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J. S.

Bach
Ich bin vergnüg t ...
Kantaten BWV 51 · 82 · 84
J. S. Bach
Ich bin vergnügt ...
Kantaten BWV 51 · 82 · 84

Ein besonderer Dank geht an alle, die


diese CD möglich gemacht haben:
Basler Orchestergesellschaft – Max Hauck
Miriam Feuersinger
Sopran
Bacharchiv Leipzig – Michael Maul
Sagersounds – Christian Sager
note 1 music – Joachim Berenbold Capricornus Consort Basel
Tomoko Mukoyama Traversflöte
Katharina Arfken Barockoboe
Ute Hartwich Barocktrompete
Peter Barczi Barockvioline
Eva Borhi Barockvioline
Matthias Jäggi Barockviola
Daniel Rosin Barockcello
Michael Bürgin Violone
David Blunden Orgel
Julian Behr Theorbe
Peter Barczi Leitung
J. S. Bach
Ich bin vergnügt ...
Kantaten BWV 51 · 82 · 84

Ein besonderer Dank geht an alle, die


diese CD möglich gemacht haben:
Basler Orchestergesellschaft – Max Hauck
Miriam Feuersinger
Sopran
Bacharchiv Leipzig – Michael Maul
Sagersounds – Christian Sager
note 1 music – Joachim Berenbold Capricornus Consort Basel
Tomoko Mukoyama Traversflöte
Katharina Arfken Barockoboe
Ute Hartwich Barocktrompete
Peter Barczi Barockvioline
Eva Borhi Barockvioline
Matthias Jäggi Barockviola
Daniel Rosin Barockcello
Michael Bürgin Violone
David Blunden Orgel
Julian Behr Theorbe
Peter Barczi Leitung
Kantate »Ich habe genug« BWV 82
1 Aria Ich habe genug 6:59
2 Recitativo Ich habe genug 1:15
3 Aria Schlummert ein, ihr matten Augen 8:46
4 Recitativo Mein Gott! wenn kömmt das schöne: Nun! 0:52
5 Aria Ich freue mich auf meinen Tod 3:57

Triosonata G-Dur BWV 1038


6 Largo 3:21
7 Vivace 1:00
8 Adagio 2:03
9 Presto 1:32

Kantate »Ich bin vergnügt mit meinem Glücke« BWV 84


10 Aria Ich bin vergnügt mit meinem Glücke 6:39
11 Recitativo Gott ist mir ja nichts schuldig 1:44
12 Aria Ich esse mit Freuden mein weniges Brot 4:57
13 Recitativo Im Schweiße meines Angesichts 0:54
14 Choral Ich leb indes in dir vergnüget 1:00

15 Choralvorspiel »Herr Jesus Christ, dich zu uns wend« BWV 709 2:53
Transkription für Streicher von Peter Barczi

16 Trio »Herr Jesus Christ, dich zu uns wend« BWV 655 3:08
Transkription für Streicher von Peter Barczi

Kantate »Jauchzet Gott in allen Landen!« BWV 51


17 Aria Jauchzet Gott in allen Landen! 4:36
18 Recitativo Wir beten zu dem Tempel an 2:19
19 Aria Höchster, mache deine Güte ferner alle Morgen neu 4:42
20 Choral Sei Lob und Preis mit Ehren 3:42
21 Aria Alleluja! 2:23
J. S Bach: Aria Ich bin vergnügt mit meinem Glücke, Manuskript
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Kantate »Ich habe genug« BWV 82
1 Aria Ich habe genug 6:59
2 Recitativo Ich habe genug 1:15
3 Aria Schlummert ein, ihr matten Augen 8:46
4 Recitativo Mein Gott! wenn kömmt das schöne: Nun! 0:52
5 Aria Ich freue mich auf meinen Tod 3:57

Triosonata G-Dur BWV 1038


6 Largo 3:21
7 Vivace 1:00
8 Adagio 2:03
9 Presto 1:32

Kantate »Ich bin vergnügt mit meinem Glücke« BWV 84


10 Aria Ich bin vergnügt mit meinem Glücke 6:39
11 Recitativo Gott ist mir ja nichts schuldig 1:44
12 Aria Ich esse mit Freuden mein weniges Brot 4:57
13 Recitativo Im Schweiße meines Angesichts 0:54
14 Choral Ich leb indes in dir vergnüget 1:00

15 Choralvorspiel »Herr Jesus Christ, dich zu uns wend« BWV 709 2:53
Transkription für Streicher von Peter Barczi

16 Trio »Herr Jesus Christ, dich zu uns wend« BWV 655 3:08
Transkription für Streicher von Peter Barczi

Kantate »Jauchzet Gott in allen Landen!« BWV 51


17 Aria Jauchzet Gott in allen Landen! 4:36
18 Recitativo Wir beten zu dem Tempel an 2:19
19 Aria Höchster, mache deine Güte ferner alle Morgen neu 4:42
20 Choral Sei Lob und Preis mit Ehren 3:42
21 Aria Alleluja! 2:23
J. S Bach: Aria Ich bin vergnügt mit meinem Glücke, Manuskript
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Viele Fragen, kaum Antworten: altar. Sie schenkte Bach nicht nur ihre Stimme, schauliches Klangmaterial und zugleich reich-
sondern später auch insgesamt 13 Kinder – zu lich Raum für Spekulationen. Alle drei Werke
Bachs Soprane und die Kantaten BWV 51, 82 und 84 dem Preis, dass sie ihr offenkundig großes sänge- entstammen einem relativ kleinen Zeitraum
von Michael Maul risches Können nach dem Umzug nach Leipzig und gehören fraglos zum Repertoire in Bachs
im Mai 1723 allenfalls noch im Privaten oder Leipziger Kirchenmusik: BWV 84 und die Ur-
auf Gastspielen an benachbarten Höfen präsen- fassung von BWV 82 entstanden im Winter
tieren konnte. Denn selbst für die „Frau Canto- 1727, BWV 51 muss spätestens 1730 existiert
Bach und der Solo-Sopran – das Thema ist ein erwachsene „Falsettist“ oder „Diskantist“, die rin Bach“ blieb die Mitwirkung an der Leipziger haben.
Dauerbrenner in der Bach-Forschung und zu- es auch in Bachs Chor gab, in der Lage war, mit Kirchenmusik ein Ding der Unmöglichkeit. Der
gleich eines, das seit Jahrzehnten Interpreten seiner Kopfstimme in Höhen oberhalb des ge- Musiklexikograph Ernst Ludwig Gerber bedauer- Die Kantate Ich bin vergnügt mit meinem
wie Zuhörer hinsichtlich der Präferenzen und wöhnlichen Ambitus eines Altus vorzustoßen; te denn auch, offenbar die Aussage seines Vaters Glücke BWV 84 ist dabei das Stück, das sich am
dem Verhältnis zur ‚historischen Wahrheit‘ aber sicher belegt ist dies für die uns bekannten (in den 1720er Jahren ein Schüler Bachs) refe- leichtesten mit den Gegebenheiten des Thomas-
spaltet. Unbestritten ist, dass Bach einige sei- Leipziger Bach-Sänger nicht. rierend: Anna Magdalena sei eine „vortrefliche kantors Bach in Einklang bringen lässt. Die kur-
ner schönsten geistlichen Arien- und Kantaten- Sopranistin“ gewesen, jedoch „ohne jemals öf- ze Solokantate für Sopran, Oboe, Streicher und
schöpfungen der höchsten der vier Stimmlagen An den damaligen Höfen lagen die Dinge et- fentlich von diesem ihrem vortrefflichen Talente einen Chor, der nur im schlichten Schlusschoral
zueignete – und dabei seine Interpreten mit was anders. Wilhelm Ernst, Herzog in Weimar Gebrauch gemacht zu haben.“ zum Einsatz kommt, war Bachs musikalischer
teils beträchtlichen technischen und stimmli- während Bach dort zwischen 1708 und 1717 als Heute genießen wir den Umstand, dass Bachs Kommentar zum Sonntag Septuagesimae, prä-
chen Herausforderungen konfrontierte. Und Hoforganist und Konzertmeister wirkte, hatte in unsterbliche Sopran-Partien ohne weiteres von sentiert am 9. Februar 1727. Sie ist damit Teil
doch sagt uns alles, was wir über die Auffüh- seiner Hofkapelle zwar zunächst über erwachse- weiblichen Stimmen vorgetragen werden kön- des sogenannten Dritten Leipziger Jahrgangs,
rungspraxis an den Orten seines Wirkens wis- ne Sängerinnen verfügt. Diese fielen jedoch dem nen. Zugleich fragen wir uns, wie manche der der alle Werke vereint, die Bach zwischen dem
sen, dass Bach selbst bei der Auswahl seiner Rotstift zum Opfer, als der ausgesprochen from- Bachschen Sopran-Kantaten von Knabenstim- 1. Sonntag nach Trinitatis 1725 und Herbst
Soprane keineswegs die Wahlfreiheit hatte, die me Regent kurz vor Bachs Auftauchen in Wei- men überhaupt angemessen bewältigt werden 1727 zu Papier brachte. In ihrem unmittelba-
für uns heute selbstverständlich ist. Namentlich mar sein Opernhaus schloss. Seither mussten konnten. Oder sollte der Thomaskantor Bach ren Kontext entstanden weitere Solokantaten,
in der städtischen Leipziger Kirchenmusik, für die Sopran-Partien in der herzoglichen Kirchen- hier und da nicht doch eine Gelegenheit gefun- und das ist kein Zufall. Mit Beginn des neuen
die er als Thomaskantor zwischen 1723 und musik von zwei „abgerichteten Knaben“ des den haben, den „gar sauberen Soprano“ (J.S. Jahres führten die besten 32 Sänger unter den
1750 verantwortlich war, musste das gesamte örtlichen Gymnasiums übernommen werden. Bach, 1730) seiner Frau mit seiner Kirchenmu- 54 Alumnen der Thomasschule, eingeteilt in
Musikerpersonal ohne Wenn und Aber männ- Lediglich als Kapellmeister in Köthen (1717- sik „Soli Deo Gloria“ zu vereinen? – dann frei- vier achtköpfige „Cantoreyen“, für mindestens
lich sein. Seine Sopranpartien lagen folglich in 1723) verfügte Bach über eine weibliche So- lich jenseits der Leipziger Choremporen, die für drei Wochen das sogenannte „Neujahrssingen“
den Mündern und Hälsen von Knaben, die frei- pranistin. Die ab Mitte 1721 hier nachweisbare Anna Magdalena immer eine ‚No-Sing-Area‘ durch. Dabei besuchten die Knaben sämtliche
lich – bedingt durch den damals noch deutlich „Hof-Cantatrice“ Anna Magdalena Wilcke sang bleiben mussten. Leipziger Häuser und gaben dort gegen Geld-
später als heute sich einstellenden Stimmwech- nicht nur für den 26 Jahre älteren, verwitweten spenden kleine Konzerte. Nie im Schuljahr
sel – immerhin im Alter zwischen 13 und 18 Kapellmeister, sondern trat schon wenige Mona- Die auf dieser CD eingespielten Bach-Kantaten waren die Thomaner stimmlich mehr gefordert,
Jahren waren. Es mag zwar sein, dass mancher te nach ihrem Dienstantritt mit ihm vor den Trau- liefern für das geschilderte Spannungsfeld an- und dies bei nicht eben gesangsfreundlichen
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Viele Fragen, kaum Antworten: altar. Sie schenkte Bach nicht nur ihre Stimme, schauliches Klangmaterial und zugleich reich-
sondern später auch insgesamt 13 Kinder – zu lich Raum für Spekulationen. Alle drei Werke
Bachs Soprane und die Kantaten BWV 51, 82 und 84 dem Preis, dass sie ihr offenkundig großes sänge- entstammen einem relativ kleinen Zeitraum
von Michael Maul risches Können nach dem Umzug nach Leipzig und gehören fraglos zum Repertoire in Bachs
im Mai 1723 allenfalls noch im Privaten oder Leipziger Kirchenmusik: BWV 84 und die Ur-
auf Gastspielen an benachbarten Höfen präsen- fassung von BWV 82 entstanden im Winter
tieren konnte. Denn selbst für die „Frau Canto- 1727, BWV 51 muss spätestens 1730 existiert
Bach und der Solo-Sopran – das Thema ist ein erwachsene „Falsettist“ oder „Diskantist“, die rin Bach“ blieb die Mitwirkung an der Leipziger haben.
Dauerbrenner in der Bach-Forschung und zu- es auch in Bachs Chor gab, in der Lage war, mit Kirchenmusik ein Ding der Unmöglichkeit. Der
gleich eines, das seit Jahrzehnten Interpreten seiner Kopfstimme in Höhen oberhalb des ge- Musiklexikograph Ernst Ludwig Gerber bedauer- Die Kantate Ich bin vergnügt mit meinem
wie Zuhörer hinsichtlich der Präferenzen und wöhnlichen Ambitus eines Altus vorzustoßen; te denn auch, offenbar die Aussage seines Vaters Glücke BWV 84 ist dabei das Stück, das sich am
dem Verhältnis zur ‚historischen Wahrheit‘ aber sicher belegt ist dies für die uns bekannten (in den 1720er Jahren ein Schüler Bachs) refe- leichtesten mit den Gegebenheiten des Thomas-
spaltet. Unbestritten ist, dass Bach einige sei- Leipziger Bach-Sänger nicht. rierend: Anna Magdalena sei eine „vortrefliche kantors Bach in Einklang bringen lässt. Die kur-
ner schönsten geistlichen Arien- und Kantaten- Sopranistin“ gewesen, jedoch „ohne jemals öf- ze Solokantate für Sopran, Oboe, Streicher und
schöpfungen der höchsten der vier Stimmlagen An den damaligen Höfen lagen die Dinge et- fentlich von diesem ihrem vortrefflichen Talente einen Chor, der nur im schlichten Schlusschoral
zueignete – und dabei seine Interpreten mit was anders. Wilhelm Ernst, Herzog in Weimar Gebrauch gemacht zu haben.“ zum Einsatz kommt, war Bachs musikalischer
teils beträchtlichen technischen und stimmli- während Bach dort zwischen 1708 und 1717 als Heute genießen wir den Umstand, dass Bachs Kommentar zum Sonntag Septuagesimae, prä-
chen Herausforderungen konfrontierte. Und Hoforganist und Konzertmeister wirkte, hatte in unsterbliche Sopran-Partien ohne weiteres von sentiert am 9. Februar 1727. Sie ist damit Teil
doch sagt uns alles, was wir über die Auffüh- seiner Hofkapelle zwar zunächst über erwachse- weiblichen Stimmen vorgetragen werden kön- des sogenannten Dritten Leipziger Jahrgangs,
rungspraxis an den Orten seines Wirkens wis- ne Sängerinnen verfügt. Diese fielen jedoch dem nen. Zugleich fragen wir uns, wie manche der der alle Werke vereint, die Bach zwischen dem
sen, dass Bach selbst bei der Auswahl seiner Rotstift zum Opfer, als der ausgesprochen from- Bachschen Sopran-Kantaten von Knabenstim- 1. Sonntag nach Trinitatis 1725 und Herbst
Soprane keineswegs die Wahlfreiheit hatte, die me Regent kurz vor Bachs Auftauchen in Wei- men überhaupt angemessen bewältigt werden 1727 zu Papier brachte. In ihrem unmittelba-
für uns heute selbstverständlich ist. Namentlich mar sein Opernhaus schloss. Seither mussten konnten. Oder sollte der Thomaskantor Bach ren Kontext entstanden weitere Solokantaten,
in der städtischen Leipziger Kirchenmusik, für die Sopran-Partien in der herzoglichen Kirchen- hier und da nicht doch eine Gelegenheit gefun- und das ist kein Zufall. Mit Beginn des neuen
die er als Thomaskantor zwischen 1723 und musik von zwei „abgerichteten Knaben“ des den haben, den „gar sauberen Soprano“ (J.S. Jahres führten die besten 32 Sänger unter den
1750 verantwortlich war, musste das gesamte örtlichen Gymnasiums übernommen werden. Bach, 1730) seiner Frau mit seiner Kirchenmu- 54 Alumnen der Thomasschule, eingeteilt in
Musikerpersonal ohne Wenn und Aber männ- Lediglich als Kapellmeister in Köthen (1717- sik „Soli Deo Gloria“ zu vereinen? – dann frei- vier achtköpfige „Cantoreyen“, für mindestens
lich sein. Seine Sopranpartien lagen folglich in 1723) verfügte Bach über eine weibliche So- lich jenseits der Leipziger Choremporen, die für drei Wochen das sogenannte „Neujahrssingen“
den Mündern und Hälsen von Knaben, die frei- pranistin. Die ab Mitte 1721 hier nachweisbare Anna Magdalena immer eine ‚No-Sing-Area‘ durch. Dabei besuchten die Knaben sämtliche
lich – bedingt durch den damals noch deutlich „Hof-Cantatrice“ Anna Magdalena Wilcke sang bleiben mussten. Leipziger Häuser und gaben dort gegen Geld-
später als heute sich einstellenden Stimmwech- nicht nur für den 26 Jahre älteren, verwitweten spenden kleine Konzerte. Nie im Schuljahr
sel – immerhin im Alter zwischen 13 und 18 Kapellmeister, sondern trat schon wenige Mona- Die auf dieser CD eingespielten Bach-Kantaten waren die Thomaner stimmlich mehr gefordert,
Jahren waren. Es mag zwar sein, dass mancher te nach ihrem Dienstantritt mit ihm vor den Trau- liefern für das geschilderte Spannungsfeld an- und dies bei nicht eben gesangsfreundlichen
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Temperaturen. Das „Neujahrssingen“ ging des- Die erste Arie mit ihrer durchaus schwärme- Kantatentext rührt offenbar von dem Leipziger meons hin zum Leipziger Gottesdienstbesucher
halb immer mit einem hohen Krankenstand ein- rischen Oboen-Melodik etabliert das Gefühl Theologiestudenten Christoph Birkmann her, der Bachzeit, der angesichts der Botschaft des
her – und mit grassierender Heiserkeit. größter Idylle, Zufriedenheit und innerstem nachmals Pastor in Nürnberg, und beschreibt Propheten – und Bachs ‚himmlischer‘ Musik –
Damit darunter die Qualität der Kirchenmu- Einklang. Oboe und Sopran scheinen sich in die Gefühle, die die Begegnung mit dem klei- nun ebenfalls von der Welt genug hat. Ein Wi-
sik in den Wintermonaten nicht über Gebühr ihrem gleichberechtigten Dialog regelrecht zu nen Jesuskind, das „Hoffen der Frommen“, derspruch ist das nicht, denn da sich mit der
leidet, hatte der Thomaskantor Johann Schel- umarmen. Die zweite Arie hingegen liefert den bei Simeon auslösen, als er es kurz auf seine Ankunft des Messias die Prophezeiung erfüllt
le in den 1680er Jahren die Praxis eingeführt, tänzerisch-fröhlichen Ausklang einer durch und „begierigen Arme“ nehmen kann. Der Heilige hat und Jesus auch den Tod besiegen wird, kann
die beiden besten Diskantisten des Chors vom durch kammermusikalisch angelegten Kantate. Geist hatte ihm einst die Ankunft des Messias im Jenseits nur Erlösung warten. In der zweiten
„Neujahrssingen“ zu befreien und sie zugleich verheißen – eine Prophezeiung, die sich nun Arie singen so gesehen Simeon und der gläubi-
mit der Zahlung von sogenannten „Schon- Nur eine Woche vor der Uraufführung von erfüllt hat und Simeon bei Lukas einen tiefemp- ge Christ unisono eine Schlaf-Arie, deren The-
geldern“ für die entgangenen Einnahmen zu BWV 84 erklang am Fest Mariä Reinigung (2. fundenen Lobgesang anstimmen lässt. In der ma ausgesprochen einprägsam und schlicht ist,
entschädigen. Für einen dieser ‚geschonten‘ Februar 1727) erstmals Bachs berühmte Kantate Kantatendichtung ist dieser Lobgesang freilich und das im Verlauf so häufig wiederholt wird,
Knaben-Diskantisten dürfte Bach BWV 84 Ich habe genug BWV 82 – eine Reflexion auf eher ein Abgesang: Nun ist der Gottessohn auf dass es scheinen mag, Bach wollte auch seine
komponiert haben. Der Thomaskantor stellte die berühmte Begegnung des Propheten Sime- Erden angekommen; die Welt ist erlöst, und Zuhörer animieren, ihre Augen zu schließen
ihm damit zwar eine recht anspruchsvolle, nie on mit dem erst 40 Tage alten Jesuskind, wie deshalb will Simeon am besten „noch heute und gewissermaßen in Gott einzuschlafen.
aber unlösbare technische Aufgabe; und auch sie im Lukas-Evangelium (Lukas 2, 25-35) be- mit Freuden von hinnen scheiden“. In der er- Faszinierend an diesem Meisterwerk sind zwei
der gestresste Chor war mit dem Schlusschoral schrieben wird, gesetzt nunmehr für Solo-Bass sten Arie der Kantate blickt Bach dem alten Dinge: Zum einen, wie Bach im B-Teil der Arie,
angemessen ‚geschont‘. (zunächst hatte Bach einen Solo-Alt im Sinn), Mann – wie Rembrandt – direkt in die müden ohne das melodische Material zu verändern,
Bachs musikalische Reflexion auf das Evangeli- Oboe, Streicher und Generalbass. Die Bilden- Augen, die nach dem Berühren des Heilands die beiden Ebenen von Diesseits und Jenseits
um des Sonntags, Jesu Gleichnis von den Arbei- de Kunst hat aus Simeon – denken wir an die noch einmal aufblitzen. Bach grundiert diesen allein durch subtile Modulationen in entfern-
tern im Weinberg (Matthäus 20, 1-16), basiert großartigen Porträts von Rembrandt – einen elektrisierenden Moment in beiden Arienteilen te, gleichsam entrückte Tonarten erlebbar
auf einem Text, der anscheinend von Christian Greis gemacht: einen uralten Mann, der seinen mit unermüdlichen, rhythmisch schwebenden macht; zum anderen, wie es ihm gelingt, den
Friedrich Henrici alias Picander stammt; zu- Lebtag auf die Ankunft des Herrn wartete und Sechzehntel-Bewegungen der Streicher, die – Moment des Einschlafens, also das Hinüber-
mindest taucht 1728 eine in Teilen identische zugleich seinen Tod herbeisehnt. Als er auf den je nach harmonischer Wendung – in der Szene gleiten ins Jenseits, in Noten auszudrücken,
Dichtung innerhalb des gedruckten „Picander- Stufen des Tempels im Jesuskind den Heiland für Licht und Schatten sorgen. Darüber spin- das einem buchstäblich der Atem stockt. Dies
Jahrgangs“ auf. Speziell in den beiden Arien erblickt, kann er mit leuchtenden Augen und nen Gesangsstimme und Oboe eine Melodie passiert immer dann, wenn die Streicher dem
und dem zweiten Rezitativ thematisiert der einem Lobpreis auf den Lippen endlich sterben schier endlos fort, die zu jenen thematischen Sänger die Melodie förmlich aus dem Mund
Textdichter die Quintessenz des Gleichnisses. oder, wie es Luther so schön übersetzte: „in Einfällen Bachs gehört, über die sein Sohn Carl nehmen und er selbst nur noch auf einer Note
Er arbeitet mit der Nächsten- und Gottesliebe Friede fahren“. Wenn es irgend ein Musikstück Philipp Emanuel so treffend schwärmte: „Seine das „schlummert ein“ herausbringt, und wenn
zwei zentrale christliche Gebote heraus und gibt, dass Simeons Zufriedenheit und zugleich Melodien waren zwar sonderbar, doch immer schließlich die auskomponierten Ritardandi
stellt sie überdeutlich in Verbindung mit der Tu- Licht und Schatten der ganzen Szene in einer verschieden, erfindungsreich, und keinem an- in einer Fermate enden. Wesentlich rustikaler
gend der Genügsamkeit. Folgerichtig gibt sich Weise darstellt, die mit einem Rembrandt kon- dern Componisten ähnlich.“ Das erste Rezitativ geht es in der abschließenden Arie zu: einer
Bachs Musik ‚genügsam‘ und andachtsvoll. kurrieren kann, so ist es Bachs Kantate. Der schlägt den Bogen von der Gedankenwelt Si- Bekräftigung der von der Theologie Luthers
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Temperaturen. Das „Neujahrssingen“ ging des- Die erste Arie mit ihrer durchaus schwärme- Kantatentext rührt offenbar von dem Leipziger meons hin zum Leipziger Gottesdienstbesucher
halb immer mit einem hohen Krankenstand ein- rischen Oboen-Melodik etabliert das Gefühl Theologiestudenten Christoph Birkmann her, der Bachzeit, der angesichts der Botschaft des
her – und mit grassierender Heiserkeit. größter Idylle, Zufriedenheit und innerstem nachmals Pastor in Nürnberg, und beschreibt Propheten – und Bachs ‚himmlischer‘ Musik –
Damit darunter die Qualität der Kirchenmu- Einklang. Oboe und Sopran scheinen sich in die Gefühle, die die Begegnung mit dem klei- nun ebenfalls von der Welt genug hat. Ein Wi-
sik in den Wintermonaten nicht über Gebühr ihrem gleichberechtigten Dialog regelrecht zu nen Jesuskind, das „Hoffen der Frommen“, derspruch ist das nicht, denn da sich mit der
leidet, hatte der Thomaskantor Johann Schel- umarmen. Die zweite Arie hingegen liefert den bei Simeon auslösen, als er es kurz auf seine Ankunft des Messias die Prophezeiung erfüllt
le in den 1680er Jahren die Praxis eingeführt, tänzerisch-fröhlichen Ausklang einer durch und „begierigen Arme“ nehmen kann. Der Heilige hat und Jesus auch den Tod besiegen wird, kann
die beiden besten Diskantisten des Chors vom durch kammermusikalisch angelegten Kantate. Geist hatte ihm einst die Ankunft des Messias im Jenseits nur Erlösung warten. In der zweiten
„Neujahrssingen“ zu befreien und sie zugleich verheißen – eine Prophezeiung, die sich nun Arie singen so gesehen Simeon und der gläubi-
mit der Zahlung von sogenannten „Schon- Nur eine Woche vor der Uraufführung von erfüllt hat und Simeon bei Lukas einen tiefemp- ge Christ unisono eine Schlaf-Arie, deren The-
geldern“ für die entgangenen Einnahmen zu BWV 84 erklang am Fest Mariä Reinigung (2. fundenen Lobgesang anstimmen lässt. In der ma ausgesprochen einprägsam und schlicht ist,
entschädigen. Für einen dieser ‚geschonten‘ Februar 1727) erstmals Bachs berühmte Kantate Kantatendichtung ist dieser Lobgesang freilich und das im Verlauf so häufig wiederholt wird,
Knaben-Diskantisten dürfte Bach BWV 84 Ich habe genug BWV 82 – eine Reflexion auf eher ein Abgesang: Nun ist der Gottessohn auf dass es scheinen mag, Bach wollte auch seine
komponiert haben. Der Thomaskantor stellte die berühmte Begegnung des Propheten Sime- Erden angekommen; die Welt ist erlöst, und Zuhörer animieren, ihre Augen zu schließen
ihm damit zwar eine recht anspruchsvolle, nie on mit dem erst 40 Tage alten Jesuskind, wie deshalb will Simeon am besten „noch heute und gewissermaßen in Gott einzuschlafen.
aber unlösbare technische Aufgabe; und auch sie im Lukas-Evangelium (Lukas 2, 25-35) be- mit Freuden von hinnen scheiden“. In der er- Faszinierend an diesem Meisterwerk sind zwei
der gestresste Chor war mit dem Schlusschoral schrieben wird, gesetzt nunmehr für Solo-Bass sten Arie der Kantate blickt Bach dem alten Dinge: Zum einen, wie Bach im B-Teil der Arie,
angemessen ‚geschont‘. (zunächst hatte Bach einen Solo-Alt im Sinn), Mann – wie Rembrandt – direkt in die müden ohne das melodische Material zu verändern,
Bachs musikalische Reflexion auf das Evangeli- Oboe, Streicher und Generalbass. Die Bilden- Augen, die nach dem Berühren des Heilands die beiden Ebenen von Diesseits und Jenseits
um des Sonntags, Jesu Gleichnis von den Arbei- de Kunst hat aus Simeon – denken wir an die noch einmal aufblitzen. Bach grundiert diesen allein durch subtile Modulationen in entfern-
tern im Weinberg (Matthäus 20, 1-16), basiert großartigen Porträts von Rembrandt – einen elektrisierenden Moment in beiden Arienteilen te, gleichsam entrückte Tonarten erlebbar
auf einem Text, der anscheinend von Christian Greis gemacht: einen uralten Mann, der seinen mit unermüdlichen, rhythmisch schwebenden macht; zum anderen, wie es ihm gelingt, den
Friedrich Henrici alias Picander stammt; zu- Lebtag auf die Ankunft des Herrn wartete und Sechzehntel-Bewegungen der Streicher, die – Moment des Einschlafens, also das Hinüber-
mindest taucht 1728 eine in Teilen identische zugleich seinen Tod herbeisehnt. Als er auf den je nach harmonischer Wendung – in der Szene gleiten ins Jenseits, in Noten auszudrücken,
Dichtung innerhalb des gedruckten „Picander- Stufen des Tempels im Jesuskind den Heiland für Licht und Schatten sorgen. Darüber spin- das einem buchstäblich der Atem stockt. Dies
Jahrgangs“ auf. Speziell in den beiden Arien erblickt, kann er mit leuchtenden Augen und nen Gesangsstimme und Oboe eine Melodie passiert immer dann, wenn die Streicher dem
und dem zweiten Rezitativ thematisiert der einem Lobpreis auf den Lippen endlich sterben schier endlos fort, die zu jenen thematischen Sänger die Melodie förmlich aus dem Mund
Textdichter die Quintessenz des Gleichnisses. oder, wie es Luther so schön übersetzte: „in Einfällen Bachs gehört, über die sein Sohn Carl nehmen und er selbst nur noch auf einer Note
Er arbeitet mit der Nächsten- und Gottesliebe Friede fahren“. Wenn es irgend ein Musikstück Philipp Emanuel so treffend schwärmte: „Seine das „schlummert ein“ herausbringt, und wenn
zwei zentrale christliche Gebote heraus und gibt, dass Simeons Zufriedenheit und zugleich Melodien waren zwar sonderbar, doch immer schließlich die auskomponierten Ritardandi
stellt sie überdeutlich in Verbindung mit der Tu- Licht und Schatten der ganzen Szene in einer verschieden, erfindungsreich, und keinem an- in einer Fermate enden. Wesentlich rustikaler
gend der Genügsamkeit. Folgerichtig gibt sich Weise darstellt, die mit einem Rembrandt kon- dern Componisten ähnlich.“ Das erste Rezitativ geht es in der abschließenden Arie zu: einer
Bachs Musik ‚genügsam‘ und andachtsvoll. kurrieren kann, so ist es Bachs Kantate. Der schlägt den Bogen von der Gedankenwelt Si- Bekräftigung der von der Theologie Luthers
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bestimmten Sehnsucht nach Erlösung aus dem hin: Jauchzet Gott in allen Landen BWV 51 für Die in Bachs Œuvre singuläre opernhafte Vir- Dokumente deuten darauf hin, dass sich Bach
irdischen Jammertal. Die Heimführung zu Gott Trompete, Streicher und Generalbass. Gesichert tuosität, die Bach in BWV 51 dem Sopran ab- (und seine Frau?) damals für längere Zeit, wo-
soll nun regelrecht erzwungen werden und scheint, dass Bach das Stück im Rahmen seiner fordert, und der Umstand, dass am Schluss des möglich für ganze drei Wochen, in Weißenfels
lässt die Kantate ohne Choral (welcher hätte sonntäglichen Leipziger Kirchenmusiken am Stückes anstelle eines schlichten chorischen aufhielt. Die Stadt, die Anna Magdalena Bach
auch gepasst?) ausgesprochen beschwingt en- 15. Sonntag nach Trinitatis 1730 (17. Septem- Choralsatzes eine virtuose Choralbearbeitung als ihr „geliebtes Weißenfels“ bezeichnete, war
den. Bach hat mit BWV 82, namentlich mit der ber) in Thomas- oder Nikolaikirche aufführte. für den Solisten mit atemberaubender „Amen“- der Lebensmittelpunkt der Familie Wilcke: Am
Schlummer-Arie, einen seiner größten Ohrwür- Der Solist, der sich in den Rahmensätzen einen Stretta steht, liefern Grund zu der Annahme, Hof des Herzogs dienten Anna Magdalenas Va-
mer geschaffen – einen, der offenbar auch dem beständigen Wettstreit mit der Trompete liefert, dass der ursprüngliche Entstehungsanlass der ter Johann Caspar Wilcke (gest. 1731) und die
Ehepaar Bach ein ständiger Begleiter war. Anna dürfte nach Lage der Dinge ein Knabe gewesen Kantate nicht die reguläre Leipziger Kirchen- Ehemänner ihrer beiden Schwestern als „Hof-
Magdalena hat sich eine bearbeitete Fassung sein – ein Thomaner, der angesichts der wilden, musik war. Insgesamt würde es viel schlüssiger Trompeter“; hier hatte sie selbst einst als „Singe-
der Arie in ihr Clavierbüchlein eingetragen; regelrecht atemlosen Koloraturfolgen in den erscheinen, wenn ein Gastauftritt des Ehepaa- Jungfer“ gedient; und hier hatte der 1725 ver-
und Bach selbst hat die ganze Kantate in den Rahmensätzen, die den Sänger – einmalig bei res Bach an einem benachbarten Hofe den storbene Kapellmeister Johann Philipp Krieger
1730er Jahren zweimal bearbeitet: zunächst, Bach! – bis zum dreigestrichenen c hinauffüh- Thomaskantor zur Komposition von Jauchzet ebenfalls Solo-Kantaten mit obligater Trompete
in der hier eingespielten Fassung für Sopran, ren, über eine ganz erstaunliche Virtuosität ver- Gott in allen Landen bewog. Ein solcher wäre komponiert. Kurzum: Es wäre sehr gut vorstell-
Traversflöte und Streicher, nunmehr in e-Moll fügt haben muss. Der Text der Kantate ist ein im nicht allzu fernen Vorfeld der Leipziger bar, dass Anna Magdalenas Ehemann BWV 51
statt in c-Moll; sodann in einer c-Moll-Fassung, Lobpreis Gottes und eine intensive Bitte an den Darbietung zu datieren. So gesehen liegt die ganz mit Blick auf eine wirkungsvolle Repräsen-
wieder mit Solo-Oboe, jedoch mit wahlweise Schöpfer, seine Güte den Menschen „alle Mor- Vermutung auf der Hand, das Stück mit Bachs tationsmusik ihres „gar sauberen Soprano“ und
solistischem Mezzo-Sopran oder Bass. Speziell gen neu“ zu schenken. Die Verse lassen sich Bemühungen in Verbindung zu bringen, Titular- die geballte ‚Trompeten-Kompetenz‘ ihrer Wei-
für die e-Moll-Fassung für Sopran läge die An- lose mit dem Evangeliumstext des Sonntags in Kapellmeister am Hof von Herzog Christian zu ßenfelser Verwandtschaft konzipierte. Welch
nahme nahe, dass Bach sie für eine Aufführung Verbindung bringen, jenem Abschnitt aus der Sachsen-Weißenfels zu werden. Dieser Wunsch eine herrliche Vorstellung für die Darbietung ei-
außerhalb seiner Dienstpflichten als Thomas- Bergpredigt (Matthäus 6, 24-34), in dem Jesus wurde ihm irgendwann im Jahr 1729 erfüllt, nes Stückes, das an packender Konzertier- und
kantor erarbeitete, vielleicht für eine Darbie- die Menschen auffordert, nicht kleingläubig anscheinend im Zusammenhang mit dem 47. Sangesfreude in Johann Sebastian Bachs Kanta-
tung während der wenigen belegten gemeinsa- und selbstverliebt zu handeln, sondern nach Geburtstag des Herzogs am 17. Februar. Einige tenschaffen seinesgleichen sucht.
men Reisen mit seiner Frau. Gut möglich, dass dem Reich Gottes zu trachten. Doch letztlich ist
das Stück dann in einer ‚Traumbesetzung‘ mit die anonyme Kantatendichtung, die mit einer
dem Ehepaar Bach im Rahmen einer andächti- Strophe aus Johann Gramanns Lied „Nun lob,
gen Hausmusik unter Freunden oder bei einem mein Seel‘, den Herren“ (1549) endet, kompati-
Gottesdienst in einer Schlosskapelle irgendwo bel mit jeglicher Art von Gotteslob. Vor diesem
zwischen Weißenfels, Eisenach oder Kassel er- Hintergrund erklärt sich, warum Bach auf dem
klang. Wir wären gern dabei gewesen! Titelumschlag der Kantate als Zweckbestim-
mung nicht nur „Dominica 15 post Trinitatis“
Noch rätselhafter sind die Entstehungsumstän- vermerkte, sondern zusätzlich „et in ogni tem-
de im Falle von Bachs Sopran-Kantate schlecht- po“, d.h. zu allen Zeiten/Anlässen.
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bestimmten Sehnsucht nach Erlösung aus dem hin: Jauchzet Gott in allen Landen BWV 51 für Die in Bachs Œuvre singuläre opernhafte Vir- Dokumente deuten darauf hin, dass sich Bach
irdischen Jammertal. Die Heimführung zu Gott Trompete, Streicher und Generalbass. Gesichert tuosität, die Bach in BWV 51 dem Sopran ab- (und seine Frau?) damals für längere Zeit, wo-
soll nun regelrecht erzwungen werden und scheint, dass Bach das Stück im Rahmen seiner fordert, und der Umstand, dass am Schluss des möglich für ganze drei Wochen, in Weißenfels
lässt die Kantate ohne Choral (welcher hätte sonntäglichen Leipziger Kirchenmusiken am Stückes anstelle eines schlichten chorischen aufhielt. Die Stadt, die Anna Magdalena Bach
auch gepasst?) ausgesprochen beschwingt en- 15. Sonntag nach Trinitatis 1730 (17. Septem- Choralsatzes eine virtuose Choralbearbeitung als ihr „geliebtes Weißenfels“ bezeichnete, war
den. Bach hat mit BWV 82, namentlich mit der ber) in Thomas- oder Nikolaikirche aufführte. für den Solisten mit atemberaubender „Amen“- der Lebensmittelpunkt der Familie Wilcke: Am
Schlummer-Arie, einen seiner größten Ohrwür- Der Solist, der sich in den Rahmensätzen einen Stretta steht, liefern Grund zu der Annahme, Hof des Herzogs dienten Anna Magdalenas Va-
mer geschaffen – einen, der offenbar auch dem beständigen Wettstreit mit der Trompete liefert, dass der ursprüngliche Entstehungsanlass der ter Johann Caspar Wilcke (gest. 1731) und die
Ehepaar Bach ein ständiger Begleiter war. Anna dürfte nach Lage der Dinge ein Knabe gewesen Kantate nicht die reguläre Leipziger Kirchen- Ehemänner ihrer beiden Schwestern als „Hof-
Magdalena hat sich eine bearbeitete Fassung sein – ein Thomaner, der angesichts der wilden, musik war. Insgesamt würde es viel schlüssiger Trompeter“; hier hatte sie selbst einst als „Singe-
der Arie in ihr Clavierbüchlein eingetragen; regelrecht atemlosen Koloraturfolgen in den erscheinen, wenn ein Gastauftritt des Ehepaa- Jungfer“ gedient; und hier hatte der 1725 ver-
und Bach selbst hat die ganze Kantate in den Rahmensätzen, die den Sänger – einmalig bei res Bach an einem benachbarten Hofe den storbene Kapellmeister Johann Philipp Krieger
1730er Jahren zweimal bearbeitet: zunächst, Bach! – bis zum dreigestrichenen c hinauffüh- Thomaskantor zur Komposition von Jauchzet ebenfalls Solo-Kantaten mit obligater Trompete
in der hier eingespielten Fassung für Sopran, ren, über eine ganz erstaunliche Virtuosität ver- Gott in allen Landen bewog. Ein solcher wäre komponiert. Kurzum: Es wäre sehr gut vorstell-
Traversflöte und Streicher, nunmehr in e-Moll fügt haben muss. Der Text der Kantate ist ein im nicht allzu fernen Vorfeld der Leipziger bar, dass Anna Magdalenas Ehemann BWV 51
statt in c-Moll; sodann in einer c-Moll-Fassung, Lobpreis Gottes und eine intensive Bitte an den Darbietung zu datieren. So gesehen liegt die ganz mit Blick auf eine wirkungsvolle Repräsen-
wieder mit Solo-Oboe, jedoch mit wahlweise Schöpfer, seine Güte den Menschen „alle Mor- Vermutung auf der Hand, das Stück mit Bachs tationsmusik ihres „gar sauberen Soprano“ und
solistischem Mezzo-Sopran oder Bass. Speziell gen neu“ zu schenken. Die Verse lassen sich Bemühungen in Verbindung zu bringen, Titular- die geballte ‚Trompeten-Kompetenz‘ ihrer Wei-
für die e-Moll-Fassung für Sopran läge die An- lose mit dem Evangeliumstext des Sonntags in Kapellmeister am Hof von Herzog Christian zu ßenfelser Verwandtschaft konzipierte. Welch
nahme nahe, dass Bach sie für eine Aufführung Verbindung bringen, jenem Abschnitt aus der Sachsen-Weißenfels zu werden. Dieser Wunsch eine herrliche Vorstellung für die Darbietung ei-
außerhalb seiner Dienstpflichten als Thomas- Bergpredigt (Matthäus 6, 24-34), in dem Jesus wurde ihm irgendwann im Jahr 1729 erfüllt, nes Stückes, das an packender Konzertier- und
kantor erarbeitete, vielleicht für eine Darbie- die Menschen auffordert, nicht kleingläubig anscheinend im Zusammenhang mit dem 47. Sangesfreude in Johann Sebastian Bachs Kanta-
tung während der wenigen belegten gemeinsa- und selbstverliebt zu handeln, sondern nach Geburtstag des Herzogs am 17. Februar. Einige tenschaffen seinesgleichen sucht.
men Reisen mit seiner Frau. Gut möglich, dass dem Reich Gottes zu trachten. Doch letztlich ist
das Stück dann in einer ‚Traumbesetzung‘ mit die anonyme Kantatendichtung, die mit einer
dem Ehepaar Bach im Rahmen einer andächti- Strophe aus Johann Gramanns Lied „Nun lob,
gen Hausmusik unter Freunden oder bei einem mein Seel‘, den Herren“ (1549) endet, kompati-
Gottesdienst in einer Schlosskapelle irgendwo bel mit jeglicher Art von Gotteslob. Vor diesem
zwischen Weißenfels, Eisenach oder Kassel er- Hintergrund erklärt sich, warum Bach auf dem
klang. Wir wären gern dabei gewesen! Titelumschlag der Kantate als Zweckbestim-
mung nicht nur „Dominica 15 post Trinitatis“
Noch rätselhafter sind die Entstehungsumstän- vermerkte, sondern zusätzlich „et in ogni tem-
de im Falle von Bachs Sopran-Kantate schlecht- po“, d.h. zu allen Zeiten/Anlässen.
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Many questions, few answers: sic lexicographer Ernst Ludwig Gerber, appar- incorporates the works he composed between
ently quoting his father (a pupil of Bach’s in the the 1st Sunday after Trinity in 1725 and the au-
Bach’s sopranos and cantatas BWV 51, 82 & 84 1720s), lamented that Anna Magdalena was an tumn of 1727. It is no coincidence that it imme-
by Michael Maul “excellent soprano”, but one “who never made diately precedes and is followed by other solo
public use of her excellent talent”. cantatas. At the beginning of the new year, the
These days we take it for granted that Bach’s best 32 singers from the 54 Thomasschule stu-
enduring soprano parts can be performed by dents, divided into four eight-member “Canto-
Bach and the solo soprano – an evergreen in Things were somewhat different at the courts of female voices, yet one can only wonder how reyen”, took part in the so-called “Neujahrssin-
the field of Bach research, and when it comes the time. Wilhelm Ernst, Duke of Weimar while the soprano cantatas could ever have been ad- gen” (New Year’s Singing) which went on for at
to preferenc and the relationship with ‘historical Bach worked there as court organist and direc- equately mastered by boys’ voices. Or did the least three weeks. The boys visited every house
accuracy’, a subject that has divided the opinions tor of music between 1708 and 1717, originally Thomaskantor Bach maybe find a way here and in Leipzig, giving small concerts in return for
of performers and listeners alike for decades. It is had adult female singers in his court Kapelle, there to bring together his wife’s “utterly pure donations. Never in the school year were the
undisputed that Bach’s writing for the highest of however, these fell victim to the red pencil soprano” (J. S. Bach, 1730) and his church mu- vocal demands on the Thomaner higher, and
the four vocal registers includes some of his most when the decidedly pious Regent closed his sic “Soli Deo Gloria”? - of course from beyond this in temperatures that were not exactly con-
beautiful sacred arias and cantatas, works which opera house shortly before Bach’s arrival in the the Leipzig choir galleries which were an abso- ducive to easy singing. The New Year’s Singing
often pose considerable technical and vocal town. From that point on, soprano parts in the lute ‘no-sing zone’ for Anna Magdalena. was always accompanied by high levels of sick-
challenges for the performers. Yet everything we ducal church were taken over by two “trained ness – and rampant hoarseness.
know about vocal practice in his places of work boys” from the local grammar school. It was The cantatas recorded on this CD provide a To ensure that the quality of music in church
tells us that Bach himself by no means had the only as Kapellmeister in Köthen (1717-1723) clear illustration of the above situation and did not suffer unduly during the winter months,
freedom of choice in his selection of sopranos that Bach had a female soprano. The “court leave ample room for speculation. All three the Thomaskantor Johann Schelle had in the
that we take for granted today. Particularly in the cantatrice” Anna Magdalena Wilcke, who can works date from a relatively short period, be- 1680s introduced the practice of exempting
city of Leipzig, where as Thomaskantor between be found in records there from mid-1721, not longing without question to Bach’s time in Leip- the choir’s two best trebles from the New Year’s
1723 and 1750, he was responsible for church only sang for the widowed Kapellmeister who zig. BWV 84 and the original version of BWV Singing, compensating them for their lost in-
music, the entire musical personnel, without was 26 years her senior, but also walked down 82 were composed in the winter of 1727 and come by paying so-called ‘Schongeldern’. Bach
any ifs or buts, had to be male. His soprano parts the aisle with him just a few months after tak- BWV 51 by 1730 at the latest. The cantata Ich probably composed BWV 84 for one of these
were by necessity sung by boys, who due to ing up her post, giving him both her voice as bin vergnügt mit meinem Glücke BWV 84 is ‘spared’ boy trebles. The Thomaskantor wrote
voices breaking much later than is normal today, well as later a total of 13 children – at the price the piece that can most easily be aligned with him a technically rather demanding, but never
were between 13 and 18 years of age. It may that after moving to Leipzig in May 1723, she the daily realities of the Thomaskantor Bach. impossible piece, and the over-worked choir
well be that his choir contained some adult “fal- was only able at best to show her obviously The short solo cantata for soprano, oboe, strings members got off lightly with the final chorale.
settists” who with their head voices were able to impressive vocal ability in private or at guest and a choir which only appears in the simple fi- Bach’s musical reflection on the Gospel reading
reach higher than the usual range of a counter- performances at neighbouring courts. Not even nal chorale, was Bach’s musical contribution to for Septuagesima Sunday, Jesus’ Parable of the
tenor, but from what we know of Bach’s singers “Frau Cantorin Bach” was allowed to partici- Septuagesima Sunday on the 9th February 1727. Vineyard Workers (Matthew 20:1-16), is based
in Leipzig, this is only speculation. pate in music in the Leipzig churches. The mu- It forms part of his third cantata cycle which on a text seemingly by Christian Friedrich Hen-
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Many questions, few answers: sic lexicographer Ernst Ludwig Gerber, appar- incorporates the works he composed between
ently quoting his father (a pupil of Bach’s in the the 1st Sunday after Trinity in 1725 and the au-
Bach’s sopranos and cantatas BWV 51, 82 & 84 1720s), lamented that Anna Magdalena was an tumn of 1727. It is no coincidence that it imme-
by Michael Maul “excellent soprano”, but one “who never made diately precedes and is followed by other solo
public use of her excellent talent”. cantatas. At the beginning of the new year, the
These days we take it for granted that Bach’s best 32 singers from the 54 Thomasschule stu-
enduring soprano parts can be performed by dents, divided into four eight-member “Canto-
Bach and the solo soprano – an evergreen in Things were somewhat different at the courts of female voices, yet one can only wonder how reyen”, took part in the so-called “Neujahrssin-
the field of Bach research, and when it comes the time. Wilhelm Ernst, Duke of Weimar while the soprano cantatas could ever have been ad- gen” (New Year’s Singing) which went on for at
to preferenc and the relationship with ‘historical Bach worked there as court organist and direc- equately mastered by boys’ voices. Or did the least three weeks. The boys visited every house
accuracy’, a subject that has divided the opinions tor of music between 1708 and 1717, originally Thomaskantor Bach maybe find a way here and in Leipzig, giving small concerts in return for
of performers and listeners alike for decades. It is had adult female singers in his court Kapelle, there to bring together his wife’s “utterly pure donations. Never in the school year were the
undisputed that Bach’s writing for the highest of however, these fell victim to the red pencil soprano” (J. S. Bach, 1730) and his church mu- vocal demands on the Thomaner higher, and
the four vocal registers includes some of his most when the decidedly pious Regent closed his sic “Soli Deo Gloria”? - of course from beyond this in temperatures that were not exactly con-
beautiful sacred arias and cantatas, works which opera house shortly before Bach’s arrival in the the Leipzig choir galleries which were an abso- ducive to easy singing. The New Year’s Singing
often pose considerable technical and vocal town. From that point on, soprano parts in the lute ‘no-sing zone’ for Anna Magdalena. was always accompanied by high levels of sick-
challenges for the performers. Yet everything we ducal church were taken over by two “trained ness – and rampant hoarseness.
know about vocal practice in his places of work boys” from the local grammar school. It was The cantatas recorded on this CD provide a To ensure that the quality of music in church
tells us that Bach himself by no means had the only as Kapellmeister in Köthen (1717-1723) clear illustration of the above situation and did not suffer unduly during the winter months,
freedom of choice in his selection of sopranos that Bach had a female soprano. The “court leave ample room for speculation. All three the Thomaskantor Johann Schelle had in the
that we take for granted today. Particularly in the cantatrice” Anna Magdalena Wilcke, who can works date from a relatively short period, be- 1680s introduced the practice of exempting
city of Leipzig, where as Thomaskantor between be found in records there from mid-1721, not longing without question to Bach’s time in Leip- the choir’s two best trebles from the New Year’s
1723 and 1750, he was responsible for church only sang for the widowed Kapellmeister who zig. BWV 84 and the original version of BWV Singing, compensating them for their lost in-
music, the entire musical personnel, without was 26 years her senior, but also walked down 82 were composed in the winter of 1727 and come by paying so-called ‘Schongeldern’. Bach
any ifs or buts, had to be male. His soprano parts the aisle with him just a few months after tak- BWV 51 by 1730 at the latest. The cantata Ich probably composed BWV 84 for one of these
were by necessity sung by boys, who due to ing up her post, giving him both her voice as bin vergnügt mit meinem Glücke BWV 84 is ‘spared’ boy trebles. The Thomaskantor wrote
voices breaking much later than is normal today, well as later a total of 13 children – at the price the piece that can most easily be aligned with him a technically rather demanding, but never
were between 13 and 18 years of age. It may that after moving to Leipzig in May 1723, she the daily realities of the Thomaskantor Bach. impossible piece, and the over-worked choir
well be that his choir contained some adult “fal- was only able at best to show her obviously The short solo cantata for soprano, oboe, strings members got off lightly with the final chorale.
settists” who with their head voices were able to impressive vocal ability in private or at guest and a choir which only appears in the simple fi- Bach’s musical reflection on the Gospel reading
reach higher than the usual range of a counter- performances at neighbouring courts. Not even nal chorale, was Bach’s musical contribution to for Septuagesima Sunday, Jesus’ Parable of the
tenor, but from what we know of Bach’s singers “Frau Cantorin Bach” was allowed to partici- Septuagesima Sunday on the 9th February 1727. Vineyard Workers (Matthew 20:1-16), is based
in Leipzig, this is only speculation. pate in music in the Leipzig churches. The mu- It forms part of his third cantata cycle which on a text seemingly by Christian Friedrich Hen-
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rici alias Picander; an (at least partially) identi- as Luther so beautifully translated it “in Friede indeed strange, but always different, inventive, the vale of tears on earth. The way back to God
cal poem appears in 1728 within the printed fahren” (depart in peace). If there is any piece and not similar to any other composer”. The is now assured, and it brings the cantata to a
“Picander cycle”. In the two arias and second of music that depicts Simeon’s joy whilst show- first recitative forms an arch from the world of decidedly upbeat end without a chorale (which
recitative, the librettist particularly thematises ing the light and shade of the whole scene in a Simeon’s thoughts to the Leipzig worshiper of one could possibly have been suitable?). With
the quintessential meaning of the parable. He way that can compete with a Rembrandt, it is Bach’s day, who, in view of the prophet’s mes- BWV 82, and especially with the slumber aria,
elaborates on two central Christian command- Bach’s cantata. The text appears to be by Chris- sage – and Bach’s ‘heavenly’ music – has now Bach created one of his greatest earworms - one
ments, loving your neighbour and loving your toph Birkmann, a student of theology in Leipzig also had enough of this world. This is not a con- that apparently also accompanied the Bach
God, and clearly links them to the virtue of who later became a pastor in Nuremberg, and tradiction, since the prophecy has been fulfilled couple. Anna Magdalena included an edited
frugality. Bach’s music is consequently ‘frugal’ describes the feelings that the encounter with with the coming of the Messiah, and Jesus will version of the aria in her Clavierbüchlein; and
and devotional. The first aria, with its raptur- the divine infant arouse in Simeon, the “Hof- also conquer death, only redemption awaits in Bach himself arranged the entire cantata twice
ous oboe melody, establishes a feeling of the fen der Frommen” (hope of the devout) when the afterlife. In the second aria, Simeon and the in the 1730s, first, in the version recorded here
greatest idyll, contentment and inner harmony. he briefly takes him in his “begierigen Arme” believing Christian sing a lullaby in unison, at for soprano, transverse flute and strings, now in
Oboe and soprano embrace one another in (longing arms). The Holy Spirit had once prom- once simple and memorable, and which is re- E minor instead of C minor; then another C mi-
their equal dialogue. The second aria provides ised him the coming of the Messiah – a proph- peated so often that it almost seems that Bach nor version, again with solo oboe, but with ei-
a joyful, dance-like conclusion to a thoroughly ecy that has now been fulfilled and, according too wanted his listeners to close their eyes and, ther solo mezzo-soprano or bass. It would seem
chamber-cantata. to the Gospel of Luke, causes Simeon to sing a as it were, fall asleep in God. Two things are reasonable to assume that Bach wrote the E mi-
heartfelt song of praise. In the cantata text this fascinating about this masterpiece: on the one nor soprano version for a performance outside
Bach’s famous cantata Ich habe genug BWV 82 hymn is more of a farewell – now the Son of hand, how Bach, in the B-part of the aria, with- his official duties as Thomaskantor, perhaps for
was first performed on the Feast of the Purifica- God has arrived on earth; the world has been out changing the melodic material makes it a performance during the few documented trips
tion of the Virgin Mary (2nd February 1727), just redeemed, and therefore Simeon’s only wish is possible to experience two levels – this world he and his wife took together. It is quite pos-
one week before the premiere of BWV 84. It to depart this very day with joy “noch heute mit and the thereafter, solely through subtle modu- sible that the piece was then performed with
is a reflection on the famous encounter of the Freuden von hinnen scheiden”. In the first aria lations into distant, as it were, rapturous keys; the ‘dream cast’, the Bachs either in a domes-
prophet Simeon with the 40-day-old infant Je- of the cantata, Bach, like Rembrandt, looks di- and on the other hand, how he succeeds in ex- tic setting among friends or in a service in a
sus, as described in the Gospel of Luke (Luke rectly into the old man’s tired eyes which, hav- pressing the moment of falling asleep, i.e. the castle chapel somewhere between Weißenfels,
2:25-35), and is set for solo bass (Bach initially ing touched the Saviour, shine once more. Bach drifting over to the to the other side, in notes Eisenach or Kassel. How we would have loved
had a solo alto in mind), oboe, strings and bas- underpins this electrifying moment with inde- that literally take one’s breath away. This always to have been there!
so continuo. The visual arts have made Simeon fatigable, rhythmically swaying semiquavers in occurs at the moment when the strings literally
– let us think of the great works of Rembrandt the strings, which – depending on the harmonic take the melody out of the singer’s mouth, leav- The circumstances surrounding the composi-
– an old man who waited his whole life for the turn – shed light or shade on the scene. Above ing them to sing “schlummert ein” (slumber) tion of Bach’s soprano cantata par excellence,
coming of the Lord, whilst longing for his own this, the voice and oboe spin an almost endless on one note, and when finally, the composed Jauchzet Gott in allen Landen BWV 51 for
death. When on the steps of the temple he sees melody, one which belongs to those thematic ritardandi end in a fermata. The final aria is a trumpet, strings and basso continuo, are even
the Saviour in the Child Jesus, he can finally ideas about which Bach’s son Carl Philipp much more rustic affair - an affirmation of Lu- more mysterious. It seems certain that Bach per-
die with shining eyes and praise on his lips, or, Emanuel so aptly enthused “his melodies were ther’s theological longing for redemption from formed the piece in Leipzig as part of a regular
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rici alias Picander; an (at least partially) identi- as Luther so beautifully translated it “in Friede indeed strange, but always different, inventive, the vale of tears on earth. The way back to God
cal poem appears in 1728 within the printed fahren” (depart in peace). If there is any piece and not similar to any other composer”. The is now assured, and it brings the cantata to a
“Picander cycle”. In the two arias and second of music that depicts Simeon’s joy whilst show- first recitative forms an arch from the world of decidedly upbeat end without a chorale (which
recitative, the librettist particularly thematises ing the light and shade of the whole scene in a Simeon’s thoughts to the Leipzig worshiper of one could possibly have been suitable?). With
the quintessential meaning of the parable. He way that can compete with a Rembrandt, it is Bach’s day, who, in view of the prophet’s mes- BWV 82, and especially with the slumber aria,
elaborates on two central Christian command- Bach’s cantata. The text appears to be by Chris- sage – and Bach’s ‘heavenly’ music – has now Bach created one of his greatest earworms - one
ments, loving your neighbour and loving your toph Birkmann, a student of theology in Leipzig also had enough of this world. This is not a con- that apparently also accompanied the Bach
God, and clearly links them to the virtue of who later became a pastor in Nuremberg, and tradiction, since the prophecy has been fulfilled couple. Anna Magdalena included an edited
frugality. Bach’s music is consequently ‘frugal’ describes the feelings that the encounter with with the coming of the Messiah, and Jesus will version of the aria in her Clavierbüchlein; and
and devotional. The first aria, with its raptur- the divine infant arouse in Simeon, the “Hof- also conquer death, only redemption awaits in Bach himself arranged the entire cantata twice
ous oboe melody, establishes a feeling of the fen der Frommen” (hope of the devout) when the afterlife. In the second aria, Simeon and the in the 1730s, first, in the version recorded here
greatest idyll, contentment and inner harmony. he briefly takes him in his “begierigen Arme” believing Christian sing a lullaby in unison, at for soprano, transverse flute and strings, now in
Oboe and soprano embrace one another in (longing arms). The Holy Spirit had once prom- once simple and memorable, and which is re- E minor instead of C minor; then another C mi-
their equal dialogue. The second aria provides ised him the coming of the Messiah – a proph- peated so often that it almost seems that Bach nor version, again with solo oboe, but with ei-
a joyful, dance-like conclusion to a thoroughly ecy that has now been fulfilled and, according too wanted his listeners to close their eyes and, ther solo mezzo-soprano or bass. It would seem
chamber-cantata. to the Gospel of Luke, causes Simeon to sing a as it were, fall asleep in God. Two things are reasonable to assume that Bach wrote the E mi-
heartfelt song of praise. In the cantata text this fascinating about this masterpiece: on the one nor soprano version for a performance outside
Bach’s famous cantata Ich habe genug BWV 82 hymn is more of a farewell – now the Son of hand, how Bach, in the B-part of the aria, with- his official duties as Thomaskantor, perhaps for
was first performed on the Feast of the Purifica- God has arrived on earth; the world has been out changing the melodic material makes it a performance during the few documented trips
tion of the Virgin Mary (2nd February 1727), just redeemed, and therefore Simeon’s only wish is possible to experience two levels – this world he and his wife took together. It is quite pos-
one week before the premiere of BWV 84. It to depart this very day with joy “noch heute mit and the thereafter, solely through subtle modu- sible that the piece was then performed with
is a reflection on the famous encounter of the Freuden von hinnen scheiden”. In the first aria lations into distant, as it were, rapturous keys; the ‘dream cast’, the Bachs either in a domes-
prophet Simeon with the 40-day-old infant Je- of the cantata, Bach, like Rembrandt, looks di- and on the other hand, how he succeeds in ex- tic setting among friends or in a service in a
sus, as described in the Gospel of Luke (Luke rectly into the old man’s tired eyes which, hav- pressing the moment of falling asleep, i.e. the castle chapel somewhere between Weißenfels,
2:25-35), and is set for solo bass (Bach initially ing touched the Saviour, shine once more. Bach drifting over to the to the other side, in notes Eisenach or Kassel. How we would have loved
had a solo alto in mind), oboe, strings and bas- underpins this electrifying moment with inde- that literally take one’s breath away. This always to have been there!
so continuo. The visual arts have made Simeon fatigable, rhythmically swaying semiquavers in occurs at the moment when the strings literally
– let us think of the great works of Rembrandt the strings, which – depending on the harmonic take the melody out of the singer’s mouth, leav- The circumstances surrounding the composi-
– an old man who waited his whole life for the turn – shed light or shade on the scene. Above ing them to sing “schlummert ein” (slumber) tion of Bach’s soprano cantata par excellence,
coming of the Lord, whilst longing for his own this, the voice and oboe spin an almost endless on one note, and when finally, the composed Jauchzet Gott in allen Landen BWV 51 for
death. When on the steps of the temple he sees melody, one which belongs to those thematic ritardandi end in a fermata. The final aria is a trumpet, strings and basso continuo, are even
the Saviour in the Child Jesus, he can finally ideas about which Bach’s son Carl Philipp much more rustic affair - an affirmation of Lu- more mysterious. It seems certain that Bach per-
die with shining eyes and praise on his lips, or, Emanuel so aptly enthused “his melodies were ther’s theological longing for redemption from formed the piece in Leipzig as part of a regular
14 15
Sunday service on the 15th Sunday after Trinity the Thomaskantor to compose Jauchzet Gott in
in 1730 (17th September) either in St Thomas’ allen Landen. Such a guest appearance would
or St Nicholas’ Church. The soloist, who within have had to occur in the not too distant run-
the movements is in constant competition with up to the Leipzig performance. Seen in this
the trumpet, was probably a boy – a Thomaner, light, it is a logical assumption that the piece
who given the wild, breathless coloratura se- is connected to Bach’s efforts to become titular
quences, uniquely for Bach taking the singer Kapellmeister at the court of Duke Christian of
up to the three-stroke C, must have possessed Saxony-Weissenfels, a wish that was granted
quite astonishing virtuosity. The cantata’s text to him sometime in 1729, apparently linked to
praises God and is an intense plea to the Crea- the Duke’s 47th birthday on the 17th February.
tor to bestow his goodness on mankind “every Several documents indicate that Bach (and his
morning anew”. The verses can be loosely con- wife?) stayed in Weissenfels for an extended
nected to the Gospel text for that Sunday, the period around that time, possibly for a whole
passage from the Sermon on the Mount (Mat- three weeks. The town that Anna Magdalena
thew 6:24-34) in which Jesus urges people Bach called her “beloved Weissenfels” was
not to act in small faith and self-absorption, home to the Wilcke family, Anna Magdalena’s
but to seek the kingdom of God. Ultimately, father Johann Caspar Wilcke (d. 1731) and the Tomoko Mukoyama Katharina Arfken
the anonymous cantata text, which ends with husbands of her two sisters served as “court
a stanza from Johann Gramann’s hymn “Nun trumpeters” at the Duke’s court, and she herself
lob, mein Seel’, den Herren” (1549), is compat- had once served as a “Singe-Jungfer” or sing-
ible with any kind of praise to God, explaining ing maiden; and here the Kapellmeister Johann
why Bach noted not only “Dominica 15 post Philipp Krieger, who died in 1725, had also
Trinitatis” on the cantata’s title page, but also composed solo cantatas with obbligato trum-
“et in ogni tempo”, i.e. and on any occasion. pet. In short: it would be completely conceiv-
The singular operatic virtuosity Bach demands able that Anna Magdalena’s husband wrote
of the soprano in BWV 51, and the fact that the BWV 51 entirely with an eye to effective repre-
piece ends with a virtuosic solo chorale with a sentational music for her “utterly pure soprano”
breathtaking stretto “Amen” instead of a simple and the amassed competences of her trumpet
chorale, gives reason to believe that the can- playing Weissenfels kin. What a glorious idea
tata was not originally composed for the usual for the performance of a piece that is unparal-
Leipzig church setting. All in all, it seems much leled in Johann Sebastian Bach’s cantata œuvre
more conclusive if a guest appearance by the for its gripping vocal and concertante joy.
Bach couple at a neighbouring court prompted
Ute Hartwich Peter Barzi
16 17
Sunday service on the 15th Sunday after Trinity the Thomaskantor to compose Jauchzet Gott in
in 1730 (17th September) either in St Thomas’ allen Landen. Such a guest appearance would
or St Nicholas’ Church. The soloist, who within have had to occur in the not too distant run-
the movements is in constant competition with up to the Leipzig performance. Seen in this
the trumpet, was probably a boy – a Thomaner, light, it is a logical assumption that the piece
who given the wild, breathless coloratura se- is connected to Bach’s efforts to become titular
quences, uniquely for Bach taking the singer Kapellmeister at the court of Duke Christian of
up to the three-stroke C, must have possessed Saxony-Weissenfels, a wish that was granted
quite astonishing virtuosity. The cantata’s text to him sometime in 1729, apparently linked to
praises God and is an intense plea to the Crea- the Duke’s 47th birthday on the 17th February.
tor to bestow his goodness on mankind “every Several documents indicate that Bach (and his
morning anew”. The verses can be loosely con- wife?) stayed in Weissenfels for an extended
nected to the Gospel text for that Sunday, the period around that time, possibly for a whole
passage from the Sermon on the Mount (Mat- three weeks. The town that Anna Magdalena
thew 6:24-34) in which Jesus urges people Bach called her “beloved Weissenfels” was
not to act in small faith and self-absorption, home to the Wilcke family, Anna Magdalena’s
but to seek the kingdom of God. Ultimately, father Johann Caspar Wilcke (d. 1731) and the Tomoko Mukoyama Katharina Arfken
the anonymous cantata text, which ends with husbands of her two sisters served as “court
a stanza from Johann Gramann’s hymn “Nun trumpeters” at the Duke’s court, and she herself
lob, mein Seel’, den Herren” (1549), is compat- had once served as a “Singe-Jungfer” or sing-
ible with any kind of praise to God, explaining ing maiden; and here the Kapellmeister Johann
why Bach noted not only “Dominica 15 post Philipp Krieger, who died in 1725, had also
Trinitatis” on the cantata’s title page, but also composed solo cantatas with obbligato trum-
“et in ogni tempo”, i.e. and on any occasion. pet. In short: it would be completely conceiv-
The singular operatic virtuosity Bach demands able that Anna Magdalena’s husband wrote
of the soprano in BWV 51, and the fact that the BWV 51 entirely with an eye to effective repre-
piece ends with a virtuosic solo chorale with a sentational music for her “utterly pure soprano”
breathtaking stretto “Amen” instead of a simple and the amassed competences of her trumpet
chorale, gives reason to believe that the can- playing Weissenfels kin. What a glorious idea
tata was not originally composed for the usual for the performance of a piece that is unparal-
Leipzig church setting. All in all, it seems much leled in Johann Sebastian Bach’s cantata œuvre
more conclusive if a guest appearance by the for its gripping vocal and concertante joy.
Bach couple at a neighbouring court prompted
Ute Hartwich Peter Barzi
16 17
Ich habe genug BWV 82
Kantate zum Fest Mariæ Reinigung (2. Februar)
Text: unbekannter Dichter

1 Aria Aria 3 Aria Aria


Ich habe genung, I have now enough, Schlummert ein, ihr matten Augen, Slumber now, ye eyes so weary,
Ich habe den Heiland, das Hoffen der I have now my Saviour, the hope of the Fallet sanft und selig zu! Fall in soft and calm repose’
Frommen, faithful Welt, ich bleibe nicht mehr hier, World, I dwell no longer here,
Auf meine begierigen Arme genommen; Within my desiring embrace now enfolded; Hab ich doch kein Teil an dir, Since I have no share in thee
Ich habe genung! I have now enough! Das der Seele könnte taugen. Which my soul could offer comfort.
Ich hab ihn erblickt, On him have I gazed, Hier muss ich das Elend bauen, Here I must with sorrow reckon,
Mein Glaube hat Jesum ans Herze My faith now hath Jesus impressed on my Aber dort, dort werd ich schauen But yet, there, there I shall witness
gedrückt; heart; Süßen Friede, stille Ruh. Sweet repose and quiet rest.
Nun wünsch ich, noch heute mit Freuden I would now, today yet, with gladness
Von hinnen zu scheiden. Make hence my departure I have now enough. 4 Recitativo Recitative
Mein Gott! wenn kömmt das schöne: Nun! My God! When comes that blessed “Now!”
2 Recitativo Recitative Da ich im Friede fahren werde When I in peace shall walk forever
Ich habe genung. I have now enough. Und in dem Sande kühler Erde Both in the sand of earth’s own coolness
Mein Trost ist nur allein, My hope is this alone, Und dort bei dir im Schoße ruhn? And there within thy bosom rest?
Dass Jesus mein und ich sein eigen möchte That Jesus might belong to me and I to him, Der Abschied ist gemacht, My parting is achieved,
sein. Welt, gute Nacht! O world, good night!
Im Glauben halt ich ihn, In faith I hold to him,
Da seh ich auch mit Simeon For I, too, see with Simeon 5 Aria Aria
Die Freude jenes Lebens schon. The gladness of that life beyond. Ich freue mich auf meinen Tod, Rejoicing do I greet my death,
Lasst uns mit diesem Manne ziehn! Let us in this man’s burden join! Ach, hätt er sich schon eingefunden. Ah, would that it had come already.
Ach! möchte mich von meines Leibes Ah! Would that from the bondage of my Da entkomm ich aller Not, I’ll escape then all the woe
Ketten body Die mich noch auf der Welt gebunden. Which doth here in the world confine me.
Der Herr erretten; The Lord might free me.
Ach! wäre doch mein Abschied hier, Ahl My departure, were it here,
Mit Freuden sagt ich, Welt, zu dir: With joy I’d say to thee, 0 world:
Ich habe genung. I have now enough.
18 19
Ich habe genug BWV 82
Kantate zum Fest Mariæ Reinigung (2. Februar)
Text: unbekannter Dichter

1 Aria Aria 3 Aria Aria


Ich habe genung, I have now enough, Schlummert ein, ihr matten Augen, Slumber now, ye eyes so weary,
Ich habe den Heiland, das Hoffen der I have now my Saviour, the hope of the Fallet sanft und selig zu! Fall in soft and calm repose’
Frommen, faithful Welt, ich bleibe nicht mehr hier, World, I dwell no longer here,
Auf meine begierigen Arme genommen; Within my desiring embrace now enfolded; Hab ich doch kein Teil an dir, Since I have no share in thee
Ich habe genung! I have now enough! Das der Seele könnte taugen. Which my soul could offer comfort.
Ich hab ihn erblickt, On him have I gazed, Hier muss ich das Elend bauen, Here I must with sorrow reckon,
Mein Glaube hat Jesum ans Herze My faith now hath Jesus impressed on my Aber dort, dort werd ich schauen But yet, there, there I shall witness
gedrückt; heart; Süßen Friede, stille Ruh. Sweet repose and quiet rest.
Nun wünsch ich, noch heute mit Freuden I would now, today yet, with gladness
Von hinnen zu scheiden. Make hence my departure I have now enough. 4 Recitativo Recitative
Mein Gott! wenn kömmt das schöne: Nun! My God! When comes that blessed “Now!”
2 Recitativo Recitative Da ich im Friede fahren werde When I in peace shall walk forever
Ich habe genung. I have now enough. Und in dem Sande kühler Erde Both in the sand of earth’s own coolness
Mein Trost ist nur allein, My hope is this alone, Und dort bei dir im Schoße ruhn? And there within thy bosom rest?
Dass Jesus mein und ich sein eigen möchte That Jesus might belong to me and I to him, Der Abschied ist gemacht, My parting is achieved,
sein. Welt, gute Nacht! O world, good night!
Im Glauben halt ich ihn, In faith I hold to him,
Da seh ich auch mit Simeon For I, too, see with Simeon 5 Aria Aria
Die Freude jenes Lebens schon. The gladness of that life beyond. Ich freue mich auf meinen Tod, Rejoicing do I greet my death,
Lasst uns mit diesem Manne ziehn! Let us in this man’s burden join! Ach, hätt er sich schon eingefunden. Ah, would that it had come already.
Ach! möchte mich von meines Leibes Ah! Would that from the bondage of my Da entkomm ich aller Not, I’ll escape then all the woe
Ketten body Die mich noch auf der Welt gebunden. Which doth here in the world confine me.
Der Herr erretten; The Lord might free me.
Ach! wäre doch mein Abschied hier, Ahl My departure, were it here,
Mit Freuden sagt ich, Welt, zu dir: With joy I’d say to thee, 0 world:
Ich habe genung. I have now enough.
18 19
Ich bin vergnügt mit meinem Glücke BWV 84
Kantate zum Sonntag Septuagesimæ
Text: nach Christian Friedrich Henrici (Picander) 1728/29;
Choral: Ämilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt 1686

10 Aria Aria 12 Aria Aria


Ich bin vergnügt mit meinem Glücke, I am content with my happiness, Ich esse mit Freuden mein weniges Brot With joy I eat my meagre bread
Das mir der liebe Gott beschert. That the dear God bestows upon me. Und gönne dem Nächsten von Herzen das And truly do not begrudge my neighbour his
Soll ich nicht reiche Fülle haben, If I shall not have a rich abundance, Seine. own.
So dank ich ihm vor kleine Gaben So I thank Him for small gifts Ein ruhig Gewissen, ein fröhlicher Geist, A calm conscience, a happy spirit,
Und bin auch nicht derselben wert. And do not deserve even these. Ein dankbares Herze, das lobet und preist, A grateful heart that praises
vermehret den Segen, verzuckert die Not. Increases the blessing, sweetens the need.
11 Recitativo Recitative
Gott ist mir ja nichts schuldig, God owes me nothing, 13 Recitativo Recitative
Und wenn er mir was gibt, And if He gives something to me, Im Schweiße meines Angesichts In the sweat of my brow
So zeigt er mir, dass er mich liebt; He thus shows me that He loves me. Will ich indes mein Brot genießen, I will meanwhile enjoy my bread,
Ich kann mir nichts bei ihm verdienen, I myself can earn nothing from him, Und wenn mein Lebenslauf, And when the evening of my life
Denn was ich tu, ist meine Pflicht. As what I am doing is my duty. Mein Lebensabend wird beschließen, Will conclude the course of my life,
Ja! wenn mein Tun gleich noch so gut Yea! Even if my deeds appear to be good, So teilt mir Gott den Groschen aus, God will give me my penny’s worth,
geschienen, Da steht der Himmel drauf. Then heaven will stand open.
So hab ich doch nichts Rechtes ausgericht‘. I have not accomplished anything that is right. O! wenn ich diese Gabe Oh! If I have this gift
Doch ist der Mensch so ungeduldig, And yet man is so impatient, zu meinem Gnadenlohne habe, As my reward of mercy,
Dass er sich oft betrübt, That he is often troubled So brauch ich weiter nichts. I shall need nothing more.
Wenn ihm der liebe Gott nicht überflüssig If the dear God does not give to him an
gibt. abundance. 14 Choral
Hat er uns nicht so lange Zeit Has He not for a long time Ich leb indes in dir vergnüget Chorale
Umsonst ernähret und gekleidt Freely nourished and clothed us, Und sterb ohn alle Kümmernis, Meanwhile I live contentedly in you
Und will uns einsten seliglich And will He not one day blessedly Mir genüget, wie es mein Gott füget, And die without any worries,
In seine Herrlichkeit erhöhn? Raise us up into His splendour? Ich glaub und bin es ganz gewiss: For me what God ordains is sufficient.
Es ist genug vor mich, It is sufficient for me Durch deine Gnad und Christi Blut I believe and am quite certain that
Dass ich nicht hungrig darf zu Bette gehn. That I do not go to bed hungry. Machst du‘s mit meinem Ende gut. Through Your mercy and the blood of Christ
You will make the end of my life good.

20 21
Ich bin vergnügt mit meinem Glücke BWV 84
Kantate zum Sonntag Septuagesimæ
Text: nach Christian Friedrich Henrici (Picander) 1728/29;
Choral: Ämilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt 1686

10 Aria Aria 12 Aria Aria


Ich bin vergnügt mit meinem Glücke, I am content with my happiness, Ich esse mit Freuden mein weniges Brot With joy I eat my meagre bread
Das mir der liebe Gott beschert. That the dear God bestows upon me. Und gönne dem Nächsten von Herzen das And truly do not begrudge my neighbour his
Soll ich nicht reiche Fülle haben, If I shall not have a rich abundance, Seine. own.
So dank ich ihm vor kleine Gaben So I thank Him for small gifts Ein ruhig Gewissen, ein fröhlicher Geist, A calm conscience, a happy spirit,
Und bin auch nicht derselben wert. And do not deserve even these. Ein dankbares Herze, das lobet und preist, A grateful heart that praises
vermehret den Segen, verzuckert die Not. Increases the blessing, sweetens the need.
11 Recitativo Recitative
Gott ist mir ja nichts schuldig, God owes me nothing, 13 Recitativo Recitative
Und wenn er mir was gibt, And if He gives something to me, Im Schweiße meines Angesichts In the sweat of my brow
So zeigt er mir, dass er mich liebt; He thus shows me that He loves me. Will ich indes mein Brot genießen, I will meanwhile enjoy my bread,
Ich kann mir nichts bei ihm verdienen, I myself can earn nothing from him, Und wenn mein Lebenslauf, And when the evening of my life
Denn was ich tu, ist meine Pflicht. As what I am doing is my duty. Mein Lebensabend wird beschließen, Will conclude the course of my life,
Ja! wenn mein Tun gleich noch so gut Yea! Even if my deeds appear to be good, So teilt mir Gott den Groschen aus, God will give me my penny’s worth,
geschienen, Da steht der Himmel drauf. Then heaven will stand open.
So hab ich doch nichts Rechtes ausgericht‘. I have not accomplished anything that is right. O! wenn ich diese Gabe Oh! If I have this gift
Doch ist der Mensch so ungeduldig, And yet man is so impatient, zu meinem Gnadenlohne habe, As my reward of mercy,
Dass er sich oft betrübt, That he is often troubled So brauch ich weiter nichts. I shall need nothing more.
Wenn ihm der liebe Gott nicht überflüssig If the dear God does not give to him an
gibt. abundance. 14 Choral
Hat er uns nicht so lange Zeit Has He not for a long time Ich leb indes in dir vergnüget Chorale
Umsonst ernähret und gekleidt Freely nourished and clothed us, Und sterb ohn alle Kümmernis, Meanwhile I live contentedly in you
Und will uns einsten seliglich And will He not one day blessedly Mir genüget, wie es mein Gott füget, And die without any worries,
In seine Herrlichkeit erhöhn? Raise us up into His splendour? Ich glaub und bin es ganz gewiss: For me what God ordains is sufficient.
Es ist genug vor mich, It is sufficient for me Durch deine Gnad und Christi Blut I believe and am quite certain that
Dass ich nicht hungrig darf zu Bette gehn. That I do not go to bed hungry. Machst du‘s mit meinem Ende gut. Through Your mercy and the blood of Christ
You will make the end of my life good.

20 21
Jauchzet Gott in allen Landen! BWV 51
Kantate zum15. Sonntag nach Trinitatis
Text: unbekannter Dichter;
Choral: Johann Gramann 1549

17 Aria Aria 19 Aria Aria


Jauchzet Gott in allen Landen! Rejoice unto God in all lands! Höchster, mache deine Güte Highest One, renew Thy goodness
Was der Himmel und die Welt Every creature, Ferner alle Morgen neu. Each morning from now on.
An Geschöpfen in sich hält, In heaven and earth So soll vor die Vatertreu Thus for Thy father’s love
Müssen dessen Ruhm erhöhen, Must exalt His fame, Auch ein dankbares Gemüte Shall a grateful soul
Und wir wollen unserm Gott And we would likewise bring Durch ein frommes Leben weisen, Show through a righteous life
Gleichfalls itzt ein Opfer bringen, Our God an offering now, Dass wir deine Kinder heißen. That we are called Your children.
Dass er uns in Kreuz und Not For that He has always stood beside us,
Allezeit hat beigestanden. In affliction and distress. 20 Choral Chorale
Sei Lob und Preis mit Ehren Laud and praise with honour
18 Recitativo Recitative Gott Vater, Sohn, Heiligem Geist! God the Father, Son and Holy Ghost!
Wir beten zu dem Tempel an, We worship in your temple, Der woll in uns vermehren, May He increase in us
Da Gottes Ehre wohnet, Where God’s own glory dwells, Was er uns aus Gnaden verheißt, What He pledges us in mercy:
Da dessen Treu, Since His faith, Dass wir ihm fest vertrauen, That we may firmly trust in Him,
So täglich neu, Which is new every morning, Gänzlich uns lass‘n auf ihn, Wholly depend on Him
Mit lauter Segen lohnet. Is rewarded with pure blessings. Von Herzen auf ihn bauen, And rely on Him with our hearts,
Wir preisen, was er an uns hat getan. We praise Him for what He hath done for us. Dass uns‘r Herz, Mut und Sinn That our heart, mind and will
Muss gleich der schwache Mund von Though our feeble voices babble Ihm festiglich anhangen; Steadfastly cling to Him;
seinen Wundern lallen, about His wonders, Drauf singen wir zur Stund: To this now let us sing:
So kann ein schlechtes Lob ihm dennoch Our meager praise can nonetheless still Amen, wir werdn‘s erlangen, Amen, we shall achieve it,
wohlgefallen. please Him. Glaub‘n wir aus Herzensgrund. If we believe with all our heart.

21 Aria Aria
Alleluja! Alleluia!

22 23
Jauchzet Gott in allen Landen! BWV 51
Kantate zum15. Sonntag nach Trinitatis
Text: unbekannter Dichter;
Choral: Johann Gramann 1549

17 Aria Aria 19 Aria Aria


Jauchzet Gott in allen Landen! Rejoice unto God in all lands! Höchster, mache deine Güte Highest One, renew Thy goodness
Was der Himmel und die Welt Every creature, Ferner alle Morgen neu. Each morning from now on.
An Geschöpfen in sich hält, In heaven and earth So soll vor die Vatertreu Thus for Thy father’s love
Müssen dessen Ruhm erhöhen, Must exalt His fame, Auch ein dankbares Gemüte Shall a grateful soul
Und wir wollen unserm Gott And we would likewise bring Durch ein frommes Leben weisen, Show through a righteous life
Gleichfalls itzt ein Opfer bringen, Our God an offering now, Dass wir deine Kinder heißen. That we are called Your children.
Dass er uns in Kreuz und Not For that He has always stood beside us,
Allezeit hat beigestanden. In affliction and distress. 20 Choral Chorale
Sei Lob und Preis mit Ehren Laud and praise with honour
18 Recitativo Recitative Gott Vater, Sohn, Heiligem Geist! God the Father, Son and Holy Ghost!
Wir beten zu dem Tempel an, We worship in your temple, Der woll in uns vermehren, May He increase in us
Da Gottes Ehre wohnet, Where God’s own glory dwells, Was er uns aus Gnaden verheißt, What He pledges us in mercy:
Da dessen Treu, Since His faith, Dass wir ihm fest vertrauen, That we may firmly trust in Him,
So täglich neu, Which is new every morning, Gänzlich uns lass‘n auf ihn, Wholly depend on Him
Mit lauter Segen lohnet. Is rewarded with pure blessings. Von Herzen auf ihn bauen, And rely on Him with our hearts,
Wir preisen, was er an uns hat getan. We praise Him for what He hath done for us. Dass uns‘r Herz, Mut und Sinn That our heart, mind and will
Muss gleich der schwache Mund von Though our feeble voices babble Ihm festiglich anhangen; Steadfastly cling to Him;
seinen Wundern lallen, about His wonders, Drauf singen wir zur Stund: To this now let us sing:
So kann ein schlechtes Lob ihm dennoch Our meager praise can nonetheless still Amen, wir werdn‘s erlangen, Amen, we shall achieve it,
wohlgefallen. please Him. Glaub‘n wir aus Herzensgrund. If we believe with all our heart.

21 Aria Aria
Alleluja! Alleluia!

22 23
Die aus Österreich stammende Sopranistin und A native of Austria, the soprano and Echo Klassik
Echo-Klassik-Preisträgerin Miriam Feuersinger award winner Miriam Feuersinger discovered
entdeckte bereits als Kind ihre Liebe zum Gesang her love for singing as a childand is now one
und zählt heute zu den führenden Sopranistinnen of the leading sopranos in the field of German
im Bereich der deutschen geistlichen Barock- sacred baroque music.
musik. Ihre große Liebe gilt dem Kantaten- und Her greatest fondness is for the cantatas and the
Passionswerk von J.S. Bach, was sich auch in passion of JS Bach, which is reflected in her ani-
ihrer regen internationalen Konzerttätigkeit mated international concert career. Since 2014,
spiegelt. Seit 2014 initiiert sie darüber hinaus she has also initiated her own series of concerts
mit dem Cellisten Thomas Platzgummer eine ei- with cellist Thomas Platzgummer: “Bach cantatas
gene Konzertreihe „Bachkantaten in Vorarlberg“ in the Vorarlberg” (www.bachkantaten.at).
(www.bachkantaten.at). Miriam Feuersinger has played with renowned
Miriam Feuersinger musiziert mit renommierten musicians such as Rudolf Lutz, Hans-Christoph
Musikern wie Rudolf Lutz, Hans-Christoph Rademann, Ton Koopman, Václav Luks, Andrea
Rademann, Ton Koopman, Václav Luks, And- Marcon and Joerg-Andreas Boetticher and with
rea Marcon und Jörg-Andreas Bötticher sowie baroque ensembles such as the Freiburg Baroque
mit Barockensembles wie dem Freiburger Ba- Orchestra, La Cetra, Collegium Vocale Gent,
rockorchester, La Cetra, Collegium Vocale Gent, Collegium 1704, Les Cornets Noirs, Capricornus
Collegium 1704, Les Cornets Noirs, Capricornus Consort Basel, l’Arpa Festante, Concerto Stella
Consort Basel, L’Arpa Festante, Concerto Stella Matutina and Capriccio Basel Baroque Orches-
Matutina und Capriccio Barockorchester Basel, tra, to name but a few.
um nur einige zu nennen.

www.miriam-feuersinger.info

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Die aus Österreich stammende Sopranistin und A native of Austria, the soprano and Echo Klassik
Echo-Klassik-Preisträgerin Miriam Feuersinger award winner Miriam Feuersinger discovered
entdeckte bereits als Kind ihre Liebe zum Gesang her love for singing as a childand is now one
und zählt heute zu den führenden Sopranistinnen of the leading sopranos in the field of German
im Bereich der deutschen geistlichen Barock- sacred baroque music.
musik. Ihre große Liebe gilt dem Kantaten- und Her greatest fondness is for the cantatas and the
Passionswerk von J.S. Bach, was sich auch in passion of JS Bach, which is reflected in her ani-
ihrer regen internationalen Konzerttätigkeit mated international concert career. Since 2014,
spiegelt. Seit 2014 initiiert sie darüber hinaus she has also initiated her own series of concerts
mit dem Cellisten Thomas Platzgummer eine ei- with cellist Thomas Platzgummer: “Bach cantatas
gene Konzertreihe „Bachkantaten in Vorarlberg“ in the Vorarlberg” (www.bachkantaten.at).
(www.bachkantaten.at). Miriam Feuersinger has played with renowned
Miriam Feuersinger musiziert mit renommierten musicians such as Rudolf Lutz, Hans-Christoph
Musikern wie Rudolf Lutz, Hans-Christoph Rademann, Ton Koopman, Václav Luks, Andrea
Rademann, Ton Koopman, Václav Luks, And- Marcon and Joerg-Andreas Boetticher and with
rea Marcon und Jörg-Andreas Bötticher sowie baroque ensembles such as the Freiburg Baroque
mit Barockensembles wie dem Freiburger Ba- Orchestra, La Cetra, Collegium Vocale Gent,
rockorchester, La Cetra, Collegium Vocale Gent, Collegium 1704, Les Cornets Noirs, Capricornus
Collegium 1704, Les Cornets Noirs, Capricornus Consort Basel, l’Arpa Festante, Concerto Stella
Consort Basel, L’Arpa Festante, Concerto Stella Matutina and Capriccio Basel Baroque Orches-
Matutina und Capriccio Barockorchester Basel, tra, to name but a few.
um nur einige zu nennen.

www.miriam-feuersinger.info

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Seit seiner Gründung 2006 widmet sich das Since its founding in 2006, the Capricornus
Capricornus Consort Basel vorrangig seltenen Consort Basel has dedicated itself primarily to
und solistisch zu besetzenden Werken des Ba- the performance of rare and solo works of the
rock und Hochbarock. Baroque and High Baroque.
Der Primgeiger, Gründer und künstlerische Leiter The primary violinist, founder and artistic direc-
Peter Barczi schart dabei eine Gruppe von Musi- tor Peter Barczi gathers around him a group of
kerinnen und Musikern um sich, deren gegensei- musicians whose mutual artistic affinity usually
tige künstlerische Verbundenheit meist schon auf goes back to friendships from their student days
Freundschaften aus der Studienzeit an der renom- at the renowned university for the study and
mierten Universität für Erforschung und Vermittlung teaching of historical music, the Schola Canto-
historischer Musik, der Schola Cantorum Basilien- rum Basiliensis. However, the members of the
sis, zurückgeht. Ihren musikalischen Zusammenhalt Capricornus Consort Basel find their musical
finden die Mitglieder des Capricornus Consort Basel cohesion not least in their continuing agreement
aber nicht zuletzt in der anhaltenden Übereinstim- on what is required of performers in dealing with
mung, was die Anforderungen an Interpreten im early music.
Umgang mit Alter Musik betrifft. The Capricornus Consort Basel boasts having
Das Capricornus Consort Basel kann auf Einla- been invited to feature at renowned festivals and
dungen namhafter Festivals zurückblicken und has attracted the attention of the international
hat insbesondere mit seinen CD-Produktionen specialist press in particular with its CD produc-
die Aufmerksamkeit der internationalen Fach- tions. Its recordings, including monographs on
Presse erregt. Seine Einspielungen, unter an- complexes of works by composers such as Phi-
derem Monographien zu Werkkomplexen von lipp Heinrich Erlebach (1675-1714), Christoph
Komponisten wie Philipp Heinrich Erlebach Graupner (1683-1760), Francesco Manfredini
(1675-1714), Christoph Graupner (1683-1760), (1684-1762) and Franz Xaver Richter (1709-
Francesco Manfredini (1684-1762) und Franz 1789), have been honoured with prizes such as
Xaver Richter (1709-1789), wurden mit Preisen the Diapason d‘Or, International Classical Music
wie Diapason d‘Or, International Classical Music Award, Echo Klassik and Preis der Deutschen
Award, Echo Klassik und Preis der Deutschen Schallplattenkritik. The Capricornus Consort Ba-
Schallplattenkritik honoriert. Das Capricornus sel was also recently awarded the Opus Klassik.
Consort Basel wurde zudem kürzlich mit dem
Opus Klassik ausgezeichnet.

www.capricornus.ch
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Seit seiner Gründung 2006 widmet sich das Since its founding in 2006, the Capricornus
Capricornus Consort Basel vorrangig seltenen Consort Basel has dedicated itself primarily to
und solistisch zu besetzenden Werken des Ba- the performance of rare and solo works of the
rock und Hochbarock. Baroque and High Baroque.
Der Primgeiger, Gründer und künstlerische Leiter The primary violinist, founder and artistic direc-
Peter Barczi schart dabei eine Gruppe von Musi- tor Peter Barczi gathers around him a group of
kerinnen und Musikern um sich, deren gegensei- musicians whose mutual artistic affinity usually
tige künstlerische Verbundenheit meist schon auf goes back to friendships from their student days
Freundschaften aus der Studienzeit an der renom- at the renowned university for the study and
mierten Universität für Erforschung und Vermittlung teaching of historical music, the Schola Canto-
historischer Musik, der Schola Cantorum Basilien- rum Basiliensis. However, the members of the
sis, zurückgeht. Ihren musikalischen Zusammenhalt Capricornus Consort Basel find their musical
finden die Mitglieder des Capricornus Consort Basel cohesion not least in their continuing agreement
aber nicht zuletzt in der anhaltenden Übereinstim- on what is required of performers in dealing with
mung, was die Anforderungen an Interpreten im early music.
Umgang mit Alter Musik betrifft. The Capricornus Consort Basel boasts having
Das Capricornus Consort Basel kann auf Einla- been invited to feature at renowned festivals and
dungen namhafter Festivals zurückblicken und has attracted the attention of the international
hat insbesondere mit seinen CD-Produktionen specialist press in particular with its CD produc-
die Aufmerksamkeit der internationalen Fach- tions. Its recordings, including monographs on
Presse erregt. Seine Einspielungen, unter an- complexes of works by composers such as Phi-
derem Monographien zu Werkkomplexen von lipp Heinrich Erlebach (1675-1714), Christoph
Komponisten wie Philipp Heinrich Erlebach Graupner (1683-1760), Francesco Manfredini
(1675-1714), Christoph Graupner (1683-1760), (1684-1762) and Franz Xaver Richter (1709-
Francesco Manfredini (1684-1762) und Franz 1789), have been honoured with prizes such as
Xaver Richter (1709-1789), wurden mit Preisen the Diapason d‘Or, International Classical Music
wie Diapason d‘Or, International Classical Music Award, Echo Klassik and Preis der Deutschen
Award, Echo Klassik und Preis der Deutschen Schallplattenkritik. The Capricornus Consort Ba-
Schallplattenkritik honoriert. Das Capricornus sel was also recently awarded the Opus Klassik.
Consort Basel wurde zudem kürzlich mit dem
Opus Klassik ausgezeichnet.

www.capricornus.ch
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CHR 77459

Executive producer: Joachim Berenbold


Recording: 8-11 March 2021, Katholische Kirche Heilig Kreuz, Binningen (Switzerland)
Recording producer & digital editing: Christian Sager, Zürich (www.sagersounds.ch)
Editor & layout: Joachim Berenbold
Cover photo: Christine Schneider (www.schneiderphotography.de)
Artist photos: Thomas Schrott (M. Feuersinger), Harald Hoffmann (Capricornus Ensemble),
Sabine Truderung Fotografie (U. Hartwich), Annelies van der Vegt (K. Arfken)
Translation: Katie Stephens (English)
+ © 2022 note 1 music gmbh, Heidelberg, Germany
CD manufactured by Profact - Made in The Netherlands

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