Sie sind auf Seite 1von 41

Intraorganisationaler Wissens-

transfer mit Wikis und Weblogs


Eine explorative Mehrfachfallstudie als Beitrag zu
einem besseren Verständnis von Corporate Web 2.0

Defensio Dissertationis
Alexander Stocker

http://www.know-center.at
© Know-Center - gefördert durch das Kompetenzzentrenprogramm
Aufbau

Kap. I: Einführung

Kap. II: Forschungsrahmen und Studiendesign

Kap III: Literaturstudie (Grundkonzepte)

Kap IV: Pilotfallstudie (Vorstudie)

Kap V: Mehrfachfallstudie (Hauptstudie)

Kap VI: Ergebnisse der Mehrfachfallstudie


2
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kapitel I

Einführung

3
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. I: Einführung

„Aus dem Web


in die
Unternehmen“

Phänomene aus der Phänomene aus der Phänomene aus der


privaten Nutzung allgemeinen
betrieblichen Nutzung
speziellen betrieblichen
Nutzung 4
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. I: Einführung

Unternehmen befinden sich bezogen auf Web


2.0 noch in einer Experimentierphase
3 Herausforderungen
• Novität von Web 2.0 Werkzeugen
• Mangelndes Verständnis für Web 2.0 Anwendungen
• Kaum empirische Arbeiten

5
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kapitel II

Forschungsrahmen
und Studiendesign

6
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. II: Forschungsrahmen
und Studiendesign

Wie bringen Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu, ihr


Wissen über die beiden speziellen Web 2.0
Anwendungen Wiki und Weblog zu teilen?
• I: Nutzungsmuster
• II: Motivation
• III: Nutzen
• IV: Erfolgsfaktoren

Fragestellungen, welche für IS-und WM-Community


von besonderem Interesse sind

7
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. II: Forschungsrahmen
und Studiendesign

Meine Dissertation
• beschäftigt sich mit (komplexen) Phänomenen des
Wissenstransfers in Unternehmen
• spannt ein neues Untersuchungsfeld auf und definiert
Anknüpfungspunkte für weitere Studien
• untersucht Forschungsfragen im Rahmen einer
explorativen Mehrfachfallstudie
„A case study is an empirical inquiry that investigates a
contemporary phenomenon within its real life context, especially
when the boundaries between the phenomenon and context are not
clearly evident“. [Yin 1984] 8
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. II: Forschungsrahmen
und Studiendesign
Vergleichende
Schlüsse
Pilotfallstudie Pilotfallstudie ziehen
durchführen dokumentieren
[BIS 2009], [SCPE Journal 2009]
Forschungs-
fragen
Fallstudie 1 Fallstudie 1
beantworten
durchführen dokumentieren
[KMIS 2009]
Einzelfälle
[WM 2009], [Buchbeitrag 2009]
auswählen Implikationen
Forschungs-
fragen Fallstudie 2 Fallstudie 2 für Theorie und
entwickeln durchführen dokumentieren Praxis ableiten
Leitfäden zur
Datenerhebung [ELBA 2009]
entwickeln Mehrfach-
fallstudienreport
schreiben
Mehrfachfallstudiendesign
Fallstudie 10 Fallstudie 10 9
durchführen dokumentieren
In Anlehnung an YIN (1984)
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kapitel III

Literaturstudie

10
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. III: Literaturstudie

Wissensmanagement (WM) befasst sich mit


• Identifikation, Erwerb, Generierung, Transfer, Anwendung und
Speicherung von Wissen,
• in einem gegebenen Kontext und
• der Fähigkeit der Mitarbeiter
• Wissen für Aktionen einzusetzen. [Know-Center]

Wissen ist handlungs- und entscheidungsrelevante


Information
• Zugänglich- und nutzbar machen von handlungs- und
entscheidungsrelevanter Information (WM)
• Schaffen einer Umgebung, in der sich Wissen
weiterentwickeln kann (WM)
Wissenstransfer ist der zielgerichtete Transfer von Wissen 11
von einen Individuum A zu einem Individuum B
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. III: Literaturstudie

Web 2.0 Anwendungen sind sozio-technische Systeme


• Soziale Perspektive: Virtuelle Communities und Soziale
Netzwerke [Buchbeitrag 2008, Web 2.0 in der Unternehmenspraxis]
• Technische Perspektive: Anwendungen und Technologien
des Web 2.0 [Buchbeitrag 2008, Social Semantic Web]

Mit der Anwendung von Web 2.0 im Unternehmen


kommt eine dritte Perspektive hinzu
• Betriebswirtschaftliche Perspektive: Von Web 2.0 zu
Corporate Web 2.0 [I-KNOW 2007], [MKWI 2008]

12
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. III: Literaturstudie

Wiki und Weblog sind konzeptionell eng verwandte


Anwendungen des Web 2.0 – sie bilden eine gemeinsame
Anwendungsklasse („leichtgewichtige“ Content Management
Systeme)
• Ein Weblog ist eine ist eine Online-Publikation mit
umgekehrt chronologischen Einträgen sowie einer starken
Dialogorientierung [Vgl. Paquet, 2003]
• Ein Wiki bezeichnet Webseiten, deren Inhalte von
NutzerInnen nicht nur gelesen, sondern auch online
verändert werden können und über Querverweise
miteinander verbunden sind [Vgl. Cunningham, 2001]

13
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kapitel IV

Pilotfallstudie
(Vorstudie)

14
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. VI: Pilotfallstudie

Pilotfallstudie (Vorstudie)
[BIS 2008], [SCPE Journal 2008]

„Use Multiple Sources of Evidence“ [Yin, 1984]

• Artefaktuntersuchung (Geschäftsführer-Weblog)
• Experiment
• Interview mit dem für den Weblog verantwortlichen Experten
• E-Mail-Befragung der den Weblog nutzenden Mitarbeiter

Ableitung vorläufiger Aussagen zum intraorganisationalen


Wissenstransfer
Erprobung von Datenerhebungstechniken für die 15
Mehrfachfallstudie
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. VI: Pilotfallstudie

Antworten auf offene Fragen wie beispielsweise


• Ich lese den Weblog weil …
• Ich lese den Weblog nicht, weil …
• Ich würde den Weblog lesen, wenn …

16
Leser Nicht-Leser
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kapitel IV

Mehrfachfallstudie
(Hauptstudie)

17
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. IV:
Mehrfachfallstudie

Mehrfachfallstudie (Hauptstudie)
[ELBA 2009], [WM 2009], [KMIS 2009] „best student paper award“

• 15 Interviews mit verantwortlichen Experten


• ~150 MA als Nutzer von Wiki und Weblog befragt
• 10 Fallstudienreports erstellt
• 1 Mehrfachfallstudienreport erstellt

18
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. IV:
Mehrfachfallstudie
Aufbau der 10 Einzelfallstudienreports
Aufbau

In Anlehnung an PROMET
„Business Engineering Case
Studies“ (Uni St. Gallen), S. 16
19
Datenerhebungstools
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kapitel VI

Ergebnisse der
Mehrfachfallstudie

20
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. VI: Ergebnisse der
Mehrfachfallstudie
Wie sehen die Nutzungsmuster der Mitarbeiter aus?
• Lesen vor Schreiben
• Hinzufügen von Inhalten überwiegt
• Kaum Verwendung von Versionskontrolle

• ..
• Nutzungsmuster hängen stark vom Einzelfall ab und
sind nicht generalisierbar.

21
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. VI: Ergebnisse der
Mehrfachfallstudie
Was ist die Motivation, die neu verfügbaren
Werkzeuge Wiki und Weblog einzusetzen?
• Information von Kollegen über eigene Arbeit
• Suchen und Finden von tätigkeitsrelevanten Informationen
• Erleichterung der Arbeit

• Stimulation der Beitragserstellung bei Kollegen


• Überzeugung dass eigene Beiträge für andere wertvoll sind

• Inhaltliche Aspekte (z.B. wenig Inhalte) werden als größere


Hindernisse wahrgenommen, als Privacy (z.B. Transparenz 22
über eigene Tätigkeiten)
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. VI: Ergebnisse der
Mehrfachfallstudie
Welche Nutzen erzeugen Wiki und Weblog auf
individueller und organisationaler Ebene?
• Zugang zu vorher nicht vorhandenem Unternehmenswissen
• Einfache Suche nach Inhalten zum Kerngeschäft
• ..

Expertenaussagen
Nutzenmatrix

23
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. VI: Ergebnisse der
Mehrfachfallstudie
Was sind Erfolgsfaktoren für den Wissenstransfer mit
Wiki und Weblog?
• Erfolgsfaktoren von Wikis unterscheiden sich von Weblogs
• Engagement des Managements
• Persönliche Ansprache von Autoren
• ..

Expertenaussagen
Erfolgsfaktoren-
matrix

24
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kapitel -

Zusammenfassung

25
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Zusammenfassung

Wiki und Weblog müssen als neue computergestützte


Informationssysteme empirisch systematisch überprüft werden
Ergebnisse der Dissertation können als sehr aktuell
eingeschätzt werden
Explorative Ergebnisse als Basis zur Vertiefung der weiteren
Forschung (3 Herausforderungen)
Aussagen zu Wiki und Weblog verstehen sich keineswegs als
vollständige Abhandlung
• Für die Wissenschaft: zur Hypothesenbildung und als Hilfestellung
für die Weiterentwicklung von Web 2.0 Anwendungen

• Für die Praxis: Handlungsleitfaden und Ideenlieferanten 26


http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Zusatz

Backup Folien

27
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. II: Forschungsrahmen und
Studiendesign

Keine Konzentration auf einzelne, wenige Variablen


• Im Kontext werden gehaltvolle Informationen vermutet
• Daher „wie“ und „warum“ Fragen als beschreibende
Fragen bei Fallstudien

Komplexe Phänomene sind nicht von ihrem Kontext


separierbar ohne einen Verlust der Verstehbarkeit zu
verursachen
Fallstudien eignen sich besonders für die Erforschung
neuer Themen
Ziel von Fallstudienforschung: Detaillierte empirische
Situationsbeschreibung -> Ganzheitliches Verständnis 28
zum Untersuchungsgegenstand
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. II: Forschungsrahmen und
Studiendesign

Keine statistische Generalisierbarkeit bei Fallstudien im


Sinne von „generalize from sample to universe“
[Yin, 1984]

Analytische Generalisierbarkeit bei Fallstudien


• Gewonnene Erkenntnisse werden zu einer darüber
liegenden theoretischen Domäne generalisiert
• „Case studies, like experiments are generalizeable to
theoretical prepositions and not to populations“ [Yin, 1984]

Logische Replikation im Rahmen anderer Fallstudien, bei


denen (der Theorie nach) vergleichbare Ergebnisse zu
beobachten sein müssten
Bei Mehrfachfallstudien sind die gewonnenen
Erkenntnisse und gemachte Aussagen robuster [Yin, 1984] 29
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. II: Forschungsrahmen und
Studiendesign

4 Merkmale einer anwendungsorientierten


Forschung (nach Hubig, 2001)
• Betrachtete Probleme entstehen in der Praxis (nicht
aus den Zusammenhängen in der Theorie)
• Inter- bzw. Multidisziplinarität (statt Disziplinarität)
• Forschungsziel ist das Entwerfen der betrieblichen
Wirklichkeit, Forschungskriterium ist die praktische
Problemlösungskraft (nicht theoretische Erklärung
bestehender Wirklichkeiten, nicht objektive
Wahrheit)
• Angestrebte Aussagen sind wertend und normativ

30
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. III: Literaturstudie

Wissen ist „identifizierte, klassifizierte und als gültig anerkannte


Information“ [Hubig, 1997]

Wissen ist das „Resultat verarbeiteter Information“ [Kraak, 1991]

Wissen ist „die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, welche


Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Wissen stützt sich
auf Daten und Information und ist im Gegensatz zu diesen immer an
Personen gebunden“ [Probst u.a., 1997]

Wissen ist „die Abbildung (externer) realer Verhältnisse, Zustände


oder Vorgänge der Außenwelt auf (interne) Modelle dar, über die ein
Individuum oder eine Organisation verfügt. Diese Modelle lassen sich
in sprachliche Ausdrücke (Aussagen ) fassen, welche etwas über die
Realität behaupten.“ [Rehäuser und Krcmar, 1996]
31
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. IV:
Mehrfachfallstudie
Management Summary
• Grunddaten für Fallstudienraster: Beschreibung von Name, Größe, Branche, Lösung
• Planung und Vorbereitung des Wiki-Einsatzes: Beschreibung von Ausgangssituation
und Zielsetzung
• Einführung des Wiki: Beschreibung des Umfelds
• Betrieb des Wiki: Beschreibung von Umfang, im Wiki dokumentiertes Wissen, Wiki-
Statistiken, Wiki-Nutzer, Nutzen

Ausgangssituation
• Planung und Vorbereitung des Wiki-Einsatzes: Beschreibung von Ausgangssituation
und Entstehungsgeschichte
• Planung und Vorbereitung des Wiki-Einsatzes: Rückgriff auf externe Berater,
Rückgriff auf Best Practices
• Planung und Vorbereitung des Wiki-Einsatzes: Beschreibung des besonderen im
Unternehmen vorherrschenden Leidensdrucks
• … 32
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


Kap. III: Literaturstudie

Wissensmanagement-Bausteinmodell [Probst u.a., 1997] 33


zurück
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


zurück
Kap. III: Literaturstudie

Wissensmanagement-Spiralmodell [Nonaka und Takeuchi, 1995] 34


zurück
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


zurück
Kap. III: Literaturstudie

Modell für Wissenstransfer [Puntschart, 2006], [Peinl, 2006]


35
zurück
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


zurück
Kap. III: Literaturstudie

Technologie Akzeptanz Modell [Davis, 1989]

36
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


zurück
Kap. III: Literaturstudie

Erfolg von Informationssystemen


[DeLone und McLean, 1989]

37
Erfolg von Informationssystemen II [DeLone und McLean, 2003]
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


zurück
F
A
L
L
S
T
U
D
I
E
N

38
Methodenprofil der Wirtschaftsinformatik [Wilde und Hess, 2007]
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


zurück
N
U
T
Z
E
N
M
A
T
R
I
X
39
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker


zurück
E
R
F
O
L
G
S
F
A
K
T
O
R
E
N
M
A
T
R 40
I http://www.know-center.at
X
Feb. 2010 © Alexander Stocker
zurück
Zusammenfassung

Web 2.0 als Trend im Web


Anwendung von Web 2.0 im Unternehmen (Corporate
Web 2.0)
Erstmalig systematische Untersuchung des
intraorganisationalen Wissenstransfers über Wiki und
Weblog

Studiendesign
• Literaturstudie (Grundkonzepte)
• Pilotfallstudie (Vorstudie: 1 Fall)
Mehrfachfallstudie (Haupstudie: 10 Fälle)
41

Ergebnisse
http://www.know-center.at

Feb. 2010 © Alexander Stocker

Das könnte Ihnen auch gefallen