Deutschland
Von
Mario Foerster, Redaktion
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18. November 2016
Ein Beispiel für die speziellen Schulen ist die Waldorfschule. In einer ruhigen
Lernumgebung entfalten Deine Kinder ihre individuellen Talente und leben ihre
Kreativität aus. Die Lehrer vermitteln den Unterrichtsstoff spielerisch und stellen
die Arbeit im Team in den Vordergrund. Zudem existieren die Demokratischen
Schulen, in denen die Sprösslinge eigenständig über ihren Lehrplan entscheiden.
Das bedeutet, sie legen fest, wann sie welches Unterrichtsfach besuchen. Durch
das Konzept lernen die Kleinen Organisation und erlangen mehr
Selbstbewusstsein. Jedoch besteht die Notwendigkeit, dass die Kinder über
Disziplin verfügen.
Der Vorteil besteht darin, dass die Lehrer sich jedem Schüler widmen können.
Dadurch verringert sich die Überforderung der Kleinen. Dabei gilt es, darauf zu
achten, dass die Alternativen zu einer regulären Schule vorwiegend aus dem
privaten Bereich stammen. Das bedeutet, dass die Eltern die Kosten
eigenständig tragen. Abhängig von der Wahl der Lehreinrichtung liegen diese
zwischen 500 und 3.000 Euro im Monat. An einigen alternativen Schulformen
erhalten die Kinder keine deutschen Abschlüsse. Dazu gehört beispielsweise die
internationale Schule, deren Lehrstoff sich nicht an den deutschen Vorgaben
orientiert.
Für die Wahl der Schule spielt vorrangig das Bedürfnis der Schüler eine Rolle.
Fühlen sie sich in der Umgebung wohl und folgen sie dem Unterrichtsstoff ohne
Probleme? Hierbei lohnt es sich, die jeweilige Einrichtung vor der Anmeldung des
Kindes aufzusuchen. Einige Institute bieten „Schnupperstunden“ an, in denen die
Interessenten beispielsweise an einer Unterrichtsstunde teilnehmen.
Welche alternativen Schulen existieren in
Deutschland?
Das Lehrsystem an regulären Schulen sieht sich zunehmender Kritik gegenüber.
Der Unterricht erweist sich oftmals als konservativ, wobei die Leistung der
Schüler eine bedeutende Rolle spielt. Hierbei kritisieren die Eltern, dass keine
Förderung der individuellen Talente der Kinder erfolgt. Eine mögliche Alternative
stellen die Privatschulen dar. Deine Kinder verbringen einen Großteil ihrer Zeit in
der Einrichtung. Demnach nimmt die Gestaltung des Unterrichts gleichzeitig
Einfluss auf die Erziehungder Kleinen. Das starre Konzept an regulären Schulen
erfüllt nicht die Bedürfnisse der Sprösslinge. Welcher private Schulträger sich für
Deinen Nachwuchs eignet, findest Du in einem Vergleich der Schulen heraus.
Ein besonderes Merkmal der Privatschule stellt die stabile Umgebung dar. In
Waldorfschulen bleiben Kinder, die dem Stoff nicht folgen können, nicht sitzen.
Demnach bleibt die Klassengemeinschaft in jedem Fall erhalten. Nach
Möglichkeit kommt es nicht zum Lehrerwechsel. Besitzt Dein Nachwuchs eine
besondere Begabung, fördern die Pädagogen diese in einer separaten Gruppe.
Des Weiteren existieren an der alternativen Schule keine Noten. Die Zeugnisse
bestehen ausschließlich aus ausformulierten Einschätzungen. Hier zeigt sich der
Vorteil darin, dass die Kinder keinen Leistungsdruck verspüren. Sie entfalten ihre
Talente damit freier und leiden nicht an Lernstress.
Die Waldorfschule besuchen die Kinder von der ersten bis zur zwölften Klasse.
Dabei erweist sich die Einrichtung oftmals als Ganztagsschule, sodass die
Kleinen bis zum späten Nachmittag im Institut bleiben. Nach der Abgabe einer
Jahresarbeit in der letzten Klassenstufe erhalten sie den Waldorfabschluss.
Dieser ist in Deutschland nicht staatlich anerkannt. Daher bieten die Schulen die
zusätzliche Teilnahme an Prüfungen für staatliche Abschlüsse an. Für die
Lernenden besteht damit die Möglichkeit, folgende Bildungsabschlüsse zu
erhalten:
Hauptschulabschluss,
mittlere Reife
Abitur
Bei Bedarf steht einem Schulwechsel auf eine staatliche Schule nichts im Weg.
Jedoch passiert es, dass die Schüler bei dem Schritt Unterrichtsstoff nachholen.
Im Schnitt liegen die monatlichen Gebühren an Waldorfschulen bei 160 Euro. Bei
finanziell schwachen Familien passen die Einrichtungen die Kosten an das
Einkommen der Eltern an. Demnach handelt es sich bei der Privatschule um ein
sozial engagiertes Institut.
Der Unterricht in den Schulen orientiert sich an dem deutschen Schulsystem. Die
Kinder lernen verstärkt in Gruppenarbeit oder Freiarbeit. Zudem finden
zahlreiche Projekte statt, um den Entdeckerdrang der Kinder zu befriedigen. Die
ersten zwei bis drei Stunden des Schultags eignen sie sich eigenständig Wissen
an. Sie bestimmen, mit welchem Thema sie sich beschäftigen und holen sich bei
Bedarf Unterstützung bei anderen Schülern. Erst nach einer Pause wechselt die
Freiarbeit zu dem gebundenen Unterricht, der im Klassenverband stattfindet.
An den Montessori-Schulen besteht für den Nachwuchs die Möglichkeit, die drei
staatlichen Abschlüsse zu erlangen. Ein Schulwechsel stellt keine Schwierigkeit
dar. Auch bei dieser alternativen Einrichtung orientiert sich das monatliche
Schulgeld an der finanziellen Situation der Eltern. Sie zahlen zwischen 100 und
400 Euro.
Bei dieser alternativen Schulform konzentrieren sich die Pädagogen auf die
individuellen Eigenschaften ihrer Schüler. Das bedeutet, die Kinder entscheiden
eigenständig, welchen Unterrichtstoff sie in welchem Zeitraum lernen. In den
Freinet-Schulen existieren keine festen Lehrpläne. Im Gegensatz zum
Frontalunterricht weckt das spielerische Lernen das Interesse der Schützlinge.
Zusätzlich spielt die soziale Komponente eine Rolle, da die Kinder einen
Klassenrat wählen. Entscheidungen treffen sie ausschließlich gemeinsam.
Bei dem Lernkonzept kommt es darauf an, sich kritisch mit Problemen
auseinanderzusetzen. Die Schüler sammeln in Projekten oder Ausflügen
Erfahrungen, die sie innerhalb der Klasse auswerten. Abhängig von ihren
Interessen erstellen sie sich ihre Lehrpläne eigenständig. Ob sie ihre Lernziele
einhalten, kontrollieren die Kleinen bei einer Klassenversammlung. Auf die Weise
lernen sie die Relevanz von Regeln und Demokratie.
Bei den Einrichtungen entscheiden die Kinder eigenständig, wann sie die Schule
besuchen und verlassen. Demnach präsentieren sich die Unterrichtszeiten
flexibel. Den Tagesablauf gestalten die Schützlinge abhängig von ihren
individuellen Fertigkeiten und Interessen. Oftmals nehmen sie an Projekten und
Gruppenarbeiten teil. Zudem besteht für sie Möglichkeit, die Freiarbeit und
außerschulische Beschäftigungen zu wählen. Auf den Demokratischen Schulen
erhalten die Lernenden die mittlere Reife. Absolvieren sie die Prüfung mit guten
Zensuren, wechseln sie auf Wunsch auf ein Gymnasium, um ihr Abitur zu
erlangen.