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Beilagenhinweis: Einer Teilauflage liegen Mitteilungen der Leitung und die Einladung zum Gemeinschaftstag bei.
Umschlagbild: Thor und die Riesen, Gemälde von M. E. Winge, Leinwand, um 3690 n. St. (Nationalmuseum Stockholm).
enn wir nach den Göttern
im 19. und 20. Jahrhundert zeit. Da waren die Lieder der Edda, die
isländischen Sagas, die mythenerfüllen
ersten neun Bücher der Dänischen Ge-
schichte des Saxo Grammaticus usw.
Die heutigen Auffassungen zum germanischen Götterhimmel sind nicht zu verste- Was konnten die Südgermanen, die
hen, ohne den Gang der Forschung zu kennen. Ferner sind in den letzten Jahrzehn- Deutschen, diesem Reichtum entgegen-
ten immer einmal wieder Nachdrucke von erstmals vor 100 Jahren verlegten stellen? Nichts als einzelne Bruch-
Mythologien (z.B. von Golther, Meyer oder Paul Herrmann) erschienen, denen aber stücke, die hier und da ein glücklicher
regelmäßig nicht ein kritischer Anhang beigegeben war. Grund war einfach, daß in Zufall der Vergessenheit entrissen
unserer Zeit dieses Gebiet kaum noch wissenschaftlich bearbeitet wurde. Auch um hatte. Alles, aber auch alles, hatte der
die älteren Mythologien einzuordnen, ist dieser Überblick erforderlich. Eifer Ludwigs, des sogenannten From-
men zerstört. Vielleicht, daß sich hier
Die Anfänge der Brüder Grimm denkbar? Welch rei- aus Märchen, örtlichen Bräuchen usw.
che Schätze haben sie aus unserer müt- noch etwas ermitteln ließ. Die nordische
In einem Lebensabriß, den Edward terlichen Erde herausgeholt, und in
Schröder im 53. Bande der Allgemeinen Überlieferung aber bot Schwierigkei-
welch hohem Maße haben sie damit ten: sie war jung, denn sie ging kaum
Deutschen Biographie dem deutsch- nicht nur die Wissenschaft, sondern un-
schweizerischen Mythen- und Sagenfor- über das 8. Jahrhundert unserer Zeit-
ser ganzes Leben bereichert! Nicht nur rechnung zurück. Solange man an der
scher Ernst Ludwig Rochholz ihre Gegenwart hat den lebendigen
(1809–1892) gewidmet hat, heißt es: Meinung festhielt, daß die Germanen
Hauch ihrer Tätigkeit gespürt, auch wir mit den indogermanischen Bruderstäm-
„Zur Mythologie und zum Kultus der Heutigen haben teil an dem Erbe, das
heidnischen Vorzeit zog es ihn immer men aus Asien eingewandert waren,
sie uns hinterlassen haben. Was sie ge- konnte man annehmen, sie hätten die
wieder mächtig hin. In 26 handschriftli- schaffen haben, bleibt unser nie wieder
chen Quartbänden umfaßt sein Nachlaß Grundlagen ihrer mythischen Vorstel-
zu verlierendes Eigentum. lungen aus der fernen Urheimat mitge-
als ,Ahnenerbe‘, was er in mehr als
50järhiger Arbeit für ,Geschichte, Spra- bracht. Je mehr sich aber die Alteinge-
Man darf sich nun nicht vorstellen, daß sessenheit des Germanentums auf nor-
che, Satzung, Sitte und Lage der deut- vor dem Auftreten der Brüder Grimm
schen Schweiz, zunächst des Aargaus‘ dischem Boden herausstellte, um so
die Mythologie völlig brach gelegen mehr wurde die Ursprünglichkeit der
aus urkundlichen Quellen aller Art zu- hätte; im Gegenteil: kaum ein anderes
sammengebracht hatte.“ Mag die Wis- nordischen Mythologie bestritten. Mit
Gebiet der Vorzeitkunde als gerade sie aller Erbitterung entluden sich die
senschaft auch bei Rochholz „den Ge- scheint die Gemüter in den ersten Jahr-
gensatz zwischen seiner sehr richtigen, Kämpfe um sie in den letzten zwei Jahr-
zehnten des 19. Jahrhunderts in gleich zehnten des 19. Jahrhunderts, aber aus-
kritischen Beurteilung der Richtungen starkem Maße bewegt zu haben. Das
der neueren Sprachforscher und der gekämpft wurden sie noch nicht.
macht die starke Anziehungskraft, die
mangelnden Klarheit und Festigkeit sei- das Gebiet auf jeden ausübt, der mit ihm Den Vorrang nordischer Mythologie er-
ner Ausführungen aus der Grammatik“ in Berührung kommt. Kein anderes Ge- kennen wir z. B. aus H. A. M. Bergers
hervorgehoben haben, – welch ein biet als die Mythologe ist aber auch im „Nordischer Götterlehre“, 1826 (einem
Übermaß hingebender Liebe bekunden gleichen Maße der persönlichen Ausle- Wörterbuch nordischer Mythologie,
diese 26 handschriftlichen Bände aus gung ausgesetzt, denn sie baut sich auf ähnlich der 1816 erschienenen Veröf-
seinem Nachlasse! Sie sind ein leuch- einer anderen Ebene auf als beispiels- fentlichung Nyerups) und dann vor al-
tendes Beispiel für alle, denn wie wäre weise die Vorgeschichte und greift un- lem aus dem reichhaltigen und kaum
ein Fortschreiten der Wissenschaft mittelbar in das geistige und seelische auszuschöpfenden „Priscae veterum
möglich, wenn ihr nicht durch unendli- Leben unserer Vorfahren ein. Wie stark borealium mythologiae lexicon“ des
che Kleinarbeit der Weg freigemacht prallten schon am Ende des 18. Jahr- Finn Magnusen, 1828. Dieses, in Ver-
würde? hunderts die Gegensätze in den Rich- bindung mit der „Geschichte des Hei-
Wie wäre ohne diese Kleinarbeit zum tungen Adelung-Rühs einerseits und dentums im nördlichen Europa“ J. F.
Beispiel das umfassende Lebenswerk Herder-Gräter anderseits aufeinander! Mones, 2 Bände, 1822/23, bildet noch
Filmbesprecung
Buchbesprechungen Glauben an Allah nicht mehr so sicher.
Um so mehr sind es die Wikinger im
Glauben an ihre Götter – fröhlich win-
ken sie ihm zu und loben ihre nordi-
schen Götter.
Die Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft we- trag nach Selbsteinschätzung, mindestens aber 55,– € im Jahr,
sensgemäßer Lebensgestaltung e.V. ist die größte heidnische Ge- worin der kostenlose Bezug der Nordischen Zeitung, unseres
meinschaft Deutschlands (dazu noch Mitglieder in anderen ger- Gefährtschaftsbriefes und unserer Flugblätter, ferner der Neu-
manischen Völkern) mit tiefreichenden Wurzeln. Sie wurde 1951 erscheinungen der „Schriftenreihe der Artgemeinschaft“ ent-
gegründet und vereinigte sich 1965 mit der Nordischen Glaubens- halten ist.
gemeinschaft e.V., die 1928 gegründet worden war und sich 1954
in Nordisch-religiöse Gemeinschaft umbenannt hatte. Mit den be-
reits 1924 gegründeten Nordungen fand 1983 die Vereinigung Wenn Sie keiner Bekenntnis- oder Religionsgemeinschaft an-
statt. In der Artgemeinschaft wird ferner das Gedankengut der gehören und sich neu binden wollen, das „Artbekenntnis“ und
1913 von Ludwig Fahrenkrog gegründeten Germanischen Glau- das „Sittengesetz unserer Art“ voll bejahen sowie überwiegend
bens-Gemeinschaft (GGG) fortgeführt und weiterentwickelt,
nordisch-fälische Menschenart verkörpern, können Sie Antrag
nachdem diese 1957 ihre Tätigkeit eingestellt hatte, im Vereinsre-
gister gelöscht wurde, und die Reste ihrer aktiven Mitglieder zur auf Aufnahme als MITGLIED in die Artgemeinschaft stellen.
Artgemeinschaft bzw. Nordisch-religiösen Gemeinschaft gekom- Sie zahlen einen Monatsbeitrag (nach Selbsteinschätzung) in
men waren. Höhe von mindestens 1 % des Nettoeinkommens. Mindestbei-
trag ist ein Betrag von 5,– € je Monat. Im Mitgliedsbeitrag ein-
Wir können auf eine jahrzehntelange Erfahrung bei der Neuge-
geschlossen ist die kostenlose Lieferung der Nordischen Zei-
staltung eines uns gemäßen Glaubens verweisen, da wir die älteste
germanisch-heidnische Glaubensgemeinschaft mit durchgängigem tung und des Gefährtschaftsbriefes, unserer Mitteilungen und
Wirken sind. Bei uns finden Sie nicht nur ein reges Gemeinschafts- Flugblätter, von Neuerscheinungen der „Schriftenreihe der
leben auf den regelmäßig wiederkehrenden Gemeinschaftstagen, Artgemeinschaft“ und der Reihe „Werden und Wesen der Art-
sondern über die „Nordische Zeitung“, zwei Schriftenreihen, eine religion“. Die Mitglieder der Artgemeinschaft sind gleichzeitig
Buchreihe sowie Einzelschriften auch eine geistige Auseinander- Mitglied im Familienwerk, das einen Familienlastenausgleich
setzung mit dem Christentum, Darstellung alter Bräuche und die erstrebt, Beitrag: gestaffelt (von € 0,– bei drei Kindern bis
Durchformung eines arteigenen Glaubens. Wegen der großen € 95,– bei kinderlos jährlich, Ermäßigung möglich). Mit
Nachfrage sind von zahlreichen Veröffentlichungen, die wir her- Eingang Ihres Antrages auf Aufnahme werden Sie zunächst im
ausgebracht haben, viele bereits vergriffen. Nur wenn Sie laufend Regelfall ein Jahr als Anwärter bis zur endgültigen Entschei-
mit uns Verbindung pflegen, können Sie mithin sicher sein, auch dung über Ihre Mitgliedschaft geführt und haben in dieser Zeit
alle neuen Veröffentlichungen von uns zu bekommen. bereits die Beiträge zu zahlen, erhalten andererseits die für
Sie haben drei Möglichkeiten, mit uns in Verbindung zu bleiben, Mitglieder bestimmten Leistungen mit Ausnahme der Mittei-
wozu Sie bitte einen Vordruck bei uns anfordern. lungen. Die Entscheidung über Ihre Aufnahme fällt im Regel-
Die am wenigsten verpflichtende ist, daß Sie die NORDISCHE fall erst, nachdem Sie einen unserer Gemeinschaftstage be-
ZEITUNG für 18,– € einschließlich Versand jährlich bestellen. sucht haben, und sowohl Sie als auch wir feststellen konnten,
Wenn Sie auch zu Tagungen eingeladen und über die gemein- ob wir zueinander gehören. Wenn Sie aufgenommen wurden,
schaftsinneren Angelegenheiten im Bild sein wollen, aber nicht haben Sie eine einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von 30,– €
aus einer Bekenntnis- oder anderen Religionsgemeinschaft zu zahlen, wofür Sie die Mitgliedsnadel, nach unserer Wahl
austreten oder sich noch nicht neu binden möchten, können Sie einige noch lieferbare Schriften aus unseren Schriftenreihen
FÖRDERER werden. Als Förderer bezahlen Sie einen Bei- und einen früheren Jahrgang der Nordischen Zeitung erhalten.