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Bibliothek
der Lesegesellschaft
in Ben.
X.132 .
Geschichte
des
und
Verfaßt
von
Johann T. Jones ,
Oberstlieutenant des k. großbritt. Genie Corps,
Aus dem
Mit einer Karte von Spanien , nach den neuesten Hülfsquellen zür übers
sicht aller Bewegungen bearbeitet.
Zweyter Theil.
Wien , 1819.
uct ben Anton Strau
BIBLIOTHEK
BS E
ELR SCHAFT
LN
LESEGE
Vorre d e
des
U e b r f e Be ઠે.
des
und
im südlichen Frankreich
II. ช
Fünfter Abschnitt.
was immer für einer Zahl , und unter was immer für ei
,,nem Anführer sich sammeln , sind als Räuberbanden zu be-
„ handeln , und jeder aus ihnen , wie er mit den Waffen
,,in der Hand ergriffen wird , soll ohne Verschub oder Nach-
sicht erschossen werden. Auch hieß es weiter sollen die
,,strengsten Strafen über die (friedlichen und ruhigen) Be-
„wohner jener Gegenden verfügt werden , wo dergleichen
verbrecherische Parteygänger es gewagt haben , sich den
„französischen Truppen gewaltsam zu widerseßen." Dieser
blutige Beschluß wurde wirklich an mehreren Orten in Boll-
zug gefeßt , worauf der Regierungsrath , um dem Feinde.
die Lust solcher Grausamkeiten vergehen zu machen , verord="
nete , das Vergeltungsrecht zu üben , nähmlich für jeden ges
mordeten Spanier drey Franzosen hinzurichten , eine gewiſſe
Anzahl für jedes zerstörte Haus , und so fort für jede Un-
bild. Die Häupter der Guerillas erfüllten diese Befehle so
getreu und mit solcher Erbitterung , daß eines Tages anden
Bäumen der Hauptstraße nächst Madrid eine ganze Reihe
Franzosen hing, welche ein solcher Anführer hatte , aufknü-
pfen lassen , da einige feiner Leute auf ähnliche Art waren
behandelt worden. Derselbe fügte den Schwur bey , daß ein
gleiches Schicksal alle französischen Oberofficiere höheren
Ranges erwarte, welche in seine Hände fallen würden. Die-
ser Entschluß wurde ruchbar , und bestürzte vorzüglich die
französischen Generäle , welche nahmentlich dadurch bedroht
waren. Die Folge war , daß obige Verordnung zurückge-
nommen wurde , und die gräßlichen völkerrechtswidrigen
Behandlungen nachließen.
Im September , wie gesagt , traten die rechtmäßigen
Cortes in Cadir zusammen , und begannen ihre Berath-
schlagungen. Eine ihrer ersten Amtshandlungen war , den
Regierungsrath schmählich aufzulösen , dafür einen neuen
einzusehen , und an dessen Spize den Generalen Blake zu
stellen. Das spanische Kriegswesen erhielt dadurch einigen
Umschwung , und im Frühling von 1811 wurde eine Ans
14
griffsbewegung beschlossen , um die der Insel Leon gegene
über gelegenen Einſchließùngsverſchanzungen des Feindes zu
zerstören. Dieß schien desto thunlicher und erfolgreicher , als
Marschall Soult die Verwegenheit gehabt hatte, einen bes
trächtlichen Theil seines Berennungscorps zur Belagerung
von Badajoz zu entsenden , wodurch die , in den Linien bey
ihm zurückbleibenden Truppen auf 12,000 Mann herabge-
schmolzen waren , indeß jene auf dem Eilande nah an 20,000
Mann stark ausrückten. Um alles zu beseitigen , was Hin
derniß der gemeinsamen , einverständlichen Unstrengung seyn
könnte , unterwarf sich General Graham den Befehlen des
spanischen Generals La Pena.
Es wurde abgeredet , die Truppen zu dieser Expedition
in Transportschiffen nach Tarifa überzuführen , von wo sel-
be in die linke Flanke und in den Rücken der Franzosen
marschiren mußten , indeß General Zayas mit dem Überreste
der Besazung von Cadir über eine Brücke, die er über den
Peterscanal nah an dessen Mündung in den Ocean zu schla-
gen befehligt war , herausbrechen und sich mit der Umge-
hungscolonne vereinigen würde. Der tobende Sturm ver-
fchlug die Fahrzeuge in die Bucht von Algesiras , wo kein
für Geschüß brauchbarer Weg von der Küste ausläuft. Mit
ungeheurer Anstrengung der brittischen Matrosen wurden die
Geschütze in die Böte übergeladen , diese gegen Sturm und
Strömungen bis nach Tarifa am Taue geschleppt , und so
zwischen 4 und 5000 Britten nebst 12,000 Spaniern dort
an's Land gesezt, welche am 4. März nach Vejor vorrück-
ten. Hier wurde in einer Berathung zwischen den bey-
den Generälen folgender Plan entworfen: „Die Spanier ,
,,welche den Vortrab bilden , marschiren nach Conil die
29‚Engländer ſchließen den Marsch , und stoßen zu den ersten
in besagter Stadt erst während der Nacht. Nach einiger
,,Ruhe greifen die Verbündeten vereint mit Tagesanbruch die
Franzosen in ihrem Lager an. In der Zwischenzeit stürzt
sauch General Zayas mit den , im Eilande gebliebenen
15.
len kann. Dieser General war zur Belohnung für die Nie-
derlage der valenzianischen Armee bei Santa Maria im Ober-
befehl der französischen Truppen in Arragonien bestätigt , und
zeigte nun vollends , wie unternehmend sein Geist , und wel-
cher Thätigkeit er fähig sey. Er wollte ungefäumt die Früch
te seines Sieges auf das Äußerste verfolgen , und durch ra-
sches Voreilen auf Valenzia dieſen Plaß unterwerfen , so-
dann durch eine eben so unerwartete Bewegung rechts sich
mit Soult in Murzia in Verbindung ſeßen , und auf dieſe
Art die planmäßige Eroberung der östlichen Provinzen voll-
enden. Diesemnach erschien er plößlich am 5. März an der
Spihe von 15,000 Mann vor Valenzia , und bedrohte die
Bürger mit schonungsloser Rache , wenn sie den mindesten
Widerstand leisten wollten. Der Commandant, General Caro,
derselbe, welcher im ersten Feldzuge einen ähnlichen Versuch
des Marschalls Moncey abgeschlagen hatte , befehligte zwar
beynahe bloß Soldaten , welche im Gefechte von Santa Ma-
ria bei den ersten feindlichen Angriffen die Flucht ergriffen
hatten , allein hinter Mauern und Brustwehren kehrte in
dieſen ungeübten Kriegern das Selbstvertrauen wieder zurück,
ſie entfalteten ihren angebornen Muth vollkommen und zwane
gen ihre früheren Sieger , nachdem selbe fruchtlos eine Wo-
de lang drohend auf : und abgezogen waren , in großer Eile
das Feld zu räumen . Suchet rückte sodann vor Lerida , und
beschleunigte den Fall dieses Plages durch einen kühnen und
unerwarteten Sturm gleich nach Eröffnung der Laufgräben.
Das Schloß hielt noch einige Tage nach Einnahme der Stadt
und capitulirte erst am 14. May. Die zunächstfolgende Un-
ternehmung war jene auf Mequinenza , ein nicht sehr geräus
miges Bergschloß , auf steilen Felsen am Zusammenfluß des
Segre und Ebro gelegen. Der Commandant , im Gegensat
zu dem, in den südlichen Provinzen erworbenen Ruhm seis
ner Kriegsgefährten und Landsleute , schändete sich durch eine
am 8. Jung nach schwachem , fünftägigen Widerstande ge=
32 .
II.
Sechster Abschnitt.
Plates. —
ge
zu
or
vor , muß sich aber eiligst wieder zurückziehen. Stellung der Verbüns
ld
es
Sp
beten am Ende
.
Die
Die zwey Armeen des Marschalls Marmont und Marschalls
Soult, welche im Juny 1811 ihre Vereinigung an der Gua-
diana bewirkt hatten , um die Belagerung von Badajoz auf-
heben zu machen , betrugen zusammen über 70,000 Mann ,
worunter 8000 Reiterey ; indeß die ihnen gegenüberstehen-
den Verbündeten , mit Inbegriff von 4000 Reitern , nicht
ganz 50,000 Mann unter den Waffen zählten. Es war
daher offenbar vom höchsten Interesse der Franzosen , zu
einer allgemeinen Schlacht im offenen Felde zu gelangen ,
und Lords Wellington Huth und Vertheidigungs Maßre-
geln , die augenscheinlich dahin zielten , den Angriff stehenden
Fußes mit größtmöglichem Vortheile abzuwarten , ließen
stündlich der großen Entscheidung entgegen sehen. Nun glaub-
te man , sey der hehre Moment gekommen , als am 22. Juny
zwen sehr starke französische Heeresabtheilungen gegen El-
vas und Campomayor vorrückten. Doch es war für dießmahl
nichts als eine Recognoscirung , die keine andere Resulta-
te hatte , als daß von einer Seite ein Wachposten von 3
Officieren und 6o Mann eines Dragoner - Regiments , das
51
Siebenter Abschnitt.
geführt wurde.
Joseph Bonaparte und Marschall Soult, deren Heere
aut.- wie gesagtbey Albazete sich vereint hatten , mar-
schirten auf Madrid los. Als die Nachricht hievon bey Wel-
lington am 21. October einlief, hob er sogleich die Belage
rung von Burgos auf , und mit einer beyspiellosen Kühn-
heit zog er in derselben Nacht mit dem ganzen Heere in eis
ner einzigen Colonne unter den Mauern des Schlosses über
die Brücke des Arlanzon ab. Obschon von den Wällen herz
ab unaufhörlich darein gefeuert wurde , war der Verlust doch
unbedeutend. Diese Thatsache führt zu der Betrachtung , wię
wenig das Geschüßfeuer bey der Nacht im Stande sen , den
Marsch einer Colonne zu bemmen , wenn nur die Mannschaft
110
(Vom April 1813 bis zur Beendigung des Krieges in der Halbinsel iens
feits der Pyrenäen.)
Burüfungen Lord Wellingtons für den neuen Feldzug. Wellington
wird von den Spaniern zum Generalissimus ernannt. Lage der Dins
ge im übrigen Europa. - Wellington rückt in Spanien wieder ein. -
Drängt die Franzosen bis an Vittoria. - Schlägt sie gänzlich in der
Ebene von Vittoria. - Die Franzosen müſſen über die Pyrenäen zurüc
weichen. Einschließung von Pampelluna und Belagerung von S. Ge
bastian. - Marschall Soult übernimmt den Oberbefehl der franzöſiſchen
Heere, - Unordnungen der beyden , einander gegenüber stehenden Feld,
herrin. Soults Versuche , Pampelluna zu entfehen , werden mit Vers
tuft abgeschlagen . — Erftürmung der Stadt , S. Sebastian. Soults
Versuch das Schloß von S. Sebastian zu entseßen, wird durch die Spas
nier abgeschlagen. Das Schloß von S. Sebaſtian ergibt sich. - Die
Verbündeten bedrohen das franzöſiſche Gebieth. Fall von Pampelluna.
Operation von und gegen Suchet. - Fall aller übrigen Festungen
Spaniens. Ferdinands VII. Wiederkunft.
Vor
or der Wiedereröffnung der Feindseligkeiten war Lord
Wellington in den Winterquartieren vorzüglich darauf bes
dacht, die Mannszucht und militärische Ausbildung zu ver
vollkommnen , auch in der Ausrüstung und in allem Zuge
höre des Heeres Verbesserungen einzuführen , welche seine
größere Beweglichkeit und kräftige Brauchbarkeit bezweckten.
Zelte wurden angeschafft , damit die Mannschaft Obdach in
den Lagerplägen fände : ein vollständiger Pontonszug wurde.
hergestellt, um über die Flüsse Brücken schlagen , und das
durch auf allen , jest durchschnittenen Hauptstraßen hin und
her sich bewegen zu können : alles Artillerie - Fuhrwerk wurde
erneuert, und feinen Bespannungen 1300 frische Pferde bey-
gefügt : bedeutende Verstärkungen kamen aus England hers
über , und die portugiesischen Bataillone wurden ergänzt.
Dieses waren die Beschäftigungen während der Waffenruhe,
die nur ein einziges Mahl durch den Verfuch der Franzosen ,
den Posten von Bejar zu überfallen , unterbrochen wurde.
119
Ein Officier des Generalfabes von hohem Range hat dem Verfal
fer mit Verläßlichkeit erzählt , daß im Winter von 1812 auf 1813
nur ben 10,000 Mann aus Spanien , und zwar die Hälfte davon aus
dem Heere von Catalonien gezogen worden seyen , um den Verlust
an Unterofficieren bey der aus Rußland zurückkehrenden Urmee zu
erfeßen , und um die neu gebildeten Körper , damit zu versehen. So.
mit ist obige Zahl sehr mäßig angeschlagen.
122
Zeit rückte Lord Wellington für seine Person mit zwey Dis
visionen Fußvolks , einem spanischen Corps und einiger Reis
teren auf der geraden Straße nach Salamanca vor. Durch
diese doppelte Bewegung wurde das eigentliche Vorhaben
desto mehr verhüllet , als der Feind wahrscheinlich von der
verbesserten Schifffahrt des Douro nicht in Kenntniß geſeßt,
124 s
ppen
aup ttru
auch nicht vermuthen konnte , daß dort Die H
masse bereits übergegangen sey , und sich gegen seinen Rüe
den bewege.
Der Com
mandant von Salamanca hatte die Brücke
nebst den Hauptgäf der Stadt verramme , und war
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eifright bedacht , alle in der Front gemachte Angriffe abzu-
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wehren . Allein
z ug er übersah , daß Entsendungße ober- und
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Mannschaft verlor , und sich mit seinem tapferen und ent-
schlossenen Häuflein einen Weg gegen den Douro bah-
nen mußte.
Jener Theil der Verbündeten , welcher schon über den
märts gesett war , und am nördlichen Ufer desselben vor=
Dourorückt
stieß zuerst an der Esla auf den Feind. Ob
schon der Lauf dieses Flusses reißend , und seine Ufer steil
und hoch sind ; so fand doch der übergang keinen Wider-
stand. Im Schrecken über das unvermuthete Erscheinen von
einer so beträchtlichen Macht wichen die Franzosen überall
zurück , wußten sich keinen Rath , als die Brücken zu zer-
stören , und verließen sogar Zamora und Toro. Vor der
lezten Stadt stießen am 2. Juny alle auf das rechte Ufer
des Douro übergegangenen verbündeten Truppen zusammen,
und damit war das erste Object des Feldzuges erreicht.
Sobald Joseph Bonaparte Kunde von den Bewegun
gen auf seinem rechten Flügel erhielt, concentrirte er feine
Truppen auf der Hauptstraße nach Burgos , sicher , längs.
derselben sowohl schöne Vertheidigungs - Aufstellungen , als
auch einige kleine Vorrathspläge anzutreffen , und dadurch
in den Stand zu kommen sich Schritt vor Schritt zu be-
haupten. Es war daher gewiß , daß er sich an diese Straße
anklammern würde. Um ihn davon wegzubrücken , mußte
Lord Wellington sich ganz links halten . Er rückte deßhalb
nach Palenzia , und so nahe an die feindliche Gemeinschafts-
linie, daß sie ernstlich bedroht war , turchschnitten zu werden.
125
von Jaka , nah am Pik dü Midi , und rettete sich nach Franks
reich mit einziger Aufopferung feines Geschüßes .
Der Graf von Bispal (O'Donell ) brachte einige Tage
nach der Schlacht auch das spanische Reserve- Heer zuſam-
men , rückte damit vor das enge Schloß von Pancorva ,
welches mit einer Besaßung von 700 Mann durch Bewer
fung zur Übergabe genöthigt wurde. Dieses Schloß auf der
Spise eines hohen , unzugänglichen Felsen gelegen , der
über die Schlucht beynahe überhängt , wodurch die Haupts
straße von Madrid nach Vittoria geführt ist , hatte bisher
diese Straße gesperrt , nunmehr war sie geöffnet.
Während dieser Unternehmungen verfolgte Sir Row
land Hill die Flüchtlinge ohne Rast durch die Pyrenäen ,
und warf sie von jedem Puncte , wo sie halten wollten , mit
Ungestüm zurück , bis er auf der beherrschenden Stelle des
Engpasses von Maya (auf der Kehrſeite der Gebirge) ans
langte , wo er Posten faßte. Damit schloß sich ein glänzen-
der Triumphzug von Portugal bis an die Gränzen Frank-
reichs , der den Verbündeten nicht ganz 5000 Todte und
Verwundete , und beynahe nicht mehr Zeit gekostet hatte ,
als ein Reifender bey den dortigen Hinderniſſen brauchen
würde, diese Strecke zurückzulegen.
Die Festungen St. Sebastian und Pampelluna waren
ihrem Schicksale überlassen. Lord Wellington beschloß die ers
fte mit Nachdruck zu belagern , weil ihre Lage am Meere
sowohl ihm möglich machte , schnell alle nöthigen Angriffs=
mittel herbeyzuziehen , als auch den baldigen Besiz dieser
geschüßten Verbindung mit dem Mutterstaate höchst wichtig
und wünschenswerth machte ; die Einnahme von Pampelluna
konnte schon größeren Verzug leiden , daher sollte sie durch
Aushungerung erzielt werden. Um dem Entwischen der Be-
fabung vorzubeugen, und um den Dienst der Einschließung
zu erleichtern, wurden rings herum feste Schanzen aufge
worfen, und mannigfaltige Hindernisse vorgelegt.
Sir Thomas Graham wurde zur Belagerung von St.
I 2
132
Abend des 29. für den folgenden Tag traf. Der Theil seiner
Aufstellung zwischen dem Arga und Lanz- Thale war von
Natur aus so fest , so schwer zugänglich , daß er ihn für uns
angreifbar hielt , und nur schwach , beynahe bloß dem An-
scheine nach besest licß ; mit der Haupttruppenmasse , wozu.
er auch die jenseits der großen Straße aus dem Roncesvallers
Thale entsendete Division herübergezogen hatte, marschirte
er ganz rechts , um bey Ortir im Lanz - Thale (zwiſchen Sous
raren und der Aufstellung des Lord Dalhousie) zu dem , vors
Grafen Drouet d'Erlon zu stoßen ,
beorderten Corps es
und dann vereint den linken Flügel der Verbündeten anzus
greifen. Während dieser Hin und Hermärsche auf Gebirgs-
wegen , vielleicht auch, weil das bereits Vorgefallene Soults
überspannte Hoffnungen schon etwas herabgestimmt hatte ,
wurde dem großen Artillerie - Parke der Befehl ertheilt , auf
der Hauptstraße nach Frankreich umzukehren.
Die Bewegungen des Feindes gegen seinen rechten Flüs
gel konnten dem Lord Wellington nicht verborgen bleiben ,
und enthüllten ihm alsogleich desselben Absicht , nähmlich den
rechten Flügel der Berbündeten durch eine Minderzahl in
143
Unthätigkeit zu erhalten, und sich inzwischen auf den linken
Derselben zu werfen ; vermuthlich mit ganzer Macht einen
abgesonderten Angriff auf das Corps des Sir Rowland Hill,
und alle Vortheile eines solchen Zerstückelns der entgegenge
festen Streitkräfte zu versuchen. Dieſem vorzubeugen , bes
fahl Lord Wellington seinen beyden Flügeln , selbst offensiv
vorzugehen. Mit Tagesanbruch am 30. rückte am rechten Sir
Picton über jene Höhe , von der die entsendete franzöſiſche
Division weggezogen war , an die große von Roncesvalles
kommende Straße vor ; am linken Flügel erstürmte Lord
Dalhousie mit vieler Tapferkeit eine Anhöhe , auf welche die
französischen Colonnen bereits durch die Rechtsziehung an-
gelangt waren , und General Pakenham vertrieb sie aus dem
Dorfe Ortir. Während die Endpuncte der franzöſiſchen Linie
auf diese Art erschüttert wurden , rückte General Cole mit
seiner Division in der Fronte vor. Die französischen Trup-
pen in dieser, mit Recht als unerftürmbar betrachteten Stelle,
bereits entmuthet durch das , was um sie herum vorging ,
wichen zurück, und wurden auf ihrer Flucht bis über Olaqué
verfolgt, folglich in den Rücken jener Maffen , die den gan-
zen Tag hindurch in ein bißiges Gefecht mit dem Corps des
Sir Rowland Hill verflochten waren. Sir Rowland Hill
nähmlich sah zugleich seinen linken Flügel durch den Grafen
d'Erlon , der auf weitem Umwege herangeſchlichen war, und
seine Mitte durch starke Massen angefallen. Lange wehrte er
jeden Angriff ab , bis Graf d'Erlon seinen linken Flügel ganz
umfangen hatte ; nun zog er sich Schritt vor Schritt , und
fechtend auf eine rückwärts liegende Höhenreihe nahe an
Eguarras , wo er, den rechten Flügel näher an die Truppen
des Lord Dalhousie gebracht , den linken an steile Gebirge
gelehnt , die Fronte durch die Schlucht gedeckt , jenseits wel-
cher er vorher gestanden hatte , den ferneren Versuchen des
Feindes spottete !
Nun blieb dem , an allen Puncten geschlagenen oder
gehemmten und bedrohten Feinde nichts übrig , als den Rück-
144
zug anzutreten. Dieß geschah auch in der Nacht vom 31. mit
meisterhafter Ordnung und Fassung gegen das Bidasoa - Thal
durch den Paß von Dona Maria , wo ein starkes Corps in
einer vortrefflichen Stellung zur Deckung zurückblieb. Allein
Lord Dalhousie und Sir Rowland Hill, welche in gleichlau-
fenden Colonnen auf den zwey gegenüber liegenden Rücken
gegen beyde Flügel dieses Corps vorschritten , verdrängten
es von seinem Plaße. Eine Brigade unter dem Generalen
Barnes zeichnete sich hieben durch einen besonders muthvol-
len Angriff aus , der eine gedoppelte Zahl Feinde von einem
der schwierigsten Puncte hinabwarf. Da Lord Wellington
gleichzeitig im Hauptthale des Lanzflusses durch den Paß von
Velate nach Jrueta an die obere Bidasoa marschirte; so war
die Linie dieses letzten Flusses ganz umgangen. Nunmehr
wurde der Rückzug auch mehr eine Flucht , und der Verlust
des Feindes in der ferneren Verfolgung bedeutender. Frü-
her schon war ein langer Zug von Proviant undanderem Kriegs-
geräthe aufgefangen worden : nunmehr schwoll die Zahl der
zurückbleibenden Verwundeten und Ermatteten, wie auch je
ne der Todten mit jedem Schritte an : aber auch den Verbüne
deten hatte der Sieg bey 6000 Mann gekostet.
Am 1. August bezog das verbündete Heer fast genau die
nähmliche Aufstellung, in der es am 25. July durch den
vorrückenden Feind war angetroffen worden. Nunmehr konnte
die Belagerung von St. Sebastian , die seit dem mißlunge-
nen Sturme in eine Einschließung übergegangen war , mit
n
vorgenommen werden. In dieser Zwischen-
e Eiferiffscapitä
erneuertem
r m
F att
zeit der Sch Sir Georg Collie mit seine
Geschwader englischer Kriegsschiffe die Hauptrolle spielen müf-
fen. Er hielt den Hafen von der Seefeite eng versperrt,
und bewarf heftig die Festungswerke und das Schloß , in-
deß der Commandant der Landtruppen Sir Thomas Graham
seine Aufmerksamkeit getheilt , und hauptsächlich während
Soults Manövern auf die Beobachtung der unteren Bidas-
foa gerichtet hatte. Sobald keine Gefahr mehr von dieser
145
Seite drohte , schritt er wieder nach dem früheren Entwurfe
doch mit der
Arbeiter, derVermehrung
Bedeckungsmader Mittel (des Geschüßes , der
nnschaft u. f. f.) an das unterd
brochene Werk. Auf der Landenge selbst sowohl als auf den
Sandhügeln jenseits der Urumea wurden die Batterien theils
verbreitet, theils weiter vorgeschoben , um an der Halbba-
stion , durch welche die Landfronte sich an die nördliche Was
serfronte schließt , und an der daran stoßenden Curtine den
Wallbruch vollständiger zu machen , um die , denselben ver-
theidigenden , alten Thürme zu zerstören , und um ein , vor
der Landfronte liegendes Hornwerk, an welchem die , von
der Landseite vorrückenden Stürmer vorüber marschiren muß-
ten , zu durchwühlen. Ungeachtet häufiger und kühner Aus-
fälle von Seite der Belagerten gingen die Arbeiten ſo von
statten , daß bis 28. Auguſt ſchon achtzig Feuerschlünde ge-
gen die Wälle donnetten. Es war befohlen, zuerst bloß die
Mauern durch senkrechtes Feuer niederzuschmettern , und
dann erst , wenn die gewünschte Wirkung größten Theils
hervorgebracht wäre , eine verhältnißmäßige Anzahl Geſchüße
gegen die Seitenvertheidigungen zu richten. In wenig Stun
den verstummte das Feuer des Plaßes. Am 31. August kurz
vor der Mittagsstunde rückten die Colonnen zum Sturme
vor. Als sie ganz nahe kamen , sprengte der Feind zwey Flade
derminen , die er vor der Spiße der Landfronte vorbereitet
hatte. Er stürzte dadurch eine Mauer ein , an deren Fuß
die vorrückenden Truppen eben vorüber zogen, weil sie aber
nicht dicht geschlossen marschirten , so wurden nur einige vers
schüttet : der Überrest gelangte glücklich an seine blutige Ber
stimmung . Wirklich sehr blutig , und von beyden Theilen
hartnäckig bestritten war der Kampf auf dem Wallbruche.
Gelangten ja die Stürmenden nach ungeheurer Anstrengung
auf die Höhe des Wallganges ; so stießen sie da auf einen
Abschnitt , den die Vertheidiger vom Schutte und der durchs
wühlten Erde aufgeworfen hatten , und woraus ihnen , so
zu sagen auf die Entfernung der Bayonnetten Länge ein möre
II. R
146
derisches Feuer entgegen blißte , das seine Schlachtopfer gar
nicht verfehlen konnte. Mit wahrhaft spartanischer Fassung
rückten immer frische Truppen in die Lücken der Niederſtür-
zenden nach, und wurden wieder durch andere erseßt , die
rasch und muthig aus den Laufgräben vorschritten . Zu glei
cher Zeit watete ein portugiesisches Bataillon muthig durch
niederen Wasserstand der Urunna auf die Wasserfronte los ,
und ließ sich nicht durch das heftige Flintenfeuer irre machen ,
das ihm von der , längs der ganzen Linie eng gereihten feind
lichen Mannschaft , und von einem , den niedergeschossenen
Wall überhöhenden Werke entgegen geschickt wurde. Sir
Thomas Graham , auf die Genauigkeit seiner Kanoniere rech
nend , befahl ihnen über die Köpfe der Stürmenden auf das
hohe Werk wacker los zu feuern, um die Lage der Portugies
fen etwas zu erleichtern. Ungeachtet der höchsten Tapferkeit
und Begeisterung auf allen Puncten , waren bereits zwey
Stunden verstrichen , und noch standen die Truppen der
Verbündeten am Fuße des Wallbruches , dessen Abhang mit
Leichen der Ihrigen bedeckt war. Unerschüttert standen die
Vertheidiger auf den eingestürzten Mauern : unermüdet
stürmten neuerdings die Angreifer hinan . Plößlich gerieth
im Inneren des Plages eine aufgehäufte Menge Feuerwerks-
körper in Brand , und flog mit fürchterlichem Gekrache in
die Luft. Gewiß haben schon viele Militäre die psychologische
Erfahrung gemacht, welche Wirkung auf den festesten Muth,
im Augenblicke feiner þöchſten Spannung , irgend ein unver-
muthetes Ereigniß, besonders wenn es so geräuschvoll und
Den die tapferen
im Rücken vorfällt , gt . Auch dieses Mahl wur:
Vertheidiger dadurch erschüttert , sie began-
nen zu wanken , die Angreifer verdoppelten ihre Anstrengung,
eroberten zuerst die am meisten vorliegenden Stellen , und
bald waren auch die Abschnitte hinter den Sturmlücken von
der Besaßung verlassen. Gleich stürzte sich eine bedeutende
Maffe hinein, einer drängte den andern , und half ihm über
den Schutt; so gelangen die Verbündeten in die Stadt.
149
Hier waren einige Verrammlungen vorbereitet , aber der
Besaßung wurde nicht Zeit gelassen , sich darin festzusetzen z
fie eilte hastig nach dem Schlosse.
Diese glänzende Waffenthat war mit dem Blute vieler
Tapfern erkauft. Am schmerzlichsten bleibt für seine Waffen-
gefährten der Verlust des Oberstlieutenants Sir Richard Flet-
cher(Baronet) , Commandant der in der Halbinsel beorderten
englischen Ingenieur Officiere. Wie sehr er sein Handwerk
studiert habe, worin nicht wie dieß beym Genie- Corps
anderer Mächte der gewöhnliche Fall ist - die gesammelten.
und aufbewahrten Erfahrungen einer vieljährigen Reihe von
Vorläufern als untrügliche Wegweiser dienen konnten , davon
zeugen die Linien von Torres Vedras , womit er Lissabon
deckte, und welche den strategischen Anordnungen des Feldherrn
so lange als feste Grundlage dienten : von seinem Heldenmus
the spricht der Angriff von Badajoz , jener von Rodrigo ,
ja man kann sagen jeder Tag seiner thatenreichen Laufbahn ,
der er zu früh für die fernere wissenschaftliche Ausbildung des
Körpers , von dem er Mitglied war , und zu dessen Ver-
vollkommnung er so viel beytrug, entrissen wurde. Die vere
diente Achtung des ganzen Heeres folgte ihm ins Grab.
Marschall Soult hatte noch nicht die Hoffnung aufge
geben , für die Befreyung von einer der abgeschnittenen Bes
fagungen zu wirken. Was ihm mit Pampelluna nicht geluns
gen war , konnte er vielleicht bey S. Sebastian erreichen.
Am Tage des , daselbst ausgeführten Sturmes wurde auf
den Höhen von S. Marzial , am linken Ufer der Bidasoa ,
belagerung
mit größter Heftigkeit das Deckungscorps der
angefallen , dessen größten Theil die 8000 daben befindlichen
Spanier ausmachten. Diese standen in einer überaus stars.
ten Stellung, da ihre Fronte und der linke Flügel durch den
Fluß und dessen steile Ufer gedeckt waren , ihr rechter Flügel
sich an den unwegsamen Berg Haya lehnte.
Schon während des 29. und 3o . Augusts hatte der Feind
nahmhafte Truppen bey Vera zusammengezogen , welches eis
148
nen übergang über die Bidasſoa voraussehen ließ. Deßhalb
wurde General Inglis mit seiner Brigade an die Brücke von
Lezaka, und General Roß mit der feinigen links vom Berge
Haya gestellt, ganz nahe hinter die rechte Flanke von der Linie
der Spanier , um ihr im Nothfalle schnell zur Unterstüßung
zu dienen eine portugiesische Brigade wurde rechts von dem
oftbenannten Berge beordert , um zu hindern , denselben ,
folglich den rechten Flügel der ganzen Aufstellung zu umgehen.
Die erste brittische Division unter dem Generalen Howard
bildete in Irun die Reserve für den linken Flügel derSpanier,
und für ihren Rechten die Guerillas Scharen des Longa , welche
auf dem Berge Haya lagerten. Somit war kein Punct ohne
Terrainvortheile vor sich , keiner ohne hinlängliche Unterstü
hung hinter sich geblieben . Gegen Abend des 30. gewahrte
man deutlich einen langen 3ug von Geschütz , Munitions-
Farren und Pontonen , auf der großen Bayonner Straße ,
wie auch mehrere Truppenkörper , die sich vorbewegten ; den=
noch verstrich die, sehr stürmische Nacht , ohne irgend einer
Feindseligkeit. Am 31. mit der Morgendämmerung entdeckte
man mit Erstaunen , daß bereits ein feindlicher Heerhaufen
über die Bidasoa durch eine Furt gerade vor dem linken
Flügel der Spanier geseht sey , daß ein zweyter eben im
Begriffe stehe , auf der nähmlichen Stelle nachzurücken , und
ein dritter, unter dem Schuße mehrerer Batterien , die wäh-
rend der Nacht aufgeworfen worden waren , in voller Arbeit
sen, eine Brücke über den Fluß beynahe fünfthalbhundert
Klafter oberhalb der Straße zu schlagen. Zu gleicher Zeit
durchwatete eine Kolonne von 15 bis 20,000 Mann die
نا
Furt von Salim , oberhalb und ganz nahe vom Berge
Haya. Sobald die zwey französischen Abtheilungen vor dem
linken Flügel der Spanier gesammelt waren , fielen sie den
selben an , und zwar mit großer übereilung , weil sie ihren
Gegner gering achteten. Sie stiegen nähmlich in mehreren
Kolonnen den gähen Hügel hinan , auf dessen Krone die
Spanier Ealtblütig die Heranstürmenden abwarteten , den-
149
ſelben , ehe sie Zeit gewannen aufzumarschiren , mit dem
Bayonnette entgegen stürzten , und dadurch die , auf nichts
weniger als standhaften Widerstand vorbereiteten Franzosen
so außer Fassung brachten , daß die Colonnen in verwirrtem
Gewimmel wieder über den Abhang hinab , und über den
Fluß hinüber eilten , in dessen Fluthen mancher sein Grab fant.
Eben so nachtheilig für den Feind fiel ein späterer Vers
fuch gegen den rechten Flügel der Verbündeten aus . Um den
Bau der Brücke zu decken , war eine französische Division hin-
über geschoben , aber bald wieder herüber gejagt worden. Die
günstige Einwärtsbiegung des Flusses , welche gestattete das
jenseitige linke Ufer durch die dießseitigen Batterien abzufe-
gen , hinderte die Spanier die Verfolgung bis an den Fluß
zu treiben , und schirmte die Arbeit der Pontoniere , welche
zeitlich Nachmittags die Brücke zu Stande brachten. Sogleich
Franzosen
schritten 15 hinüber , und machten einen all-
gemeinen Angriff auf die Höhe won S. Marzial. Im Au-
genblicke ihres Angriffes erschien Lord Wellington vor der
Fronte seiner Truppen. Die Spanier jauchzten ihm ein lau-
tes und wiederhohltes Lebe hoch ! zu. Die Unwesenheit des
sieggekrönten Feldherrn und die Erinnerung an die großen
Thaten , zu denen er ſie ſchon geführt hatte , erhoben ihren
Muth. Die Franzosen wurden an allen Puncten zurückge-
worfen , und zogen sich ziemlich geschlossen bis an das Ufer
der Bidassao zuri v. Hier aber ergriff sie die ängstliche Sor-
ge für Rettung. Jeder sprang für sich in das Wasser , wo
viele aus der Furt herauskamen , und von den Wellen fort
gerissen wurden. Die meisten strömten in wildem Gedränge
nach der Brücke , die unter der Überlast einbrach , und die
Zahl der Verunglückten ungemein vermehrte.
Während die Spanier von vorne angegriffen wurden ,
rückte das bey Salim übergegangene Corps links , um auf
einen Weg zu gelangen , welcher , den Berg Haya und die
rechte Flanke der Verbündeten umgehend , über Oyarzun
nach St. Sebastian führt. Auf die erste Meldung von dica
150
„drohen."
In Folgeleistung dieses Verhaltungsbefehles schiffte das
Heer am 31. May sich zu Alicante ein , und vom Winde
begünstigt , landete es am 3. Jung bey Tarragona. Unmöge
lich hätten in derselben Zeit Truppen zu Lande dahin gelan-
gen können. Die Haupttruppenmasse berannte ungefäumt
den Plak , und eine Brigade unter dem Obersten Prevost
griff alsogleich den Posten auf der Scharte von Balaguer an.
Die Feste Balaguer ist ein enges , Easematirtes Vier-
eck , das auf einem nackten Felsen , mehr als 400 Fuß über
157
dem Meeresspiegel , und nicht vollkommen fünfhundert Klaf-
ter von der See entfernt liegt. Die Schwierigkeiten , diesem
Aar - Neste beyzukommen , sind ungeheuer. Die einzige Stra=
Be, um hinanzugelangen , krümmet sich zwölfhundert Klafter
lang um den Abhang herum. Längs derselben mußten alle
Bedürfnisse , sogar das Trinkwasser aus den Schiffen hinauf-
getragen werden. Die größte Ungemächlichkeit war , daß
selbst die Erde , um oben Angriffswerke zu erbauen , aus der
Tiefe gehohlt werden mußte. Doch Alles wurde durch die
Unverdrossenheit der beorderten Mannschaft besiegt. In der
Nacht vom 5. waren schon Batterien , bis auf die Nähe von
einigen vierzig Klaftern an die Feste , hergestellt : die Ma-
trosen zogen in größter Stille und mit unermüdetem Eifer
Geschüß hinan : und am folgenden Tag begann das heftige
Feuer. Mit vorzüglicher Geschicklichkeit wurden die Mörser
bedient. Jede Bombe fiel in das Werk , und nach wenig
Stunden ergab sich der Cominandant.
Der Besiß dieser Feste war von höchster Wichtigkeit ,
denn dadurch war im strengsten Sinne für Suchet eine un-
übersteigliche Scheidewand zwischen ihm und allen , mehr öst-
lich stehenden Heeren oder liegenden Pläßen gezogen. Es
stößt nähmlich hier eine Verzweigung der Pyrenäen , die vom
Monte Canigo ober Puncerda und Urgel aus dem Haupt-
rücken ausläuft , bis an die See, nachdem sie im Halbkreise
die Ebene , worin Tarragona liegt , umfangen hat. Über
den Rücken dieses Astes führen aus dem inneren und füdli-
chen Spanien zwey Hauptstraßen , die in Barcellona zus
fammenfließen , und von dort in eine einzige vereint nach
Perpignan führen. Die erste ist ganz nördlich und läuft von
Saragossa über Lerida durch den Paß von Penadella ; die
zweyte ist von Tortosa unter dem Feuer der Feste durch die
Scharte von Balaguer geführt. Es besteht wohl noch ein
Zwischenweg mehrere Stunden landeinwärts durch die Stadt
Montblank ,TR allein , um darauf von Tortosa zu gelangen ,
muß der entseßliche Umweg den Ebro aufwärts beynahe bis
158
an das Schloß von Mequinenza gemacht werden. Sonst ist,
außer einem , für Fuhrwerk unbrauchbaren Fußpfade gar keine
Gemeinschaft mehr über diesen Rücken. Somit konnte zur
Belagerung von Tarragona in größter Sicherheit geschritten
werden. Ein nicht minder günstiger Umstand war , daß die
Franzosen den größten Theil der Außenwerke geschleift , und
nur eine so starke Besaßung zurückgelassen hatten , als für
die innere Umfassungslinie erforderlich war. Doch hatten die
Belagerer von dieser Vorkehrung sich nicht gehörig in Kennts
niß geseßt , daher auch viele überflüssige Erschwerungen im
Angriffe , und viele , Zeit verſplitternde Maßregeln eintraten.
Zum Beyspiel verstrichen mehrere Tage mit Beschießung eines
vorliegenden Werkes , das gar nicht befeßt war , und weil
es immer noch nicht genug niedergeschossen schien , so wurde
die Erſtürmung bis in die Nacht vom 11. Juny verſchoben.
So ging viele Zeit verloren , wovon die eigenthümlis
che Thätigkeit des Marschalls Soult großen Nugen zog.
Er langte am 9. zu Tortosa an , und weil er die gerade,
kürzeste Gemeinschaft durch die Beseßung der Feste Bala-
guer versperrt fand , eilte er nächsten Tage mit einer Dis
vision Fußvolles ohne Geschütz nach dem , vorhin erwähnten
Gebirgspfade , und ließ den Befehl zurück , jede Abtheilung,
so wie sie in Tortosa ankäme , sollte ohne Aufenthalt ihm
dahin nachfolgen. Zugleich schickte er allen in Oberkatalo-
nien zerstreuten Truppen den Befehl zu , unter dem Gene-
ral Moritz Mathieu sich zu sammeln , und nach Vendrels
etwa einen Tagmarsch östlich von Tarragona auf der groe
ßen Straße von Barcellona vorzurücken . Alles wurde vom
Feinde der ertheilten Anordnung entsprechend ausgeführt.
General Murray , erschreckt durch den Anmarsch von zwey
feindlichen Heerhaufen aus entgegenseßter Richtung hob die
Belagerung auf, und schiffte am 12. Juny das Fußvolk
mit solcher Eile ein , daß neunzehn Geschüße in den Laufs
gräben zurückblieben , als ob es nicht wegen Erhaltung dies
ses kostbaren Kriegsgeräthes , als ob es nicht wegen der Na-
159
tional . Ehre sich der Mühe gelohnt hätte , die Nacht abzu-
warten, sogar dem Zufalle eines Gefechtes die Stirne zu
biethen , um nicht die Schuld der schmählichen Übereilung
auf sich zu laden. Die Reiterey marschirte nebst dem Feldge-
schüße nach der Scharte (le Col) von Balaguer, als einen
günstigeren Plag für die mühevollere , langwierige Ein-
schiffung. Kaum trafen sie dort ein ; so zeigte sich auch schon
eine Streifparten französischer Reiterey , die von Tortosa
her mit den Vorposten der Verbündeten schmarmügelte. Sir
Johann Murray befahl dem Fußvolke wieder an das Land
zu konimen , um das Einschiffen der Reiteren und des Ge
schüßes zu schirmen. Dadurch geschah, daß Lord Wilhelm
Bentink das ganze Corps in der Stellung an der Scharte
von Balaguer fand, als er am 17. Juny eintraf, um den
Oberbefehl zu übernehmen. Er ließ gleich die Feste sprengen,
leitete auf das thätigſte die Einschiffung aller Truppen , und
Steuerte auf Ulikante zu , um nach Lord Wellingtons Wei-
fungen von dem Abmarsche des Marschalls Suchet mit seinem
Heere aus der Verschanzungslinie des Eukar - Flusses Nugen
zu ziehen.
Sir Johann Murray wurde nachmahls vor ein Kriegs-
gericht gezogen , und angeklagt , erstens von den erhaltenen
Befehlen ohne Nothwendigkeit abgewichen zu seyn , zweytens
vor Tarragona auf eine sträfliche Weise eine bedeutende Men-
ge Geschütz und Munition im Stich gelassen zu haben , statt,
so lange dieß noch möglich war , für derselben Rettung zu
sorgen. Nur der zweyte Klagepunct wurde gefeßlich erwies
sen, daher die Strafe ausgesprochen, welche dem anerkannten
Mangel an richtiger militärischer Beurtheilung entspricht.
Lord Wilhelm Bentink rückte von Alikante vor , und
schloß sich an den Herzog del Parque , um gegen Valenzia
8
vorzumanövriren ; der glänzende Sieg von Vittoria hatte.
bereits den Weg dahin gebahnt. Die Franzosen konnten un-
möglich länger in dieser Provinz verweilen. Suchet räumte
am 5. July Valenzia, wie es die Klugheit und die Lage
160
der Dinge erheischte ; allein er konnte eben so wenig als
fein Gebiether und Meister an der Elbe , sich in den Ges
danken fügen , daß die Glücksgöttinn ernstlich und auf lange
den franzöſiſchen Waffen ihre Gunst zu entziehen im Stande
sen , und war daher weniger darauf bedacht , eine bedeutende
Macht in imponirender Stellung bey Zeiten zurückzuführen,
als sich die Mittel zu erhalten , bey dem ersten Lächeln des
Glückes auf das allerſchnellste alles zeitweis Aufgegebene wie-
der an sich zu reißen ; darum zerstückelte er bey 12,000
Mann in die Pläße von Denia , Murviedro , Paniscola ,
Tortosa , Lerida , Meguinenza und andere die feinen gegene
wärtigen Operationen nicht den geringsten Vorschub leisten
konnten.
Lord Wilhelm Pentink folgte dem , sich zurückziehen-
den Heere nach Catalonien ; marschirte zwischen dem Mee-
re und der Feste von Murviedro , ging bey Amposta mittels
fliegender Brücken über den Ebro , und berannte am 30.
July Tarragona. Besser unterrichtet vom Vertheidigungs-
stande dieser Festung traf er auch zweckmäßigere und wirksa-
mere Anstalten zum Angriffe. Mit dem ersten Tagesschim
mer rückte eine Brigade von der Seite von Frankoli , das
iſt von Montblank , bis hinter einige Hügel und Dämme vor,
die um mehr als 120 Klafter näher an dem Plage liegen ,
als bis wohin die äußerste Beseßung des voriges Angriffes
vorgeschoben war.
Die Vorbereitungen zur Belagerung schritten wacker
vorwärts , als Suchet in der gegründeten Besorgniß , daß
die Besaßung nur kurzen Widerstand leisten könne , darauf
fann , ihr zum Herausbrechen Luft zu machen. Er rückte
vor. Die Belagerungstruppen , als sie feindliche Truppen
anmarschiren sahen , von denen sie weder die Stärke , noch
die eigentliche Absicht wissen konnten , segten sich sogleich in
Schlachtordnung , um ein Treffen anzubiethen , allein , da
ein bißiges Gefecht der Vorhut sowohl die überzahl des
Feindes erwahrte , als auch feinen festen Vorsaß nach Tar-
161
ragona zu dringen ; so ergriff Lord Bentink den Entschluß
der Klugheit , und zog sich in der Nacht vom 16. August
ng der Scharte von Balaguer zurück. Suchet wollte nichts
als die Festungswerke von Tarragona vollkommen zerstören .
Sobald er dieses in größter Eile bewerkstelliget hatte , jog
er wieder ab , und bis hinter den Llobregat , an dessen rech
tem Ufer er bey Moulins del Rey einen Brückenkopf und
noch einige vorgeschobene Schanzen aufwarf.
Nunmehr blieben beyde gegenüberstehende Heere un
thätig bis in die Mitte des Septembers. Damahls brachten
Kundschafter die Nachricht in Lord Wilhelm Bentinks Haupt-
quartier , daß ein beträchtlicher Theil der französischen Trup-
pen cus Spanien abberufen worden sey. Sogleich ließ Lord
Wilhelm Bentink seine Truppen bey Villa franca zusam=
menziehen. Ein Beobachtungscorps , bestehend aus dem 27.
brittischen Linienregimente , aus 3 spanischen und 1 calabre-
fischen Bataillone nebst 4 Bergkanonen unter dem Ober-
sten Adam wurde auf der Hauptstraße nach Ordal, beyna-
he (10 englische) 2 deutsche Meilen vor dem Gros der Ars
mee , und eben so weit von den feindlichen Posten am Llo-
bregat vorgeschoben . Dieses Corps ruhte in einer gewählten
Stellung aus , als am 13. September um 1 Uhr nach
Mitternacht plößlich seine Vorwachen zurückrannten , und
einige Minuten darauf schon die ganze Fronte angegriffen
trat unge
war. Diefäum
Kanonen r das Gewe
t untestanden hr ;Straße
an der so wurd , Gunz
, die Linie
e Linie
ganze
das Gefecht
einige Stunden lang ehrenvoll bestanden , allein der Feind
drängte in immer größerer Zahl heran , und seine Reiteren
gelangte in den Rücken der Stellung. Nun löste sich auch
der ganze Körper in eine vereinzelte Flucht auf! Die Kas
nonen blieben in den Händen der Franzosen , aber die Flücht-
linge unter dein Schuße der Nacht und der durchschnittenen
Gegend gelangten größten Theils wieder zu dem Hauptcorps .
Es ist nicht zu verkennen , daß es eine höchst fehlerhafte Un-
ordnung war , eine Truppenabtheilung ohne aller Reite-
II.
162
rey so weit von dem Hauptkörper zu entenden *). Da
wird allerdings , selbst wenn die Vorposten - Commandanten
ihre Schuldigkeit nicht versäumen , die Schmach eines Übers
falls bey Nacht oder Nebel möglich ! Hier ist noch nebstbey
auffallend , daß wohl auch der Feind erst durch die Spite
seines Bortrabes von der Anwesenheit eines Corps in Ordal
muß unterrichtet worden seyn , indem sonst er , der mit gans
zer Macht auf der Straße nach Villa franca vorrückte , sich
wohl schwerlich damit begnügt haben würde , eine Stellung
von vorne anzugreifen , die an beyden Flügeln in der
Luft stand.
#Als des andern Tages die Franzosen weiter vormarſchir-
ten, zogen sich die Verbündeten quer über die Ebene von
Villa franca. Weil der Feind zu nahe auf den Hals kam ,
befahl Lord Bentink auf einem günstigen Flecke Halt zu
machen , um die Infanterie - Colonnen enger anzuschließen.
Indeß mußte die Reiterey vorprellen , wobey die braun-
schweigischen Husaren ein französisches Küraffierregiment wars
fen. Nun kehrten die Franzosen wieder nach dem Llobregat
um , und die Verbündeten ſeßten ihren Rückzug nachTarra-
gona fort.
Gegen Ende Septembers mußte Lord Wilhelm Bentink
nach Sicilien , und übergab den Oberbefehl dem Generallieu-
tenant Clinton. Alles blieb ruhig in Catalonien , nur am
3. Dec. ließ Marschall Suchet sein ganzes Heer zusammen und
ausrücken , um die Verheerung des Dorfes Martorello zu
decken , welches das Unglück gehabt hatte , seinen Ingrimm
auf sich zu laden. Dieß war die leßte Waffenthat der Fran-
zosen in dieser Provinz , weil mit Ende Jänners 1814 alle
verwendbaren Truppen Spanien verließen , um das eigene
Gebieth zu vertheidigen. In Barcellona und Figueras blieben
*) Die am 17. November 1813 nach der übergabe von Dresden auss
inarschirende Mannschaft bestand nach der ämtlichen Abzählung aus :
einem Marschall ( der ießige gsminister Gouvion St. Cyr ) ,
12 Divisions und 20 Brigade Generalen , 1759 Officieren , 27,714
Gemeinen und 6031 Mann in den Kranken Anstalten. Das ers
oberte Gefchüß bestand in 8 Mörsern , 51 Haubigen und 186 Kanos
nen , zusammen 245 Stücken.
172
Macht aufzuhalten , indeß er mit dem überreste die von
Böhmen vorgerückte anfallen würde. Dasselbe Manöver
hatte ihm schon oft geglückt , wenn es in einem großen Maß-
stabe , und bey großer Entfernung zwischen den zur Defensiz
ven und zur Offensiven bestimmten Abtheilungen ausgeführt
war. Hier war Alles nur wenige Stunden aus einander ,
folglich wurde jeder Schritt, welchen die aufzuhaltende Masse
des Gegners vorwärts erzielte , eine Bedrohung für den
Rücken der eigenen zum Angriffe beorderten. Während dies
senach seine Hauptmacht am 16. einen Kampf bestand ,
der mit ungemeiner Anstrengung von beyden Theilen ohne
Entscheidung für einen derselben sich endigte , wurde durch
die Niederlage des Ney'schen Corps am 14. bereits seine Rücks
zugslinie gefährdet. Die Verbindung zwischen allen gegen .
Leipzig von verschiedenen Richtungen zuströmenden Heeren ,
wozu bald auch das sächsische , aus den französischen Reihen.
tretend , sich gefellte , war nunmehr enge hergestellt. Die`
Ereignisse des 18. Octobers würdig zu schildern , ist den
ruhmgekrönten Theilnehmern vorbehalten. Die Franzosen
durften nicht beym Tage einen durch zahllose Hindernisse be
drohten Rückzug wagen ; es war daher vor Allem die Nacht-
zu erkämpfen , mit deren Einbruch sodann der Rückzug quer
durch die Stadt unablässig fortbetrieben , und auch mit Aus-
nahme eines in Leipzig zurückgebliebenen Nachtrabes , der
am folgenden Morgen die Waffen streckte , glücklich bewerk-
stelliget wurde. Die zu frühzeitig in Brand gesteckte Mine
ber Brücke über die Elster schnitt noch bey 15,000 Mann
von ihren Colonnen ab , die theils bey dem Versuche durch
den schlammigen und angeschwollenen Fluß zu schwimmen
(darunter Fürst Poniatowsky) zu Grunde gingen , größten
Theils aber gefangen wurden. Mit Inbegriff der zu Leipzig
zurückgelassenen Verwunden und Kranken, war der Vers
lust des Feindes über 60,000 Mann gestiegen. Abermahls
10,000 Mann kostete ihnen das Treffen bey Hanau , wo-
hin , nachdem Baiern dem hohen Befreyungsbunde beyge
173
treten, das Heer dieses Staates in Vereinigung mit öfter-
reichischen Truppen geeilt war , um die Linie nach dem Rheine
zu durchschneiden , und wo dieses Corps , auf falsche Meldung
über die eigentliche Richtung und den Zustand der rückzie-
henden französischen Armee , in der Meinung die große
verbündete Armee wäre im Stande , sie noch unmittelbarer
und schneller zu drängen , endlich im brennenden Verlangen,
recht bald durch Mitwirken den ernstlichen Eifer des neu
ergriffenen Systems zu bewähren , einen höchst ungleichen
Kampf, zwar ehrenvoll aber überaus blutig bestanden hatte.
Rechnet man noch die Besahangen , welche in Nord- Deutsch-
land zurückblieben , und die nach und nach capituliren muß-
ten , zu dem , was die lange Reihe von Gefechten gekostet
hatte ; so ergibt sich, daß Bonaparte in dem kurzen Zeit-
raume von achtzehn Monathen über eine halbe Million ta-
pferer, erfahrener , bis zum Erstaunen unternehmender Krie-
ger seinem Eigenfinne geopfert hatte. Kaum einige fünfzig
tausend Mann konnte er nunmehr über den Rhein auf jenen
Boden hinüberführen , der ihm schon soe viele Hunderttau-
sende geliefert hatte.
Auf solche Art waren die Heere Frankreichs an seiner
östlichen Gränze zu einer Nichtigkeit herabgesunken , die für
die zahlreichen des großen Staatenbundes kein oder nur ein
geringes Hinderniß zum Marsche nach Paris abgeben konn
te. Allein der erste Zweck jener Befreyung war erreicht. Eine .
gewiß bey Siegern feltene Gewissenhaftigkeit hielt vom also-
gleichen Übergang zur Eroberung ab. Es entstand daher eine
Art von stillschweigender Waffenruhe am Rheine , die politis
schen Verhandlungen geweiht wurde , und somit schien es den
verbündeten Heeren an der westlichen Gränze Frankreichs
vorbehalten , wie vorher die Priorität der Besiegung , nun
auch jene des Einfalles in das feindliche Gebieth zu erreichen.
d
Lord Wellington , sobald er in den Besit von Pam-
pelluna gekommen war , machte Anstalten zur offensiven
Operation. Die neue Ordre de Bataille welche er seinem
85,000 Mann starken Heere gab , war folgende :
.USGenerallieutenant
Generallieut
btheilung
174
Heeress
Hope
Sir
J. Hill
ir
|R. Benennung Commandanten
der Der
Unterabtheilungen Unterabtheilungen
Rechter
Flügel
5 Generalmajor Hay.
8. Generalmajor Howart.
Beresford
Rechter
Flügel
3. brittische Division
Sir
Lord
W.
g
the Verrichtung gegen den Theil der französischen Linie von
un
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Ascain bis an das Meer zu versehen.
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Die Division des Generalen Sir Lowrey Cole , in der
b
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Ang
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Lo
An
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de
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te
-
zum Beginnen ihrer Ausführung. Nachdem das aufgeführ
te Geschüß ganz kurze Zeit die Redoute gerade vor Sare hißig
beschoffen hatte , stürzte das Fußvolk mit Leitern zur Er-
ftürmung hervor , und die Plänkler umschwärmten ihre Keh
le. Die Vertheidiger , ganz fassungslos , wollten entwischen,
und ſprangen über die Brustwehre hinab ; allein zu spät , denn
dieMeisten wurden imGraben gefangen. Nun jagte die reitende
Artillerie auf eine Stelle vor , von wo sie die zweyte Schans
ze in Rücken nahm , auch schritt die Division des Generals.
Feldwachmeisters Le Cor (rechts von jener des Generalen
Cole marschirend) ganz nah an der Flanke dieses Werkes
vorüber , worauf die Besaßung , minder entschlossen , als
jene des benachbarten , bey Zeiten ihr Heil in der Flucht
fuchte.. Die beyden , nunmehr ohne Hinderniß vorrückenden
brittischen Divisionen (die vierte und siebente) seßten sich auf
diese Weise ganz leicht im Dorfe Sare fest.
Generals Alten Angriff gegen die kleine Rhüne krönte
ein gleicher Erfolg. Er hatte seine Division noch im Dunkel
der Nacht etwa 120 Klafter von der Verschanzung , womit
der Rand der Bergkuppe gekrönt war , in Sturm - Colonnen
gebildet , die mit dem ersten Schimmer des Tages hervor-
brachen , mit unwiderstehlichem Ungestüm eine Flesche nach
der anderen eroberten , und so bis an die , gleichsam als Ab-
schnitte angelegten geschlossenen Werke gelangten , aus denen
aber die Besatzung , ohne den Andrang abzuwarten , davon
eilte. Nunmehr marschirten die Colonnen ohne weiterem
Widerstande auf der Höhe des Plateau's auf.
Nachdem durch Wegnahme der vorgeschobenen Schan=
zen der allgemeine Angriff vorbereitet war, rückte das Gros
(die in der Ordre de Bataille so benannte Mitte) gegen den
verschanzten Höhenrücken hinter dem Dorfe Sare vor ,
II. M
178
welcher eigentlich den Brückenkopf vor dem einwärts gebor
genen Theile der Nivelle und für die vielen daselbst ange=
brachten Übergänge bildete. Die Divisionen Colville und Le
Cor schritten , mit Vorausschickung ihrer Plänker und leich
ten Truppén , muthig den Abhang hinan. Bey ihrem Uns
nähern verließen die Franzosen nicht nur die vorliegenden
Schanzen, und jene noch unvollendeten , welche den Links-
Anschluß von diesem Theile der Linie an die Nivelle bilden
sollten , sondern selbst eine rückwärtige , welche ihrer Stärke.
nach sich wacker hätte vertheidigen können. Beyde brittische
Divisionen erreichten den Kamm des Rückens , und mar
schirten daselbst in ein Treffen auf, ohne durch etwas ande
res , als einige auf gut Glück geschehene Kanonenschüsse be-
lästiget worden zu seyn. Die Vertheidiger zogen in größter
Eile und in ziemlicher Unordnung alle Reserven in das Thal
hinab, und über die Nivelle auf das rechte Ufer. Nur ein
einziges Bataillon , das sich hinter eine starke, noch nicht
aufgegebene Schanze aufgestellt hatte , verlor nicht. seine
Haltung , und machte Miene , ernsten Widerstand zu leis
ften. Allein einer gleich starken Abtheilung Portugiesen ges
lang es , auch dieses Bataillon zurückzudrängen , und im
raschen Verfolgen sich im Rücken der noch immer sich ver
theidigenden Schanze festzusehen , während selbe von vorne
durch die leichte Division des Freyherrn Carl von Alten be
schäftigt war. Dieser General nähmlich hatte nicht gefäumt ,
im verabredeten Augenblicke von der kleinen. Rhüne herab
gegen den , gerade vor ihm liegenden Theil der Feldbefesti
gungslinie zu marschiren. Die Flügel diefes Theiles lehnten
sich an schroffe , ungangbare Schluchten , und der schmale
Rücken , auf dem man gegen dessen Fronte vorschreiten muß-
te, lag im Kreußfeuer von einem , auf halbem Abhange ein
geschnittenen Aufwurfe , und zwey zu beyden Seiten ange-
legten Schanzen. Da man gewahrte , daß jenseits der
Schlucht eine Mulde sey , in der die Mannschaft wie hinter
Fin Schulterwehre Deckung finden könne ; so führte der`
179
Oberstlieutenant Colborne das 52. leichte Regiment Mann
für Mann , unter dem nahen Feuer der Verschanzungen
über die Klüfte. Sobald das Regiment hinter dieser Erhö
hung gesammelt war , erschollen die Hörner zum Vorrücken;
und die Mannschaft rannte jubelnd den Berg hinan , wor-
auf der Feind nicht nur den Einschnitt , sondern auch die
flankirenden Schanzen eiligst verließ. Um den Triumph voll
ständig zu machen , fehlte nur noch die Eroberung jenes
Werkes , das gewisser Maßen als leßter Abschnitt dem ein-
zigen französischen Bataillone , das , wie oben gesagt wur
de, seine Fassung nicht verlor, als Stüßpunct gedient hätz
te. Dieses Werk sah nun von vorne die leichte Division sich
zur Erstürmung anschicken , indeß in seinem Rücken Mar-
schallBeresford mit einer portugiesischen Abtheilung sich fest=
feste , folglich war für die Besaßung kein längeres Bleiben.
Sie ballte sich in eine Masse zusammen , ließ sich von hef-
tigem Plänklerfeuer umkreisen , und versuchte so sich durch-
zuschlagen. Mehr als 200 der Ihrigen waren gefallen, ehe
die übrigen 560 an der Zahl , von allen Seiten abgeschnitten,
dazu gebracht wurden , sich als Kriegsgefangene zu ergeben .
Indeß waren die Verbündeten gegen den linken feinds
lichen Flügel, gegen den Höhenrücken von Ainhoe auf dem
rechten Ufer der Nivelle nicht müßig geblieben. Sir Rowland
Hill hatte staffelweiſe mit ſeinen drey brittiſch - portugiesischen
Divisionen, jene des Sir Heinrich Clinton am linken Flüs
gel vorschiebend , die Höhen von Ainhoe erstürmt. Man
kann unmöglich eine Bewegung mit mehr Festigkeit und
kälterem Blute ausführen , als hier geschah. Sie schritten
an der vor dem Dorfe Ainhoe vorgeschobenen Verschanzungs-
linie auf weitem Umwege vorübergehend an die Nivelle vor,
deren Ufer steil und von schwieriger Abfahrt sind , durchwa
teten diesen Fluß , und marschirten geschlossen und beynahe.
ohne einen Schuß , mit gefälltem Bayonnete gerade auf
den rechten Flügel der Verschanzungslinie dieſer Höhen (auf
ihren Anschluß an das rechte Ufer der Nivelle) , und auf die
M 2
180
davor aufgestellten Truppen los. Diese wurden mit Verlust
zurückgeworfen , und die Besaßung der zunächst liegenden Res
doute, vom panischen Schrecken ergriffen, rannte heraus ,
ohne einen Angriff abzuwarten. Der Einfluß dieses Beyspieles
ging bald auf die links von diesem Werke stehenden Truppen
über, die ebenfalls auf das eiligste flohen. Sir Heinrich
Clinton jagte rasch nach , und schloß sich dann an die portus
giesische Division unter dem Sir Jacob Hamilton , um vers
eint die zweyte der fünf Redouten anzugreifen. Auch hier
kam die Flucht der Besaßung der ernsthaften Anstrengung
der Verbündeten zuvor. Sir Wilhelm Stewart war mit
ſeiner Diviſion auf die dritte Redoute (vom rechten Flügel
gezählt) gestoßen. Sie lag in einem etwas einspringenden
Winkel auf einem , mit den übrigen gleichlaufenden Fuße.
Sie unterlag bald dem Ungestüm der Stürmer. Somit war
der Feind aus allen Puncten geworfen , welche hier den
Übergang der Nivelle vertheidigten , und der Sieg hatte dem
Corps des Sir Rowland Hill nicht gar 500 Mann gekostet.
Zwey Divisionen zogen sich alsogleich rechts in der Richtung
den
gegensc hob , einem französischen Weiler, der schon auf
Espelette
ene berei
warDie umg =
den Abfällen gegen rschNive = Thal liegt.
Vedas vortsdem Dorfe
an
anzu
ngsl
Ainhoe inie
gen, und durch die.leste Bewegung vollends mit dem Ab-
schneiden bedroht. Da nun auch die spanische Division unter
Morillo von vorne drängte , so eilten die französischen , allda
aufgestellten Truppen auf weitem Umwege in Sicherheit zu
delangen.
Somit hatten sich die Verbündeten auf beyden Ufern
der oberen Nivelle festgesezt ; aber noch war das Tagwerk
nicht vollbracht. An der unteren Nivelle hatte der französis
sche Oberbefehlshaber die , aus der Mitte der Verschanzungss
linie auf dem linken Ufer zurückgeworfenen Truppen , auf dem
rechten in einer sehr vortheilhaften Stellung auf den Höhen
von St. Pei gesammelt , oberhalb Ascain frische Batterien
auffahren lassen, und die Mündung des Flusses in das Meer
181
warf
1814
und
wurde das Corps des Sir Rowland Hill bestimmt. Es brach
von
auf
aus
,
am 14.
Mar
*) Das Corps der Sappeure ist in England zugleich mit der Dienstleis
ftung der Pioniere und Pontoniere beauftragt.
198
Beobachtungscorps zurückgeblieben waren , konnten nuns
mehr wieder zum operirenden Haupttheile des Heeres stoßen.
Dieser (nähmlich der rechte Flügel nebst der Mitte)
machte in ganzer Masse am 2 eine Bewegung vorwärts.
Das Corps des Generallieutenants Hill seßte nahe bey Ville-
nave über eine Furt des Gießbaches von Oleron , ohne be-
sonderen Widerstand gefunden zu haben. Ihm folgten die
dritte Division (welche vorher vom Generalmajor Colville,
nunmehr vom wieder eingerückten Generallieutenant Picton
befehliget war), und die leichte Division Carl Alten , in-
deß links davon die Division des SirHeinreich Clinton zwi-
schen Laus und Montfort ebenfalls ohne Widerstand überging.
Bu gleicher Zeit umringten am äußersten rechten Flügel die
Spanier Navarreins (einen dergestalt befestigten Plak , daß
ein bloßer Unfall , ohne schweres Geschüß aufzuführen , nichts
ausrichten konnte), und am äußersten linken Flügel drängte
Marschall Beresford die feindlichen Truppen in ihren Brü
ckenkopf von Peyrehorade hinein.
Marschall Soult sah sich durch diese Bewegungen von
Bayonne weggedrückt. Er überließ die Festung ihrem Schick-
fale, zerstörte alle, nicht durch selbe gedeckte Brücken über
die Adour , und zog feine Streitkräfte auf dem rechten Ufer
des Pauflusses bey Orthes zusammen. Um 25. rückten die
Verbündeten abermahls vor , um ihn auch aus dieser Stel-
fung zu verdrängen. Marschall Beresford (am linken Flü-
gel) ließ unter Peyrehorade eine Ponton Brücke schlagen ,
marschirte hinüber , und durch die Stadt am rechten Ufer
aufwärts , bis er zu der Reiteren und der Division Picton
stieß , welche den Pau unterhalb Berenr durchwatet hatte.
In der Nacht gingen auch die Divisionen Clinton und Alten
über den Fluß ; das Corps des Generallieutenants Hill blieb
auf dem linken Ufer an der Hauptstraße gegen Sauveterre,
Der Feind war sehr vortheilhaft aufgestellt. Sein linker Flüs
gel stüßte fidh an die Stadt Orthes und den Fluß , von dem
die Linie fich längs einer Kette von Anhöhen in dem Alignes
199
ment gegen Dar bis an einen , die vorliegende Gegend bes
herrschenden Mamelon zog , auf dem der rechte Flügel stand,
der vor sich das Dorf Boes zur Deckung stark befeht hielt.
Die Mitte dieser Aufstellung war so wie der Rücken der
Höhen, den sie krönte , etwas zurückgezogen oder versagt.
Ein Corps , das auf einem stark sich hinanhebenden Berge
an der Hauptstraße (an jener , die über Soult de Navailles
nach St. Sever führt) gelagert war, diente als Reserve für
die ganze Position. Lord Wellington gab für das Heer der
Verbündeten folgende Anordnungen hinaus : „ Die vierte
,,und siebente brittische Division (die erste unter dem Gene-
,,rallieutenant Cole , die zweyte unter ando
h.mmGeneralen
scdem Wal-
,men
,,,ker a t t e n d e i n e o r t u giesi m
berno =
h ) , u p
, der von Le Cor einstweilen das Commando üübernom
Reiterbrigade unter
,,dem Obersten Vivian werden vom Marschall Beresford auf
,,einem weiten Umwege links zu einem Flanken = Angriffe.
,,gegen den feindlichen rechten Flügel geführt. Gleichzeitig
,,werden die Divisionen Picton und Clinton auf der Haupts
,,straße , die von Peyrehorade nach Orthes führt , gegen den
,,linken Flügel des Feindes vorrücken. Die Diviston Alten-
,,bleibt rückwärts mitten zwischen beyden, um jene , die es
,,bedarf, zu unterstügen. Um den Feind vollends zurückzu-.
,,werfen , und ihn zu hindern , eine Seitenbewegung gegen
„ die Stadt Pau zu machen , wird Sir Mowland Hill mit
,,feinem Corps über den gleichnahmigen Fluß bey einer Furt,
,,etwa eine halbe Meile oberhalb Orthes sehen , und in die
,,Flanke oder in den Rücken der Aufstellung fallen ."
Die Verhaltungsbefehle wurden genau vollzogen. Mar-
schall Beresford erstürmte das Dorf St. Boes nach einer
hartnäckigen Gegenwehr , und stürzte sich dann gegen den ,
in zwey Treffen auf den Anhöhen hinter dem Orte aufmars
shirten Feind. Der einzige Zugang war längs einem Berg-
fuße , dessen schmale , hinansteigende Wölbung an beyden
Seiten in steilen Wänden abfiel. Die Division Cole mar
schirte an der Spiße der Angriffs = Colonne , welche in keine
200
breitere Fronte ale jene von zwey Bataillonen sich entfal
ten konnte. Fünfzehn Stücke französischen Geschüßes beschoss
sen fie schräg von der Seite : von vorne empfing sie das Feuer
einer langen Infanterie - Linie : in den Flanken waren alle
Schluchten und Ränder mit starken Schaaren von Jägern
und Plänklern besett ; kurz so brav und ausharrend auch die
verbündeten Truppen sich bewiesen , so mußten sie doch end-
lich ermattet von ferneren Versuchen abstehen. Diese An
höhe zu umgehen , würde einen zu weiten Umweg und zu
viel Zeit erheischt haben. Lord Wellington änderte daher
die ursprüngliche Weisung dahin ab, den Hauptangriff plöts
lich gegen den feindlichen linken Flügel zu richten. Er bes
fahl der , in Reserve gestellten Division Alten alsogleich zur
Verstärkung der Division Picton heranzurücken . Diese An-
ordnung wurde auf das schnellste und erfolgreich in Bollzug
gesetzt , und in wenig Minuten . hatten die Verbündeten den
Kamm der Anhöhe auf dem linken Flügel des Feindes erstie-
gen. Der Rückzug desselben war meisterhaft entworfen. Die
Divisionen zogen nähmlich staffelweise sich aus dem Feuer,
wo die Zurückbleibenden immer von den Abrückenden die Ber-
folgung abhalten mußten. Diese Anordnung wurde lange in
bester Ordnung ausgeführt. Plößlich zeigte sich Aber das
Hillsche Corps , dem der Übergang über den Fluß vollständig
gelungen war, ganz im Rücken , und augenscheinlich drohte
die Gefahr abgeschnitten zu werden. Nun erscholl von Division
zu Division das Commandowort : ,,Marsch ! Marsch!" Der
Doppelschritt ging bald in volles Rennen über. Sir Rowland
Hill betrieb nicht minder hastig das Vorrücken der Seinigen,
und beynahe waren die Franzosen eingehohlt , als das Ge-
schrey: Rette sich , wer kann !" die zurückeilenden Colonnen
in ein regelloses Gewimmel auflöste. So dauerte das Wett-
laufen beynahe drey Viertelstunden lange fort , worin die Flie-
henden von den , mehr geschlossen bleibenden Verfolgern eis
nen Vorsprung behielten, und so über den Luyde Bearn
und jenseits desselben durch Sault de Navailles gelangten .
Hier schloß sich die Verfolgung. Die verschiedenen Einzäus
201
über alle Wege , die aus der Stadt führten , Werke anzules
gen , und dadurch alle Möglichkeit von Zufuhr dergestalt ab-
zuschneiden , daß innerhalb der Mauern sehr bald die Pein einer
Hungersnoth fühlbar werden mußte. Dieß Benehmen , wel-
ches beweiset , daß Lord Wellington ein eben so berechnender
Stratege , als Schlachten - General sey , stürzte dessen Gegner
in die äußerste Verlegenheit. Zwar hatte dieser (Marschall
Soult) noch 36,000 Mann zu seiner Verfügung, und in
einem Klumpen , in einem festen Mittelpuncte zusammenges
ballt , von wo aus er mit ganzer Masse sich gegen irgend eis
nen Punct des weit umkreisenden Umfanges werfen konnte,
den die Verbündeten beseßt hielten. Die Verzweiflung wür
de einer solchen Anstrengung Riesenkräfte eingehaucht haben.
Warum sollte hier neuerdings Blut vergossen werden , da
noch überdieß Nachrichten in beyden Armeen einliefen , daß
Frankreichs Schicksal eine Wendung genommen habe, welche
dem vieljährigen Kampfe eine vieljährige Waffenruhe folgen
zu lassen versprach ? Lord Wellington war daher darauf be-
dacht , durch Heranziehung frischer Munition den ungeheuern
Verbrauch wieder zu ergänzen , die Einschließung nach und
nach zu vervollständigen. und zu befestigen , und fah sich ge=
wiß durch triftige politische und militärische Gründe dazu
bestimmt, die al Pennahe vergessene Marime , dem Fein-
de eine Brücke zu bauen , endlich auch hier anzuwenden .
Marschall Soult zog sich in der Nacht vom 12. zum 13.
April auf der Hauptstraße nach Carcassonne zurück, ohne
beunruhigt zu werden.
Die Unerläßlichkeit der höchsten Vorsicht und Behutsamkeit
bey der Einschließung eines beträchtlichen Truppenkörpers in
einem festen Plaße erwies sich zwey Tage später vor Bayonne,
Der französische Commandant machte dort in der Nacht vom
14. April einen starken Ausfall aus der Citadelle. Ohne zu un
tersuchen , in wie weit dieser gegen die Rechtlichkeit und ge-
gen die Menschlichkeit sich vergangen habe , in einem Augen-
blicke , wo schon die Vorfallenheiten des letzten März in Pa-
217
ris hier allgemein bekannt waren , noch ein nusloses Würgen
anzuordnen , muß nur bemerkt werden , daß dieser Ausfall
nicht einmahl einen militärischen Zweck hatte , indem das
Berennungs- Corps noch kein Belagerungsgeschüß oder son
stiges Geräth erhalten , auch nicht die geringste Belage
rungsarbeit begonnen hatte. Es war daher weder etwas zu
erobern , noch etwas zu zerstören , sondern bloß von beyden
Theilen zu morden ! Die Franzosen hatten ihren Hauptan-.
griff gegen das verschanzte Dorf St. Etienne gerichtet , dessen
größter Theil ihrem raschen und kraftvollen Vorrücken un-
terlag. Doch bald waren die nöthigen Vorkehrungen zur
Unterstützung dieses Postens getroffen , und der Ausfall
wurde mit großem Verluste zurückgetrieben. Jener , den
das Einschließungs - Corps erlitt, war nicht minder beträchtlich.
Es zählte mehr als 800 Todte , Verwundete und Gefangene ;
unter den Leßten den Commandanten des Corps , General-
lieutenant Sir Johann Hope, der gleich am Anfange des
Gefechtes verwundet , unter sein getödtetes Pferd stürzte ,
und in die Hände des vordringenden Feindes fiel. Der Ge-
neralmajor Han , ein tapferer , grauer Krieger , der sich in
den meisten der leßten Siege besonders auszeichnete , war
auch unter den Schlachtopfern dieses zwecklosen Gemehels .
Um 15. trafen zu Toulouse Couriere mit der Nachricht
ein , daß die Verbündeten ihren Einzug in Paris gehalten,
Napoleon Bonaparte der Krone von Frankreich entsagt ,
und die Bourbone wieder den Thron bestiegen hätten . Suchet
fügte sich ohne Zaudern in die neue Ordnung der Dinge.
Soult verwarf die erste Eröffnung davon , und wies sogar
die freundschaftliche Vorstellung von sich, die ihm Wellings
ton machen ließ , wie übel er sich bey der wieder hergestell-
ten königlichen Regierung anempfehlen würde , wenn nur
er mit Gewalt zu der, nirgend verweigerten Unterwerfung
zu bringen wäre. Weil das Gütliche nicht Eingang fand ,
schickten sich die Verbündeten am 15. April zum Angriffe
218
mit ganzer Macht an , und schon waren sie beynahe bis zum
Handgemenge an den Feind gerückt, als Soult ankünden ließ,
er wolle seinen neuen Herrscher anerkennen.
Nun kam eine Übereinkunft wegen gegenseitiger Ein-
stellung der Feindseligkeiten und über die Scheidungs -Linie
zwischen den gegenüberstehenden Heeren zu Stande , die am
18. April zu Toulouse unterzeichnet wurde *).. Bald dare
auf marschirten die Spanier und Portugiesen über die Py-
renäen in ihre Heimath zurück, und die Britten nach Bor-
deaur um sich einzuschiffen.
Die französischen Heere , ohne Befehlshaber und ohne
Borsorge für Verpflegung , lösten sich in kurzer Zeit selbst auf :
die jungen Conscribirten eilten mit Freuden an ihre länd
lichen Beschäftigungen , zu denen bald auch aus Noth die al-
ten Krieger kehrten, obschon sie den Hang zum schwärmenden
Leben , den Abscheu der Handarbeit angenommen hatten. So
stellten sich die naturrechtlichen Verhältnisse der menschlichen
Gesellschaft wieder her , und die hochsinnigen Anstrengungen ,
welche England und manche seiner Verbündeten durch so vie
le Jahre mit ungeheueren Opfern unverdrossen gemacht hat-
ten, fanden ihren höchsten Lohn , nicht etwa in Eroberun-
gen, denn jede Macht trat gleich nach geschlossenem Frieden.
aus Frankreichs herkömmlichen Grenzen wieder in die ihris
gen zurück, sondern in dem Gefühle , die wirksamen Werks
zeuge der höchsten und vollständigsten Gerechtigkeit gewesen zu
seyn. Es sey dem Militär , der durch so viele Blätter die militä
rischen Vorgänge getreu und beurtheilend aufzeichnete , gestat
tet, mit einer moralischen Wahrheit zu schließen , welche in den
Jahrbüchern der Geschichte als Warnung oder Trost für kome
mende Geschlechter aufgezeichnet zu werden verdient. Die Rei-
he widerrechtlicher Kriege, von dem größten militärischen
Talente seines Zeitalters mit Trug und List begonnen , durch
*) Siehe Beylage K.
219
raubsüchtige, bis zur Wuth tapfere Soldaten in einer Fol-
ge von Siegen mit dem Untergange von einer halben Mil-
lion schuldloser Wesen durchgeführt ; schloß sich plöglich mit
dem Triumphe jener , die als leßte Schlachtopfer bezeichnet
waren ; mit dem Sturze des A stolzen Urhebers der unge-
heuern Abscheulichkeiten ; mit der Demüthigung , ja mit
der Zerstäubung seiner so lange unüberwundenen Legionen !
Beylagen
zu der
zweyten Abtheilung.
Beylage F.
Nro. I.
Zahl
der Mann
Regimenter.
Compagnien,
Escadrons.
Bataillone.
Reiter.
K
a
Fußvolk.
Dienstpferde.
Haus lichepen
.. önigtrup Buſammen.
Gardes
du
Corps
Leibwac he
Spanischen 630 630 630
Wallonendetto 3348 3348
Brigade
königl
Cder
. arabiniere 3180 3180
1 |
Abthe
reiten
Artill ilung
der
ie erie
,den 891 891 867
Garde
dbeyge
.ist geben
nBusa mmen 78
und
29egime
R8127 scadr nter 78 72
|||
Wwwl
Mann
Hallw
EPferd
1,. 569 e onen
G. ros
der
Arm
.b ee
Infan -
Linienterie
57
Reg htesnter 35
105 45,188
<Leicime 13,724
71,
Ma 895
. nn Frem de 12 12
Sch
. weizer 12 2006
Reiteren 1Liniens 12 10,977 71,895
120
Esca
Dragdron
oners 12 7233 4707
14,441
Mann Jäger
zu
Pferd 4730 14,441 2965
3246 280
9526
Pferde
Husaren 1106 928
:Artilleri
(F ui e 1372 928
7380
Mann Berittene 3868
Pferde
408 Garnisons 558 7380 408
Genie -Corps Sappeure 19 1754
Mineure 800
2 222 10221
88
13ufammen
|2157
6,598
135
85,067
102,865
11,505
221
222
D. Stäte Volksbewaffnung .
Die organisirte Landwehr oder Milizen betrugen 39,229 M.
Nro. II.
Stand und Stärke der gesammten fönigl. spanischen Seemacht
im Anfange des Jahres 1808.
A. Großer Generalstab des Geschwas B. Hidraulische Ingenieure.
ders.
Admiral (der Friedensfürst), 1 General Director 1
General ፡ Capitäne 3 Unter Directoren 5
General Lieutenants 25 Ober Ingenieurs 7
Geschwaders Commandanten, 28 Unter - Ingenieurs . 10
Brigadiere.. 34 Gewöhnliche Ingenieurs . 15
Schiffs Capitäne . 86 Außerordentliche detto 20
Schiffs Lieutenants 270 Adjutanten 13
Fregatten = Capitäne • 135
Fregatten Lieutenants 183
Unterlieutenants 483
Aspiranten 153
G. Stab der Artillerie. D. Verwaltung.
Capitäne der Bombarden . 10 Intendanten
detto der Brander . 95
9 Ober - Commissäre
Lieutenants der Bombarden 12 Kriegs 3- Commiſſäre 40
detto der Brander . 15
E. Die See Kanoniere , in 20 Brigaden untergetheilt 2930 M.
F. See 2 Soldaten , 40 Bataillone zusammen
5545
G. Matrofeu.
a. Vom Cadirer : Departement. b. Vom Ferroler - Departement.
Bezirk von Cadir 2061 Mann Bezirk von Ferrol 3284 Mann
Sevilla 1464
Vigo 3139
Malaga 1745 -Biscayen 1076
H. Sonstige Individuen .
Nro . III.
Einzelne Ganze
General Ca-
Provinzen.
pitänschaften
Seelenzahl.
Madrid 135,699
Neu Suença 294.290
Guadaiarara 121,115
Castilien Mancha 205 548
Toledo 370,641
Zusammen 1,227,293
Avila 118.061
Burgos 470.588
Leon 239,812
Palenzia 118,064
Salamanca 209,988
Alt:
Segovien 167,863
Castilien Soria 198,107
Toro 97,370
Valladolid 187,390
Zamora 71,401
Asturien 364,238
Zusammen 2,242,882
Arragonien 657,376
Vortrag | 4,127,551
224
trag 4,127,551
JValenzia 825 059
Valenzia 383,226
Murzia
Zusammen 1,208,285
Catalonien .858,818
Balearische [Majorca
Minorca
140.699
30.990
Inseln Iviza und Formentera 15,290
Zusammen 186,979
Navarra 221,728
Alava 67,523
Guipuscoa Guipuscoa 104.491
Biscayen 111,436
Zusammen 283,450
Cordova 252,028
Jean 206.807
Andalusien Sevilla 746 221
Carolina 6196
Ceuta (in Afrika) 3002
Zusammen 1,214,254
Beylage G.
Beylage H.
Beylage I.
über den Generallieutenant Lacy.
Beylage K.
Unterzeichnet :
Georg Murray ,
Generalmajor und General - Quartiermeister.
Luis Wimpfen ,
Chef vom Generalstab der E. span. Armeen.
Der Generallieutenant
Gazan .
Gebilligt: Der Marschall Herzog von Albufera.
Bekräftiget : Wellington ,
Gebilligt : der Marschall Herzog von Dalmatien.
249
Beylage L.
tras
achter
I.
IV.
VIL
XII.
XIV.
XV.
XVII.
zweyten Theiles.
Vorrede de
des übersekers.
Fünfter Abschnitt.
Vom Frühling 1810 bis zu Ende dieses Jahr 1811.
Seite.
Zustand der füdlichen Provinzen Spaniens
Bende kämpfende Theile beobachten sich vor Cadir
Verunglückte Unternehmung der Verbündeten auf Frangirola 8
Auflösung der Centraliunte 8
Statt derselben eingefeßter Regierungsrath II
Die zusammengetretenen rechtmäßigen Cortes stellen abermahls eis ·
34
nen neuen auf
Versuch die franzöſiſchen Linien vor Cadir zu zerstören
Treffen vor Barrosa 15
Die Früchte dieses Sieges werden vereitelt die Verbündeten
ziehen sich wieder in die Insel Leon zurück 17
Soults Verfahren gegen Cadir 19
Thätigkeit der Guerillas 20
Lage der aufgedrungenen Regierung • 23
Lage und Stimmung der rechtmäßigen Regierung 27
Thätigkeit des Generals Balasteros 28
Vorfallenheiten zu und bey Tarifa 29
Suchet muß die Unternehmung gegen Valenzia aufgeben 31
Nimmt Lerida 31
Mequinenza 31
Tortosa 32
Unternehmungen der valenzianischen und cataloniſchen Truppen und
Guerillas • 34
Suchet belagert und erobert Tarragona 35
Deffen fernere Unternehmungen gegen spanische Partengänger 40
Suchet, belagert das Schloß Murviedro , San Fernando von Sa:
gunt benannt • 43
Blakes Operationen nach der Schlacht von Ulbuera 44
Er wird bey Puzol von Suchet geschlagen 46
Murviedro und Valenzia fallen 46
Sechster Absch itt.
བས་
Vorbereitungen zur Belagerung von Badajoz
Erstärmung dieses Plakes. 70
Soult zieht sich auf Sevilla. • • 73
བ
Marmont dringt in Beira vor , und muß sich eiligst wieder zurücks
ziehen •
Stellung der Verbündeten am Ende dieses Feldzugs 75
Rückblick auf die Lage Europens während dieses Feldzuges 75
Siebenter Abschnitt.
Vom May 1812 bis zum Schluß desselben Jahres,
18
Überblick der Lage der Dinge in Spanien 77
Wellingtons Operationsplan 81
Zerstörung der Brücke von Ulmaraj , um die Verbindung zwischen
den nördlich vom Tajo , und den südlich davon befindlichen frans
zösischen Streitkräften zu durchschneiden . 81
ཆེ
85
373
ཚ
Neunter Abschnitt.
Vom November 1813 bis zum April 1814.
Militärische Lage von Europa. • 168
Wellington eröffnet die Offensive. 173
Er erstürmt die verschanzte Linie an der Nivelle. 176
Ruhepause in verschanzten Cantonnirungen. 183
Lord Wellington ſchiebt den rechten Flügel ſeines Heeres über die Nive. 184
Marschall Soult bricht aus Bayonne zuerst gegen den linken , dann
gegen den rechten Flügel der Verbündeten , jedes Mahl aber
fruchtlos heraus. 186
Beyde Urmeen beziehen Winterquartiere. • • • 192
Wiedereröffnung des Feldzugs durch das Vorrücken der Verbüns
Detent. 194
Der linke Flügel schließt Bayonne ein. 197
Der rechte und die Mitte erzwingen den Übergang über die Gießs
bäche von Mauleon und Oleron. 198
Sieg über den Marschall Soult bey Orthes. 199
Treffen am Paufluſſe. 200
Besetzung von Bordeaux. • 203
Soult manövrirt um die Verbündeten wieder von Bordeaux wegzus
sichen. 205
Seite
Soults meisterhafter Rückzug von der Aboonr bis nach Zoulouse. • 206
Erstürmung des verschanzten Lagers von Toulouse. 211
Ausfall der Besaßung von Bayonne. 216
Algemeiner Friede. 217
Beylage F.
Einige statistische Notizen von Spanien.
I. Stand und Stärke der gesammten königl. spanischen Kriegsmacht
im Jahre 1808. 220
II. Stand und Stärke der gesammten königl. ſpaniſchen Seemacht
im Jahre 1808. 222
III. Spaniens Bevölkerungsstand nach einer im Jahre 1801 an
geordneten Ahzählung. . 223
Bey I a g e G.
Auffuchung der Ursachen welche am meisten jur Niederlage der
Franzosen in Spanien wirkten. 225
Beylage H.
Von der durch die Cortes geformten Verfaſſung . 237
Beylage I.
über den Generallieutenant Lacy . 240
Beylage K.
Waffenstillstands - Abschluß an der Garonne. 244
Beylage L.
über die Art der Vertheidigung gegen Massen (geschlossene Co-
Ionnen). 249
Nachtrag von Erläuterungen und Berichtigungen zu 16 Stellen des
ersten Theiles.. 252
Verbesserungen zum ersten Theile.
S. 323. 19 von eben lies : 1. August statt: 6. August
39 10 von oben die größte Kunst, das die größte Kunst das
64 7 v. unten dazu daran
71 -5 von oben - Tamega Tamaga
72 lekte Beile Böte ! Böthe
74 3. 22 von oben Vereinigung mit der Vereinigung der
79-21 U. 22 V. 0. Geld klingende Münge
97 8. unten unerläßlich unerläßig
121 7 v. unten an dem an den
124-25 von oben - Drouet Graf von Drouet von.
128 vorleßte Beile Stelle Stellung
1363. 4. unten Erskine Erêcine
169-19 von oben muß eine muß daben eine
4 von oben Rabdomante abdomante
190
193-- 7 v. unten { Kartenparthie Kartenpa rten
260
BORDEAUX Marvejols Argentiere
Cahors Villecocta Mende
Marmande Villefranche Rhodez
ÜBER SICHTS KARTE DES KRIEGS SCHAUPLATZES Lango Florac
Bazas Alais
IN Agen
Milhau
SPANIEN UND PORTUGAL. Valence
l Sarazin Montauban
Ortega MontdeMarsare Condom Gaillaco Far
Nismes
Lodive
Penas Adou Auch Albi
l
Viverot ropo S.Sever
fast Kuanto Grenada Montpellier
Ferrol STea Aire TOULOUSE
Rabade Aviles Gijoh n Ander r Orthes Mirande Can e Beziere
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PonferradaLEONO burmese Brin iesc a Guardia
J. One
Redondela HSCastrodeCaldelas
Orensee Ela Astorga Hornillos You sterio Margitta Anzanigo don Basalu Figuras
Viga Aseb Carrion BURGOS 8.Domingo Logrono Liguilar Olot o Loto Hedne
Bayona Ribadavi Toral ElBurgo Saholic Calahora AudelaExxced Huesca
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Reque Sanabria Villaquexida Sahagun Palen DueroF Tauste Moncerat Fich
Cordona S.Felino
Montales Monterey
Guarddas Mayorga Duenas Bang zia Tarreque
mada Bahabon Aireda a. Balaguer Manresa Alones
Chavez Benevent Villalpando Cabezon loubilas Soria
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