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BESSER NAVIGIEREN
Funktafeln

Foto: Sven M. Rutter


See- und Binnenschifffahrtsfunk
Ablaufschema Seefunk (SRC)
Not Fehlalarm Dringlichkeit Sicherheit Routine
Notmeldung Notmeldung Notmeldung Funkstille Notverkehr Fehlalarm Dringlichkeits- Dringlichkeit Sicherheits- Routineanruf
aussenden weiterleiten bestätigen 1) gebieten beenden aufheben meldung aufheben meldung
DSC-Con- Distress Alert (Distress Relay, sofern vom (von Sportschifffahrts- (entfällt) (entfällt) (sofern vom Gerät Urgency Call (entfällt) Safety Call Individual Call
troller (Distress Settings/ Gerät unterstützt) geräten i.d.R. nicht unterstützt, auf jeden (All Ships Call mit (All Ships Call mit (Arbeitskanal
DSC

(CH 70)
Distress-Taste) unterstützt) Fall Controller Reset) Priorität Urgency) Priorität Safety) vorschlagen)
UKW- CH 16 CH 16 CH 16 CH 16 CH 16 CH 16 CH 16 CH 16 CH 16 ggf. CH16
Kanal (+ ggf. AK) 3) (+ ggf. AK) 3) + AK 4) + AK 5)

Signal- „MAYDAY“ „MAYDAY RELAY“ „MAYDAY“ „MAYDAY“ „MAYDAY“ (entfällt) „PAN PAN“ „PAN PAN“ „SÉCURITÉ“ (entfällt)
wort (3 x) (3 x) (1 x) (1 x) (1 x) (3 x) (3 x) (3 x)
Adressat (entfällt) „ALL STATIONS“ •Name Havarist Name Störer „ALL STATIONS“ „ALL STATIONS“ „ALL STATIONS“ „ALL STATIONS“ „ALL STATIONS“ •Name (3 x)
(3 x) oder RCC 2) (1 x) (1 x) (3 x) (3 x) (3 x) (3 x) (3 x) •Call Sign (1 x)
oder •Call Sign oder oder oder oder •MMSI (1 x) 6)
Name KüFuSt/RCC Havarist (1 x) „ALL STATIONS“ Name KüFuSt Name KüFuSt Name KüFuSt
Sprechfunk-Anruf

(3 x) •oder MMSI (1 x) (3 x) (3 x) (3 x)
Havarist (1 x)
Absender „THIS IS“ „THIS IS“ „THIS IS“ (entfällt) „THIS IS“ „THIS IS“ „THIS IS“ „THIS IS“ „THIS IS“ „THIS IS“
•Name (3 x) •Name (3 x) •Name (3 x) •Name (3 x) •Name (3 x) •Name (3 x) •Name (3 x) •Name (3 x) •Name (3 x)

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•Call Sign (1 x) •Call Sign (1 x) •Call Sign (1 x) •Call Sign (1 x) •Call Sign (1 x) •Call Sign (1 x) •Call Sign (1 x) •Call Sign (1 x) •Call Sign (1 x)
•MMSI (1 x) •MMSI (1 x) •MMSI (1 x) •MMSI (1 x) •MMSI (1 x) •MMSI (1 x) •MMSI (1 x) 6) •MMSI (1 x) 6) •MMSI (1 x) 6)
Inhalt „MAYDAY“ •„at … UTC“ „RECEIVED „SILENCE •„at … UTC“ „please cancel (Beschreibung „please cancel (Inhalt Nach- (Inhalt Nach-
Meldung •Name (1 x) •„following received MAYDAY“ MAYDAY“ •Name Havarist my distress alert Problem, erbe­ my urgency richt, auf CH 16 richt, Ablauf in
•Call Sign (1 x) on CH 16: …“ (1 x) of … UTC“ tene Hilfeleis- message of in aller Regel: aller Regel: „Can
•MMSI (1 x) (Inhalt empfan- •Call Sign Havarist tung) … UTC“ „please listen you read me?,
Sprechfunk-Meldung

•„in Position“: … gene Notmeldung) (1 x) on Channel …“ „I can read you


•Art des Notfalls: … oder •MMSI Havarist [AK], dann auf loud and clear“,
•benötigte Hilfe: … •“following (1 x) AK noch mal „Please listen
•sonstige nützliche observed: …“ komplett mit on channel: …“
„SILENCE FINI“
Informationen: … (Beobachtung inkl. Inhalt Meldung) [AK])
(z.B. Personenzahl/Bootstyp etc.) Position!)
Abschluss „OVER“ „OVER“ „OVER“ (entfällt) (entfällt) „OVER“ „OVER“ „OVER“/„OUT“ „OVER“/„OUT“ „OVER“

1) Wenn nach 5 Minuten keine Bestätigung durch eine Küstenfunkstelle (KüFuSt) erfolgt ist oder auf Aufforderung durch eine KüFuSt.
2) Die Bestätigung erfolgt in der Regel an das zuständige Rescue Coordination Centre (RCC, Rettungsleitstelle), dann wird nur dessen Name als Adressat genannt (ansonsten Name/Call Sign/MMSI des Havaristen).
3) Anruf auf CH 16 sofern kein Notverkehr, Meldung auf CH 16 erlaubt, aber nicht obligatorisch, bei Anruf an KüFuSt auf deren Arbeitskanal (AK).
4) Anruf auf CH 16 sofern kein Not-/Dringlichkeitsverkehr, Meldung auf Arbeitskanal (AK), bei Anruf an KüFuSt auf deren AK.
5) Anruf auf CH 16 sofern kein Not-/Dringlichkeits-/Sicherheitsverkehr und Adressat anderweitig nicht erreichbar, sonst Sprechfunk komplett auf AK, Meldung immer auf AK, bei Anruf an KüFuSt auf deren AK.
6) MMSI wird streng genommen nur genannt, wenn vorher eine Aussendung per DSC erfolgt ist.
Grundsätzlich gilt:
• Erst hören, dann sprechen (ist der Kanal frei?) – auch in vorgeschlagene Arbeitskanäle vorher reinhören!
• Zahlen, Zeit- und Positionsangaben sollten Ziffer für Ziffer gesprochen werden (bei Position: „… degrees, … minutes north/south/east/west“)
• Namen sollten bei der Erstnennung immer dreimal genannt sowie im Anschluss idealerweise buchstabiert werden: „I repeat and spell …“)
2
Wichtige UKW-Seefunkkanäle und ihre Funktion (SRC)

CH Vorgesehen für … Leistung


06 • SAR-Verkehr 1–25 Watt
(neben CH 16, z. B. zwischen See- und Luftfunkstellen) (Routine-)Anrufe auf CH 16 erfolgen im Allgemeinen nur, sofern der Arbeits-/
• ggf. auch internationaler Schiff-Schiff-Verkehr Rufkanal der angerufenen Funkstelle nicht bekannt und kein Anruf per DSC
08 Schiff-Schiff 1–25 Watt möglich ist (z. B. weil MMSI unbekannt).
09 • Schiff-Schiff 1–25 Watt
• ggf. auch Schleusen-, Hafen- oder Revierfunk 1 Watt Küstenfunkstellen (KüFuSt) werden grundsätzlich auf deren Arbeitskanal
10 Schiff-Schiff 1–25 Watt angerufen (die entsprechenden Kanäle finden sich im Dienstbehelf).
13 • Schiff-Schiff (bevorzugt): navigatorische Absprachen 1–25 Watt
Mit Ausnahme des Notverkehrs erfolgt der eigentliche Nachrichtenaus-
• ggf. auch Schleusen-, Hafen- oder Revierfunk 1 Watt
tausch grundsätzlich auf einem Arbeitskanal. Bei Dringlichkeitsmeldungen
15 & 17 • innerbetrieblicher Funkverkehr („Bordfunk“) 1 Watt
ist ein Aussenden auf CH 16 ebenfalls möglich (Entscheidung der Schiffs­
• Schiff-Schiff 1-25 Watt
führung). Sicherheitsmeldungen werden auf CH 16 lediglich angekündigt
• ggf. auch Schleusen-, Hafen- oder Revierfunk 1 Watt
(Aussendung auf Arbeitskanal).
16 internationaler Not- und Anrufkanal: 25 Watt
• Notverkehr (1 Watt bei Die Sendeleistung ist (sofern nicht ohnehin kanalseitig begrenzt) bedarfs-
• Dringlichkeitsverkehr Anruf von gerecht zu wählen. So werden Schiffe in Sicht grundsätzlich zunächst mit
• Ankündigung von Sicherheitsmeldungen Schiff in 1 Watt angerufen, um den Funkverkehr weiter entfernter Schiffe nicht zu

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• allgemeiner Anrufkanal Sicht) stören.
(sofern MMSI bzw. Rufkanal des Angerufenen unbekannt)
67 Schiff-Schiff 1-25 Watt Achtung (nicht unbedingt prüfungsrelevant, aber wichtig für die Praxis): Je
69 & 72 „Nachrichten sozialer Art“ (Schiff-Schiff) 1-25 Watt nach Revier und Land können die Kanalbelegungen abweichen – mit Aus-
(auch „Sportbootkanäle“ bzw. „Schnackerkanäle“) nahme der international gültigen Kanalzuordnungen (z. B. 06, 13, 16, 70).
(nur in Deutschland, kann ggf. auch von lokalen Hafendiens- In einigen Ländern werden auch Kanäle als Arbeitskanäle von Häfen, Schleu-
ten, Schleusen etc. belegt sein) sen etc. verwendet, die auf im Ausland zugelassenen Funkanlagen (z. B.
70 ausschließlich für DSC (für Sprechfunk gesperrt!) 25 Watt deutschen Geräten) nicht freigeschaltet sind – darauf ist beim Kauf einer
73 Schiff-Schiff 1–25 Watt Seefunkanlage bzw. vor Reisen in diese Reviere zu achten (siehe betreffen-
75 & 76 Schiff-Schiff: navigatorische Belange 1 Watt den Dienstbehelf).
(begrenzte Sendeleistung wegen Frequenznähe zu CH 16)
77 Schiff-Schiff 1–25 Watt

CH = Channel (Kanal), ggf. = gegebenenfalls


Alle vorgenannten Sprechfunkkanäle sind Simplex-Kanäle.
3
Funkalphabet Typische Vokabeln/Redewendungen im Seefunk (Auswahl)
A Alfa Gesprächsabwicklung allgemein safety – Sicherheit Dringlichkeit
sailing boat – Segelboot
B Bravo all stations – (an) alle Funkstellen south – Süd adrifting – (ver-)treiben
C Charlie boat – boot speed – Geschwindigkeit broken mast/rigg – Mastbruch
bow – Bug starbord – steuerbord engine broken – Maschinenschaden
D Delta Call Sign – Rufzeichen stern – Heck injured person – verletzte Person
E Echo Can you read me? – Können Sie mich verste- this is – hier ist medical assistance – medizinische Hilfe/
hen? urgent – dringend Unterstützung
F Foxtrot channel (CH) – (Arbeits-)Kanal UTC – koordinierte Weltzeit (Universal Time not under command – manövrierunfähig
G Golf coast station – Küstenfunkstelle Coordinated) not under control – nicht unter Kontrolle
correction – Korrektur (des zuvor gesagten) vessel – Schiff rudder broken – Ruderbuch
H Hotel course – Kurs west – West ship has run aground – Schiff ist aufgelaufen
I India crew member – Besatzungsmitglied technical assistance – technische Hilfe/Un-
decimal – Komma Notfall terstützung
J Juliett degrees – Grad tug assistance – Schlepphilfe
K Kilo distress – Not(-fall) abandoning ship – verlasse(n) das Schiff
east – Ost assistance – Hilfe/Unterstützung Sicherheit
L Lima go ahead – bitte fortfahren capsized – gekentert
M Mike harbour – Hafen collision – Kollision approaching – sich annähernd
hull – Rumpf critically injured person – lebensgefährlich buoy – Boje/Tonne
N November I can read you loud and clear – Ich verstehe verletzte Person gale warning – Sturmwarnung
O Oscar Sie laut und deutlich. explosion – Explosion increasing – zunehmend
i repeat (and spell) – ich wiederhole (und fire fighting – Brandbekämpfung in vicinity – in der Nähe
P Papa buchstabiere) fire on board – Feuer an Bord keep sharp lookout – scharf Ausschau halten
Q Quebec i require – ich benötige flooding – Wassereinbruch last seen – zuletzt gesichtet
i spell – ich buchstabiere helicopter – Hubschrauber light buoy – Leuchtonne
R Romeo local time – Ortszeit immideate assistance required – sofortige lighthouse – Leuchtturm
S Sierra lock – Schleuse Hilfe/Unterstützung erforderlich navigate carefully – vorsichtig navigieren
minutes – Minuten in critical condition – in kritischem Zustand navigational warning – nautische Warnung
T Tango north – Nord immediate help – sofortige Hilfe not in position – nicht auf Position (vertrie-
U Uniform on board – an Bord life jacket – Rettungsweste ben)
out – (Gesprächs-)ende life raft – Rettungsfloß/-insel not sighted – nicht gesichtet
V Victor over – bitte kommen (bin hörbereit) man/person over board (MOB/POB) – Mann/ poor visibility – schlechte Sicht
W Whiskey person(s) – Person(en) Person über Bord reported – vermeldet
please listen on channel … – bitte auf Kanal … (Maritime) Rescue Coordination Centre ([M] (are) requested – (werden) gebeten
X X-ray wechseln/hören RCC) – (Seenot-)Rettungsleitstelle rough sea – raue See
Y Yankee port – Hafen rescued – gerettet ships in area – Schiffe im Seegebiet
portside – backbord sinking – Boot sinkt underway – unterwegs
Z Zulu position – Position survivors – Überlebende unlit – unbeleuchtet

Hinweis: Die BESSER NAVIGIEREN Funktafeln sollen eine unverbindliche Hilfestellung bei der Prüfungsvorbereitung sowie für die Praxis bieten. Sie erheben keinen Anspruch auf All-
gemeingültigkeit, Vollständigkeit und Normkonformität. Vor der Nutzung in der Ausbildung und Praxis sind zusätzliche, allgemeinverbindliche Quellen und etwaige Aktualisierungen
geltender Vorschriften zu prüfen. In der Praxis sind darüber hinaus stets die besonderen Umstände des Falles zu berücksichtigen. Für Folgen aus der Nutzung (gleich welcher Art)
wird vom Herausgeber keine Haftung übernommen. Herausgeber/Rechteinhaber: Sven M. Rutter, Hamburg, E-Mail: mail@besser-navigieren.de, www.besser-navigieren.de,
© besser-navigieren.de (alle Rechte vorbehalten!)
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UKW-Binnenschifffahrtsfunk (UBI): Verkehrskreise und Abwicklung
Verkehrskreis vorgesehen für … Kanäle (Auswahl) Leistung
Schiff-Schiff Informationsaustausch zwischen Schiffsfunkstellen 06, 08, 10 (bevorzugt), 13, 1 Watt
72, 77
Nautischer Informa­ Revierzentralen, Schleusen, Verkehrsposten jeweiliger Arbeitskanal (Hand- 1–25 Watt
tionsfunk (NIF) buch Binnenschifffahrtsfunk)
Schiff-Hafenbehörde Einfahrt/Fahrt in Häfen und Zuweisung von Liegeplätzen 11, 12, 14, 71, 74 1 Watt
Funkverkehr an Bord „interne“ Kommunikation von Schlepp- und Schubverbänden oder beim Festmachen und Ankern 15, 17 1 Watt
Handsprechfunkgeräte (nur in diesem Zusammenhang erlaubt in Deutschland)
Nutzung des Verkehrskreises für Kleinfahrzeuge verboten

Notverkehr Dringlichkeitsfall Sicherheitsmeldung


Verkehrskreis/Kanal NIF und Kanal 10 NIF oder Kanal 10 NIF oder Kanal 10
Signalwort „MAYDAY“ (3 x) „PAN PAN“ (3 x) „SÉCURITÉ“ (3 x)
Adressat „An alle Funkstellen“ (3 x) Name Revierzentrale (3 x) Name Revierzentrale (3 x)
oder oder
„An alle Funkstellen“ (3 x) „An alle Funkstellen“ (3 x)
Absender „Hier ist …“ „Hier ist …“ „Hier ist …“
• Schiffstyp (1 x) • Schiffstyp (1 x) • Schiffstyp (1 x)
• Schiffsname (3 x) • Schiffsname (3 x) • Schiffsname (3 x)
• Rufzeichen (1 x) • Rufzeichen (1 x) • Rufzeichen (1 x)

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Meldung „MAYDAY“ (1 x) • Position (Ort, Fahrrichtung, Flusskilometer) Inhalt Nachricht
• Schiffstyp (1 x) • Beschreibung Problem
• Schiffsname (1 x) • erbetene Hilfeleistung
• Rufzeichen (1 x)
• Position (Ort, Fahrrichtung, Flusskilometer)
• Art des Notfalls
• benötigte Hilfeleistung
• sonstige hilfreiche Informationen
(z. B. Personenzahl etc.)
Abschluss „BITTE KOMMEN“ „BITTE KOMMEN“ „BITTE KOMMEN“/„ENDE“
Verfahren ansonsten ähnlich GMDSS, allerdings mit Nennung Schiffstyp + Funksprache Binnenschifffahrtsfunk = Landessprache.
Binnenschifffahrtsfunkanlagen senden ATIS-Nummer als Tonfolge aus (ATIS = Automatic Transmitter Identification System).
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Das zeitgemäße
Törntagebuch
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Fotos: Mathias Deininger

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