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Die Wurzel der Bitterkeit

»Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne
die niemand den Herrn sehen wird, und seht darauf, dass nicht
jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere
Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie
unrein werden; dass nicht jemand sei ein Abtrünniger oder
Gottloser wie Esau, der um der einen Speise willen seine
Erstgeburt verkaufte. Ihr wisst ja, dass er hernach, als er den
Segen ererben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen
Raum zur Buße, obwohl er sie mit Tränen suchte.«

Hebräer 12:14-17

Jeder von uns hat mit eigenen menschlichen Schwächen,


Enttäuschungen und Versuchungen zu kämpfen und wird auch
manchmal durch das Verhalten anderer Menschen
herausgefordert.

Für uns Christen ist es wichtig, dass wir Probleme in Relation zu


unserem Gott und in der engen Beziehung zu Seinen Kindern
sehen. Nur so können wir die richtige Einstellung zu unseren
Herausforderungen gewinnen.

Wir sollten achtgeben, dass wir nicht in Selbstmitleid verfallen


und meinen, dass andere von Problemen, die uns zu schaffen
machen, verschont blieben und Gott sich ausgerechnet uns als
Sündenböcke ausgesucht habe. Je nachdem, was Gott mit
einem Menschen vorhat, mögen die Anfechtungen für den
Einzelnen unterschiedlich aussehen. Allerdings kann Gott
unseren inneren Kampf, wenn wir die Herausforderungen in
rechter Weise akzeptieren, dazu benutzen, dass wir
charakterlich an unseren Problemen wachsen (Hebräer 12:11).

Werden wir nicht akzeptieren, dass Gott Nöte in unserem Leben


zugelassen hat oder zulassen wird, weil Er damit für uns etwas
Gutes bewirken will, werden wir schnell verbittert. Darum bittet
Gott uns an dieser Stelle inständig, darauf zu achten, dass keine
Wurzel der Bitterkeit in unserem Leben Blüten treibt und Früchte
bringt.

Wir wollen miteinander Hebräer 12:14-17 betrachten. Hier


können wir einige Grundsätze entdecken, wie man mit Schmerz
und Leid umgehen kann, ohne dass unser Leben durch
Bitterkeit vergiftet wird. Nur so können wir uns viel Not
ersparen.

Die beiden Zielrichtungen

»Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne
die niemand den Herrn sehen wird« (Hebräer 12:14).

In dieser Aufforderung wird uns der Fokus (Brennpunkt) gezeigt,


den wir ins Visier nehmen müssen. Nach zwei Seiten soll das
Leben eines Christen ausgerichtet sein. Diese werden mit
Frieden und Heiligung umschrieben. Die Jagd nach Frieden und
Heiligung. Der Aufruf steht im engen Zusammenhang mit dem
Thema Bitterkeit. Jagen wir nicht nach Frieden und Heiligung,
hat das Konsequenzen: Ohne Frieden und Heiligung wird
niemand den Herrn sehen. Wenn wir Probleme haben, denken
wir oft: »Ich bin in einer Ausnahmesituation.« Oder: »Meine
schlechte Situation rechtfertigt mein schlechtes Verhalten.«

Wer nicht den »Frieden mit jedermann« und der »Heiligung«


zum Ziel hat, sagt unser Text, ist von der Gegenwart des Herrn
ausgeschlossen. Das ist die bittere Konsequenz. Weil die
Aufforderung im Zusammenhang mit Leiden und daraus
resultierender Bitterkeit steht, will Gott, dass die beiden Ziele
zum Fokus von Christen werden, die mitten in der Versuchung
stecken. Das heißt nicht, dass Christen unter starkem Druck
niemals versagen oder sündigen könnten. Sie sollen dem
Frieden und der Heiligung nachjagen, damit Gottes Gnade sie
beschützen kann. Durch das Geschenk der Gnade und des
Glaubens können sie es tun.

Wer Unrecht erlitten hat, dessen Gefühle sind sensibilisiert und


er neigt dazu, viel zu grübeln und zu verbittern. Ressentiments
und Verbitterung stehen dem Aufruf, dem Frieden mit
»jedermann« nachzujagen, entgegen. Dies soll sogar auf unsere
Feinde ausgeweitet werden. Ein Zugang dazu ist die
Entscheidung, Kränkungen zu vergeben und den Geist der
Vergebung in Wort und Tat zum Ausdruck zu bringen.

Während das Ziel des gemeinschaftlichen Lebens also Friede


ist, sollen wir Gott gegenüber der Heiligung nachstreben. Beides
ist aneinander gekoppelt. Gott ruft uns auf, in unserer
Versuchung unsere Heiligung bei dem Herrn zu suchen. Wir
müssen es lernen, die Souveränität Gottes zu akzeptieren, und
zulassen, dass Er bestimmen darf, was wir ertragen können. Wir
müssen damit einverstanden sein und es zulassen, dass das
Feuer der Anfechtung uns in das Bild Christi verwandelt.
Heiligung schließt ein, dass wir uns von sündigen und bitteren
Reaktionen trennen, dass wir in der Versuchung Christus
nacheifern.

Die beiden Zielrichtungen Frieden und Heiligung sind eng


miteinander verbunden. Beide sind gleich wichtig. Wir können
vor Gott nicht heilig sein, solange wir auf andere böse und
verbittert sind. Gott hat bestimmt, dass uns in Leidenszeiten
sowohl das Vertrauen zu Ihm (Heiligung) als auch der Frieden
mit Menschen die richtige Ausgeglichenheit und Perspektive
gibt.

Eine bittere Wurzel trägt bittere Früchte

»… und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume;


dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden
anrichte und viele durch sie unrein werden« (Hebräer 12:15).
Wer dem Frieden mit jedermann und der Heiligung nachstrebt, in
dessen Leben fließt Gottes Gnade, sodass wir Sorgen ertragen
können. Ohne Gottes Gnade werden wir in Anfechtungen

* nicht Seine Liebe wahrnehmen,

* nicht mit Gott, mit anderen Menschen und unseren


Lebensumständen im Frieden sein,

* Seinen Plan für unser Leben nicht akzeptieren.

Lasst uns die beiden Warnungen beachten, die uns in unserer


Bibelstelle gegeben werden und mit dem Wörtchen »dass«
beginnen.

a) »… dass nicht jemand Gottes Gnade versäume …«

Wir können also Gottes Gnade verpassen und damit gegenüber


anderen Menschen ungnädig werden.

b) »… dass nicht etwa eine bittere Wurzel (Wurzel der Bitterkeit)


aufwachse …«

Bitterkeit ist das Endergebnis, wenn wir nicht richtig mit


unseren Verletzungen und Konflikten umgehen.

Wir stellen fest, dass die Wurzel der Bitterkeit verbitterte


Menschen belastet. Sie beeinflusst oft ihr Aussehen und ihr
gesamtes Leben. Ihre Denkmuster werden leicht von
Mutlosigkeit und Ressentiments überschattet. Sie können sich
nicht wirklich an schönen Dingen freuen. Das lässt der in ihnen
schwelende Ärger nicht zu. Sie zeichnen sich durch eine
gewisse Nervosität aus, die sich durch eine geringe Provokation
leicht zu einem flammenden Zorn entzünden kann. Wenn
Bitterkeit nicht mit der Wurzel ausgerottet wird, nimmt sie das
ganze Leben eines Menschen gefangen.

Außerdem kann man feststellen, dass ein verbitterter Mensch


viele andere Menschen anstecken kann. Die verärgerte und
verbitterte Person kann nach und nach Menschen in ihrem
Umfeld infizieren, indem sie versucht, sie in ihre Misere
hineinzuziehen oder sie veranlassen, Partei für sie in ihren
Konflikten mit anderen zu ergreifen. Bitterkeit ist eine
Giftpflanze, die, wenn sie nicht ausgerottet wird, zum Tod einer
ganzen Gemeinschaft beitragen kann.

In 5. Mose 29:17b warnt Gott Israel vor Götzendienst und vor


einer Wurzel, die unbemerkt Gift und Wermut hervorbringt. Das
zeigt die ernste Gefahr und Wirkung von Bitterkeit auf die
Gesundheit jeder Gemeinschaft.

Zum Beispiel Esau

»… dass nicht jemand sei ein Abtrünniger oder Gottloser wie


Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt verkaufte.
Ihr wisst ja, dass er hernach, als er den Segen ererben wollte,
verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obwohl
er sie mit Tränen suchte« (Hebräer 12:16-17).

Esau fällte eine leichtsinnige Entscheidung und verkaufte sein


Erstgeburtsrecht.

Als Esau sein Erstgeburtsrecht an Jakob verkaufte, setzte er den


Wert und das Erbe (das materielle wie das spirituelle Erbe)
seiner Familie mit dem Wert einer Schüssel Suppe gleich.

Vielleicht hat Jakob gewusst, dass Esau den Wert seines


Erstgeburtsrechts nicht zu schätzen wusste, sonst hätte Jakob
es sicher nicht gewagt, es zu einem so geringen Preis zu
erwerben. Aus diesem Grund steht in der Heiligen Schrift, dass
Eau sein Erstgeburtsrecht verachtete (1. Mose 25:34). Das heißt,
dass er keine Reue zeigte, es für einen so geringen Preis
verkauft zu haben.

Außerdem gehört zum Erstgeburtsrecht ein besonderer Segen.

Später wollte Esau den Segen seines Vaters haben, da war es zu


spät. Er hatte den Glauben seiner Familie bereits dadurch
verachtet, dass er sich gegen den Wunsch seiner Eltern Frauen
von den Kanaanitern nahm, die Götzen anbeteten (1. Mose
26:34,35). Wir erfahren, dass Esau als ein Hurer und Gottloser
beschrieben wird. Bitterkeit kann sein Opfer ganz typisch in
gottlose Weltlichkeit führen. Damit war klar, dass er nicht das
geistliche Oberhaupt für die nachfolgenden Generationen seiner
Familie sein konnte. Auch hatte er seinem Vater nicht bekannt,
dass er rechtlich den väterlichen Segen bereits mit dem Verkauf
seines Erstgeburtsrechts vertan hatte.

Esau hatte bei der Übergabe seines Erstgeburtsrechts seinem


Bruder Jakob einen Schwur geleistet. Damit war der Verkauf
rechtsgültig. Trotzdem verlangte er den Segen zurück, obwohl er
ihn rechtlich nicht einfordern konnte. Der Verlust des Segens,
der ihm nicht mehr gehörte, ließ ihn gegenüber Jakob verbittern.
Er weinte seine Tränen nicht über seine Zielverfehlung (Sünde),
dass er das Erstgeburtsrecht und damit die geistliche
Verantwortung zurückgewiesen hatte, sondern er weinte über
den Verlust des materiellen Segens, der damit verbunden war. In
dieser Hinsicht war seine Reue keine Buße, die wahre
Vergebung bewirkt – und von der Wurzel der Sünde wegführt. Es
heißt in dem Text: »Er fand keinen Platz für seine Reue.« Seine
Tränen waren nicht der Beginn einer Lebenswende, sondern der
Beginn eines verbitterten Herzens.

Erwähnt muss sein, dass auch Jakob dafür bezahlen musste,


dass er das Erstgeburtsrecht eigenmächtig erworben hat, was
ihm bei seiner Geburt als Prophezeiung vom Herrn
zugesprochen war (»der Ältere soll dem Jüngeren dienen«). Die
Früchte seiner betrügerischen List, die er gegen seinen Bruder
angewandt hatte, erntete er mehrfach durch die List, die Laban
gegen ihn in vielen, langen Dienstjahren anwandte. Jakob
erntete, was er gesät hatte. Als Jakob nach Kanaan heimkehrte
und Esau gegenüberstand, reichte er ihm ein
Versöhnungsgeschenk.

Jakob begegnet ihm (hilflos) und hinkend vom nächtllichen


Kampf mit dem Engel. Wir lesen in 1. Mose 33:10+11:

»Jakob antwortete: O nein! Habe ich Gnade vor deinen Augen


gefunden, so nimm doch das Geschenk an von meiner Hand;
denn deshalb habe ich dein Angesicht gesehen, als sähe ich
Gottes Antlitz, und du warst so freundlich gegen mich! Nimm
doch den Segen von mir an, der dir überbracht worden ist; denn
Gott hat mich begnadigt und ich bin mit allem versehen.«

Viele verbitterte Menschen glauben, dass Gottes Gericht nur für


Übeltäter gilt. Sie übersehen dabei, dass Bitterkeit an sich eine
Anklage gegen Gottes Gerechtigkeit und von daher strafwürdig
ist. Das Beispiel Esaus zeigt die Gefahr der Bitterkeit für den
Einzelnen und für die nachfolgenden Generationen der eigenen
Kinder. Die Geschichte der Edomiter lehrt, dass die Wurzel der
Bitterkeit immer bittere Früchte hervorbringt, die viele vergiften.
Die familiäre Situation zwischen Jakob und Esau weist durch
ihre unterschiedlichen Werte viele Schwierigkeiten auf: die
Prophetie des Erstgeburtsrechts, das an den Jüngeren gehen
soll, der Umgang mit dem Erstgeburtsrecht zwischen Jakob und
Esau und der mit dem Segen verbundene Betrug. Selbst ein
erfahrener Rechtsanwalt hätte wahrscheinlich keine
Empfehlungen geben können, wie dieses Familienproblem zur
Zufriedenheit aller zu lösen gewesen wäre.

Wir können daraus lernen, dass es für einige Lebensumstände


keine leichte Lösung gibt, und für manche Schwierigkeiten gibt
es wahrscheinlich keine Lösung, die alle Parteien befriedigt.
Selbst bei einer friedlichen Lösung werden wahrscheinlich
einige Fragen unbeantwortet bleiben, warum Gott einige Dinge
bestimmt hat oder geschehen ließ. Gerade in schwierigen
Lebenssituationen innerhalb der Familie kann die Wurzel der
Bitterkeit sehr schnell wuchern, wenn sie nicht umgehend
ausgerottet wird. Wollen wir die Enttäuschungen in unserem
Leben, die wir nicht ändern können, nicht akzeptieren, sprießt
die Wurzel der Bitterkeit in alle Richtungen, verwirrt uns und
schadet vielen anderen. In Esaus Fall hat die Bitterkeit Hass
gegen Gott und Sein Volk hervorgebracht. Bleibt die Wurzel der
Bitterkeit nicht unter Kontrolle, kann sie letztendlich die
zerstören, die sie hegen und pflegen. Esau und Jakob stammten
beide aus derselben Familie. Beide erfuhren Leid und
Ungerechtigkeit. Der eine lernte aus seinen schmerzhaften
Lektionen, und der andere wurde bitter. In den Kindern pflanzten
sich die Lebensperspektiven ihrer Väter fort.

Einige andere Schriftstellen stimmen mit dieser Auslegung


überein und geben uns Richtlinien, wie wir schwierige
Lebensumstände annehmen und mit ihnen umgehen können. In
Epheser 1:11 wird uns gesagt: »In ihm sind wir auch zu Erben
eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind, nach dem
Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines
Willens.« In Römer 8:28 wird versichert, dass »… denen, die Gott
lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem
Ratschluss berufen sind«. Dieser Vers offenbart uns Gottes
guten Willen mit uns in schwierigen Lebensumständen. In
Hebräer 12:11 lesen wir, dass wir als Frucht Frieden und
Gerechtigkeit ernten sollen.

In diesen drei Versen wird deutlich, dass jedes Ereignis im


Leben eines Gläubigen (das Gott zulässt), Teil Seines
himmlischen Plans ist und zu einem guten Ziel für alle, die ihn
lieben, führt. Ja, es regt jeden zum Wachstum an, der seine
schwierige Lebensführung annimmt. Selbst wenn durch
schlimme Schuld anderer unser Leben beeinträchtigt wird, kann
Gott Seine Pläne in einem aufgeschlossenen Herzen
verwirklichen.

Lasst uns unsere Schwierigkeiten mit Gottes Augen sehen.


Wenn wir Seine Sichtweise annehmen, können wir die Wurzel
der Bitterkeit ausrotten und bittere Früchte verhindern. Wir
wollen uns daran erinnern, dass Ungerechtigkeiten, die uns
andere zufügen, nie die Pläne durchkreuzen können, die Gott für
Seine Kinder hat, die kontinuierlich dem »Frieden mit
jedermann« nachjagen und die Heiligung durch ihren Herrn
suchen. Was hat Gott aus dem Familienstreit für Jakob
gemacht? Der mörderische Hass des Esau hat eine Kette von
Ereignissen ausgelöst, wodurch Jakob von seinem Betrug
geheilt wurde. Zu Beginn seiner Flucht vor Esau begegnete er
seinen Frauen, als er sein Elternhaus verließ. Und am Ende
konnte er sich mit Esau versöhnen. Der Schlüssel dazu war,
dass er zu Beginn seiner Reise gelobte, Gottes Heiligung zu
suchen (1. Mose 28:22) und Frieden mit seinem Bruder zu
machen (1. Mose 28:21), während er vor dem geplanten Mord
seines Bruders floh. Seine Verpflichtung zum Frieden und zur
Heiligung machte im Verlauf vieler schwieriger Jahre aus einem
»Jakob« einen »Israel«. Gottes Kommentar zu Jakob ist sehr
aufschlussreich: »Du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft
und hast gewonnen« (1. Mose 32:29). Jakob hat seine
Schwierigkeiten besiegt, indem er eine friedfertige Haltung
gegenüber Esau und eine ehrfürchtige Haltung gegenüber Gott
einnahm.

Gott kann die Herausforderungen durch andere Menschen dazu


benutzen, in uns Früchte reifen zu lassen, wenn wir uns zu
Frieden mit jedermann und Ehrfurcht vor Gott verpflichten und
damit die Bitterkeit bei der Wurzel packen.

Kurzbotschaften

Den Frieden Gottes muss man wollen, suchen und zielstrebig


verwirklichen.
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Das Geheimnis eines gesegneten Lebens liegt in der Hingabe an


den Herrn.

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Gebet hat viele Aspekte,

und wir werden hier auf Erden wohl nie die ganze Fülle der
Gemeinschaft mit Gott erfahren,

und doch dürfen wir einen Vorgeschmack darauf bekommen.

Die Macht der Gewohnheit

Wie leicht ist es doch, ein Blatt Papier entlang der Linie zu
zerreißen, auf der es ursprünglich gefaltet worden war! Wie
leicht ist es, einer zweiten Versuchung zu erliegen, wenn man
schon einer ersten nachgegeben hat! Eine Sünde, die einmal
den Sieg über uns errungen hat, hat sozusagen einen Knick in
unserer Einstellung hinterlassen. Kommt nun dieselbe
Versuchung ein zweites Mal auf uns zu, so sucht sie den
schwachen Punkt, den sie zuvor gemacht hat, und entlang
dieser Linie geringsten Widerstandes werden wir von unseren
gerechten Prinzipien und starken Entschlüssen abgehalten.

Aus: Christian Digest


Gemeinschaft mit Gott, wo immer wir sind

Es ist möglich, im hektischen Lärm des Straßenverkehrs auf den


Herrn zu schauen. Er lässt mit sich reden, auch in der lauten
Fabrik. Wir können mit dem Herrn sprechen, während wir unsere
Hausarbeit erledigen. Es ist möglich, sich an Seine
Verheißungen zu erinnern, während wir am Computer arbeiten
und Seinen Segen für ein Gespräch mit einem Kunden erbitten,
der gerade in den Laden eintritt.

Das Zeitliche und das Ewige

Drei große Tore führen in die Kathedrale von Mailand. Über


einem Tor lautet eine Marmorinschrift, gesäumt von einem
wunderschönen Blumenstrauß:

»Die Dinge, die gefallen, sind vergänglich.«

Über dem zweiten Tor befindet sich ein Kreuz mit der Inschrift:
»Die Dinge, die uns stören, sind vergänglich.«

Über dem Haupttor befindet sich jedoch eine große Inschrift mit
folgenden Worten: »Ewig sind die wichtigen Dinge.«

Wie anders wäre doch unser Leben, wenn wir den Unterschied
zwischen dem Vergänglichen und Ewigen begreifen würden.

Wir danken für Ihre Gebete

Ihre Herold Schriftenmission

Näher kann ich dem Himmel

in diesem Leben nicht kommen.

Ich will hier nicht weg

»Wenn sich die Gebetsversammlung dem Ende zuneigt, höre ich


Mütter, die für schwierige Kinder beten, Männer, die Gott bitten,
ihnen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz zu helfen, andere,
die Gott für eine kürzliche Gebetserhörung danken - Stimmen,
denen man abspürt, wie bewegt jeder Einzelne ist. Dann denke
ich unwillkürlich: Näher kann ich dem Himmel in diesem Leben
nicht kommen. Ich will hier nicht weg. Wenn man mich ins Weiße
Haus einladen würde, um irgendeine hochrangige Person zu
treffen, würde ich dennoch nicht diesen Frieden und diese tiefe
Freude spüren, die ich hier in der Gegenwart all dieser
Menschen empfinde, die den Herrn anrufen.«

J. Cymbala
»Sein Leben ist aufgezeichnet

beim Herrn«

»Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott
nahm ihn hinweg« (1. Mose 5:24).

Henoch wandelte mit Gott. Wie hätte man es schöner und


ausdrucksvoller sagen können, dass er ein Leben in der Nähe
seines Herrn führte.

Lesen wir einmal die Inschrift vom Denkmal des bekannten


Missionars Adoniram Judson:

»In Erinnerung an Rev. A. Judson, geboren 9. August 1788,


gestorben 12. April 1850, Malden sein Geburtsort, der Ozean
sein Grab, bekehrte Burmanesen und die burmanesische Bibel
sein Monument. Sein Leben ist aufgezeichnet beim Herrn.«

Wie lauten wohl die Aufzeichnungen im Himmel über unser


Leben, über die Jahre, die wir auf Erden zugebracht haben?

Wir wollen uns daran erinnern, dass das Ausmaß unseres


Dienstes für den Herrn alleine von der Liebe zu Ihm bestimmt
sein kann. Es spielt keine Rolle, ob wir im vollzeitlichen Dienst
stehen oder nicht. Wichtig ist, dass wir an dem Platz, an dem wir
stehen, unserem Herrn gefallen. Was immer wir tun, wird davon
bestimmt sein, ob wir mit dem Herrn wandeln oder nicht.

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