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Einführung................................................................................................................... 2
Arbeitsweise des Multi Jet Modelling .......................................................................... 2
Herstellung medizinischer Modelle ............................................................................. 3
Einsatz des Multi Jet Modelling................................................................................... 4
Anwendungsbeispiel ................................................................................................... 5
Das Europäische Netzwerk PHIDIAS ......................................................................... 7
Zusammenfassung ..................................................................................................... 7
Einführung
Für die Herstellung medizinischer Modell speziell für den Einsatz auf dem Gebiet der
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie war bisher der Einsatz der Stereolithographie
vorherrschend. Dieses Verfahren, als erste Technologie aus der Gruppe des Rapid
Prototyping am Mark eingeführt, zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen für
diesen speziellen Einsatz aus (Bild 1). Einige weitere Verfahren wie das Lasersintern
oder auch das FDM - Verfahren konnten ebenfalls bei bestimmten Einsatzfällen gute
Ergebnisse erzielen.
Vorteile Nachteile
- hohe Wiedergabegenauigkeit - hohe Materialkosten
- gute Oberflächengüte - hohe Investitionskosten für die
- durchsichtiges Material Anlagentechnik
innere Strukturen sind sichtbar hoher Maschinenstundensatz
- Material gut bearbeitbar Anlagentechnik nur bei
- Material gut mechanisch belastbar Dienstleistern verfügbar
- filigrane Strukturen darstellbar - Stützgeometrie ist als Datensatz
- unverbrauchte Materialreste seperat zu erzeugen
einfach entfernbar zusätzliche Software erforderlich
- hoher Finishaufwand
Beseitigung Stützgeometrie,
Nachhärten, Oberflächenfinish
hoher Zeitaufwand
Bild 1: Vor- und Nachteile des Einsatzes der Stereolithographie bei der Fertigung
medizinischer Modelle
Baurichtung Materialzufuhr
der Werkstücke durch 352 Düsen
Arbeitsrichtung
des Druckkopfes
geschmolzenes
Thermoplast
schichtweise
gefertigtes
Werkstück
flüssiges
Material
fertiges (Tropfen)
Werstück erstarrte
Oberfläche
Bauplattform
Support
Antrieb zur
Positionierung
der Z-Achse
Ausgangsbasis
CT- oder MRT-
Aufnahmen als
Datensatz S Schritt 3 Schritt 4
T Erzeugung des Herstellung des Modells
L Schichtkonturdatensatzes - Datenaufbereitung
- Berechnung aus (Umformatierung in SLI)
Schritt 1 Schritt 2 Schnitten - Erstellung des Supports
Selektion der relevanten Vektorisierung - Erzeugung des - generative Fertigung
CLI-Datensatzes - Finishen
Informationen - Berechnung der
- Aufnahmebereich Kontur in jeder
Schritt 3 Schritt 4
- relevante Struktur Aufnahme
(Knochen, Organ) Erzeugung des drei- Herstellung des Modells
Beseitigung von Artifakten dimensionalen Datensatz - Datenaufbereitung
M - Schnitten
Berechnung aus (Platzieren, Skalieren)
- generative Fertigung
J - Erzeugung des - Finishen
M STL-Datensatzes
Unterschiede zwischen Stereolithographie Ergebnis
(STEREOS 400) und Multi Jet Modelling (ThermoJet): patienten-
spezifisches
- Nutzung verschiedener Datenschnittstellen und entsprechend 3D-Modell
Erzeugung verschiedener Datensätze
- Aufwand für die Vorbereitung des Datensatzes für die Fertigung
der Modelle
- Erzeugung der erforderlichen Stützgeometrie
Vorteile Nachteile
- hohe Wiedergabegenauigkeit - hohe Materialkosten
- gute Oberflächengüte - geringe mechanische Belastbarkeit
- undurchsichtiges Material des Materials
äußere Strukturen gut sichtbar - Material eingeschränkt
- geringe Investitionskosten für die mechanisch bearbeitbar
Anlagentechnik - undurchsichtiges Material
geringer Maschinenstundensatz innere Strukturen nicht sichtbar
- filigrane Strukturen darstellbar
- geringer Fertigungszeitaufwand
- geringer Finishaufwand
- automatische Generierung des
Supportdatensatzes
Bild 5: Vor- und Nachteile des Einsatzes des Multi Jet Modellings bei der
Fertigung medizinischer Modelle
Ein weitere Vorteile des ThermoJet-Systems sind die erforderlichen geringen
Investitionen bei der Anschaffung des Systems und die daraus resultierenden
niedrigen Maschinenkosten bei der Fertigung der Modelle. Die Materialkosten sind
speziell beim ThermoJet derzeit noch identisch mit denen der Stereolithographie.
Einen Nachteil des Einsatzes des MJM stellt die benötigte Supportstruktur dar. Diese
muss manuell entfernt werden. Besonders bei sehr filigranen Strukturen kommt es
dabei sehr schnell zu Beschädigungen des Modells. Weiterhin ist eine physische
Darstellung von inneren Strukturen (z.B. Nervenkanälen in Knochen) nur begrenzt
möglich. Einerseits sind diese Hohlräume auf Grund der Farbe des verwendeten
Modellwerkstoffes nicht sichtbar und andererseits werden sie zur Fixierung der
Materialtropfen während des Bauprozesses mit Supportstruktur gefüllt. Diese muss
bei einem Öffnen des Modells ebenfalls entfernt werden.
Vorteilhaft speziell gegenüber der Stereolithographie ist die Reduzierung der
erforderlichen Nacharbeit auf das Entfernen der genannten Stützgeometrie. Weitere
Arbeitsschritte wie das Entfernen der Polymerreste oder das Nachhärten der Modelle
unter UV-Licht sind bei der MJM-Technologie nicht erforderlich. Dies senkt die
Fertigungskosten weiter.
Anwendungsbeispiel
Mit dem seit Ende 1999 an der TU Dresden verfügbaren System wurden in
Fortführung der bereits seit mehreren Jahren laufenden Zusammenarbeit seit Juli
2000 mehrere Modell gefertigt. Es handelte sich dabei um Schädelteilmodelle für die
Vorbereitung von Operationen in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Die
Schädelteilmodell
(Zwischenschicht)
Wirbelsäule
Lage der
dargestellten
Fertiges Modell Schicht
Support
(Stützkonstruktion)
Unterkiefer
Oberkiefer
CT-Aufnahme
der Schicht
Bauplattform
Bild 6: Modell während des Bauprozesses mit CT-Aufnahme
Natürlich interessiert am Modell besonders die dreidimensionale Umsetzung der vor-
handenen 21/2-dimensionalen Informationen. Dies kann, wie in Bild 7 dargestellt, auf
verschiedenen Wegen geschehen. Eine Möglichkeit bildet die Visualisierung am
Rechnerbildschirm, auch als Virtual Reality bekannt. Die physische Darstellung mit
Hilfe verschiedener Techniken ermöglicht aber wesentlich detailliertere Aussage über
das Objekt.
Bevor das Modell zum Einsatz kommen kann, muss die für die Fertigung
erforderliche Stützstruktur entfernt werden. Unmittelbar nach der Herstellung
präsentiert sich das Modell wie im mittleren Bild dargestellt.
Schattierte Darstellung
der STL-Datei
Zusammenfassung
Die Nutzung des ThermoJet-Systems für die Herstellung von medizinischen
Modellen auf der Basis von Computertomographiedaten ist praktikabel. Im Vergleich
zu den bisher verwendeten Verfahren Stereolithographie und Lasersintern bietet
dieses neue Verfahren wesentliche Vorteile in Bezug auf die entstehenden
Herstellungskosten sowie die benötigte Fertigungszeit.
Reserven bestehen noch bei der Entwicklung des Modellbaumaterials sowie bei der
Nutzung der Modelle für die Herstellung von Implantaten.