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Wegen Verfahrensfehlern:

Hefenhofen-Bauer Ulrich K.
muss nicht ins Gefängnis
Am Bezirksgericht Arbon TG hat die
Urteilsverkündung im Fall Hefenhofen
stattgefunden. Der angeklagte Ulrich K.
stand wegen Tierquälerei und anderer
Delikte vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft
hat den Bauern in den Anklagepunkten
betreffend der Hofräumung
freigesprochen. Der Gerichtsfall zum
Nachlesen.
21.03.2023 / 20:33 / von: fzw/rbe/sda

Der angeklagte Ulrich K. (rechts) auf dem


Weg in das Bezirksgebäude in Arbon TG
(Bild: Nino Vinzens)

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Urteilsverkündung von Ulrich K.

Ulrich K. ist in allen Anklagepunkten betreffend der


Hofräumung freigesprochen worden. Die Beweise, welche
die Staatsanwaltschaft vorlegte, seien nicht verwertbar
gewesen, so der Richter. Beispielsweise gebe es keine
Dokumentationen über die Tiere vor der Zwangsräumung und
auch die Hofräumung an sich sei nicht oder nur mangelhaft
dokumentiert worden. Weiter seien mehrere Delikte schon
verjährt. Fabian Mörtl, der Mediensprecher der
Staatsanwaltschaft Thurgau, hat diese Vorwürfe zur
Kenntnis genommen. «Man werde die schriftliche
Urteilsverkündung abwarten und dann weitere Schritte
planen.»

Schuldig gesprochen wird er in folgenden Fällen:


Transport einer Stute, groben Verkehrsverletzungen sowie
dem missbräuchlichen Gebrauch von Ausweisen und
Schildern. Das Gericht hat ihm eine bedingte Freiheitsstrafe
von acht Monaten mit einer Probezeit von vier Jahren
auferlegt.

Im Fall der beleidigenden Karikaturen gegen Regierungsrat


Walter Schönholzer und den damaligen Kantonstierarzt Paul
Witzig wird das Verfahren wegen Ehrverletzung aufgrund von
Verjährung eingestellt. Auch wird das von der
Staatsanwaltschaft geforderte Tätigkeitsverbot nicht verhängt.

Ulrich K. wird aufgrund vorverurteilender


Medienberichterstattung eine Genugtuung von 6000 Franken
zugesprochen.

Urteilsverkündung der beiden Frauen

In der Anklage gegen Ulrich K.s ehemalige Freundin (38) und


eine ehemalige Mitarbeiterin (32) wurden nun die Urteile
eröffnet. Die Staatsanwaltschaft hatte ihnen Bruch amtlicher
Beschlagnahme, mehrfachen Bruch amtlicher Beschlagnahme
sowie Sachentziehung vorgeworfen. Der Fokus der
Verhandlung lag auf dem Hund Bapsi, den die 32-Jährige zwei
unbekannten Männern übergeben hatte, obwohl er mit
Beschlag belegt war.

Der Gerichtsschreiber verkündete nun die beiden Urteile. Im


Fall der 32-Jährigen wurde sie freigesprochen, da das
Richtergremium kein Vergehen feststellen konnte. Auch das
Verfahren betreffend Sachentziehung wurde mangels
Prozessvoraussetzung eingestellt. Im Fall der 38-jährigen Ex-
Partnerin von Ulrich K. wurde ebenfalls kein Vergehen
festgestellt.

Allerdings wurde das Delikt des mehrfachen Bruchs


beschlagnahmter Pferde anders beurteilt. Hier wurde ein
Schuldspruch ausgesprochen und eine bedingte Geldstrafe
von 110 Tagessätzen zu je 10 Franken sowie eine Busse von
300 Franken festgelegt. Das Gericht bezeichnete Ulrich K. als
Mittäter beim Bruch amtlicher Beschlagnahme von Stuten und
Fohlen und befand ihn somit für schuldig. Beim versuchten
Abtransport von sechs weiteren Pferden wurde er jedoch
freigesprochen.

Der Richter begründete das Urteil im Detail und erklärte, dass


die 32-Jährige während der Befragung sehr glaubhaft gewesen
sei und nicht damit rechnen musste, dass die 38-jährige Ex-
Partnerin von Ulrich K. eine Abholung in Auftrag gegeben
hatte. Die 32-Jährige habe davon ausgehen dürfen, dass Bapsi
vom Veterinäramt abgeholt werde. Weiterhin erklärte der
Richter, dass sowohl Ulrich K. als auch seine Ex-Partnerin
schuldig seien, als sie zwei Pferde, ein Fohlen und eine Stute,
trotz amtlicher Beschlagnahme auf einer Sömmerungsamt in
Graubünden abgeholt hatten. Der Richter begründete dies mit
der Aussage eines Zeugen und betonte, dass an der
Täterschaft keine Zweifel bestehen.

Urteilsverkündung der beiden Metzger

In einem ersten Schritt erfolgt die Urteilsverkündung der


beiden angeklagten Metzgern. Vater und Sohn sollen mit dem
angeklagten Ulrich K. illegalen Fleischhandel betrieben haben.

In den Hauptpunkten der Anklage werden Vater und Sohn


sowie Ulrich K. freigesprochen. Das Gericht sieht keine
ausreichenden Beweise für Tierquälerei, Verstösse gegen das
Tierseuchengesetz, Widerhandlungen gegen das
Lebensmittelgesetz sowie die Unterdrückung von Urkunden.
Eine Ersatzforderung von 52'000 Franken wird abgewiesen.
Das Verfahren wegen der gewerbsmässigen Widerhandlungen
gegen das Bundesgesetz über die Lebensmittel und
Gebrauchsgegenstände wird ausserdem wegen Verjährung
eingestellt. Allerdings wird der Vater wegen grober Verletzung
von Verkehrsregeln schuldig gesprochen. Er muss eine Busse
von 1000 Franken zahlen und 40 Tagessätze à 120 Franken als
Strafe entrichten.

Der Richter begründet den Freispruch damit, dass die Anklage


auf einer fehlerhaften Befragung durch die Polizei basiere. Die
Aussage des Seniormetzgers sei durch eine Suggestivfrage des
Polizisten beeinflusst worden. Zudem könne nicht klar
definiert werden, ob die Schweine im ganzen Mast- und
Verkaufsprozess immer krank gewesen seien, so der Richter.
Kümmerschweine seien geschwächte, aber nicht zwingend
kranke Tiere. So könne man ein Kümmerschwein mästen und
auch schlachten.

Zusammenfassung Tag 3 - 7. März 2023

Am Freitag ging es um die grossen Brocken im Fall


Hefenhofen. Nachdem am Mittwoch zusätzlich zu Ulrich K. die
beiden Metzger und am Donnerstag die Ex-Freundin und die
ehemalige Mitarbeiterin vor Gericht standen, wird heute nur
über Ulrich K. gesprochen. Neben der Tierquälerei wird K.
beschuldigt, eine umfangreiche Liste von anderen Verbrechen
begangen zu haben. Diese beinhalten Verleumdung,
Beleidigung, Gefährdung des Lebens, die Beschäftigung von
ausländischen Arbeitnehmern ohne Bewilligung sowie das
Unterdrücken von Urkunden.

Zum Start des dritten Prozesstages stellte der Verteidiger von


K. einige Vorfragen. Er behauptete, dass im Vorfeld sowie im
Nachgang vieles falsch gelaufen sei. Die Behörden hätten
erstens zu spät und zweitens überhastet reagiert. Darüber
hinaus habe es für einige der Hofdurchsuchungen keinen
Durchsuchungsbefehl gegeben. Die Staatsanwaltschaft
dementierte diese Aussagen. Laut ihr sind sämtliche Beweise
vollumfänglich verwertbar. Das Gericht konnte noch keine
Antworten auf die Vorfragen geben. «Das würde den Rahmen
sprengen», sagte der Richter.

Ebenfalls vor Gericht waren insgesamt fünf Zeugen welche alle


Angaben zum Auto-Vorfall machten. Im Jahr 2017 sei K. mit
einem Auto auf eine Gruppe Tierschützer vor seinem Hof zu
gerast. Die Rede ist von einer Geschwindigkeit von 50 bis 80
Kilometer pro Stunde. «Gumpe oder sterbe» sei der einzige
Gedanke eines Zeugen gewesen.

Nach der Mittagspause startete die Staatsanwaltschaft mit


ihrem Plädoyer. Sie forderte einen Schuldspruch wegen
Tierquälerei, Widerhandlung gegen das Tierschutz- und
Tierseuchengesetz, Verstössen gegen das Lebensmittelgesetz,
Gefährdung des Lebens, Beschimpfung, Verleumdung,
Urkundenunterdrückung und Bruchs amtlicher
Beschlagnahme. Die Entwendung eines Traktors und
Hausfriedensbruch wurden fallengelassen.

K. soll für sechs Jahre und vier Monate ins Gefängnis und
knapp 4'000 Franken Geldstrafe zahlen. Zusätzlich soll er eine
Busse von 2'800 Franken bezahlen und die illegal
erwirtschafteten 19'000 Franken zurückzahlen.

17:00 Uhr - Gerichtsverhandlungen gehen länger

Weil ein Zeuge, der eigentlich erst am nächsten Mittwoch hätte


befragt werden sollte, an diesem Termin in den Ferien ist, geht
die Verhandlung länger als gedacht. Der Zeuge wird bereits
heute um 18 Uhr vom Richter befragt. Er selbst nimmt die
Verlängerung mit Humor und sagt: «Der Zeuge hat gemerkt,
dass er am Mittwoch in Südfrankreich in den Ferien weilt.»

14:55 Uhr - Plädoyer der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft fordert in ihrem Plädoyer für Ulrich K.


einen Schuldspruch wegen Tierquälerei, Widerhandlung gegen
das Tierschutz- und Tierseuchengesetz, Verstössen gegen das
Lebensmittelgesetz, Gefährdung des Lebens, Beschimpfung,
Verleumdung, Urkundenunterdrückung und Bruchs amtlicher
Beschlagnahme. Die Entwendung eines Traktors und
Hausfriedensbruch wurden fallengelassen.

K. soll für sechs Jahre und vier Monate ins Gefängnis und
knapp 4'000 Franken Geldstrafe zahlen. Zusätzlich soll er eine
Busse von 2'800 Franken bezahlen und die illegal
erwirtschafteten 19'000 Franken zurückzahlen.

14:25 Uhr - Staatsanwalt äussert sich

Die Staatsanwaltschaft äussert sich zu den Vorfragen des


Anwaltes von Ulrich K. Laut ihr sind sämtliche Beweise
vollumfänglich verwertbar. Das Gericht kann zum jetzigen
Zeitpunkt noch keine Antworten auf die Vorfragen geben. «Das
würde den Rahmen sprengen», sagt der Richter.

14:00 Uhr - Es geht weiter

Die Mittagspause ist vorbei. Der Prozess wird mit der


Befragung einer weiteren Zeugin wieder aufgenommen. Auch
sie hat den Vorfall mit dem Auto beobachtet und äussert sich
ähnlich wie die Zeugen am Morgen.

12:00 Uhr - Mittagspause

Um 14:00 Uhr geht der Prozess in Arbon weiter. Dann folgen


weitere Zeugenaussagen und das Plädoyer der
Staatsanwaltschaft.

11:45 Uhr - Weitere Vorfragen der Verteidigung

Nach den fünf Zeugen darf der Anwalt von Ulrich K. mit den
Vorfragen fortfahren. Er hat Dokumente dabei, die belegen
sollen, dass die Vorwürfe gegen Ulrich K. übertrieben sind. Ein
Gutachten des Tierspitals Zürich soll beweisen, dass es kein
Tierleid auf dem Hof gab, was den Untersuchungen der
Staatsanwaltschaft und des Veterinäramtes widerspricht.

09:30 Uhr - Befragung von Zeugen

Das Gericht beginnt nun mit der Befragung der ersten Zeugin.
Es handelt sich um eine 51-jährige Tieraktivistin, die im
Sommer 2017 beinahe von Ulrich K. überfahren worden wäre.
Sie erhebt Anklage wegen "Gefährdung des Lebens". Er sei mit
etwa 50 bis 60 km/h unterwegs gewesen, sagt die Zeugin. «Ich
finde es erschreckend, dass er mich erschrecken oder sogar
anfahren wollte, obwohl wir uns nicht kennen.» Sie fordert
eine Genugtuung von 500 Franken.

Als zweiter Zeuge und Privatkläger folgt der Ehepartner der


vorgängigen Zeugin. Er war beim Vorfall ebenfalls anwesend.
Auch er schildert dem Gericht den Vorfall.

Nun folgt ein dritter Zeuge, ein Bekannter der ersten beiden
Zeugen. Auch er schildert den Fall. Auf die Frage was ihm
durch den Kopf ging, sagt er knapp: «Gumpe oder sterbe»
Ähnlich argumentiert auch eine weitere Zeugin. Der Fahrer sei
«ganz klar Herr K. gewesen.»

Ein fünfter Zeuge, der den Vorfall von Weitem gesehen


hat, sagt aus, er habe Ulrich K. als Fahrer identifizieren
können. Angst um die Gruppe habe er nicht gehabt. «Ich
glaube, er wollte ihnen einfach Angst machen.»

09:00 Uhr - Vorfragen der Verteidigung

Während der Vorfragen zieht der Anwalt von Ulrich K. die


gesamte Räumung des Hofes in Hefenhofen in Zweifel. Er
behauptet, dass im Vorfeld sowie im Nachgang vieles falsch
gelaufen sei. Die Behörden hätten erstens zu spät und
zweitens überhastet reagiert. Darüber hinaus habe es für
einige der Hofdurchsuchungen keinen Durchsuchungsbefehl
gegeben.

08:30 Uhr - Der dritte Prozesstag startet

Heute geht es um die grossen Brocken im Fall Hefenhofen.


Nachdem am Mittwoch zusätzlich zu Ulrich K. die beiden
Metzger und am Donnerstag die Ex-Freundin und die
ehemalige Mitarbeiterin vor Gericht standen, wird heute nur
über Ulrich K. gesprochen. Bisher wollte dieser vor Gericht
noch keine Aussagen machen. Ob K. heute eine Aussage vor
Gericht macht, kommentiert sein Anwalt mit: "Wartet
ab". Neben der Tierquälerei wird K. beschuldigt, eine
umfangreiche Liste von anderen Verbrechen begangen zu
haben. Diese beinhalten Verleumdung, Beleidigung,
Gefährdung des Lebens, die Beschäftigung von ausländischen
Arbeitnehmern ohne Bewilligung sowie das Unterdrücken von
Urkunden.

15:30 Uhr - Rückblick auf den zweiten


Verhandlungstag

Am zweiten Prozesstag standen neben Ulrich K. zwei Frauen


im Fall Hefenhofen vor Gericht, eine Ex-Partnerin des
mutmasslichen Quäl-Bauern und eine ehemalige
Mitarbeiterin. Beide werden beschuldigt, Tiere weggebracht zu
haben, die unter amtlicher Beschlagnahme standen. Ulrich K.
sowie seine Ex-Lebenspartnerin wollten sich vor Gericht nicht
äussern. Die 32-jährige ehemalige Mitarbeiterin äusserte sich
vor Gericht, dass sie seit dem Vorfall keinen Kontakt mehr zu
Ulrich K. hatte.

Anschliessend startete die Staatsanwaltschaft mit ihrem


Plädoyer. In diesem wurden Ulrich K. sowie seine Ex-Partnerin
in sämtlichen Punkten für schuldig gesprochen. Das Verfahren
gegen die 32-jährige ehemalige Mitarbeiterin wurde teilweise
eingestellt, da die Anklage den Strafantrag zu spät eingereicht
hat.

Nach der Mittagspause meldeten sich die Verteidiger der


Angeklagten zu Wort. Der Anwalt der ehemaligen Mitarbeiterin
forderte, dass das Verfahren gegen seine Mandantin
eingestellt wird und sie freigesprochen wird. Der Anwalt
argumentierte, dass die Beweise gegen die Frau nicht
besonders überzeugend sind und sogar Dokumente fehlen,
auf die sich die Staatsanwaltschaft in der Anklage stützte. Vor
Gericht gab er bekannt, dass er im Falle einer Verurteilung in
Berufung gehen wird.

Der Verteidiger von Ulrich K.s Ex-Partnerin forderte einen


Freispruch und betonte, dass seine Mandantin unverschuldet
in den Prozess geraten sei. Er zweifelte an der rechtsgültigen
Befugnis des Kantons Thurgau, Tiere in Graubünden zu
beschlagnahmen.

Zum Abschluss des Verhandlungstages äusserte sich auch der


Anwalt von Ulrich K. zu Wort. Auch er betonte, dass der Kanton
Thurgau keine Befugnisse habe, Tiere im Graubünden zu
beschlagnahmen.

Die Gerichtsverhandlung dauert noch einen Tag. Die definitive


Urteilsverkündung wird am 21. März erwartet.

15:20 Uhr - Verteidiger von K. spricht

Zum Abschluss meldet sich auch noch der Anwalt von Ulrich K.
zu Wort. Er argumentiert, dass alles ausserhalb des Kantons
Thurgau, einschliesslich der Pferde auf den Sommerweiden im
Kanton Graubünden, nicht rechtmässig beschlagnahmt
werden kann. Er bemerkt auch, dass die Staatsanwaltschaft
über wenige Beweise verfügt und zu viele Fragen
unbeantwortet bleiben. Der zweite Verhandlungstag wird im
Anschluss beendet.

14:30 Uhr - Anwalt von Ex-Freundin fordert


Freispruch

Der Verteidiger von Ulrich K.s Ex-Partnerin fordert einen


Freispruch und betont, dass seine Mandantin unverschuldet in
den Prozess geraten sei. Er zweifelt an der rechtsgültigen
Befugnis des Kantons Thurgau, Tiere in Graubünden zu
beschlagnahmen.

13:30 Uhr - Es geht weiter

Im Bezirksgericht in Arbon folgen nun die Plädoyers der


Verteidigung. Der Anwalt der 32-jährigen Frau fordert, dass
das Verfahren gegen seine Mandantin eingestellt wird und sie
freigesprochen wird. Der Anwalt argumentiert, dass die
Beweise gegen die Frau nicht besonders überzeugend sind
und sogar Dokumente fehlen, auf die sich die
Staatsanwaltschaft in der Anklage stützt. Vor Gericht gibt er
bekannt, dass er im Falle einer Verurteilung in Berufung gehen
wird.

11:30 Uhr - Mittagspause

Der Richter entlässt die Anwesenden in die Mittagspause. Um


13:30 Uhr geht es weiter.

11:15 Uhr - Staatsanwaltschaft ergreift das Wort

Das Verfahren gegen die 32-jährige ehemalige Mitarbeiterin


wird teilweise eingestellt, da die Anklage den Strafantrag zu
spät eingereicht hat. Die ehemalige Partnerin sowie Ulrich K.
selbst werden von der Staatsanwaltschaft in sämtlichen
Punkten schuldig gesprochen.

10:30 Uhr - Ehemalige Mitarbeiterin sagt aus

Während Ulrich K. wie auch seine ehemalige Partnerin nicht


vor Gericht aussagen wollen, beantwortet die ehemalige
Mitarbeiterin von K. die Fragen des Richters. Nach der
Räumung hatte sie keinen Kontakt mehr zu Ulrich K. Im
Moment betreibe sie selbst einen Pferdehof und leide extrem
unter dem Hefenhofen-Prozess.

09:30 Uhr - Strafantrag soll zu spät eingereicht


worden sein

Die Anwälte der angeklagten Frauen behaupten, dass der


Strafantrag zu spät gestellt wurde und verweisen auf einen
formellen Fehler. Der Prozess wird für eine halbe Stunde
unterbrochen.

08:30 Uhr - Der zweite Prozesstag beginnt

Heute ist der zweite Prozesstag im Fall Hefenhofen mit zwei


angeklagten Frauen. Eine 38-jährige Ex-Partnerin des
mutmasslichen Quäl-Bauern und eine 32-jährige ehemalige
Mitarbeiterin werden beschuldigt, Tiere weggebracht zu
haben, die vom Kanton Thurgau unter amtlicher
Beschlagnahme standen. Die Anklage lautet auf "Bruch
amtlicher Beschlagnahme". Die 32-jährige Frau soll einen
Hund an zwei unbekannte Männer übergeben haben,
während die 38-jährige Ex-Partnerin eine Stute und ein Fohlen
von einer Sömmerungsalp in Graubünden geholt und verkauft
haben soll. Sie hat auch versucht, sechs weitere Pferde von
derselben Alp zu holen, was jedoch vom Veterinäramt und der
Kantonspolizei Graubünden verhindert wurde. Ulrich K. selbst
steht ebenfalls wieder vor Gericht.

17:45 Uhr - Der erste Prozesstag im Überblick

Der erste Prozesstag im Fall Hefenhofen ist vorbei. Nachdem


der Prozess aufgrund erhöhter Sicherheitsmassnahmen
verspätet begann, ergriff die Staatsanwaltschaft das Wort. Für
den Verkauf, die Mästung und die Schlachtung von
gesundheitlich angeschlagenen Schweinen forderte sie eine
bedingte Haftstrafe von neun, respektive zwölf Monaten für
die beiden Metzger. Der ältere Metzger äusserte sich vor
Gericht, dass er nicht dachte, etwas Schlimmes gemacht zu
haben. Gemäss der Staatsanwaltschaft sollen die Metzger und
der Bauer einen sechsstelligen Betrag erwirtschaftet haben.

Nach dem Mittag ergriffen die Verteidiger der Angeklagten das


Wort. Die Anwältin des älteren Metzgers forderte einen
kompletten Freispruch ihres Mandanten. Sie verteidigte den
Deal zwischen K. und dem Metzger. Da der Landwirt einen
Überschuss an Milch hatte und der Metzger ein Überschuss an
Schweinen, sei der Deal abgeschlossen worden.

Im Anschluss startete die Verteidigung des jüngeren Metzgers


mit ihrem Plädoyer. Auch sie forderte einen Freispruch ihres
Mandanten. Die Vorwürfe wegen gewerbsmässiger
Widerhandlung gegen das Bundesgesetz über Lebensmittel
und Gebrauchsgegenstände seien ohnehin verjährt und
deshalb einzustellen.

Zum Schluss des ersten Verhandlungstages äusserte sich der


Anwalt des Hauptbeschuldigten, Ulrich K. Für seinen
Mandanten fordert er in Bezug auf den illegalen
Schweinehandel mit den beiden Metzgern einen Freispruch.
Sein Mandant habe mit dem Schweinehandel «Food waste»
verhindern wollen

Die Gerichtsverhandlung dauert noch zwei Tage. Die definitive


Urteilsverkündung wird am 21. März erwartet.

TELE TOP war bei der Ankunft des Hauptbeklagten


dabei und hat die Vorgeschichte des Falles
Hefenhofen nochmals zusammengefasst.

In den TOP NEWS vom 1. März 2023 fand ausserdem


ein Studiogespräch zum ersten Prozesstag statt.

17:31 Uhr - Jetzt spricht der Verteidiger des


Hauptbeschuldigten

Als Abschluss des ersten Verhandlungstages äussert sich nun


auch noch der Anwalt des Hauptbeschuldigten, Ulrich K. Für
seinen Mandanten fordert er in Bezug auf den illegalen
Schweinehandel mit den beiden Metzgern einen Freispruch.
Sein Mandant habe mit dem Schweinehandel «Food waste»
verhindern wollen – er argumentierte also gleich wie bereits
die Verteidigung der beiden Metzger am Nachmittag. Das
Fleisch der Kümmerer sei geniessbar gewesen und Milch habe
auch keine weggeschüttet werden müssen.

16:45 Uhr - Verteidigung geht weiter

Im Anschluss an die erste Verteidigung startete nun auch diese


des jüngeren Metzgers. Auch hier fordert die
Verteidigung einen Freispruch in sämtlichen Punkten. Die
Vorwürfe wegen gewerbsmässiger Widerhandlung gegen das
Bundesgesetz über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände
seien ohnehin verjährt und deshalb nicht mehr zu diskutieren.

14:15 Uhr - Es geht weiter

Nach dem Plädoyer des Staatsanwaltes sprechen nun die


Verteidiger der drei Angeklagten. Als Erstes ergreift die
Anwältin des älteren Metzgers das Wort. Sie fordert einen
kompletten Freispruch für ihren Mandanten. Sie verteidigt den
Deal zwischen dem Bauern K. und dem Metzger. Die
gesundheitlich angeschlagenen Schweine zu mästen sei nicht
wirtschaftlich und ergebe keinen Sinn. Da aber K. einen
Überschuss an Milch hatte und der Metzger ein Überschuss an
Schweinen, sei der Deal trotzdem abgeschlossen worden.

12:15 Uhr - Mittagspause

Der Staatsanwalt hat sein Plädoyer beendet. Der Richter


entlässt die Anwesenden in die Mittagspause. Es geht um
14:15 Uhr weiter.

10:45 Uhr - Plädoyer von Staatsanwalt

Nachdem die angeklagten Personen befragt worden sind,


startet der Staatsanwalt mit dem Plädoyer. In diesem erklärt
er, dass der Metzger genau wusste, dass die abgeladenen
Tiere nicht mehr geschlachtet werden sollten. Insgesamt seien
nur 20 offizielle Schlachtungsdokumente aufgefunden worden.
Für die Schlachtung von den 100 weiteren Tieren fand man
keine offiziellen Dokumente. Die Schlachtung hätte also nicht
durchgeführt werden dürfen. Dass der Geschäftsführer der
Metzgerei nichts von der Schlachtung gewusst habe, sei nicht
möglich. In der Metzgerei habe es mehrere Kameras. K. hat im
Vorfeld behauptet, die fehlenden Schlachtungsdokumente
seien bei ihm gesichert. Da er diese jedoch nicht freigeben will,
wird das Argument von der Staatsanwaltschaft als
Schutzbehauptung eingestuft. Der Staatsanwalt fordert eine
bedingte Haftstrafe von neun, respektive zwölf Monaten für
die beiden Metzger.

Weiter moniert der Staatsanwalt, dass die Schweine auf dem


Hof miserabel behandelt wurden. So hatten sie beispielsweise
keinen ausreichenden Zugang zu Trinkwasser.

09:40 Uhr - Metzger erklärt den Vorfall

Der Metzger-Vater ist sich bewusst, dass er die Schweine nicht


an K. hätte verkaufen sollen. Allerdings sagt er: «Ich dachte
nicht, dass ich etwas Schlimmes mache» Weiter erklärt er,
habe er nie ein krankes Schwein geschlachtet. K. schweigt, als
er zu dem Sachverhalt befragt wird.

Den beiden Metzgern wird vorgeworfen, mit K. kranke


Schweine gemästet und das Fleisch verkauft zu haben.
Gemäss der Staatsanwaltschaft sollen die beiden Metzger und
der Bauer somit einen sechsstelligen Betrag erwirtschaftet
haben.

09:00 Uhr - Die Angeklagten werden befragt

Nachdem sich der Prozessbeginn aufgrund der hohen


Sicherheitsvorkehrungen verspätete, startet jetzt die
Befragung der Angeklagten. Neben Ulrich K. stehen zwei
Metzger, Vater und Sohn, mit ihm vor Gericht. Ulrich
K. verweigert eine Aussage, die beiden Metzger wollen sich
äussern.

08:30 Uhr - Der Prozess beginnt

Der angeklagte Ulrich K. ist im Bezirksgericht in Arbon TG


eingetroffen. Der Prozess beginnt um 08:30 Uhr. Vor dem
Bezirksgericht hält eine Gruppe Menschen eine Mahnwache zu
Ehren der gequälten Tiere ab.

Der Fall in Kürze

Am Bezirksgericht Arbon TG steht ab Mittwoch der 54-jährige


Landwirt, dessen Hof in Hefenhofen TG wegen der dortigen
katastrophalen Zustände im August 2017 geräumt wurde, vor
Gericht. wegen Tierquälerei und anderer Delikte fordert der
Staatsanwalt 6,5 Jahre Freiheitsentzug.

Mitbeschuldigt sind vier Personen. Zwei Metzger sollen laut


Anklage mit dem Landwirt illegale Geschäfte mit
gesundheitlich angeschlagenen Ferkeln gemacht haben. Und
zwei Frauen sollen dem Landwirt geholfen haben, Tiere der
behördlichen Beschlagnahmung zu entziehen.

Der Fall hatte im August 2017 schweizweit für Schlagzeilen


gesorgt. Aufgrund der katastrophalen Zustände auf dem Hof
ordneten die Behörden dessen Räumung an.

Die Verhandlung ist auf mehrere Tage angelegt. Die


Urteilseröffnung ist für den 21. März vorgesehen.

Kommentare (9)

Beitrag erfassen

Hans Moser am 22.03.2023 um 14:52

Der einzige, welcher richtig gearbeitet hat, ist das Gericht. Wer
hier über das Gericht herzieht hat den Rechtsstaat nicht
verstanden.Das Veterinäramt, die Polizei und die
Staatsanwaltschaft haben sehr grobe Fehler gemacht. Darum
ist Ulrich K. so gut weggekommen. Alle haben sich von Ulrich
K. einschüchtern lassen und haben beide Augen zugedrückt.
Das Gericht hat nur beurteilt, was diese Stellen aufgearbeitet
haben. Aber eben, sehr schlampig und fehlerhaft. Ich hoffe,
dass bei der Staatsanwaltschaft einige den Hut nehmen.

54 65

N. Zanini am 21.03.2023 um 22:17

Es ist ein absolutes Armutszeugnis für die Schweiz so eine


Bestie unbestraft davonkommen zu lassen.Das zeigt doch
wieder wie Tiere als minderwärtig hingestellt werden. Kein Tier
verhällt sich so bestialisch wie dieses Monster.

74 49

Möckli am 21.03.2023 um 21:37

Das Urteil, einfach eine riesen Sauerei.Der Richter stellt die


Behörden bloss, es wurde geschlampt, an allen Ecken, aber
wacker die grossen Löhne bezogen beim Kanton.Ich finde es
einfach traurig, dass ein solcher Tierquäler, Dank
Behördenunfähigkeit mit einer solch lächerlichen Strafe davon
kommt .Schämt euch, Vehörden inklusive Richter !

95 51

Karin am 21.03.2023 um 19:23

Unglaublich, dass Herr K. wieder ungeschoren davon kommt -


ebenso unglaublich dass die zuständigen Behörden nicht
wissen, wie so ein Verfahren korrekt abzuwickeln ist - ein
Schelm, wer Böses denkt...

67 48

F.M. am 21.03.2023 um 17:12

Es ist einfach gschämig, der Richter gehört ebenfalls verurteilt


!Ein Freipass für zukünftige Tierquäler und Betrüger.

79 53

Urs am 21.03.2023 um 14:46

Dieses Urteil ist ein Skandal und ein Freibrief für alle
Tierquäler....und nein, ich bin nicht Veganer.

66 50

welo am 10.03.2023 um 16:21

Die Tiere sind am kürzeren Hebel in menschlicher Obhut.


Darum müssen Tiere von gesetzeswegen artgerecht gehalten
und geschützt werden. Misshandlungen sind ein Verbrechen
und müssen geahndetwerden !!!!!!!!!! Auch im Fall Hefenhofen.
kann der Verteidiger noch so alles tierverachtend verdrehen.

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