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FRÜHER KUNSTLERSTOLZ
MITTELALTERLICHE SIGNATUREN ALS QUELLE
DER KUNSTSOZIOLOGIE!
Entstanden ist dieser Versuch auseinem Gefühl des Ärgersüber eine Forschung,
in der in vielen Bereichen die romantische Fiktion munter fortblüht, der mittel-
alterliche Künstler habe sein Werk in bewußter und gottgefälliger Anonymität
geschaffen. Allerdings hat es diese Meinung leicht, sich bis heute zu behaup-
ten, da schriftliche Zeugnisse, die Aussagen über den Status des Künstlers oder
gar über sein Selbstverständnis machen, bis ins 14. Jahrhundert entmutigend
spärlich sind. Eine höchst authentische Quelle ist allerdings bisher unberück-
sichtigt: die Künstlersigantur. Wenigstens für das mittelalterliche Italien kann
sie einigen Aufschluß geben, wenn man — erstens — nach dem Anspruch des
Künstlers fragt und — zweitens — nach dem Rang, in den eine Gesellschaft
den Künstler stellt.
Signaturen im Mittelalter? Den namentlich bekannten Künstler und damit
die Signatur verbinden wir doch traditionsgemäß mit der frühen Neuzeit! Die
Wissenschaft von der Kunst ist selbst ein Kind der Renaissance und für diese
war der Triumph über das Mittelalter ein Teil des Selbstverständnisses und der
Identitätsfindung. Dieses polemische Erbteil hat die Kunstgeschichte niemals
abgelegt ?. Vor der dunklen Folie unseres Mittelalterbildes wirkt der antik be-
flügelte und als Individuum überlieferte Mensch der Renaissance in einer Wei-
se befreit, daß wir nahezu unbewußt die Gleichsetzung mit politischen und
sozialen Freiheitsbewegungen vollziehen. Die erste bürgerliche Emanzipation
fand aber schon — jeweils nach dem Stand der Entwicklung zeitlich verscho-
ben — zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert statt. Sehr vereinfachend
geschen markiert die Renaissance dagegen in Italien den Siegder Tyrannisüber
die patrizisch/ bürgerlichen Stadtrepubliken, die sich — durch Aufstände der
unteren Schichten erschüttert — den neuen Herren bereitwillig unterwarfen.
Es ist die Zeit des mittelalterlichen Bürgertums in Italien, das 12. und 13.
Jahrhundert, in der das epigraphische Künstlerlob und die Signatur zu den
höchsten Formulierungen greifen und damit den höchsten Anspruch stellen.
In dieser Zeit um 1200, die nördlich der Alpen als die Epoche der beginnen-
den Gotik bezeichnet wird, nicht in der Renaissance, vollzieht sich für den
sozial- und kulturhistorisch argumentierenden Arnold Hauser „‚dertiefste Wan-
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Abbildung 3: Ferentino, Dom. Schrankenplatte. Signatur des Paulus
Wahrscheinlich vom gleichen Paulus ist in Rom eine Inschrift erhalten, in
der das Wort artifex vorkommt. Sie ist eingemauert im Kasino Abbildung 4: Modena, Dom. Inschrift der Apsis. Lob des Lanfrancus
Pius IV. und
stammt mit einiger Sicherheit aus Alt-St.Pe
ter:
„Nunc operis quicquid chorus ecce nitet pretiosi
a a ko)ek com(po?}s(u?)it bona dextp(!)ra Pauli“ Alle diese Inschriften sind Signaturen, auch wenn sie zum Teil mit einer
ke Rech se ungsversuch: Nun glänzt der Chor des kostbaren Baues. Die
Stifterinschrift in Verbindung stehen. Niemals kommt dabei der Titel Magister
gu = & e des Künstlers und Bildhauers Paulus fügte ihn vor, der für die Folgezeit charakteristisch ist, fast immer aber eine Berufs-oder
zusammen.
Schok Fi _ Sich die Signatur offenbar auf die Schranken einer Standesbezeichnung wie lathomus, opifex, artifex, sculptor, vir magnus und
en chomarcus. Diese werden nach 1150 selten und kommen im römischen Ge-
he auf die Altaraufbauten. Etwas später als dort ist 1323 als
Künstler und Bildh auptaltares unter Callixt I. überliefert. In Paulus, dem biet überhaupt nicht mehr vor. Es signiert auch nur immer einer allein,
Inschrif-
auer, der mit seiner guten rechten Hand habe er „sua dextra‘‘ das Werk allein vollbracht. In den meisten dieser
das Sanktuarium
! tmor und Mosaik ten ist der anklingende Künstlerruhm verbunden mit Bürgerstolz. Es ist eben
Stammväten der ü ü ir ei die Zeit, in der sich die italienischen Kommunen nach dem Muster der anti-
wählen
falls um die Mitte des 12
zarte undähn] es
une betrieben
ee Söhne
Cosmaten schen. Seine vier jeden-
beten jeden
. Jahrhunderts in Rom eine blühende Fabrik
ken römischen Republik wieder einen bürgerlich-patrizischen Senat
für Altar- und in Rom wieder (seit 1143) mit SPQR unterzeichnet wird.
Che Marmorwerke liturgischer Innenausstattung.
12 13
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Det stammen alle aus Mittelitalien, aus dem weiteren
Die bisherigen Beispiele Oberita-
c hen mit den gleichzeitigen Künstlerinschriften
Umkreis Roms. Vergli
der Fo rmulierung des Künstlerruhms eher zurückhaltend.
liens sind diese in
oberita lienischen Städte, ihr Prestigedenken, hat aus ein-
Die Ruhmsucht der
Dabei ist das Medium,
zelnen Künstlern schon im Mittelalter Heroen gemacht.
der Renaissance die literari-
das uns den Künstlerruhm überliefert, nicht wie in
die Signatur, sondern ein epigraphi-
sche Künstlervita, aber auch nicht eigentlich
om Modiin zum Beispiel ist im frühen 12. Jahrhundert sowohl
Der
der Architekt als auch der Bildhauer durch Inschriften geehrt worden.
zwölfzeilige Vers an der Apsis (Abb. 4) beginnt mit dem Lob des Bauwerks
und seines Marmorschmucks, preist den Hl.Geminianus, den Patron derKirche,
und nennt das Gründungsdatum des Neubaus: 1099. Dann tritt der Architekt
auf:
„‚Ingenio clarus Lanfrancus doctus et aptus,
est operis princeps rectorque magister“.
(Der durch Genie berühmte gelehrte und fähige Lanfrancus ist der Führer die-
ses Baues, der Rektor und Meister). In der letzten Zeile finden wir dann die
Signatur. Aber nicht die des Lanfranco sondern die des Dichters: Versus com-
posuit Aimo. Dieser wird in den Urkunden des Kapitels im frühen 12. Jahr-
hundert als Kleriker geführt. Damit wird klar, daß das Lob nicht in der Hand
des ausführenden Künstlers liegt. Ein Kleriker hat es in die antike, literarische
Gattung der Ekphrasis gekleidet. Ebenfalls literarisch ist der Ruhm des Lan-
franco in einer Chronik über den Baubeginn des Domes und über die Transla-
tio des Hl. Geminianus überliefert, die zwischen 1106 und 1115 geschrieben
wurde. Es heißt über ihn nach anderen ähnlichen Formulierungen: „mirabilis
artifex, mirificus edificator.‘‘ (Ein bewundernswerter Künstler und wunderba-
rer Baumeister). Die Motive solchen Künstlerlobs sind offenkundig: Kirche
und Stadt schaffen den Künstlerruhm zum eigenen Ruhm.
Als man im frühen 13. Jahrhundert eine Abschrift der eben erwähnten
Chronik mit Illustrationen versah, stellte man den Architekten in der Hierar-
chie der dargestellten Personen gleichberechtigt neben den Hochadel und die
uote Geistlichkeit ”. Zusammen mit dem Bischof verschließt Lanfranco das
Heiligengrab. In einer zweiten Miniatur (Abb. 5) dirigiert er
in feinem Tuch
un mit einem Kommandostab als „architector“ die Gräben aushebenden und
Kung deu ungen voperari“, deren niedere soziale Stellung durch Enstel-
sind die artifices, die E Zwischen diesen beiden sozialen Polen angesiedelt
» ünstler oder besser Handwerker: es sind Maurer und
Steinmetzen.di i :
tetsind. ie beider Zurichtung und Aufmauerung von Quadern beobach-
Abbildung 5: Lanfrancus mit Bauleuten. Miniatur des frühen 13.
Und obwohl er viel Jahrhunderts in einer Handschrift des Kapitelarchivs
kann, ist auch dem Fran Aur zur Gruppe dieser artifices gerechnet werden von Modena (Vergl. Anmerkung 6 und 7)
ihrenden Bildhauer des Domes von Modena ein epigraphi-
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Fassade.
Abbildung 6. Modena, Dom. Gründungsinschrift an der
Lob des Wiligelmus
Abbildung 7: Pisa, Dom. Grab des Busketus
(Abb. 6) nach dem um-
sches Lob zuteil geworden®. An der Fassade lesen wir
tikisierender Topos, beweist das Grabmonument (Abb. 7), das Pisa dem Archi-
ständlich verschlüsselten Gründungsdatum:
„Inter scultores quanto sis dignus onore tekten seines 1066 begonnenen Domss errichtete". Esist Grab, ehrendesDenk-
mai und eine Art von Signatur zugleich. Der Platz, an dem es errichtet wurde,
claret scultura nunc Wiligelme tua.““
ist der prominenteste, den Pisa vergeben konnte: die Fassade des Domes. Mit
(Wie großer Ehre Du unter den Bildhauern würdig bist, zeigt jetzt, Wiligelmo,
einem eigenen Giebel ist es eines der frühen erhaltenen Wandgräber im mittel-
Deine Skulptur). Die Tafel mit der Gründungs- und Künstlerinschrift wird wie
alterlichen Italien, entstanden gegen 1130 und wiederversetzt in die Domfassa-
ein Plakat von Henoch und Elias gehalten, den einzigen Personen des Alten
de der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Tafel auf dem antiken, strigi-
Bundes, die niemals gestorben sind, sondern direkt in den Himmel versetzt
lierten Sarkophag trägt nun nicht etwa die Bitte um ein Totengedenken, son-
wurden. Damit dürfte auf die ewige Gültigkeit des Textes angespielt werden
dern ein sehr plastisches Lob auf die mechanische Kunst und Erfi indungskraft
und auf seine Beurkundung im Himmel.
des Architekten Busketus. Ich übersetze: Was kaum 1000 Ochsen vereint im
Das hohe literarische Lob, das Lanfranco und Wiligelmo zuteil wird, zielt
Joch bewegen können, was kaum ein Schiff übers Meer tragen kann, diese
B, eine ganz andere Richtung als der Inhalt der Signaturen des Atto und des Last hob, staunenswert anzusehen, durch den Anstoß des Busketus eine Schar
itet haben. Im
us die — etwa in dergleichen Zeit — in Mittelitalien gearbe von 10 Mädchen. — Was so charmant gelobt wird, dürfte die Einführung des
rcen Ist es nicht der Anspruch, den der Handwerker und
Bürger an die Ge- Flaschenzuges sein. Gefeiert wird das mechanische Hilfsmittel als geistige Hel-
ee stellt, sondern der Anspruch, der von der führenden Schicht der Ge- dentat. Damit wir den Vers auch richtig und aus der Entfernung lesen können,
sich zen den Künstler herangetragen wird. Und dieser Anspruch deckt ist er (wahrscheinlich bei der Neuversetzung des Grabes) auf dem Marmor-
Nicht so der aan mit dem antiken und neuzeitlichen Geniebegriff. Wäre 3 streifen über dem Sarkophag noch einmal in größerer Schrifttype wiederholt.
ufpet ı oo: in unse Die eigentliche Memorialinschrift, ein Preisgedicht auf Busketus und sein Werk,
Bild der Renaissanıe und nicht so plakativ sichtbar, er paßte gut in un findet sich im Giebelfeid und ist zu lang, um hier wörtlich zitiert zu werden.
pik
der Wort Des Busketus’ Erfindungsgabe habe die des schlauen Odysseus übertroffen,
des 11. Jahrhu wahl gehören diese Inschriften zur literarischen Ruhmesto
In
nderts, Daß der Anspruch aber mehr ist als ein literarischer,
an-
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lichtvollen Bauten stellten das dunkle Labyrinth des vielgerühmten Dä-
seine lichtvo
dalus in den Schatten :
erir thus erat tua Ded
ale laus est,
„Nigra domus lab
ic Ja templa probant.“
at sua Busketum splend eweißem Marmor geschaffen habe, sei
Busketus aus scl ıne
Der Tempel, den
an en destag, nicht das Jahr wird genannt, Vielleicht ist der Architekt
Eee identisch,
Buschettus, Soht \ des Richters Johannes
der in einer Pisa-
+u
sinem .
ai ae. aus dem Jahre 1105 erwähnt ist, Er wäre dann ein Sproß der bür-
ee iule sei ee en den
gerlichen Oberschicht Pisas, und Vasaris BEOREL EOMISILDERAMEDOTTINIEET
ieser ei ei en den
ist wahrscheinlich gegenstandslos. Grabinse irilten
Ver,
Wr TZ, r nr.)
Bitte um ein Toten- Eh SEE
Ruhm des Toten in Demutsformeln. Selten fehlt auch die
gedenken. Alle diese konventionellen Formeln werden Busketus verweigert, LANGTER
IBUSINNERNUMDHRKDILTAEMMDE
nicht Privatmann,
Was einzig zählt ist sein künstlerisches Genie. Insofern ist er
nicht einmal im Tode, sondern Träger kommunaler Ruhmerwartung. Wenn
dann
ich die erste Phase der Künstlerinschriften die heroische genannt habe,
s allein
nach solchen Beispielen. Die Inschrift will uns glauben machen, Busketu
habe den Dom erbaut, vielleicht mit Hilfe einiger schwacher Mädchenarme.
Es wäre interessant zu wissen, mit welchen Mitteln der Künstler dem Anspruch, Abbildung 8: Pisa, Dom. Fassade. Signatur des Rainaldus
der an ihn herangetragen wurde, zu entsprechen suchte. Es wäre denkbar,
daß die Aura des Geheimnisvollen, die die ars der Architektur und Mechanik
im späten Mittelalter umgibt, schon hier ihren Anfang genommen hat.
Ein Nachfolger des Busketus namens Rainaldus mischt in seiner Signatur Künstler ausgeht. Dieser übernimmt die Erwartungen, die die literarische
(Abb. 8) an der zweiten Fassade des Domes (wahrscheinlich schon gegen Mitte Ekphrasis an ihn gestellt hat. Der Inhalt abstrahiert von den konkreten Bedin-
des 12. Jahrhunderts) die Termini des literarischen Künstlerlobs mit Begriffen, gungen des Künstlers und scheint einzigauf Ruhm und Nachrulm des Künstlers
die eher den kundigen Fachmann und Handwerker kennzeichnen 1, zu spekulieren. Daß die Funktion eines solchen Eigenlobs aber auch darin lag,
„Hoc opus eximium tam mirum tam pretiosum die Konkurrenz aus dem Felde zu schlagen, liegt in der Natur der Signatur.
Rainaldus prudens operator et ipse magister Wie wir gesehen haben, gibt es in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
constituit mire sollerter et ingeniose“, zwei Möglichkeiten der Künstlerinschrift: in den Gebieten um Rom vor allem
(Dieses außerordentliche, ebenso bewundernswerte wie kostbare Werk errich- die Signatur, die den sozialen Anspruch des Künstlers formuliert, in Oberitalien
tete als Werkführer Rainaldus, der selbst magister ist, bemerkenswert geschickt und in der Toscana das dichterische Lob, das den Künstler zum Genie und
und erfinderisch) !?, Alleskönner stilisiert. Beides scheint mir kennzeichnend für die Anfangssitua-
tion einer bürgerlichen Gesellschaft, in der die Positionen erst abgesteckt wer-
Noch gegen 1150 werden die Künstler in Oberitalien in komplizierten Rei- den müssen. Offenbar hat sich für das neu entstandene freie Handwerk und
men gelobt. Mit den Versen:
Künstlertum noch kein sozialer Rahmen gebildet, der seine Mitglieder gesell-
Artificem gnarum, qui sculpserit haec Nicholaum schaftlich bindet. Nur in dieser Situation konnten einzelne freie Künstler (man
könnte vielleicht auch sagen: Kunstunternehmer) wie in Foligno bis an die
hier ZusEhmenstfönende K wi ..die Jahrhunderte) bezeic Spitze der patrizischen Stadtgesellschaft vorstoßen oder wie in Pisa zu Halb-
Bildhauer Nicolaus Be Toker durch nat hnet
Fuer dere
göttern stilisiert werden. Solange es keine Tradition und keinen Verband eines
Ruhmestitelbei den versch Jens = un In ne ee. Dal er freien Handwerks gab, solange sind die nächsten Berufsgenossen des Künstlers
Verona und Ferrara und leicht mad Aufträgen, nämlich an den Domen von eben Odysseus, Dädalus und Apelles.
der verwendet, beweist daß e modifiziert) an S.
’ ; $ sich um eine echte Zeno in rVerona Zn,
Signatu we
handelt die vom
18 19
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ichen Konsolidierung (ca. 1150-1200)
II. Die Phase der Be des 12. Jahrhunderts sind in sehr großer Zahl Der Unterschied zu dem stolzen Busketus-Grab an der gleichen Fassade ist
Signaturen der = wesentlich gleichförmiger als die vorangehenden, In den nicht zu übersehen und unterstreicht den Wandel vom Geniekult zur hand-
überliefert. Sie en liens, besonders aber im römischen Kunstkreis setzt sich werklichen Konsolidierung. .
meisten Gebieten t Enrch: Magister x hoc opus fecit. Der Titel magister, vor. Epigraphische Lobgedichte fehlen ganz. Wird einmal, und das ist nach 1150
die Ausnahme, ein Vergleich zur Antike gezogen, dann fällt er so knapp aus
die Se ehört für den Künstler mehr und mehr zum Namen. Für
her höchst se Nalmorhandwerker erübrigt sich damit die Berufsbezeichnung, wie an der Porta Romana in Mailand. An diesem Stadttor, das gegen 1171
anläßlich der triumphalen Rückkehr der Mailänder aus dem Exil errichtet
n ur Be in notariellen Urkunden aufgeführt werden, tritt das Beiwort
wurde, signiert der Architekt: Hoc opus Anselmus formavit dedalus al(t)e(r).
(Dieses Werk schuf Anselmus, ein zweiter Daedalus). Sein Bildhauer-Kollege
man N m der Signatur ist standardisiert. Wenn die vier
a ehon erwähnten Paulus gegen 1150 mit der gleichen stereotypen verewigt sich: Istud sculpsit Girardus pollice docto. (Dieses meißelte Girardus
mit gelehrtem Daumen). Die Kürze der Inschriften, das fehlende Versmaß und
Formel „Johannes, Petrus, Angelus et Sasso filii Pauli huius operis magistri die fast persönliche Form lassen m.E. darauf schließen, daß es sich um echte
fuerunt“ viermal das gleiche Produkt, nämlich vier Altarciborien in vier ver- Signaturen handelt, die die Künstler den Epigrammen der „Heroenzeit“ nach-
Das seizt
schiedenen römischen Kirchen signieren, so ist das Spezialisierung. empfunden haben.
einen eingespielten Werkstattbetrieb voraus. Mit einer Generation Abstand ist Typischer für die Vielzahl der Signaturen dieser Zeit sind die des Gruamos,
gewor-
aus dem Anspruch des Vaters konsolidiertes und blühendes Handwerk der in den sechziger Jahren des 12. Jahrhunderts einige Kirchenportale in Pi-
den, das sich Normen und einen festen Rahmen geschaffen hat. Dadurch daß stoia (Abb. 9) folgendermaßen bezeichnet hat:
die Meister immer mit der Beifügung des Vaternamens signieren und die be- „Gruamons fecit hoc opus magister bonus et Adeodatus frater eius.“
teiligten Söhne mitanführen, lassen sich eine Anzahl von Künstlerfamilien (Gruamons, der gute Meister, machte dieses Werk und sein Bruder Adeodatus).
über vier Generationen nachweisen. Team-work, vor allem innerhalb der Fa- Also auch in der Toscana wie in Rom der Handwerkstitel „magister‘‘ und Zu-
milienbetriebe, wird zur Regel. Aber auch konkurrierende Meister finden sich
sammenarbeit im Familienverband. Diese in festen sozialen Strukturen ste-
zu einem gemeinsamen Auftrag zusammen und signieren gemeinsam. Nicht henden Künstler eignen sich nicht dazu, die Ruhmeslast und den antik befrach-
teten Genieanspruch der Pioniergeneration zu tragen. Ob die handwerkliche
die geniale Tat des Einzelnen steht im Vordergrund, sondern das Recht aller
Konsolidierung dieser Zeit schon mit einer Form der beruflichen Organisation
Beteiligten, das Werk, an dem sie beteiligt waren, auch mit ihrer Signatur zu
verbunden ist, vermag ich nicht zu sagen. Möglich wäre es. Zunftsatzungen
versehen. Der römische Marmorkünstler selbst wird zum Markenartikel. So-
wurden allerdings erst viel später erlassen.
bald er außerhalb Roms arbeitet, signiert er, wie Nicolaus Ranucii von S.Maria
in Castello (gegen 1160) in Tarquinia, als Magister Romanus.
150 gelegentlich HIT. Die Phase des akademischen Anspruchs (ca. 1200— 1250)
Im Norden Italiens und in der Toscana gibt es auch nach I Der Neubeginn der Zeit um 1200, den Arnold Hauser angesprochen hat, er
Nachklänge der hochtrabenden Inschriften aus der ersten Jahrhu nderthälfte. ist auch in der italienischen Kunst zu spüren. Für das römische Gebiet ist das
Besonders in Pisa setzt sich die Tradition des Künstlerlobs für die fü hrenden Stichwort allerdings nicht die Gotik im üblichen Verständnis des
Begriffes,
Baumeister und Bildhauer der Dombauhütte fort. Aber auch in dieser Sonder-= sondern eine neue Öffnung zur Antike.
tradition, die auf Pisa beschränkt ist, tritt die Betonung des Einzelgenie$ ges® ı. Man sieht es der triumphalen Vorhalle des Domes von Civitä-Ca
stellana
über handwerksmäßigem Stolz zurück. Der Bildhauer der ehemaligen Ned (Abb. 10) bei Rom an, daß eine sehr gegenwärtige Antike gemeint ist, deren
anlage, die 1311 in den Dom von Cagliari (Sardinien) verbracht wurde, ni nd Leistungen man im Pontifikat Innocenz III. (1198-12 16) erreichen oder sogar
mus, bezeichnet sich in der Signatur 1162 zwar als vortrefflich in der en ; übertreffen wollte. An der höchsten Stelle dieses mittelalt erlichen Triumph-
di bogens, noch über dem Segenswort des Eingangsbogens,
2 en notiert aber genau die vier Jahre Arbeitszeit, die ee zieht sich in goldenen
Mosaikbuchstaben die Signatur (Abb. 11) über die ganze Breite des Abschluß-
Domes er n En sche: sarner Eugkeluls ieln Gras 22 ini derentdeck- gebälks:
te und die en ‚Magister Jacobus civis Romanus cum Cosma
ierte: wer FE 77 filio suo carissimo fecit hoc
„Sepultura Guilelmi magistri opus anno Domini MCCX.“
(Magister Jacobus, Bürger von Rom, machte
a Sce Marie“, dieses W. erk zusammen mit
Cos-
us, der die Kanzel des Domes gemacht hat).
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des 13. Jahrhunderts allgemein als römische Bürger. Neben diese Aussage der
Signaturen tritt aber gleichzeitig ein weiterer Anspruch. Magister Jacobus hatte
um 1200 zusammen mit seinem Vater Laurentius das Hauptportal des eben
erwähnten Domes von Civit4-Castellana folgendermaßen signiert:
nn „Laurentius cum Jacobo filio suo magistri doctissimi Romani hoc opus
fecerunt.“
(Die höchst gelehrten römischen Meister Laurentius und Jacobus, sein Sohn,
haben dieses Werk gemacht).
tä-Castellana, Dom. Vorhalle
Abbildung 10 { oben): Civi Abbildung 12 (nächste Seite): Spoleto, Dom. - Mosaik
Deesis der Fassade.
Signatur des Solsternus
Dom. Vorhalle.
11 (unten): Civitd- Castellana,
ern
dung as
a Signatur des Jaco bus und Cosm
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Um 1220 signieren römische Marmormeister den Ambo von Alba Fucense
fernen
inin denCivis Abruzzen:
Roman(us) doctissimus (in) arte Johannes,
cuicollega bonus Andreas Das riesige Mosaik einer Deesis an der Domfassade von Spoleto (Abb. 12)
ist ein Höhepunkt dieses Anspruchs. Seine Signatur lautet:
detulit honus, hoc opus ex(c)elsum st(r)usserunt mente periti nobjlis et
| „Hoc est pictura — quam fecit sat placitura
dens Oderisius abfuit abbas““. doctor Solsternus — hac suummus in arte modernus
Der föimische Bürger Johannes, höchst gelehrt in der Kunst, dem sein guter Annis inventis — cum septem mille ducentis \ u
Ele e Andreas die Aufgabe übertrug, beide errichteten mit erfahrene m Sinn
..
Operarii Palmerius de Saso, Transericus Enrici, Diutesalve Pincurinus“.
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ausgezeichnete Werk, als der edle und kluge Oderisius Abt war.) (Das ist ein Bild, gut wird es gefallen, das Doktor Solsternus geschaffen hat,
Magister doctissimus wird in der ersten Hälfte des 13. Jahrhun derts zur der höchste Moderne in der Kunst im Jahre 1207. Die Rektoren waren
Pal-
Standardformel eines im Anspruch nahezu akademischen Selbstlobs bei den merius de Sasso, Transericus Enrici und Diotesalvi Pincurinus).
Cosmaten. Andere ähnliche Formulierungen wie „doctissimus in arte‘ Oder Doctor heißt Lehrer oder Professor. In dieser Signatur spricht ein „Akade-
nobiliter doctus in arte“ rücken immer wieder die höchste oder sogar die edle miker“. Er preist sich als der beste Moderne in seiner Kunst,
und „Moderne“
Gelehrtheit in ihrer ars in den Vordergrund. Und ars heißt eben nicht nur ist hier der Gegensatz zu Antike. Im Klartext heißt das:
Ich, Doktor Solsternus,
Können und Kunst, sondern vor allem auch Wissenschaft. bin es, der die Kunst aus ihrem nachantiken Niedergang
wieder auf einen sol-
chen Gipfel geführt hat. Sicher ist diese Renaissancehaltung
reichlich frühreif.
Als Symptom für die Veränderungen der Zeit um
1200 muß man sie jedoch
ernst nehmen, selbst wenn uns das byzantinische
Thema des Mosaiks — auch
in der Machart — ziemlich konventionell und
keineswegs sonderlich antiken-
nah erscheint.
Wie ist ein solches akademisches Selbstlo
b historisch zu deuten? Die soziale
Entwicklung des Künstlerstandes im späte
n 12. Jahrhundert biete t dafür mög-
licherweise eine Erklärung. Die Phase
der handwerklichen Konsolid ieru ng
zu wirtschaftlicher Prosperität, aber hatte
auch zu einer zahlenmäßigen Verg röße-
rung der Künstlerschaft und damit
zur Verschärfung der Konkurrenz
Von daher kam der Signatur — geführt.
als einem Markenzeichen — größ
zu. Darüberhinaus müssen aber eres Gewicht
wie in den Gesimsköpfen d
(gegen 1230, Abb. 13).
Der neue Anspruch war off
enbar auch notwendig
i dwerk abzugrenzen . , um sich von ande
Künstlerstolz ist hi eT re m
Mittel sozialer Pro auch eini
mot ion . Der Ans pruch, eine arszu akt ive
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schaft innerhalb der sein,eine lehrbare
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So gesehen müssen wir die Meinung gründlich
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revidieren, die Signatur als
Künstlerinschrift sei eine Errungenschaft der
Neuzeit. Ihre Blüte, ihren höchsten
Anspruch erlebte das epigraphische Künstlerlob
Due
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(und Eigenlob) im 12.und 13,
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Jahrhundert. Es gehört zur Dialektik der hier
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skizzierten Entwicklung, daß im
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Moment der Einlösung dieses Anspruchs die
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Signatur zum schlichten Marken-
zeichen wurde.
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—
.
c ANN
ANMERKUNGEN
1 Die Anmerkungen sind auf das Notwendigste
beschränkt. Die bisherige Literatur
Künstlersignaturen ist schnell aufgezählt: über
ze
F, de Mäy, Sur les signatures des artistes du Moyen
Age, in: Bulletin de la Socidt
nat. des Antiquaires de France 1905,
S. 211;
e‘
Abbildung 16: Anagni, Dom. Sockel des Osterleuchters H. Vollmer, Künstl ersign aturen , in: Die Kunst 21, 1910;
A. Chastel u.a., L’art de la signature,
mit Signatur des Vassalletto 2 Den kuriosen Versuch, den Beginn
in: Revue de l’art 26, 1974, 5. Sfr.
der Renais sance mit dı em Auf kommen von Signa-
turen zu verknüpfen, hat F. de M£ly,
La Renaissance et ses origines frangai
revue de l’art ancien et moderne ses, in: La
20, 1906, S. 62ff. unter nomme n.
des 12. Jahrhunderts nur aus Frank Da ihm Signaturen
reich bekannt waren, glaubte er
der Renaissance gefunden zu dort die Wurzeln
3 A. Hauser, Sozialgeschichte
der Kunst und Literatur, Münc
hen 1973,S. 201.
33
32
Scanned with CamScanner
. 1 ionatur im 15.-16. Jahrhundert als Gegenstand soziolo-
und Gesellschaft. Referate des
‘ ieischer Un Yen N: Lucas Cranach. Künstler Johann-Christian Klamt
Colloguiums, er er dann. und 13. Jahrhunderts, zu der auch die Ar-
orkers of the Xälth and XIlIth Centuries, London 1950 (über dieses DIE KÜNSTLERINSCHRIFT DES JOHANNES
a IM BRAUNSCHWEIGER DOM
GALLICUS
mn x it eine Arbeit vor). Eine Fülle von Künstlerinschriften notiert A. Ven-
em oria dell’arte italiana III, L’arte romanica, Milano 1904; zuverlässiger und voll-
ralker in der Wiedergabe der Inschriften ist für a Italien A.K. Porter,
ständige it 2,4 Bde. e don .
Lombard kun bomozs New Haven/Lonc
Sancti Geminiani. A cura di I.
Giulio Bertoni, om:Cittä di .
6 Rolatio er (Rerum Italicarum scriptores, Raccolta degli storici italiani ordinata
Castello r ratori Tom. VI Part. I) Der Text über Lanfranco auch bei O, Lehmann-
a riftquellen zur Kunstgeschichte des 11. und 12, Jahrhunderts für
Deutschland, Lothringen und Italien, 1938, S. 470f. Abgebildet in Relatio et
7 Archivio Capitolare di Modena Cod. O II 11, flv und 9v. Abgebildet in 10 etc. Hans L.C. Jaffe zum 65. Geburtstag
1956. Bes. S. In den bald nach 1326 geschriebenen ‚Gesta Sancti Servatii‘ und dann
8 vl. Wiligelmo e le origini della scultura romanica, Milano auch in
Heinrich van Veldeckes um 1170 verfaßter ‚Sinte Servatius Legende‘ wird
un-
9 Sit.
r ie Zusi
ensnstellung entsprechenderer Zitate
Zi bei iE.F
E.F. van der Grinten,
Grinten,
in Medieval Texts, Den Haag 1969. Bauer KIaushErz gab
Elementsi ter vielen anderen wunderbaren Begebenheiten auch folgende
mir erzählt:
Kaiser Heinrich III. — soeben in den Besitz von Servatius-Reliquien gelangt
freundlicherweise Einblick in ein abgeschlossenes Manuskript, das in ieser Frage wei- —
terführt: „Arte nulli secundus. Eine Notiz zum Künstlerlob im Mitselaller nen bestellt bei zwei Goldsch mieden ein Kopfreli quiar des Heiligen. Die beiden
SE
10 G. Scalia, Ancora intorno AD sulla fondazione del duomo Pisano, in: Künstler liefern ihr Werk ab. Der Auftragg
. In eber muß aber sehen, daß die Au-
ievali Ser. 3, 10 (2) 1969, 5. gen — in Form wertvoller Steine
ak 1 ae di Pisa ce l’architettura romanica toscana Ren Er — ungleich mäßig im Antlitz des Dargestel lten
1l
1975, S. 161 nimmt sogar an, daß Rainaldus als direkter Nachfolger Br I bire = sitzen, daß der Hl. Servatius also schielend wiederge geben ist. Voller Zom
Erweiterung des Langhauses 1115-20 begonnen und gegen 1130 mit dem Un wirft der Kaiser die beiden Goldschmiede ins Gefängnis. In der darauffo
,
lgen-
or Fassade beendet hat, u . . den Nacht erscheint der Heilige dem Kaiser und spricht:
12 ut Klotz, Formen der Anonymität und des ı en „Erkenns t du mich,
nn nigh rind mein Sohn, — jenes Antlitz, das dir so teuer ist? Ist es nicht
des Mittelalters und der Renaissance, in: Essays in Honor dasselbe wie esin
York 1976, S. 303 ff. Klotz (S. 308) sieht in der ö ae nn = Gold gebildet wurde? Die Hände der Künstler haben mein Gesicht so
(Gesta 15), New
nis an
wieder-
Kreuzträger zwischen „Einhörnern“ und dem Psalm-Vers „De are gegeben, wie es Gott gewollt hat!“ Dem Befehl des Heiligen
a ns folgend und voller
Domine et a cornibus unicornium humilitatem meam“ eine notwen ie Reue entläßt der Kaiser die Goldschmiede
der Signatur, die den Ruhmestitel ausgleicht und überhaupt erst Ki Die aus dem Kerker; reich beschenkt
mittelalterliche Übung, die Nennung des Namens mit einem Kreuzeszeic — a kehren sie in die Freiheit zurück!,
binden, führt Klotz auf das Ruhmverbot des U AHEEBERE 6, 14) zurück: „, Was den ersten Teil dieser Legende betrifft, so kann man darin zunächst
absit gloriari nisi in cruce Domini nostri Jesu Christi." ana. wieder jene Geringschätzung bestätigt finden,
13 He nern, Zu Sauras und Batrachos, in: Mitteilungen des Deutschen Archäologi
die schon Otto von Freising
(gestorben 1158) für die „Opifices mechanicarum artium“
schen Instituts, Röm. Abteilung 23, 1908, S. 153 If. . belegt. Fürstlicher
14 Dazu H, Stein, Les architeetes des cathedrales gothiques, Paris 1909. : Unmut über — vermeintlich — mangelndes Können bringt
die Goldschmiede
15 A. Martindale und E, Baecheschi, The Complete Paintings of Giotto, 1966: wie zwei Strauchdiebe hinter Gitter.
1. Stigmatisation im Louvre: Opus Jocti Florentini. Dem steht ein Dokument gegenüber, das ebenfalls aus dem
2. Polyptychon von Bologna: Opus Magistri Jocti de Florentina. . . . Maa
- Gebiet
s
16 Dazu A. Middeldorf Kosegarten, The Origins of Artistic Competitions in Italy (Form stammt und wiederum einen Goldschmied betrifft. Bekannt
ist jener Brief aus
of Competition between Artists before the Contest for the Florentine Baptistery dem Jahre 1148, in dem der ‚aurifaber G‘ seinem Auftragg eber,
Doors won by Ghiberti in 1401), in: Lorenzo Ghiberti nel suo tempo, Atti del con-
dem Abt Wi-
bald von Stavelot (amtierend von 1130 bis 1158), höchst
regno internationale di studi (Florenz 1978), Florenz 1980 S. 167 ff. selbstbe wußt entge-
gentritt. Auf dessen Mahnung, bei der Abliefer ung eines — nicht näher bezeich-
neten — Gegenstandes den abgesprochenen Termin einzuhal
ten, antwortet der
Goldschmied:
„Die Mahnworte aus dem Schatze Deines Woh lwollens und
Deiner Weisheit
habe ich ebenso freudig wie gehorsam entgegengeno
mmen, da sie mir sowohl
durch den erforderlichen Nachdr uck als auch durch das Ansehen dessen,
der sie mir schrieb, beachtenswert sind. So habe
ich sie meinem Gedächt-
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