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Bayer. Staatsbibliothek
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Vngariſche Chronica/
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bcntliche/ eigentliche onb
kurse beſchreibung des Ober onno
Nider Vngernfampr ſeinen Landtafeln und
vieler furnehmer Feſtungen und Stedte ab
riß/ wie auch der trachten /vnd Könige con
trafacturen / ſo biß dahero niemals in Druck
Außgangen : Stem von den rühmlichen than
ten der Vngern / inſonderheit was ſich von
erſter jhrer Ankunfft / ſo wol zwiſchen dem
Tården /als anderen ihren nachbauren
biß auff gegenwertige zett / zuger
tragen und verlauffen /
af
Giovanni SaistorpSnoVeber.1
9
BIBLIOTECA
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LIONGENSIS.
CLARISSIMIS VE
RIS, ERUDITIONE, ELO
QUENTLA, PIET AT E ET IN
tegritate præſtantiſſimis , M.IOANNI
HARTMANN I in illuſtri Heſlo .
rum Academia Mathematicarum arti
1
um Profeflori: Henningo Groflio Bibli
opolæ Lipsenfi: Henrico Dilichio verbi
Dei apud Waberanos miniſtro, parenti
Michaeli Stubenrauch Civi Çaflellano,
focero : Et Reinhardo Heſlo Caſſellano,
Cæfareæ Majeſtatis authoritate Notario
publico : Dominis & amicis ſuis
plurimùm colendis
SALUTEM ,
IN
IN CHRONICON
HUNGARICUM WIL .
helmi Dilichii ,
CARMEN
HERMANNI FABRONII,
P. L.
Ungara Dilichio tellus celebrata trium .
HΗ Natio militiis nobilitata ſuis. ( phat;
Hunna potens bello gens olim Pannonis urbes
Invaſit: pugnax Attila ductor erat.
Inde Iuræ populi, conjunctiprotinus Hunnis,
Feceruntunum nominis effe fonum .
Bulgaris hos fenfit, ſenſit Lombardia, Teuco
Senſit Ponnonia præliagefta manu .
Multis illa virûm primis Bellona coronas
Contulit & pulcra nobilitate genus.
Scilicet ad patriætutelam exercita virtus
Et feudum & fidei nobile nomen haber,
Pofthac Chriſtiadæ factibella horrida ſavi
Magogis forti ſuſtinuere animo,
Dumý; Palxologus Cæſarpoftremus Eoi
Amiſit, captos á Mahomete, lares:
Proximus Hungariæ peciit quatere oppida bello
Thraxferus, excelli cergore vectus cqui.
Mox patuit virtus equitum ,quos Hungaratellun
Nutriit & peditum fullit alacrc decus.
( ij ) Indu .
.
Induperatores Germani deniq;regni
Participes,fatagunt tecta fovere ſoli
Hìcſe Teuto gravis multosexercuitannos,
Etmeruit laudis digna brabea ſuæ .
At nunc horribiles Turcorum experra furorch
Ingemuit capto Pannonis ora lare:
Itotriumphalis circum tua pilea laurus,
Miles ovans : hoftem pellere perge folos.
Heu quæ fertilitas lati pulcherrima campi,
Qud venit admiſſo voiere nullus honor!
Squalent ( credibile eft) abductis arva colonis.
Facundos rigidus Thrax populatur agros
Tu qui militiæ ſtudiofus dicere : telum
Contra vaſtantem fingula Thraca cape.
Hæcbonamilitia eft ; potes bancdefendere mia
Atq;exercitii nobilitate frui.. ( les
Ille pius miles.quinon Pluronis amore;
Sedpatriæ & fidei ſpicula fumpta gerit.
Digna phalanx precio mercedis, fed tamen illa.
Merces, non belli cauſa putanda tibi eft.
Tu mihi quocirca bene dignus laude, Dilichi,
Qui ſua militibus commoda ferre ftudes .
Nam qua tu Hungaricæ defcribis mænia terra,
Pinguia conſpicient fertilis arva ſoli:.
Confpicientớ; ſitum munitaớ;mænia vallo :
Hæc callere ducem commoda ſæpé culita 1
DANIEL ANGELOCRA
T OR EMPTORI SA
lutem .
( ilij )
Anden gutherßigen ond ehr
liebenden Leſer.
fragt onnd referiret
von dein mechtigen Perſiſa
chen König Artaxerre Plu,
tarchus / daß er alles / wie gering
vnd vnachtſam es gefveſen / fo ihm
geſchencß weiſe offeriret undvorges
tragen /ivillig ond ohn verzuganges
nommen. Alſoiſt ein armer hand.
werckfman ( alß ſonſten menniglich
etivaß nach ſeinem vermågen darges
bracht) nach dem er fonft nichts ver,
mocht) hin zu dem Waſſer gelauffen /
mit ſeinen beyden henden daſſelbigen
geſchöpffet onnd daß vor den König
getragen. Solches hat Artarerri
an dem man alſo gefallen / das er
ihm von ftund an eine gildene ſchale/
mit
pretend
.
mit etlichem gelde hingegen zu ſtele
len onnd verehren laſſen.
Wannuhn ich dieſesmannes ein.
feltige und ſchlechte gaben recht an.
rehe / vnnd darneben betrachte / wie
ſich männiglich in dieſer gefehrlich ,
en zeit wieder den erbfeindt Chriſts
licheſnamens den Türcken / fo svoll
mit zuſtewr / alß den Waffen ſelbe
zum Krieg gebrauchen låſſet / vnnd
alſo hiermit Keifer : Sajeft: nach
vermågen was an im ond zu demer
verpflichtet iſt/offeriré thut: alß hab
ich auß ſeiné exempel/ dieſe hand vol
waſſer / vnnd geringeß büchlein mit
hinzu tragen wollen / vornemlich /
die weil ich freiß /das folches zu jßte
gem Kriege nicht vndauglich ſein
wirt. Dann / daß in Kriegen die
Landtaffeln nicht allein nůßlich /
(0 ) ſondern
fondern auch hochnötig ſenen /bezeus
get ſo wol die erfarấg ſelbs/ alf Ju .
lius Gåfar der erfarne Kriegßfirſt/
in dem er die Zenige Lånder fu er
ihm zu befriegen vorgenommen / ju
vor mit fleiß erkunden und zur nache
richtung verzeichnen laſſen : Fürs
erfie. Soſagtzum andern auch
Saluftius /daß dasgedechtnusönd
lob der vorfahren denen Nachfom .
mende zum liecht erwachſe. Ja es iſt
onlaugbar / daß die Hiſtorica onnd
erzelungen mehrinalß zur thugent
anlaß geben .
Ich theile aber dieſe Chronica in
given theil: Im erſten wirt Vnger,
landt / pie das jeßt iſt / beſchrieben
mit angehengten Landtaffeln / vnnd
abriſſen der furnembſten Stetteond
Soffungen . Daßandermeldet von
der
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der Vngern ſitten / vnnd Trachten :
wie auch von den vornemoften gea
ſchichten und fachen / die ſich bér
dieſem volck zu getragen .
Darmit nuhn daß erfte theilly
mem lich von beſchreibung deß vn
gerlandeß / deſto beſſer verftanden
werden müge / ſo will ich zu vor die
erfichrung derer Landtafeln omb
beſſerer nachrichtung willen / ana
melden.
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L.
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39 Pons Tilluri Chinna.
Burnum 88 Termidava .
13
Sidrona sy Dioclea .
12 Epetinm 60 Labeatis lacus feko
Piguntium Scutariſcher Sec.
Anfufiana. 61 Scodra jekoScutari
Saloniana 62 Olchinium numehr
46 Narbona. Dulcigno
17 Herona . 63 Eminacium
48 Dalminium . 64 Scardus mons.
49. Nifis fluvius. 65. Lillus numehr
SO Timacus. Aleſio.
$ Siparum . 66 Onaum .
52 Enderum . 67 Corcyra Corfun.
33 Epidaurusjeko Ra-68 Pharia : difena vnd
gnum . Leknia.
54 Rbiſo oder Rbizini- 69 T anrunum .
*mjeko Rizine. Grichiſch Betifen
ss Aſrivium . burgt.
s6 Bulva oder Butua
jego Budoa,
gerbrochen Aa Marcomanni.
Norici Dte Mortgo- Dte Mårder in Mah
mer oder Bauern. rern und dieBöhmen /bet
-92 Anguft& Tiberii. diefen haben auch gewob
Regenspurg . net die Gotiner vnd ger .
93 luvania :Salk-' nundurer.
burg. 101 Cafurgis:Praga.
94 , Bojodurum : Bb Quadi: Schlefier,
Paſſaw . 102 Preßla.
Vindelicia: 103 Brig.
Dieſes bewohnen jekund Cc Meillen.
die Sdwaben 104 Merſburg.
Rs . Auguſta Vindeli-Dd Sachſen .
corum : Augſpurg. 105 Bremen ,
96 Imitrium : 36- 106 Hamburg.
ſprug.: 16 107 Braunſchvvig
X Franci.
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' Ee Cauci: DieFrte -Hh Sclavi.Die Wen
lender . den .
Ff Sicambri: numehr KK Venedi.
Weſtphalen . L Lituania: Sitiam.
108 Münſter. Min Polen .
GgBatavi: Hellynnd1o9 ' Cracavv .
Seelender. Nn ' Reuſſen .
Erflerung derzahlen in
Dber Vngern.
1 Teben . 17. S. Niclas
2 Preßburg, 18 Faſco Berg
3 Imthall. 19 Marton ,
f Detrekug: 20 Ilava .
Ś Kokolefa. 21 Colgatz.
6 Holys. 22 Bolondos.
7 Orlansko. 23 Bonicza .
& Ottenthal, 24 Temetvvin ,
9 Tyrna. 25 Nitria .
1
10 Tynafovy. 26 Suran .
11 Iocky. 27 Sintha ,
12 Tranezin , 28 Gutta .
13. Biſtritz. 29 Paloeza.
14. Richo. 2
30 Tarky.
15 Arva . 21 V Vartfai
16 Vivar, 32 Makavvitz.
333 HH
33 Humel. fa Nenfoll. -79
34 Bôsko. 63 ' Altfoll.
35 Rana. 64 Hobhfted .
}
38. Zyget. 6s Cremnitz ,
37 Hoffomezo. 66 Hohenuvylen.
38 Visk. 67 Gymk.
39 Munkatz. 68 Kaſtolan.
40 Huf . 69 Leva.
41 Kovvaſo . 70 Fravvermark
42 Peregfas. 71. Teffer.
43 Barko. 72 Sixo.
44 Unguar. 73 Erla
45 Varano. 74 Loſacz.
46 Terlbas, 75 Dregel.
47. Nyra. 76. Vrazen .
48 Eperies. 77 Sonda.
49 Capy. 78 Schambock .
so Zalanocz. 79 Hatvvan .
SI Schovan, 80 ' Kalo.
52 Sagmar. 81 Abad .
S3 Tockai. 82 Solnock ..
54 Zemlin , 83 S.Emerich .
ss Guntz . 84 Nackalo.
so Leutſch. 85 Kiskalo .
57 Calavu. 86 Tasnad .
58 Breſuo. 87 Drebechen .
59 Muran . 88 Echied See.
60 Rofenavv. 89 S. Niclaus,
6. Fileck, 90 Varſon,
Jul le +
91 [ aſperin . 101. Schongrad.
92 Iler . 102 Sabatka.
93 Galatz. 103 Segedin.
94 VVorafan. 104 Zondi.
95 Urziget. 1. 105 Peffer.
96 Patay. 106 ' Bath.
97 Colótza. 107 Egres.
98 Baya. 108 Zetuvan .
99 Varkan. 109 Chianod.
100 Alporalfo.
!
61 Cyli. 90 Laycza.
ÝV ar aſin . 91 Tiffin.
62 93. Som
93
Senovitz .. 95 Scharve.
93 Vendevis. 96 Refagno. 21
94 Scheróbitz.
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I.
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Vngariſche
Dahero dañkommen / das ficaus
den benden namen Hunniðnd Als
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Chronica. 3.
ulterior genennet fvirdt. Es wird
von Siebenbürgen und den ans
dern angrenzenden Ländern /durch
das Marumarufiſch Gebirg/vno
von Polen und von Nårehrn von
den Carpatiſchen Bergen abge:
ſcheiden. Die fürnembſte Waſſer
darinnenFeindder Marcefluß /die
Wag/der Niter/Granond Theiß :
Was nun vor andere flüß in erſt
ermelte kommen / ſoll in folgender
erzehlung onnd beſchreibung der
Städtéangezeigt werden. An ito
wollen wiranhöréias fürStädte
am Marcffluß vnd der Bag ers
barven find/ auch derſelben anbils
dungen vnd Contrafacturen , ſo
viel mir dero fu handen kommen /
mit hinzulegen.
Preßburge.
Der Marcefluß har fein Vhrs
2 tỉ ſprung
Vngariſche
(prung und lauff von dem Mähres
riſchen Grenzen / vnd ſcheidet auch
bißzu ſeinem influß das ober Vis N
S. Niclaus.
SOnſtiſtnoch ein ander fluß in
dieſer gegent Rahnagenandt.
Nun widerumb zu kommen auff
dicander ſeyteder Theiß /naherden
Siebenbürgiſchen Grenzen /ſeind
daſelbſt
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5
#
NICOLAU
NICO LANS
A. ST
,
IA
.
:
Chronica. 6 .
daſelbſt auch nit weniger Schlóra
ſervñ Flecken /als Nagtalo, Kiß ,
kalo vnd andere /wie in gleichem der
See Eheit/ vnd die Feſtung S.
Niclaus /welche mit einemdoppelo
ten Graben vmbgeben / ohne was
ſonſten für Heuſer und Stadtlein
bißzum ausfluß der Theiß in die
Donaw / gefunden werden.
Hiermitwollen wir nunwier
derkehren zu denen ortten da wir es
vormahls gelaſſen /vnd ferner bes
ſehen /was für Stådte ſo wol auff
dem Lande/ als der Donaw und
Theiß zu finden.
Erla .
Daſelbſtiſtdie nechſte, die
Biſchoffliche Stadt Erla: So
auc Agriagenennet wird. Dies
felbig haben erſtmahls die Agrias
ner / ein Illyriſch Volck/ ſo hinder
denen
Vngariſche
denen Triballis gewohnet/ vnnd
1
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)
KRALO 96
MAN
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wllheli
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LO's you
Chronica. 7.
Dá Ein Ausdermaſſen tieffer Graben / ſo
vom Feind zum Stårn ausgefüllet
worden .
2. Weingebärge/ darauffder Seind die
Feſtung beſchoffen ,
F. Ein ſtarder Bach.
G. SpittalKirche.
H. Der Thumb.
1. Rahthauß.
K. Biſchoffliche Wohnung.
Zwiſchen Erla und Hadtian
liegider Berg Macra / vnd für:
ters drey Meilvon Hattmann die
Waßen /auf
Biſchöffliche Stadt
dem Vferder Donaw .
Waben .
SNAnſagt aber dasan dem orthy
dajekundt die vergergte Stadt
Baßen zu ſehen/eingroſſer Waldt
gelegen / darinnen ein Einſiedel Va
ciusmit namen / der genßlich der
Beltlichen Wollüfteſichenthal
ten /vnd cin ſcheinbares leben ger
führet/ geiyohnet haben ſoll. Als
nun
Vngariſche
nunin folgender zeitHerkog Geto
fa / an eben demſelben orth / gegen
König Salomon aus Vngern
glücklich geſtritten undgeſieget/ gat
erhirnegſtdaſelbſt hin ein ſchöne
Stadt/Kloſter/Schloß vñKirch
erbaiven /ond ſie nach dem Einfieds
lerVaciam genennet. Doch ſagen
auch eßliche/es habedieStadtvon
denVollfernVacianis, ſoin Ober
Vngern gewohnet/ Vndvonwel
chen auch Prolomæus ſchreibet/
denſelben namen bekommen. In
dieſe Stadthaben nachmahındie
Vngern eineherrliche Schuelvnd
Collegium geleget / vnd viel Ges
lährter männer daraus erfogen .
Doch / demnach die Stadt von
dem Zürchen erobert/ vnd fürters
jhmvon Chriſten widerumbabges
drungen /iſt die Stadt vñ Schuel
nicht allein in abnehmen gerathen /
fon
8,1 .
W
FIT
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Wiszen
F
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2
8,2
SOLNO
U
به و
اعلام
• Ско
CHILE
нищивні кинининдин
leggins
G
Cbronica.
ſondern auch leklich gank ond gar
in ein Hauffen gangen und verwvůr
ſtet worden 7. ausgenommen das
Kloſtervnd Biſchofflichenfis/ſo
nochbiß auff dieſen Tagmit beſão
kung vnd munition als ein Fes
ſtung verſehenvnd behaltenwirdt.
Erflerungdes Abriſſes
Waken ,
A. Die Stadt Wagen .
B. Die Stadt Kirche .
C, DAS Collegium .
D. Ein Tårdiſch Ktrch.
E. Das Kloſtev
r nd Seffung.
F. Dongw fluß.
G. Cår & iſch begrebnuß / und eine sera
fallene Clauſe.
Solinod .
Zwiſchen Waken vndHattwañ
Alieffen zwen ſtarcke Båchey
Gorges vud Salipika/dieſe fallen
entlich in die Theiß/ bey der Stadt
und
Vngariſche
vnd Seſtung Solnock/der Türcke
beſonderer troſt. Die Stadt iſt
živar nicht ſonderlich groß / aber
nichtallein mit einem ausgefülle
ten Zaun vñ Wall verwahret/ſon.
dern hat auch darinnen ein beſona
der Caſtell indie Vierung / doch
gank Starck vnd Wehrfam era
bawen.
Fondem Ni
der Vngern .
Aſſelbige nuhn lies
get gentlich zwiſche
der Donaw vnnd
dem Waſſer Dras
ve / hatt gegen als
bent Dſterreich /ond
gehet an vornehmen Stedten dem
Dber Vngern weith bevor.
C B Cop
Vngariſche
Scomorra .
DAnn fu Oberſt in dem ſelben
Thcil / machet die Donaw ein
groſſe Inſel auff eßliche Meilen
langund breit/ vnnd wird von den
Inwohnern die Schüttgenennet.
In demonter Eck derſelben Inſel
liegtdie ſtarcke Feſtung Comorral
die Stadt ſo darbey liegt iſt nichts
verwahrt: Das vbrig kan man
auß dem Abriß erlernen.
Erficrung des Abriſſes
Comorra.
A 21lte Kirch und VngariſchBegrebni
nahe bey den Weingarten .
B. Das Stedtlein oder ară Comort,
c . Vnjariſcher Wachtharm .
D. Vngariſche Kirch.
E. Raidkofen .
F. die Feſtung Comorr.
G. Teutſche Zirch .
H. Su loftburm.
1. Die
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t.
NA
also
dŁOWC
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H
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Chronica. 10 .
1. Die Schiffbrüde.
K. DAS Blochbauß vor der Schiffbris
den.
Raab.
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އއ.ދ.ހ ހީރހ
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PAPA C
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АРАС)
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Chronica.
ſen Teich / vnd iſt mit einem Stas
cfeet vno Wall zimlicher maſſen
befeſtiget/fohat auch das Schloßr
ſeinen beſondernBallonnd Grana
ben .
Dotes .
EBner Maſſen lieget auch Dos
tesan einemgroſſen Teich /doch
anderſeiß des Gebirges/ ohne ges
fehrdt eine halbe Meill von der
Donaw : Iſt aber nuhralleinein
*
Gran .
GRan iſt ein ſehr Allte Stadt
an der Donaiv / in vier Steds
teabgetheilet. Das Schloß vnd
Thumb auffdem Berge hat Kos
nig
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Chronica. 12 .
Biķegradt.
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1:|:
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Cbronica.
VNterGran auff der Donars
liegetdas Sūloß vnnd Ståts
lein Vikegradt / welches vorzeiten
der alten Könige Wolnunge /auck
von KönigeMatthia auffs Herr:
lichſt mit Luſtgårten / Heuſerni
Gemachen und Salen vonMare
merſtein vñ Gipß vernetvert. Im
" Jahr 15 43. Hat es Solyman .
nus eingenommen /vnd habens die
vnſern im 1595. Jahr wieder :
umb hart belegert /von einem Hos
Hen Berg beſchoſſen vnndendtlick
erobert.
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TSU
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DAK A
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OFENA
farcidas
Chronica .
miteiner fimlichen ſtarcken Büre
gerſchafft / in einer Morafiſchen
ebne ſehr vnbequem zu belågernt
undwird mit einer Schiffbrücken
an die Judenſtadt angehenget.
Ferner ſowirdt in Ofen ein Treffe
liche Kauffmanſchafft von aller
handtwahren getrieben/ Darumb
dann zu Friedens zeiten vermů.
gende Bürger darinnen befunden
worden. Was aber die Stade
Dfen vor anſtoß vnd belagerun.
gen außgeſtanden /ſollalles in dem
Ondern theilgegenſvertiger Chros
nickgenugſamerzehlet werden .
Erflerung des Abriſſies Ofen
mit A verzeichnet.
the Die Gagt Peſte
B. Die Dongw.
C. Blochbau .
D. warme Bader.
E. Dis Salob Ofthe
t . die
I
Vngariſche
1. Die Oberstadt.
G. Die Groſſe vorſtadt.
H. Waſſer oder Judenſtadt.
l. Kleine vorſtadt und Fallaſt.
K. Türdiche Begrebniſſe.
L. Lin zerfalne Stadt in der Inſell.
Veſperin.
23ffderſeyten des Schiltgebir
ges entſpringet das Waſſer
Sarvis / lauffet erſtlich auff Veſe
perin vnd von dannenauff Palots
ta / Stulweiſſenburgk vnnd ſonſt
viel andere Stedtlein / Schlöſſer
vnd Flecken .
Esiſt aber Veſperin auch vor
altenZeiten/ein Biſchofflicher Sitz
ynd vorneme Stadtgeweſen , þat
von dem Weiſſenbronnen in Teuta
ſcher ſprach /den Namen entfans
gen. Die Stifftkirch darinnen /
Hat König Stephans Gemahlin
erbawen vnnd mit Zinſenreichlich
ver :
م(
4
VESPERT:
colul
16/11
1
162
EX
1
,
Cbronica. 16 .
Palotta.
IS t nuhrdochallmiteinMawren
Schloß ein bloſſe
/ges
welben /und dopelten tieffen Gras.
benalſo verwahret/das es zu einem
ſtar,
Vngariſche
ftarcfen wiederſtandt genugſam
důchtig. Es iſt in dervierung er ,
bawen/ mit vier ſtarcken Rundele
len beſekt/vnnd ſonſt in demeuffers
ſten Graben mit einem Stacfeet
vmbgeben.
Stuliweiſſenburgk.
Stuliveiſſenburgť iſt auch
der fårnembſten Städt eine in
Nieder Vngarn /wird auchgerens
net Alba Regalis, Darumb das
mann von Alters hero die Vngas
riſche Könige daſelbſt gekrönet/
und auch ineben derſelben nachihs
rem Todt beſtattet hat. König
Stephan Emmerici Vatter /hatt
daſelbſt ein herrlichêThumb gebas
wet indie Ehre S. Marien /dens
ſelben hatt darnach König Mats
thias zum theilabgeleget onnd vers
newert
1
STUL V
imbini
TATO Priy
INI
WLISSEN BURGLI
|
1
Cbronica. 174
ale
R
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地
w、
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+
SIC
ta
46 7
0 月
12/10 / PTT
HINDI
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e
urte
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|
1
1
Cbronica . 18 ,
tten / darauff man hinzu tommen 1
Cilj Dom
Vngariſche
Son Sitten
vnd Rühmlichen Thgs
ten der Vngarn.
Das ander Theil.
Ungaro
Chronica 23.
Vngariſcher Edelman ,
Vngan
Vngariſche
Vngariſche Edelle
Fraw .
M
Vngar
Chronica .
Vngariſche Ebelljunga
moviw
Sin
Ww t
e Sramo.
Vngar
Vngariſche
Vngariſche Edelljungs
pomment
பாய
Vngas
Cbronica .
Vngariſche Edelljungs
fraw .
D
Vngariſche
Es haben dieHuſſarn auff
dem Haubt ein Sturmhaube/
darnach ein Pankermitermelnan/
ſojunen biß auffdie Beine reicher.
An der linchen ſeiten haben ſie eis
nen Säbel / vndvnter dem rechten
fchenckel einen ſtecher. Füh
ren in derrechten fauſt ein Copeni
mit eim Fånlein von zweyen zip;
felnvnnd quaſten. Die andern
Fahnen /ſo die Fenrich vnter jhnen
tragen /ſeint etwas breiter undviel
lenger. Die Stangen ſeintmit
Roth und Weiß angeſtrichen /ha
ben vor der fauſt einen knopf.
Sie führen auch hinden am Sát
tel in eineni futteral ein Puffer os
der Fauſtrohr. Die Capitainen
oder Rittmeiſter haben vber die
Panger rothe leinene Röcklein /
vnd etwa am ſattell oder auffm
růcken ein Puficanſtecken .
SUNA .
Cbronica. 16 ,
Huſſarer /
Vngariſcher Kriegß
man zu Roß.
Dij Dufe
Vngariſche
Huſſarer /
Vngariſche Kriegh
man zu Roßi.
Heis
Obronica:
Heiduck/
Vngariſcher Kriegß
man zu fueß.
u
its Die
Vngariſche
Die Heyducten aberſeintohn
einiges Panzer vnd Sturmhuet,
denBawren in kleidung gleich vnd
enlich. Gebrauchen einkurkrohr/
nicht viellenger als ein Carbiner/
auff der linchen ſeiten ein Säbel/
ander rechten am gürtel ein rinck /
darinnenſie ein Barte oder Hacfe
tragen können. Vmbſich hengen
fie/wie auch die Suſſarerodr Reus
ter /eine Kuka. Ban einervnterje
nen etivavnvermůgentgebrauchet
er einen Spießlinmaſſen ben ons
die Botten /biß ſo lang ereinRohr
bezahlen kan . Der Büger tracht
vnd Kleidung / iſtgleichfalß den
Bauren nichtvielonenlich. Doch
Haben ſie Röt / Blaw /Grün/oder
Viollbraune Mäntel vmb. So
ſeintauch die Hüteroht oder Viols
braun.IhreHandtierung oder ges
werb iſtFeltbal / Frůcht Obs/
Vngar
Cbronica .
Vngariſcher Bürger,
+
11
D litt Hira
Vngariſche
Hirſen und Ochſenkauff. Der
Bürgerinnen trachtiſtmererteilß /
an ſtadtdes Manteiß ein Weiß
leinē tuch /welchs ſie auch beißweiz
lenamarmtragen . Sonſt ſeintih
re Mäntellvon farben / wie in glets
chem der Jungfrawen Rock. Die
ſchleyerwinden ſicomb die Köpffel
vnnd hefftens mit einer filbern
Spennadel/ ſo einen dicken Knopf
Hat/ zuſammen. Der Jungfra
wen bånder ſein aus Goldt vnnd
Perlen / die Brüſte roth / Grün /
mit vnderſchiedenem Sammet
von Farbenbeleget.Die fürnembs
ſtenhaben rethe rammete Mäntel
vmb. Den Bawren anlangendt/
kleidet ſich derſelbig in einenBlas
wen /Rothen/ oder Grünen onters
rock von Carſey / wirdt genenner
Mantee. Der oberrock iſt von
grobem Filktuch / wirdt genennet
Vngar
Chronica.
Vngariſcher Bürger.
Do Vnga:
Vngariſche
Ungariſche Bürgerin .
Bngan
Chronica yo .
Bngariſche Jungs
frarv .
I BILE
Vngariſche
Vngariſche Jung:
frai .
gebers
Chronica . 33
gebernect/ der HuetiſtSchwarg,
dieStrümpffe fein auß Violbrau
nem Carſen oder Stameet.Wann
er im Sommer an der arbeit fein
muß /ſobetleidet er fich inweite Leis
nen Hoſen . Die Bawrin hatan
ein Schwarze oder Rothe bruſt
ein Schwarzen leinen Rocf/ mit
etwa einem Grünen oder Rothen
Saum /vnnd fchwarße Stifela
Auff dem Rückentragen ſie mehr,
malßein Tuch / darinnen das jenis
ge eingebunden /welchesſie mit tra ,
gen wollen.
In Landtagen /vnnd erwvehy
lung ihrer Könige hielten ſie vors
brauch :nemlich!
weilen ein ſolchen
fie pflegten ſolche zuſammenkünfft
in Waffen vnnd offenem Feldt/in
fondersaberber Peſt im Feldt/ ſo
man Rackob nennet/ gegen Ofen
bber /in beyſein aller Biſchöffel
Vngar
Vngariſche
*
Vngariſcher Bawr.
nie
Bngan
Chronica .
Vngariſcher Bawr.
Vngar
Vngariſche
Vngariſche Bewrin .
Lands
Cbronica. 33.
Landtherrn /des Adelp /der Stede
te vnnd Landtſtånde/an fuſtellen
Ons
zu volnziehen. Wann nuhn
dieſerer will einhellig/vnnd der bes
ſchluß erfolget fiengmannan dem
newven König glück/ heill/vnd alle
wollfahrt zu wünſchen /ihn als ein
Vatter des Vatterlands vnd deſ
ſen erloſer zunennen/ vnnd zuver,
ehren /vnddarauf ſichgen Stuell
weiſſenburgt/lauth ausſchreiben
vnnd W
Tages/zur Króx
nung fuverfügen. Alp dan mus
şte der Biſchoff zu Gran die Kör
nigliche Kleinodien vnd Kron zu
handen nemen / die gange verſame
lung und Volck anreden vnndfras
genob ihr famprlicher will/begeer
vnnd wollmeinen / gegenwertigen .
Herren vor ihren König auff vnd
anzunemen /auch demſelbenin als
E lem
Vngariſche
lem gehorſam fich vnderwürffig
fumachen ? Wann nuhn das
Volck hierauff mit einhelliger
Stimm /das jahwort von fidy ges
ben , erinnerte er den new erwels
ten König zu forderſt ſeines ges
biirendeu Ampts /onnd verbrach
tealſo/wicauch ſonſtgebreuchlich!
mit herrlicher ſolennitet die Kro
nung / darauff auch ſonſt das
Volf durch die ganße Stadt /
allerhandt frewdenſpiel anrichtet.
Wann er auch nach verbrachten
Cæremonien aus der Kirchengee
hen wolt/ſo trugen jhm die Bts
ſchöffe/ Landsfürſten /vnd Herrn
König Stephani des Erſten
Pannier /vnd Waffen für/biß zu
feinem Königlichen Pallaft /mit
groſſem frolocfen .
Aber wievnbeſtendig vnnd
wanckelmütig ſie ſich gegen den
mehrere
Chronica. -34
Mehrerteil jhrer König verhal
ten / iſt aus dem abzunehmen /
dieweil under ſo viclen fürtreflis
chen Königen vberaus wenig zu
finden / fo nicht cttia wvider ihre
ongehorſame VngernKriegefüh:
ren müſſen / jah -dem fic nicht ets
wa ein ſtücfleinjhrer ivancfelmüs
tigen důcke beivieſen haben.
Zudem haben ſie gegen femptli:
the jare Nachbawren / Polen i
Behmen / Teutſchen / Welſchen
vnd Frankofen /fich ſolcher graivs
ſamkeit mehrmahls vnverſchuldi
germana
"?? das auch Europae
njemahls größerer ſchaden zugc.
füget worden / als von eben dich
ſen. Hunnen.
Wiewol nicht ohne/das fie
an Den Ecutſchen ) in maſſen vors
mahls die vbermütige Römer die
Hors
Vngariſche
Hörner endtlicly abgelauffen / vnd
nicht allein von ihnen vberweltis
get worden ſein / ſondern biß auff
dieſenheutigen Tag ihr jochond Us
bergebott ertragen müſſen .
Bind diß ſey alſo don den
Sitten vnnd gebreuchen der Vns
garn : Folgen nuhn weiter auch
dcro Thaten zu Kriegs vnd Fries
dens feiten.
Sonderoun,
nen erſter Ankunfft ond
Thaten in Europa.
V Lebzeiten Szers
manreichs derGotthen
mochtigen Königs /hos
ret ma : das crſte mahl von den
graid ,
Chronica. 35 .
grawſamen Hunnen reden / das
nemlich fie durch beſondere ſchis
ckung Gottes / einsmahls auff eis
ner jagt einem Wildt nachgehens
get / vnnd demnach daſſelbig durch
das cotiſche Gemoſe entruns
nen /den nacheilenden undJägern
einen furth vnnd weg biß an den
Cimmeriſchen Boſphorum kunde
gemacht habe. Dieſelbig als fic
erwehnter geſtalt das Europeiſch
Scythiam erreicht /vnnd deſſen
ſchönegegendt vnnd Landarth mit
verivunderung /wegenjhrer Wohs
nung jemmerlichem auſſehen vnd
armutk / eingenommen / ſeindt fie
alsbald die new erfundene ſtraß!
žu jhren Landsleuten den Hunnen
vmbgelyéndet / deren eine groſſe
menng auffbracht/vnnd fidy alſo
vber das Gemoß in Europam bea
geben .
Vngariſche
Anna Die erſten mit denen ſie ſich
Chrifti, fchlagen muſten/ wahren die Allas
367.
ner /vnnd nach ihnen die Gotthen 1
)
Chronica . 38.
wieder ermelten König,qum belo
ſtand.gezogen.
Vnd dieweilſich dieſer Krieg
mit einem verbündniß geendet/ha
ben die Hunnen ſich abermals us
ber die Donaw machen wollen: 427
Derowegę ſich Macrinus Lands
vogt dieſerLänder vnnd Thetricus
aus Germanien zuſammen ges
than /den Feinden den oberzug Jus
erivehren.
Aber die Sicherheit thetjhnen
erſtmals den gröſien ſchaden /alſol
das jhrer viel anjhrer Lagerſtådt
ſchlaffendtvberfallenvnd von den
Hunnen hingerichtet worden.Die
ſchmach aber harden Römern das
Serk auß gorn vnd vngedult ders
maſſen zur raach auffgeblaſen und
entzündet /dasſals man fie für 0x
berwunden hielte / in der flucht fie
fich zuſammen gethan/ vnd eße man
fiche
1
Vngariſche
fichsverſehen /ein ſolches vmwen ,
den vnd treffen erregt/ vnnd den
ſtreit dermaſſen bißindiefinſtere
nacht continuirer vnnd volnzos
gen / das dieHunnen entlich vers
můdet/nicht allein widerumb vber
die Donau weichen müſſen /ſons
perk noch darzu 125000 famptj.
1
rem Hauptman vnnd führer Kcs
va darhinden zulaſſen gezwungen "
ſeind / wiewol nicht ohne das der
Römerwegenjyrer ficherheit erſt:
mals viel ein groſſer zalins graß
gebiſſen haben; Vndwird geſagt
das dieſes der ernſten vñgefchivins
deſten Treffen / ſo jemahls beſcher
ben eineß gespeſen ſep .
Dennoch hat dieſe victori der
Römer macht wenig verbeſſert/
Diejveil ſie nach erhaltenem Sieg
auch ſich zum abzug gewendet /
vnd hiermitden Hunnen einmuth
geben
Chronica. 39.
gebenfiealsforchtſame vnd an fer
nerer gegenwer vnnd krefften vers
sweifelnde Kriegsleute zu verfol
gen. War iſts /das ſie ohn groſ
ſen wiederſtand das verblibene
Volcl vnd Landvogt nicht gefuns
den /vnd noch in dieſem dritten trefs
fen /inderThulniſchen gegent/ober
14000. benebendenHauptleuten
Bela vnnd Cadicha fuſeken müſs
ſen / auch erſtnach des Macrini
Todt einen blutigen Sieg erlans
get haben. Aber nicht deſtowenis
ger iſt der Römermachthierdurch
in ein ſolch abnemen könimen /das
ſie auch hinfüro den Feinden Pans
nonien zu vberlaſſen gezivungen 430
waren.
D
D
書
Vngariſche
Schwaben / ſämptlich machtige
Teutſche Völcker.
Dieſes bewegte Keiſer Mars
tianum /wie auch Theodoſium hies
bevor / mit den Wandalern /Per
ſern / Weſtgothen einen anſtandt
vnd verbündniß zumachen /ſchicks
te auch hiernechſt Arneſtidem
dem Feinde entgegen /welcher den
zivar anfenglich obgelegen / A
ber nach dem erſich den Geit all
zu ſehr einnemen ließ / iſt es jhun
tuchmiflungen /vnnd endlich,wie
auch Macrinus im Streiterles
446 .
gen nicht ohne groſſe betrübniß
des Keiſers .
Als auch kirauff König Es
kel widerumbanheim kommen und
etwa einen böſen verdacht auff ſeis
nen Bruder geivorffen, als ſolte er
fhm nach dem Königreich in mits
tels geſtanden ſein/hater auß Teus
felia
Cbronica. 42 .
feliſchem eingeben ſeinen einigen
Bruder / vnnd mit regenten vm-:
bracht/ der doch jeder Zeit ihm das
beſte gerahten /vnnd vor füſtchens
demonglück gewarnct.
Hirauffbemühet erſich zum
Hefftigſten / der Weſtgothen Kós
nig und Valentinianum den Keis
ſer an einander zu heben / auff das
er /wann ſie ſich vndereinander ges
1
ſchwecht / jhnen den garauſmas
chen könte / ſchriebe auch ķirumb
an beide Potentaten lügenhaffte
Brieffe. Aber der Keiſer vnnd
Ecius / derliſtig vnnd wolerfarne
Römiſch Hauptman rochen den
braten vnnd warneten auch die
Weſtgothen vnnd jhren König
Diterich vor des Hunnen lis
ſtigkeit / mit beſonderer ermah.
nung zurbeſtendigkeit/ ivo fern er
Fij nicht
Vngariſche
nicy ſampt ihnen zu grund gehen
svolte.
Dieſes bewegt den König
derinaſſen /das er auch angeſichts
ſeine KriegiſcheSöhne verſamlet
Hat/ vnnd durch ſie ein vngehlich
groß Scer auffbringen laſſen /mit
dem er auch dem wüteriſchen Ekel
olne der andern beyſtand zu beger
genen / foes nötig ſein wolte / ente
fihlofſen. Nicht weniger ruhe.
teauch Ecius aus Valentiniani bes
felich /wie blöde vnd furchtſam ſich
auch erſtmahls /wegen vielerwuns
der erſcheinung ihrer Götter ben
tag ond nacht/ vnd deren warnung
vor dem groſſen zuſtehenden vbell
das Römiſch vnnd Italianiſch
Volck erzeigte : Dennoch richtet
fie entlich der Teutſchen /Sachſen/
Francken vnnd anderer zugeſagte
hülff wiederumb auff die beine.
Chronica. 43 .
1
Vngariſche
auch die außbeute ſein würde die
nieſſung des ganten Europaegůs
ter. Vnd ob er wol mit dieſer ſei
ner erinnerung ſeinen hauffen ges
nugſam beherziget, hater dennoch
vor dem Mittag fich nicht außreis
nem vorteil begeben wollen / auff
das /wanermirfeinem Hauffenden
gróbſten / wie jhm ſeine warſager
gewetſſagt hatten/ziehen würde/ik :
nendie Nachtzuder Fluchtdienſts
lich ſein könte.
Hierneben hattenaberauch er :
melte warſagerangezeiget/das der
fürnembſte in derRömerHeer in
dieſerSchlacht ombroſren wür:
de. Dieweil dan König Ekel ſol
ches allein auff Ecium gedeutet/
achtet er wenig ob gleich der Halbe
Hunniſch hauffen tegen dieſem ges
waltigenvnd verſchlagenen Man/
den eralleinfürchtet/zugrundtges
ben
Chronica . 45.
hen ſolte. Aber in dieſem hat Es
kel verfehlet / dieweil das vnglücks
lich los auff König Didrichen gey
fallen/wiewotſonſtendieSchlacht
mit einem ſo grauſamenwüten beis
derſeikangangen/das auch entlich
nicht allein das Feldt mit todten /
o vinderſchlagenen bedecktworden )
. fondern auch / das das Blut viel
derſelben Córper wie kleine Waſs
ferſtrömemit fich hinweg gefüh.
ret1 jahes iſtdergleichen Schlacht
damalsauffderWelt vnerhörtges
weſen. Daſelbs iſt entlich der 45S*
Bluthundt mit ſeinen Blutdir: " ;
ſtigenHunnen vnnd Scythen /Us
berivunden / vnd gegen Abent zur
flucht genötigetworden . Alp
er auch ſein Wagenburgé ertan,
get/ hat er ſeinen geheimen Dies
nern befohlen / jhn /wo ſie vermer's
chen würden ,das der Feindt jhn
de
Vngariſche
daſelbs fubeſtreiten und überwins
den ankeme / zu erſtechen /vnnd in
mitten des Lågers vnter den ſats
teln zuverbrennen /darmit ſein toda
ter Leichnam nicht in Triumph
möchte geführet werden . Vnnd
würde ſolches auch gewißlich ers
folget ſein wan nicht Ecius auß
mißgünſtigem bedencken / ſo erob
der manheit der Gothen truge/ des
erſchlagnen Königs Sohn / des
> andern tages von der rache ſeines
Vaters todt /mit liſtigen worten
abgewendet/ vnd ſein nuhnmeran.
geerbtes Königreich zu vor in zus
nemen vberredet hette. Dannens
Hero Thorismundt ( alſo hießKor
nig Ditrichß Sohn ) fich mit ſeis
nes Vatters Leichnānach Tholos
ſa begeben /Ecius aber aneinander
ortzu růctgezogen /vnnd die andes
re Teutſchen wiederumb nach ih
Cbronica. 46.
rem Heymatgeeilet. Welchs dan
ganzgralien hiernechſt ineuſſerſte
noch bracht hat. Dan alß Kos
nig Ekell dieſes erfehen / begrieffer
ein ſolchenmuthy das er inſeinem
abzug nichtweniger Tyrannei v.
bet vnnd ſich gröſſerer traivort ver.
nemen ließ /als wanerder jenig ges
weſen /ſo dieſe-löblich Victoriam 2
#
Chronica . 49.
darvon dann endtlich die ſchöne
vnndmechtige StadtVenedig er
wachſen /vnnd von vielen ferſtörs
ten Städten auffgangen iſt.
Nach ondergang Aquileiæ
waget erfichan Paduam / welche
ob ſie ſichwolauff Accord ergeben ,
hater dennoch den zu geſagten ges
lauben ſeinem brauch nach an ihs
Ren gebrochen /vnndallesHinrichs
ten ond plündern laſſen. Ebner
maſſengingsmit den Vincenziern
auch /ob ſie ſich gleich anjhnerges
ben . Derowegen dan die Vero
nenſer lieber in jhrem Vatterlandt
ritterlichen ſterben wolten / als
ſich underm ſchein der ergebung!
wie das Viehe wider recht/ hins
würgen laſſen . Aberdermangel
der Proviant ħat fie ihren finn
fu enderngezwungen /darob es jhs
nen gleich den vorigen
G
und dasfie.
Vngariſche
am meiſten beforget/ergangen /AL
ſoworden auch Briren vnd Pera
gomum zu einer feit verwüſtet.
Die mechtige Stadt Meylande
verhoffetauch durch einen verdrag
ſich zuerhalten /aber König Ekel
hieltjør feine gervonliche trew ond
glauben /vñward dieſchöneStad
1 jemmerlich durch Morðt/Brandi
vnd Raubverheret. Nach dieſem
erobert er die Stadt Ticin oder 1
LAE H dieſengeſchichten
1% hatt Valamir der Sos
北 Cthen König/ ſampt ſeis
11 nen Brüdern ſein Königliche res
gierung in Pannonien wiederumb
6 trij suff
Vngariſche
auffgerichtet / vnnd muſte Keiſer
Martianus ihmeeinjärlichen tri
but/ wie dann jhre bündniß vers
mocht/ überſchicken. Auch find
viel Hunnen vnter den Gothen
verblieben / welche doch fick ihres
namens genßlich außfurchtverzies
Ken haben. Eshaben aberdamals
die Gothen einen ſchweren Krieg /
wieder die Schwaben erregt / in
dem ein graiſamBlut/ beides in
Schwabenvnnd Pannonienser:
goſſen / vornemblich als Thyndís
464. merKönig Valamiroim regiment
gefolget.Nach ihm hatſeinSohn
497. König Diterich Keiſer Odoas
crumvberiunden / vndjhminners
þalb dreyen Jahrengank Italien
vnderthenig gemacht/daſelbs ſein
Königreich zu Raven angerichtet
vnnd hinfüro Italien von allen
Feinden verſichert. Von
Cbronica. 33;
Wie
Chronica. 54
1
Vngariſche
bolchusvon dem die Kitager entſprungen
Iteß ſich am ende Pannonien/ da die Stad
Caucuaron gelegen in wohnung. Giula
begab ſich an Siebenbürgen /Kundus der
vierdre Hauptman / an das Waſſer Nye
rim / LehelinMyfien/ vnnd tft vonihm der
Zuarder geſchlecht herkommen.
Verbulchus legte ſich an denSechi
Balaton /vnnd der lektevnnd ſechfte in die
Landſchafft Suto. Dennoch haben fic
ihre Waffen niche che nidergelegt / biß fic
alle under sin corpus/auch die andern ſo
biß dahero in Pannonien gewohner igen
bracht /vnnd das Scythiſchjoch gentlich
nidergelegt /ond Rid mir einen namenVn
gerngenennet. Griffen darnach die necht
gelegene Vilder mit Krieg vnnd Brandt
heffetgan /bezwungenviel fich an fie zu er
geben /anderebrachten fie entweder mit gů
760. tigkeit onder jhr joch /oder abermachten fic
mit geſchenden / vnnd gaben zu freunden :
Inſonders haben ſie Polenheffeig befrie
get /vnd Bohemen und Mäeren feindlich
angetaſtet.
1
Chronica 58
Lorys König in
Vngern .
Bnun gleich die Vre
gern ein ſo fchwere niederlag
von Teutfchen erlitten / vnnd
fich auch nu mehr vor Keiſer
Seinrich zu fürchten begun
ten / dennoch Fonten fte tein ruhe haben /
fondern wendeten ihr gemüht wider in j
talten / obvieteichtihnen daſelbs das glúc
Ach milterer erzeigen würde. aber Be
rengarius 3. tanfet jyren König Forum
tit
Chronica . 62,
mit großem geldt von ſeinem vornemen ,
Diefer Tofis als er in ſeinem König.
reich beſtetiget/vnd vernommen das Keifer
Seinrich mit todt abgangen y berincineter
C8 zeit fein / dte entfangene fchmachzu re
chen / vnnd zu erfahren / wie doch der newe
Keifer Otto fich hierin ſteken wurde Zoge.
alſoauff Franden ønnd geſſen , dermet
nungvon mitragwerts in Sachſenzu tom
men. Aber der Keiſer begegnet ihnen /vnd
muften fie widerumb za ruck watchen .
Dennoch lteffen File Fich von etlichen
Deutſchen Fürften / fo fich wider Keifere
Daten auffgebohnet/ widerumb verreiken /
wie wol fic auch der fuften vnnd gewonheit
beuite fu errobern nicht wenig darzu treibe.
Perſamlet demnach der Konig ein
graufames Deer / theilet daffiibig in ethich
pauffen / vnd ſchicte die in Teutſchlandii
berjuverſicht/ er würde nu mehr /dieweil
der Keiſer mit fo mancherley triegen ober
heuffet/ ſeiner vorfahren ſchandegenugſam
ohne beſondernmiderftanderechen tonnen .
Aber Dtto /mie berrenget er auch war / fter
det ſich mit einem nemen vold /vñdapffern
außerlefenenSachſen vnd Seffen dem er
bärmlichen weſenund grauſamen Scytht
[chen wütenjufeixen /welchs dandermafio
Vngariſche
m Franden am Rhein vnnd der Donau
øber handt gçnommen / das faum genug
darvon zuſchreiben .
Zu dem harten fie gang Lothringen
durchtreiffet i Francfreich mit ſchwerdt
vnd fourangcrafter/ond waren numehrdef
ſen gemühts in Schwaben zu verruden ,
und Zugſpurg/ wegen des groſſen raubs /
ſo dartnnen verbanden ſetn foltër zu bela
gern .
Uber 'ønter deſſen hatten die zwie
trachten in Deutſchlandt ein erwünſchtes
ende vnnd außgang getbonnen / alſo das
numchrauß freund und feind ein Hauffen ,
und ein here vnd gemüht/nemlich den Vn
gern in freyem Feldt zu begegnen . The
leten ſich darauf nach gelegenbett des ores )
und der feinbe hauffen /vndward den Beh
men der plunder fuldertahren befohlen .
Dennoch vmbgaben die Vngernden
gangen Stetferiſchen zeug.
Darumbdie TeutſcheFürften /ſo nek
lich widerumb von Dthone zu gnaden auff
vnd angenommen / jbren angelobten gehor
ſam zu erzeigen vnnd zubeweiſen / fich der .
maſſen gebrauchet das fie mit gewerter
hande vnnd ftandhafftigkeitden erften ge
walt vnd treffen erhalten .
Nach
Chronica.
Nach diefem gieng es recht an ein
hawen /morden / ſchieſſen vnnd Atecben /da
Brermannein jemmerlich geſchrey / beides
pon roſen und Mannen .
Die Vngern / ſo im Borzug /hielten
fich ein gettlang dapffer , als ſie aber ſahen
wiegrewlid mann mit jhnen vmbgiengro .
berfid fic ein furcht/worffen darob das ha
ſen panner auff/ vnnd Hoben in aller vn
ordnung davon.
Dieandern meren auch gern auf der
fchlingen geweſen / doch dieweil es su lang
scharret/ wurden fevmbringet/vndaufts
baupt erlegt/ vnnd KöntgToris / beneben
noch vierandern /wurden gefangen. Dic
aber die flucht in die hand genommen / mu
ften jrer müdigkeit halber in nechften Dör
fen verharren /in welchen ſie doch lebendig
berbrenner. Erliche aber wolten durch
die Lech geſchwommen fetn / als fie aber
auff der anden feiten nicht auß zufeger
vermocht 7 wardt ihnen ist ende im
Waſſer
Vnnd dieſes iff der außgang des tro
sigen pøermütigen bauffens/ welcher aus
groſſer vermeſſenbeit fich vernehmen laj
fen /wiees onmůglich / das er föndte ge
dempffet werden / es were dann /sas eneme
er
Vngariſche
der die erde nie verſchlänge oder aber det
Dimmel auff fie ficle. Über die ſich in fon=
ders dieſerechnung gemacht/múften auch
noch rampt jhrem König in Beyern an ei
nemgalgen erſterben vndr jhren mutwillen
buſſen.
Geyra der erſte Chrift:
liche König der Vne
gern.
Ls nun Torys ets
nes ſo gemmerlichen Todes
erlegen, folgetejbmerblich
er gerechtigkeit nach ſein
SoynGeiſa ein friedlibendárvndgciftlicher he
Fúrifi aud ein beſonder eifferer uber dte
Chrtftliche Ishre. Dann es waren von Al
1
Vngariſche
raum geben. Fürnemblich diervell ihnen
ſemprlich vnnd inſonders dieſes jungen
Herren ſitten / Gottesfurcht/ vnnd gůrtg
197. fett betande fers.
Deralte Greiß here feine rede faum
geendet/das nicht der ganſe vmbftandt jh
me auß fonderer danctbarkeit: feiner wol
therigen regierung / zu gehorſamen willig.
Darumb dann Stephanus alsbald zuct
nem König erwehlet /vnd folgends in ben
fein des francken alten getronet worden ?
welcher dann auch fürs hernacher ſeinen
geift auffgeben / vnnd alſo ſeinen jungen
Sobnim Königreich befteriget hinderiaſ
fen . Es war aber Stephanus in allen no
cigen dingen/ zum Chriflichen glauben /
von Adalberto ( der Polen Abgott ) einem
gottfeligen vnnd thugendtreichen mann zu
vor vnderrichtet. Darumb dann ſich bald
in jhme ſeiner præceptoren lehre vnd vn
derweiſungereuget/ ja ein beſondere furcht
Gottes in allem feinem thun / an tag ge
ben. Er ſchaffer die Zolle ab /vnd bawet
tåglich und alle ftunde an der newenChrift
lichen gemeine/ ia er hattejhm genßlich in
gebildet / wo er gerechtigkeit / frombkeit
vnnd heiltgtett hindan repte / mufte er zu
fund fallen pnd gefürgetwerden. Niche
Chronica. 68 .
16 Deftoweniger fontendie Vngern neben feta
201 ner herrlichen ermanung vnd gutem crem
199 pet jhrewilde. Scythiſche art nicht laſſen /
ſondern verbunden ſich widerjyn / vberfie
jenetliche Dörffer /vnd belågerten Veſpe
rin an dem Sche Balaton / eine furnemo
fadt. Der anftiffter dteſes vbels war
Eupa / ein Herr der Simigienſer lande. V
Per
Chronica. وه.
Petrus König in
Vngern .
Ach dem Stephanus
alſo im 39 Jarſeiner regierung
verſtorben /ſuccediret ihm ſet
ner fchweſter Sohn Petrus
ein cyranniſcher Menſch. Dieſes aber ift
nicht ohne beſondere practic zu gangen ,
Dann als der abgeſtorbene König / furt
vor ſeiner hinnefart Vakul feines Vat
tern Brudersſohn zu einem König ætle
ren wolte , hat ſein ander Gemahlin auch
Oyśla genandt /auß dem Burgundiſchen
Atam eboren /außabgunft ( dieweil fiever
hoftetſeiner Schweſter ſohn den erftermel
ten Petrum jhren angewandten / Herkog
Biihemiauß Burgundi Sohnians Ko
nigreich zu bringen /) denn Vazul den 2
bendt zuror des gefichtsvnnd auch gehörcs
berauben laſſen .
Sintemal aber der Kønig wegen zu
nahendes todres dieſe ſchendtlicbethar nit
ftraffen fónnen / tft Petrus nicht allein zum
regiment geftiegen ſ, ondern es ſeind auch
die andern SöhneCalvt {adislai nemlich
I An
Vngariſche
Andreas/ Bela vnd Laventa von ſtund an
in Behmenvnd Polen entwichen / yndihn
hicrumb vnangefochten bleiben laſſen .
Alſo fieng Petrus fein regterung in
mureiden vndgrauſamteit an / bud achtet
wenig feiner tewren vorfahrenvnnd Våt
ter getoonheit vnnd fuesſtapffen. Darumb
er dann im vterdten Jahr von ſeinen et
gnen vnderthanen verdrieben / fich zum
Ketſer/omb hülffzuwerben/ begeben müſ
1042. fen / als mitler zett die Vngern Aban /der
Kontgs Stephani Schweſter zur che ges
habt/ an ſeineftadt erwehlet hatten.
Wtewol er nun anfengltchs /wegen
ſchweres verbrechens / dtereil er nembitch
die Behmen wider das Römiſch Reich ver $
hoket / nicht zumwoltomten /erbarmet ſich
Doch endtlid, der Ketſer feines elenden zu
6
Randes/ verhteß ihm hiermit einen trerer
beiftande / vnnd berdeget darumb den Abant
mit dreyen machtigen triegs hauffen / che
mans verhoffet / in Beyerlandt/ Oftreich
und Kernten zufallen / welche ein ſo reiche
beute erholet/ als biß dahero nic geſchehen
war/ ob auch gleich allein der dritte/ in dem
die zween andern erlegt /widerumb anheim
tommen: Fiengauch über dieſem glück an
siel grauſamergegen feine vnderthanen zu
doben
Chronica. 70.
doben onddenKoelju morden /als ſein vora
fahr Peter jemals gethan / alſo das auch
derſelben vtelnumehr ihren König vonden
Teutfchen widerumb zu bitten begundren .
Stefes alles gab Keiſer Senrico 3.
cinegenvgſam und rechtmeſſig orſach /den
Aban ju oberziehen vndin feinem König
teid heimzufuden /gewan demnach sun
neond Preßburgt / wie hartvnnd ſehr fich
gled der Aban ſperret. Dennoch wolien
die Bngern / ob fie gleich zu dem vorigen
mo feldſchlachten verlohren / den tyranni.
ſchen Petern nicht widerumb annehmen ,
biß er noch einen zugwider Riegerhan /vnnd
den Aban vom Königretch widerumb ab
gedrungen .
Dieweil er aber nachmaln feinen
glauben htelt / vberzog ihn der Keiſerjum
dritten mahl/ verdrieb in mit allem ſeinem
Anhangvberdie Theiß /alber jhm ber Raab
juvor ein gewaltig ſchlacht abgewonnen .
Dteweilauch innerhalb der Flucht Xban in
einem Dorff von f.inen eignen dienern er
ſchlagen / feket Kriſer Heinrich vklgemel
senPetern wider in ſein vollig Königreich
doch das er daſſelbig vom Reich zu leben
baben und tragen ſolte.
Vnder deſſenzogen die drey Gebrů .
der
Vngariſche
de / deren wir hiebevor gedacht / Hemblich
das Calot {adislat föhne und rechre erben /
in groffem elende vnd armuht herumb / biß
ſo lang König Peter wiederumb auff feiner
alten geigen zu ſpielen ſich vndernainc vnd
ſeine gewohnlich grauſamkeit auffs neman
fieng.
Damals hat das Vngariſche vold/
Andream ond Leventa auß Reuſſen durch
gefandren widerumb beruffen /vnnd nach
dem fic antommen / fich odchlich uber des
Peters tyrannen betlaget / auch genklich
furgeben / das allein vmb des Chriftlichen
glaubens twillen ! fie fo viel vnglüc vnnd
jammerober heuffe.
Derowegen dann eineverfolgung / ro
wol wider'die Chriſten als den König be
ſchloſſen, die alten Scyriſchen goßendien
und gebrouche / in haar abſchneiden vnnd
anderen dinget /widerumb anfangen /vnnd
ein grawſamer anblick mtt morden vnd zer
foren in der Chriftlichen Kirchen erfolget.
Der Königſelosgerichtinen endtlich
nicht ohne manlich gegenwehr injureblut
durftige hende / dem ftochen ſie die Augen
auß/vnno mufte affo hiermit alle begangene
tyranney /andern feines gleichen zum bei
ſpiel vnnd exempel/ mit dem leben bueſſen .
Auch
Chronica. 75
Auch mehrer der jammer ſo lange, bis An
erk dreas zum König getiónet / vnnd der aber
- glaubtſchend Astoniſch Leventa mit rode,
suebner gett hingeriſſen .
Vnndift ſolches auf beſonderer ſcht. 1047
dung Ortes alſo geſwehen / damit das
gorfelige furnchmen des frommen Andrea
aicht erwagehindertwurde.
Andreas ber Erfte )
Königin Vngern.
.
Salomon König in
W!
Vngern.
Noer deffen verfamies
ten Gefa vnd Laßlades Belæ 1062
Hinderlaſſene Söhne ein mech
tig Kriegsvold in Polen / mit
welchempie/ſo baldt derKreiſer widerumb in
Teutſchlandt ankommen i den Salomo
nemøberfallen haben. Dieweil aberfich die
Geiſtliche Prælaten darzwiſchen ſchlugen /
wardt die fache verglichen / doch alſo das
Salomon in ſeinen Königlichen wirden
beſtetiget werden / vnd Genſa ſampt ſeinem
Bruder allein in ihrem angeerbeen theil
vom Vatter hero wie Kerkogeregierenond
herfcben ſolten .
Dteſebůndrnißift zwar alſo zu Raab
beſchloſſen und auffgerichtet/ vnd haben ſie
auch hirauffihremSchwager/ König 24
lomtr zum beſten in Dalmatien mit einan
to der kriegegeführet/darnach wider Vratis
taum in Behemen / vnd endtlich auchwi
der die onmenſchliche Chuner. Daſſelbig
Volctwar ein vberef von den Gothen in
Der Balacher ønglaubiger vñ Deidniſcher
firten
Vngariſche
fitren / welches dann fie beweget das Vn
gerlandt zu vberfallen/ vnd mit raub vnnd
brandt vbel zu zerrürren.
Aber diefes vngeachtet / Herrenneten
jhnen dieſe dren Vettern /nemblich der K8
nig / Geyſavnd ſein Bruder Lasla die lů
fen und eingangzur Walachw alſo das fie
not halber mit ihnen ein treffen thun müf
ſen :doch dieweil ſievonjhrer reiſe ermüdet!
wolren pielirber durchein vortheil Atreiten /
als ein rechetneſsige rolacht eingehen .
Darumb namen ſie ein Berg ein / der mei
: ? nung etwa mit geringer meihe zu widerſte
han : Aber dieſes hat diedapfferfeit der
drejer Fürfen nicht auff zuhalten ver
mochi/ derowegen dann die Chuner auch
in ihrem außerleſenem vortbeil vberwun
den /vnd biß auffs haupt etlegit feind.
Vnlangs nach dreyen Jahren ka
men auch die Baſſer vnnd Bulgarer/ wie
auch die Ehuner / vmb eines raubes willen
in Vngern. Der König hatte fich fole.
dhes wenig auffgeridten frieden nach ver.
fehen / vnd ward hierumb die Stadt Gri .
dild, Weifenburg in cin groſſen verdache
gezogen / als ſolte ſie mit ihnen unter dem
hueritin geſpielet haben / dieweil biß
dabero nimals derſelbig feindt ohn
ib
Chronics . 746
ihren willen dafelbs einbrechen mogen.
Demnach auch folches die Stadt
vermercfet / rieff fie der Srichen ynd Bul
garer hülff an , und wehret das Kriegsge
ſchrey ſo tange biß daſelbs der Königfampt
ſeinen Wettern antominen / vnnd bey der
Stadt beides 311 landt und waſſer den Sri
then abgeſiga / darnach die Bulgeren ober
fallen ,geplündert/ vnnd endrlich in der
bmbkehren Grichiſch Weiſſenburg beffrig
belagert hat.
Dieweil fie aber ihrer feſte Barber
nichtwol zu gewinnen / bawer König Sa
lomon acht thürne/mit deren er alle finnen
der Stadt Oberreichet / vnnd biß mitten in
die Stadt ſchieſſen vnnd werffen fonte :
Zwiſchen ermelte thürme ftellet er ſein
Aurm gezeug /mit welchem er die mawren
ſehrzerbrochen /vnd vngehindert daran biß
in die Stadt lauffen fonte / dennoch ver
mochren die Vngern ſie nicht errobern /bteſ
endtlich ein gefangene Jungfraw ein feror
darin angelegt / vndhieruber die Grichiſch
vnnd Bulgariſch befakung bermannet
worden .
Vnaußſprechlichift der raub foda
felbe gefunden / ja quch der haß ro hiru
ber under den Vettern entfanden / viel
Kt fahendt
Vngariſche
fchendtlicher zu gedencken: Dann fierber
dem dermaſſen an einander gerahten, das
fie auch endtlich einen offenen frieg ánge
leget vnnd gegen einander zu feldegezogen
feind. Doch war dieſes vbels ein ftiffter
7
Graff Weiða ein Tyranniſcher Mann /
welcher allein des Königs gemüht in ſet
nein rahtund gervalt hielte. Zwar hat im
erſten treffen und ſchlacht/Seifaonden ge
legenvnddie fluchtnemen müſſen . Dem
nach er aber auß Bohemen durch feinen
Bruder den ſtreitbaren vnd frommen tas
la hülff erlanget / begegnet er dem König
gumandern mal/ond dieweiler zu ſchwach
lieferteer jhmals ein fünerhelteine blutige
ſchlacht und fleg/ond flohedarnach in Mo
ſovien /befeſtiger jhm Presburg /vnd fter
det ſich tågtidjaußTeurſdjlandt.
Colman König in
Vngern.
Amals war Cole
man in Polen entwichen /
dieweil er vermerdet das RS .
nig {asla jhn in ein Klofter
fuperftecken gefinnet/ober et
waſeiner loſen arthierdurch entwenetwer.
- den möchte: Als er aber des Königs todt
innen worden/ fehret er wider in ſein Va
terlandt/vnd fandt daſelbsſeinenfrommen
vnnd milden Bruder wtlig ihmdasKs
nigreich in guraumen . Alls er nun durch
K Brů
Vngariſche
Brüderliche diſpenſation befteriget / tam
etn Teutſche legarion/ vnd begehretwegen
der Chriſtenheit hülff su jhrer reife / vnnd
fund auch an den /das er zum haupt des
gangen Heergugs ſolte erfleret werden. 2
bir Colman war ſo eines trokigen groben
verſtandts /das er ihnen nicht allein jhr be
gerèn abſchlug, ſondern ſie nad) vermigen
zu hindern vnnd den durchsug durch Vn
gern zu verbieten onderſtunde. Sicrmit
beroegte er die Teutſchen ihre erfteproban
jhm zu thun / ob er ſich auchgleich nach ſei
nem beffen vermigen / zum widerfandtge
faft gemacht. Aber nach dem cr Zemlin
) verlohren /vnd erfilich denernft zu mercken
begiındte /ſucher er frieden wie er nur ver
mocht / perſahe auch der vnſern Kriegs
vold mit aller notturfft durch alle ſeine
gebiete.
Sobald erjhrerquit worden /richtet
er einen ønnsrigen lerman wider ſeinen
Bruder Almuman / vnd wer endlich zu ei
nem ſchweren blutvergieſſenkommen /wan
nichtfromme leut vnnd gutherktgemittler
dem brennenden fewr gewehret. Darmit
1
Emcrich König in
Vngern.
Ber nach dem E.
merich zum König an ſeine
C ftat ertleret/fingeſein Bru
der Andreas das vold mit
lift/ond gaben algemach an
fich zuziehen /biß ſolches endlich zueinem
offenen frieg gewachſen . Vnnd ob nun
wol König Emerich genugſam vervrſacht
ernanten Andreſenauffs grauſamft zuver
folgen / dennocherzeiger er fich ſo mild und
gürtg/das er chedanner die ſcherff anleget
zuvor beidesſeinen Bruder /vnddannauch
das ander Kriegspolc mit einer berrlichen
ora
Vngariſche
oration ihres cids vnnd der billigteit erma
net/vnd hierdurch zu wegen bracht/das der
fetnor die waffen nidergelegt/ vnnd hiermit
des vnſchüldigen blurs der vnderthanen
verſdjonct worden .
Aberdieſeinnerlicte ſpaltung /ob fie
wol endtlich in frieden abgelegt / if fieden
noch ein vrſach geweſen / das die Venediger
1
was fie zuvor in Dalmatien anworden vad
1200. verlohren / mitler zeit widerumb errobert
haben. Auch iſt der Köntg im achten Jar
feiner regierung mit vngetttgem rode ab
gangen / ein beſonderer eifferer uber feines
Vattern wol angeordente ftatuten vnnd
fakungen .
Wençla König in
Vngern.
Ann nach dem Ko.
enigAndreas zu Dfen beftat
ter/ erwehleten die vornembw
Site Vngern Wenceslaum
K. Dthocari encteln / Wenceslat Sohn
als er fáum dreizehen Jahr alt. Sobald
derſelbig gen Ofen tommen / vnnd geſehen
dengrauſamenfietſpalt der Vngern /wolt
er daſelbs nichtlanghauſen , ſondern fügee
dtere zerrůtrung feinem Vatter zuwiſſen
auffdas er ihn mit gewalt außdieſer gefahr
retifen wolte.Darumb dannder König ein
Matti media
11
Vngariſche
mechtig heer verſamlet/ in Vngern gefo
1304. gen /vnnd König Wenken / nach dem er
faum drey Jahr daſelbsregteret /widerumb
Abgcholet.
Db nun gleich der Bapft/der numehr
fich auch uber Keiſer vnnd König gefekti
den Vngarn bey der verbannung König.
Carlen ánznnemen aufferlegt / vermoche
doch daſſelbig tein plaß bey ihnen finden :
Sondern es ward Otto nerkog auß Be .
enan Winkeslat flattgefeße.
Otto König in
Vugcru .
O bald nun Otto die
Krone erlanget / reiſet er hin
vnd wolder in Vngern /auffdas
er allenthalben die ſpaltungen
niderlegte ; Beſucher auch alſo Serkog
Laßlain Siebenbürgen. Aber als er da
ſelbsfidzfeiner vntrex beſorget/vberfiel ihn
der Herkog/legte ihn insgefengnuß ſo lang
biß er fich des Königreichsverzichen. Den
nodiverfchle jhm auch ſein hoffen : Dann
als hiernecbit die Vngernin Ban gethan /
unddarumbden Carolum Martelli Sohn
Cbronica.
jum Königanzunemen bezwungen waren
10 mufte er auch die Kronewidcrumboberant- 1310
wortenvnnd fie ermeltenCarlin auffſeßen
laſſen .
1
JADRA
म ny !
Dj
K
DRA
1
Chromica. 96 .
nem abſcheidttrachret dasüppig Weib a
bermal nach dem Königreich / lag dem
Bapft ſo lang an / biß er ſich darzwiſchen
menget/ vnnd entlich demgurwiligen K &
nig dasverbrechen vnd mordr auf dem finn 13572
redet, auch ber ihm ſovielzu wegen bracht/
das er vnangeſehen der obelthat gutwillig
jør das Königreich inraumete.
Vnd ob mann zwar verhoffet / es ſol
re der Köntg fich numchr in ruhe begeben
haben /fintemal er aller feiner feinde mech .
tig worden / dennoch vermochte ſein natur
nicht ohne krieg zu leben /alſodas es fichan
ſehen lieb/ ibnallein gun waffen geboren
ſein. Sterob nam er ein orſach von ya
dra her wider die Venediger / růfter ſeine
mache wider Dalmatien , gewan beneben
Jadra alle Städte der Taurifier/ vnnd die
jenigs ſo am geftaden des Adriatiſchen
Mers namhafft waren. Bracht es auch
dahin / das die Venediger vmb einen frie
den bey ihm werben muften /welchen doch
ficnachmalen ſelbs wenig gehalten.
Siernechft vberzog er dievngläubigen
Sittaper/ darumb das ſie den Chriften viel
gedrandt antharen / vnnd dann das riedis
Reuſſen ſo dem König zuftendig zum offter
mal oberfallen. Dieſen verbracht er in
signes
.
Vngariſche
signer Perſon und bewang den mendidi
gen tyrannen zu dreyen onderſchieditchen
malen /dann ſo offthacteerdieReuffen mie
Krteg angerafter.
Vnder deſfen entftund abermal ein
aufflauff in Dalmatien wider die Venedi
ger, alſo das fich die Stade mitdem König
auß Cypern wider König Ludwigen vnnd
ſeine mitgeferten verbunden / das pie doch
wenig von vtelem vbelfriften mogen / Wte
wol nicht ohne das der ander part audy
nit robe abg tauffen . Auch iſt diefer trieg
su majfer vnnd land /vontag zu tag heffrig
gewachſen /vnd ein grauſam blut vergolfen
das auch entlich ſolches Samon der So
phoier Sergogenzu gemüht gangen /vnnd
mit groſſer mühevnderden krtgeſchen Par.
teten / neinblich den Venedigern / Genue
fern / dem König / dem Sergogvon Padus
vnd dem Biſchoff zu Ugla / ein frieden und
.
Vertrag troffen vnd auffgerichtet/als pie Rich
tnnerhalb 6.Jahren vndereinander heffrig
auß gemartert.
Nach dieſem Prieg erhob fich der Bor
faner/ doch nicht mit gleichem de glüds
beiftandt. Dte vrſach iſtdaher entſpun
nen / dieweil etlich vnderm Adelgeroonlidhje
tribut zu erlegen fich geweigert.
Dem
Chronica. 97.
Demnach nun daſelbften nicht vict
aufgerichtet/wendet er fichwider die Bul
garer / cerobert im erſten ſturm die Stade
Bodontumfinge den perfog Stralimi
rum / dieweil erdem König widerſpennig
porben / vnd beswang in drey monaten dte
ganike Bulgarer. Doch obergaber fte in
turnem dem gefangenen wider / als er jhm
auffs new gehüldiget/vnnd glauben fuge
ſagt.
Mach diefem jog egegen Keifer Carin
Den 4 /ift aber su feinem treffen gerahten/
allein das hiriber in Mabren etliche
Stadt und Schlöffer geplündert worden .
218 auch hternechft ſeiner Mutter
Bruder König Caſimir auß Polen mit 1377
tod abgangen / baben ihn die Polen laut te
Atamentszueinem Kdnigerwehlet/ welches
Königreicher beneben Vngern noch zwölff
Jahr lang regieret hat. Uber innerhalb
der Krönung tam jom die borſchaffe wie
Sacjus pertog auß Stebenbürgen / ſo da
main die gange Walachen innen gehabt /
oon jhm abgefallen. Darumb zog er mte
Gwenen hauffen aber den feind / den einen
führet Nicolaus Vaywoda auß Steben
bürgen / denandern aber der Köntg ſelber:
Iber gedachter Vaywoda perſahe die
foan
三
Cbronica . 98.
Xis nun König Ludwig an 56. Jahr
eines alters tommen / ift er auß ſeiner piele
gehabten mühe in ein ſchwere trandheit
gefallen. Derhalben bat er alle Vnga +
rtiche Prelaten verſamlet / vnnd dteſelben
fetner Zochter Marien bulden laſſen. Ji 138 *
darauf im Tauſendt drenhundert vnnd
fter vnnd achigen Jahr / als er rter
kig unen monat / vnnd znoty vnnd zwan
sts tag regleret / verſtorben / vnnd von
menntglido betlagt worden. Docb ba
ben die Venediger ſeincs todts Pich niche
wenig er frewet.
Vnder deffen hatte Carolus feines
Brudern Sohn das Königreich Nea
pels tnbctommen. Hing gen aber / die
weil M. Sigmund noch gu Jung / regie
ret Mariadas Königreich Vngern / doch
mit jhrer Mutter Eliſabeth vnnd Ni
clauſen Garæ Soffmeiſters hülff vnnd
raht. Derſelbig Gara wartallen Vn
gartſen Herren wegen ſeiner treifen
dtenft vonder Königinvorzogen /ond dero
wegen ben den andern Landsherren verbal
ſet. Sterob ftelleren ſie ſich an dem Jung
fremolichen getalt etnen verdruß zuhaben /
verbunden ſich wider dte Königin / onder
webleren auch K. Carlen auß Neapels an
Nij ibre
Vngariſche
pre far. Derſelbigvnangeſehenjhm feta
nc Gemahlin beffriggemeret /ließ ſich bald
rufen / tam in einer ſtattlichen belettung in
Vngern. Derowegen M.Sigmundt
das Land alsbald geraumat, ſeine Gemah
Tinond Schwagermutter verlaſſen und ſich
in Behmen begeben.
Carl darmtt er defto ficherer ins Ko
nigreich tommen möchte , enrbot Martæ
* alles gutes /gabauch an / wie er aletn frte
den anzurichten ſich auffdenweg begeben.
Ob nun gleich denen Königinē ſeine
falſchett vnverborgen / fo Pelleten fic fich
dennoch alles deſenvnwiſſendt/ biß ſo lang
ihn die regterung abgetündet/vnd Carige
frånet worden . Als dann haben fte nach
ſolcher entſegung fich gank einſam in einem
gemac enthalten /auch niemandrs anders
als mehrgedachten Garamombfich behal
ten mügen / welcher dann fich an dieſem
falſchen König au rechen mit Marien und
ihrerMutter mehrmalsvnd auffmancher
lerweiſeberahtſchlager/ biß er ſeinegedan
den recht zuwerck bringen können .
Ngehörter maſſen
hat ſich Carolus ins Dn
1
Sigismundus Xos
miſcher Keiſer/ auch 24
Vngern und Behmen
König .
Alfo
Chronica. 102 ,
Aberdieſeſeinegurigtelt,hat diema
laden vielmehr in jbrem tpun geft&rctet:
dann fo bald ronte erden ruden nicht wen
den / das fie nicht von fund an ſich mit den
Tür
Chronica , 103.
türdenwider jon vereinigten . Darumb
mufte er ihrer yntrero wegen ein nemen zug
54
vornemen / in welchem erabermal den fein
den fampt ihren gehülffen abgeſlget 7 de
Stadt Nicopel mit einem furm gewon
nen / vnd ihm das gange Land onderthenig
semacht.
Uberwie nimmer freud tompt ohne
leide/ alfo damals hat er in ſeiner Heimreiſe
bernommen den todt ſeiner Gemahlin. K.
Martæ . Zudem wart er durchder ſeinen
vntrew in groſſe gefahr geſtürget / vnnd in
ſchwere vnruhingeführet / fincemal hier
durch in Pngern allerhandgef&rliche ent.
pörungenerwachſen. Dieſes alles war
an anſtiffrer VladislausKönigin Polen )
banner Stgismundum gern vmbs Ks
nigreich bracht hecte / wiewol er an dieſem
aud an feel gebahren .
Es fingeaber vmb dieſe seitder Tür 139
de an die Vngariſchen provingen anzuta
Aten : Damitnun Sigismundus den ſcha
den rechen vnnd die Türden widerumb zu
ruck dreiben möchte / barfamlet er durch
gank Europamein mechrig heer. Baja
jetesderTürdid Kelſerbegegnet ihm der
halben bey Nicopoli/da er anch)suvor De
Cebaloangeriegei/ ond thaten beide Bauffen
Vngariſche
Hinbluriges dreffen . Aber mirren in det
fchlacht/da die Chriften bey naheden fig er
hauptet / wendeten fich die Frankofen zur
flucht / vnnd brachten htermit den gankin
zeug in ſchweren ønfa / ja Sigismundus
kam mit genamer nohe nacher Conftan
tinopel/von dannengen Rodicvnd leßlich
durch der Vinciger beforderung in ſein
Königreich). Vnnd haben hiermit die
Türsten ein gelegenheit gewonnen / Rice
rmb Vngern anzunehmen /vnd der Chri
ffen maffen zu verachten / welches nach
maln die Chriften beit ſo tcwor antommen /
vnd giftanden iſt.
140'0 . Als hterzwiſchen Ketſer Wences
la auch Sarln des vierdren Sohn des Kef
ſerthumbs entfekt / trachret ferner Sig
mundt darnad ) / wie er denfelben ſeinen
Bruder auch auß Behmen haben möchter
vnnd ward hierumbiwar Wenceslaus ge
fangen : Aber unſern König traff nicht
weniger ein vnfall. Dann nachdem
ihn ſeine Vnderthanen nach der Nicopo
liſden niderlag nicht mehr achren wolten /
begunt er hinder den groſſen heuptern mte
der ſcherffe herzu ſein : Darumb erdann
durch ein heimliche verbündrniß von ſei
Chronica. 104)
nen Landtherren gefangen / vnd von den
denſelbigen König {asla auß Mcapels /
vorgedachren Carlen des Andern Sohn
in Vngern vor einen König außgeruf
fen .
Nichfto minder fahe den frommert
Sigmundt die yngründtliche gůte des
Allerhöchften in Barmherkigtett an/ vnnd
wott jhm auß dieſer cufferften gefahr /
2
durch die verlaſſeneWirib vid gedachtes
Hoffmeifters hilften. 1
Dieſe als je den elenden zuſtande
des gefangenen Königs / ſo in jhrer Sök
ne buet vnnd verwarnus lage / verftendi
get worden / vnderrichtet ſie dieſe aller gut
thaten/ foder Hoffmeifter jbr Vatter von
jhmdem Könige entfangen / vnnd brach
te hiermit des Königs erledigung zu we
A
ju
gen .
Alſo endrran der König der groſſent
obffebenden gefahr/ vnnd ſeiner fende wů .
ten /vnnd richneten fich vnd jhn herums
feine andere freunde mit morden vnd bren
nen. Kdnig Cásla alt er ſeiner erledi.
gung berichtet /nam er ſeinen ruckweg tok
der in Apulien / entſchüldiget ſich aber
hierbeneben auß roham vnnd vnmuht
ſo ibn getroffen / gegen ſeinem Schwa
Vngariſche
get Konig Sigmunden mit angehendier
bitt die auffrigler der gebühr vmbdiefer fram
dionund auffruhr willen / welche ihmnic
malsan den wandelmårigen Vngern ge
fallen /anzuſehen vnd fuftraffen .
Demnach ward auch der Wenda aup
der Balachen gefangen vnnd ombbracht.
Ingleichem fing er ſeinen Bruder Wen
ceslaum : Doch sehlet er ibn balt wider
umbledig. Derhalben und damit daſel
big dieſesanjhmrechnet / verbandt et fiche
mit Vladislao dem Polen / welches aber
auch ntche lang gewehret/ ſondern ihnen
ſelbszur feindſchaffe vnd frieg außgeſchla
gen ift. Vndwiewol König Stgmunde
ſeinen Bruder gern abgehalten / war es
doch vergeblich / vnndwartdarzuauchdaſ
ſelbtg Jahr von dem Turdiſchen Ketſer
1409. Calepino Amurathis Sohn / geſchlagers
vnd alege.
Dteſes onangeſehen haben ihn die
Churfürften / nachdem Ketſer Ruprecht
verſtorben /zum Römiſchen Kaiſer erwch
let. Darauff dann bald das. Softnißet
Concilium wider Johan SuſſenaußBeh.
, men erfolget / auff welchem ermelter Sußi
darumb das er dieBäpſtiſchen irrhummer
5485. rum erſtengeſtraffet/ober das Keiſerlich ge
lat
Vngariſche 10 $.
me lefdverbrandt worden. Dieſe ontreio im
von Papiften bewieſen / gteng ſeinen zub8
rern vnnd anhengern dermaſſen ins herkt
das fie fich zuſammen verbunden -sunwa
fan gegriffen und ihren gegentheil mit glet
#der grauſamkeit heimgeſucht. Vnnd
swar wie fie anfenglichgureſach hatten /
M alſo bezeugten htarnach auch ihre offrere
vnd vnglaublichevictorten /das jnen Gott
i fonderlich bengeſtanden : Ais fie aber
Iekt auch auffrührtſch anſchlågevnder jbre
gutefach einmiſchten / vnd zu ſehr tyranni
Firten /ward jhrefach falſch / vnnd zogen ſie
felbs ihnen G Dites forn #nd fraffobernt
bals.
11 Dieweil auch bierzmifchen König
Wencesla mit todabgangen /vnd die suf
fitenden Ztſcham einoberauß můrigen vna
gtůcthafften trtegsmann zu jhremDbri
ften erwoehler darumb die Witrib den Kret.
fer als ein rechten aben des Behmtſchen
4 Retchs/ vmb hülffangeruffen : AberSt.
gigmunduswar eben damalsimanzugwie
der die Türden ( wictvol er fein glúdt hat.
re ) doch ſchidet er nichftominder etliche
Legaten gen Pragſomitler werle feine ftat
balten /ondote regterung verwalten ſolten .
Dieſe iwar ridicten die fach auff ein gute
22 ban
Vngariſche
6412 baan / aber ſo bald Sigismundtwiderumb
fiicuck fam / verhekren die Biſchoff ihn wi
der Zt[cham /aber da war vberall fein glück /
ſolang dieſerGeld ber leben.
Darumb wendet er ſich abermal mi
der die Türcen /abermir gleichem des glüts
anhang/ alſo das er taum vber die Donam
in Siebenbürgen entretſſen mögen. Dar
ob Alund (6 ju beiden theilen ſehr obel / biß
endtlich dieSuſſiten ſich durch innerliche
ſpaltungen ſelbsgerferrer haben / vnnd von
Alſсto von Roſenberg bezwungen worden.
Vnder deſſen auch der König mit
den Behmiſchen kriegen beladen / entſtund
inVngern an zweyen vnderſchiedlichen dr
ten ein Bawren frieg / vnd nach dieſem ein
gewaltiger aufflauffvon Raubern /durch
1
welche beideybel ein groß elendt erwachſen /
wann nicht die Landherren ber zeiten fich
zum widerſtandivnnd defenfionbereide ge
macht: Doch feind zu beiden theilen / in
fonders auff der Bawren ſeitenviel tauſent
aſchlagen worden .
Demnach auch Sigismundt die
1432. Keiſerlichewirdevnd tron erlanget /vnnd
nadmalen die Behmen gang murb ge
macht/handelt er mit den Stenden auff etio
nenfrieden/ derſelbigward auff gewiſſe be
dino
Chronica . 106,
dingung vndconditionen beſchloſſen vnnd
abgeredt/ onder denen auch diefe, das den
Behmen ſolte zugelaſſen ſein das Sacra
1
ment onder beider geftalt migebrauchen .
Alſo nam Sigismundus Behmen ein /
wart aber im folgenden Jahr vnd dem 70 .
fetnes alters /trand /vnd befaht/ dasmann
ihn von Prage auß in Vngan abführen
folte/ dann & beforget fich / wann er in
Behmen ftürbe/ mochten die Suffienſeit
Soffgefinde ( die Vngern ) welche dem
Ketſer febrlieb waren /ubel handeln . Vn
derwegenſtarberinMährenzu Znayiden
9. Decembrie,
Sepe Gemahlin frar Barbarn /lice
#turk vor ſeinem abgang (weilRevorhat 143
te-cinc new unruhe anzuftifften /darzu auch
willens mari fich nachdes Keifers tod / mie
dem Konigin Polen zugerheiraten ) ver
warlich halten : Vnd alſo wardt zu gleich
$
die Ketferliche Zeich / vand fein gefangene
Gemahlin mit einander in Vngern ge
+
führet. Dieſes ſpectatel hat dieMen
ſchen dazumal auch erinnern können ,
der fteten ombwechſelung und unbeſtendige
farmenſchlicher båndu .
1 ii Als
Vngariſche
Albertus Römiſcher
Keiſer / zu Vngernund Beh.
men König/ Erxherkog in
Dſtreich .
Keir !
Cbronica . 107.
Elſer Sigismundus
der hochwciſe 7 güttge / vnnd
haffer Kriegsman farbohne
umb vor ſeiner hinnefaredenStänden bef
der Königreich ſeinen Tochtermann XI
brcchten Erkherkogen in Dreich vor ef
nien Kdnig zu erweblen treulich gerahren
vnd vermaner. Demnach haben feihn
auch willig angenommen /vnnd den erften
Januarit getronet: wtejbn turk bernacher
auch die Churfürſten zu Franckfurt am
Mann zueinem Römiſchen Ketſer. Die
odil er aber der suſſiten vorſchlege niche
genklich bewilligen vnnd zu gebenwollen /
wanten ſie ſich vonibm aby vnnd beruffren
noch daſelbig jahrzum König Caſmirum ,
Vladislat Königs in Polen Bruder / eta
nenjüngling von dreigehen Jahren. Wie
wol nun Vladislaus genugſam øermer
det /das diß vornehmen eltcher weniger
auffrühriſchen perſonen onbillich / micdan
auch die furnembiten dem Vladislao in
Polen darvon abrichten / dannoch ( in
maſſenwirmenfchenehrgeißigund begirig
ſeinvielzu befixen ) vberredet er den Bruder
2 this das
Vngariſche
dasangerragene Königreich nicht außsu
fchlagen, ſondern alsbald en vold in dar
ſelbig abzufertigen . Aber Albertus ver
mercet jhr anſchlåge alzufruc/ vnd bemar )
fich vmb Kriegsvold : Grieff hternechtdic
Polen vnd suffirenan /vndndrigetfie mte
dem Geſchůk biß in Tabor zu entweichen.
Dieweil aber diefelbig Stadt nicht leicht
fich zu gewinnen 7 nam er ſeinen weg auf
Prage: Vndtonten htramb die Polen das
reißauß defto ficherer nemen.
Nun waren Bierzwiſchen Vladis
laus und ſeine Brüder mit ihrer macht in
Schlenen gefallen , als ſie aber der jhren ni
derlag vernommen /urlaubten Riedas vold /
ønd sogewicder zu haufe. Wicwol auch
das concilium ju Bafel fich mit onderge
menget / vnd ein mittel darinzu treffen øn
derſtanden /ward dennochnichts beſchlor
fen / aufgenommen ein furter anfandt.
Darumb zog Albertusin die Schleng /ver
ordnet dafelbs den Teutſchen Achillem
Marggraff Albrechten zu einem Obriſten
wider die Polen /vnnd begegnet ihm auch
ein groſſer vnfal /dann er fiel ein tege hin
nein und brach ein beyn / darumb er hinfu
ro hindent worden: Ohne zwetfel tft der
felbigvnfall ein vorbedcurunggeweſen , das
1
Chronica . 108 .
1
Ongariſche
und mache ich auch an Vngern /als Tho
mas Zeech auß Comorra / alle ombligende
Grenken / auch Ofen ſelbemit der ſcherffe
angriffen /vnd der füne Gaupman Giſcra
auch auffder einen ſetten auß Caſar dem
Konig groſſenſchaden gethan / wietn glei
chem der Graff van Cili als des jungen
Königs {asla Verter vnnd Verwandter
auß Kernten manchen tnfall erreget hat.
Alſo tonte murahres ohne Widerſtande
das Rafcterland/ fo auch etwa Ober My
flen genennet worden / anraften / vnd beld
gert Grichtſch Weiſſenburg. Vnd die
weil er dieſe Feſtung/ als ein ſchlüſſei des
Vngerlandsachret, hat er ihm dieſelbig su
errobern genfitch in finn geſchloſſen. Die
ſem nun alſo nachzufeßen /hat erdieStad
mawren hofftig befcholfen / auch errliche
Thürm daran fellen /ond follends den ſturm
darauff angehen laſſen. Aber da war
nichts zu erlangen / vnnd vbet fich dürftig
lich der Stadt Hauptmann Johanvon
Ragus.
Als derowegen der feindt auch den
anlauff vnndfurm zum offtern widerho
ket / vnnd nichftowweniger mit ſchaden wol
innen worden / das es vergebliche mühe
würd ſein /mit offnem fturm weiter erwas
fura
Chronica. IIO .
1
Cbronica . I14
wardoch der König nicht zü vberreden /
das er von dem ftreit auffhörete/ ſondern
ſeker auffs new an den feind /ond ward hir
obombringet vnd erſchlagen .
Alsnun die nacht hereinfiel / met
net ein jeder hauffen er wer geſchlagen /de
rowegen Sunniades das ferftretete Heer
geſamlet/vnd obers gebirge in die Wala
chey geführet. Gleichfals hat der Tür
diſche Ketſer die flucht an die handgenom
men / aber nach dreyen tagen erft / als er
den abzug erfahren / ifter vmbgefehret vnnd
bat das lager geplündert. Doch feindt
der Türcten in dieſer ſchlacht gegen des
Königs niderlage i ſo vor ein firaffe des
meinetos gewißlich zu rechen ) ben dretſlig
tauſend vmbfommen .
Db aud) ſchon der Königſchen in
ber ſchlacht aber fünfftauſendt nicht vmb
fommen / fft dennoch der mehrer their
ampt dem Juliano in der Flucht vnnd
aubengebirgen nacher der Walacher er
egen .
Sunniades felbs / als er daſelbs
um Werwoda dem Dracula als ſei
sem freundt angelendet tft er von
ben demſelbigen ohne vrſach in bafft
ezogen worden . Demnach aber
der
Pij
1
Vngariſche
derſelb fich endtlich desvnrechtenfelboge
ftraffet, hat er jhn bald widerumb loß ge
laſſen.
Als ernun dieſer gefahr entrffen/
berſamlet er von newem ein Kriegsvold /
legert den feinde / fo in Vngern ankom
men/ daſſelbig numehr inzunemen/ fidon
der augen. Benache zůndet er viel feror
in ſeinem låger an /machet hiermit die fein
deficher/alſodas pie suñiadem getdißlich
in ſeinem låger fein vermeineten . Uber
1445. under dem vberrauſchet er dieſelben in threr
ruhe/vnd erlegt fie ſemprlich an dem waſſer
Saw : Darüber verlor Omuraches die
boffnung Vngern z11gerinnen.
Alsauch Graff Vlrich von Eilien ;
etliche zur Kron Vngern gehörige Schla
voniſche lande in ſeine gevalt zu bringen/
porhabens/ widerffund vñ wehrer imJun.
niades vnd bracht ſhnder Kron widcrumb
jum gehorſam .
Ngehörter maſſen
ift Vladislaus umbkom .
de
VC men / vnd hatBapſt Eu
genius der Vlerdre durch
nichts anders vnnd beffers
leine obermacht vber die Potentaten erwet
ſen können/ dann das er dterem jungen Ko
nigbefohlen /wider den geſchwornen gehen
Jährigen frieden / welchener mit dem 2
muraht auffgirichret/die Türden fubefrie
gen: Darinnen er dochſampt ſeiner gan
Ben Kriegsmacht zuſchetterngangen /vnnd
dardurch dem feinde anlas geben / ſeine
macht alſoweit/ wie manheut zu tage leta
der fiehet/ zu erftreden .
Zudem hatten auch dieVngern den
jungen vnerfarnen König Oberredet / fich
einer fron/ ſo einem andern zuſtund zu vn
derwinden . Darumb / dieweil er 58fen
und ſchedlichen rahtſchlagen gefolget / vnd
Mich darübrr den ehrgeik meiftern Iteß7ge
rieht er in dteſen fleglichen vnfall ſeincs
Reichs im 4. Jahr.
Dargegen ward derjunge Laslavnnd
rechter erb und angeborner König Alberti
Sohn / ſo auch Vladislaus Pofthumus
genennet worden /von den Vngerncinbel
Pus lig
Vngariſche
lig von Keifer Friderich erfordert / doch
das gunniades ein Stadthalter vnd we
gen desKönigs jugend vnnd Kindheit/ des
gangen Königreichs verwalter ſein vnnd
widerumb juftelet .
Aber hteçmit lude er ihm Umurathen
auffden hals/ welcher Frigtbechum jhn zul
øberziehen außlendet. Damals were es
mit dem armen Deſpoten außgewefen/ L
wann ihm nicht Hunntades mit eilender ti
hålff erſchinnen. Derowegen dann der
feindt auch dißmal mit grofem ſchaden / 0
1
fchanden vnd fpott abziehen /vnd nachdem
Frigibechus gefangen / außreiſſen müſſen.
Allrofibet mann / das gervifond war, das
alle dieſehand glüdſelig vnnd Riegreich ifti
die Gott mtt groſſen herrlichen thugenden
gefieret,begabt ond begnadet. Darumb
wot
Chronica. 117 .
or worden auch entlich alle Behmtſch Reuber
øndder Giſcra / ſobis dahero das Vnga 1450 .
riſch Königreich niemals anzufechten vn
derlaſſen /von ihm bezwungen und zu recht
bracht.
Sternechft haben endtlich die DA
reicher vndUngern ihren Königvom Ke
ſer erlanget / derowegen dann guñiades
ſein Sradhalter ampt/mit einer herrlichen
oration dem Köntg vbergeben / dargigen
4. jhndoch derſelbtg in ſeinemampt beſtetigt!
über diß weretenicht lange: dann der Graf
von Eilien /berede den jungen König/ das
• Suñiades niemals trewlich es mit ihm ge
meinet/vnd zwermal durch verråthercidern
Türchen, dieVngern auff die Fleiſchband
geltfert/ auff das er ſich htermit die Tür
dengum freunde/vnd ſich ſelbs in Vngern
zum König machte. Mit dieſer lügen
richtet er ſoviel an / dasHunntade der KS
nig nach dem leben Rellen ließ/ Aber er mer .
det den boſſen /vnd wuft fich wolvor jhren
or anſchlågenguhüten.
Als hiernach in Türcter dem Ty
-W rannen Amurathiein wüterich / nemblich
fein Sohn Mahometh im Keiferthumb
gefolget/ vnd derſelbig Conftantinopelvnd
Trapezunt erobert/ Ladislaus in fein Kd
.
po ntg
Vngariſche
nigreichingeführet / auch Huñtades wider
feiner mißginner willen / zu einem Guber
nator desKönigreichsVngern ntcht allein
beffettget/ fondern darzucin Graff in Bi
1456. ftrik ertleret worden / erſchal durch gang
Europam / wie das der Túrctiſch Keiſer
Mahomech mit einem grauſamen gearim
anzug / des vorhabens der ganken Wete
durch dteſe feineBilder mechrig zuwer
den : Da war ntemande der fueßhalten
1
wolt/ dannallein der tewre Suniadi poel
cher mit ſeiner macht und manlichen fauft
Grichiſchweifenburgt mit profiant vnnd
munition fu entieren ſich underftanden.
Vnnd dterpeil Mahomet in cineth
ausfall mit etnem pfeil in ein auge verwun
det/und halb todr mit vnleidlichen verluſt
und ſchaden 40000 erſchlagener von der
belagerung fich paden müſſen / namjhme
Suntad ad fein groß geſchüß. Aber doch
hette fich auch dieſer einig Menſchlicher
ſchuk vnd forfechter der Chriſtenheit alfo
vermüdet undabgearbeitet/daser kurk her
nach alser fein teftament gemacht / vnd zu
deſſen volnftredung feinem freund Capi
ftranum verordnet / ſeine Kinder zu Gots
tesfurcht / vnnd bevorab Matthtam zur
Manligkeit vnd ritterlichen thaten verma
Chronica. 18.
net / den 10. Septemb. des 1456. Jahrs
HIP
auch ſenfftiglich verſchieden .
Aber der ehrgeißig Mönch Capiftra
nus welchen der Papit außgeſchidtihiele
fich zwarals einen freund in allen dingen / 1
SMatthias Hunniad / zu
Vngern vnnd Behmen König /
Herkog in Schlefi.
;
Cbronica. 120 .
S hatte erſtgedachter
Königlaslaals er nach ent
håuprung {adiblat Junnta
dis in Behmen reifate/ den,
Matthiam gefangen mit fich auff Wien
genommen / aber auff Prag tam er nicht
mit. Dann Gunniadis Mutter ein .
delich Weib /vnnd ſein Vetter Michael
Stlagio, dreteten {asla zubekrtegen /W0
er ihn nichtlos gebenwürde. So waren
auch die Vngern dermaſſen auff dte Sun
niadesgefliſſen / das mann ſich bedůnden
ließ ſie würden ehe den Türden zu hülff
nehmen / che Matthias ongerochen
bliebe.
Diereil dann nemlich der König
ymbkommen /permerctet König Georg Po
diebrath wasjhm drauff fünde/ da derge
fangene loß kommen ſolte: Derowegen
manngenklich erfuhr / das König Ladis
laus codt war / lies er Matthiam eilendis
gen Prag abholin /und brachteihn alſo in
ſein gewalt. Darauff fertigten die Vn
gern ein ftattliche legation zu jom / onder
forbeeren Matthiam zum Könige. Scor
gius / als ein verftendiger wetſer König /
nam Joooo pologilben/vnblịchoen23-14 8,
gern nicht allein Matthiam folgen / fon
dern
Vngariſche
dern gab ihm auch ſeine Tochter zur Eher
machetmit ihm einen bundt/beleitet ihn biß
an die Vngariſchegrenke/ vnnd biteb alſo/
der biß dahero ein Gubernator in Behmen
geweſen /numehr ein König bißan ſetnen
de. Drengehen Jahr alt war Matthias
als er zum König erwehlet vnnd ingefüße
worden . Herrlich und mit groſſem fro
1
locten entpfingen in die Vngern / brauch
ten ſichauch einer deſto ſchneller eil in die
Königliche Stadt Ofen einzufommen !
darmit nicht das eis vor ihrer antunfft
erbreche. Dieweil er aber ſehr jung vnnd
deswegen ihnen etliche vnruhige ºngern
ein vrſach zu einer rebellton vndenepörung
nemen fonten / auch König Cafimir auß
Polen / fintemal er das Vngerlandt gern
an ſich bracht/vielauß dem Adelrider jön
Verhekete/war fein erfte mühevnnd anſtok
ſolche mcuterenen zu dempfen /ond dicauff
rührer alle beiſeiß zu raumen.
Darnach ließ ihm Gott der Almech
rig gleich als oberin maſſen Sercules fur
gröften arbeit erboren /drey gefårliche trics
und feinde zu handen ftoffen /welche dann
nicht allein einem ſolchen jüngling / ſon
dern woldem Sannibal oder dem Groſſen
Alerander zu ſchwer vorkommen weren /den
Cbronica. 121.
1
Vngariſche 123.
pflichtet ſein. Dem Könige hetie nicht
fiebers / noch angenemers begegnen tån.
nen /alsauseinem ſo manhafften Fetender
beſſen trcmo gemüte menniglich bewuft /ei
nenſo vnverhofften Freundt zumachen .
Woltederowegen fich mit guttharenonnd
Hugent/ viel weniger als mit den Waffen
bberwinden laſſen . Nam demnach ſolche
besGiſcræ erbietenvñ Freundſchafft nicht
alleinwilliglich auffond an /ſondern vereh .
et jhnmit groſſen gaben , nahme ihn in ſet.
te beftaħlung auff/vnd /das noch mehr, ver
náhlet erjhn mit ſeiner verwantiñen eine.
Machomer der Türtiſche Ketſer aber
serachiet gleichfalß des Königs Jugendt/
sermetnte es mit einem findezuſchaffen ha
jen /ond ſchicker den galybeg vnnd Landt
yogt oder Waſcha aus obern Myften an
te Vngarn / dientederlag vor Stuelweif
inburgt zurechnen . Uber jhnen begega
tet daſelbß des Königes Vetter / erlegte
in groſſen hauffen / eroberte viel gefang
teund ein herrliche beute / vnnd jagte die
brigen in die Sam. Dalybegvermeinet
teſeſchand ond niderlag abzuleinen 7 ver
amblet darumb ein nen seervnnd vber
id damit die Stbenbürger / muffe aber
much zum andernmahl außretſſen. Dem
tij nad
Vngariſche
nadier aber nicht nachlaſſen wolte / erleg
1
chen H
U
SA BAZ
12
SABAT
3
Chronica. 1302
arteff det hinderhalt zufeinen Vorrichmen /
ønndæftiege die Feftung, alſo wendet fiche
auch gu gleich der König ,ſchlug die Sao
båger zurüc /entſetet die feinen / vnnd ge
wanmit folcher lift die Feſtung.
SADelen
Ferdinandus Römis
ſcher Keiſer / zu Vngern und
Behmen König / Lrg .
herbog 34 Ofter
reich etc.
MI
Darumb verſamblete Ferdinan
dus als baldt etu kriegsvolck / mit dem jog
er auff Ofen /vnnd als ihm der Wenda ent
wichen /nam er die Stadt ohne gegenwehr
cin
Chronica. 145.
ein verfolgeredarnach den Feindr derobno
das erſchrocken bißin Tocker . Vndals Jo
han Wenda da leß auch vber verhorfen
zu ſchlagengenoriget hierneben aber ſeinem
undermågen nicht trawen dorffrey befaha
et feinem Obriften Bodoni die ſchlachti
er abermacht fit beyzeiten auſ dem Raubt
darauff den erfolger das feinganges beer
eteget / der Bodo gefangen vnnd alles ge
fdůr in Ferdinandthende tommentff.
Welcher dan feinem Rieg nach zu
hengen als baldt in Siebenbürgen gerů
de / onnd ihm daffelbig / wiemol es dem
Weidadamahls zufiundehulden laſſen.
Hierauff wardt er ſampt ſeiner
Ehegetaðlin / jum Konig in Vngern
mit eben der Kron /fo vor wenig tagen dem
Weiden auffgefelletworden/getrónet /ond
bracht das Königreich in ſeinen gewaldt.
Erwehlet demnach zu einem Stadthalter
Stephanum Batorem , et aber verfüget
Aidhiwiderumb in Behmen.
Der Wetda wardt in Polen niche 6
3
Chronics. 155.
mender handt im Februario errobert.
Nuhn war noch ein kleine Feſtung vnnd
shurin in mitte des ſchloſſes in welcherſich
Nemethusyndte befaßung erretten wollen .
Aber als dieſelbig mit ernft angetaſtet wor
den / auch Némethus erſchoſſen /haben die
vbrigen ſich ergeben. Darauff dann
Schwendt fort gerucr vnnd das Caftel!
Serentſchin ohne beſondere mühe errobert
Darob die Turcken ſo in Solnod lagen
ihn hinderliftig zu überfallen vermenet/
aber doch den Erlawer knechten in die hen
de gefallen / vnd vber 300 man verlohren
haben. Als derowegen der König ob der
Ketſeriſchen glůct Sackmar zu erhalten
fich beforget / hat er daſ Ibig in brandtge
ftedtet /vnnd ſich dieweiles an den grenken
gelegen /alsbaldt in Stebenbürgen zu růck/
begeben. Dannenhero dan die Ketſeriſche
die Feftung ohne einige mihe vnd Bludt
vergteſſen onverhofft bekommen/ vnnd was
durchs Feror verderber widerumb auftge
richtet und verbeſſert haben.
Schwendius auch hat ferner als
dte Theiß gang vberfroren, das Stedlein
Erdrwad fo Ferdinandus wegen des ftad 1
lichen einkommensror lengit gern errobert
Bette,in einem nebell gewonnen. Vnd
V tij ob
Vngariſche
ob ſich wol in dieſen dagen eine mengedar
Fande vmb Ofen verſamlet in Willens
König Johañem ju entſegen/ dennochver
mochten fie wegen dem groſſen geweſſer ſo
auff den harten froſt vnnd ſchne erfolget /
nicht fort zu kommen.
Als nuyn ſich dieſe fachen alſo ver
fieffen /vnd auch Solymannuş/demnad et
obdem Malteſiſchen vngelichafften trieg 1
Contrafactur Grafi
Niclauſenvon Serin.
ligero
MANI
WH
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Sract det
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1
1
1
4
Cbronice . 1643
wagenburgt zuſammen hielten vnnd fich
dapfer wehreten / ſeind doch ñe oberman
net onnd außgenommen dic ſoin rieß cnt
runnen /allevmbbracht und auffgerieben .
Wuch ſo wart Zerehin im lager gefangen
yngd nachmalen mit einem grewlidhen
todt hingerichtet.
Db nun wolder feind mit erroberung
ermelter Setder Feffungen einen groſſen fag
elangct / ſo hat er ich dennoch hiermit
nichtwollen fatigen laſſen , ſondern titfor
tersvor Sacca gerůct/vnddiefelbig ernft:
lich beſchoſſen . Dieſes aber ongeſcheroce
wolte nich die beſaßungſo bald nit abſchraa
den laſſen / angeſehen das die Fepung nit
obel verwahret/vnd in einem ſumpff geles
gen . Doch endlich , als er mitvnableſ&ta
gem ſtürmen anhtelthat fich die biſabung
bey nacht darvon gemacht : vnditalſo da
- mals die Feftungverlohren worden . Es
haben aber auch zu dteſer belagerungdie
Weywodtſchen fich dapffer gebrauchen
laffen .
Vnder deſſen nun der Zürde mit
beſtürmung dieſerbeider feftung / Ztgah
vnd Julazu ſchaffen /hacdieſeroririhauf
fen /ſo omb Studiweiſſenburg lage Rårig
auffdievnſeren geſtraffet vno alſo durmal
ættij cing
Vngariſche
anfMeciferftewacht wie aud alidhe proo
fiant wagén überfalken . Darüberden af
balt alche Vngarifche und andere Krtge
teutethnen nada geciler vnd fich mtt ihnen
geſchlagen . Nuhnwar auchunderjhnen
GcorgThüriger i welcher als a dcé Be
gen von Stuclweiffenburg onderm hauffen
iñen worden / Dat er ongeſcheur derFeinde
widerftand fich mittén under regefchwunt
sen /den Begen fo lang verfolget/bißerjhn
gefangen genommen /vnd dein Keiſer ing
Låger o beeltefert. Vmbderenmanlichen
that willen ift er vom Keiſer alsbaldt zu
Nhrer gxfchlagen worden . Ebner maf
fen hat auch Erkhertsog Cardin Balbott
en mit 4000 Furcen getroffen / die erleget
und einen vornehmen doen vnder ihnen
getchfatfacfangen. Aber dod if den be
drangten obgenantenbeiden feßungensein
húlffiond-enrkeren zu tommen . Vnd ob
auch gleich Solymannus durch den tode
Hingeriffen wardt / ſotft ſolches ſo wol
din Turcfirvalo denønſern durch IIR MA
comer Balſavomiffentund verhalten bli
ben / bif folang im October Selymus ſein
fohn von Conftantinopel inf {ager anto
mér / omdvon dem Türdiſchen Heer nad
anhörung des Solgnannt ginnefarth sua
Chronica. 265.
cineraSiirdtiſchen Ketfečerflehreeworden .
Demnach er aber den frieg niche continua
iren ønnd verkingern wollen / hat er fide
mit feines Vatters leichnam widerumb
gen Conftantinopelverfüger / vnnd deſſel
ben begrebnußvolnogen . Dannenbero
Kcifer Maximilianusanch fein Voldtwi
dcrumb aus Vngern gefuhret/ vnd hatfich
alſo diefer trteg nicht zum glüdlichſten
geendet. Dann /wie gehöret /hat Soly
mannus in dem dievnſern bey Rab in jh
rem {åger ftillagen und einer Schlachrer
warten theren / iwovorneme Feftungen der
ganken Chriftenbett zum ſchaden vnnd
nachrel erobertionnd nochbißauf dieſen
taschalten.
Eshat aber Scimus Pertatu Baf
farfo Julam errobert/mit einer groſſen an-.
tabl Scythen vnnd Tartarenin Öngan
daſſelbtgetwa vor des Ketſers infall nu fi
chern hindertaſſen /dieſelben haben daffelta
nicht eingeringsvbel geftiffreeond grauſa- ,
sac tyrannen geüba . Doch hatten auch
ettliche beneben erinettem PertawKonts
Johan dte FeftungTodetbelågern helffen.
Nun batreauch dargegen Schwendt/ſo in
Der Feftung biſ dahero trandtgelegen /beim
Ketferncwepúlffeélanget.Aber ehedandie
& fel
Ток AI.
face
E
тели
Алтп прави
TKA1 ¢
080
Vngariſche
abeldes dasgeltonnd voldto feine Bendt
butommen .
Dargegen haben anderfete dte Tur
dendas Schloß Dedes erroberi/ onno bis
an Erla geftreiftet. Schwendi belagert
die Stadt guft/ sum andermal/ notebol
bergebens: Sobeftürmer der Johan We.
dadie Stadt Kovar /vnnd ſont noch eine
Anberein derſelben gegend. Vmb Saute
mar worden auch der sehenden wegen dit
Keiferiſajen vnd Stebenbürger der ſachen
su ønfrieden / vnnd behtelten die onſemn
dtcober handt. Vnnd vmb Jula ver
famlet ſich eingroßeanzahl undmachir von
Turcten / dasalſo dieeinem nero angehen
Ben Krieg chnlich war: vornemlich dieweit
auch su Conßantinopel Sclymus sween -1
Bauffen vndrer vorerwentem Pertam vnd
DewBelterbegen inVngern guſchisten ent
ſchloſſen . Aber doch Bar co fich als bald
wider verhoffen geenderi: dann als darauf
Ketſer Maximilian etnebortſchafftzu dem
neuen Türdiſchen Keifer Solimo abge
ferriget end einen friiden vnd anfand auff
achtJahr mit ihmgetroffen / iffatte feind-
fchafft/ fo wol smotſchen dem Selymor als
dem König und Werden in Siebenbur .
gen / osch Baserhterimifchen jym den ni
bus
Chronica. 167.
bue/ ſo auch Keifer Ferdinand ihm beroll
ligt, nemblich 30000. goldgülden gårli
chen zureichen verſprochen 7 cin settlang
auffschaben .
Alſo iftdie Legarion beneben einem
Růrctiſden geſanten im außgang des Meie
ens widerumb glucklich angclanget. Das
aber Selymusden frieden alſo willig an .
genommen ift nicht ohne vrſachen gee
ſchehen /finremahlim damable etliche vol
derinArabien ond fonften abgefallen /ond
ibn glachſam zum trke gegen fic vnd dem
frten gegen vns genérigethaben .
ym157 ojabrdeni4 Martijfarb
derWenda Johan Engmundt in Siben - '970
bürgen / ſo auch den namen eines Königs
in Vngern durch auchun etlicher Vnga
lcher /ongchorſamer vnd auffrüriſcher Land
Herren führete/vnnd biß dabetoalcsobein
Vndern geftifftet. Jhm fuccedira Ste
phan Barbortin fünfftiger zeit Polniſche
Konig.
A18 nuhndermaſſendas{ande mot
Derutab zu friedtvndruhegebracht, erweb
laten die Vngern Keiſer Marimittantál
teften ſohn Rudolphum zu einem König in
Bngern im 1572 jahr den 25 September.
Dnowarde ju pregburg sctronce.
Riley
i
SIXC
ni
Mi
TOKA. I.
en
1
*)
Chronica .
das inner Schloß .
D. Die eufſerfte newe Feſtung,
E. Pertaw warcha lagerſtadt
Wodrag Sluß.
Anderfelk aber habendteTürden ans
Stuel Weiſſenburgi Geffenvnd Wirhan
tiderumb errobert / vnd ftunden die bera
kung /zu Vefperin / Palotta vnd Thatal
wegen der Túrden zunemender vnnd von
fag su tagi wachſender macht / in groſſen
ndten.
Vnder des hat Schwendi wider
umb fein vorige geſundthett erlanget /aude
macht geftarcter:belegere dem
Richan friegs
nach den Bebeg foder groſſeft verheker vnd
ørſacher zu dieſem Krieg geweſen wahr /in
den Schloß Zadtwar. Derfelbig aber ent
ranber nächtlicherwelle vnnd wardr jhm
dem Schwendt darumbdie Feftuug balde
ein geräumt: wie auch über einen Monat
das Stedtletn Munfatſch. Duhn har
der Waywoda die belagerung zwar ver
nominen vnndwolte derowegen den feinen
mit gelt/profiant und einer anzahl Kriegs
leuren im Marriozu hülff fommen. Als
aber ſolches zu langſam ankommen vnnd
dem Schwendivcrfundfchafft worden/bat
Vngariſche
& beides dasgele onnd voldin feine hende
b tommen .
Dargegen haben anderfele dte Tur
dendas Schloß Dedes errobert/ onno bis
an Erka geftreiffet. Schwendi bekagert
die Stadt Auft/ sum andermal niepof
bergebens:Sobeftürmer der Johan Wet
dadie Stadt Kobar /vnnd ſon noch eine
anberein derſelben gegend. Vmb Sad .
mar worden auch der sehenden wegen die
Referiſabenvnd Stebenbürger der fachen
su unfrieden / vnnd behielten die enfern
dteober handt. Pnnd vmb Jula ver
famlet ſich eingroffianzahl undmacht von
Turcten /das alſootecinem nero angehen
den Krieg.confic war : vornemlich dicteil
audi su Confantinopel Scymus sucen
Sauffen vndrer vorerwentem Pertam vnd
BenBellerbegen inVngern zuſchtden ent
fchloſſen. Aber doch Hat es fich als bald
biderverhoffen geendert:dann all darauf
Ketſer Maximilian etne bortſchafft zudem
nomen Türdiſchen Ketfer Schmo abge
ferciger,andeinen frizden vnd anfandauff
ache Jahrmtt ihm getroffen /iftade fetnd
fcbafft, ſo wol.sroiſchen dem Selymorals
dem König vnd Weyden in Siebenbur.
gen / Dede Baserhterimifchen jgm den of. ,
bu
4
Chronica. 1671
Ed
bur/ ſo auch Keifer Ferdinand jhm berøtfa
Itgt, nemblich 30000. goldgülden gårli
den gureichen verſprochen / cin settlang
auffschaben.
Alfo iftote Legarion beneben einem
Kürdi ſchen gefanten im außgang des Mei
ens widerumb glucklich angclanger. Das
aber Selymus den frieden alſowillig an .
genommen tft nicht ohne vrſachen gee
ſchchen /fintemahlim damahls erlicke udl
derinArabien vnd fonften abgefal «n /ond
jbu Hlachſam jum trke gegen fie und dem
frteengegen vnsgenériget haben .
Jmis70jahrdeni4 Martij far5
der Weyda Foban Sygmunde in Siben - '970 .
bürgen / ſo auch dennamen eines Königs
in Vngern durch au thun alicher Vnga
fcher/ong chorſamer vnd auffråriſcherLand
Herren führete/vnnd biß daberoalcsrbdin
Vndern geftifftet. Jhm ſuccedira Ste
phan Bathortinfünffrigerice Polntſcher
Kontg.
218 nuhn dermaſſen das Landewf- 197 %
derutab ju fricorundrubegebracht/ eweb
laen die Vngern Keiſer Marimiltantål
teften fohn Rudolphum gu einemKönigin
Bngern im 1572 jahr den 25 September.
Ønowardt ju Presburg getrdnce.
Die
Vngariſche
Rudolphus der Ander /
Römiſcher Keiſer /der Vngern
vnd BehmenKönig.
etc.
A16
1
Cbronica . 168 .
Ls nuhn Rudolphus
8a8Vngerlandt regteret/cr.
wehlien jhn fürters otcften
de derKron Behmen auch
fum König :: Alforft er noch
In demſelben jahreyber einen Monat zuta
Domiſchen Kontg ennd Succesſore ron
den Churfürften des Reichs getrênci:
Darnach Obersney jahr/als ſein Vatter
todes verfahren inß Kciſerthumbgetreten.
Eben in demſelben jahreſchicker der
Baſa von Ofen hundert jentener pulfox 1577
gen Temebwar auß geheth vnd befelich des
Tyrannen Amurathis. Als nuhn ſolches
der Beglerbeg daſelbsenpfangen vndauffé
Schloßtragen laſſen / fompt ohngefert ein
feur darzmiſchjē/darob beydeßpulver (dytoßi
Stadt vnnd mauren tn grundt verderbet
vnd zerriſſen . Ein $ onglück ben
draffauch die Stadt Caniſt/ als der dor .
ner in den Pulverthurm geſlagen vnnd
ſampt demfelben ben 300 menſchen / onder
denen auch der Dörtyt daſelbs / ſampr meib
tind vnd ſeinem Eydam zerſchmettert vnd
beſchedigt. Eowolhat auch Ofen ,die
Vngartſche Gauptfladt / vom wetter im
folgenden nicht geringen ſchaden in ge
nommen .
790
Vngariſche
Nunward auchhiernechatder frieden
15820 perlengert :aberdasonangeſehenhaben
der Türcken ben 6ooo man in das { åndt
lein Sips/ ein einfallgahawvønnd was the
antroffen , geraubet/geplünder ønnd wego
geführer. Darumb die Erlawer/ als der
feind in ſeinem ab vnd gurud jugvor Erla
boruber mufterjön angeſprenget/vnndbief
auffs haupt erlegt / auch den raub wider.
umb rrobert.
Darauff entfunde ein groſſe them .
1586. tungundhungers nohtin Vngern / darzu
cin ſo falter Winter / als vormals faume
håret. Auch ſo haben die Türcken aus
den Grensheuſern eßlich tauſende fard en
cinfall gethan/ vnd noch zudem hunger, ſo
damalndaß Vngerland dructecidas arme
nohtleidende {andrvold geplündert. Zu
dem auch folget auff den hunger/wie mehr
mals beſchehen, eingroſſepeftileng /welche
viel menſchenhinreiſenthet. Sovberfic
len auchdas nachfolgende Jar 3000 Eur.
den Coſniam /wurden aber von 100. Sol
1588 datendervnſern bet nabegang aufgerieben .
Dieſes nun / wie auchdie vorigeniederla
gen /verhoffte Sinam Baſſa ein Mama
lucvnd groſſer Eyran zurechen vnd
/ ver
famla darumb bey11000. werbaffrerman,
der
1
*
W
SIXO
!
1
Odi
1
1
Cbronica . 169..
der Meinung das ganke SDout kon
berrumplen / durchftreiffen /vnndju plün.
dern. Als er derowegen ombSiro grof
ſenſchaden gethan / iftihm daſelbs Clauß
Ruſſel vnder augen gezogen / mit ihm zu
treffen hatauch 2500 erſchlagen /vnd 300
in das Waſſer Schano gejagtvnnd verfeuf
Durch dieſes glic begant der mube
den unſern widerumbauffzugehen / vndfit
don derowegen in das Turckiſch gebiete/ønd
Grobarten bendben andern ſchl&ifern /auch
Blamenftein vnd Geftes.
Darauff / alo man ſchrieb 1591 15 9
nach Chrifti vnfers erlöſers geburt/ iftwi
berumbein geſchrey außgebrochen von des
Túrcten groſſerzurüftung ſo wol zu waiſer
wider die Spannier/als ju landt gegen das
Römiſch Retch vnd Keiferthumb. Auch
ſo ift es allerdinges nicht falſch erfunden:
Dan /wiewol man ſichs auffgerichrem frie
den nach wenigverſchen /in dennoch ermel
iterFeinde mit einem farden Vold zu reß
vnd fueß /aufftietn Comorra berucft/ das
gewonnen / ſo wolauch Menkenß vnd Za
cha beſchoſſen ingenommen vnnd alles mit
dem Sebelhingerichtet. Dieweil hier
mit der Feindt noch wenig erferiger, firecte
& feinen topit ferner nach Cantſa /doch
» nicht
Vngariſche
nicht mir Yorigem des glüds benſtande
fintemabu er wegen der Landtherren zuſam
men gebrachtem widerſtandt/ chedan er e $
perhoffe /vndſeine reiſevollenden mügen/
das refug'rim'vnd reißaus an die handezu
nemen geiwngin worden : vnd hat zudem
auch etliche'grobe geſabuk tarhinden taſſen
müſſen. Vnd ift diefesalſo dte vrſachond
anfang des tegien Vngariſchen frieges.
Im folgenden jahr darnach im
Monat junto fingen die Türcken jhr vnru
hig weſen und Tyranner widerumb an/be
belågerren ond erroberten die Feffung Wi
bitlah/ond ftreifferen folgends auch allent
halben auff ote Chriſten : Darauff dan
benderſeiß etliche ſcharmůkel/doch mit der
* vnſern ſchaden vnnd niderlag erfolger/big
7
entlich der Frint mit follir macht auff Si.
fect /wiewol ohn beſondern ſeinen frommen
gerückt und daſelbigmit demgeſchüßsimli.
cher maſſengeengftiget. Aber der Obrift
ſo auch Apt darinnen / nam ſich an , den
Türcten die Feftung in zuraumen /doch das
fie der Baila mit ſeinen vernembften befe
lichshabern zu handen nemen wolte/dem
rach es ſchimpfflich / ein ſo Radliche fee
ftung gemeinen foltaren zu überliefert.
Auffdieſes ſeinerbieten kamen die vornem
Ae
Chronici. 1706
11
Kernd Beegen anſonndworden ben funff,
þundert farof etngslaſſen. Nach ihnen ar
ber warde der ſchußgarter vorgefellet 7 ono
Reallo ſamprlich durch das geſchiß / roal
lens halbenonder dem erdireich und raſen
berborgen lag bingerichtet.
Vnder deſfen barre fich auch dem
Sverriſden Sandrvolus erwá 2000 80 =
ſammen gerotter in millens dem Feindi fo
in Grabaren vbil hauſierer ein abbruch su
thun. Aber dieweil derſelbig bauffen otel
du robwat/ward er an der Cutpa bey nacht
bber einen hauffen erlegt/welches dan nicht
ein geringes ſabrecten vervrfacht. Dierumb
ward durch den Obriften in -Erabarenein
triegsveld bey 7000 verſamlet / daffelbig
folug fan fåger zwiſchen Wihirſchvnnd
Cardfladt. Aberdemnach fich dieſes hauf,
fins haupelecur nicht zum beften vorgeſehen
wurden fievon einer grawſamen menge der
Seinde /ote fich auß allen Grenkhauſern
vnd befaßungen zuſammengethan /injhrem
{ ager oberfallen / vnd doch nicht obne cine
blurige Victori /erleger:dantieman ſagt!
Hot baben ficvber 10000 der Feinde vmbrache.
Solches ift am 17 September geſchehen .
Den folgenden tag berennet der Feinde
Today/vnnd die wetlnicht vid ju erhalten
V v ruds
Vngariſche
rudre er ber nachtrauff Tomorrawnd mu .
fte dennoch mit ſchanden aud darvon ab
Tichen .
Darneben aber ftreiffer der Boßint
fohe Bailaohnewiderftandtin der frucht.
barın Inſel Tyropol{7önd führet bey nabe
2000 menſchen hinweg.
Folgendes tm octob. haben die feinde
Georgen an der Maner gervunnen /vnd
fich täglich mit vold vnnd munition ge
Ptercft 1 auch zuertlich mablen den vnfern
dieprofiant bertommen.
Derowegen dan endlich Keiſer Ru
dolph Chur vnd Fürften zur húlffangema
net /als mitler weildie Türden mit ftreif
fen vnd megführen großen ſchaden gethan /
Doch bifocilen
furnem auch
ich aber Andhireb bejahler wordeny
eilichbinder t , als nie
Flinderngit beſchedigen außgezogen wah.
Fen/ tmefruch erſoffen .
6393. 13. Yman ang nechtfolgendesMenensi
rudre naſan.Ba Tavon Borna vor Iren
ſchin /befchoß vnd errobert daſelbig /vnnd
molteebner maſſen auch mirSiſect gefah
ren ſein /wann nicht die Ketſeriſche Obria
Aterid, durch din gerrn von Averſperg Do
briften zu Carlſtadt und andere angrenker
de herren geferta /ønnd/obgleich mit ei
Chronica. 17 !
nem ungleichen zeug dem feinde underaus
gen geögen . Zwar erseigte fich erſtlich
ein furche vnder ſeinen fnechten /vornemb.
lichwegen der groſſen fendlichen mennig:
Aber nach dem es zum treffen fommen /biele
fich diß geſamlet heufflein, ſo ftrenge/ das
auch endilich durch ſein ftandihaffteman
beit vnd gegenwehr dermächtige Türctiſch
feindt dte flucht nacher der bruden / darů
ber er auß der belagerung gen Ditogt an,
tommen /nemen müſſen . Dimradera .
ber auch alhier vbereilet / begab er ſich ins
wailer / vnnd fonte dennochbterumb nicht
falvitet werden / fondern mufte auch das
ſelbs / endroeder er fauffen odet erſchoſſen
werden / fintemalanderſeth amyfer mann
nicht wol der höhe wegen außlisen tonte.
Als hierneben die übrigen tm låger ſolches
bernommen / wolten ſie gleicher ſchlapfen
nit erwarten ſondern erretteten ſich durch
dieFlucht : vndtftdieſe groſſeniederlag der
Türckenden 12. Brachminats geſchehen .
Kuch ift onder andernvicië Beeg inSarn
pachien vnd Dalien/ der Safan Balſas
beneben dem beffen fern der Zürdin / mie
auffgeflogen end ümbkommen .
Nach erhauptem pieg haben die onſern
furters Saraſtomiedem feinds abgedrun
Y tij
Vngariſche
gen und Petriniamhart belågert/aber auf
dismal nicht viel aufrichten fönnen. Dan
ſobalo fonte dte niderlag si Confianttno
pel nicht außbrechen / das nicht ein bihar
1
tri
IN
FILLECK
0012
E
2
>
MARTINS
/
177
1
Cbronica. 577.
le fetner madit genklich vor Gran auff
brochen ſich auff Tomorragiwendet/vnd
nnoch dem Sinan von wegen ſeiner
acht nicht wehren fönnen. Derowe
n dan Doris in türkem verlohren / vnnd
rauff die gewaltige Feffung Raab tm
Ito belågert/ond S. Merrinßbergtohne
ingendegefahr auffgeben worden. Doch
elt ſich der Graff von Sarded imanfang
iterlich vnnd wol ſaarmakett ftrengeglo
in die Feinde, biß das Sinan mit den hal
nbauffen ehrlich ankommen : Wiewol
Iches nicht ohne ſeinen ſchaden abgangen
Jan es fiiU auß Comorra in den nachzug
lich friegsvold / und ſchlugen jhm 152ca
sel!! so maulefed vnd zo roffe/ fampt einer
fabrlichen beute /profiant vnnd gürer /ab.
Ich begab fidh Erkherkog Matthias aus
jab widerumb ins Låger jenſett der
pnam in die Inſel Schut. Sorbas
die unſern bey nacht ein ausfall in ld .
erſchlugen etlich tauſent Feinde. Zu
in geriede folgendes tages ein ſchuß in der
inde pulver / das alſo auch hieraus nicht
geringer ſchad erfolger. Doch htelten
feft mit ſchieſſen vnd fchangengraben an,
10 wagten ſich etlich tauſent Türden /vnd
irtern vber die Donaw /der meinungon
3 fer
Vngariſche
fer {ager fuvberraſchen. Aber ſie wurde
dimailen enrpfangen das taum soo mit
dem leben darvon ju tommen Dermochten:
dan jich nuhmer das frtegsvold durch de
Florentiner vnnd J altaner anfunffrgt
fiercfet. Oleich vmb diefe zeitHolten aud
sooo Tartern mit gewalt bey Pappadurch
gebrochen ſein / mann nichtin jhrem uber
much ſie biß auffs baupt erleget worden.
Deßgleichen harren auch ander ſeiß die RG
ten vnnd Stebenbürger ben 4000 a ſola
gen . So wol hatte audi ErkharBoge
Marimilian ſampt den Steyrern vnnd
Seurfinem Orden die Feftung Parintan
fuhanden befommen / als die Türden dar.
auß gerrichen / und darnach Saraflowik
durd, den ſturm errobirt. Michitoweni.
Bir hielt Sinan mit ſihteſin feftan /vnd
aud abermahu 4000 Tariarn vnd Fur
tfen vber dié Donaw / deren doch überro
nicht widerumb zu denjhren kommen / alſo
gar barten petit vnfernauffoer ftreiffuber
miainet: Vnd furk darnach widerumb
nahe 3000 Cartern /welche der mehrerrheil
im mailer erfittollen ſindt. Hierncchitiſ
mancher außfall erfolger / vnnd darju dem
Türcken auch ſeine ſchiffbrudte / welche fie
auff wagen dem Låger ju geführát / ſampe
oth
Chronica. 178.
øtelem gelde abgerennet. Fornemſich aber
feind dtevnſern den 18 Auguftt in der Tür
cten ( chanßen mit ganger madr gefallen
vnd ein gewaltigs auffftchen erreget/in wel.
chem der Beglerbeg in Aucten zerhawen /die
weil er fonft niche fort zubringen vnnd bett
4000 Türden erlege wahren. Vnd dem
nach das Låger zu gleich mit hunger vnnd
trancheiten angeftedet/ftreifferen dieTür
din ond Tartern 20000 ftard adenthal
ben mtt breninen und rauben im {andeher
umbroñließ ſich doch sugleich mitanſehen /
als wolltdas glück aucb nuhmer vns den
rucēzuwenden.Dan als onſer Voldt etwa
· In ficherheit im {åger war / durch ſchwum
menund ſchiffren ben 10oo0Turcen beneta
reler nacht die Donaw / ond Oberfielen das
in ſetner ruhevndjagtensauch bißgen Vn
gariſch Altenburg. Vnd wardr darauff
da Feinde durch ſeinen Vorrat vnnd fchiffe
widerumbgefterder. Zudem ließ ſich auch
Sardect durch die gulden ſchůß auff der
Eurden ſeitelenden /bieltaber doch daruff
mit fanen verreterlichen vornemmen ein
geitlang / anderer trewer triegsleur halber /
ructe / onnd blieben nod in alichen fur
men vted tauſendr Surden figen .
3 Ene
Vngariſche
Entrlich nach dem er wiſſentlich die Fert
nung an einem orføndergraben laſſen /vnd
fonften allenthalben demfeindt dieſelbig zu
enigenkengelegenheit genugſam offenbart/
vnd hirumbrich Raab nubmehr des fein
des nicht mot erwehren kondta/ bat er dem
Sinan die Stadt im Herbſtmonat vber
geben / doch ehe dann es ſo weit gelanget /
vnnd die Túrafen dieſer außerwehlten Fe
ftungmechtig werden tonnen /find jhreron
angeſehen der verráhterey vnnd vortheil ſo
fie von Darderten gehabt / innerhalb dieſer
belagerung rber 36000.man ombkomment
ønnd hingerichtet worden. Als aber ſein
practicnichtverſchwigen bleiben konserbat
man ihn zu Wten darauffgefenglich ange
nommen und verwahret.
Es hat ſichewar Sinan auch an Cox
morra gemacht/ mufteaber engefchoffe roi
derumbabziehen /ober gleich mit geſchen
cen den Obriften Braun daſelbs /wote auch
Hardecken /zum abfall zu bereden ſich zuvor
bóchlich mit ſchriffien bemüher harre.
Mittlerzeit ward auch der Fürft von
Siebenbürgen Sigismundus der Túraft
fchen dienſtbarfeit oberorúſsig und můdc /
begabe ſich derowegen ans Römiſch Rechy
vnnd wardt hirůber entlich mit des Ketſers
fchweſter verheiratet. Зи
Chronica. 179.
Zu anfang ingchenden 1595 Fahrf
nemblich den 8. Jenner/Harb Amuraht der i's 98
Dritte dieſes namens Türckiſcher Keiſer
am fettenwehe/ vnd ward ſein Sohn Ma
bomerhan feine ftatt ermehler. Welcher
dann auch den eingangfetner regtrung /mie
feinerBrüder blurgenugſam beſudelt/ vnd
ein modti vñanſa lag feiner fünffetgēregt
rung hiermitallen fund machen wollen. 2 .
ber vnder deſſengerponnen die ynſern Wa
kin/ erlegtenauffeiner ſtreiffe aber vierdt
balb tauſendt Jüreten /desgleichen ober
fielen die Walachen vnnd Stebenbürger,
den Sinanbaſſaaufffeiner Helmrelſe ,nocl
cher dann nicht aletn ſein erroberte beue
darbinden laſſen müſſen , ſondern auch mit
dem leben kaum barpon gukommen ber
mocht. Ebner maſſen erlegten auch die
Stebenbürger 12000 Cartern ,foder Tür .
diſch Soldan die Wallachen / Moldaver
und Stebenbürger des abfals wegen zu
berzteben berederhatte: Vnnd namen fol
gends in ihren gewalt etliche Feſtungen an
derDonaw , ſampt dem ganken Bobragi
fchen refier. Vnd wiewol nun auch an
dere geben tauſendt Türchen gleiches vor
fakes turk hiernacher antamen / worden
fte doch / wie die vorige7 entfangen vnnd
3 tij fra.
Vngariſche
fracrtree. Sterzmotſchen ließ fich Graf
Carl von Mansfeldt zu einem Obriften in
Vngern wider den Erbfeindt beſtellen /be
warblich darauffim NiderlandrombReut
tervnd Knechte/ound machre fich endrlich
fueingang des Hornungs auff die reiſe.
Nach dem auch nu mehr die Tartern
fiim drttrenmahl geſchlagen /vnd von einer
oberauß groffen menge tanme 8000 mit
fror riderumb anheim gelendet / haben die
MoldawerSiliſtriain auff den grund auß
getrand /Schmiel mit Stadt undSchloß
errobert /den gewaltigen Meerhafen Dro
fij mit groſſir beutinbetommen /ſo wot auch
Kilicf / Galem / Poprayla vnnd das feffe
Schloß Gargio errobert. Zudem erſching
auch Geftt fcrens der Siebenbürgiſch D
brift ein fehnlicheangahı Türcken / vnd bald
darauff die Benden auß Walachay vnnd
Mottam einen andern hauffen / fo mit gro
fin reichthümern undprofitant din Jürden
in Pngern zu hülff fomen wolte. Als nun
hierumb die andern raach zu nemen auftge
fogen waren, tamjhnen Nadati/ ſo damal
ohngifehrin Siebenbürgen /ubern halovn
crtúrger deren bey 8000 man .
In mittels ward Graf CarlsonMans
felds
Chronica . 180.
feld vom Keiſer zu Ritter geſchlagen /ennd
aun miteinem Fürftentirel bignader. Auch ſo 1
99
.
Chronica. 183 .
der Feindelåger in ſein geralde. Alé dar
ubet die treffende roth der Fetnde des je
nigin /was fich zu getragen onbemuft/ im
Låger riderumb angelendet / bat pie der
Fürſt der gebuhr nach enpfangen und wil
kommen geheiſſen /alſodasjbrer 4000 mit
der haur bezahlen müſſen. Folgends wen
det er ſich auff Bogareft/ jagere den St
nan mit ſolcher eildaraus /das er kaum mit
mühe vor ſein perſohn ober dte Donaw in
sinInſell entrinnen können.
Alſo gewann Sigißmundus Sira
gio mit dem Rurm /vnangeſehen das Ši
nan auß ſeinem rortheil dapffer zu ihm
einbranote. Nach dem er aber auch die
fen verluft anſihen müſſen / begab er fick
ausfurcht vnnd vnmuth genklich vber die
Donat . Darumb wendet fich auch
der Fürf miteiner groſſen beute/ vnnd 186
lichen Victort / widcrumb gegen ſeine
Landen .
Vnlanges hiernach nahme jhm
Sinan yor diere vnnd andere niederlagen
grewlich zu ruden/ aber Gott der ſeiner
Tyranner ein ende haben wolte / ſchider
ihm ein bißges fieber vbern balo 1 an
welchem « under ſeiner Aarden zurů.
flung
SIAM BOCK
B
Jore so
11,7
hi
n
r
Vngariſche
toelchedann nicht allein dem feutr gewehre !
ſondern auch das zerfalne widerumb ang:
richter. Demnach folgendes der General
Feldobrifter E. Maximilian gleichfals an
tommen ift manbald darauff nabir satta
wanderruidte alle macht daſelbsanzuwins
Den /ſintemal dieſeFeſtung jederzeit ein gro
ſe verhinderungden vnfern geweſen. De
rowegen aller ctnft / derſelben machine su
werden , angewendet ift / wiewolmannan
fenglich / wegen dis wol erbatten gefcune
een wals /vndder Turcen manlicher gegen
webrifo die hoffnung einer eni fakung mů.
sig gemacht/nicht viel aufrich :en tonnen.
Driy låger wurden darvor auffgeſabla
gen/ die Stadtdeſto füglicher zu vmbrin 1
Reco
WOMATI
KE
N
T
2
1
Chronica . 182.
derFeindelåger in ſein gerwaldt. Als dar
uber die ſtreffende roth der Fetnde des je
nigin /was ſich zu getragen 7 onbewuft/ im
låger riderumb angelendet / bat pie der
Fürft der gebuhr nach enpfangen undwil
fommengiheiſſen /alſo das jhrer 4000mis
der haurbezahlen müſſen . Folgende wen
det er ſich auff Bogareft / jagere den St
nan mit ſolcher cil daraus,das erkaum mit
mühe vor ſein perſohaober dte Donaw in
sinInſell entrinnen fånnen .
Alſo gewann Sigiſmundus Str.
sio mit dem Aurm /vnangeſehen das Si
nan auß ſeinem rortheid dapffer zu ihm
einbrandre. Nach dem er aber auch die
fen verluft anſehen müſſen / begab er ficha
ausfurcht vnnd vnmuth gentlich vber die
Donaw . Darumb wendet fich auch
der Fürftmiteiner groſſen beute / vnnd 186
lichen Victort / widcrumb gegen ſeine
Sanden .
Vnlanges hiernach nahme jhm 1594
Sinan vordierevnnd andere niederlagen
grewlich su ruden /aber Gott der feiner
Tyranneyein ende haben wolter ſchicke
ihm ein bißges fieber vbern bals 1 an
wslebem « onder ſeiner Aarden zurů .
ftung
Vngariſche
Aung onndgrimmdes rodres fein müſſen:
an deſſen ftádt doch den Gebraym Bar
fam Machomet verordnet i als mitler weit
den Türufen allenthalben in Vngern vn
gemach zugefügerworden . Dargegen a
ber doch die Türden vnnd Tartern / ſo new
licher sett bon Temestar angelendet /mto
rauben vnnd brennen raach ingenommen .
Strzmiſchen haben doch die vnfern auch
Clſam mit liften inbekommen. Vnnd
darimb bemüheren fich die' feinde hefftig
dieſelbig wiein gleichem ( tppain widerumb/
wo nicht mit waffen /doch mtt geld zu erro
bern: Daruber fie manchen flurm verloh
ren / vnnd darzu endelich ntchtohne groſſen
ſchaden und verluſt von Sibenburgen ge
fcheucht worden.
In ebener zeit waren dte vnfern mit
macht an dem Berghauſe Schambod /
ſthoffen vnnd ftürmeren obn önterlaß/ biß
endlich durch die viele des fexors der pulver ,
thurmb angangen / vnnd dte Feftung jem
merlich zerſchelet. Als demnach die on
fern das hauß im Mato gewonnen / ift die
beſakung in ftüdin zerhawen /welche dann
von dem außerleſeneften voldt zuſammen
geklaubet/ vnnd auf andern grenkheufern
genommen worden .
!
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6
in
SLAM BOCK
1
Jones
Men
1
1
Chronica 183.
ma
臺
4
Chronica. 185.
mir anlauffen vnd furmen tag onnd nacht
beengftiget/ wiewolnicht ohneperluf eines
groſſen volds. Dann erftlich als er fich
allzufrue in die Stadt ingedrungen / war
ihmeinverdecres eſſenvon pulverzugerich
tet /darvon viel Fúrcteuvnnd artern per
dorben / vnd zuhalben braten werden mür
fen. Darjuthaten auch dievnſen ben ef
nem nebel ein bequemen außfall / daruber
noch ben 3000 Türcken auff dem plak ge
bliben .
7 ,. Es hatte aber fein vornemeft Låget
vnd quartierder Türciſa Ketſer in dem
Dorff Maglar bey Erla / welches er auch
hierzu ( wie auf dem Abriß zu erſehen )
verſchanken laſſen.
Dieweil dann auch damals im la
ger dasgerůchtcaußbrach /wie fich dieChri
Aten verſamlet / die Feſtungmit gewalt zu
eneſeken ,wendet der Türdiſch Ketſer mů
glichen Reiß an / darmit vor derſelben an
tunfft e das Schloß behaupten mådte.
Füler darumb ein oberauß tieffen graben
gwiſchen dem revcltnonnd weinberg /vnnd
Atürmee jween tag aneinander. Denn
deteren erhtelt er das rebellin / doch ein
geringe zeit/ dann die befaßung in wider
umb darauf geſchlagen. Endtlich aber 7
xa als
1
Vngariſche
als die unſern durch vielfaltigs furm ab
ſchlagen ermüdet / auch der feindt / als «
nuhmehr daß rebellinzum andern mahline
bifommen/ die Feſtung an vielen orten una
dergraben / darzu die entſagung zu lang
auſſen bleiben wolter fieng das vold an ab
trůnnig zu werden /vnnd zu meuten snnd
rebeltren. Alſo muſten auch die frommen
Obriften nobthalber auff beding / deren
i doch ihnen wenig gehalten/ diß gewaltig
Schloß vnnd farcte Feffung dem Blut
hund in die hende vberliefern . Vnd ſibet
man alhie/ wasvnndrige reveline, in mar
fen auch in erroberung der Stadt Fama
gufå in Cypern beſcheben / zu wege bringen
und verurſachen können.
Nicht deſtorbenigerzog E: Marimi
lianuis ſeinen weg fort / vnnd als darneben
fich Fürf Sigismundiis auß Stebenbür
gen auch sun onſern gethan / ſeind ſie ſempt
lich an den feindt gerucft / vnnd erflich viel
ſchwere ſcharmůfel wegen des paſſes gehal
ten / welthen endilich ein Gerkog von { ů
neburgtein junger Gelt / mit ſeinem leben
bezahletund erkauffthat.
Als derowegen die unſern / nicht al
Leindas grobe geſchüßvnndpaß dem feinde
abgedrungen , ſondern auch denfelben in die
Ruche
1
It :
们
w
MAGLAR
a012
Sims
Elda
se
illi
ERLA
:
2
Chronica . 186 .
Kucht brache/ fingerlich fuckvold alju frue
vnnd onbedachtſam dasmauſen an / auch
che fie noch den heg recht in henden. In
demnun dieſelben von etlichen geſamleren
Tůrcenoberfalen / begabeu fie ſich in aller
vnordnung auff die fluche/ vnno madren
auch hiermit/ ſo woldie andern auffrihrig
ynnd verjagt/ alſo dasdie Flüchrigen Tür )
den vmb deren vrſachwillen fich widerumb
geſamblet/vnd die unſern /als fie ein herr
lich victori in benden /durch jhr ſelbs vn
achtſamteit / baldt in etn ſchendlich ſucht
gedrungen haben . Als diefesder Baſa
von Ofen innen worden / verhoffte er in
dieſem ſchrecken / Wagen zu errobern / mu
fe aber dod , mit ſchanden widerumb as
jichen. Zu dem sogen auch die Türchen
fampr jbrem Keiſer widerumb rrawrig an
þeim / als die ihr bekvnndvornehmeft vold
vnd geſchük biß auff 40/welcheſie in die Fe
fungSolnodgebradit / ocrlohren.
Darzwiſchen aber fetreten die heidu
denvon Carafebeſch / {ugatſch /vnd Lippa
nicht viel mit lauren auffdie beimretſende
Türcken / erſchlugen derfelben nicht wenig)
pnnd erhaſcheren daruber nicht ein geringe
beute.
Singegen waren die Erlamer in er
Na ij bat
Vngariſche
damung der entgenketen orter geſchefftig!
wiewol Rievon hunger und mangel der pro
fiant ſehr gehindertfeind. Demnach fie
aber vermeinet eswere numehr auff befche
ne niederlag nichis / oder aber wenig von
Chriftlichem Kriegsvolc noch vorhanden )
haben ſie beneben den von Pept cine ftreiff
gethan / feind aber darüber denen Fileckern
in die klaube gefallen / vnnd darob vbel be
fcbedigt worden. Solches iſt geſchehen im
monat Decem . Ferner ſo har ſolcher man
gel und rewrung nicht allein in Erlam /ſon
dern auch in Raab / Solnod vnnd vielen
andern Türdiſchen Feftungen ſehr vber
band génommen / biß endrlich die Råken
Innerhalb der Triffa wohnhaffr/zu anfangs
1997. des newenis97 Jahrs Erlaw mit zimli
chem profiant zu húlff kommen .
Darnebenſo hat ſich auch ſonſt al
lenthalben viel Tartariſch vnnd Türctiſch 1
1
7
-189.
1
.
)
ZEMES WAR
EMESTA R
BS
I
1
Chronica . 189.
Iete sete fetreten die new antommenden ont
menſden auch nicht beffriteen Doris fum
Beffetgften / vnd ferſprengetenes an swenen
ortengegen dem berg su im drudnen gra
ben . Derowegen dann endrlich ,als die
berakung geſehen /das nichts ferner fucr
halten, begabe fie fich bey der müble/vnnd
großem reich / auff dieFlucht / welches doch
auch der feindt zum geringften nicht innen
oder gewahrworden / ſondern mit ſeinem
fchieſſen vnnd ſprengen noch etliche flun
de lang angchalten /vnnd darnach oft die
Feftung widerumb eingenommen : Dann
die vnfern ( che dannfic vber den wahu
mit lettern abgefttegen wahren ) lunrenge
leget/ welche die ſtůcte auch noch ber ecli
chen ſtundenangezündet vnnd loß gefchof
fèn /alſodasfevnder des gen Granfetcht
lich kommen . 7 tag lang hat es der Türck
belegert
Als derſelbig auch nuhmer mit
Dotis fertig / wolte e ſein heilferner an
Waikenverſuchenfande aber daſeltsErke
berkog Marimiltanum ihm zu wehren &
ntcflowenigerlagerte er ſich auffein ſette
der Feftung. Aber die onſen fteckeren den
Sleden in brandt begaben fich mitdem ge
ſchůk inß Låger :erfolgten
quch daruffalf
PA
Vngariſche
cherchmere treffen und ſcharmükel/ bif ene
Itch auff der Turcen friedes werbung fic
betdetſeik verglichen vnd abgefogen / doch
das dievnſernden Fleden widerumb inge
nommen / vnd auffo new mit facketenver
beſſert haben.
In dem {ager haben dievnfern 7
Wochen zu bracht/vnd nac Martini wider
xmbabgezogen /doch iff derFeindt ztageehe
ab gezogen / kurk nach dteſem im Novem
ber mufte der Fürft in Stebenbürgen auch
vor Temebwar wegen vieler ungelegenhe
ten widerumb abztehen .
Fernerwart auch wegen des ſchwea
ren Türctan trieges /abermahl zu Regens
burgt ein Reichſtag ghalten.
Eben vmb dieſe zeit ftreifferen dic
Nemofidler auf die Raaber Túrafen / e
roberten ein gutebeutan profiant / dartegen
doch die Raaber etwa mit mehrerm onge
tuc geftreiffet. Zudem fielen auch echtdie
Marcet vnd Dorfferden Filadern vnnd
Setſchinern ab zu dem Erlawer Feinde/
als der Bama von Dffen mit vtetem Polat
ynverſehner und nächtlicher weil ſichna
her Ertaw gewendet 7 in willens fich ein
mehrers ju vnderfangen. Aber die onge
kgenheit deswintersiden es noch im Feb
Chronica 190 .
ruarto ir beiden theilen an ihren fürnemer
hinderlich geweſen /wiewolnicht ohnedas
fie bin vnnd wider barteRreiffen ønd ſchar .
můkel gegen einander gedrteben . Dar
31 uber dann ich die Türcken fuonderſchied
lichen mahlen im Merken an Toggai ge
j -wåget haben.
Aber ender deffen vereinbarten fichier
liche vornehme Obriften / bereiteten zu
. Wten mancherlen furm geziug/ pedarten
kama vndander Kriegsjaig. Als auch dieſel
eliga bigverfertigt/brach der Herrvon Schwar
Kenburg von Comorren auff/ructtealſo be
akelele neben andern feinen mirwagernond gefer
Tu Meaning sen bey nächtlicher gett vor die Fekung
Rab . Esift damals die Donaw alſo
pbergelauffen 7 das an vielen ortern das
Kriegsvole biß an gürtel waren müfen/
dcrowegen auch das voldſo in der Schutt
neteral gelegen bey scéten nicht ju jbnen kommen
lesante mugen .
Practio
n Vnnd wotewol anfenglich Schwar
Benbergt der helle mobnſchein alſo verhin
derltdh / das fich das ganke voldt / darmit
ſie nicht von der beſaßung geſehen würden /
i ins feldt niderlegen müſſen / hat doch an
i lal
'wold und nebel / fich des morgens auß der
mi Donaw erhaben vnndauffgeftegen / dar
conoga uber
Vngariſche
aber dieſe waghelfe ihrerpracticeinanfang
geben mögen . Derowegen der forderfti
To den gatter vor der bruden ſprengen fol
len /mit ſeinem ſchütlen denſelben ohne die
fleine pedart eröffnet. Nun tbaren die
Türden eines profiants gewertig / vnnd
hetten deswegen dieabsichbruck nicht auff
gezogen und verſchloſſen / darumb folgend
der ander mitder groſſen pedarten ihm zu
geſprungen / vnnd als ſie zu groſſem glüd
3
dieauffstehebruden nidergelaſſen funden /
. beide andas rechreThorangchengct. Zwar
wurd ſolches die wacht vici su fpat innen,
dannder vnſern etlich fie mit einemgeſprech
vnnd fundrſchaff ro fic wegen zufommen
der profiant / vnnd dann von Ofen bero
wegen einer brcut? fo in der Feftung war/
tñgewendet /biß zu verfertigung der pedar
ten /auffgehalten vnndza narren gemacht.
Vnnd ob file wol endtlich den boſſen ge
merdt/ vnd drey von den vnfern erſchoſſens
haben dennoch die pedacten die thor gere
ſprenget / vnd hatalſo ein jeder nach dem er
von dem Schwarkenbergt zuvor angeord
net/ ſeinen ort/gaffens plagvnnd wal / che
fich die Türcten ermuntern tännen / inge
nommen. Aber nicht ohne ifts / das die
Türden auch in ihren Hemptern fich zur
wehre
Chronica 19!
mehregeftelt/ vnddenvnſerni chedannfte
fich der feftungverfidern / vnd voligimpa
troniren mogen / manltchen widergeftande
gahan.
Der Baſſa ſelbsbeging auff der Vor
4/1
gariſchen Poſter mit zweenfebelnonglaub
licherharen /doch har er endritch daſelbsſal
nen topff verlohren /der auch an eben dem .
be
om
felben
den .
ort auffeinen ſpteß auffgeflict wor
Ful
Etlich Türden haben in einera ge
moclo fich errettet/ vnd daſdbsentlich anal
lerhoffnung verzweiflendedaſſelbig mtepul
berserfprenget / daher den vnfernder meifte
fchadeentſtanden ip/ønnd viel rcuter dero
ſo auff der poſter gehalten /in die Donato
hin geſprenger. Sonften har manneben die
JNA Fer herrlichen Feftung ein vberauß reiche
a po barce erworben / vnnd iſt auch noch dieſel
lobe
big sett der verhoffte profiane von Stucl.
ogo weiſenburgt ankommen / welcher gleichfals
den puſern ju nuk gedeyen müſſen .
hort Drey Jar vnnd Rieben monar haben
Raab die Türden innen gehabt. Vnd
angun tft hirauß genugſam die groſſe GOttes
mad gåré / wie auch die våtterliche zůchtigung
fpüren.
W Nach eroberung der Stadt Raab
þa
Vngariſche
babendte Türcken im Aprili nicht mehr S. 1
15 B -
படம்
19
Tugri
MIN
Chronica ." 194 )
Stadt hefftig beengſtiget. Wehreauch
noch mehr glücke zuhoffen geweſen / wann
nicht ein langwieriges regenwetter einge
fallen /vnd fie en jhrem vornehmen gchin ,
dert ! alſo das fie auch keinen fruchtbarli
chen ſturm mehr volnbringen können.
$6 tj MIE
1
Chronica . 1941
Stadt hefftig beengſtiget. Wehreauch
noch mehr glücke juhoffen geweſen / wann
nicht ein langwieriges regenwetter einge
fallen / vnd fie en ihrem vornehmen gchin ,
dert, alſo das ſie auch keinen fruchtbarli
chen Rurm mehr volnbringen können.
:
7240
Chronica. 195.
men . Dierumb verzaget der Baflaan ſet
nem vornehmen / inſonders als er vermer
cet/ wie durch dieſen feil ſein Volck gang
forcheſam'ynd fleines muhts worden . Zu
dem ſo ſahen mieler weil die Waradinerer
ne entſakung swiſdhen dem Weingebirge)
offenen derowegen diepforten / vnnd vber
- fallen den feindt an allen orten. Dar
umb er dann ſo wolvon der entfaßung als
den Waradinern felos obermannet / die
flucht an diehandtgenommen / auff Sol
nocť zu geetlet/ vnnd alle munteton an pro
fiant und geſchůz im låger verlaſſen .
als auch hierzwiſchen Erkherkog
Matthias von Ofen abgezogen/hat er bald
darauff dem friegsvold abgedancket/ vnnd
es widerumbanbelm ziehen laſſen.
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