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EIN D MIT SEHERGABE
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Mag. Johanna Bern-
hardt führte ein
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Interview mit Mag. Jörg
Schauberger, dem Leiter des PKS – des
Pythagoras-Keppler-Instituts und Enkel
des unkonventionellen Naturforschers
Viktor Schauberger.

Johanna Bernhardt im Gespräch mit Jörg Schauberger

Abenteuer Philosophie: Als Enkel
von Viktor Schauberger haben Sie ihn
ja noch kennengelernt. Wie würden Sie
den Menschen Viktor Schauberger be-
schreiben?
Jörg Schauberger: Er war sicher kein
einfacher Mensch. Einerseits hatte er eine
Persönlichkeitsstruktur, die es seinen
Gesprächspartnern nicht immer leicht
machte. Andererseits war er aber auch
geprägt von den vielen menschlichen
Enttäuschungen, vor allem im Zusam-
menhang mit seinen Forschungen. Durch
seine Gabe, Dinge zu sehen, die anderen
verborgen geblieben sind, wurde er oft
zum unangepassten Querdenker. Bei-
spielsweise konnte er ins Wasser hinein-
schauen und Dinge wahrnehmen. Wenn
er versuchte, das den Menschen zu zeigen,
war er immer erstaunt, dass sie nicht sa-
hen, was er sah. Je tiefer er in die Natur
eintauchte, desto weniger Gesprächspart-
ner hatte er.
Was ihn wohl auch geprägt hat, war die
Fähigkeit, hinter die Kulissen zu schauen.
Die Vorgänge in der Natur, die zu seiner Zeit
auf herkömmliche mechanistische Weise
erklärt wurden, sah er auf ganzheitliche
Weise und in größeren Zusammenhängen.
Er beobachtete, dass die Natur auf die Aktio-
nen des Menschen nicht immer unmittelbar
antwortet. Wenn beispielsweise ein Fluss-
lauf verändert wird, heißt das nicht, dass es
genau an dieser Stelle zu Überschwemmun-
gen kommen muss. Oder wenn eine große

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Viktor Schauberger meinte, dass es im Kern eines Wasserwirbels zu „starken
Verdichtungserscheinungen“ komme, wodurch Materie „die räumliche Sphäre verlasse“
und gleichzeitig eine „Energieform“ frei werde, die „in der Natur allgemein dem Aufbau
der Substanz“ diene.
Waldfläche gerodet wird, kann es an ganz
anderen Stellen zu Starkregenfällen oder zu
Veränderungen des Klimas kommen. Die
Natur ist nicht so linear kausal, wie wir uns
das manchmal vorstellen.
Er hat also vorausgesehen, wohin der
Weg geht, wenn sich die Menschheit oder
der Mensch nicht ändert.
AP: Könnte man die Art und Weise sei-
nes Wahrnehmens als eine Art Seherga-
be betrachten?
Jörg Schauberger: Ja, es war eine Art
Sehergabe, eine Art mediale Fähigkeit. Er
konnte stundenlang an einem Gewässer
sitzen. Dabei hat er das so genannte freie
Bewusstsein des Menschen dem Wasser
übergeben und es sich nach einer gewis-
sen Zeit vom Wasser wieder zurückge-
holt. Er hat dabei Dinge erkannt, die dem
freien Auge verborgen sind. Man kann es
sich vielleicht als Meditation vorstellen.
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Ein „In Kontakt Treten“ mit dem Fluss,
bei dem er vom Fluss Dinge mitgeteilt be-
kommen hat, die man mit dem normalen
menschlichen Verstand nicht erkennen
und nicht interpretieren kann.
Ein bisschen wie der „Kleine Prinz“, der
sagt, dass das Wesentliche für das Auge
unsichtbar ist.
AP: Nimmt Viktor Schauberger auch Be-
zug auf ältere Traditionen, z. B. die Leh-
ren der antiken Naturphilosophie?
Jörg Schauberger: Das ist nicht ganz
leicht zu beantworten, weil die antike
Philosophie ja kein einheitliches System
war, sondern aus verschiedenen Schulen
bestand. Manchmal nimmt er Bezug auf
Philosophen, z. B. zitiert er öfter Plato
oder andere. Aber prinzipiell hat er es sich
zur Maxime gemacht, dass nur die Natur
unsere Lehrmeisterin sein kann. Deshalb
stützte er sich weniger auf Geschriebe-
nes, sondern auf seine eigenen Beobach-
tungen der Natur und zog daraus seine
Schlüsse.
Worauf er sich öfter bezieht, ist die soge-
nannte Tabula Smaragdina mit den herme-
tischen Gesetzen. Er spricht davon, dass
sich die Stoffe des Himmels und der Erde
mischen. Die Aufbauprozesse in der Natur
bezeichnet er als Vermählungsprozesse, als
„Hochzeitstanz der Moleküle“, Sonnenener-
gie im weitesten Sinne, die sich mit irdischen
Stoffen verbindet. Zwischen der reinen
Energie und der Materie gibt es aber noch
einen Zwischenzustand, Energieformen, die
„eingesargt“ sind. Damit diese Energien frei
werden, muss man also den Deckel heben.
Demgegenüber stehen die sogenann-
ten „falschen“ Formen von Energie, wie
er schon im Untertitel seines einzigen
Buches „Unsere sinnlose Arbeit“ andeutet.
Den Weg aus der Krise sieht er nicht in
der Zertrümmerung des Atoms, sondern
in seiner Umwandlung. Es ist ein Trans-
mutationsprozess von einem Element in
ein anderes, den uns die Natur ständig
vor Augen führt. Auch die Alchemisten
haben mit diesem Prinzip experimentiert.
In modernen Begriffen würden wir sagen,
nicht Kernspaltung, sondern Kernfusion
ist die Zukunft – eine Technologie, die er
damals schon vorausgesehen hat.
(Auch bei der Elektrizität unterscheidet
er zwei verschiedene Arten: einerseits den
Analysestrom mit seiner zersetzenden Wir-
kung, den wir von der Elektrolyse kennen,
andererseits den Synthesestrom, der aufbau-
end wirkt. Hätten wir in unserem Körper,
der ja wie ein elektrochemisches Kraftwerk
arbeitet, den Strom, der aus der Steckdose
kommt, würde sich unser Zellwasser sofort
zerlegen und wir würden in uns zerfallen.
Es muss also eine andere Form des Stromes,
der Energie geben.)
AP: Wie stand er den heimischen Tradi-
tionen gegenüber?
Jörg Schauberger: Besonders fasziniert
haben ihn die mittlerweile längst verges-
senen Bräuche der alten Bauern, wie etwa
das Ton-Singen. Dabei hat man Wasser
auf besondere Weise bearbeitet und an-
schließend die Felder damit besprengt.

Die feinst zerteilten Wasser-Kriställchen
bilden ein feinmaschiges Netz zwischen
Boden und Luft und ermöglichen eine
so hochwertige Diffusion, dass die Böden
selbst in trockenster Jahreszeit feucht und
kühl bleiben.
Er war davon überzeugt, dass diese
Bräuche ihre Wurzeln in einem tieferen
Wissen hatten, das vielleicht einmal allen
zugänglich war. Durch die Kirche und ihre
Beschränkungen des Zugangs zur Lehre
und zu Büchern wurde dieses Wissen aber
verschüttet und verfälscht. Die Folge ist,
dass viele Abläufe in der Natur vollkommen
falsch gesehen und falsch gelehrt werden.
Das betrifft auch die Technik, wie wir sie
heute kennen. Sie beruht auf dem Prinzip
der Feuer- oder Explosionstechnik, die zu
einer völligen Vergeudung von Ressourcen
führt. Fossile Brennstoffe werden verbrannt
und dadurch unbrauchbar im Stoffkreislauf.
Ja noch schlimmer: Ihre Reststoffe richten
sogar noch Schaden an. Die Natur arbeitet
anders, macht aus Alt Neu, und sorgt dafür,
dass nichts verloren geht.
AP: Welches Weltbild steht Ihrer Mei-
nung nach hinter diesen Erkenntnissen?
Jörg Schauberger: Es ist nicht einfach,
sein Weltbild auf einen Punkt zu bringen.
Aber es gibt ein paar Ideen, die immer
wiederkehren. Eine von diesen Ideen ist
die so genannte „naturrichtige Bewegung“.
Der Natur abgeschaut ist es eine spiral-
förmige, sogerzeugende Bewegung, die er
Viktor Schauberger Viktor Schauberger
entstammte einem und sein Heimkraft-
Fischer-, Förster-, werk
Holzmeister- und
Jägergeschlecht
und wurde als
achtes von zwölf
Kindern geboren.
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auch als „zykloide Raumkurven-Bewegung“ Ein anderes Prinzip ist die „Bipolarität“
bezeichnet. Das ist die Bewegung eines Stof- – die Idee, dass alles in der Natur zwei Pole
fes oder eines Körpers in sich, um sich und hat. Pole, die sich gegenseitig bedingen und
an sich. Beispielsweise rotiert die Erde um ohne einander nicht auskommen. Natür-
ihre eigene Achse, bewegt sich gleichzeitig lich werden die beiden Seiten nicht immer
auf offenen Ei-Bahnen um die Sonne und ausgewogen sein: Das eine Mal hat die eine
mit dem Sonnensystem im Weltall. Des- Seite stärkeres Gewicht, das andere Mal die
halb sind wir heute nicht am selben Ort andere. Beispielsweise bei Bewegungsvor-
im Weltall wie vor einem Jahr. Diese Form gängen wird einmal die ziehende, dann
der Bewegung ist allem Belebten eigen und wieder die drückende Komponente vor-
beeinflusst gleichzeitig alles Belebte. herrschen. Es ist ein Zugang des „sowohl
Viktor Schauberger
• 30. Juni 1885: geboren in Holzschlag (Oberösterreich)
• Besuch der Waldbauschule; lehnt Besuch der Universität ab
• Arbeit als Förster und Jagdleiter: wird zum Beobachter der
Natur
• Bau der ersten Holzschwemmanlagen: verringert Brin-
gungskosten auf bis zu 1/10
• 1932: Erzeugung von „Edelwasser“ zur Treibstoffherstellung
aus Wasser
• 1933: Herausgabe seines Buches „Unsere sinnlose Arbeit“
• 1934: Ablehnung für das deutsche Reich zu arbeiten
• 1941: Einweisung in eine Anstalt aufgrund einer Intrige des
Ingenieur-Vereins
• 1942: Entwicklung der Repulsine im KZ Mauthausen für
einen U-Boot Antrieb
• 1945: Überwachung durch US-Besatzungstruppen und
Beschlagnahmung sämtlicher Geräte und Materialien
• 1947: Entwicklung weiterer Wasserveredelungsgeräte und
des Spiralrohres
• 1950: Patentierung der Bodenbearbeitungsgeräte aus Kup-
fer
• 1958: Einladung in die USA: wird zu Verzichtserklärung für
sämtliche Forschungsergebnisse der Implosionstechnik
gezwungen
• 25. September 1985: Viktor Schauberger stirbt nur 5 Tage
nach Rückkehr von USA
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– als auch“, anders als der Zugang unseres
dualen Computer-Zeitalters, das nur ein
„entweder – oder“ kennt.
AP: Und wie würden Sie sein Menschen-
bild beschreiben?
tung, wie das der Großvater ausgedrückt
hat – um 180 Grad umdrehen.
AP: Welche Relevanz haben die Ideen
Viktor Schaubergers für unsere Gesell-
schaft?

Jörg Schauberger: An sich stellt er dem Jörg Schauberger: Genauso wie unse-
Menschen natürlich ein schlechtes Zeug- re Technik ist auch unsere Gesellschaft
nis aus, weil er die Natur, die Umwelt ka- auf dem Prinzip der Zentrifugalkräfte
puttmacht. Aber er hat große Hoffnung in aufgebaut. Wir werden immer weiter Jörg Schauberger mit einer Repulsine
die Jugend und in die nächsten Generati- und schneller nach außen getrieben und
onen. Bei ihm kommt ein alter Gedanke haben es schwer, in Machtzentren oder Art von Pflanzen anpflanze, wird auch das
wieder zum Vorschein – er nennt es das in Entscheidungsgremien vorzustoßen. Wasser, das von den Pflanzen abgegeben
„Erb-Erinnern“ – d. h., dass die kommende Diese Zentren sind abgeschlossene Zirkel, wird, monokultiviert. Da das Wasser ein
Generation die ältere ist. Die Kinder sind die bewirken, dass sich für den Außenste- hervorragender Informationsspeicher ist,
älter als die Eltern, weil sie die Informati- henden oder für den kleinen Mitarbeiter mündet das in einen Teufelskreislauf und
onen der Vorgenerationen mitbekommen. alles furchtbar schnell dreht, ohne dass er führt in letzter Konsequenz dazu, dass
weiß, warum. das ganze System immer weniger wider-
AP: Könnte man hier eine Parallele zie- Die „naturrichtige“ Bewegung wäre hin- standsfähig ist. Die ganze Gleichmacherei,
hen zu Rupert Sheldrake und seinen gegen der Wirbel. Ein einrollendes System, der Zentralismus, beispielsweise auch in
morphischen Feldern? in dem wir aus einer langsamen Bewegung der Energieversorgung, führen in eine
außen eingeladen werden, immer näher Sackgasse. Denn alles Gigantische hat
ans Zentrum heranzukommen. Das ist nur auch gigantische Auswirkungen, wenn
Jörg Schauberger: Ja, es geht sicher in
möglich, wenn alle – mehr oder weniger – eine Störung auftritt. Wir erleben das bei
diese Richtung – Informationen, die ab-
diesen Prozess mitmachen und den anderen den großen Katastrophen, wie Fukushima
gespeichert sind und auf die man auch zu-
nicht im Weg stehen. Dadurch gibt es ein oder Tschernobyl, aber auch in der Ban-
rückgreifen kann. Mein Großvater scheint
gemeinsames sich Weiterentwickeln und kenkrise. Deshalb sind die kleinen, de-
gewisse Antennen gehabt zu haben, um
höhere Erkenntnis – ein Wachstum in Qua- zentralen, überschaubaren Lösungen der
das kollektive Bewusstsein anzuzapfen.
lität und Quantität. Weg. Und hier sind wir alle dazu aufgefor-
Der springende Punkt ist das Zentripetale, dert, uns Gedanken zu machen, aber auch
AP: Wo sehen Sie Möglichkeiten für die das konzentrierende, zusammenfügende uns getrauen, den Mund aufzumachen
Anwendung der Ideen Ihres Großvaters und aufbauende System in der Natur, das und für unsere Meinung einzustehen. So
in unserer Zeit? man auf alle Bereiche anwenden kann. wie es der Großvater und der Vater getan
haben.
Jörg Schauberger: Es gibt eine Reihe AP: Wo können wir ansetzen, um zu
von Beispielen, bei denen die technischen mehr Ganzheitlichkeit zu kommen? AP: Und das führen Sie durch Ihre Ar-
Leistungen meines Großvaters und Vaters beit auch weiter?
Anwendung finden. Beispielsweise im Jörg Schauberger: Die sogenannte
Flussbau und Hochwasserschutz oder bei „Schaubergerei“ versteht sich nicht als Jörg Schauberger: Meine Rolle besteht
der Qualitätssteigerung von Trink- und Allheilmittel, sondern als Mittel darüber nicht darin, noch etwas draufzusetzen
Nutzwasser. Das sind erste Lichtblicke. nachzudenken, wie man es besser ma- – an Theorien, Erfindungen oder Sonsti-
Aber insgesamt sind wir bei den techni- chen könnte. Diagnosen gibt es genügend, gem. Denn es ist so wahnsinnig viel da,
schen Entwicklungen in einer Sackgasse, in die anzeigen, wohin die Reise geht. Aber das noch gehoben werden kann, muss,
einer Technik-Falle. Irgendwer hat das Auto man braucht nicht einmal die Medien, soll. Ich sehe mich da eher als Vermittler,
erfunden und seitdem bauen wir Autos. Sie sondern nur mit offenen Augen und Oh- als Kommunikator, Moderator. Dement-
funktionieren im Prinzip nicht viel anders ren durch die Welt zu gehen und selber sprechend sind auch meine Vorträge und
als die Dampfmaschinen von früher – mit zu schauen, wie es den Flüssen, Wäldern Publikationen den großartigen Erkennt-
demselben ineffizienten Ressourceneinsatz, und Wiesen geht. Eines der gravierenden nissen meiner Vorväter gewidmet.
nur in wesentlich größerem Maßstab. Probleme ist das Sterben der Artenvielfalt
Aus dieser Sackgasse müssen wir heraus und die Monotonie, die vom Menschen AP: Dazu wünsche ich Ihnen alles
und das kann nur gelingen, indem man zum Teil bewusst herbeigeführt wird. Gute und herzlichen Dank für das Ge-
zurückfährt – in die entgegengesetzte Rich- Wenn ich beispielsweise nur mehr eine spräch! ☐

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