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Diplomarbeit
Schriftlicher Teil
eingereicht am 01.07.2004
vorgelegt von
Thomas Ochs
Matrikelnummer 002005 13416
Thomas Ochs Diplomarbeit
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ____________________________________________________________________ 1
1 Einführung _______________________________________________________________________ 3
2 Methoden ________________________________________________________________________ 4
2.1 Quellen 4
2.2 Messtechnische Untersuchung 4
2.3 Bau einer Konzertgitarre in Kasha Bauweise 6
3 Ergebnisse _______________________________________________________________________ 7
3.1 Biographien 7
3.2 Abriss der wichtigsten physikalischen Grundlagen 9
3.3 Die praktische Umsetzung – Das Kasha Modell 14
5.1 Modell 38
5.2 Materialien 38
5.3 Konstruktion 39
5.4 Oberflächenbehandlung 41
5.5 Maße 41
5.6 Gestaltung 43
5.7 Messung der Schallgeschwindigkeit 43
5.8 FFT-Analyse 43
5.9 Fotodokumentation 44
6 Zusammenfassung ___________________________________________________________ 49
7.1 Literatur 50
7.2 Patentschriften 52
1
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7.3 Instrumentenpläne 52
8 Abbildungsverzeichnis ______________________________________________________ 53
9 Anhang _________________________________________________________________________ 56
10 Danksagung ___________________________________________________________________ 97
11 Eigenständigkeitserklärung ________________________________________________ 97
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1 Einführung
3
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Grundlegende Materialien zur Akustik von Gitarre sind die Lehrbriefe zum Fach „Musikalische
Akustik“ für den Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen (Meinel et al. 1993 und
Meinel 1997), das Buch von Fletcher und Rossing (1998), diverse Artikel im „Journal of Guitar
Acoustics“ (White 1996), im „CAS Journal“ und in der Zeitschrift „American Lutherie“.
2 Methoden
2.1 Quellen
Durch eine Patentrecherche konnten mehrere, von Kasha beim US Patentamt angemeldete
Patente ausgewertet werden.
Von George Majkowski (1998) und Stewart Adamson (1994) werden über „Luthiers Mercantile
International“ zwei Pläne von Gitarren des Instrumentenbauers Richard Schneider vertrieben.
Diese Gitarren zeigen unterschiedliche Entwicklungsstufen des Kasha Modells und dienten, zusam-
men mit dem von der „Guild of American Luthiers“ vertriebenen Plan der Decke eines Kasha
Modells von Gila Eban (1983), als Grundlage für den praktischen Teil der Diplomarbeit.
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Die Anregung erfolgte jeweils durch zehn Anschläge mit einem Impulshammer ohne Kappe auf
die Stegmitte, wobei die Saiten mit der Hand bedämpft wurden. Die Saiten waren bei allen Mes-
sungen in gespanntem Zustand.
Ebenfalls im Institut für Musikinstrumentenbau in Zwota wurden die Spektren der gezupften Ein-
zeltöne der Leersaiten der Studienarbeit 4 und der Studienarbeit 7 aufgenommen. Die Aufnahme
erfolgte in Spielhaltung mit jeweils zehn Anschlägen durch den Daumen. Die nichtangeschlagenen
Saiten wurden abgedämpft. Die Abnahme erfolgte über die im reflexionsarmen Raum installierten
Mikrofone und die Auswertung am Ono-Sokki FFT-Analyzer.
Anhand dieser Messung soll das von Kasha postulierte „Brilliance“-Kriterium (siehe Kap.3.2.1) für
die beiden Gitarren überprüft werden.
Im Meßlabor der Hochschule der Bundeswehr in München (UniBwM) wurde mit einem
Scanning Vibrometer der Firma Polytec eine Bestimmung sogenannter „Operating Deflection
Shapes“ der Gitarre Studienarbeit 4 und der Gitarre Studienarbeit 7 durchgeführt.
Dabei wird mit einem Laser-Doppler-
Vibrometer berührungsfrei die Schwingge-
schwindigkeit auf der Oberfläche der Gitarre er-
mittelt. Die Anregung erfolgte durch ein
Pseudo-Rauschen, das von einem Shaker auf
einen Punkt auf der Stegeinlage zwischen A-
und d-Saite übertragen wurde. Die Instrumente
befanden sich während der Messung in auf-
rechter Position in einem Gitarrenständer.
Es wurde bei beiden Instrumenten jeweils die
Vorder- und die Rückseite inklusive des Halses
gemessen.
Abb. 2: Versuchsaufbau - Quelle: UniBwM
Eine ausführliche Beschreibung des Versuchsaufbaus und der Durchführung und Auswertung der
Messung gibt Fleischer (1998) im Forschungsbericht „Schwingungen Akustischer Gitarren“.
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Im Ergebnis kann für ein frei wählbares Frequenzband die Komponente der Schwinggeschwindig-
keit (Schnelle) der Oberfläche der Gitarre in Richtung des Laserstrahls unter den aktuellen Randbe-
dingungen und der aktuellen Anregung gemessen und die Übertragungsfunktion Schnelle/Kraft
(Transferadmittanz) für jeden Meßpunkt ermittelt werden. Die Ergebnisse sind in (m/s)/N bzw.
m/(Ns) bzw. kg/s skaliert und lassen sich auf verschiedene Arten visualisieren.
Für diese Diplomarbeit wurde die „Chladni-Blau-Wiedergabe“ (siehe Abb. 2) gewählt, bei der man
gut die Schwingungsknoten und Schwingungsbäuche der jeweiligen Schwingungsform erkennen
kann.
Die Lage der ausgewerteten Frequenzbänder wurde nach streng technischen Gesichtspunkten auf
die Peaks der Übertragungskurve gelegt. Im Anhang befinden sich die Meßprotokolle (siehe Kap.
9.4) und alle gemessenen Schwingungsformen (siehe Kap. 9.3). In dieser Arbeit wurden die
Schwingungsformen ausgewählter Frequenzen betrachtet (siehe Kap. 4.4).
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3 Ergebnisse
3.1 Biographien
Im Folgenden werden die Kurzbiographien von Prof. Dr. Michael Kasha und Richard Schneider
angeführt. Diese beschränken sich auf die wesentlichen allgemeinen Lebensdaten. Die Entwick-
lung und die Geschichte des Kasha Modells wird ausführlich in Kap. 3.3. dargestellt.
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Der in der Gitarre eingeschlossene Luftraum ist ein dreidimensionaler Hohlraumresonator. Die
Frequenzlage der Oberschwingungen ist harmonisch. Die Intensitäten der Oberschwingungen
nehmen jedoch schnell ab. Die Hohlraumresonanzen, insbesondere die tiefste Hohlraumresonanz
(auch unter dem Namen „Helmholtzresonanz“ bekannt), können oben beschriebene „response“
befördern. Eine Senkung der Frequenzlage dieser tiefsten Hohlraumresonanz (üblicherweise liegt
sie zwischen 90 und 120 Hz) ermöglicht laut Kasha eine bessere Abstrahlung der Grundtöne der
tiefen Frequenzen der Gitarre (vgl. Kasha & Kasha in: Journal of Guitar Acoustics #6 1982, S. 107).
Bei der Kopplung von Saite und Decke darf nicht nur die Impedanz der Decke betrachtet werden.
Die Impedanz des Steges, der die Saitenschwingungen auf die Decke überträgt, muss ebenfalls
berücksichtigt werden, um diese Kopplung zu optimieren. Der Steg muss in der Lage sein, auf der
Baßseite niederfrequente Bewegungen mit großer Amplitude, auf der Diskantseite hochfrequente
Bewegungen mit geringerer Amplitude zu übertragen. Dies kann durch eine Minimierung der
Impedanz (geringe Masse des Steges), verbunden mit einer Impedanzanpassung des Steges
erreicht werden (vgl. Kasha Patentnr. 4,016,793, Sp. 1).
Die mechanische Impedanz ist definiert als Quotient aus Erregerkraft und Systemgeschwindigkeit
(Schnelle) und von der Frequenz des schwingenden Systems abhängig (vgl. Meinel 1997, S.27).
Sie erhöht sich mit steigender Frequenz. Die geringere Impedanz bei tiefen Frequenzen erlaubt die
Verwendung eines breiteren Stegs auf der Baßseite, durch den eine große Fläche zur Schwingung
angeregt werden kann. Auf der Diskantseite ist die Impedanz größer, aber auch die Fläche
geringer, die zum Schwingen gebracht werden muss. Der Steg kann sehr schmal gehalten werden,
die Masse ist gering.
Der traditionell verwendete symmetrische Steg mit gleicher Breite über die Steglänge hat für
Kasha zwei Nachteile:
Die Impedanz ist auf der Diskantseite beträchtlich höher als auf der Baßseite. Dies führt zu
einer „nonuniform frequency response, being particulary weak in the treble register“
(Kasha Patentnr. 4,016,793, Sp. 2).
Die Breite des Steges ist für eine effektive Kopplung auf der Baßseite nicht ausreichend.
Die Folge ist eine „degradation in the bass response as well“ (Kasha Patentnr. 4,016,793,
Sp. 2).
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Im Folgenden sollen die grundlegenden Konstruktionsprinzipien des letzten von Richard Schneider
gebauten Kasha Modells (vgl. Plan Majkowski 1998) und, soweit anhand der Quellen nachvollzieh-
bar, die Entwicklung der jeweiligen Konzeption erläutert werden. Weitere Informationen zur prak-
tischen Umsetzung befinden sich in der Dokumentation des Baus einer Kasha Gitarre in Kapitel 5
dieser Arbeit.
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Abb. 18: Frühe radiale Beleistung Abb. 19: Weiche Begrenzung der Abb. 20: Modell Cassandra -
- Quelle: Schneider o. J. Deckenzonen - Quelle: Schneider Quelle: Schneider o. J.
o. J.
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Der Hals ist so konzipiert, dass möglichst wenig Energie der Saite durch Kopf- und Halsschwin-
gungen verloren geht. Dies wird vor allem durch die Versteifung des Halses mit einem Halsstab
und durch die Erhöhung der Masse des Kopfes durch ein eingesetztes Bleigewicht („inertial load“)
erreicht (vgl. Kasha 1972, S. 8). Im Endklotz wird ebenfalls ein Bleigewicht eingesetzt, damit die
Gitarre nicht zu kopflastig wird. Richard Schneider hat zur Erhöhung der Halsmasse einen Stahl-
stab im Hals verwendet und als Holz für den Hals Mahagoni gewählt.
Der Hals-Korpusübergang wird durch ein H-förmiges Stahlprofil im Halsfuß versteift, das vor allem
Torsionsschwingungen verringern soll.
Richard Schneider hat bei manchen Gitarren das Material „Delrin“, einen sehr harten und abrieb-
festen Kunststoff, als Bundmaterial verwendet. Dies reduziert die Nebengeräusche beim Greifen,
insbesondere bei den umwickelten Saiten.
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4 Messtechnische Untersuchung
4.1.1 Studienarbeit 4
Die Hohlraumresonanz
der traditionell gebau-
ten Gitarre liegt bei ca.
95 Hz, die erste Decken-
resonanz bei ca. 200 Hz.
Die Kurve zeigt weitere
ausgeprägte Resonanz-
en bei 405 Hz, 450 Hz,
510 Hz und 580 Hz.
Die Resonanz mit dem
höchsten Pegel liegt bei
1415 Hz mit einem rela-
tiven Schalldruckpegel
von 29,92 dB.
4.1.2 Studienarbeit 7
Die Hohlraumresonanz
der nach dem Kasha
Modell gebauten Gitarre
liegt bei ca. 70 Hz, die
erste Deckenresonanz
bei ca. 200 Hz.
Die Kurve zeigt weitere
ausgeprägte Resonanz-
en bei 95 Hz, 150 Hz,
430 Hz und 770 Hz.
Die Resonanz mit dem
höchsten Pegel liegt bei
615 Hz mit einem rela-
tiven Schalldruckpegel
von 16,52 dB.
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4.1.3 Diplominstrument
Die Hohlraumresonanz
dieser ebenfalls nach
dem Kasha Modell ge-
bauten Gitarre liegt bei
ca. 70 Hz, die erste
Deckenresonanz bei ca.
200 Hz.
Die Kurve zeigt weitere
ausgeprägte Resonanz-
en bei 95 Hz, 145 Hz,
445 Hz und 770 Hz.
Die Resonanz mit dem
höchsten Pegel liegt bei
635 Hz mit einem rela-
tiven Schalldruckpegel
von 19,82 dB.
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4.2.1 Studienarbeit 4
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4.2.2 Studienarbeit 7
4.2.3 Diplominstrument
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Der Intensitätsverlauf
der Partialtöne des
Tones h nimmt bei der
Studienarbeit 4 bei den
ersten fünf Partialtönen
stetig ab. Bei der Stu-
dienarbeit 7 ist der
zweite Oberton lauter
als der erste. Der
Grundton ist allerdings
auch hier der Ton mit
der größten Intensität.
Die Studienarbeit 4 hat
durchschnittlich höhere
relative Schalldruckpe-
gel.
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Studienarbeit 4 Studienarbeit 7
Vorderseite Rückseite Vorderseite Rückseite
Frequenz Max. Ampli- Frequenz Max. Ampli- Frequenz Max. Ampli- Frequenz Max. Ampli-
in Hz tude der in Hz tude der in Hz tude der in Hz tude der
Schwin- Schwin- Schwin- Schwin-
gung in 10-3 gung in 10-3 gung in 10-3 gung in 10-3
m/Ns m/Ns m/Ns m/Ns
6 15 10 20 6 30
12 20 32 4 20 5
46 2,5 58 12 40 3
54 17 54 7 70 35 70 30
82 20 70 15 90 5 78 12
94 300 92 120 104 9
106 18 108 15 118 25 116 10
112 15 138 15
124 10 146 20 150 30
128 10 184 20 156 30
176 32 170 22 192 35 190 30
178 32 206 20 200 100
188 20 206 22 210 20
220 100 218 20 232 30 232 9
236 50 254 7 250 9
296 20 290 15 280 18 290 10
316 2,6 310 10 308 2
334 23 334 8 316 10 318 1,5
352 12 330 1
408 30 404 15 364 10 362 8
452 50 452 7 374 7 394 10
492 10 400 10 398 10
502 8 430 13 424 8
514 40 514 15 440 7
530 12 458 5
542 10 464 12 466 3
584 50 586 20 502 6 494 2
634 5 526 9 538 1,2
654 8 584 15 588 5
672 24 668 7 610 17 606 10
688 4 638 15 632 7
714 14 718 5 656 15
760 15 760 13 678 12 680 4
776 13 706 9 708 4
788 20 786 13 730 9 742 3
792 13 766 10 772 4
796 10 790 3
Tabelle 1: Frequenzen und Amplituden der Operating Deflection Shapes
Farbig unterlegte Werte werden in der weiteren Auswertung eingehender betrachtet. Die rot
unterlegten Werte stellen dabei die Hohlraumresonanzen, gelb unterlegte Werte die ersten
Deckenresonanzen dar. Bei den blau unterlegten Werten handelt es sich um weitere Resonanzen
mit ausgeprägten Amplituden.
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4.4.1 Studienarbeit 4
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760 Hz 760 Hz
Abb. 47: Schwingungsformen Studienarbeit 4 - Quelle: UniBwM
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4.4.2 Studienarbeit 7
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464 Hz 466 Hz
Abb. 48: Schwingungsformen Studienarbeit 7 - Quelle: UniBwM
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5.1 Modell
„...in spite of its great contemporary esthetic and economic importance, the
guitar is one of the least technically evolved string instruments. ...“
(Kasha & Kasha in: Journal of Guitar Acoustics #6 1982, S. 104)
Als Grundlage für den Bau eines Kasha Modells habe ich für den Umriss des Korpus auf die von
mir in den letzten Semestern verwendete Schablone zurückgegriffen. Ursprünglich geht dieser
Umriss auf die spanische Gitarrenbauerdynastie Ramirez zurück, wurde von mir aber schrittweise
in den Dimensionen modifiziert. Auf diesen Umriss habe ich dann die Beleistungen von Decke und
Boden übertragen, die ich dem Plan „Kasha Model Classical Guitar by Richard Schneider“ von
George Majkowski entnommen habe. Es handelt sich dabei um die letzte Version des Kasha
Modells von Richard Schneider mit dem Schalloch im Oberbug der Diskantseite der Decke. Das
Schalloch habe ich nach dem Vorbild der „Clarita Negra“ von Boaz Elkayam 1 im Oberbug der
Baßseite der Zargen positioniert, da so die gesamte Decke als Schwingungsfläche zur Verfügung
steht.
5.2 Materialien
Decke: Zeder
Reifchen: Cedro
Unterklotz: Laminat
Schallocheinfassung: Ebenholz
Griffbrett: Ebenholz
Bünde: Neusilber
Obersattel: Knochen
Stegsattel: Knochen
1
Boaz Elkayam ist israelischer Herkunft, in 3. Generation Instrumentenbauer und lebt und arbeitet
derzeit in San Antonio de las Minas, Mexiko. Er ist momentan der einzige Instrumentenbauer, der
Gitarren nach dem Kasha Konzept in Serie baut und vertreibt.
38
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5.3 Konstruktion
Die von Kasha vorgeschlagenen Neuerungen erfordern eine Vielzahl von Arbeitsschritten, die
beim Bau einer traditionellen Konzertgitarre nicht nötig sind und auf die ich bei den einzelnen
Komponenten kurz eingehen will. Abgesehen von diesen Abweichungen wird eine Kasha Gitarre
wie eine Konzertgitarre mit spanischer Hals- Korpusverbindung gebaut.
Allgemein hervorheben möchte ich die Verwendung von lami-
nierten Bauteilen. Mehrere Bestandteile der Kasha Gitarre
bestehen aus 1 mm starken Sägefurnieren, die mit Epoxidharz
verleimt werden. Dadurch erhält man sehr leichte aber dennoch
steife Strukturen. Sie werden vor allem zu statischen Zwecken
verwendet. Abb. 49: Laminierter Boden-
balken, Diplominstrument
5.3.1 Decke
5.3.2 Boden
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5.3.3 Aufschachteln
Wie bei der spanischen Bauart üblich, wurde die Decke an den
fertigen Hals geleimt. Der Zargenkranz wurde in einer Außen-
form gefertigt. Die Zargen wurden in keilförmige Nuten am Hals-
fuß eingesetzt, mit Keilen fixiert und auf die Decke geleimt. Auf
Boden- und Deckenseite befinden sich zur Verbreiterung der
Leimfläche eingesägte Reifchen, in die die Bodenbalken pass-
genau eingesetzt wurden. Im Oberbug der Baßseite wurde der
Zargenkranz durch ein 3 mm starkes Mahagonifurnier verstärkt,
da sich hier das Schalloch befinden wird. Auf die Zargen habe
ich Leisten zur Verstärkung quer zur Faser geleimt.
5.3.4 Hals
5.3.5 Steg
Der Steg wird von Kasha zusammen mit der Decke als
das für die Tonerzeugung wichtigste Bauteil der Gitarre an-
gesehen. Es soll eine direkte Kopplung zwischen dem Steg
und der radialen Deckenbeleistung stattfinden. Der asym-
metrische Steg ist das augenscheinlichste Erkennungsmerk-
mal einer Kasha Gitarre.
Die Grundplatte des Steges wurde aus Ahorn- und Mahago-
nifurnieren mit wechselndem Faserverlauf laminiert. Da-
durch soll die Querversteifungswirkung gemildert und
Masse gespart werden. In diese Platte wurde ein Stück Abb. 57: Detail Steg Diplominstrument
Ebenholz eingesetzt, aus dem der Block für den Stegsattel
herausgearbeitet wurde. Vor dem Aufleimen auf die Decke
wurde der Steg schwarz gefärbt und lackiert.
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5.4 Oberflächenbehandlung
Hals und Kopf dieses Instrumentes habe ich mit einem Wachsfinish versehen. Dazu habe ich
zuerst alle Teile bis zur Körnung 400 geschliffen und mit dem Ballen zwei dünne Schichten
Schellack+4 2 aufgetragen. Anschließend habe ich alle Flächen mit Spiritus ausgewaschen und so
eine gleichmäßig dünne Lackschicht von einheitlicher Farbe erhalten.
Diese Grundierung habe ich dann mit Stahlwolle 0000 abgezogen und satt mit Hartwachs 3 einge-
rieben. Nach zehn Minuten Trockenzeit habe ich das überschüssige Wachs gründlich abgewischt.
Nach 24 Stunden Trockenzeit habe ich eine zweite Wachsschicht wie oben beschrieben
aufgetragen.
Das Ergebnis ist ein sehr dünnes, mattes Finish, das durch die Grundierung das Holz schön
anfeuert, aber auch guten Schutz gegen Feuchtigkeit und Schweiß bietet. Gegen mechanische Ein-
wirkungen dürfte es dagegen kaum Schutz bieten.
Den Korpus habe ich mit Schellack poliert. Dazu habe ich in mehreren Schichten mit einem Ballen
Lack aufgetragen und mit Schleifpapier der Körnung 1500 und Öl zwischengeschliffen.
Abschließend habe ich, nach einem Feinschliff mit „Micro-Mesh“, die Flächen mit Spiritus auf
Hochglanz poliert.
5.5 Maße
Griffbrett
Mensur: 650,0 mm
Kompensation:
im Diskant 0,5 mm
im Baß 1,5 mm
Saitenabstand 1.-6. Saite:
am Obersattel 42,5 mm
am Steg 61,0 mm
Saitenlage am Oktavpunkt:
E-Saite 3,5 mm
e´-Saite 3,0 mm
Konus Obersattel-Oktavpunkt: 52,8 mm – 62,0 mm
Griffbrettstärken:
in der Mitte 6,5 mm
am Rand durch Wölbung 6,0 mm
Halsmensur: 325,0 mm
Orientierungsaugen: ∅ 2 mm am 5. und 7. Bund
Bunddrahtradius: 1,1 mm
2
Schellack+4 ist eine spezielle Schellackmischung der Firma Dilruba. Die spezifischen Zusätze
lassen den Schellack sehr schnell trocknen, er läßt sich leicht polieren und ist nach Aussage des
Lieferanten (Colorex Antikzubehör) viel widerstandsfähiger als handelsüblicher Schellack.
3
Lignatur Hartwachs 75501-0/0000
4
Gemessen von der Oberkante des Griffbretts ohne Sattel
41
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Decke
Deckenstärke: siehe Abb. 54
Deckenlänge: 491,0 mm
Deckenbreite:
am Oberbug 285,0 mm
am Mittelbug 239,0 mm
am Unterbug 374,0 mm
Deckenfläche 5: 1410,9 cm²
Höhe der Deckenwölbung: 3,0 mm
Zargen
Zargenhöhe am
Halsfuß: 94,5 mm
Oberbug: 96,0 mm
Mittelbug: 102,0 mm
Unterbug: 101,0 mm
Unterklotz: 104,0 mm
Zargenstärke: 2,2 mm
Schallochfläche 6: 51,3 cm²
Boden
Bodenlänge: 491,5 mm
Bodenbreite am
Oberbug: 285,0 mm
Mittelbug: 239,0 mm
Unterbug: 373,0 mm
Bodenstärke: 2,1 mm
Höhe der Bodenwölbung
längs: 8,0 mm
quer 7: 6,0 mm
Steg
Steglänge: 170,0 mm
Stegbreite im
Baß: 79,0 mm
Diskant: 19,0 mm
Steghöhe 8 im
Baß: 11,0 mm
Diskant: 10,5 mm
5
Berechnung nach Romanillos 1990, S. 251
6
Dies entspricht einem Schallochdurchmesser von 80,8 mm bei einem runden Schalloch
7
Gemessen am Unterbug; Breite: 374 mm
8
Gemessen ohne Stegeinlage
42
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5.6 Gestaltung
„The builder must constantly think of the guitar as a complex, frequency-
dependent vibrating object, and not merely as a highly ornamented box.“
(Kasha 1972, S. 2)
Kasha gibt für die Gestaltung der Kasha-Gitarren klare Richtlinien vor:
Die Verzierung des Instruments steht hinter seiner akustischen Optimierung zurück.
Das Erscheinungsbild der Gitarre sollte modern und frei von barocken Ornamenten sein.
Die Kopfplatte sollte sich an der Gestaltung des Steges orientieren.
Der Instrumentenzettel sollte ebenfalls modern gestaltet werden.
Bei der Wahl der Randeinlagen und der Gestaltung der Kopf-
platte habe ich mich an diesen Vorgaben orientiert. Die Randein-
lagen bestehen nicht aus Holzmosaiken, sondern aus Furnier-
streifen und einem Ebenholzrand. Für Boden und Decke habe ich
bei diesem Instrument die gleichen Randeinlagen gewählt, da
ich so das Konzept des mit der Decke schwingenden Bodens
auch optisch deutlich machen möchte. Beim Schalloch habe ich
mich auf einen Ebenholzrand beschränkt (siehe Abb. 61). Die
Konturen des Griffbrettverlaufs auf der Decke korrespondieren
mit der Kontur des Unterbugs des Korpusumriss.
Am Zargenzusammenstoß habe ich ein, von Spänen gesäumtes,
gerades Ebenholzstück senkrecht zum Faserverlauf der Zargen
eingesetzt. Dadurch wird die Mitte definiert. Durch die auf Geh-
rung geschnittenen Späne entstehen umrahmte Felder auf den
Zargen.
Abb. 58: Detail Randeinlagen Diplomin-
Die Kopfplatte der Gitarre (siehe Abb. 62) verjüngt sich nach strument
oben hin, damit die Saiten möglichst gerade über den Sattel
laufen.
5.8 FFT-Analyse
Die Analyse der Übertragungskurve ist ausführlich im Kapitel 4 (Messtechnische Untersuchung)
dargestellt.
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5.9 Fotodokumentation
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6 Zusammenfassung
Die Arbeit von Prof. Dr. Michael Kasha und Richard Schneider ist eine äußerst komplexe Heran-
gehensweise an den Bau einer Gitarre. Ausgehend von akustischen Untersuchungen an anderen
Instrumenten und schwingenden Platten, hat Kasha bereits in den 70er Jahren des 20. Jahrhun-
derts ein umfassendes theoretisches Werk zur Akustik der Gitarre (Kasha 1973) verfasst. Er tat dies
zu einer Zeit, als es noch kaum grundlegende Forschungen zur Gitarrenakustik gab. Die damaligen
Theorien Kashas wurden durch die spätere Forschung weitgehend bestätigt (Meinel 1997, Fletcher
& Rossing 1998).
Darüber hinaus hat Kasha sich nicht nur theoretisch, sondern in Zusammenarbeit mit Schneider,
auch praktisch mit der auf akustischen Grundlagen (siehe Kap. 3.2) basierenden Optimierung der
Gitarre auseinandergesetzt. In über 30 Jahren haben Kasha und Schneider dabei ihren ursprüng-
lichen Entwurf stetig weiterentwickelt. Im Mittelpunkt standen dabei das „frequency dependent
soundboard“ mit asymmetrischer, radialer Deckenbeleistung, die „impedance matching bridge“
(asymmetrischer Steg) und der „vibratory back“ (mitschwingender Boden) (Kasha & Kasha in:
Journal of Guitar Acoustics #6 1982).
Dabei hat Kasha von Anfang an betont, dass seine Umsetzung der akustischen Grundlagen nicht
zwangsläufig die beste Lösung darstellen muss. Entscheidend ist für Kasha, die Universalität
physikalischer Prinzipien und die Herausforderung, diese in die praktische Arbeit des Instru-
mentenbaus umzusetzen.
Die Arbeit von Schneider als Erbauer und Mitentwickler der Kasha Gitarren verdient größte Aner-
kennung und Respekt. Sie ist in ihrer im Laufe der Entwicklung des Kasha Modells wachsenden
Kompromisslosigkeit wegweisend für einen innovativen Gitarrenbau. Beispiel hierfür sind die
„Floating Bar“ Konstruktion und das Versetzen des Schallochs (siehe Kap.3.3).
Um die Ideen von Kasha zum Gitarrenbau bewerten zu können, wurden für diese Diplomarbeit
zwei nach dem Kasha Konzept gebaute Gitarren mit einer traditionellen Gitarre messtechnisch
verglichen. Durchgeführt wurden die Analyse der Übertragungs- und Fernfeldkurven, die Analyse
der Obertonspektren der gezupften Leerseiten und die Visualisierung der Schwingungsformen mit
einem Scanning Vibrometer.
Die traditionell gebaute Gitarre schneidet in der Bewertung der Fernfeldkurven und beim Vergleich
der Obertonspektren deutlich besser ab (siehe Kap. 4). Dies kann jedoch nicht pauschal als
negative Bewertung der von Kasha vorgeschlagenen Bauweise gewertet werden. Grundsätzlich
erfordert die objektive Bewertung der Instrumente eine breitere Datenbasis. Bewertungsunter-
schiede könnten eventuell auf die Messanordnung zurückzuführen sein, da das Schalloch bei den
Kasha Modellen nicht direkt zum Mikrofon abstrahlt. Wichtige Parameter, wie z. B. die Klangdauer,
für die Kasha Verbesserungen postuliert hat, wurden im Rahmen dieser Arbeit nicht ausgewertet.
Die untersuchten Kasha Modelle sind mit Sicherheit noch nicht in ihren Möglichkeiten ausgereizt.
Das Diplominstrument weist gegenüber der Studienarbeit 7 geringfügige Veränderungen in der
Konstruktion auf. Die Bewertung des Diplominstruments zeigt bei den durchgeführten Messungen
eine bessere Bewertung gegenüber der Studienarbeit 7. Beim Bau der gemessenen traditionellen
Gitarre wurden außerdem bereits Kasha Ideen mit aufgegriffen. Dies bedingt möglicherweise eine,
auch gegenüber anderen traditionellen Gitarren hervorragende Bewertung im IfM-System.
Der eindeutige Vorteil der Bauweise nach Kasha besteht darin, dass hierbei von physikalischen
Grundprinzipien ausgegangen wird. Kasha postuliert, dass dadurch gezielt auf Klangparameter
Einfluss genommen werden kann. Dadurch könnte jeder Gitarrist nach seinen Wünschen bedient
werden. Um diesen Beweis anzutreten, ist jedoch sowohl die weitere intensive Auseinander-
setzung mit den theoretischen Grundlagen als auch die Erfahrung aus dem Bau vieler Instrumente
notwendig.
Durch den frühen Tod Schneiders ist die Arbeit am Kasha Modell vermutlich vorzeitig
abgebrochen worden. In Europa sind die Ideen Kashas bisher weitgehend unbekannt. Gerade die
große handwerkliche Erfahrung der europäischen Gitarrenbauer könnte zusammen mit weiteren
Forschungen zur Gitarrenakustik den Beweis für die Konsistenz der Theorien Kashas liefern.
49
Thomas Ochs Diplomarbeit
7.1 Literatur
Coates, K.: Geometry, Proportion and the Art of Lutherie. Oxford 1991
Courtnall, R.: Making Master Guitars. London 1993
Eban, G.: Kasha Guitar Soundboard. Data Sheet #243. Guild of American Luthiers. Tacoma 1983
Eban, G.: Kasha Soundboard Without Waist Bar. in: American Lutherie # 8, S. 8-15. Tacoma 1986
Eban, G.: Local modes or multi-nodes? Boundary-conditions or initial conditions? Some thoughts
on asymmetrical guitar soundboards. in:
www.members.tripod.com/~handmadeguitars/bostonarticle.html 1994
Eban, G.: Model Physics and Guitar Design. in: www.boldstrummerltd.com/essay2.htm 2000
Elliot, J.: In Memoriam: Richard L. Schneider. in American Lutherie #49, S. 3. Tacoma 1997
Gerken, T., Simmons, M., Ford, F., Johnston, R.: Akustische Gitarren – Alles über Konstruktion und
Historie. München 2003
50
Thomas Ochs Diplomarbeit
Löwdin, P.: Biographical Sketch of Michael Kasha. in: International Journal of Quantum Chemistry,
Vol. XXXIX, S. 235-250. Hoboken 1991
Meinel, E.; Ziegenhals, G.: Lehrbrief Musikalische Akustik, Teil I: Grundlagen. 3. Entwurf.
Unveröffentlichtes Lehrmaterial im Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen 1993
Meinel, E.: Lehrbrief Musikalische Akustik, Teil II, Akustik der Zupf- und Streichinstrumente.
Unveröffentlichtes Lehrmaterial im Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen 1997
Meinel, E.: Akustische Untersuchungen zu Klangeigenschaften von Thüringisch-sächsischen
Gitarren. Meß- und Auswertemethodik. in: www.studia-instrumentorum.de/MUSEUM/-
GITARREN/Akustik/thuer_akustik.htm Markneukirchen 2003
Meyer, J.: Akustik der Gitarre in Einzeldarstellungen. Frankfurt/ Main 1985
Meyer, V.: The Legend of the Kasha Guitar: Will it continue? Prospekt zu den in Peterson (1999)
beschriebenen Schneider Tribut Gitarren. Billings 1997
Meyer, V.: The Kasha Guitar. in www.jthbass.com/kasha.html 2000
Morrish, J. (Hrsg.): The Classical Guitar. A Complete History based on the Russell Cleveland
Collection. London 1997
Ochs, T.: Dokumentation der Studienarbeit Sommersemester 2002 - Konzertgitarre in spanischer
Bauweise. Unveröffentlichtes Manuskript. Markneukirchen 2002
Ochs, T.: Dokumentation der Studienarbeit Wintersemester 2003/2004 - Konzertgitarre in
Boaz/Kasha Bauweis. Unveröffentlichtes Manuskript. Markneukirchen 2004
Päffgen, P.: Die Gitarre. Mainz 1988
Perlmeter, A.: Redesigning the Guitar – Applying the Laws of Physics to Musical Craftmanship has
improved Sound and Power. in: Science News #98, S. 180-181. Washington 1970
Peterson, J.: Kasha Collaboration, Part One. in: American Lutherie # 58, S. 20-31. Tacoma 1999
Peterson, J.: Kasha Collaboration, Part Two. in: American Lutherie # 59, S. 22-35. Tacoma 1999
Peterson, J.: A Day on Los t Mountain. in: Olsen, T. (Hrsg.): The Big Red Book of American Lutherie
– Volume Three, 1991-1993, S. 122-123. Tacoma 2004
Peterson, J.: Prepare to Meet the Maker: Richard Schneider. in: Olsen, T. (Hrsg.): The Big Red Book
of American Lutherie – Volume Three, 1991-1993, S. 206-209. Tacoma 2004
Ragossnig, K.: Handbuch der Gitarre und Laute. Mainz 1978
Richardson, B.: Simple Models as a Basis for Guitar Design. in: CAS Journal Vol. 4, No. 5.
Montclair 2002
Romanillos, J.: Antonio de Torres: Ein Gitarrenbauer; sein Leben und Werk. Frankfurt am Main
1990
Schneider, R.: Kasha Design Seminar. Handout für Seminarteilnehmer. Sequim o. J.
51
Thomas Ochs Diplomarbeit
7.2 Patentschriften
Kasha, M.: Guitar Construction. Patentnummer 3,443,465. 13.05.1969
Kasha, M.: Bass-bar and Coordinate Bridge for Violin Family. Patentnummer 3,494,239. 10.02.1970
Kasha, M., Rendell, S., Schneider, R.: Guitar or similar Article. Patentnummer Des. 242,074.
26.10.1976
Kasha, M.: Bridge for Guitar or similar Article. Patentnummer Des. 243,118. 18.01.1977
Kasha, M.: Bridge for Stringed Musical Instrument. Patentnummer 4,016,793. 12.04.1977
Kasha, M.: Bracing Structure for Stringed Musical Instrument. Patentnummer 4,079,654. 21.03.1978
Kasha, M.: Fan-bracing and X-bracing for Cello and Double-bass. Patentnummer 5,381,714.
17.06.1995
7.3 Instrumentenpläne
Adamson, S.: Kasha Model Classical Guitar by Richard Schneider. Carlsborg 1994
Eban, G.: Kasha Guitar Soundboard - GAL Instrument Plan #5. Tacoma 1983
Majkowski, G.: Kasha Model Classical Guitar by Richard Schneider. Carlsborg 1998
52
Thomas Ochs Diplomarbeit
8 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Prof. Dr. Michael Kasha und Richard Schneider - Quelle: Olsen
2004 ..................................................................................................... 3
Abb. 2: Versuchsaufbau - Quelle: UniBwM ................................................... 5
Abb. 3: Prof. Dr. Michael Kasha - Quelle: Löwdin 1991 ................................ 7
Abb. 4: Richard Schneider - Quelle: Elliot 1997............................................. 8
Abb. 5: "Juliana" von Richard Schneider - Quelle: Schneider 1996 ............ 8
Abb. 6: Teiltonzusammensetzung "brillianter Ton" - Quelle: Kasha 1973 10
Abb. 7: Teiltonzusammensetzung "nicht-brillianter Ton" - Quelle: Kasha
1973 ................................................................................................... 10
Abb. 8: Heller Klang - Quelle: Kasha 1973.................................................... 10
Abb. 9: Voller Klang - Quelle: Kasha 1973.................................................... 11
Abb. 10: Systemanalyse Saiteninstrumente - Quelle: Kasha & Kasha in:
Journal of Guitar Acoustics #6 1982 .............................................. 12
Abb. 11: Waller Matrix - Quelle: Kasha & Kasha in: Journal of Guitar
Acoustics #6 1982 ............................................................................ 12
Abb. 12: Filterwirkung der Korpusresonanzen - Quelle: Meinel 1997, S. 41
........................................................................................................... 12
Abb. 13: Systemanalyse Gitarre - Quelle: Kasha & Kasha in: Journal of
Guitar Acoustics #6 1982 ................................................................ 14
Abb. 14: Deckenkonstruktion Schneider 1996 - Quelle: Plan Majkowski
1998 ................................................................................................... 15
Abb. 15: Schwingungszonen der Kasha Decke - Quelle: US Patentnr.
4,079,654 ........................................................................................... 15
Abb. 16: Profile und Maße der "Tone Bars" - Quelle: Plan Majkowski 1998
........................................................................................................... 16
Abb. 17: Erster Entwurf einer radialen Beleistung - Quelle: Kasha
Patentnr. 3,443,465 .......................................................................... 16
Abb. 18: Frühe radiale Beleistung - Quelle: Schneider o. J. ....................... 16
Abb. 19: Weiche Begrenzung der Deckenzonen - Quelle: Schneider o. J. 16
Abb. 20: Modell Cassandra - Quelle: Schneider o. J. .................................. 16
Abb. 21: Steg Schneider 1996 - Quelle: Plan Majkowski 1998................... 17
Abb. 22: Traditioneller Steg, gereilt – Quelle Kasha Patentnr. 3,443,465 .. 17
Abb. 23: Rounded profile asymmetric divided bridge – Quelle Kasha
Patentnr. 3,443,465 .......................................................................... 17
Abb. 24: Ultimate impedance matching bridge – Quelle: Quelle Kasha
Patentnr. 3,443,465 .......................................................................... 17
Abb. 25: Bodenkonstruktion Schneider 1996 - Quelle: Plan Majkowski
1998 ................................................................................................... 18
Abb. 26: Back Tone Bars - Quelle: Plan Majkowski 1998........................... 18
Abb. 27: "Floating Bars" - Quelle: Plan Majkowski 1998 ........................... 18
Abb. 28: Side coupling Bars - Quelle: Kasha 1972 ...................................... 19
Abb. 29: Übertragungskurve Studienarbeit 4 - Quelle: WHZ ..................... 20
Abb. 30: Übertragungskurve Studienarbeit 7 - Quelle: WHZ ..................... 20
Abb. 31: Übertragungskurve Diplominstrument - Quelle: WHZ ................ 21
Abb. 32: Vergleich der Übertragungskurven: Studienarbeit 4 mit
Studienarbeit 7 - Quelle: WHZ......................................................... 21
Abb. 33: Vergleich der Übertragungskurven: Studienarbeit 4 mit
Diplominstrument - Quelle: WHZ .................................................... 22
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Thomas Ochs Diplomarbeit
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Thomas Ochs Diplomarbeit
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Thomas Ochs Diplomarbeit
9 Anhang
Maße:
Mensur: 650 mm
Kompensation:
Verschiebbare Stegauflage
Saitenabstand 1.-6. Saite:
am Obersattel 43,5 mm
am Steg 63,5 mm
Saitenlage am Oktavpunkt:
E-Saite 4,5 mm
e´-Saite 3,5 mm
Konus Obersattel-Oktavpunkt:
53,5 mm – 63,5 mm
Griffbrettstärken:
in der Mitte 7,0 mm
am Rand 6,0 mm
Halsmensur: 325 mm
Bunddrahtradius: 1,1 mm
Halsstärke mit Griffbrett:
Abb. 68: Deckenbeleistung SA4
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Thomas Ochs Diplomarbeit
am 1. Bund 22,0 mm
am 9. Bund 24,0 mm
Kopfstärke: 21,0 mm
Kopflänge: 178 mm
Max. Kopfbreite: 80,0 mm
Hals-Kopf-Winkel: 12º
Deckenstärke: siehe ABB
Deckenlänge: 492 mm
Deckenbreite:
am Oberbug 288 mm
am Mittelbug 244 mm
am Unterbug 372 mm
Deckenfläche: 1416,40 cm²
Deckenwölbung: 3 mm
Schallochradius: 44 mm
Zargenhöhe am
Halsfuß: 91 mm
Oberbug: 94 mm Abb. 69: Bodenbeleistung SA4
Mittelbug: 98 mm
Unterbug: 97 mm
Unterklotz: 96 mm
Zargenstärke: 2,0 mm
Bodenlänge: 492,5 mm
Bodenbreite am
Oberbug: 288 mm
Mittelbug: 244 mm
Unterbug: 372 mm
Bodenstärke: 2,1 mm
Bodenwölbung
längs: 8 mm
quer: 6 mm
Steglänge: 190 mm
Stegbreite
Knüpfblock: 27 mm
Abb. 70: Deckenstärken SA4
Flügelenden: 25 mm
Steghöhe im
Baß: 9,5 mm
Diskant: 8,5 mm
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Thomas Ochs Diplomarbeit
Maße:
Mensur: 650 mm
Kompensation:
im Diskant 0,5 mm
im Baß 1,5 mm
Saitenabstand 1.-6. Saite:
am Obersattel 42,0 mm
am Steg 62,0 mm
Saitenlage am Oktavpunkt:
E-Saite 3,5 mm
e´-Saite 3,0 mm
Konus Obersattel-Oktavpunkt:
52,0 mm – 62,0 mm
Griffbrettstärken:
in der Mitte 6,5 mm
am Rand 6,0 mm
Halsmensur: 325 mm
Bunddrahtradius: 1,1 mm
Abb. 73: Deckenbeleistung SA7
Halsstärke mit Griffbrett:
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Thomas Ochs Diplomarbeit
am 1. Bund 23,0 mm
am 9. Bund 25,0 mm
Kopfstärke: 20,0 mm
Kopflänge: 153 mm
Max. Kopfbreite: 67,0 mm
Hals-Kopf-Winkel: 12º
Deckenstärke: siehe ABB
Deckenlänge: 490 mm
Deckenbreite:
am Oberbug 285 mm
am Mittelbug 240 mm
am Unterbug 371 mm
Deckenfläche: 1404,93 cm²
Deckenwölbung: 3 mm
Schallochfläche: 218,6 cm²
Zargenhöhe am Abb. 74: Bodenbeleistung SA7
Halsfuß: 92 mm
Oberbug: 95 mm
Mittelbug: 98.5 mm
Unterbug: 97,5 mm
Unterklotz: 100 mm
Zargenstärke: 2,0 mm
Bodenlänge: 492,5 mm
Bodenbreite am
Oberbug: 285 mm
Mittelbug: 241 mm
Unterbug: 372 mm
Bodenstärke: 2,2 mm
Bodenwölbung
längs: 8 mm
quer: 6 mm
Steglänge: 175 mm Abb. 75: Detail Schalloch SA7
Stegbreite im
Baß: 83 mm
Diskant: 21 mm
Steghöhe im
Baß: 9,0 mm
Diskant: 8,0 mm
59
Thomas Ochs Diplomarbeit
12 Hz 54 Hz 82 Hz 94 Hz 106 Hz
60
Thomas Ochs Diplomarbeit
6 Hz 32 Hz 46 Hz 54 Hz 70 Hz
61
Thomas Ochs Diplomarbeit
62
Thomas Ochs Diplomarbeit
63
Thomas Ochs Diplomarbeit
10 Hz 20 Hz 58 Hz 70 Hz 90 Hz
64
Thomas Ochs Diplomarbeit
65
Thomas Ochs Diplomarbeit
6 Hz 40 Hz 70 Hz 78 Hz 116 Hz
66
Thomas Ochs Diplomarbeit
67
Thomas Ochs Diplomarbeit
772 Hz 790 Hz
Abb. 80: Operating Deflection Shapes Studienarbeit 7, Rückseite - Quelle: UniBwM
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10 Danksagung
Herrn Boaz Elkayam möchte ich dafür danken, dass er mich in die Kasha-Theorie eingeführt hat
und mir während meines Praktikums viele Hinweise und Informationen gegeben hat.
Für die anregenden Konsultationen, Ratschläge und Hinweise möchte ich mich bei Herrn Armin
Gropp, Herrn Christoph Sembdner, und Herrn Prof. Dr. Andreas Michel bedanken.
Herrn Professor Eberhard Meinel danke ich für die Unterstützung bei den Messungen und den
nachfolgenden Auswertungen.
Dank gebührt den Mitarbeitern des Instituts für Musikinstrumentenbau in Zwota, insbesondere
Herrn Ziegenhals und Herrn Baldrusch für die Durchführung der Messungen und die anregenden
Diskussionen.
Besonderer Dank geht an Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Helmut Fleischer, der mir die Messung mit
dem Scanning Vibrometer ermöglicht hat. Seinen Mitarbeitern Herr cand. Ing. Christian Franz und
Frau Dipl.-Ing. Karin Danneberg möchte ich für das Durchführen der Messung und das Aufbereiten
der Daten ganz herzlichen Dank aussprechen.
Herrn Professor Dr. Kasha möchte ich für die vielen Impulse danken, die er dem Gitarrenbau
gegeben hat und für sein Engagement für eine Weiterentwicklung der Gitarre.
Ganz besonderer Dank geht an Frau Anne Schmitt für die tatkräftige Unterstützung in allen
Lebenslagen.
11 Eigenständigkeitserklärung
Hiermit erkläre ich, Thomas Ochs, geboren am 01.12.1973 in Bamberg, dass ich diese Diplomarbeit
eigenständig und nur mit den nach der Diplomprüfungsordnung zulässigen Hilfsmitteln verfasst
habe. Die Stellen der Arbeit, die anderen Werken dem Wortlaut oder Sinn nach entnommen sind,
habe ich unter Angabe der Quellen als Entlehnung kenntlich gemacht.
Bamberg, 01.07.2004
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