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Bewertungsrichtlinie
Richtlinie zur Erfassung und Bewertung des Sachvermögens
der Stadt Heilbronn
Stand: Juni 2009

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Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
1. Geltungsbereich ........................................................................................................... 5
2. Rechtliche Grundlagen ................................................................................................ 6
3. Allgemeines zur Eröffnungsbilanz................................................................................ 7
3.1 Grundsätzliche Bewertungskriterien nach § 62 E-GemHVO ....................................... 7
3.1.1 Grundsatz der Anschaffungs- und Herstellungskosten ............................................... 8
3.1.1.1 Anschaffungskosten .................................................................................................... 8
Unentgeltlicher Erwerb ................................................................................................ 9
3.1.1.2 Herstellungskosten ...................................................................................................... 11
3.1.2 Ansatz von Erfahrungswerten in der Eröffnungsbilanz ................................................ 11
3.1.3 AHK bei Werten zum Stichtag der Eröffnungsbilanz und 6 Jahre zurück .................... 12
3.1.4 Altvermögen vor dem 31.12.1974 ................................................................................ 12
3.1.5 Anschaffungs- und Herstellungszeitpunkt ................................................................... 12
3.2 Laufende Bilanzierung ................................................................................................. 13
3.3 Bewertungsvereinfachungsmethoden ......................................................................... 13
3.3.1 Festwertverfahren ........................................................................................................ 13
3.3.2 Gruppenbewertung ...................................................................................................... 15
4. Bewertung der einzelnen Positionen des Sachvermögens ......................................... 16
4.1 Immaterielle Vermögensgegenstände ......................................................................... 16
4.2 Sachvermögen ............................................................................................................. 18
4.2.1 Unbebaute Grundstücke .............................................................................................. 18
4.2.1.1 Grünflächen ................................................................................................................. 20
4.2.1.2 Ackerland ..................................................................................................................... 22
4.2.1.3 Wald und Forsten ........................................................................................................ 22
4.2.1.4 Sonstige unbebaute Grundstücke ............................................................................... 23
4.2.2 Bebaute Grundstücke .................................................................................................. 24
4.2.2.1 Grund und Boden ........................................................................................................ 25
4.2.2.2 Gebäude, Aufbauten, Betriebsvorrichtungen und Außenanlagen ............................... 25
4.2.2.2.1 Gebäude, Aufbauten .................................................................................................... 26
4.2.2.2.2 Betriebsvorrichtungen .................................................................................................. 27
4.2.2.2.3 Außenanlagen ............................................................................................................. 27
4.2.3 Infrastrukturvermögen .................................................................................................. 29
4.2.3.1 Grund und Boden des Infrastrukturvermögens ........................................................... 29
4.2.3.2 Straßen, Wege, Plätze, Verkehrslenkungsanlagen .................................................... 30
4.2.3.3 Bauwerke .................................................................................................................... 33
5. Bewertung der Aktiven Abgrenzungsposten ............................................................... 34
5.1 Aktive Rechnungsabgrenzung (RAP) ......................................................................... 34
5.2 Sonderposten für geleistete Investitionszuschüsse .................................................... 34
6. Bewertung der Sonderposten und Rechnungsabgrenzungsposten (Passivseite) ..... 35
6.1.1 Erhaltene Investitionszuschüsse ................................................................................ 35
6.1.2 Bewertung von Schenkungen, Spenden und Erbschaften ......................................... 36
6.2 Passive Rechnungsabgrenzung ................................................................................. 36

Anlagen

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Vorwort
Aufgrund der Regelungen für das „Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen“ (NKHR) in
der Gemeindeordnung (GemO) auf der Basis des Gesetzes zur Reform des Gemeindehaushalts-
rechts vom 04.05.2009 und dem Anhörungsentwurf der Gemeindehaushaltsverordnung (E-
GemHVO) des Innenministeriums Baden-Württemberg vom 22.04.2009 haben die Gemeinden ihre
Bücher in Form der doppelten Buchführung darzustellen (§ 77 Abs. 3 GemO). Aus § 95 Abs. 2
GemO wird ersichtlich, dass der Jahresabschluss aus einer Ergebnis-, Finanz- und aus einer Ver-
mögensrechnung (Bilanz) besteht. Aufgrund dieser drei Bestandteile, die im NKHR abgebildet
werden, spricht man auch von einer Drei- Komponentenrechnung.

= Produkthaushalt

Die Vermögensrechnung (Bilanz) beinhaltet die Gegenüberstellung von Vermögen und Finanzie-
rungsmitteln. Sie ist mit der Bilanz des kaufmännischen Rechnungswesens vergleichbar, berück-
sichtigt allerdings kommunale Besonderheiten. Sie ist in Kontenform aufzustellen.

Die Stadt hat zu Beginn des ersten Haushaltsjahres, in dem das neue Recht angewendet wird,
eine Eröffnungsbilanz aufzustellen. Sie ist nach den für die Vermögensrechnung geltenden Regeln
für den Jahresabschluss aufzustellen, wobei für die Eröffnungsbilanz in § 62 E-GemHVO Erleichte-
rungen vorgesehen sind.

Das Vermögen ist in einer Vermögensübersicht nach § 55 Abs. 1 E-GemHVO aufzulisten, in der
der Stand des Vermögens zu Beginn und zum Ende des Haushaltsjahres, die Zu- und Abgänge
sowie die Zuschreibungen und Abschreibungen darzustellen sind.

Die Daten müssen erhoben werden (Inventur) und nach den Regelungen der E-GemHVO bewer-
tet werden. Ziel ist, den Erfassungsprozess und das anschließende Bewertungsverfahren systema-
tisch, zügig, nachprüfbar und zugleich wirtschaftlich zu gestalten.

Bei der Erfassung (Inventur) geht es zunächst darum, alle Vermögensgegenstände vollständig
aufzunehmen. Dabei werden alle Informationen, die bei der Wertermittlung von Bedeutung sind,
mit erfasst (z.B. das Anschaffungs- oder Herstellungsjahr). Welche Daten aufgenommen werden
und in welcher Form dies geschieht, wird in einer gesonderten Inventurrichtlinie dargestellt.

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Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
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Die Bewertung stellt den zweiten Schritt dar. Hierbei sind grundsätzlich die Anschaffungs- und
Herstellungskosten des Vermögensgegenstandes abzüglich der Abschreibungen anzusetzen.
Gleichzeitig stellt die E-GemHVO Wahlrechte zur Verfügung, die die Berücksichtigung von Erfah-
rungswerten ermöglichen.

Ziel der vorliegenden Richtlinie ist es, die neuen Gesetzesgrundlagen zu erläutern und ein einheit-
liches Vorgehen bei der Erfassung und Bewertung des städtischen Vermögens zu gewährleisten.

Da das Anlagevermögen bei der Stadt Heilbronn nicht homogen ist, können nur Grundlagen gere-
gelt werden. Einzelheiten sind mit der Stadtkämmerei zu klären.

Fragen zu den rechtlichen Grundlagen beantwortet:


Frau Wingert (App. 2731) bei unbebauten Grundstücken
Herr Bach (App. 3374) bei bebauten Grundstücken
Herr Sommer (App. 2735) bei Infrastrukturvermögen

Fragen zu FI-AA beantwortet:


Herr Rückert (App. 3098), Frau Aman-Puscas (App. 2733)

Systemfragen zu FI-AA beantwortet das SAP-Team:


Herr Kolmar (App. 3698), Herr Hallmann (App. 3798), Frau Link (App. 4089)

Fragen zu den Kostenstellen beantwortet:


Herr Munz (App. 3634), Frau Montevago (App. 3432)

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1. Geltungsbereich
Die Richtlinie gilt für alle Ämter, Stabsstellen und Institute der Stadt Heilbronn. Für die Führung der
Anlagenbuchhaltung setzt die Stadt Heilbronn das SAP-Modul FI-AA ein.

Es ist grundsätzlich das gesamte städtische Vermögen nach Maßgabe dieser Richtlinie zu erfas-
sen und zu bewerten. (Vollständigkeitsgrundsatz).

Das Anlagevermögen umfasst alle Gegenstände (sog. Vermögensgegenstände), die dazu be-
stimmt sind, längerfristig bzw. dauernd dem Geschäftsbetrieb der Stadt Heilbronn zu dienen. Die
Gegenstände müssen im Eigentum der Stadt Heilbronn stehen.

Vorräte sind gem. § 52 Abs. 3 E-GemHVO in der Eröffnungsbilanz beim Sachvermögen aufzufüh-
ren. Da die Vorräte jedoch nicht dazu bestimmt sind, der Stadt Heilbronn längerfristig zu dienen,
sondern dem Verbrauch unterliegen, sind Vorräte kein Teil der Anlagenbuchhaltung. Aus Wesent-
lichkeitsgesichtserwägungen verzichtet die Stadt Heilbronn vereinfachend auf die Erfassung und
Bewertung vorhandener Vorräte für die Eröffnungsbilanz. Vorräte gelten als verbraucht.

Die Vermögensgegenstände sind grundsätzlich einzeln zu erfassen und zu bewerten (Einzelbe-


wertungsgrundsatz). Für die Ersterfassung lässt die E-GemHVO Wahlrechte zu. Die Erfassung
der Vermögensgegenstände erfolgt in Exceltabellen, die in SAP eingespielt werden können.

Für bewegliche Vermögensgegenstände gelten zusätzliche Vereinfachungsregelungen. Danach


sind diese nur dann zu bewerten, sofern sie sechs Jahre (nach 31.12.2004) vor Erstellung der Er-
öffnungsbilanz angeschafft worden sind. Unbeschadet dessen sind diese, wie bisher, zu inventari-
sieren. Die Erleichterung bezieht sich somit auf die Bewertung.

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2. Rechtliche Grundlagen
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Grundlagen der Bewertungsrichtlinie sind die Gemeindeordnung auf Basis des Gesetzes zur Re-
form des Gemeindehaushaltsrechts vom 04.05.2009 und der Anhörungsentwurf der Gemeinde-
haushaltsverordnung (E-GemHVO) für Baden-Württemberg, Stand 22.04.2009.

Eine weitere Grundlage dieser Richtlinie ist der von der AG Bilanzierung entwickelte und verab-
schiedete Leitfaden zur Bilanzierung vom 19.05.2009. Für die Suche nach weitergehenden Rege-
lungen, die über den Umfang dieser Richtlinie hinausgehen, wird generell auf diesen Leitfaden zur
Bilanzierung verwiesen. Auf ihn kann über das städtische Intranet (Ämter  Amt 20  NKHR 
NKHR im Überblick  Rechtliche Grundlagen) zugegriffen werden. Möglicherweise auftretende
Abweichungen zu dieser Richtlinie sind mit der Stadtkämmerei abzustimmen.

Auszüge aus den Rechtsgrundlagen sind als Anlage 1 beigefügt.

Nutzungsdauern von Vermögensgegenständen


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Bei Vermögensgegenstände des immateriellen Vermögens und des Sachvermögens – ohne Vorrä-
te -, deren Nutzung begrenzt ist, sind die Anschaffungs- und Herstellungskosten um planmäßige
Abschreibungen zu vermindern. Maßgeblich ist die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Es wird
grundsätzlich in gleichen Jahresraten über die Nutzungsdauer des Vermögensgegenstandes ab-
geschrieben (lineare Abschreibung). Im Jahr der Anschaffung oder Herstellung wird die Abschrei-
bung anteilig (ein zwölftel für jeden vollen Monat) berechnet.

Die Stadt Heilbronn wendet ab 01.01.2009 die vom Innenministerium herausgegebene Abschrei-
bungstabelle an (Anlage 2). Sofern die Tabelle eine Spanne in der Nutzungsdauer vorsieht erfolgt
eine Abstimmung mit der Stadtkämmerei.

Ist ein zu bilanzierender Gegenstand nicht in der Abschreibungstabelle aufgeführt, ist ein gleichar-
tiger Gegenstand heranzuziehen oder eine Abstimmung mit der Stadtkämmerei vorzunehmen.

Aus einer abgelaufenen Nutzungsdauer kann kein Anspruch auf Neubeschaffung des Vermögens-
gegenstandes abgeleitet werden.

In begründeten Fällen kann von der Nutzungsdauer abgewichen werden. Die Abweichung
ist zu dokumentieren.

Kalkulatorische Verzinsung
Das Anlagekapital ist angemessen zu verzinsen. Dabei bleibt der aus Beiträgen und ähnlichen
Entgelten sowie aus Beiträgen und Zuschüssen aufgebrachte Kapitalanteil außer Betracht, da die-
ser als Ertrag jährlich aufgelöst wird. Der Zinssatz wird jährlich festgesetzt und bekannt gegeben.
Der kalkulatorische Zins wird von den Restbuchwerten (Anschaffungs- und Herstellungskosten
vermindert um die lineare Abschreibung) zum 01.01. eines Jahres berechnet. (Dies gilt nicht für
Anlagen im Bau).

Geringwertige Wirtschaftsgüter
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§ 46 Abs. 2 Satz 2 E-GemHVO
Anschaffungs- oder Herstellungskosten für selbständig nutzbare bewegliche Vermögensgegens-
tände des Sachvermögens, die nach § 38 Abs. 4 nicht erfasst werden, sind im Jahr der Anschaf-
fung als ordentlicher Aufwand auszuweisen.

Bei der Stadt Heilbronn werden bewegliche, selbständig nutzbare Vermögensgegenstände, deren
Anschaffungs- und Herstellungskosten 410 EUR ohne Umsatzsteuer nicht überschreiten, als or-
dentlicher Aufwand behandelt. Der Hinweis „ohne Umsatzsteuer“ bezieht sich ausschließlich auf
die Ermittlung der Wertgrenzen.=

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3. Allgemeines zur Eröffnungsbilanz


Die Eröffnungsbilanz ist die erstmalige vollständige Darstellung des Vermögens und der Schulden
der Kommunen auf der Basis des Neuen Kommunalen Haushaltsrechts. Diese Werte stellen die
Ausgangsgröße für die zukünftige Bilanzierung dar (Vermögensstatus).

Für die Aufstellung der Eröffnungsbilanz ist das gesamte Vermögen zu erfassen und zu bewerten.
Hierzu enthält die E-GemHVO generelle und spezielle Regelungen.

Insbesondere in § 62 E-GemHVO sind die Regelungen für die „Erstmalige Bewertung“ des Vermö-
gens (Eröffnungsbilanz) enthalten.

Ebenso gelten die Vorschriften aus dem 8. Abschnitt E-GemHVO (Ansatz und Bewertung des
Vermögens und der Schulden) für die Bewertung des Vermögens und für die Aufstellung der Eröff-
nungsbilanz.

Unter Vermögen sind alle Vermögensgegenstände zu verstehen, die der Stadt Heilbronn länger-
fristig dienen und die im Eigentum der Stadt sind. Dabei ist das zivilrechtliche (Übergang des Be-
sitzes aufgrund eines vertraglich festgelegten Datums) und ergänzend das wirtschaftliche Eigen-
tum entscheidend.

Für die Bilanzierungsfähigkeit eines Vermögensgegenstandes kommt es darauf an, dass dieser
dem Vermögen der Kommune zuzurechnen ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Kommune wirt-
schaftliches Eigentum hat. Die Kommune ist wirtschaftlicher Eigentümer, wenn sie die tatsächliche
Sachherrschaft über einen Vermögensgegenstand in einer Weise ausübt, dass dadurch der nach
bürgerlichem Recht Berechtigte wirtschaftlich auf die gesamte Nutzungsdauer von der Einwirkung
ausgeschlossen ist. Die tatsächliche Sachherrschaft über den Vermögensgegenstand hat i.d.R.
derjenige, bei dem Besitz, Gefahr, Nutzen und Lasten der Sache liegen.

Beispiele für bilanzierungspflichtiges wirtschaftliches, aber nicht juristisches Eigentum:


Gebäude der Kommune auf fremden Grund und Boden, Erwerb von Vermögensgegenständen
unter Eigentumsvorbehalt, geleaste Vermögensgegenstände unter bestimmten Voraussetzungen
i.R. des Finanzierungsleasings.

Beispiel für nicht zu bilanzierendes juristisches, aber nicht wirtschaftliches Eigentum:


Fremde Gebäude auf eigenem Grund und Boden.

Sonderfall: Leasingverträge
Unter Leasing versteht man einen miet- oder pachtähnlichen Vertrag (mit besonderen Ausgestal-
tungsmerkmalen) zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer über die Nutzung beweglicher und
unbeweglicher Anlagegüter. Die Zuordnung der Vermögensgegenstände richtet nach dem Kriteri-
um „wirtschaftliches Eigentum“. Dies beurteilt sich nach dem steuerrechtlichen Leasingerlass. Die
Zuordnung zum Eigentum der Gemeinde stellt hierbei die seltene Ausnahme dar.

3.1 Grundsätzliche Bewertungskriterien nach § 62 E-


GemHVO
Der § 62 E-GemHVO trifft Regelungen für die „Erstmalige Bewertung“ und geht vor allem auf die
Besonderheiten der Bewertung bei der Eröffnungsbilanz ein. Die einzelnen Aussagen und Rege-
lungen werden in diesem Kapitel aufgezeigt und erörtert.

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3.1.1 Grundsatz der Anschaffungs- und Herstellungskosten

§ 62 Abs. 1 Satz 1 und 2 E-GemHVO


In der Eröffnungsbilanz nach Art. 13 Abs. 5 des Gesetzes zur Reform des Gemeindehaushalts-
rechts sind die zum Stichtag der Aufstellung vorhandenen Vermögensgegenstände mit den An-
schaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen nach § 46 E-GemHVO, an-
zusetzen. Die Vermögensgegenstände dürfen auch mit Werten angesetzt werden, die vor dem
Stichtag für die Aufstellung der Eröffnungsbilanz in Anlagenachweisen nach § 38 der Gemeinde-
haushaltsverordnung vom 7. Februar 1973 (GBI. S. 33) in der zuletzt geltenden Fassung oder in
einer Vermögensrechnung nach der Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums zur Vermögens-
rechnung vom 31. Oktober 2001 (GABI. S. 1108) nachgewiesen sind.

Grundsätzlich sind die Vermögensgegenstände in der Eröffnungsbilanz mit den Anschaffungs-


und Herstellungskosten (AHK) zu bewerten. Zeitwerte sind nicht zulässig.

Kostenrechnende Einrichtungen
Gemäß § 62 Abs. 1, Satz 2 werden aus Vereinfachungsgründen die für kostenrechnende Einrich-
tungen bereits bestehenden Anlagennachweise zum Stichtag der Eröffnungsbilanz übernommen.
In der laufenden Bilanzierung sind die Regelungen dieser Richtlinie anzuwenden. Für Betriebe
gewerblicher Art sind gegebenenfalls wie bisher separate Steuerbilanzen zu erstellen.
Bei Übernahme von Daten aus Anlagenachweisen ist zu gewährleisten, dass Vermögensgegens-
tände nicht doppelt erfasst sind bzw. die Anlagenachweise vollständig geführt sind.

Je nachdem, ob die Herstellung oder die Anschaffung eines Vermögensgegenstands anzunehmen


ist, handelt es sich bei den entsprechenden Aufwendungen um „Herstellungskosten“ bzw. „An-
schaffungskosten“. Eine Unterscheidung zwischen Herstellung und Anschaffung eines Vermö-
gensgegenstandes ist deshalb notwendig, weil die Höhe der Anschaffungskosten und der Herstel-
lungskosten durchaus unterschiedlich sein kann.

3.1.1.1 Anschaffungskosten

§ 44 Abs. 1 E-GemHVO
Anschaffungskosten sind die Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögensgegens-
tand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem Vermö-
gensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Zu den Anschaffungskosten gehören auch
die Nebenkosten sowie die nachträglichen Anschaffungskosten. Minderungen des Anschaffungs-
preises sind abzusetzen.

Nach § 44 Abs. 1 E-GemHVO (analog § 255 Abs. 1 HGB) gehören zu den Anschaffungskosten alle
Aufwendungen für die Anschaffung eines Vermögensgegenstandes, insbesondere der Kaufpreis
und die aufgewendeten Nebenkosten, soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet
werden können (z.B. Kosten für den Abtransport (Fracht, Transportversicherung, Zölle), Kosten für
die Montage und Verpackungskosten).

Zu den Anschaffungskosten gehören auch solche Zahlungen des Käufers an den Verkäufer, die
von den Vertragsparteien nicht als Kaufpreis bezeichnet werden, gleichwohl aber dem Erwerb des
Vermögensgegenstands dienen (Provisionen).

Anschaffungskosten können vor und nach dem Zeitpunkt der Anschaffung entstehen (z.B. Makler-
gebühren, Notargebühren, Grundbuchgebühren, Vermessungskosten und Montagekosten).

Bei nachträglichen Anschaffungskosten muss ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Anschaf-
fungsvorgang gegeben sein, ein zeitlicher Zusammenhang ist grundsätzlich nicht erforderlich.

Nach § 44 Abs.1 Satz 3 E-GemHVO (analog § 255 Abs. 1 Satz 3 HGB) sind die Anschaffungskos-
ten um Preisnachlässe zu vermindern. Hierzu zählen z.B. Rabatte, Skonti und Boni.

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Nicht zu den Anschaffungskosten gehören die Gemeinkosten, die Finanzierungs- oder Geldbe-
schaffungskosten, wie z.B. Kreditkosten.

Unentgeltlicher Erwerb
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Begriffsbestimmung
Unentgeltlicher Erwerb = alle Geschäftsvorfälle/Vorgänge, bei denen die Kommune Vermögensge-
genstände ohne finanzielle oder sonstige materielle Gegenleistung (z.B. Tausch) erhält.

Grundsätze
< Vollständiger Vermögensausweis
Alle Vermögensgegenstände im Eigentum der Kommune sind in der Bilanz auszuweisen (unter
Berücksichtigung der Vereinfachungsregeln für die Eröffnungsbilanz), auch wenn keine eigenen
Anschaffungs- oder Herstellungskosten entstanden sind.

< Wertermittlung
Es gilt das Prinzip der wirklichkeitsgetreuen Bewertung. Die Bewertung der Vermögensgegenstän-
de erfolgt analog der Ausführungen in dieser Richtlinie. Dabei können insbesondere auch die Ver-
einfachungsregelungen für die Eröffnungsbilanz analog sowie die beschriebenen Verfahren zur
Ermittlung von Erfahrungswerten herangezogen werden. Der Stichtag für die Wertermittlung ist
gleich dem Zeitpunkt des Übergangs des wirtschaftlichen Eigentums auf die Kommune.

< Bruttoprinzip mittels Bildung eines passiven Sonderpostens


Die Bilanzierung des Vermögensgegenstandes erfolgt beim jeweiligen Bestandskonto nach dem
Bruttoprinzip ergebnisneutral bei Zugang gegen einen sonstigen Sonderposten auf der Passivseite
in Höhe des Wertzuwachses, also i.d.R. in gleicher Höhe.

< Abschreibung der Vermögensgegenstände und Auflösung der Sonderposten


Alle abnutzbaren Vermögensgegenstände, also auch unentgeltlich erworbene, werden gemäß der
E-GemHVO abgeschrieben. Die passiven Sonderposten werden analog über die betriebsgewöhn-
liche Nutzungsdauer des korrespondierenden Vermögensgegensstandes aufgelöst.

Anwendungsfälle
Auf Basis der o.g. Grundsätze werden im Folgenden lediglich Ausnahmen, Ergänzungen oder Be-
sonderheiten der jeweiligen Beispiele dargestellt.

< Sachschenkungen
Die AHK können aus der Spendenbescheinigung entnommen werden.

< Geldspenden
Geldspenden mit einem investiven Verwendungszweck führen zu einer Bilanzverlängerung:
Aktivseite: Erhöhung der liquiden Mittel
Passivseite: Behandlung wie bei erhaltenen Investitionszuschüssen.
In Folge der Zweckbindung muss in einem weiteren Schritt ein Sachvermögenszugang erfolgen
(bilanziell: Aktivtausch).
Geldspenden mit einem konsumtiven Verwendungszweck werden ebenfalls in der Ergebnisrech-
nung verbucht (ordentlicher Ertrag). Geldspenden ohne Verwendungszweck werden in der Ergeb-
nisrechnung verbucht (außerordentlicher Ertrag).

< Erbschaften
Es gelten die o.g. dargestellten Grundsätze sowie die Ausführungen zu Geldspenden analog.

< Umlegungen
Vorbemerkung:
Zu beachten sind die beiden Rollen der Kommune im Umlegungsverfahren.

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1. Kommune als Umlegungsstelle


Alle Geschäftsvorfälle, die die Kommune als Umlegungsstelle abwickelt, sind ausschließlich er-
gebniswirksam.
Mehrzuteilungen, für die die Umlegungsstelle von Dritten einen Geldausgleich erhält, stellen au-
ßerordentlichen Ertrag der Ergebnisrechnung dar.
Minderzuteilungen, für die die Umlegungsstelle einen Geldausgleich an Dritte zu zahlen hat, stellen
außerordentlichen Aufwand in der Ergebnisrechnung dar.
Der auszugleichende Umlegungsvorteil stellt einen ordentlichen Ertrag in der Ergebnisrechnung
dar.
Auszugleichende Umlegungsnachteile sind als ordentlicher Aufwand zu behandeln. Der sich dar-
aus ergebende Saldo ist der netto abgeschöpfte Umlegungsvorteil der Kommune, der im Jahr des
Bescheiddatums ergebniswirksam wird.

2. Kommune als Umlegungsbeteiligte


Einwurfsgrundstücke der Kommune:
Alle alten/bisherigen Vermögensgegenstände (Einwurfsflurstücke) werden zum Zeitpunkt der Zutei-
lung der neuen Flurstücke/Vermögensgegenstände in Abgang genommenen.

Abwicklungsvarianten:
Abwicklung über die Ergebnisrechnung (Verlängerung) im außerordentlichen Ergebnis
Umbuchung, reiner Aktivtausch

Zuteilungsgrundstücke der Kommune:


Bei den zugeteilten Flurstücken der Kommune handelt es sich um neue Vermögensgegenstände,
die zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert werden.
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Wertermittlung der neuen Vermögensgegenstände:
< Baugrundstücke und alle sonstigen Flurstücke, für die ein Zuteilungswert festgesetzt wird, z.B.
überörtliche Verkehrs- und Grünflächen.
< Zuteilungswert = AHK = Bilanzwert
< Es wird ein passiver Sonderposten in Höhe des Wertes der neuen VGG abzgl. Restbuchwert
aller alten Vermögensgegenstände bzw. Summe Anlageabgänge gebildet.
< Abzugsbetrag der Sonderposten:
Da keine Beziehung zwischen alten und neuen Flurstücken bestehen, werden die Restbuch-
werte der alten Vermögensgegenstände summiert und durch die Quadratmeter der neuen
Vermögensgegenstände geteilt. Um diesen Durchschnittsbetrag wird der Sonderposten je
Quadratmeter reduziert.

Örtliche Verkehrs- und Grünflächen (für Straßen, Ausgleichsmaßnahmen, Spielplätze,…):


Bodenrichtwert landwirtschaftlich genutzter Flächen zum Zeitpunkt des Zugangs = AHK = Bilanz-
wert. Es wird ein passiver Sonderposten in Höhe des vollen Wertes (100 %) der neuen Verkehrs-
und Grünflächen gebildet.
Grund: die örtlichen Verkehrs- und Grünflächen gehen der Kommune immer ohne materielle Ge-
genleistung zu.

Erschließungsmaßnahmen
Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungswerte der Vermögensgegenstände:
1. Tatsächliche AHK´s, zu liefern vom Erschließungsträger oder alternativ
2. Erfahrungswerte

Auf der Passivseite wird ein Sonderposten in gleicher Höhe gebildet und entsprechend der voraus-
sichtlichen Nutzungsdauer der korrespondierenden Vermögensgegenstände aufgelöst.

Weitere Beispiele für unentgeltlichen Erwerb:


< Übertragungen von Geld- und/oder Sachmitteln mit der Maßgabe, dieses (Stiftungs-) Vermö-
gen auf Dauer zu erhalten.
< Flurneuordnungen
< Bau von Gehwegen durch Land oder Bund und anschließende Übereignung an die Kommune
mit gleichzeitigem Übergang der Unterhaltungslast

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< Herabstufung von Landes- oder Bundesstraßen zu Gemeindestraßen, damit Übereignung an


die Kommune mit gleichzeitigem Übergang der Unterhaltungslast
< Durch die Übertragung von Aufgaben im Rahmen der Verwaltungsreform auf die Kommunen
erhaltenen Vermögensgegenstände

3.1.1.2 Herstellungskosten

§ 44 Abs. 2 E-GemHVO
Herstellungskosten sind die Aufwendungen, die durch den Verbrauch von Gütern und die Inan-
spruchnahme von Diensten für die Herstellung eines Vermögensgegenstands, seine Erweiterung
oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung ent-
stehen. Dazu gehören die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Ferti-
gung. Bei der Berechnung der Herstellungskosten dürfen auch die Verwaltungskosten einschließ-
lich Gemeinkosten, angemessene Teile der notwendigen Materialgemeinkosten, der notwendigen
Fertigungsgemeinkosten und des Wertverzehrs des Vermögens, soweit sie durch die Fertigung
veranlasst sind, eingerechnet werden.

§ 44 Abs. 3 E-GemHVO
Zinsen für Fremdkapital gehören nicht zu den Herstellungskosten. Zinsen für Fremdkapital, das
zur Finanzierung der Herstellung eines Vermögensgegenstands verwendet wird, dürfen als Her-
stellungskosten angesetzt werden, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen.

Herstellung ist grundsätzlich die Schaffung eines bisher noch nicht vorhandenen Vermögensge-
genstandes.

Zu den Herstellungskosten gehören alle Aufwendungen zur Fertigstellung eines Vermögensge-


genstands.

Die Herstellungskosten setzen sich zusammen aus:


< den Materialkosten einschließlich der notwendigen Materialgemeinkosten (z.B. Kosten für
Transport, Lagerung Material),
< den Fertigungskosten einschließlich der notwendigen Fertigungsgemeinkosten (z.B. Gehälter,
Löhne für Techniker, Konstrukteure, Ingenieure, Energiekosten, Versicherungskosten, Fern-
meldegebühren,… die nicht einzeln zugeordnet werden können),
< den Sonderkosten der Fertigung (z.B. Entwurfskosten, Spezialwerkzeuge)
< und dem Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit er durch die Herstellung des Vermö-
gensgegenstandes veranlasst ist.

Nicht zu den Herstellungskosten gehören grundsätzlich


< Finanzierungs- (Geldbeschaffungs-) kosten nach § 44 Abs. 3 E-GemHVO (analog § 255 Abs. 3
HGB) sowie
< Zinsen für Fremdkapital,
< kalkulatorische Zinsen für Eigenkapital
< und Vertriebskosten.

Bauzeitzinsen werden für den Altbestand nicht aktiviert.

Eine Definition zur Abgrenzung von Anschaffungs- /Herstellungskosten und Erhaltungsaufwendun-


gen findet sich im Bewertungslexikon, Anlage 3.

3.1.2 Ansatz von Erfahrungswerten in der Eröffnungsbilanz

Abweichend vom Grundsatz der Anschaffungs- und Herstellungskosten in § 62 Abs. 1 E-GemHVO


dürfen Erfahrungswerte angesetzt werden, allerdings nur unter den gesetzlich vorgegebenen Be-
dingungen:

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§ 62 Abs. 2 Satz 1 E-GemHVO


Wenn die tatsächlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht oder nicht ohne unverhält-
nismäßigen Aufwand ermittelt werden können, sind abweichend von Abs. 1 den Preisverhältnis-
sen zum Anschaffungs- oder Herstellungszeitpunkt entsprechende Erfahrungswerte anzusetzen,
vermindert um Abschreibungen nach § 46.

Hierbei geht es vor allem um die Frage, wann ein unverhältnismäßig hoher Aufwand vorliegt.
Dies wird durch das neue Kommunale Haushaltsrecht nicht definiert.

Entscheidend für einen unverhältnismäßigen Aufwand ist

< ob Daten quantitativ und qualitativ zur Verfügung stehen und


< ob der Aufwand der Datenermittlung im Verhältnis zum Nutzen steht.

In dieser Richtlinie werden hierbei pro Bilanzposition Hinweise gegeben.

3.1.3 AHK bei Werten zum Stichtag der Eröffnungsbilanz und 6


Jahre zurück
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§ 62 Abs. 2 Satz 2 E-GemHVO
Für den vor dem Stichtag der Aufstellung der Eröffnungsbilanz liegenden Zeitraum von sechs Jah-
ren wird vermutet, dass die tatsächlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten ermittelt werden
können.

Es wird davon ausgegangen, dass die AHK der Vermögensgegenstände die innerhalb der 6 Jahre
vor dem Bilanzstichtag (ab 01.01.2005) angeschafft wurden, bekannt sind.

3.1.4 Altvermögen vor dem 31.12.1974

§ 62 Abs. 3 E-GemHVO
Für Vermögensgegenstände, die vor dem 31. Dezember 1974 angeschafft oder hergestellt worden
sind, können abweichend von Abs. 1 und 2 den Preisverhältnissen zum 1. Januar 1974 entspre-
chende Erfahrungswerte angesetzt werden, vermindert um Abschreibungen nach § 46.

Die Stadt Heilbronn hat sich entschieden, von diesem Wahlrecht uneingeschränkt Gebrauch zu
machen, es sei denn, in dieser Richtlinie wird unter den jeweiligen Anlageklassen etwas anderes
angegeben. Das Wahlrecht soll die Wertermittlung vereinfachen. Die Nutzungsdauern beziehen
sich gleichwohl grundsätzlich auf den (nach objektivierbaren Kriterien) festgestellten Anschaf-
fungszeitpunkt. Bei durchgeführten umfassenden Sanierungsmaßnahmen sind die Restnutzungs-
dauern entsprechend zu verlängern.

3.1.5 Anschaffungs- und Herstellungszeitpunkt

Sofern für Vermögensgegenstände, die vor dem 31.12.2004 angeschafft oder hergestellt wurden,
der Anschaffungs- oder Herstellungszeitpunkt nicht oder nur mit unverhältnismäßigem
Aufwand zu ermitteln ist, wird auf Basis der Restnutzungsdauer ein errechneter Anschaffungs-
oder Herstellungszeitpunkt ermittelt. Ab diesem errechneten Anschaffungs- oder Herstellungszeit-
punkt wird die Abschreibung über die Gesamtnutzungsdauer aktiviert.

= 12
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

3.2 Laufende Bilanzierung


Unter die laufende Bilanzierung fallen alle Geschäftsvorfälle, die unterjährig stattfinden und zu bi-
lanzieren sind.

Ansatz dem Grunde nach


Anzusetzen sind alle Vermögensgegenstände nach Maßgabe dieser Richtlinie ab Ziffer 4.

Zugangsbewertung
Für die Zugangsbewertung gilt § 44 Abs. 1, 2 E-GemHVO i.V.m. den Erläuterungen unter Ziffer
3.1.1 dieser Richtlinie. Hierbei sind die Nutzungsdauern entsprechend der Anlage sowie den Erläu-
terungen ab Ziffer 4 dieser Richtlinie anzusetzen. Bei bezuschussten Vermögensgegenständen
sind die Regelungen zu den Sonderposten in dieser Richtlinie anzuwenden.

Folgebewertung
Im Rahmen der Erstellung der zukünftigen Jahresabschlüsse sind die Vermögensgegenstände in
der Vermögensrechnung auf folgende Gesichtspunkte hin zu prüfen:

< Existenz des zu bilanzierenden Vermögensgegenstands.


< Überprüfung der hinterlegten Nutzungsdauer auf ihre weitere Gültigkeit. Hierbei sind neue
Erkenntnisse zu berücksichtigen.
< Überprüfung eines ggfs. vorhandenen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarfs.

3.3 Bewertungsvereinfachungsmethoden

3.3.1 Festwertverfahren
§ 37 Abs. 2 E-GemHVO
Vermögensgegenstände des Sachvermögens können, wenn sie regelmäßig ersetzt werden und ihr
Gesamtwert für die Gemeinde von nachrangiger Bedeutung ist, mit einer gleichbleibenden Menge
und einem gleichbleibenden Wert angesetzt werden, sofern ihr Bestand in seiner Größe, seinem
Wert und seiner Zusammensetzung nur geringen Veränderungen unterliegt. Jedoch ist in der Re-
gel alle fünf Jahre eine körperliche Bestandsaufnahme durchzuführen.

Beim Festwert handelt es sich um einen gleich bleibenden Wertansatz in der Bilanz für eine in
etwa in gleicher Bestandsgröße und Zusammensetzung benötigte Menge von Vermögensgegens-
tänden bestimmter Art. Der Festwert kann bis zu vier Folgejahre unverändert angesetzt werden,
wodurch die Inventur und Abschlussarbeiten erleichtert und vereinfacht werden können. Der Fest-
wertbewertung liegt die Fiktion zu Grunde, dass die jährlichen Zugänge und der jährliche
Verbrauch bzw. die Abgänge oder Abschreibungen sich in etwa ausgleichen, so dass die jährlichen
Ersatzbeschaffungen sofort in voller Höhe als Aufwand behandelt und außerdem die gesamten
Bewertungsarbeiten (Bestandsaufnahme, Abschreibungen, Abgrenzung zwischen Erhaltungs- und
Herstellungsaufwand) eingespart werden können.

Beim Festwertansatz handelt es sich um ein Wahlrecht.

Beispiele
Bewegliche Vermögensgegenstände des Sachvermögens:
- Verkehrslenkungsanlagen
- Spielzeug in Kindergärten
- Medienbestand in Bibliotheken

= 13
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Voraussetzungen für das Festwertverfahren

< Nur zulässig für Vermögensgegenstände des Sachvermögens


< Für die erstmalige Bildung des Festwertes ist eine körperliche Inventur notwendig (keine
Schätzwerte)
< Vermögensgegenstände müssen regelmäßig ersetzt werden
< Der Verbrauch, alle Abgänge und die Abschreibungen müssen bis zum Bilanzstichtag durch
entsprechende Zugänge regelmäßig ersetzt werden.
< Gesamtwert muss für die Gemeinde von nachrangiger Bedeutung sein
< Der Gesamtwert aller Festwerte der Gemeinde ist dann grundsätzlich von nachrangiger Be-
deutung, wenn er an den dem Bilanzstichtag vorangegangenen fünf Bilanzstichtagen im
Durchschnitt 10 v. H. der Bilanzsumme nicht überstiegen hat. Dabei sind beim Anhaltewert or-
dentliche Abschreibungen aber keine außerplanmäßigen Abschreibungen zu berücksichtigen.
Bei der Eröffnungsbilanz ist die Bilanzsumme als Berechnungsgröße der 10 % heranzuziehen.
In den darauf folgenden Jahren ist jeweils der Durchschnitt der vorhandenen vorjährigen Bi-
lanzsummen heranzuziehen.
< Geringe Veränderungen des Bestandes hinsichtlich Größe, Wert und Zusammensetzung
< Diese Voraussetzung muss insgesamt beurteilt werden. Unter Größe ist die mit dem einzelnen
Festwert erfasste Menge zu verstehen. Die Zusammensetzung verlangt keine Gleichartigkeit,
jedoch dürfen nur solche Gegenstände zu einem Festwert zusammengefasst werden, die keine
unterschiedlichen, sondern wirtschaftlich und technisch vergleichbare Funktionen (Funktions-
gleichheit) zu erfüllen haben.

Die Gegenstände müssen


< gleichartig und zusammen nicht wesensfremd sein,
< die gleichen technischen und wirtschaftlichen Zweckbestimmungen sowie
< betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern haben und
< annähernd gleich hohe Anschaffungs- und Herstellungskosten erfordern.
< Auch sind Gegenstände ausgeschlossen, die regelmäßig erheblichen Preisschwankungen
unterliegen.

Alle fünf Jahre ist eine körperliche Bestandsaufnahme durchzuführen.


=
Übersteigt der neu ermittelte Wert den bisherigen Festwert um mehr als 10 v.H., so ist der ermittel-
te Wert als Festwert anzusetzen. Der bisherige Festwert ist solange um die Anschaffungs- und
Herstellungskosten der im Festwert erfassten und im letzten Geschäftsjahr zugegangenen Vermö-
gensgegenstände aufzustocken, bis der korrekte Wertansatz erreicht ist.
Übersteigt der neu ermittelte Wert den bisherigen Wert um nicht mehr als 10 v.H., so kann der
bisherige Festwert beibehalten werden. Ist der neu ermittelte Wert dauerhaft, d.h. spätestens nach
einem Zeitraum von Jahren, mehr als 10 v.H. niedriger als der bisherige Festwert, so muss beim
Sachvermögen der neuen Wert als Festwert angesetzt werden.

Ermittlung des Festwertes

< Ermittlung für Gegenstände des (abnutzbaren) Sachvermögens


Der Festwert entspricht den AHK, abzüglich der i.d.R. hälftigen kumulierten ordentlichen Abschrei-
bungen (Anhaltewert).

< Erstmalige Bildung des Festwertes


Unter den oben genannten Voraussetzungen werden die Vermögensgegenstände sofort mit dem
Festwert bewertet und mit diesem Wert in die Eröffnungsbilanz aufgenommen.

< Behandlung der Ersatzbeschaffungen und Veräußerungen von Gegenständen aus ei-
nem Festwert
Solange der Festwert betragsmäßig nicht erhöht werden muss, sind sämtliche Ersatzbeschaffun-
gen von Gegenständen, für die ein Festwert besteht, im Jahr der Anschaffung oder Herstellung in
vollem Umfang Aufwand.

= 14
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Werden aus dem Festwertbestand einzelne Gegenstände veräußert oder entnommen, so liegt in
Höhe des Erlöses bzw. Entnahmewertes ein Ertrag vor.

Übergang vom Festwert zur Einzelbewertung


Der Übergang vom Festwert zur Einzelbewertung ist jederzeit im Rahmen der
Bewertungsstetigkeit zulässig.

3.3.2 Gruppenbewertung
Bei der Gruppenbewertung handelt es sich um eine Vereinfachungsregel, die sich auf die Bewer-
tung bezieht. Mehrere Vermögensgegenstände können zu einer Gruppe zusammengefasst und mit
einem gewogenen Durchschnittswert bewertet werden.

§ 37 Abs. 3 E-GemHVO
Gleichartige Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens sowie andere gleichartige oder annä-
hernd gleichwertige bewegliche Vermögensgegenstände können jeweils zu einer Gruppe zusam-
mengefasst und mit dem gewogenen Durchschnittswert angesetzt werden.

Gruppenbewertung kann mit Festbewertung verbunden werden.

Bsp. bei der Stadt Heilbronn: Einrichtungsgegenstände für Schulklassen, Kindergärten, Schul- und
Mehrzweckhallen.

Voraussetzungen für das Verfahren sind:

 Es handelt sich um bewegliches Vermögen (Vorräte siehe S. 6).


 Zugehörigkeit zur gleichen Warengattung.
 Gleichheit in der Verwendbarkeit oder Funktion der Vermögensgegenstände.
 Die Preise der in der Gruppenbewertung zusammengefassten Vermögensgegenstände dürfen
nicht wesentlich voneinander abweichen (max. Spielraum von 20% zwischen höchstem und
niedrigstem Preis).
 Die Preise der Vermögensgegenstände müssen auf den gleichen Zeitpunkt bezogen sein.
 Es dürfen keine wesentlichen Qualitätsunterschiede der Vermögensgegenstände vorhanden
sein.
 Alle Vermögensgegenstände werden nach der gleichen Methode abgeschrieben.

Besonders wertvolle Vermögensgegenstände sind regelmäßig einzeln zu bewerten.

= 15
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

4. Bewertung der einzelnen Positionen des Sach-


vermögens
Allgemein
Das Sachvermögen in der Vermögensrechnung untergliedert sich in unbebaute und bebaute
Grundstücke, Infrastrukturvermögen, Bauten auf fremden Grundstücken, Kunstgegenstände, Kul-
turdenkmäler, Maschinen und technische Anlagen, Fahrzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstat-
tung, Vorräte, Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau.

Die einzelnen Vermögensgegenstände sind in der Anlagenbuchhaltung einer Anlageklasse zuzu-


ordnen, damit die Zuordnung in der Bilanz korrekt erfolgt.

Die Anlagenübernummer wird verwendet, um einen systemseitigen Bezug zwischen zwei einzel-
nen Anlagen herzustellen (z.B. eine Baumaßnahme und der dazu erhaltene Zuschuss)

Jeder Anlage ist eine Kostenstelle zuzuordnen, auf die die Verbuchung der Abschreibungen er-
folgt. Diese ist wiederum einem Teilhaushalt zugeordnet und stellt so die Verknüpfung zum Haus-
halt dar.

4.1 Immaterielle Vermögensgegenstände


Allgemein

§ 40 Abs. 3 E-GemHVO
Für immaterielle Vermögensgegenstände, die nicht entgeltlich erworben wurden, darf ein Aktivpos-
ten nicht angesetzt werden.

Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens dürfen als Aktivposten nur angesetzt


werden, wenn sie entgeltlich erworben wurden. Wurden sie selbst geschaffen – häufig EDV-
Programme – besteht ein Aktivierungsverbot.

Unter „immaterielle Vermögensgegenstände“ sind alle werthaltigen, abgrenzbaren und unkörperli-


chen Vermögensgegenstände zu verstehen, die nicht Sachen i.S.v. § 90 BGB sind. Sie müssen
einzeln existent sein und selbstständig bewertet werden können. Allen immateriellen Vermögens-
gegenständen ist gemeinsam, dass sie physisch nicht existent sind, ggf. jedoch durch einen kör-
perlichen Träger (z.B. CDs) vermittelt werden.

Beispiele:
< Lizenzen, Software
< Sonstige Nutzungsrechte

Immaterielle Vermögensgegenstände sind vor allem erworbene Softwarelizenzen und entgeltlich


erworbene Individualsoftware. Als Software werden Rechnerprogramme, Programmbeschreibun-
gen und Begleitmaterial zu System- und Anwendungssoftware bezeichnet. Vor diesem Hintergrund
stellt sich die Frage, unter welchen Voraussetzungen Software als selbständiger Vermögensge-
genstand gilt und in welcher Höhe Ausgaben, die im Zusammenhang mit Software anfallen, zu
aktivieren bzw. sofort als Aufwand zu erfassen sind. Nähere Erläuterungen zu Klassifizierung und
Bewertung von Software finden sich im Bewertungslexikon.

Geleistete Investitionszuschüsse sind nicht als immaterieller Vermögensgegenstand, sondern als


Sonderposten zu erfassen (siehe Ziffer 6.).

= 16
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
0500 Konzessionen
0510 Lizenzen
0520 DV-Software
0530 Ähnliche Rechte
0560 Sonstiges immaterielles Vermögen

 Bewertungsgrundsatz
Die Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen erfolgt nach den allgemeinen Bilanzie-
rungs- und Bewertungsgrundsätzen in § 62 Abs. 1 bis 3 sowie § 40 Abs. 3 E-GemHVO, d.h. die
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind grundsätzlich mit Anschaffungskosten, ver-
mindert um Abschreibungen, zu bewerten.

Sofern die immateriellen Vermögensgegenstände einem laufenden Werteverzehr unterliegen, wer-


den die Abschreibungen wie folgt vorgenommen:

< Software entsprechend Nutzungsdauer


< Lizenzen entsprechend Geltungsdauer
< sonstiges immaterielles Vermögen i.d.R. maximal 10 Jahre

Geleistete Anzahlungen auf den Erwerb eines immateriellen Vermögensgegenstandes sind im


Zeitpunkt ihrer Leistung in Ansatz zu bringen. Beim Eigentumsübergang beginnt die Nutzungsdau-
er und diesem Zusammenhang eine Umbuchung in die jeweiligen Anlagenklasse.

Ein eigenständiges Konto für geleistete Anzahlungen auf immaterielles Vermögen ist grundsätzlich
erforderlich. Hierbei sind unter den Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände die von
der Kommune an Dritte bereits geleisteten Vorauszahlungen für den Erwerb immaterieller Anlagen
zu erfassen.

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Aufgrund der kurzen Nutzungsdauern (Software i.d.R. 3-8 Jahre, sonstige max. 10 Jahre) sind die
Anschaffungskosten zu ermitteln.

Grundsatz: Anschaffungskosten, da die Vermögensgegenstände i.d.R. aufgrund ihrer begrenz-


ten Nutzungsdauern von über 6 Jahren bereits abgeschrieben sind.

Selbst geschaffene Vermögensgegenstände dürfen gemäß § 40 Abs. 3 E-GemHVO nicht ange-


setzt werden.

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Grundsätze unter Ziffer 3.2.

= 17
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

4.2 Sachvermögen

4.2.1 Unbebaute Grundstücke

Allgemein
Als Vorarbeit für die eigentliche Bewertung wurden bereits sämtliche Grundstücke innerhalb der
Gemarkung Heilbronn in einer Liste mit insbesondere folgenden Basisdaten erfasst:

< Gemarkung
< Flurstücksnummer
< Flurstücksgröße
< Nutzungsart
< Anschaffungsjahr

Grundlage für diese Listen war eine Auswertung aus dem Automatisierten Liegenschaftsbuch
(ALB) ergänzt um die Werte der Gebäudebrandversicherung.

Diese Liste wird den Ämtern als Grundlage für die Erfassung und die Bewertung zur Verfügung
gestellt.

Soweit Anschaffungsjahre ab 01.01.1975 ermittelbar sind, werden diese zu Grunde gelegt. Für alle
Anschaffungsjahre vor dem 31.12.1974 gilt vereinfachend generell der 01.01.1974 als Anschaf-
fungsjahr.

Es ist zu beachten, dass Grundvermögen auch außerhalb der Gemarkung Heilbronn zu erfassen
und zu bewerten ist.

Datenquellen für die Erfassung und Bewertung


Die erforderlichen Basisdaten für die Erfassung und die spätere Bewertung sind zunächst der zur
Verfügung gestellten Liste zu entnehmen. Zusätzliche Informationen können folgenden Quellen
entnommen werden:

< Automatisiertes Liegenschaftsbuch (ALB)


< Geo-Informationssystem (GIS)
< Kaufverträge des Amts für Liegenschaften und Stadterneuerung
< Bodenrichtwerte des Gutachterausschusses der Stadt Heilbronn
< Kaufpreissammlungen
< Grundbücher, Grundakten

Für die Bewertung der Grundstücke sowie der Zuteilung der Grundstücke zu den Anlageklassen ist
zunächst die Nutzungsart der Grundstücke von Bedeutung. Die Nutzungsarten können aus dem
Automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) und dem städtischen Geo-Informationssystem (GIS)
entnommen werden. Die Nutzungsart ergibt sich aus dem ALB.

Zu den unbebauten Grundstücken zählen mit Blick auf die Nutzungsarten


< Grünflächen
< Ackerland
< Wald und Forstflächen
< sonstige unbebaute Grundstücksflächen

= 18
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Grundstücke mit mehreren Nutzungsarten:


< Untergeordnete Nutzungsarten gehen in der Hauptnutzungsart unter (z.B. eine Bushaltestelle
auf einem Grundstück einer Schule)
< Wesentliche unterschiedliche Nutzungsarten sind über mehrere „fiktive Teilgrundstücke“ abzu-
bilden. Dabei ist sicherzustellen, dass die Summe der Flächen der fiktiven Teilgrundstücke der
Fläche des Originalgrundstücks entspricht. Es muss erkennbar und nachvollziehbar sein, wel-
che fiktiven Teilgrundstücke zu einem Originalgrundstück gehören

Die der Stadt Heilbronn gewährten Erbbaurechte sind nicht zu bilanzieren. Der Erbbauzins stellt
laufenden Aufwand dar. Umgekehrt ist ein von der Stadt eingeräumtes Erbbaurecht weiterhin als
Grundstück in der Bilanz anzusetzen.

Die unbebauten Grundstücke sind in mindestens 2 Anlagestammsätze aufzuteilen. Ein Anlage-


stammsatz für den Grund und Boden (Flurstück) und ein Anlagenstammsatz für den oberirdischen
Teil (z.B. Aufwuchs, Aufbauten etc.). Ausgenommen hiervon ist Ackerland, für dass lediglich ein
Anlagestammsatz angelegt wird.

 Bewertungsgrundsatz
Es gelten die Anschaffungs- oder Herstellungskosten als Wertansatz. Auf die Erläuterungen unter
Ziffer 3.1 wird verwiesen.

Bei Grundstücken erfolgt generell keine Abschreibung, da sie keinem Werteverzehr durch
Abnutzung unterliegen.

Die Behandlung der Vermögensgegenstände bei rechtlich unselbständigen Stiftungen sowie


Schenkungen / Erbschaften erfolgen analog dieser Richtlinie.

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Die gesetzlichen Regelungen bezogen auf die Bewertung der Grundstücke bedeuten, dass als
Erfahrungswerte generell die Bodenrichtwerte herangezogen werden können.

Bei den Bodenrichtwerten besteht allerdings die Problematik, dass es sich bei den Werten um
Preisspannen handelt. Hier kann überwiegend auf den Durchschnitts-/Mittelwert zurückgegriffen
werden. Bei den „Sahnestückchen“ der Kommune könnte allerdings ein höherer Wert oder eventu-
ell auch prozentuale Zuschläge für die Lage, etc. berücksichtigt werden.

Grundsatz: Anschaffungskosten

vor 31.12.1974 01.01.1975 bis 31.12.2004 ab 01.01.2005


Verein- Bodenrichtwerte 01.01.1975 bis 31.12.1997 Anschaffungskosten;
fachung zum Bodenrichtwerte zum jeweiligen
01.01.1974; Anschaffungszeitpunkt des
Grundstückes;
01.01.1998 bis 31.12.2004
Einzelerfassung nach Anschaf-
fungskosten aus der Kaufpreis-
sammlung;

Für Flurstücke, die vom 01.01.1998 bis zum 31.12.2004 erworben wurden, werden die Anschaf-
fungskosten vom Amt für Liegenschaften und Stadterneuerung ermittelt. Dazu bildet die automati-
sierte Kaufpreissammlung von 1998 bis 2004 der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses des
Vermessungs- und Katasteramtes die Grundlage. Ihr werden die Kaufpreise für die entsprechen-
den Flurstücke entnommen.

Für Flurstücke, die zwischen dem 01.01.1975 und dem 31.12.1997 erworben wurden, werden die
jeweiligen Anschaffungszeitpunkte aus dem Kaufregister beim Amt für Liegenschaften und Stadt-

= 19
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

erneuerung ermittelt. Die Bewertung erfolgt sodann mit den für die jeweiligen Jahre geltenden Bo-
denrichtwerten. Da nicht durchgehend für alle Stadtteile und Jahre entsprechende Bodenrichtwerte
vorliegen, werden entsprechende Referenzwerte aus Kaufverträgen o.Ä. entnommen und extrapo-
liert.

Für die in der Zeit vor dem 01.01.1975 erworbenen Grundstücke gibt es keine hinreichende Daten-
grundlage, insbesondere im Hinblick auf die Erwerbszeitpunkte. Entsprechend wird vom Wahlrecht
gem. § 62 Abs. 3 E-GemHVO Gebrauch gemacht und die Bodenrichtwerte zum Stichtag
01.01.1974 in Ansatz gebracht. Dies betrifft die überwiegende Zahl der Grundstücke.

Ganz oder teilweise in anderen Flurstücken untergegangene Flurstücke werden mit den Anschaf-
fungskosten zum Bewertungszeitpunkt bewertet.

Zur Thematik von Investitionszuweisungen vergleiche Ziffer 6.

Für gewährte Investitionszuschüsse für Grundstücke, die ab dem 01.01.2005 von der Stadt erwor-
ben wurden, sind Sonderposten entsprechend der Ziffer 6 zu bilden.

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

In den folgenden Kapiteln werden die unterschiedlichen Arten der unbebauten Grundstücke aufge-
führt und näher auf die Besonderheiten bei der Erfassung und Bewertung eingegangen. Dabei wird
zwischen Grund und Boden sowie dem Aufwuchs etc. unterschieden.

4.2.1.1 Grünflächen
Allgemein
Unter Grünflächen versteht man den in kommunalem Besitz befindlichen Grund und Boden, der als
Parkanlage oder sonstige Erholungsfläche genutzt wird, einschließlich der zugehörigen Oberflä-
chengewässer, des Aufwuchses, der Aufbauten und der Ausstattung. Die Nutzung ist nicht ge-
werblich.

Da Grünflächen rechtlich klar vom Waldvermögen getrennt sind, ist ein waldartiger Bestand in
Grünflächen immer diesen zuzurechnen und nicht dem Waldvermögen.

Spielplätze in Grünanlagen gelten als unselbständige Spielplätze.

Sofern keine weiteren Spezialregelungen aufgeführt sind, gelten die Ausführungen zu Ziffer 4.2.1.

Anlageklassen in SAP
Anlageklasse. Bezeichnung
1000 Grund und Boden bei Grünflächen
1010 Aufwuchs und Ausstattung von Grünflächen

Nutzungsarten: Grünanlage, Gartenland (unbebaut), Parkanlage, unselbständige Spielplätze,


Gemeinflächen-Erholung. Hierbei ist eine Abgrenzung zur Gartenanlage ( gilt als bebautes Grund-
stück) erforderlich.

Aufbauten: Wege und andere Einbauten, wie z.B. Bänke, Papierkörbe, Beeteinfassungen, Palisa-
den, Beleuchtung u. Ä.;

Ausstattung: z.B. Spielgeräte, Gebäude/Bauten wie z.B. Pavillons, Wengerthäuser, Ruinen und
Unterstände

= 20
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Aus Vereinfachungsgründen werden beim Altbestand Aufbauten und Ausstattungen wertmäßig im


Wege eines Erfahrungswert berücksichtigt und nicht einzeln bewertet.

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


a) Grund und Boden bei Grünflächen

Grundsätzlich soll der Grund und Boden der Grünflächen den jeweiligen Flurstücksnummern der
Liegenschaftsverzeichnisse angeglichen sein.

Die Bewertung erfolgt auf der Datengrundlage des Gutachterausschusses.

Es gelten die Regelungen unter Ziffer 4.2.1.

b) Aufwuchs, Aufbauten und Ausstattung bei Grünflächen

Grundsatz: Anschaffungs- und Herstellungskosten

vor 31.12.1974 01.01.1975 bis 31.12.2004 ab 01.01.2005


Verein- Preisverhältnisse Wenn die tatsächlichen Anschaf- Anschaffungs- und Herstel-
fachung zum 31.12.1974; fungs- und Herstellungskosten lungskosten;
nicht oder nicht ohne unverhält-
nismäßigen Aufwand ermittelt
werden können, dann Erfah-
rungswerte zum jeweiligen An-
schaffungs-/Herstellungsjahr;

Für die Erfahrungswerte sind die Preisverhältnisse zum Anschaffungs- bzw. Herstellungsjahr für
eine Neubepflanzung festzulegen. Hier kann beispielsweise ein qm-Durchschnittspreis kalkuliert
werden, in welchem sämtliche Kosten für eine Neugestaltung einer Grünanlage enthalten sind. Der
Aufwuchs kann so über die Fläche der Grünanlage ermittelt werden. Der Durchschnittspreis wird
auf das Anschaffungs-/Herstellungsjahr rückindiziert.
Dieser Erfahrungswert beinhaltet:

< Aufwuchs (Rasenfläche und Bewuchs)


< Aufbauten (Wege und andere Einbauten)
< Ausstattung (Spielgeräte, Gebäude / Bauten in Grünanlagen)

Baulichkeiten von untergeordnetem Wert (z.B. Pavillons, Wengerthäuser, Ruinen und Un-
terstände) bleiben bei der Erstbilanzierung unberücksichtigt.

 Laufende Bilanzierung

Erneuerungen
Erneuerungen (in Abgrenzung zur Instandhaltung) stellen grundsätzlich AHK dar und fließen des-
halb in die Bewertung ein. Allerdings sind Grunderneuerungen und Teilerneuerungen verschieden
zu behandeln.

Bei Grunderneuerungen wird eine komplette Grünanlage neu gestaltet (Einebnung, u.U. neue
Geländemodellierung, Erneuerung der Wege und der Ausstattung), lediglich der Baumbestand
bleibt im Regelfall erhalten. Hier werden sämtliche Kosten als Herstellungskosten behandelt und
erfasst (es entsteht ein neues Anlagegut). Der bisherige Anlagenwert (das alte Anlagegut) wird in
Abgang genommen.

Werden nur Teile der Grünanlage erneuert (Teilerneuerung), so ist die Investition dem bestehen-
den Anlagegut werterhöhend zuzubuchen. Der abgehende Teil ist ggfs. zu schätzen und in Abgang
zu nehmen.

Im Übrigen gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

= 21
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

4.2.1.2 Ackerland

Allgemein
Ackerland ist Grund und Boden, der landwirtschaftlich oder gartenbaulich kommerziell oder für
eigene Zwecke genutzt wird.

Aufgrund der Tatsache, dass die durchschnittlichen Anschaffungskosten für Ackerland zum
01.01.1974 höher waren als zum Eröffnungsbilanzstichtag 01.01.2011, wird der Erfahrungswert
(Bodenrichtwert) zum Eröffnungsbilanzstichtag angesetzt (niedrigerer beizulegender Wert). Sofern
keine weiteren Spezialregelungen aufgeführt sind, gelten die Ausführungen zu Ziffer 4.2.1.

Anlageklassen in SAP
Anlagekl. Bezeichnung
1020 Ackerland

Nutzungsarten: Ackerland, Grünland (z.B. Streuobstwiesen, Naturschutzflächen, Biotope)

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Im Grundsatz gelten die Anschaffungs- und Herstellkosten. Zur Vereinfachung kann als Erfah-
rungswert nach § 62 Abs. 2 Satz 1 und Abs. 3 E-GemHVO der Bodenrichtwert landwirtschaftlich
genutzter Flächen angesetzt werden.

Der Aufwuchs z.B. bei Streuobstwiesen ist im Wert von Grund und Boden enthalten. Es erfolgt
keine separate Bewertung.

 Bewertung in der Folgebilanz


Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

4.2.1.3 Wald und Forsten

Allgemein
Unter Wald versteht man den Grund und Boden, der forstwirtschaftlich kommerziell oder für eigene
Zwecke genutzt wird, sowie den Aufwuchs.

Sofern keine weiteren Spezialregelungen aufgeführt sind, gelten die Ausführungen zu Ziffer 4.2.1

Datenermittlung für die Bewertung


Die unter Ziffer 4.2.1 angeführten Basisdaten sind teilweise zu ergänzen:

< Gemarkung (gemeindeeigene und gemeindefremde Gemarkungen)


< Flurstücksnummer
< Flurstücksgröße
< Nutzungsart
< Gehölzfläche

Anlageklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
1040 Grund u. Boden bei Wald, Forst
1050 Aufwuchs bei Wald, Forst

Nutzungsarten: Laubwald, Nadelwald, Mischwald, Gehölz

= 22
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


§ 62 Abs. 4 E-GemHVO
Bei Waldflächen sind die Absätze 1 bis 3 mit der Maßgabe anzuwenden, dass
1. für den Aufwuchs zwischen 7.200 und 8.200 Euro je Hektar und
2. für die Grundstücksfläche 2.600 Euro je Hektar
angesetzt werden können.

a) Grund und Boden bei Wald, Forst

Grundsatz: Anschaffungskosten

vor 31.12.1974 01.01.1975 bis 31.12.2004 ab 01.01.2005


Verein- 2.600 EUR je Hek- 2.600 EUR je Hektar; Anschaffungskosten;
fachung tar; entspricht 0,26 entspricht 0,26 EUR je m²
EUR je m² (1 ha = 10.000 m²);
(1 ha = 10.000 m²);

b) Aufwuchs bei Wald, Forst

Grundsatz: Anschaffungs- oder Herstellungskosten

vor 31.12.1974 01.01.1975 bis 31.12.2004 ab 01.01.2005


Verein- 7.200 EUR bis 7.200 EUR bis 8.200 EUR je Anschaffungs- und Herstel-
fachung 8.200 EUR je Hek- Hektar; entspricht 0,72 EUR bis lungskosten; Anm. M.E.
tar; entspricht 0,72 0,82 EUR je m² macht hier auch Durch-
EUR bis 0,82 EUR (1 ha = 10.000 m²); schnitt Sinn
je m²
(1 ha = 10.000 m²);

Grundsätzlich ist die gesamte, als Wald gekennzeichnete, Fläche mit dem Wert des Aufwuchses
anzusetzen. Auf Grund von örtlichen Besonderheiten können Teilflächen unberücksichtigt bleiben,
z.B. Fahrwege, Holzlagerplätze, Heide, Wacholderheide.

Der Wert des Aufwuchses bleibt als Festwert erhalten. Er unterliegt keiner Abschreibung.

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

4.2.1.4 Sonstige unbebaute Grundstücke

Allgemein
Sonstige unbebaute Grundstücke sind anderweitig nicht genannter Grund und Boden.

Sofern keine weiteren Spezialregelungen aufgeführt sind, gelten die Ausführungen zu Ziffer 4.2.1.

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
1060 Sonstige unbebaute Grundstücke

= 23
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Nutzungsarten: Unland, Bauplätze, Betriebsflächen Lagerplatz/Halde, Gemeinflächen-Wohnen


(GF-Wohnen) (unbebaut), GF-Handel und Wirtschaft (unbebaut), Flugplätze, Gräben, Bahngelän-
de, GF-öffentliche Zwecke, GF-Gewerbe und Industrie (unbebaut), Gemeinschaftsweiden, nicht
landwirtschaftlich genutzte Wiesen, Grund und Boden, der Wohnbauten umgibt, soweit er nicht den
Gebäuden zugeordnet ist, sowie die zugehörigen Oberflächengewässer, soweit sie keine wasser-
baulichen Anlagen umfassen, Ausgleichsflächen, Biotope, Naturschutzflächen

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Es gelten die Regelungen unter Ziffer 4.2.1.

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

Besonderheiten bei Naturschutzflächen und Biotopen


Biotope und Naturschutzflächen im Altbestand werden generell mit dem Erinnerungswert von 0
EUR bewertet. In der laufenden Bilanzierung gehen Biotope mit den Anschaffungskosten zu und
werden sofort auf den niedrigeren beizulegenden Wert von 0 EUR wertberichtigt.

Besonderheiten bei Umlegungsverfahren


Hinsichtlich der Bewertung von Grundstücken aus Umlegungsverfahren wird auf den allgemeinen
Teil dieser Richtlinie verwiesen.

Bewertung der Gewässer


Bei Gewässern, wird nur das Grundstück bewertet. Der Wasserlauf wird als natürlich vorhandenes
Naturgut angesehen und nicht bewertet. Eine Abschreibung erfolgt ebenfalls nicht.

Zum Gewässer gehören:

< Fließgewässer nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 Wasserhaushaltsgesetz (WHG)


< Baggerseen, die keiner Bewirtschaftung unterliegen
< künstlich angelegte Gewässer einschließlich deren Uferstreifen und Bauwerke.

4.2.2 Bebaute Grundstücke


Allgemein
Bebaute Grundstücke sind Grundstücke, auf denen sich benutzbare Gebäude befinden. Wird ein
Gebäude in Bauabschnitten errichtet, so ist der fertig gestellte und bezugsfertige Teil als benutzba-
res Gebäude anzusehen.

Zu den bebauten Grundstücken zählen entsprechend der Nutzungsart:

< Grundstücke mit Wohnbauten,


< Grundstücke mit sozialen Einrichtungen,
< Grundstücke mit Schulen,
< Grundstücke mit Kultur-, Sport-, Freizeit-, und Gartenanlagen,
< Grundstücke mit sonst. Dienst-, Geschäfts- und Betriebsgebäuden.

Die bebauten Grundstücke sind in 4 Anlagestammsätze aufzuteilen. Ein Stammsatz für den Grund
und Boden (Flurstück), ein Stammsatz für Gebäude und Aufbauten, ein Stammsatz für Betriebsvor-
richtungen und ein Stammsatz für Außenanlagen. Eine entsprechende Anlagenübernummer wird
von der Stadtkämmerei vergeben.

Sofern im Bereich des Grund und Bodens keine weiteren Spezialregelungen aufgeführt sind, gel-
ten die Ausführungen zu Ziffer 4.2.1.

= 24
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
1200 Grundstücke mit Wohnbauten
1300 Grundstücke mit sozialen Einrichtungen
1400 Grundstücke mit Schulen
1500 Grundstücke mit Kultur-, Sport- und Gartenanlagen
1600 Grundstücke mit sonst. Dienst-, Geschäfts- und Betriebsgeb.

Die Behandlung der Vermögensgegenstände bei rechtlich unselbständigen Stiftungen sowie


Schenkungen/Erbschaften erfolgen analog dieser Richtlinie.

4.2.2.1 Grund und Boden

 Bewertungsgrundsatz
Es gelten die Ausführungen unter Ziffer 4.2.1.

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Es gelten die Ausführungen unter Ziffer 4.2.1.

Grundstücke, die Gemeinbedarfsflächen darstellen (insbesondere Schulen, Kindergärten, Kinder-


tagesstätten), sind mit den Wertverhältnissen der umliegenden Grundstücke abzüglich eines 30-
prozentigen Abschlags zu bewerten.

Bei Miteigentumsanteilen an Flurstücken wird der städtische Anteil erfasst, bewertet und gemäß
Teilungserklärung in die Anlagenbuchhaltung aufgenommen (prozentuale Übernahme).

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

Spezielle Regelungen für


< Grundstücke von Sportanlagen
< Grundstücke von selbständigen Spielplätzen
< für Grundstücke von Kleingartenanlagen
finden sich in Anlage 6

4.2.2.2 Gebäude, Aufbauten, Betriebsvorrichtungen und Außenanlagen

Allgemein
Die Betriebsvorrichtungen und die Außenanlagen gelten aus Vereinfachungsgründen grundsätzlich
bei der Erfassung des Altbestands als in den Gebäuden enthalten.

Ab dem 01.01.2005 müssen die Betriebsvorrichtungen und Außenanlagen separat erfasst werden,
da diese im eigentlichen Sinne keine Gebäudebestandteile sind.

Die Nutzungsdauer für Außenanlagen beträgt pauschal 15 Jahre. Im Übrigen gelten die Ausfüh-
rungen unter Ziffer 4.2.2.2.2. und Ziffer 4.2.2.2.3.

Kunst am Bau wird nicht separat berücksichtigt, sondern als Teil des Gebäudes behandelt und mit
derselben Nutzungsdauer abgeschrieben.

= 25
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
1250 Gebäude, Aufbauten u. Betriebsvorrichtungen bei Wohnbauten
1350 Gebäude, Aufbauten u. Betriebsvorrichtungen bei sozialen
Einrichtungen
1450 Gebäude, Aufbauten u. Betriebsvorrichtungen bei Schulen
1550 Gebäude, Aufbauten u. Betriebsvorrichtungen bei Kultur-,
Sport- und Gartenanlagen
1650 Gebäude, Aufbauten u. Betriebsvorrichtungen bei sonst.
Dienst-, Geschäfts- und Betriebsgebäuden

4.2.2.2.1 Gebäude, Aufbauten

Datenquellen zur Erfassung und Bewertung

< Kaufverträge
< Kostenfeststellungen
< Verwendungsnachweise
< bestehende Anlagennachweise

 Bewertungsgrundsatz
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 4.2.2.

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Es gelten die Regelungen unter Ziffer 4.2.2.

Grundsatz: Anschaffungs- und Herstellungskosten

vor 31.12.1974 01.01.1975 bis 31.12.2004 ab 01.01.2005


Verein- Rückindizierte Ge- Anschaffungs- und Herstel- Anschaffungs- und Herstel-
fachung bäudebrandversi- lungskosten; sofern keine AHK lungskosten;
cherungswerte, per ohne unverhältnismäßigen Auf-
Baukostenindex wand ermittelbar, rückindizierte
umgerechnet auf Gebäudebrandversicherungs-
den Stand werte, per Baukostenindex (An-
01.01.1974; lage 4) umgerechnet auf das
Baujahr

Bewertungsverfahren
< Grundlage der Bewertung ist der Gebäudebrandversicherungswert 1914.

< Dieser Gebäudebrandversicherungswert wird mit Hilfe eines Baukostenindex auf 1974 (863,9
v.H.) bzw. das Erwerbsjahr in Deutsche Mark und anschließend in Euro (Teiler 1,95583) umge-
rechnet.

< Anschließend sind die Abschreibung und der Restbuchwert des Gebäudes zu ermitteln. Dabei
beträgt die Nutzungsdauer entsprechend dem Gebäudetyp:

Gebäudetyp Nutzungsdauer in Jahren


Gebäude aus Holz, Blechkonstruktionen, Glas- 33
konstruktionen, Leichtbauweise
Gebäude, massiv 50 – 80
Gebäude, sonstige Bauweise (z.B. Garagen, 20 – 40
Nebengebäude, Schuppen, Weinberghäuschen,
Toilettenhäuschen, Gewächshaus, Pavillon)
Gebäude, teilmassiv 34 – 50

= 26
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Sind die Zeitpunkte von wesentlichen, umfassenden Modernisierungsmaßnahmen, die zu einer


Verlängerung der Nutzungsdauer geführt haben, bekannt, sind diese bei der Neueinschätzung der
sich hieraus verlängerten Nutzungsdauer entsprechend zu berücksichtigen. Bei selbständigen An-
und Erweiterungsbauten sind deren Herstellungszeitpunkt zu ermitteln. Sie sind nach den für Ge-
bäude geltenden Regeln gesondert zu bewerten.

Die Behandlung der Vermögensgegenstände bei rechtlich unselbständigen Stiftungen sowie


Schenkungen/Erbschaften erfolgen analog dieser Richtlinie.

4.2.2.2.2 Betriebsvorrichtungen

Bis zum Jahr 2004 gelten aus Vereinfachungsgründen Betriebsvorrichtungen im Gebäudewert


bereits enthalten (s. auch Ziffer 4.2.2.2).

Die neue E-GemHVO spricht keine Regelung für die Betriebsvorrichtung aus, so dass davon aus-
gegangen werden kann, dass die Regelungen des Steuerrechts Anwendung finden:

Betriebsvorrichtungen bestehen aus technischen Anlagen, wenn sie zur Erstellung von Betriebs-
leistungen dienen bzw. in so enger Beziehung zum Betrieb stehen, dass dieser unmittelbar damit
betrieben wird. Betriebsvorrichtungen dienen nicht der Nutzung des Gebäudes, sondern der Nut-
zung des Betriebes. Daher zählen auch fest mit Gebäuden verbundene bewegliche und unbeweg-
liche Gegenstände zu dieser Vermögensgruppe (z.B. Hebebühnen, Lastenaufzüge, Autoaufzüge in
Parkhäusern, spezieller Bodenbelag in Turnhallen, Klimaanlagen für Serverräume, Verkaufsauto-
maten, Schauvitrinen, Tresoranlagen). Betriebsvorrichtungen sind aufgrund der Regelungen des
Steuerrechts immer separat mit eigener Nutzungsdauer zu erfassen. Im Übrigen wird bzgl. der
Abgrenzung von Betriebsvorrichtungen auf das Steuerrecht verwiesen.

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
3450 Technische Anlagen
3500 Betriebsvorrichtungen

 Bewertungsgrundsatz
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 4.2.2.

4.2.2.2.3 Außenanlagen

Bis zum Jahr 2004 sind aus Vereinfachungsgründen die Außenanlagen im Gebäudewert bereits
enthalten. Neuanlagen werden über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben (s. auch Ziffer
4.2.2.2.).

Zu den Außenanlagen zählen insb. Höfe, Wege und Einfriedungen, Parkplätze, nichtöffentliche
Spielplätze usw., Beleuchtung, Gartenanlagen und Pflanzungen, die nicht zu den besonderen Be-
triebseinrichtungen gehören, nicht mit einem Gebäude verbundene Freitreppen, Stützmauern, fest
eingebauten Flaggenmaste usw. sowie sonstige Außenanlagen, z.B. Luftschutzaußenanlagen.
Kosten für Teilabbrüche außerhalb der Gebäude, soweit sie nicht zu den Kosten für das Herrichten
des Baugrundstücks gehören, werden ebenfalls unter dieser Kategorie erfasst.

Im übrigen wird auf die DIN 276 verwiesen.

 Bewertungsgrundsatz
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 4.2.2.

= 27
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

Bei der Neuanlage selbständiger Spielplätze sind alle Kosten der Geländeformung und Bepflan-
zung (wie der Aufwuchs bei Grünanlagen) dem Aufwuchs zuzuordnen und ohne Abschreibungen
zu erfassen. Besondere Einbauten wie Palisaden, Beeteinfassungen u.a. sind den Aufbauten zu-
zuordnen und damit abzuschreiben.

= 28
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

4.2.3 Infrastrukturvermögen

Allgemein
Zum Infrastrukturvermögen gehören insbes. Straßen, Wege, Plätze, Brücken, Tunnel, Schienen-
strecken, Kabelnetze, Energieübertragungsleitungen, Fernrohrleitungen, Wasserleitungen, Was-
serstraßen, Häfen, Dämme und sonstige Wasserbauten.

Beim Infrastrukturvermögen ist der Grund und Boden und die zuzurechnenden Aufbauten, Be-
triebseinrichtungen, Bauwerke, etc. separat zu bewerten. Es werden demnach regelmäßig mindes-
tens zwei Anlagenstammsätze angelegt.

Nicht zu berücksichtigen ist das Infrastrukturvermögen, das bereits in die Ver- und Entsorgungs-
betriebe ausgegliedert ist.

Im übrigen gelten die Ausführungen in Ziffer 4.2.1 Allgemein.

In den folgenden Kapiteln werden die unterschiedlichen Arten des Infrastrukturvermögens aufge-
führt und näher auf die Besonderheiten bei der Erfassung und Bewertung eingegangen. Dabei wird
unter den einzelnen Arten immer zuerst der Anlagestammsatz für den Grund und Boden des Infra-
strukturvermögens angelegt.

4.2.3.1 Grund und Boden des Infrastrukturvermögens


Flurstücke und Grundstücke bei Straßen
Flurstücke und Straßen werden als Gesamtheit geführt, d.h. die Grundstücksfläche entspricht der
Straßenfläche.

Zu beachten ist, dass sich eine Straße aus mehreren Flurstücken zusammensetzen kann. Die ein-
zelnen Flurstücke sind getrennt als einzelne Vermögensgegenstände in der Anlagenbuchhaltung
zu führen. Mehrere Flurstücke einer Straße sind unter einer gemeinsamen Anlageübernummer zu
führen (siehe Ziffer 4).

In den Fällen einer gemischten Nutzung des Flurstücks ist eine Aufteilung (z.B. nach qm) nur
dann vorzunehmen, wenn es sich um völlig losgelöste Nutzungen handelt, z.B. Straßenkreuzung
mit einem größeren Platz mit Brunnen. Eine Hauptnutzung des Flurstücks ist festzulegen. Die Auf-
teilung nach qm ist in dem Feld „Bemerkungen“ in der Anlagenkarte zu vermerken. Diese Rege-
lung ist auf ein Minimum zu beschränken. Zu beachten ist, dass Geo-Informationssysteme und
Anlagenbuchhaltungen in der Regel eine Zuordnung über Flurstücksnummern vornehmen und
diese in den Systemen gleich sein muss.

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
2000 Grund und Boden des Infrastrukturvermögens

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Es gelten die Ausführungen zu Ziffer 4.2.1 Allgemein. Als anzusetzender Erfahrungswert wird ge-
nerell der landwirtschaftliche Bodenrichtwert zu Grunde gelegt.

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

= 29
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

4.2.3.2 Straßen, Wege, Plätze, Verkehrslenkungsanlagen

Allgemein
Die Straße besteht aus folgenden Elementen:

< Straßenkörper
< Straßenzubehör

Für jeden dieser Bestandteile ist ein eigener Anlagenstammsatz anzulegen.

Zum Straßenkörper gehören gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 1 Straßengesetz Baden-Württemberg (StrG


BW) Straßenuntergrund, -unterbau, -decke, Dämme, Gräben, Entwässerungsanlagen, Böschun-
gen, Stützmauern, Durchlässe, Fahrbahnen, Haltestellenbuchten, Geh- und Radwege, Parkplätze,
Trenn-, Seiten-, Rand- und Sicherheitsstreifen (mit Markierungen), Materialbuchten und Lärm-
schutzanlagen. Dem Straßenkörper wird das Straßenbegleitgrün zugeordnet.

Unter das Straßenzubehör gemäß § 2 Abs. 3 Straßengesetz Baden-Württemberg (StrG BW) fallen
Verkehrszeichen, Parkleitsysteme, Schilderbrücken, Verkehrsanlagen aller Art. Ebenso gehören
Beleuchtung, Signalanlagen, Wegweisungen, zentrale Verkehrsrechner dazu.

Bei der Bewertung des Straßenkörpers wird keine Unterteilung der einzelnen Straßenschichten
(Unterbau und Deckschicht) vorgenommen. Der Straßenkörper ist als ein Vermögensgegenstand
anzusehen und einheitlich abzuschreiben. Hierfür spricht vor allem, dass einige Kostenanteile (z.B.
Planungsleistungen, Vermessungsarbeiten, Abrechnungen) nur pauschal oder prozentual verteilt
werden können. Kostenanteile, die dann aufgeteilt werden müssen, verursachen einen hohen Zu-
satzaufwand bei der Abschreibung, bei dem Aufmaß und der Abrechnung. Außerdem wird durch
zu viele einzelne Vermögensgegenstände eine korrekte Führung der Anlagebuchhaltung er-
schwert.

Zu den Herstellungskosten beim Straßenbau gehören die Ausgaben für Erneuerungs-, Um-, Aus-
und Neubauvorhaben.

Erneuerungsbauvorhaben dienen vorwiegend dem Deckenbau und verändern die bestehende


Linienführung der Straße im Grund- und Aufriss nicht oder nur unwesentlich, so dass eine Ausfüh-
rung ohne ausführliche Entwurfsunterlagen möglich ist. Die Arbeiten müssen deutlich über das
Ausmaß einer Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeit hinausgehen.

Um-, Aus- und Neubauvorhaben setzen die Bearbeitung ausführlicher Bauentwürfe bezüglich
Grund- und Aufrissgestaltung oder konstruktive Durchbildung voraus.

Beispiele und Einzelheiten der Abgrenzung des Herstellungs- vom Erhaltungsaufwand beim Stra-
ßenbau sind in dem „Ausgabenblatt für Erneuerungsbauvorhaben" der vorläufigen Buchungsan-
weisung für Bundesfernstraßen vom 2. Januar 1976 (VkBl. S. 136) enthalten. Darüber hinaus gel-
ten auch die Ausführungen der RStO 01. Eingeschlossen sind ferner Kosten für Kanalisation und
die Erschließung, soweit diese nicht den Wohn- und Nichtwohngebäuden zuzurechnen sind.

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
2180 Straßen, Wege, Plätze, Verkehrslenkungsanlagen

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Es gelten die Regelungen unter Ziffer 4.2.2 in Verbindung mit Ziffer 4.2.1 analog.

= 30
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Möglichkeiten für die Ermittlung der Herstellungsjahre

Sofern das Anschaffungs- bzw. Herstellungsjahr einer Straße nicht ermittelbar ist, kann auf folgen-
de Vereinfachungen zurückgegriffen werden:

< Widmungsjahr
Mit Inkrafttreten des Straßengesetzes am 01.04.1964 war eine Widmung der Straße erforder-
lich. Das Widmungsjahr kann als fiktives Herstellungsjahr herangezogen werden.

< Baujahre der Kabel- und Entwässerungskanäle


Die Baujahre der Kabel- und Entwässerungskanäle können ebenfalls als errechnetes Herstel-
lungsjahr herangezogen werden. Aus verschiedenen Straßenakten und über Straßenverzeich-
nisse können durch die Fachämter und Unterhaltungsstellen Baujahre für die Kanäle ermittelt
werden.

< Erschließungsbeitragsabrechnungen
Aus Erschließungsbeitragsakten sind ebenfalls die Herstellungsjahre und Anschaffungs- und
Herstellungskosten zu entnehmen.

< Straßenverzeichnisse / Straßenkarten


Aus verschiedenen Straßenakten und über Straßenverzeichnisse können durch die Fachämter
und Unterhaltungsstellen Baujahre ermittelt werden.

< Verwendungsnachweise
Aus den Verwendungsnachweisen bewilligter Zuweisungen aus dem Gemeindeverkehrsfinan-
zierungsgesetz

(A) Bewertung des Straßenkörpers


Für die Bewertung des Straßenkörpers wird in 2 Schritten vorgegangen:

Schritt 1: Einteilung der Straßen in Straßenarten und Festlegung der jeweiligen Nutzungs-
dauer

Die Straßen sind, entsprechend ihres Ausbaustandards bzw. ihrer Verkehrsbeanspruchung, in


verschiedene Straßenarten zu unterteilen. Hier wird an Anlehnung an die Richtlinien für die Stan-
dardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO 01) in die nachfolgend aufgeführten 5 Ka-
tegorien unterteilt.

Straßenart Beschreibung Nutzungsdauer


I Schnellverkehrsstraße, Industriesammelstraße 25 - 30 Jahre
II Hauptverkehrsstraße, Industriestraße, Straße im Gewerbegebiet 30 - 40 Jahre
III Wohnsammelstraße, Fußgängerzone mit Ladeverkehr 40 - 50 Jahre
IV Anliegerstraße befahrbarer Wohnweg, Fußgängerzone, Radwege 50 Jahre
V nicht asphaltierte / betonierte Wege 15 - 20 Jahre

Um spezifische Gegebenheiten (z.B. historischer Stadtkern) Rechnung zu tragen, können diese


vorgegebenen Straßenarten bei Bedarf erweitert werden.

Schritt 2: Bewertung der Straßen

Die Bewertung der Straßen erfolgt nach § 62 E-GemHVO, d.h. grundsätzlich zu den Anschaffungs-
und Herstellungskosten. Wenn die Anschaffungs- und Herstellungskosten nicht ermittelt werden
können, müssen Erfahrungswerte herangezogen werden.

= 31
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Bewertungsgrundsatz: Anschaffungs- und Herstellkosten

vor 31.12.1974 01.01.1975 bis 31.12.2004 01.01.2005 bis


31.12.2010
Vereinfachung Preisverhältnisse Wenn die tatsächlichen AHK Anschaffungs- und Her-
zum 01.01.1974; nicht oder nicht ohne unverhält- stellungskosten;
nismäßigen Aufwand ermittelt
werden können, dann Preisver-
hältnisse zum jeweiligen An-
schaffungs-/Herstellungsjahr als
Erfahrungswerte;

Als Erfahrungswert gilt ein aktueller pauschalierter qm-Durchschnittspreis, in welchem vereinfa-


chend die Anschaffungs- und Herstellungskosten der Straße, der Böschungen und sonstigen Teil-
einrichtungen (z.B. Aufwuchs, Leitpfosten, Beschilderung, Gehweg, Gehwegeinfassung, Verkehrs-
inseln, Signalanlagen etc.) einzurechnen sind.

Der Erfahrungswert ist für jede Straßenart vom Amt für Straßenwesen festzulegen.

Da davon ausgegangen wird, dass die Herstellungsjahre der Straßen ermittelbar sind (siehe Ver-
einfachungen für die Ermittlung der Herstellungsjahre), muss dieser vorab ermittelte aktuelle Erfah-
rungswert anhand des Baupreiskostenindex auf das jeweilige Herstellungsjahr rückindiziert wer-
den. Der jeweilige Baupreiskostenindex befindet sich in Anlage 5

(B) Bewertung des Straßenzubehörs


Das Straßenzubehör wird zur Bewertung in einfaches und hochwertiges Zubehör unterschieden.

Bis zum Stichtag der Eröffnungsbilanz wird der Wert des einfachen Straßenzubehörs in den Wert
des Straßenkörpers mit eingerechnet (bei Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie beim m²-
Durchschnittswert).

Als hochwertigem Zubehör gilt:


< Parkleitsysteme
< Schilderbrücken
< zentrale Verkehrsrechner

Das hochwertige Zubehör ist einzeln, getrennt zu erfassen und zu bewerten.

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

Nach dem Eröffnungsbilanzstichtag kann einfaches Zubehör auch weiterhin dem Straßenkörper
zugerechnet werden, da eine getrennte Erfassung in der Praxis oft nicht möglich ist. Hochwertiges
Zubehör muss getrennt erfasst werden.

Es werden folgende Nutzungsdauern für hochwertiges Zubehör empfohlen:


Vermögensgegenstand Nutzungsdauer
Parkleitsysteme 15 Jahre
Schilderbrücken 15 - 20 Jahre
Zentrale Verkehrsrechner 12 Jahre

Bei einer Grunderneuerung der gesamten Straße (oder des gesamten Bauwerks) wird die bishe-
rige in Abgang genommen. Die Investitionen stellen die neuen Anschaffungs- und Herstellungskos-
ten dar.

= 32
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

4.2.3.3 Bauwerke
Zu den Bauwerken gehören u.a. Brücken, Tunnel (mit Brücken), Lärmschutzwände, Stützbauwer-
ke, Trockenmauern, Unterführungen.

Die ingenieurtechnischen Bauwerke sind separat zu bewerten.

Brücken und Unterführungen


Die für die Bewertung notwendigen Herstellungskosten und Baujahre der städtischen Brücken und
Unterführungen werden aus den Bauwerksakten (Brückenbüchern) entnommen und um die bereits
aufgelaufenen Abschreibungen vermindert in der Eröffnungsbilanz angesetzt.

Sonstige Bauwerke
Soweit für die sonstigen Bauwerke keine Herstellungskosten ermittelbar sind, sind Erfahrungswerte
aus der Herstellung vergleichbarer Bauwerke unter Beachtung eines Anpassungsbedarfs an die
Besonderheiten der zu bewertenden ingenieurtechnischen Bauwerke anzusetzen.

Falls keine anderweitigen Erfahrungswerte vorliegen, können hilfsweise Pauschalsätze angewandt


werden. Die nachfolgenden Werte beziehen sich auf das Jahr 1996 und sind auf das Anschaf-
fungs-/Herstellungsjahr zu indizieren (Anlage 5).

< Trogbauwerke mit 1.000 EUR/qm


< Lärmschutzbauwerke mit 400 EUR/qm
< Stützbauwerke
Trockenmauer mit 250,00 EUR/qm

Winkelstützmauer:
- Höhe von 0,80 m mit 150 EUR/lfdm
- Höhe von 1,25 m mit 200 EUR/lfdm
- Höhe von 2,00 m mit 380 EUR/lfdm
- Höhe von 2,50 m mit 560 EUR/lfdm

Ortbeton, d = 0,25 m
- Höhe von 1,00 m mit 230 EUR/lfdm
- Höhe von 2,00 m mit 370 EUR/lfdm

Stahlbetonplatten zwischen IP-Träger:


- Höhe von 2,00 m mit 560 EUR/lfdm

Sonderposten
Für Beiträge Dritter sind Sonderposten zu bilden. Siehe Ziffer 6.

Für konstruktive Bauwerke gelten aufgrund ihrer Besonderheit spezielle Nutzungsdauern:


Bauwerk Nutzungsdauer
Brücken und Unterführungen 80 - 100 Jahre
Brücken in überwiegender Holzbauweise 30 - 40 Jahre
Stützmauer 70 - 100 Jahre
Lärmschutzwände 30 - 50 Jahre
Lärmschutzwälle Keine AfA, da keine Abnutzung

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
2020 Brücken und Tunnel und andere konstruktive Bauwerke
2360 Friedhöfe und Bestattungseinrichtungen
2380 Sonstige Bauten des Infrastrukturvermögens

 Laufende Bilanzierung
Es gelten die Regelungen unter Ziffer 3.2.

= 33
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

5. Bewertung der Aktiven Abgrenzungsposten

5.1 Aktive Rechnungsabgrenzung (RAP)


Allgemein
Mithilfe der aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden die im alten Geschäfts-
jahr im Voraus gezahlten Aufwendungen und vereinnahmten Erträge über die Schlussbilanz in die
Erfolgsrechnung des neuen Geschäftsjahres übertragen.

Im Unterschied hierzu werden auf den Konten „Sonstige Verbindlichkeiten“ und „Sonstige Forde-
rungen“ Aufwendungen und Erträge des alten Geschäftsjahres erfasst, die erst im neuen Ge-
schäftsjahr zu Ausgaben und Einnahmen werden. Sie stellen echte Verbindlichkeiten bzw. Forde-
rungen dar, die durch Zahlung im neuen Geschäftsjahr beglichen werden.

Aktive Rechnungsabgrenzung

§ 48 Abs. 1 E-GemHVO
Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite vor dem Abschlussstichtag geleistete
Auszahlungen auszuweisen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstel-
len. Ferner darf ausgewiesen werden die als Aufwand berücksichtigte Umsatzsteuer auf am Ab-
schlussstichtag auszuweisende oder von den Vorräten offen abgesetzte Anzahlungen.

Hierunter fallen Auszahlungen (z.B. Vorauszahlungen für Versicherungen, Mieten, Zinsen), die
bereits im abzuschließenden Geschäftsjahr bezahlt und gebucht wurden, aber entweder nur zum
Teil oder ganz dem neuen Geschäftsjahr wirtschaftlich (Aufwand) zuzurechnen sind.

Zum Bilanzstichtag sind die betreffenden Aufwandskonten durch eine „Aktive Rechnungsabgren-
zung“ zu berichtigen. Sie stellt eine Leistungsforderung dar. So begründen z.B. Mietvorauszah-
lungen einen Anspruch auf Nutzung der gemieteten Räume im neuen Haushaltsjahr.

Bei der Bildung von aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ist der Wesentlichkeitsgrundsatz zu


beachten. Einzelheiten legt die Stadtkämmerei zu gegebener Zeit fest.

Zu beachten ist der in § 48 Abs. 1 Satz 2 E-GemHVO enthaltene Hinweis zur Umsatzsteuer.

5.2 Sonderposten für geleistete Investitionszuschüsse


Hier handelt es sich um von der Stadt gewährte Investitionszuschüsse an Dritte.

Auf dem Ansatz der bis 01.01.2011 gewährten Investitionszuwendungen und –zuschüsse in der
Eröffnungsbilanz wird verzichtet (§ 62 Abs. 7 E-GemHVO)

Anlagenklasse in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
9200 Sonstige Sonderposten

 Laufende Bilanzierung
Regelung wird noch getroffen

= 34
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

6. Bewertung der Sonderposten und Rechnungs-


abgrenzungsposten (Passivseite)
=
Allgemein
Erhaltene Investitionszuweisungen und Beiträge sind zu erfassen und mit dem bezuschussten
Vermögensgegenstand durch eine gemeinsame Anlageübernummer zu verknüpfen. Hierdurch wird
gewährleistet, dass die Auflösung der Zuweisungen entsprechend der Nutzungsdauer des bezu-
schussten Vermögensgegenstandes erfolgt.

6.1.1 Erhaltene Investitionszuschüsse

Unter die erhaltenen Investitionszuschüsse (Abzugskapital) fallen Ertragszuschüsse. Hierunter


versteht man Beiträge, Zuweisungen und Zuschüsse Dritter. Inhaltlich gehören zum Abzugskapital
auch alle Arten öffentlich-rechtlicher Baukostenbeiträge nach Baugesetzbuch (BauGB) und Kom-
munalabgabengesetz (KAG), Folgekostenbeiträge und Spenden für Investitionen.

Erhaltene Investitionszuschüsse werden als Sonderposten ausgewiesen.


Der Vermögensgegenstand wird in voller Höhe der Anschaffungskosten (ohne Abzug des Zu-
schusses) aktiviert. Korrespondierend wird auf der Passivseite in Höhe des Zuschusses ein Son-
derposten gebildet. Der Sonderposten wird entsprechend dem Abschreibungszeitraum und dem
Abschreibungssatz des zugeordneten Vermögensgegenstandes sukzessive aufgelöst. Insofern teilt
der Sonderposten das Schicksal des bezuschussten Vermögensgegenstandes. Die durch die Auf-
lösung des Sonderpostens entstehende Erträge werden in der Ergebnisrechnung aufgeführt, sie
stehen den Aufwendungen aus Abschreibungen gegenüber.

Beispiel:
Baukosten für eine Schule in Höhe von 1.000.000 Euro
Erhaltener Zuschuss in Höhe von 300.000 Euro
Nutzungsdauer: 50 Jahre

< Erfassung des Vermögensgegenstandes (nach Fertigstellung) in Höhe von 1Mio. Euro in der
Anlagenbuchhaltung.
< Erfassung der Zuweisung als separaten Vermögensgegenstand in der Anlagenbuchhaltung in
Höhe von 300.000 Euro mit Verknüpfung zum Anlagengut über die Anlagenübernummer.
< jährliche Verbuchung der Abschreibung als Aufwand in Höhe von 20.000,00 Euro.
< jährliche Verbuchung der Auflösung des Zuschusses als Ertrag in Höhe von 6.000,00 Euro.

Die Aktivierung des Vermögensgegenstandes erfolgt bei Inbetriebnahme. Korrespondierend be-


ginnt die Auflösung des Investitionszuschusses. Zeitpunkt und Verwendung können aufgrund des
Verwendungsnachweises ermittelt werden. Trifft der Zuschuss erst viel später bei der Kommune
ein, muss die Auflösung des Zuschusses auf die restliche Nutzungsdauer des Anlagengutes erfol-
gen.

Zuweisungen, Zuschüsse, Beiträge usw., die für eine Anlage im Bau gedacht sind (die also noch
nicht in Betrieb gegangen ist), werden gesondert unter AiB Sonderposten gebucht.

Zuweisungen und Zuschüsse, welche die Stadt ab dem 01.01.2005 erhalten hat, müssen zwingend
mit dem Zuschussbetrag erfasst werden.

Hinsichtlich Sachverhalte im Rahmen von Erschließungsmaßnahmen wird auf den allgemeinen


Teil der Richtlinie verwiesen.

= 35
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

Anlagenklassen in SAP
Anlageklasse Bezeichnung
9010 Sonderposten aus Zuwendungen Bund
9020 Sonderposten aus Zuwendungen Land
9030 Sonderposten aus Zuwendungen Gemeinden
9040 Sonderposten aus Zuwendungen Zweckverband
9050 Sonderposten aus Zuwendungen sonst. öff. B.
9060 Sonderposten aus Zuwendungen verb. Unternehmen
9070 Sonderposten aus Zuwendungen sonst. öff. S.
9080 Sonderposten aus Zuwendungen priv. Unternehmen
9090 Sonderposten aus Zuwendungen übriger Bereich

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Für nachfolgende Bereiche kann das Abzugskapital vor dem 01.01.2005 – bezogen auf die An-
schaffungs- und Herstellungskosten – nach folgenden Pauschalsätzen (Erfahrungswerte im Sinne
von § 62 Abs. 7 E-GemHVO) ermittelt werden:

Bezeichnung Pauschalsatz
in %
Berufliche Schulen 35
Feuerwehr 30
Grund-, Haupt-, Realschulen 30
Gymnasien und Sonderschulen 40
Naturschutzgrundstücke 70
Turn- und Sporthallen 20
Sportplätze 15
Straßen, Wege, Plätze 75
Theater 40

Für alle anderen Bereiche sind die tatsächlich bewilligten Zuweisungen anzusetzen.

6.1.2 Bewertung von Schenkungen, Spenden und Erbschaften


Auf die Ausführungen im allgemeinen Teil dieser Richtlinie (Ziffer 3) wird verwiesen.

6.2 Passive Rechnungsabgrenzung

§ 48 Abs. 2 E-GemHVO
Auf der Passivseite sind als Rechnungsabgrenzungsposten vor dem Abschlussstichtag erhaltene
Einzahlungen auszuweisen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Darunter fallen hauptsächlich die Grabnutzungsgebühren auf den Friedhöfen, die für die gesamte
Nutzungszeit des jeweiligen Grabes am Anfang in voller Höhe bezahlt werden und in den einzel-
nen Haushaltsjahren der Nutzungszeit anteilige Erträge darstellen.

= 36
=
=
=

=
Stand: Juni 2009 Bewertungsrichtlinie
=

 Bewertung in der Eröffnungsbilanz


Datenquellen:
< Gebührenkalkulation
< Datenbank (WinFried)

Für die Eröffnungsbilanz besteht kein Wahlrecht. Entsprechend ist der Bestand in der Eröffnungs-
bilanz zu ermitteln und zu dokumentieren. Hierbei ist vereinfachend wie folgt vorzugehen:

< Ermittlung der jeweilig eingenommenen Gebühren für Grabnutzungsrechte


< Ermittlung eines Durchschnittswertes für in Heilbronn anzusetzende Nutzungsdauern
< Ermittlung des Restbestandes in Folgejahren auf Basis der ermittelten durchschnittlichen Nut-
zungsdauer

 Laufende Bilanzierung
Passive Rechnungsabgrenzungsposten sind entsprechend § 48 Abs. 2 E-GemHVO zu bilden.

= 37
=

Anlagen zur Bewertungsrichtlinie

Anlage 1: Auszüge aus den Gesetzestexten

Anlage 2: Abschreibungstabelle Stand Febr. 2009

Anlage 3: Bewertungslexikon

Anlage 4: Indextabelle Gebäudeversicherung

Anlage 5: Baupreisindex Straßenbau

Anlage 6: Besonderheiten bei Sportanlagen, Spielplätzen, ...

=
Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten

Inhaltsverzeichnis

I. Gesetz zur Reform des Gemeindehaushaltsrecht vom 04.05.2009


(GemO)
§ 91 Erwerb und Verwaltung von Vermögen, Wertansätze 2
§ 92 Veräußerung von Vermögen 2

II. Arbeitsentwurf der Gemeindehaushaltsverordnung vom 21.12.2007


(E-GemHVO)
§ 2 Ergebnishaushalt 3
§ 34 Buchführung 4
§ 37 Inventar, Inventur 4
§ 38 Inventurvereinfachungsverfahren 5
§ 40 Vollständigkeit der Ansätze, Verrechnungs- und Bilanzierungsverbote, Vermögen 5
§ 43 Allgemeine Bewertungsgrundsätze 5
§ 44 Wertansätze der Vermögensgegenstände und Schulden 5
§ 46 Abschreibungen 6
§ 52 Vermögensrechnung (Bilanz) 7
§ 55 Vermögensübersicht, Verbindlichkeitenübersicht 8
§ 62 Erstmalige Bewertung (Eröffnungsbilanz) 8

III. Handelsgesetzbuch (HGB)


§ 238 Buchführungspflicht 10
§ 239 Führung der Handelsbücher 10
§ 240 Inventar 10
§ 241 Inventurvereinfachungsverfahren 11
§ 242 Pflicht zur Aufstellung 11
§ 243 Aufstellungsgrundsatz 11
§ 247 Inhalt der Bilanz 12
§ 248 Bilanzierungsverbote 12
§ 249 Rückstellungen 12
§ 250 Rechnungsabgrenzungsposten 12
§ 253 Wertansätze der Vermögensgegenstände und Schulden 13
§ 254 Steuerrechtliche Abschreibungen 13
§ 255 Anschaffungs- und Herstellungskosten 13
§ 256 Bewertungsvereinfachungsverfahren 14
§ 257 Aufbewahrung von Unterlagen. Aufbewahrungsfristen 14

IV. Bewertungsgesetz
§ 71 Begriff unbebaute Grundstücke 16
§ 74 Begriff bebaute Grundstücke 16

V. Verordnung über Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von


Grundstücken (Wertermittlungsverordnung – WertV)
§ 16 Ermittlung des Ertragswerts der baulichen Anlagen 17
§ 19 Berücksichtigung sonstiger wertbeeinflussender Umstände 17
§ 23 Wertminderung wegen Alters 17
§ 24 Wertminderung wegen Baumängeln und Bauschäden 18

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

I. Gesetz zur Reform des Gemeindehaushaltsrecht vom 04.05.2009


(GemO)

§ 91 Erwerb und Verwaltung von Vermögen, Wertansätze

(1) Die Gemeinde soll Vermögensgegenstände nur erwerben, wenn dies zur Erfüllung ihrer
Aufgaben erforderlich ist.

(2) Die Vermögensgegenstände sind pfleglich und wirtschaftlich zu verwalten und ordnungsgemäß
nachzuweisen. Bei Geldanlagen ist auf eine ausreichende Sicherheit zu achten; sie sollen einen
angemessenen Ertrag bringen .

(3) Besondere Rechtsvorschriften für die Bewirtschaftung des Gemeindewalds bleiben unberührt.

(4) Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um


Abschreibungen, anzusetzen. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Rückzahlungsbetrag und
Rückstellungen nur in Höhe des Betrags anzusetzen, der nach vernünftiger Beurteilung notwendig
ist.

§ 92 Veräußerung von Vermögen

(1) Die Gemeinde darf Vermögensgegenstände, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben nicht braucht,
veräußern. Vermögensgegenstände dürfen in der Regel nur zu ihrem vollen Wert veräußert
werden.

(2) Für die Überlassung der Nutzung eines Vermögensgegenstands gilt Abs. 1 entsprechend.

(3) Will die Gemeinde einen Vermögensgegenstand unter seinem vollen Wert veräußern, hat sie
den Beschluss der Rechtsaufsichtsbehörde vorzulegen. Das Innenministerium kann von der
Vorlagepflicht allgemein freistellen, wenn die Rechtsgeschäfte zur Erfüllung bestimmter Aufgaben
dienen oder ihrer Natur nach regelmäßig wiederkehren oder wenn bestimmte Wertgrenzen oder
Grundstücksgrößen nicht überschritten werden.

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= ===========================================================================================================================Stand: Juni 2009=
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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

II. Anhörungsentwurf der Gemeindehaushaltsverordnung vom


22.04.2009 (E-GemHVO)

§ 2 Ergebnishaushalt

(1) Der Ergebnishaushalt enthält als ordentliche Erträge

1. Steuern und ähnliche Abgaben,


2. Zuweisungen und Zuwendungen, Umlagen und aufgelöste Investitionszuwendungen und
-beiträge,
3. sonstige Transfererträge,
4. öffentlich-rechtliche Entgelte,
5. privatrechtliche Leistungsentgelte,
6. Kostenerstattungen und Kostenumlagen,
7. Zinsen und ähnliche Erträge,
8. aktivierte Eigenleistungen und Bestandsveränderungen und
9. sonstige ordentliche Erträge;
10. Summe der ordentlichen Erträge (Summe Nummer 1 bis 9);
11. Personalaufwendungen,
12. Versorgungsaufwendungen,
13. Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen,
14. planmäßige Abschreibungen,
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
16. Transferaufwendungen und
17. sonstige ordentliche Aufwendungen;
18. Summe der ordentlichen Aufwendungen (Summe aus Nummern 11 bis 17);
19. ordentliches Ergebnis (Saldo aus Nummern 10 und 18);
20. Fehlbetragsabdeckung aus Vorjahren;
21. veranschlagtes ordentliches Ergebnis (Saldo aus Nummern 19 und 20);
22. außerordentliche Erträge;
23. außerordentliche Aufwendungen;
24. veranschlagtes Sonderergebnis (Saldo aus Nummern 22 und 23);
25. veranschlagtes Gesamtergebnis (Überschuss oder Fehlbetrag; Summe aus Nr. 21 und 24);
26. die Zuführung zur Rücklage aus Überschüssen des ordentlichen Ergebnisses,
27. die Zuführung zur Rücklagen aus Überschüssen des Sonderergebnisses,
28. die Entnahme aus Rücklagen aus Überschüssen des ordentliche Ergebnisses nach
§24 Abs. 1 Satz 1,
29. die Verwendung des Überschusses des Sonderergebnisses (Nr. 24) sowie Entnahme aus der
Rücklage aus Überschüssen des Sonderergebnisses nach § 24 Abs. 2,
30. den Fehlbetragsvortrag auf das ordentliche Ergebnis folgender Haushaltsjahre nach § 24
Abs. 3 Satz 1
31. die Minderung des Basiskapitals nach § 25 Abs. 3 (Fehlbetragsabdeckung aus Vorjahren,
soweit nicht nach Nummer 20 abgedeckt);
32. die Entnahme aus der Rücklage aus Überschüssen des Sonderergebnisses nach
§ 25 Abs. 4 Satz 1
33. die Minderung des Basiskapitals nach § 25 Abs. 4 Satz 2.

(2) Unter den Posten „außerordentliche Erträge“ und „außerordentliche Aufwendungen“ sind die
außerhalb der gewöhnlichen Verwaltungstätigkeit anfallenden Erträge und Aufwendungen, insbes.
Gewinne und Verluste aus Vermögensveräußerung, auszuweisen, soweit sie nicht von
untergeordneter Bedeutung sind. Von untergeordneter Bedeutung sind Gewinne und Verluste aus
der Veräußerung von geringwertigen beweglichen Vermögensgegenständen des Sachvermögens,
die nach § 38 Abs. 4 nicht erfasst werden.

3
= ===========================================================================================================================Stand: Juni 2009=
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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

§ 34 Buchführung

(1) Die Buchführung dient


1. der Bereitstellung von Informationen für den Haushaltsvollzug und für die Haushaltsplanung,
2. der Aufstellung des Jahresabschlusses und der Durchführung des Planvergleichs und
3. der Überprüfung des Umgangs mit öffentlichen Mitteln im Hinblick auf Rechtmäßigkeit,
Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit

(2) Zur Erfüllung der in Abs. 1 genannten Zwecke sind Bücher in Form der doppelten Buchführung
zu führen, in denen
1. alle Vorgänge, die zu einer Änderung der Höhe oder der Zusammensetzung des Vermögens
und der Schulden führen, insbesondere Aufwendungen und Erträge sowie Auszahlungen und
Einzahlungen
2. die Lage des Vermögens und
3. die sonstigen, nicht das Vermögen der Gemeinde berührenden wirtschaftlichen Vorgänge,
insbes. durchlaufende Finanzmittel,
=
nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung aufgezeichnet werden. Die Buchführung
muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverständigen Dritten innerhalb angemessener Zeit
einen Überblick über die Verwaltungsvorfälle und über die wirtschaftliche Lage der Gemeinde
vermitteln kann. Die Verwaltungsvorfälle müssen sich in ihrer Entstehung und Abwicklung
nachvollziehen lassen.

§ 37 Inventar, Inventur

(1) Die Gemeinde hat zu Beginn des ersten Haushaltsjahres mit einer Rechungsführung nach den
Regeln der doppelten Buchführung und danach für den Schluss eines jeden Haushaltsjahres ihre
Grundstücke, ihre Forderungen, Schulden und Rückstellungen, den Betrag ihres baren Geldes
sowie ihre sonstigen Vermögensgegenstände genau zu verzeichnen und dabei den Wert der
einzelnen Vermögensgegenstände genau zu verzeichnen und dabei den Wert der einzelnen
Vermögensgegenstände und Schulden anzugeben (Inventar). Körperliche Vermögensgegenstände
sind durch eine körperliche Bestandsaufnahme zu erfassen, soweit in dieser Verordnung nichts
anderes bestimmt ist. Das Inventar ist innerhalb der einem ordnungsmäßigen Geschäftsgang
entsprechenden Zeit aufzustellen .

(2) Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens können, wenn sie regelmäßig ersetzt


werden und ihr Gesamtwert für die Gemeinde von nachrangiger Bedeutung ist, mit einer
gleichbleibenden Menge und einem gleichbleibenden Wert angesetzt werden, sofern ihr Bestand in
seiner Größe, seinem Wert und seiner Zusammensetzung nur geringen Veränderungen unterliegt.
Jedoch ist in der Regel alle fünf Jahre eine körperliche Bestandsaufnahme durchzuführen.

(3) Gleichartige Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens sowie andere gleichartige oder


annähernd gleichwertige bewegliche Vermögensgegenstände können jeweils zu einer Gruppe
zusammengefasst und mit dem gewogenen Durchschnittswert angesetzt werden.

4
= ===========================================================================================================================Stand: Juni 2009=
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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

§ 38 Inventurvereinfachungsverfahren

(1) Bei der Aufstellung des Inventars darf der Bestand der Vermögensgegenstände nach Art,
Menge und Wert auch mit Hilfe anerkannter mathematisch-statistischer Methoden auf Grund von
Stichproben ermittelt werden. Das Verfahren muss den Grundsätzen ordnungsmäßiger
Buchführung entsprechen. Der Aussagewert des auf diese Weise aufgestellten Inventars muss
dem Aussagewert eines auf Grund einer körperlichen Bestandsaufnahme aufgestellten Inventars
gleichkommen .

(2) Bei der Aufstellung des Inventars für den Schluss eines Haushaltsjahrs bedarf es einer
körperlichen Bestandsaufnahme der Vermögensgegenstände für diesen Zeitpunkt nicht, soweit
durch Anwendung eines den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprechenden
anderen Verfahrens gesichert ist, dass der Bestand der Vermögensgegenstände nach Art, Menge
und Wert auch ohne die körperliche Bestandsaufnahme für diesen Zeitpunkt festgestellt werden
kann .

(3) In dem Inventar für den Schluss eines Haushaltsjahrs brauchen Vermögensgegenstände nicht
verzeichnet zu werden, wenn
1. die Gemeinde ihren Bestand auf Grund einer körperlichen Bestandsaufnahme oder auf Grund
eines nach Abs. 2 zulässigen anderen Verfahrens nach Art, Menge und Wert in einem
besonderen Inventar verzeichnet hat, das für einen Tag innerhalb der letzten drei Monate vor
oder der ersten beiden Monate nach dem Schluss des Haushaltsjahrs aufgestellt ist, und
2. auf Grund des besonderen Inventars durch Anwendung eines den Grundsätzen ordnungs-
mäßiger Buchführung entsprechenden Fortschreibungs- oder Rückrechnungsverfahrens ge-
sichert ist, dass der am Schluss des Haushaltsjahrs vorhandene Bestand der Vermögens-
gegenstände für diesen Zeitpunkt ordnungsgemäß bewertet werden kann. =

(4) Der Bürgermeister kann für selbständig nutzbare bewegliche Vermögensgegenstände des
Sachvermögens bis zu einem Wert von 410 Euro ohne Umsatzsteuer Befreiungen von § 37 Abs.1
Sätze 1 und 3 vorsehen.

§ 40 Vollständigkeit der Ansätze, Verrechnungs- und Bilanzierungsverbote, Vermögen

(1) In der Vermögensrechnung sind die immateriellen Vermögensgegenstände, das Sachvermögen


und das Finanzvermögen unbeschadet § 92 Abs. 1 Satz 1 GemO, die Kapitalposition, die
Rückstellungen, die Verbindlichkeiten sowie die Rechnungsabgrenzungsposten vollständig
auszuweisen und hinreichend aufzugliedern.

(2) Posten der Aktivseite dürfen nicht mit Posten der Passivseite, Aufwendungen nicht mit
Erträgen, Einzahlungen nicht mit Auszahlungen, Grundstücksrechte nicht mit Grundstückslasten
verrechnet werden, soweit in dieser Verordnung nicht anderes bestimmt ist.

(3) Für immaterielle Vermögensgegenstände, die nicht entgeltlich erworben wurden, darf ein
Aktivposten nicht angesetzt werden.

(4) Von der Gemeinde geleistete Investitionszuschüsse sollen als Sonderposten in der
Vermögensrechnung ausgewiesen und entsprechend dem Zuwendungsverhältnis aufgelöst
werden. Empfangene Investitionszuweisungen und Investitionsbeiträge können als Sonderposten
in der Vermögensrechnung ausgewiesen und entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer
aufgelöst werden.

§ 43 Allgemeine Bewertungsgrundsätze

(1) Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden gilt Folgendes:
1. Die Wertansätze in der Vermögensrechnung des Haushaltsjahres (Eröffnungsbilanz) müssen
mit denen der Vermögensrechnung des Vorjahres (Schlussbilanz) übereinstimmen.

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= ===========================================================================================================================Stand: Juni 2009=
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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

2. Die Vermögensgegenstände, Rückstellungen und Schulden sind, soweit nichts anderes


bestimmt ist, zum Abschlussstichtag einzeln zu bewerten.
3. Es ist wirklichkeitsgetreu zu bewerten. Vorhersehbare Risiken und Verluste, die bis zum
Abschlussstichtag entstanden sind, sind zu berücksichtigen, selbst wenn diese erst zwischen
dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden
sind; Risiken und Verluste, für deren - Verwirklichung im Hinblick auf die besonderen
Verhältnisse der öffentlichen Haushaltswirtschaft nur eine geringe Wahrscheinlichkeit spricht,
bleiben außer Betracht. Gewinne sind nur zu berücksichtigen, wenn sie am Abschlussstichtag
realisiert sind.
4. Aufwendungen und Erträge des Haushaltsjahrs sind unabhängig von den Zeitpunkten der
entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu berücksichtigen.
5. Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewandten Bewertungsmethoden sollen
beibehalten werden.

(2) Von den Grundsätzen des Absatzes 1 darf nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen
werden.

§ 44 Wertansätze der Vermögensgegenstände und Schulden

(1) Anschaffungskosten sind die Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögens-
gegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem
Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Zu den Anschaffungskosten gehören
auch die Nebenkosten sowie die nachträglichen Anschaffungskosten. Minderungen des
Anschaffungspreises sind abzusetzen.

(2) Herstellungskosten sind die Aufwendungen, die durch den Verbrauch von Gütern und die
Inanspruchnahme von Diensten für die Herstellung eines Vermögensgegenstands, seine
Erweiterung oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche
Verbesserung entstehen. Dazu gehören die Materialkosten, die Fertigungskosten und die
Sonderkosten der Fertigung. Bei der Berechnung der Herstellungskosten dürfen auch die
Verwaltungskosten einschließlich Gemeinkosten, angemessene Teile der notwendigen
Materialgemeinkosten, der notwendigen Fertigungsgemeinkosten und des Wertverzehrs des
Vermögens, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind, eingerechnet werden.

(3) Zinsen für Fremdkapital gehören nicht zu den Herstellungskosten. Zinsen für Fremdkapital, das
zur Finanzierung der Herstellung eines Vermögensgegenstands verwendet wird, dürfen als
Herstellungskosten angesetzt werden, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen.

§ 46 Abschreibungen

(1) Bei Vermögensgegenständen des immateriellen Vermögens und des Sachvermögens ohne
Vorräte, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um
planmäßige Abschreibungen zu vermindern. Die planmäßige Abschreibung erfolgt grundsätzlich in
gleichen Jahresraten über die Dauer, in der der Vermögensgegenstand voraussichtlich genutzt
werden kann (lineare Abschreibung). Ausnahmsweise ist eine Abschreibung mit fallenden
Beträgen (degressive Abschreibung) oder nach Maßgabe der Leistungsabgabe (Leistungs-
abschreibung) zulässig, wenn dies dem Nutzungsverlauf wesentlich besser entspricht. Maßgeblich
ist die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, die auf der Grundlage von Erfahrungswerten und unter
Berücksichtigung von Beschaffenheit und Nutzung des Vermögensgegenstands zu bestimmen ist.

(2) Für Vermögensgegenstände nach Abs. 1 ist im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der für
dieses Jahr anfallende Abschreibungsbetrag um jeweils ein Zwölftel für jeden vollen Monat zu
vermindern, der dem Monat der Anschaffung oder Herstellung vorangeht. Anschaffungs- und
Herstellungskosten für selbständig nutzbare bewegliche Vermögensgegenstände des
Sachvermögens, die nach § 38 Abs. 4 nicht erfasst werden, sind im Jahr der Anschaffung als
ordentlicher Aufwand auszuweisen.

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= ===========================================================================================================================Stand: Juni 2009=
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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

(3) Ohne Rücksicht darauf, ob ihre Nutzung zeitlich begrenzt ist, sind bei Vermögensgegenständen
im Falle einer voraussichtlich dauernden Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen
vorzunehmen, um die Vermögensgegenstände mit dem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen
am Abschlussstichtag beizulegen ist. Stellt sich in einem späteren Jahr heraus, dass die Gründe
für die Abschreibung nicht mehr bestehen, ist der Betrag dieser Abschreibung im Umfang der
Werterhöhung unter Berücksichtigung der Abschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen
wären, zuzuschreiben.

§ 52 Vermögensrechnung (Bilanz)

(1) Die Vermögensrechnung (Bilanz) ist in Kontoform aufzustellen.

(2) In der Bilanz sind mindestens die in den Absätzen 3 und 4 bezeichneten Posten in der
angegebenen Reihenfolge gesondert auszuweisen.

(3) Aktivseite
1. Vermögen
1.1 Immaterielle Vermögensgegenstände;
1.2 Sachvermögen
1.2.1 Unbebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte,
1.2.2 Bebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte,
1.2.3 Infrastrukturvermögen,
1.2.4 Bauten auf fremden Grundstücken,
1.2.5 Kunstgegenstände, Kulturdenkmäler,
1.2.6 Maschinen und technische Anlagen, Fahrzeuge,
1.2.7 Betriebs- und Geschäftsausstattung,
1.2.8 Vorräte,
1.2.9 Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau;
1.3 Finanzvermögen
1.3.1 Anteile an verbundenen Unternehmen,
1.3.2 Sonstige Beteiligungen an Kapitaleinlagen in Zweckverbänden oder
anderen kommunalen Zusammenschlüsse,
1.3.3 Sondervermögen,
1.3.4 Ausleihungen,
1.3.5 Wertpapiere,
1.3.6 Öffentlich-rechtliche Forderungen,
1.3.7 Forderungen aus Transferleistungen,
1.3.8 Privatrechtliche Forderungen,
1.3.9 Liquide Mittel.
2. Abgrenzungsposten
2.1 Aktive Rechnungsabgrenzung,
2.2 Sonderposten für geleistete Investitionszuschüsse.
3. Nettoposition (nicht gedeckter Fehlbetrag)

(4) Passivseite:
1. Kapitalposition
1.1 Basiskapital;
1.2 Rücklagen
1.2.1 Rücklagen aus Überschüssen des ordentlichen Ergebnisses,
1.2.2 Rücklagen aus Überschüssen des Sonderergebnisses,
1.2.3 Zweckgebundene Rücklagen;
1.3 Fehlbeträge des ordentlichen Ergebnisses
1.3.1 Fehlbeträge aus Vorjahren,
1.3.2 Jahresfehlbetrag, soweit eine Deckung im Jahresabschluss durch Entnahme aus den
Ergebnisrücklagen nicht möglich ist;
1.4 Sonderposten
1.4.1 für Investitionszuweisungen,
1.4.2 für Investitionsbeiträge,
1.4.3 für Sonstiges.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

2. Rückstellungen (§ 41 Abs. 1 und 2)


2.1 Lohn- und Gehaltsrückstellungen,
2.2 Unterhaltsvorschussrückstellungen,
2.3 Instandhaltungsrückstellungen,
2.4 Stilllegungs- und Nachsorgerückstellungen für Abfalldeponien,
2.5 Gebührenüberschussrückstellungen,
2.6 Altlastensanierungsrückstellungen,
2.7 Rückstellungen für drohende Verpflichtungen aus Bürgschaften, Gewährleistungen,
Beteiligungen und anhängigen Gerichtsverfahren.
2.8 Rückstellungen im Rahmen des Finanzausgleichs,
2.9 Rückstellungen für Gewerbesteuererstattungen,
2.10 Sonstige Rückstellungen bei Eigenbetrieben und Betrieben gewerblicher ArtK==
3. Verbindlichkeiten
3.1 Anleihen,
3.2 Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen,
3.3 Verbindlichkeiten, die Kreditaufnahmen wirtschaftlich gleichkommen,
3.4 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
3.5 Verbindlichkeiten aus Transferleistungen,
3.6 Sonstige Verbindlichkeiten.
4. Passive Rechnungsabgrenzung

§ 55 Vermögensübersicht, Verbindlichkeitenübersicht

(1) In der Vermögensübersicht und der Forderungsübersicht sind der Stand des Vermögens und
der Forderungen zu Beginn und zum Ende des Haushaltsjahres, die Zu- und Abgänge sowie die
Zuschreibungen und Abschreibungen darzustellen. Die Gliederung dieser Übersichten richtet sich
nach den Aktivposten 1 und 2 der Vermögensrechnung (§ 52 Abs.3).

(2) In der Schuldenübersicht sind die Schulden der Gemeinde nachzuweisen. Anzugeben sind der
Gesamtbetrag zu Beginn und Ende des Haushaltsjahres, die Restlaufzeit unterteilt in Laufzeiten
bis zu einem Jahr, von einem bis fünf Jahren und von mehr als fünf Jahren. Die Schuldenübersicht
ist wie der Passivposten 3 der Vermögensrechnung (§ 52 Abs. 4) zu gliedern.

§ 62 Erstmalige Bewertung (Eröffnungsbilanz)

(1) In der Eröffnungsbilanz nach Artikel 13 Abs. 5 des Gesetzes zur Reform des Gemeinde-
haushaltsrechts sind die zum Stichtag der Aufstellung vorhandenen Vermögensgegenstände mit
den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen nach § 46,
anzusetzen. Die Vermögensgegenstände dürfen auch mit Werten angesetzt werden, die vor dem
Stichtag für die Aufstellung der Eröffnungsbilanz in Anlagenachweisen nach § 38 der
Gemeindehaushaltsverordnung vom 7. Februar 1973 (GBl. S. 33) in der zuletzt geltenden Fassung
oder in einer Vermögensrechnung nach der Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums zur
Vermögensrechnung vom 31. Oktober 2001 (GABl. S. 1108) nachgewiesen sind. Bei beweglichen
Vermögensgegenständen, deren Anschaffung oder Herstellung länger als sechs Jahre vor dem
Stichtag für die Eröffnungsbilanz zurückliegt, kann von einer Inventarisierung und Aufnahme in die
Vermögensrechnung abgesehen werden.

(2) Wenn die tatsächlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten nicht oder nicht ohne
unverhältnismäßigen Aufwand ermittelt werden können, sind abweichend von Abs. 1 den
Preisverhältnissen zum Anschaffungs- oder Herstellungszeitpunkt entsprechende Erfahrungswerte
anzusetzen, vermindert um Abschreibungen nach § 46. Für den vor dem Stichtag der Aufstellung
der Eröffnungsbilanz liegenden Zeitraum von sechs Jahren wird vermutet, dass die tatsächlichen
Anschaffungs- oder Herstellungskosten ermittelt werden können.

(3) Für Vermögensgegenstände, die vor dem 31. Dezember 1974 angeschafft oder hergestellt
worden sind, können abweichend von Abs. 1 und 2 den Preisverhältnissen zum 1. Januar 1974
entsprechende Erfahrungswerte angesetzt werden, vermindert um Abschreibungen nach § 46.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

(4) Bei Waldflächen sind die Absätze 1 bis 3 mit der Maßgabe anzuwenden, dass
1. für den Aufwuchs zwischen 7.200 und 8.200 Euro je Hektar und
2. für die Grundstücksfläche 2.600 Euro je Hektar
angesetzt werden können.

(5) Als Wert von Beteiligungen und Sondervermögen ist, wenn die Ermittlung der tatsächlichen
Anschaffungs-kosten einen unverhältnismäßigen Aufwand verursachen würde, das anteilige
Eigenkapital anzusetzen.

(6) Für Sonderposten für erhaltene Investitionszuweisungen und -beiträge nach § 52 Abs. 4 Nr.1.4
gelten die Absätze 1 bis 3 entsprechend. Auf den Ansatz geleisteter Investitionszuschüsse in der
Eröffnungsbilanz kann verzichtet werden; soweit ein Ansatz erfolgt, gelten die Absätze 1 bis 3
entsprechend.

(7) Die in der Eröffnungsbilanz nach den Absätzen 2 bis 6 angesetzten Werte für die
Vermögensgegenstände gelten für die künftigen Haushaltsjahre als Anschaffungs- oder
Herstellungskosten.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

III. Handelsgesetzbuch (HGB)


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§ 238 Buchführungspflicht

(1) Jeder Kaufmann ist verpflichtet, Bücher zu führen und in diesen seine Handelsgeschäfte und
die Lage seines Vermögens nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung ersichtlich zu
machen. Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverständigen Dritten
innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage des
Unternehmens vermitteln kann. Die Geschäftsvorfälle müssen sich in ihrer Entstehung und
Abwicklung verfolgen lassen.

(2) Der Kaufmann ist verpflichtet, eine mit der Urschrift übereinstimmende Wiedergabe der
abgesandten Handelsbriefe (Kopie, Abdruck, Abschrift oder sonstige Wiedergabe des Wortlauts
auf einem Schrift-, Bild- oder anderen Datenträger) zurückzubehalten.

§ 239 Führung der Handelsbücher

(1) Bei der Führung der Handelsbücher und bei den sonst erforderlichen Aufzeichnungen hat sich
der Kaufmann einer lebenden Sprache zu bedienen. Werden Abkürzungen, Ziffern, Buchstaben
oder Symbole verwendet, muss im Einzelfall deren Bedeutung eindeutig festliegen.

(2) Die Eintragungen in Büchern und die sonst erforderlichen Aufzeichnungen müssen vollständig,
richtig, zeitgerecht und geordnet vorgenommen werden.

(3) Eine Eintragung oder eine Aufzeichnung darf nicht in einer Weise verändert werden, dass der
ursprüngliche Inhalt nicht mehr feststellbar ist. Auch solche Veränderungen dürfen nicht
vorgenommen werden, deren Beschaffenheit es ungewiss lässt, ob sie ursprünglich oder erst
später gemacht worden sind.

(4) Die Handelsbücher und die sonst erforderlichen Aufzeichnungen können auch in der
geordneten Ablage von Belegen bestehen oder auf Datenträgern geführt werden, soweit diese
Formen der Buchführung einschließlich des dabei angewandten Verfahrens den Grundsätzen
ordnungsmäßiger Buchführung entsprechen. Bei der Führung der Handelsbücher und der sonst
erforderlichen Aufzeichnungen auf Datenträgern muss insbesondere sichergestellt sein, dass die
Daten während der Dauer der Aufbewahrungsfrist verfügbar sind und jederzeit innerhalb
angemessener Frist lesbar gemacht werden können. Absätze 1 bis 3 gelten sinngemäß.

§ 240 Inventar

(1) Jeder Kaufmann hat zu Beginn seines Handelsgewerbes seine Grundstücke, seine
Forderungen und Schulden, den Betrag seines baren Geldes sowie seine sonstigen
Vermögensgegenstände genau zu verzeichnen und dabei den Wert der einzelnen
Vermögensgegenstände und Schulden anzugeben.

(2) Er hat demnächst für den Schluss eines jeden Geschäftsjahrs ein solches Inventar aufzustellen.
Die Dauer des Geschäftsjahrs darf zwölf Monate nicht überschreiten. Die Aufstellung des Inventars
ist innerhalb der einem ordnungsmäßigen Geschäftsgang entsprechenden Zeit zu bewirken.

(3) Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe


können, wenn sie regelmäßig ersetzt werden und ihr Gesamtwert für das Unternehmen von
nachrangiger Bedeutung ist, mit einer gleichbleibenden Menge und einem gleichbleibenden Wert
angesetzt werden, sofern ihr Bestand in seiner Größe, seinem Wert und seiner Zusammensetzung
nur geringen Veränderungen unterliegt. Jedoch ist in der Regel alle drei Jahre eine körperliche
Bestandsaufnahme durchzuführen.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

(4) Gleichartige Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens sowie andere gleichartige oder


annähernd gleichwertige bewegliche Vermögensgegenstände und Schulden können jeweils zu
einer Gruppe zusammengefasst und mit dem gewogenen Durchschnittswert angesetzt werden.

§ 241 Inventurvereinfachungsverfahren

(1) Bei der Aufstellung des Inventars darf der Bestand der Vermögensgegenstände nach Art,
Menge und Wert auch mit Hilfe anerkannter mathematisch-statistischer Methoden auf Grund von
Stichproben ermittelt werden. Das Verfahren muss den Grundsätzen ordnungsmäßiger
Buchführung entsprechen. Der Aussagewert des auf diese Weise aufgestellten Inventars muss
dem Aussagewert eines auf Grund einer körperlichen Bestandsaufnahme aufgestellten Inventars
gleichkommen.

(2) Bei der Aufstellung des Inventars für den Schluss eines Geschäftsjahrs bedarf es einer
körperlichen Bestandsaufnahme der Vermögensgegenstände für diesen Zeitpunkt nicht, soweit
durch Anwendung eines den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprechenden
anderen Verfahrens gesichert ist, dass der Bestand der Vermögensgegenstände nach Art, Menge
und Wert auch ohne die körperliche Bestandsaufnahme für diesen Zeitpunkt festgestellt werden
kann.

(3) In dem Inventar für den Schluss eines Geschäftsjahrs brauchen Vermögensgegenstände nicht
verzeichnet zu werden, wenn
1. der Kaufmann ihren Bestand auf Grund einer körperlichen Bestandsaufnahme oder auf Grund
eines nach Abs. 2 zulässigen anderen Verfahrens nach Art, Menge und Wert in einem
besonderen Inventar verzeichnet hat, das für einen Tag innerhalb der letzten drei Monate vor
oder der ersten beiden Monate nach dem Schluss des Geschäftsjahrs aufgestellt ist, und
2. auf Grund des besonderen Inventars durch Anwendung eines den Grundsätzen ordnungs-
mäßiger Buchführung entsprechenden Fortschreibungs- oder Rückrechnungsverfahrens
gesichert ist, dass der am Schluss des Geschäftsjahrs vorhandene Bestand der Vermögens-
gegenstände für diesen Zeitpunkt ordnungsgemäß bewertet werden kann.

§ 242 Pflicht zur Aufstellung

(1) Der Kaufmann hat zu Beginn seines Handelsgewerbes und für den Schluss eines jeden
Geschäftsjahrs einen das Verhältnis seines Vermögens und seiner Schulden darstellenden
Abschluss (Eröffnungsbilanz, Bilanz) aufzustellen. Auf die Eröffnungsbilanz sind die für den
Jahresabschluss geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit sie sich auf die Bilanz
beziehen.

(2) Er hat für den Schluss eines jeden Geschäftsjahrs eine Gegenüberstellung der Aufwendungen
und Erträge des Geschäftsjahrs (Gewinn- und Verlustrechnung) aufzustellen.

(3) Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung bilden den Jahresabschluss.

§ 243 Aufstellungsgrundsatz

(1) Der Jahresabschluss ist nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung aufzustellen.

(2) Er muss klar und übersichtlich sein.

(3) Der Jahresabschluss ist innerhalb der einem ordnungsmäßigen Geschäftsgang


entsprechenden Zeit aufzustellen.

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1
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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

§ 247 Inhalt der Bilanz

(1) In der Bilanz sind das Anlage- und das Umlaufvermögen, das Eigenkapital, die Schulden sowie
die Rechnungsabgrenzungsposten gesondert auszuweisen und hinreichend aufzugliedern.

(2) Beim Anlagevermögen sind nur die Gegenstände auszuweisen, die bestimmt sind, dauernd
dem Geschäftsbetrieb zu dienen.

(3) Passivposten, die für Zwecke der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag zulässig sind,
dürfen in der Bilanz gebildet werden. Sie sind als Sonderposten mit Rücklageanteil auszuweisen
und nach Maßgabe des Steuerrechts aufzulösen. Einer Rückstellung bedarf es insoweit nicht.

§ 248 Bilanzierungsverbote

(1) Aufwendungen für die Gründung des Unternehmens und für die Beschaffung des Eigenkapitals
dürfen in die Bilanz nicht als Aktivposten aufgenommen werden.

(2) Für immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die nicht entgeltlich erworben
wurden, darf ein Aktivposten nicht angesetzt werden.

(3) Aufwendungen für den Abschluss von Versicherungsverträgen dürfen nicht aktiviert werden.

§ 249 Rückstellungen

(1) Rückstellungen sind für ungewisse Verbindlichkeiten und für drohende Verluste aus
schwebenden Geschäften zu bilden. Ferner sind Rückstellungen zu bilden für
1. im Geschäftsjahr unterlassene Aufwendungen für Instandhaltung, die im folgenden Geschäfts-
jahr innerhalb von drei Monaten, oder für Abraumbeseitigung, die im folgenden Geschäftsjahr
nachgeholt werden,
2. Gewährleistungen, die ohne rechtliche Verpflichtung erbracht werden. Rückstellungen dürfen für
unterlassene Aufwendungen für Instandhaltung auch gebildet werden, wenn die Instandhaltung
nach Ablauf der Frist nach Satz 2 Nr. 1 innerhalb des Geschäftsjahrs nachgeholt wird.

(2) Rückstellungen dürfen außerdem für ihrer Eigenart nach genau umschriebene, dem
Geschäftsjahr oder einem früheren Geschäftsjahr zuzuordnende Aufwendungen gebildet werden,
die am Abschlussstichtag wahrscheinlich oder sicher, aber hinsichtlich ihrer Höhe oder des
Zeitpunkts ihres Eintritts unbestimmt sind.

(3) Für andere als die in den Absätzen 1 und 2 bezeichneten Zwecke dürfen Rückstellungen nicht
gebildet werden. Rückstellungen dürfen nur aufgelöst werden, soweit der Grund hierfür entfallen
ist.

§ 250 Rechnungsabgrenzungsposten

(1) Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Ausgaben vor dem
Abschlussstichtag auszuweisen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag
darstellen.
Ferner dürfen ausgewiesen werden
1. als Aufwand berücksichtigte Zölle und Verbrauchsteuern, soweit sie auf am Abschlussstichtag
auszuweisende Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens entfallen,
2. als Aufwand berücksichtigte Umsatzsteuer auf am Abschlussstichtag auszuweisende oder von
den Vorräten offen abgesetzte Anzahlungen.

(2) Auf der Passivseite sind als Rechnungsabgrenzungsposten Einnahmen vor dem
Abschlussstichtag auszuweisen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag
darstellen.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

(3) Ist der Rückzahlungsbetrag einer Verbindlichkeit höher als der Ausgabebetrag, so darf der
Unterschiedsbetrag in den Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite aufgenommen
werden. Der Unterschiedsbetrag ist durch planmäßige jährliche Abschreibungen zu tilgen, die auf
die gesamte Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt werden können.

§ 253 Wertansätze der Vermögensgegenstände und Schulden

(1) Vermögensgegenstände sind höchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten,


vermindert um Abschreibungen nach den Absätzen 2 und 3 anzusetzen. Verbindlichkeiten sind zu
ihrem Rückzahlungsbetrag, Rentenverpflichtungen, für die eine Gegenleistung nicht mehr zu
erwarten ist, zu ihrem Barwert und Rückstellungen nur in Höhe des Betrags anzusetzen, der nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist; Rückstellungen dürfen nur abgezinst
werden, soweit die ihnen zugrundeliegenden Verbindlichkeiten einen Zinsanteil enthalten.

(2) Bei Vermögensgegenständen des Anlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, sind
die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmäßige Abschreibungen zu vermindern. Der
Plan muss die Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf die Geschäftsjahre verteilen, in denen
der Vermögensgegenstand voraussichtlich genutzt werden kann. Ohne Rücksicht darauf, ob ihre
Nutzung zeitlich begrenzt ist, können bei Vermögensgegenständen des Anlagevermögens
außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen werden, um die Vermögensgegenstände mit
dem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist; sie sind
vorzunehmen bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung.

(3) Bei Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens sind Abschreibungen vorzunehmen, um


diese mit einem niedrigeren Wert anzusetzen, der sich aus einem Börsen- oder Marktpreis am
Abschlussstichtag ergibt. Ist ein Börsen- oder Marktpreis nicht festzustellen und übersteigen die
Anschaffungs- oder Herstellungskosten den Wert, der den Vermögensgegenständen am
Abschlussstichtag beizulegen ist, so ist auf diesen Wert abzuschreiben. Außerdem dürfen
Abschreibungen vorgenommen werden, soweit diese nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung notwendig sind, um zu verhindern, dass in der nächsten Zukunft der Wertansatz dieser
Vermögensgegenstände auf Grund von Wertschwankungen geändert werden muss.

(4) Abschreibungen sind außerdem im Rahmen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zulässig.

(5) Ein niedrigerer Wertansatz nach Abs. 2 Satz 3, Abs. 3 oder 4 darf beibehalten werden, auch
wenn die Gründe dafür nicht mehr bestehen.

§ 254 Steuerrechtliche Abschreibungen

Abschreibungen können auch vorgenommen werden, um Vermögensgegenstände des Anlage-


oder Umlaufvermögens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen, der auf einer nur steuerrechtlich
zulässigen Abschreibung beruht. § 253 Abs. 5 ist entsprechend anzuwenden.

§ 255 Anschaffungs- und Herstellungskosten

(1) Anschaffungskosten sind die Aufwendungen, die geleistet werden, um einen


Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen,
soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Zu den
Anschaffungskosten gehören auch die Nebenkosten sowie die nachträglichen
Anschaffungskosten. Anschaffungspreisminderungen sind abzusetzen.

(2) Herstellungskosten sind die Aufwendungen, die durch den Verbrauch von Gütern und die
Inanspruchnahme von Diensten für die Herstellung eines Vermögensgegenstands, seine
Erweiterung oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche
Verbesserung entstehen. Dazu gehören die Materialkosten, die Fertigungskosten und die
Sonderkosten der Fertigung. Bei der Berechnung der Herstellungskosten dürfen auch
angemessene Teile der notwendigen Materialgemeinkosten, der notwendigen

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

Fertigungsgemeinkosten und des Wertverzehrs des Anlagevermögens, soweit er durch die


Fertigung veranlasst ist, eingerechnet werden. Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie
Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige soziale Leistungen und für
betriebliche Altersversorgung brauchen nicht eingerechnet zu werden. Aufwendungen im Sinne der
Sätze 3 und 4 dürfen nur insoweit berücksichtigt werden, als sie auf den Zeitraum der Herstellung
entfallen. Vertriebskosten dürfen nicht in die Herstellungskosten einbezogen werden.

(3) Zinsen für Fremdkapital gehören nicht zu den Herstellungskosten. Zinsen für Fremdkapital, das
zur Finanzierung der Herstellung eines Vermögensgegenstandes verwendet wird, dürfen angesetzt
werden, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen; in diesem Falle gelten sie als
Herstellungskosten des Vermögensgegenstands.

(4) Als Geschäfts- oder Firmenwert darf der Unterschiedsbetrag angesetzt werden, um den die für
die Übernahme eines Unternehmens bewirkte Gegenleistung den Wert der einzelnen
Vermögensgegenstände des Unternehmens abzüglich der Schulden im Zeitpunkt der Übernahme
übersteigt. Der Betrag ist in jedem folgenden Geschäftsjahr zu mindestens einem Viertel durch
Abschreibungen zu tilgen. Die Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts kann aber auch
planmäßig auf die Geschäftsjahre verteilt werden, in denen er voraussichtlich genutzt wird.

§ 256 Bewertungsvereinfachungsverfahren

Soweit es den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entspricht, kann für den Wertansatz
gleichartiger Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens unterstellt werden, dass die zuerst
oder dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Vermögensgegenstände zuerst oder in
einer sonstigen bestimmten Folge verbraucht oder veräußert worden sind. § 240 Abs. 3 und 4 ist
auch auf den Jahresabschluss anwendbar.

§ 257 Aufbewahrung von Unterlagen. Aufbewahrungsfristen

(1) Jeder Kaufmann ist verpflichtet, die folgenden Unterlagen geordnet aufzubewahren:
1. Handelsbücher, Inventare, Eröffnungsbilanzen, Jahresabschlüsse, Einzelabschlüsse nach
§ 325 Abs. 2 a, Lageberichte, Konzernabschlüsse, Konzernlageberichte sowie die zu ihrem
Verständnis erforderlichen Arbeitsanweisungen und sonstigen Organisationsunterlagen,
2. die empfangenen Handelsbriefe,
3. Wiedergaben der abgesandten Handelsbriefe,
4. Belege für Buchungen in den von ihm nach § 238 Abs. 1 zu führenden Büchern
(Buchungsbelege).

(2) Handelsbriefe sind nur Schriftstücke, die ein Handelsgeschäft betreffen.

(3) Mit Ausnahme der Eröffnungsbilanzen und Abschlüsse können die in Abs. 1 aufgeführten
Unterlagen auch als Wiedergabe auf einem Bildträger oder auf anderen Datenträgern aufbewahrt
werden, wenn dies den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entspricht und sichergestellt
ist, dass die Wiedergabe oder die Daten
1. mit den empfangenen Handelsbriefen und den Buchungsbelegen bildlich und mit den anderen
Unterlagen inhaltlich übereinstimmen, wenn sie lesbar gemacht werden,
2. während der Dauer der Aufbewahrungsfrist verfügbar sind und jederzeit innerhalb
angemessener Frist lesbar gemacht werden können. Sind Unterlagen auf Grund des
§ 239 Abs. 4 Satz 1 auf Datenträgern hergestellt worden, können statt des Datenträgers die
Daten auch ausgedruckt aufbewahrt werden; die ausgedruckten Unterlagen können auch nach
Satz 1 aufbewahrt werden.

(4) Die in Abs. 1 Nr. 1 und 4 aufgeführten Unterlagen sind zehn Jahre, die sonstigen in Abs. 1
aufgeführten Unterlagen sechs Jahre aufzubewahren.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

(5) Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss des Kalenderjahrs, in dem die letzte
Eintragung in das Handelsbuch gemacht, das Inventar aufgestellt, die Eröffnungsbilanz oder der
Jahresabschluss festgestellt, der Einzelabschluss nach § 325 Abs. 2 a oder der Konzernabschluss
aufgestellt, der Handelsbrief empfangen oder abgesandt worden oder der Buchungsbeleg
entstanden ist.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

IV. Bewertungsgesetz

Unbebaute Grundstücke

§ 72 Begriff

(1) Unbebaute Grundstücke sind Grundstücke, auf denen sich keine benutzbaren Gebäude
befinden. Die Benutzbarkeit beginnt im Zeitpunkt der Bezugsfertigkeit. Gebäude sind als
bezugsfertig anzusehen, wenn den zukünftigen Bewohnern oder sonstigen Benutzern zugemutet
werden kann, sie zu benutzen; die Abnahme durch die Bauaufsichtsbehörde ist nicht
entscheidend.

(2) Befinden sich auf einem Grundstück Gebäude, deren Zweckbestimmung und Wert gegenüber
der Zweckbestimmung und dem Wert des Grund und Bodens von untergeordneter Bedeutung
sind, so gilt das Grundstück als unbebaut.

(3) Als unbebautes Grundstück gilt auch ein Grundstück, auf dem infolge der Zerstörung oder des
Verfalls der Gebäude auf die Dauer benutzbarer Raum nicht mehr vorhanden ist.

Bebaute Grundstücke

§ 74 Begriff

Bebaute Grundstücke sind Grundstücke, auf denen sich benutzbare Gebäude befinden, mit
Ausnahme der in § 72 Abs. 2 und 3 bezeichneten Grundstücke. Wird ein Gebäude in
Bauabschnitten errichtet, so ist der fertiggestellte und bezugsfertige Teil als benutzbares Gebäude
anzusehen.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

VI. Wertermittlungsverordnung

§ 16 Ermittlung des Ertragswerts der baulichen Anlagen

(1) Bei der Ermittlung des Ertragswerts der baulichen Anlagen ist von dem nachhaltig erzielbaren
jährlichen Reinertrag des Grundstücks auszugehen. Der Reinertrag ergibt sich aus dem Rohertrag
(§ 17) abzüglich der Bewirtschaftungskosten (§ 18).

(2) Der Reinertrag ist um den Betrag zu vermindern, der sich durch angemessene Verzinsung des
Bodenwerts ergibt. Der Verzinsung ist in der Regel der für die Kapitalisierung nach Abs. 3
maßgebende Liegenschaftszinssatz (§ 11) zugrunde zu legen. Ist das Grundstück wesentlich
größer, als es einer den baulichen Anlagen angemessenen Nutzung entspricht und ist eine
zusätzliche Nutzung oder Verwertung einer Teilfläche zulässig und möglich, ist bei der Berechnung
des Verzinsungsbetrags der Bodenwert dieser Teilfläche nicht anzusetzen.

(3) Der um den Verzinsungsbetrag des Bodenwerts verminderte Reinertrag ist mit dem sich aus
der Anlage zu dieser Verordnung ergebenden Vervielfältiger zu kapitalisieren. Maßgebend ist
derjenige Vervielfältiger, der sich nach dem Liegenschaftszinssatz und der Restnutzungsdauer der
baulichen Anlagen ergibt.

(4) Als Restnutzungsdauer ist die Anzahl der Jahre anzusehen, in denen die baulichen Anlagen bei
ordnungsgemäßer Unterhaltung und Bewirtschaftung voraussichtlich noch wirtschaftlich genutzt
werden können; durchgeführte Instandsetzungen oder Modernisierungen oder unterlassene
Instandhaltung oder andere Gegebenheiten können die Restnutzungsdauer verlängern oder
verkürzen. Entsprechen die baulichen Anlagen nicht den allgemeinen Anforderungen an gesunde
Wohn- und Arbeitsverhältnisse oder an die Sicherheit der auf dem betroffenen Grundstück
wohnenden oder arbeitenden Menschen, ist dies bei der Ermittlung der Restnutzungsdauer
besonders zu berücksichtigen.

§ 19 Berücksichtigung sonstiger wertbeeinflussender Umstände

Sonstige den Verkehrswert beeinflussende Umstände, die bei der Ermittlung nach den §§ 16 bis
18 noch nicht erfasst sind, sind durch Zu- oder Abschläge oder in anderer geeigneter Weise zu
berücksichtigen. Insbesondere sind die Nutzung des Grundstücks für Werbezwecke oder
wohnungs- und mietrechtliche Bindungen sowie Abweichungen vom normalen baulichen Zustand
zu beachten, soweit sie nicht bereits durch den Ansatz des Ertrags oder durch eine entsprechend
geänderte Restnutzungsdauer berücksichtigt sind.

§ 23 Wertminderung wegen Alters

(1) Die Wertminderung wegen Alters bestimmt sich nach dem Verhältnis der Restnutzungsdauer
zur Gesamtnutzungsdauer der baulichen Anlagen; sie ist in einem Vomhundertsatz des
Herstellungswerts auszudrücken. Bei der Bestimmung der Wertminderung kann je nach Art und
Nutzung der baulichen Anlagen von einer gleichmäßigen oder von einer mit zunehmendem Alter
sich verändernden Wertminderung ausgegangen werden.

(2) Ist die bei ordnungsgemäßem Gebrauch übliche Gesamtnutzungsdauer der baulichen Anlagen
durch Instandsetzungen oder Modernisierungen verlängert worden oder haben unterlassene
Instandhaltung oder andere Gegebenheiten zu einer Verkürzung der Restnutzungsdauer geführt,
soll der Bestimmung der Wertminderung wegen Alters die geänderte Restnutzungsdauer und die
für die baulichen Anlagen übliche Gesamtnutzungsdauer zugrunde gelegt werden.

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Anlage 1_Auszüge aus den Gesetzestexten=

§ 24 Wertminderung wegen Baumängeln und Bauschäden

Die Wertminderung wegen Baumängeln und Bauschäden ist nach Erfahrungssätzen oder auf der
Grundlage der für ihre Beseitigung am Wertermittlungsstichtag erforderlichen Kosten zu
bestimmen, soweit sie nicht nach den §§ 22 und 23 bereits berücksichtigt wurde.]

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Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren

Abfallbehälter, -körbe, -container Abfallwirtschaft 12


Abrollcontainer Abfallwirtschaft 10
Absaugpumpen Rettungsdienst 9
Abscheideanlagen 6
Abw.-Reinig..-Anl., biolog.Stufe, masch.Teil d. BelebungsAnl. mit
Druckbelüftung Stadtentwässerung 12
Abw.-Reinig..-Anl., biolog.Stufe, masch.Teil d. BelebungsAnl. mit
Oberflächenbelüfter Stadtentwässerung 10
Abwasserhebeanlagen, baulicher Teil: Stadtentwässerung 35
Abwasserhebeanlagen, maschineller Teil, sonstige Pumpen Stadtentwässerung 11
Abwasserhebeanlagen, maschineller Teil: Schneckenpumpen Stadtentwässerung 15
Abwasserkanäle Stadtentwässerung 50
Nachklärbeckens Stadtentwässerung 12
Tropfkörperanlage Stadtentwässerung 22
Abwasserreinigungsanlagen, biologische Stufe, baulicher Teil: Stadtentwässerung 35
Abwasserreinigungsanlagen, mech. Stufe, masch. Teil der Rechenanlage Stadtentwässerung 12
Abwasserreinigungsanlagen, mech. Stufe, masch. Teil des Sandfanges Stadtentwässerung 10
Abwasserreinigungsanlagen, mech.Stufe, masch. Teil des Absetzbeckens Stadtentwässerung 16
Abwasserreinigungsanlagen, mechanische Stufe, baulicher Teil: Stadtentwässerung 35
Abwasserreinigungsanlagen, Schaltwerte, elektrischer Teil: Stadtentwässerung 17
Adressiermaschinen Poststelle 8
Akkumulatoren - Batterien Werkstätten 10
Aktenvernichter Allgemein 8
Alarmanlagen, Überwachungsanlagen, Videoanlagen Allgemein 11
Anhänger (PKW / LKW) Allgemein 11
Anrufbeantworter Allgemein 5
Anzeigetafel (elektronisch) Sport 15
Astzerkleinerer Grünflächen 8
Atemschutzgerät, Beatmungsgerät Brandschutz 9
Atmungsgeräte, Beatmungsgerät Rettungsdienst 6
Audiovisuelle Geräte (Fernseher, Audio, Video usw.) Schule 7
Aufsitzrasenmäher Grünflächen 9
Aufwuchs in Grünanlagen/Spielplätze, etc. 50-100
Ausfahrtvorrichtungen (elekt. Einfahrtstore) Allgemein 15
Außenbeleuchtung Allgemein 19
Außenbord-Bootsmotor Brandschutz 9
Autohebebühne Werkstätten 10
Autosampler Lebensmittelüberw. 9
Autotelefone Allgemein 5
Badeanstalten, künstl. angelegte Badebecken Sport 35
Bagger, Baggerlader Grünflächen 9
Bahrwagen Bestattung./Friedhöfe 12
Bänke aus Holz Grünflächen 9
Bänke aus Metall oder Kunststoff Grünflächen 25
Bänke aus Stein, Mauerwerk Grünflächen 35
Barrieren (Sportplätze) Sport 17
Baubuden 8
Baucontainer 10
Baudenkmal (sofern nicht beim Gebäude) 50
Baustellensicherungsgeräte Verkehrsflächen 4
Baustellensicherungshänger Verkehrsflächen 7
Baustellenwagen Verkehrsflächen 12
Be- und Entlüftungsgerät, mobil Allgemein 10
Be- und Verarbeitungsmaschinen Werkstätten 12
Beamer 6

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Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren
Beckeneinstiegsleitern Sport 22
Beleuchtungsanlagen, sofern nicht beim Gebäude Allgemein 17
Benzinabscheiderwagen Stadtentwässerung 8
Bepflanzungen in Gebäuden 10
Beregnungsanlage, mobil Grünflächen 9
Beregnungsanlage, stationär Grünflächen 20
Beschallungsanlage Allgemein 12
Betonmischer Verkehrsflächen 8
Betonschutzanlagen/Bunker 80
Betriebsfunk-, Sprechanlagen Allgemein 11
Betriebsgebäude mit starker Beanspruchung z.B. durch
Erschütterungen/Maschineneinwirkung 40
Betten Gesundheitswesen 17
Biegemaschinen Werkstätten 13
Bodenbelüfter Grünflächen 12
Bohrhämmer Verkehrsflächen 7
Bohrmachinen (mobil) Werkstätten 8
Bohrmaschinen (stationär) Werkstätten 16
Bolzplätze (rote Erde) Sport 20
Bootsanhänger Brandschutz 9
Brennstofftank 25
Brücken in überwiegender Holzbauweise Verkehrsflächen 30-40
Brücken und Unterführungen 80-100
Brunnen, Zierbrunnen u. dgl. Grünflächen 50
Brutschränke Lebensmittelüberw. 12
Bühnenausstattung, -beleuchtungs-Stellwerk, -podium (versenkbar), -
zubehör, Drehbühne Theater 10-20
Büroausstattung / Büromöbel Allgemein 17
Bürocontainer Allgemein 10
Büromaschinen Allgemein 9
Cardiotokographen Gesundheitswesen 9
Chirurgisches Besteck Rettungsdienst 4
Chlorgas-Dosiergerät Sport 17
CO 2- Füllanlage Brandschutz 9
Computertomographen Gesundheitswesen 9
Dampfversorgungsleitungen Allgemein 17
Datenkabelnetz TUI 10
Defibrillatoren Rettungsdienst 6
Dialysegeräte Gesundheitswesen 9
Digitalisiertische TUI 6
Diktiergeräte Allgemein
Dosierpumpe (Druckerhöhungsgerät) Allgemein 12
Drainage aus Beton oder Mauerwerk Grünflächen 33
Drainagen aus Ton oder Kunststoff Grünflächen 13
Drehbänke Werkstätten 17
Dreiseitenkipper Verkehrsflächen 9
Drucker (Nadel-, Matrix-, Tintenstrahl- und Laserdrucker) TUI 4
Druckereimaschinen Druckerei 12
Druckluftanlagen 12
Druckrohrleitungen für Abwässer Stadtentwässerung 30-50
Durchlauferhitzer Allgemein 10-15
DV-Anlagen (Großrechneranlagen) TUI 7
Dynamomaschinen und Elektromotoren Allgemein 19
Einäscherungsöfen Bestattung./Friedhöfe 22
Einbauspinde Brandschutz 12
Einfriedungen, Umzäunung, aus Holz Allgemein 9
Einfriedungen, Umzäunung, sonstige Allgemein 17
Einsatzkleidung Brandschutz 6
Einsatzleitwagen Brandschutz 13

2
Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren
Eiserner Vorhang inkl. Mechanischer Teil der Vorhänge Theater 50
Eiserzeuger, -bearbeitungsmaschinen (Eislaufhalle) Sport 11
Eislaufhallen Sport 35
EKG-Gerät Gesundheitswesen 11
Elektrofahrzeuge Grünflächen 12
Elektrokarren Grünflächen 12
Elektrotherapiegeräte Gesundheitswesen 9
Emmissionsmessgeräte (Ozonmeßstation, Umweltmeßstation) 8
Endoskpiegeräte Gesundheitswesen 9
Entwässerungssystem Kompostwerk Abfallwirtschaft 17
Erdbohrer Grünflächen 7
Erdfräse Grünflächen 6
Erdspeicher Grünflächen 11
Erste Hilfe-Schränke Rettungsdienst 12
Fahnenmasen, Wetterstationen 10
Fahrradständer, offen Allgemein 12
Fahrradständer, überdacht Allgemein 17
Fäkalienwagen Stadtentwässerung 9
Faxgeräte Allgemein 6
Fernschreiber Allgemein 6
Fernsprechnebenstellenanlage Allgemein 10
Fernsprechzentralen mit Anschlüssen Allgemein 10
Feuchtsalztankanlage einschl. Zapfanlage, Zubehör 20
Feuerlöschgeräte Brandschutz 10
Feuerlöschgeräte ( Handdrucklöschpistole) Brandschutz 7
Feuerlöschgeräte ( Handfeuerlöschgerät) Brandschutz 7
Feuermeldeanlagen, sofern nicht Gebäudebestandteil Brandschutz 8
Feuerwehrfahrzug 14
Feuerwehrschränke Brandschutz 12
Filmentwicklungsmaschinen Straßenverkehr 11
Flüssigkeitssauger Brandschutz 12
Flutlichtanlage Sport 22
Frankiermaschinen Poststelle 8
Fräsmaschinen, mobil 8
Fräsmaschinen, stationär Werkstätten 15
Freischneider Grünflächen 8
Fugenschneidegerät Verkehrsflächen 7
Funkalarmempfänger Brandschutz 5
Funkanlagen, mobil Allgemein 7
Funkgerät Allgemein 7
Funksprechgerät/Handfunksprechgerät Allgemein 7
Funktelefon Allgemein 5
Gabelstapler Abfallwirtschaft 9
Garderobenausstattung (Theater) Theater 12
Gaschromatograph Lebensmittelüberw. 12
Gebäude aus Holz, Blechkonstruktionen, Glaskonstruktionene,
Leichtbauweise 33
Gebäude, massiv Allgemein 50-80
Schuppen, Weinberghäuschen, Toilettenhäuschen, Gewächshaus,
Pavillion) Allgemein 20-40
Gebäude, teilmassiv 34-50
Gefriergerät Veterinärwesen 11
Gemälde, Kunstwerke (anerkannter Künstler) keine
Gerätewagen Allgemein 12
Geschirrspülmaschinen Allgemein 9
Gleiseinrichtungen Allgemein 27
Grafik, sonstige (Druck-) 5
Großcontainer Abfallwirtschaft 12

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Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren
Großflächenmäher Grünflächen 9
Grundstücksanschlußkanäle Stadtentwässerung 50
Gummiradwalze Grünflächen 12
Häcksler Grünflächen 8
Hand- und Kreissägemaschinen Grünflächen 8
Handscheinwerfer Brandschutz 7
Hartplatzpflegegerät Sport 6
Heckenschere Grünflächen 5
Heckenschneidmaschine Grünflächen 7
Heizkanäle (begehbar) Allgemein 25
Heizungsanlagen (Warmwasser, Warmluft, Niederdruckdampf-), sofern
nicht Gebäudebestandteil Allgemein 20
Hitzeüberwurf Brandschutz 4
Hobelmaschinen, mobil Werkstätten 9
Hobelmaschinen, stationär Werkstätten 16
Hochdruckreinigungsgerät Allgemein 8
Hochdruckspülwagen Stadtentwässerung 9
Hochleistungslüfter Brandschutz 10
Hochwasserdamm 80
Holzspaltgerät Grünflächen 12
Hubkorb Grünflächen 12
Hubsteiger Grünflächen 11
Hubwagen Allgemein 9
Hydraulikhammer Grünflächen 7
Hydraulische Rettungsgeräte Brandschutz 6
Industriestaubsauger Allgemein 9
Infusionsgeräte Rettungsdienst 6
Inhalationsgeräte Rettungsdienst 9
Instrumentenschränke, -tisch, -waage Gesundheitswesen 12
Ionenchromatograph Lebensmittelüberw. 9
Kabelleitungen (erdverlegt) Stadtentwässerung 33-50
Kälterzeugungsanlagen Allgemein 30
Kamera 9
Kanalleuchte mit Anschluß Stadtentwässerung 9
Kanalrohrfräse Stadtentwässerung 6
Kapellenausstattung Bestattung./Friedhöfe 50
Kartenleser (EC-, Kreditkarten) 8
Kastenwagen Brandschutz 10
Kehrmaschinen Verkehrsflächen 9
Kehrrichtkarren Abfallwirtschaft 12
Kernspintomographen Gesundheitswesen 9
Kettensäge Grünflächen 6
Kettenschleifgerät Grünflächen 8
Kläranlage Kompostwerk Abfallwirtschaft 20
Kleinbus Grünflächen 10
Kleineinsatzfahrzeug Grünflächen 10
Kleintraktor Grünflächen 9
Kleintransporter Grünflächen 10
Klimaanlage,- gerät, mobil Allgemein 11
Kolonnenfahrzeug Allgemein 7
Kommandowagen Brandschutz 13
Kompostplätze Grünflächen 20
Kompressor Grünflächen 12
Kopierdrucker Druckerei 7
Kopiergerät Allgemein 7
Krafträder Allgemein 7
Krananlagen (ortsfest oder auf Schienen) Grünflächen 21
Krananlagen (sonstige) 14
Krankentragen mit Fahrgestell Rettungsdienst 6

4
Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren
Krankentransportwagen Rettungsdienst 6
Kranwagen Allgemein 9
Kreiselstreuer Grünflächen 9
Kreissäge Grünflächen 8
Kücheneinrichtung Allgemein 17
Küchengeräte Allgemein 12
Kühleinrichtungen, -vitrinen, -zellen Allgemein 12
Kunst am Bau 50
Kuvertiermaschinen Poststelle 10
Laboreinrichtungen Allgemein 17
Laborgeräte (bswp. Labormühle, Präzisionswaagen) Allgemein 13
Laborwaagen (Analysewaagen) Lebensmittelüberw. 12
Laborzentrifugen Lebensmittelüberw. 10
Laderampe, fahrbar Allgemein 11
Ladestationen Werkstätten 10
Lagereinrichtungen Werkstätten 12
Landungsbrücken u. -stege Allgemein 25
Lärmschutzwall keine
einzuschätzen) 30-50
Lastenaufzug Allgemein 17
Lastkraftwagen Allgemein 10
Laubblasgeräte Grünflächen 7
Lautsprecheranlagen Allgemein 9
Lehr- und Lernmaterial Schule 4
Leichenwagen Bestattung./Friedhöfe 12
Leitern, fahrbare, Drehleiter, Kraftdrehleiter, Schiebeleiter, Steckleiter Rettungsdienst 17
Leitpfostenwaschgerät Straßenverkehr 9
Lesepult Schule 12
Lichtmaschinenprüfstände Werkstätten 12
Lichtsignalanlagen Verkehrsflächen 15
LKW-Waage Abfallwirtschaft 20
Löschfahrzeuge Brandschutz 10-25
Löschwasserteich 20
Lötgeräte Werkstätten 13
Mähgeräte (Rasen-, Sichel-, Spindel-, Balken-, Kreisel-,
Frontauslegemäher usw.) Grünflächen 9
Mannschaftstransportfahrzeuge Brandschutz 10
Markierungsmaschine Straßenverkehr 22
Markisen (außen) Allgemein 12
Martinshornanlage Brandschutz 9
Maschinelle Einrichtungen d. komm. Entwässerung, Dauer- u.
Schneckenpumpen Stadtentwässerung 17
Maschinelle Einrichtungen d. komm. Entwässerung, sonstige Pumpen Stadtentwässerung 10
Maschinentechnik Kompostwerk Abfallwirtschaft 12
Maskendichtprüfgerät Brandschutz 11
Medientürme Allgemein 9
Megacode-Trainer Rettungsdienst 6-8
Meß- und Regeleinrichtungen, allgemein Stadtentwässerung 10
Meßgeräte, mobil Stadtentwässerung 12
Metallkreissäge Grünflächen 8
Mikrofilmlesegeräte TUI 9
Mikroskope (Binokularmikroskope) Lebensmittelüberw. 13
Mikroskope allgemein Allgemein 13
Mikroskope mit Beleuchtungseinrichtung Veterinärwesen 13
Möbel (Einbaumöbel) Allgemein 25
Möbel (Polstermöbel) Allgemein 12
Montagewerkzeugschrank Grünflächen 9
Motorboote Rettungsdienst 9
Motoren, Diesel-, Drehstrom-, Elektro- Allgemein 17

5
Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren
Motorpumpe Grünflächen 7
Motorrad Allgemein 7
Motorsägen Grünflächen 8
Motorsense Grünflächen 7
Mulde (Großraummulde) Grünflächen 12
Muldenkipper Grünflächen 9
Müllbehälterwaschanlage, Mülltonnenwaschgerät 15
Müllcontainer, Mülltonnenschränke, Müllboxen 15
Müllentsorgungsfahrzeug Abfallwirtschaft 7
Mülltonnen Abfallwirtschaft 12
Mülltonneninstandhaltungsgerät Abfallwirtschaft 17
Mülltonnentransportkarren Abfallwirtschaft 11
Müllverdichter/Radlader Abfallwirtschaft 9
Musikinstrumente (Blasinstrumente) Musikschule 12
Musikinstrumente (Schlaginstrumente) Musikschule 12
Musikinstrumente (Streichinstrumente) Musikschule 10
Musikinstrumente (Tasteninstrumente) Musikschule 17
Musikinstrumente allgemein Musikschule 12
Nähmaschinen, Schul- Schule 9
Narkosegerät Rettungsdienst 6
Naßschneidetischsäge Grünflächen 8
Nebelprüfgerät Stadtentwässerung 8
Netzwerkverteiler TUI 5
Nivelliergerät Grünflächen 8
Notarzteinsatzwagen Rettungsdienst 6
Notfallkoffer Rettungsdienst 4
Notrufanlage Leitstelle Brandschutz 9
Notstromaggregat Allgemein 19
Offene Gräben (soweit Bestandteil der kommunalen Entwässerung) Stadtentwässerung 20
Overheadprojektoren Allgemein 8
Paginiermaschinen Allgemein 11
Parkleitsystem Verkehrsflächen 15
Parkplatz, Hoffläche, mit Kies, Schotter, Schlacke 9
Parkplatz, Hoffläche, mit Packlage 19
Parkscheinautomat Verkehrsflächen 10
Parkuhren Verkehrsflächen 17
Monitor TUI 4
Permanentsauger Brandschutz 9
Personenkraftwagen Allgemein 10
Photovoltaikanlagen 20
Planierraupen Verkehrsflächen 9
Plattenschneider Grünflächen 9
Plexiverglasung Eislaufhalle Sport 8
Plotter TUI 4
Poller (Straßenverkehr) Verkehrsflächen 9
Preßluftatmer Brandschutz 7
Preßluftflasche Brandschutz 9
Preßlufthämmer Verkehrsflächen 7
Preßlufttauchgerät Brandschutz 7
Pritschenwagen Allgemein 10
Projektionswände (mobil), Leinwände Allgemein 8
Pulsometer Rettungsdienst 6
Pulversaugmaschine Brandschutz 9
Pumpwerk für Sickerwasserbehandlungsanlage (Deponie) Abfallwirtschaft 17
Radlader Verkehrsflächen 9
Rasenkantenpflug Grünflächen 7
Raumheizgeräte (mobil) 9
Regenrückhaltebecken 25-50
Regenrückhaltebecken: als Erd- oder Betonbauwerke 40-80

6
Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren
Registrierkassen Allgemein 9
Reinigungsgeräte (bspw. Bohnermaschine) Gebäudewirtschaft 10
Reißwolf Allgemein 11
Requisiten Theater 9
Rettungsboot Rettungsdienst 11
Rettungstransportwagen Rettungsdienst 6
Rettungsweste Brandschutz 10
Rollschuhbahnen Sport 20
Röntgen-Geräte Gesundheitswesen 10
Ruderboot Rettungsdienst 12
Rufanlagen Allgemein 10
Rundfunkgeräte Allgemein 7
Sägen aller Art, mobil Allgemein 8
Sägen aller Art, stationär Allgemein 14
Sargversenk- und Hebeanlagen, stationär Bestattung./Friedhöfe 45
Sargversenk- und Hebeanlagen, transportabel Bestattung./Friedhöfe 15
SAT-Anlage Allgemein 5
Sattelschlepper Forstwirtschaft 9
Sauerstoff-Schutzgerät Brandschutz 12
Saugschläuche Brandschutz 10
Scanner TUI 4
Schadstoffmobil (LKW) Abfallwirtschaft 9
Schaltanlagen für Licht und Kraft Stadtentwässerung 21
Schaltanlagen, elektrisch Allgemein 15
Schaufeltragen Rettungsdienst 9
Scheinwerfer Allgemein 9
Schilderbrücken, Verkehrszeichenbrücken 15-20
Schlaghammer Verkehrsflächen 7
Schlammbehandlung, Eindicker, baulicher Teil Stadtentwässerung 35
Schlammbehandlung, Eindicker, maschineller Teil Stadtentwässerung 16
Schlammbehandlung, Faulräume, baulicher Teil Stadtentwässerung 41
Schlammbehandlung, Faulräume, maschineller Teil Stadtentwässerung 15
Gasmaschinenanlagen Stadtentwässerung 22
Schlammbehandlung, Gasspeicherung u.- verwertung, Gasbehälter Stadtentwässerung 21
Schlammbehandlung, Maschinelle Schlammentwässerung Stadtentwässerung 12
Schlammbehandlung, Natürliche Schlammentwässerung Stadtentwässerung 35
Schlammsaugewagen Stadtentwässerung 9
Schlauchboot Rettungsdienst 5
Schlauchhaspel Brandschutz 9
Schlauchwaschstraße Brandschutz 12
Schleifmaschinen, mobil Werkstätten 9
Schleifmaschinen, stationär Werkstätten 15
Schlepper Grünflächen 12
Schleusen Allgemein 20-80
Schneeketten Allgemein 9
Schneidemaschine mobil 8
Schneidemaschine stationär Druckerei 13
Schneidgerät (Brandschutz) Brandschutz 9
Schrankenanlage Allgemein 25
Schreibmaschinen Allgemein 9
Schuleinrichtungen / Einrichtungen von Kindertagesstätten Schule 12
Schutzanzug (Chemie, Gas-Säure-Kontamination, Hitze) Brandschutz 4
Schweißgeräte Werkstätten 13
Schwimmbecken mit Sprungturm (massiv) Sport 35
Sehtestgerät (Nykometer) Gesundheitswesen 13
Sehtestgerät (Schnelltester) Gesundheitswesen 9
Sicherheitslaufroste Grünflächen 11
Siebdruckanlage Druckerei 17
Signalanlagen Allgemein 15

7
Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren
Silobauten, aus Mauerwerk und Beton Allgemein 33
Silobauten, aus Stahl Allgemein 25
Silobauten, aus Kunststoff 17
Silostreugerät Straßenreinigung 10
Sinkkästenreinigungswagen Stadtentwässerung 8
Software (Anwendungen Spezial) TUI 7
Software (Anwendungen Standard) TUI 4
Software (Betriebssysteme u. Netzwerk) TUI 4
Solaranlage Allgemein 15
Sonderfahrzeuge Allgemein 8
Sonstige masch. Einrichtungen d. komm. Entwässerung, z.B. Schieber,
Regel Stadtentwässerung 30
Sonstige Spezialfahrzeuge Stadtentwässerung 8
Spielgeräte (Wippe, Rutsche, Schaukel, Klettergeräte usw.) Grünflächen 10
Sportgeräte (Fitnessgeräte usw.) Sport 11
Sporthafen Sport 45
Sportplätze (Kunstrasenplatz) Sport 15
Sportplätze (Rasen- und Tennenplätze) Sport 20
Sprechfunkanlagen Allgemein 10
Sprinkleranlagen Allgemein 25
Spritzenpumpen Rettungsdienst 6
Spritzmaschine für Haftkleber Verkehrsflächen 6
Sprungbrett (Schwimmbad) Sport 11
Sprungeinrichtungen in Frei- u. Hallenbädern Sport 17
Spülschlauch Stadtentwässerung 6
Stadiontribüne Sport 25
Stahlschränke Allgemein 22
Stampf- und Rüttelgeräte, Rüttelplatte Grünflächen 11
Stanz- und Bindemaschine, elektronisch 10
Stereoanlage, mobil Sport 9
Sterilisatoren (Heißluft und Gas) Gesundheitswesen 10

Straßenarten gemäß Leitfaden zur Bilanzierung im NKHR,


veröffentlicht unter www.nkhr-bw.de:
Straßen, Straßenart I 25-30
Straßen, Straßenart II 30-40
Straßen, Straßenart III 40-50
Straßen, Straßenart IV 50
Straßen, Straßenart V 15-20
Straßenablaufreinigungswagen Stadtentwässerung 8
Straßenbeleuchtung Verkehrsflächen 20
Straßenfräse Verkehrsflächen 6
Streufahrzeuge Straßenreinigung 9
Streugutkästen Straßenreinigung 17
Stromgenerator Allgemein 19
Stützmauer 70-100
Tafeln Schule 17
Tank- und Waschplatz Abfallwirtschaft 17
Tank- und Zapfanlagen inkl. Zubehör Allgemein 17
Taucheranzug, -schutzhelm, -gerät Brandschutz 9
Tauchertelefon Rettungsdienst 6
Tauchpumpe Brandschutz 6
Teerkocher, -spritze Verkehrsflächen 12
Telekommunikationseinrichtungen, mobil Allgemein 5
Teppiche (ab 511,29 €/m²) 15
Teppiche (normal) Allgemein 9
Tiere (Nutztiere, Zootiere) 1,33-10
Trafostation für Sickerwasserbehandlungsanlage (Deponie) Abfallwirtschaft 17
Tragestühle Rettungsdienst 6

8
Anlage 2_Abschreibungstabelle

Abschreibungstabelle (Stand: Februar 2009)

Nutzungsdauer
Vermögensgegenstand Aufgabenbereich in Jahren
Tragkraftspritze Brandschutz 12
Traktoren Grünflächen 12
Transformatoren Allgemein 20
Transportwagen (Bestattungswesen) Bestattung./Friedhöfe 12
Trennschleifer Grünflächen 9
Treppe außerhalb von Gebäuden, sonstige Allgemein 40-80
Treppen außerhalb von Gebäuden, Holzkonstrukt Allgemein 25
Tresore, Panzerschränke Allgemein 25
Trockenschränke Lebensmittelüberw. 12
Tunnel, baulicher Teil Verkehrsflächen 80-100
Tunnel, technischer Teil (Beleuchtung, Lüftung, Elektro- und
Fernmeldetechnik) 20
Uhrenanlagen Allgemein 17
Ultraschallgeräte (medizinisch) Gesundheitswesen 9
Ultraschallgeräte (nicht medizinisch) 10
Unimog Grünflächen 9
Unkrautbürste Grünflächen 4
Unkrautspritze Grünflächen 7
Vakuummatratzen Rettungsdienst 7
Verkaufstheken Allgemein 12
Vermessungsgeräte, elektronisch Allgemein 8
Vermessungsgeräte, mechanisch Allgemein 12
Versorgungsleitungen Sickerwasserbehandlungsanlage Abfallwirtschaft 17
Verticutierer Grünflächen 9
Vielkanalgerät Brandschutz 11
Vitrinen/Schaukästen Allgemein 12
Vollschutzanzug Brandschutz 4
Vollsichtmasken Brandschutz 4
Vorhang Allgemein 8
Waagen Allgemein 12
Wagenwaschanlagen Allgemein 10
Walzenanhänger Grünflächen 12
Wärmetherapiegeräte Gesundheitswesen 9
Wäschetrockner Allgemein 9
Waschmaschinen Allgemein 10
Wasserbecken, künstlich angelegt 80-100
Wasserfässer Grünflächen 11
Wasserpumpe Verkehrsflächen 7
Wassersauger Brandschutz 13
Wasserschöpfbecken/Wasserschöpfstellen Bestattung./Friedhöfe 25
Wassertretbecken, massiv Grünflächen 35
Wegweisungen, Schilder (Verkehrs- u. sonstige Hinweisschild) Verkehrsflächen 15-20
Wehre, Schließen u.ä. 40-80
Werkstatteinrichtung Allgemein 14
Werkstattmaschinen und -geräte Allgemein 14
Werkzeuge Werkstätten 10
Winde mobil 11
Winde stationär 15
Winterdienstgeräte (bspw. Salz-, Sandstreuer , Schneepflug,
Schneeräumschild) Straßenreinigung 10
Zeiterfassungsgeräte TUI 10
Zentrale Verkehrsrechner (Verkehrsleitsystem) Verkehrsflächen 12
Zentrifugen Gesundheitswesen 10

9
=
==
Anlage 3_Bewertungslexikon

Bewertungslexikon

Abschreibungen
Abschreibungen stellen die Abnutzung (Ressourcenverbrauch) von Vermögens-gegenständen dar
und reduzieren den Wert des Gegenstandes im Zeitablauf. Es gibt planmäßige Abschreibungen
(vorhersehbare Wertminderungen) und außerplanmäßige Abschreibungen (nicht vorhersehbare
Wertminderungen, z.B. Totalschaden an einem Fahrzeug). Abschreibungen stellen einen Aufwand
dar und fließen in die Ergebnisrechnung. Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben, sie
müssen aber unter bestimmten Voraussetzungen außerplanmäßig abgeschrieben werden.

Abschreibungsausgangswert
Der Abschreibungsausgangswert entspricht in der Regel den Brutto-Anschaffungskosten-/-
Herstellungskosten (AHK), soweit es sich nicht um Betriebe gewerblicher Art handelt. Bei den
Betrieben gewerblicher Art werden die AHK mit ihrem Nettobetrag (ohne Umsatzsteuer)
berücksichtigt. Sind nachträgliche AHK zu aktivieren, sind diese zusammen mit den fortgeführten
AHK auf die Restnutzungsdauer zu verteilen (neuer Abschreibungsausgangswert). Aus
Vereinfachungsgründen, dürfen sie so behandelt werden, als wären sie zu Anfang des Jahres
angefallen. Die AHK sind ausnahmsweise zu korrigieren, wenn nach Ende der Nutzungsdauer
noch ein erheblicher Restwert zu erwarten ist. Der Restwert muss sich hinreichend sicher beziffern
lassen oder von Bedeutung sein.

Abschreibungsbeginn
Vermögensgegenstände werden nur auf volle Monate abgeschrieben, d.h. der Monat der
Anschaffung bzw. Beendigung der Herstellung ist für den Zeitpunkt der Berechnung der
Abschreibungen des Vermögensgegenstandes ausschlaggebend. Der Monat der Anschaffung und
Herstellung wird bei der Berechnung der Abschreibungen voll mitgerechnet. Auf den Zeitpunkt der
Inbetriebnahme kommt es nicht an. Für die Altdaten reicht die Abschreibung auf volle Jahre aus.

Abschreibungsende
Die Abschreibung endet grundsätzlich mit Ablauf der festgelegten Nutzungsdauer bzw. im
Folgemonat (analog zum Abschreibungsbeginn). Ebenso endet die Abschreibung, wenn der
Vermögensgegenstand aus dem Anlagevermögen ausscheidet. Ausscheidungs-gründe sind z.B.
Verkauf, Verschrottung oder Zerstörung.

Abschreibungsmethode
Die Abschreibungsmethode bestimmt, wie der Aufwand auf die Nutzungsdauer verteilt wird.
Grundsätzlich ist der Aufwand linear auf die Haushaltsjahre zu verteilen. Eine andere
Abschreibungsmethode ist ausnahmsweise zulässig, wenn der Ressourcen-verbrauch dadurch
besser abgebildet wird.

Anschaffung oder Veräußerung während des Haushaltsjahres


Bei Anschaffung oder Veräußerung von Vermögensgegenständen während des Haushaltsjahres
ist der Beginn oder das Ende der Abschreibung nach Monatsraten auf den Monat der Anschaffung
oder Veräußerung zu beziehen.

Aktiva
siehe Bilanz

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1 Stand: Juni 2009
=
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Anlage 3_Bewertungslexikon

Anlage im Bau
Bei Anlagen im Bau handelt es sich um die bis zum Bilanzstichtag getätigten Investitionen der
Kommune für Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens, welche am Bilanzstichtag noch
nicht endgültig fertig gestellt sind. Sie werden auf ein spezielles Bilanzkonto „Anlagen im Bau“
gebucht und erscheinen in der Bilanz, auch wenn der Vermögensgegenstand noch nicht
betriebsbereit ist. Anlagen im Bau werden nicht abgeschrieben.
Erst zum Zeitpunkt der Fertigstellung werden die Vermögensgegenstände auf die einzelnen Posten
des Anlagevermögens, zu denen sie gehören, umgebucht (z.B. auf bebaute Grundstücke und
technische Ausstattungen). Die Fertigstellung ist nicht mit dem Beginn der Nutzung gleich zu
setzen. Indizien für die Fertigstellung des Vermögensgegenstandes können die Abnahme bzw. das
Versetzen in einen betriebs-bereiten Zustand sein. Der Zeitpunkt der Fertigstellung und
Betriebsbereitschaft ist für den Abschreibungsbeginn maßgeblich.

Beispiel
Eine Kommune lässt in einem ihrer Ortsteile eine neue Kindertagesstätte bauen. Die Bauzeit
beträgt 18 Monate. Zum Bilanzstichtag des Jahres 01 sind nachfolgende Aufwendungen nach der
Rechnungsstellung zu buchen:

Bauplan, Bauhauptarbeiten; Putz 150.000,- EUR


Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten 40.000,- EUR
Einbau von Fenstern und Fenster-Türen 20.000,- EUR
Innenputz, Estrich, Fliesenarbeiten 30.000,- EUR
-----------------------------------------------------------------------------------------------
= gesamte Aufwendungen zum Bilanzstichtag 240.000,- EUR
= Wertansatz für Anlage im Bau

In der neuen Haushaltsperiode 02 sind weitere Rechnungen sowie die Aufwendungen für die
Anschaffung weiterer Ausstattungsgegenstände unter dieser Position zu verbuchen. Nach
Fertigstellung und ab dem Zeitpunkt der Nutzungsfähigkeit erfolgt eine Umbuchung der bis dahin
angesammelten Aufwendungen in der Position „Anlage im Bau“ in die entsprechende Position des
Sachanlagevermögens z.B. Gebäude und Außenanlage.

Anlagenbuchhaltung
In der Anlagenbuchhaltung sind alle Vermögensgegenstände mit ihren Anschaffungs- und
Herstellungskosten, den bisherigen Abschreibungen und dem verbleibenden (Restbuch-) Wert
erfasst. Die Anlagebuchhaltung ist eine Nebenbuchhaltung der Finanzbuchhaltung, über welche
die Erfassung, Bewertung, Abschreibung und ggf. Verzinsung des Anlagevermögens durchgeführt
wird.

Anschaffungskosten
Anschaffungskosten sind die Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögens-
gegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem
Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Zu den Anschaffungskosten gehören
auch die Nebenkosten (z.B. Kosten für den Transport, die Montage und Verpackungskosten) sowie
die nachträglichen Anschaffungskosten (§ 44 Abs. 1 E-GemHVO). Minderungen des
Anschaffungspreises (z.B. Rabatte, Skonti und Boni) sind abzusetzen. Anschaffungskosten können
vor und nach dem Zeitpunkt der Anschaffung entstehen (z.B. Makler- und Notargebühren bzw.
Grundbuchgebühren). Nicht zu den Anschaffungskosten gehören die Gemeinkosten, die
Finanzierungs- oder Geldbeschaffungskosten, wie z.B. Kreditkosten.

= ===========================================================================================================================
2 Stand: Juni 2009
=
==
Anlage 3_Bewertungslexikon

Berechnung der Anschaffungskosten


Anschaffungspreis (lt. Eingangsrechnung)
- Anschaffungspreisminderungen (Rabatte, Skonti, Boni)
+ direkt zurechenbare Anschaffungsnebenkosten (Transportkosten)
+ nachträgliche Anschaffungskosten
----------------------------------------------------------------------------------------------
= Anschaffungskosten
Im hoheitlichen (nicht vorsteuerabzugsberechtigtem) Bereich ist die Umsatzsteuer den
Anschaffungskosten hinzu zu rechnen.

Außenanlagen
Neben dem Grundstück und dem Gebäude müssen u.a. auch die dazugehörigen Außenanlagen
bewertet werden. Hierzu gehören beispielsweise:
• Entwässerungs- und Versorgungsanlagen vom Hausanschluss ab bis an das öffentliche
Netz oder an nichtöffentliche Anlagen, die Daueranlagen sind, außerdem alle anderen
Entwässerungs- und Versorgungsanlagen außerhalb der Gebäude, Kleinkläranlagen,
Sammelgruben, Brunnen, Zapfstellen usw.,
• Höfen, Wegen und Einfriedungen, nichtöffentlichen Spielplätzen usw.,
• Gartenanlagen und Pflanzungen, die nicht zu den besonderen Betriebsein-richtungen
gehören, der nicht mit einem Gebäude verbundenen Freitreppen, Stützmauern, fest
eingebauten Flaggenmaste, Teppichklopfstangen, Wäsche-pfähle usw.,
• sonstige Außenanlagen, z.B. Luftschutzaußenanlagen, Teilabbrüche außerhalb der
Gebäude, soweit sie nicht zu den Kosten für das Herrichten des Baugrund-stücks gehören.

Baumaßnahmen
Siehe Erhaltungsaufwand/Herstellungsaufwand

Betriebsvorrichtungen/Gebäudebestandteile
Betriebsvorrichtungen sind Maschinen und sonstige Vorrichtungen, die zu einer Betriebs-anlage
gehören und mit denen das Gewerbe unmittelbar betrieben wird. Betriebsvorrichtungen dienen
nicht der Nutzung des Gebäudes, sonder der Nutzung des Betriebes. U.a. zählen auch fest mit den
Gebäuden verbundene bewegliche und un-bewegliche Gegenstände zu dieser Vermögensgruppe
(z.B. Hebebühne). Betriebs-vorrichtung sind immer separat mit eigener Nutzungsdauer zu erfassen
und werden nicht dem Gebäude zugeordnet.
Beispiel: Lastenaufzug, spezieller Bodenbelag in Turnhallen, Autoaufzüge in Parkhäusern)

Im Gegensatz zu Betriebsvorrichtungen sind Gebäudebestandteile alle Dinge, die im Gebäude


der Bequemlichkeit von Personen dienen. Gebäudebestandteile, die keine Betriebvorrichtung sind
(wie z.B. Heizung, Personenaufzug), gehören zum Gebäude und werden somit nach der
Nutzungsdauer des Gebäudes abgeschrieben.
Beispiel: Ein Personenaufzug dient den Menschen, die sich im Gebäude aufhalten und ist daher
Gebäudebestandteil und wird zusammen mit dem Gebäude abgeschrieben. Ein Lastenaufzug ist
nicht für Wohnzwecke eingerichtet, sondern um die Lasten des Betriebs zu transportieren. Er ist
somit Betriebsvorrichtung und hat eine eigene Nutzungsdauer.

Bewertung
Mit Hilfe der Bewertung wird der Wert eines Vermögensgegenstandes ermittelt. Ausgangspunkt
sind die Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um bereits entstandene
Abschreibungen. Eine Bewertung ist relevant für die Bilanz, welche die Summe aller
Vermögensgegenstände abbildet.

= ===========================================================================================================================
3 Stand: Juni 2009
=
==
Anlage 3_Bewertungslexikon

Bilanz (Vermögensrechnung)
In der Bilanz werden die Vermögenswerte dem Kapital zu einem bestimmten Stichtag (i.d.R.
31.12.) gegenübergestellt. Traditionell wird die Bilanz in einer zweispaltigen Tabelle (Kontenform)
dargestellt. Auf der linken Seite („Aktiva") werden die Vermögensgegenstände und in der rechten
Spalte („Passiva") das Eigen- und Fremdkapital der Kommune aufgeführt. Beide Seiten weisen
den selben Betrag aus. Die Bilanz muss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögensgegenstände und Schulden vermitteln.

Die zum 31.12. erstellte Bilanz wird als Schlussbilanz des Haushaltsjahres bezeichnet und stellt
gleichzeitig die Werte der sog. Anfangsbilanz zum Stichtag 01.01. des Folgejahres dar. Die
erstmals aufgestellte Bilanz ist die Eröffnungsbilanz.

Im Neuen Kommunalen Haushaltsrecht wird die Bilanz auch Vermögensrechnung genannt.

Bodenrichtwert / BRW
Bodenrichtwerte werden im Rahmen der Wertermittlung von Immobilien herangezogen, um den
Bodenwert zu ermitteln. Grundlage hierfür sind die amtlichen Kaufpreissammlungen, die der
Gutachterausschuss zu führen hat. Da der Bodenrichtwert nur ein Durchschnittswert aus einer
Vielzahl von Transaktionen ist, muss der Wert anhand der Besonderheiten des Bewertungs-
objektes geschätzt werden.

Doppelte Buchführung (Doppik)


Doppik (= Abkürzung für doppelte Buchführung in Konten) ist die Form der Buchführung, bei der
jeder Geschäftsvorfall auf mind. 2 Konten verbucht wird. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass
z.B. jeder Abgang an Geldmitteln (z.B. Konto Kasse) gleichzeitig an anderer Stelle einen Zugang
verursacht (z.B. Konto Betriebs- und Geschäftsausstattung).

Erfahrungswerte
Erfahrungswerte dürfen unter den gesetzlich vorgegebenen Bedingungen (§ 62 Abs. 2 Satz 1
E-GemHVO) als Alternative zu den tatsächlichen Anschaffungskosten herangezogen werden und
sind aufgrund einer mehrjähriger Sammlung von Werten entstanden.

Erhaltungsaufwand/Herstellungsaufwand (Abgrenzung)
Aufwendungen für die Unterhaltung (Erhaltungsaufwand) dienen unabhängig von ihrer
Größenordnung dazu, den Vermögensgegenstand in einem ordnungsgemäßen Zustand zu
erhalten (Substanzerhaltung). Dazu zählt auch der Austausch vorhandener Teile.

Beispiele:
• Austausch von Fenstern
• Eine Kohlezentralheizung wird durch eine Gaszentralheizung ersetzt
• Modernisierung vorhandener Erschließungseinrichtungen

Ein Herstellungsaufwand liegt dagegen vor, wenn eine Substanzmehrung gegeben ist, also etwas
bisher nicht Vorhandenes hinzugefügt wird. Auch eine über den ursprünglichen Zustand
hinausgehende wesentliche Verbesserung führt zu Herstellungsaufwand.

Von Herstellungsaufwand ist auszugehen, wenn mindestens drei der zentralen Ausstattungs-
merkmale Heizungs-, Sanitär-, Elektroinstallationen, Fenster, Dach und Fassadendämmung
innerhalb 5 Jahren grundlegend saniert wurden.

= ===========================================================================================================================
4 Stand: Juni 2009
=
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Anlage 3_Bewertungslexikon

Beispiele für die Abgrenzung von nachträglichen Herstellungs- und Erhaltungs-


aufwendungen:
=
Nachträgliche Herstellungsaufwendungen, die nicht zum Entstehen eines anderen
Wirtschaftsgutes führen, sind gegeben, wenn

• die nutzbare Fläche vergrößert wird (z.B. Ausbau Dachgeschoss oder Aufstockung um
ein weiteres Geschoss
• eine Vermehrung der Bausubstanz durch den nachträglichen Einbau von
(unselbständigen Gebäude-) Bestandteilen (die bisher nicht vorhanden waren) wie
beispielsweise Einbau einer Fahrstuhlanlage, Alarmanlage oder von Markisen erfolgt. Von
einer Vermehrung der Substanz ist nicht auszugehen, wenn der Gebäudeteil oder die
neue Anlage die Funktion des bisherigen Gebäudebestandteils für das Gebäude in
vergleichbarer Weise erfüllt und lediglich entsprechend dem technischen Fortschritt
modernisiert ist (z.B. Anbringen einer zusätzlichen Fassadenverkleidung zu Wärme- und
Schallschutzzwecken, das Versetzten von Wänden)
• das Gebäude über seinen bisherigen Zustand hinaus wesentliche verbessert wird.
Dieses ist dann gegeben, wenn die Maßnahmen in ihrer Gesamtheit über die zeitgemäße
substanzerhaltende Bestandserneuerung hinaus den Gebrauchswert des Gebäudes im
Ganzen deutlich erhöht, z.B. durch die Verwendung von außerordentlich hochwertigen
Materialien (Marmor in der Schultoilette), oder eine besondere bauliche Gestaltung
Die Generalüberholung eines Gebäudes stellt jedoch noch keine wesentliche
Substanzverbesserung dar.
• die Gesamtnutzungsdauer deutlich verlängert wird. Diese Voraussetzung erfüllen i.d.R.
nur Maßnahmen, die die Lebensdauer bestimmende Substanz des Gebäudes verändern
(tragende Wände, Decken, Fundamente)

Eröffnungsbilanz
siehe Bilanz

Festwertverfahren
=
Das Festwertverfahren dient der Vereinfachung der Erfassung und Bewertung von
Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens. Abweichend vom Grundsatz der
Einzelbewertung ist eine Festwertbildung unter folgenden Voraussetzungen zulässig:

 Regelmäßiger Ersatz der Vermögensgegenstände;


 Nachrangige Bedeutung des Gesamtwertes für die Stadt;
 Geringe Veränderungen in der Zusammensetzung;
 Regelmäßige Durchführung von Bestandaufnahmen (alle 5 Jahre).
=
Ständige Veränderungen im Wert und in der Zusammensetzung des Bestandes schließen den
Festwert aus. Beim Festwertverfahren wird unterstellt, dass jährlich im gleichen Umfang
Ersatzbeschaffungen vorgenommen werden, in dem sich der vorhandene Bestand um die
Alterswertminderungen (Abschreibungen) verringert.

Beispiele bewegl. Vermögensgegenstände


- Verkehrslenkungsanlagen
- Spielzeug in Kindergärten
- Medienbestand in Bibliotheken

= ===========================================================================================================================
5 Stand: Juni 2009
=
==
Anlage 3_Bewertungslexikon

Gebäude
Ein Bauwerk ist als Gebäude anzusehen, wenn es Menschen oder Sachen durch räumliche
Umschließung Schutz gegen Witterungseinflüsse gewährt, den Aufenthalt von Menschen gestattet,
fest mit dem Grund und Boden verbunden, von einiger Beständigkeit und ausreichend standfest ist.
Der Begriff des Gebäudes setzt nicht voraus, dass das Bauwerk über die Erdoberfläche
hinausragt. Auch unter der Erd- oder Wasseroberfläche befindliche Bauwerke können Gebäude im
Sinne des Bewertungsgesetzes sein.

Gebäudeabbruch
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Erwerb mit Abbruchabsichten
=
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Erwerb ohne Abbruchabsichten


Bei einem Erwerb eines bebauten Grundstücks ohne Abbruchabsichten sind die Abbruchkosten
und der Restbuchwert des abgebrochenen Gebäudes als sofort abzugsfähige Betriebsausgabe zu
behandeln.

Abbruch eines selbst errichteten Gebäudes


Wird ein Gebäude, welches von der Kommune selbst errichtet wurde oder schon längere Zeit im
Eigentum der Kommune steht, abgerissen, so sind im Jahr des Abbruchs die Abbruchkosten und
der Restwert des Gebäudes sofort abzugsfähige Betriebsausgaben oder Werbungskosten. Dies
gilt unabhängig davon, ob das Gebäude technisch oder wirtschaftlich verbraucht war und ob ein
neues Gebäude oder sonstiges Wirtschaftsgut errichtet wird.

= ===========================================================================================================================
6 Stand: Juni 2009
=
==
Anlage 3_Bewertungslexikon

Gebäudebestandteile
siehe Betriebsvorrichtung

Gebäudebrandversicherungswerte (rückindizierte)?
Der Wert 1914 kann aus den Gebäudeversicherungsbescheiden entnommen werden. Dieser wird
von Reichsmark in Deutsche Mark und anschließend in Euro (mit dem Teiler 1,95583)
umgerechnet.

Geringwertige Vermögensgegenstände
Geringwertige Vermögensgegenstände sind selbstständig nutzbare, abnutzbare Gegenstände des
Anlagevermögens, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten 410,- EUR netto nicht
überschreiten. Sie werden als ordentlicher Aufwand behandelt.

Grund und Boden


Im Eigentum befindliche bebaute und unbebaute Bodenflächen einschließlich zugehöriger
Oberflächengewässer. Dazu gehören Bodenverbesserungen, die physisch nicht von dem Grund
und Boden getrennt werden können. Nicht dazu gehören auf dem Boden befindliche Gebäude und
andere Bauwerke bzw. Anbaukulturen, Baum und Viehbestände, die zu den produzierten
Vermögensgütern gehören. Auch Bodenschätze, nichtkultivierte biologische Ressourcen sowie
unterirdische Wasservorkommen zählen nicht dazu. Der Grund und Boden umfasst Bauland, land-
und forstwirtschaftliche Nutzflächen, Erholungsflächen und sonstige Flächen.
Bei der Bewertung von Grund und Boden sind ggf. neben vorhandenen Abschlägen für
Gemeinbedarf zusätzlich vorhandene Nutzungs-, Verfügungs- oder Verwertungs-beschränkungen
(z.B. Geh-, Leitungs-, Wegerechte u.ä.m.) wertmindernd zu berück-sichtigen.

Gruppenbewertung
Bei dieser Vereinfachungsregel, können mehrere Vermögensgegenstände zu einer Gruppe
zusammengefasst und mit einem gewogenen Durchschnittswert bewertet werden.

Voraussetzungen sind:
• es handelt sich um bewegliches Vermögen
• Zugehörigkeit zur gleichen Warengattung
• Gleichheit in der Verwendbarkeit oder Funktion der Vermögensgegenstände
• Die Preise der in der Gruppenbewertung zusammengefassten Vermögens-gegenstände
dürfen nicht wesentlich voneinander abweichen (max. Spielraum von 20% zwischen
höchstem und niedrigstem Preis)
• Die Preise der Vermögensgegenstände müssen auf den gleichen Zeitpunkt bezogen sein
• Es dürfen keine wesentlichen Qualitätsunterschiede der Vermögensgegenstände
vorhanden sein
• Alle Vermögensgegenstände werden nach der gleichen Methode abgeschrieben

Beispiel:
Einrichtungsgegenstände für Schulklassen (Schulklassensätze) oder Einrichtungsgegenstände für
Sport- und Mehrzweckhallen

= ===========================================================================================================================
7 Stand: Juni 2009
=
==
Anlage 3_Bewertungslexikon

Herstellung
Herstellung ist die Schaffung eines bisher noch nicht vorhandenen Vermögensgegenstandes. Eine
Herstellung liegt immer vor, wenn der Betreffende den Vermögensgegenstand auf eigene
Rechnung und Gefahr herstellt oder herstellen lässt.

Ende der Herstellung


Die Herstellung ist mit der Fertigstellung und vollständigen Betriebsbereitschaft des Anlagenguts
abgeschlossen. Dieser Zeitpunkt ist maßgeblich für den Beginn der Abschreibungen.
Zum Beispiel bei einem Gebäude, wenn die wesentlichen Bauarbeiten abgeschlossen sind und der
Bau bereits für den Betrieb genutzt werden kann. Dies schließt jedoch nicht aus, dass auch die
Kosten der noch ausstehenden endgültigen Fertigstellung (z.B. Anbringung der Außenputzes)
noch zu den Herstellungskosten des Gebäudes zu rechnen. Gleiches gilt für auftretende behobene
Baumängel nach Fertigstellung.

Herstellungsaufwand/Erhaltungsaufwand
siehe Erhaltungsaufwand

Herstellungskosten
Herstellungskosten sind die Ausgaben, die durch den Verbrauch von Gütern und die
Inanspruchnahme von Diensten für die Herstellung eines Vermögensgegenstand, seine
Erweiterung oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentlich
Verbesserung entstehen. Dazu gehören die Materialkosten, die Fertigungskosten und die
Sonderkosten der Fertigung. Bei der Berechnung der Herstellungskosten dürfen auch
angemessene Teile der notwendigen Materialgemeinkosten, der notwendigen Fertigungs-
gemeinkosten und des Wertverzehrs des Anlagevermögens, soweit er durch die Fertigung
veranlasst ist, eingerechnet werden. Zinsen für Fremdkapital gehören nicht zu den
Herstellungskosten.

Herstellungskosten bei Hochbauten


Ausgaben für Investitionen (Herstellungsaufwand) liegen vor, wenn durch eine Baumaßnahme
neues Sachvermögen geschaffen oder vorhandenes vermehrt wird. Nach der Fertigstellung eines
Gebäudes ist der Herstellungsaufwand anzunehmen, wenn etwas Neues, bisher nicht
Vorhandenes geschaffen wird.
Das ist zum Beispiel der Fall bei Aufwendungen für einen Anbau, für den Einbau einer
Fahrstuhlanlage, für den Ausbau des Dachgeschosses und für die Aufteilung von Großwohnungen
in Kleinwohnungen.

Aufwendungen für die Erneuerung von bereits in den Herstellungskosten eines Gebäudes
enthaltenen Teilen, Einrichtungen oder Anlagen sind nur dann als Herstellungskosten des
Gebäudes zu behandeln, wenn sie so artverschieden sind, dass die Baumaßnahme nach der
Verkehrsanschauung nicht mehr in erster Linie dazu dient, das Gebäude in seiner
bestimmungsmäßigen Nutzungsmöglichkeit zu erhalten, sondern etwas Neues, bisher nicht
Vorhandenes zu schaffen. Herstellungsaufwand liegt in diesen Fällen nur vor, wenn das Gebäude
durch die Baumaßnahme wesentlich in seiner Substanz vermehrt, in seinem Wesen erheblich
verändert oder über seinen bisherigen Zustand hinaus deutlich verbessert wird. Eine deutliche
Verbesserung ist nicht schon deswegen anzunehmen, weil mit notwendigen
Erhaltungsmaßnahmen eine dem technischen Fortschritt entsprechende übliche Modernisierung
verbunden ist (z. B. Einbau einer Zentralheizung anstelle von Kohleöfen). Fallen in engem
räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit Herstellungsaufwand Ausgaben an, die sonst als
Erhaltungsaufwand angesehen werden, so können diese, wenn sie unerheblich sind, wegen des
wirtschaftlich einheitlichen Vorgangs dem Herstellungsaufwand zugerechnet werden.

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8 Stand: Juni 2009
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Anlage 3_Bewertungslexikon

Herstellungskosten beim Straßenbau


Zu den Herstellungskosten beim Straßenbau gehören die Ausgaben für Erneuerungs-, Um-, Aus-
und Neubauvorhaben. Erneuerungsvorhaben dienen vorwiegend dem Deckenbau und verändern
die bestehende Linienführung der Straße im Grund- und Aufriss nicht oder nur unwesentlich, so
dass eine Ausführung ohne ausführliche Entwurfsunterlagen möglich ist. Die Arbeiten müssen
deutlich über das Ausmaß einer Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeit hinausgehen.
Um-, Aus- und Neubauvorhaben setzen die Bearbeitung ausführlicher Bauentwürfe bezüglich
Grund- und Aufrissgestaltung oder konstruktive Durchbildung voraus.

Abgrenzung Herstellungs- und Instandhaltungsaufwand siehe Erhaltungsaufwand

Immaterielle Vermögensgegenstände
Zum Vermögen einer Kommune gehören neben dem Sachvermögen (z.B. Grundstücke, Gebäude,
Möbel, Maschinen, Kunstwerke) und dem Finanzvermögen (z.B. Anteile an Unternehmen,
Wertpapiere, Geldanlagen) auch Immaterielle Vermögensgegenstände. Es handelt sich dabei um
entgeltlich erworbene Vermögensgegenstände, welche nicht körperlich erfassbar sind. Dazu
gehören z.B. Konzessionen, Dingliche Rechte (z.B. Erbbaurecht), Patente, Nutzungsrechte und
EDV-Software.

Bei selbst geschaffenen (programmierten) EDV-Programmen besteht ein Aktivierungsverbot.

Investition
Eine Investition ist die Verwendung von finanziellen Mitteln zur Anschaffung oder Herstellung von
Vermögensgegenständen des Sach- oder Finanzvermögens (z.B. Kauf eines Fahrzeugs, Bau
eines Gebäudes).

Inventar
Das Inventar ist ein nach Art, Menge und Wert gegliedertes Bestandsverzeichnis aller
Vermögensgegenstände und Schulden. Es wird mit Hilfe der Inventur ermittelt und dient als
Grundlage zur Bewertung der Eröffnungsbilanz bzw. der jährlichen Schlussbilanzen.

Inventur
Die Inventur ist die mengen- und wertmäßige Bestandaufnahme (durch Zählen, Messen, Wiegen
und Schätzen) von sämtliche Vermögensgegenstände sowie der Schulden zu einem bestimmten
Zeitpunkt. Die Inventur wird grundsätzlich am Jahresende durchgeführt. Die Ergebnisse der
Inventur werden im Inventar zusammengefasst. Die Stadt Heilbronn regelt nähere Einzelheiten in
einer Inventurrichtlinie.

Kaufpreisminderungen (Skonti, Rabatte, Boni)


Bei den Rabatten, Boni und Skontierungen handelt es sich nicht um Erträge bzw. Einzahlungen,
vielmehr liegen Kaufpreisminderungen vor. Da § 10 E-GemHVO nur die Trennung von Erträgen
und Aufwendungen sowie von Einzahlungen und Auszahlungen vorsieht, sind gewährte Rabatte,
Boni und Skontobeträge von der Aufwendung abzusetzen. Die Preisnachlässe führen zu einer
Berichtigungsbuchung auf dem entsprechenden Aufwandskonto.

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9 Stand: Juni 2009
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Anlage 3_Bewertungslexikon

Kulturdenkmal
Ein Kulturdenkmal ist ein Zeugnis menschlicher Geschichte und Entwicklung, an dessen Erhaltung
ein öffentliches Interesse besteht (z.B. jüdischer Friedhof). Es handelt sich um ein historisches
Objekt.

Leasing
Unter Leasing versteht man einen miet- oder pachtähnlichen Vertrag (mit besonderen
Ausgestaltungsmerkmalen) zwischen Leasinggebern und Leasingnehmer über die Nutzung
beweglicher und unbeweglicher Anlagegüter. Bei Leasingverträgen stellt sich die Frage, ob der
Leasinggeber oder der Leasingnehmer die Vermögensgegenstände bilanziert. Dies ist abhängig
von der Art des Leasingvertrags. Ist im Vertrag vereinbart, dass das Eigentum an die Stadt
übergeht, so sind die Anlagegüter bei der Stadt zu aktivieren, ansonsten stellen die Leasingraten
lediglich Aufwand dar.

Nachträgliche Anschaffungs- und Herstellungskosten


Aufgrund von Besonderheiten bei den Investitionsprozessen der öffentlichen Hand können
regelmäßig Abrechnungen in wesentlichem Umfang nach Abschluss eines Anschaffungs- oder
Herstellungsvorgangs erfolgen. Zum Beispiel die nach Fertigstellung eines Vermögens-
gegenstandes (eines Gebäudes, einer Straße, etc.) eingehenden Schlussrechnungen von
Lieferanten oder Bauunternehmern.

Die nachträglichen AHK sind ausschließlich aus folgenden Fallgruppen:

1. nach dem Zeitpunkt der endgültigen Fertigstellung anfallende Abrechnungen für die
Erstherstellung
2. Wiederherstellung eines voll verschlissenen Vermögensgegenstandes (sog.
Zweitherstellung)
3. Erweiterung eines Vermögensgegenstandes (z.B. Anbau) oder wesentliche Verbesserung
über den ursprünglichen Zustand hinaus.

In allen anderen Fällen liegt nicht aktivierbarer Erhaltungsaufwand vor. Vgl. auch Abgrenzung
Erhaltungs- und Herstellungsaufwand.

Niederstwertprinzip
Bei den Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens (z.B. Forderungen, Vorratsvermögen) ist
zum Abschlussstichtag immer zu prüfen, ob ein niedrigerer Börsen- oder marktwert vorliegt. Ist
dies der Fall, muss der bilanzielle Wertansatz mittels Abschreibung auf den niedrigeren
beizulegenden Wert abgeschrieben werden.

Nutzungsdauer
Die Nutzungsdauer gibt i.d.R. die übliche Zeitdauer an, in der ein Vermögensgegenstand genutzt
werden kann. Verlängert sich die Nutzungsdauer, z.B. durch Generalinstandsetzung, oder wird sie
verkürzt, z.B. infolge einer voraussichtlich dauernden Wertminderung, ist die Restnutzungsdauer
neu zu bestimmen

Passiva
siehe Bilanz

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1 Stand: Juni 2009
0
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Anlage 3_Bewertungslexikon

Restbuchwert
Der Restbuchwert einer Anlage gibt zum Ende eines Haushaltsjahres (Abrechnungs-periode) an,
mit welchem Wert der Vermögensgegenstand - unter Berücksichtigung bisher aufgelaufenen
Abschreibungen - in die Bilanz aufgenommen wird.

Schenkung/Erbschaften
Schenkungen und Erbschaften sind mit einem vorsichtig geschätzten Zeitwert zu aktivieren.
Gleichzeitig ist ein Sonderposten in gleicher Höhe auf der Passivseite zu bilden. Sollte der Zeitwert
des betreffenden Vermögensgegenstandes nicht ermittelt werden können, kann auf
Erfahrungswerte zurückgegriffen werden. Die Auflösung des Sonderpostens erfolgt entsprechend
den Abschreibungen des Vermögensgegenstandes.

Schulden
Unter dem Begriff Schulden subsumiert man sämtliche rechtlichen Verpflichtungen, die eine
wirtschaftliche Belastung für die Kommune darstellen und quantifizierbar sind. Es sind dabei
sowohl die sicheren Schulden (Verbindlichkeiten) als auch die mit einer gewissen Unsicherheit
abschätzbaren wahrscheinlichen Schuld (Rückstellungen) aufzunehmen.]

Selbstständige Nutzung
Ein Vermögensgegenstand ist nicht selbstständig nutzbar, wenn es nach seiner betrieblichen
Zweckbestimmung nur zusammen mit anderen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens
genutzt werden kann und die in den Nutzungszusammenhang eingefügten Vermögens-
gegenstände technisch aufeinander abgestimmt sind.
Dies gilt auch, wenn der Vermögensgegenstand aus dem betrieblichen Nutzungszusammenhang
gelöst und in einen anderen betrieblichen Nutzungszusammenhang eingefügt werden kann.
Vermögensgegenstände, die nicht technisch aufeinander abgestimmt sind, sind dagegen
selbstständig nutzungsfähig und daher selbstständige Vermögensgegenstände.

Beispiele für selbständige Nutzung:


- Ausstellungsgegenstände
- Bücher einer Bücherei
- Werkszeuge
- Einrichtungsgegenstände eines Büros

Beispiele für keine selbständige Nutzung:


- Ersatzteile von Maschinen
- Computerbestandteile und –zubehör (Drucker, Bildschirm, Tastatur, Maus,...)
- Motor einer Maschine
- Regalteile, die technisch aufeinander abgestimmt sind

Software
Ansatz als materieller oder immaterieller Vermögensgegenstand
Firmware ist grundsätzlich als unselbständiger Teil der Hardware zusammen mit dieser als
Gegenstand des Sachanlagevermögens zu aktivieren. System- und auch Anwendersoftware sind
selbständig verwertbar und daher grundsätzlich losgelöst von der Hardware zu bilanzieren. Dies
gilt auch, wenn die Software zusammen mit der Hardware angeschafft wurde und ohne diese nicht
nutzbar wären. Die Software verliert nicht ihre Eigenschaft als selbständiger Vermögens-
gegenstand, da sie jederzeit modifiziert oder ausgetauscht werden kann.

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1 Stand: Juni 2009
1
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Anlage 3_Bewertungslexikon

Individualsoftware
Für selbst erstellte Individualsoftware, wenn der Anwender diese unter Einsatz seiner eigenen
materiellen und personellen Ressourcen erstellt (Eigenherstellung), besteht ein Aktivierungsverbot.
Erfolgt die Herstellung durch einen Softwareanbieter im Rahmen eines Dienstvertrages, gilt dies
ebenfalls als Eigenherstellung.
Liegt hingegen ein Werkvertrag vor, so besteht ein Anschaffungsvorgang, wenn der
Softwarehersteller das Herstellungsrisiko im Sinne der Tauglichkeit der Software trägt. Dies gilt
auch, wenn Mitarbeiter des Anwenders bei der Programmerstellung mitwirken. Die entsprechenden
Aufwendungen sind dann Bestandteil der Anschaffungskosten.

Standardsoftware
Der Kauf einer Standardsoftware begründet grundsätzlich eine Aktivierungspflicht. Das gilt auch,
wenn Anpassungen an die betrieblichen Erfordernisse vorgenommen werden mussten.
Ausnahmen können entstehen, wenn der Anwender eine Standardsoftware erwirbt und diese bei
der Anpassung so umfangreich modifiziert, dass von einer Wesensänderung auszugehen ist. Dann
handelt es sich insgesamt um einen neuen Vermögensgegenstand, da die wesensverändernde
Anpassung zu einem neuen Vermögensgegenstand „Individualsoftware“ wird und der
ursprüngliche Gegenstand „Standardsoftware“ untergeht. Objektives Kriterium für eine Zuordnung
ist die Art der vor und nach der Anpassung vorhandenen Funktionen. Ist von einer so gravierenden
Wesensveränderung auszugehen, so ist für die Aktivierung entscheidend, wer das
Herstellungsrisiko trägt.

Maßnahmen zur Erweiterung oder Verbesserung von Software


Von einer Wesensänderung sind Maßnahmen zur Erweiterung oder zur wesentlichen
Verbesserung der Software zu unterscheiden. Diese sind losgelöst von den ursprünglichen
Aufwendungen für Anschaffung oder Herstellung zu beurteilen. Sofern das wirtschaftliche Risiko
einer erfolgreichen Realisierung beim Softwareanwender liegt, handelt es sich um (nicht
aktivierbare) nachträgliche Herstellungskosten. Trägt ein Dritter das Herstellungsrisiko, liegen
(aktivierbare) nachträgliche Anschaffungskosten vor.

Customizing
Maßnahmen, die der Einbettung einer Softwarelösung in das konkrete betriebliche Umfeld einer
Kommunalverwaltung dienen, wie z.B.:

• Beratungshonorare im Zusammenhang mit der Einführung


• Programm- und Systemtests
• Modifizierung und Zusammenführung einzelner Programme
• Programmierung und Einrichtung von Schnittstellen
• Installation der Software an den Arbeitsplätzen
sind unter dem Begriff des „Customizing“ zusammen gefasst.

Entstehen diese Aufwendungen, um die Software in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen,


so handelt es sich um (aktivierbare) nachträgliche Anschaffungskosten. Die Aufwendungen für das
Customizing sind aufzuteilen in Aufwendungen für die Herstellung der Betriebsbereitschaft und
Aufwendungen für sonstige Maßnahmen, die nur insoweit zu aktivieren sind, als es sich um
Maßnahmen zur Erweiterung oder wesentlichen Verbesserung handelt, für die ein Dritter das
Herstellungsrisiko trägt.

Sind die Aufwendungen des Customizing im Verhältnis zu den Anschaffungskosten der


Softwarelizenz nur gering, so ist davon auszugehen, dass diese der Versetzung in einen
betriebsbedingten Zustand dienen.

Updates und Release-Wechsel


Ausgaben für Updates (verbilligte Überlassung der jeweils neuesten Programmversion für
Anwender der Vorgängerversion) sowie für Release-Wechsel sind als laufender
Erhaltungsaufwand zu erfassen, sofern es sich nicht um eine tief greifende Überarbeitung im Sinne
eines Generationenwechsels handelt.

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1 Stand: Juni 2009
2
=
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Anlage 3_Bewertungslexikon

Sonderposten (erhaltene Investitionszuschüsse)


Bei den auf der Passivseite der Bilanz auszuweisenden Sonderposten handelt es sich um
erhaltene Investitionszuschüsse. Diese sind in der Vermögensrechnung vollständig mit ihrem
Nominalwert auszuweisen und entsprechend der Abnutzung des bezuschussten Vermögens-
gegenstandes aufzulösen

Kapitalzuschüsse
Als Sonderposten dürfen keine "Kapitalzuschüsse" ausgewiesen werden, da diese der reinen
Finanzierung eines Vermögensgegenstandes dienen.

Ertragszuschüsse
Hierunter versteht man Beiträge, Zuweisungen und Zuschüsse Dritter. Die Ertragszuschüsse
werden als Sonderposten aktiviert und analog über die Nutzungsdauer des zuwendungs-
finanzierten Gegenstandes ertragswirksam aufgelöst. Die jährlichen Belastungen ergeben sich
demnach durch die Abschreibungen abzüglich des aufzulösenden Betrages aus dem
Sonderposten. Der Abschreibungsbetrag des Anlagegutes geht als Aufwand und der jährlich
aufzulösende Betrag aus dem Sonderposten als Ertrag in die Ergebnisrechnung ein. Trifft der
Zuschuss erst viel später bei der Kommune ein, kann eine Auflösung des Zuschusses auf die
restliche Nutzungsdauer des Anlagegutes stattfinden.

Straßen
Der Straßenaufbau unterteilt sich in Straßenkörper, Straßenzubehör und Bauwerke.

Straßenkörper gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 1 Straßengesetz Baden-Württemberg (StrG Bw)


Zum Straßenkörper gehören Straßenuntergrund, -unterbau, - decke, Dämme Gräben,
Entwässerungsanlagen, Böschungen, Stützmauern, Durchlässe, Fahrbahnen, Haltestellen-
buchten, Geh- und Radwege, Parkplätze, Trenn-, Seiten-, Rand- und Sicherheitsstreifen,
Materialbuchten und Lärmschutzanlagen einschl. Straßenbegleitgrün.

Straßenzubehör gemäß § 2 Abs. 3 Straßengesetz Baden-Württemberg (StrG BW)


Unter Zubehör fallen Verkehrszeichen, Parkleitsysteme, Schilderbrücken, Verkehrsanlagen,
Beleuchtung aller Art und Bepflanzungen auf dem Straßenkörper.

Vermögen
Vermögen ist die Summe aller geldwerten Rechte einer natürlichen und juristischen Person. Dazu
gehören Anlagekapital, das Umlaufvermögen sowie alle sonstigen Rechte, die einen in Geld
ausdrückbahren Wert haben.

Vermögensgegenstände
Hierzu zählen alle selbständig verwertbaren und bewertbaren Güter, die sich im wirtschaftlichen
Eigentum einer Kommune befinden.

Vermögensrechnung
siehe Bilanz

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1 Stand: Juni 2009
3
=
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Anlage 3_Bewertungslexikon

Wirtschaftliches Eigentum
Die Gemeinde darf bzw. muss Vermögensgegenstände in ihrer Bilanz (nur) ausweisen, wenn bzw.
soweit sie ihr nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zuzurechnen sind. In aller Regel sind
Wirtschaftsgüter dem bürgerlich-rechtlichen Eigentümer zuzurechnen. Steht die tatsächliche
Sachherrschaft und Nutzungsmöglichkeit dagegen bei wirtschaftlicher Betrachtung einem anderen
als dem bürgerlich-rechtlichen Eigentümer zu, so wird dieser andere als wirtschaftlicher
Eigentümer bezeichnet und ist diesem das Wirtschaftsgut zuzurechnen. § 39 Abs. 2 Nr. 1 S. 1 AO
enthält insoweit eine allgemeine Definition des wirtschaftlichen Eigentums: „Übt ein anderer als der
Eigentümer die tatsächliche Herrschaft über ein Wirtschaftsgut in der Weise aus, dass er den
Eigentümer im Regelfall für die gewöhnliche Nutzungsdauer von der Einwirkung auf das
Wirtschaftsgut wirtschaftlich ausschließen kann, so ist ihm das Wirtschaftsgut zuzurechnen.“ Im
Regelfall stimmen rechtliches und wirtschaftliches Eigentum überein. Soweit dies jedoch nicht
zutrifft, hat das wirtschaftliche Eigentum für die Frage der Zuordnung und Bilanzierung Vorrang.
Beispielsweise hat die Gemeinde ein von ihr erworbenes Grundstück bereits vor der
Grundbucheintragung zu bilanzieren, wenn zu ihren Gunsten eine Auflassungs-vormerkung im
Grundbuch eingetragen worden ist und nach dem Kaufvertrag mit der Übergabe Besitz, Nutzungen
und Lasten auf sie übergegangen sind. Ab dem wirtschaftlichen Anschaffungszeitpunkt liegt
wirtschaftliches Eigentum bei der Gemeinde vor. Auch bei bestimmten Leasing-Gestaltungen kann
die Gemeinde als Leasing-Nehmerin wirtschaftliche Eigentümerin des Leasing-Gegenstands sein.

Zivilrechtliches Eigentum
Übergang des Besitzes aufgrund eines vertraglich festgelegten Datums.

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1 Stand: Juni 2009
4
Anlage 4_Indextabelle für Gebäudeversicherungsumrechnung

Indextabelle für Gebäudeversicherungsumrechnung


(100 Reichsmark in DM)

Die mit Hilfe dieser Tabelle ermittelten Werte müssen noch in EUR (Teiler: 1,95583)
umgerechnet werden.

Jahr Index Jahr Index Jahr Index Jahr Index


1915 112,1 1942 148,4 1967 496,2 1992 1.858,7
1916 123,6 1943 151,6 1968 517,2 1993 1.950,4
1917 153,5 1944 154,8 1969 546,8 1994 1.997,1
1918 212,7 1945 159,9 1970 636,9 1995 2.044,0
1919 349,7 1946 170,7 1971 702,7 1996 2.040,5
1920 1.000,0 1947 199,4 1972 750,2 1997 2.025,2
1921 1.688,0 1948 263,1 1973 805,3 1998 2.018,0
1924 129,3 1949 245,9 1974 863,9 1999 2.010,8
1925 159,2 1950 234,4 1975 884,4 2000 2.017,4
1926 154,8 1951 271,3 1976 915,0 2001 2.015,9
1927 156,7 1952 289,2 1977 959,3 2002 2.014,9
1928 163,7 1953 279,6 1978 1.018,6 2003 2.015,9
1929 166,2 1954 280,9 1979 1.108,0 2004 2.042,2
1930 159,2 1955 296,2 1980 1.226,3 2005 2.060,8
1931 145,9 1956 303,8 1981 1.298,1
1932 123,6 1957 314,6 1982 1.335,5
1933 117,2 1958 324,8 1983 1.363,7
1934 122,9 1959 342,0 1984 1.397,4
1935 122,9 1960 367,5 1985 1.403,3
1936 122,9 1961 395,5 1986 1.422,6
1937 125,5 1962 428,0 1987 1.449,6
1938 126,8 1963 450,3 1988 1.480,5
1939 128,7 1964 471,3 1989 1.534,5
1940 130,6 1965 491,1 1990 1.633,4
1941 136,9 1966 507,0 1991 1.746,9

=
Anlage 5_Baupreiskostenindex Straßenbau

Baupreiskostenindex Straßenbau
(2005 = 100)

=
Straßen- Straßen-
Jahr Jahr
bau bau
2009 … 1980 89,7
2008 116,0 1979 79,4
2007 110,6 1978 72,7
2006 104,4 1977 68,6
2005 100,0 1976 66,8
2004 99,2 1975 66,4
2003 99,5 1974 67,4
2002 101,2 1973 62,8
2001 102,1 1972 61,2
2000 100,7 1971 60,5
1999 97,7 1970 56,8
1998 97,1 1969 49,0
1997 98,1 1968 46,6
1996 100,2 1967 46,6
1995 102,0 1966 46,6
1994 101,9 1965 46,6
1993 103,7 1964 46,6
1992 103,7 1963 46,6
1991 100,1 1962 46,6
1990 94,5 1961 46,6
1989 90,2
1988 89,1
1987 88,1
1986 86,5
1985 84,9
1984 84,2
1983 83,6
1982 85,4
1981 89,6
=

Stand: Juni 2009


=Anlage 6_Besonderheiten bei Sportanlagen, Spielplätzen, Kleingartenanlagen=

Grundstücke
Spezielle Regelungen für Grundstücke von Sportanlagen
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass bei Sportplätzen zusätzliche Aufzeichnungen als
Datenquellen zur Erfassung vorliegen. Über die üblichen Datenquellen hinaus liegt in der Regel eine
Liste der in der Kommune vorhandenen Sportanlagen und –hallen vor. Diese Liste kann als
Grundlage herangezogen und um die notwendigen Daten (wie z.B. Baujahre, Flurstücksnummern,
Eigentumsverhältnisse) anhand vorliegender Akten ergänzt werden. Zudem können die getätigten
Investitionen und Zuschüsse anhand von den Rechnungsergebnissen ab 1975 bis zum
Bilanzstichtag ermittelt werden (auch anhand von Auszügen aus den Rechenschaftsberichten:
Kosten/Zuschüsse mit Kurzbeschreibung der Maßnahmen).

Grundsätzlich sind die Anschaffungs- und/oder Herstellungskosten als Wert in der Bilanz
anzusetzen. Liegen die Anschaffungs- und Herstellungskosten nicht vor, sind gemäß den Vorgaben
unter Ziffer 4.2.1. der Bewertungsrichtlinie Erfahrungswerte heranzuziehen.

Hat die Kommune Sportanlagen von Vereinen oder anderen Personen erworben, sind diese Kosten
als Anschaffungskosten heranzuziehen.

Für die Ermittlung der Erfahrungswerte gibt es folgende zwei Möglichkeiten:

< Es werden die örtlichen Verkehrswerte zum Anschaffungs- bzw. Herstellungszeitpunkt als Wert
herangezogen.
< Zudem kann auf die Bodenrichtwerte des Gutachterausschusses zurückgegriffen werden.

Spezielle Regelungen für Grundstücke von selbständigen Spielplätzen


Grundstücke von selbständigen oder ständigen Spielplätze erfordern eine eigenständige Erfassung
und Bewertung. Als selbständige bzw. ständige Spielplätze werden diejenigen Spielplätze
bezeichnet, die nicht unselbständige Bestandteile von Grünanlagen sind. Es gelten Anschaffungs-
und Herstellungskosten. Ist dies nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich,
können Erfahrungswerte angesetzt werden. Hierbei gelten landwirtschaftliche Bodenrichtwerte, im
bebauten Bereich die Bodenrichtwerte der Umgebungsbebauung abzüglich des Abschlags für
Gemeinbedarf.

Sofern sich Spielplätze auf Schulgelände befinden, sind diese bereits in der Bewertung des
Schulgrundstücks berücksichtigt.

Spezielle Regelungen für Grundstücke von Kleingartenanlagen


Kleingartenanlagen sind gesondert zu erfassen und eigenständig zu bewerten. Für die Bewertung
gelten Ackerlandpreise als Erfahrungswert.
=
Aufbauten
=
Spezielle Regelungen für Aufbauten bei Sportanlagen (Gebäude, Sportgeräte, Aufbauten)
Für die Aufbauten sind grundsätzlich auch die Anschaffungs- und Herstellungskosten anzusetzen.

Liegen die AHK nicht vor, sind aktuelle Kosten zu ermitteln und diese auf das Herstellungsjahr
rückzuindizieren.

Auch für die Bewertung von Gebäuden auf Sportplätzen sind grundsätzlich die Anschaffungs- und
Herstellungskosten anzusetzen. Die Anschaffungskosten der Sportgeräte liegen separat vor. Sie
werden wie bewegliche Vermögensgegenstände behandelt.

Sofern die Sportanlagen mit den darauf befindlichen Gebäuden durch die Stadt von den Vereinen
durch Ausgleichszahlungen oder unentgeltlich übernommen wurde und kurze Zeit nach der
Übernahme eine komplette Grunderneuerung der Anlagen notwenig ist, werden die Kosten für
Grunderneuerung als erstmalige Anschaffungs- und Herstellungskosten herangezogen und

= 1 Stand: Juni 2009


=Anlage 6_Besonderheiten bei Sportanlagen, Spielplätzen, Kleingartenanlagen=

abgeschrieben, wenn die Grunderneuerung mit dem Neubau gleich zu setzen ist. Die
Ausgleichszahlung für den Erwerb wird in der Eröffnungsbilanz nicht angesetzt. Diese Regelung gilt
nur für Gebäude, nicht für den Grund und Boden.

Für Stellplätze gelten die Regelungen analog den Außenanlagen.

Bei der Herstellung der Sportanlage kann das Problem auftauchen, dass keine Kostenuntereilung in
reine Sportanlage und der auf dem Flurstück befindlichen Aufbauten wie z.B. Umkleidegebäude,
Sanitärräume, Gerätehäuser, Parkplätze vorliegt. Da die Kostenaufteilung gegebenenfalls nur mit
unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich ist, kann eine durchschnittliche Abschreibungsdauer
angenommen werden.

Beispiel:
Die an die Sportanlagen angrenzenden Sporthallen wurden nach 1974 erstellt. Die Baukosten und
erhaltenen Zuschüsse liegen in allen Fällen vor. Eine Kostenaufteilung in eigentliche Halle (reiner
Baukörper) und darin befindliche Einrichtungen wie Sanitär, Umkleiden, Geräteräume, Tribünen etc.
liegt nicht vor. Da die Kostenaufteilung nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich ist, kann
eine durchschnittliche Abschreibungsdauer angesetzt werden.

Bezuschusste Sportplätze und Schenkungen von Sportplätzen sind entsprechend den allgemeinen
Regelungen für Investitionen zu behandeln siehe Ziffer 6.2. der Bewertungsrichtlinie

Spezielle Regelungen für Aufbauten auf Spielplätzen


Aufbauten auf selbständigen und unselbständigen Spielplätzen unterliegen grundsätzlich einem
Werteverzehr und sind deshalb abzuschreiben. Der Altbestand ist für Zwecke der Eröffnungsbilanz
innerhalb des Zeitraums 2000 – 2010 zu bewerten, da die Nutzungsdauer für diese
Vermögensgegenstände 10 Jahre beträgt. Für Spielplätze empfiehlt sich eine Festbewertung in
Höhe des Anhaltewertes vorzunehmen.
=

= 2 Stand: Juni 2009

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