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Symbolik und Bedeutung von Baphomet

Herkunft:

In der Geschichte des westlichen Okkultismus findet sich der Name des Baphomet immer wieder.
Obwohl er im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem gängigen Begriff wurde, lassen sich
Erwähnungen bezüglich des Ziegenkopfes bis ins frühe 11. Jahrhundert datieren. Heutzutage steht
das Symbol in Verbindung mit Okkultismus. Häufig erscheint er in der Populärkultur, um etwas
Okkultes zu repräsentieren/identifizieren. Die allerbekannteste Darstellung des Baphomet kann
man in Eliphas Levis “Dogma und Ritual der Hohen Magie” finden. Ein, in 1897 geschriebenes
Buch, welches zu den Standartwerken im modernen Okkultismus gehört.

Eliphas Levi, der französische Okkultist, der das berühmte Bild Baphomet zeichnete, argumentiert
einen kabbalistischen Ursprung des Namens:
Der Name des Baphomet der Templer, welcher kabbalistisch rückwärts
buchstabiert werden sollte, besteht aus drei Abkürzungen: Tem. ohp.
AB., Templi omnium hominum pacts abbas, “Der Vater des Tempels des
Friedens aller Menschen.“

Dr. Hugh Schonfield, dessen Arbeit im Bereich der Schriftrollen vom Toten Meer bekannt ist, hat
eine weitere interessante Theorie bedacht. Schonfield argumentiert, dass eine jüdische
Verschlüsselungstechnik (Atbash Verschlüsselung) auf den Namen angewandt das griechische Wort
„Sophia“ ergibt, was „Wissen“ bedeutet, aber auch ein Synonym für „Göttin“ ist.
Symbolische und Okkulte Bedeutung

Die Ziege auf dem Cover trägt das Zeichen des aufrechten Pentagramms, das Zeichen des
Lichts. Ihre zwei Hände bilden das Zeichen des Hermetismus. Eine Hand zeigt auf den
weißen Mond „Chesed“ während die andere auf den Schwarzen „Geburah“ zeigt. Dies
symbolisiert die perfekte Harmonie von Gnade und Gerechtigkeit. Einer der Arme ist
weiblich, während der andere männlich ist. Diese Androgynität ist ein Attribut, genauso wie
Kunrath, welche mit der Ziege vereint werden, da es ein und dasselbe Symbol ist. Die
Flamme der Intelligenz zwischen den Hörnern ist das magische Licht der universellen
Balance. Das Bild der Seele, welche sich über die Materie erhoben hat, genau wie die
Flamme, die zwar an Materie gebunden ist, aber darüber scheint. Der Kopf des hässlichen
Biestes stellt den Horror des Sünders dar, da er seine Strafe selbstverantwortlich tragen
muss, da die Seele unempfänglich ist und nur leiden kann, wenn sie materialisiert wird. Der
Stab, anstelle der Genitalien, symbolisiert ewiges Leben. Die Menschheit wird durch die
beiden Brüste dargestellt und die okkulte Wissenschaft durch die beiden androgynen Arme
der Sphinx. Außerdem wird durch die männlichen und weiblichen Attribute des Prinzip des
Geschlechts dargestellt.

Baphomet ist daher symbolisch für die Alchemie des “Großen Werkes” indem getrennte und
gegenüberstehende Mächte in einem Equilibrium vereinigt werden, um „Astrales Licht“ zu
generieren. Dieser alchemistische Prozess wird durch die Worte „Solve en Coagula“ auf
Baphomets Armen dargestellt. Während sie gegenseitige Dinge Resultate hervorbringen
(Solve = Solide Masse in Flüssigkeit auflösen und Coagula = Flüssigkeit verfestigen) sind
beide Prozesse in der Alchemie nötig. Ziel ist es aus Stein Gold herzustellen, oder in der
Esoterik, um aus einem profanen Menschen einen Erleuchtenden zu machen. Diese beiden
Worte befinden sich darüber hinaus auf unterschiedlichen Armen, die in unterschiedliche
Richtungen deuten, um diesen Gegensatz noch weiter zu verdeutlichen.

Das herausstechende Merkmal des Baphomet ist natürlich der Ziegenkopf. Das monströse
Äußere repräsentiert des Menschen sündige Natur, seine egoistischen Tendenzen und
animalischen Instinkte. Dieses bestialische Äußere steht seiner spirituellen Natur gegenüber,
welche im Baphomet durch das „Heilige Licht“ um den Kopf herum dargestellt wird. Diese
animalische Seite wird als Notwenigkeit in der dualistischen Natur des Menschen gesehen.
Die Aufgabe des Menschen ist es nun diese spirituelle und geistige Natur in Einklang und
Harmonie zu bekommen. Es kann argumentiert werden, dass das abstoßende Äußere des
Baphomet den profanen und oberflächlichen Betrachter abschrecken soll und damit die
wahre Bedeutung des Bildnisses nur jenen zugänglich macht, die die esoterische Bedeutung
der genannten Symbole kennen.

In der ägyptischen Mythologie nahm Toth Hermes eine Vermittlerrolle zwischen den
Mächten von Gut und Böse ein, so dass keine Seite einen entscheidenden Sieg landen
konnte. Baphomet repräsentiert diese Errungenschaft einer kosmischen Aufgabe in
Kleinformat; nämlich in sich selbst. Wenn ein perfektes Gleichgewicht auf persönlicher
Ebene gefunden wurde, kann der okkulte Eingeweihte mit einer Hand gen Himmel und mit
einer Hand gen Erde zeigen und das hermetische Axiom aussprechen, welches durch die
Jahrhunderte halt: „Wie oben, so unten“. Wie im Makrokosmus, so im Mikrokosmus, wie in
mir, so im Universum.
Die Durchführung von Magie, egal ob schwarz oder weiß, ist von der Fähigkeit des Adepten
abhängig die universelle Lebensenergie, die von Eliphas Levi „Astrale Licht“ genannt
wurde, zu beherrschen. Durch die Manipulation dieser Essenz wird das Phänomen des
Transzendentalismus (Erleuchtung) möglich. Der berühmte hermaphroditische Ziegenkopf
des Mendes (Baphomet) war eine Vereinigung von Symbolen, um die Entstehung des
Astralen Lichtes zu beschreiben. Es stimmt mit ähnlichen Darstellungen mystischer
Gottheiten in der zeremonieller Magie. Die Templer haben dies wahrscheinlich von den
Arabern gelernt.
Beide Hände Baphomets zeigen zu gegenüberliegenden Monden, die Levi Chesed und
Geburah nennt. Es handelt sich dabei um Konzepte aus der jüdischen Kabbala. Im
kabbalistischen Baum des Lebens, dem Sefirot, wird Chesed mit „Güte gegenüber anderen“
assoziiert. Geburah steht für die Einschränkungen des eigenen Dranges anderen Gutes zu
tun, falls der Empfänger dieses Guten es nicht wert ist oder es missbrauchen könnte. Diese
zwei gegensätzlichen Konzepte bilden, wie alles im Leben, ein Gleichgewicht, dessen Mitte
gefunden werden muss.

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