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Pentos AG
Von Alexander Stocker und Klaus Tochtermann, Know-Center Graz, sowie Nikolaus Krasser,
Pentos AG, München
Kurzfassung
Durch die bereits 2001 eingeführten Mitarbeiter-Weblogs hat die Pentos AG eine sowohl
effektive als auch effiziente Möglichkeit der Informationsverteilung zwischen den Mitarbeitern
sowie ein dokumentiertes Angebot aufgabenrelevanter Informationen durch aktive
Einbeziehung der Informationsträger geschaffen. Die Stimulation einer verstärkten
Interaktion der Mitarbeiter hat den Informationsfluss im gesamten Unternehmen verbessert
und zur Ausnutzung beruflicher und privater Synergien verholfen. Die eigenständige,
eigenmotivierte Kommunikation über Ziele und Tätigkeiten hat zudem die Selbstreflektion bei
den beteiligten Mitarbeitern gefördert. Die Mitarbeiter-Blogs führten insgesamt zu einer
nachhaltigen Stärkung der partizipativen Unternehmenskultur.
Unternehmen/Hintergrund
Die Pentos AG mit Sitz in München unterstützt als Full Service Provider mittelständische
Unternehmen sowie international agierende Großkonzerne bei der Optimierung von
Geschäftsprozessen. Ob im IBM / Lotus Domino- oder im Microsoft-Umfeld, die Pentos AG
vereint die Dienstleistungen einer effektiven IT Beratung mit den Kompetenzen eines
innovativen Anwendungs- und Produktentwicklers. Die technikübergreifenden Konzepte
reichen von der Serverplanung bis zur Applikationsentwicklung und liefern
maßgeschneiderte Individualsoftware für wissensbasierte, kollaborative Prozesse. Die
Schwerpunkte bilden dabei, neben Web 2.0 Technologien und Infrastruktur- und
Migrationslösungen, auch OpenSource Software und VoIP-Integrationen. Die Pentos AG ist
zertifizierter IBM Premium Business Partner und seit 2008 Certified Microsoft Partner. In
2008 wurden die Leistungen der Pentos AG mit der Zertifizierung nach DIN ISO 9001:2000
bestätigt. Die Pentos AG beschäftigt derzeit 38 Mitarbeiter.
Problemstellung/Ziel
Bereits ein Jahr nach der Gründung der Pentos AG im Jahr 2000 war die interne
Kommunikation aufwändig. Weil viele Mitarbeiter geographisch verteilt beim Kunden
arbeiteten, konnte keine bestmögliche Zusammenarbeit gefunden werden. Face-to-Face-
Meetings fanden selten statt, eine Terminkoordination gestaltete sich aufgrund zahlreicher
Aufenthalte von Projektmitarbeitern außerhalb des Unternehmensstandorts München als
schwer durchführbar. Trotz der KMU-typischen Überschaubarkeit an
Kommunikationskanälen war die gelebte interne Kommunikation stark durch Parallelitäten
geprägt und verursachte einen hohen Aufwand für alle Beteiligte. Insbesondere der Aufwand
für einen strukturierten, von allen Partnern gleich rezipierten Inhalt, war sehr hoch. Aufgrund
der Projektsituation konnten die Emails meist auch nicht zeitnah beantwortet werden.
Der Auslöser für die Einführung der Mitarbeiter-Weblogs war der empfundene Bedarf nach
einer verbesserten internen Kommunikation bei den Führungskräften. Das Ziel der neuen
Mitarbeiter-Weblogs war die Optimierung der internen Mitarbeiter-Kommunikation sowie
darauf basierend die Initiierung von Selbstreflektion durch das Erstellen von
nutzergenerierten Beiträgen, welche gewissermaßen ein nach Außen tragen der Mitarbeiter-
Tätigkeiten und -Ziele darstellen. Mitarbeiter-Weblogs sollen die im Unternehmen
wesentlichen Bereiche und Themen wie Dokumentation, Projektmanagement und Software-
Entwicklung auf einer Meta-Ebene unterstützen.
Bitte geben Sie an, ob folgende Eigenschaften auf Weblogs in Ihrer Organisation zutreffen:
trifft völlig zu
Sind einfach zu trifft eher zu
bedienen
trifft eher nicht zu
Fördern die trifft gar nicht zu
Zusammenarbeit
Benutzer sind
gleichberechtigt
Schaffen Transparenz
monatlich
14%
Aus Ihrer Sicht haben Weblogs Ihrem Team/Ihrer Organisation dabei geholfen...
trifft völlig zu
Wissensaustausch trifft eher zu
verbessern trifft eher nicht zu
trifft gar nicht zu
Zusammenarbeit
verbessern
Abläufe verbessern
Projektmöglichkeiten
finden
Bessere Leistungen
erbringen
Leistungen schneller
erbringen
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Lessons Learnt
Bei der Einführung zeigte sich, dass Weblogs aus technischer Perspektive zwar einfach
einzusetzen sind, ihre organisations-psychologischen Effekte jedoch unter Umständen
gewaltig sein können. Korrekt eingesetzt sind Weblogs in der Lage Kommunikation und
Zusammenarbeit zu fördern und Innovationen voranzutreiben. Durch ungeeignete
Verwendung von Weblogs können Missverständnisse entstehen, welche Unruhe in der
Belegschaft hervorrufen. Diese sind nur durch intensiven persönlichen Einsatz der
Führungskräfte aus dem Weg zu räumen.
Maßgeblich für den Erfolg der Lösung war die stets durch das Management ausgeübte
Vorbildfunktion. Wenn das Management informative Beiträge erstellt, folgen die Mitarbeiter.
Die Web 2.0 immanente Selbstorganisation muss in das organisationale Gesamtgefüge
passen: Klare Vorgaben zu Aufbau, Inhalt und Umfang der Weblog-Beiträge erleichtern die
Nutzung.
Mitarbeiter müssen sowohl oft genug, als auch tief genug bloggen. Das Schreiben von
Beiträgen sollte daher auch in den individuellen Zielvereinbarungen der Mitarbeiter enthalten
sein. Bloggen über Privates hilft Mitarbeiter in der Herstellung zusätzlicher Synergien. Damit
können sie sowohl ihr Leben, als auch ihren Beruf besser organisieren.
In der Fallstudie zeigte sich, dass eine besondere Herausforderung bei Weblogs in der
Überwindung einer einfachen Kausalität besteht. So entsteht ein Nutzen aus Weblogs stets aus
einer intensiven kollektiven Nutzung. Gerade dieser Umstand ist jedoch schwer im Vorfeld an
die Mitarbeiter zu kommunizieren.