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Wissenstransfer mit Weblogs in KMU:

Eine explorative Einzelfallstudie

Workshop WMUK – Wissensmanagement und


interne Unternehmenskommunikation

WM 2009 – Solothurn

Alexander Stocker, Klaus Tochtermann,


Nikolaus Krasser
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© Know-Center - gefördert durch das Kompetenzzentrenprogramm
Inhalt

Einleitung (Abschnitt 1)
Forschungsmethode und Studiendesign (Abschnitt 2)
Auswertung der qualitativen Daten (Abschnitt 3)
Auswertung der quantitativen Daten (Abschnitt 4)
Zusammenfassung und Diskussion (Abschnitt 5)

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Abschnitt 1

Einleitung

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Einleitung

„Web 2.0“ als Trend im Web, beschrieben durch


Prinzipien [Vgl. O‘Reilly, 2005]
 Wandel der NutzerInnen: Passive
InformationskonsumentInnen werden zu aktiven
InformationsproduzentInnen
 Freiwilliges, selbstorganisiertes Teilen von durch
NutzerInnen generierte Inhalte am Web

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Abbildung: Phänomene aus dem Web
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Einleitung

Grundsätzliche Fragestellung

 Wie wirkt sich die Übernahme von Prinzipien und


Technologien des Web 2.0 in Unternehmen auf
den Anwendungsbereich interner
Wissenstransfer aus?

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Web 2.0 Anwendung
Mitarbeiter-Weblogs

Weblogs präsentieren Nutzer-Einträge in


chronologisch absteigender Reihenfolge und
erlauben Kommentare und Feedback
 ‚mainstream personal communication‘ für Menschen zum
Austausch von Wissen am Web [Vgl. Rosenbloom, 2004]
 Für Experten in der Kommunikation ihrer Expertise an
Massen, aber auch für gewöhnliche Menschen zur
Darstellung ihre Lebensgeschichte [Vgl. Wagner and Bolloju, 2005]
 Bloggen ist ein vielfältiges Medium und dient sowohl dem
Zeigen von Emotionen als auch der Unterstützung
gruppenbildender Maßnahmen [Vgl. Nardi u.a., 2004]
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Weblogs und
Wissensmanagement

Enterprise 2.0: Weblogs machen Output und


Praktiken der Wissensarbeiter sichtbarer und
optimieren Wissensarbeit [Vgl. Rosenbloom, 2006]
Weblogs haben Potenzial zur Kodifizierung und
Personalisierung von organisationalem Wissen
beitzuragen [Vgl. Kaiser und Müller-Seitz, 2004]
Ruf nach systematischen Untersuchungen im
Umfeld von Weblogs und Wissenstrasfer wird laut
[Vgl. Grudin, 2006]

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Abschnitt 2
Forschungsmethode
und Studiendesign

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Forschungsmethode

Forschungsziel war die explorative Untersuchung der


Auswirkung eines Sets an Mitarbeiter Weblogs auf den
intraorganisationalen Wissenstransfer
Fallstudienforschung
 „A case study is an empirical inquiry that investigates a
contemporary phenomenon within its real life context,
especially when the boundaries between phenomenon and
context are not clearly evident“ [23]

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Studiendesign

Teil 1: Strukturiertes Interview mit Verantwortlichem


 Ziel: Verständnis über den Business-Case
 Fragen zu Ausgangssituation, Leidensdruck, Einführung, Betrieb
und Evaluierung
Teil 2: Durchführung einer Online Befragung
 Ziel: Validierung des Business-Case
 Fragen zu Nutzung, Motivation, empfundener Nutzen für
Individuum und Team/ Organisation ..
 Gruppenbildung in Vielnutzer und Begünstigte
Teil 3: Dokumentation im Fallstudienreport
 Ziel: Dokumentation und Evaluation des Business-Case 10
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Abschnitt 3

Auswertung der
qualitativen Daten

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Ausgangssituation und
Zielsetzung

Nachhaltiger Einsatz eines Sets an Mitarbeiter Weblogs in


einem deutschem KMU aus der IT-Branche (seit 2001)
Vorstand empfand Bedarf zur Verbesserung der internen
Kommunikation
Ziel war die Verbesserung von Effektivität und Effizienz in
der internen Kommunikation
MA schreiben im Weblogs, (1) was sie im Unternehmen
tun, (2) warum sie es tun und (3) welchen Beitrag ihr
Tun zum Unternehmenserfolg liefert
Im Blog ist Wissen zu Projekt-Status, Lessons Learned
aber auch berufliche und private Ereignisse 12
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Wissensmanagememt Ziele

Mehr Transparenz über Wissensarbeit der Mitarbeiter


durch Selbstorganisation
Einfachere Identifikation von Wissensträgern
Eigentlicher Wissenstransfer kann auch über andere
Mittel (zB Face-to-Face, Email,..) erfolgen
Wissensaustausch über Blogs durch Kommentare und
Feedback
Einbringung privater Aspekte zur Förderung von
Sozialisierung und Verbesserung des Gesamtklimas

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Ergebnisse

Bessere Informationsverteilung durch ein von den


Informationsträgern selbst nutzernah dokumentiertes
Angebot aufgabenrelevanter Informationen
Stimulation zur Interaktion führte zur nachhaltigen
Verbesserung des Informationsflusses
Eigenständige, eigenmotivierte Kommunikation der MA
über Ziele und Tätigkeiten förderte Selbstreflexion bei
den Mitarbeitern
Stärkung der partizipativen Unternehmenskultur durch
Eigeninitiative
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Abschnitt 4

Auswertung der
quantitativen Daten

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Online-Befragung

33 MA befragt -> 21 vollständige Fragebögen (66%


Rücklaufquote)
Weblog-Nutzung im KMU ist äußerst intensiv
 Fast die Hälfte der MA liest Weblogs zumindest wöchentlich,
ein Großteil sogar täglich bzw. mehrmals täglich
 Rund 60% der MA schreiben zumindest wöchentlich Inhalte,
größtenteils in den eigenen Blog
 Vielnutzer und Begünstige schreiben auch mehr Beiträge

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Online-Befragung

Wissen zur Erledigung ihrer Aufgaben erhalten MA über


wiegend durch E-Mails und über Face-to-Face
Kommunikation
 Weblogs sind (noch) kein Ersatz der klassischen
Kommunikationsinstrumente
 Vielnutzer und Begünstigte finden öfter relevante
Informationen in Blogs
 Mit dem Grad der Nutzung steigt der Wert von Blogs für die
Beschaffung relevanter Informationen

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Online-Befragung

Mitarbeiter ..
 .. führen wissensintensive Aufgaben durch und identifizieren
sich stark mit Fachgebiet, Team und Organisation
 .. genossen viel Freiheit in der Gestaltung ihrer Tätigkeiten,
teilten Ideen und Wissen gern und empfanden sich als
kreativ
 .. erhielten in Bezug auf zu treffende Entscheidungen viel
Mitspracherecht und konnten Strukturen und Abläufe
beeinflussen
Ein solches Umfeld verstärkt die Wirkung von Blogs

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Online-Befragung

Hauptgründe zur Nutzung von Weblogs sind Herstellung


von Transparenz über eigene Aktivitäten und Erwerb von
Wissen über die Aktivitäten anderer
 Im Hinblick auf die Sozialisierung überwiegt das
Bereitstellen von Wissen über berufliche Aktivitäten vor
private Aktivitäten
 Unternehmensweiter Effekt von Weblogs auf E-Mails und
Face-to-Face Meetings noch gering, ..
 .. aber Vielnutzer und Begünstige reduzieren durch Weblogs
stärker ihren Information-Overload

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Online-Befragung

Nutzen
 Ein großer Teil der MA konnte durch Weblogs Effektivität
und Effizienz in der Leistungserbringung verbessern
 Weblogs konnten Wissensaustausch und Zusammenarbeit
in der Organisation verbessern
 Vielnutzer erzielen positivere Ergebnisse

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Abschnitt 5

Zusammenfassung
und Diskussion

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Zusammenfassung

Auswirkungen eines nachhaltiger Einsatzes von MA-Weblogs


in KMU (seit 2001)
Generalisierungsproblematik bei Einzelfallstudien
Auch in KMU sind interne Weblogs trotz Überschaubarkeit
an Kommunikationskanälen sinnvoll
 Schaffen Transparenz über Wissen und erleichtern
Identifikation von Wissensträgern
 Wissensaustausch trotzdem zum Großteil abseits der Weblogs
 Reziprozität und perceived Efficacy sind wesentliche
Nutzungsmotive
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 Mit dem Nutzungsgrad steigt der Wert der Weblogs
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