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Inhaltsverzeichnis
Einleitung.......................................................................................................................4
Problemstellung..............................................................................................................4
Zielsetzung.....................................................................................................................5
Aufbau............................................................................................................................5
Der Begriff der Ressourceneffizienz in Bezug auf Sozialunternehmen........................7
Theoretische Ansätze und Modelle zur Effizienzsteigerung der Personalressourcen in
Sozialunternehmen.......................................................................................................13
HRM-Konzept nach Harvard.......................................................................................14
Der Michigan-Ansatz...................................................................................................16
Qualitätsmanagement...................................................................................................17
Talentmanagement.......................................................................................................20
Nutzen von Talentmanagement....................................................................................21
Internes Talentmanagement: Inklusiver und exklusiver Ansatz..................................21
Personaleinsatz, Arbeitsgestaltung...............................................................................23
Ist-Zustand Analyse.....................................................................................................28
Inventurmethode..........................................................................................................31
Interviewmethode.........................................................................................................32
Fragebogenmethode.....................................................................................................34
Fokusgruppen...............................................................................................................36
Beobachtungsmethoden...............................................................................................36
Automatische Erhebungsverfahren: Process Mining...................................................37
Situationsanalyse..........................................................................................................39
Personalbeschaffung....................................................................................................43
Systematische Einordnung...........................................................................................43
Personalplanung und Personalbeschaffung..................................................................44
Die Werkzeuge der Personalbeschaffung....................................................................46
Personalwerbung..........................................................................................................46
Recruiting-Trends........................................................................................................48
Die Synergie der Instrumente.......................................................................................52
Der Auswahlprozess.....................................................................................................53
Entscheidungsfindung im Auswahlprozess..................................................................54
Onboarding: Integration der neuen Kollegen...............................................................56
KPI (Key Performance Indicator)................................................................................59
Arbeitsausfälle..............................................................................................................62
Überblick und Zusammenfassung................................................................................69
Abbildungsverzeichnis
Die Effizienz der Ressourcennutzung in Sozialunternehmen ist ein wesentlicher Faktor für
ihren langfristigen Erfolg und ihre Nachhaltigkeit. Eine gesteigerte Effizienz ermöglicht es
ihnen, ihre begrenzten Ressourcen optimal einzusetzen, Kosten zu reduzieren, ihre
Wirkung zu maximieren und ihre langfristige Wirksamkeit sicherzustellen. Es geht darum,
eine Balance zwischen der Erreichung sozialer Ziele und der effizienten Nutzung von
Ressourcen zu finden, um positive Veränderungen in der Gesellschaft voranzutreiben.
Problemstellung
Bislang gibt es jedoch nur begrenzte Forschung und theoretische Ansätze, die speziell auf
die Effizienz der Ressourcennutzung in Sozialunternehmen abzielen. Es besteht eine Lücke
im Wissen darüber, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden können, um die
Effizienz zu steigern und welche Herausforderungen dabei auftreten können. Indem diese
Problemstellung angegangen wird, können konkrete Handlungsempfehlungen für
Sozialunternehmen entwickelt werden, um ihre Ressourceneffizienz zu verbessern und ihre
soziale Wirkung zu maximieren. Dies trägt nicht nur zur langfristigen Nachhaltigkeit der
Organisationen bei, sondern auch zur positiven Veränderung von Gemeinschaften und zur
Lösung sozialer Probleme.
Zielsetzung
Die vorliegende Bachelorarbeit konzentriert sich auf die Erhöhung der Ressourceneffizienz
in Sozialunternehmen mit einem speziellen Fokus auf Personalressourcen. Sie untersucht,
wie Sozialunternehmen ihre Personalressourcen optimieren können, um ihre sozialen Ziele
effektiv zu erreichen und gleichzeitig ihre finanzielle und organisatorische Nachhaltigkeit
sicherzustellen.
Die effiziente Nutzung von Personalressourcen ist von entscheidender Bedeutung für den
Erfolg eines Sozialunternehmens. Sozialunternehmen stehen vor einzigartigen
Herausforderungen im Personalmanagement, wie begrenzte finanzielle Ressourcen, hohe
Arbeitsbelastung und die Notwendigkeit, Mitarbeiter zu motivieren und an das
Unternehmen zu binden.
Das Hauptziel dieser Bachelorarbeit ist es, praxisorientierte Strategien und Best Practices
zur Steigerung der Ressourceneffizienz durch eine optimale Nutzung der
Personalressourcen zu identifizieren. Dazu werden verschiedene Aspekte des
Personalmanagements in Sozialunternehmen betrachtet, wie beispielsweise die
Personalbeschaffung und -auswahl, die Personalentwicklung und -förderung sowie die
Mitarbeiterbindung und -motivation.
Aufbau
Der Aufbau der vorliegenden Bachelorarbeit umfasst verschiedene Abschnitte, die eine
umfassende Untersuchung der Erhöhung der Effizienz der Ressourcennutzung in
Sozialunternehmen mit einem Schwerpunkt auf Personalressourcen ermöglichen. Die
Arbeit gliedert sich in Einleitung, theoretischen Rahmen, Analyse des Ist-Zustands,
Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz sowie Bewertung der Maßnahmen
und Auswirkungen. Abschließend werden Schlussfolgerungen und ein Ausblick
präsentiert.
Die Einleitung bietet einen Überblick über den Hintergrund und die Relevanz des Themas
sowie die Zielsetzung der Arbeit. Sie erläutert die Bedeutung der effizienten
Ressourcennutzung in Sozialunternehmen und legt den Fokus auf Personalressourcen.
Forschungsfragen werden formuliert, um die Ausrichtung der Arbeit zu verdeutlichen.
Im theoretischen Rahmen werden zunächst die relevanten Konzepte und Definitionen von
Ressourceneffizienz in Sozialunternehmen eingeführt. Es wird untersucht, wie
Ressourceneffizienz definiert werden kann und warum sie für Sozialunternehmen von
Bedeutung ist. Anschließend wird die Bedeutung und Rolle von Personalressourcen für
den Erfolg von Sozialunternehmen erläutert. Es werden theoretische Ansätze und Modelle
zur Steigerung der Ressourceneffizienz in Sozialunternehmen vorgestellt, um eine
theoretische Basis für die weiteren Untersuchungen zu schaffen.
Die Analyse des Ist-Zustands widmet sich den aktuellen Herausforderungen und Barrieren
für die Effizienz der Ressourcennutzung in Sozialunternehmen, insbesondere im Hinblick
auf Personalressourcen. Dabei werden relevante Fallstudien und Best Practices untersucht,
um einen Einblick in erfolgreiche Ansätze zur Ressourceneffizienz in Sozialunternehmen
zu gewinnen.
Die Bewertung der Maßnahmen und Auswirkungen bildet einen wichtigen Teil der Arbeit.
Es werden Methoden zur Erfolgsmessung und Evaluierung der implementierten
Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz in Sozialunternehmen untersucht.
Dabei werden die Auswirkungen auf die Mitarbeiterzufriedenheit, die
Unternehmensleistung und die soziale Wirkung analysiert, um die Effektivität der
Maßnahmen zu bewerten.
In Fällen, in denen sowohl soziale als auch finanzielle Ziele verfolgt werden, reduzieren
die Kapitalgeber in der Regel ihre finanzielle Renditeerwartung, um die Erreichung der
sozialen Rendite zu ermöglichen. Dies wird als Investoren mit einer reduzierten
finanziellen Renditeerwartung bezeichnet. Diese Kapitalgeber sind bereit, in
Sozialunternehmen zu investieren, um einen positiven sozialen Einfluss zu erzielen, auch
wenn dies mit einer geringeren finanziellen Rendite einhergeht.
Die Finanzierung von Sozialunternehmen erfordert daher eine geschickte Kombination aus
Innen- und Außenfinanzierung. Durch die Nutzung von leistungsabhängigen
Einnahmequellen können Sozialunternehmen ihre Kosten decken und ihre
unternehmerische Nachhaltigkeit sicherstellen. Gleichzeitig können externe Kapitalgeber
dazu beitragen, zusätzliche finanzielle Mittel bereitzustellen, um das Wachstum und die
Wirkung des Sozialunternehmens zu unterstützen. Die Identifizierung und Ansprache von
Investoren mit einer reduzierten finanziellen Renditeerwartung können dabei eine
Herausforderung darstellen, eröffnet jedoch gleichzeitig Möglichkeiten für sozial
orientierte Kapitalgeber, ihre Ziele zu erreichen und einen positiven sozialen Wandel zu
fördern (Thommen & Achleitner 2009, zitiert nach Spiess-Knafl 2012, S.42).
Technologie und Innovation: Der Einsatz von Technologie und innovativen Lösungen
kann die Ressourceneffizienz in Sozialunternehmen verbessern. Dies kann die
Automatisierung von Prozessen, die Nutzung von Online-Plattformen zur
Effizienzsteigerung von Kommunikation und Zusammenarbeit sowie die Implementierung
von Datenanalyse und -management zur besseren Entscheidungsfindung umfassen.
Unternehmen stehen vor der ständigen Herausforderung, sich weiterzuentwickeln, da der
Wettbewerbsdruck in der Geschäftswelt spürbar ist, insbesondere im Bereich der
Innovation. Es besteht die Gefahr, dass Unternehmen sich ausschließlich auf aktuelle
Bedürfnisse konzentrieren und dabei die langfristig wichtigen Aspekte vernachlässigen. Im
besten Fall arbeitet ein Unternehmen kontinuierlich daran, Prozesse zu verbessern,
schlanker zu werden und wettbewerbsfähig zu bleiben. In jedem Fall ist es von Vorteil,
wenn der Innovationsprozess effizient und effektiv abläuft. Daher strebt jedes
Unternehmen nach Lean Innovation.
Die Konzepte des Lean Managements haben ihren Ursprung hauptsächlich in der
japanischen Unternehmenskultur. Schlankes Management zielt auf die Steigerung der
Effizienz ab. Dadurch ist es möglich, den Kunden Leistungen anzubieten, die er tatsächlich
wünscht und von hoher Qualität sind. Das Hauptziel des schlanken Denkens besteht darin,
Verschwendung zu vermeiden und sich auf wertschöpfende Aktivitäten zu konzentrieren.
Das bedeutet, dass ein Unternehmen mit minimalem Einsatz von Personal, Zeit und
Investitionen ein vordefiniertes Ergebnis erzielt oder mit gegebenem Einsatz ein
maximales Ergebnis erreicht. Um dies zu realisieren, muss das schlanke Unternehmen den
Anspruch an Effektivität und Effizienz hochhalten: Effektivität misst den Grad der
Zielerreichung (Wirksamkeit, Output, Qualität der Zielerreichung), während Effizienz die
Wirtschaftlichkeit bewertet (Kosten-Nutzen-Verhältnis, Produktivität). Insbesondere im
Innovationsmanagement stellt die Effektivität eine große Herausforderung dar. Während
viele Unternehmen kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Effizienz arbeiten, ist die
Steigerung der Effektivität keine alltägliche Übung. Zudem ist bei Innovationsprojekten
mit langen Vorlaufzeiten die Unsicherheit bezüglich der Markteinführung besonders hoch.
Um im Innovationsmanagement effektiv zu sein, sind folgende grundlegende
Voraussetzungen erforderlich: die Identifizierung bedeutender neuer Trends und
Möglichkeiten, ein Auswahlprozess, der alle aktiven und inaktiven Projekte vergleicht und
neue Prioritäten anhand aktueller Informationen zeitnah festlegt, ein Entwicklungsprozess,
der auch Projekte mit hohem Risiko schnellstmöglich zum Abschluss bringt, sowie ein
Kommunikationsprozess, der dezentralen und autonomen Organisationen ermöglicht,
gemeinsam und zielgerichtet zu handeln (Wördenweber & Wickord, 2008, S. 10ff.).
Dies bedeutet, dass Sozialunternehmen bestrebt sind, ihre Ideen weiterzugeben und somit
eine Katalysator-funktion zu übernehmen. Dieser Ansatz ähnelt einer Open-Source-
Strategie, bei der der jeweilige Ansatz der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Sozialunternehmen sind in der Regel weniger daran interessiert, ihre Ideen zu schützen,
sondern möchten ihre Ideen verbreiten, damit möglichst viele Personen oder
Organisationen sie anwenden können. Dabei erfolgt dies häufig auf der Grundlage klarer
Regeln, Vereinbarungen und vertraglicher Bestimmungen, die die Basis für die
Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Parteien bilden.
Darüber hinaus dienen viele Kooperationen dazu, das Sozialunternehmen einem größeren
Kreis von Menschen bekannt zu machen. Durch Werbemaßnahmen, beispielsweise
innerhalb von Mitgliedsverbänden oder anderen Netzwerken, kann der Bekanntheitsgrad
erheblich gesteigert werden. Dies kann wiederum dazu führen, dass sich das
Geschäftsmodell des Sozialunternehmens verbreitet und auf eine breitere Basis gestellt
wird. Durch eine solche Sichtbarkeit und die damit einhergehende öffentliche Präsenz
können Sozialunternehmen ihre Wirkung und den sozialen Mehrwert ihrer Aktivitäten
weiter ausbauen und somit ihre Ziele effektiver erreichen (Türk et al., 2013, S. 32f.).
Eine weitere bedeutende Stärke der Kooperationen liegt darin, dass sie den
Sozialunternehmen helfen können, typische Anfangsschwierigkeiten, die in der
Gründungsphase auftreten können, zu überwinden. Durch die Zusammenarbeit mit anderen
Trägern können Sozialunternehmen nicht nur ihre Ideen verbreiten, sondern auch ihre
Aktivitäten beschleunigen, indem sie auf bereits vorhandene Infrastruktur zurückgreifen
können. Gleichzeitig können die kooperierenden Einrichtungen von den Visionen und
innovativen Ansätzen der Sozialunternehmen lernen und kontinuierliche Lernprozesse
initiieren. Dies eröffnet eine weitere wichtige Chance, die mit interinstitutionellen
Kooperationen verbunden ist. Insgesamt bergen alle Formen der Zusammenarbeit ein
hohes Potenzial für Lernprozesse und gegenseitige Weiterentwicklung.
Durch die Kooperationen werden nicht nur Synergien geschaffen, sondern es entsteht auch
ein Raum für den Austausch von Know-how, Erfahrungen und bewährten Praktiken. Die
beteiligten Organisationen können voneinander lernen und gemeinsam innovative
Lösungen entwickeln. Dies fördert die Effizienz und Effektivität der einzelnen Akteure
und trägt zur kontinuierlichen Verbesserung der sozialen Dienstleistungen bei. Darüber
hinaus stärken die Kooperationen auch die Position der Sozialunternehmen in der
Gesellschaft, indem sie ihre Sichtbarkeit und Reputation erhöhen. Dies kann wiederum zu
weiteren Kooperationsmöglichkeiten und zur Gewinnung von Unterstützung und
Ressourcen führen (Türk et al., 2013, S.35).
Insgesamt trägt eine verbesserte Ressourceneffizienz nicht nur zur Kosteneinsparung und
zum Schutz der Umwelt bei, sondern ermöglicht es Sozialunternehmen auch, ihre Wirkung
zu maximieren und ihre Nachhaltigkeit langfristig zu sichern. Durch die effiziente Nutzung
von Ressourcen können Sozialunternehmen ihre sozialen Ziele effektiver verfolgen und
gleichzeitig ihre finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Human Resource Management (HRM) bezieht sich auf einen strategischen Ansatz, um
Mitarbeiter als wertvolle Ressource zu erkennen und zu verwalten; HRM umfasst
Personalplanung, Rekrutierung, Entwicklung, Motivation und Bindung durch HRM-
Praktiken können Sozialunternehmen Talente effektiv identifizieren, rekrutieren,
entwickeln und halten. Strategisches Personalmanagement bezieht sich auf eine Reihe von
Aufgaben, die die Humanressourcen als Managementressource grundsätzlich und
langfristig so ausrichten, dass die Existenz des Unternehmens gestärkt und sein
Erfolgspotenzial unterstützt wird (Ribbeck, 2020, S.65). Die strategische Ausrichtung des
Personalmanagements wurde unter dem Namen Human Resource Management entwickelt.
Das Ziel von HRM war (und ist es immer noch), Unternehmensstrategie und
Personalpolitik zu integrieren, um das menschliche Potenzial besser auszuschöpfen (Felger
& Paul-Kohlhoff 2004, S. 18, zitiert nach Ribbeck, 2020, S. 67). Das Kernmodell der HR-
Strategie ist unten dargestellt.
Das Konzept wurde in den frühen 1980er Jahren als obligatorischer Bestandteil des
Lehrplans des MBA-Studiengangs an der Harvard University eingeführt und
beispielsweise von Beer, Spector, Lawrence und Mills entwickelt. Charakteristisch für
diesen Ansatz ist, dass er sich in erster Linie mit den internen und externen
Situationsfaktoren befasst, die sich auf die Aktivitäten des Personalmanagements
auswirken. Das bedeutet, dass Einflussfaktoren des Organisationsumfelds eine wichtige
Rolle spielen. Als wichtige „Organisationsbeteiligte“ (Stakeholder) werden bezeichnet:
Aktionäre, Management, Arbeitnehmergruppen, Gewerkschaften, Staat und Gesellschaft.
Da Arbeitnehmer als wichtigste Gruppe gelten, kommt ihrem Einfluss auf
Unternehmensentscheidungen (Partizipation) eine besondere Bedeutung zu. In diesem
Konzept soll das Management zwischen unterschiedlichen Interessen vermitteln.
Mitarbeiterengagement, Anerkennung von Stakeholdervorteilen und Personalkosten als
Investitionen gehören zu den zentralen Perspektiven dieses Ansatzes (Fischer 1998, 62ff;
Schneck 2000, 55ff., zitiert nach Felger & Paul-Kohlhoff, 2004, S. 19-20).
Ein erster strategischer Bereich ist die Art und das Ausmaß der
Mitarbeiterbeteiligung und der direkten Einflussnahme als zentrale
Interessengruppe auf Unternehmensziele, Vergütung, Arbeitsbedingungen,
Entwicklungsmöglichkeiten etc., Entwicklung, Arbeitssicherheit oder den
Arbeitsplatz selbst.
Personenprozess (Menschenfluss): Ein weiterer strategischer HR-Bereich umfasst
den Prozess aus der operativen Teilfunktion des HR-Managements, beginnend mit
der Planung der zu erfüllenden HR-Anforderungen.
Zahlungs- und Belohnungssystem „Belohnungssystem“: Der dritte strategische
Mitarbeiterbereich betrifft materielle und immaterielle Anreizsysteme.
Arbeitsorganisation und -struktur (Arbeitssystem): Der letzte Bereich der HR-
Strategieplanung befasst sich mit Fragen der Arbeitsorganisation und -struktur im
weitesten Sinne, also mit Aspekten des Mitarbeitereinsatzes, des
Informationsmanagements, der Aufgabensteuerung oder der Nutzung von
Technologien.
Eine zentrale Aufgabe des HRM besteht darin, die vier Politikbereiche integrativ
aufeinander und auf die Unternehmensstrategie auszurichten (Staehle, 1989, S.392).
Der Michigan-Ansatz
Der Ansatz wurde in den frühen 1980er Jahren an der University of Michigan von Tichy,
Fombrun und Devanna entwickelt und ist in seinem Umfang enger als der Harvard-Ansatz;
es ist stärker auf die Entwicklung der Humanressourcen ausgerichtet. Dabei stehen die
interne Konsistenz personalpolitischer Maßnahmen, der „Human Resource Cycle“ und das
Zusammenspiel von Unternehmensstrategie und Personalstrategie im Vordergrund. Das
Hauptziel besteht darin, die Geschäftsstrategie, die Organisationsstruktur und den HRM-
Zyklus mit dem „Best Fit“-Ziel zu integrieren. Um Koordinationsprobleme zu vermeiden,
muss das Personalmanagement in die Strategie eines Unternehmens integriert werden.
Das Personalsystem selbst besteht aus vier Grundfunktionen (Fombrun et al., 1984, S. 41;
Felger & Paul-Kohlhoff, 2004, S. 22, zitiert nach Ribbeck, 2020, S.69-70):
Laut Neuberger (1997) müssen diese vier Funktionen die Strategie des Unternehmens
umsetzen und nicht zu sehr prägen. Ziel ist es, den Bedarf strategisch zu planen, die
Aktivitäten der Mitarbeiter strategisch zu steuern und Bewertungskriterien auszuwählen,
die mit den strategischen Prioritäten übereinstimmen. Ein richtig konzipiertes Anreiz- und
Motivationssystem trägt zur Erreichung der langfristigen Unternehmensziele bei. Darüber
hinaus bedarf es einer zukunftsorientierten Gestaltung von Aus- und
Weiterbildungsprogrammen sowie einer individuellen Karriereplanung (Garnjost &
Wächter 1996, 793f, zitiert nach Felger & Paul-Kohlhoff, 2004, S. 21-22).
Qualitätsmanagement
Ein qualitätsorientierter Ansatz trägt dazu bei, die Effizienz der Humanressourcen in
Sozialunternehmen zu steigern. Durch die Implementierung von Qualitätsstandards,
Richtlinien und Prozessen können diese Organisationen ihre Arbeitsabläufe standardisieren
und koordinieren. Dies sorgt für einen reibungslosen Ablauf Ihres Tagesgeschäfts und
reduziert potenzielle Fehlerquellen. Klare Qualitätsziele und Erwartungen helfen den
Mitarbeitern, effizienter und zielgerichteter zu arbeiten. Die Verbesserung der
Servicequalität führt zu einer höheren Zufriedenheit der Kunden und anderer Stakeholder
und führt langfristig zu einem effizienteren Einsatz der Humanressourcen. Im
Qualitätsmanagement bezeichnet Qualität allgemein die Qualität, den Wert und den
Charakter einer Dienstleistung oder eines Produkts. Im Allgemeinen werden positive
Dinge mit Qualität in Verbindung gebracht. Bei dieser sehr allgemeinen Aussage bleibt
unklar, an welchem Frame die Referenzqualität aus inhaltlicher Sicht bestimmt wird und
wie diese Bestimmung erfolgt. Der Bezugsrahmen für Qualität kann auf viele verschiedene
Arten gewählt werden. Technische Merkmale des Produkts, Kundenzufriedenheit,
fachliche, rechtliche oder wirtschaftliche Kriterien können ausschlaggebende Faktoren für
die Qualitätsbeurteilung sein. Daher sollte Qualität immer in Beziehungen verstanden
werden (Ribbeck, 2022, S.19).
William Edwards Deming, vermutlich ein Schüler Shewarts, spielte eine wichtige Rolle
bei der Entwicklung und Verbreitung industrieller statistischer Methoden. Deming wird
der Wiederaufbau der japanischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg zugeschrieben.
Neben industriestatistischen Methoden und dem PDSA-Zirkel vermittelt er
Kundenorientierung als wesentliches Prinzip des Qualitätsmanagements. Deming
argumentiert, dass eine systematische Qualitätsverbesserung zu Effizienz, höherer
Produktivität, besserer Marktposition und letztendlich zu einem stärkeren Geschäft führt.
Insbesondere Demings Ideen und Konzepte fielen in Japan auf fruchtbaren Boden und
führten zu eigenständigen Entwicklungen. Beispielsweise entwickelte Kaoru Ishikawa in
den 1950er Jahren das Konzept der unternehmensweiten Qualitätskontrolle, das von einer
in der japanischen Kultur verwurzelten Einstellung zur kontinuierlichen Verbesserung
angetrieben wurde. Es beinhaltet Demings Ideen, wie das Prinzip der kontinuierlichen
Verbesserung und den Einsatz statistischer Methoden. Darüber hinaus zeichnet sich Ishi
Kawas Ansatz jedoch dadurch aus, dass die sozialen und humanitären Belange der Arbeit
sowie der Aspekt der Mitarbeitermotivation als Qualität eingestuft werden. Ishikawa ist
auch der Erfinder des Qualitätszirkels.
Ebenfalls in den 1950er Jahren, jedoch vor der Entwicklung Japans, entwickelte Armand
Vallin Feigenbaum mit dem Konzept der Total Quality Control einen globalen Ansatz für
das Qualitätsmanagement. Besonders bekannt ist Feigenbaums Aussage „Qualität ist
jedermanns Arbeit“. Um diesen Anspruch zu erfüllen, setzte Feigenbaum auf eine
systematische und funktionsübergreifende Zusammenarbeit im gesamten
kundenorientierten Produktionsprozess (Ribbeck, 2022, S. 31).
Die Idee des Total Quality Management (TQM) geht auf den Ansatz von Ishikawa und
Feigenbaum in den 1980er Jahren zurück. Der genaue Ursprung des Begriffs lässt sich
nicht ermitteln und hinter der Abkürzung TQM verbergen sich heute eine Vielzahl
unterschiedlicher Konzepte. Kurz gesagt kann TQM als „Gesamtmanagementkonzept“ des
gesamten Unternehmens verstanden werden (Zollondz, 2016a, S. 1160, zitiert nach
Ribbeck, 2022, S. 32). Es umfasst zentrale Aspekte wie das Bekenntnis der
Unternehmensleitung zu integriertem Qualitätsmanagement, die Gesamtorientierung der
Organisation an den Qualitätsanforderungen der wichtigsten Stakeholder, das Streben nach
Kompetenzen, die Qualität der Organisation und die kontinuierliche Verbesserung,
gemessen an der Erfüllung der Qualitätsanforderungen durch ihre Stakeholder sowie die
Umsetzung der operativen Struktur des Qualitätsmanagementsystems selbst (Ribbeck,
2022, S.32).
Nach dieser Definition bezieht sich Talentmanagement auf Personen mit entscheidenden
Fähigkeiten, die für die Organisation rekrutiert oder gehalten bzw. an ihnen befestigt
werden. Dieser Band befasst sich ausschließlich mit dem internen Talentmanagement im
Kontext der Personalentwicklung – also der Talentbindung und -entwicklung.
Das Lauf- und Karrieremanagement ist eine Teilfunktion des internen Talentmanagements
und ist für die systematische Planung der Karrieren bestehender Mitarbeiter in der von der
Organisation gewünschten Positionsreihenfolge verantwortlich (Karriereplanung) und
begleitet und überwacht deren Umsetzung (Nöbauer, 2019, S.99).
Das interne Talentmanagement spielt in der Sozioökonomie eine wichtige Rolle (Nöbauer,
2019, S.101f.):
• Das Unternehmen verfügt über aktuelle und zukünftige Mitarbeiter, die ihren
Anforderungen entsprechen.
• Verborgene Potenziale und Ressourcen werden im Unternehmen entdeckt und genutzt.
• Unternehmen oder Führungskräfte haben einen Überblick über leistungsstärkste und
potenzielle Talente und verfügen über die Flexibilität, eine effiziente quantitative und
qualitative Besetzung von Schlüsselpositionen zu planen.
• Mitarbeiter gelten als unsere wichtigste Ressource, werden für ihren Beitrag zum
Unternehmenserfolg geschätzt und gesucht.
• Eine zielgerichtete Personalentwicklung wird möglich und notwendig.
• Führung wurde spezialisiert und um kompetenzbasierte Bewertung, Feedback und
Führung erweitert.
• Daher ist eine besondere Frauenförderung nahezu unnötig.
• Karriereplanung und Weiterbildung werden zu wichtigen Bindungsinstrumenten.
Ein inklusiver Ansatz geht davon aus, dass alle Mitarbeiter in irgendeiner Weise
„talentiert“ sind. Unter Talent versteht man eine Kombination aus Fähigkeiten, Loyalität
gegenüber dem Unternehmen und Engagement. Unter diesem Gesichtspunkt stellt
Talentmanagement sicher, dass alle Mitarbeiter auf allen Ebenen des Unternehmens
individuell Höchstleistungen erbringen. Ganzheitliche Ansätze sind in der Sozialwirtschaft
weit verbreitet. Die zentrale Aufgabe der Führung besteht darin, alle Mitarbeiter
entsprechend ihrer Fähigkeiten und Neigungen zu fördern. Ein exklusiver Ansatz des
Talentmanagements hingegen konzentriert sich auf die Personen und Positionen, die für
das Unternehmen am wichtigsten sind.
Der Star-Ansatz konzentriert sich auf hohe Potenziale (Talent, „High Potential“). Dabei
handelt es sich um Mitarbeiter, die aufgrund ihrer aktuellen Leistung und ihres
Leistungspotenzials geschätzt werden. Der Star-Ansatz besteht darin, solche Talente zu
erkennen, zu fördern und im Unternehmen zu halten.
Sowohl ein inklusiver Ansatz als auch der Zugang durch Schlüsselpositionen sind in der
Sozialwirtschaft wichtig. Ein ganzheitlicher Ansatz adressiert die entscheidende
Managementaufgabe, die Mitarbeiterentwicklung zu unterstützen, indem Mitarbeiter
entsprechend ihrer Fähigkeiten und Neigungen im gesamten Arbeitslebenszyklus optimal
eingesetzt werden. Mit einem einzigartigen, auf Schlüsselpositionen fokussierten Ansatz
beginnt das Talentmanagement im Kern Ihres Unternehmens (Nöbauer, 2019, S.103).
Andererseits geht die Karriereplanung von jedem Mitarbeiter aus und legt fest, welche
Positionen er im Laufe seiner beruflichen Entwicklung im Unternehmen einnehmen kann.
(Nöbauer, 2019, S.105). Im sozioökonomischen Kontext wird häufiger der Begriff
„Laufbahn“ verwendet. Laufbahn beschreibt ein gesamtes Berufsleben (Berufslaufbahn)
oder die Zeit, die man in einer Organisation verbracht hat (Unternehmenskarriere). Das
Konzept einer Karriere ist nicht wertend und hat daher nicht unbedingt etwas mit
beruflichem Aufstieg oder Wachstum zu tun (Nöbauer, 2019, S.106).
Aus Sicht der Personalentwicklung zielen beide darauf ab, die individuellen Karriereziele
eines Mitarbeiters systematisch mit den Fähigkeiten, Angeboten und Wachstumspfaden im
Unternehmen in Einklang zu bringen (Nöbauer, 2019, S.105).
Personaleinsatz, Arbeitsgestaltung
Der effektive Einsatz menschlicher Ressourcen ist für Sozialunternehmen von großer
Bedeutung, um ihre Ziele effektiv zu erreichen und qualitativ hochwertige
Dienstleistungen anzubieten. Dabei spielen Personaleinsatz und Arbeitsorganisation eine
entscheidende Rolle. Durch eine optimale Personalplanung und -allokation sowie die
Gestaltung von Arbeitsabläufen können Sozialunternehmen die Personaleffizienz steigern
und ihre Leistung steigern. In dieser Diskussion werden wir verschiedene Ansätze und
Strategien betrachten, die im Kontext der Personal- und Arbeitsgestaltung eingesetzt
werden können, um eine effiziente Nutzung der Humanressourcen in Unternehmen zu
ermöglichen. Gesellschaft. Durch gezielte Arbeitsgestaltung und Personaleinsatzstrategien
können Sozialunternehmen die Produktivität effektiv steigern, Mitarbeiter motivieren und
Ziele erreichen. Sobald Sie ins Unternehmen eintreten und Ihre Stelle antreten, müssen Sie
im Personalmanagement immer zwei Voraussetzungen erfüllen:
Es ist wichtig, das Personal so einzusetzen, dass aktuelle Aufgaben effizient und effektiv
bearbeitet werden können. Gleichzeitig muss die Arbeit selbst so gestaltet sein, dass sie
menschlich ist. Im Rahmen der Personalrekrutierung wird in jüngster Zeit immer wieder
darauf hingewiesen, dass einerseits die Eignung eines Kandidaten beurteilt werden muss
und andererseits dessen Erwartungen, Bedürfnisse und Präferenzen berücksichtigt werden
müssen. Im Prinzip verfolgen die beiden Begriffe „Personaleinsatz“ und
„Arbeitsgestaltung“ den gleichen Zweck, nämlich die Integration von Aufgaben und
Personal. Allerdings verweisen die beiden Begriffe gleichzeitig auf einen unterschiedlichen
wissenschaftlichen Kontext. Unter Personaleinsatz versteht man die Planung und
Zuordnung von Mitarbeitern zu Positionen bzw. Funktionen und Aufgaben hinsichtlich
Quantität, Qualität, Zeit und Ort (Jung 2017, S. 186; Oechsler & Paul 2019, S. 256, zitiert
nach Ribbeck, 2020, S.143). Diese grundlegende Unternehmens- und
Personalmanagementperspektive konzentriert sich auf den effektiven und effizienten
Einsatz von Personal je nach Bedarf und Eignung. Die Berücksichtigung der Fähigkeiten,
Bedürfnisse und Wachstumspotenziale der Mitarbeiter erfolgt bewusst, aber dennoch
aufgabenorientiert und letztlich leistungsorientiert (Jung 2017, S. 186, zitiert nach Ribbeck,
2020, S.143).
Für die Motivationsentwicklung sind stets persönliche und situative Einflüsse wirksam.
Einzelne Einflussfaktoren werden in der Motivationspsychologie als Motivation
bezeichnet. Motivationen sind über die Zeit stabile, auf Werten und Emotionen basierende
Präferenzen, die Menschen dazu beeinflussen, sich auf bestimmte Weise zu verhalten
(Rosenstiel/Nerdinger 2011, S.238; Nerdinger 2013, S. 8, zitiert nach Ribbeck, 2020,
S.145). Die Hauptgründe können zum Beispiel sein: Ehrgeiz, Machtstreben, Neugier oder
das Bedürfnis, dazuzugehören. Es wird empfohlen, situative Merkmale zu beschreiben, die
für das tatsächliche Verhalten von entscheidender Bedeutung sein können. In dieser
Hinsicht sind Anreize dadurch gekennzeichnet, dass sie bestimmte Handlungen erfordern
und andere nicht (Nerdinger 2013, S. 8, zitiert nach Ribbeck, 2020, S.145). Daher ist
Motivation immer das Ergebnis der Wechselwirkung zwischen Motivation und Situation
bzw. empfohlene Situation: Situationsmerkmale lösen individuelle Präferenzen aus und
führen zu bestimmten Verhaltensabsichten (Rosenstiel/Nerdinger 2011, S.238; Nerdinger
2013, S.8f., zitiert nach Ribbeck, 2020, S.145).
Die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle kann dazu beitragen, die Effizienz der
Personalressourcen zu steigern. Indem Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre
Arbeitspläne an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen, können sie ihre Produktivität
und Motivation steigern. Flexible Arbeitszeitmodelle, wie z. B. flexible Arbeitszeiten oder
Teilzeitarbeit, ermöglichen den Mitarbeitern, die Arbeitszeit besser mit ihren persönlichen
Verpflichtungen in Einklang zu bringen und führen zu einer effizienteren
Ressourcennutzung im Personalwesen.
Bei der Gestaltung der Arbeitszeit kommt es zunächst auf zeitliche und organisatorische
Überlegungen an. Die Planung kann manchmal kompliziert sein. Bei näherer Betrachtung
müssen noch weitere Aspekte berücksichtigt werden: Arbeitsrechtliche Anforderungen,
wirtschaftliche Aspekte, qualitätstechnische sowie soziale und gesundheitliche Aspekte.
Die Gestaltung der Arbeitszeit ist als zentrales Thema im Personaleinsatz einzustufen.
Aufgrund der Komplexität und insbesondere des engen Zusammenhangs zwischen der
Gestaltung der Arbeitszeit und der Arbeitszufriedenheit sowie dem Einfluss der Arbeitszeit
auf die Qualität der beruflichen Arbeit bedarf auch der strategische Aspekt Strategie
stärkerer Aufmerksamkeit.
Bei der Gestaltung der Arbeitszeit sind vor allem zwei Aspekte wichtig: Chronometrie und
Chronologie. Unter Chronometrie versteht man die Länge und das Volumen der
Arbeitszeit. Themen sind hier beispielsweise Teilzeitthemen oder Konzepte wie
Jobsharing. Eine Zeitleiste, die den Ort oder die Verteilung der geleisteten Arbeitsstunden
beschreibt. Inhaltlich geht es dabei vor allem um das Schichtarbeitsmodell oder die
Regelung flexibler Arbeitszeiten.
Grundsätzlich bedeutet flexible Arbeitszeit, dass Arbeitnehmer die Start- und Endzeiten
selbstständig ändern können. Es werden verschiedene flexible Arbeitszeitmodelle
unterschieden. Flexible Arbeitszeiten können mit verpflichtenden und festen
Hauptarbeitszeiten kombiniert werden. Im flexiblen Zeitkorridor können Mitarbeiter dann
die Start- und Endzeiten ihrer täglichen Arbeitszeit vor und nach der festgelegten Zeit
ändern. Diese Arbeitszeitmodelle eignen sich für Arbeitsbereiche mit relativ homogenen
Aufgaben, beispielsweise in der Verwaltung. Eine Variante flexibler Arbeitszeiten ist die
Festlegung einer wöchentlichen Hauptsendezeit. An bestimmten Wochentagen besteht
Anwesenheitspflicht, Start- und Endzeiten sowie Geschäftszeiten sind jedoch
kostenfrei (Ribbeck, 2020, S.163).
Im Rahmen flexibler Arbeitsformen nimmt das Homeoffice aufgrund seiner zeitlichen und
räumlichen Flexibilität eine besondere Stellung ein. Durch die rasante Entwicklung
digitaler Technologien, insbesondere durch den zunehmenden Einsatz mobiler
Arbeitsgeräte, wird das Arbeiten von zu Hause aus immer wichtiger. Während
Arbeitnehmer Telearbeit mit einer besseren Work-Life-Balance und mehr Autonomie
assoziieren, sind viele Unternehmen noch immer nicht umfassend auf diese Entwicklungen
vorbereitet, weder technisch noch strukturell. Nach wie vor ist eine stark präsente Kultur
zu beobachten (Arnold et al., 2015, S.1, zitiert nach Ribbeck, 2020, S.165). Es gibt keine
Forschungsergebnisse zu Sozialunternehmen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es
ratsam ist, die zugrunde liegenden Einschränkungen für bestimmte Berufe zu diskutieren.
Menschliche Dienstleistungen sind von Natur aus auf die direkte Interaktion zwischen
Fachkräften und Bedürftigen angewiesen. Ob eine persönliche Anwesenheit zwingend
erforderlich ist, kann und sollte ernst genommen werden. Unbestritten ist jedoch, dass der
Umgang mit digitalen Medien ein wachsendes gesellschaftliches Problem und damit ein
aktives Betätigungsfeld sozialer Arbeit darstellt. Gleichzeitig – und das ist in diesem
Zusammenhang wirklich relevant – sind internetbasierte Dienste, wie z. B. die Online-
Beratung (Ribbeck, 2020, S.165).
Ist-Zustand Analyse
Die Analyse der aktuellen Situation muss im Ist-Zustand verstanden werden. Die
Messbarkeit von Veränderungen im Unternehmen hängt von der präzisen und möglichst
wertungsfreien Zusammenstellung aller betriebswirtschaftlich relevanten Daten und Fakten
ab. Die aktuelle Situation wird durch die Analyse von Dokumenten oder durch andere
Techniken wie Selbstaufschreibung, Befragungen oder Beobachtungen ermittelt. Die
Quellen für die Analyse sind Mitarbeiter und Führungskräfte sowie Akten, Rechnungen,
Korrespondenzen und andere Dokumente. Die Organisation und der Zweck der
Untersuchung bestimmen die Inhalte (Collin, 2010, S.17).
Unabhängig von der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen oder der jeweiligen
Position, sei es als angestellter Manager oder Eigentümer, ist es von essenzieller
Bedeutung, einen ganzheitlichen Überblick zu gewinnen. Eine umfassende Ist-Analyse
ermöglicht es, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu bewerten und
Optimierungspotenziale für alle Beteiligten zu erkennen. Dazu werden wir nachfolgende
Fragen beantworten und die gesamte Führungsmannschaft in den Prozess einbeziehen.
Darüber hinaus werden wir das wertvolle Feedback unserer geschätzten Kunden,
Lieferanten und weiterer Vertrauenspersonen berücksichtigen, um eine transparente und
kooperative Zusammenarbeit zu fördern, die letztlich die Kundenbindung stärkt.
Wie haben sich die wirtschaftlichen Ergebnisse des Unternehmens in den letzten
drei Jahren entwickelt?
Wie gestalten sich die Verbindlichkeiten und Forderungen im Unternehmen?
Welche Pensionsverpflichtungen sind zu erfüllen?
Welche Investitionen sind aktuell notwendig oder geplant, um das Unternehmen
weiterzuentwickeln?
Wie sehen die aktuellen Kontostände auf den Bankkonten des Unternehmens aus?
Wie groß sind die Lagerbestände des Unternehmens?
Gibt es bedeutende Reklamationen oder juristische Prozessrisiken, die das
Unternehmen betreffen?
Wie sieht die gegenwärtige Organisationsstruktur des Unternehmens aus?
Welches Personal steht dem Unternehmen zur Verfügung, und wie gestaltet sich
deren Kompetenzprofil?
Welche bestehenden Verträge gibt es mit Lieferanten, Kunden, Leasingfirmen etc.?
Welches Umsatzvolumen erzielt das Unternehmen mit den verschiedenen Kunden?
Wie entwickelt sich der Verkauf der einzelnen Produkte im Portfolio?
Welche Aufträge befinden sich derzeit in Bearbeitung?
Welche Angebote liegen aktuell vor?
Wer sind die stärksten Wettbewerber des Unternehmens, und welche Faktoren
begünstigen ihre Stärke am Markt?
Wurden die Kalkulationen des Unternehmens geprüft und sind sie auf dem neuesten
Stand?
Sind die Fertigungspläne des Unternehmens vollständig und aktuell?
Gibt es neue Technologien oder Materialien, die für das Unternehmen von Interesse
sein könnten und es innovativer machen würden?
Eine Ist-Analyse sollte nie allein durchgeführt werden. Daher werden wir unsere
Führungskräfte, Kunden, Lieferanten und weitere Vertrauenspersonen aktiv in den Prozess
einbeziehen, um ein breites Spektrum an Perspektiven zu erhalten. Die gesammelten
Informationen werden sorgfältig dokumentiert und protokolliert, um als Grundlage für
mögliche Optimierungen und Verbesserungen zu dienen. Ziel ist es, eine erfolgreiche und
nachhaltige Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten und so langfristig den Erfolg aller
Beteiligten sicherzustellen (Collin, 2010, S.17f.).
Für die Analyse des Ist-Zustandes werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, darunter
die Ziele, Strukturen, Elemente, formale und informale Prozesse, Tätigkeiten,
Informationsbedarf, Entwicklungstendenzen und Anforderungen an den Prozess.
Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung von Büros und Produktionsstätten stehen auch
automatische Erfassungsmethoden zur Verfügung, die einen wertvollen Beitrag zur
Erhebung des Istzustandes liefern können.
In der Praxis werden verschiedene klassische Methoden zur Erhebung des Ist-Zustandes
häufig angewendet (ERP Management, 2023):
• Die Inventurmethode beinhaltet die physische Erfassung und Aufnahme von Daten,
wie beispielsweise das Zählen und Dokumentieren von Warenbeständen oder
materiellen Ressourcen.
• Die Interviewmethode ermöglicht es, gezielt Informationen von Mitarbeitern,
Kunden oder anderen relevanten Akteuren zu sammeln. Dabei werden strukturierte
oder offene Fragen gestellt, um Einblicke in deren Meinungen, Erfahrungen oder
Bedürfnisse zu erhalten.
• Die Fragebogenmethode basiert auf schriftlichen Fragebögen, die an eine definierte
Zielgruppe verteilt werden. Die Antworten werden anschließend ausgewertet, um
Trends und Muster zu erkennen.
• Die Fokusgruppe bringt eine Gruppe von Teilnehmern zusammen, die ähnliche
Erfahrungen oder Interessen haben. In einem moderierten Gespräch können Ideen,
Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht werden, um einen umfassenden Einblick
in bestimmte Themen oder Fragestellungen zu gewinnen.
• Die Beobachtung, insbesondere das Multimomentverfahren, beinhaltet das
systematische Beobachten und Dokumentieren von Arbeitsabläufen oder
Prozessen. Hierbei werden mehrere Zeitpunkte und Situationen erfasst, um
Schwachstellen oder Effizienzpotenziale zu identifizieren.
Diese Methoden bieten Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Ist-Zustand in
verschiedenen Bereichen zu ermitteln und Grundlagen für Optimierungen, Verbesserungen
und strategische Entscheidungen zu schaffen. Je nach Untersuchungszweck und
Unternehmenskontext können eine oder mehrere dieser Methoden kombiniert eingesetzt
werden, um ein ganzheitliches Bild des Istzustandes zu erhalten (ERP Management, 2023).
Inventurmethode
Die Inventurmethode hat verschiedene Vor- und Nachteile: Einerseits stört sie den
Betriebsablauf nur geringfügig, was Kostenvorteile mit sich bringt. Zudem hat sie nur
wenig Einfluss auf den Arbeitsablauf, da die Belegschaft keine Auskünfte geben muss. Die
Qualität der Ergebnisse hängt jedoch stark von der Qualität der Dokumente ab. Selbst
wenn alle gewünschten Unterlagen verfügbar sind, kann allein durch die Inventurmethode
nicht festgestellt werden, ob die in der Vergangenheit dokumentierten Sachverhalte derzeit
oder in Zukunft noch Gültigkeit haben.
Informations- und Datenflüsse können bei der Inventurmethode nur schwer oder gar nicht
festgestellt werden, und vorhandene Prozessdokumentationen entsprechen oft eher dem
Wunschdenken als der tatsächlichen Prozessrealität.
Es ist zu beachten, dass eine negative Einstellung der Belegschaft während der
Untersuchung kaum abgebaut werden kann, da persönliche Gespräche fehlen. Dennoch
ermöglicht eine umfassende Durchsicht der Unterlagen eine genaue Bestimmung von
Mengengerüsten, einschließlich Häufigkeits-, Verbrauchs- und Zeitdaten. Die
Inventurmethode erfordert allerdings eine gründliche Analyse und sollte von einem
erfahrenen Aufnahmeteam durchgeführt werden, um aussagekräftige Ergebnisse zu
erzielen (ERP Management, 2023).
Interviewmethode
Die Interviewmethode ist eine persönliche Befragung von Mitarbeitern, die entweder
standardisiert oder nicht-standardisiert durchgeführt werden kann. Beim standardisierten
Interview werden die Fragen im Voraus schriftlich festgelegt, um sie genau und einheitlich
zu stellen. Die Fragen werden in der vorher festgelegten Reihenfolge abgearbeitet, und
Zusatzfragen sind in diesem Format nicht vorgesehen. Im Gegensatz dazu ermöglicht das
nicht-standardisierte Interview eine flexible Befragung, bei der die Fragen in beliebiger
Reihenfolge gestellt werden können, solange ein roter Faden verfolgt wird. Wenn während
des Gesprächs zusätzliche Fragen als notwendig erachtet werden, können diese jederzeit
gestellt werden. Dieses Format ähnelt eher einem informellen Gespräch.
Je nach Teilnehmerkreis können Einzelbefragungen, Gruppenbefragungen und
Konferenzen durchgeführt werden. Die Dauer des Interviews hängt von der Größe und
Komplexität des Aufgabengebiets sowie der Stellung des Befragten im Unternehmen ab. In
der Regel sollte die Interviewdauer etwa 45 Minuten nicht überschreiten, um die
Aufmerksamkeit der Teilnehmer aufrechtzuerhalten. Wenn nicht alle erforderlichen
Informationen in dieser Zeit erfasst werden können, können weitere Interviews
durchgeführt werden.
Die Dokumentation der Interviews ist ebenfalls von großer Bedeutung. Es gibt
verschiedene Möglichkeiten, das Gespräch zu dokumentieren, wie zum Beispiel die
Aufzeichnung des Gesprächs, das Notieren von Notizen während des Interviews oder das
Protokollieren des Inhalts nach dem Gespräch.
Die Interviewmethode kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Einerseits kann der
Betriebsablauf während der Befragung gestört werden, da die Mitarbeiter währenddessen
ihrer Arbeit nicht nachgehen können. Es müssen auch dienstliche Termine, Urlaub oder
Krankheit berücksichtigt werden, was den Zeitaufwand für die Ist-Aufnahme erhöhen
kann. Andererseits ermöglicht der persönliche Kontakt zwischen Interviewer und
Befragtem eine Erfassung qualitativer Faktoren und die Identifizierung von Problemen in
Prozessen sowie Einflussgrößen auf Zeit, Qualität, Kosten und Zufriedenheit. Daten- und
Informationsflüsse können verfolgt und Entwicklungstendenzen durch die
Meinungsäußerungen der Befragten erfasst werden.
Allerdings kann es schwieriger sein, das Mengengerüst der Daten zu erfassen und die
benötigten Bearbeitungszeiten festzustellen, da die Befragten relativ schnell und ohne
Hilfsmittel antworten müssen. Zusätzlich können die Zeit- und Mengenangaben durch die
subjektive Betrachtungsweise des Befragten verzerrt sein. Daher ist es wichtig, die
Ergebnisse kritisch zu betrachten und gegebenenfalls mit anderen Methoden zu ergänzen,
um eine umfassende Ist-Aufnahme zu gewährleisten (ERP Management, 2023).
Fragebogenmethode
Die Fragebogenmethode ist eine weit verbreitete Möglichkeit der Datenerhebung, bei der
vorgefertigte Aufnahmebögen mit spezifischen Fragen an die Mitarbeiter des zu
untersuchenden Bereichs verteilt werden. Diese Fragen müssen sorgfältig und klar
beantwortet werden. Es gibt zwei Arten von Fragebögen: den Standardfragebogen und den
differenzierten Fragebogen.
Bei der Gestaltung der Fragen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann offene oder
geschlossene Fragen verwenden sowie direkte oder indirekte Fragen stellen. Offene Fragen
lassen dem Befragten die Freiheit, seine Antwort selbst zu formulieren, ohne vorgegebene
Antwortmöglichkeiten. Dies ermöglicht spontane und detaillierte Antworten, macht die
Auswertung jedoch schwieriger und zeitaufwendiger. Im Gegensatz dazu bieten
geschlossene Fragen vorgegebene Antwortoptionen, was die Auswertung erleichtert und
Vergleiche ermöglicht. Direkte Fragen sind klar und konkret formuliert, während indirekte
Fragen eher indirekt oder verdeckt formuliert sind, um bestimmte Informationen zu
erhalten.
Die geschlossene Frage in einem Fragebogen erlaubt den Befragten, aus einer
vorgegebenen Liste von Antwortmöglichkeiten zu wählen. Dadurch sind die Antworten in
der Regel vollständig und leicht vergleichbar. Allerdings fehlen möglicherweise
Antwortalternativen, die im Voraus nicht berücksichtigt wurden.
Die direkte Frage stellt einen Tatbestand direkt zur Abfrage, während die indirekte Frage
versucht, die gewünschten Informationen über Umwege zu erhalten. Beispielsweise kann
die direkte Frage lauten: "Wer ist Ihr direkter Vorgesetzter?", während die entsprechende
indirekte Frage wäre: "Von wem bekommen Sie Ihre Arbeitsanweisungen?"
Um sicherzustellen, dass die Fragebögen verständlich und eindeutig sind und das gesamte
aufzunehmende Gebiet abdecken, sollten sie vor der Verteilung einem Pretest unterzogen
werden. Dabei testen unabhängige Personen die Fragebögen und geben Feedback, ob alles
klar und angemessen formuliert ist.
Da die Fragebögen von den Mitarbeitern selbst ausgefüllt werden, wirkt sich dies auf den
Betriebsablauf aus. Um eine gleichzeitige Belastung mehrerer Abteilungen zu vermeiden,
kann die Verteilung der Fragebögen über einen bestimmten Zeitraum erfolgen. Allerdings
kann dies zu einer Verringerung der Aktualität der Ergebnisse führen.
Die Qualität der Ergebnisse der Fragebogenmethode hängt maßgeblich von der Gestaltung
der Fragebögen und den Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Untersuchungsteams
und den Mitarbeitern ab. Wenn Misstrauen bei den Mitarbeitern besteht, können die
Angaben auf den Fragebögen möglicherweise ungenau oder verzerrt sein.
Die Fragebogenmethode eignet sich besonders gut für die Aufnahme der
Organisationsstruktur und der Arbeitsabläufe, da den Mitarbeitern ausreichend Zeit
gegeben wird, um ihre Antworten zu überlegen. Jedoch sollten Antworten zu
Arbeitsmengen und -zeiten mit Vorsicht betrachtet werden, da hier bewusste oder
unbewusste subjektive Einflüsse vorliegen können. Zudem besteht die Möglichkeit der
Manipulation, da die Mitglieder des Analyseteams bei der Ist-Aufnahme nicht anwesend
sind. Es ist daher wichtig, die Ergebnisse aus verschiedenen Quellen zu überprüfen und zu
validieren (ERP Management, 2023).
Fokusgruppen
Fokusgruppen bestehen aus einer Gruppe von sechs bis 25 Teilnehmern, deren Ziel es ist,
Informationen über ihre Erfahrungen, Vorlieben, Meinungen und mehr zu einem
bestimmten Thema zu erhalten. Die Teilnehmer können aus den Reihen der Mitarbeiter
oder gegenwärtigen, ehemaligen oder potenziellen Kunden stammen. In Fokusgruppen
liegt die Besonderheit darin, dass die Teilnehmer den Hauptteil des Gesprächs übernehmen
und die Analytiker hauptsächlich zuhören und das Gespräch lenken. Die Auswahl der
Teilnehmer sollte auf einer zufälligen Auswahl von ähnlichen Personen basieren und
keinesfalls den Vorgesetzten der Mitarbeiter (oder im Fall von Kunden, der
Vertriebsleitung) überlassen werden. Die Aussagen der Teilnehmer werden anonym
verwendet, und den Teilnehmern sollte dies unbedingt zugesichert werden.
Es gibt zwei Arten der Beobachtung: die offene Beobachtung und die verdeckte
Beobachtung. Bei der offenen Beobachtung ist für alle Beteiligten erkennbar, dass der
Beobachter als Untersucher auftritt. Im Gegensatz dazu gibt sich der Beobachter bei der
verdeckten Beobachtung nicht zu erkennen. In der Praxis sollte die verdeckte Beobachtung
vermieden werden, da eine Aufklärung notwendig sein kann.
Die Beobachtung kann auch in direkter oder indirekter Form stattfinden. Eine direkte
Beobachtung erfolgt, wenn der Beobachter Zustände und Verhaltensweisen unmittelbar
während ihres Auftretens beobachtet. Hingegen liegt eine indirekte Beobachtung vor, wenn
Schlussfolgerungen aus bestimmten vergangenen Tatsachen gezogen werden,
beispielsweise bei Qualitätskontrollen.
Process Mining und die Verwendung von Auto-ID-Technologien sind zwei automatische
Erhebungsverfahren, die zukünftig eine zunehmend wichtige Rolle spielen könnten,
obwohl ihre praktische Anwendung und Nutzung derzeit noch begrenzt sind. Die
Grundidee hinter dem Process Mining besteht darin, reale Prozesse zu entdecken, auf
Einhaltung von Regeln zu überwachen und zu verbessern. Dies wird erreicht, indem die
Ereignislogdateien von vorhandenen Anwendungssystemen analysiert werden.
Für die Analyse des Istzustandes ist vor allem die automatische Prozessentdeckung von
Interesse, da sie potenziell den Aufwand bei der Erhebung des Istzustandes reduzieren
kann. Die Process Mining-Technik basiert auf der Annahme, dass alle Aktivitäten, die zu
einem bestimmten Fall gehören, in einer Logdatei aufgezeichnet werden können.
Idealerweise werden dabei auch die genutzten Ressourcen, Zeitstempel und verwendete
Datenfelder erfasst.
Situationsanalyse
Die Situationsanalyse bildet eine solide Grundlage für die strategische Ausrichtung eines
Unternehmens. Sie erfordert eine gründliche Untersuchung und Erfassung verschiedener
Aspekte, sowohl intern als auch extern, die das Unternehmen beeinflussen. Im Rahmen der
internen Analyse werden die Stärken und Schwächen des Unternehmens selbst
identifiziert. Dazu zählen beispielsweise die finanzielle Stabilität, das Fachwissen und die
Fähigkeiten der Mitarbeiter, die Effizienz der Prozesse und die bestehende Infrastruktur.
Ebenso werden die bisherigen Erfolge und Misserfolge betrachtet, um Muster und Trends
zu erkennen (Business & Management Akademie, 2023).
Die externe Analyse hingegen konzentriert sich auf die Umwelt, in der das Unternehmen
tätig ist. Hier werden Chancen und Risiken ermittelt, die sich aus dem Marktumfeld, der
Wettbewerbssituation, den wirtschaftlichen Bedingungen, rechtlichen
Rahmenbedingungen, technologischen Entwicklungen und sozialen Trends ergeben. Es ist
wichtig, die Marktdynamik zu verstehen, um mögliche Potenziale zu erkennen und
rechtzeitig auf Herausforderungen reagieren zu können.
Insgesamt ist die Situationsanalyse ein unverzichtbares Instrument für eine langfristig
erfolgreiche Unternehmensführung. Sie bietet Orientierung, fördert eine datengestützte
Entscheidungsfindung und unterstützt die Entwicklung einer effektiven Marketingstrategie,
die den Unternehmenserfolg nachhaltig steigert (Business & Management Akademie,
2023).
Bei der Identifizierung der internen Stärken und Schwächen eines Unternehmens spielen
die "Soft Skills" des Teams eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig, die tiefgreifenden
Stärken und Schwächen ans Licht zu bringen, und dafür ist eine Arbeit in einem
interdisziplinären und vielfältigen Team besonders wertvoll. Durch kreatives
Brainstorming, zum Beispiel in Form eines moderierten Workshops, können eine Vielzahl
von Aspekten auf interner und externer Ebene entdeckt werden.
Die Situationsanalyse im Unternehmenskontext ist untrennbar mit der SWOT-Analyse
verbunden. Ziel einer solchen Analyse ist es, die internen Stärken und Schwächen sowie
die externen Chancen und Risiken zu identifizieren. Doch es reicht nicht aus, nur zu
identifizieren; im Anschluss müssen die gesammelten Daten hinsichtlich ihrer
Auswirkungen auf die Organisation interpretiert werden.
Eine effektive Situationsanalyse erfordert daher eine gründliche Untersuchung und ein
tiefes Verständnis für die beteiligten Elemente. Die Zusammenarbeit in einem vielfältigen
Team ermöglicht es, unterschiedliche Perspektiven und Fachkenntnisse einzubringen, um
ein umfassendes Bild der Unternehmenssituation zu erhalten. Der kreative Austausch und
die offene Diskussion fördern eine datengestützte und realistische Einschätzung der
internen Ressourcen und Fähigkeiten sowie der externen Marktbedingungen und
Herausforderungen.
Abbildung 4: SWOT-Analyse
Quelle: https://swot-analyse.net
Stärken eines Unternehmens liegen vor allem in den besonderen Ressourcen und
Fähigkeiten, die das Team, einschließlich der Führungsebene, mitbringt. Ein Blick auf
erfolgreiche Unternehmen wie Apple oder Google zeigt, dass Innovation und Kooperation
herausstechende Fähigkeiten sind, die sie erfolgreich einsetzen und die zu ihrem Erfolg
beitragen.
Gleichzeitig ist es genauso wichtig, realistisch über die Schwächen des Unternehmens und
des Teams zu reflektieren. Eine ehrliche und klare Betrachtung ohne Schönmalerei ist hier
entscheidend, um konkrete und realistische Fakten zu identifizieren. Fragen wie die
finanzielle Ausstattung des Unternehmens und die Motivation sowie Kreativität des Teams
sind relevante Aspekte, die Aufschluss darüber geben, welche Ziele realistisch sind und
wie sie effizient und effektiv erreicht werden können (Business & Management Akademie,
2023).
Die Analyse von Stärken und Schwächen ermöglicht es, die internen Potenziale und
Herausforderungen zu erkennen und gezielt zu nutzen oder zu verbessern. Es hilft, eine
klare Grundlage für die strategische Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu schaffen.
Unternehmen können auf dieser Grundlage gezielte Investitionen tätigen, Ressourcen
optimal einsetzen und gezielt in die Entwicklung und Stärkung ihrer Fähigkeiten
investieren.
Darüber hinaus ermöglicht die Situationsanalyse auch die Identifizierung externer Chancen
und Risiken. Das Erkennen von Markttrends, Veränderungen in der Kundenpräferenz oder
technologischen Fortschritten sind wichtige Faktoren, um Wachstumschancen zu nutzen
und potenzielle Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen.
Die SWOT-Analyse, die auf der Situationsanalyse aufbaut, bietet einen strukturierten
Rahmen, um die Ergebnisse zu analysieren und strategische Entscheidungen zu treffen. Sie
ermöglicht es, die gesammelten Informationen in eine klare und umsetzbare Richtung zu
lenken und die besten Wege für die Weiterentwicklung des Unternehmens zu finden
(Business & Management Akademie, 2023).
Neben den Chancen können externe Bedingungen auch Bedrohungen und Risiken mit sich
bringen, die das Erreichen der Ziele erschweren oder verhindern können. Die Nachfrage
nach dem Produkt, die Schwankungen der Rohstoffpreise und andere externe Einflüsse
sind entscheidende Aspekte, die den zukünftigen Erfolg des Unternehmens beeinflussen
können.
Es ist daher essentiell, sich stets zwei Fragen zu stellen: Welche Ziele möchtest du mit
deinem Unternehmen erreichen und welche Möglichkeiten bietet dein Unternehmen, diese
Ziele tatsächlich zu erreichen? Die Situationsanalyse dient als Instrument, um die interne
und externe Situation zu verstehen, mögliche Hindernisse zu erkennen und fundierte
Entscheidungen zu treffen, um die Erfolgschancen des Unternehmens zu erhöhen. Eine
kontinuierliche Überwachung und Bewertung dieser Faktoren ist von zentraler Bedeutung,
um auf Veränderungen und Entwicklungen angemessen reagieren zu können und
langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern (Business & Management Akademie, 2023).
Personalbeschaffung
Systematische Einordnung:
Der Bedarf an Beschaffung entsteht, wenn die notwendigen Inputs im Unternehmen nicht
vorhanden sind oder nicht intern produziert werden können. Die betriebliche
Personalbeschaffung befasst sich demnach mit der Gewinnung neuer Mitarbeiter von
externen Quellen.
Die Beschaffung von Personal erfordert eine klare Festlegung des quantitativen,
qualitativen und zeitlichen Personalbedarfs. Obwohl die Bedeutung einer systematischen
Personalplanung nur langsam von der Praxis erkannt wird, ist sie entscheidend. Fehlende
Einschätzungen und Prognosen zum Bedarf verhindern eine gezielte und langfristig
konsistente Beschaffungsstrategie (Arnold & Wächter, 1975, S.1501).
Der Personalbedarf kann entweder durch den Ersatz von ausscheidenden Mitarbeitern
(Ersatzbedarf) oder im Zusammenhang mit Kapazitätserweiterungen (Neubedarf)
entstehen. Die Art des Bedarfs variiert je nach betrieblichen Gegebenheiten, wie den
erbrachten Leistungen, der verwendeten Technologie, der Organisationsstruktur und dem
spezifischen Unternehmensstil (Personalbedarfsplanung). Für den Bedarf, der extern
gedeckt werden muss, ergeben sich spezifische Anforderungen an die Qualifikation der
Arbeitskräfte.
Die Beeinflussung des Personalbedarfs, der extern gedeckt werden muss, kann durch
interne Maßnahmen gesteuert werden. Eine wichtige Verantwortung der Personalpolitik
besteht darin, Möglichkeiten zur internen Deckung des Personalbedarfs zu schaffen und zu
nutzen, um kostenintensive Beschaffungsaktionen zu minimieren. Daher sind interne HR-
Maßnahmen und externe Rekrutierung eng miteinander verknüpft. Beispielsweise können
vakante Stellen durch Schulungen (Personalentwicklung) und Nachfolgeplanung intern
besetzt werden oder durch gezielte personalpolitische Maßnahmen die Fluktuation sinnvoll
reduziert werden (Arnold & Wächter, 1975, S.1502).
Ein zentrales Szenario, das zu einer Verlagerung des Bedarfs führen kann, ist die
Nachfolge- und Laufbahnplanung. Ziel dieses Ansatzes ist es, potenzielle Nachfolger für
Schlüsselpositionen im Unternehmen zu identifizieren und diese gezielt auf künftige
Aufgaben vorzubereiten. Dadurch werden interne Kandidaten geschaffen, die in der Lage
sind, diese Positionen zu besetzen, wenn der Amtsinhaber die Position verlässt. Dies
fördert nicht nur die interne Karriereentwicklung, sondern minimiert auch die
Notwendigkeit, externe Fachkräfte einzustellen.
Die Versetzung von Mitarbeitern innerhalb des Unternehmens kann ebenfalls zu einer
Verlagerung des Bedarfs führen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Personal dorthin zu
verlagern, wo der Bedarf am einfachsten durch externe Quellen gedeckt werden kann. Dies
kann beispielsweise in Bereichen geschehen, in denen spezialisierte externe Expertise
erforderlich ist, während gleichzeitig internes Personal mit breiteren Fähigkeiten in andere
Rollen wechselt.
Insgesamt dienen diese strategischen Maßnahmen dazu, die Abhängigkeit von externen
Quellen zur Deckung des Personalbedarfs zu verringern. Durch die Förderung der internen
Entwicklung von Mitarbeitern, sei es durch Nachfolgeplanung, Ausbildungsprogramme
oder Versetzungen, kann das Unternehmen sein eigenes Potenzial nutzen, um qualifizierte
Fachkräfte für zukünftige Positionen bereitzustellen. Dies trägt nicht nur zur Kontinuität
im Unternehmen bei, sondern ermöglicht auch eine gezieltere Anpassung an die
spezifischen Anforderungen der Organisation.
Personalwerbung
Die Stellenanzeige ist ein besonders bedeutendes Element während der Phase des
Kontaktaufbaus, da sie vielseitig in verschiedenen Medien eingesetzt werden kann. Sie
erfüllt wichtige Funktionen im Prozess der Personalbeschaffung und wird daher von
nahezu allen Unternehmen genutzt. Nur wenige Unternehmen beschränken sich
ausschließlich auf die Auswertung von Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen.
Recruiting-Trends
Jede Epoche hat ihre eigenen Merkmale. In den letzten Jahren haben elektronische Medien
zu einer breiteren Vielfalt von Personalbeschaffungswegen geführt. Es existieren
mittlerweile mehrere Studien, die das Rekrutierungsverhalten von Unternehmen analysiert
haben. Die Ergebnisse variieren in ihrer Ausprägung und Klarheit (Prozentwerte) je nach
Befragungszeitraum, Branche und Unternehmensgröße. Aktuell sind folgende Trends
erkennbar (Recruiting Trends 2010; Robert Half zit. in Personalführung 9/2009, S. 16,
zitiert nach Rohrlack, 2012, S.77f.):
• Die herkömmliche Bewerbungsmappe per Post verliert an Relevanz, während
Bewerbungen per E-Mail, insbesondere über Formularbewerbungen, an Bedeutung
gewinnen.
• Die firmeneigene Webseite hat sich für viele Unternehmen mittlerweile als das
meistgenutzte Instrument im Recruiting erwiesen. Darauf folgen mit annähernd
gleicher Häufigkeit Internet-Jobbörsen und Anzeigen in gedruckten Medien.
• Ein beträchtlicher Teil der Unternehmen gewinnt neue Mitarbeiter durch
Initiativbewerbungen.
• Ein geringerer Anteil der befragten Unternehmen sieht den Nutzen von sozialen
Netzwerken als Erleichterung bei der Personalbeschaffung.
Es gibt verschiedene Medien oder Werbeträger, die zur Übermittlung der Werbebotschaft
genutzt werden können (Arnold & Wächter, 1975, S.1507):
Jegliche Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe oder Branche, werden in Zukunft
elektronische Medien im Personalbeschaffungsprozess einsetzen müssen, sofern sie das
Ziel verfolgen, junge Menschen für sich zu gewinnen. Jüngere Generationen, wie die
Generation Y oder die Digital Natives, wachsen typischerweise mit dem Internet und
seinen Entwicklungen auf (Parment, A., 2009, zitiert nach Rohrlack, 2012, S.78). Daher
unterscheidet sich ihre Mediennutzung grundlegend von den älteren Generationen. Junge
Menschen agieren im Internet nicht nur als passive Konsumenten, sondern auch aktiv, etwa
in sozialen Netzwerken. Aufgrund ihrer Mediennutzung werden sie oft von traditionellen
Methoden der Personalbeschaffung nicht erreicht. Beispielsweise betrachten viele Jüngere
Zeitungen nicht mehr als bedeutendes Medium. Klassische Stellenanzeigen in gedruckten
Medien könnten daher an Relevanz verlieren (Bernauer, D. et al., 2011, S. 23, zitiert nach
Rohrlack, 2012, S.78). Dieses veränderte Mediennutzungsverhalten erfordert eine
Neuausrichtung vieler Unternehmen und Personalverantwortlicher, wenn sie nicht im
Wettbewerb um geeignete, insbesondere junge, Mitarbeiter ins Hintertreffen geraten
möchten (Rohrlack, 2012, S.78).
Entgeltpolitik
Die Entgeltpolitik umfasst sämtliche Maßnahmen, die ein Unternehmen dem Mitarbeiter
als Gegenleistung für dessen Arbeitsleistung anbietet. Hierbei lassen sich zwei
Hauptbereiche unterscheiden: die Vergütung und die nicht-finanziellen Leistungen des
Unternehmens (Arnold & Wächter, 1975, S.1507).
Vergütung
Die Lohn- und Gehaltspolitik umfasst Maßnahmen, die die absolute und relative Höhe der
Entlohnung, die Lohnsätze, die Art der Entlohnung sowie die Auszahlungsmodalitäten von
Löhnen und Gehältern betreffen. Eine allgemeine Aussage zur Effektivität monetärer
Anreize lässt sich nicht pauschal treffen.
Die Handlungsspielräume sind besonders im tariflichen Umfeld begrenzt. Tarifliche Löhne
und Gehälter stellen verbindliche Mindestgrenzen dar. Innerhalb des unternehmensinternen
Gehaltsgefüges bleibt dem Unternehmen nur ein begrenzter Handlungsspielraum bei der
Personalbeschaffung. Im außertariflichen Bereich wird das Einstiegsgehalt weitgehend
durch Verhandlungen bestimmt. Der Verhandlungsspielraum orientiert sich an den
Erwartungen des Unternehmens und der Bewerber. Das konkrete Gehalt innerhalb dieser
Spanne wird durch die Verhandlungsmacht der Parteien festgelegt.
Eine flexible Arbeitszeitregelung, wie Gleitzeit oder Teilzeitarbeit, bietet den Mitarbeitern
mehr Freiheit bei der Gestaltung ihrer Arbeit. Die Regelung des Urlaubsanspruchs
ermöglicht den Mitarbeitern eine ausgewogene Work-Life-Balance. Die Förderung von
beruflichem Aufstieg und Karriereplanung signalisiert Mitarbeitern langfristige
Entwicklungsmöglichkeiten. Soziale Leistungen wie Altersvorsorge, Bonuszahlungen,
Fürsorgeleistungen, Gesundheitsförderung, kulturelle Angebote und
Mitarbeiterauszeichnungen tragen zur Mitarbeiterzufriedenheit bei.
Der direkte Beschaffungsweg tritt in Erscheinung, wenn der Betrieb eigenständig und ohne
Intermediäre direkt mit potenziellen Bewerbern in Kontakt tritt. Hierbei ist der Betrieb
dafür verantwortlich, die Kommunikationsarten und -wege sowie die Möglichkeiten zur
Erreichung bestimmter Zielgruppen festzulegen.
Wenn ein Betrieb externe Akteure zur Kontaktaufnahme mit möglichen Bewerbern
einsetzt, spricht man von einem indirekten Beschaffungsweg. Die Gründe für diese Wahl
können vielfältig sein, wie mangelnde Marktkenntnis, unzureichende interne Strukturen
oder der Wunsch nach Anonymität, ohne auf Chiffre-Anzeigen zurückzugreifen. In
solchen Fällen können staatliche oder nicht-staatliche Organisationen eingeschaltet
werden, um die Verbindung herzustellen (Arnold & Wächter, 1975, S.1508f.).
Public-Relations-Politik
Die bereits angesprochene Personalwerbung hat einen gezielten Fokus auf die Suche nach
Personal in konkreten Beschaffungsfällen. Im Gegensatz dazu verfolgt die PR-Politik im
Kontext der Personalbeschaffung das Ziel, das Unternehmen als Ganzes bekannt zu
machen. Dabei steht im Vordergrund, in der Öffentlichkeit für das Unternehmen als
attraktiven Arbeitgeber zu werben, ohne direkt auf eine bestimmte Stellenbesetzung Bezug
zu nehmen (Arnold & Wächter, 1975, S.1509).
Das Image als Arbeitgeber ist eng mit anderen Aspekten des Unternehmensimages
verwoben. Beispielsweise kann das Image eines Produkts Auswirkungen auf die
Arbeitsplatzwahl eines potenziellen Mitarbeiters haben. Die Pflege des Arbeitgeberimages,
die darauf abzielt, die Meinung der Mitarbeiter positiv zu beeinflussen, gewinnt daher
innerhalb der Personalbeschaffungspolitik eine entscheidende Bedeutung. Besonders in
wettbewerbsintensiven Arbeitsmärkten, in denen Mitarbeiter viele Auswahlmöglichkeiten
haben, kann das Image des Unternehmens als Arbeitgeber oft den Ausschlag geben
(Arnold & Wächter, 1975, S.1509f.).
Der Auswahlprozess
Der nächste Schritt bei der Rekrutierung ist die Auswahl neuer Mitarbeiter
(Personalauswahl). Dieses Auswahlverfahren ist unabhängig von der Anzahl der
Bewerbungen erforderlich. Auch bei nur einem Bewerber gilt es zu prüfen, ob die
persönlichen Fähigkeiten dieser Person zu den Stellenanforderungen passen. Dazu gehört
insbesondere bei Positionen mit Aufstiegschancen die Beurteilung des Potenzials des
Bewerbers (Arnold & Wächter, 1975, S.1510).
Der Auswahlprozess lässt sich in vier aufeinanderfolgende Phasen unterteilen (Arnold &
Wächter, 1975, S.1510f.):
1. Phase: Bewertung der Bewerbungsunterlagen. Bereits in dieser Phase können
offensichtlich ungeeignete Bewerber ausgeschieden werden. Zu den
Informationsquellen gehören vor allem das Bewerbungsschreiben, Lichtbilder,
Schul- und Berufszeugnisse, Lebensläufe, firmeneigene Personalbögen,
Referenzen, ärztliche Unterlagen und polizeiliche Führungszeugnisse.
2. Phase: Feststellung des Fähigkeitsprofils. Es stehen zahlreiche Methoden zur
Verfügung, um individuelle Eigenschaften und Fähigkeiten zu analysieren. Hierbei
wird grundlegend zwischen folgenden Ansätzen unterschieden:
- Psychologische Tests (z.B. Intelligenztests)
- Vorstellungsgespräche
- Gutachten (Arbeitsproben, Gesundheitszustand usw.)
- Die Bewertungsmethoden liefern oft nur teilweise Informationen, die allein keine
umfassende Beurteilung des Bewerbers ermöglichen.
3. Phase: Feststellung der Eignung. Durch den Vergleich der geforderten
Anforderungen mit den individuellen Fähigkeiten lässt sich eine Beurteilung der
Eignung der Bewerber für die Position treffen. Obwohl eine exakte Messung der
Eignung möglicherweise schwierig ist, können aus den relativen Unterschieden
eine Rangfolge der Bewerber abgeleitet werden.
4. Phase: Einstellungsentscheidung. Basierend auf der festgelegten Rangfolge wird
das Unternehmen versuchen, den am besten geeigneten Bewerber zu gewinnen.
Wenn eine Einigung über die Einstellungsmodalitäten erzielt werden kann, endet
der Beschaffungsprozess mit der Einstellung dieses Bewerbers
(Personaleinstellung).
Entscheidungsfindung im Auswahlprozess
Die zweite Grundlage für die Entscheidung bildet das Qualifikations- oder Fähigkeitsprofil
des Bewerbers, das mittels verschiedener Auswahlverfahren erstellt wird. Die endgültige
Auswahlentscheidung basiert auf einem Abgleich zwischen dem Anforderungsprofil und
dem Fähigkeitsprofil. Das Ergebnis ist das Eignungsprofil, das zeigt, inwieweit ein
Bewerber die Anforderungen erfüllt. Hierbei werden die Anforderungen des Arbeitsplatzes
mit den Qualifikationen oder Kompetenzen des Bewerbers verglichen. Durch diesen
Abgleich wird deutlich, in welchem Maße ein Bewerber die Anforderungen erfüllt
(Rohrlack, 2012, S.142).
5. Rekrutierungsorganisation
Eine konkrete Rekrutierungsmaßnahme wird von der Personalabteilung auf Basis der von
der Bedarfserfassung übermittelten sogenannten Personalbedarfe durchgeführt. Diese
Anfrage muss die für die Beschaffung notwendigen Informationen, einschließlich einer
Stellenbeschreibung, enthalten.
Die Rolle der Personalabteilung kann sich auf die Unterstützung und Durchführung von
Einkäufen beschränken. Allerdings kann die Personalabteilung einen erheblichen Einfluss
auf die Auswahl nehmen, indem sie einen spezifischen Auswahlprozess entwickelt und
insbesondere die Bewerbungen vorab prüft, auch wenn die endgültige Entscheidung beim
zukünftigen Vorgesetzten des Kandidaten liegt. Hier kann es zu typischen
Kooperationsproblemen zwischen Mitarbeitern und Fachabteilungen kommen. Um die
Konsistenz der Einstellungsrichtlinien mit den Unternehmensrichtlinien sicherzustellen,
muss der organisatorische Einfluss der Personalabteilung sichergestellt werden. Die
Einrichtung einer eigenen Personalbeschaffungsabteilung innerhalb der Personalabteilung
hängt von der Bedeutung des Einkaufs im Verhältnis zu anderen HR-Aufgaben ab (Arnold
& Wächter, 1975, S.1511f.).
Vor dem eigentlichen Eintritt eines neuen Mitarbeiters in das Unternehmen wird eine
sorgfältige Vorbereitung erforderlich, um sicherzustellen, dass der Einstieg reibungslos
verläuft und der neue Mitarbeiter von Anfang an effektiv arbeiten kann. Dieser Prozess
umfasst verschiedene Schritte, die im Folgenden näher erläutert werden (Fliegen, 2020,
S.169f.):
Ein zentraler Schritt ist der Kontakt mit dem Bewerber vor seinem Eintritt. Hierbei geht es
darum, die letzten Details zu klären und eventuelle Fragen des neuen Mitarbeiters zu
beantworten. Zusätzlich bietet dieser Kontakt die Gelegenheit, den Bewerber über aktuelle
Entwicklungen im Unternehmen zu informieren, um einen aktuellen Überblick über die
Lage und die laufenden Projekte zu geben.
Die interne Vorbereitung spielt eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass der neue
Mitarbeiter sofort produktiv arbeiten kann. Dazu gehört die Bereitstellung der benötigten
IT-Ausstattung und Zugänge, wie Laptop, Mobiltelefon und Zugriffsberechtigungen für
verschiedene Systeme. Auch die Einrichtung des Arbeitsplatzes selbst sowie die
Bereitstellung von Materialien wie Visitenkarten, Schlüsseln oder auch Blumen tragen
dazu bei, dem neuen Mitarbeiter einen angenehmen Start zu ermöglichen.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Zusammenstellung eines Welcomepakets. Dieses
enthält alle relevanten Informationen, die der neue Mitarbeiter benötigt, um sich im
Unternehmen zurechtzufinden. Hierzu gehören unter anderem ein Organigramm, das die
Unternehmensstruktur verdeutlicht, Informationen über die Geschäftsführung und das
Management, Produktinformationen, Unternehmenszahlen wie Mitarbeiteranzahl und
Umsatz, die Stellenbeschreibung des neuen Mitarbeiters sowie Anleitungen zur Software
und Technik. Auch Informationen zur Arbeitsplatzsicherheit, zur Kleiderordnung, zur
Kantine sowie zu den Unternehmenswerten und der Kultur sollten Teil des Pakets sein.
Um einen reibungslosen Einstieg zu gewährleisten, ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter
über den neuen Kollegen informiert werden. Diese Information kann intern verbreitet
werden, um Kollegen auf den Neuzugang vorzubereiten. Bei Bedarf kann auch eine
entsprechende Ankündigung an Kunden erfolgen, insbesondere wenn der neue Mitarbeiter
in kundennahen Bereichen tätig ist.
Insgesamt bildet dieser vorbereitende Prozess die Grundlage für einen gelungenen Start
des neuen Mitarbeiters im Unternehmen. Die sorgfältige Planung und Umsetzung dieser
Schritte tragen dazu bei, dass der Mitarbeiter schnell und effektiv seinen Beitrag leisten
kann und sich gleichzeitig willkommen und gut unterstützt fühlt.
Der erste Tag beginnt mit einem herzlichen Willkommensgruß, bei dem der Mitarbeiter
sich in seiner neuen Arbeitsumgebung willkommen fühlen soll. Ein anschließender
Rundgang durch das Unternehmen ermöglicht es dem neuen Mitarbeiter, sich bei
wichtigen Stellen wie dem Personalbüro, der IT-Abteilung, der Buchhaltung sowie dem
Betriebs- oder Personalrat vorzustellen. Auch ein Treffen mit dem Betriebsarzt kann Teil
dieses ersten Einblicks sein, um sicherzustellen, dass der Mitarbeiter in einer gesunden
Umgebung arbeitet (Fliegen, 2020, S.170).
Ein Treffen mit dem direkten Vorgesetzten und dem Team ist ebenfalls ein wesentlicher
Schritt am ersten Tag. Dieses Treffen ermöglicht es dem neuen Mitarbeiter, sein Team
kennenzulernen, sich vorzustellen und erste Kontakte zu knüpfen. In diesem Rahmen wird
auch der Einarbeitungsplan besprochen, der die Struktur für die kommenden Wochen und
Monate festlegt. Der Mitarbeiter hat die Gelegenheit, seinen Arbeitsplatz zu entdecken und
sich mit seiner unmittelbaren Umgebung vertraut zu machen (Fliegen, 2020, S.170).
Ein weiterer wichtiger Punkt am ersten Tag ist ein gemeinsames Mittagessen mit dem
Paten oder "Buddy", der als Ansprechpartner und Unterstützung während der
Einarbeitungsphase dient. Dieses informelle Treffen erleichtert den Einstieg und bietet
Raum für Fragen und Austausch.
Während der ersten Woche steht ein Startmeeting mit dem Vorgesetzten auf dem
Programm, in dem Aufgaben und Ziele des neuen Mitarbeiters besprochen werden. Dieses
Meeting hilft, die Erwartungen des Unternehmens zu klären und die Ausrichtung der
Arbeit festzulegen. Der Mitarbeiter beginnt auch damit, das Unternehmen besser
kennenzulernen, einschließlich seiner Produkte, Technologien und Prozesse. Die
Informationen aus dem Welcomepaket werden vertieft, und erste Schulungen werden
durchgeführt, um dem Mitarbeiter das notwendige Rüstzeug für seine Aufgaben zu geben.
Termine mit Kollegen und internen Abteilungen helfen dabei, das Netzwerk im
Unternehmen aufzubauen und die Zusammenarbeit zu fördern (Fliegen, 2020, S.170).
Im ersten Monat findet ein Abgleich der Ziele und Aufgaben mit dem Vorgesetzten statt,
um sicherzustellen, dass der Mitarbeiter auf dem richtigen Weg ist. Dabei wird auch der
Bedarf an weiteren Schulungen ermittelt, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu
gewährleisten. Termine mit externen Partnern wie Kunden, Lieferanten oder anderen
Geschäftspartnern können den Horizont des Mitarbeiters erweitern.
Im Laufe des ersten Quartals werden der bisherige Onboarding-prozess ausgewertet und
bei Bedarf angepasst, um sicherzustellen, dass er effektiv bleibt. Ein wichtiger Aspekt ist
das gegenseitige Feedback zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter, um
Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und die Zusammenarbeit zu optimieren
(Fliegen, 2020, S.170).
Vor dem Ende der Probezeit steht ein Statusgespräch an, in dem der bisherige Verlauf
bewertet wird und Zukunftspläne besprochen werden. Dieser umfassende Onboarding-
Prozess soll sicherstellen, dass der neue Mitarbeiter nicht nur erfolgreich integriert wird,
sondern auch auf lange Sicht eine wertvolle Rolle im Unternehmen einnehmen kann.
Nach Abschluss der Probezeit sollte die reibungslose Integration des Mitarbeiters in eine
strukturierte Personalentwicklung oder bestehende Programme für das Talentmanagement
übergeleitet werden (Fliegen, 2020, S.170).
Diese Kennzahlen sind in erster Linie dazu da, den Erfolg im Personalmanagement zu
messen und bieten die Möglichkeit, jene Metriken zu identifizieren, die speziell auf das
individuelle Geschäftsmodell zugeschnitten sind. Sie ermöglichen eine detaillierte Analyse
und Interpretation der gesammelten Daten und zeigen, wie diese zueinander in Beziehung
stehen.
Die Bedeutung der Personalkennzahlen erstreckt sich über alle Hierarchieebenen innerhalb
eines Unternehmens. Sie bieten wertvolle Einblicke in die Produktivität der Mitarbeiter
und können beispielsweise den Umsatz pro Mitarbeiter quantifizieren.
Ein Key Performance Indicator (KPI) ist eine Messgröße, mit der der Fortschritt bei
wichtigen Zielen oder Erfolgsfaktoren bewertet werden kann. Im Bereich des
Personalwesens gehören dazu beispielsweise die Dauer bis zur Einstellung von neuen
Mitarbeitern, der Krankenstand oder die Anzahl der geleisteten Überstunden (Key
Performance Indicator (KPI), 2023).
Der Begriff "Key Performance Indicator" (KPI) bezieht sich auf Messgrößen, anhand derer
der Fortschritt in Bezug auf wichtige Ziele und Erfolgsfaktoren bewertet werden kann. Im
Kontext von Start-ups ist es entscheidend, dass diese Kennzahlen effizient und für Berater
sowie Investoren transparent sind. Sie sollten dazu beitragen, fundierte strategische
Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig stets aktuell sein, um die Entwicklung des
Geschäftsmodells voranzutreiben (Georg, 2019, S.5f.).
Jedes Unternehmen, insbesondere Start-ups, muss sein eigenes Set von Kennzahlen
entwickeln, da verschiedene Geschäftsmodelle unterschiedliche Wertschöpfungsketten
haben. Von Bedeutung sind Kennzahlen, die beispielsweise diejenigen Kundengruppen
identifizieren, die über den gesamten Kundenlebenszyklus hinweg einen positiven
Deckungsbeitrag erzielen. Um solche Zielgruppen zu erkennen, können Analysen wie die
Lifetime Value-Betrachtung, Wiederbestellraten, Akquisitionskosten und Kundenbindung
herangezogen werden (Georg, 2019, S.5f.).
Bereits in der Forschungs- und Entwicklungsphase, die vor der offiziellen Gründung eines
Unternehmens (in der sogenannten Seed-Phase) liegt, gewinnen operative Kennzahlen an
Bedeutung. Sie ermöglichen Rückschlüsse auf das zu erwartende Umsatz- und
Gewinnpotenzial. Komplexere Controllingsysteme sind für junge Unternehmen in dieser
Anfangsphase oft zu aufwändig und scheitern häufig an den erforderlichen Ressourcen.
Erst in der Wachstums- und Skalierungsphase sollte ein individuelles und effizientes
Kennzahlen-Set entwickelt und erweitert werden. Hierbei steht nicht die Menge, sondern
die Qualität der Kennzahlen im Vordergrund. Es ist entscheidend, diejenigen Indikatoren
zu identifizieren, die für die Erfolgsmessung der Unternehmensperformance relevant sind
(Georg, 2019, S.5f.).
Ein wesentlicher Bestandteil eines effektiven Controllings ist ein internes Frühwarnsystem.
Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, die die Konzentration auf KPIs hinterfragen, da oft
die Verknüpfung zu Unternehmensstrategie fehlt. Letztendlich sollten Management- und
Kontrollsysteme in Start-ups schrittweise aufgebaut werden, je nach den jeweiligen
Anforderungen und in unterschiedlichem Maße an Komplexität. Die Identifizierung der für
das Unternehmen relevanten Indikatoren zur Erfolgsmessung ist von entscheidender
Bedeutung (Georg, 2019, S.6).
Arbeitsausfälle
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Überstunden
Die Anzahl der Überstunden ist eine wichtige Personalmetrik aus verschiedenen Gründen.
Es ist jedoch entscheidend, diese Kennzahl je nach Kontext korrekt zu interpretieren. Ein
plötzlicher und unerwarteter Anstieg der Überstunden kann beispielsweise auf ein
vorübergehend höheres Auftragsvolumen zurückzuführen sein. Langfristig hohe
Überstunden können hingegen auf starkes Engagement der Mitarbeiter hindeuten, aber
auch ineffiziente Arbeitsprozesse oder einen Mangel an qualifiziertem Personal
widerspiegeln. Es ist wichtig zu beachten, dass exzessive Überstunden möglicherweise
nicht mit Ihrer definierten Unternehmensphilosophie in Einklang stehen, beispielsweise im
Hinblick auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Darüber hinaus können übermäßige
Überstunden zu Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern führen, was sich in der Regel negativ
auf die Produktivität auswirkt.
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Wenn die Anzahl der Überstunden über einen längeren Zeitraum hinweg signifikant hoch
ist, sollten Sie eine eingehende Analyse durchführen. Die negativen Auswirkungen, wie
verpasste Aufträge oder Projekte aufgrund von Personalmangel oder unzufriedenen
Mitarbeitern, sind nur zwei Beispiele (Personalkennzahlen & HR KPIS im Überblick).
Dieses HR-KPI-Beispiel legt den Fokus auf die Rendite von Investitionen in Schulungen
und Weiterbildung. Die Personalmetrik ist hilfreich, um fundierte Entscheidungen in
Bezug auf potenzielle Schulungsmaßnahmen für die Belegschaft zu treffen. Wenngleich
die exakte Quantifizierung in der Unternehmenspraxis eine Herausforderung darstellt, kann
eine annähernde Ermittlung erfolgen. Abhängig von Geschäftsmodell und Branche
könnten sich positive Effekte beispielsweise durch nachweisbare Steigerungen der
Effektivität, höhere Stundensätze oder zusätzliche Aufträge und Projekte aufgrund der neu
erworbenen Qualifikationen des Teams zeigen. Zudem sind umfangreiche
Weiterbildungsmaßnahmen oft ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers für
viele Mitarbeiter.
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Die Bewertung der Schulungsmöglichkeiten ist für jeden Mitarbeiter individuell. Es sollte
sicherstellen, dass diese Maßnahmen einen messbaren Nutzen für das Unternehmen
bringen (Personalkennzahlen & HR KPIS im Überblick).
Mitarbeiterproduktivität
Die Kennzahl zur Mitarbeiterproduktivität ist äußerst interessant und sollte idealerweise
alle relevanten quantitativen und qualitativen Aspekte der geleisteten Arbeit abdecken. In
der Unternehmenspraxis wird oft auf "Overall Labor Effectiveness" (OLE)
zurückgegriffen, wobei die Berechnung die geplante Verfügbarkeit, die tatsächliche
Arbeitszeit, die quantitative Menge der hergestellten Produkte/Dienstleistungen und die
Qualität der Ergebnisse berücksichtigt. Obwohl es sich um einen produktionsorientierten
Ansatz handelt, kann er mit entsprechenden Anpassungen auch in anderen Branchen oder
Sektoren eingesetzt werden (Personalkennzahlen & HR KPIS im Überblick).
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Ein höherer Prozentsatz deutet auf eine bessere Produktivität hin. Passen Sie die OLE an
Ihre individuellen Anforderungen an und überwachen Sie Ihre definierten Ziele
(Personalkennzahlen & HR KPIS im Überblick).
Mitarbeiterzufriedenheit
Diese Personal-Kennzahl sollte keinesfalls in Zeiten von Fachkräftemangel und dem damit
verbundenen "War for Talents" vernachlässigt werden. Insbesondere für
Nachwuchsfachkräfte spielen bei der Wahl des Arbeitsplatzes nicht nur finanzielle
Aspekte, sondern auch eine ausgewogene Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeitmodelle,
die Möglichkeit des Homeoffice und eine nachhaltige sowie soziale Unternehmenskultur
eine bedeutende Rolle. Unternehmen sollten diesen Anforderungen gerecht werden,
insbesondere wenn sie begehrte Fachkräfte langfristig binden möchten. Zur quantitativen
Bewertung Ihrer Maßnahmen in diesem Bereich ist es empfehlenswert, regelmäßige
Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit durchzuführen. Als Beispiel könnte der Net
Promoter Score (NPS) genutzt werden, wie in der Grafik links dargestellt.
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Die Höhe der Kosten für Neueinstellungen in Bezug auf verschiedene Senioritätsstufen
Die Berechnung der durchschnittlichen Kosten pro Neueinstellung ist eine vergleichsweise
einfache HR-Kennzahl. Die Bedeutung dieser Kennzahl steigt, wenn der KPI nach
verschiedenen Kriterien gefiltert wird, wie zum Beispiel nach Seniorität oder
Geschäftsbereichen. In unserem visuellen Beispiel wird klar, dass die Kosten für
Neueinstellungen von Junioren oder Berufseinsteigern erheblich niedriger ausfallen als die
von erfahrenen Fachkräften oder Seniors, was in den meisten Branchen zutreffen sollte.
Zusätzlich ist es sinnvoll, die Kosten pro Neueinstellung für verschiedene Jobplattformen
oder Rekrutierungsmaßnahmen zu vergleichen, um Ihr Budget effizient zu verteilen.
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Time-To-Fill
Unsere nächste Vorlage für Personalmetriken ist von großer Bedeutung, um die Effizienz
Ihres Rekrutierungsprozesses zu messen. Sie liefert Informationen darüber, wie lange es im
Durchschnitt dauert, eine offene Stelle mit einem passenden Kandidaten zu besetzen. Dies
ist insbesondere vor dem Hintergrund interessant, dass in der Unternehmenspraxis
unbesetzte Stellen jeden Tag Kosten verursachen. Die genaue Festlegung, wann und wie
genau diese Zeitspanne berechnet wird, sollte individuell nach Ihren Anforderungen
erfolgen, beispielsweise ob der Suchprozess theoretisch mit der Unterzeichnung des
Arbeitsvertrags oder erst am ersten tatsächlichen Arbeitstag endet.
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Die Dauer zur Besetzung offener Stellen sollte für schwer zu besetzende Positionen
(Positionen, für die es nur wenige geeignete Bewerber auf dem Markt gibt) im
Allgemeinen länger sein als für leicht zu besetzende Stellen. Kontinuierlich hohe Werte für
verschiedene offene Positionen deuten daher eher auf einen ineffizienten
Rekrutierungsprozess hin (Personalkennzahlen & HR KPIS im Überblick).
Mitarbeiterbeurteilung
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Je individueller und präziser Ihr Mitarbeiterbewertungssystem ist, desto größer ist das
Potenzial dieses KPIs im Personalwesen (Personalkennzahlen & HR KPIS im Überblick).
Mitarbeiter Fluktuationsrate
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Ihr Ziel sollte eine möglichst geringe Fluktuationsrate sein, da dies sich positiv auf Ihre
Rekrutierungskosten auswirken wird. Bei sehr hohen Fluktuationsraten (z. B. über 50% pro
Jahr) ist es dringend erforderlich, die zugrunde liegenden Ursachen zu ermitteln
(Personalkennzahlen & HR KPIS im Überblick).
Talent-Fluktuationsrate
Eine hohe Fluktuationsrate kann besonders problematisch sein, wenn es um die Besetzung
von Stellen geht, die schwer zu füllen sind. In der Regel handelt es sich dabei um Talente,
wie Nachwuchsfachkräfte, sowie hochqualifizierte Fachkräfte, wie Professionals. Hohe
Fluktuation bedeutet nicht nur hohe Rekrutierungskosten, sondern betrifft in der Regel
auch Schlüsselpositionen im Unternehmen, die von einer langfristigen Mitarbeiterbindung
profitieren würden. Daher ist es sinnvoll, diese Aspekte mithilfe von Datenanalyse-
Software genauer zu untersuchen. In unserem visuellen Personal-KPI-Beispiel haben wir
dies für Nachwuchsfachkräfte in verschiedenen Unternehmensbereichen veranschaulicht.
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Geschlechterverhältnis
In vielen Unternehmen bleibt das Geschlechterverhältnis immer noch ein sensibles Thema.
Insbesondere in leitenden Positionen und im Top-Management wird die Geschlechterquote
weiterhin intensiv diskutiert. Natürlich sind einige Branchen nach wie vor von einem
Geschlecht dominiert, wie beispielsweise die IT und Technik durch Männer oder die
Pflege durch Frauen. Dennoch entwickelt sich unsere Gesellschaft stetig weiter, und
traditionelle Geschlechterrollen verschwinden zunehmend. Dies sollten Sie in Ihrer
Rekrutierungsstrategie berücksichtigen. Möglicherweise ist eine auf Frauen ausgerichtete
Rekrutierungsmaßnahme in einem von Männern dominierten Arbeitsbereich eine geeignete
Option, um sich von Mitbewerbern abzuheben.
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
Es gibt keinen allgemein gültigen Zielwert für das Geschlechterverhältnis. Viele Studien
haben jedoch gezeigt, dass ein ausgewogenes Verhältnis in nahezu allen Arbeitsbereichen
am erfolgreichsten ist (Personalkennzahlen & HR KPIS im Überblick).
Betriebszugehörigkeit
Unser letzter Personal-KPI betrachtet die Dauer der Betriebszugehörigkeit. Die genaue
Berechnung dieser Kennzahl ist in verschiedenen Fällen von großer Bedeutung sowohl für
Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Die Betriebszugehörigkeitsdauer kann
beispielsweise Auswirkungen auf Kündigungsfristen, die Anzahl der Urlaubstage,
Sonderzahlungen oder Abfindungen haben. Neben der Bedeutung für diese administrativen
und rechtlichen Bereiche ist dieser KPI auch für Ihre Personalplanung von Interesse. Eine
detaillierte Analyse der Wechselwirkungen mit anderen Personalkennzahlen wie der
Fluktuationsrate, der Mitarbeiterbeurteilung und der Mitarbeiterzufriedenheit ist ebenfalls
sinnvoll.
Leistungskennzahlen / Empfehlungen
In der Regel sind Mitarbeiter umso zufriedener mit ihrer Arbeit und ihrem Arbeitgeber, je
länger sie im Unternehmen bleiben. Besonders in Schlüssel- und Führungspositionen
sollten Sie eine gewisse personelle Kontinuität anstreben (Personalkennzahlen & HR KPIS
im Überblick).
Die Analyse beginnt mit der Feststellung, dass klare Zielsetzungen und Strategien,
Kompetenzmanagement, kontinuierliche Schulung und Entwicklung, Teamarbeit und
effektive Kommunikation die Grundlagen für eine effiziente Personalressourcennutzung
bilden. Darüber hinaus wird betont, wie Technologie und Automatisierung,
Zeitmanagement, klare Prozesse und Richtlinien, Messung und Überwachung,
Outsourcing, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, Feedback-Systeme, Flexibilität und
Partnerschaften zur Steigerung der Ressourceneffizienz beitragen können.
Eine klare Zielsetzung und Strategie sind der Ausgangspunkt für eine effiziente
Ressourcennutzung. Definieren Sie genau, welche Ziele Ihr Sozialunternehmen erreichen
möchte, und stellen Sie sicher, dass diese Ziele im Einklang mit Ihrer Mission und Vision
stehen. Dies ermöglicht es, Ressourcen gezielt auf die Prioritäten auszurichten, wodurch
Verschwendung vermieden wird. Eine gut durchdachte Strategie hilft dabei, den Fokus zu
behalten und unnötige Ablenkungen zu vermeiden.
Kompetenzmanagement:
Mitarbeiter, die ständig lernen und sich weiterentwickeln, sind wertvolle Ressourcen.
Investieren Sie in Schulungsprogramme und Weiterbildungsmaßnahmen, um
sicherzustellen, dass Ihre Mitarbeiter über die neuesten Fähigkeiten und Kenntnisse
verfügen. Dies ermöglicht es Ihrem Team, Herausforderungen effektiver zu bewältigen
und Innovationen voranzutreiben.
Effizienz wird oft durch reibungslose Teamarbeit und klare Kommunikation erreicht.
Schaffen Sie eine Unternehmenskultur, in der Mitarbeiter offen Ideen und Informationen
teilen können. Dies reduziert Doppelarbeit, verhindert Missverständnisse und fördert die
Zusammenarbeit, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
Zeitmanagement:
Effektives Zeitmanagement ist entscheidend für die Produktivität. Ermutigen Sie Ihre
Mitarbeiter, Zeitmanagement-Techniken zu nutzen, um Aufgaben effizient zu organisieren
und Prioritäten zu setzen. Dies hilft, Engpässe zu vermeiden und sicherzustellen, dass
wichtige Aufgaben rechtzeitig erledigt werden.
Implementieren Sie Leistungsindikatoren (KPIs) und messen Sie regelmäßig die Effizienz
Ihrer Ressourcennutzung. Analysieren Sie die Daten, um Bereiche zu identifizieren, in
denen Verbesserungen erforderlich sind, und passen Sie Ihre Strategie entsprechend an.
Flexibilität:
In einer sich ständig verändernden Umgebung ist Flexibilität unerlässlich. Seien Sie bereit,
Ihre Ressourcennutzung je nach Bedarf anzupassen und auf sich ändernde Anforderungen
zu reagieren. Eine flexible Arbeitsweise ermöglicht es Ihrem Unternehmen, effizienter auf
Herausforderungen und Chancen zu reagieren.
Für die Zukunft gibt es eine Vielzahl von Herausforderungen und Chancen im Bereich der
Ressourceneffizienz in Sozialunternehmen. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass es
zahlreiche Möglichkeiten gibt, die Effizienz weiter zu steigern und gleichzeitig soziale und
Umweltauswirkungen zu maximieren.
Politik und Regulierung: Die Rolle der Politik und Regulierung bei der Förderung
von Ressourceneffizienz ist von entscheidender Bedeutung. In der Zukunft könnten
verstärkte politische Anreize und Vorschriften den Übergang zu nachhaltigeren
Praktiken beschleunigen.
Vielfalt und Inklusion: Wie können Sozialunternehmen sicherstellen, dass sie von
einer diversifizierten Belegschaft profitieren? Wie kann Vielfalt zur Steigerung der
Effizienz beitragen?
Literaturverzeichnis
Ag, H. (2023, 24. Oktober). Personalkennzahlen 2023: Die Top-KPIs erfassen &
optimieren. Harbinger-
consulting.com. https://www.harbinger-consulting.com/blog/personalkennzahlen/
Arnold, U. (2015). Personalbeschaffung (Wächter H., Übers.). Universitätsbibliothek der
Universität Stuttgart. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:93-opus-101374
ERP Management. (2023, 28. Juni). Vorgehen bei der Istanalyse - ERP
Management. https://erp-management.de/themen/erp-auswahl/artikel/vorgehen-bei-
der-istanalyse/
Georg, S. (2019). Key Performance Indicators für junge Unternehmen : Die Steuerung von
Start-ups anhand kritischer Erfolgsfaktoren. In essentials. Springer Fachmedien
Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27546-4