
Laufstege und Leitungen, die innerhalb der Umrissfläche Ac des betrachteten Abschnitts liegen, getrennt mit
ihren jeweiligen Kraftbeiwerten berechnet und mit 80 % bei der Ermittlung der Gesamtwindlast berücksichtigt
werden. Die Gesamtwindlast darf auf den Wert 2,0 ⋅ Ac ⋅ q begrenzt werden.
Ist durch An- oder Einbauten eine erhebliche Veränderung bei der Umströmung des Fachwerkes zu erwarten,
sind gesonderte Untersuchungen erforderlich.
1 2 3
Ebene und räumliche Fachwerke, die sowohl Stäbe mit kantigem Querschnitt als auch Kreiszylinderrohre enthalten
31
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Für andere als die in A.2.6.2.1 und A.2.6.2.2 sowie in DIN 1055-4 angegebenen Tragwerks- oder Bauteil-
formen sowie für andere als dort angegebene Abmessungsbereiche dürfen die aerodynamischen Kraft-
beiwerte und die zugehörigen Bezugsflächen dem anerkannten Schrifttum entnommen oder durch Versuche
im Windkanal ermittelt werden.
Die Wirkung von Eisansatz auf den Völligkeitsgrad, die vergrößerte Bezugsfläche und die aerodynamischen
Kraftbeiwerte ist zu berücksichtigen. Für den Eisansatz gilt DIN 1055-5.
Bei der Kombination mit Wind ist Eis als die vorherrschende Einwirkung anzusetzen. Es gelten die
Kombinationsbeiwerte nach DIN 1055-100 mit ψ0,i = 0,6 für den Wind. Lastfallkombinationen mit Wind als
vorherrschende Einwirkung im Zusammenhang mit Eis müssen nicht berücksichtigt werden.
Die aerodynamischen Kraftbeiwerte cf und die zugehörigen Bezugsflächen A für Antennen einschließlich ihrer
Halterungen sowie Lage und Richtung der resultierenden Windlast, gegebenenfalls unter Berücksichtigung
des Eisansatzes, sind durch den Hersteller zu ermitteln und zusammen mit der Art und Weise dieser
Ermittlung anzugeben. Die Werte sind rundum in Schritten von 15° zu ermitteln.
A.3.1 Allgemeines
Die durch die Böigkeit des Windes hervorgerufenen Wirkungen in Windrichtung werden im Allgemeinen durch
eine dynamische Berechnung der zufälligen Böeneinwirkung erfasst. Die hierzu erforderlichen Voraus-
setzungen sind in DIN 1055-4:2005-03, Anhang C, angegeben. Die dynamische Berechnung wird dort durch
Einführung eines Böenreaktionsfaktors auf eine statische Berechnung zurückgeführt.
Vereinfachte Verfahren sind in A.3.2 für Türme sowie in A.3.3 für abgespannte Konstruktionen angegeben.
Zur Ermittlung des Böenreaktionsfaktors ist dabei für die Breite b ein über die Höhe gemittelter Wert
einzusetzen.
Auf die Berücksichtigung des Einflusses der schwankenden Windrichtung (laterale Turbulenz) darf verzichtet
werden, wenn die in dieser Norm oder in der DIN 1055-4 angegebenen aerodynamischen Kraftbeiwerte
verwendet werden. Wenn andere Beiwerte verwendet werden, sind genauere Betrachtungen erforderlich.
A.3.2 Türme
Der Einfluss böenerregter Schwingungen darf bei Türmen mit einer statischen Ersatzlast erfasst werden. Die
statische Ersatzlast ist bei Türmen mit konstanten Eckstielneigungen nach Bild A.2, Lastfall 1 anzusetzen.
Bei Türmen mit veränderlicher Eckstielneigung können durch örtlich begrenzte Böen ungünstigere
Beanspruchungen als unter Volllast auftreten. Diese werden durch die Lastfälle 1 bis n nach Bild A.2 erfasst.
ANMERKUNG 1 Die statischen Ersatzlasten nach Bild A.2 werden für die Bemessung mit einem einheitlichen
Teilsicherheitsbeiwert γF multipliziert. Es ist nicht erforderlich, die entlastenden Einwirkungsteile mit einem reduzierten
Teilsicherheitsbeiwert zu multiplizieren.
ANMERKUNG 2 Die in Bild A.2 angegebenen Windlasten Fwj erfassen die dynamische Vergrößerung durch die
Böeneinwirkung mit Hilfe eines Böenreaktionsfaktors G.
32
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Fwj die statische Ersatzlast nach Gleichung (A.5) mit Böenreaktionsfaktor G nach DIN 1055-4:2005-03,
Anhang C. Die hierzu benötigte Eigenfrequenz darf Anhang B dieser Norm entnommen werden.
A.3.3 Maste
A.3.3.1 Allgemeines
Die durch die Böigkeit des Windes hervorgerufenen Wirkungen in Windrichtung einschließlich der böen-
erregten Schwingungen dürfen durch die im Folgenden angegebenen statischen Ersatzlasten näherungs-
weise erfasst werden.
A.3.3.2 Abgrenzungskriterien
Die vereinfachte Berechnung nach A.3.3.3 ist nur zulässig, wenn die beiden nachfolgenden Kriterien erfüllt
sind.
Kriterium 1:
%E I "
4# M M
# L2
βs = $ S !
(A.7)
%1 N "
#
#N & K Gi H Gi
$ i =1 !
Dabei ist
33
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
αGi der Winkel der Sehne der Seile auf Abspannebene i mit der Horizontalen;
Kriterium 2:
1 H ⋅ vH m0
Q= 3 ≤1 (A.9)
30 D0 H ⋅R
Dabei ist
m0 die mittlere Masse je Längeneinheit des Mastes einschließlich An- und Einbauten in kg/m;
R der mittlere Windwiderstand des Mastschaftes einschließlich An- und Einbauten, bezogen auf die
Mastlänge in m²/m.
1 j cfj ⋅ Aj
Es gilt: R = mit Lj = Länge der Abschnitte.
N N =1 Lj
A.3.3.3.1 Lastfälle
Bei abgespannten Masten können durch örtlich begrenzte Böen ungünstigere Beanspruchungen als unter
Volllast auftreten. Wenn beide Kriterien nach A.3.3.2 erfüllt sind, darf die Beanspruchung des Mastes unter
Verwendung der im Folgenden beispielhaft angegebenen Lastfälle berechnet werden. Andernfalls sind
genauere Untersuchungen zur Berücksichtigung der dynamischen Böenreaktion erforderlich.
34
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Für den Kragarm in Lastfall 4 ist stattdessen die statische Ersatzlast nach Gleichung (A.11) mit
Böenreaktionsfaktor G des Kragarms, zu bestimmen nach DIN 1055-4:2005-03, Anhang C, anzusetzen:
ANMERKUNG 1 Vereinfacht kann für die Ermittlung des Böenreaktionsfaktors G die Eigenfrequenz nach Anhang B
dieser Norm ermittelt werden. Das logarithmische Dämpfungsdekrement einschließlich aerodynamischer Dämpfung kann
ohne weiteren Nachweis mit δ = 0,1 angesetzt werden.
ANMERKUNG 2 Zur Berechnung der für den Böenreaktionsfaktor G erforderlichen Eigenfrequenz n1 des Kragarmes
kann näherungsweise davon ausgegangen werden, dass dieser Teil in Höhe der obersten Abspannung verschiebungs-
und drehfederelastisch eingespannt ist. Die Verschiebungsfederkonstante c und die Drehfederkonstante c können als
entkoppelt angesetzt werden. Dabei kann bei der Berechnung der Drehfederkonstanten c das dem Kragarm benachbarte
Feld als beidseitig unverschieblich und gelenkig gelagert angesehen werden. Hilfsmittel sind in Anhang B angegeben.
Die Abspannseile sind hierbei mit der mittleren Windlast zu beaufschlagen. Diese darf konstant über die
Seillänge angenommen werden. Hierbei ist die mittlere Windgeschwindigkeit in 2/3 der Höhe der Abspann-
ebene zu verwenden.
A.3.3.3.2 Überlagerung
Zur Bestimmung der Beanspruchung von Mastschaft und Seilen unter Böenbelastung sind die Schnitt-
größen S aus den Lastfällen nach Bild A.3 wie folgt zu bestimmen:
S = Sm ± Sp (A.13)
Dabei sind
35
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
N
Sp = ( S i − S m )2 (A.19)
i= 2
Dabei sind
Für die Bemessung ist mindestens der Größtwert der in den äußeren Viertelspunkten des betrachteten Feldes
zwischen zwei Abspannebenen wirkenden Querkräfte anzusetzen.
A.4.1 Allgemeines
Wirbelerregte Schwingungen rechtwinklig zur Windrichtung treten insbesondere bei Baukörpern mit Kreisprofil
oder mit annähernd kreisförmigen Querschnitten auf. Für die Bemessung ist der Resonanzfall maßgebend,
bei dem die Wirbelablösefrequenz mit der Eigenfrequenz des Bauwerkes übereinstimmt.
Die auf das Bauwerk im Bereich der Wirklänge Lj (siehe A.4.3) einwirkenden Erregerkräfte je Längeneinheit
plat ergeben sich in Abhängigkeit von der Zeit t nach Gleichung (A.14).
ρ
p lat (t ) = c lat ⋅
2
2
⋅ vcrit (
⋅ b ⋅ sin 2π ⋅ ni, y ⋅ t ) (A.14)
Dabei ist
ρ die Luftdichte;
Die aus dieser Einwirkung resultierenden Schnittgrößen sind durch eine dynamische Berechnung zu ermitteln.
Diese Berechnung ist in DIN 1055-4:2005-03, Anhang D, unter vereinfachenden Voraussetzungen formel-
mäßig aufbereitet.
Bei konischen Bauwerken mit einer Mantelneigung ! 2,5 % ist vcrit in 5/6 der Bauwerkshöhe zu ermitteln.
Bei konischen Bauwerken mit einer Mantelneigung > 2,5 % sind darüber hinaus besondere Überlegungen
hinsichtlich der aerodynamischen Erregerkräfte erforderlich.
Bei abgesetzten Kreiszylindern gibt es der Anzahl n der Durchmesserabstufungen entsprechend mehrere
kritische Windgeschwindigkeiten vcrit und deshalb zu jeder kritischen Windgeschwindigkeit unterschiedliche
36
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Erregerkräfte (siehe Bild A.4). Mit nur einer kritischen Windgeschwindigkeit darf gerechnet werden, wenn die
Änderung der Durchmesser benachbarter Schüsse kleiner als 20 % und die Schusslänge mit konstantem
Durchmesser größer als 4 ⋅ b ist. Dabei ist als maßgebender Durchmesser der Durchmesser in 5/6 der
Bauwerkshöhe anzunehmen.
Die Berechnung der Wirklänge Lj erfolgt nach DIN 1055-4:2005-03, Anhang D. Bei Masten darf die Anzahl der
gleichzeitig zu berücksichtigenden Bereiche phasengleicher Wirbelerregung auf n = 3 begrenzt werden (siehe
Bild A.4).
Falls keine genaueren Werte für die Dämpfung belegt werden können, dürfen für die Berechnung der
Querschwingungen die in Tabelle A.4 angegebenen Werte für das logarithmische Dämpfungsdekrement der
Strukturdämpfung δs angenommen werden. Diese Werte gelten für übliche Fundamentgründungen. Bei
Bauwerken mit großen Kopfmassen kann δs kleinere Werte annehmen.
37
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Konstruktionsart δs
ungestoßen, geschweißt oder mit HV-Verbindung geschraubt 0,012
Rohr geschraubt oder genietet 0,020
abgespannt 0,050
geschweißt 0,020
A.4.5.1 Allgemeines
Schwingungen lassen sich auf aerodynamischem oder schwingungstechnischem Wege durch das Anwenden
einzelner oder kombinierter Hilfsmittel wirksam verringern, wie z. B.:
b) Schwingungsdämpfer;
c) Störabspannungen.
Schraubenwendeln bewirken eine Störung der regelmäßig sich ablösenden Wirbel, wodurch die Erregerkräfte
verringert werden. Am wirksamsten sind die Wendeln, wenn sie wie folgt ausgeführt werden:
dreigängig,
Die Abnahme des Grundwertes clat,0 mit zunehmender Wendellänge Lw ist aus Bild A.5 zu ersehen und ist
unabhängig von der Reynoldszahl. Für den Wirklängenfaktor ist dabei Kw = 1 anzunehmen. Die Wendel
beginnt an der Bauwerksspitze. Es ist zulässig, die Wendel auch um das Maß 1,0 ⋅ b bis 1,5 ⋅ b unterhalb der
Bauwerksspitze beginnen zu lassen. Sie muss mindestens über einem Bereich Lw = 0,15 ⋅ h angeordnet
werden.
38
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
Die Wirkung der Wendel nimmt mit kleiner werdender Scrutonzahl Sc ab. Bild A.5 ist gültig für Sc 8.
Für andere aerodynamische Maßnahmen ist ein gesonderter Nachweis zu führen, z. B. mit Hilfe von
Windkanalversuchen.
A.4.5.3 Schwingungsdämpfer
Ein Schwingungsdämpfer besteht aus einer schwingungsfähig und gedämpft gelagerten Zusatzmasse, wobei
Masse, Eigenfrequenz und Dämpfung auf das Bauwerk abgestimmt sein müssen, um die Bauwerksdämpfung
zu erhöhen. Die notwendige Gesamtdämpfung ergibt sich aus der Querschwingungsberechnung und dem
Ermüdungssicherheitsnachweis. Falls keine Betriebserfahrung für die Wirksamkeit des Dämpfers vorliegt,
sind Funktionsfähigkeit, Frequenzabstimmung und Systemdämpfung durch protokollierte Versuche
nachzuweisen. Um die dauerhafte Funktion des Dämpfers sicherzustellen, sind Inspektions- und Wartungs-
intervalle anzugeben.
A.4.5.4 Störabspannungen
Eine Störabspannung wirkt dann schwingungsdämpfend, wenn aufgrund der Seilmachart oder eigens
angebrachter Elemente Schwingungsenergie dissipiert werden kann oder wenn die Nichtlinearität der
Seilcharakteristik ausgenutzt wird. Die Wirksamkeit der Maßnahmen ist am fertigen Bauwerk durch einen
protokollierten Versuch nachzuweisen. Bei festem Anschluss der Seilenden ist auch der statische Nachweis
für die maximale Windlast zu führen.
39
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Anhang B
(informativ)
Eigenfrequenzen
1 1
n1 = = (B.1)
T Gi ⋅ yi2
i
2
g⋅ Gi ⋅ y i
i
Dabei sind
yi die horizontalen Auslenkungen des Systems in den Punkten i infolge der horizontal wirkend
angenommenen Lasten Gi, gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer elastischen Lagerung;
T die Schwingungsdauer.
Bei starr eingespannten Kragträgern mit annähernd konstanten Querschnitten darf die Eigenfrequenz n1 der
Grundschwingung auch nach folgender Gleichung abgeschätzt werden:
1 1
n1 = ≈ (B.2)
T hF2 GE
⋅
1 000 b GT
Dabei ist
40
–– Vornorm –– DIN V 4131:2008-09
λ2 E⋅I
n1 = (B.3)
2 m⋅l4
Dabei ist
Bild B.1 — Beiwerte zur Ermittlung der Eigenfrequenz nach Gleichung (B.3)
41
DIN V 4131:2008-09 –– Vornorm ––
Literaturhinweise
42