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M a r i f a t u l l a h

( D i e K e n n t n i s v o n A l l a h )

Wege, ALLAH kennenzulernen


1) DAS BUCH DER SCHÖPFUNG BETRACHTEN:

Ein Weg Allah kennenzulernen ist, dass man die Schöpfung Allahs betrachtet
und über die Geschöpfe nachdenkt. Der Islam nennt dies „Tafakkur“. In
unserem heiligen Buch, dem edlen Qur’an, wird sehr oft dazu angespornt:

„Es sind jene, die Allahs


stehend, sitzend und auf
der Seite (liegend) gedenken
und über die Schöpfung
der Himmel und der Erde
nachdenken.“ Al-i Imran 191

„Und Er ist es, Der die


Erde gedehnt und auf ihr
festgegründete Berge und
Flüsse gemacht hat. Und von
allen Früchten hat Er auf
ihr zwei, ein Paar, gemacht.
Er lässt die Nacht den Tag
überdecken. Darin sind
wahrlich Zeichen für Leute,
die nachdenken.“ Ar-Ra’d 3

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( D i e L i e b e z u A l l a h )

„Hierauf iss von allen


Früchten, ziehe auf den
Wegen deines Herrn
dahin, die (dir) geebnet
sind.“ Aus ihren Leibern
kommt ein Getränk von
unterschiedlichen Farben, in
dem Heilung für die Menschen
ist. Darin ist wahrlich ein
Zeichen für Leute, die
nachdenken.“ An-Nahl, 69

„Er lässt euch damit Getreide


wachsen, und Ölbäume,
Palmen, Rebstöcke und
von allen Früchten. Darin
ist wahrlich ein Zeichen für
Leute, die nachdenken.“ An-Nahl, 11

„Gewiss, diejenigen, die


ihr anstatt Allahs anruft,
werden nicht (einmal) eine
Fliege erschaffen (können),
auch wenn sie sich dafür
zusammentäten.“ Al-Hajj, 73

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( D i e K e n n t n i s v o n A l l a h )

In hunderten anderen Versen spornt uns Allah, unser erhabener Herr,


dazu an, das Universum anzuschauen, also „Tafakkur“ zu machen. Denn
sich das Universum anzuschauen wird dazu führen, dass wir Allah, unse-
ren Schöpfer, kennenlernen.
Der Mensch, der mit dem Tafakkur beginnt, um seinen Herrn kennenzu-
lernen, wird in den Eigenschaften der Geschöpfe die Auswirkungen der
Namen Allahs sehen und erkennen.
Folglich

Wer das wundersame


Design einer Blume und die
gewaltige Kunst in einem
Schmetterling sieht, wird er
darin nicht Allahs Namen Al-
Musawwir (derjenige, der in
vielfältiger Weise erschafft)
erkennen?

Wer das perfekte System


in einer kleinen Ameise
sieht, wird er darin nicht
Allahs Namen Al-Alim
(der Allwissende) sehen?

Wer die wundersamen


Motive eines Schmetterlings
sieht, wird er darin nicht
Allahs Namen Al-Latif (Der
Sanfte) erkennen?

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Wenn man erkennt, dass Allah


so vielfältig erschaffen hat, so
dass der Mensch schwach wird,
diese zu erfassen; wenn man
erkennt, dass das Universum
schier unendlich groß ist und
wie vielfältige Formen von
Lebewesen auf Land und auf
Wasser existieren, wird man
darin nicht Allahs Namen
Al-Qadir (der Allmächtige)
erkennen?

Doch hat der Mensch aufgrund der Hektik des Alltags vernachlässigt, sich die
Schöpfung anzusehen. In Folge dieser Nachlässigkeit sind Menschen entstan-
den, die behaupten, Allah zu lieben, jedoch ohne Ihn zu kennen. Obwohl es
nicht einmal möglich ist einen Menschen wirklich zu lieben, ohne diesen über-
haupt zu kennen. Die Behauptung, dass man jemanden liebt, ohne diesen zu
kennen, bleibt nichts weiter als eine Behauptung. Folglich wäre diese Liebe,
welche man angeblich gegenüber Allah empfindet, keine wahre/wahrhaftige
Liebe.

2) DEN EDLEN QUR’AN LESEN


Ein weiterer Weg Allah kennenzulernen ist das Lesen Seines Buches. Denn
der Qur’an ist das Wort Allahs, welches Er unserem Propheten über die Of-
fenbarung übermittelt hat. (Es ist Sein eigenes Wort.) Indem wir Seine Wor-
te lesen, lernen wir Allah von Ihm persönlich kennen. Im Qur’an werden
Seine Eigenschaften, Seine Gerechtigkeit gegenüber Seinen Dienern, Seine
Barmherzigkeit, Liebe ihnen gegenüber und die Tatsache, dass Er sie zum
Guten anleitet und ihnen das Schlechte verbietet, erläutert. Zudem verkün-
det Er darin die frohe Botschaft des Paradieses und warnt eindringlich vor
der Bestrafung im Höllenfeuer. Wenn wir all dies lesen erfahren wir wie sehr
Allah Seine Diener wertschätzt.

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Einige Verse, in denen sich Allah, unser Herr, vorstellt, sind folgende:

• „Und Allah entscheidet der Wahrheit/Gerechtigkeit


entsprechend. Diejenigen aber, die sie anstatt Seiner
anrufen, haben nichts zu entscheiden.“ (Mu’min, 20)
• „Allah ist Allvergebend und nachsichtig.“ (Al-i Imran, 155)
• „Sprich: Er ist Allah, ein Einer, Allah, der Überlegene. Er hat
nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden und niemand ist
Ihm jemals gleich.“ (Sura Al-Ikhlas)
• „Allah liebt die Gutes Tuenden.“ (Al-Baqarah, 195)
• „Gewiss, Allah liebt die Gutes Tuenden.“ (Al-Maidah, 13)

• „Sicherlich, Sein ist die Schöpfung und der Befehl.“ (Al-A’raf, 54)

Außer diesen Versen zeigen uns viele grundlegende Themen, die im edlen
Qur’an angesprochen werden, welch ein Wissen und welch eine Weisheit
Allah innehat/besitzt. Manche dieser Themen sind folgende:

Die epochenübergreifenden Gesetze und Bestimmungen

Die moralischen und ethischen Werte, welche den Menschen


zu einem Menschen machen

Prinzipien der Ibadah (gottesdienstliche Handlungen), welche


den Menschen spirituell stärken

Die Prinzipien, die dem Menschen sich selbst vorstellen und


die Grundsätze der menschlichen Psyche erläutern

Verse, die der Wissenschaft ihren Weg erleuchten…


Jene, die heute den menschlichen Verstand vergöttern kennen Allah deshalb
nicht, da sie sich nicht ernsthaft mit dem Qur’an beschäftigen und diesen
nicht lesen. Manche Menschen möchten heute lieber selbst über das Leben
der Menschen bestimmen. Als würde der Qur’an die heutigen Menschen nicht
ansprechen. Und als würde Allah, der das sechste Jahrhundert kannte, die
heutige Zeit nicht kennen. Hätten diese Menschen den Qur’an jedoch objektiv
gelesen, würden sie das gewaltige Wissen darin sehen und sie wären von Allah
fasziniert.

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( D i e L i e b e z u A l l a h )

WIRD DENN JEMAND, DER ALLAH KENNT,


IHN NICHT AUCH LIEBEN?
Wer Tafakkur macht und den Qur’an liest, indem er darüber
nachdenkt, wird Allah kennenlernen und wer Allah kennt, in
dem wird Liebe zu Allah (Muhabbatullah) entstehen. Manche
Gelehrte vergleichen Muhabbatullah mit einem Gefäß, welches
voller Wasser ist. Wenn dieses randvoll ist, kann es kein weiteres
Wasser mehr aufnehmen. So ist in einem Herzen, welches voll
mit der Liebe zu Allah ist, kein Platz mehr für eine andere Liebe.
Woran erkennen wir aber, dass in unserem Herzen die Liebe
zu Allah ist? Was sind Anzeichen einer Liebe, die im Herzen ent-
steht?
Nennen wir einmal einige davon:

Wer Allah liebt, zeigt Opferbereitschaft für Ihn

Wer Allah liebt, leistet Ibadah gegenüber Allah

Wer Allah liebt, setzt sich für Ihn ein

Wer Allah liebt, akzeptiert Sein Urteil

Wer Allah liebt, liebt auch die unterdrückten Diener Allahs

Wer Allah liebt, zieht kein anderes Wort Seinem Wort vor

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Doch was für eine Verhaltensweise (Achlaq) zeigt ein Mensch, in
dessen Herzen die Liebe zu Allah keinen Platz hat?
Lasst uns einige aufzählen:

VERGÖTTERN DES
MATERIELLEN

Die Liebe zum Diesseits und zum Materiellen setzt sich in den
Herzen fest. Dies ist einer der wichtigsten Gründe aller Kriege
und dafür, dass Millionen von Menschen ermordet werden.

ERBARMUNGSLOSIGKEIT

Die Barmherzigkeit geht verloren. In Gesellschaften, in denen


erbarmungslose Menschen leben, wird den Menschen, insbe-
sondere den Älteren, kein Wert beigemessen und das Recht
der Nachbarn nicht beachtet.

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EGOISMUS

Eine egoistische Lebensweise steht im Vordergrund. Nie-


mand denkt an seine Verwandte und an die Nachbarn.

EINE DEPRESSIVE
JUGEND

Die Jugend verfällt ihren Gelüsten und sucht die Liebe


woanders als bei Allah. Für derartige Jugendliche werden
Depressionen unvermeidbar sein.

Obwohl:

WER ALLAH KENNT LIEBT ALLAH

SAGT
„LA ILAHA ILLALLAH“
WER ALLAH LIEBT

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Was ist dieses Wort? Was man uns seit fast drei Jahrhunderten vergessen las-
sen hat und immernoch vergessen lässt? Ein Wort, vordem sich gewisse Men-
schen davor fürchten, dass sich die Muslime daran erinnern und aufwachen.
Ein Wort, das bis heute viele Diktaturen und ungerechte Herrscher zum Ein-
sturz gebracht hat!

WAS BEDEUTET „LA ILAHA ILLALLAH“?


WISSEN SIE DAS?

Das Wort „La ilaha illallah“, welches wir oben erläutert haben, wird von vie-
len Menschen heute falsch oder nur unvollkommen verstanden. Dieses
Wort drückt zwar aus, dass Allah existiert und Er der „einzige (Schöpfer)“
ist, aber gleichermaßen drückt es auch aus, dass jene abgelehnt werden
müssen, die die Eigenschaften eines „Ilahs” für sich beanspruchen. Daher
gilt: Wenn wir „La ilaha illallah” (es gibt keinen Ilah außer Allah) sagen, dann
bezeugen wir damit, dass es niemanden gibt, dem gehorcht werden darf
und vor dem man sich verneigt, außer Allah.

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Also dass allein Allah die Gesetze und Zivilisationsgrundsätze bestimmt,
nachdem sich die Menschen in ihrem Leben richten sollen. Niemand hat
das Recht, Gesetze zu erlassen und Maßstäbe zu definieren, die dem Qur’an
und den Überlieferungen (Hadith, pl. Ahadith) des Propheten Muhammad
(s.a.w.) widersprechen. Und genauso hat niemand das Recht, über das Le-
ben anderer Menschen gemäß den eigenen Vorstellungen und Gelüsten zu
bestimmen.
Wenn der Mensch „La ilaha illallah“ sagt und alle falschen Ilah (Götter und
Götzen) ablehnt und nur Allah als Ilah akzeptiert, sagt er damit folgendes: So
wie Allah über das gesamte Universum herrscht, so soll Er auch über mein
Leben herrschen. So wie es im Universum keine andere Autorität außer Al-
lah gibt, so soll es auch in meinem Leben keine andere Autorität außer Ihm
geben. Jene, die Gesetze erlassen, welche gegen die Gesetze Allahs wider-
sprechen, behaupten damit eigentlich eines der folgenden Dinge:

1
Entweder behaupten sie, besser als Allah zu wissen

2
Oder, dass sie ein größeres Anrecht und mehr Befugnisse als Allah haben

3
Oder, dass es im Buch Allahs fehlerhafte Bestimmungen gebe

Oder, dass sie das Buch Allahs nicht als das Wort Allahs sehen
4 (z. B. als „Menschengeschriebenes Buch“ betrachten)

Oder selbst wenn sie es als Buch Allahs akzeptieren, so halten sie

5 es anscheinend für sich selsbt nicht verbindlich

Oder sie behaupten, dass der Qur’an und seine Bestimmungen nur für

6 eine begrenzte Zeit und nicht bis zum Tag der Auferstehung gültig sei

Oder sie behaupten, dass der edle Qur’an für ein bestimmtes Gebiet oder

7 nur für die Araber gekommen sei und nicht für die gesamte Menschheit

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Hier sind einige der dutzenden Verse darüber, dass das Herrschen, Urteilen
und Bestimmen einzig das Recht Allahs ist:

• „Das Urteil gehört allein Allah.“ Al-An’am, 57

• „Sicherlich, Sein ist die Schöpfung und der Befehl.“ Al-A’raf, 54

• „Ist nicht Allah der Weiseste derjenigen, die richten?“ At-Tin, 8

• „Er beteiligt an Seiner Urteilsgewalt niemanden.“ Al-Kahf, 26

Wiederum ist der Glaube des Tau-


Adam
hid nicht allein unserem Prophe- (Ādam) a.s.
ten Muhammad offenbart wor-
den. Im Gegenteil, dieser Glaube
wurde allen Propheten offenbart. Henoch
(Idrīs) a.s.
Die Geschichten der Propheten
im Qur’an beweisen, dass die NOAH
Da’wa (Botschaft/Einladung) des (NŪH) a.s.
Tauhid die älteste Da’wa der Welt-
Salah Eber
geschichte ist. Und sie lehren uns,
(Sālih) a.s. (Hūd) a.s.
dass dies die gemeinsame Da’wa 2500 v. Chr. 3000 v. Chr.

aller Propheten gewesen ist. So ABRAHAM


ist diese Da’wa nicht erst im (IBRĀHĪM) a.s.
2004 v. Chr.
Nachhinein erdichtet worden! Ismael
Lot
(Ismā‘īl) a.s. Isaak
1990 v. Chr. (Ishāq ) a.s. (Lūt) a.s.
1890 v. Chr. 2004 v. Chr.

Jakob
MUHAMMAD (Ya‘qūb) a.s.
s.a.w. 1830 v. Chr.
(Der letzte Prophet)
610 n. Chr. David
Jethro (Dāwūd) a.s.
Hiob 1000 v. Chr.
(Shu‘ayb) a.s. (Ayyūb) a.s.
1850 v. Chr. 1750 v. Chr.
MOSES Salomon
Ezekiel
(MŪSĀ) a.s. (Sulaymān) a.s.
(Dhul-Kifl) a.s. 1550 v. Chr.
570 v. Chr. 900 v. Chr.

Josef Jonas Aaron Zacharias


(Yūsuf) a.s. (Yūnus) a.s. (Hārūn) a.s. (Zakarīyā) a.s.
1760 v. Chr. 800 v. Chr. 1550 v. Chr. 100 v. Chr.

= Der Sohn von Elia Esra Johannes


= Von seiner Nachkommenschaft (Ilyās) a.s. (Uzair) a.s. (Yahyā) a.s. Jesus
900 v. Chr. 450 v. Chr. 3 v. Chr.
= Prophet (Īsā) a.s.
0 v. Chr.
= Ulu’l Adhm Prophet

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AUF ALLAHS WELT SOLLTE
ALLAHS WORT GELTEN
Dies ist ein Satz, der uns den Inhalt des Tauhīd zusammengefasst klar und ver-
ständlich ausdrückt. Ja, wenn wir sagen: „Es gibt keinen Ilah außer Allah“, mei-
nen wir damit: „AUF ALLAHS WELT SOLLTE ALLAHS WORT GELTEN“

DOCH WARUM SOLLTE AUF ALLAHS WELT ALLAHS WORT GELTEN?


WARUM SOLLTE ER DAS SAGEN HABEN?

Allah ist der Schöpfer der Menschen und kennt sie am besten

Da Allah der Schöpfer des Universums, der Erde und alles in ihr
ist, so hat allein Er das Recht über die Menschen zu herrschen
und zu bestimmen

Genauso wie Allah, der Schöpfer des Universums, dieses auch


auf perfekte Art und Weise verwaltet, so ist Er es, der den
Menschen am besten verwalten kann

Allah ist der Einzige, Der sowohl die Vergangenheit als auch die
Zukunft kennt

Allah ist es, Der keinerlei Profit an einer Sache hat oder ein
Interesse in einer Angelegenheit verfolgt

Am Ende unseres Lebens werden wir zu Allah zurückkehren


und über unser Leben bei Ihm Rechenschaft ablegen

Es ist Sein Recht! Das


Universum gehört Ihm!
Wenn Allah der Besitzer
des Universums ist, so
muss auch Sein Wort
darin gelten.
Alparslan Kuytul Hocaefendi

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WAS GESCHAH, NACHDEM DER TAUHID VERGESSEN WURDE?
Über unser Leben bestimmen nun andere außer Allah, die den
Menschen nicht kennen und sich nicht davor zurückhalten kön-
nen, alles nach ihren Interessen und ihrem Profit zu bemessen.
Folglich herrscht folgendes Bild vor:

Der Mensch ist


Sklave seiner Gelüste,
des Satans und
anderen Menschen
seinesgleichen
geworden

Der Grundpfeiler
der Gesellschaft, die
Familie, hat ihren
Stellenwert verloren

Der Mensch hat seine


Menschlichkeit und
seine natürlichen
Eigenschaften und
Schönheiten verloren

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Menschliche
Werte, wie die
Barmherzigkeit und
die Solidarität haben
stark abgenommen

Die
Geschwisterlichkeit
ist verlorengegangen,
Anarchie ist
ausgebrochen und
Terror ist zu einem
nicht lösbaren
Problem geworden

Die Kriminalität
hat zugenommen,
jegliche
Charakterlosigkeit
und Schändlichkeit
haben einen Gipfel
erreicht

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