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Praxis | FAQ
FAQ
Kein Lampentausch
Ich möchte mir einen neuen Beamer
? kaufen. Eine Bekannte hat mir gesagt,
dass da nur ein LED-Beamer in Frage kommt,
weil man bei normalen Beamern ständig die
sauteuren Lampen tauschen muss. Stimmt
das?
Ihre Bekannte hat insofern recht, dass
ß man bei konventionellen Projektoren die
?toren?
Lampe austauschen kann. Bei LED-Geräten ist
die Lichtquelle dagegen fest eingebaut. An- ßgeringere Helligkeit. Während die güns-
sonsten ist ihre Aussage mit Vorsicht zu ge- tigsten zurzeit erhältlichen konventionellen
nießen. Die Hochdrucklampe eines aktuellen
Projektors muss nach 3000 bis 5000 Stunden
ausgetauscht werden, die Lichtquelle eines
LED-Geräts hält dagegen 10ˇ000 bis 20ˇ000
Stunden (zumindest sagen das die Hersteller,
überprüfen konnten wir es noch nicht).
Wenn man von einer Nutzung von zwei
Stunden pro Tag an fünf Tagen der Woche
ausgeht, würde die Lampe eines konventio-
nellen Beamers fast sechs Jahre lang halten
(bei 3000 Stunden Lebensdauer). Eine neue
Lampe kostet, je nach Hersteller, zwischen 80
und 400 Euro. Da man für die Anschaffung
eines LED-Projektors meist doppelt so viel
Geld auf den Tisch legen muss wie für einen
ähnlich ausgestatten Lampenbeamer, zahlen
Durchschnittsanwender bei einem LED-
Gerät zurzeit drauf.
Die Vorteile
Ist das Besondere an LED-Beamern nur
? die längere Lebensdauer der Lichtquel-
le? Oder haben die noch andere Vorteile?
ß LED-Projektoren erreichen schon kurz
nach dem Einschalten ihre maximale
Helligkeit, bei Lampengeräten dauert das
einige Minuten. Außerdem müssen LED-
Beamer nach dem Ausschalten meist nicht
nachlüften, man kann sie deshalb direkt vom
Netz trennen und einpacken.
Ein weiterer Vorteil ist die kompakte
Größe: Viele LED-Projektoren passen anders
als die meisten Lampenbeamer problemlos
in die Aktentasche. Und: LED-Geräte sind un-
serer Erfahrung nach robuster als konventio-
nelle Projektoren. Lampenbeamer reagieren
empfindlich auf Erschütterungen, besonders
im laufenden Betrieb kann bei grober Be-
handlung die Lichtquelle kaputtgehen. LCD-
Projektoren haben einen weiteren wunden
Punkt: Verschiebt sich durch Stöße die Positi-
on der drei Bildpanels oder des Prismas,
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Jan-Keno Janssen
LED-Projektoren
Antworten auf die häufigsten Fragen
kommt es zu Farbfehlern im Projektionsbild. x 800 Pixeln arbeiten, kommt mir das LED-
Last, not least enthalten LED-Lichtquellen an- Bild irgendwie pixeliger vor. Kann das sein?
ders als Beamerlampen kein giftiges Queck-
Ja, das kann sein. Einige LED-Projektoren
silber.
ß nutzen DLP-Spiegelpanels, bei denen die
Pixel nicht schachbrettartig, sondern in
Rhombenform im 45-Grad-Winkel angeord-
Die Nachteile net sind. Das führt besonders bei Schriftdar-
stellung zu ausgefransten Kanten (siehe
Was sind die Nachteile von LED-Projek-
Foto). Texas Instruments, der Hersteller die-
ser DLP-Panels, erklärte uns auf Anfrage, dass
Der größte Nachteil ist die grundsätzlich die „Diamond-Pixel“-Architektur Vorteile bei
der Helligkeit bringe. Außerdem ließen sich
damit flachere Projektoren bauen.
Beamer (um 250 Euro) mindestens mit 2800
Lumen spezifiziert sind, erreichen die we-
nigsten LED-Geräte mehr als 1000 Lumen,
kosten aber deutlich mehr als 250 Euro. So
gehört Acers K137 mit seinen spezifizierten
700 Lumen – im c‘t-Labor haben wir nur 589
gemessen – beispielsweise schon zu den hel-
leren LED-Vertretern und kostet happige 500
Euro. In der 300-Euro-Klasse darf man nicht
mehr als 150 Lumen erwarten. Für großflä-
chige Projektionen in nicht abgedunkelten Während bei konventionellen Projektoren
Räumen ist das viel zu wenig. Die handy- die DLP-Spiegelchen schachbrettartig
großen Pico-Beamer (zwischen 100 und 200 angeordnet sind (rechts), nutzen einige
Euro) schaffen mit ihren 10 bis 20 Lumen DLP-Geräte Panels mit rhombenförmigen
sogar nur ein DIN-A-4- bis -A5-großes Projek- Pixeln (links). Das führt gerade bei Schrift-
tionsbild. Eine Besonderheit sind sogenannte darstellung zu unschönen Fransen.
Hybrid-Projektoren, die neben einer LED
auch eine Laserdiode als Lichtquelle einset-
zen. Diese sollen ähnlich hohe Lebensdauern Farbblitzer
wie reine LED-Beamer erreichen, erzielen
aber ebenso hohe Lichtströme wie konven- Mich stören bei konventionellen DLP-
tionelle Projektoren. Dafür sind sie allerdings
auch rund doppelt so teuer wie herkömm-
? Projektoren diese komischen Farbblitzer.
Gibt es die bei LED-Beamern mit DLP-Tech-
liche Geräte.
Ein weiterer Nachteil ist das laute Lüfter-
nik auch?
Ja, leider schon. DLP-Projektoren mit
geräusch – denn anders als landläufig ange-
nommen, werden auch LEDs extrem heiß. Je
ß einem Panel – das sind alle im drei- oder
vierstelligen Preisbereich – produzieren Far-
größer das Projektorengehäuse, desto leiser
ben nicht gleichzeitig, sondern nacheinan-
kann man es kühlen; da sind die kleinen LED-
der. Bei konventionellen DLP-Beamern sorgt
Beamer klar im Nachteil. Während günstige
dafür ein drehendes Glasrad mit farbigen
Lampenbeamer im Schnitt mit 2,5 Sone (hel-
Segmenten: Befindet sich das grüne Segment
ler Modus) und 1,5 Sone (gedrosselter Lam-
im Lichtweg, werden die grünen Bildanteile
penmodus) rauschen, nerven die LED-Varian-
projiziert und so weiter. LED-DLP-Beamer
ten mit einer Lautheit von bis zu 3,9 Sone.
haben zwar kein Farbrad, erzeugen die Far-
Die uns bekannten Pico-Beamer arbeiten
ben aber dennoch nacheinander – mit nach-
glücklicherweise ohne aktive Kühlung. Sie
einander angeschalteten roten, grünen und
sind nicht so hell und werden deshalb nicht
blauen Leuchtdioden. Bei beiden Techniken
sonderlich heiß.
kann man bei schnellen Augenbewegungen
und an kontrastreichen Bildkanten Farbblit-
Schräge Pixel zer wahrnehmen – die umso nerviger ausfal-
len, je heller der Projektor leuchtet. Ob man
Ich habe meinen konventionellen Projek- sich von diesem sogenannten Regenbogen-
? tor durch ein LED-Gerät ersetzt. Obwohl
beide Beamer mit einer Auflösung von 1280
effekt gestört fühlt, prüft man am besten vor
dem Kauf bei einer Testvorführung. (jkj)
c’t 2014, Heft 14
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