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9.

Akustik

13. Vorlesung EP

I Mechanik
9.Akustik
II Wärmelehre
10. Temperatur und Stoffmenge
Versuche:
Stimmgabel mit u ohne Resonanzboden
Pfeife
Echolot und Schallgeschwindigkeit in Luft
Heliumstimme
Bereich hörbarer Frequenzen bei homo sapiens
Fourier-Analyse

EP WS 2009/10 Dünnweber/Faessler
9. Akustik
Beispiel 2 für Schallquelle: stehende transversale Welle auf Stimmgabel
, (ein Ende offen)

λ
l=n , n = 1,3,5,..
4
f n = n ⋅ f1 , n = 1,3,5,..

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9. Akustik

Zur Vertiefung:

Stehende (transversale) Welle auf Saite oder Stimmgabel erzeugt


longitudinale Schall-Welle in Luft, mit gleicher Frequenz f.
Wellenlänge (und Phasengeschwindigkeiten c = f λ) in Stimmgabel
und Luft sind verschieden.

Stimmgabel- Frequenz f = 440 Hz = 440 /s


Wellenlänge λ = 4L/n ≈ 0.4 m für L≈ 0.1m und n=1, siehe Formel für Stimmgabel
Daraus ergibt sich c ≈ 0.4 · 440 m/s = 176 m/s für transversale Welle auf
Stimmgabel, d.h. im Metall, zufällig (?) halb so gross wie Schallgeschwindigkeit
in Luft, 331 m/s.

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Gute Abstrahlung der Schallwellen erfordert einen Resonanzboden:

Versuch mit Stimmgabel

Saiten werden auf Resonanzkörper gespannt


harmonisch angeregter Oszillator
Resonanz bei Schwingungsfrequenz der Saite = Eigenfrequenzen
des Resonanzkörpers

Kopplung zwischen Saiten und Resonanzkörper und erzwungene


Schwingungen des Resonanzkörpers sehr kompliziert.

Entwicklung der Geige und anderer Instrumente in wenigen


Jahrhunderten zur Perfektion (auch aus der Sicht der Physik!) war
eine an Wunder grenzende Leistung einiger, nicht allzu vieler
Instrumentenbauer.

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Instrumente:
Überlagerung von Eigenschwingungen > Frequenzspektrum
Unten gezeigt: max.oder minimale Amplituden (Auslenkungen aus
Ruhelage) für verschiedene Eigenfrequenzen von Glocke, Geige, Pauke

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Beipiel 3: Schwingung einer Luftsäule (Schallquelle Blasinstrument)
Labial – und Lingualpfeifen, offen und „gedackt“ = gedeckt

Bei offenem Ende überwiegend ungerade Harmonische im


Spektrum, wie bei Stimmgabel

 Versuch mit Pfeife


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Menschliches Stimmorgan:

- analog einer Zungenpfeife

Luft strömt durch die Stimmritze


zwischen den beiden Stimmbändern
(Doppelzunge)

Dabei entstehen periodische Luft-


druckschwankungen, die das
Luftvolumen im Kehlkopf, in der
Mund- und Nasenhöhle anregen
(Resonator)

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Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schallwellen hängt vom Medium ab, in
dem sie sich ausbreiten. In Gasen, Flüssigkeiten: keine Scherkräfte,
Teilchen nicht elastisch an Positionen gebunden -> nur longitudinale
Wellen möglich.
Im folgenden Longitudinalwellen in

Versuche: Echolot und Schallgeschwindigkeit in Luft, Heliumstimme


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Schallfeldgrößen und Schall-Wahrnehmung:

Schall-Intensität mittlere Leistung P p 02


I= = = mit p0=pmax-pnormal
= Schallstärke : Fläche A 2ρc

Druckamplitude: berechnet relativ zum umgebenden Luftdruck pnormal


Zusammenhang zw. max. Molekül-Auslenkung s0 und p0: p0=ωρcs0
Maximale Geschwindigkeit der Moleküle: Schallschnelle v0=ωs0

Intensität ist bei allen Wellen


proportional zum Quadrat der Amplitude s0

Schall-Intensität ist objektiv meßbar mit Mikrophon


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Definition:  I 
Schallpegel L = 10 ⋅ log  dB
 I0  Einheit: dB (dezibel)

(Schallempfindlichkeit ist logarithmisch ! Weber-Fechner-Gesetz)

I0 =10-12 W/m2 = gerade noch hörbare Intensität eines Tons bei 1000Hz
ergibt einen Schallpegel L = 10 log(1) = 0dB
Flüstern: I = 10-10 W/m2 = 100 I0 L= 20dB
Sprache: 10-7 W/m2 = 100000 I0 50dB
Schmerz: 1 W/m2 = 1012 I0 120dB

Definition:
Subjektive Empfindung Lautstärke, gemessen in Phon:

Ein Ton hat ebensoviel Phon wie der Schallpegel in dB eines als
gleichlaut EMPFUNDENEN Tons der Frequenz 1000Hz

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Phonzahl als Funktion des (objektiven) Schallpegels L und
der Frequenz f (f in Einheiten von kHz)

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Ursache↓ Wirkung↓

Versuch: Bereich hörbarer Frequenzen bei homo sapiens

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Fourier-Analyse:
Man kann jede nicht-harmonische, aber periodische Schwingung (oder
Welle) als Überlagerung von harmonischen Schwingungen darstellen. Die
entsprechenden Wellen ergeben sich durch Hinzufügen von Termen –nkz
in der Phase der Welle (siehe A(t,z) Seite 2 dieser Vorlesung)

A( t ) = ∑ A n sin[n (ωt ) + ϕ n ] n=1: Grundton, n>1: Obertöne
n =0

Ton: harmonische (sinusförmige) Schwingung: eine Frequenz,


nur für n=1 ist An ungleich Null
Klang: periodische Schwingung, d.h. zusammengesetzt aus
Grundton und Obertönen; Oberwellenspektrum
(anharmonische Wellen)
Klangfarbe: das Ohr hört die harmonischen Komponenten aus dem Klang
heraus; ergibt sich aus dem Amplitudenverhältnis von
Grundton und Obertönen
Geräusch: unperiodische Schwingung (fluktuierendes Fourierspektrum)
Knall: unperiodisch,schnell wachsende Amplitude, breites
kontinuierliches Frequenzspektrum
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Bsp.: verschiedene Klänge bei gleicher Grundfrequenz (‘Klangfarbe’)

Versuch: Fourieranalyse

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Medizinische Diagnostik mit Schallwellen:

Anwendung des Doppler-Effektes (siehe Kap.8):


- Anwendung zur Bestimmung von Strömungs-
Geschwindigkeiten
Ultraschall-Doppler-Sonographie

Ultraschalldiagnostik mittels Pulsecho:

- Erzeugung durch Quarzkristalle:


20 kHz – 100 MHz,
λ=c/f): 1cm – 1µ
Wellenlänge in Luft (λ µm

Bildgebung durch Reflexionssignale an


Grenzflächen zwischen verschiedenen Medien
- 1% ist untere Reflexionsgrenze
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99% Reflexion an Grenzfläche Luft-Gewebe:
> Ultraschall-Gel (Wellenwiderstand Z )

Dichte [kg/m3] vschall [m/s] Z [kg/(s*m2)]


Luft (0oC) 1.2 331 400
Knochen 1850 3600 6.66*106
Wasser (37oC) 997 1526 1.53*106
Fett 940 1468 1.38*106
Muskel 1050 1590 1.67*106
Blut 1020 1562 1.6*106

Ultraschall-Diagnostik:

- Auflösung durch Wellenlänge begrenzt


- hohe Auflösung erfordert hohe Frequenz
- hohe Frequenz: hohe Dämpfung

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Technische Realisierung:

Schallkopf:

Fokussierung:

-> Nierenstein-Zertrümmerung

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