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Homo Faber von Max Frisch

Max Frisch:

Max Frisch wurde am 15. Mai 1911 in Zürich geboren. Ein Studium der Germanistik wurde von ihm
1933 abgebrochen. Stattdessen studierte er von 1936 bis 1941 Architektur.

Während des Zweiten Weltkriegs leistete Frisch einen Militärdienst. Allerdings konnte er bereits 1942
ein Architekturbüro in Zürich eröffnen. Ab der Mitte der 1950er gelang es Frisch, als freier
Schriftsteller zu leben. Von 1960 bis 1965 lebte er in Rom. Danach zog er in das italienischsprachige
Tessin (Südschweiz). Zu seinen bekanntesten Romanen zählen Homo Faber, Stiller und Mein Name
sei Gantenbein. Frisch schrieb auch Dramen. Bekannt sind Andorra und Biedermann und die
Brandstifter.

Jetzt, möchte ich über seinen Roman, Homo faber sprechen.

Der Titel des Romans setzt die Hauptfigur namens Walter Faber in Bezug
zum anthropologischen Begriff des Homo faber, des schaffenden Menschen. Walter Faber ist
ein Ingenieur mit streng rationaler, technisch orientierter Weltanschauung, in dessen geordnetes
Leben der Zufall und die verdrängte Vergangenheit einbrechen.

Der Roman Homo Faber von Max Frisch entstand während einer zweijährigen Arbeit zwischen 1955
und 1957. Er ist mit Ein Bericht unterschrieben und wird durch den Erzähler Walter Faber erzählt,
der den Bericht in zwei Krankenhausaufenthalten in Caracas und Athen aufschreibt.

Jetzt, möchte ich die Nebenwissenschaften präsentieren:

1. Literaturwissenschaft:

In Bezug auf die Literaturwissenschaft fasziniert Max Frischs Einsatz einer inneren Monologtechnik,
die uns einen direkten Einblick in die Gedankenwelt des Protagonisten Walter Faber gewährt. Ein
Beispiel dafür

„Ich war ihr nicht sympathisch. Das stand fest, und ich machte mir keine falsche Hoffnung, als ich sie
später, kurz nach dem Mittagessen, an mein Versprechen erinnerte, ihr zu sagen, wenn ich den
Maschinenraum besichtige.” S. 101

Im Roman man erlernt sein Interesse an Fragen der Identität, des Zufalls und der menschlichen
Existenz. Auch ein Mythos von griechischer Mythologie: der Ödipus Komplex – Er will seine eigene

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Tochter heiraten – Zufall – Die Mutter der Mädchen (Sabeth), Hanna ist auch in Griechenland lebt.
Ein Exemplar für zusätzliche Ereignisse im Roman

„Mein Schiffplatz nach Europa könne nur gebucht werden, wenn ich sofort, spätestens bis
zweiundzwanzig Uhr, mit meinem Pass vorbeikomme. Ich meine nur: Hätte ich das Apparätchen nicht
zerlegt, so hätte mich jener Anruf nicht mehr erreicht, das heißt, meine Schiffreise wäre nicht
zustande gekommen, jedenfalls nicht mit dem Schiff, das Sabeth benutzte, und wir wären einander
nie auf der Welt begegnet, meine Tochter und ich.“ S.74

- Zufall, dass er neben dem Bruder Joachims sitzt im Flugzeug.

2. Philosophie:

Der Roman ist durchtränkt von existenziellen Fragen, insbesondere in Walters rationaler Sicht auf die
Welt. Ein Zitat, das dies verdeutlicht

„Anderseits ihre Astronomie! Ihr Kalender errechnete das Sonnenjahr, laut RuinenFreund, auf
365,2420 Tage, statt 365,2422 Tage; trotzdem brachten sie es mit ihrer Mathematik, die man
anerkennen muss, zu keiner Technik und waren daher dem Untergang geweiht.” S.51

Er ist in der Wüste, in Süd-Amerika und denkt.

3. Soziologie:

Die soziologische Perspektive wird durch die Darstellung von gesellschaftlichen Veränderungen im
Roman verdeutlicht. Ein Beispiel ist als Faber durch seine Reise Menschen von unterschiedlichen
sozialen Schichten darstellt, sieht.

Menschen in der Wüste

Menschen im Schiff

„Was Amerika zu bieten hat: Komfort, die beste Installation der Welt, ready for use, die Welt als
amerikanisiertes Vakuum, wo sie hinkommen, alles wird Highway, die Welt als Plakat-Wand zu
beiden Seiten, ihre Städte, die keine sind, Illumination, am andern Morgen sieht man die leeren
Gerüste, Klimbim, infantil, Reklame für Optimismus als Neon-Tapete vor der Nacht und vor dem Tod”
S.210 – Amerika – im Kuba spricht er darüber, dass er hasse Amerika

„Die Mädchen saßen reihenweise um den Platz, die meisten mit einem Säugling an der braunen
Brust, die Tänzer schwitzten und tranken Kokos-Milch. Im Lauf der Nacht kamen immer mehr, schien
es, ganze Völkerstämme; die Mädchen trugen keine Trachten wie sonst, sondern amerikanische

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Konfektion zur Feier ihres Mondes, ein Umstand, worüber Marcel, unser Künstler, sich stundenlang
aufregte. „S.52 – Wüste

4. Psychologie:

Die psychologische Dimension des Romans wird in Walters Umgang mit Trauma und Erinnerungen
deutlich. Er hat seine Tochter verloren.

„Wozu auch zum Fenster hinausblicken? Ich habe nichts mehr zu sehen. Ihre zwei Hände, die es
nirgends mehr gibt, ihre Bewegung, wenn sie das Haar in den Nacken wirft oder sich kämmt, ihre
Zähne, ihre Lippen, ihre Augen, die es nirgends mehr gibt, ihre Stirn: wo soll ich sie suchen? Ich
möchte bloß, ich wäre nie gewesen. Wozu eigentlich nach Zürich? Wozu nach Athen? Ich sitze im
Speisewagen und denke: Warum nicht diese zwei Gabeln nehmen, sie aufrichten in meinen Fäusten
und mein Gesicht fallen lassen, um die Augen loszuwerden?” S.228

5. Technik- und Ingenieurwissenschaften:

Die technologischen Aspekte des Romans werden durch Walters Beruf als Ingenieur hervorgehoben.
Seine Betonung der Berechenbarkeit und Rationalität kann man auch in diesem Zitat entdecken:

„Natürlich meinte ich nicht die Roboter, wie sie die Illustrierten sich ausmalen, sondern die
Höchstgeschwindigkeitsrechenmaschine, auch Elektronen-Hirn genannt, weil Steuerung durch
Vakuum-Elektronenröhren, eine Maschine, die heute schon jedes Menschenhirn übertrifft. In einer
Minute 2000000 Additionen oder Subtraktionen! In ebensolchem Tempo erledigt sie eine
InfinitesimalRechnung, Logarithmen ermittelt sie schneller, als wir das Ergebnis ablesen können, und
eine Aufgabe, die bisher das ganze Leben eines Mathematikers erfordert hätte, wird in Stunden
gelöst und zuverlässiger gelöst, weil sie, die Maschine, nichts vergessen kann, weil sie alle
eintreffenden Informationen, mehr als ein menschliches Hirn erfassen kann, in ihre
Wahrscheinlichkeitsansätze einbezieht.“ S.88

„Ich erläuterte die Hauptschaltbrettanlage, ohne auf Einzelheiten einzugehen; immerhin erläuterte
ich in Kürze, was ein Kilowatt ist, was Hydraulik ist, was ein Ampère ist, Dinge, die Sabeth natürlich
aus der Schule kannte, beziehungsweise vergessen hatte, aber ohne Mühe wieder verstand.“ S.101

6. Geschichte:

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Historische Elemente werden in der Darstellung der politischen und kulturellen
Entwicklungen Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich. Hanna ist Jüdin,
und das spielt eine wichtige Rolle dabei, warum sie Deutschland verlassen hat.

„Ich war kein Feigling, ganz abgesehen davon, dass wir uns wirklich liebten. Ich erinnere mich genau
an jene Zeit, Parteitag in Nürnberg, wir saßen vor dem Radio, Verkündung der deutschen
Rassengesetze.“ S.53 – Faber als mit Hanna zusammenlebte.

„Sabeth redete, während wir im Wagen saßen, ohne zu fahren, von ihrem Papa, von Scheidung, von
Krieg, von Mama, von Emigration, von Hitler, von Russland - »Wir wissen nicht einmal«, sagte sie,
»ob Papa noch lebt.“« S.144

Zusammenfassung:

Jetzt, möchte ich mein Referat beenden aber sehr kurz nochmal behaupten:

Homo Faber ist ein interdisziplinärer Roman, denn die Disziplinen Psychologie, Technik, Soziologie
und Geschichte sind in diesem Roman miteinander verknüpft und ermöglichen es, ihn
voranzutreiben.

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