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Roboter schafft Rückwärtssalto

"Atlas" springt von Kasten zu Kasten, dreht sich in der Luft um 180 Grad, landet
sicher. Im Finale vollführt er einen Salto rückwärts - Endposition mit erhobenen
Armen. Stürzt der turnende Roboter, steht er selbstständig wieder auf. Seiner Kür
fehlt fast nur noch die Musik, und er würde bei einem Turnwettbewerb kaum mehr
auffallen.

Hinter dem Projekt steckt mehr als eine coole Beschäftigung für Technikbastler.
Auftraggeber ist die Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa), eine
Behörde des US-Verteidigungsministeriums. Sie will "Atlas" eines Tages in
Krisengebiete schicken. Der Roboter soll Orte erkunden, die für den Menschen zu
gefährlich sind - etwa havarierte Atomkraftwerke.

Herausforderung Gleichgewichtssinn

Das Gerät soll sich in einer Umgebung bewegen, die für den Menschen gemacht
wurde. Auch deshalb läuft er auf zwei Beinen und nicht auf vier, was technisch
deutlich einfacher wäre. Ihn im Gleichgewicht zu halten, ist eine der größten
Herausforderungen. Sensoren im Oberkörper und in den Beinen liefern die Daten
dafür. Außerdem hat "Atlas" Kameras im Kopf. Seine Gelenke bewegt er hydraulisch.

Erstmals hat die einst zu Google gehörende Entwicklerfirma Boston Dynamics den
Roboter 2013 vorgestellt. Damals wog die Maschine noch 150 Kilogramm bei einer
Körpergröße von 1,80. Inzwischen ist "Atlas" kleiner und leichter: Er kommt nur noch
auf 81 Kilo bei 1,75 Meter Körpergroße.

Außerdem kann "Atlas" Schwenktüren öffnen. Um die weiterentwickelte Version


vorzustellen, veröffentlichte Boston Dynamics 2016 ein Video (siehe unten) das zeigt,
wie der Roboter Kisten stapelt und von selbst wieder aufsteht, wenn seine
Entwickler ihn umschmeißen. Bereits damals zeigte sich, dass "Atlas" gelernt hat,
sein Gleichgewicht zu halten.

Eine zweite große Herausforderung ist, den Roboter mit Energie zu versorgen. Die
liefert ein Akku. Allerdings wird der von den elektronischen Bauteilen wie
Gleichgewichtssensoren und Kameras stark beansprucht. An längere Einsätze ist
daher noch nicht zu denken. Die Entwicklung geht aber weiter.
Im Juni 2017 hat das japanische Unternehmen Softbank Boston Dynamics gekauft.
Die Firma gehört zu den führenden Telekommunikationskonzernen in Japan und
macht einen jährlichen Umsatz von umgerechnet gut 65 Milliarden Euro.

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