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Referat: Ministerium für Staatssicherheit (Stasi)

Die Stasi lässt sich in vier Hauptbereiche aufteilen:


 Aufklärung (Spionage- und Agententätigkeit)
 Verteidigung des Landes/Systems
 Innere Sicherheit (Überwachung)
 Innere Verwaltung und Finanzen

Die Hauptverwaltung Aufklärung


Erledigte die üblichen geheimdienstlichen Tätigkeiten.
 Militärische Aufklärung.
 Herstellung „operativer Technik“ Kameras, Wanzen (winzige Mikrofone).
Hauptbereich Verteidigung
 Vernehmung der Opfer.
 Führten Beobachtungen aus.
Hauptbereich Innere Sicherheit
 Überwachung innerhalb der DDR.
 Observation "parteifeindliche Elemente" (Menschenrechtler,
Oppositionelle, engagierte Kirchenmitglieder).
Hauptverwaltung Bewirtschaftung
 Verwaltet und regelt die Löhne und den Finanzhaushalt
Was hat die Stasi getan und wie?
 Bespitzelung der DDR (Firma Horch und Guck)
Sie ging mit offensiver Härte und Brutalität vor:
1. Körperliche Gewalt
2. Entführungen
3. Verhaftungen ohne erkennbaren Grund
Verschiedenste Methoden zum bekämpfen des Gegners:
 Zersetzungsmethoden (Psychisch schwächen, Manipulation, Angst und
Verunsicherung, Rufmord, Vergiftung von Lebensmitteln).
 Zersetzungsmethode gegen Gruppen (Misstrauen, gegenseitige
Verdächtigung, Arbeitsplatzzuweisung).
 Operative Personenkontrolle und operativer Vorgang (Telefon wurde
abgehört, die Post wurde heimlich geöffnet. OPK, jährlich ca. 9000 Mitte
der achtziger Jahre. Bei hinreichendem Verdacht kam der OV, jährlich ca.
4500 Mitte der achtziger Jahre).
Inoffizielle Mitarbeiter (IM)
 Heimliche Zusammenarbeit von normalen Bürgern mit der Stasi
 "Hauptwaffe" im Kampf gegen die Feinde der DDR
 Bespitzelung der Bevölkerung (Berichterstattung aus allen Bereichen der
Bevölkerung)
Motiv:
 Politische Überzeugung
 Pflichtgefühl
 Angst vor der Stasi
 Berufliche Vorteile
Die Methoden in Hohenschönhausen
 Verhöre fanden meist nachts statt
 Kein Schlaf
 Vollständige Isolation
 Wasserfolterzellen, Kältezellen, Stehzellen.
Stasi im Westen
In den 40 Jahren der deutschen Teilung war die alte Bundesrepublik inklusive West-
Berlin ein besonders intensives Spionageziel der Stasi. Zur Informationsgewinnung
warb die Stasi zum Beispiel Bundesbürger an, die für die DDR spionierten.
Sie trainierte aber auch Spione in der DDR, die dann in die Bundesrepublik
eingeschleust wurden.

Spionage im Westen
Die DDR betrieb in der alten Bundesrepublik vor dem Hintergrund des „Kalten
Krieges“ und der deutschen Teilung umfangreiche Spionage.

Spionageabteilung in der DDR


Zuständig für die Spionage war die Hauptverwaltung A (Abteilung Aufklärung). Sie
war dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt.

Spionageaufgaben
In der Bundesrepublik wurden gezielt die Politik, gesellschaftliche Verbände, Medien,
Militär, Sicherheitsbehörden, Wissenschaft und Wirtschaft ausgespäht.
1. Bei der politischen Spionage ging es darum, frühzeitig von politischen
Entscheidungen und Veränderungen zu erfahren. Man versuchte dann zum
Beispiel Einfluss auf Entscheidungen zunehmen.
2. Bei der Militärspionage wollte man militärische Überlegenheit erreichen.
3. Bei der Wirtschaftsspionage wurde westliches Knowhow gestohlen.
Spionagewerbung
Die Stasi warb auf vielfältige Weise Bundesbürger als IM (inoffizieller Mitarbeiter) an.
Sie nutzte dabei u. a. erfolgreich die familiären Verbindungen zwischen Ost- und
Westdeutschen und Alleinstehende: zum Beispiel:
Romeo-Agenten:
Junge, gutaussehende Männer wurden als Agenten geschult und in die BRD
eingeschleust. Ziel: Einsame Sekretärinnen in gehobenen Positionen (z. B.
Chefsekretärinnen) zu finden und zu verführen. Bei den Zielpersonen handelt es sich
immer um den gleichen Typ Frau: Einsam, unerfüllt, ledig und auf der Suche nach
Aufmerksamkeit in gehobenen Positionen.
Enttarnte Spione:
 Politik:
1. Günter Guillaume: Referent von Bundeskanzler Willy Brandt
(Bundeskanzler von 1969 bis 1974) wurde 1973 als Stasi-Mitarbeiter enttarnt
2. Alfred Frenzel: SPD-Bundestagsabgeordneter flog 1961 auf.
 Bundesnachrichtendienst (BND):
Gabriele Gast: Regierungsdirektorin im BND. Flog erst 1990 auf.
 Militär:
Rainer Rupp: Deckname „Topas“ ehemaliger NATO-Mitarbeiter belieferte bis
1989 die Stasi mit Informationen über die NATO.

Ende der Stasi


 Ende der SED (1989) brachte auch MfS zu Fall
 Steigende Demos und Proteste
 Erich Mielke befahl Vernichtung von Dokumenten
 Besetzung der Stasi durch Bürger
 13. Januar 1990 ersatzlos aufgelöst

Akteneinsicht der Stasi


Jeder Mensch hat das Recht, die Unterlagen einzusehen, die das Ministerium für
Staatssicherheit über die eigene Person angelegt hat. Mehr als zwei Millionen
Menschen haben seit 1992 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Man kann
einfach einen Antrag auf die Akteneinsicht stellen, dann muss man einige
Formalitäten ausfüllen und seinen Ausweis vorzeigen, online oder bei einer
Behörde und danach bekommt man die Einsicht in die Unterlagen, die über einen
gemacht wurden.

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