Sie sind auf Seite 1von 6

Haiti und Voodoo

Bob Larson

Voodoo / Santeria

Auf Haiti spricht man von Voodoo. Kubaner und andere Lateinamerikaner nennen es
Santeria. In Brasilien spricht man von Macumba und auf Trinidad von Shango. Unab
hänging von der Bezeichnung handelt es sich überall um religiöse Praktiken, die
von afrikanischen Stämmen herrühren und für die Zunahme von Kriminalität und spi
ritueller Abhängigkeit in den USA mitverantwortlich sind.
Der gefährliche Voodoo-Kult wurde in Filmen wie zum Beispiel The Serpent and the
Rainbow und Angel Heart verherrlicht und erfreut sich in den USA zunehmender Po
pularität. In einigen Städten gibt es Apotheken, wo man Schlangenhaut, getrockne
te Vogelkrallen, Knochen, Wurzeln, Statuen, Kerzen und andere Dinge kaufen kann,
die man für Voodoo-Zauber verwendet. Primitive Drogen/Mittel werden dazu benutz
t, böse Geister fernzuhalten, Macht über andere Menschen zu gewinnen, Gerichtspr
ozesse zu beeinflussen und geschäftlichen Erfolg zu erreichen.
Der Voodoo-Kult ist in vielen Teilen Amerikas sehr populär. Eine Kolonie in Sout
h Carolina ist stolz darauf, zu alten afrikanischen Praktiken und zum Voodoo-Kul
t zurückgekehrt zu sein. Voodoo ist in Mississippi und Louisiana sehr verbreitet
, Santeria dagegen in Florida. Vor allem in New Orleans sind Voodoo-Praktiken po
pulär. Als 1986 der Mord an einem Baby durch Verstümmelung polizeilich untersuch
t wurde, wurden Verbindungen zu der jahrhundertealten Santeria-Religion entdeckt
. Bei dem Leichnam des Babys fand man Penny-Stücke, Früchte und Schmuckgegenstän
de, die darauf hindeuteten, daß Praktiken des karibischen Kultes mit im Spiel wa
ren.
Die kubanische Form von Voodoo, Santeria, läßt sich auf afrikanische Wurzeln zur
ückverfolgen; hierbei werden Tieropfer gebracht, und die Aufnahmeriten sind von
Sprechgesang und Waschungen begleitet. Der Aufnahmeritus dauert nach Angaben von
Experten dieser Religion drei bis vier Wochen.
Die Santeria-Riten sind geheimnisumwoben, die Zahl der Prakti zierenden ist nich
t bekannt. Santeria-Anhänger begründen diese Tatsache damit, daß sie vor dem Ges
etz ungerecht behandelt wurden und religiöse Verfolgung erleiden mußten. Einige
fühlen sich als blutrün stige Heiden abgestempelt. Gene Bailly, ein Santeria-Pri
ester, meint dazu: "Santeria hat einen schlechten Ruf. Die Leute denken, es ist
Hexenkunst oder Satanismus. Doch sie sind falsch informiert." Er nennt Santeria
eine tiefgründige Religion aus alter Zeit.
In Miami werden in kubanischen Wohnvierteln Kerzen, katholi sche Heiligenfiguren
und lebende Opfertiere verkauft. Der SanteriaKult rührt von den afrikanischen S
klaven her, die die Spanier nach Kuba brachten. Sie wurden dazu gezwungen, den K
atholizismus anzunehmen, hielten dabei aber an ihren religiösen Wurzeln fest und
übertrugen die Wesenszüge ihrer Götter auf die katholischen Heiligen.
Nach Angaben von Ordnungshütem sind Tieropfer in der Gegend um Miarni so häufig,
daß in den Flüssen durchschnittlich 100 Kadaver pro Woche gefunden werden. Sant
eros (= Priester) schlachten Tiere, um ihre Götter durch ein Blutopfer zu besänf
tigen. Dafür, so hoffen sie, werden sie mit einem guten Schicksal gesegnet. Ein
Santeria-Anhänger erklärt: "Die Heiligen müssen gefüttert werden, und mit blutig
en Opfern kann man sie füttem." Bei Palo Mayombe, einem Nebenzweig des Santeria-
Kultes, der auf den böswilligen Praktiken schwarzer Magie basiert, werden mensch
liche Schädel verwendet, die bei Grabschändungen geraubt wurden.
Der Voodoo-Glaube hat einen entfernten Gott zum Mittelpunkt, der als Großer Meis
ter bekannt ist und von Anthropologen Vodoun genannt wird. Er offenbart sich dur
ch verschiedene Rituale. Er verfügt über eine Vielzahl von Geistem, sowohl wohlg
esonnene, die durch Rada-Riten angerufen werden, als auch strenge, denen man sic
h in blutigen Petro-Riten nähert. Diese strengen Geister sind grob und böswillig
, wenn sie von jemandem Besitz ergriffen haben.
Der Voodoo-Kult hat in der haitianischen Politik eine bedeutende Rolle gespielt.
Die berühmte Sklaven-Revolte von 1791 begann bei einer Voodoo-Zeremonie. Die Te
ilnehmer gelobten dem Satan Treue, wenn er ihre Nation aus französischen Händen
befreien würde. Fast zweihundert Jahre später war Voodoo ein entscheidender Fakt
or bei dem Aufstieg und dem Niedergang der Duvalier-Dynastie auf Haiti. Zunächst
wurden die Menschen durch Voodoo erschreckt und zur Unterwürfigkeit eingeschüch
tert, danach zu Gewalt und Zerstörung angestachelt.
Der Diktator Duvalier, bekannt unter dem Spitznamen "Papa Doc", regierte bis zu
seinem Tode im Jahre 1971 vierzehn Jahre lang auf Haiti. Er gebrauchte den Voodo
o-Kult, um den Haitianern Furcht einzuflößen und seine Macht zu stärken. Als er
1957 Präsident ge worden war, glaubte vor allem die Landbevölkerung, daß er die
In karnation des Voodoo-Gottes Baron Samedi sei. Baron Samedi ist der Geist des
Todes und damit einer der böswilligen Geister.
Duvalier war häufig in Schwarz gekleidet und trug Voodoo-Gegenstände als Schmuck
stücke, um diesen Glauben zu untermauern. Auch nannte er seine Sicherheitsstreit
kraft Tontons Macoutes nach dem legendären haitianischen "schwarzen Mann", der d
ie bösen Kinder abholt. Um seine Anhänger mit der Macht des Voodoo zu beeindruck
en, änderte er die Farben der haitianischen Flagge in Rot und Schwarz, die Farbe
n der geheimen Voodoo-Zeremonien. Während seiner Herrschaft wurden Tausende von
Haitianem von seinen Anhängem getötet. Er behauptete, daß er einmal im Jahr in e
iner Grabstätte übemachtete, wo er mit Geistem kommunizierte. Jean-Claude "Baby-
Doc" Duvalier trat 1971 seine Nachfolge an und setzte dieses gräßliche, despotis
che Regime des voodooistischen Dämonismus fort. Als die Dynastie der Duvaliers l
angsam zerfiel, holte er vergeblich Voodoo-Priester herbei, um die Unruhen unter
Kontrolle zu bringen. 1986 flüchtete er schließlich aus Haiti. Die neuen Herrsc
her änderten darauf die Farben der Flagge wieder auf Rot und Blau.
Walter Serge, ein Voodoo-Seher aus New York, war der Sohn eines Anhängers von Ma
rcus Garvey (Führer einer Schwarzen-Bewegung zum Beginn dieses Jahrhunderts, der
lehrte, daß Äthiopien das verheißene Land sei) und sehnte sich danach, seine ku
lturellen Wurzeln wiederzuentdecken; er wurde schließlich Tänzer in einer afrika
nischen Tanztruppe, studierte Ballett, reiste durch Schwarz-Afrika und besuchte
Haiti.
Nach seiner Rückkehr nach New York wurde Serge King zu einer bekannten Persönlic
hkeit in schwarz-nationalistischen Gruppen. Während die meisten schwarzen Führer
politische Macht erreichen wollten, setzte sich King für einen breiteren kultur
ellen Nationalismus ein, doch er war sich der Tatsache bewußt, daß er die tiefre
ligiöse schwarze Rasse nicht ohne einen wirksamen Katalysator vereinigen konnte.
Dazu wählte er den Voodoo-Kult aus. 1959 wurde King in einen Voodoo-Kult in Kub
a aufgenommen, danach kehrte er wieder nach New York zurück. Er eröffnete dort d
en ersten Tempel, der der rein afrikanischen Voodoo-Religion geweiht war, und fü
hrte dort die Aufgaben des "Chief Bab" (Kurzform für Babalawo oder Priester) aus
.
Zwar gibt es einige Unterschiede zwischen Voodoo und Sante ria, jedoch haben die
se beiden Kulte viele Götter und Rituale gemeinsam. Bei beiden Kulten glaubt man
, daß alle Ereignisse in dieser Welt von göttlichen Kräften beeinflußt werden. E
ine wichtige Voodoo-Philosophie besagt: "Kümmere dich um die Götter, dann kümmer
n sie sich auch um dich." Zum Beispiel lernen Santeria-Neulinge während ihres An
fangsjahres die Yoruba-Sprache, damit sie die Götter in deren Sprache anrufen kö
nnen, und informieren sich darüber, welche Speisen und Getränke ihre Götter bevo
rzugen.
Ogun, der Gott des Eisens und des Krieges, ißt am liebsten Hähne und Ziegenböcke
, sein Lieblingsgetränk ist Rum. Erzulie, der Lebensgott, wünscht sich Desserts,
am liebsten verzierte Torten und Minzcreme. Damballah mag Champagner sehr gerne
, andere Voodoo-Götter bevorzugen Coca-Cola.
Wenn ein Voodoo-Anbeter von einem Geist besessen ist, der auf ihn herabkam und i
n seinen Körper eindrang, äußert sich dies gewöhnlich durch Schreien und Heulen.
Einige schütteln oder krümmen sich heftig, als ob sie einen epileptischen Anfal
l hätten. Plötzlich befindet sich die Person in einem Trancezustand, wird ohnmäc
htig und fällt zu Boden. In diesem Trancezustand gehen einige über Glasscherben
oder glühende Kohlen. Andere halten ihre Hände in brennendes Öl oder Alkohol. Vo
odoo-Anhänger beschwören, daß Geister in den Körper von Personen, die nach diese
n Foltern keinen Schmerz verspüren, eingedrungen sind.
Voodoo ist teilweise auch für die Ausbreitung von AIDS auf Haiti verantwortlich.
Voodoo-Priester verwenden nämlich Tierkadaver zur Herstellung von Zaubertränken
und Pulvem, außerdem wird menschliches Blut bei Opferzeremonien verwendet. AIDS
-Experten nehmen daher an, daß sich die Krankheit durch den Kontakt mit diesen v
erseuchten Opfergaben ausgebreitet hat. Dies ist wohl der Grund dafür, daß AIDS
auf Haiti viel häufiger auftritt als auf anderen karibischen Inseln.
Voodoo ist eine Religion, die ihre Wurzeln im Satanismus hat. Die Besessenheit v
on Geistern herauszufordern, birgt sehr emste Ge fahren im geistlichen Bereich.
Die Bibel lehrt, daß man Geister vertreiben und nicht einladen soll. Gott forder
t uns dazu auf, unsere Leiber als heilige, lebendige Opfer darzubringen, und nic
ht, Geister mit Tieropfem zu besänftigen. Ein einziger Versuch, mit Geistem zu k
ollaborieren, bedeutete das Ende für König Saul, und vielleicht traf dieses Urte
il auch die Duvaliers auf Haiti.
Begründer: Afrikanische Sklaven, die okkulte Stammesreligionen mit sich brachten
.
Literatur: Keine. Mündliche Weitergabe der Sitten und Rituale.
Symbol: Fetische, Heiligenfiguren, Voodoo-Puppen. Andere, Symbole bewahren ihren
Träger vor Vergiftungen, Todeshexen, bösen Geistem, Krankheit, Verletzungen und
Unfällen.
Anziehungskraft: Häufig wird festgestellt, daß Voodoo den Bewohnem von Haiti hil
ft, mit der schrecklichen Armut in ihrem Land fertig zu werden. In der Karibik w
ird die ungebildete Masse von dieser merkwürdigen Religion angezogen, der Anreiz
in den Vereinigten Staaten ist jedoch anderer Art. Voodoo und Santeria entfesse
ln den dunklen Teil der menschlichen Psyche, der unbewußt nach ungezügeltem Verh
alten und Rache dürstet.
Ziel: Voodoo wird praktiziert, um die Götter zu besänftigen und das Schicksal po
sitiv zu beeinflussen. Voodoo-Praktiken dienen auch dazu, auf die Psyche anderer
negativ einzuwirken.
Irrtümer: Die Bibel fordert dazu auf, Dämonen zu zertreten - und nicht, sie anzu
rufen (Lk. 10, 19). In okkulten Voodoo-Praktiken wird die Besessenheit von Geist
ern herausgefordert. In der Voodoo-Religion sind Tieropfer zur Besänftigung der
Geister erforderlich-, Gott verlangt jedoch nicht, daß wir für ihn töten. Außerd
em ist das böswillige Darauf-Hinarbeiten, gesellschaftlich oder beruflich weiter
zukommen, selbstsüchtig und schlecht. Es gibt zwar viele, die sowohl Voodoo als
auch das Christentum praktizieren, jedoch widerspricht das Voodoo-Gottesbild des
fernen "Großen Meisters" mit seiner Geisterschar dem biblischen Gottesbild völl
ig.
Quellenverzeichnis: Drug Topics, 3. Mai 1982; The Press (Atlantic City, New Jers
ey), 21. März 1986; The Rocky Mountain News, 8. Dezember 1984; Dallas Life Magaz
ine, 15. Juli 1984; The Seattle Times/Seattle Post-Intelligence, 25. November 19
84; The Vancouver Sun, 1. Februar 1980-, The National Observer, 20. November 197
5-, The Stuart (Fla.) News, 8. Februar 1981; The Rocky Mountain News, 23. März 1
986-, Newsweek, 22. Juni 1981; OMNI, Dezember 1987.
Adresse/Hauptquartier: Haiti; südlicher Teil der Vereinigten Staaten, wo es kuba
nische Kolonien gibt, New Orleans, Louisiana.
Aus dem Buch Das grosse Buch der Kulte, von Bob Larson, Seiten 505 bis 509
Horst Koch, Herborn, den 17. Januar 2010
www.horst-koch.de
info@horst-koch

Anhang:

Wudu Zauberei

Von Pfarrer Dr. Kurt E. Koch

Der Sache nach ist Wudu eine Mischung aus Spiritismus und schwarzer Magie. Inter
essant war für mich die Entdeckung, daß im Wudu die gleichen Phänomene passieren
wie bei den Macumba-Spiritisten in Brasilien, bei den Zombis in Afrika, bei den
Alauts in Indonesien und bei den Lamas in Tibet. Satan wirkt auf der ganzen Erd
e im Blick auf Zauberei einheitlich.
Ich erhielt meinen Einblick in diese Form der Zauberei durch Missionare, die jah
relang in diesen Gebieten gearbeitet haben. So berichtete mir zum Beispiel Charl
otte Teubner von den teuflischen Verschleppungen von Menschen durch Zauberei. Ei
n Mann wurde von einem Zauberer verfolgt. In der Nacht wurde das Opfer drei bis
fünf Kilometer weit entführt. Als der Verschleppte morgens erwachte, befand er s
ich in irgendeinem Loch mit zerrissenen Kleidern und zerschundenen Gliedern. Die
Psychiater würden das Fugues nennen, das ziellose Umherschweifen von Geisteskra
nken im Zustand des verminderten Bewußtseins. Und doch handelt es sich um ein an
deres Phänomen. Werden solche geplagten Menschen Christen, verlieren die Zaubere
r sofort ihre Macht über sie. - Charlotte Teubner arbeitete unter den Guaymi.
Eine noch dunklere Geschichte hörte ich von Missionar Toirac, der 14 Jahre auf H
aiti gearbeitet hat. Die Wuduisten wählen im Wechsel jedes Jahr eine Queen of Da
rkness (Königin der Finsternis) und einen King of Darkness (König der Finsternis
). Einmal kam er mit einer Queen ins Gespräch. Er fragte sie: »Stimmt es, daß Si
e dem Teufel Menschenblut opfern?«
»Ja, ich hole mir alle 14 Tage jeweils um Mitternacht ein kleines Kind.«
»Haben Sie auch Macht über die Kinder von Christen?«
»Nur über die Kinder von Namenchristen. Über die Kinder von echten Christen habe
ich keine Macht. «
»Woran können Sie diese unterscheiden? Ich als Missionar weiß nicht, wer ein Nam
enchrist oder ein echter Christ ist.«
»Wenn ich durch ein Dorf gehe und nach einem geeigneten Kind suche, dann sehe ic
h, daß die ech ten Christen einen hellen Fleck an ihrer Stirn ha ben oder eine o
ffene Bibel vor ihrer Brust. Bei sol chen Familien habe ich keinen Zutritt.«
Bei diesem schauerlichen Bericht fragte ich Mis sionar Toirac: »Schreitet die Po
lizei nicht ein, wenn die Queen of Darkness in einem einzigen Jahr 26 Kinder umb
ringt?« Toirac erwiderte: »Nein, denn Polizei und alle Regierungsstellen sind mi
t Wuduisten besetzt. Kein Offizier der Po lizei oder des Heeres kann befördert w
erden, wenn er kein Wuduist ist. Selbst der Präsident, der offiziell Katholik is
t, ist in Wirklichkeit Wuduist.
Es ist tröstlich zu wissen, daß diese satanischen Zauberer keine Macht über die
echten Kinder Gottes haben.
Eine Parallele zur Opferung von Menschenblut fand ich auch in der Zulu-Zauberei.
Rev. Toirac war dafür dankbar, daß meine Bi belmission ihm für seine Arbeit 3000
NT in spa nisch und einige hundert Bücher zur Aufklärung über das okkulte Gebie
t schenkte.
Es ist religionsgeschichtlich bedeutsam, den Zusammenhang der mesoamerikanischen
Men schenopfer zu erkennen. Haiti liegt auf dem nörd lichen 18. Breitengrad. Ge
hen wir auf dem glei chen Breitengrad westlich, stoßen wir auf Mexiko, in dem vo
r der spanischen Eroberung Menschen opfer allgemein üblich waren. Als 1519 die S
panier Mexiko unterwarfen, stießen sie auf Pyramiden der Azteken, auf denen Men
schenopfer dar gebracht worden sind. Es sind die sogenannten Teocalli, in denen
die Götterbilder mit Men schenblut besudelt waren. Die Männer des spani schen Er
oberers Cortez haben diese Götzenbilder die Pyramiden hinabgeworfen und dafür da
s Kreuz Jesu aufgerichtet. Besteht zwischen den Menschenopfern der Wuduisten auf
Haiti und der Azteken ein Zusammenhang? Wenn nicht ausge sprochen stammesmäßig
oder kulturell, so doch geistig und religionsgeschichtlich. Das alte Hei dentum
ist nicht tot. Eine äußere Christianisie rung hat die Blutriten der heidnischen
Religionen nur in den Hintergrund gedrängt. Das heißt, wir haben heute noch auf
Haiti und an anderen Plät zen der Welt massiven Teufelskult, der sich unter dem
Firnis eines oberflächlichen Christentums erhalten hat.
Es gibt in Südamerika noch andere Urstämme, die ebenfalls Menschenopfer hatten.
Bei den Araukanern im südlichen Chile war es noch bis zum letzten Jahrhundert üb
lich, daß sie bei langer Trockenheit dem Regengott ein Menschenopfer brachten, u
m Regen zu erhalten. Bei besonders großen Katastrophen praktizierten sie diese s
cheußlichsten aller Opfer bis in die jüngste Zeit. So opferten sie 1961 nach ein
em furchtbaren Erd beben dem Meeresgott ein Kind, um ihn zu beru higen.

Vom Wuduismus zu Christus


Es war Anfang der fünfziger Jahre. Ein junger Mann schwarzer Hautfarbe kam zu mi
r in die Seelsorge. Er war als kleiner Junge in Port au Prince (Haiti) durch ein
en Wuduisten geheilt worden. Bei jeder Gelegenheit nahmen seine Eltern die Wudui
sten in Anspruch.
Die Auswirkungen waren offensichtlich. Veränderungen des Charakters, Blockierung
des Glaubenslebens und Bindungen aller Art. Der junge Mann legte eine Lebensbei
chte ab. Ich betete mit ihm ein Lossagegebet. In Gegenwart von zwei gläubigen Br
üdern sprach ich ihn auch im Namen Jesu los vom Wuduismus. Ich muß aber bekennen
, daß mir dabei angst war. Ich kenne die Rückschläge der Finsternis, die viel fu
rchtbarer sind, als es viele unerfahrene Christen wahrhaben wollen.
Danach habe ich den jungen Mann aus den Augen verloren. 1966 bei der Weltkonfere
nz für Evangelisation stand er plötzlich vor mir und fragte: Kennen Sie mich noch
? Es liegt zehn oder zwölf Jahre zurück, daß ich bei Ihnen in der Seelsorge war.
Da fiel die ganze Situation wieder ein. Wie freute ich mich zu hören, daß dieser
Bruder nun in seiner Heimat das Evangelium verkündigt und ein leitender Bruder
der christlichen Gemeinde ist. So beschämt der Herr manchmal unseren Kleinglaube
n.
Von Kurt E. Koch, aus dem Buch Okkultes ABC, Seite 807 Horst Koch, Herborn, am 1
7. 1. 2010

Das könnte Ihnen auch gefallen