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Was ist Achtsamkeit?

Arbeitsblatt Nummer 7

Achtsamkeit entzieht sich als Erfahrung zu


einem großen Teil der sprachlichen
Beschreibung: Man kann erfahren was
Achtsamkeit ist aber es nur ungenügend
ausdrücken.

Achtsamkeit ist eng mit der buddhistischen


Meditationspraxis verbunden. Der Begriff so
übersetzte Pali-Begriff sati (oder japanisch
nen 念) meint „Sorgfalt“, „Umsicht“ aber auch
Achtsamkeit wird unbeholfen als die Gewahrwerdung
„Besinnung“, „Gedächtnis“ oder „Erinnerung“
oder das Gewahrsein des gegenwärtigen
Die in der Psychotherapie etablierte Augenblicks beschreiben.

Achtsamkeit zieht ihre Praxis vorwiegend aus


dem Zen: Man würde nicht von Meditation John Kabat-Zinn (2004) beschreibt Achtsamkeit als
sondern einfach nur von Sitzen oder „So- „Bewusstsein , dass entsteht indem man der sich
Sein“ sprechen. entfaltenden Erfahrung von von einem Moment zum
anderen Moment bewußt seine ganz Aufmerksamkeit
Die Achtsamkeitspraxis ist ein Kernelement
der Therapieansätze der Dialektisch- widmet und zwar im gegenwärtigen Augenblick und
Behavioralen-Therapie (DBT), Schematherapie ohne dabei ein Urteil zu fällen“. Zentral ist auch eine
und der Akzeptanz- und Commitment- neugierige und wohlwollende vielleicht sogar
Therapie (ACT). Die Entwicklern der DBT, freundliche Haltung gegenüber allen Wahrnehmungen.
Marsha Linear ist selbst Zen-Meisterin. Die
DBT bietet eine vergleichsweise einfach zu
erlernende Achtsamkeitspraxis an (s. Nachte
Seite)
Was ist Achtsamkeit?
Arbeitsblatt Nummer 8

Was-Fertigkeiten Wie-Fertigkeiten

Wahrnehmen: Einfach am Fluss des Atems sitzen, die Konzentriert: Die Aufmerksamkeit immer wieder in der
Dinge registrieren ohne sie für gut oder schlecht zu Gegenwart zu verankern. Dein Körper und speziell deine
befinden. Das „So-Sein“-spüren. Dinge bleiben dabei Atmung können dich immer wieder mit dem
natürlich unangenehm, neutral oder angenehm. gegenwärtigen Augenblick in Kontakt bringen. Dabei
werden natürlich immer Bilder, Körperempfindungen und
Gedanken in den Vordergrund treten. Lasse diese
vorüberziehen, nimm Sie wahr aber wende dich wieder
deinem Atem zu. Konzentriert heiß nicht im Autopilot
Beschreiben: Worte finden ohne Dinge in eine Schublade Nicht-Bewertend/Annehmend: Unangenehme oder
zu stecken oder zu bewerten. schmerzliche Empfindungen bleiben unangenehm oder
schmerzlich und wir fallen alle sehr schnell in unsere Sicht
der Dinge unsere „Brillen“. Es geht hier wie bei einem
schwierigen Gast darum zu sagen ja das ist schmerzlich
oder unangenehm und es so sein lassen zu können.
Teilhaben: Nicht einfach nur die Empfindungen an sich Wirkungsvoll: Marsha Linear meinst damit, „das richte
vorüber ziehen lassen oder erdulden, sondern ihnen aktiv Ding an der Richtigen Stelle zu tun“. Man könnte das so
und vielleicht sogar Neugier zu begegnen. Ohne Ziel und verstehen als bewusste und gewählte Entscheidung, die
ohne Zweck. Das Bild des Kyūdō (⼸弓道), des Zen- sich von den automatischen Bewertungen und
Bogenschießens veranschaulicht diese Haltung: Es geht Verhaltensweisen des Alltags abgrenzt und
nicht darum ein Ziel zu treffen sondern ganz bewusst, selbstbestimmt ist.
sorgfältig und intensiv Bogen zu schießen. Anmerkung: Die wichtigere Wie-Fertigkeit könnte Gutmütig oder Wohlwollend sein!

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