Sie sind auf Seite 1von 591

Über dieses Buch

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei – eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.

Nutzungsrichtlinien

Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:

+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.

Über Google Buchsuche

Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter http://books.google.com durchsuchen.
,SUFFR EN
AGAN ‫ گی‬1275
PIR
ANI

ITU
por ALI
POLUTR

Siſ
ALMchIoNfItS
BUS

. TERIO
16. ! 0, 68
pH 4.85
5.14 Chase
3.24 drich
S.2.4 Papiernid
5.163 Gula

O,FK
< 36642087670014

< 36642087670014

Bayer. Staatsbibliothek
i
J
1

11

7
‫ܵܐ‬

.
2
8
2
af HH Hwn. Jalent
298960

Vngariſche Chronica/

arintien ou
bcntliche/ eigentliche onb
kurse beſchreibung des Ober onno
Nider Vngernfampr ſeinen Landtafeln und
vieler furnehmer Feſtungen und Stedte ab
riß/ wie auch der trachten /vnd Könige con
trafacturen / ſo biß dahero niemals in Druck
Außgangen : Stem von den rühmlichen than
ten der Vngern / inſonderheit was ſich von
erſter jhrer Ankunfft / ſo wol zwiſchen dem
Tården /als anderen ihren nachbauren
biß auff gegenwertige zett / zuger
tragen und verlauffen /

Aus altenvnd newyenſchrifften/auch


der erfahrung albufammen gezo
gen vnnd beſchrieben
Arlaine fehiel.
Wilhelm Dilich.
Gedruckt zu Coffel Burch Biljelin
Welfa / 1600.

af
Giovanni SaistorpSnoVeber.1
9

BIBLIOTECA
GTA

LIONGENSIS.
CLARISSIMIS VE
RIS, ERUDITIONE, ELO
QUENTLA, PIET AT E ET IN
tegritate præſtantiſſimis , M.IOANNI
HARTMANN I in illuſtri Heſlo .
rum Academia Mathematicarum arti
1
um Profeflori: Henningo Groflio Bibli
opolæ Lipsenfi: Henrico Dilichio verbi
Dei apud Waberanos miniſtro, parenti
Michaeli Stubenrauch Civi Çaflellano,
focero : Et Reinhardo Heſlo Caſſellano,
Cæfareæ Majeſtatis authoritate Notario
publico : Dominis & amicis ſuis
plurimùm colendis
SALUTEM ,

mne', quod mundi fabrica tenetur,


O Exedit tempus ,movet , & reſolvit,
Quamlibèt firmumn labefactar ſuſu
Omne quod uſquam eſte
Tempus exſiccat fluvios, rigató
Aridam curſu maris inſuëto,
Regiæ curres cecidere ,nec fcit
Ullus ubinam.
(ij ) Lita
Litteræ ſolæ remanent,leguntq;
Sccla rétrorſum , redimuntq; fato,
Troja, Carthago, Solymig;muri hoc
Munere vivunt.
Quis Déum , quis ſe, miſerum ſtatumới,
Quis fuam nofſet reus o falutem ,
Litteræ facræ niſi vindicarent
Optima ſcitu :
Ergo no mores , habitus; ſitusq;,
Nevè res geftæ Ungariæ interirent,
Matre delectans ego veritate
Edo fecundùm
Poftea veſtrum fimulac amici
Pofteris nomen volui facrare,
Sanctius nomen mihi nullibi quàm
Conſtat amici.
Ergo, dequo non dubito, favete, .

Ergo, quod dono, manibus tenete ,


Ergo , quod faxit Deus,ô valete fc
Optimi amici.
o
Wilhelmus Dilichius
Waberanus Heſſus.

IN
IN CHRONICON
HUNGARICUM WIL .
helmi Dilichii ,
CARMEN
HERMANNI FABRONII,
P. L.
Ungara Dilichio tellus celebrata trium .
HΗ Natio militiis nobilitata ſuis. ( phat;
Hunna potens bello gens olim Pannonis urbes
Invaſit: pugnax Attila ductor erat.
Inde Iuræ populi, conjunctiprotinus Hunnis,
Feceruntunum nominis effe fonum .
Bulgaris hos fenfit, ſenſit Lombardia, Teuco
Senſit Ponnonia præliagefta manu .
Multis illa virûm primis Bellona coronas
Contulit & pulcra nobilitate genus.
Scilicet ad patriætutelam exercita virtus
Et feudum & fidei nobile nomen haber,
Pofthac Chriſtiadæ factibella horrida ſavi
Magogis forti ſuſtinuere animo,
Dumý; Palxologus Cæſarpoftremus Eoi
Amiſit, captos á Mahomete, lares:
Proximus Hungariæ peciit quatere oppida bello
Thraxferus, excelli cergore vectus cqui.
Mox patuit virtus equitum ,quos Hungaratellun
Nutriit & peditum fullit alacrc decus.
( ij ) Indu .
.
Induperatores Germani deniq;regni
Participes,fatagunt tecta fovere ſoli
Hìcſe Teuto gravis multosexercuitannos,
Etmeruit laudis digna brabea ſuæ .
At nunc horribiles Turcorum experra furorch
Ingemuit capto Pannonis ora lare:
Itotriumphalis circum tua pilea laurus,
Miles ovans : hoftem pellere perge folos.
Heu quæ fertilitas lati pulcherrima campi,
Qud venit admiſſo voiere nullus honor!
Squalent ( credibile eft) abductis arva colonis.
Facundos rigidus Thrax populatur agros
Tu qui militiæ ſtudiofus dicere : telum
Contra vaſtantem fingula Thraca cape.
Hæcbonamilitia eft ; potes bancdefendere mia
Atq;exercitii nobilitate frui.. ( les
Ille pius miles.quinon Pluronis amore;
Sedpatriæ & fidei ſpicula fumpta gerit.
Digna phalanx precio mercedis, fed tamen illa.
Merces, non belli cauſa putanda tibi eft.
Tu mihi quocirca bene dignus laude, Dilichi,
Qui ſua militibus commoda ferre ftudes .
Nam qua tu Hungaricæ defcribis mænia terra,
Pinguia conſpicient fertilis arva ſoli:.
Confpicientớ; ſitum munitaớ;mænia vallo :
Hæc callere ducem commoda ſæpé culita 1

Hinc etiam virtutis amor fuccreſcat honeſtis,


Quando virûın bello fortia geſta vident.
Pelidæ geſtis Macedo commotus Homerum
Non tenuitcapiti ſuppoſuilleſuo. Cam
Cæſar Alexandri res geftas legit, & oime
Dixit, in hocævo quæ mihi gefta claunts
Deniq ;commeruit geftarum gloria rerum
Dicere facta'ſtylo, pingere facta manu.
Injunctumq; fimulpictoribus atq; poetis,
Ut profint aliis atq; fubindejuvent.
Paſcatimago loci intentè fpectantis ocellos;
Menscapiarfructum temmeditata ſuum .
Cui pietas cordi, precufas pro Pannone dicer;
Cui vires, patriæ fortiter arma geret.
Ergotuum officium præſtas,tuamuniapræſtas,
Dilichi, artificis famadecusý; manus.

DANIEL ANGELOCRA
T OR EMPTORI SA
lutem .

Siquemfert animusproperanter viſere terras


ungaricas , parvo compendia magna libello
Diſce vix , artificis miratus opuſa; manumg;.
Ecce vetuftatis vænir veneranda venuſtas!
Ecce venuftatis vænit veneranda veruſtas!
Tempore non alio per tempora quæq; leguntut
Hîc populi fortunatibi,morclý;habituſq;.
In tuto ( nova'res ) [pectas ex ordine pugnas
Bellaq;jam fama totumvulgata perorbem
O te felicem lector , multumq; bcatum
Si tibinullius fübitos injuria riſus
Afferat, & difcas aliorum ftare ruina ,
An

( ilij )
Anden gutherßigen ond ehr
liebenden Leſer.
fragt onnd referiret
von dein mechtigen Perſiſa
chen König Artaxerre Plu,
tarchus / daß er alles / wie gering
vnd vnachtſam es gefveſen / fo ihm
geſchencß weiſe offeriret undvorges
tragen /ivillig ond ohn verzuganges
nommen. Alſoiſt ein armer hand.
werckfman ( alß ſonſten menniglich
etivaß nach ſeinem vermågen darges
bracht) nach dem er fonft nichts ver,
mocht) hin zu dem Waſſer gelauffen /
mit ſeinen beyden henden daſſelbigen
geſchöpffet onnd daß vor den König
getragen. Solches hat Artarerri
an dem man alſo gefallen / das er
ihm von ftund an eine gildene ſchale/
mit
pretend
.
mit etlichem gelde hingegen zu ſtele
len onnd verehren laſſen.
Wannuhn ich dieſesmannes ein.
feltige und ſchlechte gaben recht an.
rehe / vnnd darneben betrachte / wie
ſich männiglich in dieſer gefehrlich ,
en zeit wieder den erbfeindt Chriſts
licheſnamens den Türcken / fo svoll
mit zuſtewr / alß den Waffen ſelbe
zum Krieg gebrauchen låſſet / vnnd
alſo hiermit Keifer : Sajeft: nach
vermågen was an im ond zu demer
verpflichtet iſt/offeriré thut: alß hab
ich auß ſeiné exempel/ dieſe hand vol
waſſer / vnnd geringeß büchlein mit
hinzu tragen wollen / vornemlich /
die weil ich freiß /das folches zu jßte
gem Kriege nicht vndauglich ſein
wirt. Dann / daß in Kriegen die
Landtaffeln nicht allein nůßlich /
(0 ) ſondern
fondern auch hochnötig ſenen /bezeus
get ſo wol die erfarấg ſelbs/ alf Ju .
lius Gåfar der erfarne Kriegßfirſt/
in dem er die Zenige Lånder fu er
ihm zu befriegen vorgenommen / ju
vor mit fleiß erkunden und zur nache
richtung verzeichnen laſſen : Fürs
erfie. Soſagtzum andern auch
Saluftius /daß dasgedechtnusönd
lob der vorfahren denen Nachfom .
mende zum liecht erwachſe. Ja es iſt
onlaugbar / daß die Hiſtorica onnd
erzelungen mehrinalß zur thugent
anlaß geben .
Ich theile aber dieſe Chronica in
given theil: Im erſten wirt Vnger,
landt / pie das jeßt iſt / beſchrieben
mit angehengten Landtaffeln / vnnd
abriſſen der furnembſten Stetteond
Soffungen . Daßandermeldet von
der
>
S71

OCC
PANNONIA ET

:
356 उठा 391

Ag

BRE
CHORRO
CL tilWDR
осо ,
f
33 33
Bonus
36 38 391
550:

ILLYRIS . Tabul : I.
29

Flexū .

48
ZYGES Bate

R.HH 107
109 rca 103

ET T16

me 117
18
144

Z
RRE

H u
{DR
64

RE E
.
‫ل‬
‫ن‬

391
10
an 44 45 46
(
/
,
1
2
>>
112
der Vngern ſitten / vnnd Trachten :
wie auch von den vornemoften gea
ſchichten und fachen / die ſich bér
dieſem volck zu getragen .
Darmit nuhn daß erfte theilly
mem lich von beſchreibung deß vn
gerlandeß / deſto beſſer verftanden
werden müge / ſo will ich zu vor die
erfichrung derer Landtafeln omb
beſſerer nachrichtung willen / ana
melden.

Erflerung der Landtafel mit


I bezeichnet.
In dieſer Tafel wird befchrie.
ben / dasalte Pannonia vnnd Illyris :
vnd bezeichnet A PANNONIAM
SUPERIOREM, welcheauch prima.
conſularis iſt genennetworden . Anjes
so wird es von Oſtreichern beſeſſen.
A Aza
A AZALI. I Perso Metofidler
1 Cetium .
Comagens no 14 Scarabantia .
B Вт . Valina.
3 Sautiva. 16 Sabaria .
C CYTIN . 17 Quadratum .
4 Inliobona. Vindo - K OSSERIATES .
bonn oder Fabiana, jek018 Baffiana.
Wien. 19 Meſtriana.
s Carnutum : Peternel2o Pretorium .
Mutenum . 21 Halicanum .
7 Ad Muros ober 22 Carrodunum .
7 Murocinctum . 23 Caniſa.
Aque. 24 Strido .
D Cerius und Co - L SERRETES.
magenus der Berg vndas Magniana.
Kalenberg/welcherPan -26 Bolentium .
nonten von Moricoge- 27 Olimacum .
ſchieden . 28 Lovia .
E SABARIA fluy. M ZELIA .
F COLETANI. Von Olimacodie Drama
9 Vendum . auffwarkliegen nach ein
10 : Polyhianum . ander Aquavia, Bones
11 Lentudum . nia, Antonium ,Potovi
1
12 Salle oder Salla . 'um oder Pettom .Monet
13 Mureola. tium , Martena.
G. GESSAcus oder N CEMANDRI .
Schedelberg. O DRAvusdie Draw .
HIASSI .
29 Ragundona.
30 No.
M
30 Novidnnün . Segeftica darbey liget jelle
31 Cilia . - Zagabriaynd Siſect.
32 Dantona. SCOLAPIS Aur .
P NOARusflu. Die Kulpa.
33. Metnlum . 42 Siſopia.
34 Adrantis. 43 Variana,
Q LATOBICI. T TAURISCI.
35 Longaticamanfo:-44 Soroga.
36 Romula . 48 Vefontium .
37 Amonia. 46 Menneiana.
38 Nauportus. 47 ' Aqua. Bafilica,
R COLAPIANI . 48 " Lentale .
39 Syrcta. V VARCIANI.
40 Bibium . 49. Iniceruin .
+1 Segefte oder Infula
B PANNONIA INFERIOR .
Das vnder Pannonien iſt auch ges
nennet worden ſecunda conſularis, An
jezo iſt es das Nider Vngern. Sind
aber vorweilen nachfolgende Stedteund
Völcker darinnen begriffen worden :
nemblich.
X CITUORUM INSULA . Amanteni .
jcko die Schutt. so Arrabona.
Y AMANTBS odek si Bregitium .
Sa Cara
52 Curtd . 34 Lufonium .
53. Floriana. 75 Auftatuas Coloffas.
54 Marſella. 76 Alrinum .
ss Crifpiana. 77 Lugionum .
Z ARABISCI . Dd ERCUNIAT 5 Bu
36 Commertium , 78 Guntiana .
57 Lacus felix . 79 Berbis.
· 58 Oſones. Valtum ,
59 Herculia, Tricciana.
Аа BATONES , 87 Gorfio oder Sercul
60 Mogetiana. 83 Ivillum .
!
61 Valceapaludes. 84 Tovia .
n
Der See Balato . Ec IASSI.
62 Serbinium . 85 Murfella.
Bb CARPI . 86 Pons manfuetinus,
63 Salva Manſio. die auch fociorum iſt ge
64 Carporum vicus. nennet worden .
65 Sicambria; Bnda.87 Quing Ecclefia.
jete Ofen . Ff SCANDRICETES
66. Ulcifia caſtra. oder Andizetii.
67 Potentiana . 88. Varriankm .
68 Acincumi: Aquin -89 Anamafcia .
cum . Gg SARRAPILLE
69 Saline : Salinum . 9o Silicena,
70 . Floriana. Hh PANNONIA
71. Lafulones, BUBALIA .
72 Cefarea, 91 Linuſa.
73 Cimbriana, 92 Serota .
Cc Bol. 93 Sopiana.
94 Mac
Mariniana. 113 Hiulca palus.
95 Straviana, Pp PANNONIA .
96 Pecentium . SIRMIENSIS oder
Mons Claudius. Amantina.
Kk PANNONIAQI AMANTINI
SAVIA 114 Umos.
LL BREUC1 . Budalia.
98 Certifa oder Cortifan6 Sirmium .
99 Marſovia. 117 Tarfium .
Mm CEURANI . 118 Hiſpanet dhe
100 Bebij montes . Rr PERISADIENSES.
101 Ceraurij montes . 119 Gratiana.
?
202 Leuconum, 120 Nedinum ,
Nn PANNONIA121 Baſiniana oder
CIBALIENSIS Baſiana.
Oo SORDISCI . 122 Taurunum iko
103 Verei . Grichiſch Weiffenburg.
204 Amiana, Ss URPANus fluv.
1

105 Murſa. To Savus fluv.


706 Tentaburoum . Vy Danubius fluy.
107 Cornacum , Alhier ſoll man auch
108 Margum Planummiffen / das ZELA,
oder Martis caftra . PANNONIA BU
109 Acummeum . BALIA , SAVIA ,
110 Bononia , Cibalienſis ono Sirmiene
11
Sales an dem gebirgſis mit einem andern na
Almo, welches numehrmen Valeria , oder auch
Arpatarro genennet wirdPannonia Interamnia,
13 Gobalian vñRiparienſis tftgeneñen
wordenh Solu
>
Folget die Erklerung der Landſchaft
Illyrien /ſomit C bezeichnet.
A HISRIA fo auch HYLLIS die Sredre
darinnen .
1 Codronopolis. 22 Curcum an dem
2 Iuftinopolis. fluß Tedanio.
3 Ningum . 23 Corintum .
Æmonia . 24 Scardona.
Parentum . 25 Abforus.
6 - Dizerus, C DALMATIA .
7 Pollaiſt auch genen - 26 Anona.'
net worden Tulia pietas. 27 Iadera, Iadra.
8 Nefa &tium . numehr Zara,
9 Mutila , 28 Blardona antiqua.
10 Piguntia. 29 Sicum jeßtScbenico
· B LIBURNIA. 30 Araufa.
21 Albena. 31 Tariona.
12 Tarfatica. 32 Pretorium .
13 Arupenum . 33 Promontorium
14 Senia . Diomedis, ſo auch Hyllis
15 Loplica. peninſula,jekund ligt bar
16 Ortopola. innen die Stadt Frau .
iz Vega . 34 Tillurusfluv.
18 Argirutum . 35 Arduba .
19 Auructa . 36 Cremonà .
20 Tediaftum . 37 'Salo oder Salona.
RI Ardotium . 38 Titiusflu.jekt Buti
fon. 39 Pons
B

1
PEREGRINATIO HU
NOX

GMA
O C
SCO
TIA
GE
AN
TOS

911

Selena
HISP
29

E DI TERS
8
HR
‫ ہ‬2 ‫کا‬

INNORUM . Tab: II.


TARTSE

10g

PONTUS
EVAINQ
AA
A AM 1
ENI

ASIA MI
NOR

Antiochia
1

CIL
1

L.

4
39 Pons Tilluri Chinna.
Burnum 88 Termidava .
13
Sidrona sy Dioclea .
12 Epetinm 60 Labeatis lacus feko
Piguntium Scutariſcher Sec.
Anfufiana. 61 Scodra jekoScutari
Saloniana 62 Olchinium numehr
46 Narbona. Dulcigno
17 Herona . 63 Eminacium
48 Dalminium . 64 Scardus mons.
49. Nifis fluvius. 65. Lillus numehr
SO Timacus. Aleſio.
$ Siparum . 66 Onaum .
52 Enderum . 67 Corcyra Corfun.
33 Epidaurusjeko Ra-68 Pharia : difena vnd
gnum . Leknia.
54 Rbiſo oder Rbizini- 69 T anrunum .
*mjeko Rizine. Grichiſch Betifen
ss Aſrivium . burgt.
s6 Bulva oder Butua
jego Budoa,

Erklerung der Landtafel mit


I l. befeichnet.
In dieſer Landtafeln werden vers
Kichnetvnd gewieſen diejenige Lender/ ſovon den
Pngern,ſo wol poder dem wüteriſchen König E
0
kel oder Attila / als den nachfolgenden Kåntgen /
mtt friegangeraftet/ vnd höchlich beleidigeworden .
Dte groſſen buchitaben bedeuten die Königreich ,
dte kleinen aber dero provincien /vnd ierlich diejah
len die Stadte.

A Bedeutet das Scythier Land / vnd


vornemlich den ort oder gegendt darinnen die
Scntiſche Sunnen / Avarer vnd die Vilder
yon Juhragewohnet haben. Injeko ift C6
demMuſcowiter vnderworffen .
u

A Moſcovia, Torrecadæ , Callipidz ,


B Rezane . Nomades,Georgi,Ama
C Cares .
D Colchis.
doci, Navari, Tauroſcy
thæ.
E
Iberia ,Georgianer.k Sendica .
F

Cabardi. L Taurica Cherſone


G Cumani. ſus anjeko Gazaria ge
H Chuner . nennet .
1 Mæotis oder dasMem Boſphorus Cimme
oriſche Gemoſe. rius .
Es haben aber auch anB GETÆ oder Goti,
dieſer gegendt gcrohnet . Vmb dieſe Gegendt
die Tanaicæ , Gynæco- roheut zu tagPodolia vnd
cratumeni, Ofiſi, Exo -Moldaw genennet wird :
bigitæ , Sargatij, Raxo -haben auch gewohnet die
lani , Racalanii , Hylzi, Boryſthenitæ,
lazyges , Mæotæ , Antes , Baſtarnæ , Sido
nes ,
nes, Armoni, ond Peu -chiſch Weiſſenburgi.
cini: Carpiani, Urgi , EE THRACIA .
Tagri, Tyrangitæ , Jazy -Wird numehr dic Ro
ges, Eneocadlæ,Croby-manen geheiſſen.
zi, Iſtrici, Arpii, à Sagora.
N Hamaxobii. 7. Conſtantinopolis.
O Bodini. vorzeiten Byzantinm .
Podolia. 3. Hadrianopel.
RQ Moldavia . 9 Nicopel.
R Beffabaria . 10 Philippinopel.
C DACIA. u
11 Cherſonelus.
Dieſes begreiffernumehrF GRECIA.
in fich nachfolgende{ån- b Macedonia.
der. C Achaia .
s VValachian . d ' Pelopenelus ift Mo.
I Raſciam .. rea.
✓ Tranſylvaniam . e Albania .
x Syrfiam . G ILLYRICUM .
1 Die Stadt Varna. f Dalmatia .
D MYSIA. 12 Ladera oder Tadra. .
2 Oeftus. 13 Salona oder Salo
3 Peronticum . die andern Stedre haftu
4 Hemus; ein Gebirge in vorhergehender Tafa
alſo genennet/numehr zu ſehen.
Rodopeund Veſeliza. Liburnia.
8 Bulgarey. i Iſtria .
| Altiana. I PANNONIA.
Z Seryia. 14 Sicambria .
6 Taurunun . Gri- is Gran.strigonium .
16 Fle
(( i )
*16 Flexnm . 35.Peſtum .
Die andre Pannoni- 36 Buxentum
ſche Stedte vnd Vilder37 Regium .
ſeind tn vorgehender 38 Hidruntum .
Landtafel zu finden . 39 Brundufium .
K ITALIA. 40 Sipontum .
i Forum Iulij: Friaul.n . Flaminia.
07 Aquileia. 41 ' iſtionium .
18 Padaa . 42 Ortone.
19 Verona, 43 Ancona .
20 Vicentz . 44 Pifaurum .
21 Pergomum . 45 Venedig
22 Meiland. L GALLIA.
23 Pavy. Numehr Frandred
24 Auguſta Pretoriabarinnen liegen nachfol
25. Augufta Tauri • gende Lender.
norum . o Narbornenſis.
26 Cremona , numehr lange Doden .
.

27 - Mantua. P Aquitania :Guyenne,


28 Ravenna . 9 Celtica.
k Liguria. r Belgica. gehöret nu
29 Genua. mehr zu teutſchlandt
30 Nicea . 46 Mafilia :Marfilien
1 : Tuſcia . 47 Arelatum : Arle.
31 Pifa. 78 Tarafco.
32 Roma. 49 Valentia .
m Neapolis . so Geneva .
33 Neapolis. si Vefontium ,
34 Surrentum. 52 Lugdunum oder
Leon 53 Vem
Velaunii. Vellen . 70 Abaliates. 17
54 Nemaufus, Nines haben gewohnet omb
oder Nymis . * Auranches.
ss Tolofa. 71 Aurelia : Drliens
56 Narbo ,Narbona. bat Attila heftig bela
57 Aqui Augufta : gert undgeſtürmet.
Bayonne. 72 Alexia .
58 Burdegala : Bur- 73 Lutetia : Parieſ.
deaur . 74 Normandi,
$ 59 Cadurci waren 75 Rotomagus: Rovan
Vilder vmbdie gegendt76. Verodum : Verdun.
Cabors. 77 Ambiani, am
i
60. Petragorii: Pert- miens.
gort. 78 Remis. hat Aetila
61 Xant onis : Xanc roi- zerftoret .
gnen . 79 Veromandi. Vera
62 Gergobia: Molinß.mendoisa Darinne S
63.Bibračte . Quintin
64 Bituriges : Burgeß.80 Calais
05 Pictones: Piccoli 81 - Tullium : Tout oder
darinnen Putiers. Dola
66 Turones: Touraine 82 Mediomatricum
darinnen -Tourß. Meshat Attilagewonn
67 Nannetos an jeko nen /wie auch Trier
' Nantes. 83 Augusta Trevira ?
68 Veneti. rum , Prier
69 Curioſolites,welche-M ° GERMANIA .
numebrBritanter genen- > Helvet ij. Die
det werden . Schrociner. irt."
24 Cofta
84 Coſtnitz. Franctenhaben zuvor
8s Argentina.Straf- in WeſtphalenamRhci
burg. ne gewohnet:
86 Nemetum . Spetr 97 Axtanum .
87 Vangiones. Dte Wirkberg.
Wormbfer . 98 Locoritum :
88 Colum í Forchhetm .
89. Moniz 99 Segodunum :
90 Tungern . Ja von Nårnberg.
Gunnen verwuftet wor - y Helfen.
den Z Thuringen .
91 Baſel . Sat Attila 100 Eiſenach. .

gerbrochen Aa Marcomanni.
Norici Dte Mortgo- Dte Mårder in Mah
mer oder Bauern. rern und dieBöhmen /bet
-92 Anguft& Tiberii. diefen haben auch gewob
Regenspurg . net die Gotiner vnd ger .
93 luvania :Salk-' nundurer.
burg. 101 Cafurgis:Praga.
94 , Bojodurum : Bb Quadi: Schlefier,
Paſſaw . 102 Preßla.
Vindelicia: 103 Brig.
Dieſes bewohnen jekund Cc Meillen.
die Sdwaben 104 Merſburg.
Rs . Auguſta Vindeli-Dd Sachſen .
corum : Augſpurg. 105 Bremen ,
96 Imitrium : 36- 106 Hamburg.
ſprug.: 16 107 Braunſchvvig
X Franci.
' ; ‫܀ܝ‬ Ec

1
7
Ć
' Ee Cauci: DieFrte -Hh Sclavi.Die Wen
lender . den .
Ff Sicambri: numehr KK Venedi.
Weſtphalen . L Lituania: Sitiam.
108 Münſter. Min Polen .
GgBatavi: Hellynnd1o9 ' Cracavv .
Seelender. Nn ' Reuſſen .

Es haben die Goten lange Zeit das


kleine Scytier land / wie auch Daciam
innen gehabt/einvberauß ſtreitbarvolck/
alſo dasjmdieRömerniemalsetivas abs
gewinnen können / biß auff Reiſer Clau
dium. Als aber die Hyunnenein antheil
vonjynen onder ſich gebracht hat daſſels
big den nahmen Oſtrogoten bekommen /
dieandern aber ſo ſich damals ihrer er
wehret/ond jhre ſitze veruckt haben , ſeint
von daan Weſtgothen genennetworden.
Dieſe nachdem ſieein groß antheil in Y
talien erobert / haben ſieauchbey'nale
gank Franckreich vnnd Hiſpanien bes
zivungen. Hatalſo KönigDiterichond
ſein Sohn Torismundt zu Toloſa in
Francfreich boffgehalten . Ers
Erklerung der zahlen f
in der III Taffell.
In dieſer Landtaffell wirdt das
Vngerlandt nach jsiger ſeiner gelegens
heit beſchrieben.

Erflerung derzahlen in
Dber Vngern.
1 Teben . 17. S. Niclas
2 Preßburg, 18 Faſco Berg
3 Imthall. 19 Marton ,
f Detrekug: 20 Ilava .
Ś Kokolefa. 21 Colgatz.
6 Holys. 22 Bolondos.
7 Orlansko. 23 Bonicza .
& Ottenthal, 24 Temetvvin ,
9 Tyrna. 25 Nitria .
1

10 Tynafovy. 26 Suran .
11 Iocky. 27 Sintha ,
12 Tranezin , 28 Gutta .
13. Biſtritz. 29 Paloeza.
14. Richo. 2
30 Tarky.
15 Arva . 21 V Vartfai
16 Vivar, 32 Makavvitz.
333 HH
33 Humel. fa Nenfoll. -79
34 Bôsko. 63 ' Altfoll.
35 Rana. 64 Hobhfted .
}
38. Zyget. 6s Cremnitz ,
37 Hoffomezo. 66 Hohenuvylen.
38 Visk. 67 Gymk.
39 Munkatz. 68 Kaſtolan.
40 Huf . 69 Leva.
41 Kovvaſo . 70 Fravvermark
42 Peregfas. 71. Teffer.
43 Barko. 72 Sixo.
44 Unguar. 73 Erla
45 Varano. 74 Loſacz.
46 Terlbas, 75 Dregel.
47. Nyra. 76. Vrazen .
48 Eperies. 77 Sonda.
49 Capy. 78 Schambock .
so Zalanocz. 79 Hatvvan .
SI Schovan, 80 ' Kalo.
52 Sagmar. 81 Abad .
S3 Tockai. 82 Solnock ..
54 Zemlin , 83 S.Emerich .
ss Guntz . 84 Nackalo.
so Leutſch. 85 Kiskalo .
57 Calavu. 86 Tasnad .
58 Breſuo. 87 Drebechen .
59 Muran . 88 Echied See.
60 Rofenavv. 89 S. Niclaus,
6. Fileck, 90 Varſon,
Jul le +
91 [ aſperin . 101. Schongrad.
92 Iler . 102 Sabatka.
93 Galatz. 103 Segedin.
94 VVorafan. 104 Zondi.
95 Urziget. 1. 105 Peffer.
96 Patay. 106 ' Bath.
97 Colótza. 107 Egres.
98 Baya. 108 Zetuvan .
99 Varkan. 109 Chianod.
100 Alporalfo.
!

Ertlehrung der zahlen an Sic


benbürgen.
i Damakos. is Deckendfor
a Biſtricia oder Noſen.16 Vyuvar.
3 Bania . 17 Kockelsburga
4 PoganHavaſa:bergii Betlemfalvi.
Ś Zekalnafarkel. 19 Regen . '
6 Lordia . 20 Pogarpoga.
7 S. Martin . 21 Colusvaroder
8 Septempagifculorü . Cluſenburg
9 S. Georg. 22 Keresferu
10 Marienburg. 23. Hunniad.
IL Kronſtadt. 24 Revo .
12 Segesvar. 1 25 VVaradein ,
13 S. Georg. 26 VVeiffenburg.
14 Megyes. 27. Telvv .
28 VVyle
28 VVylegozdvar: 33 Naglack)
29 Kaproncha. 34 Millenbach ; 2011
30 Hermanftad. 35. Solitzenburg,
31 S. Georg. 36 Temefuvar.
32 Lippa. 37. Beckskerck.

Erklehrung der zahlen in


Nider Vngern.
i Vngariſch Alten- 19 Teutoburg.
burg. 20 Neft.
Raab. 21 Bonmonſter.
3 ' Comor. 22. Valkovuar.
S. Martinsberg. 23 Serek.
5 Dotis. 24 Petrovar .
6 Neſmill. 25. Salonkemen .
7 Gran . 26 Zemlin .
& Vitzegrad . 27 Harfa.
9 Peliſia. 28 Funffkirchen
10- Geſtes. 29 Pelerd .
11 Sombook 30 Ziget.
12 . Gronfeld. 31 Képożvivar.
13 Erdi: 32 Kaidachs.
14 Pentelor | 33 Dombo.
is . Pax . 34 Alap.
16 Solna. 35. Stuelvveiſſenburg.
17 Mohatz . 36 Palotta .
18 Seplas, 37 Vefperin,
38 Le
38 Leuveld . 63 Moktick.
39 Poppas 64 Zagabria .
49 Kaps. 6s Zum Creutz .
41. Sarvari 66 Strezze.
42 Kermend. 67 Candotz.
+3 Ober Lymbach. 68 Kobas.
44 Sambio. 69 Sapotia.
45 Egerſeck. 70 Crakotz.
46. Budzadziget. 71. Drobakutia.
47 Kanyfia. 72 Soplonitia.
48 Sacka, 73 Saladnack .
49 S. Eliſabet. 74 Poſega .
so
S. Erſchevut. 75 Neeze.
so Somoguar, 76 Sombathel,
52 Karad . 77 Novigrod.
1
53 Koppan. 78 Kyſabatz.
54 Korotna. 79 Seglake's
ss Segeft. 86 Sagyocha.
s6 Brezoviza -81 VValpo.
S7 Sopia . 82 Efek
58 'Bolcha. 83 Herman ,
59 Kethel. 84 Vyuvar.
60 S. Martin . 85 Sabaz .
86 Sirmium .
Zahlen auſſerhalb8788 Kelpen.
Barietz .
der Draw . ty Praxitz ,

61 Cyli. 90 Laycza.
ÝV ar aſin . 91 Tiffin.
62 93. Som
93
Senovitz .. 95 Scharve.
93 Vendevis. 96 Refagno. 21
94 Scheróbitz.

Alſo haftu nun günſtiger / chro


liebender Leſer / beneben denen or,
fachen/ ſo mich dieſes büchlein zu
ſchreiben bewegt /auch die erflerung
der Landtaffein . Bitte demnach
wolleft ſolches nicht in ungutem
quffnehmen / fondern dir dieſe meine
arbett gefallen laſſen :Sitbeneben
angehefftem verſprech / das auff
necha kommendes newe Jahr / ger
liebts Gott /ich dieſer Chronic Conti
nuation ond volziehung mit mehren
abretſſen und Landtaffeln aufkom .
men laſſen will. Vnd thu alſo hier.
auff dich in des Allmechtigen gna,
Denſchuß empfehlen. Geben zu
SCaſſell den 29 Februarij
Anno 1 600 .
4
1.
.
>
ME

MARE

FULD

ST

- ис
Іao0
р
к

Pelta

бz
К

of D
Я

LAN

к.
SLEPT EE
POLEN
RERN BI
M
AL

17
16
ZZ 59
20
050
o 6
Zy . 25, 66
64 74 N
son
53 %
28 Zo 68 73
SCP LAG 69
UT E 78
76

gz
BA
Pest
ofée
93
92 BA ( H
94

14 366 D ) GER
054
33 E R1509718
3Z
18
46 45
G !
UN 50
在$ 47 se
ZZ
42 56 N
IN DRAB fins 76
6-H DTZ84 E
78

85

770
GZ
64
NID E R
BA
90
89

UTSCHE MEILE !
Zo 25
ME
gu

38
13
13 T2
416
E.
TS
Zz 17
B 12

20 14
23
65

25
T

&
H
E
!

103
33

09 Z

Sverin
1050
RASCIANI
s
Yu

Tay
Tarunumi
23 108 zendert.
220 95
88 356 94
26166

OSS E UNGARISCH
MERID 151
7
I.

Von gelegenheit des


Vngerlandes / Das
Erſte beil.
AS Vngerlandt/
wen man ſeinebegeles tur
genheit recht
chtenckwiiclht/ lieget fwaoſlt
viere / wie
in vh leicher breite
vnd lenge/mit ausgebogenen ecfeny
wie dann ſolches aus den Landtaf
felngenugſamb fuerſehen .
DieSerte naber Morgent
ſtoſſet an Myfien/ ais Sibenbür.
genvnd Rhetianam. Die Grens
Ben nach Mittag/ gibt eigentlich
das Waſſer Drab : Gegend
bend lieget Dſterreich / vnd gegen
Mitternacht Polen .
Esiſt aber ein Landt/ ſo an
fruchtbarkeit einigem in gang Eus
의 ropa
Vngariſche
ropa nicht nachzugeben hat. Den
man findet darinnen allerhande
Früchte /als WeitelHirfen/ħerr
lichen Weinivachs /Bende/ Vies
he/Golt/Kupfferondandere Mei
tallen /Salkund alles das jenige /
To zu auffenthaltung Menſchli
ches lebens gehörig , nicht allein
dergenügenach ſondernauchvber
flüſsig. Zwem feind darinnen
Herrlich vnd geſunde Warme Bås
de / viel Schiff vnnd Fiſchreiche
Waſſer /undſonſt WaldeondGes
holz nachHeiſſchender notturfft.
Bericht von Ankunfft
vnd Namen der
Dngern.
TS
feiteniſtdas
Vngerlandevors
vndere Pan
nenia und die Einwohs
ner
Cbronica.
Her Pannoncs oder Pæones genens
net worden : Darnach kamen die
Gothendarein / nach den Gothen
die Hunnen / nacky den Hunnen die
Longobarden 1 und nach denſelben
haben es die Hunnen widerumb
einbekommen . Es ſeind aberdie
Hunnen kommen aus dem Scy
thier land / ober den Meotiſchen
Sehe/ haben daſelbit herumb die
Gothen verdrungenvnd Pannoni.
am erobert. Als ſienun aberſelbſt
von Carolo Magno faſt garvertil.
get/ vñſolchs jhrenandern Lands,
leuten in Scythia fund worden ?
Haben ſich endlich jhrer viel zuſam .
men geſchlagen / undunter Keyſer
Arnolphojžren Weg in Pannoni
en genommen. Nun hatten
fich auch eßliche jhrer Landsarth
von dem Gebirge Jurasſoman Ava
res geheiſſen / gujhnen geſchlagen :
U ij Dar

1
Vngariſche
Dahero dañkommen / das ficaus
den benden namen Hunniðnd Als
1

varesauch ihren Namen verſeker


und in einander gezogen / ſich alſo
Sjunnivaren genennet. Doch iſt
ſolcherNamejnen auch nichtlan
gegeblieben /ſondern invas Worts
lein Vngern verendert worden :
Vñ kanwolſein /das ſolchesmehr
von den vmbliegenden Völckern ,
alsjhnen ſelbſtbeſchehen ſey.
Son Abtheilung des
Bngerlandes .
Erner fo wirt aber Vns
gerlandt von der Do
SA naw in given theilabges
theilet/nemblich/ in D
ber vnd Nieder Vngern. Das
Ober Vngerlandt iſt das jenige/
ſo von den Scribenten . Ungaria
ulte .

1
Chronica. 3.
ulterior genennet fvirdt. Es wird
von Siebenbürgen und den ans
dern angrenzenden Ländern /durch
das Marumarufiſch Gebirg/vno
von Polen und von Nårehrn von
den Carpatiſchen Bergen abge:
ſcheiden. Die fürnembſte Waſſer
darinnenFeindder Marcefluß /die
Wag/der Niter/Granond Theiß :
Was nun vor andere flüß in erſt
ermelte kommen / ſoll in folgender
erzehlung onnd beſchreibung der
Städtéangezeigt werden. An ito
wollen wiranhöréias fürStädte
am Marcffluß vnd der Bag ers
barven find/ auch derſelben anbils
dungen vnd Contrafacturen , ſo
viel mir dero fu handen kommen /
mit hinzulegen.
Preßburge.
Der Marcefluß har fein Vhrs
2 tỉ ſprung
Vngariſche
(prung und lauff von dem Mähres
riſchen Grenzen / vnd ſcheidet auch
bißzu ſeinem influß das ober Vis N

gern von den andern anſtoſſenden


Landen / Als inſonders von den .

Marcffeldern / ſo von den Mar


comannis denNamenbekommen /
von dieſem flußan /zießet ſich auff
werts nach der Målreriſchen und
Polniſchen Grenke das Gebirge /
fo man Albios montes nennet.
Vondannen feucht ſich dasGebir
gevonoben herabi zwiſchen Polen
bißan Siebenbürgen . Indems
ſelben Gebirge an der Polniſchen
Grenke entſpringet die Wag /vnd
leuffetvber Comorren endtlich in
die Donai. Ziviſchen dieſem
Waſſer vnd dem euſſerſten gegen
Abend und Mährern ligt unter:
andernerſtlich die Stadt Tirnava,
nichtfern von einem groſſen Scich:
Vnd
Chronica. 4.
Vnddannauchohngeferdt nieder,
fverkgegen derDonaw bey ſechs
meilen die Stadt Preßburg /wel
che auch Piſonium von ihrem ſtiff
ter Pifone dem Römiſchen Landt.
vogt/als erdie Thracier/ſo fuden
Miſiern vnd Bulgaren gefallen /
bekrieget vnd oberfvunden /genen ,
netwird. Dieſelbige Stadt iſt
auch nachmahln zu einem vorneh,
menBiſtumbworden / vnd hat ins
ſondersB. Vrbanus viel herrli
cher Gebetvdarinnen auffgerichs
tet. Sie ligt erbawen an dem
fer der Donaw .
Das Waſſer Gran entſprins
get gleichsfals an dem Carpatis
ſchen Gebirge /vnd liegen fwiſchen
demſelben vnd der Wag / viel Feie
ner Stådtlein / als Trenczin /
Cremnik / Nizolium /vndauffdem
Bochen /ſo mit ſchnellem lauff in
Á iiij die
Vngariſche
die Donaw felt1 Die Stadt Nie
tria / vnd beſſer Hinauffiwerk Gol
gok /iſt ſo viel als Freyſtadt/ Ves
koliumundandere mehr. Eskoms
metauch in das Waffer Gran /
noch ehedañes ſich in die Donaiv
ausgeuſſet/ ein ander kleiner flußi
ſo pel genennet fvirdt.
Alſo kommen wir nun zu dem
Fiſchreichen Waſſer Theiß/ wels
ches feinen Vhrſprung ausživera
en quelten an dem Kaltberge hat/
vnd ſonſt von vielen andern flüſs
ſengemehret wird. Vnder den
vornembſten iſt Sames / ſo aus
Siebenbürgen Herein Fellet / vnd
an demſelben die Feſtung Sacks
mar gleichſam in einer Inſellie:
gend. Darnach ſamlen fich der
fluß Cataroza / der Vug/ zwiſchen
welchen vngefehr eingefaſſet/ der
flug Laborg vnd Bodrag/ vnnd
werden
Chronica. S.
werden demnach ſämplich miteis
nem namen Bodrog genennet /biß.
das ſiein dieTheiß fallen.
Zocfan .
Daſelbſt ligt Cockay/ondiſt
ein wolerbaiven Schloß / recht
fwiſchen beyde Waſſer eingefaſſet/
mit ſfarcken Mawren / Paſtenen
und Wallenzum beſten verſeheni
wiewolnichtohne/das es von dem
Enß vndanlauff der Waſſer/nicht
geringen ſchaden eingenommen /
denAbriß findet dergünſtige Leſer
in beſchreibung der Kriege vmb
das 1566. Jahr.
Saſſaw .
Ferner ſo entſpringét ausdem
Earpatiſchenvorgebirge das waſ,
ferTarſa/lauffet vor Eperiasvber/
darin kömpt alsdañ ein anderfleis
mer fluß/ Haivat. In derfelben
2 5 gégent
Vngariſche
gegent lieget die Stadt Caſſato
nichtfernvon dem GebirgeKreße
nakufa/vondem Römiſchen Bürs
ger Caſsio alſo genandt. Iſt ein
herrlich vnd wvolerbawte Stadt/
mit zimblichen Wällenvnd Zauna
werck nach notturfft verſehen.
Erflerung des Abriſſes
Caſſaw .
A. Die fürnembſte Kirche der Stadt.
B. Der Bach ro durch die Stadt rinnet ,
C. DAB Rabthauß.
D. Eine hohe Auffgeworffne Cas.
E. Die ander Kirche der Stadt.
F. Der von Tieffenbach behauſung.
G, per fluß Dawag.

S. Niclaus.
SOnſtiſtnoch ein ander fluß in
dieſer gegent Rahnagenandt.
Nun widerumb zu kommen auff
dicander ſeyteder Theiß /naherden
Siebenbürgiſchen Grenzen /ſeind
daſelbſt
7
5

#
NICOLAU
NICO LANS

A. ST
,
IA
.

:
Chronica. 6 .
daſelbſt auch nit weniger Schlóra
ſervñ Flecken /als Nagtalo, Kiß ,
kalo vnd andere /wie in gleichem der
See Eheit/ vnd die Feſtung S.
Niclaus /welche mit einemdoppelo
ten Graben vmbgeben / ohne was
ſonſten für Heuſer und Stadtlein
bißzum ausfluß der Theiß in die
Donaw / gefunden werden.
Hiermitwollen wir nunwier
derkehren zu denen ortten da wir es
vormahls gelaſſen /vnd ferner bes
ſehen /was für Stådte ſo wol auff
dem Lande/ als der Donaw und
Theiß zu finden.
Erla .
Daſelbſtiſtdie nechſte, die
Biſchoffliche Stadt Erla: So
auc Agriagenennet wird. Dies
felbig haben erſtmahls die Agrias
ner / ein Illyriſch Volck/ ſo hinder
denen
Vngariſche
denen Triballis gewohnet/ vnnd
1

nach ihnenAgriam genennet/ er.


hawet. Vnder Beda dem 4. iſt
fie von den Tartarn genklich auss
gebrennet vnd verwüſtet/aber dock
bald nach ihrem abzug widerum
vernewert worden/ hat auch alſo
zugenommen / das ſie darauff zu
ciner vornehmen Stadt und Fes
ſtung/ inſonders das Berghaus
vnd Kloſter / erwehlet. Endlich
iſt ſie von denTürcken /nicht ohn
beſondern verluſt der Chriſtenheit
in dem lekten Vngariſchen Krieg
Anno 96. den 13. Octobris era
obert worden .

Erklerung des Abriſſes


Erla .
A: Das Caftell und Kloſter .
B. Das Thor an dem Caſtell.
C. Das Kevelin / oder Feind zum für
derlichſten erobert vnd bardurch die
gange Feſtung bezwungen.
D. Ein
FL
INI R
E ER LA

XX
LA
>
--
)
KRALO 96

MAN
mu

wllheli

1
LO's you
Chronica. 7.
Dá Ein Ausdermaſſen tieffer Graben / ſo
vom Feind zum Stårn ausgefüllet
worden .
2. Weingebärge/ darauffder Seind die
Feſtung beſchoffen ,
F. Ein ſtarder Bach.
G. SpittalKirche.
H. Der Thumb.
1. Rahthauß.
K. Biſchoffliche Wohnung.
Zwiſchen Erla und Hadtian
liegider Berg Macra / vnd für:
ters drey Meilvon Hattmann die
Waßen /auf
Biſchöffliche Stadt
dem Vferder Donaw .
Waben .
SNAnſagt aber dasan dem orthy
dajekundt die vergergte Stadt
Baßen zu ſehen/eingroſſer Waldt
gelegen / darinnen ein Einſiedel Va
ciusmit namen / der genßlich der
Beltlichen Wollüfteſichenthal
ten /vnd cin ſcheinbares leben ger
führet/ geiyohnet haben ſoll. Als
nun
Vngariſche
nunin folgender zeitHerkog Geto
fa / an eben demſelben orth / gegen
König Salomon aus Vngern
glücklich geſtritten undgeſieget/ gat
erhirnegſtdaſelbſt hin ein ſchöne
Stadt/Kloſter/Schloß vñKirch
erbaiven /ond ſie nach dem Einfieds
lerVaciam genennet. Doch ſagen
auch eßliche/es habedieStadtvon
denVollfernVacianis, ſoin Ober
Vngern gewohnet/ Vndvonwel
chen auch Prolomæus ſchreibet/
denſelben namen bekommen. In
dieſe Stadthaben nachmahındie
Vngern eineherrliche Schuelvnd
Collegium geleget / vnd viel Ges
lährter männer daraus erfogen .
Doch / demnach die Stadt von
dem Zürchen erobert/ vnd fürters
jhmvon Chriſten widerumbabges
drungen /iſt die Stadt vñ Schuel
nicht allein in abnehmen gerathen /
fon
8,1 .
W

FIT
salla
Wiszen

F
1
2
8,2
‫‪SOLNO‬‬

‫ده‬ ‫دام و‬ ‫با ‪Lindit‬‬ ‫یا ‪۰۵۰‬‬


‫هر‬

‫‪U‬‬

‫به‬ ‫و‬
‫اعلام‬
• Ско

CHILE

нищивні кинининдин

leggins
G
Cbronica.
ſondern auch leklich gank ond gar
in ein Hauffen gangen und verwvůr
ſtet worden 7. ausgenommen das
Kloſtervnd Biſchofflichenfis/ſo
nochbiß auff dieſen Tagmit beſão
kung vnd munition als ein Fes
ſtung verſehenvnd behaltenwirdt.
Erflerungdes Abriſſes
Waken ,
A. Die Stadt Wagen .
B. Die Stadt Kirche .
C, DAS Collegium .
D. Ein Tårdiſch Ktrch.
E. Das Kloſtev
r nd Seffung.
F. Dongw fluß.
G. Cår & iſch begrebnuß / und eine sera
fallene Clauſe.

Solinod .
Zwiſchen Waken vndHattwañ
Alieffen zwen ſtarcke Båchey
Gorges vud Salipika/dieſe fallen
entlich in die Theiß/ bey der Stadt
und
Vngariſche
vnd Seſtung Solnock/der Türcke
beſonderer troſt. Die Stadt iſt
živar nicht ſonderlich groß / aber
nichtallein mit einem ausgefülle
ten Zaun vñ Wall verwahret/ſon.
dern hat auch darinnen ein beſona
der Caſtell indie Vierung / doch
gank Starck vnd Wehrfam era
bawen.

Erklerung des Abriſſes


Sollnock.
A. Die Mühle.
B. Das Schloß .
c. Des Obriſten behauſung:
D. Der fluß Theiß.
E. Jagwa fiuß.

Nder Sollnock anderTheißl


liegt die Stadt Segedein /ges
gen Chianadt vber . Vnder Peſt
iſt Colorza ander Donaw / vnd
Ziviſchen Coložavnd Solnockder
Cumanervnd Bachameger Fel
der
Chronica.
den Wüſten /welchezwar nichtſona
ders bewohnet/aber doch zur vihes
zucht gank bequem vnnd nůßlich.
Vnd dieſes ſer alſo auffs Kürzeſt
von Ober Vngern geredt/ Folgct.
nubmer das Nieder /welchesvon
vielen Hungaria citerior und Ad.
ſtralis genennet wirt.

Fondem Ni
der Vngern .
Aſſelbige nuhn lies
get gentlich zwiſche
der Donaw vnnd
dem Waſſer Dras
ve / hatt gegen als
bent Dſterreich /ond
gehet an vornehmen Stedten dem
Dber Vngern weith bevor.
C B Cop
Vngariſche
Scomorra .
DAnn fu Oberſt in dem ſelben
Thcil / machet die Donaw ein
groſſe Inſel auff eßliche Meilen
langund breit/ vnnd wird von den
Inwohnern die Schüttgenennet.
In demonter Eck derſelben Inſel
liegtdie ſtarcke Feſtung Comorral
die Stadt ſo darbey liegt iſt nichts
verwahrt: Das vbrig kan man
auß dem Abriß erlernen.
Erficrung des Abriſſes
Comorra.
A 21lte Kirch und VngariſchBegrebni
nahe bey den Weingarten .
B. Das Stedtlein oder ară Comort,
c . Vnjariſcher Wachtharm .
D. Vngariſche Kirch.
E. Raidkofen .
F. die Feſtung Comorr.
G. Teutſche Zirch .
H. Su loftburm.
1. Die
‫لد‬

‫‪-‬‬
‫‪t.‬‬
NA
also
dŁOWC
1
H
)
‫ر‬
Chronica. 10 .

1. Die Schiffbrüde.
K. DAS Blochbauß vor der Schiffbris
den.
Raab.

ZV nechſt oberħalb Comorren/


an dem rechten Arm der Dos
naw / gegen der Schüttvber/ iſt
die gewaltige Feſtung Raab jo
auch jaurinum genennet wirt. Das
felbſt fleuſtauch das Waſſer Rab
von welchem dieſe Feſtung alſoges
nennet/vnd welches auffdieſer ſeg ,
ten Vngern von Dſterreich ab! 1

ſcheidet in die Donaw .


Erflerung des Abriſſes
von Raab.
Ai Teutſche Kirch .
B. Der Stadthurnt.
c. Die Waſſerpforte.
D, Ongariſche Kirce.
E. Daß Schloß.
F. Weifenburger Thor ,
C, Die Dorſtadt,
Bij HDie
Vngariſche
M. Die Inſel Schüt /in welcher in gelett
chen ein Vorſtadt gelegen.
1. Die Donaw.
K. Der fluß Rsab.

Zu nechſtbey Raab etwa auff


drey Meill lieget der Martins
berge/ auffeinem HohenGebirger
iſt ein vornehm Kloſter geweſen/
vnnd darunter ein kleinesStådt:
lein mit einem aufgefülten Zaun
oder Stacfeetveribahrt.
Pappa.
Nichtfern von S. Martings
bergt hebet ſich an der Schilts
bergt1ein faſt vnd Hoch Gebirge:
Daſſelbig nennendie Vngarn Ba
ton:" Vnden an demſelben fleur
ſet der Bach Marckhalte/ vnd ers
geuſſet ſich endlich in die Kaab.
Ferner nicht ſehr weit darvon lieget
die Stadi Pappa / an einemgroſs
ſen
{

A

BC

N
‫" ‪.‬‬

‫‪C‬‬
‫‪s‬‬

‫ަ‬
‫އއ‪.‬ދ‪.‬ހ ހީރހ‬
‫ހިހީ‬
‫ވެ‬
i

1
4

/
24
>
1

>
żn
+

.
1

PAPA C
PAPA
АРАС)

నమ

/

.
Chronica.
ſen Teich / vnd iſt mit einem Stas
cfeet vno Wall zimlicher maſſen
befeſtiget/fohat auch das Schloßr
ſeinen beſondernBallonnd Grana
ben .

Erflerung des Abrig


Pappa.
A. Der grofte Teich .
B. Die Stadt Zürches ,
C. Das Schloß .
D. Die groſſe Wähte .

Dotes .
EBner Maſſen lieget auch Dos
tesan einemgroſſen Teich /doch
anderſeiß des Gebirges/ ohne ges
fehrdt eine halbe Meill von der
Donaw : Iſt aber nuhralleinein
*

Schloß /dann die Stadtdarber


nicht mehr verhanden . Zunegre
andem Graben hebtſich anein hof
Bij Her
Vngariſche
her Bergt/daran Rohtond Weiſs
fe Marmer Gruben derſelbige
Bergk / thut auch mit ſeiner vber:
höhung dem Schloß denmeiſten
ſchaden.
Erflerung des Abrie
Dotis.
An Der Teich.
B. Graner Walt.
C. Diefeftung Dotisi
D. Der Marmerbergť / und alle Monuk
ment eines Kloſters ,
E, & in ferfalne Kirch vnd Warmbatt.
F. Der Teutſchen Begrebni
G. Türkiſch und eines Begen Begrebs
ព ងំ
H, Rin adstbang

Gran .
GRan iſt ein ſehr Allte Stadt
an der Donaiv / in vier Steds
teabgetheilet. Das Schloß vnd
Thumb auffdem Berge hat Kos
nig
1

2 F

I
A

fun

11

1
12
1

}
Chronica. 12 .

nig Stephan erbawet vnnd zu eis


nem Erkzbiſtumb verordnet. Die
Waſſerſtadt unter dem Berger
darinnenKönig Bela der 4. auch
ein Stifft S. Franciſco zu Ehren
Fundieret: Die Rakenſtadtund
dann auffjenner ſeit derDonaiv /
das Stådlein vnnd Cåſtell Go.
cfarn . In altenfeitenvnter dem
Kenſer Valentiniano und ſeinenmit
Regenten / hat die Stadt jhren ers
ſten anfang genommen / von einer
Tcudtſchen Legion oder Regiment
Knechte.
Anno 1543. Hat ſie Sos
lymannuserobert/doch habens fets
ne nachkommen in 52. Yahr dar.
nach, wiederumb verlohren /vnnd
iſt von den Chriſtentuhmer /mit.
einem Newen Ball zum ſterckes
ſten befeſtiget.
B iiij Er
Vngariſche
Erflerung des Abriſſes
Gran .
A. 3wo's dangen von Graff Carl von
Manßfelt in legter Belagerung ero
bawen .
B. Die Donaw .
c. Gran fluß .
D. Cockarn .
E. Die Walferſtadt
F. Das Schloß Gran .
G., Der news wall .
H. Das Blochhauß iſt nuhmer rompt
dem Berg abgetragen / oft genennet
worden 8.Thomas Berg.
1. Ørth darauff Graff Cart in legter
belagerung /dem Seindt die Solado
Abgewunnen..
K der vberwundenen Tården Leger .
L Hagen Stadt.
M. Der Behmen Lager in legtet eror
berung
N.. Der Teutſchen Lager .
0. Der Vngern Lager .
P. Von dieſen beyden orten tft die Stad
Qe mit dieffen beengſtiget worden ..

Biķegradt.
Vn
‫زاکار‬

‫‪4‬‬
‫ܰܟ ܶܘ‬

‫‪28‬‬

‫‪.4,‬‬
E
HDP
GA
r
22

1
རང Ed ཀའ D

1:|:
E
1
!
Cbronica.
VNterGran auff der Donars
liegetdas Sūloß vnnd Ståts
lein Vikegradt / welches vorzeiten
der alten Könige Wolnunge /auck
von KönigeMatthia auffs Herr:
lichſt mit Luſtgårten / Heuſerni
Gemachen und Salen vonMare
merſtein vñ Gipß vernetvert. Im
" Jahr 15 43. Hat es Solyman .
nus eingenommen /vnd habens die
vnſern im 1595. Jahr wieder :
umb hart belegert /von einem Hos
Hen Berg beſchoſſen vnndendtlick
erobert.

Erkierung des Abriſſes


Vikegradt.
A. Der Mar & tfleck narog.
B. Die Stadt Visegradt .
C. Schloßplindenburgť.
D. Berg./ darvon daſſelbig beſchoffen.
E. Die Dongw .
F. Der Chriſten Lagerſtadt.
Bo DFFER
Vngariſche
Ofen vnd Peft.
Feniſt ein Alte Stadt/ſo auch
Budagenennet wirt /ſolches as
ber kommet hervonden Budincrn
den aller elteſten Scytiſchen Völ
(fern ſomit Attila aus Vngerland
gezogen ſindt/vnd nicht von deſſen
Brudervnnd mitregenten Buda/
wie etlichevermeinen . Doch lies
get die jbige Stadt Dfen nicht an
dem Drth da fie vorfeiten ges
ſtanden /ond Sicambria von den
Teutſchen Sicambris/welchevon
Den Keiſern Antonino vnd Ševero
fu abtreibung der Barbariſchen
Volcter /dar hin gedinget und vera
ordenet/genennetworden / ſondern
iſtetiva bey ciner Meilwegs nach ,
mahln verruckt/wiedann ſolches
noch an dem AlltenGemåur obers
halb
Cbronica.
ħalb der Stadtzu erkennen. In
Dfen kat König Stephan anges
fangen ein Kirch in S. Petrivnd
Pauli namen / ſo ſein drenchelLaßa
la entlichvolnführer. König Geis
ſahat nachmaln das Frawen
Münſter fu Ofengebawet/vnnd
daſſelbig mit demZollen auß Peſt
begabet. König Sigiſmundt
barvet darnach auch einTheil an
dem Schloß /dann biß dahero ein
geringer behelffvor die Königedas
ſelbſt geweſen : Daſſelbig verbeſa
ſert nach ihm König Matthiasin
ſolcher maſſen / das es damahls
auch den ſchöneſtenPallaſten Eu.
ropæ geleich worden. Zu unſern
Zeiten iſt die Stadrin fechs beſon
dere Stedte vnnd orter abgetheilet.
Das erſte Theil iſt das Schloßi
fogank weitleufftig erbawen; das
ander iſt dieDberſtadt Dfen/ liegt
Auff
Vngariſche
auf einem Hügell in die lenge.
Vnter derſelben/ gegen dem Ges
birgeiſt ein lange Vorſtadt/gehet
an von der Donaw vnnd erſtrecket
ficy ſo Lang / das Schloß ond Du
berſtadt iſt/in derſelben lieget das
Blochhauß auffeinem ſehr hohen
Felſen : An der Donat aber iſt
das gröſfeſt Theil/ doch mit in die
Mawren eingezogen /vnd wirtges
nennet die Waſſer vnnd Judens
ſtadt. Vor derſelben / die Dos
nuw auffiverk / iſt das Fünffte
theil der Stadt/nemlich eine Vors
ſtadt mit einem kleinen viereckia
gen Pallaſt/ vnnd darneben mit eis.
1

nemVngariſchen Stacfeet umba


Beunet. Auff dem andern Vfer
der Donaw / iſt Peſt/der ſechyſte
theil dieſer groſſen Stadt/rechtges
gen dem Bloch außober. Daſa
felbig iſtein Feſterbawene Stadtmit
1
SV
1
ALT

1
I OFEN
1

ha
.

1
TSU
OF E

DAK A

I B

1
OFENA

farcidas
Chronica .
miteiner fimlichen ſtarcken Büre
gerſchafft / in einer Morafiſchen
ebne ſehr vnbequem zu belågernt
undwird mit einer Schiffbrücken
an die Judenſtadt angehenget.
Ferner ſowirdt in Ofen ein Treffe
liche Kauffmanſchafft von aller
handtwahren getrieben/ Darumb
dann zu Friedens zeiten vermů.
gende Bürger darinnen befunden
worden. Was aber die Stade
Dfen vor anſtoß vnd belagerun.
gen außgeſtanden /ſollalles in dem
Ondern theilgegenſvertiger Chros
nickgenugſamerzehlet werden .
Erflerung des Abriſſies Ofen
mit A verzeichnet.
the Die Gagt Peſte
B. Die Dongw.
C. Blochbau .
D. warme Bader.
E. Dis Salob Ofthe
t . die
I

Vngariſche
1. Die Oberstadt.
G. Die Groſſe vorſtadt.
H. Waſſer oder Judenſtadt.
l. Kleine vorſtadt und Fallaſt.
K. Türdiche Begrebniſſe.
L. Lin zerfalne Stadt in der Inſell.

Veſperin.
23ffderſeyten des Schiltgebir
ges entſpringet das Waſſer
Sarvis / lauffet erſtlich auff Veſe
perin vnd von dannenauff Palots
ta / Stulweiſſenburgk vnnd ſonſt
viel andere Stedtlein / Schlöſſer
vnd Flecken .
Esiſt aber Veſperin auch vor
altenZeiten/ein Biſchofflicher Sitz
ynd vorneme Stadtgeweſen , þat
von dem Weiſſenbronnen in Teuta
ſcher ſprach /den Namen entfans
gen. Die Stifftkirch darinnen /
Hat König Stephans Gemahlin
erbawen vnnd mit Zinſenreichlich
ver :
‫م(‬

‫‪4‬‬
VESPERT:

colul
16/11
1
162
EX
1

,
Cbronica. 16 .

Derforget. Nunmehraber iſt die


Vnderſtadt genklich zerſtöret:
Doch was auff dem Bergevmbs
Schloß vnnd Stifft vbrig, wire
bor ein Feſtunggehalten / vnd mit
ſtarckem zuſapverſorget.
i
Erflerung des Abriſſes
Veſperin.
A. Schloß Verperin .
B. Die Stifftfitch.
C. Ein ſchöner Branguellauf dem Selo
D. Die Wähle. ( rea ,
E, Tårtiſch Begrebni .
F. Zerfalne Stadt und Zloftet.
G , Der Bad Sarvis ,

Palotta.
IS t nuhrdochallmiteinMawren
Schloß ein bloſſe
/ges
welben /und dopelten tieffen Gras.
benalſo verwahret/das es zu einem
ſtar,
Vngariſche
ftarcfen wiederſtandt genugſam
důchtig. Es iſt in dervierung er ,
bawen/ mit vier ſtarcken Rundele
len beſekt/vnnd ſonſt in demeuffers
ſten Graben mit einem Stacfeet
vmbgeben.
Stuliweiſſenburgk.
Stuliveiſſenburgť iſt auch
der fårnembſten Städt eine in
Nieder Vngarn /wird auchgerens
net Alba Regalis, Darumb das
mann von Alters hero die Vngas
riſche Könige daſelbſt gekrönet/
und auch ineben derſelben nachihs
rem Todt beſtattet hat. König
Stephan Emmerici Vatter /hatt
daſelbſt ein herrlichêThumb gebas
wet indie Ehre S. Marien /dens
ſelben hatt darnach König Mats
thias zum theilabgeleget onnd vers
newert
1
STUL V

imbini

TATO Priy

INI
WLISSEN BURGLI
|

1
Cbronica. 174

nervert. In Vngern ( beltmang


darvor ) ſen kein vornemer Kirch/
ſo auch mitgröfferm Reichthumb
vnnd Privilegien gezieret. Sonſt
lieget die Stadt in einem Sum ,
pfigen orth / iſt ſo wol von Naturi,
als Mairen und Wällen befeſti
get. Hat drey groſſe Vorſtede
vnd ſo vicl zugenge onnd Pforten/
das man alſo niergends zu denfels
ben/ als auffgemachten vnd auff
geſchobenen Dämmen und Hol
Bern Brückeningukonien vermag.
Doch ſind auch die Vorſtedte mit
beſondern Wållenund Thürmen /
vor dêanlauffverwahret. In ſumns
ma es weer ein erwünſchtefreſter
orth / wen nidyt etwa im Some
mer die ausgedrucknete Súm.
pfe ein ongeſunde Lufft onnd das
rob Kranckheiten zuerregen pflege
ten . Dannenbero fömpt es auch
DAS
Ungariſche
das von unbequemligkeit der ſtetis
gen Pfüßen /dieſe Feſtung ſeind der
Beithero/alsſie vom Türcken einges
nommen /die vnſern ſich mit einem
beharrlichen Kriegund Belagerung
nicht an fiewagen können .
Sigeth .
Notviel weiter dan eineMeis
le / hebt ſich an der See Balas
ton oder Platſee / feuchtſich indie
lenge nach dem Waſſer Drab/ber
gehen Vngariſche Meilen /iſtaber
doch über zwo nicht breitt. Vonges
meltem See ongefehr ſieben Meis
len / lieget die Wehrhaffte Feſtung
Zigeth / einweinig vberzwo Mei
len von der Drabi in einemfums
pfigenorth /vnnd wirdt durch das
Waſſer in dren Theile von einang
dergeſcheiden/hatallein zwo Brůs
ceny

DM
14
This
***

ale
R

aba

ing
new

w、
d
Briy
ftw
+

SIC

ta

46 7
0 月

12/10 / PTT
HINDI

itsetor
e

urte

!
|
1

1
Cbronica . 18 ,
tten / darauff man hinzu tommen 1

mag. DasSchloß iſt zwifacht/


vnnd ein beſondere Feſtung/ dars
nach ift die Alte und leftlich die 1

Neive Stadt, ein jede mit einem


beſondern Wall befeſtiget. Es
folldieſe Stadt vorzeiten ein Reis
cher vom Adell/ Anthemus, erbas
wet haben. Solymannus hatt
fie mit allem fleiß belågert / durch
Den Moraßmit Wolnſecten onnd
Holk einen Wegt gemachet/ ehe er
fiegervunnen / ben 26000.Mann
verlohren /vnnd dennoch ſie bey ſeis
nemleben inſeinemgewalt nichtgen
fehen.
Erflerung des Abriß
Sigeth.
do Das Schloß .
3. Alte OreotSigeth .
Cij. C Der
Vngariſche
c. Det Türden Lagerſtedt.
D. 2n dieſem orth hat der Feindt elmen
Danſ nuit wolnfeden / vnd anderer
117atery durch denn oraß zum
Sturm zu jeziditet.
I. Ein groſſer Moraßvnd Teich .
(
Etwa vier Meilen ' von Sia
geth liegt die Stadt Fünffkirchen/
vormahleneine ReicheStadt und
Peụce von den Peucinern geheif
fen. Nachmahln aberhatt man
ſie von den Fünffkirchen vnnd
Hauptempeln auch Fünfftirchen
benamet. Fernerſeind ſonſt viel
andere mehr vmb den SeeBas
laten / vmb die Drab vnnd Do
naw / auch an den andern Flüſſen
wie dañſolchesaus denen Landta.
feln gnugſam zuerſehen.
Bir aber wöllen an jekomit
dieſer Stadt/ den erſten theil dieſer
Cronick /nemlich von derbeſchrei.
bung
Chronica. 19.

bung/vnd gelegenheit des Vnger


lands beſchlieſſen :
Folget derowegen von denn
Sitten /gebreuchen / vnd Rühm
lichen Thaten der Vngarn.

Cilj Dom
Vngariſche

Son Sitten
vnd Rühmlichen Thgs
ten der Vngarn.
Das ander Theil.

Bericht von Sitten


und Gebreuchen der
Vngern .
N erſter Ihrer
anfunfft haben
ſich die Hunnen
jhrer Barbari,
fchen vnnd Soys
thiſchen arth /lans
gefcit gebrauchet/in maſſenſolches
bey fhren Landsleuten / dannens
hero ſie entſprungen / Landtlich !
onnd im ſchwange war. Nemo
kichi
* Chronica. 20.

tich / Demnach ihr erſtes Vatter,


" landt einer vberauß falten arth/
weder Goldt noch Silber/ oder
andere vornehme gewechs in fich
hielte / achteten ſie das Fellwerce
vorjhren en reichthumb /bes

fleideten ſichauch ſonſt weder'in


Leinwath oder ander Gewandti
ſondern alleinindie Rauchen Bås
ren/ HirBlond Wolffskeute /auch
wan ſie kaum den Thierenſolche
abgefogen. Den Acter pflegten
fie nicht aus zuſtellen / Darumb
ſie auch weder Brodtnoch Bier
gehabt /ſondernvon Fleiſch / Fie
ſchen / vnnd lauterm Waſſer f/ ic
fichernehren undLebenmüſſen.
Ihre Wohnungen hatten ſie
in Wildenüſſen gleich demVieher
wiewollinarmſåligen Hütten/vnd
vnter dem Reifich vnnd dichten
Beumer In Summa
till
¢ s war
Vngariſche
ein armſelig/Wildt/vnd grawram
Blutdürftig Volck / gleich andes
ren Scythiern. Dannenbero
ſie auch kaum mitgroſſermühevnd
jrem vielfaltigen ſchaden und nach:
theil/auff beſſere Bege / nemlich
Gottes furcht vnnd erkendtniß
Leutſåligkeit vnd liebe gegen dem
nechſtengebracht werdenmöchten.
So haben auch Teutſchs
landt / Italien / vnnd Franckreich
niemahls gröſſere anſtoß / alsés
ben von den grawſamen Hunnen
erlitten. Wann auch etwa das
glück fich vmbgewvendet vndjhnen
den Rücken gekehret/ kondte man
ſie dannoch 7 darumb das fie ihr
Landt in neun Provincen abgetheis
let/ vnnd ein jeden Kreiß mit Wals
len oder landtwehrenzwangig ſchue
hoch und dicke / vnnd mit Hagen /
vndGräben trefflich verwaret/weis
#g
Chronica.
nig beleidigen. Sohatten ſie auch
jhre Heuſer mit Mauren ſtarct
10. verwahret / vnd ſo weit voneinan.
Der geordnet / das im fall der noch
auß einem Haußindas ander/mit
einer ruffenden Stimme ein geis
chen vmb rettung konste gegeben
11 werden .
Zu dem ſohatten ſie auch in
7 vnd wieder in den Kreiſen Troms
meter verordnet/welcher einer dem
andern als baldt ein anzeigung der
noth mit der Trommeten anmel
den /vnd alſogang Vngern in weis
niger Zeit in Waffen und der Weh.
re ſein kondte.
Zu unſern Zeiten iſtfaſt keine
Nation oder Landt/welches mehr
vom Türcken erlitten/ obwelchem
auch derſelbige mehr ſchaden in gea
nommen. Im Kricge ſindt Rieger
Die
ſchickter zu Roß/als zufueß: Waf
Vngarifche
Waffen ſeindtein Speer/Säbelly
añPanker /auch etiva ein Sturms
haube. DieReuter werdengenera
net Huſſarn /die Knechte Heidus .
chen /derer ſelbigen habiet haſtu ben
denVngariſchenTrachten /hiernes
Beſtzuerſehen. Im Treffen halten
Fienimmerſo gute Drdenung/ wie
Die andere Europeiſche Völcker:
Dannenbero es compt / das fie
in derSchlacht / in die harream
widerſtandt abnemen . Vorfür:
Ben habeſie nocyim brauchgehabt/
in zweifelhafften Sachen /vndge
fence / der Sachen recht an außa
gang des Kampfes zu verweiſen.
Was nun jhre Sprachebelans
get / haben ſiejhre beſondere arth/
wiewolfie der Böhmiſchen etwas
angleichheit zugethanvñ verwant,
In Kleidung gebrauchen ſie
megrertheils Wollentuch / vnnd
Catſey
Cbronica. iz

Carfen von hohen Farben /als in


fondersRoth vnd Blar . Die
fürnembſte aber viel Damaſs
ken / vnd je biefietſen Sammetti
mehrmals Roterfärb .
DieEdell Jungfrawenond
Weiber tragen an kürte Mantelis
chen mit Pelsiverct gefüttert.Das
obertheilfchnüren ſie auffdemRüs
Haben Sammete Vngas
cfenfu:
riſche Schuc/etwaweiſſe Schürz.
tücher/obden Ohren Spennadeln
mit dicken Güldenenknöpfen /wie
auch ebner maſſen oben an den
Schürktüchern . IhreHauben
ſeindt von mancherler Farben i
mit Goldt beſtepfet /wieauch das ;
bandt/ſo an die Haubeangenehet.
Vnter dem gemeinenMan findet
man keinen /ſo nichtbeneben ſeinem
Meſſer ein Stahl oder ivetſtein /
am Gürtel oderbandtmittrage.
Pngad
Vngariſche
Vngariſcher Herr.

Ungaro
Chronica 23.

Vngariſcher Edelman ,

Vngan
Vngariſche
Vngariſche Edelle
Fraw .
M

Vngar
Chronica .

Vngariſche Ebelljunga
moviw
Sin
Ww t
e Sramo.

Vngar
Vngariſche
Vngariſche Edelljungs

pomment

பாய

Vngas
Cbronica .

Vngariſche Edelljungs
fraw .

D
Vngariſche
Es haben dieHuſſarn auff
dem Haubt ein Sturmhaube/
darnach ein Pankermitermelnan/
ſojunen biß auffdie Beine reicher.
An der linchen ſeiten haben ſie eis
nen Säbel / vndvnter dem rechten
fchenckel einen ſtecher. Füh
ren in derrechten fauſt ein Copeni
mit eim Fånlein von zweyen zip;
felnvnnd quaſten. Die andern
Fahnen /ſo die Fenrich vnter jhnen
tragen /ſeint etwas breiter undviel
lenger. Die Stangen ſeintmit
Roth und Weiß angeſtrichen /ha
ben vor der fauſt einen knopf.
Sie führen auch hinden am Sát
tel in eineni futteral ein Puffer os
der Fauſtrohr. Die Capitainen
oder Rittmeiſter haben vber die
Panger rothe leinene Röcklein /
vnd etwa am ſattell oder auffm
růcken ein Puficanſtecken .
SUNA .
Cbronica. 16 ,

Huſſarer /
Vngariſcher Kriegß
man zu Roß.

Dij Dufe
Vngariſche
Huſſarer /
Vngariſche Kriegh
man zu Roßi.

Heis
Obronica:
Heiduck/
Vngariſcher Kriegß
man zu fueß.
u

its Die
Vngariſche
Die Heyducten aberſeintohn
einiges Panzer vnd Sturmhuet,
denBawren in kleidung gleich vnd
enlich. Gebrauchen einkurkrohr/
nicht viellenger als ein Carbiner/
auff der linchen ſeiten ein Säbel/
ander rechten am gürtel ein rinck /
darinnenſie ein Barte oder Hacfe
tragen können. Vmbſich hengen
fie/wie auch die Suſſarerodr Reus
ter /eine Kuka. Ban einervnterje
nen etivavnvermůgentgebrauchet
er einen Spießlinmaſſen ben ons
die Botten /biß ſo lang ereinRohr
bezahlen kan . Der Büger tracht
vnd Kleidung / iſtgleichfalß den
Bauren nichtvielonenlich. Doch
Haben ſie Röt / Blaw /Grün/oder
Viollbraune Mäntel vmb. So
ſeintauch die Hüteroht oder Viols
braun.IhreHandtierung oder ges
werb iſtFeltbal / Frůcht Obs/
Vngar
Cbronica .
Vngariſcher Bürger,

+
11

D litt Hira
Vngariſche
Hirſen und Ochſenkauff. Der
Bürgerinnen trachtiſtmererteilß /
an ſtadtdes Manteiß ein Weiß
leinē tuch /welchs ſie auch beißweiz
lenamarmtragen . Sonſt ſeintih
re Mäntellvon farben / wie in glets
chem der Jungfrawen Rock. Die
ſchleyerwinden ſicomb die Köpffel
vnnd hefftens mit einer filbern
Spennadel/ ſo einen dicken Knopf
Hat/ zuſammen. Der Jungfra
wen bånder ſein aus Goldt vnnd
Perlen / die Brüſte roth / Grün /
mit vnderſchiedenem Sammet
von Farbenbeleget.Die fürnembs
ſtenhaben rethe rammete Mäntel
vmb. Den Bawren anlangendt/
kleidet ſich derſelbig in einenBlas
wen /Rothen/ oder Grünen onters
rock von Carſey / wirdt genenner
Mantee. Der oberrock iſt von
grobem Filktuch / wirdt genennet
Vngar
Chronica.
Vngariſcher Bürger.

Do Vnga:
Vngariſche
Ungariſche Bürgerin .

Bngan
Chronica yo .

Bngariſche Jungs
frarv .

I BILE
Vngariſche
Vngariſche Jung:
frai .

gebers
Chronica . 33
gebernect/ der HuetiſtSchwarg,
dieStrümpffe fein auß Violbrau
nem Carſen oder Stameet.Wann
er im Sommer an der arbeit fein
muß /ſobetleidet er fich inweite Leis
nen Hoſen . Die Bawrin hatan
ein Schwarze oder Rothe bruſt
ein Schwarzen leinen Rocf/ mit
etwa einem Grünen oder Rothen
Saum /vnnd fchwarße Stifela
Auff dem Rückentragen ſie mehr,
malßein Tuch / darinnen das jenis
ge eingebunden /welchesſie mit tra ,
gen wollen.
In Landtagen /vnnd erwvehy
lung ihrer Könige hielten ſie vors
brauch :nemlich!
weilen ein ſolchen
fie pflegten ſolche zuſammenkünfft
in Waffen vnnd offenem Feldt/in
fondersaberber Peſt im Feldt/ ſo
man Rackob nennet/ gegen Ofen
bber /in beyſein aller Biſchöffel
Vngar
Vngariſche
*

Vngariſcher Bawr.

nie

Bngan
Chronica .
Vngariſcher Bawr.

Vngar
Vngariſche
Vngariſche Bewrin .

Lands
Cbronica. 33.
Landtherrn /des Adelp /der Stede
te vnnd Landtſtånde/an fuſtellen
Ons
zu volnziehen. Wann nuhn
dieſerer will einhellig/vnnd der bes
ſchluß erfolget fiengmannan dem
newven König glück/ heill/vnd alle
wollfahrt zu wünſchen /ihn als ein
Vatter des Vatterlands vnd deſ
ſen erloſer zunennen/ vnnd zuver,
ehren /vnddarauf ſichgen Stuell
weiſſenburgt/lauth ausſchreiben
vnnd W
Tages/zur Króx
nung fuverfügen. Alp dan mus
şte der Biſchoff zu Gran die Kör
nigliche Kleinodien vnd Kron zu
handen nemen / die gange verſame
lung und Volck anreden vnndfras
genob ihr famprlicher will/begeer
vnnd wollmeinen / gegenwertigen .
Herren vor ihren König auff vnd
anzunemen /auch demſelbenin als
E lem
Vngariſche
lem gehorſam fich vnderwürffig
fumachen ? Wann nuhn das
Volck hierauff mit einhelliger
Stimm /das jahwort von fidy ges
ben , erinnerte er den new erwels
ten König zu forderſt ſeines ges
biirendeu Ampts /onnd verbrach
tealſo/wicauch ſonſtgebreuchlich!
mit herrlicher ſolennitet die Kro
nung / darauff auch ſonſt das
Volf durch die ganße Stadt /
allerhandt frewdenſpiel anrichtet.
Wann er auch nach verbrachten
Cæremonien aus der Kirchengee
hen wolt/ſo trugen jhm die Bts
ſchöffe/ Landsfürſten /vnd Herrn
König Stephani des Erſten
Pannier /vnd Waffen für/biß zu
feinem Königlichen Pallaft /mit
groſſem frolocfen .
Aber wievnbeſtendig vnnd
wanckelmütig ſie ſich gegen den
mehrere
Chronica. -34
Mehrerteil jhrer König verhal
ten / iſt aus dem abzunehmen /
dieweil under ſo viclen fürtreflis
chen Königen vberaus wenig zu
finden / fo nicht cttia wvider ihre
ongehorſame VngernKriegefüh:
ren müſſen / jah -dem fic nicht ets
wa ein ſtücfleinjhrer ivancfelmüs
tigen důcke beivieſen haben.
Zudem haben ſie gegen femptli:
the jare Nachbawren / Polen i
Behmen / Teutſchen / Welſchen
vnd Frankofen /fich ſolcher graivs
ſamkeit mehrmahls vnverſchuldi
germana
"?? das auch Europae
njemahls größerer ſchaden zugc.
füget worden / als von eben dich
ſen. Hunnen.
Wiewol nicht ohne/das fie
an Den Ecutſchen ) in maſſen vors
mahls die vbermütige Römer die
Hors
Vngariſche
Hörner endtlicly abgelauffen / vnd
nicht allein von ihnen vberweltis
get worden ſein / ſondern biß auff
dieſenheutigen Tag ihr jochond Us
bergebott ertragen müſſen .
Bind diß ſey alſo don den
Sitten vnnd gebreuchen der Vns
garn : Folgen nuhn weiter auch
dcro Thaten zu Kriegs vnd Fries
dens feiten.

Sonderoun,
nen erſter Ankunfft ond
Thaten in Europa.
V Lebzeiten Szers
manreichs derGotthen
mochtigen Königs /hos
ret ma : das crſte mahl von den
graid ,
Chronica. 35 .
grawſamen Hunnen reden / das
nemlich fie durch beſondere ſchis
ckung Gottes / einsmahls auff eis
ner jagt einem Wildt nachgehens
get / vnnd demnach daſſelbig durch
das cotiſche Gemoſe entruns
nen /den nacheilenden undJägern
einen furth vnnd weg biß an den
Cimmeriſchen Boſphorum kunde
gemacht habe. Dieſelbig als fic
erwehnter geſtalt das Europeiſch
Scythiam erreicht /vnnd deſſen
ſchönegegendt vnnd Landarth mit
verivunderung /wegenjhrer Wohs
nung jemmerlichem auſſehen vnd
armutk / eingenommen / ſeindt fie
alsbald die new erfundene ſtraß!
žu jhren Landsleuten den Hunnen
vmbgelyéndet / deren eine groſſe
menng auffbracht/vnnd fidy alſo
vber das Gemoß in Europam bea
geben .
Vngariſche
Anna Die erſten mit denen ſie ſich
Chrifti, fchlagen muſten/ wahren die Allas
367.
ner /vnnd nach ihnen die Gotthen 1

ein ſttreitbar Deutſch Volcf: As


1
ber dieſes vnangeſchen rückten fie
svieder ihren willen jhr Låger biß
zum Waſſer /ſowir Teutſchen die
Teiß zu nennen pflegen . Dero
wegen endlich König Hermanas
rich zu den Waffen gegriffen / der
hoffinung durch ſeinemacht/ anſes
hen und Glück dieſen ungeſtümen
378 gutomlingen zu ſteidren . Ziar
würde er ſeinein brauch nachan ſeis
nem vornehmen weniggefchlet has
ben /wann nicht dervnzeitige Tod
vnd Roſſomoner ontrew ihn hins
geriſſen .
Hierumb die Hunnen gut
madengelabt/ alſo das auch die
Dſtgotthcn fich entlich an ſie erges
ben müſſen : Die Weſtgotthsbeent
Cbronica. 36 .
aberbegaben ſich zurückan denYs
ſter/vnd erbatendaſelbs dasLand
Myliam vnd Thracien von Keiſer
Valente /doch mitdem vorbehalt/
das ſie daſelbs des Römiſchen
Reichs vnnd Grenzen / vorburgk
vnnd ſtetige beſatzung wider die
Hunnen ſein vnnd bleiben wolten .
Aber derRömiſch geiß fondte die-, 382
ſen Bund vnnd vereinigung nicht
lang ertragen /darumb dandie Gós
then mitvnſetigem ſchindévndents
fiehungder Profiantzurvngedult
bewegt/jhre waffen wider die Ro
mer aus nothgewendet / die Dbris
ſten Lupicinum und Maximum ober
Fallen / erſchlagen /vnd entlich auch
den Keiſer ſelbs / ob er wolmit eis
nem mechtigen feug ſeiner Haupts
leute todtzu rechen ankomen war /
vberfunden / vnnd ineinem Baws
ren Häußlein / darin er wegen
e tij Keto
Vngariſche
feinerivunden ſich verfrochen und
abgeſtolen i verbrandt/ folgends
auch Conſtantinopel belågert/vnd
weer nochobler zugangen /wan nit
Theodofius dar zwiſchen kommen
yndjhnen gewehret hette/ doch ſols
ches mehr mit guten Wortenund
freundtlig feit/als mit Krieg vnnd
dengrimmigen Waffen .
Pnd ſoll dieſer Krieg billich
ein exempel vnnd beyſpiet geachtet
werden/ jak cin ſtraff des leidigen
Geißes in gemeiner Regierung.
Dann hierob haben die Sjunnen
vngehindert/jøreGrenzen von dem
Taurico Cherſonelo biß gum waſ
ler Thon /vnnd ferner an die Do
nawy ynnd Germanien erweitern
398 fönnen. Zu dem haben ſie auch
anderſeitz Antiochiam belegert/vnd
dann Armenien jammerlich vers
wüſtet. Als
Cbronica.
Als nunauch inmittels bets 406
des Gratianus vnnd Theodofius
mitonzeitigem tod abgangen / vnd
Lektgemeltes Söhne Arcardius
und Honorius ins Kriſerthumb
geretten / hat Stilico des Honorij
živifacher Schweher auß8 Wan,
daler Geſchlecht/ dieſe beide auch
zuſammen gehetzt/derhoffnung im
ſelbs/oder ſeinem SohnEuchario
ang Keiſerthumb hierdurch zuver
Belffen . Entzoge auch darumb
den WeſtgotthenjrePrófiant/wele
che hiermit abermals verurſacht
pber die Römer Zufallen omo
grawſam in Italienvnd Romzu
tyranniſiren. Zu dem entſturs
den allerhandt entpörungen im
Römiſchen Reich alſo / das es
allgemach pon tag zu tag in abne
mengerahten můſte.
ED Ker
Vngariſche
Kcoa der Hunnen
Hergog.
N dem ſich dieſes als
les alſo verlieff / befaſſen
die Hunnen vnnd ihr
Szerkog Keva jhre eroberte Låns
der in gutemfrieden / griffen auch
allgemach jemehronnd mehr vmo
fich /fielen vber den Iſter inThras
ciam mit erſchrecklichem wüten.
414 .
Gleichfals hauſüreten dieGotthen
in Pannonien vnnd nachmalen in
Italien nicht zum beſten/vnd ent
ſtundt abermahl ein auflauffZwi
ſchen den Weſtgotthen vnd ihrem
König Ditrich / vnnd anderſeits
dem Römiſchen Häuptman vnnd
Landtvogt Ecio in Gallien / wel
erjom dann auch die Hunnen
wider

)
Chronica . 38.
wieder ermelten König,qum belo
ſtand.gezogen.
Vnd dieweilſich dieſer Krieg
mit einem verbündniß geendet/ha
ben die Hunnen ſich abermals us
ber die Donaw machen wollen: 427
Derowegę ſich Macrinus Lands
vogt dieſerLänder vnnd Thetricus
aus Germanien zuſammen ges
than /den Feinden den oberzug Jus
erivehren.
Aber die Sicherheit thetjhnen
erſtmals den gröſien ſchaden /alſol
das jhrer viel anjhrer Lagerſtådt
ſchlaffendtvberfallenvnd von den
Hunnen hingerichtet worden.Die
ſchmach aber harden Römern das
Serk auß gorn vnd vngedult ders
maſſen zur raach auffgeblaſen und
entzündet /dasſals man fie für 0x
berwunden hielte / in der flucht fie
fich zuſammen gethan/ vnd eße man
fiche
1
Vngariſche
fichsverſehen /ein ſolches vmwen ,
den vnd treffen erregt/ vnnd den
ſtreit dermaſſen bißindiefinſtere
nacht continuirer vnnd volnzos
gen / das dieHunnen entlich vers
můdet/nicht allein widerumb vber
die Donau weichen müſſen /ſons
perk noch darzu 125000 famptj.
1
rem Hauptman vnnd führer Kcs
va darhinden zulaſſen gezwungen "
ſeind / wiewol nicht ohne das der
Römerwegenjyrer ficherheit erſt:
mals viel ein groſſer zalins graß
gebiſſen haben; Vndwird geſagt
das dieſes der ernſten vñgefchivins
deſten Treffen / ſo jemahls beſcher
ben eineß gespeſen ſep .
Dennoch hat dieſe victori der
Römer macht wenig verbeſſert/
Diejveil ſie nach erhaltenem Sieg
auch ſich zum abzug gewendet /
vnd hiermitden Hunnen einmuth
geben
Chronica. 39.
gebenfiealsforchtſame vnd an fer
nerer gegenwer vnnd krefften vers
sweifelnde Kriegsleute zu verfol
gen. War iſts /das ſie ohn groſ
ſen wiederſtand das verblibene
Volcl vnd Landvogt nicht gefuns
den /vnd noch in dieſem dritten trefs
fen /inderThulniſchen gegent/ober
14000. benebendenHauptleuten
Bela vnnd Cadicha fuſeken müſs
ſen / auch erſtnach des Macrini
Todt einen blutigen Sieg erlans
get haben. Aber nicht deſtowenis
ger iſt der Römermachthierdurch
in ein ſolch abnemen könimen /das
ſie auch hinfüro den Feinden Pans
nonien zu vberlaſſen gezivungen 430
waren.

Sintemalaber die Hunnen


durch dieſen ſchweren Krieg aller
Hauptleute beraubet/ondauch ii.
derumb
Vngariſche
derumb nach einem newen König
zu trachten ſich vereinigt / feind ſie
auff Attila / den nachkomnen vnd
Sohn Bendecucit Ottaris vnd
Rohe/welche nach einander vorim
regteret/gelanget und haben jhnal
ſo einmütig zu einem Kønig erweh .
Íct / cinen Edlen /mutigen / Ehrgei
kigen /geſchwinden vnnd Tyrannis
ſchen Menſchen.

Von Attila der Huns


nen König:

€ Ach dem nun EBet


der auch an trewlofig
keit den Carthaginen
fern weit vorgienge/alſojulang er:
wünſchten Ehren geſtiegen / trachs
tet er allein darnach /wie erjhm zu
dem
Cbronica 40.
dem Scytier Lande auch Euros
pam vnderthänig machen köndte.

D
D

Verſamblet derhalben ſeine


Kriegsobriſten vnndbefelichsha.
ber / vnd bedancketfich vornemlich
der Ehren /ſo ſie ihm in vbergebung
des Königreichs erwieſen /zu dem
er fich
Vngariſche
erſich doch als vnwirdig jederzeit
erfennet Demnach er aber in ſeis
nem Königreichy/ ſowolvon wegen
ſeiner trewen Kriegsfürſten /die
ſich desgemeinen nutzen /zum treiv:
lichſten annemen/ als das er durch
viel Wunderzeichen vnnd Weiſſas
gungen hierzu angemahnet fen/ſich
beſtetigt ſehevnnd erkenne/wolleer
auch ſein Ampt treiblich verrich
ten/ vnd in ſondersſich an denRó:
miſchen auffgeblafenen Feinden
rechen , auch wie fichs gebüre des
Reichs Grenzen mit allen trefften
juvermehren ſich vnderwinden .
Sey aber darneben der tröſtlichen
Hoffnung vnnd zuverſicht/ſie wer's
den dieſem feinemvornemen nicht
allein ánnuiren, onnd es jynen ge.
fallen laſſen /ſondern werden auch
inheimiſch einigreit vnnd frieden
erſtlich zu erhalten / vnd darnach/
iht
Chronica. 41.

für ſeib vnndgut neben dasſeineker


gen demRömiſchen ſtolken Hauf
fen/jhrer Vorfahren exempelnach/
auff zu ſeßen geneigtſein. Auch
gebrauchet er ſich hierneben einer
ſolchen freigebigkeit/ond bey ſeinen
Vnterthanen einesgerechten wes
ſens/dasfieſåmptlich in ſein vors
nemen leichtlich vnnd von Hertzen
willigten. Seket demnach ſeinen
Bruder Bledam den man auch
Budamnennet/als zu einem Mits
regenten in die Europeiſche Lans
de/vndvberzoheerſelbs mit groſſer
gewalt beide Myſien, Thracien,
Macedonien vnd Illyrien . Die
Vrfach des Kriegs /nam erdaher/
das ſie Macrino in verlauffenen
Kriegen beygeſtanden ſein ſolten.
Zu demfielen jhm zu dieØſtgots*
ihen / Gepider / Marckmanner/
Duader/Erůler / Thüringervnnd
SAWAT


Vngariſche
Schwaben / ſämptlich machtige
Teutſche Völcker.
Dieſes bewegte Keiſer Mars
tianum /wie auch Theodoſium hies
bevor / mit den Wandalern /Per
ſern / Weſtgothen einen anſtandt
vnd verbündniß zumachen /ſchicks
te auch hiernechſt Arneſtidem
dem Feinde entgegen /welcher den
zivar anfenglich obgelegen / A
ber nach dem erſich den Geit all
zu ſehr einnemen ließ / iſt es jhun
tuchmiflungen /vnnd endlich,wie
auch Macrinus im Streiterles
446 .
gen nicht ohne groſſe betrübniß
des Keiſers .
Als auch kirauff König Es
kel widerumbanheim kommen und
etwa einen böſen verdacht auff ſeis
nen Bruder geivorffen, als ſolte er
fhm nach dem Königreich in mits
tels geſtanden ſein/hater auß Teus
felia
Cbronica. 42 .
feliſchem eingeben ſeinen einigen
Bruder / vnnd mit regenten vm-:
bracht/ der doch jeder Zeit ihm das
beſte gerahten /vnnd vor füſtchens
demonglück gewarnct.
Hirauffbemühet erſich zum
Hefftigſten / der Weſtgothen Kós
nig und Valentinianum den Keis
ſer an einander zu heben / auff das
er /wann ſie ſich vndereinander ges
1
ſchwecht / jhnen den garauſmas
chen könte / ſchriebe auch ķirumb
an beide Potentaten lügenhaffte
Brieffe. Aber der Keiſer vnnd
Ecius / derliſtig vnnd wolerfarne
Römiſch Hauptman rochen den
braten vnnd warneten auch die
Weſtgothen vnnd jhren König
Diterich vor des Hunnen lis
ſtigkeit / mit beſonderer ermah.
nung zurbeſtendigkeit/ ivo fern er
Fij nicht
Vngariſche
nicy ſampt ihnen zu grund gehen
svolte.
Dieſes bewegt den König
derinaſſen /das er auch angeſichts
ſeine KriegiſcheSöhne verſamlet
Hat/ vnnd durch ſie ein vngehlich
groß Scer auffbringen laſſen /mit
dem er auch dem wüteriſchen Ekel
olne der andern beyſtand zu beger
genen / foes nötig ſein wolte / ente
fihlofſen. Nicht weniger ruhe.
teauch Ecius aus Valentiniani bes
felich /wie blöde vnd furchtſam ſich
auch erſtmahls /wegen vielerwuns
der erſcheinung ihrer Götter ben
tag ond nacht/ vnd deren warnung
vor dem groſſen zuſtehenden vbell
das Römiſch vnnd Italianiſch
Volck erzeigte : Dennoch richtet
fie entlich der Teutſchen /Sachſen/
Francken vnnd anderer zugeſagte
hülff wiederumb auff die beine.
Chronica. 43 .

Zudem eſntåerrcfet ſie auch des Ecij


verſchlag vnnd wol geübrer
muth /welchfeftdann dernmtaſſen mit
r
aller nothtur /Profia /vnd mus
nition vor beide geſtercket und vers
ſehen /das auch entlich hierob Kos
nig Ekel der muth zu fincten bes
gundt nincht ſo ſehr auß furcht der
mechtige Feinde /als ob fchaim
die jün rührete /das fein verråterl ,
che boſſen ſolten an tag komenſein,
vnd er alſo den Feind hierdurch ger
f ſtårcfethabenwürde.
M.
Derowegen rüſtet er ſich aus
ongedult vnd trok zu einem offenen
Krieg /zu welchem ſhndoch einige
billigkeit vnnd vrſach niemahls ges
1
reiset. Růcket demnach erſtlich
mit 500000 Mann auff Teuts
ſchlandt vnnd Franckreich /durch
ſtreiffet dieſelben vnd wütetond tos
bet darneben ſo grawſam /das als
lets
Vngariſche
Yeine vor feinem Namen die ganze
Welt/alsober Helliſchfeir vmb
ſich ſpeyen fonteſ erzitterte. Er
geivan Coſtniß/ belågert Straß
burg vnnd zerbrach ihre mawren /
vnd tyranniſiret nicht weniger im
Schweißerland/als erin yllyrien /
Achaien / Myfien /vnndandern
orten gethan. Wie dein allemi
ruckte dennoch Ecius mit ſeinem
hauffen in das Tholoſaner Landt/
ſo damals König Diterich auß
Weſtgothen innen hatte/vnnd ver ,
ſamlete ſich daſelbs zu dieſem
Krigserfarnenvnnd Streitbaren
alle zugeſagte hülff von Gotheni
Francfen / Sachſen vnnd Sar,
maten / Ya allen andern Mitters
nächtigen
ſamptlich Volcfern
ein , / diedie ihm
ne fiwrbrünſt zuleſchen / ouger
enlet.
216
Chronica. 44.
Als auch ſolches Attila oder
Eķel vernommen / begunt jhmob
dieferMachtzugrawſen /ließ auch
vnder dem gerefven vmb ein fries
den/ wiewol vergeblicly anſuchen.
Dieweil erdann vermercktdas er
weder hinder noch fur ſich kommen
möchte/ ordnete er ſein Volce ſola 1

cher geſtalt /das nemblich dieOſta


gothen auff der lincken / die Gepis
der zurrechten/ vnnd er mitſeinen
Hunnen in der mitten ſtreiten ſols
ten. Ermanet fie darnachvnnd
bildet jhnen ein /wie numehr die
Gallier/ Italianer /vnd Teutſchen
indie euſſerſte not gerahten / vnnd
ihnenmit dieſerjhrerletzten macht/
welche ſie von jyren vbrigen treff
ten zuſammen geraſpet / nimmer
entweichen köndten / wo fern fie
allein im ſtreit embrig vnnd bes
ſtendig verharren würden /vñdas
A40

1
Vngariſche
auch die außbeute ſein würde die
nieſſung des ganten Europaegůs
ter. Vnd ob er wol mit dieſer ſei
ner erinnerung ſeinen hauffen ges
nugſam beherziget, hater dennoch
vor dem Mittag fich nicht außreis
nem vorteil begeben wollen / auff
das /wanermirfeinem Hauffenden
gróbſten / wie jhm ſeine warſager
gewetſſagt hatten/ziehen würde/ik :
nendie Nachtzuder Fluchtdienſts
lich ſein könte.
Hierneben hattenaberauch er :
melte warſagerangezeiget/das der
fürnembſte in derRömerHeer in
dieſerSchlacht ombroſren wür:
de. Dieweil dan König Ekel ſol
ches allein auff Ecium gedeutet/
achtet er wenig ob gleich der Halbe
Hunniſch hauffen tegen dieſem ges
waltigenvnd verſchlagenen Man/
den eralleinfürchtet/zugrundtges
ben
Chronica . 45.
hen ſolte. Aber in dieſem hat Es
kel verfehlet / dieweil das vnglücks
lich los auff König Didrichen gey
fallen/wiewotſonſtendieSchlacht
mit einem ſo grauſamenwüten beis
derſeikangangen/das auch entlich
nicht allein das Feldt mit todten /
o vinderſchlagenen bedecktworden )
. fondern auch / das das Blut viel
derſelben Córper wie kleine Waſs
ferſtrömemit fich hinweg gefüh.
ret1 jahes iſtdergleichen Schlacht
damalsauffderWelt vnerhörtges
weſen. Daſelbs iſt entlich der 45S*
Bluthundt mit ſeinen Blutdir: " ;
ſtigenHunnen vnnd Scythen /Us
berivunden / vnd gegen Abent zur
flucht genötigetworden . Alp
er auch ſein Wagenburgé ertan,
get/ hat er ſeinen geheimen Dies
nern befohlen / jhn /wo ſie vermer's
chen würden ,das der Feindt jhn
de
Vngariſche
daſelbs fubeſtreiten und überwins
den ankeme / zu erſtechen /vnnd in
mitten des Lågers vnter den ſats
teln zuverbrennen /darmit ſein toda
ter Leichnam nicht in Triumph
möchte geführet werden . Vnnd
würde ſolches auch gewißlich ers
folget ſein wan nicht Ecius auß
mißgünſtigem bedencken / ſo erob
der manheit der Gothen truge/ des
erſchlagnen Königs Sohn / des
> andern tages von der rache ſeines
Vaters todt /mit liſtigen worten
abgewendet/ vnd ſein nuhnmeran.
geerbtes Königreich zu vor in zus
nemen vberredet hette. Dannens
Hero Thorismundt ( alſo hießKor
nig Ditrichß Sohn ) fich mit ſeis
nes Vatters Leichnānach Tholos
ſa begeben /Ecius aber aneinander
ortzu růctgezogen /vnnd die andes
re Teutſchen wiederumb nach ih
Cbronica. 46.
rem Heymatgeeilet. Welchs dan
ganzgralien hiernechſt ineuſſerſte
noch bracht hat. Dan alß Kos
nig Ekell dieſes erfehen / begrieffer
ein ſolchenmuthy das er inſeinem
abzug nichtweniger Tyrannei v.
bet vnnd ſich gröſſerer traivort ver.
nemen ließ /als wanerder jenig ges
weſen /ſo dieſe-löblich Victoriam 2

und Sieg erlangethette. Doch


iſt dieſes alles nicht ſo ſchnell zu
gangen: dan nach dem König E
kell mit ver wüſtung Teutſchlan
des vnd Francfreichs faſt 6 jahr
zugebracht/wardt er allererſt Ans
no Chriſti 455. vor Tholofa in
den Catalauniſchen Feldern ges
geſchlagen / vnd wieman ſagtſeind
auff der Wallſtadt todt blieben
180000 menſchen. Nichſtowe
niger hat er hierauff/ eheer ivieder
umb in Pannonien gezogen / das
gau
Vngariſche
gange Gallienverivůſtet/vnd nach
mahlen die Völcker / ſo an dem
Rhein / Embs / Weſer vnnd Elb /
mit ſchwerem Krieg angefeindet/
vnd ſichentlich zu Iſenach in Thů.
ringen /ſein ermüdet Volck außgus
ruhenvnnd fuerquicfen /niederges
laſſen /auch daſelbs alle grawſam ,
keit weggeleget/ mit dem vmblies
genden Vólfern frcundtſchafft
vnd frieden auffgerichtet/vndgroſ
ſe Thurnier vnnd ſtadtliche frew .
denfeſt begehen laſſen .Doch hat er
auch hierneben die Littawer vnnd
Preuſſen durch ſeine Obriſten ben
friegen laſſen : Vnd iſt darnach
wiederumb in Pannonien vers
růcet/vnd zu Sicambria einzeitlang
in groſſeroppigteit vndivolluſt ges
lebet/doch dasin mittels jhm ſeiner
Hauptleute ein neiv vnnd jung
Kries
Chronica.
Krigbvolce abgerichtet vnnd zur
ſammen geleſenhaben. !

Nachaußgang derſelben jah.


re ließ er ſein Kriegsvolck zuſam ,
men bringen /vnd draivete nuhmer
dieganke Welt/wievorzeiten Pha
ëton, anzuzünden und vmbzukehs
ren. Platet darauffinItalieni
nach dem ihm das maul ſo lang
verleckert geiveſen / der meinung
waner daſſelbig bezivungen /wolte
er leichtlich das Regiment der
gantzen Welterhafſchen . Vnters
wegen eroberterdieLänderam 21
driatiſchen Mehr / nemlid , die
Stedre Tragurium , Scardun,Gris
chiſch Weiſſenburgk/Coronam an
des Diomedis vorgebierg gelegen.
Deßgleichen belågert er die herrlia
che Stadt Solonam mit emfigen
ſtürmen vnndpracticfen /bißer fie
entlich gesvuñénvnd denRömern SHE
Vngariſche
fur ſchmach geſchleiffet hat /wie in
gleichem andere ſieben Herrliche
Stådte in Dalmatien. Rucket
darnach uber den FlußTicium für
die Stadt Jadran welche ſich dan
willig an ihn ergeben , aber dens .
nochward jhnen fein glaube von
den Scythiern gehalten / vnd můs
ſten die Burger meiſttheiles vber
die klinge ſpringen auch die Stad/
wie Solona /ſugerichtet werden .
Alß nuhn dieſe Grentzen wůſt ges
macht / nam er ſeinen weg in die
Landtſchafft lapigiam , belågert
vnd erobert Seniam , Ortophiniam ,
Regium , Lepficam , Tarpfaticam ,
vnnd viel andere Städte . Auß
dem verderbten Liburnier landt fiel
er bald auch Hiſterreich an /vnnd
verherget daſſelbigmit allen ſeinen
Sådtten biß an ' Aquileiam eine
namhaffte vnd feſte Stadt. Mit
det
Chronica. 48.
Derſelben hatte er viel zu ſchaffen /
dielveil jhre Bürger mit beſons
dererdapfferkeit begabet / vnnd die
Stadt zum feſteſten erbauwett:
Vñobauch gleich die Belågerung
je lengerjeſchårffer angeſtellet/vers
mytet doch der König das ſicallein
mit Hunger zu bezwingen / dann
die Bürger viel mehr fu ſterbenge.
neigt/ alsmitſchanden ſich zu erger
ben /was jnen auch gleich vor groſs
ſe ſchånckungen vnnd gaben hira
umb von dem Feinde angebotten
worden . Als nun die Belager
rung bey dreyen Jahren geivehret/
vnd vielHunen hierob zu murren
begunten haben dannoch der meka
rer theil jhre endtliche ſterck daran
verſuchenwöllen /zuwelchem dañ
fie inſonders der König verhetet )
onnd der erroberung vergewiſſert/
dieweiler wargenomen/wie ſich die
Story
1
Vngariſche
Storcke mit ihren Jungen aus
der Stadt in die vmbliegende
Dörffer begeben. Vnd zwar hat
auffdißmahl ſolcheauffmerckung
vnd weiſſagen nichtbetrogen /dan
hiernechſt die Stadt durch einen
embligen vnd vnerhörtengraiſa
men ſturm erobert / die Bürger
vnder ritterlicher gegenwehr ers
ſchlagen /vnd die Stadt der Erden
gleichgemachtworden. Auch iſt
vnter difer belågerung Friaul/Cas
rinum vnd beynahe gant Venedis 4

ger Landt bißgen Padua vnd Vis 2

centallenthalben verwüſtet vnnd


außgebrandt.
Vornemlich iſt ein ſolch ſchres
cken allenthalben in Italien ents
ſtanden /das ſich auch vielin nechſt
gelegnen ſchilffigen Ynſulen vers
krochenvnnd daſelbs heimlich vns
der ſchlieffbey de Fiſchern geſucht!
DAC

#
Chronica . 49.
darvon dann endtlich die ſchöne
vnndmechtige StadtVenedig er
wachſen /vnnd von vielen ferſtörs
ten Städten auffgangen iſt.
Nach ondergang Aquileiæ
waget erfichan Paduam / welche
ob ſie ſichwolauff Accord ergeben ,
hater dennoch den zu geſagten ges
lauben ſeinem brauch nach an ihs
Ren gebrochen /vnndallesHinrichs
ten ond plündern laſſen. Ebner
maſſengingsmit den Vincenziern
auch /ob ſie ſich gleich anjhnerges
ben . Derowegen dan die Vero
nenſer lieber in jhrem Vatterlandt
ritterlichen ſterben wolten / als
ſich underm ſchein der ergebung!
wie das Viehe wider recht/ hins
würgen laſſen . Aberdermangel
der Proviant ħat fie ihren finn
fu enderngezwungen /darob es jhs
nen gleich den vorigen
G
und dasfie.
Vngariſche
am meiſten beforget/ergangen /AL
ſoworden auch Briren vnd Pera
gomum zu einer feit verwüſtet.
Die mechtige Stadt Meylande
verhoffetauch durch einen verdrag
ſich zuerhalten /aber König Ekel
hieltjør feine gervonliche trew ond
glauben /vñward dieſchöneStad
1 jemmerlich durch Morðt/Brandi
vnd Raubverheret. Nach dieſem
erobert er die Stadt Ticin oder 1

Pavy/allein enthielt er ſich desLts


guriſchen Landes / demnach ihm
vorbracht/ das daſelbs wenigbeut
zu erholen: Aberauff Rom Hatte
er allſeindatú gerichtet/was auch
gleich ſeine Räthedarwiderſagten /
das nemblich die Götter allein dies
fe wider alle feindlicheanfallzuvers
theidigen pflegten.Als derowegen
er vber den Pfarp in die Römiſche
Grenke ſegenwollen/begegnet ihm
DAH
Chronica. 180 .
daſelbsBapſt Leo'mit ſein? Geiſts
lichen /in Priſterlichem kabith / ers
innerte jhn zu bedencken /das ihn
allein Gott zu einer ruten vnd getſ
fel vber Europam außgeſendet)
vnddas numehr ſein Heiliger wille
erfüllet/ wannaber er (der Attila )
auchmitſeinem forn vnd blutvers
gieſſen fortfahrenvnd ſich an Rom
vnddie Chriſten ferner reibenwol
tè / ſolteer wiſſen / das ihn Gott
nicht weniger/ als vor zeiten die
Gallier /Porſenam / Annibaln /vñ
I
neidlicher zeit den Gothiſchen Kos
nig Alrich miteiner ſchwerenſtraff
vnnd grewlichen todt hinreiſſen
würde. : Vnd dieſes wolleer jhm
außgeheiß deſſelbigen alſo vermels
det haben / darmiter ſich nicht fele
ber in'notund elendbrechte. Dieſe
vermahnung zwar har König E
Beln nicht ſo ſehr erſchrecket/als ets
Vngariſche
wader Engel /welcher in einesals
ten Mañes geſtalt/mit einem bloſs
fen ſchwert vnnd zornigem ånges
ficht/jhmdentodtgedrewet/fvieſol
ches der König , welcher ihn auch
alleingeſehen /nachmalen ſelbſt bes
kenner. Doch iſtermit dem vors
behalt abgezogen / das jkm Keiſer
Valentinianus ſeine Schweſter
Honoriam zur Ehe geben ſolte:
Vndiſt hirauff wider in Panoni
en mit vberſchivenglichem reich .
thumnb gekekret. Dieweiljhnaber
der hohn / fo jhm die Weſtgothen
in Catalauniſchen feldern betvies
fen/ biß dahero ſchmerbete/ fing er
an einen nerven Lerman wider die
Alaner/ond Thoriſmundum ders
ſelben Gothen König ,dochwolte
esjhmauff dißmalnicht gelingen )
ſondernverlor ſampt dem fieg nicht
weniger Volck/als hiebevorin der
groſo
Chronica 51 .
ingroſſen Schlacht /wider Ecium
- und KönigDiterichen. Zu dem
alserwider in Pannonien gervis
10
dyen /ſich mit derZeit/ ſvieauch hies
bevor/zu ſtercken / geriehtermitler
feitin einſolch bůbiſch leben/pas
ihm numehr fein laſter zu gering,
Aber Gottließ ihnnicht wider zur
raach kommen /ſondern wolte viels
mehr feinem wüten ein endemq,
chen . Derhalben er/ weil er bluu
tes noch niemals ſatt fvorden /und
darnach ihn immerfort dürftet/ 459 .
aufffeiner lekten hochkeit in ſeinem
eignen Blut erſauffen müſſen : ohr
nezweiffelhatjhnderSchlag ſehr
hart getroffen /das er ſo ſchleunig
erſtickt iſt.
Von Attile Söhnen.
2ſenLſoſchreckenvnnd
ward die Welt des groſ
Gitj
grauſamen
Vngariſche
Büterichs/ der ſichnicht geſchema
et/ den nameneiner GeiffelGot:
tesjømfelbs zu geben /ſchnell lobi
ond geſchach im JarChriſti 459.
Vnd dieweil erfein beſtendig Kór
nigreich angerichtet/ ſondernallein
die Länderverivůſtet/ vnnd beyſeis
nen Nachbawren vnnd onderthas |
nen mehr furcht/ als lieb erregt ?
ſeind die Gepidervnnd Oftgothen
gleich zuanfangs vonder Hunnen
Königreich abgefallen /vnnd nach
ihnen die Marcfmannen /Eruler/
Quaden und Thüringer. Dars
umb haben ſich dieHunniſcheFürs
ſten /des verſtorben König Egels
Söhne/ wieder diefelben auffger
macht/ vnnd iſt alſo Ernacus von
den Gepidern fampt 20000 €rs
ſchlagen . Durichus iſt von den
DſtgotiſchenKönigen nichtallein
indie Flucht bracht/ ſondern auch
biß
Chronica. 52.

* biß in Seythien neben allen ſeinen


tHunnen vertrieben vnnd gejagt
worden . Derowegen dieGothen
: Pannonien wieder eingenommen
vnnd das noch biß in die hundert
1 Jahr widerdie Hunnen verthedis
is get. Die Gepieder bekamen Das
as cien /vnnd behielten die Hunnent
t/ vnd ihr König/ der jüngſte Sohn
1 Attila /das euſſerſte theil des kleine
1 Schythier landts / auch ein theit
# Macidoniae vnd Grichenlands.
ar
V Bon dem andern Regis
13
ment der Gothen in Pan.
18 nonien.
M

LAE H dieſengeſchichten
1% hatt Valamir der Sos
北 Cthen König/ ſampt ſeis
11 nen Brüdern ſein Königliche res
gierung in Pannonien wiederumb
6 trij suff
Vngariſche
auffgerichtet / vnnd muſte Keiſer
Martianus ihmeeinjärlichen tri
but/ wie dann jhre bündniß vers
mocht/ überſchicken. Auch find
viel Hunnen vnter den Gothen
verblieben / welche doch fick ihres
namens genßlich außfurchtverzies
Ken haben. Eshaben aberdamals
die Gothen einen ſchweren Krieg /
wieder die Schwaben erregt / in
dem ein graiſamBlut/ beides in
Schwabenvnnd Pannonienser:
goſſen / vornemblich als Thyndís
464. merKönig Valamiroim regiment
gefolget.Nach ihm hatſeinSohn
497. König Diterich Keiſer Odoas
crumvberiunden / vndjhminners
þalb dreyen Jahrengank Italien
vnderthenig gemacht/daſelbs ſein
Königreich zu Raven angerichtet
vnnd hinfüro Italien von allen
Feinden verſichert. Von
Cbronica. 33;

Von der Longobarber


regirung in Pannonien .
Ben zu dieſer Zeit/bra- 530 .
chen auch die Langbar
den auß ihrer gegendt /
darumbdas ſie der Sarmater ges
walt nicht dulden / vnd fich viellie:
ber vnter jhrerregirung /ſodamals
ſehr zugenommen / weg begeben
wollen . Sie ruckten durch das
Nort Gaw in Pannonien /vertris
ben die Gothendarauß / vnd rich .
teten daſelbſt ein Königreich auff
ber 42.Jahr lang: Dempfften
auch dieGepider /vnndzogen dar
nach auffanſuchenNarſerisin Y
talienſamptden vbrigen Hunnen
denRömern wider die Gothen zu
þúlff/ vnd erlegten den geivaltigen
KönigTotilam . Als aber auch
Gy NACI
Vngarifche
nachmahlen Narſes vom Keiſer
Juſtino ſeines Ampts entſekt vnd
verſtoſſen ward/ locfet er die Lons
gobarder /ſampt den Hunnen as
bermal in Italien . Vnd dieweil
fie verhofften dafelbs ihr König,
reich mitgewaltanzurichten / vbers
gaben ſie den Hunnen Pannonien
doch mitgeding vnd vorbehalt /das
wojhnen jhr anſchlag mißrahten
würde / ſie daſſelbig ihnen widers
umbeinraumen ſolten .
Hirauff ſie vnder König Albu
ino denerſten Aprilis Anno 568.
auffgebrochen/ Pannonien verlaſs
fen /vnnd durch Sirmiumnacher
Italiengezogen ſeind. Vnd ha
ben demnach dieHunnen das gans
ke Pannonien ohne mühe vnnd
blutvergieſſen widerumb einbes
kommen.

Wie
Chronica. 54

Wie die fun 3

nen jộr Königreich in


Pannonien widerumb an,
richten /
Bnb von ihrem König
Cachanno.
Ls nun Pannonien
erzelter maſſen wieder an die
Gunnen gelanget / vnnd ihr
name hierbeneben allenthal
ben verbaſſet / waren ſie endotich auch der
ſelben verdrüfsig / vnd dieweif fid vtel von
den Schyrhiern / jhren (andtenten fo auch
Sunnen zu vor genennet, aber wegenihres
KönigsXvarttider Zofiorbi imreich nach
ssfolger war/ jrennamen in Avares veren
dere hatten zujnen geſchlagen :achret mann
davordasalsfie fich zufammen gethan/auß
denbenden namen sunniund Avares/erft
tích der namesuñiwarerwachſen /vñdar
nach eben derſelbig in Jungern oder Vn
gern verendert fen. Gleich zu anfang
ib i
Vngarifche
ihres nemen Reichs / fielen fie in Beyern /
Sranden / ond Thüringen / der hoffnung
en gute beute zu erlangen /ſintemal pienady
todrlichem abgang desmächtigen Königs
Luthers in Frandreich und Teutſchlandt 1
wenig gegenwehr ihnen treumen Iteffen.
Aber ficfunden Schuefur jhreFülle und
muften wegen des newen Königs Sigber
ti Rrengiteit/nichtwie ſie zwar verhofften /
mit König Eachanno wiederumb in jhr
171. Vngerland ſich begeben . Nichito went
ger tam er in kurken Jaren / ſeine empfan
.
gene fchmachau rechen / in Thüringenund
Francen widerumb, der troflichenzuver ,
ficht/was er mit Manhett an Teutſchen
verfehlen würde / ſolches mtt Zåubere
wettzumachen . Vnnd das noch mehri
führet er derſelben Teuffelsbannercin ſehn
Itch anzahl bey fich /durchwelcher beſchwe
rung onder verhengnuß des Aumechtigeni
König Stgrere vnd gank Teutſchland in
groſſe not gerahten /vnd Cachanus hierge
gen mit reicher beut ongehindert widerumb
anheimztehen fénnen .
Aber dieſes wolte darumb nicht ber
geſſen feinonnd bleiben /derowegen König
Sigwertdieſes vnſer Teuffels geſchoß vber
ſechs Jahr dermaſſen angegriffen , das fie
ymb
Chronica. 5.
vmbfrieden bittenonnd anhalten müſſen.
Nach ſeinem todt wolten pteGunnen jß GOG
re ſchart zu malaußwagen /fielenabermal
in Thüringen mtt grauſamenrumor vnnd
bluebergieſſen /vndmifman ſieentlich mit
gelde auß dem lande tauffen .

Von König Almo.


Nangft hiernach bro.
chen nochmehr Gunnen und 744.
Avaren auß dem innern ønnd
rauhemSythier lande/der mei
nung fich su ihren verwandten in dte gute
{ande art Pannonien zu begeben / vnd in
mangel dafelbft neue Lånder fuerwerben /
vnd feindderwegen in groſſer menge nem
ļich ź16000 Männer / vnd fiben Haupt
teuten mit Weib Kindt vnnd allemVich
außgezogen / ond fich durch die Rorolaneri
Moſcoiter/Sarmarer vnnd andere V8.
der i wiewol ohne ftrett / dieweil fie nte
mand ſchaden zugefügt/biß zu den Sicu
lerni ſoauch von König Ekels vberbliebe
nem Kriegsvold in dem antheil Dacien /
Yo wir Siebenbürgen nennen / vorhanden )
mit groſſen freuden ankommen. Dem
nad
Vngariſche
nach haben Rejhr Seer in Lager außgethei
let / aber allein einen König unter jbn ge
chret / welchem die andern ſechs gehorſa
meten .Dtefer war genant Almus / ein
Sohn Elendi/ ein Kind findt Vegect/
welcher von Edoneherfam / den manſagt
ein Sohn geweſen / Des Chabas / welcher
von Attila erboren war/ der fich in ſeinem
fathreiben auß den nachfomen Nimbroths ,
her rühmet. Vnd ob mol gedachter Almus
ein trefflicher Get/ hat er doch in Panno
nten /als das verheiſſen (ande nicht kome
men mogen / ſondern ift in Siebenbürgen
von den angrenkenden Våldern in einem
ſchweren Krieg erſchlagen worden. Das
rumb ſetnd dieſe Antoinling noch ein ge
raume setein ihren lagern verharret / wel
che dann endlich su Sieben bürgen er
wachſen / demſelben {and den nainen auff
gecrbet haben.

Von König Arpaden /


in Ungern.
Rpadus aber ein nacho
M fómling Almt in der Königli
chen wirde/ fieng rich endtlidywt.
der
Cbronica. $6 ,
berumban guregen /vnnd fchidte Kunde
Tchaffter aus / Pannonien zu erkunden .
Dicſenach dem ſie ihm die beſondere berr
ligkeit des Landesanbracht/ fordert er ſein
ganke macht in rüſtung daſſelbig mit ge
talt einzunehmen . Doch ſchicteer ju
vor cinen gefandien an SuathenKönig
dër nechſtgelegenen Sarinariſchen Länder
auffdas er jhm ſeines Landes / das doch oho
në das fehrwüftelag / etn anrheil übergebel
Suathes erfretet fich erftlich deſſen nicht
wentg / das daß herrlich fruchtbar Candt/
3 widerumb ſolte mit Leuten befekt werden /
cnrpfingauch hierauff ein ſchöngeſchmidt
1C6 Roß von vnſern zutómlingen. Als
fie aber nachmahlen das oerheiſſene {andt/
als ein ertauffres gut / etwas trofiger von
ihm abfordern Steffen / wart er in widerſin
fun waffen bewegt/ ructe mit einem Wold
vber die Donam / den Sunnen entgegen :
Aber dierveil er vonihnen rbermannet / vnd
in der flucht mit den feinen über das Waſ
fer zu ſchwimmen verboffer / ift er daſelbs
mit denfelben zu grundtgangen .
Alſo iftArpadus von dem nachfol
genden Konig herrühren /dber dte Tonar
scogen / vnd neben ſeinen andern Haupt
leuren / das Landt getheilet. Dann za
bol

1
Vngariſche
bolchusvon dem die Kitager entſprungen
Iteß ſich am ende Pannonien/ da die Stad
Caucuaron gelegen in wohnung. Giula
begab ſich an Siebenbürgen /Kundus der
vierdre Hauptman / an das Waſſer Nye
rim / LehelinMyfien/ vnnd tft vonihm der
Zuarder geſchlecht herkommen.
Verbulchus legte ſich an denSechi
Balaton /vnnd der lektevnnd ſechfte in die
Landſchafft Suto. Dennoch haben fic
ihre Waffen niche che nidergelegt / biß fic
alle under sin corpus/auch die andern ſo
biß dahero in Pannonien gewohner igen
bracht /vnnd das Scythiſchjoch gentlich
nidergelegt /ond Rid mir einen namenVn
gerngenennet. Griffen darnach die necht
gelegene Vilder mit Krieg vnnd Brandt
heffetgan /bezwungenviel fich an fie zu er
geben /anderebrachten fie entweder mit gů
760. tigkeit onder jhr joch /oder abermachten fic
mit geſchenden / vnnd gaben zu freunden :
Inſonders haben ſie Polenheffeig befrie
get /vnd Bohemen und Mäeren feindlich
angetaſtet.

Von König Chaba


in Vngern.
Die
1
Cbronica. 57 .
Iefes glücklich wier
in hat gewehret / biß ſo lang
nie fich mit Taſſel / Harkog
auß Beyern widerCarolum
den Groſſen / erfilichs /onnd 786 .
Garnach fursandermitden Polin w/ ider
eben hochermetten Carlen ynd ſeine Teuta
(Chenvereiniger. Darob ward Carolus
bewegt/ fie mit großer Heeres macht anzu
greffen / vnd die cifte reiſe in cigner Per
fon, die andern aber durch ſeinen Sohn
Pipinum qui verrichyeen /welches fich dann
bber ache Jahr lang berzogen. Vnnd
Rbirauß zu muhrmaſſen /was ſchadend te
Vngern in dieſem Krieg erlitten / diewelt
dk Frand en hierdurch su groſſen reich
thumern tommen ſeind. Zu dem ha
ben fie gang ober Pannonten verlohren /
in welchem Carolus ein Brenkbefeſtigung
- vnd Mard wider fte auffgerichtet /ond die
ſelbige / dieweil ſie gegen morgen gelegen
Darreico genennet.
Diewetl auch dieſer Krieg von dem
Köntg Ebaba / der in groſſer herligtrie
ønd reidthumern zu Dren ſein Königlt .
chen boffhielte / durch Legaten vndorficha
tig geführet ward/vbereileten ihndte Fein
Osin dieſer, Stadt / welche ſie auch fampt
ſera
gehen Vngariſche
feinen groſſen. ſchåren
ſeinen Chabaward gefangen undn
vnnd retchrhumer
'
in dieetſen geſchlagen / darinnen er ſelbsan
Rich hande gelegt/ vnnd jhm ſeinen todt bes
forderthat.
Obnun gleich dieVngern vnder Ca
roli gewalt/dennoch fondre man ihrer we.
nig zum Chriften glauben bereden / vnnd
wardt derowegenjhrer hartnedigteir hal
ber jhre ftreitmaur zerbrochen /jhre waffen
weggeführet/ vnnd ihn ein ſchweret tribue
auffdenhalf gedrungen. Denenaber die
fich betchren lielſen erzetget er grofte genade
ynnd bampetejbnen cinc fircheber derStae
Alba Maria genandt:Serculisvnd Mar
tis abgottiſche rempei aber gerAdret er
ſampt ihren bildern. Dennoch hielten fic
nach ſeinem abzug wenig glauben / darumb
Pipinus endtlich intejnen vmbgehen mu.
fter gleich wie Hercules init der vielfopfi
gen ſchlangen.

Von Lindeuto König


in Vngern
Vnd wie es ferner biß auff
K. Sorin ergangen .
21

1
Chronica 58

Lſo waren die Vne


gern gewungen / ju erlernen
den groſſen Monarchen Eu
ropæ/ welchem das glüct nte
mals zu wider war / gleich andern mächti
gen Völckern zugehorſamen .
218 nun dieſerdurch den todt auf dem
wegegeraumet / bermcinete Lindeutus / ein
thränniſcher Menſch es wurde zeit vnnd
gelegenheit erſchinnen fein / das Vnge
riſch Kopigreich wiederumb anzurichten .
Als dieſes der new erwehlteKetſer ( udovi
cus Pius Carlen Sohnerfahren , beſorgee
e fich eines gröſſern vnfals / dieweil jhm
nicht onbewuſt/das fein Vatter mit dieſem
Boldober acht Jahr ju bringen müſſení
che dann er fte bezwungen . Zoge aber nich
floweniger mit einemKrigsheer in Vn
Bern /wider gedachten Sindeurum oder {ii
itwindt/der dan albereit in Kernten / Dal.
matien vnnd Beyern / grauſamen (oaden
angerichtet. Vnd ob er wol fich ju anfarigo
manlich gegen dem Keiferim feld ſehen ließ
mufte er doch su likt biß in das Gebirger
welches Pannonten vrind Myfien vnder
marter entweichen / daſelbſt er aud endt
lichvondem mildenKeiſer genade erlanget.
Wis
Vngariſche
Wiewol nun die'Vngern ein frembd
Joch zu leiden vngewonet / waren fic doch
geztungen Aill juſten alleine war jhr
groftes hoffen / c8 folten des Kenfers dren
Sobne der thellung halber endritch in
innerliche Krtege erwachſen / alßdann
tante mann alles /ſo bißber verſeumet wi
dcrumb einbringen .
Kuch hette jhnen die hoffnung fein
843 feel geſchlagen /wannfie allein damals mit
ernft fortgefahren. Zu dem waren dic
Benden oder Schlapen dermaſſen an
Teutſchlandt/ das mann fich auff daßmal
ihren faum gnugfam zu erwehren / fintemal
es jhner abermehrmalszum vbelften auß
failug,unnd Keiſer Arnolphum /pie vmbs
Jahr Chrifti888 .an der Grengen frieder zu
halten genstigti haben ſie ein beimlich ver
bündniß mit den Vngern auffgerichteti
vnnd ſie als mit gelde zum krieg erkaufft.
yoo : Derowigen als die tnnerliche ſpaltungen
des Römiſchen Reichs ein bdſe anzeigung
geben / nemen ihnen hirauß die Vngern
ein gelegenheit in Teireſchlandt zufalen :
wureren aber darneben alſo grawram /das
mann genugſam ſpüren fonte/ das fiedte
raad vnnd gorn / welche ob den vielen
ſchlachren /die Carolus vnd ſetne nachtom
Chronica. 59.
men ihnen abgetoonnen / fie biß dahero to
fich beiſſen müſſen/bey ihnen jekund dteo
berhandhielten: Alſo blurgterig vnd grau
fam crneigten feidgegendte oberwunde
nen Frawen / Yungfrawen / Stedte/Ktr
3
chenynd Klauſen / auffdasſie nicht min
der erſchinnen / in maſſen Attila vor zetten
geroeſen. Vnd das obeten ſie nicht al
1 kin in Germanten / ſondern auch Frand
1 reich vnd Jtalien / in welchem ſie endtlich
ein treffen mit Berengario gerban / viel
Shetften bluts vergoſſen : Turß vnd Ve.
nedigen zum Theil erobert / gum theil anch
unbeſchedigt bletben laſſen múffen / nach
dem die bey einander liegende Inſeln mit
mawren verwahret / oder offen gewefen :
Dann damals Benedig bey meitem nicht
wie jekund gebawen /fondern alein auffote
hinvnndwiedergerftrewie Inſeln gefehee
lage.
Alſo mnfte endifich Berengarius
dem Gemeinen nußen augut/ prie mit gelds
außStalien abfcuffen .
Kaum waren fie in Vngerlandt an
tommen / das nicht alsbalot die Sarace
nen Jtalien auch Oberrumpleren : Vnnd
fbere damals alleworden /wann nicht 21
brecht / Sergog auß Setrarten ihnen mte
iij
Vngariſche
gewaltiger gegenwehr begegnce. 18
mannjhm aber hiernechrt mit vndand ge
lohnet / ond biß gen Drtam vertrieben /be
wegt er die Vngern widerumb in Italien
ju fommen / darob ſie dann den weg pnnd
brauchſo wol gelernet / daß ſie nachmalen
alle Jahr ein einfallend plünderung durch
Italien geüber.
Derowegen der junge Berengarius
Mit jhnen ein bundtønndgelofritden auff
richten müſſen /darmit ie fich an andere år
ter / von ihm ønno Jralien abwenderen.
Alſo hat das vnrühtg vndrauberiſchVold
fish widirumb an Teutſchlandgemacht/vnd
daiſilbig mit gleicher grauſamkeit außge
Mergelt.
Die vrfach aber warumb jhn fo viet
mutwiken geſtartet / war der Teutſchen
Fürften ſelbs onenigfait.
Esworden aber die Fürffen der fein
de baldt innen / kuckten ihn darumb mit
dreyen mechrigen hauffen entgegen / doch
mtt vnleidtlichem verluft vnnd fchaden .
Dannen hero die Vngern nach
erhaltener victorien gang Benern/ fran
den biß an Thüringen verwüſtet/ daſelbs
ihnen Sarkog Burcbarde auf Thürin
gen ønnd Seffen / eineſchlache itt verluß
pielea
Chronica. 60 .
vieler Furften v/ nnd feines etgnen febens 909
geliefferthat : Darauff es erſt jetamerich
in Teutſchlandt zu gangen /vnd allesvera
wüfter vnd verbrandt worden.
Nach dem auch Keiſer {udwig / dr
nulphiSohn auß trawrigteit 7wegen des
Reichs clenden zuffandt verſchmachtet /
vnnd Serkog Conrade zum Ketſererweh
lett auch demſelben nachmalen Keiſer
Heinrich der erſt, welchen mann den
Fincter nennet fuccediret, forderten die
Bngern ihren gewohnlichen tribur / ſon
cwa Keifer Ludwig /ond nach ihm Euna
radt erleget/auch von dieſem nemen Kreta
fer mit tros vnnd ungebürlichem anfora
dern .
Diervell ibn aber derfelbig abgeſchla
gen wardt / hiengen fle etn hauffen Sch
then / Sarmaten / ønnd Sclavonanfich
ønnd flogen auß wie die fornigen btenen /
beuffig ein theil in Jeaften / die andern in
Schwaben bifan Rhein / mit rauß/mordt
vnnd brandt / das alſo wo fie ein infall gea
than / mann ein jemmerlichs mehetlagen.
der armen gefangenen / die doch mehrere
theils Weiber / gehdret: Kuch mufte
mann mit erbärmlichen anblia chaweri
die 'werwüfung herrlicher Königreichs
titi yn
Vngariſche
ynd lande/vnndwie Frawenvnnd Jung
frawen offentlich geſchendet / dte Tempel
berfidret/ vnddie Prieſterauff den Altaron
& fohlachiet worden.
Dteres finge Rich an in Scwaben /
xndjobe ſich von dannen in Frandredi
vnnd von daran widerumb guruc vber den
Rhein / in offen /Sachſen /Thüringen
vnd Franchen .
Pterol nun in dieſem Fahreden /das
haubt Keiſer Geinrich fu gegen / fo die
fem argen feindbillig notturffeigen tider
fandt bert thun fållen / war doch feine
mache nicheswider dieſen vnzchlichen hau
ffen . Mujte fich derowegen verſdankent
vnd bißweilen gleich einem kleinen hünde
letn / von hindendieſen groſſenſchaffrúden
einen zwitg geben / vnd darnach wider das
refugium in feine gewarſam nehmen.
Vnd gerieht ihm dieſe ſein fart fowol/das
er endrlich der Vngern beffen vnnd fur
nembften Kriegsmann ønnd feldtobriften.
daruber ertapffet.
Als darumb fie deffen todts fich bem
ſorgen muften/ erbotten ne fich einegroſſe
ranfion vor ihn gu erlegen . Aber Ketfer
Heinrich wolt jhr geraubtes geld nicht an
nemen ſondern abort fich gegen einen ne
wm
Chronica. GL.
wen frteden und anfandt den gefangenen
loß zu laſſen .
Dieweildann die gefahrønſern Vn
gern / jhr fornembſtes haupt zuverlieren
drewa /muften fie en neunJährigen frte
den beſchlieſſenvnd angchen .
So bald tönte dte crnente fete nicht
auflauffen / das nicht zugleich fic ihren ge
wohnlichen tribut/mit auchgewohnlichert
trok / dem Ketſer widerumb anforderten . 932
AberKetler Senrichhatteinnerhalbdem
anftandt / derinaſſen mit Vold vnnd mu
nition fich verſehen , das erfe zu höhnen /
Ihnen einen vermukien ſchebigen hund an
tributs Ratt oberfchidet / vnnd fie htermic
willig zum außfal reißet / auf das er Aich
dermal eins anjhnrechen módyte.
Sie auch wurden ob dieſem hohn
redhe unfinnig/brachten auff ihranfuchen
ben ihren bundesverwandten vnd freunden
uber dreymal hunderttauſendt ins felde/
mit denen fie/ obs auch gleich im Wintei
cin ſolch morden vnnd blutvergteſſen ange
ridhtet1 Månner vnd Weiberin dic farren
geſpannet / vnd dte Kinder an den wenden
jetſchmettert /das auch Gott endtlich dar
uber ergürnet/ jhnen in belågerung der Atadt
Mersburgt den Feindvbernhals gefabiati
Vngariſche
Der fie denn mit ſolchem ernft onndtrefften
angerafter daß auch gank Europa
darob erzittert hundert vnnd fünffaig tau
fentworden erſchlagen /5000 ogsfange
ohne die ſo der.coege vntindig /inder Fluche
dem land Voldin die hende gecthten /daß
alſo taum wenige von diefem mechrigen
hauffen /durchBehmen entrinnen tönnen .
Vndtft ihnen btermit die grauſam Tyran
negenugſam dergolten /vnd der luften bery
dieſes Ketſerskebzeitenraachru nemen /auchi
widerumb in Teutſchland angutammen ,
genugſam abgctühtet.

Lorys König in
Vngern .
Bnun gleich die Vre
gern ein ſo fchwere niederlag
von Teutfchen erlitten / vnnd
fich auch nu mehr vor Keiſer
Seinrich zu fürchten begun
ten / dennoch Fonten fte tein ruhe haben /
fondern wendeten ihr gemüht wider in j
talten / obvieteichtihnen daſelbs das glúc
Ach milterer erzeigen würde. aber Be
rengarius 3. tanfet jyren König Forum
tit
Chronica . 62,
mit großem geldt von ſeinem vornemen ,
Diefer Tofis als er in ſeinem König.
reich beſtetiget/vnd vernommen das Keifer
Seinrich mit todt abgangen y berincineter
C8 zeit fein / dte entfangene fchmachzu re
chen / vnnd zu erfahren / wie doch der newe
Keifer Otto fich hierin ſteken wurde Zoge.
alſoauff Franden ønnd geſſen , dermet
nungvon mitragwerts in Sachſenzu tom
men. Aber der Keiſer begegnet ihnen /vnd
muften fie widerumb za ruck watchen .
Dennoch lteffen File Fich von etlichen
Deutſchen Fürften / fo fich wider Keifere
Daten auffgebohnet/ widerumb verreiken /
wie wol fic auch der fuften vnnd gewonheit
beuite fu errobern nicht wenig darzu treibe.
Perſamlet demnach der Konig ein
graufames Deer / theilet daffiibig in ethich
pauffen / vnd ſchicte die in Teutſchlandii
berjuverſicht/ er würde nu mehr /dieweil
der Keiſer mit fo mancherley triegen ober
heuffet/ ſeiner vorfahren ſchandegenugſam
ohne beſondernmiderftanderechen tonnen .
Aber Dtto /mie berrenget er auch war / fter
det ſich mit einem nemen vold /vñdapffern
außerlefenenSachſen vnd Seffen dem er
bärmlichen weſenund grauſamen Scytht
[chen wütenjufeixen /welchs dandermafio
Vngariſche
m Franden am Rhein vnnd der Donau
øber handt gçnommen / das faum genug
darvon zuſchreiben .
Zu dem harten fie gang Lothringen
durchtreiffet i Francfreich mit ſchwerdt
vnd fourangcrafter/ond waren numehrdef
ſen gemühts in Schwaben zu verruden ,
und Zugſpurg/ wegen des groſſen raubs /
ſo dartnnen verbanden ſetn foltër zu bela
gern .
Uber 'ønter deſſen hatten die zwie
trachten in Deutſchlandt ein erwünſchtes
ende vnnd außgang getbonnen / alſo das
numchrauß freund und feind ein Hauffen ,
und ein here vnd gemüht/nemlich den Vn
gern in freyem Feldt zu begegnen . The
leten ſich darauf nach gelegenbett des ores )
und der feinbe hauffen /vndward den Beh
men der plunder fuldertahren befohlen .
Dennoch vmbgaben die Vngernden
gangen Stetferiſchen zeug.
Darumbdie TeutſcheFürften /ſo nek
lich widerumb von Dthone zu gnaden auff
vnd angenommen / jbren angelobten gehor
ſam zu erzeigen vnnd zubeweiſen / fich der .
maſſen gebrauchet das fie mit gewerter
hande vnnd ftandhafftigkeitden erften ge
walt vnd treffen erhalten .
Nach
Chronica.
Nach diefem gieng es recht an ein
hawen /morden / ſchieſſen vnnd Atecben /da
Brermannein jemmerlich geſchrey / beides
pon roſen und Mannen .
Die Vngern / ſo im Borzug /hielten
fich ein gettlang dapffer , als ſie aber ſahen
wiegrewlid mann mit jhnen vmbgiengro .
berfid fic ein furcht/worffen darob das ha
ſen panner auff/ vnnd Hoben in aller vn
ordnung davon.
Dieandern meren auch gern auf der
fchlingen geweſen / doch dieweil es su lang
scharret/ wurden fevmbringet/vndaufts
baupt erlegt/ vnnd KöntgToris / beneben
noch vierandern /wurden gefangen. Dic
aber die flucht in die hand genommen / mu
ften jrer müdigkeit halber in nechften Dör
fen verharren /in welchen ſie doch lebendig
berbrenner. Erliche aber wolten durch
die Lech geſchwommen fetn / als fie aber
auff der anden feiten nicht auß zufeger
vermocht 7 wardt ihnen ist ende im
Waſſer
Vnnd dieſes iff der außgang des tro
sigen pøermütigen bauffens/ welcher aus
groſſer vermeſſenbeit fich vernehmen laj
fen /wiees onmůglich / das er föndte ge
dempffet werden / es were dann /sas eneme
er
Vngariſche
der die erde nie verſchlänge oder aber det
Dimmel auff fie ficle. Über die ſich in fon=
ders dieſerechnung gemacht/múften auch
noch rampt jhrem König in Beyern an ei
nemgalgen erſterben vndr jhren mutwillen
buſſen.
Geyra der erſte Chrift:
liche König der Vne
gern.
Ls nun Torys ets
nes ſo gemmerlichen Todes
erlegen, folgetejbmerblich
er gerechtigkeit nach ſein
SoynGeiſa ein friedlibendárvndgciftlicher he
Fúrifi aud ein beſonder eifferer uber dte
Chrtftliche Ishre. Dann es waren von Al

dem rage an i alf Carolus Magnus den


erſten Chriſtlichen fahmen tn diß {andt
enklicher weiſe geſchet /inVngern viel glau
btge , welche ſich dißmehren theils an denn
Grenken nächer Teutſchlandgehalten und
mit der zeit auch die andern von ihrer wil
den art etwa abgeſtiwaker. Dermegen
den der newe Fürſt welcher dem gemeinen
heil erboren / mehrder Seelen heil/ alß die
pultliche chre ønnd leibßluft ſuchend eft:
lich
Cbronica. 64 ,
f lieb das Vngeriſch Vold zurmildigteit/
다. von den mörderiſchen begierden / vnd Scr
thiſcher grauſamtete angehalten / vnd dar
+ nach Rid omb gottſelige månner die das
Vold in der ertantnis Chriftt anweifen
ſotten /irewlich vmbgeſehenund beworben.
Vnd ob er gleich von ſeinen Fürften'onnd 970.
{andsherrenhterumb fawr angeſehen /vet
haft /vnnd von etlichen als en fantaftiſcher
: monnynd narrverlachtwardt/ließ er fiche
doch nicht an ſeinem vornemen hindern.
Zu dem alß er vermerotet / daß dieſelben
#metr zurauben / trtegenvnnd todtſchlagen
genetgt i machteerſich alle Teutſche Fur
Ren gi forderft geneige, / vnnd erfület dar
# nach auch ſeinen Halsſtarrigen Fürften /
welche immer zu frieg geſchrien /vnnd jön
als einen müſſiggengerundnichtigen ser
ren verlacht fren willen /nembltch er bemark
fich bey denſelben ſeinen nemen freunden
E. omb hüiff/ vnnd führet jonen darnachden
-1 feind in Vngérlandioor jhrerhüren vnnd
Soldſfer.
Derowegen dann die balsſtarrigen
auch wider ihren willen / fich gehorſam hal
tenmüſſen. VñdiemeilderChriftlich glauta
bevñ Itebe unter jnen außzuſchlagen beguns
vñdeſſen früchrenemlichliebe vñgeborfam
ge
Vngariſche
gegen Gott und den Menſchen , fich allgen
machſam lieffen / fiengemann auch an fi
der vnterihnen gewerb zutreiben / vndalle
nachybawrlichevbungen zu erregen /alſo das
auch Vngern numehr in ein new art 7
Wet/ vnnd Menſchen verfchret / vnnd
aller feindlicher haß niedergelege fein / er
ſhtnne.

Stephanus der Erſtc


König in Vngern.
Emnach aber Geira
taum das rechte fundament
gelegt/ vndnumehr wegen fet
nes hohealters /ein ſchwacher
Fürſ /auch derowegen natür
licherweiſe nachwol abnehmen und außre
chen tonte /daser numehr ſeinen abſchiede
auf diefer Weltnemen /vnnd alſo das von
Gottverliehene Königreich /landt vnd leu
te hinderlaffen mufte. Darneben aber
nicht vnnohtwendig / fonder weißlich be
trachret/daszuvorkommung der entpörung
vnruhe/ innerlicher friege vnnd jämmerlt :
chen blut vergieſſens / welcher ønraht ge
meinlich in anderung der religion vnnd
Gor
Chronica. 65
Górtisbienft/ja auch sber einem ſchlech
ten eiffer /erwechſt/guce mittel und fügli
che Wege zuvor anguftcllen.
Woo darmit er ſolchem fo viel immer
müglich begegnet/verfamlat erſeine Lands.
fürftenvnd den fåmpelichen Adel / errin
nerrefie mtt einer langen und herrlichen o
ration aller verlauffener hendel/vnnd for
nemlich das es nicht ein geringere Thugend
ſen /die Landſchafften / ſo mann erlanget!
bertheidigen vnnd erhalten / als dteſetben
auffé newe erobern , auch wie hoch inſon
bers von noten / ſie mit guten gereken / reli.
gion ynd Regenten zuverſehen.
Dtepetl er aber diegeſhond religion
anlangendt jonen den weg / nemblich zu
Chriftogeetget /vnd numehr übrig undan
dem / fiemit einem Cbriflichen Fürften
ond landsvatter zu verſorgen : Ihm audi
Gott durch gefichrevnd treume offenbarett
bas ſein Sohn der junge Stephanus die
(#fein fode/ſo die Vngern zu ihrem recja
tm.tmliſchen König führen werde: Als
wolte erjynen denſelben zu einem Fürſten
dargebotren haben / der eröftlichen zuver
fidit, ſiewerden nichtſo vielſeiner btttc/als
dern willen GOttes /fujhrem felbs eignen
nuken / vad ctotger wolfart/ gern vnd willig
raum

1
Vngariſche
raum geben. Fürnemblich diervell ihnen
ſemprlich vnnd inſonders dieſes jungen
Herren ſitten / Gottesfurcht/ vnnd gůrtg
197. fett betande fers.
Deralte Greiß here feine rede faum
geendet/das nicht der ganſe vmbftandt jh
me auß fonderer danctbarkeit: feiner wol
therigen regierung / zu gehorſamen willig.
Darumb dann Stephanus alsbald zuct
nem König erwehlet /vnd folgends in ben
fein des francken alten getronet worden ?
welcher dann auch fürs hernacher ſeinen
geift auffgeben / vnnd alſo ſeinen jungen
Sobnim Königreich befteriget hinderiaſ
fen . Es war aber Stephanus in allen no
cigen dingen/ zum Chriflichen glauben /
von Adalberto ( der Polen Abgott ) einem
gottfeligen vnnd thugendtreichen mann zu
vor vnderrichtet. Darumb dann ſich bald
in jhme ſeiner præceptoren lehre vnd vn
derweiſungereuget/ ja ein beſondere furcht
Gottes in allem feinem thun / an tag ge
ben. Er ſchaffer die Zolle ab /vnd bawet
tåglich und alle ftunde an der newenChrift
lichen gemeine/ ia er hattejhm genßlich in
gebildet / wo er gerechtigkeit / frombkeit
vnnd heiltgtett hindan repte / mufte er zu
fund fallen pnd gefürgetwerden. Niche
Chronica. 68 .
16 Deftoweniger fontendie Vngern neben feta
201 ner herrlichen ermanung vnd gutem crem
199 pet jhrewilde. Scythiſche art nicht laſſen /
ſondern verbunden ſich widerjyn / vberfie
jenetliche Dörffer /vnd belågerten Veſpe
rin an dem Sche Balaton / eine furnemo
fadt. Der anftiffter dteſes vbels war
Eupa / ein Herr der Simigienſer lande. V

ſchafft/ ſodas Volck vberredet abzufaleny


vnd den Stephanum als einen abergl&u
En biſchenvnd furchtſamen Konig in verlaf
761 fen /růhmet ihnen aud) hoch die alte Scy
10 thiſch gewonbett /durd,welchemann allein
su groſſen reichrbumern kommen fonte.
KönigStephanus aber der gottſe
1 lige jüngling, ließ fich ob der feinde mache
V
nicht erſchroefen / ſondern verſamlet in
gleichem / doch auß ſeiner tremen hülffen
al raht / ein wol geübtes Vold . Vber dar
ſelbig verordnet er Vicelinum / einen ge
trewen vud warhaffren Teutſchen / wie fiche
dann ſolches in folgender ſchlacht erwiem
fen. Dann nach dem beideheer ein blut
dürftiges treffen gethan / vnnd Vicelinus
nach langem vmbſuchen den Cupam an.
troffen , hat er jön / als auff welchem der
gange handil allein beruhete / mit grauſa .
den foblagen angetaftet / jhn vberwunden
j unt
Vngariſche
vnnd enthauptet. Darauff dann dem
feinet das hetk entfallen /vnnd derfromme
König die ſchlacht geronnen .
Des Cupæ leichnam hatman zu ef
ner abdew in vier thetle zerhawenvnd auff
die Grengen gehengt: die andern Fürften
aber ſeine mis conſorten / hat man gefeng
lich angenommen / vnndder gebühr jyros
frevcle wegen angeſehen.

Nach erhaltenem ficg begab erſich mi


derumbauff fein vorigen fandt /øerfamlet
bin
Chronica. 67.
.1
hin undwider auß allen anden gelerte vind
frommeMänner / verſabe auch die geinci
ne inſonders zu Gran mit getrewen Sel
ſorgern /vnd Biſchoffen .
hirumb hat jhm der Bapt/ ſo fich
damain albereidt uber Kiſer und König ?
wiewol auß minderm befihl Gottes / erba
ben vnd geſeket / mit einer güldenen Krons
vnnd darnach dein zwiefachen freux jum
wapen/ (den die Vngern noch biſ dahero
des Atrilæ nemblich ein gefrönten Adler
geführer) wie es dann noch heur futag im
gebrauch auß befonderem Bäpſtiſchen be
denden vnd andacht/ begabet.
Auch hatKönig Stephan hiernechft
fich mit Keifer Henrici Sanci ſchroeſter
Sysla genandt vermåhlet / welche auch
mit beſonderer andachtvnnd frombkeit be
gnadet/ das alſo beides König ons Koni
gin ber nahe alljhr vermogin in fortpflan
jung des Chriftlichen glaubens angewen .
det/ vnd allenthalben Kloster vnnd Biflu
mer geftiffter.
Vnder deffen grteff ihn Gyula feln 1002.
Verrer auß Stedenbirzin mit friegan des
glaubens halber/ denſelben hat er nicht al
lein gefangen / ſondern auch mit giwalt
ſeinSeidenſchafft zuverlaſſen geswungen
Julij In
Vngariſche
Bu dein bereitiget er auch die Bulgaren ,
nach einem beſchwerlichenvnd zweifelhaft
tanjug in dem euſſerffen Dacia.
Von Gyfla mard geboren Emerich
çin frommer vnd gottſeliger Fürft. - Als
er 'nun erwachſen / vermåhlet ihnen fein
Vatter KönigStephan mit einer Jung
frawen auß Königlichem geſchlecht / det
Hoffnung das Köntgreich mit ſeinen nach
kommen und «rben zubereken. Aber es her
ten den jungen Fürſten auch vnter ſeine
frombtett dietrrige meinungen vnnd miß
brauche der Möncherey ergriffen / alfo das
er chitche ben wohnung fur ein ønreinigkeit
hielte/ vnd derowegen teineKinder mit ſet
ner Braut erzeugete.
Siche diß tam von dem gottlofen
gebott des vnreinen Cæltbats her: Dann
$ wurden dazumal die leute nicht onder
richtet/ das Gort auß wunderbarem raht
die menſchliche natur/ vñ dtere mit gewiſſer
maßvmbſchrendte ordnung und Weiſe das
menſchliche geſchlechtzu vermeren /verord
ner vnd geftifftethabe.Wte dan ſolches aus
Göttlicher ſchrifft genugſam zu erlernen .
Als nun hter zwiſchen Conradus der
Ander Ketſerworden / vnd vnder andern
derſelbig au Regenſpurg einen Reichstag
an
Chronica . 68 .
angefetal Rach König Srephan dergut 1028 .
dúnciel dermaſſen / das er durch ein Legatt
on von dem Keiſer das Beneriſch König
reich ſeinem Sohn Emerich / als der von
der Mutter herdarzu gehörig / anfordern
dorffre. Als er hierumbein abſchlegigant ,
wort befommen/ grieff er mit heeresmacht
Dftercich an: Aber dtemetl ihm der Ketſer
bteßan Raab entgegen kommen / vnd hier
swiſchen der junge König Emerich mit
todt abgangen/ wart endtlich dieſer handel
!
in gütebergelegt vnd vertragen : Doch fel 1031.
man auß dieſem orempel ſehen , das bey den
hetligen vnd frommen auch biſweilen ge
brechen mit unterlauffen ,
Nach dieſem vberzog er etliche frenbeu
teriſchevnd rauberiſch Vngern vnd ſtraffet
dieſelben mit verdienrem lohn. Dtemetlim
aberauch numehr dietrawrigteit wegen ſei.
nes Sohns rödrlichen abgang eingenom
men /begunt er matt onnd fraffeloszuwer
den / auch in ſeinem hergebrachren regiment
vnd gewohnhete etwaszu erliegen rã nady
+
leſſig zu werden. Derowegē erlich unter den
Landherren ſich wider in verbundep :Aber is
anſchlag ift bald offenbar worden/ vnnd ihr
bdſes vornehmen verhindert/wiewol auch
turk bernacher / ohn jbrzuthun ein bißtges
I tij
Vngariſche
1034 ficber den frommen Stephanum hinweg .
geriſſen.
Vnd ob er wol in ſeiner langwirigen
francheit vnd trawrigteit etwa fleinmů
tig einhergangen/bat dennoch ſein glaube
durch die dicten trüben Wolden des trůb
fuls hindurch geſchinnen / in maſſen auß
ſeiner lekten anmahnung zur beſtendigkeit:
im glauben / Chrifilicher Itebe/ zum fricden
und einigteir an ſeine Landiherren gechani
mann genugſam fchen vnnd erlernen
mogen.
Fünffond vierkig Jahr nach ſeinem
abfterben / hat mnanjhn in diepaal der heili
gen eingeſchrieben /vnd ihm viel abergläu
btſch gebet vnnd geſenge nachgeſungen .
Die Leute haben auch ſeingrab mitgroſſer
andacht / wteingleidhem fetnes Sohns E. ,
merichs / beſucht / jhn angeruffen / vnnd
vmb dieſe gaben / die alleine GDit gebent
tan/angelanget .
Dieſes alles laſſen wir fahren / vnnd
verwerffen (8 billig / dieweil wir numehr/
Gort ſem danct/ erlernet haben und wiſſen /
das die betligen mit nichte / durch ſoldie
mittel/fó Gott zu vnehren gelangen /gceh
tet werden .

Per
Chronica. ‫وه‬.
Petrus König in
Vngern .
Ach dem Stephanus
alſo im 39 Jarſeiner regierung
verſtorben /ſuccediret ihm ſet
ner fchweſter Sohn Petrus
ein cyranniſcher Menſch. Dieſes aber ift
nicht ohne beſondere practic zu gangen ,
Dann als der abgeſtorbene König / furt
vor ſeiner hinnefart Vakul feines Vat
tern Brudersſohn zu einem König ætle
ren wolte , hat ſein ander Gemahlin auch
Oyśla genandt /auß dem Burgundiſchen
Atam eboren /außabgunft ( dieweil fiever
hoftetſeiner Schweſter ſohn den erftermel
ten Petrum jhren angewandten / Herkog
Biihemiauß Burgundi Sohnians Ko
nigreich zu bringen /) denn Vazul den 2
bendt zuror des gefichtsvnnd auch gehörcs
berauben laſſen .
Sintemal aber der Kønig wegen zu
nahendes todres dieſe ſchendtlicbethar nit
ftraffen fónnen / tft Petrus nicht allein zum
regiment geftiegen ſ, ondern es ſeind auch
die andern SöhneCalvt {adislai nemlich
I An
Vngariſche
Andreas/ Bela vnd Laventa von ſtund an
in Behmenvnd Polen entwichen / yndihn
hicrumb vnangefochten bleiben laſſen .
Alſo fieng Petrus fein regterung in
mureiden vndgrauſamteit an / bud achtet
wenig feiner tewren vorfahrenvnnd Våt
ter getoonheit vnnd fuesſtapffen. Darumb
er dann im vterdten Jahr von ſeinen et
gnen vnderthanen verdrieben / fich zum
Ketſer/omb hülffzuwerben/ begeben müſ
1042. fen / als mitler zett die Vngern Aban /der
Kontgs Stephani Schweſter zur che ges
habt/ an ſeineftadt erwehlet hatten.
Wtewol er nun anfengltchs /wegen
ſchweres verbrechens / dtereil er nembitch
die Behmen wider das Römiſch Reich ver $
hoket / nicht zumwoltomten /erbarmet ſich
Doch endtlid, der Ketſer feines elenden zu
6
Randes/ verhteß ihm hiermit einen trerer
beiftande / vnnd berdeget darumb den Abant
mit dreyen machtigen triegs hauffen / che
mans verhoffet / in Beyerlandt/ Oftreich
und Kernten zufallen / welche ein ſo reiche
beute erholet/ als biß dahero nic geſchehen
war/ ob auch gleich allein der dritte/ in dem
die zween andern erlegt /widerumb anheim
tommen: Fiengauch über dieſem glück an
siel grauſamergegen feine vnderthanen zu
doben
Chronica. 70.
doben onddenKoelju morden /als ſein vora
fahr Peter jemals gethan / alſo das auch
derſelben vtelnumehr ihren König vonden
Teutfchen widerumb zu bitten begundren .
Stefes alles gab Keiſer Senrico 3.
cinegenvgſam und rechtmeſſig orſach /den
Aban ju oberziehen vndin feinem König
teid heimzufuden /gewan demnach sun
neond Preßburgt / wie hartvnnd ſehr fich
gled der Aban ſperret. Dennoch wolien
die Bngern / ob fie gleich zu dem vorigen
mo feldſchlachten verlohren / den tyranni.
ſchen Petern nicht widerumb annehmen ,
biß er noch einen zugwider Riegerhan /vnnd
den Aban vom Königretch widerumb ab
gedrungen .
Dieweil er aber nachmaln feinen
glauben htelt / vberzog ihn der Keiſerjum
dritten mahl/ verdrieb in mit allem ſeinem
Anhangvberdie Theiß /alber jhm ber Raab
juvor ein gewaltig ſchlacht abgewonnen .
Dteweilauch innerhalb der Flucht Xban in
einem Dorff von f.inen eignen dienern er
ſchlagen / feket Kriſer Heinrich vklgemel
senPetern wider in ſein vollig Königreich
doch das er daſſelbig vom Reich zu leben
baben und tragen ſolte.
Vnder deſſenzogen die drey Gebrů .
der
Vngariſche
de / deren wir hiebevor gedacht / Hemblich
das Calot {adislat föhne und rechre erben /
in groffem elende vnd armuht herumb / biß
ſo lang König Peter wiederumb auff feiner
alten geigen zu ſpielen ſich vndernainc vnd
ſeine gewohnlich grauſamkeit auffs neman
fieng.
Damals hat das Vngariſche vold/
Andream ond Leventa auß Reuſſen durch
gefandren widerumb beruffen /vnnd nach
dem fic antommen / fich odchlich uber des
Peters tyrannen betlaget / auch genklich
furgeben / das allein vmb des Chriftlichen
glaubens twillen ! fie fo viel vnglüc vnnd
jammerober heuffe.
Derowegen dann eineverfolgung / ro
wol wider'die Chriſten als den König be
ſchloſſen, die alten Scyriſchen goßendien
und gebrouche / in haar abſchneiden vnnd
anderen dinget /widerumb anfangen /vnnd
ein grawſamer anblick mtt morden vnd zer
foren in der Chriftlichen Kirchen erfolget.
Der Königſelosgerichtinen endtlich
nicht ohne manlich gegenwehr injureblut
durftige hende / dem ftochen ſie die Augen
auß/vnno mufte affo hiermit alle begangene
tyranney /andern feines gleichen zum bei
ſpiel vnnd exempel/ mit dem leben bueſſen .
Auch
Chronica. 75
Auch mehrer der jammer ſo lange, bis An
erk dreas zum König getiónet / vnnd der aber
- glaubtſchend Astoniſch Leventa mit rode,
suebner gett hingeriſſen .
Vnndift ſolches auf beſonderer ſcht. 1047
dung Ortes alſo geſwehen / damit das
gorfelige furnchmen des frommen Andrea
aicht erwagehindertwurde.
Andreas ber Erfte )
Königin Vngern.
.

Enn fo baldt er die


Krenentfangen /ſteber durch
ein edict publiciren vnnd bery
leibftraff gebieten /alle Sm
thiſche gewonheiten abzu
TI ſchaffen / widerumb den Chriftlichen glau
ben anzunehmen /ond fid) aller ordnung, ſo
König Stephangebotren vnnd eingefagets
gemiß zuverhalten : Auch ſolte ein jede
Stadt/ vnnd Fleden die nidergeworffene
114 tempelpno Ktrchen widerumb nicht allein
10 auffbanen / ſondern auch was mann auß
dem heiligihimb entwendet / an ſeine ge
bürliche drter Itefern.
Schiller darnach iu ſeinem Bruder
ta BA
Vngariſche
Bela in Polen /ønnd fordert ihn zu einem
Mirregenren ins Vngartſchl Königreich
dieweil er biſ dahero feine månlich erben
erzeuget. Eshatteaber Bela in Polen/
von errog Meſcons tochter ſeiner gemåb
len erbohren zween Söhne Geyſam vnnd
Laßla/ vnnd hiernechft in Vngern Zam
prechten vndetliche Tochter. Stergegen
fegner auch Gott Konig Andreſen in feta
nem alter mit Kindern / nemblich Salo:
mone vnnd Davide / auch nod mit einem
Sohn Georgio/welder von einer Concu
binin hartam.
Vnder deffen war Keiſer Heinrich -
bilmitden Vngern zu frteden /das Menem- *t
lich ohneſein zulaſſenjhnen König Andre
ſen erwchlet hatten. Vberzog darumb dic
Vngern zum zweiten mal/vndrichter doch
wenig mit auß / dieweil König Andres al
.
lenthalben das Landt vor im weg gebrandt/
vnd jbnalſo mit hunger abgetrieben hat.
Auch har endrlich dieſer frieg fich in
ein freundſchafft vertehret / alſo das der
IOSO . Keifer/Konig AndreſenSohne dem Sa
lomoni einem jungen knaben ſeine Tochter
Sophiam vermåblet. Aber bald hiernach
rürer den alten der ſchlag /darumb als hier
yon er genklich verlamet / Salomon auch
1W
Chronica .
ru einem König erflåret worden . Dieſes
bewegteden Belam ein heimlichen grollen /
wider ſeinen Bruder zu faſſen , alſo das er
anch endlich ungezwungen fich auß dim
faub gemacht/ in Polen entwichen /vnnd
daſelbs feinen Sciwsher wider feinen al
ten Bruder ins feld bracht. Derowegen
ſchickte auch Keifer Setnrich dem andern
theil ein beiſtandt vnd hülff : Welches ihn
doch wenig von ſeinem undancbaren Bru.
Der errettet / fintemal ſie nicht zu gleich an
tommen . Nichitoweniger iſt htrauff ein
cenftes treffen erfolget/ in welchem endritch
der altevnden gelegen / vnd in der fluctgar
vmbs leben kommen .

Bela der Erſtel König


in Vngern
No ob ſich gleich Bes
la alſo ins Reich ingedrungen
richiet «r nich toweniger en
gut regiment an/ minket fil
bernemünke/ verringertedie ſchweren Zil
levnd tributen / ynd ließ auch ein Concilii
wegen der religion anſtellen Aber der
gemeine hauffen fam jhm vor / richteten
einen Memen lårmin wieder die Chrt
ften
Vngariſche
Atenan / und begereten inſonders ihre geta
deniſcheGottesdienſt wiederumb anzurich .
ten . Darumb oberficler fie vngewarnter
facher errådtet etlich im erſten angrteff die
råhtlins fürer vnd Obriften liißer von ho
hen thürmen gutodt fürøen /vnnd den ge
meinen hauffen mit ruren amb des verbre
chens willen ftraffen .
Aber hierumb fonteer nicht das vmb.
raachſchreiendeblut ſeines frommenBru
ders ben Gott ftilien vnd außidhnen. Dan
als er im dritten Jahr ſeiner regierung in
die StadtDenies tommen iſt / daſelbe das
gemach ob ihm eingefallen /vnnd ihnder
maffenzerguetfchet / das er in turkem an
dem Waſſer Canıfa ſeinen geiſt auffgehen
müſſen / vnnd ift dafelbs in S. Salvatoris
Klofter / fo er ſelbs ebawon / begraben
frorden .
Nun warhiebevor dermehr gedad,
te junge Konig Salomon/ 80 dem Kei
ſer / ehe ſeines Vattern niderlag / ent
wichen /derſelbig als er ſeines Vattern
todt vernommen / katn er durch fur
fdhub vnnd beforderung ſeines Schwa
gers des Keifers Henricides Vterdien wie
derumb in fein våtterlid) erbe.
Sai
Chronica. 73•

Salomon König in
W!

Vngern.
Noer deffen verfamies
ten Gefa vnd Laßlades Belæ 1062
Hinderlaſſene Söhne ein mech
tig Kriegsvold in Polen / mit
welchempie/ſo baldt derKreiſer widerumb in
Teutſchlandt ankommen i den Salomo
nemøberfallen haben. Dieweil aberfich die
Geiſtliche Prælaten darzwiſchen ſchlugen /
wardt die fache verglichen / doch alſo das
Salomon in ſeinen Königlichen wirden
beſtetiget werden / vnd Genſa ſampt ſeinem
Bruder allein in ihrem angeerbeen theil
vom Vatter hero wie Kerkogeregierenond
herfcben ſolten .
Dteſebůndrnißift zwar alſo zu Raab
beſchloſſen und auffgerichtet/ vnd haben ſie
auch hirauffihremSchwager/ König 24
lomtr zum beſten in Dalmatien mit einan
to der kriegegeführet/darnach wider Vratis
taum in Behemen / vnd endtlich auchwi
der die onmenſchliche Chuner. Daſſelbig
Volctwar ein vberef von den Gothen in
Der Balacher ønglaubiger vñ Deidniſcher
firten
Vngariſche
fitren / welches dann fie beweget das Vn
gerlandt zu vberfallen/ vnd mit raub vnnd
brandt vbel zu zerrürren.
Aber diefes vngeachtet / Herrenneten
jhnen dieſe dren Vettern /nemblich der K8
nig / Geyſavnd ſein Bruder Lasla die lů
fen und eingangzur Walachw alſo das fie
not halber mit ihnen ein treffen thun müf
ſen :doch dieweil ſievonjhrer reiſe ermüdet!
wolren pielirber durchein vortheil Atreiten /
als ein rechetneſsige rolacht eingehen .
Darumb namen ſie ein Berg ein / der mei
: ? nung etwa mit geringer meihe zu widerſte
han : Aber dieſes hat diedapfferfeit der
drejer Fürfen nicht auff zuhalten ver
mochi/ derowegen dann die Chuner auch
in ihrem außerleſenem vortbeil vberwun
den /vnd biß auffs haupt etlegit feind.
Vnlangs nach dreyen Jahren ka
men auch die Baſſer vnnd Bulgarer/ wie
auch die Ehuner / vmb eines raubes willen
in Vngern. Der König hatte fich fole.
dhes wenig auffgeridten frieden nach ver.
fehen / vnd ward hierumb die Stadt Gri .
dild, Weifenburg in cin groſſen verdache
gezogen / als ſolte ſie mit ihnen unter dem
hueritin geſpielet haben / dieweil biß
dabero nimals derſelbig feindt ohn
ib
Chronics . 746
ihren willen dafelbs einbrechen mogen.
Demnach auch folches die Stadt
vermercfet / rieff fie der Srichen ynd Bul
garer hülff an , und wehret das Kriegsge
ſchrey ſo tange biß daſelbs der Königfampt
ſeinen Wettern antominen / vnnd bey der
Stadt beides 311 landt und waſſer den Sri
then abgeſiga / darnach die Bulgeren ober
fallen ,geplündert/ vnnd endrlich in der
bmbkehren Grichiſch Weiſſenburg beffrig
belagert hat.
Dieweil fie aber ihrer feſte Barber
nichtwol zu gewinnen / bawer König Sa
lomon acht thürne/mit deren er alle finnen
der Stadt Oberreichet / vnnd biß mitten in
die Stadt ſchieſſen vnnd werffen fonte :
Zwiſchen ermelte thürme ftellet er ſein
Aurm gezeug /mit welchem er die mawren
ſehrzerbrochen /vnd vngehindert daran biß
in die Stadt lauffen fonte / dennoch ver
mochren die Vngern ſie nicht errobern /bteſ
endtlich ein gefangene Jungfraw ein feror
darin angelegt / vndhieruber die Grichiſch
vnnd Bulgariſch befakung bermannet
worden .
Vnaußſprechlichift der raub foda
felbe gefunden / ja quch der haß ro hiru
ber under den Vettern entfanden / viel
Kt fahendt
Vngariſche
fchendtlicher zu gedencken: Dann fierber
dem dermaſſen an einander gerahten, das
fie auch endtlich einen offenen frieg ánge
leget vnnd gegen einander zu feldegezogen
feind. Doch war dieſes vbels ein ftiffter
7
Graff Weiða ein Tyranniſcher Mann /
welcher allein des Königs gemüht in ſet
nein rahtund gervalt hielte. Zwar hat im
erſten treffen und ſchlacht/Seifaonden ge
legenvnddie fluchtnemen müſſen . Dem
nach er aber auß Bohemen durch feinen
Bruder den ſtreitbaren vnd frommen tas
la hülff erlanget / begegnet er dem König
gumandern mal/ond dieweiler zu ſchwach
lieferteer jhmals ein fünerhelteine blutige
ſchlacht und fleg/ond flohedarnach in Mo
ſovien /befeſtiger jhm Presburg /vnd fter
det ſich tågtidjaußTeurſdjlandt.

Geyſa der Erſte/ König


in Vngern.
Ber under deffen
ward Geiſazum König an
HC ſeine ftatt geſeket /vnd rich
tet allenthalben gure Poult
cey
Chronica .
con an /bawet Waigen vnnd vnſer Frawen
Münſter zu Dfen. Er zehler auch die Be
ſenerihrer beſchwerung loß/ dteret fic fich
erbotten allein dem Salomoni widerſtande
zu thun. Doch if ihnen das erfte treffen
miflungen /diewetlan grimmigkeit /waga
ftucten vnnd trotzigem gemühtSalomon
nicht ſeines gleichen gehabt.
Auch bradyreet Keiſer Heinrichen
一世
in Garniſch gegendie Vngern ,aberGelfa
Hinta
folgetedemerenpetſeinesanteceſſorn An
dreæ / bename jhm durdy brandt vnnd ver
herung allen profiaatvnd futterung/dero
wegen der Ketſer auch widerumb beides
auß hungergezwungen/vnd dannauch die
weil diepeftilenkonter ſeineVolckzurau ,
men anfieng/ den abzugängeſchaffter fache
an die hand nemen mufte. Doch were es
nichtalſo liederlich abgangen /wannnicht
Heinricus zu : gleich mit dem ſchweren
1 Sachſen értegebedrenget worden. Abec
dochwehrer Konta Geyſenregiment nicht
defto lenger/ ſondern muſte auch wie ſein
Watter nach kurzer regierung hinfahren .

Lasla der Erfte / Ko


nig in Vngern.
Kit De
Vngariſche
Erowegen ſein Brus
der dasla fich an ſeine ftat ge
fekt / vnnd in derſelben noch
Sachrzehen Jahrregteret 7 wie,
wol er fich bey des Vertriebenen Salomoć
nis zeiten niemals wollen frånen laſſens
Sein furnembftedatumwar diegeiftligteit
zu øerforgen / vnnd in ſeinem regiment der
billigkeit an zu hangen . Auch hat er durch
ein erbfall von ſeiner Schweffer hero ſo
König Zolomirum zur che gehabt/ Dal
marien vnnd Croatien der Vngariſchen
Kron erworben .
Hierneben serrrug er ſich auch mit ſei
nem Vettern Saloinone/ vnnd gab dem
fårlichen ein Königlichen vnderhalt: Dem
nach, aber derfelbigſeine vorige raacy nidhje
vergeſſen wolte/legeter jhn ins gefengnus.
Doch warjhm diefes kein warnung / ſon
dern fonre ſo bald nicht auff fecien fueß
kommen / das er nicht ſein vorig wefen an
die hand nam . Kuch vbersedet die
Chunervnd verbeket fie an Vngern: Dar
umbdann König {asla widerumb in gara
niſd tommen /vnd der feindt bergehentau
fend onverhofft in jrer ficherheit erſchlagen ,
Salomon als er gefchen / wie jhm
auch
Chronica. 76.
aici das glüc alhier zuwider / woendet fich
wider die Grtchen ſetneſcharte dafels auf
weken / aber doch mit gleichem (oß vnd vn
glück. Derowegen er entlich aller hoff
nungverzweifelt/ wie man ſagt/ einen ein
A
fidel geben/ vnnd in wildnuſſen ſein vbriges
lebenmenniglich vnwiſſendt zubracht.
1. Nichitoweniger wolten ſich die Chu
neran Vngern rechen /oberfiilen darumb
Stebenbürgen vnnd das Vngerlande in
groſſem griikm /yndwendeten ſich darnach
hmte etner vnſeglichen beut widerumb nach
jbrem (and : Žber ehefte daſſelbig zu erret
chen vermocht i erhaſchet ple der König /
vnnd muften fichalſo die feindt wider ver
hoffen zur ſchlachtwenden.
Vnd als mann nungum hefftigſten
ftritte / tamen etliche der gefangenen Vn
gern vnnd Siebenbürger auf den banden/
dieſelbig verholfen auch den andern jhren
4 mübrüdernzun waffen der erſchlagenëi al
* fo das die Chunterauch diſſeik mitihnen -
berleftigt worden : Vnndwiemann ſagt:
o find auch die Weiber mit frimmen und beife
fen /wie ingleichem die finder in flegefallen.
nik
Derowegen dan die Chuner in ſolche
1, not geraten / das ſie entweder gefangen oder
erfchlagen worden /biß auffeinen einkigen
Riitj Knecht.
Vngariſche
Knecht. Derfelbig verfündet der feinen
vnfalldaheim / vnd bracht darmit zu wegen
das die andere Chuner ein gewaltig beer
verſamlet haben . Zwar were es damals
nicht ſo gering auff der Vngern feiten ab
gangen / wann nicht der ſtarcteund mutig
König dasla der feinde Fürften in einem
beſonderen tampff erleget / vnd hiermit jb.
nen den muht ferner zu ſtreiten benom
men.
Nach dem fie fid) nun an ihn erga
ben/ wendet erſeine raffen wider die Reuf
fen /vnd demnach dieſelbig auch genade ge
ſucht und erlangst / fiel er darzu die Polen
an /alles ausder vrfach / dieweil beidevdl
cfer den Chunern mit Hülff vnnd profiant
ben geſprungen .
Alß er ne nun in einer blutigen ſchlacje
pberwunden vnnd flüchtig gemacht / bela
gert er die Stadt Cracaw / quelet dieſelbe
nicht weniger mit hunger / als vorzeiten
Annibal die Saguntiner. Zudem muſt
er jhnen mit einem hauffen erden den er ben
nächtlicher weile nicht weit von der Sadt
mawr zuſammen tragen vnnd mit meel be
frawen laſſen / dermaſſen lange zehne zu
machen /vnd den Appetit zu mehren /das fic
fichentlich anjón wilig ergeben haben .
Als
Obrónica. 77.
Als auch hiernechft die Chriftliche
Potentaten einen heerzugins gelobre land
juthun/ vnnd Jeruſalem auf der gottloſen
Saracenen hende zuiretſen /jhnen vorge-,
nommen , war (asla
genklichentſchloſſen
dieſem jug Perſönlich beyzuwohnen . Aber
als er mit dteſen gedanden ombgieng /fiel 1095.
er in ein franchett/ Verordnet darumb dem
Konigreich einen ſucceſſorn /des Getſehin
derlaſſenen jüngſten Sohn Almum /dann
dereltefte Colman jön vielzu wildt gerech
tigkeit zů oben anſahe.
!

Colman König in
Vngern.
Amals war Cole
man in Polen entwichen /
dieweil er vermerdet das RS .
nig {asla jhn in ein Klofter
fuperftecken gefinnet/ober et
waſeiner loſen arthierdurch entwenetwer.
- den möchte: Als er aber des Königs todt
innen worden/ fehret er wider in ſein Va
terlandt/vnd fandt daſelbsſeinenfrommen
vnnd milden Bruder wtlig ihmdasKs
nigreich in guraumen . Alls er nun durch
K Brů
Vngariſche
Brüderliche diſpenſation befteriget / tam
etn Teutſche legarion/ vnd begehretwegen
der Chriſtenheit hülff su jhrer reife / vnnd
fund auch an den /das er zum haupt des
gangen Heergugs ſolte erfleret werden. 2
bir Colman war ſo eines trokigen groben
verſtandts /das er ihnen nicht allein jhr be
gerèn abſchlug, ſondern ſie nad) vermigen
zu hindern vnnd den durchsug durch Vn
gern zu verbieten onderſtunde. Sicrmit
beroegte er die Teutſchen ihre erfteproban
jhm zu thun / ob er ſich auchgleich nach ſei
nem beffen vermigen / zum widerfandtge
faft gemacht. Aber nach dem cr Zemlin
) verlohren /vnd erfilich denernft zu mercken
begiındte /ſucher er frieden wie er nur ver
mocht / perſahe auch der vnſern Kriegs
vold mit aller notturfft durch alle ſeine
gebiete.
Sobald erjhrerquit worden /richtet
er einen ønnsrigen lerman wider ſeinen
Bruder Almuman / vnd wer endlich zu ei
nem ſchweren blutvergieſſenkommen /wan
nichtfromme leut vnnd gutherktgemittler
dem brennenden fewr gewehret. Darmit
1

aber Colman ſeinen zug nicht vergebens


gethan / wendet er ſich gegen die Reaſſen )
und dieweil er hierzu fein rechtmeſſig vr.
fach
Chronica . 78.
y fach, und dasfleglichweinen /vnd erbärm
licher fueßfald der Reuſſiſchen Königin
Sanca den groben menſchenzu keiner barm
berkigteit bewegen mogen haben die Chu
ner auß mitleiden fidy des betreibten Wei
bes angenommen / vnnd die Vngern dera
maſſenin eil angrieffen / das auch Colman
mitwenig,dienern faum entreiſſenmügen .
Vndwie man ſagt/ift dieſe der gröften nt
derlagen eine / Toth Vngern beſchehen/ 34
rechen / in welcher viel hobe perſonen vnnd
etliche Biſchoffeombkommen ſeindt. Vte
Il/ſo fid in die Wede begaben /ir lebendar ,
innen zufriffen /gerieten in ſo groſſen hun
컵 ger/ dasflejhrſducſolen an dem fexor bra
tenvnd freſſen müſſen.
Nach dem nun Colman widerumb
anheim kommen /madhet er mit den Venea
digern ein bundtnuß /wegen Dalmatien
ond halffjhnen auch hierumbettliche ihrer
feindt befriegen , vberredet aber doch hter
1
itiſchen die Dalmatter vnnd Jadram zu
ihm abzufallen . Darumb zwiſchendem
König und Venedigern nicht ein geringer
l frieg erwachſen /tinwelchem Jadraanfeng
lich widerumb perlohren worden / wie in
gleichem hternecht alle Meerftette / ſampt
demgangen Croargent. Dteſes bewegt den
K8
Vngariſche
Kentg ſein cufferftemachthervorzuſuchen
mit deren er auch in furkom alles verlorne
widerumb erworben vnd ihmjønderthenig
gemacht. Die Venediger wolten ihn
gwar auch das erroberte nicht gernnemen
laſſen / darumb endtlich ein ſo grauſam
ſchlacht ber Jadra erfolget/das ſolchenicht
wegen der hoheit Dalmatten ond Croaci
en, ſondern viel mehr vmbleib vnnd leben
angefellet ſein erſchinne. Aber demnach
Der Venediger Gerkog umbkommen / ha
ben entlich die Vngern ein herrlichen fleg
erlanget. Dannenhero die Dalmatter
endtlich der Venediger dinſtbarkeit erle
digt/ vnnd nachmalen cingeraume zeit an
Vngern geblieben. Sergegen aber kam
es mit den Venedigern ſoweit/das ſie durch
cin Segarton einen fünfjährigen frteden
von den Vngern bteten müſſen / dochmeh
rertheils darumb, weil ſie eine andere heer
fart insgelobre {andt vorgenommen wel
che ihnen hiernechft zu groſſem gedeyen
außgeſchlagen.
Vnder deſſen hetteſich des Königs
bruder Almus inSchwaben vnnd Benern
wider den Königgefterdet / derowegen fich
Colman endtlich auß des Keiſers apma
nen mitihm vertragen müſſen . Aber bo
fc
Chronica. 89 .
fe angeber haben dieſen frieden baldt zerriſ:
ſen /vnd dem Konta fterig in ohren gelegent
das 100 fern er ſeinen Bruder vnnd deſſen
jungen Sohn Bela nicht hinrichten lieſſer
wurdeſein Sohn Stephan nimmer zum
Königreich tomment. Db nun wol der
Konig ihnen zum shellglauben geben /bat
er dennoch ſeine hand nicht mit ſeines
Brudern und endelin blut berunreinigen
wollen , ſondern hat ihnen beide die Augen
aufſtechen laſſen und ſie in ein Kloſter ver
floſſen : Uuff das auch ettwa das junge
Knäblein Hiernechit keine Kinder erzilen
fonte / befahl erdenfelben zuverſchneiden /
aber derdiener fürchtet Gott / caftriret ein
jungen hund/ vnd Oberliffert deſſen warget.
chendem König/in maſſen vorzeiten Har
pagus König Afttaglan ftadt des Eyet ein
- ander verſtorbenes Kind angeben .
Bald hierauff erfolger dte ftraffe Got
te8/dann Colman ein ſolch hauptwehe be
tam / das er fein lehen darüber auffgeben 1114 .
mufte. Als erauch in ſeiner franchett la
ge/ berordnet er in ſeinem gottloſen teraz
ment / den blinden Almum vnnd feinen
Sohn hinzurichten . Darauffdannbalt
einer außgezogen ſolches in werck zurichten:
aber demnach ihn die ordens leur darin
Vngariſche
verhindert / floheer in den nechften Waldei
in welchem er mit dem Gaul vber einen
hauffen gangen / das Knick zerbrochen /
vnd vonden hunden gefreſſen worden .
Seher das ift der außgang des blut
durftigen ondernemensColmanni/welcher
dann auch alſo in haß vnd neidt / nicht al
letn gegen ſeinem Bruder/ſondern auch die
Reuifen, ſo er an ſeinem letten zu befriegen
inſonders befohlen / hingefahren.

Stephanus der Ander/


König in Ungern.
S verlies K. Cole
man nach im einen Sohnim
Königreich Stephanum den
Andern dieſes namens . Die
weil er aber noch vnmindig / vndernamen
fich die Biſchoffe vnd andere Landsherren
der Vormundſchafft und regierung. 218
er aber ſelbs zum regiment geſchritten / wart
er in allem ſeinem Vatter ehnlich / nemlich
ftolk / frech /tyranniſch /vnnd führer darzu
cinynkeuſches leben : Derowegen im dann
entlich ſeine Landtherren / Serkog Rober
t1 Guiſcardi auß Apelien vnnd Sncilien
Toch
Chronica. 8o .

Tochter zu einer Gemahlin geben haben/ 1118. 1

auff dasauch nicht etwa durch ſein leicht


fertigérie er mit ſampe dem Königlichen
ftam ' ondergienge.
Nach dteſem oberzog er die Reuſſen
in willens Boken den vertriebenen Für 1
ften widerumbeinzuſeken / vnd dann auch
ſeines Vattern ( dhand zit rechen / nach laut
deß verordneten refiaments / wardt aber
durch ſeine Landisherren widerumb zam
abzug bewegt : Ruder darumb in Polent
vnnd that groſſen ſchaden mit rauð vnnd
brandt .
Recher fich biernechſt an den
Bulgaren vnd Macedontern /vnd fieldar
auff auch in Thracien rñgriff feinſchwager I '

den Conftantinopolitaniſeen Keiſer mit


frieg an / darumb das er jön ein wilden
menſchen vnd vnbarmherbigen tyrannen /
wteer dann war, geſcholten .
Vnd dieweil ihm der Keiſer ein gete
lang durch die finger ſahe/mufteThracien
berbucfen /vndwart der gårigeKeifer auch
noch darumb ein forchtſam alt Weib von
Stephano geſcholten. Er aber dem e
cempelNarferisfolgendeverſamlet hirumb
in gewaltig heer / mit demſelben rückte er
auff Jaran :Nuo gerier der handel endt
ich auff der Donaw in einem ſchiffftrete,
onno
Vngariſche
Er hat aber hiernach nicht lang geo
lebt / vnd ift / doch das er zuvor des Bela
1131. jungen Sohn geſehen /vnnd fich höchlich
daroberfrewet/ ander Rotenruhr verftor
ben /feines Reichsim 18. Jahr.
Bela ber Ander / Ko:
nig in Vngern.
Ls nun Bela ins
regiment eingeſet / griffer
a ale feine fachen mit Gors
furcht onnd furfidhtigkeit
an hilt ein gute Policey / legt alle feindt
ſchaffe ab/ vnd regteret in demuht ohne et
nigen folk / - Darobijhn dann Gott reich
lich geſegnet, aud jhm vier dapfferer Söh
ne von ſeiner Gemåblin Helena / Hergog
Vrons auß MacedonienTochter 7 nem
lich Geyſen / dasla / Stephan / vnnd A1
mum /geben .
Dieſe Selena nach dem ſie das obel
an ihrem Serren begangen / ftets vor au
gen ſahe/ vnd darneben beherkiget / das die
1 betervngeſtraffet noch teglich vor den au
gen ombgingen / erreger ſie wider dieſelben
dieandern Fürftenaljo/ d48 jhrer auff ein
mal
" Chronica. 82
malbers 6o. erſchlagen / etliche in evige ge
Fengnusgelegt/ vnnd dieUbrigen genklich
berjagt worden . Dieſe nun als file hin
undwiderihm {ande smblteffen /bewegten
Fie die Reuſſen vnnd Polacfen widerden
König /vnd forderten Borichum ein Ba
Atert des Colmanni durch brieffe zu einem
König. Mitdieſes Borichi herkommen
bat fichalſozugetragen : Es hat König
Solman einGemahlin Boleslai auß Po
en Schweſter / eine geile verwegene Für
ftia / dieſelbig ergriff ermelter König erwa
In dem Ehebruch vnd bulerey /vnd ſchtdre
piederowegen ihrem Vatter wider /bey dem
Fenachmaln auß der vnchlichen beywoh
nung Borichumerzeuger hat. 1133
Dieſer rteffnün die Reuſſiſchen Für
ftenomb hülffan/wiein gleichemBolesla
um den glückſeligen Kriegsfürften außpo
len /ſeiner Mutter Bruder/ondzog alſomit
einem mechrigen bauffen nach Vngern /da
ſelbsnoch etliche viel Landtsherren / ſovom
Köntgabgefallen / fich zu im gethan baben .
Als nu beide heer gegen einander lagen /vñ
die Reuſſenvn Polen erft recht des fandes
Bortchiberichtet worden , habenfieir met
nung geendert/ond mas cines ehrlichenge
müts/bat fich widerüb anheimgepackt /on
{ tj fint
Vngariſche
fintallein die leichtenvogelbetBorichodel
harret/welchedañ Bela wtuwol nicht ohne
gefahr biß auffs haupt erlegt/ die auffrührer
gefangen /pndauffs radt legen laſſen.
Aberdieſer fieg machte auch den KS
nig hochmütig/ vnd gerteht daruber invol
ſauffen vnnd pancetiren/ von deswegen er
1141.
dann endtlich an der Waſſerſuchtgeftor
ben / nach dem er sehen Jahr dem König
reich vorgeftanden .

Geyſa der Ander / Kos


nig in Vngern .
Erohalben wardt
Geifa ſein eltefter Sohn an
feine ftat erwehlet, ſeiner jah
re noch ein jüngling : Der
felbig ließ ſich in ſeiner regie
}
rung auch nicht vbel an / pnnd folget algeit
ſeiner Rähtegutdůnden.
Damals herſehet in Ditretch Serkog
Heinrich ein mächtiger Fürft/ deme vor
langſt das maul nach Vngerlandt verle
certgeweſen : Darumb verſamlet er ein
mechrig vold / ſein gedanden und anſchlag
dermaleins ins werckzurichten .
Vnd
Chronica. 83 .
Bnd darmtt er Preßburgt ohnemi
be errobernmöchte ſchictet er etliche Reu
ter auß/ beneben einem ftarcten hinderhalt
auff dieſe Feftung. Derhinderhalt ver
barg fich auffs beter in der nehe vermoch .
reldte Reuter aber ftelleren ſich als wolten
* Rean einemmorgen durch die Stad durch
ir retſen. Nachdem ſie aber unter die pfor
te kommen , namen fle dieſelbig als baldt
fampt dem nechſtgelegenen ihurn zu jhrem
Vortheil in/ bißder hinderbalt jnen zu hülff
tam : Doch iſt ſolches ohneinigesblutver
gteffen zugangen / dieweil die Bürger der
feinde macht in der beſtårkung abzutreiben
nicht vermocht / ſonder fich als bald an fic
ergeben haben.
Der junge König verſamlet hirumb
alle ſeine macht/mit deren erauffs eheft den
• Vngariſchen Grenken zu gecilet / hat mit
den Teutſchen ein grauſames treffen gecha
vnd entlich einblutigen ſiegerlanger:Dein
nach ift im ſolches zu groſſem rubmond an
fehen erwachſen und außgeſchlagen . 1147
Als auch hiernechit ein groſſe heerfart
* von Keifer Conrado 3. vnnd Ludwigen
Kdnig in Franckreich ins gelobte Sandë
> angeftellet / onnd König Ludwig fo wol im
bin / alswiderretſen ben KonigGetſen ge
tti 89
Vngariſche
saftet / vnnd auß gebrochen dasobgemelte
Borichusunder ſeinem beer verborgen féin
ſolte/ hat der König ben Ludovico vmb ihn
anhalten laſſen / aber Bortchus roch den
braten /vnd machte ich bey geiten auß dem
ftaub / fonft wer zu beforgen geweft/ e hette
Auffdißmatdas gtloch mitder Haut bezalen
müſſen .
Vnder deſſen wart König Geyfen
Sdwigcrvatter Minostaus von Lodome
rio der ſich auff der Chuner bülff verlieb/
ſchwerlich angefochren / der meinung ihn
endtlichauß dem land suvertreiben . Sol
ches erfuhrderKönig /vnd ſeit ihm dar
umb einen groffen hauffen feines befen
Kriegsvoldszuhülff.
Sintemal aber derſelbig vbel ange
hauffen / und Lodomctus immer in ſeinem
1150. wütenfortfuhr/iffentlich der König ſampe
ſeinen Brüdernden Serkogen felbs auff
gebrochen /vnd hat die fetnde jhres frevels
halber genugſam geſtraffet.
Nachdem er nundem Königreich -
ber 20. Jahr mit ſcheinbarlichem groſſen
nußen vorgeftanden / fiel er in ein franc -
beit/ vnnd machet darumb fein teftament
1161. ønnd verordenet ihm fu etnem ſucceſſoren
vnnd nachfolger im Reich / ſeinen Sohn
Ste
Chronica. 84
Stephanum ein mütigen vnnd frommen
Fürften.
Stephanus der Dritte/
König in Vngern.
Ls nun Stephanus
ferner durch einen wahltag
befteriget/führet er ein 18blich
regtment. Mitler zeit trie
ben die Dalmatier vielplun
derns und raubens auff dem Meer/alſodas
endtlich Dominicus Magrocenus Der
kogfu Venedigen/ hierob bewegt ein krieg
2 wider fle anzuftelen / Derowegen dann
endtlich der König, Emanuelemden Con
ftantinopolitantfchen Keiſer men dem er
iß t
newlicher
ü nden zeit ſamptden
e r ichte Dalmariern
heit eine
r b
ve ket ahuf hegelege/nwider die feindh
f g
geret lm/adtuirecr welc t
ich uc
cen lsf re a or
i e a n i e r v
d D ne
e kaeitd rGgeben ab/ean i
geweſ Obrig e h .
Vnder deffen richtet Ladislaus Ste
phant Vatters Brader ein meutereyvnnd
auffruhr im Land an, alſo daser auch genk
lich nit allein dem ganken Vngerland das
herkgeſtolen / fondern auch die Kronerta
pfer un fich meinem König ſelbs eingeſeket
iiij hat.
1
Vngariſche
1172
har. Derowegen Stephanus fichin die
feffen SchisiTer begeben /bißvberſechs mo
nat (asla vnverſehens geftorben . Vnno
ob er wol dieſes Feindes erledigt und qutt
worden / drange fich doch htergegen ſein
Bruder Stephanus in ſeine ftat /vnd re
sterete nochfünf Monat. Nach außgang
derſelben vberwandt in der König Ste
phanus in einer feldtſchladit/nach welcher
ertürklich auff Zemelin einem Schloß mie
todt abgangen / wie auch noch eben desſel
benjars/ nemlich dem 1173derKönig ſelbst
nach dem er eflff Jahr vnnd 9. monat in
glück vnd vnglud regieret.
Bela ber Dritte / Kos
nig in Vngern .
Erorvegen die Vno
gern an ſeineftat feinenBru
der Bela "erwchlet haben :
Derſelbig richteteingute po
licer an / reintgredas König
reidj von Mördern vnnd Dieben / welcher
ben nahe damaln Vngerlandt vollwar:.
ønd gab den ſeinen an/wie ein jeder ſein an-,
ligen in fupplications form ſobrifftlich ver
faſſeni
Cbronica. 85.
* faſſen/vnd bey ihmvortragen laſſenfånte.
Ermachet fichibm Dalmatien widerumb
vnderthan / vnnd erregeteinen ſchweren
kriegwider die Venediger /alſo dasſieauch
von Jadrá / welche fie hefftig belågerteni
mit ſpot abziehen müſſen : Auchweredie
fach in noch viel ſchwerere vnd gröſſere ge
fahr gerathen / wann nicht der König im
18 Jahrſeines Königreichsinnerhalbdem
triegmit rodt abgangen .

Emcrich König in
Vngern.
Ber nach dem E.
merich zum König an ſeine
C ftat ertleret/fingeſein Bru
der Andreas das vold mit
lift/ond gaben algemach an
fich zuziehen /biß ſolches endlich zueinem
offenen frieg gewachſen . Vnnd ob nun
wol König Emerich genugſam vervrſacht
ernanten Andreſenauffs grauſamft zuver
folgen / dennocherzeiger er fich ſo mild und
gürtg/das er chedanner die ſcherff anleget
zuvor beidesſeinen Bruder /vnddannauch
das ander Kriegspolc mit einer berrlichen
ora
Vngariſche
oration ihres cids vnnd der billigteit erma
net/vnd hierdurch zu wegen bracht/das der
fetnor die waffen nidergelegt/ vnnd hiermit
des vnſchüldigen blurs der vnderthanen
verſdjonct worden .
Aberdieſeinnerlicte ſpaltung /ob fie
wol endtlich in frieden abgelegt / if fieden
noch ein vrſach geweſen / das die Venediger
1
was fie zuvor in Dalmatien anworden vad
1200. verlohren / mitler zeit widerumb errobert
haben. Auch iſt der Köntg im achten Jar
feiner regierung mit vngetttgem rode ab
gangen / ein beſonderer eifferer uber feines
Vattern wol angeordente ftatuten vnnd
fakungen .

Lasla der Ander / Kos


nig in Vngern.
Serveil auch König
Emerich zu Erla geſtorbent
wart er daſelbs beffattet/vnd
Ites bey allen ſeinen Landvnd
leuten ein ſehnlichsverlangen hinderjhm :
Nicht ohne ift es aber , das ihm ſein Sohn
Lasla in allen thugenden / wie jung er auch
gleich war / ehnlich vnnd gleich erſchinne.
Cbronica . 86 .
Dennochønderließ Herkog Andreas nicht
ihn mit liftigen anſdilegen vnd practifen zit
bbervortheilen / vnd aus dem Reich zutrei
ben /in maſſen er auch dem frommen Eme.
rich nachgeſtanden / alſo ſehr drieb ihn die
begierdt zu regteren: Auch hater nicht viel
darumb ferner vnterftehen dürffen . Dann
als Lasla kaum 6. monar dem Reich vor
geftanden / ift er von dieſer telt zwar durch
einen vnseitigen todt hingertfen .
Derowegen dan Andreas zu lang er -
wünſchten ehren ohne mühe gefttegen / de
me an großmůttgkeit vnd weißheitniemals
cwas gemangelt/ wiewol er zu herſchen 3!
stelbegirig geweſen. Aber nach dem er in
ſeinem Königreich durch die wahl beffett
get, hat er genugſam erwieſen / das jhn die
natur zu einem König erboren .

Andreas der Ander /


König in Vngern.
? Ann als er erfilich
zuregieren angefangen /baten
die Reuſſen von ihm ſeinen
Sohn Colman zu einem Ks
i nig / darmtt der mal eins ein frieden in jh
ren
1
Vngariſche
ren Landen erwachſen möchte. Doch blte
benſtenichtlang bey dteſer meinug / vnnd
bewegten hierdurch den König zum trieg :
Er hatte aber die Polen zum betſtandt/de
rowegen die Reuſſen geſchlagen / jhre Ger
ren gefangen /vnd wider jhren willen Col.
man ins Oergogthumb Salik cingeführer
worden .
Darnach hat er vnter andern ſeinen
mannl Hen thatenauß anregen des Bap
i
Ates beneben andern Fürften einen heerzug
in Syrrten vndernommen / vnnd fich alſo
den nechften nach Conſtantinopel verfü
get/ daſelbs er auch von menniglich zu ei
nem Feldtherren erfleret vnnd angenom
men .
Nun hette er in ſeinem abzug zu einem
Stadthalterins Königreich Vngernver
ordnet Bandtban / welcher / in dem der
Konig fich alſo bemühet der Chriſtenheit
zum beſten / die Königin Gertrauden / von
deren er Belam / Colmannum / andream
1213 ynd Eliſabeth/ ſo nachmaln (udovico Pio
? 1213
Landgraffen in Thüringenvnd Seſſen ver
måhlet/ vnnd vor heiliggehalten worden !
crboren / jemmerlich ermordet i allein dar
umb/ weil ſie bey den Vngariſchen Landt
berren in verdachtydas fic cin vrſach / das
dic
Chronica. 87.
die Teutfchen /denen die Vngern von na
sur feindvnndgeheſſig waren /alſo hoch zu
hoff geſtiegen . Darmit er aber die that be
ſchönete/machte er fich etlentsgenConftan
tinopel / vnnd berichtet den König Andre
fen/ wie in mittels ſeiner reiſe der Königin
Bruder in Vngern antommen und nicht
allein fonftenviel murwillen gedrieben / ſone
dern audy /jhme fein ehlich Gemahl ge
fchendet/vnnd dieweil die Königin dteſes
obel cine Rifftecin /bab er ſievmb deren on
thatwillen hingerichtet. Dieſe entſchül
digung zwarhatte ein ſolchanſehen/ das er
der Stadthalter / bier durch noch ſeiner
that halber frey erkennet/ vnnd der König
feiner gerechtigkeit halber ein wett beſchrei
ten ruhmond namen erlanget.
Vnd ift alſo hiernecht er auff Syri
engerudt /fich zum König zu Jeruſalem
geſchlagen /ond furters die Stadt Damiat
tn Egypten heffetg belågert / der hoffnung
durd, dero eroberung des gangen Landes
mechtigzu werden . Nun lag dieſe Stadt
andem Waſſer Nylo / vnnd auff der einen
ſetten der Söldan mtt ſeiner Kriegsmacht.
Vnd dieweil die beſagung täglich durch des
maſſers bequemligkeit zu name, theilet der
Königſeiner låger in jween hauffen / den
fi
Vngariſche
einen behielt er vor fich den andern ſchidee
er vber das Waſſer / auff das er hierdurch
deſſen genßlich mechtig ſein könte/vnnddie
Stadt aller zu fuhr beneme. 21s dieſes
der Weibiſch Goldan erſehen /vermeinent
man würde jhm ans lederforen / verließ er.
ſein reich vnd mit aller notturfft wol ver .
ſehenes låger / vnnd Rohe mit aller mache
darvon . Derowegen dann die Chriften
nicht allein des lågers /ſondern auch als
in furgem die peftilenkben nabe die gange
Stadt erwürger / die fefte Stadt errobert.
Aber als er nach dieſem auch die Stadt Al
feir belagern wollen / hat der Soldan incil
die dåmme am Nylo durchſtochen / vnnd
den König in dem Waſſer in ſolche not ge
bracht /das er auch den frieden begeren / vnd
was er gewonnen / ſampt der Stadt Da
matia reftituiren müſſen / allein hat er et
lich aberglaubiſch heiligthumb vor ſeine
beute und lohn mit anhetm bracht.
Nun hatte kurk vordteſengerchichten
Herman.in Thüringen vnd Seſſendurch
cinftarlich legation /omb vorgeinelts jung
fremolin Eliſabethen ſeinem Sohn werben /
vnd hiermit die brautim pierdten Jahr jh
res altersabholen laſſen.
Als ſienun jhre manbare Jahr er
res
Chronica. 88 ..
reichet/ vnd jhrem Breutgam ehlich benge
legt/har derfelbtg im andern Jahrhiernach 12 2 2
den König ſeinen Schwigervatter perſon
lich beſucht: Nach welcher gett der König
noch ins 13. Jahr gelebt / vnnd den Vn
gariſchen Adel mit mehren freyhetten be
ånader / welche zu erhalten alle nachkom
mende Könige in ihrer Krönung ſchweren
müffen .
Kurk vorſeinem endevberzoger - 1238.
ftereich /vnderlegt dafelbs den Berkog mte
5 ſetner ſåmprlichen Ritterſchafft.
Dicfes Königs Leichnam haben ſei
ne Kinder in einem Kloſter Egres genand/ 1208.
gankehrlich beſtattet/ Ulls den jenigen ſo
aller ſeiner vorfahren regierungmteder ſei
nen obertroffen / welche nemblich ins 35.
5 Jahr gewchret:

Bela der Vierdte Ko


nig in Ungern.
Leich ſo lang regieret
auch ſein nachfolgender Sohn
König Bela / deſen Tochter
Kunigunden Boleſlaus aus
Polen gechlicht: Vmbwelche
sett
Vngariſche
124 1. fett fich dieganke nation der Tartaren auff
gemacht / vnnd in mechtiger anzal /wie die
Somſchrecken / in Europam eingefallen .
Doch haben ſie fich in zwey heer gechellet :
das einevberfiel die Polen: das ander aber
deſſen Obriffen waren Betto vnd Caidon
ift in Vngern (welchem ſeiner fruchtbara
teit halber alkett frembde Válcer nachge
trachtet ) gezogen . Es hatte aber König
Bela mitden Cumanern /welchefurk hie
bevor / von den Tarearen verdrieben / ein
1. berbündeniß gemacht/vndwegen zuſtehen
dergefahr viel oberfeben : Db welchem dan
die nettbetſſige Vngern einen termen wider
fieerregt ſie zuvertilgen . Als ſolches die
Cumaner vermercft / thaten fie ſich zu den
Tartarn wider dievnruhig und unverften
dige Vngern / verbrandten Raab / Erla/
plünderren Ofen / erlegtenund erwürgeten
allenthalben die verſamblete hauffen der
Vngern / vberfielen auch den König felbs
in dem låger/eſchlugenvid vornemcLand
herren vnd Biſchoffe: Der Köntg entran
mit groſſer můbefum Herkog in DAreich
mit welchern erkurk hiebevor fich wegen ſei
nes Vattern einfallverſöhnet. Aberder
ſelbig hielt ihm wenig trem / berſamler ein
Kriegsheer/ vnnd thar mit demſelben eben
Chronica. 89 .
Ogroſſen ſchaden in Vngern , als die Car
aren nimmer thun mügen. Underfeik ge
ban Caidan die fefte Stadt Bardin ,
och als ſie dem Schloß nichts abbrechen
innen / wichen Flegu rudt onnd verbargen
id in nechſtgelegenen Walden : lodten
ruch hiermit dte beſaßung auß der Feftung
* Stadtwiderumbzu bewohnen. 218
refich nun des feindes vberhaben ſein ver
neineten / wardt die Stadt ſampt dem
Schloß gegen einem morgen vberfallen /
onderrobert. Folgendshaben ſie das gan
be Vngerland durchftreiffet /vnd alles mit
Dem(dwerthingerichter / Gran im harten
Winterbelågeri/øndzibar die Stadt ge
wonnen/ aber vom Schloß wie auch nach.
malenvor Stuclmeiffenburg abzihen můſ
fen / vnd leglich vor S. Martins Kloſter.
Vnnd Feint alſo dieſe drey drteralisinvor
der Tartaren grauſambteitſicher blieben .
Vnder deſſen verfolget Caidan den
arbetſeltgen König durch Dalmatien vnd
Croatten /ond dieweil erjyn niemals érlan
gen mügen / vndhterneben auch fichentlich
bor den Teutſchen beſorgen mufte /wendere
er fich dermaleins zum abzug /vnnd verließ
dem König ein elendt /außgeſognes vnnd
verwüfterss Landt vnd Königreich an
M Nel
Dngariſche
beldem niemandes als die Vngern ſelbe
Tchüldig / errlich darumb/ das fic dic Ca
maner wider auffgerichteten frieden beleidi
get /vnd darnach / dieweil ſie ihrem König
vngehorſam /vnd nicht ben zetten ſeinem be.
fehlich nach im harniſch ſich finden laſſen.
Vnd haben auff daßmalfie jhrer Vorfah
renmiſſethat/fo dtegum offtermal mit auß
fallen vnnd plündern begangen /genugſam
bezahlen müſſen .
Alfonamen fichentlich die Janniter
Herrn vnd Frangepaner des Belæ an /vnd
führetén jön widerumb in ſein leeres Ks
nigreich / in welchem numehr der hunger
würet/ vnnd auff den funger / wieco dann
pflegt zuzugeben / was vbrig dte Peftlenk
1251. hinweg raumete. Dennoch triebe Be
lam die raach Serkog Friderichen auß D
Aereichbewiſenes onbils balber durch ſein
ner gehülffen beiftandt zu vbergtehen / wel- !
chen er dann bey der Newftadt in einer
fchlacht erlegt/vnd folgendsgangDitreidy
geplündert/ vnd fich hiermitwiderumb in
cin vorraht gebracht hat. Alfofam Dit
reich durch ein heyrat/ dieweil 5. Friderich
ohne erben / vndſeine Schweſter vnd erbne
min an König Othocarum fich hierhecht
perheiratet / an Behmen.
Dere
Chronica. 90.
Derowegen dannonder diefen beiden 26
Königen auchein new lermen angangen .
Aber dieweiljhm Belades etlittenen fcha
dens halber vielzu ſchwach /mufte er endt
lich reißaußgeben . Nicht ohne ift es , das
Bela / wie ſchwach er auch war /murig ge
nugſam im felde Rich ſehen laſſen / vnnd den
Behmen zu ſchwer worden 7 wo niche die
Teutſche Fürften ihm zum beiftande
ankommenſalfo dapfer erzeiger fich der tů
në hele/welchem doch niemals einigengun
das leidig glůct erzeigen wollen
Darumb begab er fich endlich zurru
be /vnnd bawet S. Marten Münfter fit 127 0.
Gran . Starb endtlich in einem hohen
alter vnnd ward ſampt fetner Gemåblin
Marta des GrichiſchenKeifers Tochter dan
felb /wie erzuvor verordnet/ begraben.
Stephanus der Vierte /
König in Vngern.
Achihm hat regteret)
ſein jüngfter Sohn Stepha
nus/ welder ſeines Vattern
Wniderlaggenugſā an den Beh
mērnDAreichern /wote ingleichanandern
Mij bey
Vngariſche
bey dem Waſſer Rapezam gerochen . Er
vberzog auch ihres vngehorſams wegen
die Bulgaren /durchftreiffer Myfiamvnnd
geran Dren / auch diefes alles innerhalb
fuocyen Jahren / alſo turk erftrecket fich ſei
ne regierung. Seine Tochter Mariam
5273 hat er vermählet Carolo Claudo König in
5273.
Sycilten.

Lasla der Dritte / Kos


nig in Vngern.
NEAs dritte Vnglück
yond verwüſtung, fo Vngern
sugerande /hat König das
la Stephani Sohn mit fei
nemønteufchen vnd blurdur
ftigen wandel eingeführet vnnd verurſacht.
Dann nach dem erdie Böhmen gezwact
vnd groſſe beutevonjhnen erholet / die Eit
maner / fo fich abermals an Bngern ge
macht/nidergelegt/ vnd der Tartaren /wc
che durch derſelben verheken wider in Vn
1285. gern gefallen /vnd groſſenſchaden gethan
los worden / begab er fich ønangeſehen ſet
nes Eheweibs mit den Cumaniſchen We
bern in burercy , pnd gerteht folchesendlich
14
Chronica.
80 grauſamen innerlichen Ertegen. Dann
| als dieSandtherren vnnd Prælateneins
theils fich wider den König enepörecen /
cinstheils einander in den haaren lagen /
wart das fruchtbare Vngerlandt dermaf
ſen außgemergelt/ das es mit verbrennung
der Stadt/ Fleden vnd Dörffer ber nahe
genklich zu grundt gangen /vnnd kein ver- ,
mogendtmannin dem gangen Landt mehr
Bu finden.
Dannenbero der Adell auß armuhe
fich bewriſcher arbeit onderwinden muſter
ond dieweilweder Dchs nochPferdtmehr
vorhanden / wurdendie wagen abgeſchaffer
ønnd an deren ſtatt tarn vnnd ſchlicten ge.
macht/ Vorwelche fiddann je zween vnnd
iween eingeſpannet / vnnd wasihnen nårig
von einem ortzitm andern gcogen haben .
Dem König erfchoß auch endlich
die Eumantſch beywohnung , alſo das er
von ihnen hingerichtet vnnd erſchlagen
worden .

Andreas der Dritte /


König in Vngern .
Nij So
Vngariſche
O jhr euch noch zu
erinnen miſſeri wte jhr furt
biebevor von dem femmerlt
cen tod der Königin Ger
trauden / Andreſen desAndern Semåblin
berichtetworden / ſo wódet demnach trofer
ner anhören /das ermelter König Andreas
Aich nachmalen mit des Fürften von Deft
Tochter vermählet. Dirwell aber Ån
dreas nichtlanghternach mit todt abgan
gen / vnnd nichftoweniger ſeine Gemahlin
Ichwanger verlaſſen / bat fic doch in Vn
gern nicht lenger verharren willen /ſondern
fidhmit der Landherren beriltgungwider
umbzujhrem Vatter begeben /vnd daſelbs
eines jungen Serrleins/ denn fle Stepha
num genennet/abkommen . Derſelbig als
er von ſeinen Vnderthanen auß ſeinem
erblandt/von ſeinem Großvaiter dem Für
ften hero /perdrieben /begaber ſich in Ve
nedig vndchlicht ibm daſelbs eines mech
tigen Rahtherren Tochter /auß der Mau
rocener geſchlecht / mit deren er erzeuget ei
Ren Sohn/ welchener nach ſeinem Vatter
dem König auch Andreſengenennet.
Denſelben nun baben die Vngarn
neben K. Zaslaxu einem Serkogen verord
1290. ¢ t/ øndnach deffen vndergang folends zu
minen
Chronica. 92.
einem König: Darumber dann alsbaldt
dic Qftereicher befriger.
Aber dievnruhigen Landherrnrich
teren ein auffruhr wider ihn an / vnd baren
von dem BapftKonig Carlen auf Sici
lien und Mariæ Stephani des4. Tochrer
Sobn /dermtinamen CarolusMartelus /
wider Andreſen zu einem König. Obnun '303.
wolder Sicilier som Bapſt darzu confir
miret / Dermocht er dennoch auch nach An
dreſen todt nicht zum Königreich gelaſſen
Wero « n .

Wençla König in
Vngern.
Ann nach dem Ko.
enigAndreas zu Dfen beftat
ter/ erwehleten die vornembw
Site Vngern Wenceslaum
K. Dthocari encteln / Wenceslat Sohn
als er fáum dreizehen Jahr alt. Sobald
derſelbig gen Ofen tommen / vnnd geſehen
dengrauſamenfietſpalt der Vngern /wolt
er daſelbs nichtlanghauſen , ſondern fügee
dtere zerrůtrung feinem Vatter zuwiſſen
auffdas er ihn mit gewalt außdieſer gefahr
retifen wolte.Darumb dannder König ein
Matti media
11
Vngariſche
mechtig heer verſamlet/ in Vngern gefo
1304. gen /vnnd König Wenken / nach dem er
faum drey Jahr daſelbsregteret /widerumb
Abgcholet.
Db nun gleich der Bapft/der numehr
fich auch uber Keiſer vnnd König gefekti
den Vngarn bey der verbannung König.
Carlen ánznnemen aufferlegt / vermoche
doch daſſelbig tein plaß bey ihnen finden :
Sondern es ward Otto nerkog auß Be .
enan Winkeslat flattgefeße.

Otto König in
Vugcru .
O bald nun Otto die
Krone erlanget / reiſet er hin
vnd wolder in Vngern /auffdas
er allenthalben die ſpaltungen
niderlegte ; Beſucher auch alſo Serkog
Laßlain Siebenbürgen. Aber als er da
ſelbsfidzfeiner vntrex beſorget/vberfiel ihn
der Herkog/legte ihn insgefengnuß ſo lang
biß er fich des Königreichsverzichen. Den
nodiverfchle jhm auch ſein hoffen : Dann
als hiernecbit die Vngernin Ban gethan /
unddarumbden Carolum Martelli Sohn
Cbronica.
jum Königanzunemen bezwungen waren
10 mufte er auch die Kronewidcrumboberant- 1310
wortenvnnd fie ermeltenCarlin auffſeßen
laſſen .

Carl der Erfte / König


in Vngern.
Jerveil ſich dann al.
Po Köntg Carl beynahe zum
Kontgreich gedrungen /mu
fe er auch ſein regierung mit
freit gegen feine vndertha
nen anfangen. Endritch aber nach dem
er in einer gewaltigen ſchlacht ein blutigen
und zuviel tewr ertauffren fieg erlanget / bea .
gab erſich auff Kidfteranrichten /ond Kira
den bawen .
Pnder deßrichtet einalter Ritter Fer
fclanus genandt/ ein beimlich verråthea
renwiderjhnan /derhoffnung fich btermte
ins Kontgreich zu dringen. Vberfldl hir.
umb den König in ſeinemgemach) / vera
wundet jhn / wieauch die Köntgin /vnnd
wolte ferner auch ſeinen mutwillen an den
jungen Gerrlein des Königs findenben
gangen haben /wann nicht atlich soffioue
M
Vngariſche
darzwiſchen tommen / vnd ihm auch ſeinem
ganßen gefchlecht denverdienten lohn bar
außbefahler. Etliche ſo entrunnen be
gaben ſich in dte.Walachen /ond bewegten
htermtt den Kontg feinen arm auch wider
dieſes Voldt aufsuftreden / ob woldaffel
btg einigerontrew nicht aurvberzeugen war. 1

Dicmeildann Carolus alſo wider den her


Rog auß der Walachen , ſo Bofarad genen
ner ward / auß minder erhebligkeit vnd vn
rechimeiſigen vrſachen einen frieg erregeri
mufte erauch gleich dem Eyro in noht ge
rahten . Dann als er von Bojaraden
ſelbe ſich nicht wolt warnen laſſen / vnnd
gwiſden dern gebirge / errlich mit Hunger
außgemattet auch num :hr widerumb zu
ruck suweichen entſchloffen /hatteder feinde
fich auff dre felſen zu beiden ſeiten gelågert/
und dieſen Vngarn den außzug verſperret :
Alſo muften ſie entweder hunger fterben -- 1
der ſich durch dringen. Doch ift der meh
rer theil daſelbs mit feinen von oben herab
1332 ju todt geworffen/ bißauffden König vnnd
atliche wenig ſo mit ihm enrrunnen .
Eins bar jhn aber widerumb erguider
das nemblich Robertusfeinen Sohn an
dreſen furk hiernach ihme zu eim fuccef
fornvnd nachfolger im Königreich Nca
pels
Chronica . 94.
pels erwehler. Zudem beſuchten jhnauch
beide König aus Bihmen vnnd Polen /
nemblich Caſmirusvnnd Johannes/ frie-..
1
den und verbündente mit ihm anzurichten :
Darauffdann auch Saſmitus K. Carlen
vnnd feiner Schweſter Sohne {udwigen/
das Königreich Polenvermacht/vnd ſeint
alſo allerſites tn friedt vnnd freundſchaffe
von einander geſcheiden. So hat auch
hternechit König Carl ønder ſeine gewalt
bracht/ Dalmarten /Croatien /Syrférico
domeriam / Comanten / Reuſſen /dte Bul
garen /vnd Bosnam . A geſtorben als
er 32 Jahrregterethat/ond liegtzu Stul- 1342
weiſſenburg begraben.

Ludwig der Erſte / Kos


nig in Vngern.
Vorig folget feinem
Vatter in der regierung
durch einhellige erwchlung
vnd erkentnußder Landther
ren / demnach mann ſich alles giites zu ihm
perſahe vmb ſeines Vatters ønnd Groß
vatters willen : aud) hatt er diefe geſchöpff.
schoffnung und wahn mit aller thugende
Vngariſche
exfpriblidhen erſcheinen laſſen . Dannen
bero er in werender Krönung wegen be
Tahirmung der Kirchen /ønd des algemet
nen Vattelandes zun waffen angemanet :
Sierauffnach befchener muſterung /begeh
ret erauff6tebenbürgen / aber jßm begegnet
daſelbs Alexander,Serbok der Walachen
welcher fich heffrig gegen König Earlen
ſeinen Vetter geſperret/nichtwie ein feindi
ſondern wie ein vnderthan mit großen ga
ben vnd geſchenck : Derowegen dann ein
frieden vnnd freundſchafft letchtlich er
134 4. folget.
Darumb er dann ſeine waffen Caff
mirodem König in Polen / deſſen Tochter
er gehabt / zuhülff wider dte Sitramer ge
mendet/ vnd nachmals wider der Behmen
König Johannem / welcher dem Ko
nigreich Polen matt Aterigem infali uber
leftig.
Auch hette König Ludwig viel glück
in triegen / alſo das er alles /rbas ſeineVor
fahren auß fahrleffigtete verlohren/wider
umb errobert: Vnddterveil in mittels die
Tartaren / die Siebenbürgiſche Grenzen
angetaffet /ſchidet er jhnen ein mechtig
Kriegsvolof entgegen /welches dic Tarta
rén nicht allein erlegt ond fluchtig gemachti
ſon
Vngariſche 95.
fondænauch ihren Sekog Atlam leben
digergriffen vnd vmbracht.
Nach dieſemerreget ſich in Croatien
ønder den Landherren ein enrpórung / wel
dhe ſo weit eingeriſſen / dasauch endtlich
der König / beneben Stephano dem ser
kog auß Boſna/ welchem er damalsſein
Tochter Eliſabeth chlich verſprochen /mte
hecrestraffe dieſelben auffwigelerauch zum
zweiten mal oberztchen vnnd dempffen
müſſen .
Als nun dieſes faum verrichtet / if
ein andertrieg wegen Jadra in Dalmatt
en entſtanden / dieweildieſelbe Stadt nun
gum flebenden mal von Benedigern gun
Vngern abgefallen. Vnd hierumb eile.
Itendie Venediger fie che des Königs an
kunfft widerumb zu bezwingen / beftritten
demnach dieStadt fu waſſer undlandik
ohne auffhören /vermochten aber ihr met
nung nicht zu volnbringen . Dann in
nerhalb dem hoffen als fich beide thell zum
hefftigften bemüheten / vndertam folches
derKönig mit einem erſchrecklichen Heer,
Nun herten ſich auch dteſes die feinde ama
meinften beſorger / vnnd derowegen eine
Aarde ſchangeneben Jadra auffgeführet :
Mufte derowegenKönigLudwigvor allen
pin
Ungariſche
dingen ſich an daſſelbig reiben / vermochte
aber ſolche nicht zugervinnen / vnnd wardt
entlich wegen mangel der profiant unver
richter ſachen wider anbeim zu reiſen ge
gwungen / darumb dann auch die Benedi
ger enslich Jadram widerumb errobert.
Es begab fich auch das Robertus
1347. Königin Sicilten damals mit totabging
vnd ſeine Tochter Johanna ein geil oppig
Weib/ deß landes erbjhren eignen Herren
onnd Eheman Andream König Ludwigs
Bruder/auß anregen der andern ſeiner an
gewandren mit einem ftrict erwürgen Ite :
Welche greuliche tharden Königdermaſ
1 fen bewegt / das er Sicilien obetzogen /
ingenommen / und die mörder gremlich
Beſtraffet / die morderin aber ſampt ihrem
Buhlen auf dem landegejagt hat. Kaum
war er widerumb abgezogen i entpåretek
fich die Neopolitaner auffs new / derowe
gen König Ludwig zumandern malin gra
lien gezogen /Canuſium beftrittēl{uceriam ,
Salernum , Avers / (vor welcher er in ein
bein rödtlich verwundet ) vnnd ſonſt viel
Städteingenommen /vnd daßganke Kö
nigreich Neapels errobert. Beſichtiget
darauff die Stadt Rom / vnnd kehrer dar
nach wider in Vngern . Aber nach ſei
nem
1

1
JADRA

म ny !
Dj

K
DRA
1
Chromica. 96 .
nem abſcheidttrachret dasüppig Weib a
bermal nach dem Königreich / lag dem
Bapft ſo lang an / biß er ſich darzwiſchen
menget/ vnnd entlich demgurwiligen K &
nig dasverbrechen vnd mordr auf dem finn 13572
redet, auch ber ihm ſovielzu wegen bracht/
das er vnangeſehen der obelthat gutwillig
jør das Königreich inraumete.
Vnd ob mann zwar verhoffet / es ſol
re der Köntg fich numchr in ruhe begeben
haben /fintemal er aller feiner feinde mech .
tig worden / dennoch vermochte ſein natur
nicht ohne krieg zu leben /alſodas es fichan
ſehen lieb/ ibnallein gun waffen geboren
ſein. Sterob nam er ein orſach von ya
dra her wider die Venediger / růfter ſeine
mache wider Dalmatien , gewan beneben
Jadra alle Städte der Taurifier/ vnnd die
jenigs ſo am geftaden des Adriatiſchen
Mers namhafft waren. Bracht es auch
dahin / das die Venediger vmb einen frie
den bey ihm werben muften /welchen doch
ficnachmalen ſelbs wenig gehalten.
Siernechft vberzog er dievngläubigen
Sittaper/ darumb das ſie den Chriften viel
gedrandt antharen / vnnd dann das riedis
Reuſſen ſo dem König zuftendig zum offter
mal oberfallen. Dieſen verbracht er in
signes
.
Vngariſche
signer Perſon und bewang den mendidi
gen tyrannen zu dreyen onderſchieditchen
malen /dann ſo offthacteerdieReuffen mie
Krteg angerafter.
Vnder deſfen entftund abermal ein
aufflauff in Dalmatien wider die Venedi
ger, alſo das fich die Stade mitdem König
auß Cypern wider König Ludwigen vnnd
ſeine mitgeferten verbunden / das pie doch
wenig von vtelem vbelfriften mogen / Wte
wol nicht ohne das der ander part audy
nit robe abg tauffen . Auch iſt diefer trieg
su majfer vnnd land /vontag zu tag heffrig
gewachſen /vnd ein grauſam blut vergolfen
das auch entlich ſolches Samon der So
phoier Sergogenzu gemüht gangen /vnnd
mit groſſer mühevnderden krtgeſchen Par.
teten / neinblich den Venedigern / Genue
fern / dem König / dem Sergogvon Padus
vnd dem Biſchoff zu Ugla / ein frieden und
.
Vertrag troffen vnd auffgerichtet/als pie Rich
tnnerhalb 6.Jahren vndereinander heffrig
auß gemartert.
Nach dieſem Prieg erhob fich der Bor
faner/ doch nicht mit gleichem de glüds
beiftandt. Dte vrſach iſtdaher entſpun
nen / dieweil etlich vnderm Adelgeroonlidhje
tribut zu erlegen fich geweigert.
Dem
Chronica. 97.
Demnach nun daſelbften nicht vict
aufgerichtet/wendet er fichwider die Bul
garer / cerobert im erſten ſturm die Stade
Bodontumfinge den perfog Stralimi
rum / dieweil erdem König widerſpennig
porben / vnd beswang in drey monaten dte
ganike Bulgarer. Doch obergaber fte in
turnem dem gefangenen wider / als er jhm
auffs new gehüldiget/vnnd glauben fuge
ſagt.
Mach diefem jog egegen Keifer Carin
Den 4 /ift aber su feinem treffen gerahten/
allein das hiriber in Mabren etliche
Stadt und Schlöffer geplündert worden .
218 auch hternechft ſeiner Mutter
Bruder König Caſimir auß Polen mit 1377
tod abgangen / baben ihn die Polen laut te
Atamentszueinem Kdnigerwehlet/ welches
Königreicher beneben Vngern noch zwölff
Jahr lang regieret hat. Uber innerhalb
der Krönung tam jom die borſchaffe wie
Sacjus pertog auß Stebenbürgen / ſo da
main die gange Walachen innen gehabt /
oon jhm abgefallen. Darumb zog er mte
Gwenen hauffen aber den feind / den einen
führet Nicolaus Vaywoda auß Steben
bürgen / denandern aber der Köntg ſelber:
Iber gedachter Vaywoda perſahe die
foan

Cbronica . 98.
Xis nun König Ludwig an 56. Jahr
eines alters tommen / ift er auß ſeiner piele
gehabten mühe in ein ſchwere trandheit
gefallen. Derhalben bat er alle Vnga +
rtiche Prelaten verſamlet / vnnd dteſelben
fetner Zochter Marien bulden laſſen. Ji 138 *
darauf im Tauſendt drenhundert vnnd
fter vnnd achigen Jahr / als er rter
kig unen monat / vnnd znoty vnnd zwan
sts tag regleret / verſtorben / vnnd von
menntglido betlagt worden. Docb ba
ben die Venediger ſeincs todts Pich niche
wenig er frewet.
Vnder deffen hatte Carolus feines
Brudern Sohn das Königreich Nea
pels tnbctommen. Hing gen aber / die
weil M. Sigmund noch gu Jung / regie
ret Mariadas Königreich Vngern / doch
mit jhrer Mutter Eliſabeth vnnd Ni
clauſen Garæ Soffmeiſters hülff vnnd
raht. Derſelbig Gara wartallen Vn
gartſen Herren wegen ſeiner treifen
dtenft vonder Königinvorzogen /ond dero
wegen ben den andern Landsherren verbal
ſet. Sterob ftelleren ſie ſich an dem Jung
fremolichen getalt etnen verdruß zuhaben /
verbunden ſich wider dte Königin / onder
webleren auch K. Carlen auß Neapels an
Nij ibre
Vngariſche
pre far. Derſelbigvnangeſehenjhm feta
nc Gemahlin beffriggemeret /ließ ſich bald
rufen / tam in einer ſtattlichen belettung in
Vngern. Derowegen M.Sigmundt
das Land alsbald geraumat, ſeine Gemah
Tinond Schwagermutter verlaſſen und ſich
in Behmen begeben.
Carl darmtt er defto ficherer ins Ko
nigreich tommen möchte , enrbot Martæ
* alles gutes /gabauch an / wie er aletn frte
den anzurichten ſich auffdenweg begeben.
Ob nun gleich denen Königinē ſeine
falſchett vnverborgen / fo Pelleten fic fich
dennoch alles deſenvnwiſſendt/ biß ſo lang
ihn die regterung abgetündet/vnd Carige
frånet worden . Als dann haben fte nach
ſolcher entſegung fich gank einſam in einem
gemac enthalten /auch niemandrs anders
als mehrgedachten Garamombfich behal
ten mügen / welcher dann fich an dieſem
falſchen König au rechen mit Marien und
ihrerMutter mehrmalsvnd auffmancher
lerweiſeberahtſchlager/ biß er ſeinegedan
den recht zuwerck bringen können .

Carl der Ander / König


in Ungern.
Cbronica. 996

Ngehörter maſſen
hat ſich Carolus ins Dn

歌 gariſche Köntgreich eingea


drungen / wenig eingedend
was mann in ſchrifften et.
ba von einem König Iteſet / welcher / als
nan jhm die Kron auff das haupt feken /
indfum König einfalben wollen /nach dem
roteſelbig lang in den benden gehalten /
ind beſchen / geſagt haben ſol : D wtc if
stereootel mehr nur allein ein edlevnnd an
chnliche/dannglückſelige zierd vnnd flei
sung/ welche da cinerrechtund genklich er
ennetc/auch betradrete /was und wieviel
förgfältigteit/ angſt vnnd gefahr darunder
verborgen Itgt / würde er folche nicht von
er « den auffheben /viel weniger mit groſfer
nühevnd toffen darnachtrachten vnd ftel
en wollen .
Ja moliftdiefer vnſer Carolus nicht
Den mit dieſemKönig / ſondernauch mie
Antiocho dem mechtigen Aftartſeien mo
narchen /einer gang widerfinnigermeinung
seroefen / dieweil ſolcher /als ihm der Ro
miſo Rahrden gröſſernthetlſetnesKönig.
reichs entzogen ondabgenommen , ſich dar.
iu boander mit vermeldung daserihm ,
9 tt in
Vngariſche
in dem die Römerjhn vieler land vnd feuit
beraubet/ ein groſſen gunft und gutthar be
wiefen / Antemal fie jhm zu mal viel mühe
vnd ang abdem bais nemen vnnd lüden:
htermit zuiverſtehen gebende / das das regi
ment vnd herrſchung nicht anders / dann
forg/ſchweren obliegenden laſt / vnd gefahr
mtefich bringe/ in maſſen dann ſolchesons
an dieſem Carlen auch zu betrachten vor
gefektwird . Denn nachdem er fich kaum
ingerüſtet/ rtchter vorgemelter Soffmeiſter
auß zu laſſen der alten Königin ein heimis
chen bund wider in an /ond ließjm durch ei
nen Ritter Blaſiū Forgach /vnterm ſchein
als wolt er jn vmbein gufferør zu ſeinertoch
ter hochzettanlangen den topff zerſpalten
vnd alſobinrichten. Nun hat dieforthåter
langesett ſolchen todſchlag vorgehabt / dar
1386. umber ſich mit andern der Kontgin freundē
heimlich verſehen vnd beweret/mit welchen
er damals in turker ett dermaſſen vmbgeben
geweſt /das er/ alb der mecbrigitdes Königs
dienern obgelegen vnnd das Schlos innen
behalten .
Vnd als derKönig alsbald verfforben
hat nachgehendes diealte Kontgin ohn fer
mer widerffand das Königreichingenom
men
Chronica. 100

men / vnnd jhr vnd jhrerTochter alles ver


meinet inzuraumen / auch Ad alſo mie
ihrem Soffmnetfter vnnd dem mårderiſchen
Ritter 7 ſolches ins werck zurichten / auff
diereiſe begeben.
Nun waren Zandvogt in Croartens
welcher dem ermordren König in allem
geroogen vnd zugethan : Derſelbig ro bald
er dtefenlärmen vernommen /begab ſich mie
cinem anſehnlichen geug in Vngern / der
hoffnung ſeinesHerren rode zu rechen ,Hiro
Aließ er ohngefehrauffdteKönigin vnd jren 1

hauffen /vnd dterverler demſelben an men


nig weit vberlegen zerfremster ihn/onder
tdder beide hoffmeiſter vnnd Ritter / doch
ſtreitende/sor der Königin wagen. Als foto
djes die Königin vnd ihre Tochter Maria
gefehen /fielen Fiejmzun füeſſen / batenomb
genade/ønd errinnerten in ingedendzu ſein
der gurthatſojhm König Ludwig / in dem
erin zu eim Serengemacht/erwieſen. 4
ber ſolches vermochte die alte nicht von !

dem Waſſer / in dem er fic erfeuffen Iteßl


erretten / moterol er ſich etwas milter ge
gen der jungen Königin erzeiget / vnnd
dieſelbigallein mit rich gefangen hinweg
geführet,auch in dercuffodt wol tractire
bato
Miing Wu
Vngariſche
ºnlangs hernach nam MarggraffSig
mund/als er Carln hingerichtet ſein verno.
men / ſeinen weg in Vngerngen Ofen / als
ſeiner Gemahlin Martæ angeerbten Ko
niglichen fik / onwiſſend jhrer gefengnus .
Als ſolches Johannidem ſandvogt ange
findet / ersetgien unnd preſencireten fich
gleich vor ihm die nagende Würmfein des
gewiſſens/vnd mahlten jm fur/den gewalt
ønnd vnrecht foer an dieſer jungen Köni
gingethā. Doch nicht deftominder eller er
fich rrukig , auch biß ſolangihm Martabe
gangene syrannen su verzeihen auß not
yno zmang verſprochen . Damals fteller
er fie widerumb aufffreyen fuck / neben er
Hartung deſſen / fo erjbr genommen / vnnd
Heß fie fodendis biß genOfen durch ſeine
Landtherren begletten / daſelbs fic Sign
mund mitfreuden / vnnd eröflichen herrlt
chen worten entfangen.
Darumb dann alsbald nach beſche
ner dandſagunggegen Gott / cin Reichs.
berſamlung nach Stuclweiſſenburgt auß.
geſchrieben / auff deren blernechat von Ko
nigin Maria ( nach gethaner errinnerung
des jemmerlichen zuſtande$ / vnnd ermah.
nung zu eintracht onnd bürgerlichem frtedt
ynnd gehorſamb an die Pngern ) Marg
graff
Vngariſche toi

graff Sigmunden /beneben Scepter vnnd


tron/ aller Kontglicher gewalt überliefers
a worden .
Dieſes ift alſo König Earlen on
glüdſeliges ende geweft/ welches auff den
heurtgentag /denen vor ein crempel dienen
foli ſo fich gepflogen mit unbilltgtett eines
M andern gut injunemen vnnd zugebrauchen ,
# deſſen fic der Almechtig e, in geitlang teffet
genieſſen , aber doch lekitchen ſetnepfetl pi.
der fie abſcheuſſet / welches fie genßlich dar
W nider ftoffet vnd vmbftürket. Derowegen
an jeder vor feineAugen ftellenſol/Da stein
vbcl vndmiffathatongeſtrafft bleiber.
Alſo ſehen wir,was nur dem Earlen
gebracht/ in dem erdurch tyranna /vnnd
binderlift/ ſo er an Marta der rechten Er
bin begangen / das Königreich Vngen de
cupiretond ingenommen. Furtar fein
and ern / dann den todt vnndjammerliche
ende i dag er durd Blafium entfangen .
Wierool nicht ohne daß darumb auch der
ſelbig,wie in gleichem deranftiffierond die
Königin ſelbs /herhalten müſſen. Aber
alſo ftraffet auch vielmals SDIT feine
Feingedte 68ſen /mit bdſen /vnnd dtclafter
mit laftern .
Carlenvnmeſſigevnd nicht hilige bo
Vngariſche
Hierdzu herfchen /wart durch diealteKonf
gin/ den soffmefter rñ Blufum gedim
1
pfe /der todſchlag aber am König began
gen/ward durch den tyranniſdenondand
baren Sandpogi an allen dreyen gerochena
Doch ſol man darvor achten / das mit und
in dtefem allem auch das end vnnd periodus
des glüds dieſes boßrichtes fich terminiret
und das ftůndlein außgelauffen- Vnnd
wie Gott der almechtige wolte/das er ſeiner
biſen that wegen / ſoor beides an der Kont
gin / vnd dann an jhrem Frawenzimmer ,
ſo er bdßlich geſchender vnd genotzüchtigeti
gebürlich ſtraffcnrpfinge / ward durch das
ftetig anhalten der Mariæ /der neueKönig
an infall in Croatien zuthun bewegt / den
morder zufangen /vnd endtlich ibn / wie er
verdienet/mttglåenden gangen hinzurich
fen vnd zum todt zubringen .

1
Sigismundus Xos
miſcher Keiſer/ auch 24
Vngern und Behmen
König .

Alfo
Chronica. 102 ,

Lſo wardt Sigis .


家 mundus im gwanßigften
Jahr feines alters in fei
nem Königreich befferiger
vnnd errobert hterauff die
Stabr Doberí Boſnam / Croacien / vnnd
Dalmaiten / der fernern hoffnung durch
der ſeinen húlff und betftandt/ nicht allan
ſein reich in fried und ruhe zuerhalten vnd
zu beſchirmen / ſondern auch andere zuer
robern ſo verweilter gett dieſer Kron fiige
chan vnd vnderworffen geroeit / aber durch
die innerliche fpaltung / vnd abroechſelung
des regiments / fich von dem geborſam ab
gezogen hatten. Sterumb vberzog er zu
fordert die Walachen / oclchedann ſich al
ju viel auff je mit denhohen Alpen und ge
Hen felfen ombtretffet land verlaſſendt/ jhn 1
139 @ .
wie auch zuvorCarolum denErften in dem
ingang in not zuführen gedachten . Aber
to vermochten weder ihn hohe berge / noch
ihremannlich gegenwehr diefen König ab.
halten vnnd verhindern / das er nicht die
Walachen auß ihrem vortheil jaget vnnd
über die hohen Klippen / auff welche fic
fich ſohochverlaſſen /abfürgét. Nichito
60
Vngariſche
weniger gebraucht er fich ſeines flegs alſo
meiſtg/ das er auch den Waitoden / als e
fich demütiget / leichtito zu genaden auff
ond angenommen .

Aberdieſeſeinegurigtelt,hat diema
laden vielmehr in jbrem tpun geft&rctet:
dann fo bald ronte erden ruden nicht wen
den / das fie nicht von fund an ſich mit den
Tür
Chronica , 103.
türdenwider jon vereinigten . Darumb
mufte er ihrer yntrero wegen ein nemen zug
54
vornemen / in welchem erabermal den fein
den fampt ihren gehülffen abgeſlget 7 de
Stadt Nicopel mit einem furm gewon
nen / vnd ihm das gange Land onderthenig
semacht.
Uberwie nimmer freud tompt ohne
leide/ alfo damals hat er in ſeiner Heimreiſe
bernommen den todt ſeiner Gemahlin. K.
Martæ . Zudem wart er durchder ſeinen
vntrew in groſſe gefahr geſtürget / vnnd in
ſchwere vnruhingeführet / fincemal hier
durch in Pngern allerhandgef&rliche ent.
pörungenerwachſen. Dieſes alles war
an anſtiffrer VladislausKönigin Polen )
banner Stgismundum gern vmbs Ks
nigreich bracht hecte / wiewol er an dieſem
aud an feel gebahren .
Es fingeaber vmb dieſe seitder Tür 139
de an die Vngariſchen provingen anzuta
Aten : Damitnun Sigismundus den ſcha
den rechen vnnd die Türden widerumb zu
ruck dreiben möchte / barfamlet er durch
gank Europamein mechrig heer. Baja
jetesderTürdid Kelſerbegegnet ihm der
halben bey Nicopoli/da er anch)suvor De
Cebaloangeriegei/ ond thaten beide Bauffen
Vngariſche
Hinbluriges dreffen . Aber mirren in det
fchlacht/da die Chriften bey naheden fig er
hauptet / wendeten fich die Frankofen zur
flucht / vnnd brachten htermit den gankin
zeug in ſchweren ønfa / ja Sigismundus
kam mit genamer nohe nacher Conftan
tinopel/von dannengen Rodicvnd leßlich
durch der Vinciger beforderung in ſein
Königreich). Vnnd haben hiermit die
Türsten ein gelegenheit gewonnen / Rice
rmb Vngern anzunehmen /vnd der Chri
ffen maffen zu verachten / welches nach
maln die Chriften beit ſo tcwor antommen /
vnd giftanden iſt.
140'0 . Als hterzwiſchen Ketſer Wences
la auch Sarln des vierdren Sohn des Kef
ſerthumbs entfekt / trachret ferner Sig
mundt darnad ) / wie er denfelben ſeinen
Bruder auch auß Behmen haben möchter
vnnd ward hierumbiwar Wenceslaus ge
fangen : Aber unſern König traff nicht
weniger ein vnfall. Dann nachdem
ihn ſeine Vnderthanen nach der Nicopo
liſden niderlag nicht mehr achren wolten /
begunt er hinder den groſſen heuptern mte
der ſcherffe herzu ſein : Darumb erdann
durch ein heimliche verbündrniß von ſei
Chronica. 104)
nen Landtherren gefangen / vnd von den
denſelbigen König {asla auß Mcapels /
vorgedachren Carlen des Andern Sohn
in Vngern vor einen König außgeruf
fen .
Nichfto minder fahe den frommert
Sigmundt die yngründtliche gůte des
Allerhöchften in Barmherkigtett an/ vnnd
wott jhm auß dieſer cufferften gefahr /
2
durch die verlaſſeneWirib vid gedachtes
Hoffmeifters hilften. 1
Dieſe als je den elenden zuſtande
des gefangenen Königs / ſo in jhrer Sök
ne buet vnnd verwarnus lage / verftendi
get worden / vnderrichtet ſie dieſe aller gut
thaten/ foder Hoffmeifter jbr Vatter von
jhmdem Könige entfangen / vnnd brach
te hiermit des Königs erledigung zu we
A
ju
gen .
Alſo endrran der König der groſſent
obffebenden gefahr/ vnnd ſeiner fende wů .
ten /vnnd richneten fich vnd jhn herums
feine andere freunde mit morden vnd bren
nen. Kdnig Cásla alt er ſeiner erledi.
gung berichtet /nam er ſeinen ruckweg tok
der in Apulien / entſchüldiget ſich aber
hierbeneben auß roham vnnd vnmuht
ſo ibn getroffen / gegen ſeinem Schwa
Vngariſche
get Konig Sigmunden mit angehendier
bitt die auffrigler der gebühr vmbdiefer fram
dionund auffruhr willen / welche ihmnic
malsan den wandelmårigen Vngern ge
fallen /anzuſehen vnd fuftraffen .
Demnach ward auch der Wenda aup
der Balachen gefangen vnnd ombbracht.
Ingleichem fing er ſeinen Bruder Wen
ceslaum : Doch sehlet er ibn balt wider
umbledig. Derhalben und damit daſel
big dieſesanjhmrechnet / verbandt et fiche
mit Vladislao dem Polen / welches aber
auch ntche lang gewehret/ ſondern ihnen
ſelbszur feindſchaffe vnd frieg außgeſchla
gen ift. Vndwiewol König Stgmunde
ſeinen Bruder gern abgehalten / war es
doch vergeblich / vnndwartdarzuauchdaſ
ſelbtg Jahr von dem Turdiſchen Ketſer
1409. Calepino Amurathis Sohn / geſchlagers
vnd alege.
Dteſes onangeſehen haben ihn die
Churfürften / nachdem Ketſer Ruprecht
verſtorben /zum Römiſchen Kaiſer erwch
let. Darauff dann bald das. Softnißet
Concilium wider Johan SuſſenaußBeh.
, men erfolget / auff welchem ermelter Sußi
darumb das er dieBäpſtiſchen irrhummer
5485. rum erſtengeſtraffet/ober das Keiſerlich ge
lat
Vngariſche 10 $.
me lefdverbrandt worden. Dieſe ontreio im
von Papiften bewieſen / gteng ſeinen zub8
rern vnnd anhengern dermaſſen ins herkt
das fie fich zuſammen verbunden -sunwa
fan gegriffen und ihren gegentheil mit glet
#der grauſamkeit heimgeſucht. Vnnd
swar wie fie anfenglichgureſach hatten /
M alſo bezeugten htarnach auch ihre offrere
vnd vnglaublichevictorten /das jnen Gott
i fonderlich bengeſtanden : Ais fie aber
Iekt auch auffrührtſch anſchlågevnder jbre
gutefach einmiſchten / vnd zu ſehr tyranni
Firten /ward jhrefach falſch / vnnd zogen ſie
felbs ihnen G Dites forn #nd fraffobernt
bals.
11 Dieweil auch bierzmifchen König
Wencesla mit todabgangen /vnd die suf
fitenden Ztſcham einoberauß můrigen vna
gtůcthafften trtegsmann zu jhremDbri
ften erwoehler darumb die Witrib den Kret.
fer als ein rechten aben des Behmtſchen
4 Retchs/ vmb hülffangeruffen : AberSt.
gigmunduswar eben damalsimanzugwie
der die Türden ( wictvol er fein glúdt hat.
re ) doch ſchidet er nichftominder etliche
Legaten gen Pragſomitler werle feine ftat
balten /ondote regterung verwalten ſolten .
Dieſe iwar ridicten die fach auff ein gute
22 ban
Vngariſche
6412 baan / aber ſo bald Sigismundtwiderumb
fiicuck fam / verhekren die Biſchoff ihn wi
der Zt[cham /aber da war vberall fein glück /
ſolang dieſerGeld ber leben.
Darumb wendet er ſich abermal mi
der die Türcen /abermir gleichem des glüts
anhang/ alſo das er taum vber die Donam
in Siebenbürgen entretſſen mögen. Dar
ob Alund (6 ju beiden theilen ſehr obel / biß
endtlich dieSuſſiten ſich durch innerliche
ſpaltungen ſelbsgerferrer haben / vnnd von
Alſсto von Roſenberg bezwungen worden.
Vnder deſſen auch der König mit
den Behmiſchen kriegen beladen / entſtund
inVngern an zweyen vnderſchiedlichen dr
ten ein Bawren frieg / vnd nach dieſem ein
gewaltiger aufflauffvon Raubern /durch
1
welche beideybel ein groß elendt erwachſen /
wann nicht die Landherren ber zeiten fich
zum widerſtandivnnd defenfionbereide ge
macht: Doch feind zu beiden theilen / in
fonders auff der Bawren ſeitenviel tauſent
aſchlagen worden .
Demnach auch Sigismundt die
1432. Keiſerlichewirdevnd tron erlanget /vnnd
nadmalen die Behmen gang murb ge
macht/handelt er mit den Stenden auff etio
nenfrieden/ derſelbigward auff gewiſſe be
dino
Chronica . 106,
dingung vndconditionen beſchloſſen vnnd
abgeredt/ onder denen auch diefe, das den
Behmen ſolte zugelaſſen ſein das Sacra
1
ment onder beider geftalt migebrauchen .
Alſo nam Sigismundus Behmen ein /
wart aber im folgenden Jahr vnd dem 70 .
fetnes alters /trand /vnd befaht/ dasmann
ihn von Prage auß in Vngan abführen
folte/ dann & beforget fich / wann er in
Behmen ftürbe/ mochten die Suffienſeit
Soffgefinde ( die Vngern ) welche dem
Ketſer febrlieb waren /ubel handeln . Vn
derwegenſtarberinMährenzu Znayiden
9. Decembrie,
Sepe Gemahlin frar Barbarn /lice
#turk vor ſeinem abgang (weilRevorhat 143
te-cinc new unruhe anzuftifften /darzu auch
willens mari fich nachdes Keifers tod / mie
dem Konigin Polen zugerheiraten ) ver
warlich halten : Vnd alſo wardt zu gleich
$
die Ketferliche Zeich / vand fein gefangene
Gemahlin mit einander in Vngern ge
+
führet. Dieſes ſpectatel hat dieMen
ſchen dazumal auch erinnern können ,
der fteten ombwechſelung und unbeſtendige
farmenſchlicher båndu .

1 ii Als
Vngariſche
Albertus Römiſcher
Keiſer / zu Vngernund Beh.
men König/ Erxherkog in
Dſtreich .

Keir !
Cbronica . 107.

Elſer Sigismundus
der hochwciſe 7 güttge / vnnd
haffer Kriegsman farbohne
umb vor ſeiner hinnefaredenStänden bef
der Königreich ſeinen Tochtermann XI
brcchten Erkherkogen in Dreich vor ef
nien Kdnig zu erweblen treulich gerahren
vnd vermaner. Demnach haben feihn
auch willig angenommen /vnnd den erften
Januarit getronet: wtejbn turk bernacher
auch die Churfürſten zu Franckfurt am
Mann zueinem Römiſchen Ketſer. Die
odil er aber der suſſiten vorſchlege niche
genklich bewilligen vnnd zu gebenwollen /
wanten ſie ſich vonibm aby vnnd beruffren
noch daſelbig jahrzum König Caſmirum ,
Vladislat Königs in Polen Bruder / eta
nenjüngling von dreigehen Jahren. Wie
wol nun Vladislaus genugſam øermer
det /das diß vornehmen eltcher weniger
auffrühriſchen perſonen onbillich / micdan
auch die furnembiten dem Vladislao in
Polen darvon abrichten / dannoch ( in
maſſenwirmenfchenehrgeißigund begirig
ſeinvielzu befixen ) vberredet er den Bruder
2 this das
Vngariſche
dasangerragene Königreich nicht außsu
fchlagen, ſondern alsbald en vold in dar
ſelbig abzufertigen . Aber Albertus ver
mercet jhr anſchlåge alzufruc/ vnd bemar )
fich vmb Kriegsvold : Grieff hternechtdic
Polen vnd suffirenan /vndndrigetfie mte
dem Geſchůk biß in Tabor zu entweichen.
Dieweil aber diefelbig Stadt nicht leicht
fich zu gewinnen 7 nam er ſeinen weg auf
Prage: Vndtonten htramb die Polen das
reißauß defto ficherer nemen.
Nun waren Bierzwiſchen Vladis
laus und ſeine Brüder mit ihrer macht in
Schlenen gefallen , als ſie aber der jhren ni
derlag vernommen /urlaubten Riedas vold /
ønd sogewicder zu haufe. Wicwol auch
das concilium ju Bafel fich mit onderge
menget / vnd ein mittel darinzu treffen øn
derſtanden /ward dennochnichts beſchlor
fen / aufgenommen ein furter anfandt.
Darumb zog Albertusin die Schleng /ver
ordnet dafelbs den Teutſchen Achillem
Marggraff Albrechten zu einem Obriſten
wider die Polen /vnnd begegnet ihm auch
ein groſſer vnfal /dann er fiel ein tege hin
nein und brach ein beyn / darumb er hinfu
ro hindent worden: Ohne zwetfel tft der
felbigvnfall ein vorbedcurunggeweſen , das
1
Chronica . 108 .

er dasReich verliehren /und feinGeſchleche


ondergchen würde.
Dterveil aber damals der Türat cin .
fdweren infal in Vngern gethan / etler er
wider denſelben außzuziehen / vnnd befahl
ſeinemAdhiutdte Polenjörcohochmurssit
ftraffen.
Aber chedann er den feindt erreichen
mügen / tamjhm geitung das der Türdiſch
Ketſet/ nach dem er das Schlos Raſcten /
welches er belågert/ errobert/ vnnddes
Deſpoten Sohne/die Augen hette außite
chen laſſen , wiederumb zuruck gigogen
war. Derhalben als Kaiſer Xibrecht/ ſol
des ingenommen vnnd berichtet worden,
auch daraußwol præſumiren vnd abnemen
tonte/ wie er/demnach derfeind rich in ge
warfam begeben / jhm ſelber ein vergebene
mühcvndvntoften obernhals ziehen würa
de/ ſo teret er auch widergen Ofen. Vn
derwegen brauchte er zu viel Plukernvnnd
Melonen / betam hterdurch ein durchlauf
fen : Vnd als et felbsſeiner ferdezuvid
vertrawende/ fich dem vold etwa zugefal
len obervermügen geſundt feller /vnd alſo
dieſe trancher fich nichtirren lief /ond gen
Wienin ſein Vatterlandt verreiſet farb er
ondewegeninanem Dorff den 27.octob.
2 titi
Vngariſche
der viel thugendreicher furtreffliche Fürft!
welcher gang Europå hette nuklich féin
3427. tonnen / wann jhm GOtt ein lenger lebent
verlieben / als ernoch nicht imeyjahr dem
Reich vorgeſtanden.

Bladislaus der Erfte /


König in Vngern
ond Polen.
Ach abſterben des
Ofrommen Königs Alberti
gandten die Serren im Kd
UC Untgreich langvnd viel vber der
wabi : Dann Johannes Gunntades /oin
man auch Corvinum /von einem Dorff fet
nem Vatterlande nennet / der albereit be
gundt herfur zu leuchten / richte das mann
tinen mechttgen Köntg/ fodem indringen
den glúchafften vnd groſſen syrannen ond
Türckiſchen Ketſer Umurahri widerftandt
Mithun dermóchte /èrwehlen folte.
Aber vnter deſen /gebar Albertinach .
(440. gelaſſene Wttrib Vladislaum poſthumum /
den ließ fie in der wiegen frónen / ſchider
auch auß furcht das tind ſampt den K8.
nigo
Cbronica. 109.
niglichen fieynosten vnd front Keifer Fri
trich dem Dritten zu erziehen / Diemcil
Hunntadis raht vnd meinung nichfto me
niger einen fortganggewonnen/ vnd Wla
dislaus König auß Polen albereit erwch
let vnnd im anzugwar/ ob wol ſolches dem
micinften theil der Vngariſchen Landher
ren zu wider. Alſo tam der neue König
in Vngern an mit großem pracht/vnd füh.
ret mit ſich einen groſſen fchap/ denſelben
theilet er vnter dieſenen. Dach langer
diſputation ward er zu Ssuelmetſſenburge
getronet / vnnd ward oon S. Stephans
Haupt die fron /in mangel der rechten fo die
Königin dem jungen {asla zum beften ben .
bracht / entlehnet vnndVladislao auffgc.
ſekt/ welches viel leut vor ein båſeseichenge
halten. Aber nicht lang hernach wende.
sen fich ihrervid außdenStenden von dem
König ab / fo fichvorlangs allein ſeiner
macht befabret / vnnd fielen zu dem jungen
{ asla: dargegen doch derglüdhaffte Gunt
ad feinen Vladislaum wider dieſelben und
menniglich mit der fauft erhalten und der
thediget.
In deme erſahe murah der Tür
diſch bluthund diefegroſſeinnerliche ſpal
sungenzu ſeiner gelegenheit gank bequem
und

1
Ongariſche
und mache ich auch an Vngern /als Tho
mas Zeech auß Comorra / alle ombligende
Grenken / auch Ofen ſelbemit der ſcherffe
angriffen /vnd der füne Gaupman Giſcra
auch auffder einen ſetten auß Caſar dem
Konig groſſenſchaden gethan / wietn glei
chem der Graff van Cili als des jungen
Königs {asla Verter vnnd Verwandter
auß Kernten manchen tnfall erreget hat.
Alſo tonte murahres ohne Widerſtande
das Rafcterland/ fo auch etwa Ober My
flen genennet worden / anraften / vnd beld
gert Grichtſch Weiſſenburg. Vnd die
weil er dieſe Feſtung/ als ein ſchlüſſei des
Vngerlandsachret, hat er ihm dieſelbig su
errobern genfitch in finn geſchloſſen. Die
ſem nun alſo nachzufeßen /hat erdieStad
mawren hofftig befcholfen / auch errliche
Thürm daran fellen /ond follends den ſturm
darauff angehen laſſen. Aber da war
nichts zu erlangen / vnnd vbet fich dürftig
lich der Stadt Hauptmann Johanvon
Ragus.
Als derowegen der feindt auch den
anlauff vnndfurm zum offtern widerho
ket / vnnd nichftowweniger mit ſchaden wol
innen worden / das es vergebliche mühe
würd ſein /mit offnem fturm weiter erwas
fura
Chronica. IIO .

furjunemen / erdacht er die Stadt mit vn


dergraben zubetommen. Nun lag ein
Sügelgegen der Stadt vber 7 hinderwel
dem er diß vndermerckt underfangen
tundt/alſo das er auch nach etlichen mo
naten ber nahe in die Stadt tomten /
wann nicht die beſagung durch einen der
feinde ſolches innen worden / vnnd ihnen
heimltd entgegen gearbettet.
Damals als file fich nahe ben ihnen
fein vermercati füdet der Sauptmann
ſeinegrube mit pulver / ſchwebel/ ſalpeteri
und pech /vnnd vermachet dtefelbig hindert
mit einer diden matoren und vieler erden /
allein das er ein flein loch durch daſſelbig
mit einem lauffenden fiwr die jugerichte
materianzuzündengelaſſen.
Demnach als fie den feindt an die
rechte fahnapfalle tommen ſein / vermer
det * ließ Rapas der Stadt Obrift das
W feror tnlegen / vnnd erfterzehlte materi
durch das gelaſſene sündtloch anzün
den / welche dann ſo wol ønnd mit for.
dhem nuken angangen / das der fetnde moea
gen der groſſen lengevnd weite der bilen
bet fiebenzehen tauſend darinnen zerſchmet
tert /erfitate / vnnd zu einem ſchon geroft
Vngariſche
gebratens/ ohne die Eſelvnd Kamel / ſo die
erden den meiten weg abtragen müſſen/
worden ſein. Dann dieweil das loch ein
yberaußweite lenge vnndfun Camelen ge
raume brettevndhåber viel menſchen vnnd
Vteh begretffen / vnnd im fexorwerd ein
groſſes gedrenge entfanden ſeint vberauß
viel Türden allenvon Camelen bnnd E
feln gu cod getretten.
Strumb dann auch entlich der feinde
por der Feffung , als er auch zuvor in dem
Aurm uber 8000. Verlaſſen / ongeſchaffe
auffbrechen / vnnd in Macedonien vnnd
Thraciam fich daſelbs im Wtnterlager zu
Kerden /abstehen müſſen .
Es hatteaber Amurahres in Rafet
en hinderlaſſen den Jfabecum einen b8fen
vnd liftigen tyrannen /welcher fich nichfto
weniger an den Gunniad / ſodamalszu
einem Weyda in Siebenbürgen vom K&
nig gerekt/ gemacht und das ( and jemmer
lich verherget/biß ihm gemelter Hunntades
endtlid dermaſſen auffn hals tomment
daser auch ihm mit wentgen faum in die
Stadt Sinderoviam entreiſſen gånnen .
Dennoch hat fich der feind bald widerumb
gefterctet/vnd dieSiebenbürger /wote juvor
mit graufamē würen Betmgeſucht.Vñ wie
wol
Cbronica. IIK
Bawolder BendaJohannes gunlad erftlich
bem feind rseichen müffe bar doch ſein yn
ůbertoindlich gemüht nicht von der raachy
1 tdnnen abgehalten werden . Derowegen
vnangeſehen der groſſen macht de fetndos
þar er en gewungenen hauffenverſamblers
1 den feindt in einem Dorff vnverſehens 4
berfallenvnd dermaſſen mit dapfertelt an
getaftet, das erau ſein raub vnd gut fampt
dem leben vber ein bauffen verlieren mür
fen /vnd ſeint an der zaal mit ihrem baupt
mann onnd Baſſa Mezetho ſamptſeinem
Sohngeweſen/jwankig tauſent. Von
derTürdenbefelichhaberond anderen cd
len heuptern hat man ein groſſen wagen ge
füllet/ des Baſſavnd ſeines Sohns haupt
A fornen drauffgeftedt/vnd dem König vor
cin beutpfennigtugeſdridt/ mit neben an
schendrer bitt/ mann wolte fich mit alle
macht gefaſt machen /dieweil vornemlich
ju befahren , das der feind dieſe niderlag
M nichtwerd vngerochenvorüber gehenlar
ſen / demnacinſonders ihm durch diefen
* RegoleMoldato vnd Walacherwiederumi
abgedrungen worden. Alſo bat fichder
Königaus Polen fterctenmüſſen /vnd ihr
alenthalben dieQberVngern gunftig ond
dxKönigin vndjþrem Sohn abfélig ge
macher
Vngariſche
macht/ hterauff Caſſaw / wiewol vergebens
belågert/vnnd Presburg zur ergebung ge
nötiger. In ſumma es gteng in Vngern
alles vbereinander /biß Cardinal Julianus
von dem Bapſt Eugenio auff einen frieden
ju handeln außgeſendet ift: Doch ift vn
der deren bandlungdieKönigin / wie man
darvor helt/ an gifft ombkommen / derive
gen dann diefes ondernemen chne frucht
abgangen .
Āmurahtes betre fid mittlerweil ge
fiercet / vnnd einen Eüratſchen Waſcha
vnnd furtrefflichen Kriegsmann Baſſo
die Molda / Walachen vnnd in Sieben
bůrgen den Sunniadem judemmen befoh
len / jhn auch darumb mit achrig tauſent
mann verſehen .
Aber dieſes ongeſcheuhet / begegnet
ihm der mutige Wenda mit allein funffie
hen tauſenden /griffihn mit folcher man
ligteit an / das auch zuverwundern / wie
Dodyder tereselt fich einer ſo gewaltigen
that vndernommen / wil geſchweigenci
nen ſo grauſamen hauffen obfigen können. Idio
Dann nachdem er ſein Vold erftlich zum
} beften vermanet / fielen fie einander wie die
wildenThteran/vnd geſchabe ein groß blut
vergteffen Bnterdem vermeinetBaffeus
su
Chronica .
Juntademund ſein Vold garzu vmbrin
gen / aber derfelbig fam ihm vor vnnd be 1

ſchloß ihn auf der einen ſelten gleichſam


als mit einerwagenburgt/grifffic darnach
mitfewrwerffen / ſchieſſen und den Kuriſ
EH
ſern mit ſolchem würen an/ das der Bar
ſa entlich die flucht nemen müſſen / vnnd
nicht mit der helffre feines Volds bezah
len können /ohnedieherrlichebeuteund yo
beraußreich vnd toftbar lagerrfojhm Gun
njades abgedrungen .
Wiewol nun Amurathes in vergan - 1 449
genen Jahren nicht allein an ſeinen Lega
sen vnnd Waſchen dreymal geſchlagen /
fondern auch vor Ørichiſch Waffenburgt
mit ſchaden abziehen müſſen 1 dennochi
weil er alle Welt zu freſſen gefinntt / ſon
derlich in dem Europa damals under fich
felbs zertheilety dorffte er fich einiges an
Handenichtverlauren laſſen / eswere dann
dar jhm dic Vngern ein järlidhen tribut
verwilligten .

Wegen dieſes hochmuts ſagre jom
ill8 auff antretben Juliani und bieten des del
7
drtebenen Gcorgen Deſports K &nige der
Raſcter oder Råten /ab /więwol er genklich
E vom Reich wegen des jungen {asla /einig
půlfnicht zugewarten /ohn das ihm Julia
nus
Vngariſche
nus der Cardinal einen hauffen gemeine
Voldlemit dem treußbezeichnet/ zugefüh.
ret / vnnd das die Polen auch ein zimlich
bold anbracht.
Vberfii demnach die Bylgaren ond
Rakerland / erroberre otel Stedt /vnd fchi
de darneben hunntadem mit 10000 man
an den Türctiſchen zeng / derſelbig vbir
rumpler bey nacht dte fend im lager /vnnd
erlegt 30000 derfelben. Darauff rud
ten die Vngern in Macedoniam / erlegten
vnd fingen Carambejum Amurathis blur=
freundt / welcher den ingang des gebirge
Demt zu erhalten ønnd beſchúßenanfom .
men,war Denſelben kauffre Desporet
dem Hunniadt vmb ein Ratilidheangal gel
des ab/verhoffend durch dieſengefangenen
widerin ſein Königreich inzukommen / fit
temal er wolvermerden konte / daß er ynd
vielgedachter Wenda des einfallenden
Winters vnnd fålte halber / nicht vid
ſchaffen würden.
Darumb zogen ſie auch dißmalnie
derumb triumphtrendevnnd mit groſſem
reichthumboñraubzu Ofen ein /des enili
chen entſchluſſes auff Deſpotis demütiges
bttten vnd Juliant ermanenmit dem frue
ling auchden frieg mit gröſſerm ernft wice
06
Vngariſche 3.
hyderumb zu ernewern . Sterüber begund
dem hochtrabenden tyrannen muratht
dermubtzufinden /vornemlich als er ver.
nommen , das ich auch viel außlendiſche
hülff bey dem König felis angebotren
Suchrederowegen erftlich bey Deſpotevnd
darnach ben Sünniade omb frieden an ,
wiewol erdenſelben ben lißt gemelēſchwer
t lich erlangen mochte: Demnach diewett
beides in Polen und Vngern inheimiſche
friege / vnnd alſo die fachen in beiden RS
nigreichen vbel vnd malßend Aunden /wür
deendlich ſo wolder König / als Juniades
jum frieden beregt / vnnd ward derſelbig
auch beiderſetg auff sehen Jahr mit einem
eidt ſohwur beſtetiget / doch das alles , was
: der Türd gewonnen vnd ingenommen/ ob
ne allein die Bulgaren reſttruiret end wi
dergeben / wie auch in gleichem beiðerfeiß
gefangeneinfondersCarambetus vmb des
Deſpoti. Sohn ledig werden ſolt.
AberJulianus vnd ſein Eide vnnd
frtedfeindefeliger Bapſt / ein Derr des ge
wiſſens/wie ervermeinet , lag dem König
ſo langtnDhren / hub auch den Eidtdurch
ſein authoritet genklich auff / vnnd baredet
pin entlich im herben Winter/wiewol nicht
ogne miffaden Sunniadis vnnd anderer
P ege
Vngariſche
ehrliebenden andechtigen Fürffen /zu einem
newen rnglückſeligen zug. Dieweil er a
ber den Semum ſchwerlich durchstehen
| mochte/wendet er ſich zurlincken zum Eu
riniſchen Meer/das er daſelbs am ofer ge
richts hinabzige/ vnd endilich ( dieweiler
des Gebirgs balber die Chriftlich Armada
311 erreichen zipeifelt ) fit Paläologo dem
Conftantinopolitaniſchen Reiſer vnd der
ſen Kriegsvold Rieſſen . Aber Amurathes
begegnet jhm alzu frue/als er den Selle
ſpontum mit kleinen Schifflein vberfah
ren. Michſtoweniger nam er onderwegen
die Stadt Varnam ein / daſelbs in den
entlich der feindt angetroffen /vnd ein har
teond blutigeſchlacht geliffert hat/in deren
anfenglich Vladislaus obgelegen /vnd den
Türcken in die fluct geld ,lag in bar. Vnd
man jagt/das /als Umuraihes / im erften
angriff/ das Crnic fix / ſo der Cardinal an
ftatt eines Fenleins getragen / anfichtig
wurden / laut geſchriehen habe: Du gecreu
kigter Chrifte, biſtu Gott/ſoſchüttedeinen
forn vber dein vole /vnd König/røeldheden
Eidt/ ſoin deinem namen geſchworen / alſo
Tihendlich gebrochen haben . Wiewolnun
Hunniades tor que angeſehen / daß mann
fich an dieſer victort benůgen laſſen ſolte!!
war

1
Cbronica . I14
wardoch der König nicht zü vberreden /
das er von dem ftreit auffhörete/ ſondern
ſeker auffs new an den feind /ond ward hir
obombringet vnd erſchlagen .
Alsnun die nacht hereinfiel / met
net ein jeder hauffen er wer geſchlagen /de
rowegen Sunniades das ferftretete Heer
geſamlet/vnd obers gebirge in die Wala
chey geführet. Gleichfals hat der Tür
diſche Ketſer die flucht an die handgenom
men / aber nach dreyen tagen erft / als er
den abzug erfahren / ifter vmbgefehret vnnd
bat das lager geplündert. Doch feindt
der Türcten in dieſer ſchlacht gegen des
Königs niderlage i ſo vor ein firaffe des
meinetos gewißlich zu rechen ) ben dretſlig
tauſend vmbfommen .
Db aud) ſchon der Königſchen in
ber ſchlacht aber fünfftauſendt nicht vmb
fommen / fft dennoch der mehrer their
ampt dem Juliano in der Flucht vnnd
aubengebirgen nacher der Walacher er
egen .
Sunniades felbs / als er daſelbs
um Werwoda dem Dracula als ſei
sem freundt angelendet tft er von
ben demſelbigen ohne vrſach in bafft
ezogen worden . Demnach aber
der
Pij
1
Vngariſche
derſelb fich endtlich desvnrechtenfelboge
ftraffet, hat er jhn bald widerumb loß ge
laſſen.
Als ernun dieſer gefahr entrffen/
berſamlet er von newem ein Kriegsvold /
legert den feinde / fo in Vngern ankom
men/ daſſelbig numehr inzunemen/ fidon
der augen. Benache zůndet er viel feror
in ſeinem låger an /machet hiermit die fein
deficher/alſodas pie suñiadem getdißlich
in ſeinem låger fein vermeineten . Uber
1445. under dem vberrauſchet er dieſelben in threr
ruhe/vnd erlegt fie ſemprlich an dem waſſer
Saw : Darüber verlor Omuraches die
boffnung Vngern z11gerinnen.
Alsauch Graff Vlrich von Eilien ;
etliche zur Kron Vngern gehörige Schla
voniſche lande in ſeine gevalt zu bringen/
porhabens/ widerffund vñ wehrer imJun.
niades vnd bracht ſhnder Kron widcrumb
jum gehorſam .

Lasla ber Vierbte 1 zu


Vngern onnd Behmen
König.
An,
Cbronica. IIF .

Ngehörter maſſen
ift Vladislaus umbkom .

de
VC men / vnd hatBapſt Eu
genius der Vlerdre durch
nichts anders vnnd beffers
leine obermacht vber die Potentaten erwet
ſen können/ dann das er dterem jungen Ko
nigbefohlen /wider den geſchwornen gehen
Jährigen frieden / welchener mit dem 2
muraht auffgirichret/die Türden fubefrie
gen: Darinnen er dochſampt ſeiner gan
Ben Kriegsmacht zuſchetterngangen /vnnd
dardurch dem feinde anlas geben / ſeine
macht alſoweit/ wie manheut zu tage leta
der fiehet/ zu erftreden .
Zudem hatten auch dieVngern den
jungen vnerfarnen König Oberredet / fich
einer fron/ ſo einem andern zuſtund zu vn
derwinden . Darumb / dieweil er 58fen
und ſchedlichen rahtſchlagen gefolget / vnd
Mich darübrr den ehrgeik meiftern Iteß7ge
rieht er in dteſen fleglichen vnfall ſeincs
Reichs im 4. Jahr.
Dargegen ward derjunge Laslavnnd
rechter erb und angeborner König Alberti
Sohn / ſo auch Vladislaus Pofthumus
genennet worden /von den Vngerncinbel
Pus lig
Vngariſche
lig von Keifer Friderich erfordert / doch
das gunniades ein Stadthalter vnd we
gen desKönigs jugend vnnd Kindheit/ des
gangen Königreichs verwalter ſein vnnd

bleiben ſolte. Aber er ward überzuverficht


vom Keiſerlenger auffgehalten /wiewol der
nxx Stadhalter hicrumb Direich jem
mer
Chronica . 116
merlich verberget vnnd verbrandt. Dar
nach griff er den Draculam wegen ſener
yntrém vnnd verhefens haiber an / vber
wandt / fing vnnd tódtet jhn ſampt ſeinen
Sohn/ond ſeket ferner einen Weywoden
in Walachtam .
Folgends verbande er fich mit dem 1 448 .
ftrengen Schanderbaffa / Serkogen der
Epirotarum / ruckte darnach wider ' an
die Türcken mit zwey vnnd swankig tau.
ſendt mann / ob ſchon der Schanderbaf
Fa von dem Deſpote in Raſeien / welcher
auch / auff das er / ſein Königreid, nicht
piederumb zu verliehren / gut Türckiſch
worden war ? gehindert vnnd aufgehal
ten , an ſeiner zuſage vnnd hülffverfehlen
mufte. Doch deſſen ongeacht failuge
fich Hunniades drey tag an einander mit
den feinden / erlegt derfelben vier vnnd
dreiſſtg tauſendt / mufte aber doch endtlich
die Aucht nehmen. Dietveil er nun
nach der flucht/ am dritten tag gang wer
loßvnder zween morder gefallen / vnnd
dieſelben fich vmbein gülden Ercuk / roer
beyibmgehabt/gefandet har er under dem
dem einen vnverſehens die wehr aus der
: hand geriffen /vnnd flebeidedarinte erſchla.
gen. Aber hiermit hette fein Vnglid
P iiij nodi
Vngariſche
1
noch kein ende / ſondcen mufte auch noch
dem Deſpoten in ſeine vntrewe hende fal
len/ vnd wolte erwiderumblos werden/ f4
vor ſeinen Sohn (asla zum Getjie geben.
Vnder deſen tamen die andern Kriegsleut
durch verſchub Scanderbaſſæalc/außge
nommen 8000.ro in der Schlacht vmbfom .
men / geſund widerumb anheim,
Balben fobald ſich Suñiad in vorigen fréf
sen befande/oberzog er dte Rågen vnd jhren
König Deſpoten ſtraffet ihn ſeiner vn
dandvartett mitverbergung des König
reichs / biß er ſich aller vnderthentgkett er b
bote/ vnd den Geiſel {asla ſeinem Vatter V

widerumb juftelet .
Aber hteçmit lude er ihm Umurathen
auffden hals/ welcher Frigtbechum jhn zul
øberziehen außlendet. Damals were es
mit dem armen Deſpoten außgewefen/ L
wann ihm nicht Hunntades mit eilender ti
hålff erſchinnen. Derowegen dann der
feindt auch dißmal mit grofem ſchaden / 0

1
fchanden vnd fpott abziehen /vnd nachdem
Frigibechus gefangen / außreiſſen müſſen.
Allrofibet mann / das gervifond war, das
alle dieſehand glüdſelig vnnd Riegreich ifti
die Gott mtt groſſen herrlichen thugenden
gefieret,begabt ond begnadet. Darumb
wot
Chronica. 117 .
or worden auch entlich alle Behmtſch Reuber
øndder Giſcra / ſobis dahero das Vnga 1450 .
riſch Königreich niemals anzufechten vn
derlaſſen /von ihm bezwungen und zu recht
bracht.
Sternechft haben endtlich die DA
reicher vndUngern ihren Königvom Ke
ſer erlanget / derowegen dann guñiades
ſein Sradhalter ampt/mit einer herrlichen
oration dem Köntg vbergeben / dargigen
4. jhndoch derſelbtg in ſeinemampt beſtetigt!
über diß weretenicht lange: dann der Graf
von Eilien /berede den jungen König/ das
• Suñiades niemals trewlich es mit ihm ge
meinet/vnd zwermal durch verråthercidern
Türchen, dieVngern auff die Fleiſchband
geltfert/ auff das er ſich htermit die Tür
dengum freunde/vnd ſich ſelbs in Vngern
zum König machte. Mit dieſer lügen
richtet er ſoviel an / dasHunntade der KS
nig nach dem leben Rellen ließ/ Aber er mer .
det den boſſen /vnd wuft fich wolvor jhren
or anſchlågenguhüten.
Als hiernach in Türcter dem Ty
-W rannen Amurathiein wüterich / nemblich
fein Sohn Mahometh im Keiferthumb
gefolget/ vnd derſelbig Conftantinopelvnd
Trapezunt erobert/ Ladislaus in fein Kd
.
po ntg
Vngariſche
nigreichingeführet / auch Huñtades wider
feiner mißginner willen / zu einem Guber
nator desKönigreichsVngern ntcht allein
beffettget/ fondern darzucin Graff in Bi
1456. ftrik ertleret worden / erſchal durch gang
Europam / wie das der Túrctiſch Keiſer
Mahomech mit einem grauſamen gearim
anzug / des vorhabens der ganken Wete
durch dteſe feineBilder mechrig zuwer
den : Da war ntemande der fueßhalten
1
wolt/ dannallein der tewre Suniadi poel
cher mit ſeiner macht und manlichen fauft
Grichiſchweifenburgt mit profiant vnnd
munition fu entieren ſich underftanden.
Vnnd dterpeil Mahomet in cineth
ausfall mit etnem pfeil in ein auge verwun
det/und halb todr mit vnleidlichen verluſt
und ſchaden 40000 erſchlagener von der
belagerung fich paden müſſen / namjhme
Suntad ad fein groß geſchüß. Aber doch
hette fich auch dieſer einig Menſchlicher
ſchuk vnd forfechter der Chriſtenheit alfo
vermüdet undabgearbeitet/daser kurk her
nach alser fein teftament gemacht / vnd zu
deſſen volnftredung feinem freund Capi
ftranum verordnet / ſeine Kinder zu Gots
tesfurcht / vnnd bevorab Matthtam zur
Manligkeit vnd ritterlichen thaten verma
Chronica. 18.
net / den 10. Septemb. des 1456. Jahrs
HIP
auch ſenfftiglich verſchieden .
Aber der ehrgeißig Mönch Capiftra
nus welchen der Papit außgeſchidtihiele
fich zwarals einen freund in allen dingen / 1

ohn allein /ward auch an ihmwar /dasvie


len lauten widerfehret / ncmblich das metre
menner des chrgeißes fich nimmer genklich
enthalten vnd euſſern tonnen . Dann er
berichtet den Bapſtzwar dte gange Hifto
ri/ aber doch ſchrieb er jhm ſelbs zu alle bohe
thaten /ond was fich rühmlichs zugetragen
vnd vbergteng Juñiadis ritterlichethaten
gang vnd gar. Allein ſteß ex ihm Sünnia
dis todalſo zu herken gehen /das er hierob
ihm ein tranckheit verurſacht / vnd dieweil
er tein arkney innehmen / fondern viel lte
ber ſeinem freund auch in tod geſelſchafft
leiften wollen , iſt er auch bald hiernacher
tods verſchieden.
Dieſeoberzchlte des terren Mans
Hunniadis Wolthaten , hat der junge Ko
nigalſo vergolten : Zu ende dieſes Jahrs
kam der König perſönlich auß Dftretch in
Vngern an: Auffderſelben reiſe bildet im
der Graff von Eilien ein/ wie jhm eben ſo
angenemGunnladen tod ſein ſolt. 2116
die niderlag der Türofen / dieweil er hier
durd
Vngariſche
durch ſeines Königreichs / nach welcherte
jemalsHunniad getrachtet / numehr recht
mechrigworden /wann er nicht eben daſſel
'big vonſeinen Söhnen Lasla vnnd Mar
thiagubefahren ( und mit mehrem was ihn
füglich dauchteifte auffs ergſte verdächtig
ju machen ) hat ſichauch in ſchreiben an ſci
ne freundvernemen laſſen /wieer fein tur
kemauff diefleiſchbandt opfern wolte.
Als nun dieſes dieHuñiaden vermer
· fet/vnd der König fampt dein Soffreuffel
Vlrich von Cilien gen Stuclwetſſenburg
verructt/ tam Ladislaus vnd derfelbig erft
lich hirumb mit worten an einander / vnnd
von denſelbengun ftreichen :Aber der Graff
ward mit vielen wunden vmbracht und er
ftochen. Dem Kdnig mißfiel die thadt
jum heffrigften / ftellet fich aber nichilome
niger/wicwol auß falſchem hergen, freund
lichgegen diepuñtadcs / vnd locter fichier
mit an ſeinenhoff gen Ofen. Damals
ließ er ficgefenglich inziehen / dem ønſchůl
digenZasladas haupt als einem trewloſen
Mann abſolagen / vnnd Matthiam in
fchwerer gefengnus tümmerlich vnd nicht
aum billichften onderhalten . Dder grau
ſamen that anonſchüldigem blut: O der
gröften vndandbartcit an des wolverdien
Chronica. 119.
3 ten Hunniadis Kindern : Vnnd ift swar
gleublich vnnd gewiß /das dieſer vnbeſun
nen König hiermitvicler Helden Herren
24 vngunft auff fich geladen / vnd ſeinen on
dergangbefordert habe.
Dann als er hiernechit gen Prag
feinen henraht vnndhochzett mitMagda
lenen Carl des Siebenden Königs in
Francfreich Tochter /fu volnftreden tom
men war /iftçr/ der Jüngling / achgehen
Jahr alt/ſchwebenpt in der blut feines al
ters , in feinerhöchten wirdevnnd herrlig .
fett/welcher ſoviel Kønigreich vnndVol
cfer fu regieren / alles auf der Welt über
flüſſig vnnd genug hat / von gifft under ſo
viel henden /diejhm allegern geholfen het
ten / innerhalb ſechsvnnd dreiſſig ftunden /
allen vndandbaren gum erempel hingerich
tet ynd verſtorben : Dargegen aber durch
wunderbareſchidfungStres Matthias 1458.
Gunniad /welchen er ſograuſam verfolgeti
auf einem verachren gefangnen ein mecb
tiger König an ſeine fatt im 14. Jahr ſet
nes alterß/ ju Vngern ertleret vnd befteri
get/ ein ſpiegelaller thugendt vnd Ritter
ſchafft.
alſo viel dandbarer erzeigten ſich die
Vngern wegen des alten Selden / wider
ber
Vngariſche
der Konig gethan / gegen die lobwürdigen
Sunntades.

SMatthias Hunniad / zu
Vngern vnnd Behmen König /
Herkog in Schlefi.

;
Cbronica. 120 .

S hatte erſtgedachter
Königlaslaals er nach ent
håuprung {adiblat Junnta
dis in Behmen reifate/ den,
Matthiam gefangen mit fich auff Wien
genommen / aber auff Prag tam er nicht
mit. Dann Gunniadis Mutter ein .
delich Weib /vnnd ſein Vetter Michael
Stlagio, dreteten {asla zubekrtegen /W0
er ihn nichtlos gebenwürde. So waren
auch die Vngern dermaſſen auff dte Sun
niadesgefliſſen / das mann ſich bedůnden
ließ ſie würden ehe den Türden zu hülff
nehmen / che Matthias ongerochen
bliebe.
Diereil dann nemlich der König
ymbkommen /permerctet König Georg Po
diebrath wasjhm drauff fünde/ da derge
fangene loß kommen ſolte: Derowegen
manngenklich erfuhr / das König Ladis
laus codt war / lies er Matthiam eilendis
gen Prag abholin /und brachteihn alſo in
ſein gewalt. Darauff fertigten die Vn
gern ein ftattliche legation zu jom / onder
forbeeren Matthiam zum Könige. Scor
gius / als ein verftendiger wetſer König /
nam Joooo pologilben/vnblịchoen23-14 8,
gern nicht allein Matthiam folgen / fon
dern
Vngariſche
dern gab ihm auch ſeine Tochter zur Eher
machetmit ihm einen bundt/beleitet ihn biß
an die Vngariſchegrenke/ vnnd biteb alſo/
der biß dahero ein Gubernator in Behmen
geweſen /numehr ein König bißan ſetnen
de. Drengehen Jahr alt war Matthias
als er zum König erwehlet vnnd ingefüße
worden . Herrlich und mit groſſem fro
1
locten entpfingen in die Vngern / brauch
ten ſichauch einer deſto ſchneller eil in die
Königliche Stadt Ofen einzufommen !
darmit nicht das eis vor ihrer antunfft
erbreche. Dieweil er aber ſehr jung vnnd
deswegen ihnen etliche vnruhige ºngern
ein vrſach zu einer rebellton vndenepörung
nemen fonten / auch König Cafimir auß
Polen / fintemal er das Vngerlandt gern
an ſich bracht/vielauß dem Adelrider jön
Verhekete/war fein erfte mühevnnd anſtok
ſolche mcuterenen zu dempfen /ond dicauff
rührer alle beiſeiß zu raumen.
Darnach ließ ihm Gott der Almech
rig gleich als oberin maſſen Sercules fur
gröften arbeit erboren /drey gefårliche trics
und feinde zu handen ftoffen /welche dann
nicht allein einem ſolchen jüngling / ſon
dern woldem Sannibal oder dem Groſſen
Alerander zu ſchwer vorkommen weren /den
Cbronica. 121.

$ enen wider den Römtſchen / den andern


bort den Türdiſchen Keifer/vnnd den dritten
wider die Behmen . Alſo erwochlet der
König auch dren Jauprleut/Simon /Se
baftianRoegoni vnndMichacin Zillach
* fetnan Vettern wider dieſefcinde.
Mit dem Keiſer Fridrichen ſchluge
fich efterwehnter Simon /außvrſach/ote
weilder Keiſer auß anregenetlicher Vnga
riſcherGerren/ als inſonders Niclaufen
Vilachs /dte Vngariſche fron binderhal
sen. Nuhn wendet das glüctdem jung
ling erſtmals den růcten , alſo das Simon
die flucht nemen mufte. Derowegen dann
a: Matthias /wie junger gleich war als er
dieſes feindes macht erlernet / fich auff ein
liftigenanſchlag begeben / vnndérklich die
Vngariſcheabtrünnige Herrenmit guten
wortenund verheiſſungen vom Ketſer wi
derumbabwendig gemacht/darauff deffel
ben Kriegsrold vnverſehens vberfallen
und gertrennet/pnd leßlich durch Geſand
i renden Keiſer begütigen laſſen / vnnd ſich
gleich als in ſeināſchuß ergeben . Darmit
er dan ſo viel zu wegen bracht / daß ihm die
fron gegen 60000 gulden zugeftelletwor
den/ mit der ferneren abredt/das fich der
N Keiſer als ein Vatter /pūder König als et
uem
Vngariſche
nem Sohn gegen einander verhalten fol
ten . Em fallauch der Königohne erben
verfterben würde/ſolle das Königreich an
den Ketſer oder ſeine erben gefallen fein.
Vnder deſſen lag Sebaſtian Roſgo
nn gegen den Behmen zufelde. Aber dte
fer vnfallvnd frieg rühret daher /das Eli
fabeth König{asla Mucter die Haupiſcut
Otſcravnd Teleph in Ober Vngern ober
Cailaw vnnd Zolio / auch aber andere
Stedre mehr gegen dem Behmerlandt zu
Vogten genache / welche dann allenthal
ben Raubſalder gebaiven /vnd dteſelben
mit Behmen farck befekat haben : Von
welchen fernerden Vngern 28 Jahr lang/
viel vbels zuigefügt worden / biß das endlich
ermelter Sebaſtian fie angriffen /obermuna
den ennd viel Schieſſer ihnenmit gewalt
abgedrungen hat.
Der dritteHauptman Michael des
Königs Mutter Bruder ein after Gerry
vnnd des Köntgreichs Stadthalter i der
anch inſonders Matthiam / als manſon
ihm ſelbe das Königreich angetragen / 811
dem Vngariſchen Reich befordert / lag den
Türcken in baren/tunte aber feine fachen
ſo wol nid )t verwahren /das nicht etliche
verlaumbder/demnach er dem jüngling fren
ond
Chronica. 1.3.

und ohnefibew ingureden pi'gre/ ihn / als


banner nach der Kronevnd'Reich fundet
be ongebühr angeben. Derowegen ihn
Dann Matthias fangın /vnnd in einem fe
ften Schloßverwahren laſſen war auch an
dem das er ſolt vmbgebracht worden ſein /
wann nicht ſein Mundtoch ein lårmen ge
madhe,alswander feindt vorhanden / vnd
biermit zu wegen gebrachthette /dasmen
miglich zunwafengriffen vnd fich ins felde
begeben / dannenbero ermelter Koch ohne
berhindernuß ote Schloßbrücken auffge
legen / vnnd ſeinen Herren entledigen fon
nen. Sobald auch der auff frenem fureß!
bar er beneben dem Koch vnnd einem an
beradiener das obrig gifindlein im Schloß
bingerichtet / vnnd darnach in eil die fee
Rung mit Bawren befekt / vnnd alſogegen
Der außgezogenen beſakung/welche numehr
mille fie niemandt von fetnden vernehmen
innen/widerumbin das Schloß begehret/
biß zu feines Krtegsvolds anfunfft be
firmer. Dieweil ihm aberder hohnvon
einem Vetern / dem König/berctcſen me.
bethat / ſchidet'er eine botſchafft an ihn/
parffihm ſetnevndandóartete vor, inſon
berswiceraletn durch ſein zuthun zu einem
König (wie dann esan ihm félbs war) er
web .
Chronica .
wchlet /ond nachmalen darumbals ein vera
rehter leiden müſſen. Der König als er
folches angehöret / von ſeinem eigenen ge
wiſſen oberzeuget verfdhnet fich alsbalde
mit jhm /vnnd verwendet alles auff diever
leumbder und beſtetigt ihn ferner in Nieder
Vngern zu einem Stadthalter / vnnd86
neral Kriegsobriften. Nach dieſem wen
det er fich wiederumb gegen die Behment
kriegte viel mit jhnen zuſchaffen / biß ent
lichder freymütige helt Giſcra entſchlor
ſenfichanjöngu ergeben. Den nach dem
derfelbig geſehen ,das Gott dieſen Jüng
lingin feinem Königreich befteriget wolte
er auch ferner ſeinem willen nicht wieder
ftreben / ſondern entbore dem König / das
alles waser gethan / und wider jhn gefric
ger/hette er von wegen Königs Laßla/ dem
er mit Eides pflicht verbunden /alſo ver
richies: Numér aber/ dieweil derſelbig
aus dieſer Welt verſchieden /onder / Mat
thtas / von Gott an ſeine fiadtgeſekt / be
dinde ihn auch ferner onweiſlich gehan
delt fein / fich wider jhn suſperren : Wol.
lederowegenſhm hiermit alleſchidſer vnnd
Sredre vber Itefferthaben / auch ſonſt hin
fúrojhm nichftoreiniger als dem verfterbe
nen König mtt trewe vnnd glauben vers
pflicht

1
Vngariſche 123.
pflichtet ſein. Dem Könige hetie nicht
fiebers / noch angenemers begegnen tån.
nen /alsauseinem ſo manhafften Fetender
beſſen trcmo gemüte menniglich bewuft /ei
nenſo vnverhofften Freundt zumachen .
Woltederowegen fich mit guttharenonnd
Hugent/ viel weniger als mit den Waffen
bberwinden laſſen . Nam demnach ſolche
besGiſcræ erbietenvñ Freundſchafft nicht
alleinwilliglich auffond an /ſondern vereh .
et jhnmit groſſen gaben , nahme ihn in ſet.
te beftaħlung auff/vnd /das noch mehr, ver
náhlet erjhn mit ſeiner verwantiñen eine.
Machomer der Türtiſche Ketſer aber
serachiet gleichfalß des Königs Jugendt/
sermetnte es mit einem findezuſchaffen ha
jen /ond ſchicker den galybeg vnnd Landt
yogt oder Waſcha aus obern Myften an
te Vngarn / dientederlag vor Stuelweif
inburgt zurechnen . Uber jhnen begega
tet daſelbß des Königes Vetter / erlegte
in groſſen hauffen / eroberte viel gefang
teund ein herrliche beute / vnnd jagte die
brigen in die Sam. Dalybegvermeinet
teſeſchand ond niderlag abzuleinen 7 ver
amblet darumb ein nen seervnnd vber
id damit die Stbenbürger / muffe aber
much zum andernmahl außretſſen. Dem
tij nad
Vngariſche
nadier aber nicht nachlaſſen wolte / erleg
1

se jhnn anch Matthias zum drittenmaht/


vnnd eroberte wiederuinb das reiche Sande
Boſnien ſampt der Stadt Jayjan vnnd
24 andere Stedre. So baldt aber har
te er den riden nicht gewendet / tam der
Türkiſche Keiſer mtt einer groſſen macht
for Junza in hoffnung dalbig micder
umbzu erobern . Derowegen er dan ohne
underlaß Tag vnnd Nacht geſtürmet i der
König als er ſein vorhaben vnd dan der be
faßung noch vermercat / fertiget er feinen
Scharmeifter Herrn Emrichen von Se
puis mtt sto «yen regimenten Kriegsvolctab
die Stadt zu entſekin. Dieſer nun weil
er dem Feind in offenem feldt zu ſchwach /
faicaevi ibotten / vor ihm hin / ſo eingea
ſohren außbringen muften wie der Köntg
felbft mit aller macht darher ztehe / des ent
lichen entſchliffens /ſich mit den Feinden
ju ſchlagen. Machomer aber/als er fol
shes angehöret/wolte diefem nicht answar
ten ſondern verließ alle ſeine munition und
flobe in aller eil in Macedonien . Vnnd
wardt alſo die Stadt errettet / auch der
mechtige Fendt mit einem bloſſen nichs
rigen geſchrip in ein' fcbendrliche flucht
bracht:
2 .
Chronica. .
Alſo ift nachmalen Konig Mattht- 1494
As/ als er ermelter dreper medhtigen Fein
de abtommen / mit groſſer Sclinitet zu
Stuclmeiſſenburgt gefrðnet. Darauff
har er jhm vorgenommen die Türcken zul
befriegen /daru jhmden die Venediger viel
Jarlang Goooo fl. vberreichen laſſen . Al
ſo hat er in Rágote Stadt Zoynich beld
gert vnnd zugleich in mittels das Stedt
lein Streverauch darinnen eses viel/Sil
bergruben hat / beſtürmen onnd plündern
laſſen. Dochift er ebnermaſſen wie auch
suvor Machomet von Janja durch ein er
sichres geſchrey von einer groſſen mache
des Türckiſchen Keifers /ſo in furteman
tommen ſolte / außder belegtrung abge
ſchrect worden .
In Vngern erhub fich abermals
ein rauberiſch gefindlein von Behmen /ſo
man die Brüderacſelſdhafft genennet /vnd
damahls vom Keiferin die Acht erfleret
worden . Zu dieſem har fich ein küner
belo Suela genennet/des Königes diener
benebenandernohn einigevrſach geſchla
X gen /vnnd diereil der Reuber bey 7000/ 6
bel in Ober Vngerlandt hauferet. Ste
baweten ein ftarcke Feſtung ausdemKo
niglichen Caftel Caftelan . Aber she fie
2 titi Richs
Vngariſche
fichs berſahen /ombgab und belegerit fie der
König dennoch entwiſchten ihn bey 6600
ben nächeltcher weil / awar allein eine tiene
und geringe getdr. Dann der Köntg fol
ches baldtinnen worden /fie ereilet /ond den
mehrer thetü erſchlagen . Die vbrigen
haben die Bawren zum theilauffgerieben /
zum theil auch in das lager vor Caftelon
geltefert. Vnder andern wardt auch
Suela von einein hoikhawer / als er im
waldt verirret vnnd vom hunger ganker
legen / gefangen vnnd vor den König ge
bracht. Derſelbig hat ihn ſo baldt bener
ben noch 200 Xebern vor Caftelon auff
hengen laſſen /vnd darinir diebeſagung/ ſo
noch 300 Man vnd 200 Reuberiſche wei- ,
ber ftard /dermaſſen erſchrecket /das fic fich
auffgnad vnnd ongnad ergeben. Doch
haben ſie darmit ihr leben nicht erretren
mogen /ſondern Teindinder Donaw fempt
lid errrendet worden.
Nadh dieſer verrichtung bewarber
fich ber den Fralianern vmb hülff wide
den Turcen /welchejm beneben dem Papſti
auch Jährlich darauff soooo ft zu befol
dung verſprochen.
In Stebenbürgen entffunde auch
dne cnrpërungvnd abfalvalfo das dermei
its
Cbronica . 12 .
RetheldenLandroogt Joban Weywoda
por enen König aufrteffen. Dieſes be
wegt Matthiam Rezu vberziehen: Doch
dieweil der Weywodt baldt gum creuk
getrochen und ſeine mißhandelung , das er
fich von andern bereden laſſen / fremmurtg
betandt / batjmder König leichtitch verzic
hen.
Ethat ihn aber hierneben nicht me
nig betimmert der vnfall ſeines Vertern
Michaelis des alten Gelder , dteweil er
nemltcher zeide vnnd in mittelsdieſesauff
lauffs in einer Schlachi vbermannet / ge .
fangen vnnd nachmahlen zu Conftantino
pel gefópffet worden. Vnd dan auch hat
ibm fein bedråbniß gemehret /das feines
Varrers alter Freundt Emerich von ihm
abgefallen / zu welchem er doch ſelbſt mir
feinem ſtartopfflein /alsder ſich nicht mehr
Heinreden laſſen wolte/ſondern alten wolver
dieneten Leuten der vngebür in reden zube.
gegnen ønnd ihnen vber die naſezufahrens
fich en gewoonheit angenommen . Mich
the floweniger mufte er fich nach der Wala
chey tenclenvnd StephandenWeymoden
darumbdas er sonjhmabgefallen vnndder
Stebenbürgiſchen Factionmitconfort be
trtegen , daſelbß tamer in groffesefahrſei
20
Vngariſche
nes lebens/als in die Walachen in Banta
bender nacht vberfile die Stad angezündet
und ein geferrlichs treffen auffdem marcti
in den gaſſen vnd für dem Palaft /bey dem
febein der angezündeten benſer erreget.
Doch hat der König 7000 erleget / gegen
2200 ſeiner Kriegßleut ſo «r verloren.
Dartegen oft auch fopft /wie er auch ſelbe
der mehrertheil ſeines Kriegsvolcs ver
wendet worden /Alſo muſte der König fich
in einer fenffié heim in Vngern tragen laſ
fen /dodh das jhm zuvor Stephanus wie
derumb ver{dhnet worden . Auch begega
nerjbınauff der heimreiſe Emerichmit ei
nema ftabrlichen refigen zeug/vndward da
felbft aller afvieſpalt onder jonen auffges
haben.
Der Papſtwarff das Königreich
Behmen unterdieMonarchen (wie Mer
curius den Gülden Apfel unter die Gdt
innen das fie fich darumb retſſen folten /
darauff dann auch vmb daſſefbigeinwun
derlichs gerren fich erhaben . Er trugs
König Matthiæ án / dieweil erwufte das
derſelbig einheffriger Berrond nichtleicht
ſich wiederumb auf dem fattel zu bringen .
So Iteß auch der Keifer aus verbekung
dcs Papfts ,König Gcorgen vber diecreme
fallen
Chronica . 126 ,
falen /verhofftefeinem Sohn Maximilia
nodas Königr«ich zu erlangen . Zudem
I ftunde König Cajemir in Polen in glet
o cher hoffnung. Matrhias aber war der er
im Harniſchfilete den billichen vnnd viel
nórigern Túrcfen zug / fo erihm vorgenom
men /wtederumbein onnd zog auffMah
rern . König Georg begegnet ihm an der
Behmiſchen grenke/war aber diel zu leicht
verlohr viell volds vnndroß / vnnd fchret
poiadcrumb zu bauß. Doch blieb fein
altefter Sohn Victorinus im låger i det
hatte turkjuvor DAreich oberfallen /vnnd
war von des Ketſers Kriegsvold/ in dem
er vnvorſichtig ombher ſchweiffet / hart be
fchedigt worden. Dieſen erreichte König
Matthias in einem Schloß / belågertejhn
zum ftrengiften. Sein bruder Gerkog
Setnrich wolte jbm zwar rettung thung
aber es war vergebens ynnd vmbfont.
w Darumb,machte er ſich bey nacht durch die
Macht/ vnd fam alſo darvon: Darauff
pan ſich viel Feftungen in Behmen vnnd
N M &rhern an die Vngarn ergeben. Der
Köntg in Polen mercket wie König Gcorg
in gröfter betrangnts unde/vnnd gedachte
nuhmer des Königreichs febig zu werden.
Begeret daroban jn /das Reich ſeiner S :
Vngariſche
nectnem abzutreten /dannhiermit würdeer
fich aller gefahr entledigen. Aber König
Gcorg vermerdet den betrug / ſchlug ihm
nicht allein ſein begeren ab /ſondern war
auch genklich in milens König Matthiac
ftir Kron Behmen zuverhelffen. Alſo
trug es fich zu /das der Ketſer ein orfach ge
wan mit den Vngern einen newen onwil.
len zucrregen vndvber den Kønig beffrig zu
1469m súrnen . Dan km fråling des 1469 Jahrs
øberficl er das LandrzuBehmen mit 16000
man. König Georg bactedie macht nicht,
darmit er dieſem herdringenden mådhrigen
geflüre ftewren /vnd wehren können . Der
halben hielt er foviel an , das er mitMar
thta zu einem geſprech tam /vnnd htelt jhm
fragwetfe für,was ihn doch beweget , ſo
grawſam gegenjbm / der jhn doch nicht al
Için ſeiner gefengniß erlaſſen /ſonder auch
darzu mit ſeinerTochtervermåhter/gu mů.
then vnnd ſeinen todt zu befürdern . K8
nig Matthias antwortet das folches alſo
dem Papſt vnnd dem Ketſer / dieweil er als
ein tekerverworffen /gefalle. Als auchhie
gegen Gcorg fetn verantwortung gethan/
iſt es alſo weit auff ein anftandtverglichen ,
onder welchem entlich biß auff ein Jahr
frieden gemacht.
Alfo
Chronica. 127.
hat es fich ferner im abzug be
Alſo
geben /das Köntg Scorgen beide Söhne
Matthiam bißgen Dimik belettethaben /
vnd ſich gegen einanderauffs freundtlichr
$
gebåret. Darob namjhn derPapſtlich,ck
Legat ein gelegenheit dem König zu rah-,
ten/ dieſe beide junge Serren gefenglich
einzuziehen / dan hiermit würde er beides
den Vattergleichfalß nötigen /fich anjhnı
vmb friſtung ſeiner kinder willen / juerge
ben /beides auch allem Krieg vnd vntoften
cinende machen . Solches vnerhörtesan
muten hat denauffrichtige König dermar
fenzu jorn bewegt/das er den Pfaffen mit
bntvirſchen angefiche vnnd worten dieſes
onbillichen rahos höchlich verwieſen / auch
ihmhinführodergleichen an zubringen mit
ernt verbotten / Rintemaba argliftige ver
Rellung und ſolche verrehteriſchefúclein
einem Adclichen und Kdniglichengemůch
fumahl vbelanfehen /vnd nicht gesiemens
Die Jungen Gerren aber mit ftadtlichen
veretrungen zum Vatterabgefertiget.
König Gcorg kehret volguter hoff
nung anheim / aberdieBiſchoffe/ fo vom
frieden weder håren noch wiſſen wolten ,
brachten bey den ftenden in Behmen ſo viel
tuwegen /das fileju Dimit Marthiam zum
König
Vngariſche
Köntg erwehleten. Zwarwoegere er fich erfia
lich daſelbig anzunemen / doch weil erver
hoffer König Georgwürde erwgauffweger
in maſſen albereits disfalß,gure anſchlege
beſchehen /311 befriedige ſein / Iteß er fich ent
lich darzu vermügen. Solches verdrop
König Georgen /ondoteweil jbnen / denen
Behmen / Matthias den brauch deskilchs
nicht geftarten wolie/ wehleten die lande 1

Herrn mit berpilligung jhres Königs Ula


dislaum Kønig Caſımiri elteſten Sohn /
wieder Matthiam . Yn mittels oberfil
Victorinus Mårhern verherget daſelbig.
Denfelben ſchlua und fieng der König ond
ſchidet jhngen Dfen /da er buyiwen yah
ten gefangen lag. Nach verrichtung dil
fer fachen /fehret er wieder in Vngern /dar
innen König Eaſtmir ein vnruhe erwcdet
Harte/den derſelbig ſchaffre Matthta je etn
wiederwertigteit vber die ander. Wer
heget auch die fürnembfte Vngariſche
Herrn wieder jhn. So grieffe zudem
Šalimiri bundigenoß / Stephan Serkos
in der Walachey , Siebenbürgen an vnnd
verherget daſſilbig Landt.
Herkog netnrich Victorini bruder
eng Atiget vndes dellen dieSchleſy / rúdtte
forders in Mårbern dafeloß vberwandt/
und
Chronica. 128.
onnd fchlug er den König in die Flucht.
* Darnach als König Georg por be- 1471,
tümmerniß desclenden guftands geſtorben /
und die Behmen König Matthiam gent
lidb) verwerffen /auch nach vielem grzendt/;
vnnd gewerre Uladislaum auff die vorige
wahlzum Könige beftetigt/vñdargegen der
5 PapftiſcheZegar bullenvnd briefe fürlegter
vnnd Matthiam zum König ernennete/
gieng erſtmahlsderlermen recht an : Den
Matthias bewarb fic vmb Vold wieder
diefen nemen Kdnig/ ſo feierte König Eaſi
mir auch nicht /der hoffnung Matthiami
ſowel vmb Vngern als vmb Behmen / zu
bringensfintemayu die VngariſcheLandt
herren newlicher zeidt cine newe auffruhr
erreget/vund Caſimirum den Jüngern zu
einem Vngariſchen König erfordert hat
ren . Zwar brachte er 20000 Mann ins
felot/jog darmitinVngern/mufteaber mit
ſpot /alsjönder mangel an geldt vnd proe
to fiantobereilet/gtetchſamineiner Ruche wice
derumbzuructe weichen .
In dem fich nuhn die Chriftliche
Potentaten alſo oncinigen /vnnd Chrift
ich blut vergteiſen /nimmet Mahomet die
dte gelegenheitden grimmigen Iſabegen /
in Europain zuſchiden. Daſelbig durch:
ftreiffer
Vngariſche
freiffer nicht allein dic { ånder in flyria
am Meer/ fondern auch Areich bißandte
grenken Jialiå vnnd führet in diesoooo
Menſchen hinweg /ohne einigen wieder
Handt. Namedarnach an macht immer
fu / durch der Chriſtlichen König inner
liche ſpaltungen / vberfiel Schlavoniamy
Sftriam vnd Friaul/ vnd triebe abermahu
derſelben inwoner 12000 hinweg. Dan
Matthias au feine gedancken wieder Po
fengewendet vnnd daſſelbig in ſeinem hikt
gen jorn jämmerlich verwüſtet.
Wendet ſich demnach in eil wieder
den wüteriſchen Machomet / fo jhm feine
Stadt Jangan bart belagert. Derfel
big als er einen anfug vornommen / ver
ſencket er fein geſchüß infraſu /brad in
ſchneller eiú anff vnnd Hohe in Thracien .
Als nuhn Matthias faum anheim fom
men /rúftet er fich wieder Polenvnnd Beh
men zugleich als wieder Vatter vnnd
Sohn / famin Schlefien mit einem auß
exleſenen mutigen / wicwel nicht groſſen
hauffen / lågerte ſich inønnd auferhalb der
Stedt Breßlam . Dbnuhn auch gleich /
Caſimir vnnd fein Sohn Uladislaus mit
ſolcher macht ankommen / mit deren ne deri
Turda su wtederſtehen genugſam gewe
fend
Cbronica . 1296
fen /fportetun tribulteret fiedennoch Mat
» thiasmit außhủngern/ Profianebenemen
bno ( charmukieren dermaſſen / das ficent
inlich mit hohnvnndſporttinen anfandtju
1 inachen begeren müſſen. Vnnd dieweit
in mittels dieſes Kriegës Marthais durch
e feinshauprlene Polen grauſam verhergen
und verbrennen laſſen hat Eaſimir ente
lich auß norh den frieden angenommen.
Auch haben ſich die König Uladislaus vnd
Matthiasalſovergliechen /das fte betde den
Titea etnes Kdnigs zu Behmen führen /
und die Schlefoonnd Mårhern [ eine leb
jeir Matthias behalten /vndwofern Ula
dislaus ohn erben abgieng / Behmen dar
u bekommen ſolte
* Vnder deſfen fchictet Machotnet 1457.
720 000 mann in dieWalacen /ond wie
wol m «bracdachter Stephanus (ober wefa
chenzur ſelben zeit fürtrefflicherer Kriegs
man nicht zufinden ) von aler Welt vera
laſſen /brachreer dennoch auß Vngern und
| feinen Kriegsvoldt ein hauffen / ro kaum
o im dritten theil dem Feiende zu verglei
then zuſammen / mit welchem eryngeacht
der Feindemacht/ diefe mechtigen Kriegs
ſchar angriffen vnnd biß auffs haupt «r
legt: Dennoch hindert dis Machomet
R WC
Ungariſche
wenig an belagerung der Stadt Sapha
vnd eroberung ſonfvieler Inſulen : Uber
htergegen belagert Konig Matthias das
Schloß vnnd Fefte Sabaß oder Saw . A

Dann als er vermerctet wie ſo zu einem


i
verderblichen ſchaden des Vngariſchen
Königreichs /der Feinde dtefes vnüber
windrlich Caftell erbawen laſſen / richtet et
all ſein datum vnndvermogen dahin /jhm
daſſelbigabzudringen . Nuhnheiten dar
gegen vber auff der ander ſetten die Vn
gern ein gegen Cafteli erbawen / welches
doch an ftercke dieſen nicht zu vergleichen /
dann Sabak nicht allein an dein maller
Saw gelegen / ſondern auch mit demſel
ben gleich eine Inſell / genklich in einem
graben vmb führet worden . Aber MA
thtas ſchlug darvor ſein Låger vmb win
cerszeit /ond fürmet ohnwnderlaß. Dem .
nach ersnuhn mit geralt /fu erobern'nicht
permochte / Werfledte er etliche Fähnlein
Snechte hinder die Feftang an einen fil
chenorth eraber ftellet fich alswan erab
stehen there/ wieche auch in ſolchen ſchein
auff 3wo Bdſche meihlen hindan . Aig
derowegen dieSabaker Türckenjhninab
sug beleidigen wolten / vnnd fich mehrer
theils aus der Feftung iu felds begebent
grice
美景
急 与差兰

chen H
U
SA BAZ
12
SABAT
3
Chronica. 1302
arteff det hinderhalt zufeinen Vorrichmen /
ønndæftiege die Feftung, alſo wendet fiche
auch gu gleich der König ,ſchlug die Sao
båger zurüc /entſetet die feinen / vnnd ge
wanmit folcher lift die Feſtung.

Erklerung des Abriſſes


Sabak.
A. Dle Baw.
B, DAS Stedlem
C. Das Schloß .
D. Gegen Caſtell der Ongera.
E. Bogwtha Fluß .

emnachden Konig Marthiamdasgem


lúdvor Sabak ſowolangelacht/ rü
det er fæner vor Zenderin an der Donam /
mache darvor dreri ftarcter ſchanken von
Daunwerct mit erden außgefület / mte
welchen er die Stadt alſogeengftiget/das
man weder zu wafferoder zu lands jbr ent
Fagung anbringen fondre.
Dis nachfolgende Jahr hielt er
5X ti pot .
Vngariſche
Hochzeit mit Beatricen König Ferdi
nandisyon Neapels tochter /ond ſchlugen
in inittels derſelben etliche Vngariſche
Obriften den Altbegen bey dem Stadt
lein Pakezin influcht / jagten dicubri
gen in die Donaw /fingen vnnd fópfren des
Alibegens bruder Scenderbegen . Dar
auff verfamlet der Türck ein neu heerige
man die ſchanken vor Zenderin / plundert
ønd vet dabet mtt febwert vnd fear Dall
matten /Muñen und Dacien.
Darnach folgct auff die hochzete
cin netver trieg wider den Keiſer. Den
daſelbig Konig Matihtæ gang wider
wertig / vnd vieleicht hat auch Matthtası
wie gemeinlich ſchelige topfte zuthun
pflegen / vrſach darzu geben . Derohal
ben als der Keifer aus dem Ntederlande
vnd der Bayeriſchen bochzeit mit Konig
Caßmirt Toc;rer onnd dem Serkog aus
Bayern / herauff fam /nam erihm in ſinn
Marthiam zu beziehen. Disfalß trrete
der gute Keiſer Cabriob er ſonſt gleich ein
weiſer Serr war: Er drawere auff den
bundt / fo newlicher zeit zwiſchenjhm vnnd
den Königen in Polen und Behmen auff
gerichtet. Aber leßlich wetſet fichs aus/
das der GriechejuSparta rechtgeſagt,das
dis
Chronica. 131.
die finder mit würffeln / die Könige aber
mit verbündtniſſen vnnd Eiden zu ſptelen
- pflegen. Den winter vber ſuchte der Kct
ſer ſeine Landsherrn / ſoer in verdacht ge
gefaſſet / das ſie ein heimlichen bundt mit
den Vngern gemacht / vnnd mit Matthia
cin vornemen hetten /beim vnnd ergaben
fich ihm vtel Schloſſer . Aber das ander 1477
negitfolgende Jahr verlteſſen ihn ſeinenes
webundes genoſſen / darumbdrang Mata
thias wie eine waſſerflurb in Oſterreich
# (vnangeſehen das die VngariſcheHerrn
folche wiederrietben vnnd baten er wille
biel mehrdte Türden bekriegen ) In die
fem zug führete er ſeine newe Braut / ctn
månlich Weibmitjhm . Erdurchftrei
fet ganx Dfterreich / biß an die Boyeria
ſchegrenke / vnnd brachte dasgankelande
in feinen geroaldt. Doo fåndte er die
Stadt Wien nicht erobern /ſondern muſte
darvor abziehen . Den frommen Krei
fer remete es zu ſpat/ das er zu vielgetrawati
undvertrug fich mitMatthia ,wiewol auff
e ſehr ſchwere Conditiones vnnd abredt:
Dan er muftefich ſeines rcchtens am Kd
nigreich Vngern gang versichen / vnnd
König Matthiæ dic leben / ſowolvber das
Kdrigretch Behmen /als Uladisla ver
X tij lieben :
Vngariſche
liehen: Vor dieeroberte Veffangen mu
Até « Matthiæ 180000 gulden zahlen /
wiewoll der ſelbig / als der Ketſer mit erle
gung dieſer fumma feumig wart 7 die
Sefungen lang get innen behalten.
König Matthias liebte den friden
deſto mehr/ Äncemaữ die Türchen zugleich
für ſelben geituber das Adriatiſche Meers
biß an der Veuediger gebieth /omherftreif
ffeten . So ricrecer auch endlich mit
Polen vnnd Behmen ein Vertragvnd frie
den auff/vnnd hielten alſo groſſevndtoft
479 bare Panderen zu Olmik.
Uber under desgrieff Macomet 2

die Vngern auff ein nemesan: Denn ona 1

angeſehen / dasernuhmeraud mit demal


ter von tag zu tag oberladenwardt / Iteß er
dennoch nicht abſeinengewalefuerftreden /
und fein reich zuvermehren / ſtunde aud in
i genklicherhoffnung/noch einfondereMo
narchiam anzurichten / vnnd die vbrigen
Reiche tn Europazuvertilgen: Derhalben
ſchide erdts Jahr 1 ooooo man in Ste
benbürgen daruber warens Waſchen ge
feke. Matthias war netvlich aus Måh
rern heim kommen / feumete fich alſo auce
nicht / fertigt als baldi ein Kriegsvold /
Das e fiets in bertallung hielt dem Fein
de
Cbronica 132.
de entgegen vnnd brachte auffin Bngen
was er fondre. Mit dieſem griff er oon1494
Feindt an dreyen ortenan / vnd erlegetden
ganken hauffen / vnnd die Sieger htelten
darnach ihrnachtmahl auff den todters
törpern .
Zurſelbengett 'erreugerefichein ſehr
gute gelegenhett dem Türcken ben jutom
men /aber der Chriftlichen Köntgvnetntg
teit verderbet alles. Matthias wurde
durch das gicht alſo abgernartert / das e
nicht mehr vermochte weit zuretſen /dar
zuzandet er führ vnnd führ 7 mit ſeiner
+
nachbawren . Dennobes fichſchon biß
fweilen anſehen ließ / als ſtunde er in gu
ter freundtſchafft mit dem Keiſer / Bch
mcu yno Polen / fo hat esdochteinen be
ftandt/ vnnd verblieb jederzeidt ein heim
Lichergrollvndverborgen mißtrawen. 6.
hielten ihre Königreich auch nicht sber
ein ander /dan Gott wolte die fünde Eu .
ropæ heimſuchen / derhalben mufte dos
Pürden macht zur raach ober die Chri
Alen je lenger je mehr innemen darumb
giengecinnewer Kriegin Ditreich wieder
an vnnd oberwandt Matthias die Ketſe
wiſchen / dieweil ihret su wenig / alſo trie
ste gang Dfcrreich tn. Darzu ergab
X ti fiche
Vngariſche
1485fich auch das nechRtfolgende jahr 14830*
Sradt Wien / allein die Newſtadt hielt
wieder /vñ befunde bey dem Keiſer/ oclcher
dann auch in feinem hohen aleer fich fci
ner fænern raach ondernemen molte / wetl
er mufte das alles / was er jekt verlohren /
nach todrlichem abgang des Königs ( der
nuhmer in folcher ſeiner ſchwacheit nicht
lang leben fondre) Teinendes Keiſers Er
benwiederheimfallenwürde.
Der newe Türcktſche Keifer Ba
fasech fürchtet ſich nidit wenig für Mat
thia / darumb machet er mit ihm ein an
ſtandt / beneben oberfdickung des leich
nams Johannis Eleemofinarii, denſel
ben ließ Matthias zu Ofen mit groſſem ge
preng befatten: Er gewan vmb dtelezett
auch die Newftade nach einer langwirt
gen belagerung. So brachte er auch das
das Reid inein anderevnnd beſſere ord
nung mit gewiffer form vnd mahfdtelafte /
als dieberey vnd morderey ju ftraffen / ge
richte groß und klein subalten /geugen zu
verhdren. Jtem wie man ſich in Kriegen /
Tieferung der zehenden / verwirdungdes
Eides /vnnd in Appellationisſachen vers
halten auch wie man den geik der Prte
fter abſchaffen / vnnd die Jahrmaratteri
chern
Chronica. 133 .
cheren ſolte. Jn (mmaer verendert faftal
les nach anfunfft ſeiner newen Braut/ftel
let eine newe vnnd prechtige haußhaltung
an /darumbjhndann entlich feine Vngern
einen weibiſden Kdnig nenneten.
Aber ſtraffet dargegen offentlich ihre bewrt
ſche Scytiſche arth zu leben /ſchaffetallent
halbenjhre vbrige onmenſchliche gebreuch
ab /ondführet allgemach in cin b8flichund
freundtlich teben . Vermanet die land
hern ſampt dem Adell zu einem erbarn /
jeuchtigen wandel/ hieß fie nadbjfrem det.
mügen. herrliche Heuſer auffbawen / vnnd
auch die frembren erróaß milter zuhalten :
Welche fücke jhnen zuvor ein ſcheuſalge
weſen. Zu dieſem allem reiect er fic init
feinem eremped an /vnd fieng an allenthal
ben die ſchloffervnnd verfatne Thumbſtift
auffs herrlichſtguernewern vñ gu bawen /zu
welchemer fichvmb gelehrte menner / auch
fonft vmb funftreiche werckmeiſter mte
Fleiß bewerben thet. Demnach fehree er
allen fciß an / in erziehung ſeines Sohns
Johannis Huniadis /vnnd gewehnee ibn
au groſſen fachen / dieweil er vornemlich
permerctet/dasſein jßige Ehgemahlin vn
fruchtbar / des vorhabens ihn dem Xeich
vorzuſeken /aber dtefeſchankchar Johann
RO nicht
Vngariſche
nichtgerahtenwollen , ſondern es Atteg idma
ein ander ins neft wtejbr hicnegftanhören
werber .
1490 Eshette zwar Matthiasihmvor
i genommen /die Polen auffs newe gubetrie
gen ; Aber es beſtundt ihn noch zu dem
giche vnd retſſender glteder / cin hißig Po
dagra / wie es dan ben folchen Parcfen be
wegungen des gemůts vnnd leibes ( darzu
auch dte JungeBraut / vndfarce Wein
ſehr dreneren ) su kommen pfleget. Das
legte jahr als die natur durch dte franc
beiten gefchwecht / betraff ihn einlindera
ſchlag an beiden ſchenden /alſo das er nir
gendt hingehen kondte. Dazumahl war
1 er zu Wien vnd håret dafelbs Franßiſche
Oratores: Sekte ſich darnach zu Eiſch
und alsmanjhm friſcheFeigen fo er neno
Itcher feidt aus Stalten betommen / vor
tragen wolte/diefelbig aber die boffleut ver
ſchlopfet vnnd auffgefreffen hatten / erfür- ,
net er fich darob dermaſſen / das er garzit
tert und biebet / dardurch wurden die hu
morcs erreget / vnnd serfloſſen indiezelli
den /des gehirns. Darauff erfolget als
balpt der folag /da fiel er zuboden / vnd ver
lohr zu geleichallesfühlen ſampt derſpra
die alſo das * alleinſehnarchite/poinfelt
ond
Chronica. 134 .
ond Heulet. Legelich velas ihm auch der
arhem /darauffverſchiedt & den folgenden
tag /nemlid an einemmontag/welcher war
ders Aprilis.
Vndhat alſo König yuntadfeln
leben auff dieſer Welt geendet 7 ctne furche
aller ſeiner Feinde/welcher derChriftenhete
mtt feinem groſſen gemüht ſehr núgitabhel
te ſein können /tannicht Europæ Factum
und groſſe ftraff oder etwa auch verhenglt
cher ondergang/obonſerm vielfeltigengot
loſen verbrechen vnd ſündeverurſacht/ im
wege geftanden / vnnd muß derſelben hal
ber des Fürcten macht auch bißauffdiefen
tag jemchr vnnd mchrzunemen . Doch
haben auch / wieinglechem nachmainber
ønfern zetten / die Påpft ſolche innerliche
Krieg ſelbs verørſadit: dan fic Iteſſen dan
Sürdenblåben /vnnd tradhtatenalcinwie
fiedte Kirchenin Behmen , dieihrer Ty
1
ranney hinderlåftig/ dempfen möchten / e
ner maſſen /wie fie auch ikundtallerhande
unwillen onder den Teutſchen Fürften ob
der reformierten Kirchen anrichten .
Seine leich brachremangen Stuliveiffer-)
burg / alda wardt fie in einer el bey vnrů
bigen wefen befatiet , Keiſer Marimi
Anus Friedrichs Sohn vbertamalsbalde
Vngariſche
wieder das Sande DAterreich rampe der
Stadt Wien. Die Vngern aber wur
den vber der Wahl eines newen Köntgson
ens: Ctlichewolten den vertrågen ge
mäß Marimiltan haben / darumb er auch
als baldt Stulweiſſenburg ingenommen .
Der König in Polen wolte ſeinen Sohn
Johannem Albert in Vngern einſeken:
So hielteJohannes Huniad oder Cor
vinus KönigMatthiæ vnechter Sohn /
Ofen innen . Aber dte Königin Beatrix
gienge jhren anſchlegen zuvor/ dan fie als
ctn Spanterin /brachredie regierung itftig
Itchysujhren henden. Doch fchletejhr leke
lich deranſdlag. Es het jhrKönig Ula
dislaus den fic ju Olmik geſehen / wolge
fallen /das he ihn auch bterob gern zureye
Achabt. Demnach fie dan hierneben den
Königlichen fig in jhrer gewalt het /zu dem
die fürnenbfte Vngariſche Serrn vnnd
das ſchwarzeheer / das die verſuchite und
ferdekte Legionen /auff ſhrer ſetten. Da
nam fie Uladislaum / ſo mit wenig Vold
daher zohe/ auffvndan / verjagre den jun
gen Suntad auß Ofen /vnd Iteß Uladisla
um denis Julijaum König ernennen und
außruffen /darnach er furtersden 14Sep-
tember getrdnet worden. Darauff ero
bert
Chronica. 135 .
berter Stuclmetffenburg: So ließ es auch
Marimilian defto leichter fahren / weil er
4 wider Frandretch einen frieg vor ihm
hatte auch dieweil jbm vnnd ſeinen
nachkommen die anwartung zum Kinig.
21 reich Vngern zugeſagt/vndverbriefer wor
din . Darzu vberwandtUladisla feinen
Bruder Xiberein einer Schladje.

Vladislaus der Anber .


ĝu Vngern vnd Behmen
König.
Yermit befriedet er das
Königreich Bngern /aber der
Königin war erondandbar.
Dann auff des Papfte . ( der
dochein Spannter) erlaubnis
vnndzulaſſen /vnangeſehen er jør dte che
Derſprochen / ließ er fic fahren /dann man
wende jhre vnfruchtbarkeit für/ond toard
das arme Weibalfohindergangen. Dar
umb begab fie fichgen Neapels/vnd bracht
alda ihr leben zur Dieſes richtet állodte
Römiſch Cæleno/Bapft Alexander / an
bar jonzuvorvon den eide / den er der wtt
Vngariſche
tibgehanabſoluterervnd loßgeschtet: Sle
aber ftilleter hternachmitgelde.
Sonitwar dieſer König/ob er dhon
nicht zugar ſcharfffinnig / eines ziemlichen
guten verfandes /der Sarciniſchen fprach
wol erfahren /vnd ein liebhaber der gerech
1 tigteit vnd frtedlichen wefens/im regiment
gårig vnd gelinde / jhmvor ein ruhm hal
rende/waner niemantau nahe feme. In
ſchweren ſachennam er der Rehte gut be
důnden vnd wolmeinen fleifigan: {cho
ſich ſo einer wol zum sied ſcholle/ beſchluß
er/vnnd faget darauff: Doberli. Dan
l
nenhero ihn viall Kinig Doberfi zu nen
nen pflegen.
Esverſamblet aber bey ſeinen geiten
der Türckiſch Ketſer Bajacethein vnzclich
Voldzuſammen /darmit das Vngerlandt
zů vberfalen . Alſo tam der Türkiſchen
Waſchen einer mit 8000 retfigen durchs
Crabaten vnnd raubet biß auff Jula vnd
Petaw . Drencenus ein freudiger
Obrift desKönigswoltediefemongemach
ftewren /ond the derowegen mit dem Feind
( vnangeſehener demſelben zuſchwach / vnd
fein Kriegsvolct ſo der mehrertheil zuſam
men gerapffte Bawren vnnd vnverſucre
feut 7000 an dersabl) ein treffen. Dem
uado
Chronica. 138.
nady fon aber Frangepanus en ande
Kriegsmaninder Schlacht(dentlichver
laffen /ifter månlich ftreitend entlich gefan
sen und der Pngern 8077 erlagt worden .
Dieſe niederlag hat denKönigſowol heff
sig betümmert vndangefochten /als dasjm
ficherlich andtherrn vnd inſonders Serr
Šaurentius vnd Stephanus /wiederſekcen.
Paulus fniflus aber ein freudiger Kriegs
man /wolte nichftoweiniger dieporige nt.
derlag rechen / vnnd die erſchlagne gemü
ter der Vngernwiederumb auffmunten.
3
Darumb sog erim Harrem winter vber die
vberfrorne Donam fiel in Mifen / erobert
des Alibegen Cafted / ſchak / Web vnnd
Kinder /vnd hat darnach das gange Rori
aner Landtgeplündert. Altbeeg tamzwar
mit 8000 mann inß feldt / tondre aber
Paulum /derſchon vberdie Donaw/ niche
erreichen /ſintemal das eiß alberett auff
gebrochen . Darumb wer er ſchier son
finne tommen /rauffet ihm ſelbfvor unge
다.
vult den Bart aus vnnd zerbieß ſeine eigene
bende wie ein ander narr/ vnd fondre doch
htermit fein verlohren gutt nicht wieder
bekommen. Allein gieng e darmtt omb
3
wie er Griechiſch Wetſſenburg durch heima
licheverrahereyin befommen möchte. 2
ber
Vngariſche
ber Paulo wurden dieſelben ſchelmen fund
gerban /derfelbig fieng vnnd warf Piein ein
grawſam gefengniß /vnnd nach dem er fie
wcl ausgehungert ließ er jeeinen nachdem
andern braren / vnd ſeinen geſellen zu freſ
fen geben / biß auff den lekten / ſo alſo vor
hunger / wienichts mehr von ſeiner gefellen
braten übrig/ond durft giftorben .
Es ſchrteb auch der König einen
Landtag auß gen { ectaw / beſchiedt dahin
die Landt Serrn/ inſonders ſetnen Bruder,
Alberten Köntg in Polen /daſelbs erwch .
leten fie von beiden theilen gehen Männer/
ſo endlich den ftoieſpalt zwiſchen Vngern/
und Polen beigeleget und vertragen. Dar
auffint er auff Siebenbürgen verrucfet/da
fabß ckliche zwieſpalt in gleichem hinzule
gen . Solches aber tamdem Túrcen balt
gum behelff/ vnnd hette auch daruber ber
nabc Griechiſch Weiſſenburg vberfallen
vnd erobert / wann nicht erfgemelter Paul
Kntfius die ſchwache befaßung entfeket!
ønnd die Feinde abgedrieben- Der K &.
nig tam kurk hernad) zu dieſem Paulo/ſtel
let jhm mehr Vold zu / mit dein er gan
Myſien geplindert und nochviel cin groſ
ſers gerban/ wann jhm dicandern Saupt
leur gefolget / ondnicht viel Iteber mit ihrer
beurs
Chronica .. 1377
beutcombkehren wollen . Auch war deſſen
ein vrfach, das viel ermelter Paul vom
sin fchlag gerühree'ond lahm worden / derowe
M gen er das kriegsvolat mit guten worren vű
* , vorbildung der groſſen beut vnnd reichtu
po meri ſo noch zu erobern / ferner zurücken
nicht bereden tundte. Docb ift eraudz turk
hernach geſtorben vnd Jofa an ſeine Rade
then in Temeßwar geſett .
Aberder K &nig fordert in mittels
bor ermelte halftarrige landherrn gen
Waßen : Gerkog Zoreng als ein hallarri
El gerond aufrůriſcher mann woltenicht er
ſebeinen / fondern ſihidet ſeine mutter guin
König ihnzu entſchuldigen . Deſlenere
grimmete derKönig /ond beſchloß ihn als
ein ungehorſamen zu vbersichen vnnd zu
& Atraffen. EraberRohe in JŲyrten /vnnd
#belegert ynd getoan hingegen Bauptman
Bartholomeuß Villach . Darob verzaa
get gerkog Corenk an allen ſeinen facient
undbar Pfalegraff Stephan feinen ſchwa
ger auch einen Landsberrn ihm beim Ks.
#nig widerumb gunft zu erlangen. Derſel
sy big verſuchte zwaralles/richret aber nichts
f auß. Vnd wiewol auch vielandere vor
ihn baten onnd intercedirten / föndre man
go den König dennoch nicht erweichen / biß
'Vngariſche
er ihmal ſeine Schloſſervnnd Landt durch
Jofam / Panli nachtommen /wegen ſeines
yngehorſams allen Landtherrn zum erem
pelabgewunnen . Darnadh als er geng
ſich zum creuke getrochen / haterjóm zwar
gnade widerfahren laſſen / aber doch ſein
Landt zuidſen eine groſſe ſummageldtauff
erlegt. Peter Pocken hat er ſeinnerlie
ben bubenftud halber topfen / den prior
gu Aurana /darumb das er ein burendreia
ber / falſcher gældrminger/ vnnd ſonſt ein
trokiger bube/ verſeuffen / vnd Sigismun
dum Biſchoff 81 Sünfffirchen / darumb
das er diebftalßaus gemeinem ſchak bezuch.
tiget vnd vberwieſen /inf gefengniswerffen
laſſen. Doch har derfelbtg fich mit400000
gulden nachmahlen gelóſet. Auch hat er,
ſonftviel andere gedemütigeyſofich alſo
vnbillich ſeiner gåtigfrit rnißbrauchet,
darzu danjhm /wieauch ſonſtenſein Reich
zu ſaubern /die Behmen viel volchond geldt
angebot:en vnd erleget haben .
ISOI. Im Jahr isoiftarb der Königzu Po
len Johan Albert vnd wiewoll dt Stende.
tn Polen den Uladislaum zum König er
pochlet / ſo vberließ er doch das Reich fet
nem Bruder Alexander. Innechit folgen
demu
Chronica. 138.
dem Jahr heuratet er Fram Annen eine
Frankoſin auß demgeſchlecht der Vaſco
num ,
Eben funffjahr darnach jog Keta
fer Marimiltan vor Preßburg / darmit er
der Vngariſchen Serren Confpiration
Gertrennen vnnd den tletnmütigen furche
ſamen König (drecen möchte 7 dieweil er
inſonders bernommen /wie er jhm das Ki .
nigreich zu entwenden gefinner. Aida,
wärdt der Keifer berichtet wie die Kont
gin [abwanger /darumbmachet ereinen an
Aandr mit dem Könige biß suihrer gene
ſung1ennd hiernach /als die Königin den
elfften Julijein junges Serrlein zur Welt
brachte / volnjogen ple cixien genklichen
frtedent. Das Serrlein wardt Ludwig
genennet / bat wenig freude auff dieſer
Welt gehabt: Seine Mutter gebar ibn
jur onzeit / audjohne baut /nwelche ere
Arhie
n genmit falben
ſ en vnd j w tte rn /rzu deng
epflaſte
r i
b frone m ch : J zeiten jnadh gwtaerru er
t ü ſ m
ge nes norersben lecbher on re en
Fei Var
r /wemel erjbhënverin feienn ho
n r i n
he alt vo fenten abft es forg rs wold
e
len : mIåhmletneu jahnrdefnetn alte war e
er ve r / Im gehe jahr trat erin
6 tj regt
Vngariſche
reglement vnnd wardt entlid, im swang
ften erſchlagen.
König Uladislaus / als er.cing
mahls in Behmen verreiſet vnnd ein grof
ſer auffruhrvmb der suffiten willen vn
ter dem gemeinen mann ond dem Vnga
riſchen Adel entſtanden / vnd das König
lich Schloß von der bürgerſchafft beyna
geſtürmet wortē/geriether in groſſegefahr,
alſo das er beynahe von cineinalten Beh .
men in einem Fenſter erſchoſſen worden.
Darumb wandet çrerftlich groſſen fleiß an
die auffruhr zuftilen / darnach grieffer die
anfenger /ließ dem alten die baut abarchen/
und die andern mit gremlicher marter fin
richten .
15II. Zudem onderſtunden etliche(dinar
banenvnder dem Xoel auff den grenkca/
groſſe muterey zu dreiben rnnd die Icute of
fentlich gu berauben / dieweil fie fahin
das der gitige vnnd friedrame König vor
ſeines Adels pracht ond hochmút / nichts
thun fondre. Aber auff dieſen fchedli
chen wandel vnd folk ift groſſe rewe-erfol.
get / nach dem Gott dashochmütig vnnd
ſeiner Obrigkeitwiderwertig Kdnigreich
Vngern / mit dem fluch geſchlagenvnnd
berbannet hat /in maller thiger Zeitvoraua
gen
Chronica. 139
gen . Vmb dieſen laufftam Selymus
durch den Varrer mordtzum Zirdiſchen
retch /vnd wahren in demſelben jahre groſſe
entpérungen alſo / das man jhme einen
mechtigen abbruch thun fonnen : aber Ula
dislaus wartet feiner muſigen tage / vnnd
machet auch derhalben einenanſtandt mit
dem Túrafen .
14
Vber dieſem allen erhus fich ein
groſſeraufflauff vnd blutvergieſſen derje- 1514
nigen /die mit dem Creuk bezeichnet vnnd 7

wider den Türchenverſamler waren . Men


niglich flagte vber den König /dag er den
{andtherrn allen murwillen geſtartet / vnd
gigendom Tården ſtille ſåffe:vnd darumb
ftunden die Batren totder des Adelß /ond
inſonders der Biſchoffe tyraunen auff!
lieffen dem Ercukbezeichneten hauffen zit:
dan Thomas Biſchoff zu Gran Päpſt:
licher Legat /vertauffer daserige leben den
sinigen /ſo fich zu dem Tůrcfen frieg gebrau .
dhen laſſen wolten/ vnnd tam darauffbaldt
ein hauff loſer vorwegner leut zugelauffen /
finreimahl der hochmut/pracht/oberfluß/
vnd beſchwerung der vnderthanen zur ſel
bengeit/ wegen des Königs vnachtſamkeit
mechita pberbandtgenommen. Die auff
S tij 86
Vngariſche
geftandene Bawren wehleten ein Haupt!
Georgen gecf / fo zum drittenmahl dem
Türden abgefieget / vnd dargegen doch des
Teuffelsdand zu lohn bekommen . Dar
nad grieffen fieden Adelfan /tyrannifirren
grewolig / biß fie entlich in einer ſchlache
vberwunden /zum thellerſchlagen /vnd zum
theit gefangen worden. Lerlich hat Jo
han WeidaStephani Sohn /derhernach
König in Vngern ſein wolteifie alleſampi
biß auffs haupt erlegt / die Obriften hat if
Grønmenſchlicher weiſe abrhun onno bin
richten laſſen. Gcorgen zegt het er mk
einer etfern glúendenKronen getronet/
ihm ein ader eroffnen laſſen /vnnddas blut
ſeinem bruder {ucacio zu lauffen geben :
darnach muften etliche gefangen bawren /
ſoer darzu auß gehingert/ ihn alſo leben
dig mit den schnen zerrtſſen vnnd freſſen .
Die Bamren aber und andere haupeleut
Iteß 'er zum theil ſpieſſen / zum theil anffm
roft ein wenig braten /vnnd darnach hun
gerigen ſewen zu freſſenvorwerffen

Ludwig der Ander Kö:


nig fu Vugern vnd
Bebmen.
Im
Chronica. 140.
M Jahr 1916 den 13
Martij farb Uladislaus,wel
chen roman etwa einem ver
gleichen (td / bedåndtet mich
das er dem Römiſchen Kei
fer Arcadio ſehr ehnlich geweſen ſers. Dan
gleid wie auff deſſelben Arcadij abfterben
folgere die treñung des Reids ſo durch die
Gotthenvnd Wandaler angerichter : Alfo 1516.
oft nach Uladislao durch die Türden / Scut
Ichen vnnd Siebenburger das Vngeriſch
Königreich genklich serzerret worden.
Noch kaum geben Jahr war (ud
wig alt daer ins Kontgreich getreten /dar
auff dan erfolger /das der onglücfſelige
Waiſe von ſeinen Landtherrn onnd Råh
fen / die aubereit under einander anfingen
parteniſch zu ſein / ben feinen Vngern vor
nichts geachtet worden. Doch warde
auf einem Landtag ju Ofen von einem
Gubernór ønnd Stadthalter /dem Reich
zum beften gehandelt. Muhnwar Johann
Weydain groſſem anſehen /der ſtundtnach
demſelben amp: /doch verhinderte ſolches
der Keiſer / dieweil er ihn nichtvor tremo
erkennen wolte ) das alſo auff dißmahls
nichts verrichtet worden.
S iiij Nach
Vngariſche
Nach dem auch der Türd derer
Königreich in Drient mechtig worden/
trachtet er ferner mie er Europam auch on

SADelen

der fein tyranniſch joch bringen mochtes


tam wider in Thracien vnnd rüftet fich mit
aller macht zu maſſer vnud landt wider die
Chriſten. Keifer Marimilianus wach
te vor fein Reich und ftercet ficinglet
chem ihm zu widerfehen / alfodas fichsan
fchen
Chronica. 141.
ſehenlief /als hettealle Weltzu dieſem krieg
luft vnd begierden . Aber ſein tödlicher ab 1819
NA gang har den frieg und wol fürgenomme
nen zug vernichtet. Sofraß auch in Tra
cten eingiffe das ander /nemlich ein giffiige
b8ſe peffielenk den auch gifftigen vnnd
böſen Selimum / eben an dem orth da er !

ſeinen alten Vatter ermorden laſſen.


Ntchitoweniger hat das große on- 1521
glüc vnd fleglicherjammer darinnen das
Landt zu Vngern noch heut ftecket / da
malß fich leider angefangen /vnd haben die
Türden allevorwehren /ſo biß dahero Vn
gern geſichert/durch drungen. Sterzuga
ben aber die Vngariſche Herren vrſach mir
ihrem törichten hochmur, Solyman
ſchicte einen Legaten in Vngern /derſelbig
jeiget Köntg Ludowig an das Solyman
nuhmer ſeines Vatters Reich ingenom
men /ond menniglich ſein gnad vnnd port
su fried oder frieg von ihm zu begeren an
iko offen / darumb folten ſich die Vngern
ihres gefinnens auch erfleren vnnd deren
beider eins erwehlen. Die folgen uber
mütige Vngern hielten den Legaten an
vnnd lieſſen jhn verwahren/ mit dem vor
wenden wie in gleichs jhrem Legaren vom
Cúrctiſchen Keifer auch widerfahren und
SV alſo
Vngariſche
alſofich an jego widerrechen wolten . Der
felbig abgeſandeer aber wahr eben zu Se
lymo an kommen /alß'er Egypten befriege
te: darumb hetteer jönenaus verhinderung
ſeinergeſchefftemitjhm sichen heiſſen /vnd
darnach als diefelben verrtchtet /jhn woll
und ehrlich widerumb abgeferriget. Ko
nig Štgmundt in Polen hattedaſſelbtgihr
thôriche vornemeningenommenfchtet
derowegen an fie mir vermanung fie folten
doch neben im einen Legaten gen Conſtan
tinopel abfertigen /den Türckiſchen Lega
ten erlich dimittiren / vnd den frieden weil
er ihnen angeboten /nicht außſchlagen /ond
Solymannum ber diefem des Königs
ønzettigen geringen alter / auch verwirten
juftandt aller fachen /niche erzůrnen noch
fum frieg erreißen . Åber diefer guter
raht wart von den Landtherren verworf
fen .

Erflerung des Abriſſes


Grichiſch Weiſſen
burg .
A. Saw fluß.
B. Thurm Darinnen das Wühlwerg
und
ll
1
ST t51.250
H3SOSHO
$
1
Chronica. 142
vnd Piſtory:
C. Das under Schloß und pforte.
D. DAS Øber Schloß.
E. Die Stadt.
F , Dongw fluß.
Derowegen verſamblei Solymanus
en mechrig friegßvold wegen anhaltung
ſeines abgefantens / vnnd in dem die Vn.
aern auffdie Kontgliche Hochseir Ludovi
di pandeireten und thurnter htelten / belå
gert /ondergrab vnd gewan er die gewaltig.
fte Feftung in Vngern Griechiſch Weif
fenburg / zu groſſem ſpor vnnd fchaden der
ganken Chriftenheit/allein ob der hülffvnd
gelegenhett /die weil die Feftungnicht der
gebühr befekt vnnd mit důchtigen leuten
perſehen wahr, ſoſonſteben alſo wolivor
ihm als ſeinem vranherren Amurath und
auch anherren Machomet den beyden groſ
ſen kriegshelden / ritterlich ehalten wer
den können.
Aber da wahrniemande der fich zu 1528
wehren gedachte oder ſolches vor ein ftraffe
ihres vbermuhtß gcachtet/ſondern die getka
wånftam Doffe / ſonderlich die Biſchoffel
ſogenden Jüngling aus / vnnd brachten
ſeine ſchake an nidhimit welchen fie hoffare
tretben
Vngariſche
treiben fondten. Dargegen warder KS-.
nig alſo geldiloß /das wann die Biſchofte
in der Stadt Königliche Panceten htel
ten vnddie Stadt von troineten erprauſet/
das Schloß gleich einer einode anzuſehen /
under bißweilen mangel leiden mufte oder
den mein /ro er zur nocturfft trinden wolter
" ber den Virgern auff gul borgen gezmour
gin war. Seher alſogeber eß zu /Wo Mun
che/ Pfaffen vnd diegeikigeJefumiter das
regiement haben. Zwar hat man dem
jungen Konig Margraff Gcorgen von
Brandenburg zum Gubernator zu geben/
doch alſo das der Vngariſche Adel das
beffe in feuften behalten . Darob blie
ben die Vngariſchen grenken vnbefeket/
vnnd der Türciſibe Keiſer vnverhindert
en Vngern. König Ludowig rieffiwar
erflich das Reid) vnnd feinen ſchwager
Ferdinanden vmb hilifan /aber da war ni
mandt dahetm / ſondern man woltezuvor
die fache durch geſandten befichtigen laſ
fen /aber onder deffen war beides Dfen und
der König dahin. Danals derſelbig weder
vom Reich / noch dem Polen ſeinem Vet
ser hülffbefoñen mochtel Zur ftundt fieng
der Legat an des Königs vnfall zu bewet
nen / auch der König felbe an ſeinem heit
Chronica. 1434
und wolfarth zu verzweiffeln. Wolte doch
an jhm nichts erwinden laſſen / ſondern
maner ſeine freſſende Biſchoffe und Edel
laut in Garniſch. Aber da war feinelen
fondern vermeinten auch die prallende 1

Sandrherrren /jab rühmeten fichsanch / wic


fie den Feindt mit wenigem Vold ſchla
Acn vnnd erlegen wolten. Paulus To
moræus ein pnerfahrner / hoch drabender /
ruhmrediger münich / vnnd Birtoff 311
Coloza /wolte mit gewalt Kriegsobrifter
ynd Feldtherr fein / lieffonder dem Polce
ombrond weiſet mit hend vnud fålTen wie
e die Türcken nieder hawen wolte. Man
glaubet e ihm fintemahler zurBeit einem
Türctiſchen vortrab mit Rieg begegnet,
Darauff ward stoar der frieg beſchleſſen ,
und etliche Fahnen Teutſchevnnd Beh
men durch das ablaßgeldt beworben /doch
ther das gange Geer nicht vber 29000,
mann.
Mit dteſen fog der König freudig 1528
sufeldt den Feindenynder augen /ipardoch
ſo wol onder feinem eignen Vold mit
heimlichen Feinden / als dem Türden
felbßombgeben. Darumb als es bey Mo
bak fun ftretchen tommen ſolte /wolte ein
bei der Vngern nicht frxiten / entheid
abey
Vngariſche
aberwardt flüchtig als man mitten imftreit
wahr /önd blieben allein die Behmen vnnd
Seutſchen bey dem König mit unverzag
tem berken m/ ånlich ftreitende biß fie aller
ſchlagen worden . Der fantaſtiſche Too
moræus blieb gleich zu anfangs auff dem
plak. Der König fam in der Auctie mit
cinem einkigen diener an ein flein waſſer
lein7 daſelbß traffer ein durdo sulten furt
an / alſo das der gaul darinnen beftecten
blieben /vnnd entlich ſich mit dein König
überſchlagen vnd denſelben dermaſſen in
fohlam getrucket / alfodas erdarti jam
merlich erftiden müſſen. Der dtenet
dieweil er dem Kdnig / wegen der ſchwere
des gauls nicht zu helffen vermocht hat e
dennoch den orth woll abgemerder / vnnd
auß fenem bericht hat man darnach den
todt en König alda gefunden /vnd herauß.
gezogen , 7 Bifchoff vnnd 150oofindt eta
ſchlagen .
Det Yürdtiſche Reifer abét fog
nach erhauptem Steg practs auff Ofen zu
erroberté die Stadt vnnd ſchloß den 14
September. Er beſichtiget zwar dasKs.
nigliche Schloß / aber vber nacht blteber
nicht darinnen /die weil es ihm im Allco .
fan verbotten. Erſchicken darnach freiff
rotten
Chronica. 144.
i torren auß welche biß in 25000 Men
fchenan man wéib vnnd findern zumtheil
« fchlagen /zumtheil aber in ſchwere dienft.
barkeitweg geführet.
Von dieſer zeit an hat es in Vn
gern alſo zu gangen / das jeder nachachen
de tag alatt betrübter geweſen / als derver
gangte.

Ferdinandus Römis
ſcher Keiſer / zu Vngern und
Behmen König / Lrg .
herbog 34 Ofter
reich etc.

Alch dem Königlichen


begrebnus /ward ein gewapne.
ter Landtag/in maſſen bep den
C Vngern gebreuchlich /ange
Relletund gehalten /dafelbß erlangre Jo
ban Berda / der ſein friegsvold noch bei
ſammen /vnd dem des Königs vndergang
nicht allein lieb undangenem /ſondern auch
furreglich war / eklicher fürnemer Herren
Aimmen /die jhn zum Köntge erwehieten
vnnd frdneten . Aber viel andere ehrlie
bendefromme herren erinnerten fichderal
Vngariſche
ten Verträge / verfügten ſich derhalben in
Ferdinando der Behmen König / vnnd
Eraberkog in DAerretch / vnd trugenjhm
dås Königreich in Vngern an/ als demek
bon rechis wegen billich gebührere.

MI
Darumb verſamblete Ferdinan
dus als baldt etu kriegsvolck / mit dem jog
er auff Ofen /vnnd als ihm der Wenda ent
wichen /nam er die Stadt ohne gegenwehr
cin
Chronica. 145.
ein verfolgeredarnach den Feindr derobno
das erſchrocken bißin Tocker . Vndals Jo
han Wenda da leß auch vber verhorfen
zu ſchlagengenoriget hierneben aber ſeinem
undermågen nicht trawen dorffrey befaha
et feinem Obriften Bodoni die ſchlachti
er abermacht fit beyzeiten auſ dem Raubt
darauff den erfolger das feinganges beer
eteget / der Bodo gefangen vnnd alles ge
fdůr in Ferdinandthende tommentff.
Welcher dan feinem Rieg nach zu
hengen als baldt in Siebenbürgen gerů
de / onnd ihm daffelbig / wiemol es dem
Weidadamahls zufiundehulden laſſen.
Hierauff wardt er ſampt ſeiner
Ehegetaðlin / jum Konig in Vngern
mit eben der Kron /fo vor wenig tagen dem
Weiden auffgefelletworden/getrónet /ond
bracht das Königreich in ſeinen gewaldt.
Erwehlet demnach zu einem Stadthalter
Stephanum Batorem , et aber verfüget
Aidhiwiderumb in Behmen.
Der Wetda wardt in Polen niche 6

allein auffgenommen / fondern auch mie


hülff verſehen / darumb begab er fich auß
rath und befordernug Heyronſmi’Lashci
eines gefdwinden vnnd erfahrnen horf
mans7 in de Tüdiſchen Keiſers fájuk.
Aus
Vngariſche
Aus dieſem vermeſſenen vnnd Gottloſen
raht und vornemen ift der Chriſtenbett on
geblich jammer ønnd noch erwachſen / jah
ein vrſprung i anfang vnd brunqnell der
ſchrecklichen Türcken friege / die von dteſer
Beidt an viel jahr riach einander gewehret /
und noch feinende haben /darunder die be
nachbarten ( andt boch befim muert / vnnd
bemühet noch teglich in ſorgen ftehen und
ſchweben .
Nach dem der Türckiſche Keiſer
Soliman ein matu gewilliget vnnd juge
. fagt i den verdriebenen Wenten mit frigs
giwaldtzum Könige in Vngernrider in
1529. Bu fekcn /ruſeter ſich das 1529 jahrvnnd
fam mit dreymahl hundert tauſent man
tn Pngern an. So kalt dieſes die befa .
hung in Ofen bernommen flohe fie meh .
rerobatif naher Gran / elich aber begaben
fichwar auffdas ſchloß zu dem Obriften
Thoma Nadaftt/aber als fie merdeendas
der Friendt ſiemit ernft angreiffen würde/
fingen fie denſelben jhren Obriffen / dar
umbdas er mit ihnen das ſaloß nicht auffa
giben wollen / vnnd oberliefferten hierauff
Soliman daſſelbtg /doch das er ſie mit jhrem
plunder ſolte abstehen laſſen . Dieſes zwar
bewilligerder Barbartſche Keiſer / aber als
Chronica 146
& jhre untrom vernommen / ließ er fie uber
ein Hauffen darnteder bawen / vnnd lober
bierneben des Madafti ehrlich gemühtge
gen ſeinem Könige /ftelletjön auch wider
aufffrein fuß.
Alseralſo Dfen inbekommen ruckee 1

e forters vor Altenburg/ beftúrmet vnnd


gewan daſſelbig. Vnder des mar Fer
dinandus nicht in geringer mühe / wie er
ein friegsvold zu wegen bringen / vnnd
Wien /welches der Türdzu belagern ent
ſchloſſen / wieder dieſen mechtigen anſtoß
fuftercten. Endtlich brachter 20000 80
wegen /pndmit denſelben Pfalkgraff Phi
kipſen an Rheinetc: GraffNiclaufenvon
Solms/Rogendorff, Carianern vnd an
deré Dhriften/ die Stadt zu beſchirmen ,
Dieſe freudige heldenhaben fich der
maſſen gebraucher idasSoliman nach dem
er 20 fturm und in denſelben ſechkig tau
fendtmanverlohren /mit ſpot/ ſchaden vnd
groſſem vnmuth abzichen müſſen . Doch
tober er in ſeiner heimreiſe genugſam wider
die Vngern / ſo Ferdinando beiftunden /
vnnd ſeket den Wenden jönenjumKönige
gen Ofen.
Es war faum ein jahr vorgangen /
dá rufter fich Soliman auffsnew vnnd zum
e tij an
Vngariſhe
antan mahl viel Aircr rnd gewaltiger
als flitor wret er Ferdinandum rnnd die
gange Chriftenhett, dis rorhabensmitFer.
dinando nicht ſo riel rmb Vngern /als mit
Reiſer Carucem fünffren xmb der gangen
Weltr g erung zu ſtreiten / taner gab vort
das jbmdas Römiſch Reich billich gebůh
tit/ Post<mab er des grotin Conſtantini
( melcher ein Kafer ober die gange Welt
geweſen ) Studi vnd Ecepter / fowol alle
delfelben (ande befine. zu demewolle
jhngebühren / Jotann den Werda /mel
den er in Vngan jum König gefikt / ju
Tchüßen .
Der Kefirrnnd Kidnigerforder
tendar Reich) gen Regenſrurz / vndgetoe
ten nach ergongin : m afſcheit ihre macht
in gank Trusſchlandt vnr.d Firtinandt
landin auft. Aber vnder des grief Jo
Han Wenda durch ſeinen Obriften die
Stadt enno Schloß Gran mit einer har
ten belagerung an. Als derowegin dit
beſakung von tag ju tag / trie gu cracheen /
abgenommen / vnderfunden ſich die Wie.
Herrnd Pr Bburger che des Solimannian .
kiiniffe die Fiftung 31 waſir zu entſeken .
Aber Quirrus wuſte jhnen balot zu begeg .
uçn /m «luir nach octn er feim ftreit erlegti
ond
Chronica ." 147 .
ønnd darneben auch an der eroberung des
Schloires durch ben ſturm groétfelte/ per.
beffe nichitodeniger durch auß hungern/
ſeiner meurig 31 merden.
Vndern deſien nam Solimannus
fodem Jürgim Baſa in allem folgeter ſet
non weg auff Valertam / auff das er die
Steyermarcf von Mittag bero vberfalten
tondre. Vnderwegin harte ( r mit etli
lichen kleinen Fiftungen stellzuthun / ton
teaber nichts gegen ſie derrichten allein be
rauber und verbrennet er ate geringen und
vnbemarten orcer / vnnd ſchicket 8000 auff
die ftreiffe/welcher doch nicht einer wider
umbinblåg rantommen / fondern hin und
wider vmbſithwaiffendt von den unſern er
1
fchlagen worden.
Mitrler weil verſambler der KS
nig ond deffen bruder Keiſer Carllen auß
erleſen fetegsvold soooo fu roßrnnd
7
90000 fu fuß. Manathes darvor /das
jų ton r’zeidt die Deutſite Vilder ariß
allen enden alſo einmårig / vnd wiligent
gin Fitndt zu beftreiten / rich hervor gea
macht/vnt ſoviel dapferer bepileutevnnd
auß erleſene ſoldaren / bey den Chrif n / in
einem Feldrzugezu ſammen kommen . Die
fenlein wahren beſike 'mte tnechien / ſo in
I to
Vngariſche
anderen triegen zuvor felbf bevelidishaber
Fenrich vnd Amptleute gewefen. Des
gletchen wahren under dem reifigen geug
viel alte erfarne Obriften / Ritmetfter
vnnd Rittermeſſige perſonen . Auch
Hatte man ſo viel geſchükmtt/ daßdasgan
#6 Geer vmb vnnd vmbdarmitbefekt mer.
den fondre.
Mit dieſem Tapfern bauffen war
man zwar in wilens den erbfeind biß in
Steyermard zu verfolgen /dieweilman fich
aber profiants halber beforgen mufte / vnd
zudem diereiſe des gebirges wegēbeſchwer
lich / begab ſich der Ketfervnnd das gange
Geer nach Wien /daſelbødern Türcken im
freien feldt ein Schlachtzultefern . Aber
Soliman fing an als er diefennachtrugund
macht vernommen/ der muth zu finden/
ohn angeſehen das er fünff mahl bundert
tauſentman beiſammen und mit dreihun
dert groſſen füden verſehen wahr. Auch
legte der gårige Gort dtefem hochmutigen
folgen enrannen ein ringond ſchlingevmb
den topff, alſo das auch ohneinigs löblichs
Verrichten er mitſchanden und furcht wi
derumb vmbtehren muſſen .
1537 Alſo zogen auch die vnfern wider
umbab / doch nahme ihm der Köntg uber
fünf
Chronica. 148 .
fünff jahr widernmb in fin den Wendent
!
aus Vngern zu verdretben . Vnd weil
das feſte Schloß Excid ihm im wege
ftundt / welches die Türden fard beſaße
und ſehr befeſtiget / brachte er durch ſeinert
Obriffen din Cagianer / ſo ein Erabatwar
ein friegsher von Teutſchen / Stalianern /
Behmenvnnd Vngern / biß in 24000
ftarck zuſammer . Muhn hielte das
Schloß innen Machomet Baſſa /der ver
ſamlet auch in eil ein Aarde gegenwchs
ynd hauffen: Doch war jhm von ſeinem
Keifer ein Feldeſchlacht zuthun inſonders
verbotten /vnd allein die Feftungen zuber
wahren aufferlegt. Derhalben als die
ynferndie Feftung aus mangel der profi
ant vnnd wegen des wol verwahrten orts
verlaſſen muffen / vnd nuhmer im abzug
wahren / ereileten vnnd vmbgaben ſie dic
Türcten. Dierumbftahlen ſich Carianer
ſampt den andern Obriften beynacht von
dem hauffen /daraus dan erfolget das von
demſelben wenig widerumb anheim tom
men / ſondern der mehrertheit nteder gcha,
wen worden .
Dieſes war ein orfach das fichne
beſt tommends jahr betde Kidnige / Ferdi
nandus pnd de Weyda vertragen /alfo das
bu
Vngariſche
beide Serrn fich Könige zu Vngern ( chite
ben /vnd was ein jeder gewonnen /bchat
ten / doch das /ſobaldtder Wendactwamie
tode verfallen würde / Ferdinando alcin
alles betinfallen ſolte. Vnd wardt hier
mit das Vngelandt ein getdtlang befri
diget.
/ Aber als der Werda perforben /
wolte fid Ferdinandus vermug obgemel
ter vereinigung des ganzen Kontgreichs
angenommen haben : Darumbrieffen des
Jungen Wenden vormunder Solimanum
vmb hülffvnd benftandt an / vnnd erfriſch .
ten alfo das obel welches Johan Winda
du vor gefebet /vnd zu groffem fchaden der
gangen Chriſtenheit in Vngen gepfian
T
tet.
1540. Aber hterimiſchen fahidtet Ferdi
nandus ein friegeherr in Vngern /welche
Dfen zum beffrigften belegere /dte Feftung
Sept ro tegen uber liegt / eingenommen /
Visegradt und Stuelweiſſenburg der Ko
nigin vñ jhrem fohn beides mit guten wor .
ten vnd ach crnilicher that vnnd bertür
mung abfellig gemachthat. Jndem wa
*ren der Kinigin gehülffen in dem winter
erftantommen /cas alſo auch disfalßnich
166 fyndte verrichretwerden . Aber fom ..
men ,
Cbronica. 149.
nenden frühling ſchickte Ferdinandus
yen Obriften Rochandulff vor Ofen /wel
her auch die Stadt zum beffrigften bele
jert onno geenftiget biß enrlich ein friſche
Cúrctiſche entſakung antommen Da
nahiß wendetsteling
las ſie nach vnfern(dglüd
ſich derhabren / alſo
harmuryo
a die flucht geſchlagen / vnnd noch dar
u aus fahrleſlīgtett dieFeftunk Poftver
ohren haben / welche doch leichilich zu er
alten geweſen /manalein ſie jhrer vorigett
hugendt fich damalßgebranchet/vnd niche
jus furcht anfo auß crleſenen vortheily
ergeben .
Es tam aber auch Soliman mit
inem gewaltigen Vold turk nach dieſer
liderlag an / vnnd gab genugſam an tag
sieontrew foin ſeinem berken . Dann
sach dem er erftlich die gefangne Teutſchen
rurch junge kneplein dem Könige zur
chmach vmbringen laſſen / verehret er.zu
orders dem jungen Weyden mit herrlt
ben gaben: Erfordert darnach von der
nutter denſelben / vorgebende wie er ein
volgefallen entfinge / wann er jhn ſeben
nochterond folle jhm auch folcheszu meh
tem vnd groſſerm nußen erſpreißlich auß
Schlagen : Welches jedan ntchtwiedern
1 30 ton
Vngariſche
fondre. Aber Soliman ließ das kindt
ntcht en dep murter roiderumbzu kommen /
biß ſie ihm die Konigliche Stadt vnnd
Schloß ingeantwortet. Vnd muſte fic
Alſo / waß ſie zuvor Chriftlichen Potenta
ten abgeſchlagen / obne ſawer ſehen dem
Barbariſchen vnd Heidniſchen bluthunde
bewältgen. Doch hatihr Solimanbter :
fegen Stebenbürgen oberlaſſen .
15420 Der Keiſer/ König Ferdinandus /die
Churfürften , Fürfien und Sendedes het
gen Rómurdhen Reichs,/ vnnd Teutſcher
Natton / beſchloſſen zu Regenspurg/ den
Türcken zu betrtegen /pud ihm Ofen wi
derumbab zu gewinnen . Brachren hier
umb ein gewaltig Volck zu ſammen vnnd
erwehlten vber das Joachim Churfürften
au Brandenburg zum Dbriften Feldther
ren . Vnderwegen nahmen fic Varen
fo im vorigen frieg genklich vom Feinde
indicaſchen gelegtworden / widerumb zu
jþrema vorreil / vnd belagerten hierauff D
fen. Die befakung fiel zum offtern auß
der Stadt undbefchiedigetdie vnſern nicht
wenig / biß fie entlich mit geſchwindigtett
vmbgeben / vnnd hart geſchlagenit.
Dieſe Victorij bemactget fie dermaſſen
das man alßbalot zum furm geban/
ynd
Chronica.." 150.
und die mauren durch ftetiges fchiffen ge
gefelet:, aber dieweil der flurm nicht zum
ordentlichften und beften angefangen / mu
Atenfie auch mit ſchaden widerumb vok
Pertiwie auch vor Ofen /abzihen /dashick
rumb zu verroundern die zuvor » nerhorte
kleinmutigtete der vnfern /mit welcher fic
Acnuhmerzum drittenmahlbey den Vn
dern vnno Türden veradir gemacht, alſo
das mani genklich darvor gehalten / cas
Solimannus, wann er ankommen wurde/
nicht allein Vngern genkltc} erobern /ſort
dern auch Teutſchlandt dieſer fagheit we
gengum hefftigften bedrengen kondte.
Leider es hat dieſe meinung nicht
Alzu ſeher gejrret: Den nach dem Soli
mannus. dieſer kleinmutigteit berichtet/
cileter fich dem glúcvnd gelegenheit nach
subengen.
Als er nuhn zu dem Waſſer Drab 1543
tommen / ſchidet er etliche Waſchen vnnd
Beegen aus / dieſelbig belagerten zu for
derftdie Feftung Walporond als dieſelbig
nicht langwiderfanden /auch das Stedr.
lein pund Schloß Seclios. Nach erge
bung deſſen wendet er ſich auff Funffttr
chen vndalß er dieſelbig Stadt ein bekom
men /genOfenvñ von dannenauff Gran.
Das
Vngariſche
Dashar innender Spannnter Liſscanus
mibe an geißbalß dan kriegsman / wie in
gladem der vnerfahrne trtege Salaman
ca auch ein Spannier/ mit etlichen Jta
Itanirnvñzpenen Fehnlein Tearrſcherine
dyre/alſo dasdieangal 130 o ſoltaten en
in dir befaßung: Zu dem wahr auch die
Feftung nich zum beſten verwaret, Dun
noch mehret sich die befakung dapfer /rber
filor Jürdiſche ar nada / pnnd erlegten
Den Lomirau Zirnar einen abtrünnigen
Pirfr . Innerhalb der belagerung be
gao iit ein alter Calaber auß der Feftung
mildyer dem Fandt alle gelegenheit der
Siast genugſam offenbarst vnndverrah
ten . Alſo bsforga Liſscamus fein zufam.
men getraßren reichthuib ju verlicren /
machte darumb mit dem Frinde cin beita
lichen vertragvnnd obergab jhm auch wi
der der andern und inſonders der ſåmpeli
din befaßung, willen / die Stadt vnnd
Schloß Gran So baldt fie aber der
Fendt inbetommen / fing er pie an auffs
Mercteft fut baren /alſo das auch die Chri
ften fie binfuro widerumb zu errobern da
malßgentlich in zweifel gefallen ſeind.
Sternechft begabet ficb auff Thara
einc fleine Feftung /vnd vollends / als die
fel
Chronica.
felbig gerriffen nach StulWeiſſenburg.
| Mubn liegt dieFiftung in cim morafiſchen
und pfußigen orth / bat atein dreng1gange
und dammen anff welchen mander Stade
Jufommen fan vnnd rabren diefelben an
cuirften endtder Vorfädte mit walen
pforren ond rhúrmen verwatret. Die
Pilyen hat Barcocius / Podie Feftung inne
$ hielt/ in eil verbeſſern laſſin . Gleicher
gefalde fing auch Solimannus ani gegant
dem nemen werck zubawen /alſo das er ent
lich bey der pfert«n naher Ofen femit feta
* pembam und ſchanken vbertroffen / dievord
Stadt eingenommen vnnd dtereil aufi
fercht die innerſtadtverſdloilin / die for
nembter Obriften funpr Barcocio ere
ſchlagen : Darumb dan entlich die vorig
belakung und Burger als manjhnen ein fi
chern abzugWergůnt /dte Stadt Soliman
no vbergeben / welcher ſie auch wie Gran
alsbaldo Perder befeftigen laſſen / vnd die
weil der winter zu nahen anfieng /bat er Ba
libeium darin verordnet/ vnddarauffrich
auß ocr maſſun froito wider in Thraciam
begeben.
Innerhalb dieſem Jemmerlichen
ønnd gefehrlichen Zuſtandt/ hatte zwar der
Konto ein friegsvold surammen brache
aber
Vngariſche
aber dieweil er etwa zuſpår ankommen /if
1545. disfa !ß nichts verrichtet. Zu dem ift
auch baldt hternach ein anfandt zwiſchen
Soliranno vnd dem Keifer gemacht/ das
anarch hierob von des Türcten anfallen
Osigern ein wenig geſichert worden. Vnd
tietoi dief s nicht lang gewehret/dannod
Dat de: frieg fodamahifdurch dieProtefti
renten beſchloſſen / dem Keiſer ſein here
bermulari / durcly der Papiften verheken /
Ingenommen y dus er der großen noch und
gefahr / fo doch die gange Chrtffenheitan
traff /vergeſfent / onnd au ſein macht mider
dtefelsen Protefttrende Stende angewen
det / vnnd Ferdinando befohlen den Chur
furften zu Sachſen /vnnd den (andrgrafen
zu bekriegen. Dannenbero feinde dieVna
gern /welche nuhmer etlid, hundert Jahr
von den innern Ländern vnnd Bildern
Teutſcher nation abgehalten /beneben den
Behmen in Sachſen gezogen / wicwclotel
ndtiger geroefen darin fich zu bearbeiten ,
wie das verlohrne dem Solimanno wider
1581. abgedrungen werden möchte. đồnlan
ges nach ableinung dieſes kriegs / wardt zú
einem Cardinal gemacht der Biſchoff von
Waradin / derſelbig bracht fuwegen / das
des jungen Weyden mutter7 in dem erfa
be
Chronica. 192.
He das fie Ferdinando zu leichtwerden wol
te/Stebenbürgen ſampt dem Königlichen
Bierradt vbergeben / vnnd ich wider in Poa
len zu jhrem Varter verfüget: Daruber
dan auch Zolnoctwiderumb errobers/ onnd
dem Königreich Vngern ein fleine getdt
reſtituirer ift. Aberals erftgemelter Car
dinal mit dem Feinde onderm hútlein ju
ſptelen begunte / hat ihn darüber der Obris
fterJohannes Baptiſta Caſtaldus ctn Itali
aner erſtochen. Dieſe beide vrſachen be
wegten Soliman das er zwen Waſchen vnd
ſo viell machtiger friegsbauffen in Vn
gerngeſchidt/ dem Machomet Temeſwar/
zu gewinnen befohlen / welcher dan auch
die fachen dermaſſenangriffen / das ſich der
Dbrift Stephan Lofonht tn fürgem erge
ben ,welches jbndodh vom todtwenig erret
ten mögen. Nach dieſer erroberung vno,
picrori / hat dieſer Waſcha follends die
Stadt Lippa /Solymos, Conad vnnd alle
ømbligende Stedte bezwungen. Den
andern bauffen führet Halybaſſa von D
fen derſelbig befiride vnnd erleget erftlich
des Königs frtegsvold ons that fichdar
nach zu Machomet / alſo gewunnen dtere
beide Zolnoch wieder/ vnd belegerten hier
auff auch die Stadrvnd Schloß Erla.
Dies
Vngariſche
Dtefes trtebe König Ferdinand
den anftehenden frieden in Teutſchlande
zu volnführen vnnd inf werckzu bringent
und darauff Churfurſt Morigen ( welcher
furk verſchinener rage Keiſer Car In den
V. bifrieget vnnd die gefangne Proteſti
rende Fürften ais Landtgraff Philipkn /
pond Johan Friederichen Verkog ju
Sac [en/ locß gusgeben genotiger ) dem
ſchwandtenden Vngerlandt ju bili su eta
nem Feldherren vnd Obriften auff subrin
-gen. 21ß auch ſolches der Türdiſch :Kera
fer innen worden / und die ſeinen von dem
Krieg helden Mauritio ben Preßburg
fum heffrigften bedranger rahe hai er ei
nen friideſtandt mit Ferdinando auffge
richtet. Vnd hatalſo nerkog Mortk /
gmen Keiſer den Römiſchen vnndTürdi
ſchen zum frieden gezwungen. Dieſesiſe
geſchehen im jahr 1552 Doch mufte Ferdi
nandus dem Erbfeindt jährlichen 30000
goldegulden zugeben bewilligen.
8996. Dtes wehret ſo lang/bıßober 4 jahr
Solymannus aus anregen Petri Petrovitz
St:benburgenvon König Ferdinando alk
fern eigenthumb abfordert / vnd derowegen
fich allenthalben die Türcken in Vngern
septeretet. Vnder dofen nuhn der Kd
nig
Chronica . 153
fat mig allenthalben verfamlungen gehalgen !
10 vnd hieraufffich zum frieg gefaſt gemacht
subst、 bat erftermelter Patronik gank Steben
burgen ihm vnnd dem jungen Wenden an
FH hengiggemacht. In gleichem tumultu ,,
tret vnnd tober auch Georg Beberck in der
Erlawiſchen gegent /dardurch er jhmall
che Schlöſſer vnndFlecken mit hülffeder
1

Walachen unterthenig gemacht. Der


1 Bed yno Oberfter von Ofen vnd Sünff
tirchen haben Babok vñandere mer Stey .
riſcheSchiffer gewonnen/ondZegeft/wote .
woll vergebens belagert. Vnd hat der
Boßniſch Türdiſch Dbrifter ein mechtig
Vold benſamen /mit welchem er die Win
diſche Marc zu beziehen vorhabens. De
rowegen ſtercfeten ſich auchdie Ferdinan ,
diſchen /vnd erlegten bey Caſſaw vber 3000
Súrcten .
Alf and heirzmiſchen Carolus V. 1358
das Ketſerthumbsbergeben und in Hiſpà
inien geſchiffet/ haben die Churfürften fer
dinandum der one das Römiſcher König /
Ti
fodendszum Ketſer beffettget: Darauff er
dan baldt die Siebenbürger vnnd Türen
glucklich beftritten. Alſo findonderandern
auch in Zipß 3000 vnnd in Kernten ben
4000, Türdõ anffderftrciffe erlegt worden.
» Nodi
Vnariſche
3561. Moch ber feinem Leben har er fele
nen Sohn Maximilianum zu einem Ko.
nig?3! Behmen / wie auch Vngern fro
nenlaſins. Yft entlich in Gott ſediglich
din 25julij 156 430 Wien in Diterreich
berſahieden /vnnd darauff Marimilianus
tn die Ketſerlich /regierung getreten .

SNarimilianus der Ans


dir/ Römiſcher Keiſer/ König zu
Vngern / Webmen etc. Ergo
berbog 34 Oſteretch i neri
sogin Schleſient etc.

Elchior Balaſſus ein


fürnemer Obriftvñ Ampts
verwalter/ herregleich guan
fangs der regierung Mart.
miliant etliche geringe Steto
lein an der Stebenbürgiſchen grenge Ko
nig Johan abgedrungen . Welches ja
rechen ermelter Konts vnverſehner weiß
das Stedtlein Sadmary ſo Balaſus von
dem Keiſer innen hette ( nach dem ſido fein
friegsvold mit under das vihe in einem
ftayb ingemenget vnd alſo der bructen vnd
thore
Chronica. 154 .
thore/ toie auch des wahls in eile mechtig
worden ) vberfallen /alſo dasauch Balal
fůs /der weib vnd findtim ftiche laſſen mui:
Pte /durch einen ſchuß verwundet faum ent

Erinnen mögen . Darumb Balaſſus auch


von flund an ſich geftercket / die fauffftade
Drebecinum dem Kdnig duftendig vber
:11
fallen /vnd faſt aller außgebrandt. Doch
ſindr die Wawodiſchen nach dem ſie 4000
Vt man
Vngariſche
man rom Türcken vnd 3000 aus der Mul
da erlanget /vor adad gezogen / vnd daf
ſelbig ingenommen /wie in gleichem Atti
var ein Stedtlein mit ſeinen Dbriften.
Aber die Teutſche befakung zu Vngnar on
der Hauptman Burcftadler hatt fie mit
dem geſchüß dermeſſen abgedrieben / das
fic ſich etwaszurnic Falten miſſen . Vn
der des hat der Ketſer in eil bey 8000 man
beneben geſdůken den ſeinen zu hülffge
ſchicft / auch den dagarum von Schwendt
; zu einem Feldt Obriſten wider die Sic
benbürger verordnet / vnangeſehen der
winter vor derthür/ vndauch der König
aus Polen ſich die fache zu vertragen /an •
mate
1565 . Alfo har derfelbig die Feftung Yo
chan ( ſovoreklidi jaren König Ferdinand
durchden Caßianir einnemenlaſſen /vnnd
demnach einem wolverdinetan Vngaria
ſchen Herren /geſchendt/ doch nachmalen
als derſelbig verſtorben durch des Fran
ßen Nemethi/vermeſſenevntrew /als er des
verſtorbenen hinderiaſſenen jungen fohns
vormunder, dem Könige midcrumbzu han
den kommen ) alsbaldt belegert/ mit 32 ge
ſchüßen zerſchelliert/ vnnd endtlich als die
falſer Harte vberfroren wahren / mit fur
men

3
Chronics. 155.
mender handt im Februario errobert.
Nuhn war noch ein kleine Feſtung vnnd
shurin in mitte des ſchloſſes in welcherſich
Nemethusyndte befaßung erretten wollen .
Aber als dieſelbig mit ernft angetaſtet wor
den / auch Némethus erſchoſſen /haben die
vbrigen ſich ergeben. Darauff dann
Schwendt fort gerucr vnnd das Caftel!
Serentſchin ohne beſondere mühe errobert
Darob die Turcken ſo in Solnod lagen
ihn hinderliftig zu überfallen vermenet/
aber doch den Erlawer knechten in die hen
de gefallen / vnd vber 300 man verlohren
haben. Als derowegen der König ob der
Ketſeriſchen glůct Sackmar zu erhalten
fich beforget / hat er daſ Ibig in brandtge
ftedtet /vnnd ſich dieweiles an den grenken
gelegen /alsbaldt in Stebenbürgen zu růck/
begeben. Dannenhero dan die Ketſeriſche
die Feftung ohne einige mihe vnd Bludt
vergteſſen onverhofft bekommen/ vnnd was
durchs Feror verderber widerumb auftge
richtet und verbeſſert haben.
Schwendius auch hat ferner als
dte Theiß gang vberfroren, das Stedlein
Erdrwad fo Ferdinandus wegen des ftad 1
lichen einkommensror lengit gern errobert
Bette,in einem nebell gewonnen. Vnd
V tij ob
Vngariſche
ob ſich wol in dieſen dagen eine mengedar
Fande vmb Ofen verſamlet in Willens
König Johañem ju entſegen/ dennochver
mochten fie wegen dem groſſen geweſſer ſo
auff den harten froſt vnnd ſchne erfolget /
nicht fort zu kommen.
Als nuyn ſich dieſe fachen alſo ver
fieffen /vnd auch Solymannuş/demnad et
obdem Malteſiſchen vngelichafften trieg 1

dum heffiigften wider die Chriften entrů


ftet der allerley mittel und wege ſid in Vn
gern zu wenden /hervorſuchte vorhaiff tara
jul nuhn vnd gab vrfach das beides Mari
milianus ihmden gewonlichen tribut nicht
reichen wolte / vnd dan auch dieweil er der
Marimilianus /den König Johannem ſo
fichjum Türden geſchlagen /vndvnder ſei
nen ſchuß ergeben /durch Herrn Schwen
/
di mit frieg angetaſtet. Doch auff das
folchesundermerctet bliebevnojichder Kei
fernich , fierctenmöchte ſchicfet er beneben
viel ermeltem Weymoden ynd König Jo
Han ſeine geſandten und Redneran Mart
milianumvnderm ſchein einen frieden vnd
verunigung zwiſchenihnen zu treffen
Stercet aber nid ftoweniger den
Baſchen von Temeſinoer mit 600o /ond ließ
demnach das Solof Pankotam /wie auch
dia
Chronica. 156.
die Caftell lene undDesme niche weitvon
Jula gelegen, beſtürmen vnnd einnemen
auff das er hierneshit deſto fichereran die
Stadt Julam ficb wagen dörffte.
ner maſſen ftercket fich in mittels König
Johan mitvielen Túrcen /alfodas er nub
mer ſich dem Feinde ønder augen fegen fon
te. Zu dem hatte auch die befaking 313
Stegeht / doch ' in abweſen ihres Grafen
Niclai von Serin / einen außfaugthan ,
wahren aber von 6ooo faum zwene wi
derumb einkommen: Das alſo demFeind
durch abwechſelung des glucts der mu :h
widerumb anfiengfuwachſen. Vnder
fundt derwegenfich Johan Waywoda
die erbawung des Stedeſcins Sacmax
fiu verhindern /ond verruct darumb in fol
cher meinung an einen gelegen orth / dar
auß er ſein vorhaben fügleich inß werd
zu bringen verhoffen that. Aber di: Teut
ſchen alf fieden braren rochen /kamenjhnen
foetlens ober den balß / das fie hterob die
fluche zwar an die hande genommen/vnd
doch nichftoweniger erfchlagen worden o
der im nechften waller erlauffen malfen .
Dennad;aber Sdwendi moler
meſſen fondte /das ſich der Feind je mehr
vnd mehr ſterda / vnnd jhn an mengeene.
Vilj lich
Vngariſche
lich überlegen ſein wurde /oberlteß er Eraſ
moMagern den baw er aber verfüger fich
nacher Caſſaw / entpfingdafelbß im junio
hülffe vom Keiſer / vnd verſabe ich auch
ſonften mit allernotturffufo zum triegvon
ndten ſein wolte.
Vnder deffen befegerten die Wen
wodiſche das Stedtlein Erdwot zum beff
tigften / tondren aberdennoch nichts erhal
ten. Zudem ſchidet auch Schwendijh
nen eineentſaßungvon 300 /welche / als fic
fich nicht offentlichvndmitder fauft durch
die Feinde ſchlagen dorfften / ein ſolchen
Tift erdachten : Zunecht an der Stadt war
cin kleines weltlein/in welchem dte Feinde ;
ein wacht zu halten pflegten : Als nuhn
ermelte 300 ber nachtlicher weile daſelbe
mit groſſem gefahren vnnd trometen ange
lendet i verargwohner der Feindt einen
groſſern hauffen /vnnd hielt ſichdarumb fit
ſammen /alſo das er dieſem fleinen heufflén
aus furcht den zugang des Stadtleins
nicht verſperren oder verlauffen dorffoc.
Doch als ſie ſich des morgens betrogen ge
ſehen /worden pie zu errobernung vñfurms
defto inbrunftiger/ond fondrendennochih
ter meinung vnd vorhoffen nach nicht ge
leuben . Verſuchten derowegen ſich auff
man
Chronica. 157 .
&c mancherler arth frületen den graben mit
holk vnd wollen zum furm : aber die Kei
ſeriſche vndergruben ſolches 7 legten pul
fer vnnd feurwerck darunder / alſo das alle
die jenige, ſo des folgenden tageß vnterdem
fturm darauff famen elendig darauff sér
ſchmettert und verbrennet worden. Ent
lich als durch fteriges anhalten die beſa
kung ihrer furnemffen heupter /als des ſa
x wenbergs/ Wellerß /vnnd Surftocters be
rauber worden / auch der mangel an profi
ant eingeriſſen / hat ſie im Augufto dem
Feindr die Feftung auffgeben . Doch war
tet hiergegen Schmendidő Munkarſchern /
ſomit ftetigem ftreiffē dem Keiſer vielfaha
den zu fügten /auffden dienftund erlegt der
felben ntchr wenig.
Dieweitauch hierzwiſchen Mart.
co milianus die falſchheitt der Turtiſchen ge
ſandten /vnd wie man ſich zu Conftantino
pel zum beffrigften ruftere / vornommen
ſehidet er fich in gleichem zum frieg. 4
ber in Sagmar war vnder die triegßleur
eine böſe vnnd anflictendefeuche ingeriſ
fen / alſo das fic fich auf der Stadt andas
waffer/ welches die Theiß /lågern müſſen.
terumb'vermeineren fic dte Türcten bery
nacht zu vberrafchen /aber jhr anſchlag ift
VO al
Vngariſche
augu frůc außgebrochen / vnnd haben die
vnſern ein hauffen Reuter in nechſten walt
verſteckt/welche ſo balt der Feindt daſelbit
beynechtlicher weilefein vornemen zu voln
ffrecen antommen / anjhn gefekt und dere
maſſen erſchreckt /daß er dte flucht alf balt
geben vnnd fich taum von groſſerm vnfall
durch hülff der finſtere erretren mogen.
Alſogeſchad es auch fürk darnach das oh .
negeffår 100 Vngeriſchereiter auffiooo
der feindegeftoffen /vndaus denſelben 200,
beneben dem Beigen ans Lippa erſchlagen.
Als ſolches das SadfiſcheVold im leger
vornommen /telches newlicher zeit bene
ben anderem friegsvold aus Teutſchlande
anfommen / vnd von Auguſto Churfürften
beſoldet worden / hat man es mit groſir
mühekaum im lager behalten mogen /das
es nicht denſelben Vngern zu hůlff ein
ausfall gethan wollen . Auch wahren
dielåger nichtaber iQoo ſchrit von einan
der /nemlich der vnfern bey etnem kleinen
Stedtlein Kijar genandt/vnd der Feinde
binabwerk an dem waſſer.
yn mittels ſich dieſe ( charmútil
in Vngern verlieffen /the Erkherkog Carl
in Steiermarck ein treffen mit den Tür
ofen /vnnd erlegt derſelben 3000 vber einen
Bauf
Chronica. 158.
24 Hauffen / undan einem andern orth ben 135.
.
JUL
Vnob man nun nichtoweniger onder der
X
ſen der falſchenfrieds handelung zu Wien
gepfleget/auch Schosendian einer ſehr hoff
rigen Kranckheit zu betrelog ſo ſeinde den
noch vied charmuke vnnd treffen mit vn
der gelauffen / biß entlich der Túrct ſein la
ger hinder fich geruckt / der Siebenbürger
fich ins winterlåger begeben /vnd die vnfern
auch aus mangel der profiant/ vnnd den
auch dieweil vorgedactite ſenche das Keta
ſerifche trtegsvold ingenommen / gen Cal
ſam verrudt finde. Es hatte aber
Graff Egg von Salm ein anſchlag auff
Stůlweiſſenburg gemacht/alſo das er mit
den Burgern daſelbß ein heinlichen ver
ftandt hatte /welche zu gewiſſer seidt das ge
ſchuße von den walen abführen / zu dem
auch die Jenigen ſodarauffbleiben würden
vornageln ſolten/ alsdan wolte ſich ermel
terson Salm mit ſeinein friegsvolck yıb
die Stadt verſteckt halten , und wenman
gu fruer tag zeidt das vteh austreiben four
4. de/dié Thore einnemen vnderroberní rofol
ten auch die Burgerſelbe die befakungder
Turden in der Stadt vberfallen /hin
richten /ond alſo dem Keifer die Stadt oh
ne beſondere mühe vber Itefern. Aber die
(igena
Vngariſche
lugenhaffte Türciſe Geſandren herren
dem frommen Ketſer den fünffrigen frie
den alſo eingebildet/das er mit groſſetu miß
fallen des Schwendi vnd des Grafen von
Salm /ſojhn niemahls der Geſandren an
bringen gefallen laſſen , ſondern denſelben
als einem nichtigen bedruglichen auffhal
ten widerſprochen /als jikunde derwolbe
dachte anſchlag folte ins werck gerichte
werden / das friegsvold mtt ernften befe
lich von ſeinem anſchlagab gemabnet/dar
mit nicht hierdurch der angehende frieden
möchte widerumb vernichtet vndvmbge
ftoſſen werden. Dannenhero 40 Bur
ger/ſo diefen anſchlag machen helffen /ge
ſpieffet worden /vnnd die gelegenhett dieſe
Stadt und Feſtung zu gewinnender Chri
ftenheit biß auff dieſen tag benommen. Ja
es hat auch der Keyſer genklichverbotten
nichts gegen dem Feindeanzufangen doch
allein die gegenwehrfagelaſſen /vnnd alſo
Georgium Hoſsutotumgen Conftantt
nopel den frieden mit Solymanno an ll
richten abgefertiget / auch hierneben dem
Sachfiſchen vnd andern Teutſchen Vold
abgedandet . Aber man har jhrer viel
che gemangelt/als verhoffetwar: dan als
baldt findedie Feindc vor Neuſtad geructi
ond
Cbronica . 159.
ønnd daſſelbig eingenommen: Zudem i
ben
ein Siget/wieauch an andernorren
Fürdircher kundtſchaffte mehri'
r auffgefan
gen /aus welchem man vernorñen /wiedas
Solymannus fünfftigen ſommer mit grof
fer mache anzukommen und Julam ond
Siget gewißlich gu belegern entſchloſſen ſey .
Alſo haben zu geleich Graff Eccius von
Salm einen vornemē Turden , Frank Per
chus den Scaphir Vaidam geheimiften
4
raht des Baſchen zu Ofen auffgefangen /
vnd fo vonjhnen genugſam erlernet/das die
friedshandclung ein lauter bedrug geweſen .
Auch befteriger ſolches/ das fledte jabrliche
cintommen /ſo etlich landrvold einstheils
dem Keiſer vnnd einstheilsauch Soliman
nozu reichen pflegte/ zu fich geriſſen / vnnd
dandas ſieallenthalbeneinfielen vnd graw
Fam Tyrannifirren . Derowegen dan ent
lich der Keiſer die augen auffgethan /vnd
das zuſtehend vbel vermerder/Raab/ dar
hiner ſetn ganke macht zu verfamlen ent
(chloffen /ondZigeh mit Volokbefeßer ond
fonftallenthalben friegsleurvnnd profane
bewerben vndzu führen laſſen.
Demnach er aber leichtlich ermeſſen
cönnen /das er an macht dem Solimanno
nicht juvergleichen , hatteer wie auch ſeine
vor
Vngariſche
Vorfahren feine gufluche zum Römiſchen
Reich. vnnd beſchrieb hierumb ein Reich
ftag gen Augſpurg und ob derſelbigwolleft
Itch / wegen des Schmidtſchen vnd Då
nischen Kriegs / fo von zwingen Herkogn
von Mechelburg gebrüdern den anfang bat
ter darnach därvnmil friſchen den herko
gen von Sachſen Johann Friderichen vñ
Wilhelm auch gebrüdern/ vnd dan leklich
& fudwigen Zu Delfen Philippi M : ſoha
ynd Wilhelmi bruders hochzetlic chren
feft/widerumbauffgeſchoben werdë mufter
und bierumb der Keiſer in groſſen noten vñ
berribnußfunde/hardennodi fich folches
vnd balt geendere dieweil die Reißfürſten
vnd fiende jhm ein groſſe anjana Volds
verſprochen . Daraufgebodterin allen ſet
nen Königreichen den perſonlichen zuzug/
vnnd bradire im Marrio einen mechtigen
zeuge auffvon Reutero vnd knechten .Auch
ſhidten die Furften in Italia / der Ks
nig in Franckreich vnnd andere Porenta
ten/jhre hůlife. Jn mittels vnderſtunde
Kontg Jovan erftlich durch ſchrifften die
Vngariſche Herren avfeltg zu machen:
darnad) finge er im Majo anhin vnndwi
der zu ſtreiffen /ond was er etwa mit guten
worten nicht verrichten mochte/mit gewalt
fort
Chronica. 160.
fort zudrucken. In dem er auch vernom
men das der Ainarſcher Dbriffer mit den
fürnembften friegsleuten gen Erlaw ver
reiſer, oberfieler das Steðlein vnd erwür.
get alles /mas er darinnen antraff. Wol
re auch ferner mit Segeft alſo gefahren
fein / wann ihn nicht Graff Niclaus von
Serin /welcher kaum pondes Keiſers hoff
ankommen/ geſchlagen vnnd abgedrieben .
als auch dieſes die Türden ſo in nechten
Dörffern und der Stadt Fünfftirchen la
gen / gehöret/bbirfiel fic ein ſolche forchti
das ſieentlich darvon gelauffen ſein .
Der Keiſerrucke noch vor außgangs
des Meimonats von Wien mit ſeinem
triegsvoldnach Raab /vnd famen daſelbs
fujhm Ertherhog Ferdinandt /vnd Caru
mir vtelen reifigen vnd Fußvolck / vnd er
warteten aloa des Türcken in meinung ihm
cin (dylacht zu lífern . Aber er baite ein
andersim finn: Zog hierauffmit 70000
terhaffrer man auff Griechiſch Weiſſen
burg /daſelbs tam ihm König Johan ene
gegen /offerirtjhm etlich geſchendvnnd be
dandet fich zum fleiſfigftenſkiner hülffvnd:
entfaßung. Vnder des beftirmer Schwen
didas Sredtlein Huf defto embfiger/ dara
mit er nicht ewa/ Wocs pich su lang verzte
ben
Vngariſche
hen folre / von Solimanno abgedrieber
würde. Dargegen belagerte der Baſa
von Ofen die Stadt Palorta nicht weit
von Stuelweiſſenburg gilegen / ſchoß v
ber 700 Buchſenftein darein /vnnd ver
mochte dennoch den Sauptman darinnen /
Georg Thurigern / wiewol er ihn gum
beffrigfien verwundet/nicht zuergebung be
reden/ viel weniger die Stadt mit ge
walt errobern . Zudem / als er nuhnjbn
in die euſſerfte noth gebracht / tam ohnge
fehrdt etlich triegsvold in Raab an /wel
chevon fund an viel wagen holtzu führer
mit etlichen Reutern außgeſchidi: Dte
ſer wahren etliche ftreiffende Türcken von
weitem innen worden. Dierveil dieſelbig it
nuhn vermeinet/das durch fie denen fu Pa
lorra ein entſagung zu gebracht wurde/ha
ben ſie ſolches alsbaldt in den ſcbanken
angekündet / vnd damit den feindr von der $
belagerung in eil auff zubrechen vnnd viel 8
ſeiner zu rüffung auß forcht hinder jhrazu
laſſen verurſacht. Ef machet aber im
julio Solyman ein aus der maſſen ber
liche Bruce vber die Drame innerhalb
12 dagen /welche in die lenge ein meil htelti
vnd durch 2000oman muſte volnzogen
werden :dieweil auch das Waſſerin der mitte
tieff
1
Chronica . 101.
Hoffundmiedenbaumennicheugründen
mtufte diebrůcte am ſelben orrcmit ſchiffen
wie ein Schiffbrüde / onderſtůgt werden .
War en nichtminder fünflidh vnnd ge:
dendwürdig werck / alß vorgetren dte bris
de fo Cåfar vber dem Rhein gemadir.
Das Jürdiſche tricgßvold wahr in
mebrhauffen sertbelieth:dan einer lagbei
Stulweiſſenburg aber ein ander vmb St
gablodaſelbftende Belerboegen auf klein
Afienzukunft erwartet, doch dieſes vnan
geſehen belagertede Graff von Salm die
Stadt Vefperin ondt diendl fienicht ſon
ders verwarct/ Barte er defto wenige můbe
fte zu gewinnen . Darnadh jog erwiede
rumbgen Rabynndt forrerß an das tleing
ftalenTatta /beloof daffcbigsum etferig
Aten /dieweilles fich nichtergeben wolte/bac
adte befaßgungdurch den Kurm aller hin .
gerichtet/obncallein go ſo fichin etnē thurn
geſchloſſen/bikerfteju genaden angenom
men / vnd ihn das leben geſchende. Doch
weilunder tinen aliche Beegmn alb inſon
derf der von Weſpertn /hatt efiedem Set
fergen Bien oberfaldett. Forresba ,
ben dieonſern Gefter en Stetlein im Zgu
po erobert/ darumb dan die befaßtung zu
Vuicha, tu Tſchokiku, ond gu Sambod
实E ifres
Vngariſche
Mbrer / nicht ervarren wollen ſondernin
Gran entwichen ſein . n
Da nuhn hterzwiſchen der Graft
pon Serin vernommen / wie daß Solyman
den Madhmetbegen mtreinem hauffen gen
Fünfftratēvorahngeſchicter ſeinerdaſelbit
ja erwarten /auch dasderfelbtg nutmer bag
demſchlef Siclonfata antommen ferotgee
at alfhalt Caſpar Alaptamum vnd Nt.
tlauſen Cobachabihnen dafelbft den wil
tommen zuſchenden. Dtefe nhun alß pfe
an den Feint fommen haben ſie alsbaledin
ſelben vnpa ſebens vberfaden und den meh .
rer thaiferſchlagen /den Begen ſelber indt.
non fumpfgetrieben und ertrendet /vnd ſet
hien toden leib beneben andern vornemen
Türcken ſampe einer groffen beut/ gen Zi
geib su Graff Niclaufen ingebracht.
Nach dem auch nuhmer des Kat .
fers gange macht betfammen , har er kuci
nem Dhriften Leutenampr ernennet ſeinen
brudern obgedachten Ferdinand und ihme
j11 geben als ein Leutenampt cinen von
Schwarßenburg: vnd Paulo von Jadra
die Artolerey befohlen /welche ben 112 ge
fchüß Parck. Die Armada auff der Do
namregierer ein Rodieſer Ritter. Mit.
terwcil tamen auch die Türdiſchen Bar
Chronica. 2620
envndObriften /als MuftaphaaußBog
a / Carambeius, vñ baldenach ihnengal
ſen beg vnndder Baſa aus flein aficne
wie auch Solymannus, ben Sigeth nads
cinander : vnd fingen daffelbig sum hertig -
zu belegern . Darumb dann der freudig
Graff Niclaus von Serin ohn geſcheucht
dieſer groſſen macht hingegen allerlei ge
genwehr underſtangen. Doch als die
Zürden hohe taken gegen der newen vnnd
cuſſerften Stadt auff geworffen / vnd die
tälle vberhöhe /mufte dieſelbeer balde der
Feinde ju theil werden laſſen: Cb
her maſſen mufte er auch baldt hiernach die
Alte Stadt verlaſſen /ond fich allein tndem
Schloß fur gegenwehr ſtellen . Entlich
aber hat er auch das den 7 September var
lohren und allein in dem hindertheil vnnd
älten Schloß eine vberaus löbliche und
manliche that onderſtanden . Danals
er gefehen /nach dem der orth durchs four
angangen /das ihm enmüglich dieſen orth
zu erhalten /auch darneben woll erachten
fontidas jin die Garden in ergebungwenig
glauben halten würden /verfamle erſeine
vbrigetriegsleut/ hielt ihnen die grauſam
tatt der Feinde voraugen /vnndwievnmen
(mlich man ſie die auchdteſen legien orth
tj erro
Vngariſche
errobert/ mit ihnen verfahren wurdenDar
umb dann numehr von noren/ dierales
Gott alſo gefellig / fich bis auff den lekten
atbem in gegenwchr zubalten /vnnd ob fie
gleich alſo mit einander perben miilſem
werde doch ſolches ihnen / als den jenigen/
Po beides Gort vnnd jhrem Refer glauben
8 <halten / aud vor das liebe Varrerlands/
vnd die Chriftliche religion jhrblut vnnd
leben wiltglich hingeben undauffgcopfecer
cin ewigen nahmen vnd immerwehrendes
lob bey allen naihtommen erweden vnnd
binderlaffen .
Mach dieſer errinnerung als ficmil
Ilg den todt erwelet haterfelte in einehand
die fahne mit einem angemalten des Reichs
Adler/ ond in die ander ein Sebel genom
men / nach dem er mit dem geſchüt guvor
grauſamen ſchaden gethan / dtepfortedf
nen laſſen / als ein wahrer Dbriſter vnnd
vnverzagter Kriegsman fich aber die brů.
dernder diefeinde geſchlagen /mitdrepen
ſchuſſendoch den letren in fopffsu vorvx
wundet/ vnnd endlich alſo ftreitendebene ki
ben ſeinen mitconſorten ſeinen geitauife 001
geben . NE
2lfo hat Solimannus Zigab mado .
funftschen fürmen rcpretauffe/wiewoles
Con
Cbronica. 163 .

Contrafactur Grafi
Niclauſenvon Serin.

be die erroberung nicht gefehen / fondern


Fünffttrchen den dritten tag ruvor das
ben grende.Doch ift ſein cod den Kriegs ..
eingettlangverhalten. and hae
uren
vor dieferFeftung16000 NJápatenrñ
多 t Tür
Vngariſche
Fürden/ vnnd ioooo:Janitſcharn scrú
lobren .

Erflerung des Abrif


Jula.
A Vorſtadt
B Seckere deres fluf .
C Der See Jarkadt.
D Stadt Jula ſamptdem Schloß.
E guſſerſte Stad Jula.
Er hat aber zugleich auch die Feftung
Jula durch Feraht Baſſam bartbelågern
ynd heffits beftirmen laſſen. Nun war
darin Obrifter Herr {aßla Zerethfin /mel
cher ob er wol mit dem Graffen von Sarth
an jeko in gleichem ſtand und norben /wol..
se er ſich doch nicht an gemühtund dapfer
keit jhme vergleichen. Dannals er det
feindes ernftvermerdet / haterjhm dieſd
big mit bedcdigungerfich den 3. Septemb.
anffgeben / nemblich die belagerten folte
mann vnverlekt mit ihren waffen / wagen
und trok abziehen laſſen . Solches juſa-,
gen wartjhnen nicht gehalten / dann alsfie
auf ein vtertel meil von der Stadt tom
men /wurden etlich Türdiſche Reuter an
He geſchidt: vnnd wiewol fc fich in einer
pas
noda
alla ce
cihme

ligero
MANI
WH
/ Damian
Sract det
ePetre
GULA .:

5CRPr
1

ULT,
No
1
i
1
}
SA

ΞΑΗ
inan
ΠΕΞ
A
[im

har

TPIM
1

1
1

4
Cbronice . 1643
wagenburgt zuſammen hielten vnnd fich
dapfer wehreten / ſeind doch ñe oberman
net onnd außgenommen dic ſoin rieß cnt
runnen /allevmbbracht und auffgerieben .
Wuch ſo wart Zerehin im lager gefangen
yngd nachmalen mit einem grewlidhen
todt hingerichtet.
Db nun wolder feind mit erroberung
ermelter Setder Feffungen einen groſſen fag
elangct / ſo hat er ich dennoch hiermit
nichtwollen fatigen laſſen , ſondern titfor
tersvor Sacca gerůct/vnddiefelbig ernft:
lich beſchoſſen . Dieſes aber ongeſcheroce
wolte nich die beſaßungſo bald nit abſchraa
den laſſen / angeſehen das die Fepung nit
obel verwahret/vnd in einem ſumpff geles
gen . Doch endlich , als er mitvnableſ&ta
gem ſtürmen anhtelthat fich die biſabung
bey nacht darvon gemacht : vnditalſo da
- mals die Feftungverlohren worden . Es
haben aber auch zu dteſer belagerungdie
Weywodtſchen fich dapffer gebrauchen
laffen .
Vnder deſſen nun der Zürde mit
beſtürmung dieſerbeider feftung / Ztgah
vnd Julazu ſchaffen /hacdieſeroririhauf
fen /ſo omb Studiweiſſenburg lage Rårig
auffdievnſeren geſtraffet vno alſo durmal
ættij cing
Vngariſche
anfMeciferftewacht wie aud alidhe proo
fiant wagén überfalken . Darüberden af
balt alche Vngarifche und andere Krtge
teutethnen nada geciler vnd fich mtt ihnen
geſchlagen . Nuhnwar auchunderjhnen
GcorgThüriger i welcher als a dcé Be
gen von Stuclweiffenburg onderm hauffen
iñen worden / Dat er ongeſcheur derFeinde
widerftand fich mittén under regefchwunt
sen /den Begen fo lang verfolget/bißerjhn
gefangen genommen /vnd dein Keiſer ing
Låger o beeltefert. Vmbderenmanlichen
that willen ift er vom Keiſer alsbaldt zu
Nhrer gxfchlagen worden . Ebner maf
fen hat auch Erkhertsog Cardin Balbott
en mit 4000 Furcen getroffen / die erleget
und einen vornehmen doen vnder ihnen
getchfatfacfangen. Aber dod if den be
drangten obgenantenbeiden feßungensein
húlffiond-enrkeren zu tommen . Vnd ob
auch gleich Solymannus durch den tode
Hingeriffen wardt / ſotft ſolches ſo wol
din Turcfirvalo denønſern durch IIR MA
comer Balſavomiffentund verhalten bli
ben / bif folang im October Selymus ſein
fohn von Conftantinopel inf {ager anto
mér / omdvon dem Türdiſchen Heer nad
anhörung des Solgnannt ginnefarth sua
Chronica. 265.
cineraSiirdtiſchen Ketfečerflehreeworden .
Demnach er aber den frieg niche continua
iren ønnd verkingern wollen / hat er fide
mit feines Vatters leichnam widerumb
gen Conftantinopelverfüger / vnnd deſſel
ben begrebnußvolnogen . Dannenbero
Kcifer Maximilianusanch fein Voldtwi
dcrumb aus Vngern gefuhret/ vnd hatfich
alſo diefer trteg nicht zum glüdlichſten
geendet. Dann /wie gehöret /hat Soly
mannus in dem dievnſern bey Rab in jh
rem {åger ftillagen und einer Schlachrer
warten theren / iwovorneme Feftungen der
ganken Chriftenbett zum ſchaden vnnd
nachrel erobertionnd nochbißauf dieſen
taschalten.
Eshat aber Scimus Pertatu Baf
farfo Julam errobert/mit einer groſſen an-.
tabl Scythen vnnd Tartarenin Öngan
daſſelbtgetwa vor des Ketſers infall nu fi
chern hindertaſſen /dieſelben haben daffelta
nicht eingeringsvbel geftiffreeond grauſa- ,
sac tyrannen geüba . Doch hatten auch
ettliche beneben erinettem PertawKonts
Johan dte FeftungTodetbelågern helffen.
Nun batreauch dargegen Schwendt/ſo in
Der Feftung biſ dahero trandtgelegen /beim
Ketferncwepúlffeélanget.Aber ehedandie
& fel
Ток AI.

face
E

тели
Алтп прави
TKA1 ¢

080
Vngariſche
abeldes dasgeltonnd voldto feine Bendt
butommen .
Dargegen haben anderfete dte Tur
dendas Schloß Dedes erroberi/ onno bis
an Erla geftreiftet. Schwendi belagert
die Stadt guft/ sum andermal/ notebol
bergebens: Sobeftürmer der Johan We.
dadie Stadt Kovar /vnnd ſont noch eine
Anberein derſelben gegend. Vmb Saute
mar worden auch der sehenden wegen dit
Keiferiſajen vnd Stebenbürger der ſachen
su ønfrieden / vnnd behtelten die onſemn
dtcober handt. Vnnd vmb Jula ver
famlet ſich eingroßeanzahl undmachir von
Turcten / dasalſo dieeinem nero angehen
Ben Krieg chnlich war: vornemlich dieweit
auch su Conßantinopel Sclymus sween -1
Bauffen vndrer vorerwentem Pertam vnd
DewBelterbegen inVngern guſchisten ent
ſchloſſen . Aber doch Bar co fich als bald
wider verhoffen geenderi: dann als darauf
Ketſer Maximilian etnebortſchafftzu dem
neuen Türdiſchen Keifer Solimo abge
ferriget end einen friiden vnd anfand auff
achtJahr mit ihmgetroffen / iffatte feind-
fchafft/ fo wol smotſchen dem Selymor als
dem König und Werden in Siebenbur .
gen / osch Baserhterimifchen jym den ni
bus
Chronica. 167.
bue/ ſo auch Keifer Ferdinand ihm beroll
ligt, nemblich 30000. goldgülden gårli
chen zureichen verſprochen 7 cin settlang
auffschaben .
Alſo iftdie Legarion beneben einem
Růrctiſden geſanten im außgang des Meie
ens widerumb glucklich angclanget. Das
aber Selymusden frieden alſo willig an .
genommen ift nicht ohne vrſachen gee
ſchehen /finremahlim damable etliche vol
derinArabien ond fonften abgefallen /ond
ibn glachſam zum trke gegen fic vnd dem
frten gegen vns genérigethaben .
ym157 ojabrdeni4 Martijfarb
derWenda Johan Engmundt in Siben - '970
bürgen / ſo auch den namen eines Königs
in Vngern durch auchun etlicher Vnga
lcher /ongchorſamer vnd auffrüriſcher Land
Herren führete/vnnd biß dabetoalcsobein
Vndern geftifftet. Jhm fuccedira Ste
phan Barbortin fünfftiger zeit Polniſche
Konig.
A18 nuhndermaſſendas{ande mot
Derutab zu friedtvndruhegebracht, erweb
laten die Vngern Keiſer Marimittantál
teften ſohn Rudolphum zu einem König in
Bngern im 1572 jahr den 25 September.
Dnowarde ju pregburg sctronce.
Riley
i

SIXC

ni
Mi
TOKA. I.

en
1

*)
Chronica .
das inner Schloß .
D. Die eufſerfte newe Feſtung,
E. Pertaw warcha lagerſtadt
Wodrag Sluß.
Anderfelk aber habendteTürden ans
Stuel Weiſſenburgi Geffenvnd Wirhan
tiderumb errobert / vnd ftunden die bera
kung /zu Vefperin / Palotta vnd Thatal
wegen der Túrden zunemender vnnd von
fag su tagi wachſender macht / in groſſen
ndten.
Vnder des hat Schwendi wider
umb fein vorige geſundthett erlanget /aude
macht geftarcter:belegere dem
Richan friegs
nach den Bebeg foder groſſeft verheker vnd
ørſacher zu dieſem Krieg geweſen wahr /in
den Schloß Zadtwar. Derfelbig aber ent
ranber nächtlicherwelle vnnd wardr jhm
dem Schwendt darumbdie Feftuug balde
ein geräumt: wie auch über einen Monat
das Stedtletn Munfatſch. Duhn har
der Waywoda die belagerung zwar ver
nominen vnndwolte derowegen den feinen
mit gelt/profiant und einer anzahl Kriegs
leuren im Marriozu hülff fommen. Als
aber ſolches zu langſam ankommen vnnd
dem Schwendivcrfundfchafft worden/bat
Vngariſche
& beides dasgele onnd voldin feine hende
b tommen .
Dargegen haben anderfele dte Tur
dendas Schloß Dedes errobert/ onno bis
an Erka geftreiffet. Schwendi bekagert
die Stadt Auft/ sum andermal niepof
bergebens:Sobeftürmer der Johan Wet
dadie Stadt Kobar /vnnd ſon noch eine
anberein derſelben gegend. Vmb Sad .
mar worden auch der sehenden wegen die
Referiſabenvnd Stebenbürger der fachen
su unfrieden / vnnd behielten die enfern
dteober handt. Pnnd vmb Jula ver
famlet ſich eingroffianzahl undmacht von
Turcten /das alſootecinem nero angehen
den Krieg.confic war : vornemlich dicteil
audi su Confantinopel Scymus sucen
Sauffen vndrer vorerwentem Pertam vnd
BenBellerbegen inVngern zuſchtden ent
fchloſſen. Aber doch Hat es fich als bald
biderverhoffen geendert:dann all darauf
Ketſer Maximilian etne bortſchafft zudem
nomen Türdiſchen Ketfer Schmo abge
ferciger,andeinen frizden vnd anfandauff
ache Jahrmtt ihm getroffen /iftade fetnd
fcbafft, ſo wol.sroiſchen dem Selymorals
dem König vnd Weyden in Siebenbur.
gen / Dede Baserhterimifchen jgm den of. ,
bu

4
Chronica. 1671
Ed
bur/ ſo auch Keifer Ferdinand jhm berøtfa
Itgt, nemblich 30000. goldgülden gårli
den gureichen verſprochen / cin settlang
auffschaben.
Alfo iftote Legarion beneben einem
Kürdi ſchen gefanten im außgang des Mei
ens widerumb glucklich angclanger. Das
aber Selymus den frieden alſowillig an .
genommen tft nicht ohne vrſachen gee
ſchchen /fintemahlim damahls erlicke udl
derinArabien vnd fonften abgefal «n /ond
jbu Hlachſam jum trke gegen fie und dem
frteengegen vnsgenériget haben .
Jmis70jahrdeni4 Martij far5
der Weyda Foban Sygmunde in Siben - '970 .
bürgen / ſo auch dennamen eines Königs
in Vngern durch au thun alicher Vnga
fcher/ong chorſamer vnd auffråriſcherLand
Herren führete/vnnd biß daberoalcsrbdin
Vndern geftifftet. Jhm ſuccedira Ste
phan Bathortinfünffrigerice Polntſcher
Kontg.
218 nuhn dermaſſen das Landewf- 197 %
derutab ju fricorundrubegebracht/ eweb
laen die Vngern Keiſer Marimiltantål
teften fohn Rudolphum gu einemKönigin
Bngern im 1572 jahr den 25 September.
Ønowardt ju Presburg getrdnce.
Die
Vngariſche
Rudolphus der Ander /
Römiſcher Keiſer /der Vngern
vnd BehmenKönig.
etc.

A16
1
Cbronica . 168 .
Ls nuhn Rudolphus
8a8Vngerlandt regteret/cr.
wehlien jhn fürters otcften
de derKron Behmen auch
fum König :: Alforft er noch
In demſelben jahreyber einen Monat zuta
Domiſchen Kontg ennd Succesſore ron
den Churfürften des Reichs getrênci:
Darnach Obersney jahr/als ſein Vatter
todes verfahren inß Kciſerthumbgetreten.
Eben in demſelben jahreſchicker der
Baſa von Ofen hundert jentener pulfox 1577
gen Temebwar auß geheth vnd befelich des
Tyrannen Amurathis. Als nuhn ſolches
der Beglerbeg daſelbsenpfangen vndauffé
Schloßtragen laſſen / fompt ohngefert ein
feur darzmiſchjē/darob beydeßpulver (dytoßi
Stadt vnnd mauren tn grundt verderbet
vnd zerriſſen . Ein $ onglück ben
draffauch die Stadt Caniſt/ als der dor .
ner in den Pulverthurm geſlagen vnnd
ſampt demfelben ben 300 menſchen / onder
denen auch der Dörtyt daſelbs / ſampr meib
tind vnd ſeinem Eydam zerſchmettert vnd
beſchedigt. Eowolhat auch Ofen ,die
Vngartſche Gauptfladt / vom wetter im
folgenden nicht geringen ſchaden in ge
nommen .
790
Vngariſche
Nunward auchhiernechatder frieden
15820 perlengert :aberdasonangeſehenhaben
der Türcken ben 6ooo man in das { åndt
lein Sips/ ein einfallgahawvønnd was the
antroffen , geraubet/geplünder ønnd wego
geführer. Darumb die Erlawer/ als der
feind in ſeinem ab vnd gurud jugvor Erla
boruber mufterjön angeſprenget/vnndbief
auffs haupt erlegt / auch den raub wider.
umb rrobert.
Darauff entfunde ein groſſe them .
1586. tungundhungers nohtin Vngern / darzu
cin ſo falter Winter / als vormals faume
håret. Auch ſo haben die Türcken aus
den Grensheuſern eßlich tauſende fard en
cinfall gethan/ vnd noch zudem hunger, ſo
damalndaß Vngerland dructecidas arme
nohtleidende {andrvold geplündert. Zu
dem auch folget auff den hunger/wie mehr
mals beſchehen, eingroſſepeftileng /welche
viel menſchenhinreiſenthet. Sovberfic
len auchdas nachfolgende Jar 3000 Eur.
den Coſniam /wurden aber von 100. Sol
1588 datendervnſern bet nabegang aufgerieben .
Dieſes nun / wie auchdie vorigeniederla
gen /verhoffte Sinam Baſſa ein Mama
lucvnd groſſer Eyran zurechen vnd
/ ver
famla darumb bey11000. werbaffrerman,
der
1
*

W
SIXO

!
1
Odi
1

1
Cbronica . 169..
der Meinung das ganke SDout kon
berrumplen / durchftreiffen /vnndju plün.
dern. Als er derowegen ombSiro grof
ſenſchaden gethan / iftihm daſelbs Clauß
Ruſſel vnder augen gezogen / mit ihm zu
treffen hatauch 2500 erſchlagen /vnd 300
in das Waſſer Schano gejagtvnnd verfeuf
Durch dieſes glic begant der mube
den unſern widerumbauffzugehen / vndfit
don derowegen in das Turckiſch gebiete/ønd
Grobarten bendben andern ſchl&ifern /auch
Blamenftein vnd Geftes.
Darauff / alo man ſchrieb 1591 15 9
nach Chrifti vnfers erlöſers geburt/ iftwi
berumbein geſchrey außgebrochen von des
Túrcten groſſerzurüftung ſo wol zu waiſer
wider die Spannier/als ju landt gegen das
Römiſch Retch vnd Keiferthumb. Auch
ſo ift es allerdinges nicht falſch erfunden:
Dan /wiewol man ſichs auffgerichrem frie
den nach wenigverſchen /in dennoch ermel
iterFeinde mit einem farden Vold zu reß
vnd fueß /aufftietn Comorra berucft/ das
gewonnen / ſo wolauch Menkenß vnd Za
cha beſchoſſen ingenommen vnnd alles mit
dem Sebelhingerichtet. Dieweil hier
mit der Feindt noch wenig erferiger, firecte
& feinen topit ferner nach Cantſa /doch
» nicht
Vngariſche
nicht mir Yorigem des glüds benſtande
fintemabu er wegen der Landtherren zuſam
men gebrachtem widerſtandt/ chedan er e $
perhoffe /vndſeine reiſevollenden mügen/
das refug'rim'vnd reißaus an die handezu
nemen geiwngin worden : vnd hat zudem
auch etliche'grobe geſabuk tarhinden taſſen
müſſen. Vnd ift diefesalſo dte vrſachond
anfang des tegien Vngariſchen frieges.
Im folgenden jahr darnach im
Monat junto fingen die Türcken jhr vnru
hig weſen und Tyranner widerumb an/be
belågerren ond erroberten die Feffung Wi
bitlah/ond ftreifferen folgends auch allent
halben auff ote Chriſten : Darauff dan
benderſeiß etliche ſcharmůkel/doch mit der
* vnſern ſchaden vnnd niderlag erfolger/big
7
entlich der Frint mit follir macht auff Si.
fect /wiewol ohn beſondern ſeinen frommen
gerückt und daſelbigmit demgeſchüßsimli.
cher maſſengeengftiget. Aber der Obrift
ſo auch Apt darinnen / nam ſich an , den
Türcten die Feftung in zuraumen /doch das
fie der Baila mit ſeinen vernembften befe
lichshabern zu handen nemen wolte/dem
rach es ſchimpfflich / ein ſo Radliche fee
ftung gemeinen foltaren zu überliefert.
Auffdieſes ſeinerbieten kamen die vornem
Ae
Chronici. 1706
11
Kernd Beegen anſonndworden ben funff,
þundert farof etngslaſſen. Nach ihnen ar
ber warde der ſchußgarter vorgefellet 7 ono
Reallo ſamprlich durch das geſchiß / roal
lens halbenonder dem erdireich und raſen
berborgen lag bingerichtet.
Vnder deſfen barre fich auch dem
Sverriſden Sandrvolus erwá 2000 80 =
ſammen gerotter in millens dem Feindi fo
in Grabaren vbil hauſierer ein abbruch su
thun. Aber dieweil derſelbig bauffen otel
du robwat/ward er an der Cutpa bey nacht
bber einen hauffen erlegt/welches dan nicht
ein geringes ſabrecten vervrfacht. Dierumb
ward durch den Obriften in -Erabarenein
triegsveld bey 7000 verſamlet / daffelbig
folug fan fåger zwiſchen Wihirſchvnnd
Cardfladt. Aberdemnach fich dieſes hauf,
fins haupelecur nicht zum beften vorgeſehen
wurden fievon einer grawſamen menge der
Seinde /ote fich auß allen Grenkhauſern
vnd befaßungen zuſammengethan /injhrem
{ ager oberfallen / vnd doch nicht obne cine
blurige Victori /erleger:dantieman ſagt!
Hot baben ficvber 10000 der Feinde vmbrache.
Solches ift am 17 September geſchehen .
Den folgenden tag berennet der Feinde
Today/vnnd die wetlnicht vid ju erhalten
V v ruds
Vngariſche
rudre er ber nachtrauff Tomorrawnd mu .
fte dennoch mit ſchanden aud darvon ab
Tichen .
Darneben aber ftreiffer der Boßint
fohe Bailaohnewiderftandtin der frucht.
barın Inſel Tyropol{7önd führet bey nabe
2000 menſchen hinweg.
Folgendes tm octob. haben die feinde
Georgen an der Maner gervunnen /vnd
fich täglich mit vold vnnd munition ge
Ptercft 1 auch zuertlich mablen den vnfern
dieprofiant bertommen.
Derowegen dan endlich Keiſer Ru
dolph Chur vnd Fürften zur húlffangema
net /als mitler weildie Türden mit ftreif
fen vnd megführen großen ſchaden gethan /
Doch bifocilen
furnem auch
ich aber Andhireb bejahler wordeny
eilichbinder t , als nie
Flinderngit beſchedigen außgezogen wah.
Fen/ tmefruch erſoffen .
6393. 13. Yman ang nechtfolgendesMenensi
rudre naſan.Ba Tavon Borna vor Iren
ſchin /befchoß vnd errobert daſelbig /vnnd
molteebner maſſen auch mirSiſect gefah
ren ſein /wann nicht die Ketſeriſche Obria
Aterid, durch din gerrn von Averſperg Do
briften zu Carlſtadt und andere angrenker
de herren geferta /ønnd/obgleich mit ei
Chronica. 17 !
nem ungleichen zeug dem feinde underaus
gen geögen . Zwar erseigte fich erſtlich
ein furche vnder ſeinen fnechten /vornemb.
lichwegen der groſſen fendlichen mennig:
Aber nach dem es zum treffen fommen /biele
fich diß geſamlet heufflein, ſo ftrenge/ das
auch endilich durch ſein ftandihaffteman
beit vnd gegenwehr dermächtige Türctiſch
feindt dte flucht nacher der bruden / darů
ber er auß der belagerung gen Ditogt an,
tommen /nemen müſſen . Dimradera .
ber auch alhier vbereilet / begab er ſich ins
wailer / vnnd fonte dennochbterumb nicht
falvitet werden / fondern mufte auch das
ſelbs / endroeder er fauffen odet erſchoſſen
werden / fintemalanderſeth amyfer mann
nicht wol der höhe wegen außlisen tonte.
Als hierneben die übrigen tm låger ſolches
bernommen / wolten ſie gleicher ſchlapfen
nit erwarten ſondern erretteten ſich durch
dieFlucht : vndtftdieſe groſſeniederlag der
Türckenden 12. Brachminats geſchehen .
Kuch ift onder andernvicië Beeg inSarn
pachien vnd Dalien/ der Safan Balſas
beneben dem beffen fern der Zürdin / mie
auffgeflogen end ümbkommen .
Nach erhauptem pieg haben die onſern
furters Saraſtomiedem feinds abgedrun
Y tij
Vngariſche
gen und Petriniamhart belågert/aber auf
dismal nicht viel aufrichten fönnen. Dan
ſobalo fonte dte niderlag si Confianttno
pel nicht außbrechen / das nicht ein bihar
1

incheraach rnnd friig wider Vngern ønnid


das Römiſch reich beſchloſſen / vnnd dem
SinanBaſtaſolches zurerrichten befohlen
morden . Zu dem machte ſich auch det
Beglerberg auß Gridblandt auff en newes
an Stfit / vnd dienosil teine entſagung vor
handen ward das Kloſter endlich mit gea
1
wale errobert und airforet / auch ferner bif
an Carlxtadt geſtreiffet /vnd vielunſchåldt
gir menſchen inewige dinſdarkeit verſcht
cer. Nachdem auch numehr Sinan mit
ſeiner grauſamen macht antommen /ero *
berte er im Septemb. Veſperindonnd dar 1

nach Palortamte accorden . Doch fohat


ernach den auffgebung das geringſte nte
gehalten, ſondern die befakung binrichten
vnndden Dberhatiprman gefenglich ans
nehmen laſſen . Mittlerzett betten dierna
fern auch widerumb an maht ju genom
men/vnd von außerleſenem orld ein muftea
rung gehalten ferners entſchluſſes ønns
Hoffnung dte Türcken ron Doris abzudreta
ber . Wber welchem din ein rott von 1300
mit dem fendijum treffen tommen /defel
1
Chronica . 172.
ben nicht ein geringe anzahl erlege/orind
viel hundert gefangene Chriſten vnnd vn
ſchuldige finder erledigt. Folgendgift man
auchvor Tomorra vnder dem Graffen von
Hardeck auffgebrochen / Welder dan onder
1 1
einem nebel onvermercte bey Stuulweiſſen
burg angelendet/daßvich weg getrieben /vñ
dte eine vorftad,an zweyen orten türmen vn
plundern laſin / des andern tages auch fiin
heil an der rechten Stad verſucht aber doch
wenigerhalten mügen. Vnd demnach er
wollvermercft,das ohneein langwirige bes;
lagerung ntchts zu gewinnen / růfter er fich
widerumb zum abzug. In dem fompt jom
der feind vnd ent ſakung entgegen :vñ mufte
derowegen ermelter Graff beneben ſeinen
mtegehülffen dem Palfi Madafti vnddem
von Serin ein treffen wagen . Es harten
fich aber damals die feindeweit auß ein an
der gerhan / vnnd muften darumbauch die
Chriften in een meſſiger manter / darmte
fie nicht vmbringet wurden zum angriff,
fort rucken.
Darauff doch endrlich abermal ein
groſſeniderlag der Türden erfolget / vnnd
bat der Baſſa von Dffen auch darun
ber mit du baudt bekahlen müſſen.
SI
Vngariſche
Sinanbaſſaift taum halbtod und verwun .
det entrunnen .
Strauffwaren die vnſern zwar endt
Schloſſen /Stueltoetſſenburgt zu belagern /
muften aber auß abgang fraut vnnd lobt /
folches vnderlaſſen / vndtheileren ſich dcro
wegenauff Raabvnnd Tomorr jbre ent
pfangene wunden zucuriren.
Der vonTieffenbach iſt auch mit fel
nem vndchabenden Kriegsvolckvor Sa
bathga ein farcevnd mit hohen gercunc
sen wallen ynno pofteyen verwarte Feftung
geruct/ vnnd die mit fturmender band in
dem Novemb. ingenommen . Folgendes
fog er furters vordiegewaltige Stadt und
Feftung Viled / beſchoß diefelb ohn unter
laß / alfo / bas der Beeg fich heimlich auß
dem Schloß begeben /vnnd bey den andern
befakungen vmb hůlft anhalten müſſen. í
Zwar ging es ihm auch vnder ihrer feibe
öneinigkrit ſo wol an , das er bey 18000.
manfu fetnem vorhaben 8u Per verſamlet
angetroffen / fo aŭe mit einander in guter
hoffnung libren / den Tieffenbach in ſeinem
Jåger vnd arbett juubereiten. Aberderfel
big kehret jhnen das plateymb / fchictetiche
file folches verhoffetēlotelweniger ingenom
men / 7000 Ungernvnd Tsuiſojen entge
sen /
1
173
TX

tri
IN
FILLECK

1 Schloſs Dybini C Stat Vileck . Carlausė


Be
B Schofo Vilecken ingerin R {" itussea.
D 6 Singerin
UCK

0012
E

Carla unë darmit die Festungozum Sturm


sfcfionis
.
Chronica. 173.
gen /vnd obermannet fie mit eben mefftgetr
anſchlag benihrem eignen lager:darüber et
fich tauſendt furnehmer Türden / ſampe
dem Bajſavon Eemeswar und vorermel
tem Begvon Villecf erſchlagen / vnnd ein
herrlich beucan gütern vnnd profiantins
låger bracht worden . Als ich aber hir
umb auch Villect nicht ergeben wollen ,
ward der ernfvermehret/ diemawrenonnd
Polwerd durch vnableſstgesſchieſſenger
füde / die vorgebem fampt der rechten
Stadtdurch den flurm erhalten : vndwie
wol dieſes ohne beſonderen foaden abe
gangen /haben doch ſolches die Türcten in
ftürmung des Schlorico , indem daſſelbig
Atarct / vnnd auff ein hohen berg/ inbrache
und wett gemacht. Jedoch konten fie es
por erroberung endtlich nicht mehr beſchir
men / ſondern muften in das inner Schloß
juruck weichen / ob fchon ohn einige hoff
nung daſſelbig zu erhalten / fondern erwa
genad zu erbitten / welche ihn dann auch
leklich widerfahren / fintemal fie fich gut
willig ergeben .
Demnach folches die befakung zu Dha
bint Homestyinnen worden /vndgleichen
unfall beſorgeren /wolten fleder ftreiche nte
außwarten,darumbdann dieChriſten /als
90 fic
Vngariſche
Realfo Rüdirig darvon getogen 7 folche Fea
Aungen ingenomen/vndmit allerhand mu
ntrton verſehenbefunden . Auch ſo ructie
Rieffenbach fernernach Zetſchtn /welcheser
gletchfals von der beſagung verlaſtingefun
den. Doch war zuvor von jhrdie Stadt in 1

brand geſteckt worden : derowegen er dem 1

brand Ateuren / vnd die verderbreg bew als


balt widcrumbanrichten laſſen /tonten aber
fo ſehr nie wehrē das nit der inner fod ein
ſchon vnd herrlich geber durch femor vñpul
perserfallen. DieRichtigen Zetſchiner be
redeten auch dte Plawenfteiner/Salacter
jur flucht/welche den gleichfals denFlecten
in brand geftede den Chriſten hinderlaffen.
Ebner maſſen hat Palfi Dregel vnd Pa
landa infekommen . Darnad ft Samos
ty ein feftes berghauß den unſern übergeben
worden ,welchedann auch forters dem feiita
de Aynador pollock abgedrungen / vnnd ift
der geſtalt innerhalb 4. wochen /nemblich
Den monat Novembrt / ein groß ſtúde des
Vngerlands von der Türdiſchen ſervitut
vnd joch erledigt worden . Auch wehre der
fiegbaffi Steffenbach damals fort gedrun
gen /wann nicht das boß vnd vngeſtůmme
winter weiter überhand genommen / vnnd
ibnanſeinem vornehmen gehindert.
Mitin
Chronica. 174 .
Ritrler feit derfamlet rich in Feurich)
10 fandt en mådt ing Vold tider etelärge
törren feindr. Ëomerden auch im De
tember von Herr Alban Oræfmin bir
2000 Tüdten ariffetner treffe/ zum rheil
erſchlagen / fum rhett in die Culpa gejagt
vnnd verfiuffir : Darnach vom garnisg
Steffenbach den § Janrarij de 159.4
Jahrs 130 o / «Ichedi: gituldigten Bau
mon'omb Villeet ju befchedigen außg¢30
8 n waren /auffgerieben enormbracht.
Zudem bedrenger den fand der mangel
an prefinr / vnd fund darumb Sinan zu
Grichila Perinburg in grollen ſorgen /
wie auch der Biglerberg auß Grid landi zu
Dfen .Vnder des liteb Ersberkog Marchi
as ron DRretch / durch den Steffenbad
tie erroberre Firurgen befißensrnnd mit
aller notturffe varfehen ,welcherdann auch
auß wetteremn befihl dte Fiftung Nove
grad in februarto oberzogen .
Die Türcken alsſie dteſes detmerci
Hectten pedas Siddlein mediis rnden an
der Feftungg«legen / vnndmu enim faun )
wettin oho gengen varſehenin brandr rn
begåben fich ſamprlich in das fefte Schloß.
Daſſelbig war unten berumbmtreirë ftar *
an ausgefüttérrengaun duenacenod mte
Vngariſche
einein weiter in der hóbe / ønnd leglich mit
Harden mauren und steffen graben vmb>
ringet / vnd auff einen Bergerbawet. El
nen berg gegen vber barreu die vnſern zu
jrem fortheilinnen / vnd verſuchren ihr beill
pon dannen mit gewaltigem ſchieſſen .Zu
dem legten fievndér dem ferm erwentejeu
ne mit brennenden wellman / dorchlocher
ten fie /vnd lieffen alſo biß an diegenandte
Feftung. Sintomaha auch ein zimlich
anibeil dermauren /vnd einftarcter thurm
am thor mit dem geſchuh gerſdimettert vnd
ontuchtig amacht haben die Türden Erk
herkogenMatthte foauchnuhmer antom
men / das Sdloß ubergeben und allein mit
feitenwehren abstehen miffer / nach dem fic
das etlich und ſechrig jahrinnengehabt.'.
Diewett aber dievnfern widerumi
ju rud gefogen / beſorgten fich die Graner
auch einer belegerung /vnd fiengen darumb
an jhre wehren vnd ftreichen Juverbeſſern/
vndauff S. Thomas berg /der Feftúngjum
beften /wie fie thdrlich vermeinet/ein ſcans
and blochhaußauffzuſchlagen .
Hierzwiſchen hetten fich die Era
baten vnnd Windiſcheim Merten fard
verſamket/ vnd ſampt Nadafi vnnd Sc
tin Preſenik 311 gecilet. Abc fic fundin
das
Chronica . 1750
Das hauß im brandt / wte auch aber zien
saydie Feftung Segerſt. Der Graffvon
Sain nam darnach ſeinen weg auff Bo
borfotya / darumb die befaßung ein ſolche
forcht anfommen /das fie unangeſehen die
Feffung in einem moraß gelegen und woll
vermahret/dtefelbig den Chriften durch jb
reflucht oberlaffeue
Nach erroberung des haufes No
vigrat/wendet ſich gerr Chriſtoffvon Tif
fenbach Fildrobrifter in Ober Vngern mić
2000 o wider Harman / vnnd engftiget
fie alſo vnnd dermaſſep das ſie hülffe
bey dem Baſſa von Ofen ſuchen muften.
Derſelbig fam auch ſampt dem Beglerbeg
aus Grecia / vielen andern Begen vnnd
Isooo mandrey metllvber garwan an die
Saltwin. Vnd dieweil er dafelbß vber
jutommen verhindert onnd abgedriebene
ham er widerumb feinen weg dannenbero
er fommen / doch der meinung eheman 8
fn achifichen würde/ bey Jaſperin vber die '
brůct su eilen / vnnd die vnfern anderſ ik 611
überfallen . Aber Dieffenbach roch den
braren / und wolt ihm Iteber onvermoarnea
ter fache begegnen als ſeiner im {åger er
wahrren. Zoge alſo mit můbe vber
das Waſſervnnd rennetjön alken porthall
ab .
Vngariſche
ab. Daruher dan er/ der Baffa als 68 34
Schlachr tommen / pberwunden / vndmit
den wenigen /ſo obrig tn Peft gejaget wor
din. Alſo geroan Tieffenbach nicht allein
die ſchlacht fonder auch Jailperin mur al
lemn geſchüß rno 24 Fahnen. 21 f nubn die
Türck n in Zabolan folebes vernommen /
Gernot fie ohn einig noth /allein aus drin .
Binder furthe daruon gelauffin /vnd haben
du Ehrijten die mel birmabrte Feftung ohn
fonwert treich inbsfommen. Sram 24
prilis g fibeben .
Vnder deffin rudte Erobertog
Matthias por Gran. Beihm war Hero
$ 39 Fiarik von Lawenburg in Sachfen /
melder ſich damaln jenſeit der Donam an
Godarn gemacht hat. Darauff ſich al
Irreiß ein großes rohteſien erhaben / das
auch daruber due vnfernmit einer Feurful
gela S. Adelberet Thumbtirch angeftede
rnd außgebrennet haben. Wtewolnuhn
dre vnfern nicht ſiumig / vnd darfu die eine
Stadt durch der Raßen abfal errobert/
micaach das Blochbauß S. Thomas in
genommen /vnd 13 ſobiffmit all rhandi mu
nition vnnd prifiant dem F «indt durch die
Rußen abgeldilagen haben ſie dennoch an
der Wallpade nichts erbalten mogen,
Eben
Chronica. 176.
Eben meffig worden auch von di Chriften
curfugeln in dieJudenftadtvor Naab gem
porffen / welche zwar groſſen ſchaden ge
ban : alß auch gegen der Feftung obes /auff
Cinem bergecin Blochhaußvond darunte
in Flecken mit einem waſſergraben vnnd
maurenweit omfangen /ſo wol auch auſſer.
alb dem graben /miteinem ftacet beparcti
ſo haben ſie denoch dieſelben mit dem Rurm
erhalten . Jooch find viel Türden aber dte
mauren gefallen und entrunnen /die andera
aber finde umbracht / geſchunden /vnd jbre
topff auffs Blochhauß geſtedet worden.
Dte aber in der Feftung vnnd beyligenden
Stetlein /bilten ſich feft/das auch bey 3000
Cbriften im fturmbletbe muſſen /ondward
ihnen hierumb die tegenwehr defto leichter ,
diewett fie ein offenen paß auff Ofen / fo
nichtvbers metu darvon / haben tondien .
DerTürctiſche Ketſer hatte auch vieltau
ſent Cartern zu hülff auff brache / welche
doch turk htbevor von Polen widerunbgu
rict geſchlagen . Nichitoweniger haben
fie ihren weg durch Podolien / vnnd ober
den Nefter genommenauff das fie ben
mebwar gegen Sibenbürgen anlenden
mdchren . Vnderdes batt Erkherkog Mat
Thiasdie Softung Granalſobeſchoſſen und
oms
1.
Vngariſche
ømbrchanget / das auch judermeinen / 48
tånte furrers fein ftein auff dem andern
bleiben. 2016 man ſich nun beiderſeik.zum
beffitgften bemühet/ond cß mir Grán auffs
cuſert kommen /warde kundſchafft inge
bracht / von einer grauſamon entſakung
und des Sinanbaſſaperſdnlider anfunfft.
Ji man hiruber / wiewolwiederder Teut
fchenwillen auffgebrochen vnd auffdiean
der feit zu GarkogFranken lagerverrucke/
vnd hatalſo beidesdieerroberie Stadt und
Plocthauſ verlaſſen.
Dod haben underdieſer þandelung
fich die Rågenwider die Türchen entpåret/
vnnd an onderſchiedlichen orten otel tau
fendt derfelben ermordet /auch das Caftell
Drrarundandere Solifer mehr beftritten
vnnd fich endlich an das Königreich Vn
gern widerumb ergeben .
In Over Vngern harte Steffenbach
bisdahero fich an gatiwan gerieben /aber
demnach die Vngern fich täglich von ihm
verlieffen / muffeer auch endtlich im Junto
von der belågerung widerumb auffbrechen.
Mitlerzeit wart zu Regenſpurg ein Reichs
tag gehalten vnd ein allgemeiner trieg mot
der den Tůrden beſchloſſen : welcherdann
iwar bißdabero nicht geſchlaffon /fondern
mit
E

2
>
MARTINS
/
177

1
Cbronica. 577.
le fetner madit genklich vor Gran auff
brochen ſich auff Tomorragiwendet/vnd
nnoch dem Sinan von wegen ſeiner
acht nicht wehren fönnen. Derowe
n dan Doris in türkem verlohren / vnnd
rauff die gewaltige Feffung Raab tm
Ito belågert/ond S. Merrinßbergtohne
ingendegefahr auffgeben worden. Doch
elt ſich der Graff von Sarded imanfang
iterlich vnnd wol ſaarmakett ftrengeglo
in die Feinde, biß das Sinan mit den hal
nbauffen ehrlich ankommen : Wiewol
Iches nicht ohne ſeinen ſchaden abgangen
Jan es fiiU auß Comorra in den nachzug
lich friegsvold / und ſchlugen jhm 152ca
sel!! so maulefed vnd zo roffe/ fampt einer
fabrlichen beute /profiant vnnd gürer /ab.
Ich begab fidh Erkherkog Matthias aus
jab widerumb ins Låger jenſett der
pnam in die Inſel Schut. Sorbas
die unſern bey nacht ein ausfall in ld .
erſchlugen etlich tauſent Feinde. Zu
in geriede folgendes tages ein ſchuß in der
inde pulver / das alſo auch hieraus nicht
geringer ſchad erfolger. Doch htelten
feft mit ſchieſſen vnd fchangengraben an,
10 wagten ſich etlich tauſent Türden /vnd
irtern vber die Donaw /der meinungon
3 fer
Vngariſche
fer {ager fuvberraſchen. Aber ſie wurde
dimailen enrpfangen das taum soo mit
dem leben darvon ju tommen Dermochten:
dan jich nuhmer das frtegsvold durch de
Florentiner vnnd J altaner anfunffrgt
fiercfet. Oleich vmb diefe zeitHolten aud
sooo Tartern mit gewalt bey Pappadurch
gebrochen ſein / mann nichtin jhrem uber
much ſie biß auffs baupt erleget worden.
Deßgleichen harren auch ander ſeiß die RG
ten vnnd Stebenbürger ben 4000 a ſola
gen . So wol hatte audi ErkharBoge
Marimilian ſampt den Steyrern vnnd
Seurfinem Orden die Feftung Parintan
fuhanden befommen / als die Türden dar.
auß gerrichen / und darnach Saraflowik
durd, den ſturm errobirt. Michitoweni.
Bir hielt Sinan mit ſihteſin feftan /vnd
aud abermahu 4000 Tariarn vnd Fur
tfen vber dié Donaw / deren doch überro
nicht widerumb zu denjhren kommen / alſo
gar barten petit vnfernauffoer ftreiffuber
miainet: Vnd furk darnach widerumb
nahe 3000 Cartern /welche der mehrerrheil
im mailer erfittollen ſindt. Hierncchitiſ
mancher außfall erfolger / vnnd darju dem
Türcken auch ſeine ſchiffbrudte / welche fie
auff wagen dem Låger ju geführát / ſampe
oth
Chronica. 178.
øtelem gelde abgerennet. Fornemſich aber
feind dtevnſern den 18 Auguftt in der Tür
cten ( chanßen mit ganger madr gefallen
vnd ein gewaltigs auffftchen erreget/in wel.
chem der Beglerbeg in Aucten zerhawen /die
weil er fonft niche fort zubringen vnnd bett
4000 Türden erlege wahren. Vnd dem
nach das Låger zu gleich mit hunger vnnd
trancheiten angeftedet/ftreifferen dieTür
din ond Tartern 20000 ftard adenthal
ben mtt breninen und rauben im {andeher
umbroñließ ſich doch sugleich mitanſehen /
als wolltdas glück aucb nuhmer vns den
rucēzuwenden.Dan als onſer Voldt etwa
· In ficherheit im {åger war / durch ſchwum
menund ſchiffren ben 10oo0Turcen beneta
reler nacht die Donaw / ond Oberfielen das
in ſetner ruhevndjagtensauch bißgen Vn
gariſch Altenburg. Vnd wardr darauff
da Feinde durch ſeinen Vorrat vnnd fchiffe
widerumbgefterder. Zudem ließ ſich auch
Sardect durch die gulden ſchůß auff der
Eurden ſeitelenden /bieltaber doch daruff
mit fanen verreterlichen vornemmen ein
geitlang / anderer trewer triegsleur halber /
ructe / onnd blieben nod in alichen fur
men vted tauſendr Surden figen .
3 Ene
Vngariſche
Entrlich nach dem er wiſſentlich die Fert
nung an einem orføndergraben laſſen /vnd
fonften allenthalben demfeindt dieſelbig zu
enigenkengelegenheit genugſam offenbart/
vnd hirumbrich Raab nubmehr des fein
des nicht mot erwehren kondta/ bat er dem
Sinan die Stadt im Herbſtmonat vber
geben / doch ehe dann es ſo weit gelanget /
vnnd die Túrafen dieſer außerwehlten Fe
ftungmechtig werden tonnen /find jhreron
angeſehen der verráhterey vnnd vortheil ſo
fie von Darderten gehabt / innerhalb dieſer
belagerung rber 36000.man ombkomment
ønnd hingerichtet worden. Als aber ſein
practicnichtverſchwigen bleiben konserbat
man ihn zu Wten darauffgefenglich ange
nommen und verwahret.
Es hat ſichewar Sinan auch an Cox
morra gemacht/ mufteaber engefchoffe roi
derumbabziehen /ober gleich mit geſchen
cen den Obriften Braun daſelbs /wote auch
Hardecken /zum abfall zu bereden ſich zuvor
bóchlich mit ſchriffien bemüher harre.
Mittlerzeit ward auch der Fürft von
Siebenbürgen Sigismundus der Túraft
fchen dienſtbarfeit oberorúſsig und můdc /
begabe ſich derowegen ans Römiſch Rechy
vnnd wardt hirůber entlich mit des Ketſers
fchweſter verheiratet. Зи
Chronica. 179.
Zu anfang ingchenden 1595 Fahrf
nemblich den 8. Jenner/Harb Amuraht der i's 98
Dritte dieſes namens Türckiſcher Keiſer
am fettenwehe/ vnd ward ſein Sohn Ma
bomerhan feine ftatt ermehler. Welcher
dann auch den eingangfetner regtrung /mie
feinerBrüder blurgenugſam beſudelt/ vnd
ein modti vñanſa lag feiner fünffetgēregt
rung hiermitallen fund machen wollen. 2 .
ber vnder deſſengerponnen die ynſern Wa
kin/ erlegtenauffeiner ſtreiffe aber vierdt
balb tauſendt Jüreten /desgleichen ober
fielen die Walachen vnnd Stebenbürger,
den Sinanbaſſaaufffeiner Helmrelſe ,nocl
cher dann nicht aletn ſein erroberte beue
darbinden laſſen müſſen , ſondern auch mit
dem leben kaum barpon gukommen ber
mocht. Ebner maſſen erlegten auch die
Stebenbürger 12000 Cartern ,foder Tür .
diſch Soldan die Wallachen / Moldaver
und Stebenbürger des abfals wegen zu
berzteben berederhatte: Vnnd namen fol
gends in ihren gewalt etliche Feſtungen an
derDonaw , ſampt dem ganken Bobragi
fchen refier. Vnd wiewol nun auch an
dere geben tauſendt Türchen gleiches vor
fakes turk hiernacher antamen / worden
fte doch / wie die vorige7 entfangen vnnd
3 tij fra.
Vngariſche
fracrtree. Sterzmotſchen ließ fich Graf
Carl von Mansfeldt zu einem Obriften in
Vngern wider den Erbfeindt beſtellen /be
warblich darauffim NiderlandrombReut
tervnd Knechte/ound machre fich endrlich
fueingang des Hornungs auff die reiſe.
Nach dem auch nu mehr die Tartern
fiim drttrenmahl geſchlagen /vnd von einer
oberauß groffen menge tanme 8000 mit
fror riderumb anheim gelendet / haben die
MoldawerSiliſtriain auff den grund auß
getrand /Schmiel mit Stadt undSchloß
errobert /den gewaltigen Meerhafen Dro
fij mit groſſir beutinbetommen /ſo wot auch
Kilicf / Galem / Poprayla vnnd das feffe
Schloß Gargio errobert. Zudem erſching
auch Geftt fcrens der Siebenbürgiſch D
brift ein fehnlicheangahı Türcken / vnd bald
darauff die Benden auß Walachay vnnd
Mottam einen andern hauffen / fo mit gro
fin reichthümern undprofitant din Jürden
in Pngern zu hülff fomen wolte. Als nun
hierumb die andern raach zu nemen auftge
fogen waren, tamjhnen Nadati/ ſo damal
ohngifehrin Siebenbürgen /ubern halovn
crtúrger deren bey 8000 man .
In mittels ward Graf CarlsonMans
felds
Chronica . 180.
feld vom Keiſer zu Ritter geſchlagen /ennd
aun miteinem Fürftentirel bignader. Auch ſo 1

famdie Papſttſche hülff auß Jralien nuh.


mchran 12605.ſtarct zurcß vnd fueß.Maci
dem nun Fürſt Cari teßlichin Vngernan
gelendet/vñdie Donam.vberbructenlaſſen /
tft erdarauff vnvermuhrlich gen Oran ver .
tudt/ein treffen mit den fenden gethan/ge
Pieget / vnd alsbald zur belågerung fortge
ſchritten. Sintemal auch die Türcken auf
der Rägenftadt entwichen , hat er dteſeibig
NA mit Walonen beſiket,die Donam oberöru
Calls
det / ynnd den Palfian Godfern geſchickt/
n. der auch dieſelbig ſchank in furgem inges
nommen hat. Als aber die ander belages
artly rungmit dem Schloßvnd Waſſerfladtbiß
in außgang Julij fich verzogen / baben etwa
Al ban 20000 Türcken ſich vmb petond D
fen verſamlet, der meinung vnd vorhabens
die belagerung zu entſcheiden . Theileten
MIA
ureden
birumbibreſchlachtordnung in vier hauf
fen / vnd wurden dennoch dermaſſen aller
Album ſett entfangen /das ihnen der luften hier
maah ůber genglich entgehen / ein ſchendtliche
onand Alucht an die hand nemen / vndviel rauſene
bi beneben ihrem reichen lågir in der habe laf
fen müſſen . Aber dieſer et langter neg hat
fide auch baldt in ein trafren verendert /
3 iiij die
Vngaiiſche
diewel Fürft Caro / als er fich in erwehnrc
fehladit mit anſdirgen hinvnnd widerren
nen verhißer/ond hierauffein falten trung
gerhan /in ein franchett gefallen / vnd dar
an noch'im Auguftoverflorben. Doch har
er nichftoweniger ſeine ſachen dermaſſen in
guter ordnung vnd vorſchlag angeftelt ver
laſſen / das Paiffi in furßendie waſſerffade
errobert vnnd den Feindt genßlich in dem
Schloßeingeſpirrethar. Derowegen die
beſakung entlich aus dringendernoch Erk
berkog Matthtas dte Feftung vbergeben.
Ebenomb dieſereidt / tharen auch
anderſeik der Feinde 20000 man ein infall
in Crabaten / harten aber gleichfalß eben
meſnigen des gludts beyftandt / wie audvor
Gran /vnd wurden nicht allein biß auff die
belffre erleget / fondern muften noch darzu
das Caftel Varvivar / aus ſchreden ver
taſſen / in maſſen zuvor im juliode Feftung
Wok/das Caftell Gråkvnnd S. Martin
vonjhnen im ftich geblieben .
Der Stebenbürger fenerte nicht
wenigervnnd beengftiget Faggiat biß zur
ergebung. Unn des wordendte Türden
ciner entfakung innevnd ratractiercten den'
rowegen alle handelung vnnd anerbieren .
Darumb Sigismund nicht allein die
fur
Chronica . 18
planta félbtge vbermanriet/ ſondern erfgemeite
utere entfaßung darzu auffgerteben bar. Dar
do uber gewann er auch eben in den Monat
Ein Auguſto die Stadt Lippa.
Anderſete hatten die Sterfrer gee
ligt fetch aber acht tauſent Fürden /vnderden
die Baſſa von Boßna erlegt. Sobat aucto
der Siebenbürger abermaht mit den Tür
in den vnndSinan Baffa / welcher doch ibn
widerumb zu gehorſam zu bringen miteta
- nem gewaltigen jeug antomen / etn fchlache
gethanonnd das Felda behalten /daruber
dan Sinan /als er in der fluct/ von einer
Brücken gedrungen vnnd ber nahe «r
to foffen .
Nad erroberung der Stade Gran
ructen die vnſern den 14 Septembris fur
ters vor Plindenburgi dte Donaw ab
werk onder dem Palft vno Aldobrandino
Päpſtlichen General Dbriften. Vnd
dieweil tegen dem Schloß ein hober berg
ønd Feuſen gelegen / haben dte friegsleut
auff denfelben erlich groß geſchüß mit vn
erhörterarbeit an ſeylengezogen /vnd hier
durch dem Schloß alle gegenwehr mit fola
cher oberhöhungbenommen . Nach dem
die Türden nuhn erzehlter maſſen in die
cuſſerfte norb gebracht / muften fie enrlich
3 die
Vngariſche
ote Feftung / wie auch Grann auffgeben
vnd allein mit Råbletn darvon ziehen.
Vmb dieſe zeit rudren auch etlide
der'unſern vor Pariniam / vnd errobexten
daſelbige ohne mühe / weil die befaßung,
wie auch vormahip dåraus entlauffen .
Jn Ober Vngern gewann Erk
berkog Maximilianus S. Niclaus ein
woll verwahrten orth / vnnd dárnach das
Hauß Servas beyd: von Türden ohnor
fach verlaſſen / welcbe doch nichRoweni
ger den vnſern in die hende gefallenvnd mit
einander nieder gebawen feind.
Ef hatteſich aber Sinanbaffa wi
derümb gefterdet/die erlittene ſomach und
ſcharten auß zu wegen. Singegen ver
fügere fich auff deſſen etündungder Sie
benbürger vngeacht ſeiner drauwort / mie
ſchwerer arbete, en maſſen vorweilen yang
niball durch die Alpes /ober das hohevnnd
fefte gebirge jhmeentgegen. Darumbwol
te ſeiner auch der Feindt / abſolcher fünbete
crftaunet /nicht erwarten / ſondern nam
die Flucht auff Bogareft. So beftritie
Sinan furk hieben Eergovift i das doch
deft befeſtigen laſſen / nam auch darinnen
den Safan Baffagefangen / vnnd zu dem
dos
1
SERVAS

99
.
Chronica. 183 .
der Feindelåger in ſein geralde. Alé dar
ubet die treffende roth der Fetnde des je
nigin /was fich zu getragen onbemuft/ im
Låger riderumb angelendet / bat pie der
Fürſt der gebuhr nach enpfangen und wil
kommen geheiſſen /alſodasjbrer 4000 mit
der haur bezahlen müſſen. Folgends wen
det er ſich auff Bogareft/ jagere den St
nan mit ſolcher eildaraus /das er kaum mit
mühe vor ſein perſohn ober dte Donaw in
sinInſell entrinnen können.
Alſo gewann Sigißmundus Sira
gio mit dem Rurm /vnangeſehen das Ši
nan auß ſeinem rortheil dapffer zu ihm
einbranote. Nach dem er aber auch die
fen verluft anſihen müſſen / begab er fick
ausfurcht vnnd vnmuth genklich vber die
Donat . Darumb wendet fich auch
der Fürf miteiner groſſen beute/ vnnd 186
lichen Victort / widcrumb gegen ſeine
Landen .
Vnlanges hiernach nahme jhm
Sinan yor diere vnnd andere niederlagen
grewlich zu ruden/ aber Gott der ſeiner
Tyranner ein ende haben wolte / ſchider
ihm ein bißges fieber vbern balo 1 an
welchem « under ſeiner Aarden zurů.
flung
SIAM BOCK

B
Jore so

11,7
hi
n

r
Vngariſche
toelchedann nicht allein dem feutr gewehre !
ſondern auch das zerfalne widerumb ang:
richter. Demnach folgendes der General
Feldobrifter E. Maximilian gleichfals an
tommen ift manbald darauff nabir satta
wanderruidte alle macht daſelbsanzuwins
Den /ſintemal dieſeFeſtung jederzeit ein gro
ſe verhinderungden vnfern geweſen. De
rowegen aller ctnft / derſelben machine su
werden , angewendet ift / wiewolmannan
fenglich / wegen dis wol erbatten gefcune
een wals /vndder Turcen manlicher gegen
webrifo die hoffnung einer eni fakung mů.
sig gemacht/nicht viel aufrich :en tonnen.
Driy låger wurden darvor auffgeſabla
gen/ die Stadtdeſto füglicher zu vmbrin 1

gin/ vnnd init ſchillen / Atürmen vnnd an


derem feindrlichen abbruch nichts vnder
laſſen. Aber die Tird en ongeſpart jres let
1 bes und lebenß/ verhielten ſich in gegen mer
ganprihmlich vnndvnvardroſſen , ob auch
gleich der ſturm den 3 Septemb.in die fieber
funde continutre . Endrlich als die Fe
fung durch das fterig fugeltoerffen angan
gen/ vnd die murige beſaßung zugleich von
fewr vnd feind beftritten / baben leichtlich
die unſern an einem ort des Schloſſes /bar
an teine treichwehrt den furm / pnan
BE
Cbronica. 1848
gefeben der Feftung Pferdeft rondel an der
andern ſeiten mehrentgenßet/ erhalten.
Vnd ift damals dteerroberung, die
weilonſer Kriegsvold durch den hiffrigen
widerftande cizůrnet /nicht ohnegrauſam
tettabgangen , in maſſen tas tein lebendi
ger menſch / außgenommen en Beeg mit
wenigen / ſo tundtſchafft halber behalten
ſeind/ mit dem leben darvon tommen / de
een doch / wie mann fagt/ ber 4000 felen
geweſen . Sonſt hat many ohne wasvom
fewr verderbet /nicht ein geringebeut erwor
ben /vnd zwar die Stadt mit einer beſagung
verſehen , aber dieweil man vertunoſchaffer
das der Türdiſch Kelſer / mit einer grauſa
men menge im anzug /dieſelbig mit pulove
vnd ferør in grundt gerforet / ſo doch nach
malen som fcinde widcrumbernewere.

Erklerung des Abriſſes


Hattipan .
. Das Schloß .
bi Schloß Kirche:
6 Badtſtube.
Ein haußdarinnen der prortant.
An diſem ort ift die feftung gewonnen
f Die Stadt.
& Stadt Kirche.
I Lumen
T A D

Reco

WOMATI
KE
N

T
2

1
Chronica . 182.
derFeindelåger in ſein gerwaldt. Als dar
uber die ſtreffende roth der Fetnde des je
nigin /was ſich zu getragen 7 onbewuft/ im
låger riderumb angelendet / bat pie der
Fürft der gebuhr nach enpfangen undwil
fommengiheiſſen /alſo das jhrer 4000mis
der haurbezahlen müſſen . Folgende wen
det er ſich auff Bogareft / jagere den St
nan mit ſolcher cil daraus,das erkaum mit
mühe vor ſein perſohaober dte Donaw in
sinInſell entrinnen fånnen .
Alſo gewann Sigiſmundus Str.
sio mit dem Aurm /vnangeſehen das Si
nan auß ſeinem rortheid dapffer zu ihm
einbrandre. Nach dem er aber auch die
fen verluft anſehen müſſen / begab er ficha
ausfurcht vnnd vnmuth gentlich vber die
Donaw . Darumb wendet fich auch
der Fürftmiteiner groſſen beute / vnnd 186
lichen Victort / widcrumb gegen ſeine
Sanden .
Vnlanges hiernach nahme jhm 1594
Sinan vordierevnnd andere niederlagen
grewlich su ruden /aber Gott der feiner
Tyranneyein ende haben wolter ſchicke
ihm ein bißges fieber vbern bals 1 an
wslebem « onder ſeiner Aarden zurů .
ftung
Vngariſche
Aung onndgrimmdes rodres fein müſſen:
an deſſen ftádt doch den Gebraym Bar
fam Machomet verordnet i als mitler weit
den Türufen allenthalben in Vngern vn
gemach zugefügerworden . Dargegen a
ber doch die Türden vnnd Tartern / ſo new
licher sett bon Temestar angelendet /mto
rauben vnnd brennen raach ingenommen .
Strzmiſchen haben doch die vnfern auch
Clſam mit liften inbekommen. Vnnd
darimb bemüheren fich die' feinde hefftig
dieſelbig wiein gleichem ( tppain widerumb/
wo nicht mit waffen /doch mtt geld zu erro
bern: Daruber fie manchen flurm verloh
ren / vnnd darzu endelich ntchtohne groſſen
ſchaden und verluſt von Sibenburgen ge
fcheucht worden.
In ebener zeit waren dte vnfern mit
macht an dem Berghauſe Schambod /
ſthoffen vnnd ftürmeren obn önterlaß/ biß
endlich durch die viele des fexors der pulver ,
thurmb angangen / vnnd dte Feftung jem
merlich zerſchelet. Als demnach die on
fern das hauß im Mato gewonnen / ift die
beſakung in ftüdin zerhawen /welche dann
von dem außerleſeneften voldt zuſammen
geklaubet/ vnnd auf andern grenkheufern
genommen worden .
!
!

6
in
SLAM BOCK
1

Jones

Men
1

1
Chronica 183.

Erflerung des Abriſſes


Schambocf.
A Dic feftung Schambod
B Jagwa fluß
C Das Dorff
D Das Weingebirge
Wtewol nun hternacher nichftoweni
ger Eliſſa íals feinensfagung vorhanden )
aufgeben iſt, hat doch hinwiderumb der
Fürftauß Stebenburgen / das Caftell Fal
ladydreymeil ron lippa /vnnd dann auch
Tſianot inbekommen/ vnd Temeswarmit
barter belågerung geengftiget/ wiewolnicht
errobern mogen / ob verhinderung ſojhm
Ginferabaſſa ſampt den Tartarn anges
than . Pricht ohne ift es aber /das er die
Tartern / chefeinem abzug /als fic ihm ins
lager fallen wollen /beßlich abgeſchnaufet
vndgerftremethar.
In dem aber auch nümehr des Reichs
entſakung ankommen /vnd fich nachar Wa.
Ben gelender/woltedie beſagung dafelbs den
Atrauß nit abwarten , ſondern yerlieffen die
Feftung doch im branio. Derowegen etlicy
volc jur rettung alsbalot außgeſchicke/
wel
d
Vngariſche
welchedann nicht allein dem ferrgewehree)
fondern auch das gerfalne widerumb angs
richter. Demnach folgendes der General
Feldobrifter E. Maftmiliangleichfals an
tommen ift man bald darauffnahar satt:
wanderrudtt alle macht daſelbs anzuwen
den /ſintemal dieſe Feſtung jederzeit ein gro
ſe verhind:rung den unſern geweſen . De
rowegen aller ctnft / derſelben måching fu
werden , angiwendet tft / wtérolmannan
fenglich , wegen dis wol erbatten gejeunes
senwals/vnd der Turofen manlicher gegen
webr / fo die boffnung einer enifaßung mů.
sig gemacht/nicht viel aufrich en tónnen.
Drey Låger wurden darvor auffgeſchla
gen / die Stadt deſto füglicher zu vinbrin
gin/ vnnd init ſchilfen / ſtürmen vnnd an
derem feindlichen abbruch nichts under
laſſen. Aber die Firden vngeſpart jres lei
besvnd lebenß/verhielten fich in gegen wer
gang rühmlich vnnd vnoirdroſſen , ob auch
gleich der (turm den 3 Septemb.in die fieber
flunde continutret. Endlich als die fe
ftung durch das fterig fugelwerffen angan
gen/ vnd die murige beſaßung zugleich von
fewr vnd feind beftritten / baben leichtlich
dis vnfern an einem ort des Schloſſes /dar
an teine treichwehr, den Rurm 7 ynan
Chronica. 1848
geſehen der Feftung fterceff ronde an der
andern ſeiten mehr entgenset/ erhalten .
Fu Vnd tft damals dte erroberung , die
weilonſerKriegsvold durch den biffrigen
-1
widerſtande ezúrnet / nicht ohne grauſam
fett abgangen / in maſſen tas tein lebendt
ger menſch / aufgenommen en Beeg mit
wenigen / ſo tundtſchaffe balber behalten
feind mit dem leben darvon tommen / de
ET
sen doch , wie mann ſagt / ben 4000 ſelen
geweſen. Sonft hat many ohnewasvom
fewrverderbet/nicht ein geringe beut erwor
ben /vndzwardic Stadt mit einer beſagung
berleben , aber dieweil man vertunoſchaffer
das der Türdiſch Ketſer / mit einer grauſa
men menge im anzug / otefelbtg mit puldet
vnd fetør in grunde gerfdret / ſodoch nach
malen vom fcinde widcrumbernewert.

Erklerung des Abriſſes


Hattivan
Das Schloß .
b. Schloß Kirche:
6 Badtſtube.
Ein hauß darinnen der pronant.
e Andifem ort ift die feftung gewonnen
f die Stadt ,
Stoot Kirche.
I Lupi
Vngariſche
Lufthauß vnd garte.
1 Des Biegen behsuſung.
k Drere poſteyen ſeindtsum ſurm ber
rihoſſen worden.
1 Die pforten an der Stadt .
m Der Auß .
Ein fluß vnd grabe ro von regenwart
ſer herkompt.
• DAS Weingebirge darauff das tager.
P2in dieſer orten ſeint die changen und
lauffgreben geweſen.

Vnder dieſer erroberung war die Fe


Aung Perinia vom Türden hare belagert/
derowegen die Stenrer vnd Windiſchemit
jhrer macht auffgeweſen /denfeindterftlich
auß ſeinem vortheil gelodet / darauff ge
( hlagen / øndihm au ſein geſchůß vnd mu .
nicion abgedrungen.
Dargegen zog der Türdiſch Selfie
mit all ſeinermacht und Tartariſchen ben
ftandt/ in 230000. farct vor Erla , ſo turk
hiebevor mit einer guten befaßung vnnd
trtegeleuren verſehen. Doch dieweil fie
dte Stade allenthalben zu beſiken zu wenig
vnnd fchmach / baben ſie nach vielfaltigem
widerſtand /dieſelbig in brandt gefteckt/ vnd
fich auffs Schloß begeben. Darauff Fie
dit feindt allenthalbenombſchloſſen / vnnd
mit
-
1
11
TELULETANT
A
D A
D
W Ņ

ma

4
Chronica. 185.
mir anlauffen vnd furmen tag onnd nacht
beengftiget/ wiewolnicht ohneperluf eines
groſſen volds. Dann erftlich als er fich
allzufrue in die Stadt ingedrungen / war
ihmeinverdecres eſſenvon pulverzugerich
tet /darvon viel Fúrcteuvnnd artern per
dorben / vnd zuhalben braten werden mür
fen. Darjuthaten auch dievnſen ben ef
nem nebel ein bequemen außfall / daruber
noch ben 3000 Türcken auff dem plak ge
bliben .
7 ,. Es hatte aber fein vornemeft Låget
vnd quartierder Türciſa Ketſer in dem
Dorff Maglar bey Erla / welches er auch
hierzu ( wie auf dem Abriß zu erſehen )
verſchanken laſſen.
Dieweil dann auch damals im la
ger dasgerůchtcaußbrach /wie fich dieChri
Aten verſamlet / die Feſtungmit gewalt zu
eneſeken ,wendet der Türdiſch Ketſer mů
glichen Reiß an / darmit vor derſelben an
tunfft e das Schloß behaupten mådte.
Füler darumb ein oberauß tieffen graben
gwiſchen dem revcltnonnd weinberg /vnnd
Atürmee jween tag aneinander. Denn
deteren erhtelt er das rebellin / doch ein
geringe zeit/ dann die befaßung in wider
umb darauf geſchlagen. Endtlich aber 7
xa als
1

Vngariſche
als die unſern durch vielfaltigs furm ab
ſchlagen ermüdet / auch der feindt / als «
nuhmehr daß rebellinzum andern mahline
bifommen/ die Feſtung an vielen orten una
dergraben / darzu die entſagung zu lang
auſſen bleiben wolter fieng das vold an ab
trůnnig zu werden /vnnd zu meuten snnd
rebeltren. Alſo muſten auch die frommen
Obriften nobthalber auff beding / deren
i doch ihnen wenig gehalten/ diß gewaltig
Schloß vnnd farcte Feffung dem Blut
hund in die hende vberliefern . Vnd ſibet
man alhie/ wasvnndrige reveline, in mar
fen auch in erroberung der Stadt Fama
gufå in Cypern beſcheben / zu wege bringen
und verurſachen können.
Nicht deſtorbenigerzog E: Marimi
lianuis ſeinen weg fort / vnnd als darneben
fich Fürf Sigismundiis auß Stebenbür
gen auch sun onſern gethan / ſeind ſie ſempt
lich an den feindt gerucft / vnnd erflich viel
ſchwere ſcharmůfel wegen des paſſes gehal
ten / welthen endilich ein Gerkog von { ů
neburgtein junger Gelt / mit ſeinem leben
bezahletund erkauffthat.
Als derowegen die unſern / nicht al
Leindas grobe geſchüßvnndpaß dem feinde
abgedrungen , ſondern auch denfelben in die
Ruche

1
It :

w
MAGLAR

a012

Sims

Elda
se
illi
ERLA
:

2
Chronica . 186 .
Kucht brache/ fingerlich fuckvold alju frue
vnnd onbedachtſam dasmauſen an / auch
che fie noch den heg recht in henden. In
demnun dieſelben von etlichen geſamleren
Tůrcenoberfalen / begabeu fie ſich in aller
vnordnung auff die fluche/ vnno madren
auch hiermit/ ſo woldie andern auffrihrig
ynnd verjagt/ alſo dasdie Flüchrigen Tür )
den vmb deren vrſachwillen fich widerumb
geſamblet/vnd die unſern /als fie ein herr
lich victori in benden /durch jhr ſelbs vn
achtſamteit / baldt in etn ſchendlich ſucht
gedrungen haben . Als diefesder Baſa
von Ofen innen worden / verhoffte er in
dieſem ſchrecken / Wagen zu errobern / mu
fe aber dod , mit ſchanden widerumb as
jichen. Zu dem sogen auch die Türchen
fampr jbrem Keiſer widerumb rrawrig an
þeim / als die ihr bekvnndvornehmeft vold
vnd geſchük biß auff 40/welcheſie in die Fe
fungSolnodgebradit / ocrlohren.
Darzwiſchen aber fetreten die heidu
denvon Carafebeſch / {ugatſch /vnd Lippa
nicht viel mit lauren auffdie beimretſende
Türcken / erſchlugen derfelben nicht wenig)
pnnd erhaſcheren daruber nicht ein geringe
beute.
Singegen waren die Erlamer in er
Na ij bat
Vngariſche
damung der entgenketen orter geſchefftig!
wiewol Rievon hunger und mangel der pro
fiant ſehr gehindertfeind. Demnach fie
aber vermeinet eswere numehr auff befche
ne niederlag nichis / oder aber wenig von
Chriftlichem Kriegsvolc noch vorhanden )
haben ſie beneben den von Pept cine ftreiff
gethan / feind aber darüber denen Fileckern
in die klaube gefallen / vnnd darob vbel be
fcbedigt worden. Solches iſt geſchehen im
monat Decem . Ferner ſo har ſolcher man
gel und rewrung nicht allein in Erlam /ſon
dern auch in Raab / Solnod vnnd vielen
andern Türdiſchen Feftungen ſehr vber
band génommen / biß endrlich die Råken
Innerhalb der Triffa wohnhaffr/zu anfangs
1997. des newenis97 Jahrs Erlaw mit zimli
chem profiant zu húlff kommen .
Darnebenſo hat ſich auch ſonſt al
lenthalben viel Tartariſch vnnd Türctiſch 1
1

Kriegsvolc mit dem anfang Mergensher.


por gethan.
Derowegen fferderen fich auch die
Chriften / ftretferen furlichtig auffdie fein
dei vornemlich aber errobertén fe im Mer
Ben ernentes Jahrs die Feftung Salact in
der Lippiſchen gegent. Auch bewarb man
widerumb allentbalben tn Trueſd vnnd
Weld
Cbronica. 187.
# Welſch landt / im folgenden monar ein
Kriegsvoldſich, alſodas
Teutſchen laſſen.ober5470,0
beftelkenallein Wnnid
ward mittler teil der Beglerbeeg auff ei
ner ftreiffe wotabgiblemer. Doch haben die
Satwaner ſampt andern jhren nachbam .
ren vielraubensgedrieben . Dingegen aber
jagten die Chriften dem Feinde allenthal
1 ben vidproviſion ab. Vndinſonders er
legteniso Setducten bey Dfen 1200 Gür
den /in maſſen auchan einem andern ort )
bey 1000 Erlame efehlagen worden /
vndbm Ofen1900auff einer fireiffe.
Jm Majo darnachhat der Palfi ond
Benftein mit ihrenunderbabenden Srås
nikern / fampt. des Beken regiment / ſo in
Deutſchland geworben vnnd newitcher scie
ankommen , ſich an Doris gewagt/ond ben
1 nacht zween wagen an die feftung geſchickti
welchevorgaben /wte fte munition von D
fen angebracht: Uber' in dem mann fol
ches dem Beegen anzeigen wollen /baben
1 die ſo ben dem Wagen ein pétart abgela
3 den ønnd zum thor bracht / darauff daſſel
3 big geſprenger / ønnd folgendes mit jhree
macht die Feftung vnnd Schloß angefala
ten / errobert onnd den Beegen gefangen /
dieandern aber mchrectheils hinscrichrett
Ha iti fol
Vngariſch
folcbcs geſchahe den frentag vor Pfing
ften . Es iſt aber der mchrertheil der
fürnembften Türden nicht vorhanden ge 21

wefen / fondern gen Ofen profiant balber
verretſet.
Nach erroberung der Feftung hat der
Bercin befagungvon 30 o fnechten darin
gelegt/welche nach drenen monarenvon de 3
Graner fnechten abgetöſet.
Hierauff geſchaheim Junio manche
fireiffevnnd fcharmüke / dann die vnfern
auch weitunder Ofen getogen / etn herrliche
beure geholet / vnnd fich im ümbruge šum
drittenmahl durch vnderfchiediliche feinde
ſchlagen müſſen. Als nun in mitteis E:
Marimilianus auch mit dem Teutſchen
vold in nechitfolgendem monat angelen
det, hat er ſich bald nach gehaltenē raht an
Pappa gemacht/daſſelbig innerható 2 fun
den ernftlich befchoffen / vnd darnach mit
dem fturm erobert. Die in dem Schloß als
Rieden ernft vermerdt, haben ſie sn parlie
ren angefangen / aber in dem mann mit jh
nen accordtret7 erſtiegen die Wallonen auf
ſermarts gegen der Mühlen das palancat
das auch hierüber nicht allein viel Türcken
erſchlagen , ſondern auch nie einander vber
der bent vmbbracht haben/ das alſo mehr
durdo
Cbronica. 188,
agMTA durchihreigen furor vnd begirigkeit/als im
i Aturm erlegen. Derowegen fich Marimili
incroyl
vorbankan änder vbrigen angenommen/vnd die laite be
rofanya dingung ficher Hinweg begleitet. Aber in
dem ſie kaum abgezogen / gehet durch ver
warlofung/ vnndmutwillen der Wallonen
Toitung in dem Schloß das pulver auch an / vber
thượng
nacnm
voeldem dann viel der vnfern jemmerlichen
ymbkommen/ vnd das Schlos fampt dem
junto mesto groſſen runden thumb vnd profiant ver
dotben ift. A$ nuhn Erkherøog Marimi
7 th hole lian Pappa widerumb befeſtigen und das
Mahal zerbrochne reftaurtren laſſen auch numehr
der Feftung Raas alen zuſchlag benom
men haben vermeinet , machte er fid in dem
September in des Sinan Baſſa låger ond
[changen / vnnd renoviret alle lauffgraben
Caßenvnd andere orter/ ſo derſelbig in vor
dit erwenter belagerungzur#chrejurichten laf
varad
e ſen . Dargegen gebrauchtenſich die in der
Solli
befaßungmanlicher gegenwchr/ond ftetiger
außfälle. Vnd ftreifferen in ſonders auß
enmit
S. Martinsberg auff die Chriften under
Momena
t der fütterung. Disſes beweget die onſern
a en gleichem vor diß Haußzu ructen . Als
olam
Meild ſolches die beſagung daſelbs gemercket/ ga
n ben piedaß reißauß/dieweil fie fich beſorge- ,
nda
ten daſſelbig su erhalten / vnd bekamen alfo
Zatti ots
TEMES WAK

7
-189.

1
.

)
ZEMES WAR
EMESTA R

BS
I

1
Chronica . 189.
Iete sete fetreten die new antommenden ont
menſden auch nicht beffriteen Doris fum
Beffetgften / vnd ferſprengetenes an swenen
ortengegen dem berg su im drudnen gra
ben . Derowegen dann endrlich ,als die
berakung geſehen /das nichts ferner fucr
halten, begabe fie fich bey der müble/vnnd
großem reich / auff dieFlucht / welches doch
auch der feindt zum geringften nicht innen
oder gewahrworden / ſondern mit ſeinem
fchieſſen vnnd ſprengen noch etliche flun
de lang angchalten /vnnd darnach oft die
Feftung widerumb eingenommen : Dann
die vnfern ( che dannfic vber den wahu
mit lettern abgefttegen wahren ) lunrenge
leget/ welche die ſtůcte auch noch ber ecli
chen ſtundenangezündet vnnd loß gefchof
fèn /alſodasfevnder des gen Granfetcht
lich kommen . 7 tag lang hat es der Türck
belegert
Als derſelbig auch nuhmer mit
Dotis fertig / wolte e ſein heilferner an
Waikenverſuchenfande aber daſeltsErke
berkog Marimiltanum ihm zu wehren &
ntcflowenigerlagerte er ſich auffein ſette
der Feftung. Aber die onſen fteckeren den
Sleden in brandt begaben fich mitdem ge
ſchůk inß Låger :erfolgten
quch daruffalf
PA
Vngariſche
cherchmere treffen und ſcharmükel/ bif ene
Itch auff der Turcen friedes werbung fic
betdetſeik verglichen vnd abgefogen / doch
das dievnſernden Fleden widerumb inge
nommen / vnd auffo new mit facketenver
beſſert haben.
In dem {ager haben dievnfern 7
Wochen zu bracht/vnd nac Martini wider
xmbabgezogen /doch iff derFeindt ztageehe
ab gezogen / kurk nach dteſem im Novem
ber mufte der Fürft in Stebenbürgen auch
vor Temebwar wegen vieler ungelegenhe
ten widerumb abztehen .
Fernerwart auch wegen des ſchwea
ren Türctan trieges /abermahl zu Regens
burgt ein Reichſtag ghalten.
Eben vmb dieſe zeit ftreifferen dic
Nemofidler auf die Raaber Túrafen / e
roberten ein gutebeutan profiant / dartegen
doch die Raaber etwa mit mehrerm onge
tuc geftreiffet. Zudem fielen auch echtdie
Marcet vnd Dorfferden Filadern vnnd
Setſchinern ab zu dem Erlawer Feinde/
als der Bama von Dffen mit vtetem Polat
ynverſehner und nächtlicher weil ſichna
her Ertaw gewendet 7 in willens fich ein
mehrers ju vnderfangen. Aber die onge
kgenheit deswintersiden es noch im Feb
Chronica 190 .
ruarto ir beiden theilen an ihren fürnemer
hinderlich geweſen /wiewolnicht ohnedas
fie bin vnnd wider barteRreiffen ønd ſchar .
můkel gegen einander gedrteben . Dar
31 uber dann ich die Türcken fuonderſchied
lichen mahlen im Merken an Toggai ge
j -wåget haben.
Aber ender deffen vereinbarten fichier
liche vornehme Obriften / bereiteten zu
. Wten mancherlen furm geziug/ pedarten
kama vndander Kriegsjaig. Als auch dieſel
eliga bigverfertigt/brach der Herrvon Schwar
Kenburg von Comorren auff/ructtealſo be
akelele neben andern feinen mirwagernond gefer
Tu Meaning sen bey nächtlicher gett vor die Fekung
Rab . Esift damals die Donaw alſo
pbergelauffen 7 das an vielen ortern das
Kriegsvole biß an gürtel waren müfen/
dcrowegen auch das voldſo in der Schutt
neteral gelegen bey scéten nicht ju jbnen kommen
lesante mugen .
Practio
n Vnnd wotewol anfenglich Schwar
Benbergt der helle mobnſchein alſo verhin
derltdh / das fich das ganke voldt / darmit
ſie nicht von der beſaßung geſehen würden /
i ins feldt niderlegen müſſen / hat doch an
i lal
'wold und nebel / fich des morgens auß der
mi Donaw erhaben vnndauffgeftegen / dar
conoga uber
Vngariſche
aber dieſe waghelfe ihrerpracticeinanfang
geben mögen . Derowegen der forderfti
To den gatter vor der bruden ſprengen fol
len /mit ſeinem ſchütlen denſelben ohne die
fleine pedart eröffnet. Nun tbaren die
Türden eines profiants gewertig / vnnd
hetten deswegen dieabsichbruck nicht auff
gezogen und verſchloſſen / darumb folgend
der ander mitder groſſen pedarten ihm zu
geſprungen / vnnd als ſie zu groſſem glüd
3
dieauffstehebruden nidergelaſſen funden /
. beide andas rechreThorangchengct. Zwar
wurd ſolches die wacht vici su fpat innen,
dannder vnſern etlich fie mit einemgeſprech
vnnd fundrſchaff ro fic wegen zufommen
der profiant / vnnd dann von Ofen bero
wegen einer brcut? fo in der Feftung war/
tñgewendet /biß zu verfertigung der pedar
ten /auffgehalten vnndza narren gemacht.
Vnnd ob file wol endtlich den boſſen ge
merdt/ vnd drey von den vnfern erſchoſſens
haben dennoch die pedacten die thor gere
ſprenget / vnd hatalſo ein jeder nach dem er
von dem Schwarkenbergt zuvor angeord
net/ ſeinen ort/gaffens plagvnnd wal / che
fich die Türcten ermuntern tännen / inge
nommen. Aber nicht ohne ifts / das die
Türden auch in ihren Hemptern fich zur
wehre
Chronica 19!
mehregeftelt/ vnddenvnſerni chedannfte
fich der feftungverfidern / vnd voligimpa
troniren mogen / manltchen widergeftande
gahan.
Der Baſſa ſelbsbeging auff der Vor
4/1
gariſchen Poſter mit zweenfebelnonglaub
licherharen /doch har er endritch daſelbsſal
nen topff verlohren /der auch an eben dem .
be
om
felben
den .
ort auffeinen ſpteß auffgeflict wor
Ful
Etlich Türden haben in einera ge
moclo fich errettet/ vnd daſdbsentlich anal
lerhoffnung verzweiflendedaſſelbig mtepul
berserfprenget / daher den vnfernder meifte
fchadeentſtanden ip/ønnd viel rcuter dero
ſo auff der poſter gehalten /in die Donato
hin geſprenger. Sonften har manneben die
JNA Fer herrlichen Feftung ein vberauß reiche
a po barce erworben / vnnd iſt auch noch dieſel
lobe
big sett der verhoffte profiane von Stucl.
ogo weiſenburgt ankommen / welcher gleichfals
den puſern ju nuk gedeyen müſſen .
hort Drey Jar vnnd Rieben monar haben
Raab die Türden innen gehabt. Vnd
angun tft hirauß genugſam die groſſe GOttes
mad gåré / wie auch die våtterliche zůchtigung
fpüren.
W Nach eroberung der Stadt Raab
þa
Vngariſche
babendte Türcken im Aprili nicht mehr S. 1

Marringberg trawen wollen , ſondern dar


ſelb willig abermals verlaſſen . Hiernecht
aber ein anſchlag auf Siger auf Bobotſch
gemacht/ deſen beſaßung mit lifthirauß gea
locttion deren viel erſchlagen : dargegn doch
bey Erla dte Türden widerumbgeldlagen
Find/ vnnd etlich hundert Dchſen verloh ,
ren haben . Bald darnach thaten ſich a
bermalsetlicheFreybeutersurammen /ruck -
ten einen weiten weg onder Ofen auff ein
Caſtel/welches fie Sarardo nennen/ aleto
darumb/ weit derſelbig Beeg ein grauſamer
Tyran / und die gefangenen /ob fie ſich ſchon
ranſoniret / grewolid ju martern pflegte.
Erftigen demnach daſelbig / ertodeten die
fåmprliche befakung, fingen den tyrannen /
vnnd nach dem ſie das Caſtel geplündert i
fteckten ſie es inbrandt.
Im heimfehren gienge diefer hauf
fen auch nicht stel beffer vmb mit dem
hauß Vayda genande / plunderte vnnd
fchleiffte das in grundt. Wmb welche
zeit Fürft. Sigismundus fich feines Für
ftenthumbs verzigen'vnnd ſelbige Erkher ,
og marimilian in namen Keiſer : Mar.
vberliefernvnd rich in die Schleſy begeben
wollen. Demnach aber auch mitler gcic
nem .
Chronica. 192.
nemlich im Meren in alichen Seffungen /
als Caniſdy/vnd Boborſch mangelan pro
fiant rorficle/ vnnd folches der Türdevera
mercket, hat er fich zwarvmb dieſelben wol
(en annemen / iftaber doch ihm mißlungen /
ynd daruber berisco mannvnd so wagen
mit profianrantorden .
mont Schwarßenberg hatte vnder des ein
anſchlag auff Stuelwetſfenburg gemachet /
auch ein bauffen ins feldt ructen laſſen.
Demnach eraberzu fpet ankommen / vnnd
om /
auch nuhmehr ob verliehrung der Stadt
for anything Raab, der feind auſſerhalb der Feftung des
nachts ein ſchildrwacht etwa biß auff ein
meilwege$ fil verordnen pflegre / ift «r aufi
Horror der Feftung gefallen onnd ein hartes treffen
mit den Reutern getan. Als aberunder
a
plink dem Werder Schwarkenbergden ort omb
fogen / vnnd die Türcken betſeiß angriffen /
t feind fiçin dieflucht geſchlagen /vndihrer int
Cidlal
m a l dem gedreng /weil die feit fchranchen oder
nderketina pandhaben an der bruden zerbrochen / in
nto dem Sdloßgraben viti vmblommen und
Timbe
erſoffen.
featnes Sintemal aber dieſer Kriegslift ein
igs Erlin
r
ejle : Done fett geſchlagen /vnd fiegum theilunverrich
ter fach anbeim kommen / thaten ſich ihrer
olelp but viel zuſammen / Areifften hin und wider
glúd ,
Vngariſche
glüdlich auff den feindt. Ferner als fie
des glüdsbetftandi vermercft/habenſiefich
biß auff Maharſch vier vnnd zwankis meil
onder Ofen wagen dörffen / denſelben
mardtgeplündert/welcher auchinnerhalb
fliebenßig Jahr ohne anſtoß ſeiner ferne
balber blieben war: Ohne was fonften
die Erlawer Don jhren nachbawren vor
Schaden genommen :vnndetlich fchiffe mit
wahren auff der Donaw erleiden muſſen :
Auch erlichineinem treffen mit dem Gra
fen von Serin bey Siget / darinnen ihrer
ber 300 anffgangen / entftanden haben .
Zudem ſeind dieSiebenbürger auchanco
Uchen orten nicht allzu liderlich mit ihnen
ombgangen.
Stergegen ructen im Julio dte Er.
lawer gen Villectvnnd Werderbren dafelbs
herumb das ganke revier / wie in gleichem
omb Canifavon ihnenein groſſer jammer
angerichtet worden.
Darbenebenaber sogendie vnſern vor
Dotes / beſchoſſen daſſelbtg von beyliegen
dem berge: Vnnd nachdem fie cinepofter
genklichgefeltet/ ift die feftungnoch der
felbigen tages /nemlich im anfangedes Xu
guftmonats von jhnen/ mit einem Aurt
frrobereondingenommen. Dennochha
ben
Dengelig Chronica. 193.
on hintefan der Türden etliche noch ein geldelang
una pet deminnern thurm fich manlich gewoch
epit. Dtefe setzung hat die befaßung auff
vedifereftes einem Berghauſe/mir walde vnnd
indigen vmbgeben /wtein gleichem Scode
wale walin vnndSchambock /bas reißaus nemen
Aachen / wtewol nicht ohne/ das derervon
jkunmareftes300 erſchlagen worden: re vnd ſeinde
do cie vnſern ohne beſondeen muhe widers .
icareth b zu dieſenhtjhren Feftungawinkgommen /voie '
c r
pongoa ahierne durch bed qu Scho ,
Be g a b u /V a l e ß / T /o d f ften hait
h t e r n d e m e
Paforta: darauff ſeind allein geweſen 30
rionen / dan die Feftungen vmb dieſe re
rfidh aller enibléſſet / gen Stuelweiſſens
" urg gezogen/vnnd / demnach fie vermeinet
van wolte daſelbig belågern / daſeltß die
b.
fakung geftercfit. Alſobar der Feinde
dieſem Jetnem mahn dievorſtedre/foron
tebestem gelegen abgebrennet / vnndzu dem
18 graß im felde /darmit den vnſern das
atter abginge / durchs femper verderbet.
licht ohneiftes / das die Chriften zwar ei
WAN( belagerung vorhatren / molten aber 31
SMScr vmb ſicherung willen und darmit jhnen
VNET
ie profiant nicht abgeftricket werden ton
n / die geringern orter cinnemen /vndgui
rem portbeill wieder Stuciweiſſenburg
Bb
1
Vngariſche
gebrauchen- - Darumb namen fie forters
auch Verſperin widerumbin /vnnd richte
ten darnach ihren abzug auff Pappa.
Doch worden hierneben die Carl
ffetter auff einer ftreiffevmbgeben vnd hare
geſchlagen. Vmb welche zeidt auch die
Stadt Zigetſ gang vnd gar außgebrennet:
ift geſchehen im September. Auch har
hterzwiſchen der Fürſt in Siebenbürgen /
nach dem es ihm in der Schlefy nichtgefal
len wollen / fich widerumbzu ſeinem Lande
vnd Leiten verfüget.
Stnremahl danndurch verlierung
vieler Feftungen / vnd das dieſen Sommer
fein ſonderliche entfaßung von den Sola
dan einkommen /dievnſern mehr ermuhti
ger/haben ſiejbrem glúd nachhengende rich
nicht an Stuelweiffenburg / ſondern Dfen
gemacht/vnd vorberftemitden Türcken / ſo
die belegerung zu verhindern ! auſſer der
Stadt fich begeben / charmußieret und ge
fieget / darnach ſich vmb dtevorftadrange
nommen /vnnd die errobert/wiein gleichem
hterncchit dte Juden oder waſſerftadt. Als
auch die Türcken das Blochhauß angezün
det vnnd entlauffen /namen ſie es zujhrem
vortheil in/ond führeten geſchůkond quar
tierſchlangen darvor / mit welchen nie die
Stads
‫ت ‪ 3‬ما‬
OFEN
1

15 B -

படம்

19

Tugri

MIN
Chronica ." 194 )
Stadt hefftig beengſtiget. Wehreauch
noch mehr glücke zuhoffen geweſen / wann
nicht ein langwieriges regenwetter einge
fallen /vnd fie en jhrem vornehmen gchin ,
dert ! alſo das fie auch keinen fruchtbarli
chen ſturm mehr volnbringen können.

Erklerung des Abriſſes


Dfenmit B verzeichenet
A. Alte gemeur von einer verwüſteten
Stadt in emer Inſel.
B. Die Dongw .
C. Söhen am weingebirge und ſonſtor
ter /darauffdie Chriſten Casen auff
geführet vnnd die Stadt beſchoſſen .
D. Warme bader.
E. Ein kleiner Pallaſt vnd Jollhauß in
der obern vorſtadt.
F• Die hinder Vorſtadt.
c . Die Judén vnd Waſſerſtadt,
H. Die Oberſtadt. i
I. Das Schloß.
K. Peſt .
L. Türkiſch begrebnuß .
M. Die onderſte Vorſtadt.
No DAB Blochhaub.

$6 tj MIE
1
Chronica . 1941
Stadt hefftig beengſtiget. Wehreauch
noch mehr glücke juhoffen geweſen / wann
nicht ein langwieriges regenwetter einge
fallen / vnd fie en ihrem vornehmen gchin ,
dert, alſo das ſie auch keinen fruchtbarli
chen Rurm mehr volnbringen können.

Erklerung des Abriſſes


Dfen mit B verzeichenet
A. Alte gemeur von einer verwüſteten
Stadt in emner Inſel.
B. Die Dongw.
C. Höhen am weingebirge und ſonſtor
ter /darauffdie Chriſten Tagen auff
geführet vnnd die Stadt beſchoſſen.
D, varme bader.
E. Ein kleiner Pallaſt vnd Jollhauß in
der obern vorſtadt.
F. Die hinder Vorſtadt.
C. Die Judén vndWallerſtadt,
H. Die Oberſtadt.
1. Das Schloß .
K. Peſt.
L. Türdiſch begrebnuß.
M. Die onderſte Vorſtadt.
No DAB Blochhaub.
bij MI
Vngariſche
Mittet seidi machte ſich der Fürde
Vicier Omar Baſſa / mit einer groffen
macht an die fornehme Stadt Waradin /
mehr auß hoffnung dte Ehriften von Dfen
abzulocken/ als auß gunft des glücs dieſe
machrige Stadt unnd Schloß zu errobern .
Verſuchte aber doch nicht deftominder fein
Hvil /ließ siver ſchiefbructen über das waffer
Seveſferes / ſo langes ondvmb die Stadt
berfluſfet/ſchlagen ,beſchoß /firmet /ſpren
get ohn unterlas. Vnder des muften ob
dem verhinderlichenregenwetter dte vnfern
Dfen widerumb verlaſſen /vnnd was ſiean
der Stadt errobert in brandtfteden . Als
folches die Türcken vor Wardein erfahren ,
fich auch derowegen einer eneſakung zu be
Forgen / namen ſie ſich defto eifferiger vmb
die Stadtan /ſprengeten hiermit eineftare
de Poften /erroberren vnd befekten dieſelbig
mit 4000 man/ alſo das ſie auch genklich
getoonnen haben bermeineten. Aber ein
Teutſcher Obrift hatte das vndergraben/
4
wahr genommen /vnd derowegen innerhalb
der Stadt ein néwen wabu ønnd Caken
auffgeworffen / darvon er mit fetten onnd
någeln fiedermaſſen zum wolfоmmenemp
fangen /das jhrerſehr wenig mit dem leben
wil geſchweigen betler bayi /darvon tom
wen

:
7240
Chronica. 195.
men . Dierumb verzaget der Baflaan ſet
nem vornehmen / inſonders als er vermer
cet/ wie durch dieſen feil ſein Volck gang
forcheſam'ynd fleines muhts worden . Zu
dem ſo ſahen mieler weil die Waradinerer
ne entſakung swiſdhen dem Weingebirge)
offenen derowegen diepforten / vnnd vber
- fallen den feindt an allen orten. Dar
umb er dann ſo wolvon der entfaßung als
den Waradinern felos obermannet / die
flucht an diehandtgenommen / auff Sol
nocť zu geetlet/ vnnd alle munteton an pro
fiant und geſchůz im låger verlaſſen .
als auch hierzwiſchen Erkherkog
Matthias von Ofen abgezogen/hat er bald
darauff dem friegsvold abgedancket/ vnnd
es widerumbanbelm ziehen laſſen.

Yermit ivilichdiß Werce


seſchloſſen haben / vund bitreden
Xümechrigen / er wolle in dieſem
karen frieg felbs Feldherr ſein / vnd vnſerm ,
aller gnedigften Keiſer vnd Herren , Keiſer
Rudolpho demn Andern etc. glücť / ftercke
vnd trafft verleihen /allen des heiligen RS
miſchen Reichs Chur' vnnd Fürften /wote
auch allen andern Chriftlichen Potenta
ten / sintracht wider den grawſamen Erb
fetno
Vngariſche
feinde Chriftliches namens den Türden
vnnd ſeine anhenger geben /vns ſåmptlich
unſere fünde/ darmit wir dieſes vbel verur
facht/gnediglich verzeihen / vnd leßlich die
ſem Feindt /in maſſenvorzeitendem auffge
blaſenen Aſſyriſchen König Sanherib,
fein grawfames vornehmen / vnd anſchlege
auff ſeinen ſelbß eignen Kopff hinauß kom
men laſſen / darmit wir infrtede vnnd ruhe
ynfereherken /vnd gemůrher zur D3
TÉS furcht/vnd ftébe onder ein
ander recht bereiten /vnd
des glaubens Wer
devben fon
nen .
3.MEN .
1
‫‪2‬‬ ‫لوا‬

‫!‬
!

1
y ,

+
.

1
:
'

.
.
i

Nr. 1188 Ausgang: 5.7.1965


I. Schäden :

II .
1

Das könnte Ihnen auch gefallen