Sie sind auf Seite 1von 2

Vor Gericht

Wer eine Straftat begeht, wird verhaftet, kommt in Untersuchungshaft und muss sich dann vor Gericht
begeben. Dort startet ein Prozess, das heißt eine Verhandlung.
Die Verhandlung beginnt, wenn das Gericht den Saal betritt. Alle Anwesenden stehen auf. Wenn das
Gericht Platz genommen hat, können sich auch die Zuschauer wieder setzen.
Während des Prozesses muss dem Angeklagten seine Tat nachgewiesen werden. Der Richter liest vor, was
dem Angeklagten vorgeworfen, für welche Tat er beschuldigt wird. Er fragt, ob alle Beweismittel zur
Verfügung stehen und alle Beteiligten anwesend sind, die für die Verhandlung notwendig sind.

Die Zeugen werden über ihre Pflichten informiert. Sie kommen erst in den Saal, wenn sie aufgerufen
werden.
Der Angeklagte muss Fragen zu seiner Identität beantworten.
Dazu zählen Name, Tag und Ort der Geburt, Familienstand,
Beruf, Wohnort und Staatsangehörigkeit.
Anschließend liest der Staatsanwalt die Anklage vor. Das ist die
zur Last gelegte Straftat und die Strafe, die das Gesetz dafür
vorsieht.
Der Richter informiert den Angeklagten über die Möglichkeit,
zur Anklage Stellung zu nehmen oder zu schweigen. Wenn er
bereit ist, sich zu äußern, wird er verhört.
Als Beweismittel sind Zeugen, Sachverständige und Urkunden
zugelassen. Sachverständige sind Experten und geben ihre
Erfahrungswerte oder ihre wissenschaftlichen oder technischen
Erkenntnisse.
Der Richter vernimmt als erster Zeugen und Sachverständige.
Danach können der Staatsanwalt und der Verteidiger ihre Fragen stellen dürfen.
Nach Analyse aller Beweise halten der Staatsanwalt und der Verteidiger ihre Plädoyers und stellen ihre
Anträge. Das letzte Wort hat der Angeklagte.
Nun zieht sich das Gericht zu einer geheimen Beratung und Abstimmung zurück. Falls mehrere Richter
entscheiden – wie in einem Schöffengericht (ehrenamtlicher Richter) - sind zwei Drittel der Stimmen nötig,
um den Angeklagten für schuldig zu befinden. Jeder Richter hat die gleiche Stimme.
Der Richter liest das Urteil vor. Der Angeklagte kann das Urteil anfechten und Berufung einlegen.
Bei jedem Gericht gibt es einen Protokollführer, der den ganzen Prozess dokumentiert, damit später
überprüft werden kann, ob bei dem Prozess alles den Regeln und Vorschriften entsprach.

Mögliche Strafen
Lebenslange Freiheitsstrafe – mindestens 15 Jahre, danach kann ein Verurteilter unter bestimmten
Voraussetzungen auf Bewährung freigelassen werden. Bei Mord, Totschlag oder Verbrechen gegen die
Menschlichkeit.
Zeitlich begrenzte Freiheitsstrafe - Mindestmaß von einem Monat bis hin zu 15 Jahren.
Geldstrafe

Straftaten
 Diebstahl  Mord  Vergewaltigung/
 Einbruch  Verletzung Sexualverbrechen
 Bankraub  Geldwäsche  Verleumdung
 Betrug  Brandstiftung  Entführung
 Fälschung  Überfall  Misshandlung
 Totschlag  Terroranschlag  Steuerhinterziehung
 Computerdelikte
Vor der großen Strafkammer begann heute ein von der Öffentlichkeit lange herbeigesehnter Prozess. Für
den ersten Verhandlungstag hat Staatsanwalt Grummelig bereits 6 Zeugen geladen.
Ermittle anhand der Hinweise, welcher Zeuge (Vor- und Nachname) in welcher Reihenfolge seine Aussage
machte und inwiefern jeder der Zeugen nicht uneingeschränkt glaubwürdig wirkte.

Aussagen:
1. Martin, dessen Nachname weder Kirschner noch Koch lautet, machte seine Aussage als Vorletzter.
2. Herr Fellner wurde als dritter Zeuge verhört.
3. Daniel Schuster trat irgendwann nach dem früheren Opfer des Angeklagten, der nicht Exner heißt, in
den Zeugenstand.
4. Ingo musste nicht als Erster aussagen, aber unmittelbar vor demjenigen Zeugen, der wegen Meineids
vorbestraft ist.
5. Der stark kurzsichtige Zeuge -es handelt sich hierbei nicht um Herrn Exner- wurde als Vierter
vernommen.
6. Bernd machte seine Aussage irgendwann nach Herrn Kirschner, der sich oft in Widersprüche
verstrickte; Letztgenannter heißt mit Vornamen nicht Gustav; der Abstand zwischen beiden Aussagen
betrug 1, 3 oder 5.
7. Eberhard, der wegen seiner unglaublichen Nervosität einen unglaubwürdigen Eindruck hinterließ,
wurde nicht als Letzter verhört.

Aussage 1 Aussage 2 Aussage 3 Aussage 4 Aussage 5 Aussage 6

Name

Nachname

Makel

HINTS:

Reihenfolge der Aussage: 1 - 6


Vornamen: Bernd, Daniel, Eberhard, Gustav, Ingo, Martin
Nachnamen: Exner, Fellner, Hörich, Kirschner, Koch, Schuster
"Makel" der Zeugen: Freund des Angeklagten * häufiger Widerspruch * übertriebene Nervosität *
früheres Opfer des Angeklagten * vorbestraft wegen Meineid * stark kurzsichtig

Das könnte Ihnen auch gefallen