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A.K.S.
Faßbender Arnold/Küthmann/Steinhilber
Großer Deutscher
Münzkatalog
GROSSER DEUTSCHER
Die Münzen von 132 deutschen Staaten und Städten seit 1800 sind
in diesem Standard-Nachschlagewerk lückenlos dokumentiert,
GROSSER
MÜNZKATALOG
die Marktpreise für drei Erhaltungsgrade aktualisiert
und einzeln nach Jahrgängen und Prägestätten differenziert.
Jede Münze ist über die Beschreibung von Vorder- und Rückseite,
die Angabe der Münzstätte, des Münzmeisterzeichens, des verwendeten
DEUTSCHER
Metalls sowie der Prägejahre mit Auflagenhöhe genau definiert.
Einzelbewertungen finden sich auch bei folgenden Nominalen:
1
⁄2 Gulden, 1⁄3, 1⁄4, 1⁄6 und 1⁄12 Taler, 24, 20, 18, 12, 10 und
MÜNZKATALOG
9 Kreuzer, 12, 9 und 6 Grote sowie 32, 16, 8, und 4 Schillinge.
Von 1800 bis Heute
Neu bearbeitet
und erweitert von
Von 1800
Dieter Faßbender
bis Heute
2011 2011
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Preis:
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34.90 EUR [D]
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Großer
deutscher
Münzkatalog
von 1800 bis heute
Begründet von
Paul Arnold, Harald Küthmann und Dirk Steinhilber
ISBN: 978-3-86646-056-0
Vorwort
Dieser Münzkatalog ist vor allem für den Sammler Der Katalog ist alphabetisch nach Staaten ge-
gemacht. Der Sammler möchte eine Münze leicht ordnet. Innerhalb eines Staates folgen die Mün-
auffinden, möchte Namen, Herkunft und Alter fest- zen zeitlich nach regierenden Herrschern bzw.
stellen, den Wert erfahren und sich außerdem ei- Prägejahren, beginnend mit dem höchsten Wert.
nen Überblick darüber verschaffen, welche Mün- Im Anschluß an die regulären Münzen sind die
zen es für ein bestimmtes Gebiet und für eine be- Gedenkmünzen zusammengefaßt, wiederum mit
stimmte Zeit gibt. Verfasser und Verlag suchen dem höchsten Wert beginnend. Die Beschreibung
diesen Wünschen durch die Anlage des Katalogs, der einzelnen Münze gliedert sich in laufende
durch seine Bebilderung und durch die Beschrän- Nummer, Nennwert mit Metallangabe in Klam-
kung des Textes auf das Wesentliche zu entspre- mern, Bewertung in Euro, Beschreibung von Vor-
chen. Sie suchen darüber hinaus dem Sammler derseite und Rückseite, Prägejahre mit Auflagen-
durch kurze Angaben zum betreffenden Land und höhe – die Prägejahre sind nicht immer identisch
dessen Münzwesen etwas von dem münzge- mit den Jahreszahlen auf den Münzen –, Münz-
schichtlichen Hintergrund zu vermitteln, der den stätten- und Münzmeisterzeichen, Rändelung
einzelnen Geprägen erst ihre eigentliche Bedeu- bzw. Randschrift und Hinweise auf Varianten, Pro-
tung verleiht. Die gebotene Kürze zwingt dabei zu ben, Abschläge.
einer vereinfachten Darstellung. Um der Praxis zahlreicher Münzhändler und
Der Katalog enthält die deutschen Münzen damit den Sammlern entgegenzukommen,
seit etwa 1800 bis zur Gegenwart. Vertreten wurde dem Großen Deutschen Münzkatalog
sind alle deutschen Staaten, die in diesem eine Konkordanz der JAEGER-Nummern bei-
Zeitraum eigene Münzen hatten oder noch gefügt. Diese JAEGER-Nummern stehen aus
haben. Um einen gewissen Zusammenhang Zweckmäßigkeitsgründen unmittelbar nach
mit vorhergehenden oder nachfolgenden den jeweiligen laufenden Nummern in Klam-
Münzen zu wahren, ist der Beginn des Zeit- mern.
raums nicht immer genau mit dem Jahr 1800 Die Bearbeiter der einzelnen Gebiete sind: Dr.
angesetzt, sondern liegt manchmal etwas Paul Arnold, Dresden (Anhalt, Deutsche Demo-
früher oder später. kratische Republik bis 1970, Mecklenburg,
Die letzten Gepräge der Reichsstädte Augs- Preußen, Reuß, Sachsen, Schwarzburg, Stol-
burg, Nürnberg und Regensburg sind nicht mehr berg-Wernigerode; Münztabellen zu Anhalt,
aufgenommen, weil die in die ersten Jahre des 19. Baden, Bremen, Hamburg, Hannover, Lippe,
Jahrhunderts fallenden Münzen die letzten Aus- Mecklenburg, Oldenburg, Preußen, Regensburg,
läufer der Münzreihen vorhergehender Jahrhun- Reuß, Sachsen, Schaumburg, Schwarzburg,
derte sind; das gleiche gilt für Löwenstein- Wert- Waldeck; jeweils mit 1806 nach Auflösung des
heim und Pommern. Liechtenstein, Luxemburg Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation begin-
und Österreich sollen an anderer Stelle nend); Dr. Harald Küthmann, München (Baden,
veröffentlicht werden, ebenso die Münzen von Braunschweig, Hannover, Kniphausen und Varel,
Belgien, Böhmen und Mähren und Polen während Lauenburg, Lippe, Nassau, Oldenburg, Schaum-
der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg burg-Lippe, Schleswig-Holstein, Waldeck und Pyr-
1939 – 1945. mont, Wallmoden-Gimborn, Westfalen; jeweils ab
Der Katalog verzeichnet außer den regulären 1800); Dr. Dirk Steinhilber (†), München (Bayern,
Münzen vielfach auch Proben zu diesen Münzen Berg, Bremen, Danzig, Deutsches Reich einsch-
sowie die Gedenkmünzen und andere aus beson- ließlich besetzte Gebiete und Schutzgebiete,
deren Anlässen herausgebrachte Prägungen, so- Saarland und Bundesrepublik Deutschland bis
weit sie in Metall und Gewicht den regulären Mün- 1970, Frankfurt, Fürstenberg, Fürstprimatische
zen entsprechen. Notmünzen dagegen, weder Staaten, Hamburg, Hessen, Hohenzollern, Isen-
staatliche noch die der Gemeinden oder die von burg, Leiningen, Lübeck, Preußisch Ansbach-Bay-
privater Seite ausgegebenen, enthält der Katalog reuth, Regensburg, Württemberg, Würzburg; je-
nicht (Ausnahme: Danzig Nr. 19 und Deutsche Ko- weils ab 1800; Erläuterungen der wichtigsten nu-
lonien Nr. 927 bis 932). mismatischen Begriffe); Josef Wallisch (†), Mün-
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6 VORWORT
chen (Münztabellen zu Bayern, Deutsches Reich Manche Sammler suchen bestimmte Kleinmün-
einschließlich besetzte Gebiete und Schutzgebie- zen des 19. Jahrhunderts oft jahrelang in vorzüg-
te, Saarland, Danzig, Hessen, Schleswig-Hol- licher oder noch besserer Erhaltung, bis sie end-
stein, Westfalen, Württemberg); Dieter Faßbender, lich mal angeboten werden. Nicht wenige solcher
Bonn (Bundesrepublik Deutschland und DDR ab Stücke wurden jahrzehntelang nicht in Stempel-
1971). Die Bewertung lag in Händen von Herrn glanz verkauft!
Dieter Faßbender. Darum gibt es auch nur wenige Möglichkeiten,
Die Bewertung bezieht sich auf Stücke in um die Preise von seltenen Kleinmünzen zu ver-
»sehr schöner«, »vorzüglicher« und »Stempel- gleichen, besonders, wenn es um Jahrgangsbe-
glanz«-Erhaltung. Ausnahme: Die Gedenk- wertung oder Varianten geht.
münzen der Bundesrepublik Deutschland und Auktionsergebnisse sind nicht immer repräsen-
der DDR; diese Münzen wurden in den Erhal- tative Vorlagen für eine Münzbewertung. Für die
tungen »vorzüglich«, »Stempelglanz« und gleiche Münze in gleicher Erhaltung gibt es oft auf
»Polierte Platte« bewertet. Die Katalogpreise verschiedenen Auktionen große Preisdifferenzen.
sind den täglichen Schwankungen des Mark- Die Versteigerungserlöse sind nicht selten auf
tes unterworfen. besondere Situationen zurückzuführen, z. B. auf
Als Grundlage für die Neufestsetzung der Prei- a) Nachfrage oder ein seltenes Angebot
se wurde vielfach die Ansicht von Spezialisten b) Bieter mit besonders guten oder auch
und Händlern, insbesondere die Ergebnisse auf schlechten Marktkenntnissen,
Auktionen herangezogen. Dabei zeigte es sich, c) die Anwesenheit von Sammlern, für die auch
daß die Kleinmünzen in den letzten Jahren in der extreme Preise akzeptabel sind,
Wertschätzung der Sammler eine wohlverdiente d) zwei oder mehrere sich gegenseitig überbie-
Steigerung erfahren haben. tende Sammler.
Deutsche Kleinmünzen des 19. Jahrhunderts
wurden oft als geringwertige Sammelstücke an- Von Herrn J. Weise, Gera, wurde angeregt,
gesehen, nicht nur von Sammlern, sondern auch künftig mehr auf deutsche Kleinmünzen des 19.
vom Handel. Bei häufigen Kleinmünzen ist dies ja Jahrhunderts in Polierter Platte einzugehen. Da
auch zu verstehen. Leider geschieht dies aber alle PP-Münzen, die vor 1871 geprägt wurden,
auch mit relativ seltenen deutschen Kleinmünzen wenig in Auktionen zu finden sind, werden inter-
des 19. Jahrhunderts! essante Versteigerungserlöse künftig im Katalog
Hier der Versuch einer Begründung: Viele wohl- erwähnt.
habende Sammler suchten nur gut erhaltene Zur Geschichte der deutschen PP-Münzen des
Gold- oder Großsilbermünzen als Wertanlage. 19. Jahrhunderts: Auf Befehl des sächsischen Kö-
Kleinmünzen wurden oft ignoriert. Nur die großen nigs Ludwig I. sollten alle Münzprägungen ab
Numismatiker ergänzten ihre Sammlungen auch 1827 aufgezeichnet werden (Paul Arnold: Die
mit den geldgeschichtlich interessanten Klein- Brakteatenbücher der ehemaligen Staatsmünze).
münzen. Deshalb sind PP-Prägungen aus der Münzstätte
Einige bekannte Sammler lösten ihre Samm- Dresden weitestgehend bekannt, was man von
lung noch zu Lebzeiten auf und dann in sorgfälti- den anderen deutschen Prägewerkstätten nicht
ger Auflistung. Andere Münzsammlungen, die sagen kann.
nach dem Tod des Sammlers versteigert wurden, Vor 1840 gibt es nur wenige in PP-Qualität her-
gerieten durch die Erben nicht immer an seriöse gestellte und noch heute makellos erhaltene Mün-
Münzhändler. Dabei wurden die Gold- und zen, aber ab 1858 sind am Markt häufiger Mün-
Großmünzen als Einzelposten verkauft und die zen in Polierter Platte zu finden. Diese Prägungen
Kleinmünzen in Lots, damit wurden oft häufige (besonders solche vor der Reichsgründung) sol-
und seltene Münzen zusammengeworfen. len künftig im AKS zunehmend genannt werden.
Auch heute nehmen nur wenige Münzhändler Die Wappen steuerte Dr. Ottfried Neubecker (†)
seltene deutsche Kleinmünzen als Einzelposten bei. Herr Anton Sched, München, zeichnete einen
in einer Auktion auf – oft nur im Lot. Für sie sind Teil der Wappen. Grundsätzlich ist das Wappen
nur Dukaten und Taler bzw. deren größere Teil- abgebildet, das in der verhältnismäßig längsten
stücke von Interesse. Zeit des 19. Jahrhunderts gültig oder maßgeblich
Kurt Jaeger sagte mal: „Die deutschen Klein- war. Die hinter dem Wort ›Wappen‹ ggf. angege-
münzen sind die wahren Seltenheiten, die lange bene Jahreszahl bezieht sich auf die Entstehung
unbeachtet blieben!“ des gezeigten Schildinhalts oder dessen Zusam-
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mensetzung, nicht aber auf die sog. Prunkstücke. Eine Einzelbewertung der deutschen Kleinmün-
In den Münzbeschreibungen sind im allgemeinen zen von 1800 bis 1871 in Billon und Kupfer wurde
nur Schildformen, die von der schematischen, seit der 21. Auflage realisiert. Herr Jürgen Weise,
rechteckigen, im 19. Jahrhundert bevorzugten ab- Gera, half mit wichtigen Seltenheitshinweisen.
weichen, näher bezeichnet. Nun sind alle in diesem Katalog erwähnten
Die Abbildungen der Münzen geben die Ori- Münzen nach Jahrgängen und Münzzeichen ein-
ginalgröße wieder. Zum Teil sind sie nach Aufnah- zeln in drei Erhaltungsstufen bewertet.
men von Gipsabgüssen gefertigt, zum Teil nach
Aufnahmen von Originalstücken.
Dank
Für die Bereitstellung ihrer Münzbestände zur Für die Unterstützung der Verfasser durch die
Abnahme von Gipsabdrücken: Berlin, Staatliche Damen und Herren an den Münzkabinetten so
Museen-Münzkabinett; Dresden, Staatliche Frau Elke Bannicke, Berlin, Frau Dr. Lore Börner,
Kunstsammlungen-Münzkabinett; Hannover, Berlin, Herrn Dr. R. Cunz, Hannover, Frau R. Im-
Kestner-Museum; Karlsruhe, Badisches Landes- lau, Hannover, Herrn Dr. Jørgen Steen Jensen,
museum-Münzkabinett; Kopenhagen, National- Kopenhagen, Herrn Dr. Ulrich Klein, Stuttgart,
museet – De Kongelige Mønt- og Medaillesam- Herrn Dr. Peter-Hugo Martin, Karlsruhe, Frau Dr.
ling; München, Staatliche Münzsammlung; Stutt- Elisabeth Nau, Stuttgart, Frau Dr. Margildis Schlü-
gart, Württembergisches Landesmuseum-Münz- ter (†), Hannover, Frau I. Schreiber, Hannover,
kabinett. Herrn Professor Dr. Friedrich Wielandt (†), Karls-
Für die Herstellung der Gipsabdrücke: Museen ruhe, und Frau Cordula Wohlfahrt (†), Dresden.
in Berlin, Dresden, Kopenhagen und München
Für die Anfertigung der meisten Fotos: Herrn Für wertvolle Hinweise: Herrn Professor K.-H.
Willy Kisskalt, München. Buhse (†), Bremen, Herrn Dr. Erich Cahn (†),
Für die Anfertigung von Fotos: Museen in Han- Basel, Herrn Dr. Mathias Cipra, Warder, Frau Dr.
nover, Karlsruhe und Stuttgart. Eschebach, Braunschweig, Herrn M. Fischer (†),
Für die großzügige Überlassung eigener Fotos: Suhl, Herrn Herbert Grönegress (†), Minden-
Herrn Herbert Grönegress (†), Minden-München, München, Herrn Hermann T. Junghans, Lübeck,
Herrn Robert E. Herwegh (†), Frankfurt, Herrn Herrn Professor Dr. Hans-Dietrich Kahl, Gießen,
Ernst Balke, Frankfurt, und Herrn Hermann T. Herrn Otto Kozinowski (†), München, Herrn Volker
Junghans, Lübeck. Kricheldorf, Freiburg i. Br., Herrn Tilman Kriebel,
Für die Überlassung der Wappenzeichnungen: Berlin, Herrn Dr. R. Mohr (†), Bad Doberan, Herrn
Herrn Dr. Ottfried Neubecker (†) und Herrn Anton Anders Ringberg (†), Düsseldorf, Herrn Gerhard
Sched, München. Schön, München, Herrn Günter Schön, München,
Für die Zusendung von Listen über Prägezah- Herrn Dr. Wolfgang Steguweit, Berlin, Herrn Prof.
len: Den fünf deutschen Münzämtern, der Deut- Dr. Dr. Norbert Thurow, Hamburg, Herrn Siegfried
schen Bundesbank, Frankfurt/M., dem Bundes- Summer (†), München, Herrn Klaus Wagner, Co-
ministerium der Finanzen, Berlin, der Kreditanstalt burg und Herrn Jürgen Weise, Gera.
für Wiederaufbau, Berlin, und der Deutschen
Handelsbank, Berlin.
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Inhalt
10 INHALT
11
Abkürzungen
MÜNZENHANDLUNG
Gerhard Hirsch Nachfolger
Promenadeplatz 10 · D-80333 München
Telefon (089) 29 21 50 · Fax (089) 228 36 75
E-mail: coinhirsch@t-online.de · Internet: www.coinhirsch.de
MÜNZEN – MEDAILLEN
NUMISMATISCHE LITERATUR
ANTIKE KLEINKUNST
PRÄKOLUMBISCHE KUNST
ANKAUF – VERKAUF
KUNDENBETREUUNG
13
Numismatische Begriffe
Abschlag, Prägung; besonders die Prägung in einem Metall, für Handelsmünze, Münze, deren Zahlungskraft nicht durch den Staat
das der betreffende Stempel nicht bestimmt ist, z. B. Prägung festgesetzt ist, sondern durch den Handelsverkehr bestimmt
mit dem Talerstempel in Gold statt in Silber. wird; sie ist kein gesetzliches Zahlungsmittel. So sind z. B. die
Abschnitt, der durch eine Querlinie entstandene untere Teil des Goldmünzen vor Einführung der Reichswährung von 1871 Han-
Münzbildes. delsmünzen.
Ausbeutemünze, Münze aus Gold oder Silber, das in einheimi- Justieren, Prüfen und Ausrichten der Münzen auf ihr gesetzliches
schen Bergwerken oder aus Flüssen gewonnen wird. Gewicht hin.
Avers, Vorderseite, siehe dort. Konvention, Convention, Münzkonvention, Übereinkommen zwi-
schen Staaten zur Vereinheitlichung ihres Münzwesens, d. h.
Bankwährung, Banco, Rechnungswährung des Handels, nicht von Herstellung, Art, Gehalt und Umlauf ihrer Münzen. Beson-
durch Münzen vertreten wie die Kurantwährung; z. B. Hambur- ders die Münzkonvention von 1753 zwischen Österreich und
ger Bankwährung. Bayern, der in den folgenden Jahren die süd- und westdeut-
Convention, siehe Konvention. schen Staaten sowie Sachsen beitraten. Sie bestimmte, daß aus
Courant, siehe Kurant. der feinen Mark (Gewichtsmark Feinsilber zu 234 g) 10 Taler
bzw. 20 Gulden zu prägen waren. Diese 10-Taler- oder 20-Gul-
Denkmünze, siehe Gedenkmünze. den-Fuß, der dann die Grundlage zum Münchener Münzvertrag
Dreischichtenwerkstoff, Legierung aus 75 % Kupfer und 25 % von 1837 zwischen den süddeutschen Zollvereinsstaaten
Nickel mit einem Kern aus Reinnickel. Verwendet bei Bundes- Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Frankfurt, Nassau,
republik Deutschland Nr. 104, 112, 113 u. a. Hohenzollern wurde.
Dresdener Münzvertrag 1838. In ihm einigten sich die nördlichen Korn, siehe Feingehalt.
Zollvereinsstaaten Preußen, Sachsen, Kurhessen u. a. auf den
Kronentaler wurden seit 1755 in den habsburgischen Niederlan-
preußischen 14-Taler- bzw. 21-Gulden-Fuß (1 Gulden = 2⁄3 Taler).
den geprägt; wenig später galten sie auch im westlichen
Ferner wurde beschlossen, eine für die Mitglieder des Nord-
Deutschland besonders im Rheinland als wichtigste Silbermün-
und Süddeutschen Zollvereins gemeinsame Vereinsmünze, das
ze. Am Anfang des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich die Kro-
2-Taler- oder 3 1⁄2-Gulden-Stück, zu prägen.
nentaler nach Süddeutschland und wurden erst 1857 mit dem
Feine Mark, eine Gewichtsmark Feingold (= 24 Karat) oder Fein- Wiener Münzvertrag außer Kurs gesetzt. Anfangs zeigte die
silber (= 16 Lot). Den Münzverträgen und Münzgesetzen des Münzrückseite vier, auch drei Kronen, im 19. Jahrhundert meist
19. Jahrhunderts liegt die Kölnische Mark zu 233,85 g zugrun- eine große Krone.
de.
Kurantmünze, die große Münzeinheit eines Münzsystems, deren
Feingehalt, Feingewicht, Korn, Anteil des Feingoldes oder Fein- Nennwert sich mit dem inneren Wert (Metallwert) deckt; z. B.
silbers an der Medaillenzusammensetzung einer Münze. Früher Taler, Gulden.
wurde der Goldgehalt in Karat, der Silbergehalt in Lot angege-
Landmünze, meist eine Scheidemünze, aus unedlem Metall nach
ben, heute wird er in Tausendsteln ausgedrückt.
geringerem Münzfuß geprägt als die Kurantmünze, deren Nenn-
24 Karat = Goldgehalt; 16 Lot = Silbergehalt.
wert sich mit dem inneren Wert (Metallwert) deckt; für den
Feld, Bildfläche; der vielfach durch eine Umschrift (Legende) um- Kleingeldverkehr im Inland bestimmt.
grenzte mittlere Teile des Münzbildes.
Legende, Schrifttext, Inschrift, Aufschrift, Umschrift auf einer
Flußgold, aus Sand und Geröll von Flüssen gewonnenes Gold, wie Münze oder Medaille.
es z. B. für die bayerischen Flußgolddukaten verwendet wurde.
Leipziger Münzfuß. Nach ihm waren aus der Gewichtsmark Fein-
Fuß, siehe Münzfuß. silber (234 g) 12 Taler bzw. 18 Gulden (2/3 Taler) zu prägen.
Gedenkmünze, Denkmünze, zum Andenken an ein Ereignis oder 1690 hatte Kursachsen diesen Münzfuß angenommen, Braun-
auf eine Persönlichkeit geprägte Münze. Sie entspricht dem ge- schweig-Lüneburg und zahlreiche weitere Länder folgten. Er
setzlichen Münzfuß und ist darum umlaufsfähig (im Gegensatz wurde zum Reichsfuß erhoben, allerdings nicht allgemein ein-
zur Medaille) geführt, und bildete schließlich die Grundlage für den Konven-
Geldzeichen, siehe Münze. tionsfuß (24-Gulden-Fuß, rheinischer Fuß).
Geschichtstaler, im allgemeinen jeder zur Erinnerung an eine ge- Mark, Gewichtsmark, Gewicht eingeteilt bei Gold in 24 Karat, bei
schichtliche Begebenheit geprägte Taler; besonders sind damit Silber in 16 Lot. Den Münzverträgen und Münzgesetzen des 19.
jedoch die bayerischen Geschichtstaler des 19. Jahrhunderts Jahrhunderts liegt die Kölnische Mark zu 233,85 g zugrunde.
gemeint. Medaille, Schaumünze, Schaustück, geprägtes oder gegossenes,
Gewichtsmark, Mark, Gewicht, eingeteilt bei Gold in 24 Karat, bei meist münzenähnliches Metallstück ohne die Gültigkeit einer
Silber in 16 Lot. Den Münzverträgen und Münzgesetzen des 19. Münze. Eine Medaille weist im Gegensatz zur Münze keinen
Jahrhunderts liegt die Kölnische Mark zu 233,85 g zugrunde. Nennwert aus; dies trifft uneingeschränkt erst seit der Reichs-
gründung (1871) zu.
Graumann’scher Münzfuß, siehe preußischer Münzfuß.
Medailleur, Künstler, der eine Medaille oder Münze entwirft und
Guldenfuß, siehe Konvention. vielfach auch ausführt, sei es als Guß oder als Stempel für eine
Gurt, siehe Rand. Prägung.
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14 NUMISMATISCHE BEGRIFFE
Münchener Münzvertrag 1837. In ihm einigten sich die süddeut- mäßigen, scharfen Rand und ein genau in der Mitte sitzendes
schen Zollvereinsstaaten Bayern, Württemberg, Baden, Hessen- Bild.
Darmstadt, Nassau, Frankfurt, Hohenzollern auf den 24 ½-Gul- Rohling, Ronde, siehe Schrötling.
den-Fuß (1 Gulden = ½ Taler).
Scheidemünze, Kleinmünze, die niedere Einheit eines Münz-
Münze, Geldstück aus Metall, meist geprägt, durch Legierung, Ge- systems. Da sie aus geringwertigerem Metall hergestellt ist als
wicht, Aufschrift und Bild (auf Grund eines Münzgesetzes) als die Kurantmünze, deren Metallwert (innerer Wert) sich mit dem
gesetzliches Zahlungsmittel ausgewiesen. Münzbesuchs- und Nennwert deckt, ist der Geldwert der Scheidemünze meist
Prämientaler des 19. Jahrhunderts werden von vielen Numis- höher als ihr innerer Wert.
matikern als Medaillen angesehen.
Schrot, Gewicht, Rauhgewicht, Vollgewicht einer Münze.
Münzfuß, gesetzliche Regelung des Gewichts (Rauhgewicht,
Schrot) und des Feingehalts (Feingewicht, Korn) der Münzen Schrötling, Rohling, Ronde, Metallstück (Platte, Scheibe), das
eines Währungssystems und die Festsetzung der Stückzahl, in zwar schon die Form der Münze hat, aber noch nicht beprägt
der diese Münzen aus einer bestimmten Menge Metall herzu- ist.
stellen sind. Speciestaler, Reichstaler, Konventionstaler u. a.; der als Münze
Münzkonvention, siehe Konvention. vorhandene Taler im Gegensatz zum nicht gemünzten Rech-
nungstaler (s.a. Rechnungsmünze).
Münzmeister, technischer Leiter einer Münzstätte.
Stück, Stückelung, Anzahl der Stücke einer Münzsorte aus einer
Münzvertrag, siehe Konvention. bestimmten Menge Metall. So waren aus der Gewichtsmark
Münzwardein, Beamter, der die gesetzlich vorgeschriebene Zu- (234 g) Feinsilber, das noch zusätzlich mit Kupfer vermischt
sammensetzung des für die Münzen verwendeten Metalls über- wurde, 10 Konventionstaler zu münzen.
wacht. Talerfuß, Angabe, wieviel Stücke einer Talersorte auf eine be-
Münzzeichen, auf den Münzen die Zeichen der Münzstätte, ent- stimmte Menge gehen. So besagt der 30-Taler-Fuß von 1857,
weder Buchstaben (Münzbuchstaben) oder kleine Symbole. daß aus dem Pfund (500 g) Feinsilber, das dann noch mit Kup-
fer vermischt wurde, 30 Taler zu münzen sind.
Nominal, Nominalwert, Nennwert, Münznamen, Münzsorte,
z. B. Taler, Mark, Pfennig. Tombak, Legierung aus 10 – 30 % Zink und 90 – 70 % Kupfer.
Notgeld, in Notzeiten (Belagerung, Krieg, Inflation) vom Staat, von Variante, Münze oder Medaille, die sich geringfügig meist im Bild
Gemeinden, Behörden oder von privater Seite hergestelltes und oder in der Schrift von einem sonst gleichen Stück unterschei-
vorübergehend in Umlauf gebrachtes Geld. det, auch verschiedene Randgestaltung.
Pfund, Münzpfund. 1. Wie die Mark ein Münzgewicht verschiede- Vereinsmünze. Der zwischen den Staaten des deutschen Zollver-
ner Größe. 2. Das Zollpfund der Wiener Vereinstaler-Konven- eins 1838 in Dresden geschlossene Münzvertrag verband den
tion von 1857 zu 500 g. 3. Eine Menge von 240 Stück (Zähl- süddeutschen 24 1⁄2-Gulden-Fuß mit dem norddeutschen 14-Ta-
pfund). ler-Fuß in der Vereinsmünze, einem 2-Taler- bzw. 3 1⁄2-Gulden-
Stück. Der Wiener Münzvertrag von 1857 zwischen den Staaten
Preußischer Münzfuß, Graumann’scher Münzfuß. Der in Preußen
des deutschen Münzvereins und Österreich, der an Stelle der
unter Friedrich II. 1750 von dem Münzdirektor Philipp Grau-
bisherigen Gewichtsmark von 234 g das Zollpfund von 500 g
mann eingeführte 14-Taler- oder 21-Gulden-Fuß (1 Gulden =
setzte, brachte den allen Staaten gemeinsamen Vereinstaler und
2
⁄3 Taler), nach dem 14 Taler aus der Gewichtsmark (234 g) Fein-
die Vereinskrone, die als Goldmünze allerdings einen veränder-
silber zu prägen waren.
lichen Handelswert hatte, da Gold nicht Währungsmetall war.
Probe, Münzprobe, Probeabschlag, Versuchsprägung, um einen
Vorderseite, Hauptseite einer Münze oder Medaille; allgemein die
Münzentwurf, einen Münzstempel oder eine Prägemaschine zu
Seite, die das Bild, Wappen oder den Namen des Münzherrn
erproben. Proben sind oft in anderem Metall und Gewicht her-
zeigt.
gestellt als die endgültige Münze.
Währung, allgemein die gesetzliche Ordnung des Geldwesens
Rand, äußere Umgrenzung des Münzfeldes, bei den dickeren
eines Staates; besonders die Deckung der Geldmittel z. B. durch
Schrötlingen auch die Kante (Mantelfläche, Gurt), die glatt, ge-
Edelmetall und die Festsetzung der Geldeinheit, z. B. Taler-
kerbt, verziert oder beschriftet (Randschrift) sein kann.
währung.
Rändelung. Ist der Rand, die Kante einer Münze gekerbt oder ge-
Wardein, siehe Münzwardein.
riffelt, spricht man von einer Rändelung; im weiteren Sinne
auch, wenn er mit Verzierungen oder Schrift beprägt ist. Wiener Münzvertrag 1857. Zwischen Österreich und den deut-
schen Staaten geschlossen, setzte der Vertrag an Stelle der al-
Rechnungsmünze, keine wirkliche Münze, sondern eine Rechen- ten Gewichtsmark zu 234 g das Pfund (Zollpfund) zu 500 g als
größe, die nur zum Verrechnen dient, vor allem im Geschäfts- gemeinsames Grundgewicht für den süddeutschen, norddeut-
verkehr; z. B. die Hamburger Bankmark. schen und österreichischen Münzfuß. Er bestimmte eine ge-
Reichsfuß. 1. Unter dem alten Reichsfuß versteht man die seit der meinsame Vereinsmünze, den Vereinstaler (30 Stück aus dem
Reichsmünzordnung von 1551 (Augsburg) geübte Einteilung Pfund Feinsilber) und die Vereinskrone aus Gold. 1 Vereinstaler
des Talers in 24 Groschen oder 288 Pfennig. 2. Siehe Leipziger = 1 süddeutscher Gulden 45 Kreuzer = 1 österreichischer Gul-
Münzfuß. 3. Reichswährung seit 1871, Einführung der Gold- den 30 Kreuzer.
mark zu 100 Pfennig. Zollpfund, Zollgewicht, von deutschem Zollverein für den Zoll fest-
Revers, Rückseite oder Kehrseite einer Münze oder Medaille. gesetzte Gewichtseinheit: 1 Pfund = 500 g.
Ringprägung. Dadurch, daß der Schrötling beim Prägen durch Zwittermünze, Münze mit zwei nicht zusammengehörenden Sei-
einen Ring festgehalten wird, bekommt die Münze eine gleich- ten.
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17
Anhalt 1 2 3
Herzogtum 4 5 6
7 8 9
10 11 12
Größe: 2314 km2
Hauptstadt: Dessau
Wappen (1689): 1. Hzm. Sachsen, 2. Pfgft. Sachsen, 3. Hzm. Engern, 4. Geschlecht der Bäringer
(Beringer). Bevorzugtes Münzbild und Staatsemblem von Anhalt-Bernburg, 5. Stammwappen und
kleines Staatswappen: Mgft. Brandenburg/Hzm. Sachsen, 6. H. Ballenstedt, 7. Gft. Askanien, 8. Gft.
Waldersee, 9. Gft. Warmsdorf, 10. Gft. Mühlingen, 11. Regalienschild, 12. H. Bernburg.
Die anhaltischen Fürstentümer entstanden 1603, bereits am 4. November 1851 wieder aufgehoben
als die Söhne des Joachim Ernst das Land in die wurde. In Bernburg bildete sich eine provisori-
5 Fürstentümer zu Dessau, Bernburg, Plötzkau, sche Regierung. Der Landtag erbat vom Reichs-
Zerbst und Köthen aufteilten. Beim Erlöschen verweser Erzherzog Johann die Sendung eines
einer Linie sukzedierten die anderen, beim Er- Reichskommissars. Dagegen wandte sich die re-
löschen des gesamten Hauses Anhalt sollte die aktionäre Politik der bernburgischen Regierung,
Herrschaft auf die Hohenzollern in Preußen über- die sich am 9. Juni 1849 von der Reichsverfas-
gehen. Senior des Hauses war jeweils der älteste sung lossagte und dem Dreikönigsbündnis an-
regierende Fürst. schloß. Am 1. Oktober 1859 erhielten Anhalt-Des-
Bei Auflösung des Hl. Römischen Reiches sau und Anhalt-Bernburg eine feudalständische
Deutscher Nation bestanden nur noch die Verfassung.
Fürstentümer zu Dessau, Bernburg und Köthen. Bereits 1853 waren nach dem Erlöschen der
Alexius Friedrich Franz zu Bernburg hatte unter Köthener Linie die beiden Herzogtümer Köthen
dem 8. April 1806 von Kaiser Franz II. die Her- und Dessau vereinigt worden. Als am 19. August
zogswürde verliehen bekommen. Am 8. April 1807 1863 Herzog Alexander Carl zu Bernburg, ohne
nahmen auch die Fürsten zu Dessau und Köthen Nachkommen zu hinterlassen, starb, fiel auch
den Herzogstitel an. Als souveräne Herzöge tra- Bernburg an Leopold Friedrich zu Dessau, der
ten sie 1807 dem Rheinbund bei und wurden nach 260jähriger Spaltung Anhalt wieder vereini-
1815 Mitglieder des Deutschen Bundes. Durch die gen konnte.
Abtretung größerer sächsischer Landesteile an Im Deutschen Krieg 1866 beteiligte sich Anhalt
Preußen 1815 waren die anhaltischen Fürstentü- auf preußischer Seite; es trat am 18. August 1866
mer von preußischem Gebiet umgeben, was ei- dem Norddeutschen Bund bei. Im Deutschen
nen stärkeren politischen Einfluß Preußens zur Reich bestand Anhalt bis 1918 als Herzogtum, da-
Folge hatte. 1821 unterzeichneten die Herzöge nach bis 1945 als Freistaat und bis 1952 mit der
die Elbschiffahrtsakte. Dem preußischen Zoll- und ehemaligen preußischen Provinz Sachsen als
Handelsverein traten Bernburg am 7. Juni 1826, Land Sachsen-Anhalt. Seit der Wiedervereinigung
Dessau und Köthen am 16. Juli 1828 bei. 1834 Deutschlands im Jahr 1990 ist Sachsen-Anhalt ei-
wurden sie Mitglieder im Deutschen Zoll- und nes der 16 Bundesländer der Bundesrepublik
Handelsverein. Deutschland.
Im Jahre 1848 kam es auch in den anhalti- Die Ausprägung von Münzen war in den 3 Her-
schen Fürstentümern zu Verfassungskämpfen. zogtümern unterschiedlich. Vor 1840 ließ beson-
Dessau erhielt am 29. Oktober 1848 eine demo- ders Anhalt-Bernburg in größerem Umfang Mün-
kratische Verfassung, die aber von der Reaktion zen schlagen.
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18 ANHALT
Nach dem Konventionsmünzfuß prägten die Erst am 1. Juli 1850 nahm Anhalt-Dessau den
Fürsten zu Anhalt-Zerbst seit 1763 und zu Anhalt- preußischen Scheidemünzfuß: 1 Taler = 30 Silber-
Bernburg seit 1793 aus der feinen Mark Silber zu groschen = 360 Pfennige an. Gemäß dem Wiener
ca. 234 g: 10 Konventionstaler = 20 Gulden (2⁄3 Ta- Münzvertrag übernahmen Anhalt-Dessau und An-
ler) = 40 Halbgulden (1⁄3 Taler) = 80 Sechsteltaler. halt-Bernburg 1857 den 30-Taler-Fuß:
Gerechnet wurde in Konventionskurant (vgl.
Sachsen, Königreich): 1 Zollpfund (500 g) = 15 Doppeltaler = 30 Taler.
Literatur 1966
R. BALL, Sammlung P. Cahn, Berlin, Münzen und Medaillen
von Anhalt. Nummus 29, Berlin 1910 J. MANN, Anhaltische Münzen und Medaillen vom Ende des
TH. ELZE, Übersicht der Münzen und Medaillen des Hauses XV. Jahrhunderts bis 1906. Hannover 1907
Anhalt. Wien 1903 TH. STENZEL, Münzausprägungen in Anhalt. Blätter für
KURT JAEGER, Die Münzprägungen der deutschen Staaten Münzfreunde 18/1882 S. 900 – 902
vor Einführung der Reichswährung. Band 12: Mitteldeut- K.-H. WEDELL, Die Münzstätten Anhalt-Bernburgs im 19. Jh.
sche Kleinstaaten, Basel 1972 In: NB 4/89, S. 174 – 177
F. I. K ATZER, Anhaltische Münzen und Medaillen, Bernburg
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ANHALT-BERNBURG 19
Anhalt-Bernburg
Alexius Friedrich Christian (1796 – 1834)
* 12.6.1767 als Sohn des Fürsten Friedrich Albrecht und sei-
ner Gemahlin Albertine von Schleswig-Holstein. 18.4.1806 Er-
hebung in den Herzogsstand. oo in 1. Ehe Friederike von Hes-
sen-Kassel, in 2. Ehe Dorothea von Sonnenberg, in 3. Ehe Er-
nestine von Sonnenberg. † 24.3.1834.
20 ANHALT-BERNBURG
ANHALT-BERNBURG 21
22 ANHALT-BERNBURG
Anhalt-Köthen
Heinrich (1830–1847)
* 30.7.1778 als Sohn des Fürsten Friedrich Erdmann von
Köthen-Pless und seiner Gemahlin Louise Ferdinande von
Stolberg-Wernigerode. oo Auguste Prinzessin Reuß zu Köstritz.
† 23.11.1847. Mit ihm erlosch die Linie zu Köthen.
ANHALT-KÖTHEN 23
PP-Münzen von 1856, 1861 u. 1862 (260,– + Z.) Rs. 96 EINEN THALER SCHEIDEMÜNZE · Im Feld: 3 /
* Zusammen mit Nr. 32 wurden insgesamt 660 000 Stück geprägt, PFENNIGE / Leiste.
so daß auf 1856 (in Nr. 21) und 1864 (in Nr. 32) 240000 Stück 1839 677632 20,– 40,– 70,–
entfallen. 1840 18,– 35,– 65,–
Rand glatt
1839 und 1840 wurden 677 632 Stück geprägt, davon
291 852 erst 1843, aber mit der Jahreszahl 1840
24 ANHALT-DESSAU
ANHALT-DESSAU 25
1875 A 25000
Rand: GOTT MIT UNS zwischen den Worten je 1 Stern und
2 Ranken
Auch PP-Münzen. Vs.-Stempel von Hofmedailleur F. W.
Kullrich, Berlin
Friedrich I. (1871–1904)
* 29.4.1831 als Sohn des Herzogs Leopold Friedrich und
seiner Gemahlin Friederike von Preußen. oo Antoinette von
Sachsen-Altenburg. † 24.1.1904.
26 ANHALT-DESSAU
ANHALT-DESSAU 27
A.K.S.
Faßbender Arnold/Küthmann/Steinhilber
Großer Deutscher
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⁄2 Gulden, 1⁄3, 1⁄4, 1⁄6 und 1⁄12 Taler, 24, 20, 18, 12, 10 und
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9 Kreuzer, 12, 9 und 6 Grote sowie 32, 16, 8, und 4 Schillinge.
Von 1800 bis Heute
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Von 1800
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