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Full Download Herstellung Von Titanimplantaten Aus Titanwerkstoffen Durch Laserformen 1St Edition Tobias Peter Wirtz Online Full Chapter PDF
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Herstellung von Knochenimplantaten aus
Titanwerkstoffen durch Laserformen
vorgelegt von
Dipl.-Ing.
Tobias Peter Wirtz
aus Aachen
Diese Dissertation ist auf den Internetseiten der Hochschulbibliothek online verfügbar.
Danksagung
Die vorliegende Arbeit entstand neben meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für Lasertechnik in Aachen. An dieser Stelle
möchte ich mich bei allen bedanken, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen
haben.
Herrn Prof. Dr.rer.nat. R.Poprawe M.A. danke ich für die Betreuung der Arbeit.
Herrn Prof. Dr.-Ing. F.Klocke danke ich für die Übernahme des Korreferates
sowie Frau Prof. Dr.-Ing. K.Bobzin für die Übernahme des Prüfungsvorsitzes.
Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. Konrad Wissenbach, der mich als
Abteilungsleiter während der Zeit am Institut in jeder Hinsicht – sowohl fachlich
als auch durch seine persönliche und kollegiale Art – jederzeit mit
herausragendem Einsatz geführt and geprägt hat.
Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei meinen Kollegen der Abteilung
Oberflächentechnik, die für die allzeit freundliche und faire Atmosphäre
gesorgt haben. Einschliessen in meine Danksagung möchte ich auch meine
Hiwis und Studien- bzw. Diplomarbeiter Stefan Jansen, Sven Pawlikcek, Rui
Santos Batista, Johannes Hölzer und Sörn Ocylok, die mich zuverlässig und
engagiert bei der Bearbeitung des Themas unterstützt haben.
Zuletzt danke ich meiner Familie, Katrin und Mori, auf die ich mich immer
verlassen kann und die mir stets vor Augen halten, welche Ziele es lohnt zu
verfolgen.
Inhalt
Inhalt
8 Zusammenfassung 131
9 Literaturverzeichnis 133
11 Anhang 142
11.1 EIGA-Verdüsungsverfahren 142
11.2 Erzeugung von Stegen 143
1.1 Einleitung
Aus medizinischer Sicht hat sich vor allem in Bereichen, in denen Implantate
mechanische Lasten übertragen, Titan als Werkstoff durchgesetzt. Trotz der
(aus technischer Sicht) guten mechanischen Eigenschaften und
Biokompatibilität weisen heutige Implantate Defizite auf:
Vor diesem Hintergrund eröffnet sich durch eine generative Herstellung von
Implantaten die Möglichkeit, die genannten Defizite zu beseitigen. Generative
oder auch „Rapid“ Fertigungsverfahren erlauben eine flexible und schnelle
Fertigung von Prototypen, Einzel- und Kleinserienbauteilen und haben
aufgrund dessen eine respektable Marktdurchdringung erreicht. Die
Voraussetzung für die Entwicklung von neuartigen Implantaten auf Basis einer
generativen Fertigungstechnologie ist die Nutzung des Serienwerkstoffes Titan.
Das Ziel dieser Arbeit stellt die Entwicklung des Direkten Laserformens (DLF)
zur Herstellung von Knochenersatzimplantaten aus Titanwerkstoffen dar.
Zunächst wird vor diesem Hintergrund die Anlagentechnik weiterentwickelt,
um die Herstellung von Implantaten aus Titanpulver in der durch den
Gesetzgeber vorgegebenen Reinheit zu ermöglichen. Aus Sicht der
Prozesstechnik steht erstmalig die Herstellbarkeit von Hohl- und Gitter-
strukturen mit Strukturgrößen < 1 mm im Vordergrund. Diese Strukturen
Einleitung und Zielsetzung
dienen als Grundlage für die Entwicklung von neuartigen Implantaten mit
mechanisch adaptierbaren Eigenschaften, wie z.B. einer angepaßten Steifigkeit
mit dem Ziel der Verminderung einer langfristigen Implantatlockerung.
Bild 1-1:
Graphische
Darstellung der
3,0 Detailauflösung 1/dEZ [mm-1]
Größen zur 2,5
quantitativen
2,0
Beschreibung der
1,5 Stand der Technik
Weiterentwicklung
gegenüber dem 1,0
Stand der Technik
0,5
0,1
Bruchdehnung ![%]
0
2 4 6 8 10 12 14 16
15
30 he
sc
di
45 r io
pe %]
60 e rte "[
i t
fin sitä
De ro
Po
1.2 Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit ist es, Implantate mit neuen und verbesserten Funktionalitäten
zu entwickeln. Grundlage dafür ist die Adaption und spezielle Weiterent-
wicklung des DLF-Verfahrens für die Herstellung von Knochenimplantaten aus
Titanwerkstoffen. Die Entwicklung umfaßt, siehe auch Bild 1-2 :
O-Gehalt: O-Gehalt:
XO » 200 ppm XO < 30 ppm
Zunächst wird der Stand der Technik dargestellt (vgl. Bild 1-2) und daraus die
vorliegende Problemstellung und das Ziel der Arbeit abgeleitet. Daraus
resultieren Vorgaben hinsichtlich der Anlagentechnik, die in Kap. 3 beschrieben
werden. Mit Hilfe der weiterentwickelten Anlagentechnik wird in Kap. 4 die
Prozessführung zum Aufbau von Mikrostrukturen dargestellt. Darin werden
zunächst die Motivation und Grundlagen für die Herstellung von einfachen
Steggeometrien untersucht und anschließend auf die Herstellung von 3D-
Geometrieelementen übertragen. Die Erzeugung von gradiert porösen
Oberflächen durch Modifikation des CAD-Ausgangsmodells mit dem Ziel der
Verbesserung des Knochenwachstums zwischen Implantat und Knochen wird
in Kap. 5 beschrieben. Darin werden ebenfalls Methoden zur Nachbehandlung
von DLF-Oberflächen aufgezeigt.
Bild 1-2:
Schematische Stand der Technik
Darstellung der
Vorgehensweise für
die vorliegende Problemstellung
Arbeit
1. Anlagentechnik für
die Verarbeitung von Titanwerkstoffen
DLF- Verfahrenstechnik
Reale Implantate
• Hüfte
• IBS
• Schädelplatten
• Micro-Implantate
Die Entwicklung und Erprobung von metallischen Implantaten, die über einen
Zeitraum von Tagen bis hin zu mehreren Wochen und Monaten im Körper
verbleiben, beginnt im 17. Jahrhundert mit der Verwendung von Eisen-, Gold-
und Bronzedrähten für die Wundnaht [2] . Die erste Knochenplatte mit
Nickelüberzug wird 1886 von H.Hansmann beschrieben. Erste Modelle von
Hüftgelenkendoprothesen werden 1938 von P.Wiles aus unlegierten
Eisenwerkstoffen hergestellt [3] . Klinisch eignen sich diese Werkstoffe nicht, da
sie wesentlichen Anforderungen, die nach heutigen Erkenntnissen von
Implantaten zu erfüllen sind, nicht genügen. Die wesentlichen grundsätzlichen
Anforderungen an Biomaterialien als Knochenersatzwerkstoff sind [1] :
• Korrosionsbeständigkeit
• Biokompatibilität
• Bioadhäsion
Im Falle von Titan bzw. seinen Legierungen treten diese Effekte nicht bzw. nur
zeitlich und räumlich sehr begrenzt auf. Der Grund dafür ist die geringe
elektrische Leitfähigkeit seines primären Korrosionsproduktes TiO2. Es überzieht
die Oberfläche des Implantates und schützt das umliegende Gewebe vor einer
elektrochemischen Reaktion mit dem Titan. TiO2 (Rutil) besitzt eine
Dielektrizitätskonstante und damit eine elektrische Isolationswirkung von 110,
die sogar größer ist als die von Wasser (78).
Ein weiteres Kriterium zur Beurteilung der Biokompatibilität ist die Löslichkeit
eines primären Korrosionsproduktes in Körperflüssigkeit. Der PK-Wert ist dabei
der negative Logarithmus des Löslichkeitsproduktes. Der PK-Wert von Titanoxid
liegt bei +18, der von Nickeloxid bei –12,2. Daher ist bei Titan nahezu keine
Löslichkeit zu erwarten, während Nickel-, Eisen- und Cobaltoxide sehr stark zu
einer Aufspaltung (Hydrolyse) und damit Lösung in Körperflüssigkeit neigen [1]
.
Hinsichtlich der Bioadhäsion, also dem Vermögen des Ein- bzw. Anwachsens
von Knochengewebe, weist Titan im Vergleich mit anderen gebräuchlichen
Metallen der Implantatherstellung einen dauerhaft guten mechanischen
Verbund auf. Diese Verbindung entwickelt sich erst einige Wochen nach der
Implantation und erreicht erst nach mehreren Monaten seine maximale
Festigkeit. Der Vergleich der Scherzugfestigkeit zweier TiAl6V4-Implantate nach
einer Verweildauer im Kiefer von 168 Tagen zeigte eine mehr als verdoppelte
Scherzugfestigkeit als nach 84 Tagen [7] .
Darüber hinaus spielt die Rauheit einer Titanoberfläche eine wichtige Rolle für
die Festigkeit der Implantat-Knochen-Verbindung. Je größer die Rauheit desto
größer auch die Kraft, die zum Ablösen des Implantates vom Knochen
erforderlich ist (Bild 2-1).
Bild 2-1:
2,0
Vergleich der
Zugfestigkeiten
1,8 TiAl5Fe2,5 (168d)
eines Knochen-
Implantatverbundes 1,6 TiAL6V4 (168d)
in Abhängigkeit von
der 1,4
Oberflächenrauheit
Zugfestigkeit Rm [MPa]
0,4
( ) Liegezeit
0,2
0,0
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55
• Titan und seine Legierungen weisen einen E-Modul im Bereich von 110GPa
auf (Vergleich: Stähle: ≈210GPa). Die Folge dieser größeren Federwirkung
für den Zerspanprozess sind größere elastische Verformungen des
Werkstückes und geringere Maßhaltigkeit. Als Gegenmaßnahme muss die
Aufspannung und die Maschine möglichst steif sein. Die Werkzeug-
Eine spanende Bearbeitung von Titan als Implantatmaterial erfolgt meist als
Endbearbeitungsverfahren, d.h. das durch beispielsweise Schmiedeprozesse
erzeugte (Near) Net-Shape-Rohteil wird spanend auf das gewünschte Endmass
gefertigt. Die mechanischen Eigenschaften der fertig bearbeiteten Implantate
hängen von der chemischen Zusammensetzung des Werkstoffs, der
Gefügestruktur und damit vom Herstellungsprozess ab, der das
Werkstoffvolumen bestimmt. Eine spanende Bearbeitung wirkt sich jedoch nur
auf jeweils oberflächennahe Bereiche aus und beeinflusst aus
werkstoffspezifischer Sicht die mechanischen Eigenschaften nicht.
Voraussetzung dafür sind jedoch der (Titan-)Legierung angepasste
Prozessparameter, die die oben genannten Effekte bestmöglich berücksichtigen
und verhindern.
Bild 2-2
Beispiel: Durch
Gesenkschmieden
hergestellter
Hüftschaft [48]
2cm
Seit mehr als 2 Dekaden werden industriell große (d.h. mehrere kg schwere)
Titanbauteile gegossen. Zunächst wurde das Verfahren für
Luftfahrtanwendungen aus Titanwerkstoffen angewandt, um komplexe
Geometrien „near-net-shape“, also endkonturnah herzustellen. Die
Luftfahrtindustrie hatte großen Bedarf an Titanbauteilen aufgrund der guten
mechanischen Eigenschaften und dem im Vergleich zu Stahlwerkstoffen
niedrigen spezifischen Gewicht. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich die
Nutzung von gegossenem Titan auf weitere Bereiche wie Sport- und
Konsumgüterindustrie, Chemieanlagenbau, Marineapplikationen und
• Niedrige Kosten
Charakteristisch für den Gießprozess von Titan ist die Gefahr von Porosität und
Lunkerbildung aufgrund der Materialschrumpfung und schlechten Füllung der
keramischen Gussform. Um diese Gefahr auszuschließen, werden gegossene
Titanimplantate und Bauteile für andere Applikationen mit großer
mechanischer Belastung heissisostatisch gepresst (HIP).
Bild 2-3:
Festigkeiten von
gegossenen 1200
Dauerschwing-
proben
Werkstoff: TiAl6V4 1000
[9]
Maximalspannung [MPa]
800
Stangenmaterial
600
ausgelagert
Guß+HIP
Stangenmaterial
400
ausgelagert
Guß
200
0 2 3 4 5 6 7 8
10 10 10 10 10 10 10
Zyklen
Bild 2-4:
Beispiel
verschiedener
gegossener Titan-
Rohteile für
endoprothetische
Implantate [25]
4cm
Als generativ werden Verfahren bezeichnet, die auf Basis von CAD-Modellen
einen schichtweisen Aufbau des Bauteils sicherstellen. Grundsätzlich werden
generative Verfahren unterschieden in Prozesse mit lokaler Werkstoffzufuhr
und pulverbettbasierte Verfahren. Der Fokus der Darstellung des Standes der
Technik liegt auf der Herstellung von metallischen Implantaten, insbesondere
aus Titanwerkstoffen. Daher werden innerhalb der Vielzahl der Verfahren, die
in der Lage sind, metallische Werkstoffe zu verarbeiten, lediglich solche
Verfahren dargestellt, die bereits für die Herstellung von medizinischen,
metallischen Implantaten genutzt werden oder die nach dem Stand der Technik
prinzipiell geeignet sind und sich in der Anpassung an die Anforderungen für
vv
10mm
Die Firma Arcam vertreibt und entwickelt die z.Z. einzige pulverbettbasierte
Anlagentechnik, die einen Elektronenstrahl zur Übertragung der
Geometrieinformationen in die Pulverschicht nutzt. Der Prozess läuft in einer
evakuierten Prozesskammer ab. Daher erfährt das Pulver keine Kontamination
durch eine Atmosphäre. Die elektromagnetische Ablenkung des
Elektronenstrahls erfolgt trägheitsfrei. Dadurch werden Verfahr-
geschwindigkeiten von bis zu 1000 mm/s und Aufbauraten von bis zu 60 cm3/h
möglich.
In [30] [44] [50] wird über das SLS (Selektive Laser Sintern) von
Titanwerkstoffen berichtet. Im Vergleich zu den bisher dargestellten Verfahren
wird beim SLS der Werkstoff nicht durch die Laserstrahlung aufgeschmolzen,
sondern lediglich schichtweise versintert. Unter dem Sintern wird die Bildung
von Brücken zwischen einzelnen Pulverpartikeln verstanden, die dann eine
geringe mechanische Festigkeit aufweisen. Um eine „vollständige“ Material-
dichte zu erreichen, muss das Bauteil nach dem schichtweisen Aufbau im Ofen
bzw. unter Anwendung von HIP nachbehandelt werden. Nach dem HIPPEN
können damit bis zu 1120 MPa Zugfestigkeit bei einer Bruchdehnung von 5%
erzielt werden.
Die Universität von Osaka, Japan beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem
Selective Laser Melting (SLM) von metallischen Werkstoffen. Verwendet
wird ein Nd:YAG-Laser im gepulsten Betrieb mit Pulsspitzenleistungen von
1kW. Die Verwendung von Reintitan (TiGrI) für medizintechnische
Applikationen führt zu Werkstoffdichten von < 95 % und mechanischen
Dauerfestigkeiten im Bereich von 20 MPa [23] .
Auch das von der Firma Fockele&Schwarze unter dem Namen SLM vertriebene
Verfahren verarbeitet Metallpulver schichtweise, jedoch ausschliesslich durch
Laserstrahlung im cw-Betrieb. Zur Zeit wird die Verarbeitung von Reintitan
(TiGrII) und TiAl6Nb7 für Applikationen als Knochenersatzimplantat untersucht
[41] [42] .
der Schicht. Darüber hinaus wird das DLF für die Verarbeitung von Al-Legierun-
gen AlMgSi0,5, AlSi25 und AlMg3 in [16] und Co-Cr-Legierungen für
Dentalrestaurationen beschrieben [17] .
2.6 Zusammenfassung
Mechanisch-
Prozess technologische Anwendung Limitierung Quelle
Eigenschaften
• Endbearbeitungs-
verfahren ⇒
Werkstoffeigen-
Geometrische
schaften werden Endbearbeitung
Fräsen, Komplexität
nur oberflächen- für Implantate aus [9] [38]
Drehen durch Verfahren
nah beeinflusst Titanwerkstoffen
begrenzt
• Maßgenauigkeiten
bis 50µm
TiAl6V4:
• Dehngrenze:
Konven-tionelle Verfahren
RP0,2=830-1030 MPa
Endoprothetische, Geometrische
hochbelastete Komplexität
• Zugfestigkeit RM=
Implantate in durch Fliess- [34] [35]
Schmieden 900-1100 MPa
mittleren und fähigeit des [36] [45]
großen Serien Materials im
• Dauerfestigkeit:
(n>200) Prozess begrenzt
σbw ≤ 650 MPa
• Genauigkeiten bis
0,3 mm
TiAl6V4:
• Dehngrenze: Meist in
RP0,2=750-855MPa Endoprothetische Kombination mit
niedrig belastete HIP, Ober- [9] [25]
Giessen
• Zugfestigkeit RM= Implantate in flächen- [43] [47]
827-930MPa mittleren Serien nachbehandlung
erforderlich
• Dauerfestigkeit:
σbw=200-350MPa
TiAl6V4:
• Dehngrenze:
Verfahren mit lokaler Werkstoff-zufuhr
Überhänge von
RP0,2=841-944MPa Bislang: Industrielle
90° nur durch
LENS Anwendung bei [27] [31]
Auffüllen des
(Optomec) • Zugfestigkeit RM= Implantaten in [33]
Hohlraums und
961-1077MPa Vorbereitung
Versintern
• Dauerfestigkeit:
σbw= 480 MPa
TiAl6V4:
Detailauflösung
• Dehngrenze: Bislang: gering,
Aeromet
RP0,2=825-890 MPa Strukturbauteile für spanende [26] [28]
Lasform
den Flugzeugbau Nachbehand-
• Zugfestigkeit RM= lung erforderlich
890-1000 MPa
TiAl6V4:
Pulverbett-basierte Verfahren
• Dehngrenze:
RP0,2=910-960 MPa
Schlechte
Bislang keine Oberflächen-
• Zugfestigkeit: RM =
dokumentierte qualität
Arcam 970-1030 MPa [40]
Anwendung in der erfordert
Implantologie Nachbehand-
• Dehnung:
lung
ε= 12-16 %
• Dauerfestigkeit:
σbw=5-540 MPa
TiGrII:
• Dichte: ρ ≤ 95 %
Bislang: [23] [24]
SLM-Osaka • Dehngrenze: -
Laborverfahren [29]
RM = 300 MPa
• Dauerfestigkeit:
σbw=20 MPa
Bislang keine
Serien-Titan kann nicht dokumentierte Werkstoffaus- [30] [44]
SLS
verarbeitet werden Anwendung in der wahl [50]
Implantologie
TiAl6Nb7:
• Dichte: > 99 %
Bislang keine Werkstoff
SLM dokumentierte erreicht nicht [39] [41]
• Dehngrenze:
F&S Anwendung in der Mindestwerte [42]
RP0,2=1155 MPa
Implantologie nach Norm
• Zugfestigkeit: RM =
1271 MPa
• Erst seit wenigen Jahren für Titan verfügbar sind oder sich noch im
Status „Laborverfahren“ befinden
3.1 Werkstoffe
3.1.1 Reintitan
Bild 3-1:
Dehngrenze Rp0,2 [kp/mm2]
Mechanische
Zugfestigkeit Rm [kp/mm2]
Kenngrößen von
75 Rp0,2 Rm
Reintitan in
Abhängigkeit von Rp0,2 Rm
450
der N- und O- 60
Konzentration [79]
400
45
30 350
HV10
300
15
HV10
0 250
Härte HV10
40 N 200
O
Bruchdehnung ![%]
30 150
!
100
20
10 ! 50
Element Ti C N H O Fe sonstige
Gehalt [Gew.-%] 0,01 0,01 0,001 0,175 0,07 <0,2
Tabelle 3-1: Chemische Zusammensetzung des verwendeten TiGrII-Pulvers [80]
3.1.2 TiAl6V4
Element Ti C Al V O Fe sonstige
0,05 (Ingot)
Gehalt [Gew.-%] 89,5 0,02 6,4 3,8 0,108-0,16 0,09 <0,2
(Pulver)
Tabelle 3-2: Chemische Zusammensetzung des verwendeten TiAl6V4-Pulvers [80]
Das für diese Arbeit verwendete TiAl6V4 Pulver wird, wie auch das
Reintitanpulver, durch einen Verdüsungsprozess ( vgl. Anhang, Kap. 11.1),
hergestellt. Die für die mechanischen und biologischen Eigenschaften relevante
chemische Zusammensetzung ist in Tabelle 3-2 dargestellt.
70
60
50
40
30
20
10
0
1 10 100
Korndurchmesser [µm]
3.2 Anlagentechnik
• Prozesskammer
• (Beheizbare) Bauplattform
Bild 3-3
Schnittansicht der
DLF-Anlage für
Schieber mit Auf- Einkoppelfenster
Kleinbauteile tragmechanismus
(Mikroanlage) Deckel
Gaseinlass
Bauzylinder
Pulverzylinder
50mm
Die Pulverzufuhr und Bevorratung wird bei dieser Prozesskammer über einen
zweiten Zylinder realisiert, der gegenläufig zum Bauzylinder frisches Pulver nach
oben fördert. Ein Pulverauftragsmechanismus, der in Kap.4 dargestellt wird,
transportiert das Pulver translatorisch vom Pulverzylinder zum Bauzylinder.
Bild 3-4
Isometrische (links)
und Schnittansicht
Pulvervorratsbehälter
der DLF-
Prozesskammer
(DLF-1) Deckel mit
Einkoppelfenster
Dosierwelle
Schieber
Beheizbare
Bauplattform 10 cm
3.2.2 Maschinensteuerung
Bild 3-5:
format
Software Daten-
Prozessdatenverar-
beitung beim DLF stl f&s; cli
(exemplarisch für
diese Arbeit)
CAD
CAD Datenaufbereitung
Datenaufbereitung Maschinensteuerung
Maschinensteuerung
CatiaV5
Catia V5 ViscamSLM
Viscam SLM Fusco //SLM-Control
Fusco SLM-Control
Bild 3-6:
links: Aufbaurichtung P1 P2 P3
schichtbezogene
Parametervariation P2
(Fusco-Steuerung) Probekörper
P4 P5 P6
P1
rechts:
bauteilbezogene
Bauplatte
Parametervariation
(SLM-Control)
Zur Durchführung der Versuche und Herstellung der Bauteile werden zwei
verschiedene Laserstrahlquellen verwendet. Zum einen handelt es sich um
einen diodengepumpten Nd:YAG Festkörperlaser. Dieser Laser wurde am ILT
2001 auf Basis eines Pumpmoduls der Firma Rofin aufgebaut und ist mit einer
Faser mit 100 µm Durchmesser ausgestattet. Der Rohstrahl wird durch die
beiden Scannerspiegel umgelenkt und durch eine F-Theta Linse auf die
Bearbeitungsebene fokussiert. Aufgrund des erforderlichen Arbeitsabstandes
von > 150 mm werden zwei verschiedene F-Theta Linsen mit Brennweiten von
254 mm und 163 mm ausgewählt. Daraus ergeben sich Strahldurchmesser dStr
= 200µm (für f=254 mm) und dStr = 140 µm (für f=163 mm), die bei
Verwendung des Nd:YAG-Lasers nutzbar sind.
Ein Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Herstellung von Gitter-, Hohl- und
porösen Strukturen mit Strukturgrößen im Bereich 50-250 µm, die für
Implantatapplikationen von Bedeutung sind. Da die Strahlfoki der zur
Verfügung stehenden Nd:YAG-Laser die minimale Strukturgröße begrenzen
und diese bereits im oberen Bereich der geforderten Strukturgrößen liegen, ist
der vorhandene Nd:YAG-Laser zur Herstellung dieser Strukturen ungeeignet.
Nd:YAG-Laser Faserlaser
Wellenlänge 1064 nm 1080 nm
Strahlqualität M2 12-15 1,5
Leistung PL 130 W 200 W
Rohstrahldurchmesser dR 20 mm 5,5 mm
Fokussierter Strahldurchmesser dStr bei F-
200 µm variabel
Theta-Optik mit f =254 mm
Fokussierter Strahldurchmesser dStr bei F-
140 µm variabel
Theta-Optik mit f =163 mm
Tabelle 3-3: Technische Daten der verwendeten Laserstrahlquellen
Durch das optische System nach der Kollimation soll eine stufenlose Variation
des Fokusdurchmessers in der Bearbeitungsebene von 140 µm bis dStrmin
realisiert werden, um sowohl bisherige Ergebnisse mit einem Fokusdurchmesser
von 140 µm zu reproduzieren, als auch kleinere Strukturen mit kleinerem
Fokusradius herzustellen. Folgende Tabelle fasst die geometrisch, konstruktiven
Vorgaben bei der Auslegung des optischen Systems zusammen.
Vorgaben Wert
Rohstrahldurchmesser dr 5,5 mm
Scanner-Apertur dScanner 20 mm
Scannerspiegel-Durchmesser dSpiegel 20 mm
Die Auslegung erfolgt für die Strahlaufweitung schrittweise auf Basis der
geometrischen Optik (Nf>>1) und nach Gauss für die Fokussierung auf die
Bearbeitungsebene. Ausgangspunkt ist der kollimierte Rohstrahl dr= 5,5 mm,
der durch den optischen Aufbau variabel aufgeweitet und nach Passieren des
Scanners durch die F-Theta-Optik auf die Bearbeitungsebene fokussiert wird
(Bild 3-7).
Bild 3-7
Strahlengang und
optische
Komponenten zur
Formung der Kollimation
Laserstrahlung
Komponenten: dr
-Kollimation Teleskop VT=0,67x
-Teleskop:
VT=0,67x
dT
–Beamexpander: Beamexpander
VBE=1x-8x
Scanner
–Umlenkspiegel
VBE
–Scanner
–F-Theta-Optik:
dL
f=163/254mm
Umlenkspiegel
F-Theta Optik
Strahlformung
Bearbeitungs- f
ebene
dStr
Nach dem Austritt der Laserstrahlung aus der Kollimation wird der
Strahldurchmesser dr mit einem Teleskop (Vergrößerungsfaktor VT=0,67) auf
den Durchmesser dT verkleinert. Mit einem stufenlos verstellbaren
Beamexpander (1-8x) wird der Laserstrahl anschließend auf den Durchmesser dL
aufgeweitet und mittels Umlenkspiegel in die Apertur des Scanners gelenkt. Die
Fokussierung in die Bearbeitungsebene erfolgt mit einer F-Theta-Optik mit
Brennweiten von 163 mm bzw. 254 mm. Das vor den Beamexpander
geschaltete Teleskop mit festem Vergrößerungsfaktor wird benötigt, um den
gewünschten Bereich der Fokidurchmesser von dStr= dStr min-140 µm auf der
Bearbeitungsebene einstellen zu können. Diese rechnerische Auslegung wird im
folgenden Kapitel dargestellt.
Gleichung 3-1
λ f M2
d Str =
π dL
Der größte Fokusradius wird erreicht, wenn der Radius der Laserstrahlung dL,
der auf die Fokussierlinse trifft, möglichst klein ist. Um einen größeren
Fokusradius realisieren zu können, wird dem Beamexpander ein Teleskop mit
0,67facher Vergrößerung vorgeschaltet. Dieses verkleinert den Durchmesser
der Laserstrahlung auf dT= 3,5 mm. Der somit größte realisierbare
Fokusdurchmesser in der Strahltaille beträgt ca. 150 µm und entspricht etwa
dem Radius des bisher verwendeten Strahldurchmessers, der mit der Nd:YAG-
Strahlquelle erzielt wird.
Bild 3-8
Anordnung der
optischen
Kollimation
Komponenten:
Gehäuse
Teleskop
Scanner Beamexpander
Strahlengang
Umlenkspiegel
F-Theta Optik
Bei der Verwendung des „optischen Systems“ muss darüberhinaus auf die
höchstzulässige Intensität der optischen Komponenten, vor allem die
Scannerspiegel, geachtet werden. Der verwendete Silberspiegel-Scanner ist für
eine maximale Belastung von Imax=50 W/cm2 ausgelegt. Bei Überschreitung
dieser Intensität besteht die Gefahr des Abplatzens der Beschichtung und damit
der Zerstörung des Spiegels. Durch die Möglichkeit der Variation des
Strahldurchmessers wird die Intensität der Laserstrahlung, mit der die Spiegel
belastet werden, variiert. Bild 3-9 zeigt zusammenfassend den Verlauf des
errechneten Fokusradius in Abhängigkeit von beiden F-Theta-Linsen mit
Brennweiten von 163 mm und 254 mm und die maximale Laserleistung in
Abhängigkeit vom Vergrößerungsfaktor des Beamexpanders, der verwendet
werden kann, ohne die maximale Intensität von 50 W/cm2 zu überschreiten. So
darf beispielsweise bei einem Vergrößerungsfaktor von VBE = 3 eine
Laserleistung von PLmax=110 W nicht überschritten werden.
Bild 3-9
Halblogarithmische 75
Darstellung der dStr / 2 max
durch die 70
Scannerspiegel 65
/ 2 [µm]
begrenzten
maximalen 60
Laserleistung PLmax 100 55
Str
und des PL max
50
Laserleistung P L [W]
berechneten
berechneter Fokusradius d
f=254mm + Teleskop
Fokusdurchmessers 45
f=254mm
in Abhängigkeit vom
f=163mm + Teleskop 40
Vergrößerungsfaktor
VBE des f=163mm 35
Beamexpanders 30
10
25
20
15
10 dStr / 2 min
nutzbarer Bereich 5
1
1 2 3 4 5 6
Bild 3-10
Gemessene
Fokusdurchmesser dStr140
bei einem
38
Aufweitungsfaktor
X=3 in Abhängigkeit 36
von der
Laserleistung PL 34 30MW/cm2
beim Faserlaser
Fokusradius r F [µm]
32
25MW/cm2
30
28 18MW/cm2
26
12MW/cm2
24
6MW/cm2
22
dStr1/2
20 Qualitative Darstellung der 0MW/cm2
18 Intensitätsverteilung:
16
10 20 30 40 50 60
Laserleistung PL [W]
Bild 3-11:
Leistungsdichte-
verteilung entlang
der z-Achse im Asymmetrische Intensitäts-
Bereich des Fokus verteilung oberhalb des Fokus
Strahlintensitäten als
Schnittbilder längs der z-Achse
Symmetrische Intensitäts-
verteilung im Fokus
Asymmetrische Intensitäts-
verteilung unterhalb des Fokus
Aufgrund der kleinen Rayleighlänge von ca. 0,5 mm muss die Justage der
Fokusposition auf die Bearbeitungsebene mit entsprechender Genauigkeit
erfolgen. In Bild 3-11 wird deutlich, dass außerhalb des Fokus schon im Bereich
eines Milimeters eine erhebliche Verzerrung des Intensitätsprofils auftritt. Im
Prozess führt eine Fehleinstellung des Arbeitsabstandes zu richtungsabhängigen
Prozessbedingungen, die im Hinblick auf hohe Präzision der aufzubauenden
Strukturen vermieden werden muss.
Bild 3-12
Aufsicht: Einbrand 48 µm
auf eloxiertem Blech
zum Auffinden der
Fokuslage
100µm
Der Einbrand mit der kleinsten Breite stellt die Position des kleinsten
Fokusdurchmessers dar.
4.1 Motivation
Bild 4-1:
Beispiel einer aus
Einzelelementen
zusammengesetzten
Hohlstruktur
dEZ
Elementarzelle Hohlstruktur
Dieser Modifikationsansatz wird zur Zeit in der Forschung auf Basis einer
rechnerischen (FEM) Optimierung der Strukturen genutzt. Bislang existiert kein
(alternatives) Fertigungsverfahren, durch das diese Strukturen aus metallischen
Werkstoffen gefertigt werden können. Das DLF-Verfahren zeigt auf dem Stand
der Technik Defizite hinsichtlich der minimal herstellbaren Strukturgröße (Bild
4-2).
Bild 4-2:
Elementarzelle dEZ=4mm Elementarzelle dEZ=1mm
Elementarzellen getrennt;
unten: aber Schmelzfahnen
dEZ = 4 mm
Aufbau von Volumen mit einer Dichte r > Bauteilkernbereich (Hatches): Kap. 4.2
99,5% Auffinden eines
Parameterbereiches zur Herstellung
von dichtem Volumen (r > 99,5%)
Mit dem Ziel, Bauteile mit einer Dichte > 99,5 % zu erreichen, werden
Versuche zur Bestimmung der erforderlichen Laserleistung PL,
Scangeschwindigkeit vScan und Scanvektorlänge dSVL bei unterschiedlichen
Schichtdicken DS durchgeführt. Als Werkstoff wird Reintitan GrII mit
Pulverkornverteilungen von dP= 25-45 µm verwendet. Der Strahldurchmesser
Ludwig Uhland
Der Abendfriede
Hans Benzmann
Abend
Gustav Falke
Am Abend
Heinrich Seidel
Abendlandschaft
Carl Busse
Abendlieder
I.
Hans Böhm
II.
Albert Sergel
III.
Gottfried Keller
Abendlied
Gottfried Kinkel
Wanderers Nachtlied
Richard Dehmel
Die tröstende Nacht
Bruno Wille
Nachtgefühl
Martin Greif