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Fachbereich 14

Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen

Fa c hge bie t Ma ss ivba u

Friedrich-Karl Röder

PROGRAMMBESCHREIBUNG
UND
BENUTZERANLEITUNG

ZUM

RECHENPROGRAMM QUERWERT
Berechnung vom Grenzzustand der Tragfähigkeit
und vom Verformungszustand,
sowie wirklichkeitsnahen Querschnittswerten und Steifigkeiten
für polygonartig begrenzte Querschnitte
aus Stahlbeton oder Spannbeton
unter ein- oder zweiachsiger Biegebeanspruchung
mit oder ohne Normalkraft

unter Berücksichtigung von DIN EN 1992-1-1:2011-01


mit DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01
und mit DAfStb Heft 600 „Erläuterungen zu DIN EN 1992-1-1“
sowie von DIN1045-1:2008-08
mit DAfStb Heft 525 „Erläuterungen zu DIN1045-1“
und von DIN 1045:1988 bzw. DIN 4227:1988

(PC-Version 12.x für WINDOWS Betriebssysteme)

Kassel, im September 2022


PROGRAMMBESCHREIBUNG
UND
BENUTZERANLEITUNG

ZUM

RECHENPROGRAMM QUERWERT
Berechnung vom Grenzzustand der Tragfähigkeit
und vom Verformungszustand,
sowie wirklichkeitsnahen Querschnittswerten und Steifigkeiten
für polygonartig begrenzte Querschnitte
aus Stahlbeton oder Spannbeton
unter ein- oder zweiachsiger Biegebeanspruchung
mit oder ohne Normalkraft

unter Berücksichtigung von DIN EN 1992-1-1:2011-01


mit DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01
und mit DAfStb Heft 600 „Erläuterungen zu DIN EN 1992-1-1“
sowie von DIN1045-1:2008-08
mit DAfStb Heft 525 „Erläuterungen zu DIN1045-1“
und von DIN 1045:1988 bzw. DIN 4227:1988

(PC-Version 12.x für WINDOWS Betriebssysteme)

Friedrich-Karl Röder
Kassel, im September 2022
Herausgeber
Prof. Dr.-Ing. Ekkehard Fehling
Leiter des Fachgebiets Massivbau
Institut für Konstruktiven Ingenieurbau
Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen
Universität Kassel
Kurt-Wolters-Straße 3
34125 Kassel
Telefon 0561/8042656 - Fax 0561/8042803
bauing.massivbau@uni-kassel.de
www.uni-kassel.de/fb14bau/institute/institut-fuer-konstruktiven-ingenieurbau-iki/massivbau

Verlag
Fachgebiet Massivbau - Institut für Konstruktiven Ingenieurbau
Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen
Universität Kassel

Verfasser
Dr.-Ing Friedrich-Karl Röder
Akademischer Oberrat i.R.
Fachgebiet Massivbau - Institut für Konstruktiven Ingenieurbau
Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen
Kurt-Wolters-Straße 3
34125 Kassel
Telefon 0561/8042656 - Fax 0561/8042803

©2022 Fachgebiet Massivbau


Institut für Konstruktiven Ingenieurbau
Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen
Universität Kassel
Kurt-Wolters-Straße 3
34125 Kassel

Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, besonders das der Übersetzung
in fremde Sprachen und das der Vervielfältigung, liegen beim Herausgeber und Verfasser.

Diese Programmbeschreibung und Benutzeranleitung sowie die zugehörenden Programme sind


nach bestem Wissen und Gewissen erstellt worden. Der Verfasser übernimmt jedoch keine Gewähr
für die Fehlerfreiheit dieses Handbuchs und der Programme. Fehler und Unzulänglichkeiten werden
nach ihrem Bekanntwerden umgehend beseitigt.

Die Verantwortung für die Anwendung der Programme liegt einzig und allein beim Benutzer.
Er sollte die Richtigkeit seiner Berechnungen durch Stichproben überprüfen.
Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder, Fachgebiet Massivbau, Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen Universität
Benutzeranleitung QUERWERT Kassel
„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Inhaltsverzeichnis

Installationsanleitung des Programms QUERWERT mit dem Zip-File …………….………… Seite 3

1. Allgemeines zum Programm QUERWERT …………………………………………………… Seite 5

2. Allgemeines zum Berechnungsablauf .…………………………………………………………. Seite 6

3. Programmaufbau ………………………………………………………………………………. Seite 8


3.1 Anpassen des Programms an benutzerspezifische Vorgaben .………………………………. Seite 8
3.2 Steuerdatei für mehrere Datendateien .………………………………………………………. Seite 9

4. Werkstoffbeziehungen .…………………………………………………………………………. Seite 10


4.1 Werkstoffbeziehungen nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 .…………………………………… Seite 10
4.1.1 Betonverhalten für Berechnungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte .…………… Seite 12
4.1.2 Werkstoffbeziehungen für den Grenzzustand der Tragfähigkeit
bei Beton und Bewehrungsstahl ………………………………………………………….. Seite 14
4.1.3 Betonverhalten für Berechnungen mit rechnerischen Mittelwerten
der Baustofffestigkeiten ………………………………………………………………….. Seite 18
4.2 Werkstoffbeziehungen nach DIN 1045-1:2008-08 ………………………………………….. Seite 19
4.2.1 Betonverhalten für Berechnungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte .…………… Seite 21
4.2.2 Werkstoffbeziehungen für den Grenzzustand der Tragfähigkeit
bei Beton und Bewehrungsstahl …………………………………………………………. Seite 23
4.2.3 Betonverhalten für Berechnungen mit rechnerischen Mittelwerten
der Baustofffestigkeiten ………………………………………………………………….. Seite 27
4.3 Werkstoffbeziehungen nach DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988 …………………………. Seite 28
4.3.1 Betonverhalten für Berechnungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte …………… Seite 28
4.3.2 Werkstoffbeziehungen für den Grenzzustand der Tragfähigkeit
bei Beton und Bewehrungsstahl …………………………………………………………. Seite 30
4.4 Werkstoffverhalten des Betons mit Kriecheinfluss ………………..…………………………. Seite 32

5. Querschnittswerte und Steifigkeiten eines Stahlbetonquerschnitts


für wirklichkeitsnahes Werkstoffverhalten …………………………………………………….. Seite 33
5.1 Querschnittswerte für Biegebeanspruchung ………………………………………………… Seite 33
5.1.1 Flächenintegrale der ungerissenen Betonzone …………………………………………... Seite 35
5.1.2 Berechnung der Betondruckkraft und ihrer Momente …………………………………... Seite 37
5.2 Querschnittswerte für Torsionsbeanspruchung ……………………………………………… Seite 40
5.2.1 Allgemeine Zusammenhänge ……………………………………………………………. Seite 40
5.2.2 Berechnung der Querschnittswerte für Torsion …………………………………………. Seite 43
5.2.2.1 Gewichteter mittlerer Schubmodul …………………………………………………... Seite 43
5.2.2.2 St. Venantsche Torsionssteifigkeit …………………………………………………… Seite 45
5.2.2.3 Schubmittelpunkt ……………………………………………………………………... Seite 47
5.2.2.4 Berücksichtigung einer Torsionsbewehrung …………………………………………. Seite 50
5.2.3 Literatur zur Torsionsproblematik ………………………………………………………. Seite 51

6. Erläuterungen zur Dateneingabe ………………………………………………………………... Seite 52


6.1 Erstellen einer Datendatei mit dem Programm QUWEIN …………………………………… Seite 65
6.1.1 Eingabe des Querschnitts über die Geometrie ……………………………………………. Seite 65
6.1.2 Eingabe einer schlaffen oder vorgespannten Biegezugbewehrung über die Geometrie ….. Seite 68
6.1.3 Eingabe konstruktiver Eckbewehrung über die Geometrie ………………………………. Seite 69

7. Anwendung des Rechenprogramms QUERWERT ……………………………………………... Seite 70

8. Ergebnisausgabe des Rechenprogramms ………………………………………………………... Seite 76

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Benutzeranleitung QUERWERT Kassel
„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

9. Beispiele …………………………………………………………………………………………. Seite 77


9.1 Vorgespannter Stahlbeton -I- Querschnitt …………………………………………………… Seite 79
9.2 Stahlbeton -T- Querschnitt ……………………………………………………………………. Seite 93
9.3 Hohlkasten- Querschnitt ……………………………………………………………………… Seite 98
9.4 Beispiele für die Eingabe einer Torsionsbewehrung ………………….……………………… Seite 100
9.5 Beispiele für die Eingabe der Daten eines Sonderbetons …….……….……………………… Seite 104
9.6 Beispiel für ein Betonverhalten mit Kriecheinfluss …..……….……………………………… Seite 106
9.7 Vorgespannter Stahlbeton -I- Querschnitt Q3 – Torsionswerte ……………………………… Seite 107
9.8 Darstellung von Betondruckzone, Schwerpunkt und Schubmittelpunkt
anhand von Berechnungsergebnissen der Beispielquerschnitte ……………………………… Seite 112

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Installation des Programms QUERWERT mit dem Zip-File

Die Programme QUERWERT und QUWEIN sind in der Programmiersprache FORTRAN geschrieben. Das setzt
voraus, dass für den Betrieb von QUERWERT und QUWEIN auf dem PC auch entsprechende Fortran-Software
vorhanden ist. Deshalb wird zusammen mit dem Programm QUERWERT die notwendige Fremdsoftware als
Runtime-Version mitgeliefert. Lizenzierungsprobleme gibt es dabei keine, da diese Runtime-Programme durch
die vom Fachgebiet erworbene Lizenz frei benutzt werden dürfen.
Die Entwicklung der Programme QUERWERT und QUWEIN ist bereits unter den Betriebssystemen
Windows 2000 und Windows XP mittels einer Fortran-Software von COMPAQ erfolgt. Die aktuellen Programm-
versionen sind mit dem FTN95-Fortran von Silverfrost überarbeitet worden und laufen unter allen Windows-
Betriebssystemen ab XP.
Die Fenstergrößen des I/O-Fensters rechts und des Grafikfensters links werden beim Programmstart der
Bildschirmgröße so angepasst, dass die Fenster nebeneinander liegen und dabei nicht überlappen. Eine optimale
Darstellung der beiden Fenster ohne eine Nachjustierung ist mit SXGA-, WSXGA- und WUXGA-Bildschirmen
bei Standard-Auflösungen (Pixeln) von 1280x1024, 1650x1080 ,1920x1200 und 1366x768 oder 1920x1080
(Notebooks) überprüft worden. Es ist darauf zu achten, dass bei der Bildschirm-Anzeige eine Skalierung von
100% eingestellt ist.

Die für eine Installation notwendigen Programmteile sind in einem Zip-File gespeichert:
– Fortran-Rechenprogramme, FTN95-Fortran, Programm-Icons, Textdatei für Seitenkopf:
QUERWERT.EXE (Hauptprogramm)
QUWEIN.EXE (Hilfsprogramm zum Erstellen einer Datendatei für QUERWERT)
salflibc.dll (Runtime-Version von Silverfrost FTN95-Fortran)
salflibc64.dll (Runtime-Version von Silverfrost FTN95-Fortran, Erweiterung 64 bit)
TEXTKOPF.TXT (Textdatei mit Angaben zum Seitenkopf)
Querwert32.ico (Symboldatei für QUERWERT)
Quwein32.ico (Symboldatei für QUWEIN)
– \Beispiele: jeweils mit Unterordner \QUW für Eingabe-Files der Beispiele (xxx.QUW) und
Unterordner \ERG für Ergebnisausgabe der Beispiele (xxx.ERG):

Die entsprechenden Unterordner in „…\Beispiele\“ enthalten die folgenden Dateien:


\QUW Dateien\ \ERG Dateien\
Q1_C45_EN.QUW Q1_C45_NTOB=1.QUW Q1_C45_EN.ERG Q1_C45_NTOB=1.ERG
Q1_C45_R.QUW Q1_C45_NTOB=2.QUW Q1_C45_R.ERG Q1_C45_NTOB=2.ERG
Q1_C45_1045.QUW Q1_C45_NTOB=2a.QUW Q1_C45_1045.ERG Q1_C45_NTOB=2a.ERG
Q1_C45_kri.QUW Q1_C45_KS.QUW Q1_C45_kri.ERG Q1_C45_KS.ERG
Q1_B55.QUW Q2_Cneg_VS=0.QUW Q1_B55.ERG Q2_Cneg_VS=0.ERG
Q2_C35.QUW Q2_Cneg_VS=1.QUW Q2_C35.ERG Q2_Cneg_VS=1.QUW
Q3_LTO=3.QUW Q3_LTO=3.ERG
HK.QUW HK_kr16.QUW HK.ERG HK_kr16.ERG

Das Zip-File wird vom Datenträger oder von der Homepage in einen frei wählbaren Festplattenbereich (z.B. D:)
kopiert und dann extrahiert. Die vorstehend aufgeführten Programme werden dann standardmäßig in den
gewählten Bereich (z.B. D:\QUERWERT_110\) installiert. Die Eingabedateien der Muster-Beispiele sind wegen
der besseren Übersichtlichkeit in einem Unterordner “…\Beispiele\QUW“ des Installationsordners zu finden. Die
zugehörenden Ausgabedateien stehen im Unterordner “…\Beispiele\ERG“. Die Ergebnisdateien der Muster-
Beispiele stehen in einem eigenen Unterordner, da sie sonst bei einem Test-Programmlauf überschrieben werden
könnten und dann als Vergleichsergebnis nicht mehr zur Verfügung stehen.

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Das Programm arbeitet normalerweise in dem Ordner, wo es installiert worden ist. Dort müssen dann alle erfor-
derlichen Eingabedateien (u.a. TEXTKOPF.TXT für den Seitenkopf der Ausgabedatei) stehen. Über eine
Windows-Verknüpfung ist der Aufruf des Programms aber auch von jedem anderen Ordner aus möglich. In dem
Arbeitsordner steht dann nur noch die Verknüpfungsanweisung. Dort wird unter „Ziel“ der Installationsort des
Programms (z.B. D:\QUERWERT\QUERWERT.EXE) und unter „Ausführen in“ der Name des Arbeitsordners
eingetragen. Damit braucht das Programm nur einmal auf den PC kopiert zu werden. Ein Beispiel für eine
Verknüpfung bei einer Standard-Installation auf D: ist bei den QUW-Dateien angegeben.
Wenn eine Verknüpfung auf dem Desktop erstellt wird (z.B. durch Kopieren der Verknüpfung im Ordner QUW
auf den Desktop), kann dieser Verknüpfung über ihre Einstellungen in den „Eigenschaften“ das entsprechende
mitgelieferte Symbol-Icon zugewiesen werden.

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

1. Allgemeines zum Programm QUERWERT

Das vorliegende Rechenprogramm ermittelt für beliebig polygonartig begrenzte Stahlbeton- und Spannbeton-
Querschnitte (auch Hohlkastenquerschnitte), die durch ein- oder zweiachsige Biegung mit oder ohne Normalkraft
beansprucht sein können,

• die Querschnittswerte und Steifigkeiten des reinen Betonquerschnitts sowie


die ideellen Querschnittswerte und Steifigkeiten für den unbelasteten Zustand,
• den zur Beanspruchung gehörenden rechnerischen Grenzzustand der Tragfähigkeit des Querschnitts
− mit dem Parabel-Rechteck-Diagramm nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 mit DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01
oder
− mit dem Parabel-Rechteck-Diagramm nach DIN 1045-1:2008-08
oder
− mit dem Parabel-Rechteck-Diagramm nach DIN 1045:1988-07, bzw. DIN 4227:1988-07,
• den zur Beanspruchung gehörenden Verzerrungszustand (Verformungszustand) des Querschnitts
− nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 mit den dort angegebenen Werkstoffbeziehungen
oder
− nach DIN 1045-1:2008-08 mit den dort angegebenen Werkstoffbeziehungen
oder
− nach DIN 1045:1988-07, bzw. DIN 4227:1988-07 mit einem wirklichkeitsnahen Betonwerkstoffgesetz
gemäß der Dissertation Grasser, 1968, TU München,
• die zum Verformungszustand gehörenden wirklichkeitsnahen belastungsabhängigen Querschnittswerte und
Steifigkeiten mit dem gewählten Werkstoffverhalten.

Das Programm führt bezüglich der Werkstoffansätze und des Sicherheitskonzepts folgende Berechnungen
durch:
• nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01,
− Abschnitt 5.8.6 (2) und (3), wobei die Grenztragfähigkeit mit Bemessungswerten der Baustoffkennwerte
und die Formänderungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte bestimmt werden, und Teilsicherheits-
beiwerten für die Werkstoffe
oder
− Abschnitt 5.7, wobei für Grenztragfähigkeit und Formänderungen mit rechnerischen Mittelwerten
der Baustofffestigkeiten und einem einheitlichen Sicherheitsbeiwert R gerechnet wird,
• nach DIN 1045-1:2008-08,
− Abschnitt 8.6.1 (7), wobei die Grenztragfähigkeit mit Bemessungswerten der Baustoffkennwerte und
die Formänderungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte bestimmt werden, und Teilsicherheits-
beiwerten für die Werkstoffe
oder
− Abschnitt 8.5.1, wobei für Grenztragfähigkeit und Formänderungen mit rechnerischen Mittelwerten
der Baustofffestigkeiten und einem einheitlichen Sicherheitsbeiwert R gerechnet wird,
• nach DIN 1045:1988-07, bzw. DIN 4227:1988-07, wobei die Grenztragfähigkeit mit Bemessungswerten
der Baustoffkennwerte und die Formänderungen mit Mittelwerten der Baustofffestigkeiten bestimmt werden.
Durch die Angabe der Betonfestigkeitsklasse und der Sicherheitsbeiwerte werden die unterschiedlichen
Möglichkeiten der Berechnung gesteuert. (s. Eingabebeschreibung Kap. 6 und Beispiele Kap. 9)

Alle im Programm verwendeten Werkstoffbeziehungen sind im Kap. 4 beschrieben.

Die Grundlagen der hier behandelten Berechnungsverfahren für die Querschnittswerte für Biegung und Torsion
sind im Kap. 5 zusammengestellt. Die Berechnung für die Torsionswerte ist wegen rechentechnischen Gründen
auf Viereck-, T- und I-Querschnitte begrenzt.

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

2. Allgemeines zum Berechnungsablauf

Im Gegensatz zur einachsigen Biegung verläuft bei zweiachsiger Biegung die Verzerrungsnulllinie nicht mehr
parallel zur Richtung des Momentenvektors. Die Lage der Verzerrungsnulllinie beeinflusst jedoch sehr stark die
Richtung des resultierenden inneren Momentenvektors. Bei einer Ermittlung des zu einer gegebenen äußeren
Belastung gehörenden inneren Gleichgewichtszustandes eines Querschnitts muss deshalb zusätzlich zum
Kräftegleichgewicht auch für eine Übereinstimmung der Richtungen der resultierenden inneren und äußeren
Momentenvektoren gesorgt werden. Diese Berechnungen erfolgen auf iterativem Wege durch Variation der
Randverzerrungen auf der Zug- und Druckseite und durch Variation des Neigungswinkels der Verzerrungs-
nulllinie.

Bei den erforderlichen Iterationen wird zuerst immer das Kräftegleichgewicht durch Variation der Verzerrungen
erfüllt. Für diesen Gleichgewichtszustand wird anschließend ein zugehörendes inneres Moment nach Größe und
Richtung ermittelt. Die Lage dieses resultierenden inneren Momentenvektors wird mit der des äußeren
Momentenvektors verglichen und durch Drehung der Verzerrungsnulllinie solange verändert, bis eine Überein-
stimmung der Richtung der Momentenvektoren innerhalb einer vorzugebenden Iterationsschranke erreicht ist
(siehe hierzu Kap. 8., Bild 22, S. 73).

Zum besseren Verständnis des gesamten Ablaufs werden die Einzelschritte im Folgenden näher beschrieben,
wobei diese Vorgehensweise sowohl DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01 als auch DIN 1045-1:2008-08 und
DIN 1045:1988-07, bzw. DIN 4227:1988-07 entspricht.

• Ausgangspunkt sind die einzugebenden Lastschnittgrößen in Form der Biegemomente M Ed,y und MEd,z
und der Normalkraft NEd, die unter Beachtung der Sicherheitsbeiwerte für den betrachteten Querschnitt
aus Eigenlast, ständiger Last und veränderlicher Last vorab zu ermitteln sind. Die Richtung der Vektoren
der Biegemomente bezieht sich dabei auf die gewählten Richtungen der Eingabeachsen. Eine Normalkraft
ist als Zugkraft positiv. (s. Kap. 6; Punkt 12.)
• Mit diesen vorgegebenen Biegemomenten My,Ed und Mz,Ed und den durch eine möglicherweise exzen-
trisch angreifende Normalkraft hervorgerufenen Versatzmomenten MEd,y und MEd,z wird im Programm
ein resultierendes Biegemoment MEd,res ermittelt, das unter dem Winkel  zur y-Achse geneigt ist :
(M + M Ed,y ) + ( M Ed,z + M Ed,z )
2 2
M Ed,res = Ed,y

 = arctan
(M Ed,z + M Ed,z ) .

(M Ed,y + M Ed,y )

a.) Ermittlung des rechnerischen Grenzzustandes der Tagfähigkeit (GZT) für zweiachsige Biegung,
wobei ein Teilsicherheitsfaktor bei der Einwirkung der Vorspannung berücksichtigt werden kann :

Für die gewählten Werkstoffe wird zuerst das rechnerische Grenzmoment MRd iteriert. Für die Bestimmung
von MRd werden die charakteristischen Werkstoffkenngrößen und das Parabel-Rechteck-Diagramm zugrunde
gelegt, wobei die entsprechenden Sicherheitsbeiwerte berücksichtigt werden:
f ck oder β R f , f oder βs ,β u f p0,1k , f pk oder βs ,β u
M Rd = f ( ; yk tk ; )
γ C (γC ) γS γS
Beim rechnerischen Grenzzustand der Tragfähigkeit stimmt nur die Lage des inneren und äußeren
Momentenvektors überein. Dieses Moment MRd muss also ebenfalls unter dem Winkel  zur y-Achse geneigt
sein. Außerdem wird eine der beiden maximal zulässigen Randverzerrungen entweder auf der Zug- oder auf
der Druckseite des Querschnitts erreicht (siehe Bild 22, S. 73).
Aus dem Verhältnis von äußerem Lastmoment MEd,res zum inneren Tragmoment MRd wird ein
M Rd
Verhältniswert u ermittelt : γu = 1 .
M Ed,res
Dieser Wert u gibt eine zu den vorgegebenen Sicherheitsbeiwerten zusätzlich vorhandene Sicherheit an. Für
eine ausreichende Sicherheit gegen Versagen muss dieser Faktor mindestens Eins sein.

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b.) Berechnung des zur Beanspruchung gehörenden Verzerrungszustands (Verformungszustand) des


Querschnitts und der zugehörenden Steifigkeiten:

Mit den gewählten Werkstoffen wird anschließend ein zugehörendes inneres Moment M R iteriert, wobei
die Mittelwerte der Werkstoffkenngrößen und wirklichkeitsnahe Werkstoffkennlinien zugrunde gelegt und
die entsprechenden Sicherheitsbeiwerte berücksichtigt werden :
f cm oder β wm f y , f t oder βs ,β u f p0,1 , f p oder βs ,β u
MR = f ( ; ; )
γ C (γC ) γS γS
Beim Verformungszustand stimmen Lage (Winkel ) und Größe (MR = MEd,res ) des inneren und äußeren
Momentenvektors überein (siehe Bild 22, S. 73). Es stellt sich dabei ein den Gleichgewichtserfordernissen
zugehörender beliebiger Verzerrungszustand am Querschnitt ein.
Für diesen Zustand werden dann alle Steifigkeiten und Querschnittswerte ermittelt

DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, Abschnitt 5.7, bzw. DIN 1045-1:2008-08, Abschnitt 8.5.1, erlauben für nicht-
lineare Verfahren auch eine Berechnung mit rechnerischen Mittelwerten der Baustofffestigkeiten und einem
einheitlichen Teilsicherheitsbeiwert R = 1,3 . Der bereits beschriebene Ablauf bleibt unverändert, jedoch mit
anderen Werkstoffwerten:

a1.) Rechnerischer Grenzzustand für zweiachsige Biegung


Für die gewählten Werkstoffe wird ebenfalls zuerst das rechnerische Grenzmoment M Rd iteriert, wobei die
Lage des inneren und äußeren Momentenvektors (Neigungswinkel  zur y-Achse) übereinstimmen muss
und außerdem eine der beiden maximal zulässigen Randverzerrung entweder auf der Zug- oder auf der
Druckseite des Querschnitts erreicht wird.
Die Bestimmung von MRd erfolgt hier jedoch mit rechnerischen Mittelwerten der Werkstoffkenngrößen
nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, Abschnitt 5.7 bzw. DIN 1045-1:2008-08, Abschnitt 8.5.1 (4) und
wirklichkeitsnahen Werkstoffkennlinien 9.1.5 (62):
MRd = f (fcR ; fyR , ftR ; fp0,1R , fpR)

Aus dem Verhältnis von äußerem Lastmoment MEd,res zum innerem Grenzmoment MRd wird ein
Verhältniswert u ermittelt, wobei hier der Teilsicherheitsbeiwert R einzuhalten ist :
M Rd
γu =  (γ R = 1,3 )
M Ed,res
Dieser Wert u muss für eine ausreichende Sicherheit gegen Versagen also mindestens R sein. Eine
zusätzlich zu den vorgegebenen Sicherheitsbeiwerten vorhandene Sicherheit ergibt sich aus dem Faktor
u/R>1.

b1.) Berechnung des zur Beanspruchung gehörenden Verzerrungszustands (Verformungszustand) des


Querschnitts und der zugehörenden Steifigkeiten :

Mit denselben rechnerischen Mittelwerten der Werkstoffkenngrößen nach 8.5.1 (4) und wirklichkeitsnahen
Werkstoffkennlinien 9.1.5 (62) wie bei a1.) wird das zugehörende innere Moment M R iteriert, wobei keine
Teilsicherheitsbeiwerte berücksichtigt werden:
MR = f (fcR ; fyR , ftR ; fp0,1R , fpR)
Auch hier stimmen Lage ( Winkel  ) und Größe (MR = MEd,res ) des inneren und äußeren
Momentenvektors überein, und es stellt sich dabei ein den Gleichgewichtserfordernissen zugehörender
beliebiger Verzerrungszustand am Querschnitt ein.

Für diesen Zustand werden alle Steifigkeiten und Querschnittswerte ermittelt.

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3. Programmaufbau

Das Rechenprogramm benötigt zum formalen Ablauf zwei Datendateien, und zwar eine Datei mit Angaben zum
Seitenkopf der Ausgabe und eine weitere mit den erforderlichen Daten für die Berechnung. Beide Dateien müssen
vorher erstellt werden. Steuergrößen für den Ablauf des Programms werden standardmäßig im Programm gesetzt.
Es wird zunächst die Datei mit den Angaben zum Seitenkopf gelesen. Dieser vom Programm ausgegebene
Seitenkopf kann vom Benutzer über eine Textdatei (s. Kap. 3.1) entsprechend angepasst werden.
Der Name der Datei mit den Berechnungsdaten ist frei wählbar, er muss aber die Extension '.QUW' besitzen. Die
Datei kann mit dem Editor anhand der Datenbeschreibung im Kapitel 6 erstellt werden. Zur Erleichterung der
Erstellung dieser Eingabedatei steht aber auch das Eingabeprogramm QUWEIN zur Verfügung, welches über
eine Bildschirmeingabe die notwendigen Angaben erfragt und abspeichert.
Bei der Wahl dieses Dateinamens ist jedoch darauf zu achten, dass die ersten vier Buchstaben einer Datendatei
nicht 'STEU' lauten, da mit dieser Buchstabenkombination eine Steuerdatei (s. Kap. 3.2) gekennzeichnet wird.

Nach dem Start des Programms können zuerst über den Bildschirm einige formale Steuergrößen geändert werden.
Die eigentliche Bildschirm-Eingabe beschränkt sich zunächst auf den Namen der Datendatei. Der eigentliche
Berechnungsvorgang läuft dann ohne weitere Dateneingabe ab.
Zur Visualisierung werden in einem eigenen Fenster zuerst der betrachtete Querschnitt, daran anschließend die
verwendeten Beton-Werkstoffbeziehungen und als Ergebnis die zum angegebenen Lastfall gehörende
Betondruckzone dargestellt.
Ab der Version 11 können nach Abarbeitung der Daten in der Eingabedatei noch weitere Lastfälle über den
Bildschirm eingegeben werden.

3.1 Anpassen des Programms an benutzerspezifische Vorgaben

Steuergrößen für den Ablauf des Programms, wie die Nummern der logischen Ein- und Ausgabe-Units, die
Anzahl der Ausgabezeilen pro Seite und das aktuelle Datum werden standardmäßig gesetzt. Nach dem Start des
Programms können über eine Bildschirmeingabe einige formale Steuergrößen, wie die Anzahl der Ausgabezeilen
pro Seite (– wichtig für den Seitenumbruch bei einer Druckausgabe –), die gewünschte Seitennummerierung und
evtl. das Datum, geändert werden.
Folgende Standardwerte sind programmintern voreingestellt:
Nummer der log. Eingabe-Unit der Datendatei NDE = 1
Nummer der log. Ausgabe-Unit (Ergebnisdatei)NWR = 4
log. Kanalnummer des Konsol- I/O-Fensters KRW = 5
Anzahl Druckzeilen/Seite bis Seitenumbruch KSGR = 66

Die angegebenen Nummern für Ein- und Ausgabe sind Standardwerte und brauchen normalerweise nicht geändert
zu werden. Nach der hier eingestellten Anzahl der Zeilen pro Seite wird vom Programm ein Seitenumbruch
vorgenommen. Deshalb sollte die hier angegebene Zahl mit den Druckereinstellungen zusammenpassen.

Nach dem Programmstart werden zuerst die Angaben zum Seitenkopf von einer Datei mit dem Namen
"TEXTKOPF.TXT" auf der log. Kanaleinheit 1 eingelesen. Diese Datei kann bei Bedarf mit dem Editor bearbeitet
und vom Benutzer entsprechend angepasst werden. Diese Textdatei sieht z.B. wie folgt aus:
Eingabe von 2 Kopfzeilen mit max. 56 Zeichen/Zeile <<<
Uni Kassel - FB14 Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen
Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder

Die erste Zeile wird überlesen. Die letzten beiden Zeilen gehören zum Seitenkopf und werden zusammen mit den
Angaben zum Programm auf jeder Ausgabeseite ausgedruckt.

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

3.2 Steuerdatei für mehrere Datendateien

Sollen mehrere Datendateien hintereinander abgearbeitet werden, so besteht die Möglichkeit durch Eingabe einer
Steuerdatei anstelle der vom Programm geforderten Datendatei diese Eingabe zu automatisieren. Diese
Steuerdatei muss einen Namen der Form "STEUxxxx.QUW" haben, wobei anstelle der xxxx beliebige alpha-
numerische Zeichen eingesetzt werden können. Die Steuerdatei soll die Namen der zu bearbeitenden Datendateien
enthalten, und zwar in jeder Zeile einen Namen in der gleichen Form wie bei einer direkten Bildschirmeingabe.
Für jede Datendatei wird bei entsprechender Steuerung eine eigene Ergebnisdatei angelegt. Hinter dem Namen
der Datendatei ist in jeder Zeile noch eine Integerzahl für die Steuerung der Seitennummerierung anzugeben.
Dabei bedeutet eine Null, dass jede Ergebnisdatei mit der Seite 1 beginnt. Bei einer negativen Steuerzahl werden
keine Seitenzahlen geschrieben. Eine positive Steuerzahl bewirkt, dass die Seiten aller Ergebnisdateien in der
Reihenfolge ihrer Bearbeitung durchnummeriert werden. Die Eingabespalte der Steuerzahl richtet sich nach der
maximal möglichen Länge des davor stehenden Datendateinamens (bei 32-bit-Windows-Systemen Spalte 31-35,
rechtsbündig). Die Steuerdatei ist mit einer Leerzeile oder dem Wort ENDE abzuschließen.
Beispiel :
Es sollen in einem Rechenlauf die Datendateien TEST1.QUW , MUSTER.QUW und BEISPIEL_A.QUW
in dieser Reihenfolge bearbeitet werden. Die Ergebnisdateien TEST1.ERG und MUSTER.ERG sollen
durchnummeriert werden, die Ergebnisdatei BEISPIEL_A.ERG soll wieder mit Seite 1 beginnen.
Der Name der Steuerdatei kann STEUTEST.QUW lauten. Die Steuerdatei beginnt in der ersten Zeile und
ersten Spalte, die Steuerzahlen stehen in Spalte 35:
TEST1 0
MUSTER 1
BEISPIEL_A 0
ENDE

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4. Werkstoffbeziehungen

Zur Berechnung der Biege- und Torsionssteifigkeiten werden die wirklichkeitsnahen Werkstoffbeziehungen
wahlweise aus DIN EN 1992-1-1:2011-01 bzw. DIN 1045-1:2008-08 in Abhängigkeit von der Betonfestigkeits-
klasse verwendet. Für das Betonwerkstoffverhalten des rechnerischen Grenzzustands der Tragfähigkeit wird das
Parabel-Rechteck-Diagramm gemäß vorstehender DIN-Vorschriften zugrunde gelegt. Aus Gründen der
Rechenvereinfachung werden die Kurven für das wirklichkeitsnahe Betonverhalten und das P-R-Diagramm in
Polynome dritten oder vierten Grades programmintern approximiert. Die Kurvenverläufe für das wirklichkeits-
nahe Verhalten und für den rechnerischen Grenzzustand der Tragfähigkeit sind im Folgenden tabellarisch und
teilweise in Bildern dargestellt.

Die Werkstoffbeziehungen für Beton in der Druckzone sind in DIN EN 1992-1-1:2011-01 und in
DIN 1045-1:2008-08 vom formalen Aufbau her gleich. Der Unterschied besteht nur im Vorzeichen der
Betonstauchung c , die in DIN EN 1992-1-1:2011-01 positiv, in DIN 1045-1:2008-08 jedoch negativ definiert
wird.

Aus Gründen der einfacheren Darstellung wird die Verzerrung  in den folgenden Formeln, Bildern und
Tabellen in Promille und als positive Zahl in Übereinstimmung mit den Gleichungen nach DIN EN 1992-
1-1:2011-01 verwendet. Für die Eingabewerte des Kap. 6 und auch im Programm QUERWERT wird die
Verzerrung auf der Druckseite jedoch als vorzeichenbehaftete reine Zahl benötigt, also z.B. 1‰ Druck-
verzerrung entspricht  = −0,001 . Dies bedeutet, dass für eine Berechnung die hier angegebenen Koeffi-
zienten An , Bn und Cn mit entsprechenden Zehnerpotenzen multipliziert werden müssen, und zwar A 1, B1,
C1 mit −103 , A2, B2, C2 mit +106 , A3, B3, C3 mit −109 und A4, B4, C4 mit +1012

4.1 Werkstoffbeziehungen nach DIN EN 1992-1-1-1:2011-01

In DIN EN 1992-1-1:2011-01 wird im Abschnitt 3.1.5, Gl. (3.14), eine Spannungs-Dehnungs-Linie des Betons
für Verformungsberechnungen und Schnittgrößenermittlungen wie folgt angegeben:

c k − 2  1, 05 E cm
= mit = c und k =  c1 (4.1)
f cm 1 + (k − 2)   c1 f cm

Dabei ist
c1 die Stauchung bei Erreichen des Höchstwerts der Betondruckspannung (siehe Tabelle 1)
Ecm Sekantenmodul der Spannungs-Dehnungs-Linie bei 0,4fcm (siehe Bild 2 und Tabelle 1)
fcm der Höchstwert der Betondruckspannung (siehe Tabelle 1)
(Für nichtlineare Verfahren der Schnittgrößenermittlung wird für f cm der Rechenwert fcR angesetzt.)

Bild 2 zeigt den Kurvenverlauf in allgemeiner Form nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, Bild 3.2 .
In die Formel Gl. (4.1) ist der Wert für Ecm in [kN/mm2] und für die Verzerrung in ‰ einzusetzen.

Zahlenwerte für c1, Ecm und fcm sind in Abhängigkeit der Festigkeitsklassen in DIN EN 1992-1-1:2011-01,
Tabelle 3.1, angegeben. Es besteht die Möglichkeit den Zahlenwert für E cm aus der Tabelle 3.1 als gerundeten
Wert zu nehmen oder mit der ebenfalls angegebenen Formel E cm = 22(fcm/10)0,3 zu bestimmen. In der folgenden
Tabelle 1 sind die hier benötigten Kennwerte für die Normalbetone mit den gerundeten Werten aus DIN EN 1992-
1-1:2011-01, Tabelle 3.1, zusammengestellt.

Der in Tabelle 1 angegebene Elastizitätsmodul Ecm ist als Sekantenmodul bei einer Spannung σ c = 0,4fcm definiert
und kann für eine Steifigkeitsermittlung des ungerissenen Betons im Gebrauchslastniveau bei Kurzzeitbelastung
verwendet werden (siehe Bild 2).

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c
fcm

0,4fcm

arctan Ecm
c
c1 c1u
Bild 2: Spannungs-Dehnungs-Linie des Betons nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, Bild 3.2

Tabelle 1: Kennwerte von Normalbeton nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, Tabelle 3.1

Festigkeitsklassen
Kenngröße
C12/15 C16/20 C20/25 C25/30 C30/37 C35/45 C40/50 C45/55 C50/60
fck 12 16 20 25 30 35 40 45 50
fcm 20 24 28 33 38 43 48 53 58
Ecm 27 29 30 31 33 34 35 36 37
c1 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,25 2,3 2,4 2,45
c1u 3,5
n 2,0
c2 2,0
c2u 3,5

Festigkeitsklassen
Kenngröße
C55/67 C60/75 C70/85 C80/95 C90/105 C100/115 Erläuterung
fck 55 60 70 80 90 100 N/mm2
fcm 63 68 78 88 98 108 N/mm2
Ecm 38 39 41 42 44 45 kN/mm2
c1 2,5 2,6 2,7 2,8 2,8 2,8 in ‰ , Gl. (4.1)
c1u 3,2 3,0 2,8 2,8 2,8 2,8 in ‰
n 1,75 1,6 1,45 1,4 1,4 1,4 Gl. (4.3a)
c2 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,6 in ‰ Gl. (4.3a)
c2u 3,1 2,9 2,7 2,6 2,6 2,6 in ‰

Die Werte der Tabelle 1 sind im Programm hinterlegt und werden durch Eingabe der Betonklasse abgerufen und
verwendet.

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Für Betonstahl und Spannstahl werden idealisierte bilineare Spannungs-Dehnungs-Beziehungen sowohl im Zug-
als auch im Druckbereich angenommen.

Bild 3 zeigt diesen idealisierten Verlauf der Spannungs-Dehnungs-Linie eines Beton- oder Spannstahls in
Anlehnung an DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, Bilder NA 3.8.1 und NA 3.10.1 .

s p ft
fp
fy
ftk
fp0,1
fpk Bild 3: Spannungs-Dehnungs-Beziehung
fyk
für Bewehrungen
fp0,1k bei Zug- oder Druckbeanspruchung
nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01
und DIN 1045-1:2008-08

s
y uk p

Diese idealisierten Werkstoffbeziehungen für die Bewehrungen kommen der Wirklichkeit sehr nahe, haben sich
in vielen Bereichen bei der Berechnung von Stahlbetonbauteilen bestens bewährt und reichen deshalb auch bei
Verformungsberechnungen völlig aus. Als Werkstoffparameter sind dabei die entsprechenden Mittelwerte der
Baustoffkennwerte oder rechnerischen Mittelwerte der Baustofffestigkeiten je nach angewendeter Methode, wie
in den einschlägigen DIN-Vorschriften angegeben, einzusetzen.

4.1.1 Betonverhalten für Berechnungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte

Bei Verformungsberechnungen nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, Abschnitt 5.8.6, sind ist bei Anwendung
der Gl. (4.1) die Betonfestigkeit fcm/c und der Elastizitätsmodul Ecm/cE einzusetzen. Diese wirklichkeitsnahen
Werkstoffbeziehungen für den Beton in der Druckzone müssen im Rahmen der durchzuführenden
Berechnungsschritte differenziert und integriert werden. Die angegebene Hyperbelform ist für diese
mathematischen Operationen jedoch nicht besonders gut geeignet. Deshalb ist es zweckmäßig, diese Hyperbeln
in sehr viel einfacher handhabbare Polynome der Form

C 
4

c = f cm n
n c
für 0  c  c1u (4.2)
n =1

zu approximieren. Dies wird programmintern durchgeführt. Zu Vergleichszwecken sind in Tabelle 2 die


Polynomkoeffizienten Cn für die Festigkeitsklassen der Normalbetone nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01
angegeben. Die Verzerrung c ist in Gl. (4.2) dabei in ‰ einzusetzen.
Die Polynomkoeffizienten Cn sind für eine mit den Formelwerten Ecm = 22(fcm/10)0,3 ermittelte --Kurve des
Betons approximiert worden sind. Werden diese Koeffizienten mit den gerundeten Tabellenwerten E cm berechnet,
so ergeben sich geringfügige Unterschiede zu den Werten in Tabelle 2. Auf das Gesamtergebnis im
Rechenprogramm hat die Wahl, ob mit Formelwerten oder Tabellenwerten für Ecm gerechnet wird, nur einen
vernachlässigbaren Einfluss.

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Tabelle 2: Polynom-Koeffizienten für Spannungs-Dehnungslinien der Betonfestigkeits-


klassen C12/15 bis C100/115 für Mittelwerte der Betonkennwerte E cm und fcm
Betonfestig- Koeffizienten Cn für Polynomapproximation der --Linie des Betons
keitsklasse C1 C2 C3 C4
C12/15 1,4162655 −0,68460137 0,13744362 −0,012644852
C16/20 1,2498171 −0,50565219 0,077307962 −0,0061005894
C20/25 1,1231040 −0,38350162 0,041229665 −0,0026274249
C25/30 1,0014699 −0,27557963 0,013102255 −0,00046896873
C30/37 0,90732610 −0,20501074 −0,00036150799 −0,00000068951476
C35/45 0,83217740 −0,15097386 −0,0077563222 −0,00077040627
C40/50 0,77080590 −0,11668360 −0,0067328298 −0,0026328855
C45/55 0,71933430 −0,097078964 −0,0040483670 −0,0033535534
C50/60 0,67591226 −0,082903489 0,0026904079 −0,0054932665
C55/67 0,63813329 −0,069960892 0,0067597800 −0,0067506977
C60/75 0,60470122 −0,058776941 0,0047469521 −0,0056528882
C70/85 0,54925197 −0,040758781 0,0056641600 −0,0055949111
C80/95 0,50507003 −0,033173222 0,0099328263 −0,0060548228
C90/105 0,46908423 −0,030448064 0,019045793 −0,0080177533
C100/115 0,43889141 −0,030683830 0,026711447 −0,0093500130

Die Verläufe der Originalkurven nach Gl. 4.1 und des Polynoms nach Gl. 4.2 sind praktisch identisch. Auf eine
grafische Darstellung der Kurven kann wegen der sehr geringen Abweichungen verzichtet werden.

Für die Ermittlung der Steifigkeiten der Randquerschnitte wird der Anfangstangentenmodul E c0m der Beton-
werkstoffbeziehung benötigt. Aus dem Faktor k in Gl. (4.1) lässt sich der Anfangstangentenmodul zu
Ec0m = 1,05Ecm ablesen. Die Anfangstangentenmoduln ergeben sich auch aus dem ersten Koeffizienten des
Polynoms multipliziert mit der Festigkeit fcm (Ec0m = C1fcm).
Der Gleitmodul für den Zustand I wird aus Ec0m über die Querdehnungszahl ermittelt: Gc0m = Ec0m/(2+2).
Die Querdehnungszahl  wird im Folgenden (siehe Kap. 5) noch eingelesen. Die hier angegebenen Tabellenwerte
sind mit  = 0,2 ermittelt worden.
Folgende Zahlenwerte sind für die Standardbetone abgespeichert oder werden berechnet:
mit Ecm nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, Tabelle 3.1:

Betonfestig- Ecm Ec0m Gc0m


keitsklasse [kN/mm2] [kN/mm2] [kN/mm2]
C12/15 27 28,35 11,8
C16/20 29 30,45 12,7
C20/25 30 31,50 13,1
C25/30 31 32,55 13,6
C30/37 33 34,65 14,4
C35/45 34 35,70 14,9
C40/50 35 36,75 15,3
C45/55 36 37,80 15,8
C50/60 37 38,85 16,2
C55/67 38 39,90 16,6
C60/75 39 40,95 17,1
C70/85 41 43,05 17,9
C80/95 42 44,10 18,4
C90/105 44 46,20 19,3
C100/115 45 47,25 19,7

Für die Berechnung der Steifigkeiten werden bei der Ermittlung des Anfangstangentenmoduls noch die Sicher-
heitsbeiwerte und der Dauerlasteinfluss berücksichtigt.

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4.1.2 Werkstoffbeziehungen für den Grenzzustand der Tragfähigkeit bei Beton und Bewehrungsstahl

Für die Ermittlung des Grenzzustands der Tragfähigkeit wird eine Spannungs-Dehnungs-Linie des Betons in Form
eines im Bild 4 dargestellten Parabel-Rechteck-Diagramms gemäß DIN EN 1992-1-1:2011-01, Bild 3.3,
verwendet.

c
fcd

c
c2 c2u
Bild 4: Parabel-Rechteck-Diagramm des Betons nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, Bild 3.3

Diese Spannungs-Dehnungs-Linie wird durch die folgenden beiden Gleichungen beschrieben:

  c  
n
c = f cd  1 − 1 −   für 0  c  c2 (4.3a)
   c2  

 c = f cd für c2  c  c2u (4.3b)

Dabei ist
n der Exponent der Parabel
c2 die Stauchung beim Erreichen der Festigkeitsgrenze
c2u die maximale Stauchung
Die Werte für n, c2 und c2u sind für die Betonfestigkeitsklassen in Abhängigkeit von der charakteristischen
Festigkeit fck der Tabelle 3.1 in DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01 und hier der Tabelle 1 zu entnehmen.

Der Bemessungswert fcd wird wie folgt bestimmt:


fcd = cc∙fck/C (4.3c)
mit cc der Abminderungsbeiwert zur Berücksichtigung von Langzeitwirkungen auf die Druckfestigkeit
und von ungünstigen Auswirkungen durch die Art der Beanspruchung.
Für Normalbeton ist cc = 0,85 zu setzen.
C der Teilsicherheitsbeiwert für Beton nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, Abschnitt 2.4.2.4

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Um die Integration des Spannungsverlaufs über die Fläche der Betondruckzone in geschlossener Form
durchführen zu können, werden die Parabel-Rechteck-Diagramme in Polynome vierten Grades umgewandelt, wie
dies bereits bei den wirklichkeitsnahen Spannungs-Dehnungs-Beziehungen geschehen ist:

B 
4

c = f cd n
n c für 0  c  c2u (4.4)
n =1

Auch diese Approximation wird vom Programm intern durchgeführt. Zum Vergleich sind in Tabelle 3 die
Polynomkoeffizienten Bn für die Festigkeitsklassen der Normalbetone nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01
angegeben. Die Verzerrung  ist in Gl. (4.4) in ‰ einzusetzen.

Tabelle 3 : Polynom-Koeffizienten für das Parabel-Rechteck-Diagramm der Betonklassen


C12/15 bis C100/115

Betonfestig- Koeffizienten Bn für Polynomapproximation des Parabel-Rechteck-Diagramms


keitsklasse B1 B2 B3 B4
C12/15
bis C50/60 0,99847513 −0,23186760 −0,029928159 0,010966925
C55/67 0,74691498 −0,015098359 −0,089242794 0,016074181
C60/75 0,66955751 −0,031334423 −0,041361723 0,0045305020
C70/85 0,60600847 −0,077608079 0,022047900 −0,0095091118
C80/95 0,56158286 −0,062758453 0,018429376 −0,0077334871
C90/105 0,53930670 −0,051041368 0,0089255022 −0,0046177008
C100/115 0,53930670 −0,051041368 0,0089255022 −0,0046177008

Durch den nicht stetigen Verlauf des P-R-Diagramms ergeben sich zu dem Verlauf des approximierten Polynoms
bei einigen Betonfestigkeitsklassen geringe Unterschiede. Deshalb sind Polynomverläufe im Vergleich mit dem
Parabel-Rechteck-Diagramm in den folgenden Bildern 5a-g dargestellt.

c/fcd

Bild 5a:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C12/15 bis C50/60

c2 = 2,0 c2u = 3,5


c [‰]

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c/fcd

Bild 5b:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C55/67
c2 = 2,2

c2u = 3,2

c [‰]

c/fcd

Bild 5c:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
c2 = 2,3 für Beton C60/75

c2u = 2,9

c [‰]

c/fcd

Bild 5d:
c2 = 2,4 Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
c2u = 2,7 für Beton C70/85

c [‰]

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c/fcd

Bild 5e:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
c2 = 2,5 für Beton C80/95

c2u = 2,6

c [‰]

c/fcd

Bild 5f:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C90/105 und C100/115

c2 = c2u = 2,6

c [‰]

Wie ersichtlich, weichen die Polynomkurven der Bilder 5a-f von dem Parabel-Rechteck-Diagramm nur
geringfügig ab. Der Fehler liegt z.B. bei der Bestimmung der Betondruckkraft oder ihres Hebelarmes in der
Größenordnung von einem Prozent. Hier soll darauf hingewiesen werden, dass auch der Parabel-Rechteck-
Verlauf der DIN-Vorschriften nur eine Rechenvereinbarung darstellt. Deshalb sind die genannten geringen
Abweichungen ohne große Bedeutung für die Berechnung des Grenzzustandes der Tragfähigkeit.

Für die Bewehrungen wird das im Bild 3 dargestellte bilineare Werkstoffverhalten angenommen. Als Werk-
stoffkennwerte sind jedoch nicht mehr die Mittelwerte der Festigkeitsgrößen sondern die charakteristischen
Festigkeiten einzusetzen. Es sind auch hier die Teilsicherheitsbeiwerte für die Bewehrungen zu berücksichtigen .
Für die Fließspannung fy ist fyd=fyk/S bzw. für fp0,1 ist fpd=fp0,1k/S, für die Zugfestigkeit ft ist k∙fyk/S bzw. für fp ist
fpk/S einzusetzen. Die erforderlichen Werte sind den einschlägigen DIN-Vorschriften zu entnehmen. Die
Stahldehnung ist bei Betonstahl auf ud = 25‰ und bei Spannstahl auf ud = (p (0) + 25‰) zu begrenzen. Dabei ist
p (0) die Vordehnung des Spannstahls.

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Hinweis: Das im folgenden Kapitel 4.1.3 beschriebene Betonverhalten ist


für Berechnungen der Kippstabilität nur sehr begrenzt geeignet.

4.1.3 Betonverhalten für Berechnungen mit rechnerischen Mittelwerten der Baustofffestigkeiten

Für nichtlineare Berechnungen nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, Abschnitt 5.7, wird in Gl. (4.1) für fcm der
rechnerische Mittelwert fcR = 0,85ccfck eingesetzt. Alle übrigen Zahlenwerte, wie für c1 und Ecm, sind in
Abhängigkeit der Festigkeitsklassen in DIN EN 1992-1-1:2011-01, Tabelle 3.1, und hier im Bericht in Tabelle 1
angegeben. Auch diese Hyperbeln werden in sehr viel einfacher handhabbare Polynome der Form

D 
4

c = f cR n
n c für 0  c  c1u (4.5)
n =1

programmintern approximiert. Für die Approximation sind ebenfalls die Formelwerte Ecm in der --Kurve des
Betons verwendet worden. Zum Vergleich sind in der Tabelle 4 die Polynomkoeffizienten Dn für die
Festigkeitsklassen der Normalbetone nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 angegeben. Die Verzerrung  ist in
Gl. (4.5) dann in ‰ einzusetzen.

Tabelle 4: Polynom-Koeffizienten für Spannungs-Dehnungs-Linien der Betonfestigkeits-


klassen C12/15 bis C100/115 für rechnerische Mittelwerte der
Betonfestigkeiten fcR und Mittelwert des E-Moduls 1,0Ecm

Betonfestig- Koeffizienten Dn für Polynomapproximation der --Linie des Betons


keitsklasse D1 D2 D3 D4
C12/15 1,8984122 −1,3062288 0,38831788 −0,042831663
C16/20 1,7627405 −1,1387709 0,32238752 −0,034491856
C20/25 1,6391999 −0,99400377 0,26774940 −0,027773684
C25/30 1,5072899 −0,84592628 0,21382500 −0,021339187
C30/37 1,4154040 −0,75973248 0,18878360 −0,019079611
C35/45 1,3125831 −0,64773142 0,14877786 −0,014391734
C40/50 1,2721103 −0,62510979 0,14858490 −0,015253500
C45/55 1,1673509 −0,51833910 0,11167077 −0,010843029
C50/60 1,0811449 −0,42856541 0,080537498 −0,0072366302
C55/67 1,0086548 −0,35902619 0,058654875 −0,0049716630
C60/75 0,94644320 −0,30918667 0,045360163 −0,0036741667
C70/85 0,84577107 −0,22491811 0,021873912 −0,0014013450
C80/95 0,76739883 −0,16816078 0,0086988844 −0,00034643826
C90/105 0,70453000 −0,12067918 0,0011753936 −0,000012316385
C100/115 0,65285522 −0,087704025 0,0049909148 −0,00050165283

Die Verläufe der Originalkurven nach Gl. (4.1) und des Polynoms nach Gl. (4.5) sind praktisch identisch. Auf
eine grafische Darstellung der Kurven kann wegen der sehr geringen Abweichungen verzichtet werden.

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4.2 Werkstoffbeziehungen nach DIN 1045-1:2008-08

In DIN 1045-1:2008-08 wird im Abschnitt 9.1.5, Gl. (62-64), eine Spannungs-Dehnungs-Linie des Betons für
Verformungsberechnungen und Schnittgrößenermittlungen wie folgt angegeben:

c  k − 2  c E
=−  mit = und k = − c0 c1 (4.6)
fc  1 + (k − 2)    c1 fc

Dabei ist
c1 die Dehnung bei Erreichen des Höchstwerts der Betondruckspannung
Ec0 Tangentenmodul im Ursprung der Spannungs-Dehnungs-Linie
vereinfachend darf Ec0 = Ec0m angenommen werden
fc der Höchstwert der Betondruckspannung;
für nichtlineare Verfahren der Schnittgrößenermittlung wird für f c der Rechenwert fcR ,
für Verformungsberechnungen wird für fc der Mittelwert fcm angesetzt.

Bild 6 zeigt den Kurvenverlauf in allgemeiner Form nach DIN 1045-1:2008-08, Bild 22.

Zahlenwerte für c1, Ec0m und fcm sind in Abhängigkeit der Festigkeitsklassen in DIN 1045-1:2008-08, Tabelle 9,
angegeben. Es besteht die Möglichkeit den Zahlenwert für E c0m aus der Tabelle 9 als gerundeten Wert zu nehmen
oder mit der ebenfalls angegebenen Formel Ec0m = 9500(fck+8)1/3 zu bestimmen. In Tabelle 5 sind die wesentlichen
Kennwerte für die Normalbetone mit den gerundeten Werten aus DIN 1045-1:2008-08, Tabelle 9,
zusammengestellt.

c (< 0)
-fc

arctan Ec0
c (< 0)
c1 c1u
Bild 6: Spannungs-Dehnungs-Linie des Betons nach DIN 1045-1:2008-08, Bild 22

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Der in Tabelle 5 angegebene Elastizitätsmodul Ecm ist als Sekantenmodul zwischen dem Ursprung der
Spannungskurve c = 0 und der Spannung σc  0,4fcm definiert und kann für eine Steifigkeitsermittlung des
ungerissenen Betons im Gebrauchslastniveau bei Kurzzeitbelastung verwendet werden.
Der Zahlenwert für Ecm ist in DIN 1045-1:2008-08, Tabelle 9, ebenfalls als gerundeter Wert angegeben. Dieser
E-Modul kann jedoch auch über den Anfangstangentenmodul E c0m mit Hilfe der Formel Ecm = i Ec0m ermittelt
werden, wobei der Vorfaktor i mit der Formel i = (0,8+0,2fcm/88) ≤ 1 zu bestimmen ist. Dieser Zusammenhang
wird in Heft 525, DAfStb, Kap. 9.1.3, näher erläutert.

Tabelle 5: Kennwerte von Normalbeton nach DIN 1045-1:2008-08, Tabelle 9

Festigkeitsklassen
Kenngröße
C12/15 C16/20 C20/25 C25/30 C30/37 C35/45 C40/50 C45/55 C50/60
fck 12 16 20 25 30 35 40 45 50
fcm 20 24 28 33 38 43 48 53 58
Ec0m 25800 27400 28800 30500 31900 33300 34500 35700 36800
Ecm 21800 23400 24900 26700 28300 29900 31400 32800 34300
c1 −1,8 −1,9 −2,1 −2,2 −2,3 −2,4 −2,5 −2,55 −2,6
c1u −3,5
n 2,0
c2 −2,0
c2u −3,5

Festigkeitsklassen
Kenngröße
C55/67 C60/75 C70/85 C80/95 C90/105 C100/115 Erläuterung
fck 55 60 70 80 90 100 N/mm2
fcm 63 68 78 88 98 108 N/mm2
Ec0m 37800 38800 40600 42300 43800 45200 N/mm2, Gl. (4.6)
Ecm 35700 37000 39700 42300 43800 45200 N/mm2
c1 −2,65 −2,7 −2,8 −2,9 −2,95 −3,0 in ‰ , Gl. (4.6)
c1u −3,4 −3,3 −3,2 −3,1 −3,0 −3,0 in ‰
n 2,0 1,9 1,8 1,7 1,6 1,55 Gl. (4.8a)
c2 −2,03 −2,06 −2,1 −2,14 −2,17 −2,2 in ‰ Gl. (4.8a)
c2u −3,1 −2,7 −2,5 −2,4 −2,3 −2,2 in ‰

Für Betonstahl und Spannstahl werden idealisierte bilineare Spannungs-Dehnungs-Beziehungen sowohl im Zug-
als auch im Druckbereich angenommen.
Bild 3 in Kap. 4.1 zeigt bereits diesen idealisierten Verlauf der Spannungs-Dehnungs-Linie eines Beton- oder
Spannstahls in Anlehnung an DIN 1045-1:2008-08. Es besteht kein Unterschied zu dem Verlauf gemäß
DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01 .

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4.2.1 Betonverhalten für Berechnungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte

Bei Verformungsberechnungen nach DIN 1045-1:2008-08, Abschnitt 8.6.1(7), ist bei Anwendung der Gl. (4.6)
für die Betonfestigkeit fc normalerweise der Mittelwert fcm einzusetzen. Diese wirklichkeitsnahen Werkstoff-
beziehungen für den Beton in der Druckzone müssen im Rahmen der durchzuführenden Berechnungsschritte
differenziert und integriert werden. Die angegebene Hyperbelform ist für diese mathematischen Operationen
jedoch nicht besonders gut geeignet. Deshalb ist es zweckmäßig, diese Hyperbeln in sehr viel einfacher hand-
habbare Polynome der Form

 Cˆ 
4

c = f cm n
n c für 0  c  c1u (4.7)
n =1
zu approximieren. Dies wird programmintern vorgenommen. Zu Vergleichszwecken sind in der Tabelle 6 die
Polynomkoeffizienten Ĉ n für die Festigkeitsklassen der Normalbetone nach DIN 1045-1:2008-08 angegeben. Die
Verzerrung  ist in Gl. (4.7) dann in ‰ einzusetzen.
Es wird darauf hingewiesen, dass Koeffizienten Ĉ n für eine mit den Formelwerten Ecom ermittelte --Kurve des
Betons approximiert worden sind. Werden diese Koeffizienten mit den gerundeten Tabellenwerten E c0m
berechnet, so ergeben sich geringfügige Unterschiede zu den Werten in Tabelle 6, die auf das Gesamtergebnis im
Rechenprogramm QUERWERT nur einen vernachlässigbaren Einfluss haben.

Tabelle 6: Polynom-Koeffizienten für Spannungs-Dehnungs-Linien der Betonfestigkeits-


klassenC12/15 bis C100/115 für Mittelwerte der Betonkennwerte Ec0m und fcm

Betonfestig- Koeffizienten Ĉ n für Polynomapproximation der --Linie des Betons


keitsklasse Ĉ1 Ĉ 2 Ĉ 3 Ĉ 4
C12/15 1,2878914 −0,52178299 0,073845461 −0,0055531082
C16/20 1,1415656 −0,37635425 0,030743232 −0,0016270282
C20/25 1,0301517 −0,30564851 0,022221588 −0,0010902295
C25/30 0,92337990 −0,21979372 0,0031272732 −0,000039846236
C30/37 0,84050065 −0,16467826 −0,0046947808 −0,00017445876
C35/45 0,77406335 −0,12833150 −0,0068279686 −0,00072858669
C40/50 0,71941757 −0,10352166 −0,0064013917 −0,0013187004
C45/55 0,67369378 −0,083494656 −0,0037807147 −0,0026560798
C50/60 0,63479483 −0,070835292 0,0010136809 −0,0041454355
C55/67 0,60113639 −0,062094241 0,0059539145 −0,0054294211
C60/75 0,57165408 −0,055840228 0,010394566 −0,0064162733
C70/85 0,52218467 −0,046696063 0,016267035 −0,0073718275
C80/95 0,48152754 −0,033480864 0,013307819 −0,0062128105
C90/105 0,44834128 −0,027535744 0,015599133 −0,0063834870
C100/115 0,42058733 −0,026263339 0,019255957 −0,0067321304

Die Originalkurvenverläufe Gl. (4.6) nach DIN 1045-1:2008-08 und die Polynomkurven Gl (4.7) sind praktisch
identisch. Die Abweichungen zwischen beiden Kurvenverläufen betragen weniger als ein Promille. Auf eine
grafische Darstellung der Kurven kann wegen diesen sehr geringen Abweichungen verzichtet werden.

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Für die Ermittlung der Steifigkeiten der Randquerschnitte wird der Anfangstangentenmodul Ec0m der Beton-
werkstoffbeziehung verwendet. Die Anfangstangentenmoduln ergeben sich auch aus dem ersten Koeffizienten
des Polynoms multipliziert mit der Festigkeit fcm (Ec0m= Ĉ1 fcm).
Der Gleitmodul für den Zustand I wird aus Ec0m über die Querdehnungszahl ermittelt:
Gc0m = Ec0m/(2+2).
Die Querdehnungszahl  wird im Folgenden (siehe Kap. 5) noch eingelesen. Die hier angegebenen Tabellenwerte
sind mit  = 0,2 ermittelt worden.
Folgende Zahlenwerte sind für die Standardbetone abgespeichert oder werden formelmäßig berechnet:

nach DIN 1045-1:2008-08, Tab. 9, mit Heft 525 DAfStb:

Betonfestig- Ec0m Gc0m


keitsklasse [kN/mm2] [kN/mm2]
C12/15 25,8 10,8
C16/20 27,4 11,4
C20/25 28,8 12,0
C25/30 30,5 12,7
C30/37 31,9 13,3
C35/45 33,3 13,9
C40/50 34,5 14,5
C45/55 35,7 14,9
C50/60 36,8 15,3
C55/67 37,8 15,8
C60/75 38,8 16,2
C70/85 40,6 16,9
C80/95 42,3 17,6
C90/105 43,8 18,3
C100/115 45,2 18,8

Für die Berechnung der Steifigkeiten werden bei der Ermittlung des Anfangstangentenmoduls noch die Sicher-
heitsbeiwerte und der Dauerlasteinfluss berücksichtigt.

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4.2.2 Werkstoffbeziehungen für den Grenzzustand der Tragfähigkeit bei Beton und Bewehrungsstahl

Für die Ermittlung des Grenzzustands der Tragfähigkeit wird eine Spannungs-Dehnungs-Linie in Form eines im
Bild 7 dargestellten Parabel-Rechteck-Diagramms gemäß DIN 1045-1:2008-08, Bild 23, verwendet.

c (< 0)
fcd

c (< 0)
c2 c2u

Bild 7: Parabel-Rechteck-Diagramm des Betons nach DIN 1045-1:2008-08, Bild 23

Diese Spannungs-Dehnungs-Linie wird durch die folgenden beiden Gleichungen beschrieben:

  c  
n
c = − f cd  1 − 1 −   für 0 ≥ c ≥ c2 (4.8a)
   c2  

c = − fcd für c2 ≥ c ≥ c2u (4.8b)

Dabei ist
n der Exponent der Parabel
c2 die Dehnung beim Erreichen der Festigkeitsgrenze
c2u die maximale Dehnung
Die Werte für n, c2 und c2u sind für die Betonfestigkeitsklassen in Abhängigkeit von der charakteristischen
Festigkeit fck DIN 1045-1:2008-08, Tabelle 9, und hier der Tabelle 5 zu entnehmen.

Der Bemessungswert fcd wird wie folgt bestimmt:


fcd = ∙fck/c (4.8c)
mit  der Abminderungsbeiwert zur Berücksichtigung von Langzeitwirkungen auf die Druckfestigkeit
und zur Umrechnung zwischen Zylinderdruckfestigkeit und einaxialer Druckfestigkeit des Betons.
Für Normalbeton ist  = 0,85 zu setzen.
c der Teilsicherheitsbeiwert für Beton nach DIN 1045-1:2008-08, Tabelle 2.
Ab Festigkeitsklasse C55/67 ist c noch mit c’ zu multiplizieren, siehe DIN 1045-1:2008-08, Abschn.
5.3.3 (9).

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Um die Integration des Spannungsverlaufs über die Fläche der Betondruckzone in geschlossener Form durch-
führen zu können, werden die Parabel-Rechteck-Diagramme in Polynome vierten Grades umgewandelt, wie dies
bereits bei den wirklichkeitsnahen Spannungs-Dehnungs-Beziehungen geschehen ist:

 Bˆ 
4

c = f cd n
n c für 0  c  c2u (4.9)
n =1

In der Tabelle 7 sind die Polynomkoeffizienten B̂ n für die Festigkeitsklassen der Normalbetone nach
DIN 1045-1:2008-08 angegeben. Die Verzerrung  ist in Gl. (4.9) in ‰ einzusetzen.

Tabelle 7: Polynom-Koeffizienten für das Parabel-Rechteck-Diagramm der Betonfestig-


keitsklassen C12/15 bis C100/115

Betonfestig- Koeffizienten B̂ n für Polynomapproximation des Parabel-Rechteck-Diagramms


keitsklasse B̂1 B̂ 2 B̂ 3 B̂ 4
C12/15
bis C50/60 0,99847513 −0,23186760 −0,029928159 0,010966925
C55/67 0,96266007 −0,17007539 −0,065218337 0,017317049
C60/75 0,88579768 −0,098994210 −0,085031949 0,018804405
C70/85 0,83955199 −0,11509599 −0,041657493 0,0067933444
C80/95 0,79475856 −0,13436480 0,0021369203 −0,0050187064
C90/105 0,73872423 −0,11810442 0,016601011 −0,0097985351
C100/115 0,70577902 −0,10238498 0,014605294 −0,0090792878

Die Polynomverläufe im Vergleich mit dem Parabel-Rechteck-Diagramm sind in den folgenden Bildern 8a bis
8g dargestellt.

c/fcd

Bild 8a:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C12/15 bis C50/60

c2 = 2,0 c2u = 3,5


c [‰]

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c/fcd

Bild 8b:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C55/67

c2 = 2,03 c2u = 3,1


c [‰]

c/fcd

Bild 8c:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C60/75

c2 = 2,06 c2u = 2,7


c [‰]

c/fcd

Bild 8d:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C70/85

c2u = 2,5
c2 = 2,1
c [‰]

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c/fcd

Bild 8e:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C80/95

c2u = 2,4
c2 = 2,14
c [‰]

c/fcd

Bild 8f:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C90/105

c2 = 2,17 c2u = 2,3


c [‰]

c/fcd

Bild 8g:
Normiertes Parabel-Rechteck-Diagramm
mit Polynomapproximation
für Beton C100/115

c2 = c2u = 2,2


c [‰]

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Die Polynomkurven der Bilder 8a-g weichen von dem Parabel-Rechteck-Diagramm nur geringfügig ab. Der
Fehler liegt z.B. bei der Bestimmung der Betondruckkraft oder ihres Hebelarmes in der Größenordnung von 1 %.
Hier soll darauf hingewiesen werden, dass auch der Parabel-Rechteck-Verlauf der DIN-Vorschriften nur eine
Rechenvereinbarung darstellt. Deshalb sind die genannten geringen Abweichungen ohne große Bedeutung für die
Berechnung des Grenzzustandes der Tragfähigkeit.

Für die Bewehrungen wird das im Bild 3 dargestellte bilineare Werkstoffverhalten angenommen. Als Werk -
stoffkennwerte sind jedoch nicht mehr die Mittelwerte der Festigkeitsgrößen sondern die charakteristischen
Festigkeiten einzusetzen (siehe Ausführungen am Ende von Kap. 4.1.3).

Hinweis: Das im folgenden Kapitel 4.2.3 beschriebene Betonverhalten ist


für Berechnungen der Kippstabilität nur sehr begrenzt geeignet.

4.2.3 Betonverhalten für Berechnungen mit rechnerischen Mittelwerten der Baustofffestigkeiten

Für nichtlineare Berechnungen nach DIN 1045-1:2008-8, Abschnitt 8.5.1, wird in Gl. (3.1) für die Festigkeit fc
der rechnerische Mittelwert fcR = 0,85∙∙fck (bis C50/60) oder fcR = 0,85∙∙fck/c’ (ab C55/67) eingesetzt. Alle
übrigen Zahlenwerte, wie für c1 und Ec0m , sind in Abhängigkeit der Festigkeitsklassen in DIN 1045-1:2008-08,
Tabelle 9, und hier in Tabelle 8 angegeben. Auch diese Hyperbeln werden in sehr viel einfacher handhabbare
Polynome der Form

 Dˆ 
4

c = f cR n
n c für 0  c  c1u (4.10)
n =1

programmintern approximiert. Zum Vergleich sind in der Tabelle 7 die Polynomkoeffizienten D̂ n für die
Festigkeitsklassen der Normalbetone nach DIN 1045-1:2008-08 angegeben. Die Verzerrung  ist in Gl. (4.10)
dann in ‰ einzusetzen.

Tabelle 8: Polynom-Koeffizienten für Spannungs-Dehnungs-Linien der Betonfestigkeits-


klassen C12/15 bis C100/115 für rechnerische Mittelwerte der
Betonfestigkeiten fcR und Mittelwert des E-Moduls 1,0Ec0m

Betonfestig- Koeffizienten D̂ n für Polynomapproximation der --Linie des Betons


keitsklasse D̂1 D̂ 2 D̂ 3 D̂ 4
C12/15 1,8593345 −1,2556583 0,36751622 −0,040182777
C16/20 1,7162992 −1,0807314 0,29924801 −0,031619724
C20/25 1,5836773 −0,93495786 0,24729933 −0,025339093
C25/30 1,4459990 −0,78447479 0,19359012 −0,019025661
C30/37 1,3643154 −0,71776760 0,17778277 −0,018010864
C35/45 1,3054832 −0,68237180 0,17462955 −0,018590169
C40/50 1,1880773 −0,55435848 0,12688188 −0,012492337
C45/55 1,0939611 −0,45557180 0,092435382 −0,0085129989
C50/60 1,0159893 −0,37844333 0,067000680 −0,0057092519
C55/67 0,95974141 −0,32736975 0,051549505 −0,0041300943
C60/75 0,91206491 −0,28643534 0,039811272 −0,0029744802
C70/85 0,83576840 −0,22648048 0,024108155 −0,0015255145
C80/95 0,77763504 −0,18632108 0,015093974 −0,00079612399
C90/105 0,73212361 −0,15432605 0,0080521433 −0,00030976889
C100/115 0,69574428 −0,13131604 0,0037803592 −0,000092076254

Die Verläufe der Originalkurven nach Gl. 4.6 und des Polynoms nach Gl. 4.8 sind praktisch identisch. Auf eine
grafische Darstellung der Kurven kann wegen der sehr geringen Abweichungen verzichtet werden.

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4.3 Werkstoffbeziehungen nach DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988

In DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988 werden die Festigkeitsklassen des Betons nach der Nennfestigkeit WN
eingeteilt. Diese Nennfestigkeit WN ( fck) ist standardmäßig aus der Druckfestigkeit W28 ( fck,cube) von
Betonwürfeln mit einer Kantenlänge von 20 cm unter Beachtung des 5%-Quantils festgelegt worden. Zu beachten
ist, dass nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 bzw. DIN 1045-1:2008-08 die Kantenlänge der Betonwürfel
demgegenüber nur 15 cm beträgt. Die üblichen Festigkeitsklassen für Konstruktionsbeton sind B25, B35, B45
und B55. Eine wirklichkeitsnahe Werkstoffbeziehung für den Beton in der Druckzone wird in DIN 1045:1988
und DIN 4227:1988 explizit nicht vorgegeben. Deshalb muss dafür auf Vorschläge in der Fachliteratur zurück-
gegriffen werden.

Für Betonstahl und Spannstahl werden idealisierte bilineare Spannungs-Dehnungs-Beziehungen sowohl im Zug-
als auch im Druckbereich angenommen. Bild 11 am Schluss von Kap. 4.3.2 zeigt diesen idealisierten Verlauf der
Spannungs-Dehnungs-Linie eines Beton- oder Spannstahls in Anlehnung an DIN 1045:1988 bzw.
DIN 4227:1988. Diese Werkstoffbeziehungen für den Bewehrungsstahl werden sowohl für wirklichkeitsnahe
Berechnungen als auch für den Grenzzustand der Tragfähigkeit angesetzt.

4.3.1 Betonverhalten für Berechnungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte

Zur Berechnung der Biege- und Torsionssteifigkeiten werden in Abhängigkeit von der Betonfestigkeitsklasse die
wirklichkeitsnahen Werkstoffbeziehungen aus der Dissertation Grasser, TU München 1968, verwendet. Die von
Grasser und in DIN EN 1992-1-1:2011-01 bzw. in DIN 1045-1:2008-08 angegebenen Werkstoffformulierungen
für den Beton sehen zwar formal anders aus, sind vom Inhalt her jedoch identisch. Durch Einsetzen der
verwendeten Parameter lassen sich beide Formulierungen ineinander überführen.

Grasser gibt für den Verlauf der Beton-Werkstoffbeziehung in der Druckzone die folgende Formel an:

a + b 2
c =P (4.11)
1 + c

Dabei ist P die Prismenfestigkeit des Betons, die näherungsweise der Zylinderfestigkeit fcm entspricht. Die
Faktoren a,b,c sind in Tabelle 9 angegeben.
Die Prismenfestigkeit P kann mit 85 % der mittleren Würfeldruckfestigkeit angenommen werden, also
P = 0,85 Wm. Diese Annahme ist genügend genau, obwohl der Umrechnungsfaktor eigentlich nicht konstant ist,
sondern in Abhängigkeit von der Betonfestigkeit etwa zwischen 0,8 und 0,9 liegt. Die mittlere Würfeldruck-
festigkeit Wm des Betons ergibt sich aus seiner Nennfestigkeit WN durch Addition von 5 N/mm2, also
Wm = WN + 5 . Die Prismenfestigkeit beschreibt das Betonverhalten unter einer Kurzzeitbelastung. Der Einfluss
einer Dauerlast kann näherungsweise durch eine Abminderung der Prismenfestigkeit um weitere 15 % auf
P,d  0,7 Wm berücksichtigt werden.

Tabelle 9: Faktoren a,b,c für das Betonverhalten in der Druckzone nach Grasser
Betonfestig- Faktoren
keitsklasse a b c
B25 1,395 −0,2066 0,489
B35 1,149 −0,2066 0,240
B45 0,970 −0,2066 0,061
B55 0,828 −0,2066 − 0,081

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Auch die in Gl. (4.11) angegebene Grasser-Hyperbel wird in ein Polynom vierten Grades approximiert:

4
 = P  Ann für 0    u (4.12)
n =1
Die Verzerrung  ist in ‰ einzusetzen. Die maximale Verzerrung u ist im Bild 4 angegeben.

Tabelle 10 : Koeffizienten für wirklichkeitsnahes Verhalten des Betons in der Druckzone


Betonfestig- Koeffizienten An des wirklichkeitsnahen Verhaltens für B25 – B55
keitsklasse A1 A2 A3 A4
B25 1,328269 −0,6617875 0,15233030 −0,01471286
B35 1,142718 −0,4532405 0,07862710 −0,006764053
B45 0,9698443 −0,2651278 0,01547806 −0,0006569511
B55 0,8285252 −0,1414913 −0,009247983 −0,001691666

c/P

Für alle B25 : c1u = 3,5‰


Betonklassen : B35 : c1u = 3,3‰
zentr. c1 = 2,2‰ B45 : c1u = 3,1‰
B55 : c1u = 2,9‰

c [‰]

Bild 9: Normierte Spannungs-Dehnungs-Linien nach Grasser für Betone B25 bis B55

Für die Ermittlung der Steifigkeiten der Randquerschnitte wird der Anfangstangentenmodul Eb0 der Beton-
werkstoffbeziehung verwendet, wobei bei dessen Berechnung der Dauerlasteinfluss berücksichtigt wird. Die
Anfangstangentenmoduln ergeben sich aus dem ersten Koeffizienten des Polynoms multipliziert mit der Festig-
keit P (Ec0 = A1P).
Der Gleitmodul für den Zustand I wird aus Eb0 über die Querdehnungszahl ermittelt:
Gc0m = Ec0/(2+2).
Die Querdehnungszahl  wird im Folgenden noch eingelesen. Die hier angegebenen Tabellenwerte sind mit
 = 0,2 ermittelt worden.

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Folgende Zahlenwerte sind für die Standardbetone abgespeichert oder werden formelmäßig berechnet:

DIN 1045:1988 und DIN 4227 :


Elastizitätsmoduln Ec0 und Gc0 als Anfangstangentenmoduln der Randquerschnitte für die vier
möglichen Betonfestigkeitsklassen:

Betonfestig- Ec0 Gc0


keitsklasse [kN/mm2] [kN/mm2]
B25 39,9 16,6
B35 45,7 19,0
B45 48,5 20,2
B55 49,7 20,7

4.3.2 Werkstoffbeziehungen für den Grenzzustand der Tragfähigkeit bei Beton und Bewehrungsstahl

Für Berechnungen der Betondruckkraft im Bruchzustand (Grenzzustand der Tragfähigkeit) nach DIN 1045:1988,
Bild 11 und Tabelle 12, und DIN 4227:1988, Bild 6, wird als Spannungs-Dehnungs-Beziehung des Betons
ebenfalls ein Parabel-Rechteck-Diagramm verwendet, s. Gl. (4.13). Für alle Festigkeitsklassen gilt das gleiche
Diagramm. Die Berechnungsgröße für den Beton ist die Rechenfestigkeit R (  fck), deren Werte in der
Tabelle 11 zusammengestellt sind.

Tabelle 11: Rechenwerte R für das Parabel-Rechteck-Diagramm der Betonfestigkeitsklassen


B25 bis B55 nach DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988
Nenn- Rechenwerte R [N/mm2] (  fck)
Betonfestig-
festigkeit DIN 1045:1988 (Stahlbeton) DIN 4227:1988 (Spannbeton)
keitsklasse
WN [N/mm2] gemäß Bild 11 mit Tabelle 12 gemäß Bild 6
B25 25 −17,5 −15,0
B35 35 −23,0 −21,0
B45 45 −27,0 −27,0
B55 55 −30,0 −33,0

Für die Spannungs-Dehnungs-Beziehung des Betons gilt:

c / R = c − 0, 25 c2 für c  2 ‰ (4.13a)

c / R = 1 für 2 %o < c  3,5 ‰ (4.13b)

Das Parabel-Rechteck-Diagramm wird in ein Polynom dritten Grades umgewandelt. Da die Form des Parabel-
Rechteck-Diagramms für alle Betonklassen gleich ist, wird die Einheitskurve approximiert. Die Werkstoff-
beziehung lautet dann:

c / R = 1,090639 c − 0,3837045 c2 + 0,04379554 3c für 0  c  3,5 ‰ (4.14)


Die Verzerrung  ist in ‰ einzusetzen.

Der Unterschied dieses Polynoms im Vergleich zum Parabel-Rechteck-Diagramm wird im Bild 10 dargestellt.

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cR

c (< 0) [‰]

Bild 10: Parabel-Rechteck-Diagramm nach DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988

Die Polynomkurve des Bildes 10 weicht von dem Parabel-Rechteck-Diagramm nur geringfügig ab. Der Fehler
liegt z.B. bei der Bestimmung der Betondruckkraft oder ihres Hebelarmes in der Größenordnung von etwa einem
Prozent. Hier soll darauf hingewiesen werden, dass auch der Parabel-Rechteck-Verlauf nur eine
Rechenvereinbarung darstellt. Deshalb sind die genannten geringen Abweichungen ohne wesentliche Bedeutung
für die Berechnung des Grenzzustandes der Tragfähigkeit bzw. des Bruchzustandes.

Für Betonstahl und Spannstahl werden idealisierte bilineare Spannungs-Dehnungs-Beziehungen sowohl im Zug-
als auch im Druckbereich angenommen.
Im Bild 11 wird dieser idealisierte Verlauf der Spannungs-Dehnungs-Linie eines Betonstahls gemäß
DIN 1045:1988, Bild 12, oder gemäß DIN 4227:1988, Bild 5, dargestellt. Der Rechenwert für den Elastizitäts-
modul der Betonstähle ist mit Es = 210000 N/mm2 vorgegeben.
Die Spannungs-Dehnungs-Linie und der Elastizitätsmodul der Spannstähle Ep ist der entsprechenden Zulassung
zu entnehmen. Auch für die Spannstähle gilt ein bilinearer Verlauf nach Bild 11.

s
s
(fy)
Bild 11: Spannungs-Dehnungs-Beziehung für
Bewehrungen bei Zug- oder Druck-
beanspruchung nach DIN 1045:1988
und DIN 4227:1988

arctan Es
s
su
Die Grenzen für die Verzerrungen auf der Druck- und der Zugseite werden in DIN 1045:1988 oder in
DIN 4227:1988 folgendermaßen angegeben: Die Stahldehnung ist bei Betonstahl auf su = 5‰ und bei Spannstahl
auf pu = (p (0) + 5‰) zu begrenzen. Dabei ist p (0) die Vordehnung des Spannstahls.

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4.4 Werkstoffverhalten des Betons mit Kriecheinfluss

Das Kriechen des Betons wird in Anlehnung an die Erläuterungen zu DIN EN 1992-1-1:2011-01 , Heft 600,
DAfStb, dadurch berücksichtigt, dass in der Spannungs-Verzerrungs-Linie des Betons für die Kurzzeitbelastung,
s. Kap. 4.1, Bild 2, die Verzerrungswerte des Betons mit dem Faktor (1+ef) multipliziert werden. Dies ist im
folgenden Bild 12 dargestellt.

c (<0)
– fc
ef = 0 ef > 0

ci

c (<0)
ci c1 c1u
(+ef)ci (+ef)c1 (+ef)c1u
Bild 12: Vereinfachte Berücksichtigung des Kriechens in der Spannungs-Verzerrungs-Linie des Betons
nach Erläuterungen zu DIN EN 1992-1-1:2011-01 , Heft 600, DAfStb, Bild H5-15

Nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, Abschnitt 3.1.4 mit Anhang B, können Grundzahlen des Kriechens i ermittelt
werden. Eine mögliche Vorgehensweise zur Berechnung einer effektiven Kriechzahl ef für zwei
Belastungsabschnitte wird von Röder im Forschungsbericht „Kippstabilität von Stahlbeton- und Spannbeton-
trägern“, kassel university press 2015, ISBN 978-3-86219-934-1, Kap. 8, in Anlehnung an den Beitrag von Trost,
Beton- und Stahlbetonbau 1967, Hefte 10 und 11, angegeben.

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5. Querschnittswerte und Steifigkeiten eines Stahlbetonquerschnitts für wirklichkeitsnahes Werkstoffverhalten

Bekanntlich sind beim Verbundquerschnitt aus Stahlbeton wegen des nichtlinearen Spannungs-Verzerrungs-
Zusammenhanges, besonders infolge der im Vergleich zur Druckfestigkeit geringen Zugfestigkeit des Betons, die
Lage und Richtung der Querschnittshauptachsen, alle Querschnittswerte und die Steifigkeiten belastungs-
abhängig. Für deren Berechnung werden nur der Bereich der nicht gerissenen Betonfläche und die punktweise
vorhandenen Bewehrungsstäbe berücksichtigt. Als Folge der nichtlinearen Spannungs-Verzerrungs-Zuordnungen
für Beton und Bewehrungen kann der zu einer äußeren Belastung gehörende innere Verzerrungszustand des
Querschnitts nur auf iterativem Weg bestimmt werden. Mit diesem Verzerrungszustand kann dann der
Elastizitätsmodul aus der Werkstoffbeziehung für jedes --Wertepaar berechnet werden. Die analytische Form
und der Maximalwert der Werkstoffbeziehung und der Beanspruchungszustand bestimmen die Größe des
Elastizitätsmoduls, der bei der Ermittlung der benötigten Steifigkeiten und Querschnittswerte eine wesentliche
Rolle spielt.

Beim Elastizitätsmodul muss zwischen Sekanten- und


Tangentenmodul unterschieden werden, wobei die Ent-
scheidung, welcher Elastizitätsmodul maßgebend ist, von
der Art des behandelten Problems und mit der damit
verbundenen Lastaufbringung abhängt. Der grundsätz-

liche Unterschied zwischen Sekantenmodul E sek =

d
und Tangentenmodul E tan = ist im Bild 13 darge-
d
stellt.

Bild 13: Sekanten- und Tangentenmodul

5.1 Querschnittswerte für Biegebeanspruchung

Für die Berechnung der Querschnittswerte des Verbundquerschnitts werden nur die ungerissene Betonfläche A c
und die Flächen der punktweise angeordneten nicht vorgespannten Bewehrungsstäbe As und der vorgespannten
Bewehrungsstäbe Ap herangezogen. Da mit einem nichtlinearen Betonwerkstoffverhalten gearbeitet wird, ist bei
den auszuführenden Flächenintegrationen über den E-Modul zu integrieren.
Der Verlauf des Elastizitätsmoduls Ec des Betons wird entweder als Sekantenmodul oder als Tangentenmodul
über das Werkstoffverhalten (siehe Kap. 4) aus den vorhandenen Spannungen und Verzerrungen ermittelt. Die E-
Moduln Es der nicht vorgespannten Bewehrungsstäbe und Ep der vorgespannten Bewehrungsstäbe ergeben sich
ebenfalls über die entsprechenden Werkstoffbeziehungen aus den an den betreffenden Stellen auftretenden
Verzerrungen. Bei der Bestimmung des Elastizitätsmoduls Ep der Spannbewehrung ist die Vordehnung des
Spannstahls zu berücksichtigen.

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Zuerst werden folgende Steifigkeitswerte bezogen auf das bei der Eingabe gewählte Koordinatensystem ermittelt:
n m
elastische Fläche (EA) =  E c dA c +  Esi Asi +
i =1
E
j=1
pj A pj
Ac
n m
stat.Moment um y − Achse (ESy ) =  E c z dA c +  E si z si A si +
i =1
E
j=1
z A pj
pj pj
Ac
n m
stat.Moment um z − Achse (ESz ) =  E c y dA c + E
i =1
si y si A si + E
j=1
pj y pj A pj
Ac
n m
(5.1)
Trägheitsmoment um y − Achse (EI y ) =  E z
c
2
dA c + E
i =1
2
si siz A si + E
j=1
2
z A pj
pj pj
Ac
n m
Trägheitsmoment um z − Achse (EI z ) =  E c y dA c +
2
 E si ysi2 A si +
i =1
E j=1
pj y 2pj A pj
Ac
n m
Deviationsmoment (EI yz ) =  E c yz dA c +  E si ysi zsi A si +
i =1
Ej=1
pj y pj z pj A pj
Ac

Die Berechnung des elastischen Schwerpunkts und der Lage der Hauptachsen wird mit den bekannten Formeln
der Elastomechanik vorgenommen. Mit den Gleichungen (5.1) ergeben sich die Koordinaten des elastischen
Schwerpunkts aus den Beziehungen
(ES y ) (ES z )
zS = und y S = (5.2)
(EA ) (EA )

Diese Koordinaten gelten für das bei Angabe der Querschnittskontur gewählte Achsensystem.

Bezogen auf den Schwerpunkt, aber noch auf die Richtung der Eingabeachsen, lauten die Trägheitsmomente:
(EI y )S = (EI y ) − (EA)z S2
(EI z )S = (EI z ) − (EA)yS2 (5.3)
(EI yz )S = (EI yz ) − (EA)yS zS

Die Drehung der Hauptachsen errechnet sich aus


2 (EI yz ) S
 = 0,5 arctan (5.4)
(EI z ) S − (EI y ) S

Mit diesem Winkel  bestimmt man schließlich die Hauptträgheitsmomente:


(EI y )S,H = 0,5 (EI y )S + (EI z )S  + 0,5 (EI y )S + (EI z )S  cos(2) − (EI yz )S sin(2)
(5.5)
(EI z )S,H = 0,5 (EI y )S + (EI z )S  − 0,5 (EI y )S + (EI z )S  cos(2) + (EI yz )S sin(2)

Bei Stabilitätsproblemen kommen in der Bestimmungsgleichung für das Torsionsmoment Flächenintegrationen


der Form (y2+z2)dA vor, die für das Hauptachsensystem auszuführen sind. Dieser Wert wird ebenfalls vom
Programm berechnet. Zu diesem Zweck werden alle Querschnittskoordinaten einschließlich der Bewehrungen in
das Hauptachsensystem transformiert und die Integrationen über die drei Bereiche Beton, nicht vorgespannte und
vorgespannte Bewehrung durchgeführt:
n m

 (y + z )dA =
2 2
 c (y + z )dAc +
2 2
 si (ysi2 + zsi2 )Asi +
i =1

j=1
pj (y pj2 + z pj2 )A pj (5.6)
A Ac

Die berechneten Zahlenwerte werden vom Programm ausgegeben.

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5.1.1 Flächenintegrale der ungerissenen Betonzone

Bei jedem zu ermittelnden Querschnittswert des Verbundquerschnitts wird ein Anteil durch eine Integration über
die Fläche der ungerissenen Betonzone gewonnen. Da jede Faser dieser Fläche mit einem unterschiedlichen
Elastizitätsmodul behaftet sein kann, muss dies bei den Integrationen berücksichtigt werden. Der Verlauf des
maßgebenden Elastizitätsmoduls ergibt sich aus den Werkstoffbeziehungen (4.2) oder (4.4) als Sekantenmodul
aus dem Quotienten der in jeder Faser gültigen Spannung, dividiert durch die jeweilige Verzerrung zu
 4 4
E c,sek () = = f cm  C n  n −1 oder P  A n  n −1 (5.7)
 n =1 n =1

oder als Tangentenmodul aus der Ableitung der in jeder Faser gültigen Spannung nach der Verzerrung zu
d 4 4
E c,tan () = = f cm  nCn  n −1 oder P  nA n  n −1 (5.8)
d n =1 n =1

Maßgebend für die Bestimmung der Verzerrung  ist der senkrechte Abstand zur Nulllinie, die im allgemeinen
Fall weder parallel zu einer Hauptachse des Querschnitts liegt, noch durch den Koordinatennullpunkt geht. Da
die Querschnittswerte auf bestimmte Achsen bezogen werden, der Verlauf der Verzerrungsebene aber festliegt,
ist eine Umrechnung in Abhängigkeit eines allgemeinen Koordinatensystems erforderlich. Nach Bild 14 ergibt
sich die Verzerrung  zu

(y, z) =  (z cos − y sin − r) (5.9)

Bild 14: Umrechnung der Verzerrung 


in das Hauptachsensystem

δ = Neigungswinkel der Verzerrungsnulllinie


κ = Krümmung
r = senkrechter Abstand des Koordinaten-
nullpunktes (elastischer Schwerpunkt S)
von der Nulllinie
Verzerrungs- R = senkrechter Abstand des am meisten
nulllinie
gedrückten Randes von der Nulllinie

Setzt man (5.9) in (5.7) oder (5.8) ein, so folgt für den E-Modul in allgemeiner Form:
E c (y, z) = E1 + E 2  + E 3  2 + E 4  3
(5.10)
mit der Abkürzung  = z cos  − y sin  − r ,
wobei die Faktoren Ei wie folgt zu setzen sind:
Sekantenmodul: Tangentenmodul:
E1 = f cm C1 oder P A1 E1 = f cm C1 oder P A1
E 2 = f cm C 2  oder P A 2  E 2 = f cm 2C2  oder P 2A 2 
(5.11)
E 3 = f cm C3  oder P A 3 
2 2
E 3 = f cm 3C3  2 oder P 3A 3  2
E 4 = f cm C 4 3 oder P A 4 3 E 4 = f cm 4C4 3 oder P 4A 4 3

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Anhand eines Beispiels sollen die weiteren Schritte kurz erläutert werden. Für die Dehnsteifigkeit der Beton-
druckzone gilt:
(EA) c =  E c ( y, z ) dA c (5.12)
Ac

Einsetzen von Gleichung (5.10) mit der Abkürzung für  in Gleichung (5.12) liefert mit einigen Umformungen:
(EA)c = (E1 − E 2 r + E 3r 2 − E 4 r 3 )  dA c + (E 2 − 2E 3r + 3E 4r 2 )(cos   zdA c − sin   ydA c ) +
Ac Ac Ac

(E 3 − 3E 4 r)(cos 2   z 2dA c − 2 cos  sin   yzdA c + sin 2   y 2dA c ) + (5.13)


Ac Ac Ac

E 4 cos   z dA c − 3E 4 cos  sin   yz dA c + 3E 4 cos  sin 2   y 2 zdA c − E 4 sin 3   y3dA c


3 3 2 2

Ac Ac Ac Ac
Für die Werte E1 bis E4 sind je nach maßgebendem E-Modul die Ausdrücke (5.11) einzusetzen.

Im Ausdruck (5.13) kommen die unterschiedlichsten Flächenintegrationen vor, die mit Hilfe des Greenschen
Integralsatzes in Konturintegrale umgeformt werden. Der Greensche Integralsatz lautet:
 Vz Vy 
  y
A
−  dy dz =
z   (V dy + V dz)
K
y z (5.14)

V
oder vereinfacht A yz dydz =  V dz
K
z (5.15)

 y
2
Angewendet z.B. auf das Integral dA ergibt sich
Vz
= y 2  Vz = 13 y 3 (5.16)
y

 y dydz =  y dz
2 1 3
und damit 3
(5.17)
A K
Diese Konturintegration wird nun in Teilintegrationen über die einzelnen Polygonseiten aufgelöst. Die Integration
über eine Seite ist relativ einfach durchzuführen, da durch die Geradengleichung der formelmäßige
Zusammenhang zwischen y und z bekannt ist:
z − zi
z = m y mit m = i +1 und dz = m dy (5.18)
y i +1 − y i

Die Beziehung (5.18) wird in Gl. (5.17) eingesetzt und anschließend die Integration über eine Seite ausgeführt:
1 zi +1 − zi 4
yi+1
1 3 m m 4 yi+1
 y dz =  y dy = y |y = (yi +1 − yi4 )
3
(5.19)
3 3 yi
12 i 12 yi +1 − yi

Nach einigen Zwischenrechnungen erhält man für das Flächenintegral folgenden Summenausdruck:
1 n
 y
2
dA = 
12 i =1
( y i z i +1 − y i +1 z i )( y i + y i y i +1 + y i +1 )
2 2
(5.20)

In diesem Summenausdruck sind die Koordinaten der Eckpunkte fortlaufend in positivem Umlaufsinn einzuset-
zen. Der Anfangspunkt ist beliebig, da der Endpunkt n+1 dem Anfangspunkt 1 entspricht (geschlossene Kontur).
Mit dem entsprechenden Faktor versehen, liefert diese Summation einen Beitrag zum Gesamtausdruck der
Gleichung (5.13).

In dieser Weise werden alle auftretenden Flächenintegrationen behandelt und in Summenausdrücke überführt.
Man erhält zwar sehr lange, aber verhältnismäßig einfach aufgebaute und leicht zu handhabende Formeln, deren
numerische Lösung sich gut für Rechenautomaten eignet.
In Tabelle 4 sind alle benötigten Querschnittswerte, aufgelöst in einzelne Flächenintegrationen, zusammen-
gestellt. In Tabelle 6 werden die Summenausdrücke der Konturintegrationen für die vorkommenden Einzel-
integrationen angegeben.

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5.1.2 Berechnung der Betondruckkraft und ihrer Momente

Die Betondruckkraft und deren Momente werden auf die gleiche Art, wie es im vorstehenden Kapitel beschrieben
wird, bestimmt. Die Berechnung vereinfacht sich, wenn man das Koordinatensystem vorab so dreht, dass die y-
Achse parallel zur Nulllinie liegt. Mit Bild 14 und aus Gleichung (5.9) erhält man für den Winkel =0 die
Verzerrung 
(z) =  (z − r) (5.21)
z ist dabei die um  gedrehte z-Koordinate. Der Verlauf der Betonspannung c folgt aus Formel (4.2) mit
(5.21)
c (z) = S1 (z − r) + S2 (z − r) 2 + S3 (z − r)3 + S4 (z − r) 4 (5.22)
mit den Abkürzungen ( nach Bild 14):
S1 = f cm C1 
S2 = f cm C2  2
(5.23)
S3 = f cm C3 3
S4 = f cm C4  4

Die Betondruckkraft Fc bezogen auf die Koordinatenachsen ergibt sich aus der Integration der Spannung über
die Betondruckzone. Bei der Berechnung der Momente BMZ und BMY der Betondruckkraft ist der jeweilige
Hebelarm zu berücksichtigen. Es gilt:
Fc =   dA
c c

BMZ = F y =   y dA
c c c (5.24)

BMY = F z =   z dA
c c c

Die Aufspaltung in Einzelintegrationen ist der Tabelle 5 zu entnehmen. Die Umwandlung in Konturintegrale ist
in Tabelle 6 zusammengestellt.

Tabelle 5 : Flächenintegrale der Betondruckkraft und ihrer Biegemomente


F1 F2 F3 F4 F5
Fc =  c dAc  dA c  z dA  z dA  z dA  z dA
c
2
c
3
c
4
c

BMY =  c z dAc  z dA c  z dA  z dA  z dA  z dA
2
c
3
c
4
c
5
c

BMZ =  c y dAc  y dA c  yz dA  y z dA  y z dA  y z dA
c
2
c
3
c
4
c

Vorfaktoren (Si nach (5.23) und r nach Bild 14):


F1 = −r S1 + r 2 S2 − r 3S3 + r 4S4
F2 = S1 − 2r S2 + 3r 2 S3 − 4r 3 S4
F3 = S2 − 3r S3 + 6r 2 S4
F4 = S3 − 4r S4
F5 = S4

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Tabelle 4: Zusammenstellung aller E-Modul behafteten Flächenintegrale

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Tabelle 6: Lösungen von Flächenintegrationen aus Konturintegrationen über einen Polygonzug

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5.2 Querschnittswerte für Torsionsbeanspruchung

5.2.1 Allgemeine Zusammenhänge

Eine ähnliche Methode, wie bei den Querschnittswerten für die Biegebeanspruchung im Kap. 5.1 beschrieben, ist
für die Torsionskenngrößen eines Querschnitts nicht zufriedenstellend möglich. Die Aufstellung der
Differentialgleichungen des Torsionsproblems unter Beachtung nichtlinearer Werkstoffbeziehungen führt auf
komplizierte mathematische Zusammenhänge, wobei es den meisten theoretischen Lösungsansätzen der
Torsionsproblematik besonders hinsichtlich der Berücksichtigung wirklichkeitsnaher Werkstoffformulierungen
an Allgemeingültigkeit fehlt. Für eine numerisch einfach handhabbare Berechnungsmethode zur Bestimmung der
Torsionswerte ist man deshalb auf Näherungsverfahren angewiesen. Als eine Möglichkeit zur Vereinfachung der
Torsions-Differentialgleichungen bietet sich zunächst die Trennung von wirklichkeitsnahem Werkstoffverhalten
und Querschnittsform an. Dann können die für ein linear elastisches Materialverhalten aufgestellten
Differentialgleichungen des Torsionsproblems herangezogen werden, für die mehrere anwendbare
Lösungsmöglichkeiten bekannt sind. Diese rein von der Querschnittsform abhängenden Teilergebnisse müssen
dann anschließend in entsprechender Weise mit dem Werkstoffverhalten gekoppelt werden. Für diese
Vorgehensweise werden im Folgenden einige allgemeine grundlegende Gedanken ausgeführt.

Bereits im Fall eines homogenen Querschnitts mit linear


elastischem Werkstoffverhalten führt das Torsionsproblem auf
Differentialgleichungen der Potentialtheorie, wobei für die
wirksame Querschnittsfläche A(y,z) entweder die
Wölbfunktion (y,z) als Lösung der Laplace-Dgl.  = 0 oder
die Spannungsfunktion T(y,z) als Lösung der Poisson-Dgl.
T = −2 für jeweils gegebene problemorientierte Randwerte
bestimmt werden muss. Die Wölbfunktion  und die
Spannungsfunktion T sind über differentielle Beziehungen
miteinander verknüpft, so dass die Lösung einer der beiden
Randwertaufgaben ausreicht. Durch Integration dieser
Beziehungen kann die eine Funktion aus der anderen direkt
berechnet werden. Auf anschauliche Weise können die
Lösungen der Torsionspotentialgleichungen bekanntlich mit
einer Membran-Analogie (Prandtlsches Seifenhautgleichnis)
erläutert werden. Hierbei wird aus einer starren Ebene die zu
behandelnde Grundfläche herausgestanzt, über die Öffnung
eine Membran gespannt und von einer Seite ein konstanter
Bild 15: Darstellung einer Potentialfläche
Einheitsdruck aufgebracht, der die Membran zur anderen Seite
(Seifenhautgleichnis nach Prandtl)
aus der Grundflächenebene herauswölbt. Im Bild 15 ist dieser
Vorgang mit einer ausgestanzten Grundfläche b/h = 1,5/1,0 m
beispielhaft dargestellt. Diese gewölbte Membranfläche ist die zu der betrachteten Grundfläche gehörende
Potentialfläche als Lösung der Differentialgleichung  = 0, wobei die Funktion (y,z) der homogenen Lösung
der Spannungsfunktion T entspricht. Das Volumen des Körpers, der aus der Grundfläche und der aufgespannten
Potentialfläche gebildet wird, stellt dann den halben St.Venantschen Torsionswiderstand für die Grundfläche dar.
Wenn die Potentialordinaten mit  bezeichnet werden, gilt also I t = 2
  dA . Über differentielle Beziehungen
   
=− und = lassen sich aus bekannten Spannungsordinaten  für weitere Berechnungen
z y y z
Wölbordinaten  bestimmen, mit denen dann der Wölbwiderstand zu C =
  dA berechnet werden kann.
2

Dieser Ausdruck stellt also das Volumen des aus der Grundfläche und dem Quadrat der Wölbordinaten gebildeten
Körpers dar.

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Die mathematische Formulierung der Torsionsproblematik wird über Gleichgewichtsbetrachtungen am


Balkenelement vorgenommen, wobei hier nicht näher auf Einzelheiten eingegangen, sondern auf die Dissertation
Sauer [2] verwiesen wird. Dabei wird zunächst das Torsionsmoment als Spannungsresultante der Schub-
spannungen mit Hebelarm angeschrieben. Werden dann die Schubspannungen in Abhängigkeit der
Verschiebungen in Form der Wölbfunktion  eingesetzt, folgt für den St.Venantschen Torsionswiderstand:

 
It =
 ( z y − y z + y + z ) dy dz
2 2
(5.25)

Für die Bestimmung der Wölbfunktion  ist die Laplace-Dgl  = 0 für zugehörende Randwerte zu lösen. Die
beiden anderen Glieder sind die Flächenträgheitsmomente um die Koordinatenachsen und entsprechen in der
Summe dem polaren Flächenträgheitsmoment.

Werden die Schubspannungen in Abhängigkeit der Spannungsfunktion T(y,z) in dieselbe Gleichgewichts-


bedingung eingesetzt, so ergibt sich der St.Venantsche Torsionswiderstand zu:

T T
It = −
 (
y
y+
z
z ) dy dz (5.26)

wobei für die Spannungsfunktion T(y,z) die Poisson-Dgl T = −2 ebenfalls für entsprechende Randwerte gelöst
werden muss. Der differentielle Zusammenhang zwischen  und T ist dabei wie folgt angegeben:

 T  T
= +z und = −( + y) (5.27)
y z z y

Beide angegebenen Ausgangsgleichungen zur Berechnung des St.Venantschen Torsionswiderstandes It müssen


das gleiche Ergebnis liefern und können deshalb zur gegenseitigen Kontrolle eingesetzt werden.

Obwohl die Ausgangsgleichungen für den St.Venantschen Torsionswiderstand und den Wölbwiderstand gleich
sind, soll nicht unerwähnt bleiben, dass der St.Venantsche Torsionswiderstand ein von der Lage des Koordina-
tensystems unabhängiger Wert trotz der Abhängigkeit der Wölbfunktion  von der Lage des Koordinaten-
ursprungs und der Koordinatenachsen ist. Die Gleichung zur Bestimmung von It aus der Wölbfunktion  (5.25)
enthält jedoch entsprechende Terme, die eine unterschiedliche Lage des Koordinatensystems kompensieren.
Dagegen ist der Wölbwiderstand ein koordinatenabhängiger Querschnittswert wie ein Flächenträgheitsmoment.
Der minimale Wölbwiderstand ergibt sich, wenn als Bezugspunkt der Schubmittelpunkt und die Hauptachsen-
richtungen gewählt werden. Dieser Zusammenhang zwischen Wölbwiderstand und Schubmittelpunkt eröffnet
eine Möglichkeit zur Berechnung des Schubmittelpunktes. Der Schubmittelpunkt eines Querschnitts kann
entweder als Querkraftmittelpunkt oder als Drillruhepunkt definiert werden:

a.) Querkraftmittelpunkt:
Berechnet wird derjenige Querschnittspunkt, durch den die Wirkungslinie der äußeren Querkraft gehen muss,
damit sich der Querschnitt bei der zugehörenden Biegung nicht verdreht.

b.) Drillruhepunkt:
Berechnet wird derjenige Querschnittspunkt, um den sich der Querschnitt bei einer Torsionsbelastung dreht,
wenn ihm kein anderer Drehpunkt aufgezwungen wird.

Gemäß den beiden Definitionen stehen zur Berechnung der Schubmittelpunktkoordinaten zwei Methoden zur
Verfügung, die wie bei der Bestimmung des Torsionswiderstandes identische Ergebnisse liefern müssen. Diese
doppelte Berechnungsmöglichkeit entspricht der bereits erwähnten Darstellung der Torsionsproblematik über die
Spannungsfunktion T (Querkraftmittelpunkt) oder über die Wölbfunktion  (Drillruhepunkt).

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Über die Funktion (y,z) als homogene Lösung der Spannungsfunktion T ergeben sich die Koordinaten des
Schubmittelpunktes zu:
 
 ( y y + z z + I
1
yM = − z 2 y ) dy dz
y
(5.28)
 

1
zM = − ( y+ z + y 2 z ) dy dz
y z Iz
Mit Hilfe der Wölbfunktion  werden die Schubmittelpunktkoordinaten berechnet aus:

  z dy dz
1
yM = −
Iy
(5.29)

  y dy dz
1
zM = −
Iz
Die Werte Iy und Iz sind dabei jeweils die auf die Koordinatenachsen bezogenen Flächenträgheitsmomente.

Diese vorstehenden, verhältnismäßig einfach aussehenden Bestimmungsgleichungen für die Torsionswerte dürfen
jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die mathematische Formulierung der Wölbfunktion  oder der
Spannungsfunktion T auf komplizierte Zusammenhänge führt. Als Grundfunktionen ergeben sich Ausdrücke, die
u.a. den natürlichen Logarithmus und den Arkustangens enthalten. Für allgemeine dickwandige Querschnitte
kommen deshalb normalerweise nur numerische Lösungsverfahren in Betracht. Als solch numerische Methoden
stehen dabei für einfache Querschnittsformen, wie Rechteck und Dreieck, Reihenentwicklungen (St.Venantsche
Spannungsfunktion) und für beliebige Querschnittsformen das Differenzenverfahren, das Randelement- bzw.
Integralverfahren und die Finite-Elemente-Methode zur Verfügung. In diesem Zusammenhang wird auf die
bereits erwähnte Arbeit von Sauer [2] verwiesen, wo die gesamte Torsionsproblematik ausführlich dargestellt und
eine auf einem Integralverfahren beruhende Lösungsmöglichkeit in Anlehnung an die Dissertation Mehlhorn [1]
aufgezeigt wird. An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass für dünnwandige Querschnitte geeignete
geschlossene Lösungsfunktionen gefunden werden können, wie Wlassow [3] zeigt.

Bei der Verbindung von Querschnitt und Werkstoff besteht zum einen die Möglichkeit, mit dem bei Mehlhorn
und Sauer vorgestellten Integralverfahren die Torsionspotentialgleichung für die gesamte wirksame Betonfläche
zu lösen und somit den Einfluss der geometrischen Form des Querschnitts sehr genau zu erfassen. Dabei kann
jedoch mit nur einem mittleren konstanten Elastizitäts-, bzw. Gleitmodul über die Gesamtfläche gerechnet
werden, wodurch der Einfluss eines nichtlinearen Werkstoffverhaltens nur verhältnismäßig grob erfasst wird. Eine
andere Näherungslösung besteht darin, die wirksame Betonfläche in Bereiche einzuteilen, für diese Bereiche dann
jeweils getrennt eine linear elastische Berechnung unter Beachtung der betreffenden Rand- und
Übergangsbedingungen durchzuführen, und die Einzelergebnisse schließlich zu überlagern. Dabei kann der stetig
veränderliche, wirklichkeitsnahe Elastizitäts- oder Schubmodulverlauf bereichsweise konstant gesetzt werden.
Diese Vorgehensweise gestattet eine verhältnismäßig genaue Näherung des Elastizitäts- und Schubmodulverlaufs
über den Querschnitt. Der Einfluss der geometrischen Form der wirksamen Betonfläche wird aber ungenauer
erfasst, wobei eine richtige Berücksichtigung der Übergangsbedingungen an den Bereichsgrenzen eine Rolle
spielt. Über die Genauigkeit der beiden eben kurz erläuterten Näherungsverfahren für eine Bestimmung des
Schubmittelpunkts und der St.Venantschen Torsionssteifigkeit kann keine allgemein gültige Aussage getroffen
werden, da der Beanspruchungszustand und die geometrischen Verhältnisse des Querschnitts sowie die Art des
Elastizitäts- und Gleitmoduls (Sekanten- oder Tangentenmodul) von erheblicher Bedeutung sind und immer vom
gerade betrachteten Einzelfall abhängen.

Bei der Anwendbarkeit der beiden Näherungsverfahren setzt die zuerst angegebene Methode voraus, dass eine
entsprechende Lösungsmöglichkeit der Torsionspotentialgleichung für den Gesamtquerschnitt nach dem von
Mehlhorn [1] und Sauer [2] beschriebenen Integralverfahren besteht. Diese Voraussetzung wird nicht bei allen
Querschnittsformen gegeben sein. Eine einfacher anzuwendende Möglichkeit bietet die zweite beschriebene
Vorgehensweise. Die Unterteilung der wirksamen Betonfläche kann so vorgenommen werden, dass kompakte
vieleckige Teilbereiche ohne einspringende Ecken entstehen, für die bereits aufbereitete Lösungen der
Torsionspotentialgleichung vorhanden sind. Für T- und I- Träger ist es normalerweise ausreichend, die wirksame
Betonfläche in die Bereiche Obergurt, Steg und gegebenenfalls Untergurt einzuteilen. Für diese Teilbereiche
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können dann entsprechende Lösungen nach dem Potentialverfahren ermittelt werden. Da in jedem Teilbereich ein
zwar linearisierter, aber dennoch beanspruchungsabhängiger Werkstoffverlauf angenommen wird, kann eine
wirklichkeitsnahe gekrümmte Werkstoffbeziehung besser als bei einer Linearisierung über die gesamte
Betonfläche angenähert werden. Diese genauere Berücksichtigung des Werkstoffverhaltens liefert für T- und
I- Querschnitte mit besonders ausgeprägten Gurten bei einer Berechnung der sehr wesentlichen
Torsionssteifigkeit erfahrungsgemäß die zutreffendsten Ergebnisse. Auch die Lage des Schubmittelpunktes kann
mit beiden angesprochenen Näherungen ermittelt werden. Er lässt sich jedoch keine so eindeutige Aussage wie
bei der Torsionssteifigkeit machen, welcher der beiden Wege eine zutreffendere Lage des Schubmittelpunktes
ergibt.

5.2.2 Berechnung der Querschnittswerte für Torsion

Wie im Kap. 5.2.1 beschrieben, führt die Behandlung des Torsionsproblems bereits für einen linear elastischen
und homogenen Werkstoff auf komplizierte differentielle Beziehungen, die für allgemeine Querschnittsformen
nur mit aufwendigen numerischen Methoden zu lösen sind.
Zur Bestimmung der Torsionskenngrößen (Schubmittelpunkt und St.Venantsche Torsionssteifigkeit) werden
deshalb Näherungsverfahren angewendet, die mit möglichst einfachen Mitteln eine einigermaßen zutreffende
Abschätzung erlauben. Die Vorgehensweise bei diesen Näherungen wird in allgemeiner Art ausführlich in den
letzten beiden Absätzen im Kap. 5.2.1 erläutert. Grundsätzlich werden die hier betrachteten Querschnittsformen
in einfache Bereiche, meist mehreckige Teilbereiche ohne einspringende Ecken, unterteilt. In diesen Teilbereichen
wird dann ein gekrümmtes wirklichkeitsnahes Werkstoffverhalten entsprechend linearisiert. Die Ergebnisse der
Teilbereiche werden anschließend aufsummiert.

Hinweis:
Die Berechnung der Torsionswerte erfolgt im Rechenprogramm QUERWERT aus rechentechnischen Gründen
nur für T- und I- Querschnitte, sowie kompakte Vielecke.

5.2.2.1 Gewichteter mittlerer Schubmodul

Der Schubmodul wird aus dem Elastizitätsmodul über die Querdehnungszahl bestimmt:

E
G= (5.30)
2 (1 + )

Der Elastizitätsmodul ist belastungsabhängig und kann über die Werkstoffbeziehung entweder als Sekanten- oder
Tangentenmodul bestimmt werden (s. Bild 13). Aus den in Kap. 5.2.1 beschriebenen Gründen wird
näherungsweise ein bereichsweise linearer Verlauf des Schubmoduls angesetzt. Diese Linearisierung wird
entsprechend den belastungsabhängigen Randbedingungen eines betrachteten Bereichs vorgenommen. Ein
mittlerer Elastizitätsmodul E ergibt sich allgemein sehr einfach aus einer Wichtung über die Fläche:

 E(y, z) dA
E= A
(5.31)
 dAA

Im allgemeinen Fall fällt die Verzerrungsnulllinie nicht mit einer Hauptachse des betrachteten Bereichs zusammen
(s. Bild 14), so dass die im Zähler stehende elastische Fläche nach Gl. (5.13) berechnet werden muss. Für die
Faktoren Ei in Gl. (5.13) sind die Ausdrücke nach (5.11) einzusetzen, je nachdem ob ein Sekanten- oder
Tangentenmodul bestimmt werden soll.

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Bild 16: Rechteckquerschnitt mit in z-Richtung


veränderlicher Beanspruchung

Für Sonderfälle vereinfacht sich diese Vorgehensweise erheblich. Der Fall eines Rechteckquerschnitts mit parallel
zu einer Querschnittsseite verlaufender Verzerrungsnulllinie ist im Bild 16 dargestellt. Die Verläufe von
Spannungen und Verzerrungen sind dabei nur noch von der angegebenen z-Richtung abhängig, die differentielle
Fläche dA kann durch b∙dz ausgedrückt werden. Die Integration ist damit nur noch in z-Richtung von zu bis zo
auszuführen. Für einen mittleren Elastizitätsmodul gilt dann:
zo


b E(z) dz
E=
zu
zo
(5.32)
b
 dz
zu

Die Integration kann auch direkt über die Verzerrung  durchgeführt werden. Hierfür wird die Formel (5.32)
umgeformt. Der Zusammenhang zwischen  und z lautet:
o −  u
(z) = u + (z − z u )
d
o −  u
Daraus folgt: d = dz . Der mittlere Elastizitätsmodul ergibt sich dann zu:
d
o

 E() d
u
E= o
(5.33)

 d
u

Für den Verlauf des Elastizitätsmoduls E() kann nun der Tangenten- oder Sekantenmodul eingesetzt werden.
d
Für einen mittleren gewichteten Tangentenmodul E tan () = gilt dann:
d
o o
d

u
d
d
 d
u o −  u
E tan = o
= o
= (5.34)
o −  u
 d  d
u u

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Der mittlere gewichtete Tangentenmodul E tan ergibt sich also durch Division der Spannungsdifferenz durch die
Verzerrungsdifferenz der Randfasern in dem jeweiligen Bereich. Für den hier behandelten, im Bild 16
dargestellten Sonderfall eines Rechteckquerschnitts kann der mittlere Tangentenmodul demnach in Form eines
Sekantenmoduls ermittelt werden. Es muss jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass dieses Ergebnis
nicht allgemeingültig ist, sondern nur für den hier betrachteten Sonderfall gilt. Für diesen Sonderfall stellt dieses
einfache Ergebnis sogar die exakte Lösung dar.

(  )
Wird in Gl. (5.33) der Verlauf des Sekantenmoduls E sek () = mit dem Spannungsverlauf nach Gl. (4.2)

eingesetzt, so folgt für einen gewichteten mittleren Sekantenmodul:
o

 (C + C  + C  + C4 3 ) d
2
1 2 3
u
E sek = f cm
o −  u

Nach Ausführung der Integration, Einsetzen der Integrationsgrenzen und Division durch o−u ergibt sich:

Esek = f cm C1 + 12 C2 (o + u ) + 13 C3 (o2 + o  u +  u2 ) + 14 C4 (3o + o2  u + o  u2 + 3u )  (5.35)

Diese Wichtungen des Elastizitätsmoduls können sowohl für den gesamten Bereich der Betondruckzone, als auch
für Teilbereiche vorgenommen werden. Näherungsweise gelten die für einen Rechteckquerschnitt abgeleiteten
Formeln (5.34) und (5.35) auch für einen beliebigen kompakten Querschnitt ohne einspringende Ecken.

5.2.2.2 St.Venantsche Torsionssteifigkeit

Die St.Venantsche Torsionssteifigkeit (GIt) setzt sich aus den beiden Anteilen der ungerissenen Betonfläche und
einer eventuell vorhandenen Torsionsbewehrung (s. Kap. 5.2.2.4) zusammen.
Die St.Venantsche Torsionssteifigkeit (GIt)c der ungerissenen Betonzone wird näherungsweise aus dem
St.Venantschen Torsionswiderstand, der mit einem mittleren gewichteten Gleitmodul G nach Kap. 5.2.2.1
multipliziert wird, ermittelt. Die Berechnung des Torsionswiderstandes It wird mit dem aufwendigen
Integralverfahren nach Mehlhorn [1] und Sauer [2] vorgenommen (siehe hierzu auch Kap. 5.2.1). Dabei wird
zuerst versucht, den Torsionswiderstand der gesamten ungerissenen Betonzone zu ermitteln. Falls sich aufgrund
ungünstiger geometrischer Verhältnisse der gesamten ungerissenen Betonzone (s. exemplarische Darstellungen
im Bild 18) numerische Probleme ergeben, so wird die ungerissene Betonzone in einfache Teilbereiche unterteilt.
Eine Aufteilung der Betonzone in die Anteile des Obergurts, des Stegs und gegebenenfalls des Untergurts ist
dabei völlig ausreichend. Für jeden dieser Teilbereiche wird dann getrennt eine Berechnung des
Torsionswiderstandes durchgeführt. Anschließend wird dieser Wert mit dem jeweiligen Schubmodul Gi
multipliziert. Die Einzelergebnisse werden dann aufsummiert:

(GI t )c = G i  I t,i
i
(5.36)

Der Schubmodul Gi kann als Sekanten- oder Tangentenmodul eingesetzt werden. Diese Vorgehensweise ist im
Bild 17 für einen Sekantenmodul dargestellt. Der Schubmodul Gsek,i wird aus den Sekanten-E-Moduln nach
Gl. (5.30) bestimmt.

Bei einer ungerissenen Betonzone mit kompaktem Obergurt und nur einem kleinen „Steganhängsel“, wie im Bild
18aa dargestellt, können bei bestimmten geometrischen Gegebenheiten die Torsionswerte für die gesamte
Betonzone in einem ermittelt werden. Falls dieser Fall eintritt, werden die Ergebnisse einer getrennten
Berechnung für Obergurt und Steg ebenfalls angegeben.

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E1sek = ½(E1sek,o + E1sek,u)


c1

arctan E1sek,o
arctan E2sek,o

arctan E1sek,u

Bild 17: Aufteilung der ungerissenen Betonzone zur Berechnung der Torsionssteifigkeit

Wie bereits erwähnt, werden die Berechnungen grundsätzlich mit dem Integralverfahren von Mehlhorn/Sauer
durchgeführt. Erst wenn die Berechnungsmethode nach dem Integralverfahren nicht zum Ziel führt, werden
weitere Näherungen angewendet. Da jedoch selbst für einfache allgemeine Querschnittsformen, wie z. B. die
Teilbereiche 1 und 2 im Bild 17, sich für den Torsionswiderstand keine geschlossenen Formeln angeben lassen,
werden diese Teilbereiche dann in flächengleiche Rechtecke unter Beachtung der Seitenverhältnisse
umgewandelt, für die dann auf bekannte Lösungen zurückgegriffen werden kann.

Für den Sonderfall einer rechteckigen Fläche bd gilt die bekannte Formel für den Torsionswiderstand:

It = t∙b∙d3 mit b  d (5.37)

Der Faktor t hängt vom Seitenverhältnis b/d ab und wird über die folgende Reihenentwicklung der
St.Venantschen Spannungsfunktion ermittelt:

 b
 
1 64 1 1
t = − 5 tanh (2n + 1) (5.38)
3  b / d n =0 2n + 1  2 d 
Die Faktoren t sind in Tabelle 7 zusammengestellt. Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass diese
Reihenentwicklung die exakte Lösung der Potentialfunktion des Torsionsproblems für eine rechteckige
Grundfläche darstellt.

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Es wird hier bewusst diese einfache und allgemein bekannte Formel angegeben, da sich die üblichen Beton-
querschnitte normalerweise immer aus rechteckigen Teilbereichen zusammensetzen lassen, wobei Gurte mit
Vouten oder schräg abgeschnittene Stegbereiche der Druckzone näherungsweise ebenfalls durch Rechtecke
ersetzt werden können.

Tabelle 7: Beiwerte zur Berechnung des Torsionswiderstandes für Rechteckquerschnitte It = tbd3


b/d t b/d t b/d t b/d t b/d t

1.00 0.140577 2.50 0.249365 5.0 0.291317 22. 0.323784 70. 0.330332
1.05 0.147443 2.55 0.251002 5.1 0.292141 23. 0.324199 80. 0.330707
1.10 0.153984 2.60 0.252578 5.2 0.292933 24. 0.324580 90. 0.330999
1.15 0.160206 2.65 0.254095 5.3 0.293695 25. 0.324930 100. 0.331233
1.20 0.166119 2.70 0.255557 5.4 0.294429 26. 0.325253 150. 0.331933
1.25 0.171733 2.75 0.256966 5.5 0.295136 27. 0.325552 200. 0.332283
1.30 0.177059 2.80 0.258326 5.6 0.295819 28. 0.325830 250. 0.332493
1.35 0.182112 2.85 0.259639 5.7 0.296477 29. 0.326089 300. 0.332633
1.40 0.186904 2.90 0.260907 5.8 0.297112 30. 0.326331 350. 0.332733
1.45 0.191449 2.95 0.262132 5.9 0.297726 31. 0.326556 400. 0.332808
1.50 0.195761 3.00 0.263317 6.0 0.298320 32. 0.326768 450. 0.332866
1.55 0.199852 3.10 0.265573 6.5 0.301013 33. 0.326967 500. 0.332913
1.60 0.203736 3.20 0.267688 7.0 0.303322 34. 0.327154 550. 0.332951
1.65 0.207424 3.30 0.269676 7.5 0.305322 35. 0.327331 600. 0.332983
1.70 0.210929 3.40 0.271547 8.0 0.307073 36. 0.327498 650. 0.333010
1.75 0.214261 3.50 0.273312 8.5 0.308618 37. 0.327655 700. 0.333033
1.80 0.217431 3.60 0.274978 9.0 0.309991 38. 0.327805 750. 0.333053
1.85 0.220449 3.70 0.276555 9.5 0.311219 39. 0.327947 800. 0.333071
1.90 0.223325 3.80 0.278049 10.0 0.312325 40. 0.328081 850. 0.333086
1.95 0.226066 3.90 0.279466 11.0 0.314235 41. 0.328209 900. 0.333100
2.00 0.228682 4.00 0.280813 12.0 0.315826 42. 0.328331 950. 0.333112
2.05 0.231179 4.10 0.282094 13.0 0.317173 43. 0.328448 1000. 0.333123
2.10 0.233565 4.20 0.283314 14.0 0.318327 44. 0.328559 2000. 0.333228
2.15 0.235847 4.30 0.284477 15.0 0.319328 45. 0.328665 3000. 0.333263
2.20 0.238030 4.40 0.285587 16.0 0.320203 46. 0.328766 4000. 0.333281
2.25 0.240121 4.50 0.286648 17.0 0.320976 47. 0.328864 5000. 0.333291
2.30 0.242125 4.60 0.287663 18.0 0.321662 48. 0.328957 6000. 0.333298
2.35 0.244047 4.70 0.288635 19.0 0.322276 49. 0.329046 7000. 0.333303
2.40 0.245891 4.80 0.289566 20.0 0.322829 50. 0.329132 8000. 0.333307
2.45 0.247663 4.90 0.290459 21.0 0.323329 60. 0.329832 9000. 0.333310

5.2.2.3 Schubmittelpunkt

Die Bestimmung der Koordinaten yM und zM des Schubmittelpunktes über die Gleichungen (5.28) oder (5.29)
erfordert die Kenntnis der Wölbfunktion  oder der homogenen Lösung  der Spannungsfunktion T, was schon
für allgemeine dickwandige kompakte Querschnittsformen nur mit erheblichem numerischem Aufwand zu
erreichen ist.
Für die Bestimmung des Schubmittelpunktes wird in Analogie zur Berechnung der Torsionssteifigkeit ebenfalls
nur die ungerissene Betonzone berücksichtigt. Im Bild 18 sind für die hier betrachteten Querschnitte häufig
vorkommende Fälle der Nulllinienlage und die damit verbundenen Formen einer ungerissenen Betonzone
exemplarisch dargestellt. Die Form dieser Flächen kann nur in wenigen Fällen als „kompakt“ bezeichnet werden.
Für solche teilweise „bizarren“ Gesamt-Bereiche ist eine geschlossene Lösung mit einer numerisch vertretbaren
Lösungsmethode nicht mehr zu bewerkstelligen. Deshalb wird auf das gleiche Verfahren wie bei der Ermittlung
der Torsionswerte (s. Kap. 5.2.2.2) zurückgegriffen.

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Als Näherung kann aus bekannten Lösungen für Teilbereiche der betrachteten Betonzone über eine entsprechende
Wichtung ein für die Gesamtfläche verhältnismäßig zutreffendes Ergebnis für die Lage des Schubmittelpunktes
des Gesamtbereichs erhalten werden. Dabei wird wie bei der Bestimmung des Torsionswiderstandes die gesamte
wirksame Betonfläche in die Teilbereiche Obergurt, Steg und gegebenenfalls Untergurt aufgeteilt. Für diese
Teilbereiche wird dann zunächst der Schubmittelpunkt mit dem von Mehlhorn [1] und Sauer [2] beschriebenen
Integralverfahren (Potentialtheorie-Analogie) bestimmt. Für rechteckige Teilbereiche fällt der Schubmittelpunkt
mit dem Schwerpunkt zusammen. Aus der Definition des Schubmittelpunktes als Querkraftruhepunkt
(s. Kap. 5.2.1), was eine Biegung in Hauptachsenrichtung ohne Verdrehung voraussetzt, kann der
Schubmittelpunkt der Gesamtfläche über eine Wichtung der Schubmittelpunkte der Teilbereiche mittels der
entsprechenden Teil-Biegesteifigkeiten vorgenommen werden.

Bereits Mehlhorn [1] leitet für einen zur z-Achse symmetrischen I-Querschnitt unter einachsiger Biegebelastung
folgende Formel für den Schubmittelpunktabstand zM ab:

z M,o (EIz )o + z M,u (EIz )u


zM = (5.39)
(EIz )o + (EIz )u

mit zM,o ; zM,u = Abstand des Schubmittelpunktes für den Ober- und Untergurt (s. Bild 18, Fall db)
(EIz)o ; (EIz)u = Biegesteifigkeit des Ober- bzw. des Untergurtes

Dabei wird von Mehlhorn vorausgesetzt, dass der Steg keinen wesentlichen Beitrag zu den Biegesteifigkeiten um
die z-Achse leistet, was bei zur z-Achse symmetrischen I-Querschnitten mit ausgeprägten Gurten auch der Fall
ist. Bei den hier betrachteten Querschnitten (s. Bild 18) trifft diese Annahme jedoch meistens nicht mehr zu. Dies
ist vor allem dann der Fall, wenn Teile vom Obergurt und/oder Untergurt gerissen sind, und größere Bereiche der
Druckzone im Steg liegen. Die Formel (5.39) wird daher um den Steganteil erweitert und lautet dann:

z M,o (EIz )o + z M,St (EIz )St + z M,u (EIz )u


zM = (5.39a)
(EIz )o + (EIz )St + (EIz )u

Bei den von Mehlhorn betrachteten, einfach symmetrischen Querschnitten unter einachsiger Biegebelastung liegt
der andere Schubmittelpunktabstand y M auf der Symmetrieachse, so dass keine Notwendigkeit bestand, auch y M
zu berechnen. In Analogie zur Berechnung von z M wird hier für den Abstand yM angesetzt:

y M,o (EI y )o + y M,St (EI y )St + y M,u (EI y ) u


yM = (5.39b)
(EI y )o + (EI y )St + (EI y ) u

In beiden Formeln sind die Teil-Biegesteifigkeiten (EIz) und (EIy) auf den Schwerpunkt der Einzelbereiche und
die gegebenen Achsenrichtungen bezogen. Die Koordinaten yM,i und zM,i der Einzel-Schubmittelpunkte Mi
werden mit dem von Mehlhorn/Sauer beschriebenen Integralverfahren (Potentialtheorie-Analogie) berechnet.

Eine Torsionsbewehrung bleibt bei der Berechnung der Lage des Schubmittelpunktes grundsätzlich
unberücksichtigt. Die für die Verdrehung um den Schubmittelpunkt maßgebende Torsionssteifigkeit wird fast
ausschließlich von der Größe der ungerissenen Betonfläche bestimmt. Eine meist geringe Torsionsbewehrung
beeinflusst den Wert der Torsionssteifigkeit nur unwesentlich. Auch die Lage des Schubmittelpunktes wird
vorwiegend von der Größe und der Form der ungerissenen Betonfläche bestimmt. Eine Torsionsbewehrung hat
daher im Vergleich zur wirksamen Betonfläche einen vernachlässigbaren Einfluss.

Das folgende Bild 18 zeigt beispielhaft einige Möglichkeiten einer Betondruckzone. Im Kap. 9.8 sind die
Ergebnisse der Berechnungen für Betondruckzone, Schwerpunkt und Schubmittelpunkt für die hier
verwendeten Beispiel-Querschnitte aus Kap. 9 bildlich dargestellt.

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aa.) ab.) ac.)

Fall a: ungerissene Betonzone nahezu kompakt; größtenteils nur Obergurt

ba.) bb.) bc.)

Fall b: T-Querschnitt; ungerissene Betonzone aus Teilen von Obergurt und Steg

ca.) cb.) cc.)

Fall c: I-Querschnitt; ungerissene Betonzone aus Teilen von Obergurt, Steg, Untergurt
Mo

zMo
M
zM
SS
da.) db.) y
dc.)
zMu

Mu

z
Fall d: Querschnitt nicht gerissen oder nur im Untergurt gerissen
Bild 18: Mögliches Aussehen ungerissener Betonflächen bei T- und I-Querschnitten

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Wenn das Integralverfahren nicht zum Ziel führt, kann man ein Ergebnis für beide Schubmittelpunktabstände
über die allgemein gültigen Formeln (5.29) erhalten, wenn für die Wölbfunktion (y,z) näherungsweise, in
Anlehnung an Wlassow [3], ein für dünnwandige Querschnitte geltender Ansatz (y,z) = yz eingesetzt wird.
Damit folgt aus den Formeln (5.29), wenn noch mit dem Elastizitätsmodul erweitert wird:

 E y z dA
1
zM = − 2

(EI z )
(5.40)

(EI ) 
1
yM =− E y z dA 2

Diese Integralausdrücke treten bereits bei der Bestimmung der wirklichkeitsnahen Querschnittswerte für Biegung
auf und erfordern deshalb keine neuen Überlegungen bei der expliziten Berechnung. Sie liefern jedoch nur eine
sehr grobe Näherung für die hier vorkommenden dickwandigen Querschnitte.

5.2.2.4 Berücksichtigung einer Torsionsbewehrung

Schließlich soll noch auf den Einfluss einer Bewehrung bei der Ermittlung von Torsionsquerschnittswerten
eingegangen werden. Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, welchen Stellenwert eine Torsionsbewehrung
im Rahmen der hier betrachteten Träger besitzt. Wie bereits zuvor kurz ausgeführt, ist die Torsionsbeanspruchung
nur als Folge einer Berechnung nach Theorie II. Ordnung zu sehen und deshalb wesentlich kleiner als die
Biegebeanspruchung. Eine Torsionsbewehrung wird deshalb nur konstruktiv vorhanden sein. Erst bei hochgradig
auf Biegung ausgenutzten und damit in weiten Bereichen gerissenen Querschnitten, bei denen deshalb nur noch
eine geringe wirksame Restfläche des Betons für die Aufnahme der Torsionsbeanspruchung verbleibt, wird die
Berücksichtigung dieser konstruktiven Torsionsbewehrung überhaupt zahlenmäßig spürbar und damit
zweckmäßig sein. Die Frage, ob diese Berücksichtigung auch von Nutzen ist, sei dahingestellt, da die
entscheidende Größe für die Bestimmung der Torsionswerte die ungerissene Betonzone ist. Eine
Torsionsbewehrung bleibt deshalb bei der Berechnung des Schubmittelpunktes grundsätzlich unberücksichtigt,
wobei anzumerken ist, dass auch kein Verfahren bekannt ist, nach dem die Bestimmung des Schubmittelpunktes
eines inhomogenen Querschnitts mit vertretbarem Aufwand vorgenommen werden kann.

Im Folgenden werden die Formeln zweier einfacher Näherungsverfahren angegeben, mit denen eine
Torsionsbewehrung näherungsweise berechnet werden kann und damit bei der St.Venantschen Torsionssteifigkeit
auch berücksichtigt werden könnte.

Die Torsionssteifigkeit einer Torsionsbewehrung kann mit der auf Collins [4] zurückgehenden Formel wie folgt
bestimmt werden:

Es 4 A 02 As,Bü As,L
(GI t )s = (5.41)
2 U0 a Bü aL

mit Es = Elastizitätsmodul der Torsionsbewehrung


Ao = Fläche, die von den Verbindungslinien der Mittelpunkte der Eckbewehrungen umschlossen wird
Uo = Umfang der Fläche Ao
As,Bü ; As,L = Querschnittsfläche eines Bügels bzw. Längsstabes
aBü ; aL = Abstand der Bügel bzw. Längsstäbe

Diese Formel stellt die Torsionssteifigkeit eines aus Bügeln und Längsstäben gebildeten Bewehrungskorbes für
den völlig gerissenen Beton in Anlehnung an die bekannte Bredtsche Formel dar. Es handelt sich dabei um eine
Beziehung aus der Fachwerktheorie, wobei die zum Gleichgewicht benötigten Betondruckstreben vereinfacht als
dehnstarr und unter 45 verlaufend angenommen werden.

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Eine ähnliche Formel wird von Leonhardt [5], ebenfalls für einen "verschmierten" Bewehrungskorb, aber mit
dehnsteifen 45-Betondruckstreben angegeben:

4Es A30 1
(GI t )s = (5.42)
U 02 1 1 4nA 0
+ +
 L  Bü U0 t
mit
As,L U 0 As,Bü U 0
L =  Bü =
a L A0 a Bü A 0
n = Es / E c
t = Dicke der Betondruckstreben
weitere Bezeichnungen wie bei (5.41)
Die Dicke der Betondruckstreben wird aus der Betonüberdeckung der Bügel, dem Durchmesser der Bügel und
dem Durchmesser der Längsbewehrung ermittelt und ist der doppelte Abstand des Mittelpunktes des Längs-
bewehrung von der Außenkante des Querschnitts.

Für n → 0 ( =ˆ dehnstarr) ergibt sich:


4Es A30  L   Bü
(GI t )s = (5.42a)
U 02  L +  Bü

Nur im Falle n = 0 und L = Bü stimmen beide Formeln (5.41) und (5.42) überein. Beim zahlenmäßigen
Vergleich liefert die Formel (5.41) immer etwas größere Werte und liegt damit auf der unsicheren Seite. Bei einer
über die konstruktiven Maßnahmen hinausgehenden Anordnung einer Torsionsbewehrung wird damit die
Anwendung der einfacheren Formel (5.41) problematisch. Es sollte dann die etwas aufwendigere Formel (5.42)
verwendet werden. Für Träger mit einer nur konstruktiven Torsionsbewehrung sind die zahlenmäßigen
Unterschiede von untergeordneter Bedeutung.

Die Torsionssteifigkeit des Querschnitts ergibt sich aus der Addition der beiden Anteile aus der Betondruckzone
und der Bewehrung:

(GIt ) = (GIt )c + (GIt )s (5.43)

5.3 Literatur zur Torsionsproblematik

[1] Mehlhorn, Gerhard: „Ein Beitrag zum Kipp-Problem bei Stahlbeton- und Spannbetonträgern“,
Dissertation D14, Darmstadt 1970, und „Einfluß wirklichkeitsnahen Werkstoff-
verhaltens auf die kritischen Kipplasten schlanker Stahlbeton- und Spannbetonträger“,
Heft 238 DAfStb, Verlag Ernst&Sohn Berlin 1974

[2] Sauer, Ernst: „Schub und Torsion bei elastischen prismatischen Balken“, Dissertation Darmstadt 1979,
Heft 29 der Mitteilungen aus dem Institut für Massivbau der TH Darmstadt,
Verlag W. Ernst & Sohn 1980

[3] Wlassow, W.S.: „Dünnwandige elastische Stäbe“ VEB Verlag für Bauwesen, Band 1, 1964,
und Band 2, 1965

[4] Collins, Michael: „Torque-Twist Characteristics of Reinforced Concrete Beams“,


in: Inelasticity an Non-Linearity in Structural Concrete, SM Study No. 8,
University of Waterloo Press, Waterloo, Ontario, 1972, pp. 211-232

[5] Leonhardt, Fritz: „Vorlesungen über Massivbau“, Teil 4, 3. Auflage, Springer Verlag 1984

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6. Erläuterungen zur Dateneingabe

Aufgrund der im Folgenden beschriebenen Angaben (Punkte 1. bis 12.) ist eine Datendatei zu erstellen. Dies kann
direkt mit einem Texteditor (z.B. Editor oder Wordpad) erfolgen. Die Zahleneingabe kann formatgebunden, d.h.
die Zahlen müssen aufgrund der Formatangaben an bestimmten Stellen stehen, oder formatfrei, d.h. die Zahlen
werden jeweils nur mit einem Komma voneinander getrennt, erfolgen. Jede Zeile, außer der ersten Textzeile,
sollte bei formatfreier Eingabe mit einem Komma abgeschlossen werden. Die formatgebundene Eingabe hat den
Vorteil einer besseren Übersichtlichkeit ist jedoch schwieriger zu handhaben. Der vom Programm geforderte
Zahlentyp (Real oder Integer) ist einzuhalten. Real-Zahlen können auch im E-Format eingegeben werden.

Wesentlich einfacher ist die Methode, eine bereits vorhandene Eingabedatei (z.B. eine der hier verwendeten
Musterbeispiele) in den Editor zu laden, entsprechend den neuen Vorgaben zu ändern und mit neuem Namen
abzuspeichern.

Für den weniger geübten Anwender steht aber auch das Eingabeprogramm QUWEIN zur Verfügung. Dieses
Programm führt im Bildschirmdialog durch die notwendigen Angaben und speichert die eingegebenen Daten in
einer formatgebundenen Datei ab. Mit dem Eingabeprogramm QUWEIN ist ebenfalls die Korrektur einer bereits
vorhandenen Eingabedatei möglich, wobei deren Daten schrittweise als Vorlage am Bildschirm aufgelistet, die
Korrekturwünsche erfragt und Korrekturen bei Bedarf vorgenommen werden. Am Ende der Korrekturen wird
dann die neue Datendatei abgespeichert.

Die Eingabe der Querschnittsgeometrie und die Lage der Bewehrungen erfolgt mit Hilfe eines Koordinaten-
systems, dessen Nullpunkt frei wählbar ist. Die Achsen dieses Eingabekoordinatensystems sind dabei so fest-
gelegt, dass die y-Achse nach rechts und die z-Achse nach unten zeigt. Die x-Achse verläuft dann in Träger-
längsrichtung.
Es ist sinnvoll, den Koordinatenursprung an die Querschnittsoberkante und die z - Achse in eine evtl. vorhandene
Symmetrieachse des Querschnitts zu legen.

Für die Ein- und Ausgabewerte sind folgende Dimensionen festgelegt:


• Die Längen - Einheit ist [m].
• Bewehrungsdurchmesser werden in [mm] ,
• Bewehrungsflächen in [cm2] angegeben.
• Die Kraft - Einheit kann als [kN] oder [MN] über eine Steuergröße gewählt werden.
• Je nach Wahl sind Spannungen und E-Moduln in [kN/m2] oder [MN/m2] anzugeben.

Zur Beschreibung und Verdeutlichung der Eingabe werden in der folgenden Beschreibung die im Programm
verwendeten Variablennamen genommen und die entsprechenden FORTRAN-Lesebefehle und -Formate ange-
geben. An den Formaten ist zu erkennen, ob Text im A-Format oder Zahlen vom Typ Integer (I) oder Real (F)
einzugeben ist. Ganze Zahlen vom Typ Integer sind nur bei den Punkten 2. , 10. und 12. vorhanden.
Zur Erinnerung: Integer-Zahlen sind ganze Zahlen ohne Dezimalpunkt. Falls dieser Zahlentyp verlangt wird, muss
eine entsprechende Eingabe erfolgen. Das Programm läuft sonst auf einen Lesefehler! Demgegenüber können
ganzzahlige Dezimalzahlen auch ohne Dezimalpunkt eingegeben werden. Dies ist eine FORTRAN-Konvention.

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Die folgenden zwölf Eingabepunkte sind zu bearbeiten, wobei die Punkte sieben, acht und neun nur bei
entsprechend vorhandener Bewehrung zu berücksichtigen sind:

1. Eine Überschriftzeile mit maximal 75 alphanumerischen Zeichen zur Kennzeichnung des Projektes
(Spalte 1 bis 75)
READ (NDE,’(A75)’) PROJ

2. Anzahl der Eckpunkte des Betonquerschnitts (NB), Anzahl der nicht vorgespannten (NF) und der
vorgespannten Bewehrung (NV) sowie eine Kennzahl (NH) zur Steuerung der Querschnittseingabe, eine
Steuerzahl (KEH) für die Wahl der Krafteinheit kN (KEH=2) oder MN (KEH=1), eine weitere Steuerzahl
(NTOB) für die Berücksichtigung einer Torsionsbewehrung bei der Berechnung von
Torsionsquerschnittswerten für ausgewählte Querschnitte (siehe hierzu Nr. 9.) und eine Steuerzahl (LWGS)
für die Ausgabe der Approximation des Betonwerkstoffverhaltens
Hinweis zu NH: Diese Eingabe dient der Kompatibilität der Eingabedateien für die Programme KIPNT2
und QUERWERT. Mit NH wird gesteuert, ob ein Parallelgurtträger (NH=0, nur
ein Querschnitt wird eingelesen) oder ein Satteldachträger (NH=1, Anfangs- und
Mittelquerschnitt werden eingelesen) vorliegt.
Hinweis zu NTOB: NTOB = 0 => Es wird keine Torsionsbewehrung eingelesen.
NTOB = 1 => Eingabe von Torsionsbewehrung;
Bewehrung ist für gesamten Querschnitt gleich
NTOB = 2 => Eingabe von Torsionsbewehrung;
Bewehrung ist im Obergurt, Steg und ggf. Untergurt unterschiedlich.
Hinweis zu LWGS: LWGS = 0 => keine Ausgabe - Standardwert
LWGS = 1 => Ausgabe der Betonwerkstoffapproximation in Tabellenform.

READ (NDE,’(8I10)’) NB,NF,NV,NH,KEH,NTOB,LWGS

3. y- und z-Koordinaten der Eckpunkte des Betonquerschnitts

Die Eckpunkte des Querschnitts werden von '1' bis 'NB' im Uhrzeigersinn, also in mathematisch positiver
Umlaufrichtung, durchnummeriert. Punkt 1 muss für Rechteck, T- und I-Querschnitte der linke untere
Eckpunkt sein, um bei der Bestimmung der Torsionswerte die richtige Einteilung des Querschnitts in
Obergurt, Untergurt und Steg vornehmen zu können.
für NH = 0 (Parallelgurtträger):
READ (NDE,’(8F10.0)’) (YB(I),ZB(I),I=1,NB)

für NH = 1 (Satteldachträger:
Es werden zuerst die Koordinaten der Eckpunkte des Anfangsquerschnitts und dann die der Eckpunkte
des Mittelquerschnitts eingelesen!
READ (NDE,’(8F10.0)’) (YBA(I),ZBA(I),I=1,NB)
READ (NDE,’(8F10.0)’) (YB(I),ZB(I),I=1,NB)

Die Anzahl der einzugebenden y-z-Wertepaare ist NB, wie unter Punkt 2 bereits angegeben. Pro Eingabezeile
werden maximal vier Wertepaare gelesen. Insgesamt können maximal 50 Eckpunkte berücksichtigt werden.

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4. Kenndaten für den verwendeten Beton und weitere Steuergrößen


READ (NDE,’(F10.0,I2,F8.0,F10.0,6F5.0,F10.0,2F5.0)’)
BN,KDIN,QDZ,ALFA,EC,STW,PHIEF,ERED,ALFE,FFCM,GBET,FG0,STKR

Die Variablen bedeuten:


- BN Betonfestigkeitsklasse (charakteristische Festigkeit fck oder Nennfestigkeit wN )
Anzugeben ist die Betonfestigkeitsklasse in der üblichen Form:
Für einen C30/37 nach DIN 1045-1:2008-08 bzw. DIN EN 1992-1-1:2011-01 ist die Doppelzahl
3037. einzulesen, für einen B35 nach DIN 1045:1988 die Zahl 35. . Alle weiteren erforderlichen
Angaben sind gemäß den Vorgaben in den DIN-Normen in einem Unterprogramm gespeichert und
werden von dort abgerufen.
Eine negative Eingabe bedeutet die Eingabe eines Sonderbetons, siehe hierzu Nr 4.1 .
- KDIN Steuergröße, ob mit DIN 1045-1:2008-08 (KDIN=0) oder DIN EN 1992-1-1:2011-01 (KDIN=1)
gerechnet werden soll.
Durch die Eingabe bei BN und KDIN wird gesteuert, ob die Berechnung nach DIN 1045-1:2008-08 bzw.
DIN EN 1992-1-1:2011-01 oder DIN 1045:1988 erfolgen soll. Wenn mit Standardwerten gerechnet werden
soll, genügen diese beiden Angaben.

- QDZ Querdehnungszahl  des Betons


→ Bei Eingabe von 0. wird mit QDZ = 0.2 gerechnet.

- ALFA Faktor zur Ermittlung des Bemessungswerts der Betonfestigkeit fcd aus DIN-Kennwerten
DIN EN 1992-1-1:2011-01 bzw. DIN 1045-1:2008-08:
Der Faktor berücksichtigt u.a. die Langzeitwirkung auf die Betondruckfestigkeit
(Beiwert  bzw. cc nach DIN) bei Bestimmung des Bemessungswertes aus der eingelesenen
charakteristischen Festigkeit fck: fcd = ALFAfck/C.
→ Bei Eingabe von 0. wird mit ALFA = 0,85 gerechnet.

DIN 1045:1988 und DIN 4227 :


Der Faktor dient zur Ermittlung der für die Berechnungen maßgebenden Prismenfestigkeit P aus
der mittleren Würfeldruckfestigkeit Wm unter Berücksichtigung der eingelesenen
Nennfestigkeit WN : Mit Wm = WN + 5 [N/mm2] gilt  P = ALFA(BN+5)
Normalerweise wird für den Faktor ALFA angegeben:
ALFA = 0,85 für Kurzzeitverhalten
(entspricht der Umrechnung der Würfelfestigkeit auf die Prismenfestigkeit)
ALFA = 0,70 für Langzeitverhalten
(0,850,85 aus Umrechnung der Würfelfestigkeit in Prismenfestigkeit mal
Dauerlasteinfluss)
→ Bei Eingabe von 0. wird mit ALFA = 0,7 gerechnet.

- EC Steuerung für die Wahl des E-Moduls Ecm bei der Bestimmung der Spannungs-Dehnungs-Linie
des Betons:
DIN EN 1992-1-1:2011-01, Abschnitt 3.1.5, Gl. (3.14), und Tabelle 3.1:
EC = 0. heißt: Es wird der Formelwert Ecm = 22(fcm/10)0,3 genommen.
EC = 1. heißt: Es wird der gerundete Tabellenwert für E cm genommen.

DIN 1045-1:2008-08, Abschnitt 9.1.5, Gl. (62-64), und Tabelle 9:


EC = 0. heißt: Es wird der Formelwert Ec0m = 9500(fck+8)1/3 genommen.
EC = 1. heißt: Es wird der gerundete Tabellenwert für E c0m genommen.

Bei einer anderen Eingabe als 0. oder 1. wird der angegebene Wert als E cm bzw. Ec0m genommen!
Ecm bzw. Ec0m ist dann in [kN/mm2] anzugeben.

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- STW Steuerzahl für die Wahl des Betonwerkstoffverhaltens


STW = 0: Grenzzustand der Tragfähigkeit mit Parabel-Rechteck-Diagramm und
Verformungszustand mit wirklichkeitsnahem Verhalten (Hyperbelverlauf) nach
DIN EN 1992-1-1:2011-01, Abschnitt 3.1.7, Bild 3.3, und Abschnitt 3.1.5,Bild 3.2,
siehe Kap. 4.1;
bzw. DIN 1045-1:2008-08, Abschnitt 9.1.6, Bild 23, und Abschnitt 9.1.5, Bild 22,
siehe Kap. 4.2;
oder DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988, siehe Kap. 4.3
→ STW = 0 ist der Standardfall
STW =1 : Grenzzustand der Tragfähigkeit und Verformungszustand mit Hyperbelverlauf
und Spitzenwert fcm
STW = −1: Grenzzustand der Tragfähigkeit und Verformungszustand mit Parabel-Rechteck-
Verlauf und Spitzenwert fcd
STW = 2: Grenzzustand der Tragfähigkeit mit Hyperbelverlauf und Spitzenwert fcd ;
Verformungszustand mit Hyperbelverlauf und Spitzenwert fcm
STW = −2: Grenzzustand der Tragfähigkeit und Verformungszustand mit Hyperbelverlauf
und Spitzenwert fcd

- PHIEF Steuerung zur Berücksichtigung des Kriechens nach DIN EN 1992-1-1:2011-01,


Abschnitte 5.8.6(4) und 5.8.4, bei der Spannungs-Dehnungs-Linie des Betons
mittels einer effektiven Kriechzahl ef (auch für DIN 1045-1:2008-08):
PHIEF = 0.: Es wird kein Kriechen berücksichtigt.
PHIEF > 0.: PHIEF ist die effektive Kriechzahl (s. Kap. 4.4).

- ERED Steuerzahl für E-Modul der Bewehrungen :


ERED = 0: E-Modul bleibt unverändert. → Standardfall
ERED  0: E-Modul wird durch den Sicherheitsbeiwert der Bewehrung geteilt.

- ALFE Beiwert E für die Gesteinskörnung zur Ermittlung des E-Moduls Ecm
gemäß DIN EN 1992-1-1:2011-01, Abschnitt 3.1.3(2), mit Heft 600 DAfStb
Für den Normalfall von quarzitischen Zuschlägen ist E = 1,0.
→ Bei Eingabe von 0. wird mit ALFE = 1,0 gerechnet.

- FFCM Faktor zur Berücksichtigung eines Dauereinflusses bei Berechnungen


nach DIN 1045-1:2008-08, Abschn.8.6.1(7)
mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte: FFCM·fcm/γC , FFCM·Ecm/γC
→ Bei Eingabe von 0. wird mit FFCM = 1,0 gerechnet.

- GBET Rohdichte des Betons in kN/m3 oder MN/m3 je nach gewählter Krafteinheit
(nur für KIPNT2 erforderlich!)

- FG0 Faktor zur Verringerung des Gleitmoduls im Anfangsquerschnitt (nur für KIPNT2 erforderlich!)

- STKR Angaben zur Stelle des kritischen Querschnitts bei Satteldachträgern


STKR = 0. : Berechnungsquerschnitt ist der Mittelquerschnitt → Standardfall
STKR = 1. : Bestimmung des Berechnungsquerschnitts über Formel mit den Querschnittshöhen
In diesem Fall wird der kritische Schnitt  = x/ wie folgt ermittelt:
1 hm
 krit = (1 −  ) mit  = a − a 2 − 1 und a =
2 hm − h0
mit hm = Höhe in Trägermitte und h 0 = Höhe am Trägeranfang, bzw. – ende.
STKR = 0.xx : Explizite Angabe des kritischen Schnitts x/L, z.B. 0.38

Mit diesen Angaben werden die Koordinaten der Eckpunkte des kritischen Querschnitts und die
Lage der Bewehrungen bestimmt und dann die weiteren Berechnungen durchgeführt.

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Eingabe nur für BN < 0:

***********************************************************************************************
4.1 Kenndaten für Sonderbeton

Soll mit einem anderen als den angegebenen Standard-Werkstoffgesetzen gerechnet werden, so muss für BN ein
negativer Zahlenwert eingegeben werden. Bei Eingabe einer Zahl zwischen –1. und –999. erfolgt eine Berechnung
nach DIN 1045:1988, bei jeder anderen negativen Zahl eine nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 (KDIN=1), bzw.
DIN 1045-1:2008-08 (KDIN=0). Es werden dann keine voreingestellten Zahlenwerte zur Beschreibung des
Betonverhaltens aus einem Unterprogramm abgerufen. Alle erforderlichen Werte müssen dann über die
Eingabedatendatei eingelesen werden.
Zusätzlich zu den Kenndaten bei Punkt 4. sind weitere Werte einzulesen. Es sind dies im Einzelnen:

READ (NDE,’(8F10.0)’) FCK,FCM,ECM,HOZ,VA,VB,VC,VS


Nur für VS = 1. zusätzlich:
READ (NDE,’(4F20.0)’) (A(I),I=1,4)
READ (NDE,’(4F20.0)’) (B(I),I=1,4)

- FCK = Charakteristische Festigkeit fck oder Rechenfestigkeit des Betons R in [N/mm2]


- FCM = mittlere Festigkeit fcm oder Wm des Betons für das Verformungsverhalten in [N/mm2]
- ECM = E-Modul Ecm des Betons bei Beschreibung des Werkstoffverhaltens in [kN/mm2]
nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 (KDIN=1), siehe Kap. 4.1.1,
oder E-Modul Ec0m des Betons bei Beschreibung des Werkstoffverhaltens in [kN/mm2]
nach DIN 1045-1:2008-08 (KDIN=0), siehe Kap. 4.2.1,
oder E-Modul Eb des Betons für den Zustand I nach DIN 1045:1988 in [kN/mm2]
- HOZ = Hochzahl n bei Parabel-Rechteck-Diagramm
nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 (KDIN=1), siehe Kap. 4.1, Tabelle 1,
und nach DIN 1045-1:2008-08 (KDIN=0), siehe Kap. 4.2, Tabelle 5
Hinweis: Bei Eingabe von 0., wird HOZ = 2. (quadratische Parabel) gesetzt.
- VA = Vorfaktor bei Ecm im Ausdruck k beim Beton-Werkstoffverhalten
nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 (KDIN=1), siehe Kap. 4.1, Gleichung (4.1)
Hinweis: Bei Eingabe von 0., wird VA = 1.05 gesetzt.
oder Faktor a beim Beton-Werkstoffverhalten nach Grasser für Berechnungen
nach DIN 1045:1988, siehe Kap. 4.3, Gleichung (4.11) und Tabelle 9
- VB = Faktor b beim Beton-Werkstoffverhalten nach Grasser für Berechnungen
nach DIN 1045:1988, siehe Kap. 4.3 Gleichung (4.11) und Tabelle 9
- VC = Faktor c beim Beton-Werkstoffverhalten nach Grasser für Berechnungen
nach DIN 1045:1988, siehe Kap. 4.3 Gleichung (4.11) und Tabelle 9
- VS = Steuergröße, ob die Koeffizienten des Betonverhaltens
vom Programm intern berechnet werden (VS = 0)
Hinweis: Dafür werden die hier eingelesenen Werte FCK,FCM,ECM,HOZ,VA,VB,VC
nach Bedarf verwendet, um für die in Kap. 4. angegebenen Werkstoff-Gleichungen die
benötigten Koeffizienten zu ermitteln.
oder eingelesen werden (VS = 1).
Nur für VS = 1. :
- A = vier Koeffizienten des Betonverhaltens für Grenzzustand der Tragfähigkeit
- B = vier Koeffizienten des Betonverhaltens für Schnittgrößen und Verformungszustand

Diese Werte sind zusätzlich an dieser Stelle der Eingabedatei mit einer (VS=0) bzw. drei (VS=1) weiteren
Datenzeilen einzulesen. (siehe Beispiele Kap. 9.5)
Bei Eingabe der Werte für FCK und FCM ist zu beachten, dass diese Werte im Konsens mit den
Gleichungen in Kap. 4 und somit als positive Zahlen einzugeben sind. Für die Koeffizienten A und B gilt
die Vorbemerkung zu Beginn des Kap. 4 .
************************************************************************************************

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5. Einlesen der zulässigen maximalen Grenzrandverzerrungen des Querschnitts

READ (NDE,’(8F10.0)’) EPSSU2,EPSC2,EPSCU2,EPSSU1,EPSC1,EPSCU1

Grenzrandverzerrungen des Querschnitts für


a.) den rechnerischen Grenzzustand der Tragfähigkeit
EPSSU2 = max. zulässige Verzerrung auf der Zugseite
EPSC2 = Verzerrung auf der Druckseite, bei der die maximale Spannung auftritt
EPSCU2 = max. zulässige Verzerrung auf der Druckseite
b.) Schnittgrößen und Verformungen
EPSSU1 = max. zulässige Verzerrung auf der Zugseite
EPSC1 = Verzerrung auf der Druckseite, bei der die maximale Spannung auftritt
EPSCU1 = max. zulässige Verzerrung auf der Druckseite

→ Bei der Eingabe von '0.' für alle Verzerrungswerte (Leerzeile) werden die folgenden
Standardwerte in Abhängigkeit von der Betonfestigkeitsklasse gesetzt:

DIN EN 1992-1-1:2011-01:

Grenzzustand Verformungszustand
Betonfestig- Druckseite Grenzzustand Druckseite Verformungszustand
keitsklasse (EPSC2 und EPSCU2) Zugseite (EPSSU2) (EPSC1 und EPSCU1) Zugseite (EPSSU1)
c2 für max / cu2 c1 für max / cu1
C12/15 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00180 / −0.0035 +0.025
C16/20 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00190 / −0.0035 +0.025
C20/25 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00200 /−0.0035 +0.025
C25/30 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00210 / −0.0035 +0.025
C30/37 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00220 / −0.0035 +0.025
C35/45 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00225 / −0.0035 +0.025
C40/50 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00230 / −0.0035 +0.025
C45/55 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00240 / −0.0035 +0.025
C50/60 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00245 / −0.0035 +0.025
C55/67 −0.0022 / −0.0031 +0.025 −0.00250 / −0.0032 +0.025
C60/75 −0.0023 / −0.0029 +0.025 −0.00260 / −0.0030 +0.025
C70/85 −0.0024 / −0.0027 +0.025 −0.00270 / −0.0028 +0.025
C80/95 −0.0025 / −0.0026 +0.025 −0.00280 / −0.0028 +0.025
C90/105 −0.0026 / −0.0026 +0.025 −0.00280 / −0.0028 +0.025
C100/115 −0.0026 / −0.0026 +0.025 −0.00280 / −0.0028 +0.025

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DIN 1045-1:2008-08 :

Grenzzustand Verformungszustand
Betonfestig- Druckseite Grenzzustand Druckseite Verformungszustand
keitsklasse (EPSC2 und EPSCU2) Zugseite (EPSSU2) (EPSC1 und EPSCU1) Zugseite (EPSSU1)
c2 für max / cu2 c1 für max / cu1
C12/15 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00180 / −0.0035 +0.025
C16/20 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00190 / −0.0035 +0.025
C20/25 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00210 /−0.0035 +0.025
C25/30 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00220 / −0.0035 +0.025
C30/37 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00230 / −0.0035 +0.025
C35/45 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00240 / −0.0035 +0.025
C40/50 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00250 / −0.0035 +0.025
C45/55 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00255 / −0.0035 +0.025
C50/60 −0.0020 / −0.0035 +0.025 −0.00260 / −0.0035 +0.025
C55/67 −0.00203 / −0.0031 +0.025 −0.00265 / −0.0034 +0.025
C60/75 −0.00206 / −0.0027 +0.025 −0.00270 / −0.0033 +0.025
C70/85 −0.00210 / −0.0025 +0.025 −0.00280 / −0.0032 +0.025
C80/95 −0.00214 / −0.0024 +0.025 −0.00290 / −0.0031 +0.025
C90/105 −0.00217 / −0.0023 +0.025 −0.00295 / −0.0030 +0.025
C100/115 −0.00220 / −0.0022 +0.025 −0.00300 / −0.0030 +0.025

DIN 1045:1988 und DIN 4227 :

Grenzzustand Verformungszustand
Betonfestig- Druckseite Grenzzustand Druckseite Verformungszustand
keitsklasse (EPSC2 und EPSC2U) Zugseite(EPSS2U) (EPSC1 und EPSC1U) Zugseite (EPSS1U)
c2 für max / cu2 c1 für max / cu1
B25 −0.0020 / −0.0035 +0.005 −0.0022 / −0.0035 +0.005
B35 −0.0020 / −0.0035 +0.005 −0.0022 / −0.0033 +0.005
B45 −0.0020 / −0.0035 +0.005 −0.0022 / −0.0031 +0.005
B55 −0.0020 / −0.0035 +0.005 −0.0022 / −0.0029 +0.005

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6. Einlesen der Sicherheitsbeiwerte für die Werkstoffe

READ (NDE,’(8F10.0)’) SFBU,SFBV,SFSU,SFSV,SFVU,SFVV,SFR

Der nach DIN 1045-1:2008-08, Abschn. 5.3.3 (9) für die Betone ab Klasse C55/67 erforderliche Faktor  c‘
wird vom Programm automatisch berechnet und jeweils berücksichtigt.

Bei Berechnungen nach DIN 1045:1988 ist die Eingabe von SFR nicht erforderlich. Für Berechnungen nach
DIN EN 1992-1-1:2011-01 bzw. DIN 1045-1:2008-08 wird über die Eingabe von SFR gesteuert, ob
• eine Berechnung nach der üblichen Methode mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte (z.B. fcm) für die
Steifigkeitsermittlung und einer Überprüfung der Grenztragfähigkeit mit den Bemessungswerten (z.B. fck)
unter Beachtung der Teilsicherheitsbeiwerte (z.B. c) erfolgt (SFR  0) ,
oder ob
• die Berechnung mit rechnerischen Mittelwerten (z.B. f cR) und einem einheitlichen Teilsicherheitsbeiwert R
durchgeführt wird (SFR  1.).

• Erfolgt für SFR keine Eingabe (SFR  0), so werden die Teilsicherheitsbeiwerte für Beton und Bewehrungen
in der Reihenfolge
Grenz- und Verformungszustand Beton ( SFBU,SFBV ),
Grenz- und Verformungszustand nicht vorgespannte Bewehrung ( SFSU,SFSV ),
Grenz- und Verformungszustand vorgespannte Bewehrung ( SFVU,SFVV ) eingelesen.

→ Bei der Eingabe von '0.' für alle Sicherheitsbeiwerte (Leerzeile) werden die folgenden Standardwerte
gesetzt:

DIN EN 1992-1-1:2011-01 und DIN 1045-1:2008-08 :


Für Beton wird SFBU = SFBV = 1,5 (entspricht C),
für Bewehrungen SFSU = SFSV = SFVU = SFVV = 1,15 (entspricht S) gesetzt.
DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988 : Alle Werte werden Eins gesetzt.

• Erfolgt für SFR eine Eingabe (SFR  1), so wird SFR als Teilsicherheitsbeiwert R interpretiert, und es erfolgt
eine Berechnung mit rechnerischen Mittelwerten der Baustofffestigkeiten. Die Eingabevariablen haben dann
nach DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, Abschn. 5.7, (NA.10) bzw DIN 1045-1:2008-08, Abschn. 8.5.1, (4)
folgende Bedeutung:
SFBU = Faktor zur Ermittlung von fcR aus fck: fcR = SFBUfck
SFBV = Faktor zur Ermittlung von Ecm aus Ec0m: Ecm = SFBV·Ec0m
SFSU = Faktor zur Ermittlung von ftR aus fyR: ftR = SFSUfyR
SFSV = Faktor zur Ermittlung von fyR aus fyk: fyR = SFSVfyk
SFVU = Faktor zur Ermittlung von fpR aus fpk: fpR = SFVUfpk
SFVV = Faktor zur Ermittlung von fp0,1R aus fp0,1k : fp0,1R = SFVVfpk
→ Bei Eingabe von Null für die vorstehenden sechs Werte (keine Leerzeile, SFR muss größer Eins sein!)
werden folgende Standardwerte gesetzt:
SFBU = 0,85 (NA.5.12.7) bzw.
DIN 1045-1:2008-08, Gl. (23),(24 - c’ wird automatisch berücksichtigt)
SFBV = 0,85 Heft 525 DAfStb, S. 67, letzte Zeile
SFSU = 1,05 (NA.12.4) bzw. DIN 1045-1:2008-08, Gl. (20)
SFSV = 1,1 (NA.12.2) bzw. DIN 1045-1:2008-08, Gl. (18)
SFVU = 1,1 (NA:12.6) bzw. DIN 1045-1:2008-08, Gl. (22)
SFVV = 1,1 (NA.12.5) bzw. DIN 1045-1:2008-08, Gl. (21)

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Die Reihenfolge der Bewehrungsstäbe innerhalb der folgenden Punkte 7. und 8. ist grundsätzlich beliebig. Es
wird jedoch auf die Möglichkeit der Berücksichtigung unterschiedlicher Werkstoffdaten (siehe Erläuterung nach
Punkt 8.) hingewiesen. Dabei können Bewehrungsstabgruppen gebildet werden, innerhalb derer jedoch eine
fortlaufende Nummerierung gegeben sein muss.

Eingabe nur für NF > 0 :

7. y- und z-Koordinaten und Durchmesser (d s) der nicht vorgespannten Bewehrungsstäbe für


Biegung.
für NH = 0 (Parallelgurtträger):
Es werden die Koordinaten und der Durchmesser der Bewehrungsstäbe des Querschnitts eingelesen.
READ (NDE,'(6F10.0)') (YS(I),ZS(I),DS(I),I=1,NF)

für NH = 1 (Satteldachträger):
Es werden zuerst die Koordinaten und Durchmesser ds der Bewehrungsstäbe des Anfangsquerschnitts und
daran anschließend nur die Koordinaten der Bewehrungsstäbe des Mittelquerschnitts eingelesen!
READ (NDE,'(6F10.0)') (YSA(I),ZSA(I),DS(I),I=1,NF)
READ (NDE,'(8F10.0)'100) (YS(I),ZS(I),I=1,NF)
Mit dem unter 3.) ermittelten krit werden die Koordinaten der Bewehrungsstäbe für den kritischen Schnitt
bestimmt.

Die Anzahl der einzugebenden y-z-ds-Wertetripel ist NF, wie unter Punkt 2. bereits angegeben.
Pro Eingabezeile werden maximal zwei Wertetripel gelesen.
Die Anzahl der einzugebenden y-z-Wertepaare ist ebenfalls NF. Pro Eingabezeile werden jedoch maximal
vier Wertepaare gelesen.
Insgesamt können maximal 50 nicht vorgespannte Bewehrungsstäbe berücksichtigt werden.

READ (NDE,’(I10)’) NNN


READ (NDE,’(8F10.0)’) EMOD(NNN),FYK(NNN),FTK(NNN)
Am Ende dieses Blocks sind der E-Modul, die Streckgrenze und die Zugfestigkeit des verwendeten
Betonstahls anzugeben. (siehe Erläuterungen nach 8.)

Eingabe nur für NV > 0 :

8. y- und z-Koordinaten, Flächen (Ap) und Vorspannkraft (P) der vorgespannten Bewehrungsstäbe.
READ (NDE,’(8F10.0)’) (YP(I),ZP(I),AP(I),P(I),I=1,NV)

Die Anzahl der einzugebenden y-z-Ap -P-Wertequadrupel ist NV, wie unter Punkt 2. bereits angegeben. Pro
Eingabezeile werden maximal zwei Wertequadrupel gelesen. Insgesamt können maximal 50 vorgespannte
Bewehrungsstäbe berücksichtigt werden.

READ (NDE,’(I10)’) NNN


READ (NDE,’(8F10.0)’) EMOD(NNN),FYK(NNN),FTK(NNN)
Am Ende dieses Blocks sind der E-Modul und die Streckgrenze des verwendeten Spannstahls anzugeben
(siehe folgende Erläuterung).

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Eingabe der E-Moduln, Streckgrenzen und Zugfestigkeiten für die Bewehrungen der Punkte 7. und 8.:
Es kann für jeden Einzelstab oder auch für Stabgruppen ein eigener E-Modul und eine eigene Streckgrenze und
Zugfestigkeit berücksichtigt werden. Nach Eingabe der Bewehrungslage und des Durchmessers, bzw. der Fläche
und der Vorspannkraft wird als nächstes die Nummer des Bewehrungsstabes eingelesen, bis zu der die in der darauf
folgenden Datenzeile stehenden Werte für den E-Modul, Streckgrenze und Zugfestigkeit gelten sollen. Es werden
solange diese zwei Datenzeilen verlangt, bis für die Stabnummer der Zahlenwert für NF bzw. für NV angegeben
wird. Die Reihenfolge bei der Koordinateneingabe entspricht dabei der Nummerierung der Bewehrungsstäbe. Es
ist dabei zu beachten, dass die Angabe der Stabnummern in aufsteigender Reihenfolge vorgenommen wird.

READ (NDE,’(I10)’) NNN


READ (NDE,’(8F10.0)’) EMOD(NNN),FYK(NNN),FTK(NNN)

Wird für NNN eine Null (Leerzeile) eingegeben, so wird NNN=NF oder NV gesetzt. Alle Bewehrungsstäbe haben
dann den gleichen E-Modul und die gleiche Streckgrenze und Zugfestigkeit.
DIN EN 1992-1-1:2011-01 und DIN 1045-1:2008-08 :
EMOD = Elastizitätsmodul ES
FYK = Streckgrenze fyk oder fp0,1k
FTK = Zugfestigkeit ftk oder fpk
Beispiel :
Eine vorgespannte Bewehrung besteht aus 4 Spanndrähten aus St 1470/1670 mit
ES = 2,05105 N/mm2 und fp0,1k = 1250 N/mm2, sowie 10 Spannlitzen aus St 1570/1770 mit
ES = 1,95105 N/mm2 und fp0,1k = 1500 N/mm2 . Die gewählte Krafteinheit ist [kN].
Wenn zuerst die Litzen und dann die Drähte koordinatenmäßig aufgeführt worden sind,
ergibt sich folgende formatgebundene Eingabe im E-Format (E steht in Spalte 9, 19, 29):
10
1.95E8 1.5E6 1.77E6
14
2.05E8 1.25E6 1.67E6

Mit der Angabe einer Zugfestigkeit FTK kann gesteuert werden, ob mit einem ansteigenden oder hori-
zontalen Verlauf der --Linie nach der Streckgrenze gerechnet wird (s. Bild 3). Wird für FTK ein
größerer Wert als für FYK angegeben, so steigt die Spannung zwischen der Streckgrenze und der Zug-
festigkeit linear an. Bei allen übrigen Eingaben wird einem horizontalen Verlauf ( ft = fy ) gerechnet.

DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988 :


EMOD = Elastizitätsmodul ES
FYK = Streckgrenze S
Die Eingabe von FTK ist nicht erforderlich, da mit u = S gerechnet wird.
Beispiel :
Es sind 10 Bewehrungsstäbe mit einem E-Modul von 2,1105 N/mm2 vorhanden, wobei die Stäbe
1-4 aus BSt 220/340, die Stäbe 5-7 aus BSt 420/500 und die Stäbe 8-10 aus BSt 500/550 sein
sollen. Die gewählte Krafteinheit ist [MN].
Eine formatfreie Eingabe sieht dann folgendermaßen aus:
4,
210000.,220.,
7,
210000.,420.,
10,
210000.,500.,

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Eingabe nur für NTOB > 0:


Für Viereck, T- oder I-Querschnitte kann eine Torsionsbewehrung bei der Berechnung der Querschnittswerte
berücksichtigt werden.

9. Eingabe einer Torsionsbewehrung:

Für NTOB = 1: (Bewehrung ist für den gesamten Querschnitt gleich.)

READ (NDE,’(8F10.0)’) DSW,SW,DSL,SL,CW,EMW,FYKW

Die Eingabevariablen bedeuten:


DSW Durchmesser der Torsionsbügel in [mm]
SW Abstand der Torsionsbügel in [m]
DSL Durchmesser der Torsionslängsbewehrung in [mm]
SL Abstand der Torsionslängsbewehrung in [m] oder Anzahl der Torsionslängsstäbe
Hinweis: Nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, Abschnitt 9.2.3(4), bzw. DIN 1045-1:2008-08, Abschnitt
13.2.4(3), ist in jeder Ecke des Querschnitts ein Längsstab anzuordnen. Zudem darf ein Abstand von
350 mm nicht überschritten werden. Bei den Gurten können die Abstände deshalb sehr ungleichmäßig
werden. Es ist somit sinnvoll, dort die Anzahl der Längsstäbe anzugeben. Beim Steg mit seinen größeren
Seitenlängen ist demgegenüber die Eingabe des Abstands sinnvoller.
Das Programm interpretiert daher eine ganze Zahl größer Eins als Stabanzahl
und eine Zahl kleiner Eins als Abstand in [m].
CW Betonüberdeckung der Bügel in [m]
EMW E-Modul der Torsionsbewehrung
FYKW charakteristische Streckgrenze der Torsionsbewehrung
Hinweis: Wird für EMW oder FYKW eine Null eingegeben, so werden die Werte der
nicht vorgespannten Bewehrung übernommen.

Für NTOB = 2: (Bewehrung ist für Obergurt, Steg und ggf. Untergurt unterschiedlich.)

READ (NDE,’(8F10.0)’) DSWOG,SWOG,DSLOG,SLOG,CW,EMW,FYKW


READ (NDE,’(8F10.0)’) DSWST,SWST,DSLST,SLST,DSWUG,SWUG,DSLUG,SLUG

Der erste Datensatz ist formal der gleiche wie bei NTOB = 1, wobei Durchmesser und Abstände der
Torsionsbewehrung hier nur für den Obergurt gelten. Die mit einzugebende Betonüberdeckung,
E-Modul und Streckgrenze gelten aber für die gesamte Torsionsbewehrung. Im zweiten Datensatz
werden zunächst die vier Werte für den Steg und daran anschließend ggf. die vier Werte für den
Untergurt angegeben. (siehe Beispiele Kap. 9.4)

10. Iterationsschranken bei der Erfüllung des Gleichgewichts für Winkel, Kräfte und Momente
READ (NDE,’(2F10.0)’) DIFW,DIFZ

DIFW = Iterationsschranke für Winkel in Bogenmaß


DIFZ = Iterationsschranke für alle übrigen Größen (Kräfte, Momente, Verschiebungen)
→ Standard-Eingabewerte : 0.00175,0.001,
Bei Eingabe von Nullen (Leerzeile) sind diese beiden Werte voreingestellt.

Wegen der Nichtlinearitäten sowohl bei den Werkstoffen als auch bei dem iterativen Berechnungsverfahren
sind kleinere Iterationsschranken als bei normalen Berechnungen der Querschnittswerte erforderlich. Es
haben sich Iterationsschranken von 0,1° für Winkel und 1‰ für Kräfte und Momente als sinnvoll
herausgestellt.

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Die folgenden beiden Eingabezeilen können bei mehreren Lastfällen beliebig oft wiederholt werden.

11. Drei Steuerzahlen (LU, LI , LM, LTO) für die Steuerung des Berechnungsablaufs, für eine
zusätzliche Ausgabe von Iterationsschritten bei der Variation der Randverzerrungen
und bei der Berechnung der Torsionswerte
READ (NDE,’(3I10)’,END=2000) LU,LI,LM,LTO

LU Steuerzahl für die durchzuführenden Berechnungen


LU = 0 : Querschnittswerte für den unbelasteten Betonquerschnitt,
Berechnung von Grenzzustand der Tragfähigkeit, Verformungszustand
und wirklichkeitsnahen belastungsabhängigen Querschnittswerten
→ Standardfall
LU = 1 : nur Berechnung des Grenzzustands der Tragfähigkeit
LU = 2 : Querschnittswerte für den unbelasteten Betonquerschnitt
und Berechnung des Grenzzustands der Tragfähigkeit
LU = −1 : Berechnung von Grenzzustand der Tragfähigkeit, Verformungszustand und
wirklichkeitsnahen belastungsabhängigen Querschnittswerten
LU = −2 : nur Berechnung der Querschnittswerte für den unbelasteten Betonquerschnitt
Anmerkung: Bei LU=1, 2 oder −2 kann eine Eingabe der Belastung nach Punkt 12 auch entfallen.

LI , LM Steuerzahlen für die Zwischenausgabe von Iterationsschritten


bei der Variation der Randverzerrungen
Die Möglichkeit zur Ausgabe von jedem Iterationsschritt bei der Variation der Randverzerrungen ist bei mög-
licherweise auftretenden Fehlern zu deren Ortung im Programmablauf gedacht. Zur Erläuterung der beiden
Steuerzahlen LI, LM ist anzumerken, dass programmintern die Iterationsschritte getrennt für den Grenzzustand
der Tragfähigkeit und den Verformungszustand und dabei jeweils getrennt nach Änderungen der Randverzer-
rungen und nach Winkeländerungen der Dehnungsnulllinie aufsummiert werden. Über die Steuergrößen LI und
LM können Zwischenergebnisse ganz gezielt ausgegeben werden. Weil dabei sehr umfangreiche Datenmengen
anfallen, sollte diese Möglichkeit nur von einem Kenner des Programms benutzt werden!
LI = Steuerzahl bei Iteration des Grenzzustands der Tragfähigkeit
LM = Steuerzahl bei Iteration des Verformungszustandes
Für beide Steuerzahlen gilt:
Bei Eingabe von '0' erfolgt keine Ausgabe. (Standardeingabe)
Bei Eingabe von '+i' erfolgt eine Ausgabe ab dem i-ten Schritt der Variation der Randverzerrungen.
Bei Eingabe von '−i' erfolgt eine Ausgabe ab dem i-ten Schritt der Variation der Lage der Dehnungsnulllinie
(Winkeliteration).

LTO Steuerzahl für die Torsionsberechnungen


Programmintern wird zuerst überprüft, ob für den angegebenen Querschnitt eine Berechnung
der Torsionswerte erfolgen kann. Danach wird programmintern gesetzt:
LTO = 0 keine Berechnung der Torsionswerte
LTO = 1 Berechnung der Torsionswerte, aber keine Ergebnis-Ausgabe
Ist eine Berechnung möglich, so wird programmintern gesetzt:
LTO = 2 Berechnung der Torsionswerte, Ergebnis-Ausgabe in kompakter Form
→ Standardfall
Für eine umfangreichere Ergebnisausgabe kann eingegeben werden:
LTO = 3 Ausgabe des Torsionsquerschnitts mit Ergebnissen für die Teilbereiche
sowohl für den Torsionswiderstand als auch für den Schubmittelpunkt
LTO = 4 zusätzlich zu LTO = 3 werden Zwischenergebnisse für die Berechnungen
nach der Potentialtheorie angegeben.
(Weil dabei sehr umfangreiche Datenmengen anfallen, sollte diese Möglichkeit
nur von einem Kenner des Programms benutzt werden!)
(Anmerkung: Da die Torsions-Unterprogramme von mehreren Programmen genutzt werden, ist die Einstellung
LTO=1 notwendig, damit in möglichen Iterationsabläufen keine Ergebnisausgabe für Torsion
erfolgt.)

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12. Belastungsgrößen des Querschnitts (siehe Skizze)


READ (NDE,’(5F10.0,I10,F10.0)’) AMY,AMZ,ANK,YNK,ZNK,NEX,GAMP

AMY Biegemoment My um die y-Achse


x
AMZ Biegemoment Mz um die z-Achse
y
ANK Normalkraft N (Zugkraft positiv)
YNK Abstand der Normalkraft von der z-Achse
ZNK Abstand der Normalkraft von der y-Achse zS
S
NEX Steuerzahl für Angriffspunkt der Normalkraft +My
NEX = 0 : Die Normalkraft greift im geometrischen Schwerpunkt
des Querschnitts an. Sie hat keinen Einfluss auf die +Mz zNK
Größe der eingegebenen Biegemomente.
Eingegebene Werte y Nk , zNk werden nicht berücksichtigt. +N
NEX = 1 : Die Normalkraft greift im Punkt mit den eingegebenen
Koordinaten yNk , zNk an und beeinflusst die eingegebenen
Biegemomente über Versatzmomente
My = + N (zNk – zS) und Mz = − N (yNk – yS) , die
auf den vorher berechneten geometrischen Schwerpunkt z yNK
mit den Koordinaten yS und zS bezogen sind.

GAMP Teilsicherheitsfaktor für Einwirkung aus Vorspannung


Gemäß DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01 NDP zu 2.4.2.2(2) ist beim Nachweis des GZT bei
Berechnungen nach Theorie II. Ordnung ein Teilsicherheitsbeiwert P,fav für Einwirkungen
aus Vorspannung zu berücksichtigen.
Bei Eingabe von Null wird P,fav gleich Eins gesetzt.

Wenn NH=1 (siehe 3.) gesetzt wird, werden die Berechnungen im kritischen Schnitt vorgenommen. Deshalb sind
hier auch die Belastungsgrößen für den kritischen Schnitt einzugeben. Wie bereits unter 3.) angegeben, kann für
normierte Koordinaten = x/ der kritische Schnitt krit in genügender Genauigkeit mit der folgenden Formel
bestimmt werden:
x krit 1 hm
 krit = = (1 −  ) mit  = a − a 2 − 1 und a =
2 hm − h0
mit hm = Höhe in Trägermitte und h 0 = Höhe am Trägeranfang, bzw. – ende.

Es gilt allgemein für den Verlauf des Biegemoments M yI über die Trägerlänge :

M yI (  ) = M m f (  ) mit M m = M ( / 2 )

Für eine Gleichlast q z, wobei hier qz = Qqk oder qz = Ggk1,0 ist, wird eingesetzt:
qz 2
Mm = und f (  ) = 4 ( −  2 )
8
Für den dreiecksförmigen Teil einer Eigenlast gk = G(gk1,m − gk1,0) gilt:
g k 2
M m = und f (  ) = 3  − 4 3
12
Die Eingabemomente AMY und AMZ für den kritischen Schnitt (Biegemomente aus Eigenlast und veränderlicher
Last) können mit den angegebenen Formeln ermittelt werden.

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6.1 Erstellen einer Datendatei mit Programm QUWEIN

Für den weniger geübten Anwender steht das Eingabeprogramm QUWEIN zur Verfügung. Die zu Beginn des
Kap. 6. gemachten Angaben zur Lage des Koordinatensystems und zu den Längen- und Krafteinheiten sind zu
beachten. Dieses Programm führt im Bildschirmdialog durch die notwendigen Angaben und speichert die
eingegebenen Daten in einer formatgebundenen Datei ab.
Mit dem Eingabeprogramm QUWEIN kann eine komplette neue Datendatei erstellt werden. Es ist ebenfalls die
Korrektur einer bereits vorhandenen Eingabedatei möglich, wobei deren Daten schrittweise als Vorlage am
Bildschirm aufgelistet, die Korrekturwünsche erfragt und Korrekturen bei Bedarf vorgenommen werden. Am
Ende der Korrekturen wird dann die neue Datendatei abgespeichert.
Ab der Version QUWEIN 3.x wird der Betonquerschnitt mit den Bewehrungen am Bildschirm grafisch
dargestellt. Dadurch ist eine mögliche Falscheingabe besser zu erkennen. Die Eingabe eines Querschnitts und der
Bewehrungen kann außer über die Koordinaten auch über geometrische Angaben erfolgen.

6.1.1 Eingabe des Betonquerschnitts über die Geometrie

Der Betonquerschnitt für drei Standardprofile von Biegeträgern (Viereck, T- oder I-Querschnitt) kann außer über
die Koordinaten der Eckpunkte auch über seine Abmessungen eingegeben werden. Dabei werden in Abhängigkeit
von der Querschnittsform die notwendigen Querschnittsabmessungen vom Programm erfragt. Anhand dieser
Werte werden die Eckpunkte des Querschnitts programmintern für das y-z-Koordinatensystem berechnet.

Für einen Viereck-Querschnitt sind Für einen T-Querschnitt sind fünf


drei Abmessungen erforderlich : Abmessungen erforderlich :

1. Breite oben 1. Breite Obergurt


3. Dicke Obergurt

y y

4. Höhe der Voute

3. Trägerhöhe

5. Trägerhöhe

1 4

2. Breite unten
z

1 8
2. Breite Steg
z

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Für einen I-Querschnitt sind acht Abmessungen erforderlich:

1. Breite Obergurt

y
4. Dicke Obergurt

5. Höhe der Voute

8. Trägerhöhe
2. Breite Steg

7. Höhe der Voute

6. Dicke Untergurt
1 12

3. Breite Untergurt
z

i Fortlaufende Eckpunktnummern werden vom Programm, beginnend am linken unteren Eckpunkt im


Uhrzeigersinn, generiert

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Ab der Version 6.x ist auch die Eingabe eines Hohlkastenquerschnitts über geometrische Angaben möglich. Für
einen viereckigen Hohlkasten mit einer viereckigen Aussparung sind 7 Angaben gemäß der folgenden Skizze
erforderlich:

1. Breite oben
3
2 y
4. Dicke oben

9 8

3. Kastenhöhe
6. Dicke 7. Dicke
links rechts

10
6 7

5. Dicke unten
1
4
5
z 2. Breite unten

Für einen Hohlkasten mit einer kreisförmigen Aussparung sind 6 Angaben notwendig. Außer den Angaben für
den äußeren Kasten, obere Breite, untere Breite und Kastenhöhe, sind die Lage des Kreismittelpunktes y M und
zM sowie der Kreisradius r einzugeben. Die Abstände yM und zM beziehen sich auf den linken unteren Eckpunkt
des äußeren Kastens.

M
yM 
5
r

zM

Der Kreis wird in ein regelmäßiges Polygon approximiert, dessen Anzahl der Eckpunkte mit 8, 12 oder 16
gewählt werden kann.
Fortlaufende Eckpunktnummern werden vom Programm, beginnend am linken unteren Eckpunkt für den
i äußeren Kasten im Uhrzeigersinn, für den inneren Kasten/Kreis-Polygon entgegen dem Uhrzeigersinn,
generiert.

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6.1.2 Eingabe der schlaffen oder vorgespannten Biegezugbewehrungen über die Geometrie

Anstelle einer koordinatenmäßigen Eingabe der Bewehrungen kann die Eingabe für Rechteck/Trapez, T- und I-
Querschnitte auch mit geometrischen Angaben erfolgen. Dabei werden vom Programm die im folgenden Bild
dargestellten fünf Größen erfragt. Zusätzlich ist bei einer schlaffen Bewehrung noch der Stabdurchmesser, bei
einer vorgespannten Bewehrung die Fläche und die Vorspannkraft einer Litze oder eines Drahtes einzugeben.
Bei der im Programm vorgenommenen Umrechnung in Koordinaten, wird dabei zunächst vorausgesetzt, dass alle
Bewehrungsstäbe den gleichen Durchmesser, bzw. die gleiche Fläche und Vorspannkraft besitzen. Zu einem
späteren Zeitpunkt können jedoch Korrekturen an diesen ermittelten Werten punktweise vorgenommen werden.

Symmetrieachse 4. Vertikaler Abstand der


Bewehrungslagen untereinander
(gleicher Abstand für alle Lagen)

● ● ● 3. Bewehrungslage 1. Anzahl der Bewehrungslagen


● ● ● ● 2. Bewehrungslage ( hier im Beispiel : Eingabe => 3 )
● ● ● ● ● 1. Bewehrungslage 2. Anzahl der Bewehrungen pro Lage
(hier im Beispiel : Eingabe => 5,4,3)

3. Abstand der 1. Lage vom


unteren Querschnittsrand

5. Horizontaler Abstand der


Einzelstäbe untereinander
(in jeder Lage gleich!)

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6.1.3 Eingabe konstuktiver Eckbewehrung für Biegung über die Geometrie

Zur Erleichterung der Eingabe einer konstruktiven Eckbewehrung für Biegung sind für die Querschnitte mit 4, 8
und 12 Eckpunkten (Rechteck/Trapez, T- und I-Querschnitt) die folgenden Anordnungen voreingestellt.

● ● ● ● ● ●

● ● ● ●

Randabstand
● ●

4 Bewehrungsstäbe
● ●
● ●
6 Bewehrungsstäbe
● ●

8 Bewehrungsstäbe

Die Eingabe beschränkt sich auf den Abstand des Bewehrungsstabmittelpunktes vom Rand des Querschnitts und
den Durchmesser eines Bewehrungstabes. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Abstände von horizontalen und
vertikalen Rändern, sowie die Durchmesser der Bewehrungsstäbe gleich sind.
Mit diesen Angaben berechnet das Programm die Koordinaten der konstuktiven Bewehrungen aus den Kordinaten
der Betoneckpunkte. Zu einem späteren Zeitpunkt können ebenfalls Korrekturen an diesen ermittelten Werten
punktweise vorgenommen werden.

Diese Bewehrung wird nicht für eine mögliche Berechnung von Torsionsquerschnittswerten herangezogen.

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7. Anwendung des Rechenprogramms QUERWERT

Nach dem Start des Programms öffnet sich zunächst ein Fenster auf der rechten Seite des Bildschirms. Dieses
Fenster ist für die Eingabe und Ausgabe der Steuerdaten. Nach Eingabe des Datenfile-Namens erscheint direkt
links daneben das Fenster für die Bild–Ausgabe des betrachteten Querschnitts.

Es wird zuerst die Textdatei für den Seitenkopf (s. Kap. 3.2) gelesen und im rechten Fenster angezeigt.
Anschließend wird der Name der Datendatei über den Bildschirm erfragt. Diese Eingabedatei muss die Exten-
sion ".QUW" besitzen. Wenn keine Datei mit dem angegebenen Namen gefunden wird, so erfolgt ein entspre-
chender Kommentar auf dem Bildschirm, und es wird ein neuer Name verlangt. Es folgt die Eingabe einiger
Steuerparameter im Dialog über den Bildschirm.
Nachfolgend wird der auf dem Bildschirm erscheinende Text mit Erläuterungen zu den jeweiligen Fragen ange-
geben, wobei die Bildschirmzeilen zur besseren Unterscheidung mit einem $-Zeichen beginnen:
$
$ ***> Kopfzeilen von Eingabedatei TEXTKOPF.TXT gelesen

$ GRENZZUSTAND DER TRAGFÄHIGKEIT UND QUERSCHNITTSWERTE


$ FÜR BELIEBIG POLYGONARTIG BEGRENZTE QUERSCHNITTE
$ UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)
$ ========================================================
$
$ Folgende Standard-Einstellungen sind vorgegeben :
$ --> Ergebnisausgabe in eine Datei
$ --> Seitennumerierung beginnt mit 1
$ --> Seitenvorschub erfolgt nach 66 Zeilen
$ --> aktuelles Datum aus dem Rechner
$ Sollen diese Einstellungen geändert werden ?
$ Drücken der RETURN-Taste heißt NEIN ! >
$
Wird an dieser Stelle ein beliebiges Zeichen eingegeben, so können folgende Punkte geändert werden:
$
$ AUSGABE auf BILDSCHIRM (B)
$ oder in ERGEBNISDATEI (D) ? :>
$
$
$ Datum mit max 10. Zeichen z.B. 01.09.1988 oder 01-Sept-88 eingeben
$ Bei <RETURN> wird das aktuelle Datum aus dem Rechner genommen
$
$ DATUM :>
$
$ Nummer der Anfangsseite eingeben !
$ Bei <RETURN> ohne Eingabe wird mit SEITE 1 angefangen,
$ bei Eingabe einer negativen Zahl werden keine Seitenzahlen geschrieben :>
$
$ Anzahl der Zeilen pro Seite = 66
$ Bei <RETURN> ohne Eingabe wird diese Zahl beibehalten.
$ Jede andere positive Zahl ist die neue Zeilenanzahl :>
$
$
$ Die DATEN werden von einer DATENDATEI der Form xxxxxxxxx.QUW eingelesen.
$ Die Extension .QUW darf nicht mit angegeben werden .
$ Die ERGEBNISSE werden auf einer Datei mit gleichem Namen xxxxxx ,
$ aber der Extension .ERG abgelegt.
$ Bei Drücken der RETURN-Taste oder bei Eingabe von >ENDE <
$ wird das Programm beendet.
$
$ NAME DER EINGABEDATEI >
$

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Nach Eingabe des Dateinamens werden die Daten von der angegebenen Eingabedatei gelesen und die ersten
Berechnungen durchgeführt. Es erscheint im rechten Fenster die folgende Angabe, wobei parallel zur
Textausgabe im linken Fenster der Querschnitt gezeichnet wird:
$
$ *****>> Eingabedatei xxxxx.QUW auf log. Kanalnr. 1
$
$ *****>> Ausgabedatei xxxxx.ERG auf log. Kanalnr. 4
$ Hier erscheint im linken Fenster
$ ein Bild des Querschnitts siehe
$ Darstellung Bild 19, S. 72
$ Pause zum Anschauen des Querschnitts, weiter mit RETURN
$
$ Hier erscheinen im linken Fenster zwei
$ Bilder des Betonwerkstoffverhaltens
$ Pause zum Anschauen der Bilder, weiter mit RETURN siehe Darstellung Bild 20, S.73
$

Nach Drücken der RETURN-Taste erscheint im rechten Fenster eine Kurzausgabe des Berechnungsergebnisses,
im linken Fenster wird der Querschnitt mit dem sich ergebenden Betondruckkörper gezeigt:
$
$ Lastfall i mit folgender Belastung:
$ MOMENTE My = xxxxx.xxx kNm Mz = xxx.xxx kNm
Wenn eine Normalkraft als Belastung angegeben ist, so erscheint hier noch folgender Text:
$ Die NORMALKRAFT N = xxx.xxx kN mit vorgegebenem
$ ANGRIFFSPUNKT yn = x.xxxx m zn = x.xxxx m wird in
$ den geom. Schwerpunkt (ys = x.xxxx m zs = x.xxxx m) verschoben.
$ Die RESULTIERENE MOMENTENBELASTUNG beträgt dann:
$ RMy = xxxx.xxx kNm RMz = xxxx.xxx kNm
$ Resultierendes Moment M_Ed = xxxx.xxx kNm,Neigungswinkel = x.xxx ( xx.xgrad)
$ GZT:
$ M_Rd = xxxx.xxx kNm, Neigungswinkel der Nulllinie = x.xxx ( xx.xgrad)
$ Verformungszustand:
$ M_R,grenz = xxxx.xxx kNm, Neigungswinkel der Nulllinie = x.xxx ( xx.xgrad)
$ M_Rd = xxxx.xxx kNm, Neigungswinkel der Nulllinie = x.xxx ( xx.xgrad)
$ Für diesen Zustand ergibt sich der nebenstehende Betondruckkörper.
$
Hier erscheint im linken Fenster ein Bild des Querschnitts
$ Weiter mit RETURN
mit Angabe des berechneten Betondruckkörpers
$
siehe Darstellung Bild 21, S. 74
$

Dieser Vorgang wiederholt sich solange bis keine Belastungsdaten mehr vorliegen. Das Programm geht dann an
den Anfang zurück.

Wird mit einer Steuerdatei (siehe Kap. 3.2) gearbeitet, so werden alle dort angegebenen Datendateien der Reihe
nach bearbeitet. Anschließend wird das Programm beendet.

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Bild 19 : Darstellung des betrachteten Querschnitts (hier Beispiel Q1)

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Bild 20 : Darstellung des verwendeten Betonwerkstoffverhaltens (hier Beispiel Q1)

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Bild 21 : Querschnitt mit berechnetem Betondruckkörper(hier Beispiel Q1, Lastfall 2)

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8. Ergebnisausgabe des Rechenprogramms

Die Ausgabe der Ergebnisse kann wahlweise direkt auf dem Bildschirm oder in einer Ergebnisdatei erfolgen.
Die Ergebnisdatei hat denselben Namen wie die Eingabedatei jedoch mit der ".ERG" . Diese Ergebnisdatei kann
je nach Bedarf dann ausgedruckt werden.

Der Ergebnisausdruck des Programms enthält auf jeder Seite fünf Kopfzeilen, worin Angaben zum jeweiligen
Benutzer und zum Programm selbst, sowie eine Seitennummerierung, das Datum und die Zeit enthalten sind.
Diese Angaben werden von einer besonderen Steuerdatei TEXTKOPF.TXT (s. Kap 3.2) gelesen, die vorher vom
Benutzer erstellt worden sein muss. Als fünfte Kopfzeile wird immer die erste Zeile der verwendeten Datendatei,
die einen Text zur Kennzeichnung des behandelten Berechnungsfalles enthalten sollte, ausgedruckt.

Der Standardfall ist die Berechnung eines Querschnitts für gegebene Biegemomente My und Mz , sowie eine
Normalkraft N. Die Programmausgabe beginnt mit der Protokollierung aller Eingabewerte.
Daran schließen sich die Ergebnisse der Berechnungen an:
• die Querschnittswerte und Steifigkeiten des reinen Betonquerschnitts, sowie
die ideellen Querschnittswerte und Steifigkeiten für den unbelasteten Zustand
• der zur Beanspruchung gehörende rechnerische Grenzzustand der Tragfähigkeit des Querschnitts
mit dem Parabel-Rechteck-Diagramm des Betons (Maximum fcd) nach der gewählten DIN-Norm
und mit dem Hyperbel-Verlauf Betons (Maximum fcm) nach der gewählten DIN-Norm,
• der zur Beanspruchung gehörende Verzerrungszustand (Verformungszustand) des Querschnitts
mit dem Hyperbel-Verlauf Betons (Maximum fcm) nach der gewählten DIN-Norm
• die zum Verformungszustand gehörenden wirklichkeitsnahen Querschnittswerte und Steifigkeiten mit dem
gewählten Werkstoffverhalten.

Die Ergebnisausgabe kann mit der Steuerzahl LU (s. Kap. 6, Nr. 11) beeinflusst werden.

Auf eine mehr in Einzelheiten gehende Erläuterung der


 y
Ergebnisse für eine Biegebeanspruchung kann an dieser
Stelle verzichtet werden, da die im Programmausdruck
gewählten Bezeichnungen der berechneten Werte mit den
verwendeten üblichen Bezeichnungen in den Normen im
My Einklang stehen.
 Das nebenstehende Bild 22 erläutert die bei den Berech-
nungen für die Biegebeanspruchung angegebenen Größen.
Mz
c2
MEd,res
 Bei der Angabe des Torsionswiderstandes werden zwei
Werte TWS und TWM angegeben. TWS gibt den Wert des
Torsionswiderstands an, wenn der Bezugspunkt für die
Berechnung der Schwerpunkt ist. Bei dem Wert TWM ist
MRd der Bezugspunkt der Schubmittelpunkt. Diese Doppel-
 berechnung dient der Kontrolle des Ergebnisses, da der
s1 + MRd,z
Torsionswiderstand ein von der Lage des Berechnungs-
koordinatensystems unabhängiger Wert ist. Deshalb müssen
MRd,y
MRd║MEd,res beide Ergebnisse TWS und TWM unter Beachtung üblicher,
kleinerer numerischer Ungenauigkeiten gleich sein. Ist der
wenn
Unterschied zwischen TWS und TWM zu gross, wird
=+ programmintern durch Änderungen am betrachteten
Querschnitt (z.B. Abschneiden zu spitzer Ecken) versucht,
z Nulllinie
das meist nur numerische Problem zu lösen.

Bild 22: Definition der Neigungswinkel und


Stelle der Randverzerrungen bei den
Tragfähigkeitsnachweisen

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9. Beispiele

Es werden drei Beispiele behandelt, und zwar ein vorgespannter Stahlbeton-I-Querschnitt Q1 (Bild 23), ein
Stahlbeton-T-Querschnitt Q2 (Bild 24) und ein Hohlkasten-Querschnitt HK (Bild 25).
Alle drei Beispiele werden mit den bereits in Kap. 1 und 2 angegebenen Möglichkeiten berechnet, wobei die
Werkstoffvorgaben nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, DIN 1045-1:2008-08 oder DIN 1045:1988 angesetzt
werden. Damit sind folgende Berechnungsvarianten möglich:
• DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, bzw. DIN 1045-1:2008-08 mit Heft 525, DAfStb
1. nach Abschnitt 5.8.6, bzw. 8.6.1 (7), (Grenztragfähigkeit mit Bemessungswerten der Baustoffkennwerte,
Formänderungen mit Mittelwerten der Baustoffkennwerte) (Dateikennung _Cxx bzw. _Cxx_1045)
oder
2. nach Abschnitt 5.7, bzw. 8.5.1, (Formänderungen und Grenztragfähigkeit mit rechnerischen Mittelwerten der
Baustofffestigkeiten und einem einheitlichen Sicherheitsbeiwert R)
(Dateikennung _Cxx_R bzw. _Cxx_1045_R)
• DIN 1045:1988 und DIN 4227:1988
3. (Grenztragfähigkeit mit Bemessungswerten der Baustoffkennwerte, Formänderungen mit Mittelwerten der
Baustoffkennwerte) (Dateikennung _Bxx)

Die Querschnitte mit den erforderlichen Daten sind in den Bildern 23 bis 25 dargestellt. Mit diesen Daten sind
die Eingabefiles erstellt und in den folgenden Unterkapiteln zusammengestellt worden. Als Krafteinheit ist in den
Beispielen Q1 und Q2 „kN“ und im Beispiel HK „MN“ gewählt worden. Alle Ergebnisausgaben werden bei der
Programm-Installation im Verzeichnis .....\Beispiele\ERG abgelegt, können von dort mit jedem Text-Editor
angesehen und bei Bedarf auch ausgedruckt werden. Die Eingabedateien xxxx.QUW sind im Unterordner
.....\Beispiele\QUW zu finden.
Einige Ergebnisausgaben werden im Folgenden bei einigen Beispiel dazu verwendet, die Ergebnisausgabe zu
erläutern.

Hinweis:
Über die Homepage des Fachgebiets (s. Impressum) kann unter „EDV-Programme“ das Programm
KIPNT2 (kostet eine Lizenzgebühr) für eine Berechnung der Kippstabilität heruntergeladen werden.
Weitere Informationen stehen auf der Homepage.
Die Eingabe-Datendateien für das Programm QUERWERT und für das Programm KIPNT2 sind außer
der letzten Datenzeile, in der die Belastungsangaben stehen, und der Dateikennung (QUW, bzw. NT2)
identisch. Sie können daher mit entsprechenden, nur kleinen Korrekturen für beide Programme verwendet
werden.

77
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

55
7
6
7 8 y
15
5 6
5 8 Querschnittshöhe : h = 200 cm
8
4 9 Beton C45/55
Teilsicherheitsbeiwert γC = 1,5
Langzeiteinfluss : αcc = 0,85
fcd = 0,85∙45/1,5 = 25,5 N/mm2
fcm /C = (45+8)/1,5 = 35,3 N/mm2
15
Betonstahl B500
im Obergurt 4 Ø 20
im Untergurt 4 Ø 14
Es = 200000 N/mm2
fyk = 500 N/mm2
ftk,cal = 525 N/mm2
Teilsicherheitsbeiwert γS = 1,15

Spannstahl St 1570/1770
Ap = 93 mm2/Litze
Ep = 195000 N/mm2
156 fp0,1k = 1522 N/mm2
fpk = 1770 N/mm2
200 εp0,1k = 7,8 ‰
26 Litzen im Untergurt
σp(0) = 980 N/mm2
εp(0) = 5,03 ‰
σp,c+s+r = 0,14∙σp(0)
Teilsicherheitsbeiwert γS = 1,15

Biegemomente
Lastfall 0:
My,Ed = 3937,3 kNm ; Mz,Ed = 0
Lastfall 1:
My,Ed = 3937,3 kNm ; Mz,Ed = 196,9 kNm
Lastfall 2:
My,Ed = 3937,3 kNm ; Mz,Ed = 393,7 kNm

Einwirkung aus Vorspannung beim GZT bleibt


unberücksichtigt . P,fav = 1.
3 10
2 1
3 4 11
21 26
20 42
11 20
1 10 42
1 2
55
1 12
6 2 6
8 9x4 8 Alle Maße in cm
55
z

Bild 23: Vorgespannter Stahlbetonquerschnitt Q1

78
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

9.1 Vorgespannter Stahlbeton-I-Querschnitt Q1

Der Querschnitt mit allen erforderlichen Angaben ist im Bild 23 dargestellt. Die Datendatei hat den Namen
Q1_C45_EN.QUW und ist im Unterordner ...\Beispiele\QUW zu finden.
Die Nummerierung der Eckpunkte des Querschnitts erfolgt fortlaufend im Uhrzeigersinn, beginnend an der linken
unteren Ecke mit Punkt 1. Die Bewehrungen sind von links nach rechts und von unten nach oben
durchnummeriert. Wegen der besseren Übersichtlichkeit sind bei der Spannbewehrung nur die Nummern der
Ecklitzen angegeben.

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011


12 8 26 0 2 0 0
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 0.23
-0.275 0.15 -0.275 0. 0.275 0. 0.275 0.15
0.075 0.23 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
4555. 1

-0.23 1.96 14. 0.23 1.96 14.


-0.23 1.84 14. 0.23 1.84 14.
-0.23 0.12 20. 0.23 0.12 20.
-0.23 0.04 20. 0.23 0.04 20.

2. E8 5. E5 5.25 e5
-0.189 1.945 0.93 78.4 -0.147 1.945 0.93 78.4
-0.105 1.945 0.93 78.4 -0.063 1.945 0.93 78.4
-0.021 1.945 0.93 78.4 0.021 1.945 0.93 78.4
0.063 1.945 0.93 78.4 0.105 1.945 0.93 78.4
0.147 1.945 0.93 78.4 0.189 1.945 0.93 78.4
-0.189 1.903 0.93 78.4 -0.147 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.903 0.93 78.4 -0.063 1.903 0.93 78.4
-0.021 1.903 0.93 78.4 0.021 1.903 0.93 78.4
0.063 1.903 0.93 78.4 0.105 1.903 0.93 78.4
0.147 1.903 0.93 78.4 0.189 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.861 0.93 78.4 -0.063 1.861 0.93 78.4
-0.021 1.861 0.93 78.4 0.021 1.861 0.93 78.4
0.063 1.861 0.93 78.4 0.105 1.861 0.93 78.4

1.95 E8 1.522 E6 1.77 e6


0.00175,0.001,
0,0,0,
3937.3,
-1,0,0,
3937.3,196.9,
-1,0,0,
3937.3,393.7,

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Die im Unterordner ERG-Dateien gespeicherte Ergebnisdatei Q1_C45_EN.ERG enthält die folgende Ausgabe:

Uni Kassel - FB14 Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen SEITE 1


Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:02:48
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011

* PROTOKOLL DER EINGABEWERTE *


******************************

Anzahl der Eckpunkte des Betonquerschnitts NB = 12


Anzahl der nicht vorgesp. Bewehrungsstäbe NF = 8
Anzahl der vorgespannten Bewehrungsstäbe NV = 26

KOORDINATEN DES BETONQUERSCHNITTS


=================================

Punkt yc(I) zc(I)


[m] [m]

1 -0.2750 2.0000
2 -0.2750 1.8000
3 -0.0750 1.7900
4 -0.0750 0.2300
5 -0.2750 0.1500
6 -0.2750 0.0000
7 0.2750 0.0000
8 0.2750 0.1500
9 0.0750 0.2300
10 0.0750 1.7900
11 0.2750 1.8000
12 0.2750 2.0000

************* Werkstoffverhalten nach DIN EN 1992-1-1:2011-01 *************

BETON-WERKSTOFFVERHALTEN FÜR C 45/ 55


mit Formelwert Ecm=36.283*10^3 N/mm^2 nach Tabelle 3.1
======================================================
Sicherheitsbeiwert gamma,c für Grenzzustand der Tragfähigkeit = 1.50
für Schnittgrößen und Verformungen = 1.50
alpha für fcd = 0.85 alpha für fcm und Ecm = 1.00
Beiwert für Gesteinskörnung alfa,E = 1.00
Grenzzustand der Tragfähigkeit fcd = 0.85* -45000./1.50 = -25500. kN/m^2
Schnittgrössen und Verformungen fcm = 1.00* -53000./1.50 = -35333. kN/m^2
Elastizitätsmodul Ecm = 1.00 * 36.28E+06 / 1.50 = 24.19E+06 kN/m^2
für Zustand I: E-Modul Eco = 24.19E+06 G-Modul Gco = 10.08E+06 kN/m^2
Querdehnungszahl = 0.20

Faktor Eps Eps^2 Eps^3 Eps^4


----------------------------------------------------
Sigma,d = 2.546E+07 5.913E+09 -7.632E+11 -2.797E+14 (Parabel-Rechteck,fcd)
----------------------------------------------------
Sigma,m = 2.542E+07 3.430E+09 -1.430E+11 1.185E+14 (Hyperbel mit Ecm/fcm)
----------------------------------------------------
Zulässige Randverzerrungen für Grenzzustand für Verformungen
Druckseite ec2u = -3.50E-03 ec1u = -3.50E-03
Zugseite esu = 2.50E-02 euk = 2.50E-02
Maximum Druck ec2 = -2.00E-03 ec1 = -2.40E-03
Beton auf Zug ect = 0.00E+00

80
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Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:02:48
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011

KOORDINATEN UND QUERSCHNITTE DER NICHT VORGESPANNTEN BEWEHRUNG


==============================================================

Punkt ys(I) zs(I) ds(I) As(I)


[m] [m] [mm] [cm**2]

1 -0.2300 1.9600 14.0 1.54


2 0.2300 1.9600 14.0 1.54
3 -0.2300 1.8400 14.0 1.54
4 0.2300 1.8400 14.0 1.54
5 -0.2300 0.1200 20.0 3.14
6 0.2300 0.1200 20.0 3.14
7 -0.2300 0.0400 20.0 3.14
8 0.2300 0.0400 20.0 3.14

1 - 8 E-Modul = 2.000E+08, fyk = 5.000E+05, ftk = 5.250E+05 [kN/m**2]

Sicherheitsbeiwert gamma,s für Grenzzustand der Tragfähigkeit = 1.15


für Schnittgrößen und Verformungen = 1.15
1 - 8 : Der E-Modul bleibt unverändert
fyd = 5.000E+05 / 1.15 = 4.348E+05 kN/m**2, Fliessdehnung = 2.17 o/oo

KOORDINATEN,QUERSCHNITTE UND VORSPANNKRÄFTE DER SPANNBEWEHRUNG


==============================================================

Punkt yp(I) zp(I) Ap(I) P(I)


[m] [m] [cm**2] [kN]

1 -0.1890 1.9450 0.930 78.400


2 -0.1470 1.9450 0.930 78.400
3 -0.1050 1.9450 0.930 78.400
4 -0.0630 1.9450 0.930 78.400
5 -0.0210 1.9450 0.930 78.400
6 0.0210 1.9450 0.930 78.400
7 0.0630 1.9450 0.930 78.400
8 0.1050 1.9450 0.930 78.400
9 0.1470 1.9450 0.930 78.400
10 0.1890 1.9450 0.930 78.400
11 -0.1890 1.9030 0.930 78.400
12 -0.1470 1.9030 0.930 78.400
13 -0.1050 1.9030 0.930 78.400
14 -0.0630 1.9030 0.930 78.400
15 -0.0210 1.9030 0.930 78.400
16 0.0210 1.9030 0.930 78.400
17 0.0630 1.9030 0.930 78.400
18 0.1050 1.9030 0.930 78.400
19 0.1470 1.9030 0.930 78.400
20 0.1890 1.9030 0.930 78.400
21 -0.1050 1.8610 0.930 78.400
22 -0.0630 1.8610 0.930 78.400
23 -0.0210 1.8610 0.930 78.400
24 0.0210 1.8610 0.930 78.400
25 0.0630 1.8610 0.930 78.400
26 0.1050 1.8610 0.930 78.400

81
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

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Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:02:48
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011

1 - 26 E-Modul = 1.950E+08, fp0,1k = 1.522E+06, fpk = 1.770E+06 [kN/m**2]

Sicherheitsbeiwert gamma,s für Grenzzustand der Tragfähigkeit = 1.15


für Schnittgrößen und Verformungen = 1.15
1 - 26 : Der E-Modul bleibt unverändert
fp0,1d = 1.522E+06 / 1.15 = 1.323E+06 kN/m**2, Fliessdehnung = 6.79 o/oo

ITERATIONSSCHRANKEN
===================
Maximale Winkelabweichung
zwischen innerem und äusserem Momentenvektor = 0.001750 ( 0.100 Grad )
Maximale bezogene Differenz
beim Gleichgewicht der Kräfte in x-Richtung = 0.001000

Ende des Protokolls der Eingabedaten


* ERGEBNISAUSGABE DER BERECHNUNGEN * Beginn der Ergebnisausgabe für
************************************
Steuergröße LU = 0 oder 2 oder −2

QUERSCHNITTSWERTE DES BETONS OHNE BEWEHRUNG ( Dimensionen [m] )


===========================================

- BEZOGEN AUF EINGABEACHSEN


BETON - FLÄCHE Ac = 4.58000E-01
STATISCHE MOMENTE Sy = 4.62920E-01 Sz =-7.69893E-11
TRÄGHEITSMOMENTE Iy = 6.96478E-01 Iz = 5.71792E-03
Iyz = 4.98630E-10
BETON - SCHWERPUNKT ys,c = 0.0000 zs,c = 1.0107

- BEZOGEN AUF SCHWERPUNKT UND RICHTUNG DER EINGABEACHSEN


TRÄGHEITSMOMENTE Iy = 2.28585E-01 Iz = 5.71792E-03
Iyz = 5.76447E-10

- BEZOGEN AUF HAUPTACHSEN ( WINKEL PHI = 0.000 = 0.0 GRAD )


HAUPTTRÄGHEITSMOMENTE Iy,c = 2.28585E-01 Iz,c = 5.71792E-03

82
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Uni Kassel - FB14 Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen SEITE 4


Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:02:48
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011

IDEELLE QUERSCHNITTSWERTE ( Dimensionen [m] )


=========================
BETON - E-MODUL Ec = 2.41888E+07 kN/m^2
BETONSTAHL- E-MODUL Es = 2.00000E+08 kN/m^2 Es/Ec-1 = 7.27
SPANNSTAHL- E-MODUL Ep = 1.95000E+08 kN/m^2 Ep/Ec-1 = 7.06

- BEZOGEN AUF EINGABEACHSEN (Angabe der Bewehrungsanteile OHNE Faktor (n-1))


BETONSTAHL : FLÄCHE As = 1.87239E-03
STAT. MOMENTE Sy = 1.27046E-03 Sz =-1.59961E-12
SPANNSTAHL : FLÄCHE Ap = 2.41800E-03
STAT. MOMENTE Sy = 4.61708E-03 Sz = 1.31680E-13
IDEELLE - FLÄCHE Ai = 4.88684E-01
STATISCHE MOMENTE Sy,i = 5.04758E-01 Sz,i =-8.76859E-11
IDEELLER SCHWERPUNKT ys,i = 0.0000 zs,i = 1.0329

- BEZOGEN AUF IDEELLEN SCHWERPUNKT UND RICHTUNG DER EINGABEACHSEN


(Angabe der Bewehrungsanteile OHNE Faktor (n-1))
BETONSTAHL :
TRÄGHEITSMOMENTE Iy,s = 1.60823E-03 Iz,s = 9.90494E-05
Iyz,s = 3.45067E-12
SPANNSTAHL :
TRÄGHEITSMOMENTE Iy,p = 1.86045E-03 Iz,p = 2.99395E-05
Iyz,p = 1.36716E-12
IDEELLER QUERSCHNITT :
TRÄGHEITSMOMENTE Iy,i = 2.53636E-01 Iz,i = 6.64926E-03
Iyz,i = 6.11066E-10

- BEZOGEN AUF HAUPTACHSEN ( WINKEL PHI = 0.000 = 0.0 GRAD )


HAUPTTRÄGHEITSMOMENTE Iy,i = 2.53636E-01 Iz,i = 6.64926E-03

Torsionssteifigkeiten und Schubmittelpunkt des Betondruckkörpers


bereichsweise linear-elastische Berechnung MIT SEKANTENMODULN
-------------------- (Dimensionen kN und m) --------------------

+++++ Koordinaten des Schubmittelpunktes +++++


Eingabesystem Biege-HA-System
yM = 0.00000 0.00000
zM = 1.06399 0.03110
nur Beton:
ST. VENANT'SCHE TORSIONSSTEIFIGKEIT GID = 4.19475E+04
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Obergurt Steg Untergurt
GID1 = 1.29311E+04 GID2 = 1.66161E+04 GID3 = 1.24002E+04

Torsionswiderstand
TW1 = 1.28302E-03 TW2 = 1.64865E-03 TW3 = 1.23035E-03

SEKANTEN - E-Moduln UND G-Moduln


Esek1 = 2.41888E+07 Esek2 = 2.41888E+07 Esek3 = 2.41888E+07
Gsek1 = 1.00787E+07 Gsek2 = 1.00787E+07 Gsek3 = 1.00787E+07

Verzerrungen für Berechnung der Elastizitätsmoduln


RO1 = 0.000E+00 RO2 = 0.000E+00 RO3 = 0.000E+00
RU1 = 0.000E+00 RU2 = 0.000E+00 RU3 = 0.000E+00

83
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Uni Kassel - FB14 Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen SEITE 5


Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:02:48
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011

Erweiterte Torsionssteifigkeit mit Anteil der Spannbewehrung


------------------------------------------------------------
INTEGRAL SIGMA,p*(y^2+z^2)*dAp = 3.45067E-12
TANGENTEN-Steifigkeit GID* = 4.40766E+04
SEKANTEN-Steifigkeit GID* = 4.19475E+04

Wenn die Steuergröße LU = −2 gesetzt wird, endet die Berechnung hier!

Beginn der Ergebnisausgabe für


BERECHNUNG BELASTUNGSABHÄNGIGER WERTE Steuergröße LU = 1 oder −1
=====================================

+++ ERLÄUTERUNGEN ZUR ERGEBNISAUSGABE (Winkel positiv im Uhrzeigersinn) +++


ALFA = Winkel zwischen der y-Achse und
dem resultierenden äusseren Momentenvektor M_Ed,res
BETA = Neigungswinkel der Nulllinie bezogen auf die y-Achse
GAMMA = Winkel zwischen der Nulllinie und
dem resultierenden inneren Momentenvektor M_Rd
Tragmomente M_Rd,y und M_Rd,z sind auf um BETA gedrehte Achsen bezogen.

ÄUSSERE BELASTUNG My,Mz,N - Lastfall 0


======================================

MOMENTE My = 3937.300 kNm Mz = 0.000 kNm

Die NORMALKRAFT N = 0.000 kN mit vorgegebenem


ANGRIFFSPUNKT yn = 0.0000 m zn = 1.0107 m wird in
den geom. Schwerpunkt (ys = 0.0000 m , zs = 1.0107 m) verschoben.

Die RESULTIERENDE MOMENTENBELASTUNG beträgt dann:


My,res = 3937.300 kNm Mz,res = 0.000 kNm
Das resultierende Moment beträgt M_Ed,res = 3937.300 kNm
mit einem Neigungswinkel zur y-Achse ALFA = 0.000000( 0.0grad)

GRENZZUSTAND DER TRAGFÄHIGKEIT MIT PARABEL-RECHTECK-DIAGRAMM und Fcd


>>> Einwirkungsfaktor für Vorspannung gamma_p,fav = 1.000 <<<
>>> Das Verhältnis M_Rd/M_Ed,res muss mindestens 1.00 betragen <<<
==========================================================================
M_Ed,res = 3937.300 kNm M_Rd = 6669.821 kNm M_Rd/M_Ed,res = 1.694
N = 0.000 kN

nach 18 Iterationen:
VERZERRUNGEN eps_c2 = -3.5000E-03 eps_s1 = 1.3650E-02
BETONRANDSPANNUNG = -25929. kN/m**2
KRÄFTE ........ Dc = -3174.975 kN Zs = 3175.792 kN
TRAGMOMENTE M_Rd,y = 6669.821 kNm M_Rd,z = 0.000 kNm

Winkel nach 0 Änderungen in Bogenmass und Grad :


BETA = 0.000000( 0.0) GAMMA = 0.000000( 0.0)

Wenn die Steuergröße LU = 1 oder 2 gesetzt wird, endet die Berechnung hier !

84
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G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:02:48
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011

GRENZZUSTAND DER TRAGFÄHIGKEIT MIT HYPERBEL-VERLAUF und MAXIMUM = Fcm


>>> Einwirkungsfaktor für Vorspannung gamma_p,fav = 1.000 <<<
>>> Das Verhältnis M_gr/M_Ed,res muss mindestens 1.00 betragen <<<
==========================================================================
M_Ed,res = 3937.300 kNm M_gr = 7079.145 kNm M_gr/M_Ed,res = 1.798
N = 0.000 kN

nach 13 Iterationen:
VERZERRUNGEN eps_c2 = -3.5000E-03 eps_s1 = 2.1600E-02
BETONRANDSPANNUNG = -23024. kN/m**2
KRÄFTE ........ Dc = -3386.402 kN Zs = 3386.251 kN
TRAGMOMENTE M_gr,y = 7079.145 kNm M_gr,z = 0.000 kNm

Winkel nach 0 Änderungen in Bogenmass und Grad :


BETA = 0.000000( 0.0) GAMMA = 0.000000( 0.0)

ERGEBNISSE FÜR VERFORMUNGSZUSTAND MIT HYPERBEL-VERLAUF und MAXIMUM = Fcm


>>> Einwirkungsfaktor für Vorspannung gamma_p,fav = 1.000 <<<
>>> Das Verhältnis M_it/M_Ed,res sollte genau 1.00 betragen <<<
==========================================================================
M_Ed,res = 3937.300 kNm M_it = 3936.496 kNm M_it/M_Ed,res = 1.000
N = 0.000 kN

nach 265 Iterationen:


VERZERRUNGEN eps_c2 = -6.240E-04 eps_s1 = 5.350E-04 eps_ct = 0.000E+00
BETONRANDSPANNUNG = -14472. kN/m**2
KRÄFTE ........ Dc = -2190.977 kN Zs = 2193.144 kN
TRAGMOMENTE M_it,y = 3936.496 kNm M_it,z = 0.000 kNm

Winkel nach 0 Änderungen in Bogenmass und Grad :


BETA = 0.000000( 0.0) GAMMA = 0.000000( 0.0)

85
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G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:02:48
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Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011

QUERSCHNITTSWERTE MIT HYPERBEL-VERLAUF und MAXIMUM = Fcm


=========================================================

+++++ BERECHNUNG MIT TANGENTENMODUL (Dimensionen kN und m) +++++


- BEZOGEN AUF EINGABEACHSEN
ELASTISCHE FLÄCHE EA = 6.13582E+06
ELAST.STATISCHE MOMENTE ESy = 3.31188E+06 ESz =-6.33387E-03
BIEGESTEIFIGKEITEN EIy = 3.61637E+06 EIz = 8.34504E+04
EIyz = 1.48484E-03
ELASTISCHER SCHWERPUNKT YS = 0.0000 ZS = 0.5398

- BEZOGEN AUF HAUPTACHSEN (WINKEL PHI = 0.000 = 0.0 GRAD)


HAUPTBIEGESTEIFIGKEITEN EIy = 1.82874E+06 EIz = 8.34504E+04
INTEGRAL SIGMA*(y**2+z**2)*dA = 4.02979E+03
ANTEILE Ac =-3.51862E+02 As = 7.92537E+01 Ap = 4.30240E+03

+++++ BERECHNUNG MIT SEKANTENMODUL (Dimensionen kN und m) +++++


- BEZOGEN AUF EINGABEACHSEN
ELASTISCHE FLÄCHE EA = 6.47431E+06
ELAST.STATISCHE MOMENTE ESy = 3.38855E+06 ESz =-7.31043E-03
BIEGESTEIFIGKEITEN EIy = 3.65061E+06 EIz = 8.88608E+04
EIyz = 1.48484E-03
ELASTISCHER SCHWERPUNKT YS = 0.0000 ZS = 0.5234

- BEZOGEN AUF HAUPTACHSEN (WINKEL PHI = 0.000 = 0.0 GRAD)


HAUPTBIEGESTEIFIGKEITEN EIy = 1.87710E+06 EIz = 8.88609E+04
INTEGRAL SIGMA*(y**2+z**2)*dA = 4.15871E+03
ANTEILE Ac =-3.30632E+02 As = 8.41718E+01 Ap = 4.40517E+03

SEKANTENMODUL DES BETONS Esec = 2.31916E+07 kN/m^2


( z.B. zur Bestimmung der Torsionssteifigkeiten )
* Tangentensteifigkeiten bezogen auf Hauptachsen mit Sekantenmodul *
Biegesteifigkeiten EIy,t = 1.83039E+06 EIz,t = 8.34504E+04

86
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G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:02:48
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011

Torsionssteifigkeiten und Schubmittelpunkt des Betondruckkörpers


bereichsweise linear-elastische Berechnung MIT TANGENTENMODULN
-------------------- (Dimensionen kN und m) --------------------

+++++ Koordinaten des Schubmittelpunktes +++++


Eingabesystem Biege-HA-System
yM = 0.00000 0.00000
zM = 0.16799 -0.37178
nur Beton:
ST. VENANT'SCHE TORSIONSSTEIFIGKEIT GID = 1.95364E+04
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Obergurt Steg Untergurt
GID1 = 1.14309E+04 GID2 = 8.10546E+03 GID3 = 0.00000E+00

Torsionswiderstand
TW1 = 1.28302E-03 TW2 = 8.22057E-04 TW3 = 0.00000E+00

TANGENTEN - E-Moduln und G-Moduln


Etan1 = 2.13824E+07 Etan2 = 2.36640E+07 Etan3 = 0.00000E+00
Gtan1 = 8.90935E+06 Gtan2 = 9.85998E+06 Gtan3 = 0.00000E+00

Verzerrungen für Berechnung der Elastizitätsmoduln


RO1 = -6.240E-04 RO2 = -4.880E-04 RO3 = 0.000E+00
RU1 = -4.880E-04 RU2 = 0.000E+00 RU3 = 5.587E-04

Torsionssteifigkeiten und Schubmittelpunkt des Betondruckkörpers


bereichsweise linear-elastische Berechnung MIT SEKANTENMODULN
-------------------- (Dimensionen kN und m) --------------------

+++++ Koordinaten des Schubmittelpunktes +++++


Eingabesystem Biege-HA-System
yM = 0.00000 0.00000
zM = 0.16557 -0.35781
nur Beton:
ST. VENANT'SCHE TORSIONSSTEIFIGKEIT GID = 2.09434E+04
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Obergurt Steg Untergurt
GID1 = 1.25325E+04 GID2 = 8.41088E+03 GID3 = 0.00000E+00

Torsionswiderstand
TW1 = 1.28302E-03 TW2 = 8.22057E-04 TW3 = 0.00000E+00

SEKANTEN - E-Moduln und G-Moduln


Esek1 = 2.34432E+07 Esek2 = 2.45556E+07 Esek3 = 0.00000E+00
Gsek1 = 9.76799E+06 Gsek2 = 1.02315E+07 Gsek3 = 0.00000E+00

Verzerrungen für Berechnung der Elastizitätsmoduln


RO1 = -6.240E-04 RO2 = -4.880E-04 RO3 = 0.000E+00
RU1 = -4.880E-04 RU2 = 0.000E+00 RU3 = 5.587E-04

Erweiterte Torsionssteifigkeit mit Anteil der Spannbewehrung


------------------------------------------------------------
INTEGRAL SIGMA,p*(y^2+z^2)*dAp = 4.40517E+03
TANGENTEN-Steifigkeit GID* = 2.39415E+04
SEKANTEN-Steifigkeit GID* = 2.53486E+04

Wenn die Steuergröße LU = 0 oder −1 gesetzt wird, endet die Berechnung für den ersten Lastfall hier!
Für weitere Lastfälle wiederholen sich die formal gleichen Ausdrucke der Seiten 5 bis 8.
Die beiden weiteren Lastfälle können in der Ausgabedatei Q1_C45_EN.ERG eingesehen werden.
87
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Der hier behandelte Querschnitt Q1 ist der Mittelquerschnitt des Spannbeton-Satteldachträgers B1, der im
Programm KIPNT2 verwendet wird. Um auch den kritischen Schnitt eines Satteldachträgers problemlos
berechnen zu können, wird für die geometrischen Daten und die Werkstoffdaten die Eingabedatei des
Kippprogramms verwendet. Der kritische Schnitt wird von QUERWERT aufgrund der Geometrie dann berechnet.
Die Lastmomente können mit den Formeln im Kap. 6, Punkt 12., aus den Momenten des Mittelquerschnitts
ermittelt werden. Es ergibt sich die folgende Eingabedatei, die unter dem Namen Q1_C45_KS.QUW im
Unterordner ...\Beispiele\QUW gespeichert ist. Die gegenüber der Datei Q1_C45_EN.QUW geänderten
Datenzeilen sind durch einen Pfeil und eine Klammer markiert:

B1-Satteldachtr. krit.Schn. M=3571 kNm C45 DIN2011


12 8 26 1 2 0


-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 1.33
-0.275 1.25 -0.275 1.10 0.275 1.10 0.275 1.25
0.075 1.33 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 0.23
-0.275 0.15 -0.275 0. 0.275 0. 0.275 0.15
0.075 0.23 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
4555. 1 25. 1.

-0.23 1.96 14. 0.23 1.96 14.


-0.23 1.84 14. 0.23 1.84 14.
-0.23 1.22 20. 0.23 1.22 20.
-0.23 1.14 20. 0.23 1.14 20.
-0.23 1.96 0.23 1.96 -0.23 1.84 0.23 1.84
-0.23 0.12 0.23 0.12 -0.23 0.04 0.23 0.04

2. E8 5. E5 5.25 E5
-0.189 1.945 0.93 78.4 -0.147 1.945 0.93 78.4
-0.105 1.945 0.93 78.4 -0.063 1.945 0.93 78.4
-0.021 1.945 0.93 78.4 0.021 1.945 0.93 78.4
0.063 1.945 0.93 78.4 0.105 1.945 0.93 78.4
0.147 1.945 0.93 78.4 0.189 1.945 0.93 78.4
-0.189 1.903 0.93 78.4 -0.147 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.903 0.93 78.4 -0.063 1.903 0.93 78.4
-0.021 1.903 0.93 78.4 0.021 1.903 0.93 78.4
0.063 1.903 0.93 78.4 0.105 1.903 0.93 78.4
0.147 1.903 0.93 78.4 0.189 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.861 0.93 78.4 -0.063 1.861 0.93 78.4
-0.021 1.861 0.93 78.4 0.021 1.861 0.93 78.4
0.063 1.861 0.93 78.4 0.105 1.861 0.93 78.4

1.95 E8 1.522 E6 1.77 E6


0.00175,0.001
0,0,0,
3571.91,0.,
0,0,0,
3571.91,357.2,

Momente nach Kap.6, Nr. 12

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q1_C45_KS einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben sind
die gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q1_C45_KS.ERG ist ebenfalls im Unterordner ...\Beispiele\ERG zu finden.

88
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Das gleiche Beispiel wird nun für den Fall DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01, Abschnitt 5.7, (s. hierzu S. 75, Nr. 2)
behandelt. Die im Bild 23 dargestellten Querschnitts-Vorgaben bleiben unverändert. In der Eingabezeile für die
Teilsicherheitsbeiwerte ist an der entsprechenden Stelle der einheitliche Sicherheitsbeiwert R einzutragen.
Aufgrund der Voreinstellung im Programm werden dann für die Berechnung die im NA, NCI Zu 5.7,
angegebenen rechnerischen Mittelwerte der Baustofffestigkeiten gewählt. Es ergibt sich die folgende
Eingabedatei, die unter dem Namen Q1_C45_R.QUW im Unterordner ...\Beispiele\QUW gespeichert ist. Die
gegenüber der Datei Q1_C45_EN.QUW geänderte Datenzeile ist durch einen Pfeil markiert:

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011 R-Verfahren


12 8 26 0 2 0 0
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 0.23
-0.275 0.15 -0.275 0. 0.275 0. 0.275 0.15
0.075 0.23 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
4555. 1

1.3
-0.23 1.96 14. 0.23 1.96 14.
-0.23 1.84 14. 0.23 1.84 14.
-0.23 0.12 20. 0.23 0.12 20.
-0.23 0.04 20. 0.23 0.04 20.

2. E8 5. E5 5.25 e5
-0.189 1.945 0.93 78.4 -0.147 1.945 0.93 78.4
-0.105 1.945 0.93 78.4 -0.063 1.945 0.93 78.4
-0.021 1.945 0.93 78.4 0.021 1.945 0.93 78.4
0.063 1.945 0.93 78.4 0.105 1.945 0.93 78.4
0.147 1.945 0.93 78.4 0.189 1.945 0.93 78.4
-0.189 1.903 0.93 78.4 -0.147 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.903 0.93 78.4 -0.063 1.903 0.93 78.4
-0.021 1.903 0.93 78.4 0.021 1.903 0.93 78.4
0.063 1.903 0.93 78.4 0.105 1.903 0.93 78.4
0.147 1.903 0.93 78.4 0.189 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.861 0.93 78.4 -0.063 1.861 0.93 78.4
-0.021 1.861 0.93 78.4 0.021 1.861 0.93 78.4
0.063 1.861 0.93 78.4 0.105 1.861 0.93 78.4

1.95 E8 1.522 E6 1.77 e6


0.00175,0.001,
0,0,0,
3937.3,
-1,0,0,
3937.3,196.9,
-1,0,0,
3937.3,393.7,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q1_C45_R einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben sind die
gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q1_C45_R.ERG ist ebenfalls im Unterordner ...\Beispiele\ERG zu finden.

89
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Das gleiche Beispiel wird auch für den Fall DIN 1045-1:2008-08, Abschnitt 8.6.1(7), (s. hierzu S. 77, Nr. 1)
behandelt. Die im Bild 23 dargestellten Querschnitts-Vorgaben bleiben unverändert. In der Eingabezeile für die
Betonfestigkeitsklasse ist die Zahl Null anstatt einer Eins einzutragen (s. Kap. 6, Nr. 4, Steuerzahl KDIN). Die
entsprechende Zeile ist mit einem Pfeil gekennzeichnet. Aufgrund der Voreinstellung im Programm werden dann
für die Berechnung die entsprechenden Baustoffkennwerte gewählt. Es ergibt sich die folgende Eingabedatei, die
unter dem Namen Q1_C45_1045.QUW im Unterordner ...\Beispiele\QUW gespeichert ist.

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN1045/2008


12 8 26 0 2 0 0
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 0.23
-0.275 0.15 -0.275 0. 0.275 0. 0.275 0.15
0.075 0.23 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
4555. 0

-0.23 1.96 14. 0.23 1.96 14.


-0.23 1.84 14. 0.23 1.84 14.
-0.23 0.12 20. 0.23 0.12 20.
-0.23 0.04 20. 0.23 0.04 20.

2. E8 5. E5 5.25 e5
-0.189 1.945 0.93 78.4 -0.147 1.945 0.93 78.4
-0.105 1.945 0.93 78.4 -0.063 1.945 0.93 78.4
-0.021 1.945 0.93 78.4 0.021 1.945 0.93 78.4
0.063 1.945 0.93 78.4 0.105 1.945 0.93 78.4
0.147 1.945 0.93 78.4 0.189 1.945 0.93 78.4
-0.189 1.903 0.93 78.4 -0.147 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.903 0.93 78.4 -0.063 1.903 0.93 78.4
-0.021 1.903 0.93 78.4 0.021 1.903 0.93 78.4
0.063 1.903 0.93 78.4 0.105 1.903 0.93 78.4
0.147 1.903 0.93 78.4 0.189 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.861 0.93 78.4 -0.063 1.861 0.93 78.4
-0.021 1.861 0.93 78.4 0.021 1.861 0.93 78.4
0.063 1.861 0.93 78.4 0.105 1.861 0.93 78.4

1.95 E8 1.522 E6 1.77 e6


0.00175,0.001,
0,0,0,
3937.3,
-1,0,0,
3937.3,196.9,
-1,0,0,
3937.3,393.7,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q1_C45_1045 einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben sind
die gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q1_C45_1045.ERG ist ebenfalls im Unterordner ...\Beispiele\ERG zu finden.

90
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Als weitere Möglichkeit wird das Beispiel noch für den Fall DIN 1045:1988, mit globalen Sicherheitsbeiwerten
(s. hierzu S. 77, Nr. 3) behandelt. Die im Bild 23 dargestellten Querschnitts-Vorgaben bleiben unverändert. Die
Werkstoffangaben für den Beton und für die Bewehrungen müssen den Werten gemäß DIN 1045:1988 angepasst
werden. Die Belastung aus dem Moment wird mit einem globalen Sicherheitsfaktor 1,75 ermittelt. Es ergibt sich
die folgende Eingabedatei, die unter dem Namen Q1_B55.QUW im Unterordner ...\Beispiele\QUW gespeichert
ist. Die gegenüber der Datei Q1_C45_EN.QUW geänderten Datenzeilen sind durch Pfeile markiert.

Spannbetonquerschnitt Q1 My=4762 kNm DIN1045/1988


12 8 26 0 2 0 0
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 0.23
-0.275 0.15 -0.275 0. 0.275 0. 0.275 0.15
0.075 0.23 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
55.

-0.23 1.96 14. 0.23 1.96 14.


-0.23 1.84 14. 0.23 1.84 14.
-0.23 0.12 20. 0.23 0.12 20.
-0.23 0.04 20. 0.23 0.04 20.

2.1 E8 5. E5
-0.189 1.945 0.93 78.4 -0.147 1.945 0.93 78.4
-0.105 1.945 0.93 78.4 -0.063 1.945 0.93 78.4
-0.021 1.945 0.93 78.4 0.021 1.945 0.93 78.4
0.063 1.945 0.93 78.4 0.105 1.945 0.93 78.4
0.147 1.945 0.93 78.4 0.189 1.945 0.93 78.4
-0.189 1.903 0.93 78.4 -0.147 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.903 0.93 78.4 -0.063 1.903 0.93 78.4
-0.021 1.903 0.93 78.4 0.021 1.903 0.93 78.4
0.063 1.903 0.93 78.4 0.105 1.903 0.93 78.4
0.147 1.903 0.93 78.4 0.189 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.861 0.93 78.4 -0.063 1.861 0.93 78.4
-0.021 1.861 0.93 78.4 0.021 1.861 0.93 78.4
0.063 1.861 0.93 78.4 0.105 1.861 0.93 78.4

1.95 E8 1.57 E6
0.00175,0.001,
0,0,0,
4762.6,
-1,0,0,
4762.6,238.1,
-1,0,0,
4762.6,476.3,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q1_B55 einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben sind die
gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q1_B55.ERG ist ebenfalls im Unterordner...\Beispiele\ERG zu finden.

91
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

35 5
4
9 10 y Querschnittshöhe :
12 h = 160 cm konstant
7 8
3
6 3 Beton C35/45
2 7 Teilsicherheitsbeiwert γC = 1,5
Langzeiteinfluss : αcc = 0,85
fcd = 0,85∙35/1,5 = 19,8 N/mm2
fcm /C = (35+8)/1,5 = 28,7 N/mm2

Betonstahl B500
im Steg unten 6 Ø 28 (Nr. 1-6)
im Obergurt 4 Ø 12 (Nr. 7-10)
Es = 200000 N/mm2
fyk = 500 N/mm2
ftk,cal = 525 N/mm2
Teilsicherheitsbeiwert γS = 1,15

Biegemomente
Lastfall 0:
160 My,Ed = 1491,3 kNm ; Mz,Ed = 0
Lastfall 1:
145 My,Ed = 1491,3 kNm ; Mz,Ed = 45 kNm
Lastfall 2:
My,Ed = 1491,3 kNm ; Mz,Ed = 75 kNm

5 6
6
3 4
6
1 2
1 5
35 6 3 5 8
Alle Maße in cm
13

Bild 24 : Stahlbetonquerschnitt Q2

92
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

9.2 Stahlbeton-T-Querschnitt Q2

Der Querschnitt mit allen erforderlichen Angaben ist im Bild 24 dargestellt. Die Datendatei hat den Namen
Q2_C35.QUW und ist im Unterordner QUW-Dateien zu finden.
Dieser Querschnitt wird in Kap. 9.5 auch dazu verwendet, die Eingabe eines Sonderbetons (s. Kap. 6, Nr. 4 und
Nr. 4.1) zu zeigen. Deshalb wird hier bei diesem Beispiel das Ergebnis der Approximation des Beton-
Werkstoffverhaltens ausgegeben (Steuerzahl LWGS=1, s. Kap. 6, Nr. 2), um einen Vergleich mit dem Ergebnis
in Kap. 9.5 zu bekommen.

Die Nummerierung der Eckpunkte des Querschnitts erfolgt fortlaufend im Uhrzeigersinn, beginnend an der linken
unteren Ecke mit Punkt 1. Die Bewehrungen sind von links nach rechts und von unten nach oben
durchnummeriert.
Bei diesem Beispiel ist die Datendatei formatfrei erstellt worden. Dabei sind die Zahlen nur durch ein Komma
getrennt und müssen nicht an einer bestimmten Stelle stehen, wie bei einer formatgebundenen Eingabe. Diese
Form der Datendatei-Erstellung bietet sich bei der Verwendung eines Editors an.

STAHLBETONQUERSCHNITT Q2 My=1491kNm DIN2011


8,10,0,0,2,0,1,
-0.065,1.6,-0.065,0.15,-0.175,0.12,-0.175,0.,
0.175,0.,0.175,0.12,0.065,0.15,0.065,1.6,
3545.,1,

-0.03,1.55,28.,0.03,1.55,28.,
-0.03,1.49,28.,0.03,1.49,28.,
-0.03,1.43,28.,0.03,1.43,28.,
-0.15,0.10,12.,0.15,0.10,12.,
-0.15,0.03,12.,0.15,0.03,12.,

2.e8,5.e5,5.25e5,

0,0,0,
1491.3,
-1,0,0,
1491.3,45.,
-1,0,0,
1491.3,75.,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q2_C35 einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben sind die
gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q2_C35.ERG ist im Unterordner...\Beispiele\ERG zu finden.

Aufgrund der Eingabe LWGS = 1 wird bei diesem Beispiel das Ergebnis der Polynomapproximation des
Betonverhaltens zu Beginn der Ergebnisausgabe angegeben. Im Folgenden werden die ersten vier Seiten der
Ergebnisausgabe aufgeführt. Es beginnt mit der Auflistung der verwendeten Vorwerte, die aufgrund der
eingegebenen Betonfestigkeitsklasse aus im Programm voreingestellten Werten entnommen werden. Dann folgt
die tabellarische Ausgabe der Dehnungen mit den zugehörenden Spannungen im Original (SIG(I)) Gl. (4.1) und
als Polynomwert Gl. (4.2), sowie den prozentualen Abweichungen zwischen Original und Polynomwert. Am
Ende der Tabelle stehen die berechneten Polynomkoeffizienten. In den vorgegebenen Zwangspunkten werden die
Originalwerte exakt approximiert. Die im Tabellenkopf verwendeten Bezeichnungen entsprechen denen in den
Normen. Der Wert „alfa,i“ ist der Kehrwert von „FAKTOR“. Die Zusammenhänge zwischen den Größen sind in
den Kap. 4.2 und 4.3 beschrieben.

93
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Benutzeranleitung QUERWERT Kassel
„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

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Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:05:44
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

STAHLBETONQUERSCHNITT Q2 My=1491kNm DIN2011

POLYNOMAPPROXIMATION FÜR WERKSTOFFGESETZ DER FORM GRASSER-HYPERBEL


==================================================================
Konstanten des Werkstoffgesetzes für Klasse C 35/ 45 MN/m**2
fck = 35.00 alfa,E = 1.00 Ec0m = 35.78 EPSc1 = 2.250
fcm = 43.00 Faktor = 1.050 Ecm = 34.08 EPSc1u = 3.500
fc = 43.00 alfa,i = 0.952 Ec = 34.08 1+phi = 1.000

I EPS(I) SIG(I) POLYNOM ABWEICHUNG in 0/0

1 Z 0.000E+00 0.000E+00 0.000E+00 0.000E+00


2 Z 1.000E-01 8.170E-02 8.170E-02 0.000E+00
3 2.000E-01 1.603E-01 1.603E-01 5.873E-03
4 3.000E-01 2.359E-01 2.358E-01 1.042E-02
5 4.000E-01 3.082E-01 3.082E-01 1.379E-02
6 5.000E-01 3.774E-01 3.773E-01 1.605E-02
7 6.000E-01 4.433E-01 4.432E-01 1.737E-02
8 7.000E-01 5.058E-01 5.057E-01 1.784E-02
9 8.000E-01 5.649E-01 5.648E-01 1.762E-02
10 9.000E-01 6.206E-01 6.205E-01 1.679E-02
11 1.000E+00 6.728E-01 6.727E-01 1.549E-02
12 1.100E+00 7.214E-01 7.213E-01 1.380E-02
13 1.200E+00 7.663E-01 7.662E-01 1.187E-02
14 1.300E+00 8.075E-01 8.074E-01 9.787E-03
15 1.400E+00 8.450E-01 8.449E-01 7.661E-03
16 1.500E+00 8.785E-01 8.785E-01 5.556E-03
17 1.600E+00 9.082E-01 9.082E-01 3.629E-03
18 1.700E+00 9.339E-01 9.338E-01 1.940E-03
19 1.800E+00 9.554E-01 9.554E-01 5.677E-04
20 1.900E+00 9.729E-01 9.729E-01 -4.105E-04
21 2.000E+00 9.861E-01 9.861E-01 -9.551E-04
22 2.100E+00 9.950E-01 9.950E-01 -9.645E-04
23 2.200E+00 9.994E-01 9.994E-01 -4.592E-04
24 Z 2.250E+00 1.000E+00 1.000E+00 5.960E-06
25 2.300E+00 9.994E-01 9.994E-01 6.023E-04
26 2.400E+00 9.949E-01 9.948E-01 2.187E-03
27 2.500E+00 9.856E-01 9.856E-01 4.233E-03
28 2.600E+00 9.716E-01 9.715E-01 6.693E-03
29 2.700E+00 9.528E-01 9.527E-01 9.365E-03
30 2.800E+00 9.290E-01 9.288E-01 1.202E-02
31 2.900E+00 9.001E-01 9.000E-01 1.431E-02
32 3.000E+00 8.661E-01 8.659E-01 1.571E-02
33 3.100E+00 8.268E-01 8.267E-01 1.549E-02
34 3.200E+00 7.822E-01 7.821E-01 1.254E-02
35 3.300E+00 7.320E-01 7.320E-01 5.268E-03
36 3.400E+00 6.763E-01 6.763E-01 -8.875E-03
37 3.500E+00 6.148E-01 6.150E-01 -3.384E-02

(Zwangspunkte sind mit Z gekennzeichnet , Anzahl = 3 )

EINHEITSKOEFFIZIENTEN DER FUNKTION S = A1 + A2*E + A3*E^2 + A4*E^3 ...

Koeffizient der Basisfunktion NR. 1 ... 0.0000000E+00


Koeffizient der Basisfunktion NR. 2 ... 8.3217740E-01
Koeffizient der Basisfunktion NR. 3 ... -1.5097386E-01
Koeffizient der Basisfunktion NR. 4 ... -7.7563222E-03
Koeffizient der Basisfunktion NR. 5 ... -7.7040627E-04

94
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Benutzeranleitung QUERWERT Kassel
„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Um die Genauigkeit der Polynomapproximation zu zeigen, wird auf der folgenden Seite 2 das Ergebnis einer
Integration des Spannungsverlaufs von vorgegebener Formel (SIGMA) und approximiertem Polynom angegeben:


Fläche = (Sigma Gl.4.1 oder Polynom Gl.4.2) d .
0
Außerdem wird die prozentuale Abweichung der Fläche des Polynoms von der SIGMA-Fläche angegeben.

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Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:05:44
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

STAHLBETONQUERSCHNITT Q2 My=1491kNm DIN2011

VERGLEICH DER FLÄCHENBERECHNUNG FÜR KLASSE C 35/ 45 MN/m**2


=============================================================

I EPS(I) Fläche SIGMA Fläche POLYNOM Abweichung in 0/0

1 0.000E+00 0.000E+00 0.000E+00 0.000E+00


2 1.000E-01 4.110E-03 4.110E-03 -2.345E-03
3 2.000E-01 1.624E-02 1.624E-02 1.939E-03
4 3.000E-01 3.608E-02 3.607E-02 5.494E-03
5 4.000E-01 6.331E-02 6.330E-02 8.427E-03
6 5.000E-01 9.762E-02 9.761E-02 1.073E-02
7 6.000E-01 1.387E-01 1.387E-01 1.252E-02
8 7.000E-01 1.862E-01 1.861E-01 1.386E-02
9 8.000E-01 2.397E-01 2.397E-01 1.473E-02
10 9.000E-01 2.990E-01 2.990E-01 1.524E-02
11 1.000E+00 3.637E-01 3.637E-01 1.540E-02
12 1.100E+00 4.335E-01 4.334E-01 1.527E-02
13 1.200E+00 5.079E-01 5.078E-01 1.492E-02
14 1.300E+00 5.866E-01 5.865E-01 1.437E-02
15 1.400E+00 6.693E-01 6.692E-01 1.367E-02
16 1.500E+00 7.555E-01 7.554E-01 1.285E-02
17 1.600E+00 8.448E-01 8.447E-01 1.196E-02
18 1.700E+00 9.370E-01 9.369E-01 1.108E-02
19 1.800E+00 1.031E+00 1.031E+00 1.016E-02
20 1.900E+00 1.128E+00 1.128E+00 9.322E-03
21 2.000E+00 1.226E+00 1.226E+00 8.509E-03
22 2.100E+00 1.325E+00 1.325E+00 7.782E-03
23 2.200E+00 1.425E+00 1.425E+00 7.221E-03
24 2.250E+00 1.475E+00 1.475E+00 6.952E-03
25 2.300E+00 1.525E+00 1.525E+00 6.724E-03
26 2.400E+00 1.624E+00 1.624E+00 6.392E-03
27 2.500E+00 1.724E+00 1.723E+00 6.190E-03
28 2.600E+00 1.821E+00 1.821E+00 6.178E-03
29 2.700E+00 1.918E+00 1.918E+00 6.260E-03
30 2.800E+00 2.012E+00 2.012E+00 6.447E-03
31 2.900E+00 2.103E+00 2.103E+00 6.790E-03
32 3.000E+00 2.192E+00 2.192E+00 7.104E-03
33 3.100E+00 2.276E+00 2.276E+00 7.415E-03
34 3.200E+00 2.357E+00 2.357E+00 7.678E-03
35 3.300E+00 2.433E+00 2.432E+00 7.704E-03
36 3.400E+00 2.503E+00 2.503E+00 7.458E-03
37 3.500E+00 2.568E+00 2.568E+00 6.741E-03

95
Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder, Fachgebiet Massivbau, Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen Universität
Benutzeranleitung QUERWERT Kassel
„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Die folgenden Seiten 3 und 4 zeigen das Ergebnis der Polynomapproximation für das Parabel-Rechteck-
Diagramm. Der formale Aufbau der Ergebnisausgabe ist der gleiche wie für die beiden vorstehenden Seiten
bereits beschrieben. In der Spalte SIG(I) stehen die Vorgabewerte Gl. (4.3). Die Polynomwerte werden mit
Gl. (4.4) berechnet.

Uni Kassel - FB14 Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen SEITE 3


Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:05:44
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

STAHLBETONQUERSCHNITT Q2 My=1491kNm DIN2011

POLYNOMAPPROXIMATION FÜR WERKSTOFFGESETZ DER FORM PARABEL-RECHTECK


==================================================================

Konstanten des Werkstoffgesetzes für Klasse C 35/ 45 MN/m**2


fc = 1.00 EPSc2 = 2.00 EPSc2u = 3.50 n = 2.00 d = 1.00

I EPS(I) SIG(I) POLYNOM ABWEICHUNG in 0/0

1 Z 0.000E+00 0.000E+00 0.000E+00 0.000E+00


2 Z 1.000E-01 9.750E-02 9.750E-02 -7.642E-06
3 2.000E-01 1.900E-01 1.902E-01 -1.044E-01
4 3.000E-01 2.775E-01 2.780E-01 -1.640E-01
5 4.000E-01 3.600E-01 3.607E-01 -1.824E-01
6 5.000E-01 4.375E-01 4.382E-01 -1.634E-01
7 6.000E-01 5.100E-01 5.106E-01 -1.117E-01
8 7.000E-01 5.775E-01 5.777E-01 -3.208E-02
9 8.000E-01 6.400E-01 6.396E-01 6.974E-02
10 9.000E-01 6.975E-01 6.962E-01 1.874E-01
11 1.000E+00 7.500E-01 7.476E-01 3.138E-01
12 1.100E+00 7.975E-01 7.940E-01 4.407E-01
13 1.200E+00 8.400E-01 8.353E-01 5.588E-01
14 1.300E+00 8.775E-01 8.717E-01 6.573E-01
15 1.400E+00 9.100E-01 9.034E-01 7.239E-01
16 1.500E+00 9.375E-01 9.305E-01 7.442E-01
17 1.600E+00 9.600E-01 9.533E-01 7.014E-01
18 1.700E+00 9.775E-01 9.719E-01 5.759E-01
19 1.800E+00 9.900E-01 9.866E-01 3.445E-01
20 1.900E+00 9.975E-01 9.977E-01 -2.061E-02
21 2.000E+00 1.000E+00 1.006E+00 -5.525E-01
22 2.100E+00 1.000E+00 1.010E+00 -1.038E+00
23 2.200E+00 1.000E+00 1.013E+00 -1.264E+00
24 2.300E+00 1.000E+00 1.013E+00 -1.268E+00
25 2.400E+00 1.000E+00 1.011E+00 -1.091E+00
26 2.500E+00 1.000E+00 1.008E+00 -7.783E-01
27 2.600E+00 1.000E+00 1.004E+00 -3.755E-01
28 2.700E+00 1.000E+00 9.993E-01 6.806E-02
29 2.800E+00 1.000E+00 9.950E-01 5.006E-01
30 2.900E+00 1.000E+00 9.913E-01 8.677E-01
31 3.000E+00 1.000E+00 9.889E-01 1.112E+00
32 3.100E+00 1.000E+00 9.883E-01 1.175E+00
33 3.200E+00 1.000E+00 9.901E-01 9.924E-01
34 3.300E+00 1.000E+00 9.950E-01 5.008E-01
35 3.400E+00 1.000E+00 1.004E+00 -3.679E-01
36 3.500E+00 1.000E+00 1.017E+00 -1.684E+00

(Zwangspunkte sind mit Z gekennzeichnet , Anzahl = 2 )

EINHEITSKOEFFIZIENTEN DER FUNKTION S = A1 + A2*E + A3*E^2 + A4*E^3 ...

Koeffizient der Basisfunktion NR. 1 ... 0.0000000E+00


Koeffizient der Basisfunktion NR. 2 ... 9.9847513E-01
Koeffizient der Basisfunktion NR. 3 ... -2.3186760E-01
Koeffizient der Basisfunktion NR. 4 ... -2.9928159E-02
Koeffizient der Basisfunktion NR. 5 ... 1.0966925E-02

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Uni Kassel - FB14 Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen SEITE 4


Fachgebiet Massivbau - Dr.-Ing. Friedrich-Karl Röder DATUM 25.09.2022
G Z T und Verformungszustand , Querschnittswerte 190911 ZEIT 14:05:44
UniKassel FB14 Massivbau QUERWERT-12.0 220925 (Freeware)

STAHLBETONQUERSCHNITT Q2 My=1491kNm DIN2011

VERGLEICH DER FLÄCHENBERECHNUNG FÜR KLASSE C 35/ 45 MN/m**2


=============================================================

I EPS(I) Fläche SIGMA Fläche POLYNOM Abweichung in 0/0

1 0.000E+00 0.000E+00 0.000E+00 0.000E+00


2 1.000E-01 4.917E-03 4.914E-03 4.692E-02
3 2.000E-01 1.933E-02 1.934E-02 -3.406E-02
4 3.000E-01 4.275E-02 4.279E-02 -9.193E-02
5 4.000E-01 7.467E-02 7.476E-02 -1.282E-01
6 5.000E-01 1.146E-01 1.147E-01 -1.447E-01
7 6.000E-01 1.620E-01 1.622E-01 -1.432E-01
8 7.000E-01 2.164E-01 2.167E-01 -1.256E-01
9 8.000E-01 2.773E-01 2.776E-01 -9.402E-02
10 9.000E-01 3.443E-01 3.444E-01 -5.078E-02
11 1.000E+00 4.167E-01 4.167E-01 1.667E-03
12 1.100E+00 4.941E-01 4.938E-01 6.067E-02
13 1.200E+00 5.760E-01 5.753E-01 1.234E-01
14 1.300E+00 6.619E-01 6.607E-01 1.866E-01
15 1.400E+00 7.513E-01 7.495E-01 2.470E-01
16 1.500E+00 8.438E-01 8.412E-01 3.008E-01
17 1.600E+00 9.387E-01 9.354E-01 3.441E-01
18 1.700E+00 1.036E+00 1.032E+00 3.724E-01
19 1.800E+00 1.134E+00 1.130E+00 3.809E-01
20 1.900E+00 1.233E+00 1.229E+00 3.642E-01
21 2.000E+00 1.333E+00 1.329E+00 3.166E-01
22 2.100E+00 1.433E+00 1.430E+00 2.374E-01
23 2.200E+00 1.533E+00 1.531E+00 1.455E-01
24 2.300E+00 1.633E+00 1.632E+00 5.808E-02
25 2.400E+00 1.733E+00 1.734E+00 -1.407E-02
26 2.500E+00 1.833E+00 1.835E+00 -6.482E-02
27 2.600E+00 1.933E+00 1.935E+00 -9.158E-02
28 2.700E+00 2.033E+00 2.035E+00 -9.471E-02
29 2.800E+00 2.133E+00 2.135E+00 -7.680E-02
30 2.900E+00 2.233E+00 2.234E+00 -4.237E-02
31 3.000E+00 2.333E+00 2.333E+00 2.401E-03
32 3.100E+00 2.433E+00 2.432E+00 5.004E-02
33 3.200E+00 2.533E+00 2.531E+00 9.173E-02
34 3.300E+00 2.633E+00 2.630E+00 1.177E-01
35 3.400E+00 2.733E+00 2.730E+00 1.171E-01
36 3.500E+00 2.833E+00 2.831E+00 7.815E-02

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9.3 Hohlkastenquerschnitt

Der Querschnitt mit allen erforderlichen Angaben ist im Bild 25 dargestellt. Die Datendatei hat den Namen
HK.QUW und ist im Unterordner ...\Beispiele\QUW zu finden.
Da die durchzuführenden Flächenintegrationen durch Konturintegrationen, wie in Kap. 5.1 beschrieben, ersetzt
werden, muss bei der Nummerierung der Querschnittspunkte der Umlaufsinn beachtet werden. Wird die Kontur
im mathematisch positiven Sinn (hier im Uhrzeigersinn) umlaufen, so ergibt sich ein positiver Wert. Ist der
Umlaufsinn in entgegengesetzter Richtung, so wird der Wert negativ.
Die Nummerierung der Eckpunkte des Querschnitts erfolgt deshalb für die Außenkante fortlaufend im Uhr-
zeigersinn, beginnend an der linken unteren Ecke mit Punkt 1 und wieder endend an der linken unteren Ecke mit
Punkt 5. Die Nummerierung der Innenkante beginnt mit Punkt 6 und wird dann entgegen dem Uhrzeigersinn
fortlaufend bis zum Punkt 10, der mit Punkt 6 identisch ist, fortgeführt. Die Nummerierung endet mit Punkt 10.
Programmintern wird noch ein Punkt 11 eingeführt, der dem Anfangspunkt 1 entspricht, um die Kontur zu
schließen. Für die Berechnung wird also das innere Rechteck vom äußeren abgezogen. Die Schnittlinie 5-6
verläuft in umgekehrter Richtung 10-11 ( 1), so dass sich für diese beiden Linien die Rechenwerte gegeneinander
aufheben.
Die Bewehrungen sind von links nach rechts und von unten nach oben durchnummeriert. Wegen der besseren
Übersichtlichkeit sind nur die Nummern der Eckstäbe angegeben.

2 150 3
5
6 Hohlkasten
y
12 20 h = 200 cm, b = 150 cm, t = 25 cm
25
9 8 Beton C40/50
Teilsicherheitsbeiwert γC = 1,5
Langzeiteinfluss : αcc = 0,85
fcd = 0,85∙40/1,5 = 22,7 N/mm2
fcm /C = (40+8)/1,5 = 32 N/mm2

Betonstahl B500
unten 11 Ø25 (Nr. 1-11)
200 oben 9 Ø20 (Nr. 12-20)
Es = 200000 N/mm2
fyk = 500 N/mm2
ftk,cal = 525 N/mm2
25 Teilsicherheitsbeiwert γS = 1,15

Einwirkende Schnittgrößen
Lastfall 0:
10 My,Ed = 12,0 MNm ; Mz,Ed = 0
6 7 Ned = –9,5 MN (zentrische Druckkraft)
Angriffspunkt ist der Schwerpunkt
1 11 mit yS = 0. , zS = 1,0m
6 Lastfälle 1 - 2:
My,Ed = 12,0 MNm ; Mz,Ed = 0
1 5 4
10 Ned = –9,5 MN (Druckkraft) mit dem
6 Angriffspunkt jeweils 10 cm in +y- und ±z-
Alle Maße in cm Richtung vom Schwerpunkt entfernt. Durch
die exzentrisch angreifende Normalkraft
z werden vom Programm automatisch Versatz-
momente My und Mz berücksichtigt.

Bild 25 : Hohlkastenquerschnitt

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Mit diesen Daten ist die folgende Eingabedatei erstellt worden. Als Krafteinheit ist „MN“ gewählt worden.

Hohlkastenquerschnitt h=200 b=150 t=25 cm C40/50


10,20,0,0,1,0,0,
-0.75,2.0,-0.75,0.,0.75,0.,0.75,2.0,
-0.75,2.0,-0.50,1.75,0.50,1.75,0.50,0.25,
-0.50,0.25,-0.50,1.75
4050.,1,

-0.65,1.94,25.,-0.52,1.94,25.,
-0.39,1.94,25.,-0.26,1.94,25.,
-0.13,1.94,25.,0.,1.94,25.,
0.13,1.94,25.,0.26,1.94,25.,
0.39,1.94,25.,0.52,1.94,25.,
0.65,1.94,25.,-0.65,0.06,20.,
-0.49,0.06,20.,-0.33,0.06,20.,
-0.17,0.06,20.,0.,0.06,20.,
0.17,0.06,20.,0.33,0.06,20.,
0.49,0.06,20.,0.65,0.06,20.,

2.e5,500.,525.,
0.00175,0.001,
0,0,0,0,
12.,0.,-9.5,0.,0.,0,
-1,0,0,0,
12.,0.,-9.5,+0.1,1.1,1,
-1,0,0,0,
12.,0.,-9.5,+0.1,0.9,1,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname HK einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben sind die
gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei HK.ERG ist ebenfalls im Unterordner ...\Beispiele\ERG zu finden.

Wird der innere viereckige Bereich durch einen Kreis ersetzt, so sind die ersten fünf Datenzeilen wie folgt zu
ersetzen:
Hohlkastenquerschnitt h=200 b=150 t=25cm C40/50 Kreisloch 16 Ecken
22 20 0 0 1 0 0
-0.750 2.000 -0.750 0.000 0.750 0.000 0.750 2.000
-0.750 2.000 -0.354 1.354 -0.191 1.462 0.000 1.500
0.191 1.462 0.354 1.354 0.462 1.191 0.500 1.000
0.462 0.809 0.354 0.646 0.191 0.538 0.000 0.500
-0.191 0.538 -0.354 0.646 -0.462 0.809 -0.500 1.000
-0.462 1.191 -0.354 1.354
Die zugehörende Datendatei heißt HK_kr16.QUW und ist im Unterordner ...\Beispiele\QUW zu finden. Diese
Daten sind mit dem Eingabeprogramm QUWEIN erstellt worden. Nähere Angaben hierzu stehen auf S. 67.

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9.4 Beispiele für die Eingabe einer Torsionsbewehrung

Für das Beispiel Q1 ist im Folgenden die Eingabe einer Torsionsbewehrung angegeben. Die maßgebende
Steuergröße heißt NTOB, siehe Kap. 6, Nr. 1 . Die Eingabeparameter sind im Kap. 6, Nr. 9, beschrieben.

Zuerst wird der Fall einer für den Querschnitt einheitlichen Torsionsbewehrung mit Bügeln d = 10 mm im
Abstand 25 cm und Längsbewehrung d = 8 mm im Abstand 15 cm jeweils für Obergurt, Steg und Untergurt
behandelt.
Es ergibt sich die folgende Eingabedatei, die unter dem Namen Q1_C45_NTOB=1.QUW im Unterordner
...\Beispiele\QUW gespeichert ist. Die gegenüber der Datei Q1_C45_EN.QUW geänderten Datenzeilen sind
durch Pfeile markiert:

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011 Torsionsbewehrung


12 8 26 0 2 1 0 NTOB=1
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 0.23
-0.275 0.15 -0.275 0. 0.275 0. 0.275 0.15
0.075 0.23 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
4555. 1

-0.23 1.96 14. 0.23 1.96 14.


-0.23 1.84 14. 0.23 1.84 14.
-0.23 0.12 20. 0.23 0.12 20.
-0.23 0.04 20. 0.23 0.04 20.

2. E8 5. E5 5.25 E5
-0.189 1.945 0.93 78.4 -0.147 1.945 0.93 78.4
-0.105 1.945 0.93 78.4 -0.063 1.945 0.93 78.4
-0.021 1.945 0.93 78.4 0.021 1.945 0.93 78.4
0.063 1.945 0.93 78.4 0.105 1.945 0.93 78.4
0.147 1.945 0.93 78.4 0.189 1.945 0.93 78.4
-0.189 1.903 0.93 78.4 -0.147 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.903 0.93 78.4 -0.063 1.903 0.93 78.4
-0.021 1.903 0.93 78.4 0.021 1.903 0.93 78.4
0.063 1.903 0.93 78.4 0.105 1.903 0.93 78.4
0.147 1.903 0.93 78.4 0.189 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.861 0.93 78.4 -0.063 1.861 0.93 78.4
-0.021 1.861 0.93 78.4 0.021 1.861 0.93 78.4
0.063 1.861 0.93 78.4 0.105 1.861 0.93 78.4

1.95 E8 1.522 E6 1.77 E6


Zusatzzeile
10. 0.250 8. 0.150 0.025 0. 0.
Torsionsbewehrung
0.00175,0.001,
-1,0,0,
3937.3,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q1_C45_NTOB=1 einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben
sind die gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Als ein Ergebnis der Berechnungen werden im linken Ausgabefenster der Querschnitt mit Bewehrungen, der
ermittelte Betondruckkörper und zusätzlich auch die Lage des aus den Bügeln und Längsstäben bestehenden
Bewehrungskorbes der Torsionsbewehrung dargestellt. (siehe Bild 26, S. 103)
Die zugehörende Ergebnisdatei Q1_C45_NTOB=1.ERG ist ebenfalls im Unterordner
...\Beispiele\ERG gespeichert.

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Nun wird der Fall einer für den Querschnitt uneinheitlichen Torsionsbewehrung behandelt. Im Obergurt liegen
Bügel d = 10 mm im Abstand 25 cm und Längsbewehrung d = 8 mm im Abstand 15 cm, im Steg Bügel und
Längsbewehrung jeweils d = 10 mm im Abstand 25 cm und im Untergurt Bügel d = 10 mm im Abstand 25 cm
und Längsbewehrung d = 8 mm im Abstand 15 cm.
Es ergibt sich die folgende Eingabedatei mit Namen Q1_C45_NTOB=2.QUW, gespeichert im Unterordner
...\Beispiele\QUW. Die gegenüber der Datei Q1_C45_EN.QUW geänderten Datenzeilen sind durch Pfeile
markiert:

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011 Torsionsbewehrung


12 8 26 0 2 2 0 NTOB=2
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 0.23
-0.275 0.15 -0.275 0. 0.275 0. 0.275 0.15
0.075 0.23 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
4555. 1

-0.23 1.96 14. 0.23 1.96 14.


-0.23 1.84 14. 0.23 1.84 14.
-0.23 0.12 20. 0.23 0.12 20.
-0.23 0.04 20. 0.23 0.04 20.

2. E8 5. E5 5.25 E5
-0.189 1.945 0.93 78.4 -0.147 1.945 0.93 78.4
-0.105 1.945 0.93 78.4 -0.063 1.945 0.93 78.4
-0.021 1.945 0.93 78.4 0.021 1.945 0.93 78.4
0.063 1.945 0.93 78.4 0.105 1.945 0.93 78.4
0.147 1.945 0.93 78.4 0.189 1.945 0.93 78.4
-0.189 1.903 0.93 78.4 -0.147 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.903 0.93 78.4 -0.063 1.903 0.93 78.4
-0.021 1.903 0.93 78.4 0.021 1.903 0.93 78.4
0.063 1.903 0.93 78.4 0.105 1.903 0.93 78.4
0.147 1.903 0.93 78.4 0.189 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.861 0.93 78.4 -0.063 1.861 0.93 78.4
-0.021 1.861 0.93 78.4 0.021 1.861 0.93 78.4
0.063 1.861 0.93 78.4 0.105 1.861 0.93 78.4

1.95 E8 1.522 E6 1.77 E6


10. 0.250 8. 0.150 0.025 2 Zusatzzeilen
10. 0.250 10. 0.250 10. 0.250 8. 0.150 Torsionsbewehrung
0.00175,0.001,
-1,0,0,
3937.3,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q1_C45_NTOB=2 einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben
sind die gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q1_C45_NTOB=2.ERG ist im Unterordner…...\Beispiele\ERG gespeichert.

Variante a:
Im Obergurt und Untergurt besteht die Torsionslängsbewehrung aus jeweils 8 Stäben d = 8 mm.
Die beiden Datenzeilen lauten dann:

10. 0.250 8. 8. 0.025


10. 0.250 10. 0.250 10. 0.250 8. 8.

Beim Ergebnisausdruck wird für die Längsbewehrung dann ein Stababstand angegeben, der aus dem Quotienten
Umfang des Bewehrungskorbes Uki geteilt durch die Stabanzahl ermittelt wird.
Die zugehörende Datendatei ist unter dem Namen Q1_C45_NTOB=2a.QUW und die zugehörende Ergebnisdatei
unter Q1_C45_NTOB=2a.ERG in den entsprechenden Unterordnern zu finden.

101
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Im Falle der Eingabe einer Torsionsbewehrung wird das Ergebnis der Berechnungen mit den im Kap. 5.2.2.4
angegebenen Formeln wie folgt ausgegeben:

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011 Torsionsbewehrung

TORSIONSSTEIFIGKEIT DES BEWEHRUNGSKORBES AUS BÜGELN UND LÄNGSEISEN


------------------------------------------------------------------
Vorwerte: Elastizitätsmodul der Bewehrung Es = 2.000E+08 [kN/m^2]
und des Betons Ec = 2.419E+07 [kN/m^2]
Verhältnis n=Es/Ec = 8.27

OBERGURT STEG UNTERGURT


Bügel:d=10.;a=25.0 Bügel:d=10.;a=25.0 Bügel:d=10.;a=25.0 [mm;cm]
Längs:d= 8.;a=15.0 Längs:d= 8.;a=15.0 Längs:d= 8.;a=15.0 [mm;cm]
tef1 = 0.078000 tef2 = 0.075000 tef3 = 0.078000 [m]
Ak1 = 0.060386 Ak2 = 0.138384 Ak3 = 0.060992 [m^2]
Uk1 = 1.139153 Uk2 = 3.988000 Uk3 = 1.192207 [m]

+++++ Berechnung nach COLLINS +++++


- mit dehnstarren Betondruckstreben unter 45grad:
GID1 = 4.15441E+02 GID2 = 6.23219E+02 GID3 = 4.04968E+02 [kNm^2]
Summe der Einzelsteifigkeiten GID = 1.44363E+03 [kNm^2]

+++++ Berechnung nach LEONHARDT +++++


- mit dehnsteifen Betondruckstreben unter 45grad:
GID1 = 3.88514E+02 GID2 = 5.81328E+02 GID3 = 3.78719E+02 [kNm^2]
Summe der Einzelsteifigkeiten GID = 1.34856E+03 [kNm^2]
- mit dehnstarren Betondruckstreben unter 45grad:
GID1 = 4.15225E+02 GID2 = 6.22895E+02 GID3 = 4.04757E+02 [kNm^2]
Summe der Einzelsteifigkeiten GID = 1.44288E+03 [kNm^2]

+++++ Anmerkung +++++


Bei Berücksichtigung des Bewehrungskorbes
für die gesamte Torsionssteifigkeit des Querschnitts
wird der kleinste Wert GID = 1.34856E+03 [kNm^2] verwendet.

Summe der Torsionssteifigkeiten aus Betondruckkörper und Bewehrungskorb


***********************************************************************
- Beton mit Sekantenmodul : GID = 2.22920E+04 [kNm^2]
- Beton mit Tangentenmodul: GID = 2.08849E+04 [kNm^2]

„tefi“ ist die Dicke der Betondruckstrebe.


„Aki“ ist die Fläche, die von den Verbindungslinien der Längsbewehrungsmittelpunkte umschlossen wird.
„Uki“ ist der Umfang der Fläche „Aki“.

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Bild 26 : Bild des Querschnitts mit berechnetem Betondruckkörper und


Lage des Bewehrungskorbes für Torsion (hier Beispiel Q1, Lastfall 0)
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9.5 Beispiele für eine Eingabe der Daten eines Sonderbetons

Als Beispiel für die Eingabe eines Sonderbetons ist das Beispiel Q2 gewählt worden. Die maßgebende
Steuergröße heißt BN, siehe Kap. 6, Nr. 4. Die Eingabeparameter sind im Kap. 6, Nr. 4.1, beschrieben.

Wenn die Form des Betonverhaltens den Angaben gemäß DIN EN 1992-1-1:2011-01, DIN 1045-1:2008-08 oder
DIN 1045:1988 entspricht, so sind die charakteristischen Betonwerte und die Grenzrandverzerrungen für diesen
Sonderbeton anzugeben. Die benötigten Koeffizienten werden dann vom Programm ermittelt. Um eine
Kontrollmöglichkeit zu haben, werden die Daten des beim Beispiel Q2 verwendeten C35/45 als „Sonderbeton“
eingegeben. Zusätzlich wird die Steuergröße LWGS gleich eins (s. Kap. 6, Nr. 2) gesetzt, um die Ermittlung der
Koeffizienten zu zeigen. Es ergibt sich die folgende Eingabedatei, die unter dem Namen Q2_Cneg_VS=0.QUW
im Unterordner ...\Beispiele\QUW gespeichert ist. Die gegenüber der Datei Q2_C35.QUW geänderten
Datenzeilen sind durch Pfeile markiert:

STAHLBETONQUERSCHNITT Q2 My=1491kNm DIN2011 Sonderbeton VS=0


8,10,0,0,2,0,1, LWGS=1
-0.065,1.6,-0.065,0.15,-0.175,0.12,-0.175,0.,
0.175,0.,0.175,0.12,0.065,0.15,0.065,1.6, BN negativ
-1001.,1,
35.,43.,34.08,2.,0.,0.,0.,0., Zusätzliche Zeile mit Kenndaten
+0.025,-0.002,-0.0035,+0.025,-0.00225,-0.0035, Zeile mit Grenzrandverzerrungen

-0.03,1.55,28.,0.03,1.55,28.,
-0.03,1.49,28.,0.03,1.49,28.,
-0.03,1.43,28.,0.03,1.43,28.,
-0.15,0.10,12.,0.15,0.10,12.,
-0.15,0.03,12.,0.15,0.03,12.,

2.e8,5.e5,5.25e5,

-1,0,0,
1491.3,
Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q2_Cneg_VS=0 einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben
sind die gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q2_Cneg_VS=0.ERG ist im Unterordner ...\Beispiele\ERG gespeichert und kann
mit einem entsprechenden Programm (z.B. Editor) angesehen und ausgedruckt werden.

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Wenn die Form des Betonverhaltens den Angaben gemäß DIN EN 1992-1-1:2011-01, DIN 1045-1:2008-08 oder
DIN 1045:1988 nicht entspricht, so sind zusätzlich zu den charakteristischen Betonwerten und Grenz-
randverzerrungen auch die benötigten Koeffizienten für den Sonderbeton einzugeben. Dies wird über die ebenfalls
einzugebende Variable VS gesteuert. Um eine Kontrollmöglichkeit zu haben, werden die Kenndaten und die
Koeffizienten des beim Beispiel Q2 verwendeten C35/45 als „Sonderbeton“ eingegeben. Es ergibt sich folgende
Eingabedatei mit Namen Q2_Cneg_VS=1.NT2, die im Unterordner ...\Beispiele\QUW gespeichert ist. Die
gegenüber der Datei Q2_C35.QUW geänderten Datenzeilen sind durch Pfeile markiert:

STAHLBETONQUERSCHNITT Q2 My=1491kNm DIN2011 Sonderbeton VS=1


8,10,0,0,2,0,0,
-0.065,1.6,-0.065,0.15,-0.175,0.12,-0.175,0.,
0.175,0.,0.175,0.12,0.065,0.15,0.065,1.6,
-1001.,1,
35.,43.,34.08,2.,0.,0.,0.,1., -Zeile mit Kenndaten und VS=1
0.9984751300,-0.2318676000,-0.02992815900,+0.01096692500, -Koeffizienten für Grenzzustand
0.8322460700,-0.1510177100,-0.007757204100,-0.0007673798800 -Koeffizienten Verformungszustand
+0.025,-0.002,-0.0035,+0.025,-0.00225,-0.0035, -Zeile mit Grenzrandverzerrungen

-0.03,1.55,28.,0.03,1.55,28.,
-0.03,1.49,28.,0.03,1.49,28.,
-0.03,1.43,28.,0.03,1.43,28.,
-0.15,0.10,12.,0.15,0.10,12.,
-0.15,0.03,12.,0.15,0.03,12.,

2.e8,5.e5,5.25e5,

-1,0,0,
1491.3,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q2_Cneg_VS=1 einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben
sind die gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q2_Cneg_VS=1.ERG ist im Unterordner ...\Beispiele\ERG gespeichert und kann
mit einem entsprechenden Programm (z.B. Editor) angesehen und ausgedruckt werden.

Für die Beispiele Q2_C35, Q2_Cneg_VS=0 und Q2_Cneg_VS=1 ergeben sich bis auf geringfügige
Rundungsfehler die gleichen Ergebnisse.

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9.6 Beispiel für ein Betonverhalten mit Kriecheinfluss

Das Beispiel Q1 ist auch für eine rechnerische Berücksichtigung des Kriechvorgangs beim Beton berechnet
worden. Die maßgebende Steuergröße heißt PHIEF, siehe Kap. 6, Nr. 4. Diese Zahl muss bei formatgebundener
Eingabe in Spalte 41 bis 45 stehen.

Spannbetonquerschnitt Q1 My=3937 kNm DIN2011 Betonkriechen


12 8 26 0 2 0 0
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 1.33
-0.275 1.25 -0.275 1.10 0.275 1.10 0.275 1.25
0.075 1.33 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
-0.275 2.0 -0.275 1.80 -0.075 1.79 -0.075 0.23
-0.275 0.15 -0.275 0. 0.275 0. 0.275 0.15
0.075 0.23 0.075 1.79 0.275 1.80 0.275 2.0
4555. 1 2.19 PHIEF=2.19

-0.23 1.96 14. 0.23 1.96 14.


-0.23 1.84 14. 0.23 1.84 14.
-0.23 1.22 20. 0.23 1.22 20.
-0.23 1.14 20. 0.23 1.14 20.
-0.23 1.96 0.23 1.96 -0.23 1.84 0.23 1.84
-0.23 0.12 0.23 0.12 -0.23 0.04 0.23 0.04

2. E8 5. E5 5.25 E5

-0.189 1.945 0.93 78.4 -0.147 1.945 0.93 78.4


-0.105 1.945 0.93 78.4 -0.063 1.945 0.93 78.4
-0.021 1.945 0.93 78.4 0.021 1.945 0.93 78.4
0.063 1.945 0.93 78.4 0.105 1.945 0.93 78.4
0.147 1.945 0.93 78.4 0.189 1.945 0.93 78.4
-0.189 1.903 0.93 78.4 -0.147 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.903 0.93 78.4 -0.063 1.903 0.93 78.4
-0.021 1.903 0.93 78.4 0.021 1.903 0.93 78.4
0.063 1.903 0.93 78.4 0.105 1.903 0.93 78.4
0.147 1.903 0.93 78.4 0.189 1.903 0.93 78.4
-0.105 1.861 0.93 78.4 -0.063 1.861 0.93 78.4
-0.021 1.861 0.93 78.4 0.021 1.861 0.93 78.4
0.063 1.861 0.93 78.4 0.105 1.861 0.93 78.4

1.95 E8 1.522 E6 1.77 E6


0.00175,0.001,
-1,0,0,
3937.3,

Nach Aufruf des Programms ist als Dateiname Q1_C45_kri einzugeben. Die weiteren Bildschirmeingaben sind
die gleichen wie im Kap. 8 beschrieben.
Die zugehörende Ergebnisdatei Q1_C45_kri.ERG ist im Unterordner ...\Beispiele\ERG gespeichert.

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9.7 Vorgespannter Stahlbeton-I-Querschnitt Q3 – Torsionswerte

Die im Kap. 5.2.2.2 und 5.2.2.3 beschriebene Vorgehensweise zur Bestimmung der Torsionswerte und des
Schubmittelpunkts wird am Querschnitt Q3 gezeigt. Der folgende Screenshot zeigt den Querschnitt. Im Textfeld
daneben stehen die Querschnittsdaten, Werkstoffangaben und Lastmomente.

Querschnittshöhe : h = 140 cm
Obergurt: Breite 0,5 m, Höhe 0,15 m, Voute 0,1 m
Untergurt: Breite 0,32 m, Höhe 0,25 m, Voute 0,1 m
Steg: Breite 0,11 m, Höhe 0,80 m

Beton C45/55
Teilsicherheitsbeiwert γC = 1,5
Langzeiteinfluss : αcc = 0,85
fcd = 0,85∙45/1,5 = 25,5 N/mm2
fcm /C = (45+8)/1,5 = 35,3 N/mm2

Betonstahl B500
im Obergurt 2 Ø 25, 2 Ø 28, 2 Ø 10
im Untergurt 2 Ø 20, 2 Ø 25, 1 Ø 10
Es = 200000 N/mm2
fyk = 500 N/mm2
ftk,cal = 525 N/mm2
Teilsicherheitsbeiwert γS = 1,15

Spannstahl St 1570/1770
Ap = 93 mm2/Litze
Ep = 195000 N/mm2
fp0,1k = 1522 N/mm2
fpk = 1770 N/mm2
εp0,1k = 7,8 ‰
10 Litzen im Untergurt
σp(0) = 1060 N/mm2
εp(0) = 5,44 ‰
σp,c+s+r = 0,102∙σp(0)
Teilsicherheitsbeiwert γS = 1,15

Biegemomente
Lastfall 0:
My,Ed = 2300 kNm ; Mz,Ed = 0
Lastfall 1:
My,Ed = 2350 kNm ; Mz,Ed = 0
Lastfall 2:
My,Ed = 2400 kNm ; Mz,Ed = 0
Lastfall 3:
My,Ed = 2435 kNm ; Mz,Ed = 0
Lastfall 4:
Bild 27: Querschnitt Q3 (Screenshot aus QUERWERT) My,Ed = 2470 kNm ; Mz,Ed = 0
Lastfall 5:
My,Ed = 2500 kNm ; Mz,Ed = 0

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Es ergibt sich die folgende Eingabedatei mit Namen Q3_LTO=3.QUW, gespeichert im Unterordner
...\Beispiele\QUW.

SPANNBETON-PG-Binder 10%k+s M= 2300 ... 2500 kNm C45


12 11 10 0 2 0
-0.16 1.40 -0.16 1.15 -0.055 1.05 -0.055 0.25
-0.25 0.15 -0.25 0. +0.25 0. +0.25 0.15
+0.055 0.25 +0.055 1.05 +0.16 1.15 +0.16 1.40
4555. 1 25.

-0.12 1.36 25. 0.12 1.36 25.


-0.12 1.15 20. 0.12 1.15 20.
-0.21 0.15 25. 0.21 0.15 25.
-0.21 0.045 28. 0.21 0.045 28.
-0.03 0.045 10. 0.03 0.045 10.
0. 1.05 10.

2.0 E8 5. E5 5.25 E5
-0.085 1.355 0.934 88.9 -0.057 1.355 0.934 88.9
-0.019 1.355 0.934 88.9 +0.019 1.355 0.934 88.9
+0.057 1.355 0.934 88.9 +0.085 1.355 0.934 88.9
-0.057 1.317 0.934 88.9 -0.019 1.317 0.934 88.9
+0.019 1.317 0.934 88.9 +0.057 1.317 0.934 88.9

1.95 E8 1.522 E6 1.77 E6


0.00175,0.001,
-1,0,0,3,
2300.,
-1,0,0,3,
2350.,
-1,0,0,3,
2400.,
-1,0,0,3,
2435.,
-1,0,0,3,
2470.,
-1,0,0,3,
2500.,

Wenn die Steuergröße LTO = 3 gesetzt wird, erfolgt auf drei Seiten die Ausgabe der Ergebnisse für die
Berechnung des Schubmittelpunkts und der Torsionssteifigkeit aufgeteilt auf die Teilquerschnitte, wie in den
Kap.5.2.2.2 und 5.2.2.3 beschrieben. Diese ausführliche Ergebnisausgabe kann in der Ausgabedatei
Q3_LTO=3.ERG angesehen werden.

An diesem Beispiel kann zudem eine Besonderheit des Berechnungsverfahrens gezeigt werden. Zu diesem Zweck
sind die Betondruckzonen der Lastfälle 0 − 5 als Screenshots aus QUERWERT auf der folgenden Seite
zusammengestellt worden. Wie ersichtlich, wird der Steganteil mit zunehmendem Moment immer kleiner. Bei
den Lastfällen 2 und 3 wird programmintern festgestellt, dass aufgrund der vorliegenden geometrischen
Verhältnisse die angegebene Druckzone aus Obergurt und Steg sowohl auf dem üblichen Weg, also getrennt in
Obergurt- und Steganteil, aber auch als Einheit berechnet werden kann. Dies ist immer dann der Fall, wenn die
einspringende Ecke am Übergang vom Obergurt zum Steg bei einer Berechnung des Gesamtbereichs mit der
Potentialtheorie zu keiner Singularität an diesem Punkt führt. Dies kann bei sehr kompakten Obergurten mit einem
verhältnismäßig kleinen „angehängten“ Steganteil der Fall sein. Bei den Lastfällen 2 und 3 ergibt sich diese
Konstellation, und es erfolgt daher eine Doppelberechnung.

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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Lastfall 0: M=2300 kNm Lastfall 1: M=2350 kNm


Lastfall 2: M=2400 kNm
Druckzone Steg 14cm hoch Druckzone Steg 12,5cm hoch
Druckzone Steg 10cm hoch

Lastfall 3: M=2435 kNm Lastfall 4: M=2470 kNm Lastfall 5: M=2500 kNm


Druckzone Steg 5cm hoch Keine Druckzone Steg mehr Keine Druckzone Steg mehr

109
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„Grenzzustand der Tragfähigkeit, Querschnittswerte und Steifigkeiten von Stahlbeton- und Spannbetonquerschnitten“

Exemplarisch wird für den Lastfall 2 das Ergebnis dieser Berechnungen hier angegeben. Für eine Berechnung
als Gesamtquerschnitt ergibt sich (s. S. 20 des Programmausdrucks):

TORSIONSWIDERSTAND NACH DER POTENTIALTHEORIE


--------------------------------------------

KOORDINATEN DES BETONDRUCKKÖRPERS ANTEIL OBERFLANSCH


yD zD yD zD
1 -0.055 0.354 1 -0.055 0.354
2 -0.055 0.250 2 -0.055 0.250
3 -0.250 0.150 3 -0.250 0.150
4 -0.250 0.000 4 -0.250 0.000
5 0.250 0.000 5 0.250 0.000
6 0.250 0.150 6 0.250 0.150
7 0.055 0.250 7 0.055 0.250
8 0.055 0.354 8 0.055 0.354

SCHUBMITTELPUNKT
yM/zM = 0.0000 / 0.1305
TORSIONSWIDERSTAND
TWS = 1.43883E-03
TWM = 1.43883E-03

TORSIONSWIDERSTAND DES GESAMTQUERSCHNITTS TW = 1.43883E-03


SCHUBMITTELPUNKT DES GESAMTQUERSCHNITTS yM/zM = 0.0000 / 0.1305

Für eine Berechnung als Einzelquerschnitte ergibt sich (s. S. 24 des Programmausdrucks):

TORSIONSWIDERSTAND NACH DER POTENTIALTHEORIE


--------------------------------------------

KOORDINATEN DES BETONDRUCKKÖRPERS ANTEIL OBERFLANSCH


yD zD yD zD
1 -0.055 0.354 1 -0.055 0.250
2 -0.055 0.250 2 -0.250 0.150
3 -0.250 0.150 3 -0.250 0.000
4 -0.250 0.000 4 0.250 0.000
5 0.250 0.000 5 0.250 0.150
6 0.250 0.150 6 0.055 0.250
7 0.055 0.250
8 0.055 0.354 SCHUBMITTELPUNKT
yM/zM = 0.0000 / 0.1249

TORSIONSWIDERSTAND
TWS = 1.29686E-03
TWM = 1.29688E-03

ANTEIL DES STEGES

1 -0.055 0.354
2 -0.055 0.250
3 0.055 0.250
4 0.055 0.354

RECHTECK B/D = 0.104 / 0.110


SCHUBMITTELPUNKT yM/zM = 0.0000 / 0.3018
TORSIONSWIDERSTAND TW = 1.82212E-05 (BEIWERT*B*D^3)

TORSIONSWIDERSTAND DES GESAMTQUERSCHNITTS TW = 1.31509E-03


SCHUBMITTELPUNKT DES GESAMTQUERSCHNITTS yM/zM = 0.0000 / 0.1261

Wie man sieht, weichen die beiden Ergebnisse für den Torsionswiderstand etwa 10% voneinander ab. Dabei ist
der Torsionswiderstand bei der Berechnung des Gesamtbereichs der etwas größere Wert.

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Anhand der nachfolgenden Skizze, die einen Schnitt der Potentialfläche entlang der Querschnittsmittellinie
(entspricht der y-Achse) durch Obergurt und Steg schematisch darstellt, lassen sich die Unterschiede beider
Vorgehensweisen erläutern. Es sei hier nochmals erwähnt, dass der Torsionswiderstand dem doppelten Volumen
des Körpers entspricht, der aus der Grundfläche (=Druckzone) und der darüber aufgespannten Potentialfläche
gebildet wird (s. Kap. 5.1.2 und Bild 15).

a Ansicht a-a:
Randlinie der Potentialfläche an
Verlauf Potentialfläche Schnittstelle Obergurt – Steg bei
Berechnung des Gesamtbereichs

Obergurt Steg
Öffnung zum Steg

Schnittstelle Obergurt - Steg

Bei der geteilten Berechnung sind an der Schnittlinie zwischen Obergurt und Steg die Werte der Potentialfläche
gleich null, da die Schnittlinie dort einem Stück des Randes der beiden getrennten Bereiche Obergurt und Steg
entspricht. Eine Voraussetzung zur Berechnung der Potentialfläche ist, dass als wesentliche Randbedingung die
Werte auf dem Rand der Kontur null zu setzen sind. Ein möglicher Verlauf der Potentialfläche ist in der
vorstehenden Skizze als durchgezogene Linie dargestellt.
Bei der Berechnung der Potentialfläche für den Gesamtbereich folgt deren Verlauf im Bereich des Übergangs
vom Obergurt zum Steg in etwa der gestrichelt dargestellten Kurve. Die Schnittlinie zwischen Obergurt und Steg
gehört nicht mehr zum Rand sondern zum Innenbereich des Potentialkörpers. Dort sind somit Potentialordinaten
vorhanden. Dies ist in der Ansicht a-a skizziert. Im Bereich der Schnittlinie unterhalb der gestrichelten Linien bis
zur Grundfläche ergibt sich somit ein zusätzliches Potentialvolumen, was den Torsionswiderstand in diesem Fall
schließlich etwas vergrößert.

Wie im Kap. 5 beschrieben, führt die Lösung des Torsionsproblems auf mathematisch aufwendige Verfahren. Um
die Berechnungen in einem vertretbaren Rahmen zu halten, wird bei den den Programmen zur Beurteilung der
Kippstabilität, KIPNT2 und KIPPEN, die Vorgehensweise mit den Teilquerschnitten Obergurt, Steg und ggf.
Untergurt verwendet.

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9.8 Darstellung von Betondruckzone, Schwerpunkt und Schubmittelpunkt anhand von Berechnungsergebnissen
der Beispielquerschnitte

In Ergänzung zu Bild 18 sind zur Veranschaulichung im Folgenden die Ergebnisse einiger Berechnungsbeispiele
der verwendeten Querschnitte Q1 und Q2 dargestellt.

Querschnitt Q1 mit C55/60 Querschnitt Q2


My = 7000 kNm, Mz = −70 kNm My = 1000 kNm, Mz = −65 kNm

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Querschnitt Q2 Querschnitt Q2
My = 1500 kNm, Mz = −50 kNm My = 750 kNm, Mz = −100 kNm

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Querschnitt Q1 Querschnitt Q1
My = 2000 kNm, Mz = −400 kNm My = 3937,3 kNm, Mz = −393,7 kNm

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Querschnitt Q1 Querschnitt Q2 (Steuergröße LU=−2)


My = 2000 kNm, Mz = −20 kNm ohne Belastung, Zustand I

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