Sie sind auf Seite 1von 32

Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil.

Bozen
Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036
I.P.

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


Nummer 5 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im Oktober 2007 31. Jahrgang

Ehrungen am Hohen Frauentag ……… 3/21

„Heimat“ ist für uns das historisch gewachsene Tirol.

Was verstehen Schützen unter „Heimat“?


„Osttirol – Heimat für Flüchtlinge“ - dies war der Titel einer Podiumsdiskussion, zu der das
Bildungshaus Osttirol auch einen Vertreter der Schützen eingeladen hatte.
Immerhin passen von den fünf Grundsätzen des Bundes der Tiroler Schützenkompanien
zumindest zwei zu diesem Thema, nämlich jene, dass sich die Schützen einsetzen für
• „den Schutz von Heimat und Vaterland“ und
• „die Freiheit und Würde des Menschen“.
Vorerst wäre hier die Frage zu stellen: Was verstehen Schützen unter „Heimat?“ Heimat ist
für uns „Tirol“, und zwar das historisch gewachsene, die selbe Kultur pflegende Gesamttirol,
Schützenkalender 2008 erschienen! ……… 4
also vor allem Nord-, Süd- und Osttirol, welches ja bis 1919 eine Einheit war und erst nach
dem Ersten Weltkrieg zerrissen wurde. Die historisch überlieferten Orts- und Flurnamen, die
Landesgelöbnisgottesdienst ………………… 2 deutsche oder ladinische Sprache, die christliche Lebensgrundhaltung mit christlichen Bräu-
Leserbriefe …………………………………………… 8 chen, ein typischer Baustil, die Trachten – all das gibt uns das Gefühl von Heimat „Tirol“. Alt-
bischof Stecher sagt: „Auch in unserer Zeit lebt im Menschen eine unausrottbare Sehnsucht
„Hui & Pfui“ …………………………………………9 nach vertrauter Umgebung und innerem Halt, nach dem Stabilen, Bergenden im Leben. Bei aller
Bataillone und Bezirke ……………………… 10 Dynamik und Bewegung des Daseins brauchen wir ein Stück Welt und ein Stück Herz, das Hei-
mat bietet.“
Die Seite der Marketenderinnen Und diese Heimat gilt es zu schützen. Gerade die Schützen in Südtirol sahen und sehen die-
und Jungschützen ……………………………… 12 se ihre Heimat immer wieder bedroht, wenn ihre Orte künstlich italienisierte Namen amtlich
Berichte aus Bayern ………………………… 13 verordnet bekamen, wenn ihnen auf dem italienischen Siegesdenkmal in Bozen mitgeteilt wird,
dass sie vor dem Einmarsch der Italiener keine Kultur gehabt haben, wenn sie ihre deutsche
Wir gratulieren ………………………………… 20 oder ladinische Sprache offiziell nicht verwenden durften . . . Sie setzen deshalb manchmal
Gesamttiroler Schützenchronik ………… 22 Aktionen zum Schutze ihrer Heimat, die von den Bewohnern des übrigen Tirol leider nicht
immer verstanden werden.
Totengedenken …………………………………… 31 Selbstverständlich beobachten wir Schützen auch die Geschehnisse über unser Land hinaus
Ehrungen für langjährige Treue ……… 32 und erkennen, dass durch verschiedene Ereignisse immer wieder Menschen in Notlagen gera-
ten, ja womöglich ihre Heimat verlassen müssen und unserer Hilfe bedürfen.
2 Nr. 5/2007

beweisen Aktivitäten im ganzen Land für unsere Mitbürger, ange-


fangen von tätiger Nachbarschaftshilfe bis hin zur Einrichtung eines
Sozialfonds und zu Sammelaktionen für in Not Geratene - auch für
Flüchtlinge.
Zur Frage, was wir dazu beitragen könnten, dass Osttirol Heimat für
Flüchtlinge wird, können wir damit antworten, dass wir uns bemühen,
gegenüber Flüchtlingen aus z. T. gänzlich anderen Kultur- und Glau-
benskreisen tolerant zu sein, ihre Religion, ihre Sitten und Bräuche zu
respektieren, ihnen in Notlagen zu helfen - und ihnen so die Chance
bieten, hier Heimat zu finden.
Wenn aber Osttirol für Flüchtlinge Heimat werden soll, müssen
auch sie sich darum bemühen, elementare Verhaltensformen unserer
Gesellschaft, unsere Werteordnung, unsere Kultur zumindest zu akzep-
tieren, z. T. wohl auch zu übernehmen. Dies beginnt damit, dass sie
versuchen sollten, unsere Sprache zu erlernen, unsere Gesetze zu
respektieren, ihre Kinder beim Besuch von Kindergarten und Schule zu
unterstützen, die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu akzeptie-
ren, Kontakte mit Osttirolern zu pflegen, an Aktivitäten in ihrem Ort
oder Stadtteil nach ihren Möglichkeiten mitzutun. Ein Abkapseln oder
Kontaktpflege nur in ihren eigenen Reihen ist kontraproduktiv. Auch
Altbischof Stecher sagt: „Der Mensch ist beheimatet, wenn er
Anschluss hat.“ Forderungen, dass sich die einheimische Gesellschaft
nach ihren Regeln richten soll - wie es in Bayerns Schulen die Forde-
rung nach Entfernung der Kruzifixe war - können bei der einheimi-
schen Bevölkerung Unmut, Misstrauen, ja Angst hervorrufen - und
dies ist sicher keine gute Voraussetzung für ein Zusammenleben.
Wenn Integration so gelingen soll, dass Osttirol nicht nur
Zufluchtsort, sondern Heimat für Flüchtlinge werden kann, bedeutet
dies Entgegenkommen, Überschreiten von inneren Grenzen und Arbeit
von beiden Seiten - das Entwickeln einer Kultur des Miteinander –
ohne Aufgabe der jeweils eigenen Identität, denn nicht nur die Flücht-
linge, auch wir Osttiroler sind für das Gelingen von Integration ver-
antwortlich. Dafür müssen aber alle Beteiligten Kopf, Herz und Hände
einsetzen.
„Der Mensch ist beheimatet, wenn er Hilfe und Angenommensein
erfährt!", sagt Bischof Stecher. Der Grundsatz, uns für die Freiheit und Dr. Adalbert Jordan
Würde des Menschen einsetzen zu wollen, verpflichtet uns ja gerade- Ehrenmajor des Schützenbataillons Oberland/Pustertal
zu zu dieser Hilfe. Dass dieser Grundsatz auch verwirklicht wird,

Landesgelöbnisgottesdienst Am Vorplatz der Jesuitenkirche waren anschließend, neben der


Musik und den Schützen von Amras, die Bundes- und die Bataillons-
INNSBRUCK - Am Herz-Jesu-Sonntag ist es schon seit vielen Jah- standarte, die Fahnenabordnungen der Innsbrucker Schützenkompani-
ren der Brauch, dass zum Gelöbnisgottesdienst des Landes Tirol in der en sowie der Traditionsverbände angetreten.
Jesuitenkirche die Amraser Schützen gemeinsam mit der Musikkapel- Hptm. Dr. Bernd Stampfer meldete die angetretenen Formationen
le die Ehrenformation stellen. an Bischof Dr. Manfred Scheuer und LHptm. DDr. Herwig van Staa,
Beim heurigen Gelöbnis- welche nach dem Abspielen
gottesdienst am Sonntag, der Landeshymne die Front
dem 17. Juni wurde das abschritten.
Hochamt, welches von Nach der Ehrensalve und
Bischof Dr. Manfred Scheuer einem Ständchen durch die
zelebriert wurde, vom Kir- Amraser Musik überreichten
chenchor Amras musikalisch die Jungschützen-Marketen-
gestaltet. Wie immer waren derinnen den Ehrengästen
die Spitzen des Landes und Alpenrosensträuße und wur-
der Landeshauptstadt Inns- den von den Marketenderin-
bruck sowie die Behördenver- nen mit einem Schnapsl
treter erschienen. gelabt.
Wenn zum Abschluss des Die Defilierung am Renn-
Gottesdienstes das Herz-Jesu- weg beendete den offiziellen
Gelöbnis erneuert wird und Teil der Veranstaltung.
dann das alte Herz-Jesu-Bun-
LKdt. Dr. Sarnthein, Bischof Dr.
deslied erschallt, ist das für Scheuer und LHptm. Dr. van
jeden heimattreuen Tiroler Staa (v.l.) schreiten die Ehrenfor-
etwas ganz Besonderes. mation der Amraser Schützen ab.
Nr. 5/2007 3

Die Aschauer Schützenkompanie bereitete den Landeshauptleuten Durnwalder, van Staa, Landtagspräsident Mader und der Frau Bürgermeisterin Hilde Zach
einen landesüblichen Empfang.

Der „Hohe Frauentag“ in der Landeshauptstadt


INNSBRUCK - Am Fest „Maria Himmelfahrt“, auch „Hoher Frauen- Die Schützenglocke rief dann die vielen geladenen Gäste zum Fest-
tag“, danken die Tiroler, wie es im feierlichen Gelöbnis des Jahres gottesdienst in die Jesuitenkirche, der von Prälat Raimund Schreier
1959 heißt, „unserer Hohen Frau von Tirol, weil sie dieses Land in Zei- zelebriert und von den Mühlauer Sängern musikalisch umrahmt wur-
ten großer Not so oft und offenkundig beschützt hat“. de.
Der Tiroler Landesfeiertag ist auch der gegebene Anlass, verdiente Nach dem Gottesdienst stellten sich die Ehrenformationen am Platz
Mitbürger und Landsleute mit dem „Verdienstkreuz des Landes Tirol“ vor der Kirche auf, um diesen Teil des Tages mit einer Salve und dem
und der „Verdienstmedaille des Landes Tirol“ auszuzeichnen. Marsch „Dem Land die Treue“, intoniert und gesungen von der Musik-
Zum Beginn der Festveranstaltung waren die Ehrenkompanie kapelle Kematen, nach Tiroler Art abzuschließen.
Aschau Zillertal unter dem Kommando von Alois Fankhauser, die Um 11 Uhr erfolgte die Verleihung von Verdienstmedaillen und um
Musikkapelle Kematen, Fahnenabordnungen aus dem Baon Innsbruck 14 Uhr wurden die Verdienstkreuze, Lebensrettungsmedaillen und Erb-
sowie mehrerer Traditionsverbände zum landesüblichen Empfang am hof-Urkunden durch die beiden Landeshauptleute verliehen.
Rennweg vor der Hofburg angetreten.
Nach dem Abschreiten der angetretenen Formationen, der Salve für
die hohen Gäste, erfolgte von LHptm. Herwig van Staa und LHptm. Richtigstellung
Luis Durnwalder die Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Denkmal
in der Hofkirche. „Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu
machen, wenn keiner zuschaut.“ (Peter Ustinov)
Im Bericht über die Geburtstagsfeier von Erzbischof Dr. Alois Koth-
gasser in St. Johann i. T., der in der Tiroler Schützenzeitung, Aus-
gabe 4 - August 2007,
veröffentlicht wurde, ist
uns dies nicht gelungen.
Ein Fehlerteufelchen hat
sich eingeschlichen und
in der Überschrift unse-
ren Erzbischof fünf Jah-
re älter gemacht. Im
Artikel selbst, den der
Pressereferent des
Wintersteller Bataillons
geschrieben hat, war das
Alter richtigerweise mit
70 Jahren angegeben.
Ich möchte mich auf
diesem Wege bei Erzbi-
schof Dr. Alois Kothgas-
ser für dieses Missge-
schick entschuldigen.
Stellvertretend für alle Ausgezeichneten: Mjr. Hubert Straudi (Tramin) und E-
Olt. Alois Runggatscher (Villnöss) (vordere Reihe, 2. und 3. v.l.) mit Mitglie-
BBO Karl Pertl
dern beider Bundesleitungen vor der Jesuitenkirche
4 Nr. 5/2007

Eine Katastrophe kommt selten allein!


Unterstütze auch du den Herz-Jesu-Notfonds!
BOZEN - Wie mühsam eine Existenz aufgebaut worden ist, so schnell kann sie im Elend enden. Krankheit, der Tod eines
Angehörigen oder eine Brandkatastrophe können das jähe Ende einer ganzen Familie bedeuten. Versicherungsentschädi-
gungen decken meist nur einen kleinen Teil des Schadens ab. Deshalb ist es Ziel und Zweck des Herz-Jesu-Notfonds, durch verschiedene
Aktionen Geldmittel zu sammeln, um damit durch höhere Gewalt in Not geratenen Schützenfamilien schnell und unbürokratisch unter die
Arme zu greifen.
Der Herz-Jesu-Notfonds führt auch heuer wieder eine Weihnachtskarten-Spendenaktion durch. Die Weihnachtskarten können mit dem bei-
gelegten Bestellformular beim Südtiroler Schützenbund angefordert werden. Wer möchte, kann den Herz-Jesu-Notfonds aber auch mit einer
freiwilligen Spende unterstützen. Wir bedanken uns bereits im Voraus mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott“!

SPENDENKONTO - Herz-Jesu-Notfonds
Südtiroler Volksbank, Fil. Bozen, L. Da Vinci Str. 2
BBAN: 06 J 0585611601050570013850
Auslandsüberweisungen: IBAN: IT 06 J 0585611601050570013850, SWIFT: BPAAIT2B050

Gemeinsame Heimat Tirol - Teil 2


Der Bund der Tiroler Schützenkompanien hat sich für das Jahr 2007 „Gemeinsame Heimat Tirol“ als
Jahresmotto entschieden. Ein sehr brauchbares, zeitgemäßes Thema, das zum Nachdenken anregt, aber
auch zum Handeln einlädt.
Gemeinsame Heimat gestal- liche Mobilität der heutigen
ten: Bewährtes erhalten, adap- Gesellschaft. Unsere Heimat ist
tieren, ausbauen ohne Wurzeln ständig Veränderungen ausge-
der Vergangenheit zu verletzen setzt. Ein Produkt dieser Lan-
und kritische Offenheit gegenü- desentwicklung ist eine Vielfalt,
ber neumodischen Trends - poli- die in dieser Region niemand
tischer, wirtschaftlicher, religiö- vermuten möchte.
ser oder welcher Art auch immer Heimat mit Vielfalt: Die drei
- müsste die Devise für ein Landessprachen Deutsch, Italie-
„modernes“ Schützenwesen sein. nisch und Ladinisch, eine
Schützen müssen auch bereit Unzahl an Dialekten - Fremd-
sein, den Ansprechpartner zu sprachen gleich, Dörfer an
verstehen, nicht nur zu dem steilsten Hängen und in breiten
Zeitpunkt, wenn wirtschaftliche Tälern, Landwirtschaft, Handel,
Vorteile zu erwarten sind. Gewerbe und Industrie auf
Verstehen und verstehen wol- engstem Raum, Riesenangebot
len betrifft auch die Frage der an Freizeitgestaltung, Traum-
Menschenwürde und der Men- landschaften, Menschen ver-
schenachtung. schiedener Mentalitäten und
In den gleichen Punkt unse- Religionszugehörigkeiten, Welt-
rer Satzung fällt der Umgang offenheit und, und, und.
mit „Migranten“. Bei aller Unter- Heimat mit religiösen Wur-
schiedlichkeit sind Formen des zeln: Es gibt wenige Stellen in
Anstandes und der Gastfreund- Tirol, von denen aus nicht ein
schaft ausschlaggebend für das christliches Zeichen zu sehen
künftige Zusammenleben mit ist.
„gewünschten“, „unerwünsch- Kirchen, Kapellen, Bild-
ten“, „geliebten“ oder „verhass- Auf vielen Häusern unseres Landes sind, wie hier in Birgitz, religiöse Darstellungen stöcke, Weg-, Haus-, Gipfel-,
zu sehen. (Foto: M. Wedermann)
ten Neuen“ in unserer Gesell- Heimkehrer-, Wetter-, Friedhof-
schaft. Nicht gleichmachen, was einfach verschieden ist, sondern Ver- kreuze, Marterln und Denkmale sind Zeugen der christlich orientierten
trauen herstellen, Barrieren abbauen und Brücken schlagen zwischen Heimat. Zu ihrer Erhaltung und Nutzung tragen Schützen wesentlich
verschiedenen Vorstellungen, ohne die eigene Kultur zu verleugnen, bei und erbringen Leistungen, die die öffentliche Hand oder manche
kann ein Weg sein. Privatperson nicht erbringen will bzw. nicht kann.
Heimat mit Mobilität: Durch berufliche Gegebenheiten sind viele Weit über die Kameradschaft hinaus reicht die Sozialarbeit im Sin-
gezwungen, „fern der Heimat“ ihr Brot zu verdienen. Facharbeiter, ne christlicher Nächstenliebe für gebrechliche oder in Not geratene
Saisonarbeiter, „Leiharbeiter“, . . . - beiderlei Geschlechts - werden Mitmenschen.
über lange oder kurze Zeiträume über ganz Europa verteilt. Dadurch
werden viele Gemeinschaften neu gemischt oder neu in dörfliche bzw. Mjr. Mag. Anton Wolsegger, Bildungsoffizier, Viertel Osttirol
städtische Bezirke eingepflanzt. Diese „Völkerwanderung“ ist nicht Lt. Dipl.-Ing. Christian-Georg Hopfensperger, Bildungsoffizier,
neu, sie hat vielleicht neue Ausmaße angenommen, durch die unheim- Schützenbataillon Wintersteller
Nr. 5/2007 5

Drei Salven für den Papst!


Warum Benedikt XVI. über Tirol
nach Mariazell anreisen sollte
Der meist gedankenlos zitierte Satz, jeder solle nach seiner
„Facon“ selig werden, erweist sich spätestens dort als Humbug,
wo die Seligkeit des einen darin besteht, dem anderen seine „Fa-
con“ des Seligwerdens zu vermiesen oder gar zu verbieten. Hier
ist jeder archimedische Punkt, an dem - unter dem Brennglas des
Menschlichen - Unruhen, Revolutionen, Kriege, Bürgerkriege und
sogar Wutanfälle von Tiroler Schützen entbrennen.
Letztgenannte wurden vom Vatikan eingeladen, den Papst in
Wien auf ihre „Facon“ zu begrüßen, doch die Protokollverant-
wortlichen der Republik Österreich wollen die 100 Mann der
Schützenkompanie Kaltenbach nicht nur aus dem Sichtfeld des
Heiligen Vaters verbannen, sondern ihnen sogar das Abfeuern
einer Ehrensalve verbieten. Nun kann man einem Priester kaum
das Zelebrieren, einem Schützen kaum das Schießen und einem Wo geht’s hier zum „Weißbichl“?
Wiener Protokollbeamten kaum das Verbieten verbieten. Ein auf
logischer Ebene schwer lösbarer Konflikt. Die Tiroler - seit And- (bi dëmo) lengin mose („(bei dem) langen Moos“) und dessen Bedeu-
reas Hofer für ihre besonnene, friedfertige Art bekannt - reisten tung ist heute noch durchsichtig. Der Begriff „Longomoso“ ist dagegen
deshalb quer durch österreichische Seelenlandschaften bis in die ein tolomeischer Übersetzungsversuch. In der italienischen Standard-
ferne Hauptstadt, um der „Wiener Hochbürokratie“ zu erklären, sprache lautet das Wort für „Moos“ bekanntlich „palude“, in einzelnen
was eine Ehrensalve ist: ein Ehrenerweis und Gruß an den Herr- oberitalienischen Dialekten kennt man dafür die Bezeichnungen
gott. Des Schützen Gewehr ist wie die Hellebarde des Schweizer- „mosa“ oder „moso“, da diese dort schon früh aus dem Althochdeut-
gardisten ein Symbol von Freiheit und Gerechtigkeit. schen oder Langobardischen entlehnt wurden.
Vergebens. Die „wichtigste Ausrückung, die größte Ehre, die „Longomoso“ sollte also nach Tolomeis Vorstellung ebenfalls einen
uns Schützen zuteil werden kann“, nämlich dem Papst eine alten oberitalienischen Namen darstellen.
Ehrensalve zu schießen, wird am 9. September nicht zustande Der Name Lengstein ist auf dieselbe Weise gebildet worden wie
kommen. 2002 durften die Bayerischen Gebirgsschützen im Vati- Lengmoos, stammt von althochdeutsch „(bi dëmo) lengin steine“ („(bei
kan für Kardinal Ratzinger schießen, und er freute sich über die- dem) langen Stein“ und ist ebenfalls noch zurückverfolgbar.
se „Explosion der Freude“. So tröstet die Tiroler die doppelte Und was dachte sich Tolomei bei „Longostagno“? Tolomei meinte
Gewissheit, dass der Papst sie versteht und die Wiener sie nie ver- vielleicht, der Name Lengstein habe nichts mit dem deutschen Wort
stehen werden. „Stein“ zu tun, sondern stamme vom lateinischen Begriff „stagnum“
für „stehendes Gewässer“ oder „Weiher“. Die Bedeutung von „Longo-
Stephan Baier (erschienen am 1. September 2007 auf der Titel- stagno“ träfe eher auf Lengmoos als auf Lengstein zu, so dass es nicht
seite der katholischen Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kul- verwundern darf, dass Touristen Lengmoos manchmal mit Lengstein
tur „Die Tagespost“ aus Würzburg) verwechseln.
Auch der Name Renón ist nicht italienisch, sondern ladinisch,
genaugenommen grödnerisch. Die Gadertaler nennen das Gebiet Rig-
Collalbo, Longomoso, Longostagno nùn und die Fassaner Retenón. Zugrunde liegt wahrscheinlich ein räti-
scher Gebietsname „*Rítthe-na“ und dieser könnte „Gebiet eines *Rit-
Was sich Tolomei dabei dachte? the“ bedeutet haben. Aus „*Rítthe-na“ wurde im Romanischen „*Rét-
tena“ und daraus im Deutschen „Ritten“, während es im Romanischen
Der leichtfertige Gebrauch von Tolomeis Ortsnamen zeigt immer
des Hochmittelalters zu „*Rettenone“, dann „Retenón“, „Renón“ und
wieder, wie wenig wir über die Herkunft, Bedeutung und Funktion der
„Rignùn“ erweitert wurde.
geografischen Namen nachdenken. Dabei können diesbezügliche
Ein echter italienischer Name für den Ritten kann dagegen nicht
Überlegungen recht aufschlussreich sein und zu einem sensibleren
nachgewiesen werden. Tolomei rechnete die ladinischen Dialekte zum
Umgang mit unserem geografischen Namengut führen.
Italienischen, aus diesem Grund war es für ihn selbstverständlich,
Was der Name Klobenstein ursprünglich bedeutet hat, können wir
auch die ladinischen Exonyme, d. h. ortsfremde Namen, für das Itali-
nicht mit Gewissheit sagen. Am naheliegendsten ist die Bedeutung
enische gleich mitzuverwenden. Da aber Ritten zum deutschen Teil
„geklobener“, also „gespaltener Stein“ oder „Fels“.
Tirols gerechnet wird, ist es ratsam, im Italienischen nur das Endonym,
Das mittelhochdeutsche Substantiv „Klobe“ bedeutete „Fußfessel“
d. h. ortsüblichen Namen, Ritten zu gebrauchen, so wie es vor Tolo-
und „Pranger“. Der Name Klobenstein könnte daher ursprünglich einen
mei der Fall war. Freilich wurde auch das Rittner Bahndl vor Tolomei
Stein bezeichnet haben, an dem Gesetzesbrecher an den Pranger
als „Funivia del Ritten“ bezeichnet. Und wenn man sich heute poli-
gestellt wurden (man denke an das Gericht Stein am Ritten). Der
tisch korrekt ausdrücken will und sich von falscher Toleranz distan-
Name, oder besser gesagt, der Begriff „Collalbo“ steht dagegen mit
zieren möchte, sollte die Bezeichnung auch heute so lauten.
Klobenstein in keinem Zusammenhang. Ettore Tolomei konnte oder
Wie dem auch sei: „Collalbo“, „Longomoso“, „Renón“ und „Lon-
wollte mit dem deutschen Namen Klobenstein nichts anfangen und
gostagno“ sind reine tolomeische Konstruktionen und rücken, wie alle
verballhornte ihn zu „Collalbo“. „Collalbo“ ist also eine reine Erfin-
übrigen tolomeisch-faschistischen bzw. pseudoitalienischen Namen,
dung, klingt aber, ganz in Tolomeis Sinne, schön alt romanisch, erin-
die Sprach- und Siedlungsgeschichte in ein falsches Licht. Von ihrem
nert es doch an die lateinischen Wörter „collis“ für „Hügel“ und an
Gebrauch kann deshalb nur abgeraten werden.
„albus“ für „weiß“. „Collalbo“ hätte also „Weißbichl“ bedeuten sollen.
Der Name Lengmoos ist der erstarrte Dativ Plural althochdeutsch MMag. Cristian Kollmann, Sprachwissenschaftler
6 Nr. 5/2007

Offizielle Bestätigung! schen Innenminister D’ Amato angefragt, ob er über die staatsfeindli-


chen Aktivitäten des Südtiroler Schützenbundes informiert sei und ihn
Schützen haben eine weiße Weste um eine offizielle Antwort ersucht.
Unter die staatsfeindlichen Aktivitäten fallen u.a. die Bildung einer
BOZEN - Der stellvertretende Innenminister Marco Minniti im ita-
illegalen Geheimorganisation namens „Maria Theresia“, bei der ein
lienischen Parlament hat bestätigt, dass die Ermittlungen gegen den
ehemaliger Generalmajor der deutschen Bundeswehr referiert haben
Südtiroler Schützenbund im Zuge der von der „Neuen Südtiroler
soll und der angeblich aufgrund seiner rechtslastigen Veröffentlichun-
Tageszeitung“ losgetretenen Schmutzkampagne bis zum heutigen Tage
gen der rechten Szene angehören soll. Aufgrund des Art. 18 der itali-
keine Ergebnisse gebracht haben.
enischen Verfassung und des „Mancino-Gesetzes“ sollen die Gewehre
Es gibt also - wie vom SSB immer beteuert - keine Anhaltspunkte
eingezogen und der Südtiroler Schützenbund aufgelöst werden.
für illegale oder wie auch immer geartete Tätigkeiten im Schützen-
bund. Die Bundesleitung
bedankt sich diesbezüglich Die Antwort des italienischen Vize-Innenminis-
vor allem bei den Schüt- ters, Marco Minniti, darauf war folgende:
zenmitgliedern für das ent- „[…] Laut Ermittlungen sind bisher jedoch keine konkreten Elemen-
gegengebrachte Vertrauen. te, weder über das Bestehen einer Geheimorganisation noch über die
Gegen die Urheber der Tätigkeit einer militärischen Ausbildung von Seiten der so genannten
Schmutzkampagne in der „Scharfschützen“ („Schützen“, Anm. der Red.) zum Vorschein gekom-
„Neuen Südtiroler Tages- men.
zeitung“ wurde bereits vor Zudem könnte eine Auflösung des Schützenbundes - laut Gesetz -
einiger Zeit Anzeige erstat- nur bei Vorhandensein schwerwiegender Gründe verfügt werden, die
tet, diesbezüglich gibt es zurzeit jedoch nicht vorhanden sind. […]
leider noch keine neuen Eine einzige Einheit der erwähnten Fortbildung wurde von einem
Entwicklungen. Ex-General der deutschen Bundesregierung abgehalten, der von den
deutschen Geheimdiensten aufgrund seiner nationalsozialistischen
Anfrage an den Neigung als rechtsextrem eingestuft wurde. (Laut Bundesverfassungs-
Innenminister: schutzberichten 2005/2006 wird der oben genannte General nicht als
rechtsextremer Verdachtsfall angeführt. Anm. der Red.)
Aufgrund mehrerer Arti-
[…] Die Erlaubnis zum Tragen von historischen Waffen - im Rah-
kel der „Neuen Südtiroler
men traditioneller kultureller Veranstaltungen - wurde von jener Ver-
Tageszeitung“ vom Jänner Von der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“
wurde - ohne irgendwelche Anhaltspunkte waltung unter der Bedingung gegeben, dass […] nur Platzpatronen
2007 haben die römischen - eine Schmutzkampagne gegen den SSB
abgeschossen werden […]."
Parlamentsabgeordneten losgetreten.
Michaela Biancofiore, La
Loggia, Santelli, Carfagna, Bertolini, Fitto und Gardini beim italieni-

Besucht uns im Internet:


Die Alpenregion
der Schützen
kanzlei@tiroler-schuetzen.at info@schuetzen.com

Mangfall/

Werdenfels
Leitzachgau
Anschriften der Schriftleiter:
Garmisch

Partenkirchen
OSR Mjr. Karl Pertl, Werth 21, A-6176 Völs,
Tel. 0512/303179, e-mail.: k.pertl@tirol.com
Mjr. Martin Huber, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,
Tel. 0471/974078, e-mail.: info@schuetzen.com
Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. & Fax 089/5469521, e-mail: Baur-Hans@t-online.de
Viertel Osttirol Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate Feber, April, Juni, August,
Oktober und Dezember.
Fotos von Verstorbenen können auf ausdrücklichen Wunsch retourniert wer-
Brixen den. Namentliche Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wieder-
geben.
In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht und
dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert werden.
Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützenkompanien, Bozner
Platz 6/III, Innsbruck, und Südtiroler Schützenbund, Schlernstr. 1, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher Schriftlei-
ter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler Schützenzei-
tung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, des
Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien
und des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien. Schriftleiter
SSB: Martin Huber; BTSK: OSR Karl Pertl; BGK: Hans Baur. Schrift: Rotis
Serif von Otl Aicher
Herstellung: dtp Tyrol, Klaus Leitner, Innsbruck - Druck: Athesia, Bozen
Nr. 5/2007

Schützenkalen der 2008


Tiroler
ch!
Gesamttiroler Schützenwallfahrt ab sofort erhältli
ABSAM - Die traditionelle Wallfahrt der Schützen mit ihren
Angehörigen und Freunden findet heuer am Sonntag, dem 14.
Oktober 2007, statt. Dr. Anselm Zeller, Abt des Benediktinerstiftes
Fiecht, wird sie anführen und die Festpredigt halten.
Die drei Tiroler Schützenbünde mit ihren LKdt. und Kuraten rufen
die Schützen auf, zahlreich an der Wallfahrt teilzunehmen und zu
beten für eine Heimat ohne Grenzen, die Einheit im Glauben, die
Anliegen unserer Zeit und für all jene, die sich dafür einsetzten
und ihr Leben wagten. Treffpunkt ist um 13.45 Uhr beim Vorplatz
vor dem Gemeindehaus (ca. 400 Meter östlich der Basilika Absam).

„Alles ist Windhauch“


Wenn in diesen Tagen der sinkenden Sonne der Wind die Natur ent-
blättert und die letzten Samen verweht, dann kommen einem wohl
die Gedanken, die der Prediger Kohelet in die Worte fasst: „Wind-
hauch, Windhauch, alles ist Windhauch. Welchen Vorteil hat denn
der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter
der Sonne? Eine Generation geht, eine andere kommt.“
Und wenn es uns an die Gräber zieht in liebendem Gedenken an
unsere Verstorbenen und die Gedanken auch weilen bei jenen unse-
rer Kamerade,n um deren letzte Ruhestätte niemand mehr weiß,
dann fragt man sich, hat er denn recht, der Psalmist, mit seinen
Worten: „Der Mensch gleicht einem Hauch, seine Tage sind wie
flüchtige Schatten.“ ( Ps 144, 1.)

Mit 13 großformatigen Bildern, mit Schützenmotiven aus dem „ganzen alten Tirol“ ist es
gelungen, die Vielfalt unserer jahrhundertealten Traditionskultur darzustellen. Immer wieder
ist man erstaunt über die Mannigfaltigkeit der Trachten, die von den Schützen in den ver-
schiedenen Landesteilen getragen werden.
Der Tiroler Schützenkalender hat noch zusätzlich Besonderes zu bieten: Auf der Rückseite
der Monatsblätter schreiben prominente und fachkundige Mitbürger unseres Landes in einer
größeren Auswahl über verschiedene Themen, die eines gemeinsam haben: Die Heimat Tirol
dient ihnen als Grundlage.
Zwar lebt der Mensch in der Zeit, von Augenblick zu Augenblick,
Unser Bischof Manfred schreibt über „Heimat zwischen Herkunft und Zukunft“, Prof. Hugo
von Stunde zu Stunde, von Jahr zu Jahr, vom Werden bis zum Ver-
Penz über das Fleimstal (Welschtirol), Dr. Martin Schennach über 200 Jahre Ende der land-
gehen. Ja, wir werden und pilgern durch die Zeit. Aber im Glauben
ständischen Verfassung in Tirol, Dr. Heinz Wieser über Tiroler Demokratie als uralte Traditi-
wissen wir, bis wir die Vollendung gefunden, beziehungsweise
geschenkt erhalten, die Reife der Frucht unseres Lebens, die nicht on, Mag. Elisabeth Gaertner über das Andreas-Hofer-Denkmal 1860–2006 in Mantua, Pfar-
mehr Zeit, sondern Ewigkeit ist. Unser Abschiednehmen ist nicht rer Sebastian Huber über die Habsburgerfahne in Tulfes, Landes-EKdt. Emmerich Steinwen-
Windhauch. Im Abschiednehmen ergreifen wir das Neue, die Frucht der über das Oberinntaler Schützenregiment und Viertel-Kdt. Mag. Fritz Tiefenthaler über
der Ewigkeit, die heranreift aus der Blüte der Zeit. Wir gehen einer den Mythos Andreas Hofer.
Vollendung entgegen, die nicht gegeben wird als etwas Neues nach Wir können den Tiroler Schützenkalender 2008 wiederum als Präsent für unsere Gönner und
dem Tod. Nein, sie ist die Frucht des Lebens, Resultat all dessen, was Förderer, als Geschenk für unsere kranken und älteren Kameraden, als Aushang im Vereins-
war. anschlagkasten, für Zuhause und natürlich fürs Schützenlokal bestens empfehlen.
Und deshalb lasst uns beim Totengedenken bitten: „Das ewige Licht Begrüßenswert ist, dass auch unser LHptm. Dr. Herwig van Staa immer wieder den Schüt-
leuchte ihnen“, und lasst uns an den Gräbern eine Kerze entzünden, zenkalender als Geschenk für Gäste aus dem Ausland verwendet.
die uns erinnert an jenes Osterlicht, das uns geschenkt ist im Tod Die Kalender für die Kompanien können ab sofort direkt bei den jeweiligen Baon-Kdt. ange-
und der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. In dessen Tod
fordert werden. Zu beziehen ist der Kalender zum Preis von EUR 9,– auch über die Kanzlei
wir hineingenommen wurden bei unserer Taufe und deshalb auch
des SSB, Bozen, Schlernstr. 1, Tel. +39/0471/974078 und des BTSK, Innsbruck, Bozner
teilhaben dürfen an seiner Auferstehung. Nein, nicht Windhauch ist
unser Leben, in der geballten Ewigkeit steht all unsere Zeit wieder Platz 6/III. Tel. +43/(0)512/566610, Fax +43/(0)512/581767. Die Kanzlei des SSB ist
auf und sammelt sich in der Ewigkeit bei Gott. werktags zu den üblichen Bürozeiten, die des BTSK ist nur dienstags von 9.00 bis 12.00 und
von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.
Landeskurat Monsignore Josef Haselwanner
8 Nr. 5/2007

deutsche Geschichte einfach mit dem Jahr 1933 quasi bei Null neu
Leserbriefe beginnen ließ und alle Grundlagen verschwieg.
Dabei wurde in Kauf genommen, dass im Ergebnis eine ganze Nati-
on zu Kriminellen gestempelt und die schon nach dem 1. Weltkrieg
„Gemeinschaft leben - kreierte Kollektivschuld der Deutschen in nur geringfügig geänderter
Gemeinschaft prägen“ Verpackung neu aufgelegt wurde.
Vor diesem Hintergrund sind Stimmen auch aus dem Ausland - wie
Der Autor des Leitartikels der Ausgabe 4/2007 der Tiroler Schützen- im vorliegenden Fall von Nicolas Sarkozy – kein Wunder.
zeitung bezieht sich in seinem Artikel auf Äußerungen des französi- Schließlich sollte nicht übersehen werden, dass bei den Umständen,
schen Präsidenten Nicolas durch die Hitler an die Macht kam, der maßgebliche Einfluss der deut-
Sarkozy, die dieser vor seiner schen Großindustrie u.a. auf den Reichspräsidenten Hindenburg bei
Wahl getroffen hat: „Es sei - der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler von ausschlaggebender
sinngemäß - schwer ver- Bedeutung war. Auch hier spielten wieder nicht die kleinen
ständlich, wie es möglich Wähler die entscheidende Rolle. Herr Sarkozy sollte sich sein Urteil
war, dass die Deutschen vor noch einmal überlegen.
rund 75 Jahren sich für Hit- Winhard Peters, Tegernsee
ler und den Nationalsozia-
lismus entscheiden konn-
ten“. Mandatbeschränkung
Man kann zwar davon
Mandatbeschränkung war in Südtirol schon vor 15 Jahren, viel-
ausgehen, dass hier Wahl-
leicht auch schon früher, ein Thema. Mit Vorschlägen für Varianten
kampf am rechten Rand
und Teil- und Zeitlösungen taucht es immer wieder auf. Das Mandat
der französischen Wähler
ist wohl ein Schuh, der immer wieder jene drückt, die ihn nicht anha-
im Gäu von Le Pen
ben.
gemacht werden sollte.
Die Frage der Beschränkung der Mandatszeit ist zugleich mit dem
Dieses Motiv mag vor-
Wahlrecht aufgetreten. Ohne Zeitbeschränkung wäre ja die Wahl defi-
dergründig logisch
nitiv und das Wahlrecht wäre einmalig gewesen. Außerdem würde es
sein, entschuldbar ist
für künftige Wähler überhaupt nicht bestehen, was sicher nicht im
es nicht.
Sinne demokratischer Mitbestimmung wäre. Deshalb hat man Neu-
Die deutsch-französische Aussöh-
wahlen in bestimmten Zeitabständen festgesetzt, bei denen auf demo-
nung, nicht zuletzt das Werk Adenauers und De Gaulles, sollte
kratischem Wege das Mandat verlängert oder abgebrochen werden
von einem Staatsmann des heutigen Frankreich (dasselbe gilt natür-
kann.
lich auch für Deutschland) nicht mit solchen Sottisen beschädigt wer-
Vorher hatte sich der Stärkste und Geschickteste, manchmal auch
den.
der Brutalste weiter durchgesetzt und ist dank seiner Macht so lange
In der Sache ist die Aussage nicht nur sehr schlicht, sondern inhalt-
geblieben, wie er wollte, meist lebenslang, oft auch für seine Nach-
lich in entscheidenden Punkten unhaltbar.
fahren. Es hat aber auch im Laufe der Demokratiegeschichte immer
Zwar gibt es an der Schuld des Naziregimes und den Verbrechen
wieder auf Zeit Gewählte gegeben, die es verstanden haben, weitere
des Holocaust nichts zu deuteln - der Kriegsbeginn durch Hitler war
Wahlen auszuschließen oder in ihrem Sinne zu manipulieren. Auch
immerhin durch den Hitler-Stalin-Pakt vom August 1939 ermöglicht
auf diese Weise sind sie manchmal unbeschränkt an der Macht geblie-
worden, womit Stalin den Hund erst von der Kette gelassen hatte. Den
ben, manchmal mit verheerenden Folgen.
entscheidenden Punkt, nämlich die Ursachen für den Machtantritt Hit-
Nach den Erfahrungen mit den bekannten Diktaturen des vorigen
lers und der NSDAP hat Sarkozy weggelassen. Anderenfalls hätte er
Jahrhunderts sind in unseren Breiten neue Dauermachthaber selten. Es
berücksichtigen müssen, dass die Nationalsozialisten bei freien Wah-
gelingt aber jenen, die die Macht haben, sich öfter wieder wählen zu
len nie eine eigene Mehrheit im Reichstag erreichen konnten und ihr
lassen, auch ohne eine allfällig bestehende Mandatbeschränkung
zuletzt hoher Wähleranteil (aber immer noch deutlich unter 50 % und
außer Kraft zu setzen. Wenn es mit rechten Dingen zugeht, geschieht
hier weit überwiegend Langzeitarbeitslose und ihre Familien) war im
dies im demokratischen Rahmen, missfällt aber besonders jenen, die
Wesentlichen durch die katastrophale Wirtschaftslage und diese durch
meinen, die Politik verderbe prinzipiell, woraus Missbrauch der langen
die für niemanden bezahlbaren Reparationslasten des Versailler Ver-
Mandatszeit entstehen könnte, oder viel banaler, jenen, die selbst an
trages bedingt.
die Macht und zur Krippe möchten.
Dazu kam noch ein heute fast vergessenes Verbrechen der damali-
Nicht nur bei uns in Südtirol, sondern überhaupt in kleineren
gen Siegermächte, der sog. Ruhrkampf der 1920er Jahre, als sogar
Wahlbereichen ist das Problem komplizierter. Enge Mandatsbegren-
noch unter Bruch des Versailler Vertrages französische und belgische
zungen sind hier wohl zu überlegen, weil nicht unbegrenzt integre und
Truppen ins Ruhrgebiet einmarschierten, um durch die Besetzung von
zugleich fähige und tüchtige Köpfe, die sich politisch engagieren, zur
Anlagen der Schwerindustrie rückständige und künftige Reparations-
Verfügung stehen. Andererseits hat es sich weltweit bewährt, die
zahlungen zu erpressen, ein Vorgang, der unmittelbar die Hyperinfla-
Regierungszeit von Spitzenmachthabern zu beschränken. Als Beispiel
tion von 1923 ausgelöst und Millionen von Deutschen um ihre Erspar-
werden oft die USA und Russland genannt.
nisse gebracht hatte; für radikale Parteien wie Nazis und Kommunis-
Es ist zu hoffen, dass immer mehr aufgeschlossene und interessier-
ten ein idealer Nährboden.
te Wähler, wie es sie allerdings mit 16 selten gibt, bei genügender
Die Weimarer Republik war durch den Versailler Vertrag und an-
Offenheit und Durchsichtigkeit politischen Handelns, bei Wiederwah-
schließend durch den Ruhrkampf regelrecht erdrosselt worden. Mehr
len ohne den Einfluss von Partei- und Bezirksinteressen und von Wirt-
Förderung konnte sich Hitler nicht wünschen.
schaft- und Soziallobbies fähige vertrauenswürdige Persönlichkeiten
Es gehört zu den großen Fehlleistungen fast aller deutschen Politi-
wählen. Unser gemeinsames, doch großes Gut zu verwalten sollten nur
ker nach dem 2. Weltkrieg, dass sie nicht den Mut fanden, zur Vorge-
die Besten gut genug sein. Das sind meist nicht viele.
schichte des 3. Reiches elementare Sachverhalte öffentlich und nach-
drücklich zu vertreten, was zur Folge hatte, dass man die neueste Dr. Bruno Frick
Nr. 5/2007 9

Gedanken zum Gedenkjahr 1809 Hui & Pfui


und überhaupt . . .
Als ich unlängst anlässlich des Besuches des Hl. Vaters, Papst Ben- „Heimat und Geldbeutel“
dedikt XVI., Texte über die europäische Idee las, über das europäische
BOZEN - In Südtirol kann während der Sommer-
Weltkulturerbe, sah ich das Pflänzlein „Tradition“ wieder wachsen.
monate immer wieder beobachtet werden, mit
Was beinhaltet die europäische Kultur überhaupt? Sie ist die Sum-
welch schamloser Phantasie Tourismusvereine
me von jahrtausendlang gelebten Werten. Warum haben so viele unse-
ans Werk gehen und, dem Geldbeutel zuliebe, alles ver-
rer MitbürgerInnen förmlich Angst vor dem Projekt EU? Weil sie intui-
kaufen: Identität, Brauchtum und Bodenständigkeit.
tiv spüren, dass etwas Lebenswichtiges verloren zu gehen scheint. Kul-
Besonders auf dem Ritten hat man keinen Respekt vor Eigennamen
tur und Brauchtum verflachen zusehends.
und typischen Tiroler Ausdrücken und präsentiert auf Plakaten die
Verfolgen wir aufmerksam die Diskussionen über das neue Berg-
Rittner Musikkapellen ganz ungeniert als „Banda musicale di Auna di
isel-Museum, so liest man Kommentare und Aufsätze, die dem Leser
Sotto“, „di Longostagno“, „di Longomoso“, und übersetzt den Früh-
suggerieren, dass das ganze Vorhaben nicht zeitgemäß, unbedeutend
schoppen der „Banda musicale di Soprabolzano“ als „Mezzata bava-
für die Menschen des 21. Jahrhunderts und eine sinnlose Geldver-
rese“.
schwendung sei. Das Leben und Wirken Andreas Hofers und seiner
Nicht nur, dass die von Tolo-
Landsleute wird aus Kreisen der Politik und Wissenschaft oft als Mar-
mei erfundenen Ortsnamen ge-
ginalie bewertet. Kann man so mit der Tiroler Geschichte umgehen?
braucht werden, auch die Ver-
Wie geht es uns zum Beispiel mit der klassischen Musik. Sollten wir
einsnamen werden leichtfertig
Mozart, Bach, Beethoven, Haydn usw. nicht mehr in der Originalfas-
übersetzt, als sei die Überset-
sung hören können, wären viele von uns zu Recht empört. Hier gilt die
zung von Eigennamen eine
Treue zum Werk als unverrückbarer Wert.
Selbstverständlichkeit. Auf Falt-
Gilt das nicht auch für die Traditionen in unserem Land? Gilt beim
blättern des „Julifeierum afn
Tiroler Volksaufstand von 1809 diese Treue nicht? Die Volkserhebung
Ritten“ werden die „Strauben
von 1809 war in der napoleonischen Zeit nicht ein regionales Nichts,
des Föranerhofes“ als „dolci di
nein, es war das erste Mal, dass sich ein europäisches Volk gegen die
farina a forma di chioccola“
militärische „Supermacht“ der napoleonischen Armeen erhob. Die
übersetzt.
Tirolerinnen und Tiroler hatten den starken Willen, Heimat, Hof und
Die Rittner Tourismusstrate-
Religion mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidi-
gen haben wohl noch nicht
gen. Die Bewegung um Andreas Hofer war ein Signal des Friedens und
begriffen, dass italienische
der Selbstbestimmung für Europa.
Urlauber, die zu uns kommen,
Andreas Hofer wurde von seinen Landsleuten an die Spitze der
das „Nicht-Italienische“ suchen und nicht künstliche Ortsnamen und
Erhebung gewählt. Hier sollte nicht von einem mittleren Charakter die
zwanghafte Übersetzungen von Begriffen für Tiroler Spezialitäten.
Rede sein, Hofer war Landwirt, kein ausgebildeter Heerführer. Aber er
Oder ist es schon einmal vorgekommen, dass ein Italiener den „Tira-
hat mehr getan für sein Land, als er tun musste. Das ist sein Schick-
misù“ mit „Zieh mich hoch“ oder die „Spaghetti“ mit „Fadennudeln“
sal, das ist sein Beitrag zur Geschichte Tirols.
übersetzt hat?

Zweisprachigkeit und Behörden


Zwei Dinge, die sich vertragen sollten
BOZEN - Dem Südtiroler Schützenbund wurde Mitte August eine
Tonbandaufzeichnung zugespielt, die im Zuge einer Verkehrskontrolle
in Vintl im Pustertal gemacht worden war. Bei dieser Kontrolle
bestand der angehaltene Verkehrsteilnehmer auf sein Recht, in seiner
Muttersprache mit den Beamten zu kommunizieren. Ein Recht, das
sich - wie sich alsbald herausstellen sollte - auch nach endlosen Dis-
kussionen nicht durchsetzen ließ.
Doch damit nicht genug: Die Beamten führten mit den Worten
„Siamo in Italia“, „Se ne va a Innsbruck e torna residente in Austria“,
Die Schlacht am Bergisel - Ausschnitt aus dem Riesenrundgemälde am Renn- „Perché non fa ricorso che qui c´é scritto repubblica italiana e resti-
weg in Innsbruck. tuisce la patente e si prende una patente sudtirolese?“ die Verkehrs-
kontrolle unbeirrt in italienischer Sprache weiter und verschärften
Haben wir den Mut, diese Zeit der Tiroler Geschichte würdig, offen gleichzeitig ihre Kontrolle beim Fahrer des Autos. Besonders brisant
und im Kontext zur europäischen Geschichte im neu zu schaffenden dabei war, dass der Leiter und durchführende Beamte der Verkehrs-
Bergisel-Museum eindrucksvoll und umfassend zu präsentieren. kontrolle ein Major der Carabinieri war.
Die Schützen des Landes, die Erben dieser Kultur, entsorgen ihre Die Aufzeichnungen beweisen deutlich, wie es Bürgern ergehen
Werte nicht auf dem Schutthaufen der Geschichte, nein, wir wollen kann, die das Recht auf Gebrauch der Muttersprache durchsetzen wol-
das Gestern, Heute und Morgen als Tiroler bewahren, beschützen und len. Verbale Attacken der Beamten, endlose Diskussionen und gleich-
am Leben erhalten. Bauen wir gemeinsam ein Haus der Begegnung für zeitig eine penible Kontrolle des Fahrzeugs stehen in einem solchen
die nächsten Generationen im Geiste der Tiroler und der europäischen Fall an der Tagesordnung.
Geschichte. Wir brauchen unsere Wurzeln, um die Zukunft kraftvoll zu Der Südtiroler Schützenbund will den Vorfall nicht auf sich
meistern. beruhen lassen. Er fordert nun in einem offenen Brief an die oberste
Lt. Ing. H. Genser, Kompanie Mieders Leitung der Carabinieri, dass Beamte, die ein derartiges Benehmen an
10 Nr. 5/2007

den Tag legen, mit sofortiger


Wirkung aus dem Dienst ent- Bataillone und Bezirke
fernt werden.
Das Recht auf Zweisprachig-
keit sei umzusetzen, es könne Schützenbataillonsfest Stubai 2007
nicht sein, dass Bürger, die ein FULPMES – Am 23. und 24. Juni 2007 fand das Fest des Schüt-
Recht einfordern, gleich ins zenbataillons Stubai in Fulpmes statt. Ausgerichtet und organisiert
schlechte Licht gerückt würden. wurde es durch die Schützenkompanie Fulpmes, die zugleich ihr 60-
Die Bereitschaft der Beamten, jähriges Wiedergründungsjubiläum feierte.
deutsch zu sprechen, ist nur in Am Samstag fand am Kirchplatz in Fulpmes die feierliche Einwei-
wenigen Fällen anzutreffen, ein hung eines Denkmals für den Freiheitskämpfer Michael Pfurtscheller
Entgegenkommen oder gar statt.
Freundlichkeit fehlt in den aller-
meisten Fällen, viel öfter zieht
diese Forderung Probleme und
persönliche Nachteile mit sich,
so der Südtiroler Schützenbund.
Sollte sich keine kurzfristige Besserung einstellen, würden wohl nur
- wie im gegenständlichen Fall - Tonbandaufzeichnungen und deren
Veröffentlichung Abhilfe schaffen.

50 Jahre
Kundgebung Sigmundskron
BOZEN - Am Samstag, dem 17. November 2007, jährt sich zum 50.
Mal der Tag, an dem sich das Süd-Tiroler Volk auf Schloss Sig- Bei strahlendem Sonnenschein fand das Bataillonsfest in Fulpmes statt.
mundskron zu einer Protestkundgebung versammelte. 35.000 Män-
ner und Frauen waren gekommen, um auf die fortschreitende Im Anschluss daran marschierten die anwesenden Kompanien und
Unterdrückung Italiens gegen unser Volk aufmerksam zu machen. Abordnungen in Begleitung der Musikkapellen Schenna und Fulpmes
Der Südtiroler Schützenbund ruft deshalb zur Teilnahme am zum Festzelt, wo das Fest seinen weiteren Verlauf fand.
Gedenktag auf Schloss Sigmundskron auf. Am Sonntagmorgen stellten sich 1.200 Mann an Schützenkompa-
Das vorläufige Programm: nien und Abordnungen aus dem gesamten Alpenraum und sechs
- 14.00 Uhr: Begrüßung durch LKdt. Paul Bacher Musikkapellen zur Frontabschreitung an der Medrazer Strasse auf.
- 14.15 Uhr: Festansprache Nach der Feldmesse, zelebriert von Pfarrer Rudolf Silberberger beim
- 14.45 Uhr: Buchvorstellung durch Dr. Margareth Lun Don-Bosco-Heim der Salesianer, erfolgten die Ansprachen der Ehren-
- 15.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit verschiedenen Referenten gäste. Festredner waren Landesrat Anton Steixner, BMjr. Franz Landi
- 16.30 Uhr: Verabschiedung des Memorandums „Erbe als Auftrag vom Welschtiroler Schützenbund, Viertel-Kdt. BMjr. Fritz Tiefenthaler
- Zukunft für Südtirol im Geiste von Sigmundskron“ und Bgm. Denifl. Anschließend wurden die Ehrungen für Langjährig-
Moderation: Dr. Harald Stauder keit (siehe letzte Seite!) und besondere Verdienste um das Schützen-
Es sind alle Schützen und Marketenderinnen aber auch Privatper- wesen vergeben.
sonen aufgefordert, an dieser Gedenkfeier teilzunehmen. Das Hervorzuheben sind hier Gründungsmitglied Lt. Hermann Tanzer
Erscheinen in Tracht oder festlicher Tiroler Kleidung ist ebenso für 60 Jahre und EHptm. Wilfried Stern für 50 Jahre Mitgliedschaft bei
erwünscht wie die Mitnahme von Spruchbändern. der Kompanie. Weiters erhielten Fahnenpatin Loni Mussmann, Pfarrer
Rudolf Silberberger und Kassier Lt. Anton Erhard die Goldene Micha-
el-Pfurtscheller-Medaille des Baons verliehen.
Nach dem offiziellen Teil fand bei strahlendem Sonnenschein der
Festumzug der anwesenden Kompanien, Abordnungen und Musikka-
pellen statt. Eingeteilt in sechs Blöcke, begleitet von jeweils einer
Musikkapelle, marschierten die anwesenden Formationen unter Beifall
der einheimischen Bevölkerung, vorbei an der Defilierung, durchs Dorf
zum Festzelt.

„Schützen sind ein Aushängeschild“


MATREI i. O. - Jahrhunderte zurück reicht die Schützentradition in
Osttirol. Aber erst 50 Jahre ist es her, dass sich die einzelnen Kompa-
nien zum Bataillon Oberes Iseltal zusammenschlossen. Dies geschah
besonders im Hinblick auf das Landesgedenkjahr 1959, das die Tiroler
Schützen maßgeblich mitgestalten sollten.

Der Jugend den Weg vorgeben


Den Rahmen für das Jubiläum bildete das Matreier Tauernstadion.
Beeindruckt von der Kulisse und der Zahl der Schützen zeigte sich
Innenminister Günther Platter. Die Schützen sieht er als „Sinnbild der
Nr. 5/2007 11

Heimat hat Tradition


und gemeinsame Wurzeln
MITTEWALD - Schützen aller zehn Oberländer Kompanien feierten
in Mittewald ihr Bataillonsfest.
Klare Worte fand dabei EMjr. Dr. Bertl Jordan angesichts des Jah-
resmottos 2007 „Gemeinsame Heimat Tirol“:
„Wir Schützen waren es immer wieder, die in der Vergangenheit
versucht haben, trotz funktionierender Grenze mit teilweise geradezu
schikanösen Grenzkontrollen Gemeinsamkeit vorzuleben“ und kriti-
sierte, dass es jetzt, wo die Grenzen offen sind, immer wieder zu „fast
peinlichen Differenzen, manchmal sogar Konflikten“ zwischen den
Landesleitungen der Schützen in Südtirol und Tirol komme. „Hier sind
wir Pusterer, die wir ja schon lange Zeit beispielhaft zusammenarbei-
ten, aufgerufen, denen da oben vorzumachen, wie Zusammenarbeit
Baon-Kdt. Mjr. Klaus Riepler meldete den Ehrengästen die anwesenden Kom-
panien bereit zur Defilierung.
funktionieren kann“, forderte er und rief dazu auf, mehr als nur Trach-
tenträger zu sein. Er verwies auf die historische Bewaffnung, die
Beheimatung in einem starken Land“ mit der Aufgabe, traditionelle
davon zeuge, dass die Schützen bereit seien, sich für ihren Glauben
Werte weiter zu tragen. Besonders der Jugend solle der Weg vorgege-
und für ihre Heimat auch zu wehren: „Dies geschah früher bekannt-
ben werden, sagte der Minister. „Die Schützen in den Bereich der Sozi-
lich mit der Waffe in der Hand - heute versuchen wir, mit der Waffe
alvereine zu geben ist der falsche Weg“, wandte er sich gegen diesbe-
des Wortes auf Fehlentwicklungen und Missstände in unserer Heimat
zügliche Ansprüche Außenstehender.
hinzuweisen oder auf Tirolerisch „Sich getrauen, s‘Maul aufzuma-
Sehnsucht nach Werten chen“.
„Gründe dafür gebe es immer wieder“, so Jordan. Lobend erwähn-
Zuvor hatte LKdt.-Stv.
te er, dass sich die Sillianer Schützen zu Wort meldeten, als ein media-
Stephan Zangerl die Auf-
gaben der Schützen in
Erinnerung gerufen: Tradi-
tion pflegen, Identität stif-
ten, Glauben bekennen
und Gesellschaft gestalten.
Dass sich die Menschen
unserer Zeit wieder nach
Werten wie Heimat, Ver-
lässlichkeit, Geborgenheit
sehnen, hob LAbg. Elisa-
beth Greiderer hervor. Und
„Der Jugend muss der Weg vorgegeben wer-
der LHptm. der Bayeri- den“, meinte Innenminister Günther Platter.
schen Gebirgsschützen,
Karl Steininger, rief aus: „Hier in Osttirol ist die Welt noch in Ord-
nung.“ Bei den Schützen werde ein Europa der Regionen vorgelebt.
Hausherr LAbg. Bgm. Dr. Andreas Köll begrüßte auch NR Mag.
Gerald Hauser, heimische Bürgermeister, Vertreter angrenzender Bezir-
Beeindruckend: „Zum Gebet!“
ke und der Vereine. Köll lobte die Aufbauarbeit in den 50 Jahren seit
der Gründung des Bataillons.
Nach dem Aufmarsch der Formationen - der Bataillons-Kompanien
Prägraten, Virgen, Matrei, Kals, Hopfgarten, St. Jakob, St. Veit und St.
Johann und Gastkompanien aus Sillian, Außervillgraten, Ainet,
Schlaiten, Mittersill, Bramberg und Fieberbrunn und der Ehrenkompa-
nie Kastelruth - dazu spielten die Musikkapellen von Matrei, Huben
und St. Johann - folgte ein landesüblicher Empfang.
Wo sonst Fußballer ums runde Leder kämpfen, standen ein großes
Kreuz und der Altar. Schützenkurat Johnny Huber und Aushilfspfar-
rer Prof. Lujcan Bielas zelebrierten den Festgottesdienst.

Ehrung für verdienstvolle Matreier Schützen


Karl Mullitzer und Hermann Raneburger wurden mit der Silbernen
Verdienstmedaille, Franz Gyarmati mit der Bronzenen Verdienstme-
daille und Hptm. Alfred Wibmer mit dem Verdienstzeichen des Bun-
des der Tiroler Schützenkompanien ausgezeichnet.
Ein weiterer Glanzpunkt des Jubiläums-Bataillonsfestes war der
Umzug im Ortszentrum: Reiterinnen des Matreier Reitvereines, Kut- Die Silberne Verdienstmedaille des BTSK erhielt Lt. Josef Niederwieser (St.
Justina), Blumen gab es für Paula Oberwasserlechner, die seit 30 Jahren „die
sche und Stellwagen bildeten die Vorhut. Begleitet von Blasmusik- gute Seele“ der Kompanie und auch Schriftführerin ist. V.l.: Baon-Kdt. Hans
Klängen und vom Applaus der zahlreichen Zuseher marschierten die Obrist, Bez.-Mjr. Mag. Leonhard Strasser, die Geehrten, BMjr. Mag. Fritz
Kompanien an der Ehrentribüne vor dem Gemeindeamt vorbei. Tiefenthaler und Bgm. Bernhard Schneider. (Fotos: Robert Possenig)
12 Nr. 5/2007

ler Radwandertag mit Frühschoppen am Herz-Jesu-Sonntag in der


Nähe des Prozessionsweges durchgeführt wurde. Weiters ermunterte er
die Schützen, schon in der kleinsten Zelle der Gesellschaft, der Fami-
lie, ein Kleinklima von Geborgenheit und Heimat zu schaffen. „Neh-
men wir uns die Zeit, unseren Kindern einmal wirklich zuzuhören,
wenn sie mit uns über ihre Probleme reden wollen“, so Jordan.
Für Bgm. Bernhard Schneider sind die Schützen ein wesentliches
Element einer funktionierenden Dorfgemeinschaft, die die Aufgabe der
Traditionspflege in Verantwortung für Heimat und Kultur wahrneh-
men. Namens der Bundesleitung überbrachte BMjr. Mag. Fritz Tiefen-
thaler Grußworte. Den Obm. des GTSB BMjr. RR Hermann Huber stö-
re die polemische politische Diskussion zum bevorstehenden Tiroler
Jubiläumsjahr 2009: „Das politische Hick-Hack sollte hintangestellt
werden, feiern wir gemeinsam ein würdiges Fest.“
Unter den Ehrengästen auch BHptm. HR Dr. Paul Wöll in Schützen-
tracht, LA Dr. Andreas Köll, LA Elisabeth Greiderer und die Bürger- „Das Fest ist ein erneutes Bekenntnis zur Heimat“, betonte LHptm. Dr. Luis
meister Bernhard Schneider und Anton Oberhofer. unsere Schützen gefordert, sich immer wieder dieser Aufgabe zu stel-
Zum Oberländer Baonfest waren auch benachbarte Schützen vom len“, so der LHptm.
Bataillon Lienzer Talboden und aus Südtirol gekommen. Schlaiten Mit der Silbernen Verdienstmedaille des BTSK wurde Ernst Dapra
stellte die Ehrenkompanie. beim Festakt ausgezeichnet. Der Chronist der Schützenkompanie Ainet
hortete und ergänzte fast alle Protokolle der Iseltaler Kompanie.
Baon-Schießen in Mutters Nach den Ehrungen stimmte man die Tiroler Landeshymne an und
machte sich auf zum Festumzug mit Defilierung vor dem Marktge-
MUTTERS - Die Schützenkompanie Mutters-Kreith wurde beauf- meindeamt. Nach einem anschließenden Konzert der Musikkapellen
tragt, auf dem Kleinkaliberschießstand das Bataillonspokalschießen folgte ein heiterer Festausklang in der Tennishalle.
durchzuführen.
Martina Holzer

Bezirksschützenfest in Prutz
PRUTZ - Als Höhepunkt des 50-jährigen Wiedergründungsju-
biläums der Schützenkompanie Prutz-Faggen fand am 8. Juli 2007 in
Prutz das Bezirksschützenfest statt, an welchem sich 25 Kompanien
des Bezirkes Landeck, mehrere Fahnenabordnungen aus dem benach-
barten Vinschgau sowie die Musikkapellen Prutz, Kauns und Lan-
deck/Perjen beteiligten. Als Ehrenkompanie trat die Schützenkompa-
nie Grins auf.

(Im Bild v.l.: Schützenkamerad und Bgm. von Mutters, Hansjörg Peer, Olt.
Manfred Haselwanter von der Kompanie Sellrain, Baon-Kdt. Mjr. Anton Pertl
und OSM und Hptm. Werner Graus. Foto: Perle, Bezirksblätter)

Die Preisverteilung fand am 23. Juni im Rahmen des Waldfestes


statt und brachte folgendes Ergebnis. Sieger wurde die Kompanie Sell-
rain mit 618 Ringen vor Sistrans mit 613 Ringen und Mutters mit 597
Ringen.
Die Bataillonsschützenkette ging an Klaus Bucher aus Grinzens mit
348 Ringen.

„Wir bekennen uns zur Heimat!“


NUSSDORF-DEBANT - Mehrere hundert Schützen in ihren bunten Die Ausgezeichneten der Schützenkompanie Prutz-Faggen: v.l.: Oj. Alfred
Thurner, Lt. Ferdinand Eiterer, Obm. Oj. Franz Herbst, Zgf. Bernhard Eiterer
und vielfältigen Trachten machten das Bataillonsfest Lienzer Talboden
und Zgf. Walter Wolf, dahinter die Ehrengäste Viertel-Kdt. Mjr. Horst Strobl,
bei strahlendem Sonnenschein in Nußdorf-Debant zu einer prächtigen Reg.-Kdt. Mjr. Fritz Gastl und Talschafts-Kdt. Mjr. Josef Partoll.
Veranstaltung.
Bgm. Walter Gaim konnte neben dem Talkuraten Dekan Albert
Nicht nur die Schützenkompanien des Lienzer Talbodens mar-
Markt zahlreiche Persönlichkeiten willkommen heißen. Nach der Feld-
schierten auf, sondern auch Fahnenabordnungen, die Ehrenkompanie
messe und der Kranzniederlegung wurden Dekan Albert Markt, Bgm.
Westendorf, die Musikkapellen Westendorf, Thurn und Nußdorf-
Walter Gaim und Alt-Bgm. Wendelin Eiterer mit dem Ehrenkranz des
Debant sowie zahlreiche Ehrengäste, darunter auch der Südtiroler
Bundes der Tiroler Schützenkompanien ausgezeichnet und Obm. Franz
LHptm. Dr. Luis Durnwalder und Bez.-Hptm. HR Dr. Paul Wöll. Den
Herbst erhielt den „Pontlatzadler“ in Gold. (Langjährigkeitsehrungen
Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Cons. Mag. Toni Mitterdorfer.
siehe letzte Seite!) Nach dem Festumzug wurde bei der Hauptschule
„Das Fest ist ein erneutes Bekenntnis zur Tiroler Heimat!“, freute
das Jubiläum noch ausgiebig gefeiert.
sich Luis Durnwalder. „Wir müssen unser Heimatgefühl auch unbe-
dingt den nächsten Generationen weitergeben. Da sind insbesondere Josef Partoll, Mjr.
Nr. 5/2007 13

Bataillonsfest Hörtenberg in Ranggen Baonfest der „Sonnenburger“


RANGGEN – Die Schützenkompanie Ranggen unter Hptm. Alfred BIRGITZ - Das letzte Wochenende im Juli stand in Birgitz ganz im
Heiss und Obm. Stefan Heiss luden zum Baon-Schützenfest ein. Zeichen der Schützen.
Baon-Kdt. Stephan Zangerl konnte dazu alle Kompanien des Baons Um dem Kirchenpatrozinium „Maria Heimsuchung“, bei dem
Hörtenberg und dazu noch die Gastkompanien aus Kematen und Hai- Schützen und Musik auch wochentags ausrücken, auszuweichen, wur-
ming begrüßen. Nach dem Abschreiten der Ehrenfront durch den de das Baonfest vom ersten auf das letzte Juliwochenende verlegt.
Landtagspräsidenten Prof. Helmut Mader, begleitet von Bgm. und ELt. Obwohl den Birgitzern von den Bewohnern der Nachbardörfer
Manfred Spiegl, Mjr. Anton Pertl und dem Hptm. Alfred Heiss, wurde nachgesagt wird, sie hätten bei Festlichkeiten meist mit dem Wetter
am Sportplatz die Feldmesse von Baonskurat Dekan Mgr. Franz Sau- Pech, war alles wie es sein sollte: Strahlender Sonnenschein tauchte
rer und Pfarrer Erich Saurwein zelebriert. Dabei wurde auch die neue das festlich herausgeputzte Mittelgebirgsdorf in’s beste Licht.
Fahne der Kompanie Ranggen gesegnet; Patin der neuen Fahne ist
Judith Kuprian, Fhr. Stefan Kuprian.

ELKdt. Dr. Alois Partl, Bgm. Alois Obertanner, Viertel- Kdt. Mjr. Fritz Tiefen-
thaler, dahinter Baon-Kdt. Mjr. Toni Pertl beim Rückweg von der Frontab-
schreitung, vorbei an der Ehrenkompanie Götzens unter Hptm. Franz Haller.

Die neue Fahne der Kompanie Ranggen mit Obm. Stefan Heiss, Hptm. Alfred
Die 14 Kompanien des Baons waren mit voller Stärke angetreten
Heiss, Fahnenpatin Judith Kuprian und Fhr. Stefan Kuprian (v.l.). und so konnte Baon-Kdt. Mjr. Toni Pertl Ehren-LKdt. Dr. Alois Partl,
800 Schützen und zwei Musikkapellen (Birgitz und Bad Aussee) mel-
Für die Marschmusik sorgten die Schützenschwegler der Kompanie den.
Telfs sowie die Musikkapellen aus Ranggen und Kreid. Anschließend Die Salven der Ehrenkompanie Götzens unter Hptm. Franz Haller
begann der Festakt mit Ehrungen verdienter Marketenderinnen und ernteten allgemeines Lob.
Schützen sowie den Ansprachen der Ehrengäste. Das Marketenderin- Am Rande des Dorfes, auf einem mit viel Liebe ausgesuchten Platz,
nen-Verdienstzeichen erhielten Sandra Kirchmair und Nicole Noth- wurde mit Pfarrer Paul Kneusl die Feldmesse gefeiert, und mit den
durfter aus Ranggen sowie Nicole Zotz aus Mieming. (Langjährigkeits- Ansprachen fand der Festakt seinen Höhepunkt.
ehrungen siehe letzte Seite!) Alt-LHptm. Alois Partl, zugleich EMjr. des Baons und Viertel-Kdt.
Mjr. Fritz Tiefenthaler gingen in ihren Ansprachen auf den hohen Stel-
lenwert der Schützen in den dörflichen Gemeinschaften ein. NR Her-
mann Gahr, der im Hohen Haus die Interessen Südtirols vertritt,
richtete Worte von seinem Gesichtspunkt aus an die Schützen.
Der gut organisierte offizielle Teil dieses Baonfestes ging mit der
Defilierung durch den kleinen, festlich beflaggten Ort zu Ende.

Sandra Kirchmair, Nicole Nothdurfter und Nicole Zotz (v.l.) erhielten das
„Katharina-Lanz“-Verdienstzeichen.

Die Bronzene Verdienstmedaille des BTSK wurde an Martin Bau-


mann und Stefan Kuprian aus Ranggen sowie Josef Sailer aus Hatting
überreicht. Die Silberne Verdienstmedaille erhielt der Gründungs-
Hptm. und jetzige Lt. der Kompanie Polling, Robert Kirchmair. Alt-
Hptm. Alois Springer aus Hatting wurde von den Offizieren seiner
Kompanie die Ernennungsurkunde zum EHptm. überreicht.
Pfarrer Paul Kneusl feiert mit Kaplan Christoph und den Schützen die heilige
Nach dem Festakt erfolgte der Marsch aller Kompanien und For- Messe, rechts neben der Baonstandarte Baon-Kdt. Mjr. Toni Pertl.
mationen zum Defilée vor der Ehrentribühne. (Fotos: M. Wedermann)
14 Nr. 5/2007

Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen


Fritzner Jungschützen aktiv ren beiden Betr. Chris und Walter bedanken. Die Ausflüge und Unter-
nehmungen mit ihnen sind für uns alle interresant und abwechs-
FRITZENS - Die Fritzner Schützen halten die Tradition des Herz- lungsreich - und das Wichtigste - der Spaß kommt nie zu kurz!
Jesu-Feuer-Brennens aufrecht. Manuel Mitterer, JS-Fhr.

Ausflug in die Landeshauptstadt


KOLSASS/KOLSASSBERG - Der erste gemeinsame Ausflug der Kol-
sass/Kolsassberger Jungschützen ging am 24. Juli 2007 zum Inns-
brucker Flughafen, wo sie nach einer interessanten Führung ein wenig
hinter die Kulissen des Flughafens Kranebitten schauen durften.
Bei der Ankunft einer Maschine der Lauda Air durften die jungen
Besucher sogar ins Flugzeug einsteigen und den Piloten im Cockpit bei
ihrer Arbeit auf die Finger schauen und auch noch kurz in den Sitzen
der Passagiere Platz nehmen. Außerdem konnte ein zufällig gelande-
ter Hubschrauber des deutschen Heeres genau unter die Lupe genom-
men und den anwesenden Piloten Löcher in den Bauch gefragt wer-
den.
Nach dem Start des Hubschraubers endete die Führung in der
Die Fritzner Jungschützen beim Grillen.
Ankunftshalle, wo dem Flughafenführer kräftig applaudiert wurde.
Einige erwachsene Schützenkameraden brennen alljährlich die Feu-
er am Hundskopf ab. Die Jungschützentruppe mit ihrem Betreuer ver-
bindet oberhalb der Hinterhornalm das Feuerbrennen mit einem Grill-
fest. Auch die stärksten Gewitter können die gute Laune nicht verder-
ben. Die Jungschützentruppe ist auch während des ganzen Jahres
aktiv, und zwar beim Eisschießen, Kegeln, Zimmergewehrschießen und
bei Bergwanderungen. Aufgrund der abwechslungsreichen Aktivitäten
während des ganzen Jahres kommen wieder mehr Jugendliche zur
Schützenkompanie.
Hannes Egger-Riedmüller, JS-Betr.

Camping in Pill
Danke an unsere Jungschützenbetreuer!
INNSBRUCK/ALTER SCHIESSSTAND - Am 17. August 2007 fuhren
Viele interessante Dinge gab es am Innsbrucker Flughafen zu besichtigen.
die Jungschützen der Schützenkompanie „Alter Schießstand“ mit den
Fahrrädern von Innsbruck nach Pill, um dort zu übernachten und
Den Ausklang fand der Ausflug mit einer kräftigen Jause im Hotel
dann das Silberbergwerk Schwaz zu besichtigen.
„Jägerhof“ am Kolsassberg.
Egger Matthias, JS-Betr.

Zeltlager der Südtiroler Jungschützen


LÜSEN - Am 16. August war es wieder (zum achten Mal) soweit:
An die 90 Jungschützen und Jungmarketenderinnen aus dem ganzen
Land kamen mit Sack und Pack zum Heroler hoch über Lüsen zum all-
jährlichen Zeltlager - wie immer unter dem Motto „Abenteuer Heimat“.
Außerdem unterstützten an die 20 Betreuer und Betreuerinnen aus
den Kompanien die Bundesjugendleitung, um die Aufsicht sowie einen
geregelten Tagesablauf zu gewährleisten. An „Heimat“ gab es wahr-
haft eine Fülle zu entdecken: die Berge und Täler, der herrliche Wald
mit seinen vielfältigen Lebensformen - und auch die legendäre Figur
des Matthias Perger, besser bekannt als „Lauterfresser“, der als Hexen-
Spannend, aber auch ein bisschen furchteinflößend, war der Besuch des Sil-
berbergwerkes in Schwaz. meister auch in Lüsen sein Unwesen getrieben hat. Die Kinder und
Jugendlichen widmeten sich den verschiedenen Themen mit großem
Die 14 Jungschützen wurden von den vier Betreuern Romana und Interesse, und bei einem Orientierungslauf mussten sie Wissen und
Lt. Christoph Neuner sowie Hptm. Alexander Mitterer mit Gattin Clau- Schnelligkeit unter Beweis stellen.
dia versorgt und vorzüglich betreut. Der Besuch beim Silberbergwerk Aber auch Spiel und Spaß sowie das obligatorische Lagerfeuer blie-
war sehr interessant und spannend, aber auch etwas furchteinflößend. ben nicht auf der Strecke.
Auf diesem Wege möchten wir uns recht herzlich einmal bei unse- (Fortsetzung siehe Seite 19!)
Bayerische Gebirgsschützen
Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien

Schützenwallfahrt im Zeichen
von Heimat und Glauben

LENGGRIES - „Ihr seid heute nicht nur grieser Pfarrer Alfred Maier den Festgottes- Gaißach, Jachenau und Lenggries im erhabe-
hier des Erlebnisses und der Gemeinschaft dienst zu feiern. nen Prozessionsschritt dem Kalvarienberg.
wegen, sondern auch, um euren Einsatz zum Zuvor wurde am Kriegerdenkmal in Erin- Mit dabei war auch die Landeshauptmann-
Schutz von Heimat und Glauben zu bezeu- nerung an die verstorbenen, gefallenen und schaft, an der Spitze Karl Steininger.
gen“ sagte Pater Markus Graulich in der Fest- vermissten Kameraden in der mehr als 500 Die Isarwinkler Schützenwallfahrt hat zum
predigt anlässlich der Isarwinkler Schützen- Jahre alten Geschichte der Schützenverbünd- ersten Mal 1990 stattgefunden und wurde
wallfahrt. Die sieben Gebirgsschützenkompa- nisse ein Kranz niedergelegt. Angeführt von bisher sechsmal in unregelmäßigen Abstän-
nien des Isargaues waren zum Lenggrieser Tambours und Pfeifern sowie der Musikka- den in den einzelnen Orten des Isarwinkels
Kalvarienberg gezogen, um zusammen mit pelle näherten sich die Kompanien von Rei- wiederholt. Nach einem Festzug klang der
Pater Graulich und dem vormaligen Leng- chersbeuern, Ellbach, Tölz, Wackersberg, Tag im Festzelt von Lenggries aus.

Die Hauptleute des Isargaues und Trommler und Pfeifer begleiteten mehr als 1.000 Schützen zur Wallfahrt auf den Kalvarienberg. (Fotos: Krinner)
16 Berichte aus Bayern Nr. 5/2007

100 Jahre Gebirgsschützenkompanie Tegernsee (1907–2007)


TEGERNSEE - Zum Jubiläum der Tegernseer Gebirgsschützen
(13.–16. September 2007) war im Schmetterlingsgarten in Tegernsee
ein Festzelt aufgestellt worden. Die Festeröffnung wurde am Donners-
tag von der Blaskapelle unserer Patenkompanie Partenkirchen musi-
kalisch gestaltet. Ein musikalischer Leckerbissen erwartete die Besu-
cher am Freitag: Es spielten die Original Tiroler Kaiserjäger. Am Sams-
tagabend war die Kompanie Tegernsee mit den Gaukompanien vor
dem Kriegerdenkmal in Tegernsee angetreten, um der verstorbenen
Mitglieder zu gedenken. Hptm. Alfred Baier legte den Kranz nieder
und es ertönte der dreifache Ehrensalut. Dann wurde zum Rathaus-
platz marschiert, wo Einheimischen, Gästen und Gebirgsschützen der
Große Bayerische Zapfenstreich dargeboten wurde, musiziert vom
Spielmannszug und der Musikkapelle der Gebirgsschützenkompanie
Tegernsee.

Die GSK Tegernsee bei der Defilierung. (Fotos: Uta Rowley)

fahren, zur Gegenwart im wachen und kritischen Sehen, Urteilen und


Handeln, hin in die Zukunft, dass wir auch der nachkommenden
Generation „wehrhaftes Brauchtum“ weitergeben: „Waffen entschei-
den nichts, Menschen kann man nur mit geistiger Auseinandersetzung
gewinnen und dem eigenen Verhalten als Vorbild.“
Die Musikkapelle der Kompanie Partenkirchen umrahmte die kirch-
liche Feier mit der „Schubertmesse“. Der Salutzug der Ehrenkompanie
Gmund schoss nach der Wandlung drei Ehrensalven.
Der lange Festzug durch Tegernsee, an der Spitze S.K.H. Herzog
Max in Bayern, der Tegernseer Bürgermeister Peter Janssen und die
Landeshauptmannschaft, mit mehreren Kutschen für Ehrengäste, den
Kompanien aus Bayern und Tirol in ihren prächtigen Monturen und
Hptm. Alfred Baier salutiert während der hl. Wandlung.
mit ihren wertvollen Fahnen, begleitet von den Marketenderinnen und
Die Feierlichkeiten gipfelten am Sonntag in einem Festgottesdienst Trommlern oder Musikkapellen, war für die Zuschauer sicher ein
auf der Tegernseer Point. Bei strahlendem Herbstwetter zelebrierte Augen- und Ohrenschmaus.
H.H. Pfarrer Josip Cabraja von Tegernsee die hl. Messe. Die beiden Die Kompanie Tegernsee machte sich zum 100. Geburtstag ein
Schützenkuraten H.H. Pfarrer Wolfgang Seubert und H.H. Pater Albert besonderes Geschenk. Der ELt. Adi Lintner verfasste ein reich bebil-
Keller standen ihm zur Seite. In seiner Predigt spannte Professor dertes Buch über die Geschichte seiner traditionsreichen Kompanie.
Albert Keller den Bogen von der Vergangenheit, dem Dank an die Vor-

Der Antworter Kirta an Mariä Himmelfahrt und die Kräuterweihe


ANTWORT - Das Hochfest „Mariä Himmelfahrt“ oder in Bayern Königskerze, Johanniskraut, Schafgarbe, Kamille, Frauenmantel, Mari-
auch „Großer Frauentag“ genannt, wurde im 6. Jahrhundert zunächst endistel, Lavendel und Baldrian. Bei den Würzkräutern werden vor
als Fest der „Entschlafung“ Mariens begangen und Ende des 6. Jahr- allem Liebstöckl, Dill, Majoran, Pfefferminz, Knoblauch oder Salbei,
hunderts vom oströmischen Kaiser Mauritius auf den jetzigen Tag aber auch Petersilie, Thymian, Rosmarin und Melisse für die Buschen
gelegt. verwendet. Nicht fehlen dürfen Getreideähren wie Weizen, Gerste und
In der Ostkirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung Hafer. Heute werden häufig aus sieben verschiedenen Kräutern - die
bezeichnet und Maria als die „Allerheiligste“, bezeichnet. Im 7. Jahr- Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen
hundert feierte man das Fest „Aufnahme Mariens“ in Gallien, es ent- Mariens - Sträuße gebunden und zur feierlichen Kräuterweihe ge-
wickelte sich ab dem 8. Jahrhundert zum Himmelfahrtsfest, zunächst bracht. Im Segensgebet der Kräuterweihe wird Gottes Heil erbeten und
in Rom am 15. August gefeiert, 813 wurde das Marienfest auch in Maria um ihre Fürsprache angerufen. Die Heilkraft der Kräuter sym-
Deutschland eingeführt. bolisiert die Zuwendung Gottes zu den Menschen. Die Sträuße werden
Papst Pius XII. verkündete im Jahr 1950 das Dogma „von der Auf- dann aufgehängt und sollen gegen Krankheiten, Unheil, Gewitter und
nahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel“. Marias Leib wur- Blitzschlag helfen. Auch kranken Tieren werden zerriebene Blätter ins
de der Überlieferung nach in strahlender Lichtaura, von Engeln unter- Futter gemischt.
stützt, in den Himmel empor gehoben. Die Legende erzählt, dass die Der Volksglaube hat aber schon sehr früh Maria als Schützerin der
Jünger bei der Öffnung des Grabes der Gottesmutter nicht mehr Feldfrüchte verehrt, die Zeit um den 15. August galt und gilt als Ern-
Marias Leib, sondern nur noch Blüten und Kräuter fanden. tezeit. Nicht nur der Festtag selbst, sondern die Tage vom „Großen
Deshalb wird in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten zu Frauentag“, dem 15. August, bis zum Fest Maria Geburt, am 8. Sep-
Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen. Dazu binden tember, und Maria Namen, am 12. September, wurden „Frauendreißi-
hauptsächlich die Frauen Kräuterbuschen. Nach einer Überlieferung ger“ genannt. Nicht nur der Volksmund, auch die Wissenschaft
aus dem 19. Jahrhundert wurden einst 77 verschiedene Kräuter in die bestätigt, dass die Heilkräuter in diesen 30 Tagen den stärksten Duft
Buschen eingebunden. Zu den heimischen Heilkräutern gehören etwa und die intensivste Heilkraft haben.
Nr. 5/2007 Berichte aus Bayern 17

Bis ins Jahr 1868 war die Kirchweih in jedem Dorf ein individuel-
les Kirchweihfest. Die Kirchweih wurde jeweils am Jahrestag des Wei-
hetages der Kirche abgehalten. Dann wurde das Kirchweihfest einheit-
lich auf den 3. Sonntag im Oktober gelegt. Aber in vielen Orten haben
sich die unterschiedlichen Kirchweihtermine gehalten.
Die Kirche in Antwort ist eine der ältesten Kirchen des Chiemgau.
Am 15. August, dem großen Frauentag zu Ehren der Aufnahme Marias
in den Himmel, feiern die Antworter jedes Jahr das Kirchen-Patrozini-
um, die Schutzherrschaft der Heiligen über die ihr geweihte Kirche. In
der Frühe des Kirchweihtages - in Altbayern als Kirta bezeichnet- um
sechs Uhr nach dem Gebetläuten werden von der Anhöhe drei Kano-
nenschüsse abgegeben. Der Mesner hängt die Kirchweihfahne (Za-
chäus) aus dem Turmfenster der Maria-Himmelfahrtskirche, bevor die
hl. Messe beginnt, zu der auch die auswärtige Verwandtschaft (Kirta-
Basl und -Vettern) kommt. Danach trifft man sich in der Familie.
Die weltliche Kirta-Feier am Abend um 18 Uhr gestaltet die Die Gewinner der Ehrenscheiben mit von links Hptm. Horst Frankl von der
Gebirgsschützenkompanie im Antworter Schulgarten. Ein Zelt wird ausrichtenden Kompanie Reichenhall, Hermann Mayr vom Veteranen- und
aufgestellt, damit die Besucher bei jedem Wetter Kirta feiern können. Reservistrenverein Au, Gabi Haslberger von der GSK Wössen/Achental und
Peter Obertanner von der GSK Reit im Winkl.
Die Musikanten spielen auf und fürs leibliche Wohl ist mit Schman-
kerln und Getränken gesorgt. mit 348 Ringen, 4. Sportschützen GSK Miesbach mit 340 Ringen, 5.
Hptm. Hans Doll, GSK Endorf SZ Ottobrunn 1 mit 334 Ringen. Mannschaftswertung Gebirgsschüt-
zen: 1. GSK Reit im Winkl mit 360 Ringen, 2. GSK Hofmark-Söllhu-
ben 2 mit 359 Ringen, 3. GSK Hofmark Söllhuben 1 mit 357 Ringen,
4. GSK Neubeuern 1 mit 352 Ringen, 5. GSK Wössen/Achental 1 mit
352 Ringen. Einzelwertung Damen: 1. Hagl Gerlinde mit 82 Ringen,
2. Schmidt Beate mit 75 Ringen, 3. Fuchs Rita mit 72 Ringen, 4.
Hohenwarter Gabi mit 59 Ringen, alle GSK Reichenhall. Einzelwer-
tung Marketenderinnen: 1. Geisreiter Angelika GSK Reit im Winkl
mit 95 Ringen, 2. Haslberger Gabi GSK Wössen/Achental mit 92 Rin-
gen. Einzelwertung Herren Senioren: 1. Hofmann Josef GTEV D’Un-
tersurtaler Schönram mit 94 Ringen, 2. Spendlinger Hans SZ Ottob-
runn 2 mit 94 Ringen, 3. Ortner Hans SZ Ottobrunn 2 mit 88 Ringen.
Einzelwertung Herren: 1. Impler Josef Veteranen und Reservistenver-
ein Au mit 94 Ringen, 2. Kainz Peter Sportschützen GSK Miesbach mit
94 Ringen, 3. Schmid Georg SG Hubertus Hufschlag 1 mit 92 Ringen.
Einzelwertung Gebirgsschützen Aktive Senioren: 1. Maier Heinrich
GSK Inzell 1 mit 95 Ringen, 2. Zettl Emmerich GSK Hofmark-Söllhu-
ben 2 mit 95 Ringen, 3. Öllinger Sepp GSK Traunstein 1 mit 95 Rin-
gen. Einzelwertung Gebirgsschützen Aktive: 1. Lahner Josef GSK
Die Spielleute der Tölzer Schützen haben auf dem Buchberg bei Bad Flintsbach mit 96 Ringen, 2. Rucker Hans GSK Aschau 1 mit 96 Rin-
Tölz ein Holzkreuz errichtet. Dort trifft sich die Kompanie jährlich zu gen, 3. Oberauer Ivo GSK Wössen/Achental 1 mit 95 Ringen.
einer Messe und zu einem anschließenden Bergfest. (KHS)

Im Nesselgraben knallten die Püxen Bataillonsschießen in Werdenfels


21. Reichenhaller Püxenschießen
PARTENKIRCHEN - Die Kompanien des Bataillons Werdenfels tra-
BAD REICHENHALL - Zum 21. Mal veranstaltete die Gebirgsschüt- fen sich nach langer Unterbrechung erstmals wieder zu einem Batail-
zenkompanie Reichenhall ihr Püxenschießen auf der Schießanlage der lonsschießen auf der Anlage der Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft
Bundeswehr im Nesselgraben. Partenkirchen.
Am 7. Juli konnte das Schießen pünktlich um 8.00 Uhr unter der Mehr als hundert Schützen und Marketenderinnen nahmen am KK-
Gesamtleitung von Olt. Karl-Heinz Schmitt begonnen werden. 165 Schießen auf 100 Meter teil. Die Ehrenscheibe gewann Josef Lehner
gemeldete Schützen und Schützinnen haben sich im fairen Wettstreit (GSK Partenkirchen) vor Peter Schäfer (GSK Wallgau) und Alfred Mayr
gemessen. Nach einem unfallfreien Verlauf konnte Hptm. Horst Frankl (GSK Wallgau). Die Seniorenklasse gewann Hans Korber (GSK Gar-
um 15.30 Uhr mit der Siegerehrung beginnen. Hierbei bedankte sich misch) mit 95 Ringen vor Josef Lehner (GSK Partenkirchen), Heinrich
die Kompanie besonders beim Dienstleistungszentrum der Bundeswehr Weckerle (GSK Murnau), Wolfgang Mayer (GSK Ohlstadt) und Peter
in Bad Reichenhall für die immer gewährte Unterstützung zum Püxen- Schäfer senior (GSK Wallgau).
schießen. Ein ganz großes Dankeschön sprach Horst Frankl auch den In der Schützenklasse siegte Sepp Albl (GSK Oberammergau) mit 94
Spendern der Sachpreise für die Siegerehrung aus. Auch gab es seitens Ringen vor Robert Kuplwieser (GSK Wallgau), Gerhard Schedler (GSK
der Teilnehmer keinen einzigen Punkt der Kritik, sondern nur ein ein- Kohlgrub), Franz Pleyer (GSK Wallgau) und Hansjörg Eitzenberger
heitliches Lob für die gute Organisation. (GSK Partenkirchen). Sieger beim Mannschaftswettbewerb wurde die
Auszug aus der Ergebnisliste.: Mannschaftswertung Damen: 1. GSK Wallgau mit 869 Ringen vor GSK Kohlgrub mit 866 Ringen und
GSK Reichenhall mit 288 Ringen. Mannschaftswertung Herren: 1. GSK Partenkirchen mit 851 Ringen.
Veteranen und Reservistenverein Au mit 362 Ringen, 2. GTEV D‘ Die Beteiligung und der Ablauf waren so gut, dass man beschloss,
Untersurtaler Schönram mit 358 Ringen, 3. SG Hubertus Hufschlag 1 künftig wieder jährlich das Bataillonsschießen abzuhalten.
18 Berichte aus Bayern Nr. 5/2007

Gebirgsschützenkompanie
Wolfratshausen in Niederbayern
VILSHOFEN - Die alte Donaustadt Vilshofen veranstaltet
jedes Jahr ein großes Fest. Um dieser Veranstaltung ein Glanz-
licht zu bieten, lädt man auch Gebirgsschützen ein. Vor zwei
Jahren war die GSK Benediktbeuern der Einladung der Stadt
gefolgt, dieses Jahr war die GSK Wolfratshausen mit Spiel-
mannszug und Musikkapelle in Vilshofen.
Die von Hptm. Ewald Brückl angeführte Kompanie erfuhr
viel Beifall im Festzug mit rund 3.000 Teilnehmern. Der Vils-
hofener Bürgermeister Hans Gschwendtner war besonders
stolz auf den Ehrensalut, den der Wolfratshauser Salutzug ihm
zum Ende seiner 18-jährigen Amtszeit widmete. Im Gleichschritt marschieren die Wolfratshauser durch Vilshofen. (Foto: Salomon)

Fhr. Josef Wagner - 70 Jahre Hptm. Wolfgang Suttner †


SAMERBERG - Der KOCHEL - Viel zu früh ver-
langjährige Fhr. der GSK ließ der ehemalige Kocheler
Samerberg und Träger der Hptm. Wolfgang Suttner seine
Bataillonsstandarte „Inn- Kameraden im Alter von 58
Chiemgau“, Josef Wagner, Jahren. 35 Jahre war er Mit-
feierte seinen 70. Geburtstag. glied der Kompanie „Histori-
Wagner ist Gründungsmit- sche Bauerngruppe Kochel“,
glied der Kompanie, von 1983 von 1992 bis 1998 bekleidete
bis 1995 erster Fhr., von 1995 er das Amt des Hauptmanns.
bis 1998 zweiter Fhr. und Der „Post“-Wirt von
seitdem Träger der Chiem- Kochel war ein Schütz mit
gaustandarte. Leib und Seele und so nah-
Der Salutzug der GSK men Gebirgsschützen aus dem
Samerberg feuerte eine drei- ganzen Oberland mit ihren
fache Ehrensalve und die Fahnenabordnungen beim
Hauptmannschaft überreichte Begräbnis teil.
einige Präsente. Die Samer- Die Kocheler Schützen
berger Schützen wünschten werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
dem Sepp Gesundheit, Gottes Segen und alles Gute.

Ferdinand Stork †
EOlt. Sepp Weiß † PEISSENBERG - Im Alter von 78 Jahren verstarb Ferdl Stork aus
ELBACH-LEITZACHTAL - Peißenberg. 65 Tambourmajors, 15 Musiker, 10 Flötisten und 10
Im Alter von 81 Jahren starb Schlagwerker waren unter der großen Trauergemeinde. Sie alle hatte
Sepp Weiß aus Hundham- Ferdl Stork ausgebildet. In ärmliche Verhältnisse hineingeboren war es
Ahrain. Er war seit 1962 Mit- ihm nicht möglich, ein Instrument zu lernen, bis er als junger Mann
glied der GSK Elbach- Sepp Guggemos kennen lernte, der Tambourmajor beim 3. Bayer.
Leitzachtal. Im Jahre 1970 Infanterieregiment in Augsburg war. Von ihm erhielt er eine Trommel
wurde er Salutzugführer und und er lehrte Ferdl das richtige bayerische Trommeln, den exakten
hat den Salutzug in seiner 6/8-Takt. Die einzige Bedingung war, dass ihm der Ferdl versprechen
heutigen Form aufgestellt musste, es allen kostenlos beizubringen, die das Trommeln lernen
und geprägt. Seit 1976 hat wollten. Dieses Versprechen hat der Ferdl gehalten.
der Sepp die Geschicke der Ferdl führte den Spielmannsfanfarenzug Peißenberg, den Repräsen-
Kompanie als Olt. mitgestal- tationszug des Bayerischen Hütten- und Salzbergbaus, und er bildete
tet. Als stellvertretender 65 Trommler- und Spielmannszüge in Oberbayern und Tirol aus.
Schützenmeister war er mit Ferdl Stork hat sich um das Schützenwesen verdient gemacht und
allen Waffengattungen ver- die stattliche Zahl der Trauernden zeigte die große Anerkennung, die
traut und hat die Mitglieder sein Wirken gefunden hat. Mit den Trommlerzügen hat er sich ein
in deren Handhabung unter- bleibendes Denkmal geschaffen.
wiesen. 1997 hat sich Sepp
Weiß aus der aktiven Führung der Kompanie zurückgezogen und www.alpenregionstreffen2008.de
stand als Ehren-Olt. seinen Kameraden als Berater zur Seite.
Am 4. August begleitete die GSK Elbach-Leitzachtal ihr Ehrenmit- www.gebirgsschuetzen-ohlstadt.de
glied mit einer Ehrenwache und –salut zur letzten Ruhe.
Nr. 5/2007 19

(Fortsetzung von Seite 14!) Baon Petersberg


Bei einem „Karterle“ wurden Freundschaften geknüpft und vertieft, Jungschützen auf Bildungsreise
beim Seilziehen und Goaßlschnöllen die Kräfte gemessen.
Besonders erfreulich ist, dass nun schon zum zweiten Mal Jung- 47 Jungschützen aus dem Baon Petersberg besuchten im Tiroler
schützen aus Westendorf im Brixental mit ihrem Betreuer Hans Baum- Oberland zwei geschichtsträchtige Orte. Unter Führung von RR Robert
gartner am Zeltlager teilgenommen haben. Klien wurde die Festung Finstermünz besichtigt. Und vieles erfuhren
Die begeisterte Berichterstattung bei den Eltern lässt ahnen, dass es die wissbegierigen Jungschützen von Landes-EKdt. Emmerich Stein-
für alle ein tolles Erlebnis gewesen sein dürfte. Und auch wir Betreu- wender über die Pontlatzbrücke.
er spüren am Ende eines Lagers immer wieder Erleichterung, dass wir
fast 90 Kinder und Jugendliche ohne größere Verletzungen oder sons-
tige Probleme durch diese aufregenden Tage gebracht haben.

Bezirks-JS-Schießen Brixen
LÜSEN - Im Frühjahr 2007 fand in Lüsen das Jungschützen-,
Schützenfrauen- und Partnervergleichsschießen des Schützenbezirkes
Brixen statt. 10 Jungschützen der Jahrgänge 1992-1995 aus Brixen,
Klausen, Lüsen und Natz folgten der Einladung sowie 16 Schützen-
frauen und 15 Teilnehmer am Partnerschießen.
Die Siegerin bei den Mädchen ist Evi Ploner (Lüsen) mit 88 Ringen.
Bei den Burschen (Jahrgang 1995) siegte Andreas Molling von der
Kompanie Lüsen mit 90 Ringen, in der Kategorie Jahrgang 1992
gewann Manuel Fischnaller von der Kompanie Klausen mit 85 Ringen.
Margareth Oberhauser (Lüsen) gewann in der Kategorie Schützen-
frauen mit 95 Ringen, das Partnerschießen gewannen Evelyn und
Martin Federspieler (177 Ringe) vor Maria und Norbert Grünfelder
(176 Ringe) und Sieglinde und Erich Pichler (158 Ringe) (alle Lüsen). Das Denkmal Pontlatzadler mit Jungschützen vom Baon Petersberg mit JS-
Betr. Norbert Rudigier aus Roppen, Baon-Kdt. Karl Schöpf und LEKdt. Emme-
Fabian Baumgartner rich Steinwender.

Treffen der Jungschützen


Landesjungschützenkönig aus Roppen
von Rinn und Lana Erstmals konnte die Landes-Jungschützen-Königskette in das Baon
Petersberg geholt werden. Der Träger der Kette ist Jungschützenkönig
LANA - Am 28. und 29. Juli besuchten zwölf Jungschützen der
Christof Tschiderer von der Kompanie Roppen.
„Speckbacher“ Kompanie Rinn mit ihren Betreuern die Jungschützen
der Freundschaftskompanie Lana.
Gemeinsam wurde das kleine Glockenmuseum im Turm der Heilig-
Kreuz-Kirche besichtigt. Begleitet wurden sie vom Dekan P. Peter
Lantschner OT, der die Führung gestaltete. Nach dem Mittagessen im
Schützenheim wurden am Sportplatz die Zelte bei hochsommerlichen
Temperaturen aufgebaut. Heiß her ging es auch bei der Spielolympia-
de, bei der sich die Jungschützen in gemischten Gruppen messen
konnten. Am Abend gab es eine Preisverteilung, bei der alle für ihre
Leistungen belohnt wurden. In geselliger Runde ließen sie den Tag bei
Grillen und gemütlichem Beisammensein ausklingen.
Am Sonntag wurde gemeinsam die hl. Messe in der Kreuzkirche
gefeiert. Danach spazierte die gesamte Mannschaft über den Brandiser
Waalweg in Richtung Niederlana, wobei ihnen Sehenswürdigkeiten
und Wissenswertes von Lana gezeigt und erklärt wurden. Nach dem
Mittagessen hieß es leider schon wieder Abschied nehmen.

Dem erfolgreichen Landes-Schützenkönig Christof Tschiderer gratulierten


Betr. Norbert Rudigier (l.) und Bgm. Ingo Mayr (r.).

Herz-Jesu-Feuer
entzündet
Auch dieses Jahr wurde
von den Jungschützen der
Kompanie Roppen das Herz-
Jesu-Feuer entzündet.
Alle Roppener Jungschüt-
zen nahmen an dieser Akti-
Rinner und Lananer Jungschützen am Brandiser Waalweg. on begeistert teil.
20 Nr. 5/2007

Die Schützenkom-
Wir gratulieren panie überreichte dem
Weinkenner und
-liebhaber Adolf einen
Anton Pomella . . . ganz speziellen Rot-
wein. Die passende
VAHRN – Am Herz-Jesu-Sonntag, dem 10. Juni, feierte Anton Jause dazu - eine
Pomella von der Schützenkompanie Vahrn seinen 90. Geburtstag. Bauernkiste - über-
Anton Pomella ist bereits im Jahr 1959 der Kompanie Vahrn beige- brachte der Baon-Kdt.
treten. Er war stets bemüht, sich für die Kompanie und seine Heimat Anton Huber.
Tirol einzusetzen. Zu seinem runden Geburtstag gratulierte ihm die Mit einer Ehrensal-
Kommandantschaft und überbrachte im Namen der gesamten Kompa- ve wünschte die Kom-
nie die besten Glückwünsche. Als Zeichen der Anerkennung und Freu- panie Nikolsdorf dem
de wurde Pomella ein kleines Geschenk überreicht. Die Schützenkom- EHptm. Adolf Trutsch-
panie von Vahrn wünscht ihrem Schützenkameraden noch viele nig noch viele gesun-
gesunde und glückliche Jahre im Kreise seiner Familie. de Jahre.
EHptm. Adolf Trutschnig
. . . und EOlt. Johann Dorfmann - mit Gattin Maria und
Obm. Klaus Huber
zwei 90er in Vahrn
VAHRN - Am 10. Juli feierte EOlt. Johann Dorfmann seinen 90. Hptm. Helmut Schöpf – 60 Jahre
Geburtstag. GRIES b. LÄNGENFELD
Am 2. Juni 2007 feierte der
Hptm. der Schützenkompa-
nie Längenfeld, Helmut
Schöpf, seinen 60. Geburts-
tag.
Die gesamte Kompanie
gratulierte ihm mit einer
Salve. Auch Baon-Kdt.
Anton Klocker überbrachte
ihm seine Glückwünsche.
Im Anschluss lud Helmut
zum gemütlichen Abend.
Wir wünschen unserem
Hptm. noch viele gesunde
Der Jubilar der Kompanie Längenfeld, Hptm. Jahre im Kreise seiner
Helmut Schöpf Familie und der Schützen-
kompanie.
EOlt. Johann Dorfmann wurde 90.

Johann Dorfmann ist bereits im Jahr 1949 den Schützen beigetre- Olt. Christian Laner, ein 60er
ten. Er war während dieser langen Zeit in der Kompanie über viele MERAN – Am Herz-
Jahre Mitglied der Kommandantschaft und hatte auch die Funktion Jesu-Sonntag feierte
des Kassiers inne. Johann war bei den beiden Landesfestumzügen in Bezirksschießleiter Olt.
Innsbruck in den Jahren 1959 und 1984 dabei und hat im Jahr 1990 Christian Laner seinen 60-
die Verdienstmedaille in Silber des SSB erhalten. Aus Anlass zu sei- sten Geburtstag. Beim
nem runden Geburtstag stattete die Kommandantschaft, begleitet vom gemütlichen Beisammen-
Bez.-Mjr. Josef Kaser, dem Jubilar einen Besuch ab, um ihm die Glück- sein gratulierten dem Jubi-
wünsche zu überbringen und ihm ein kleines Geschenk als Zeichen der lar die Gastgeberin und
Anerkennung und Freude zu überreichen. Die Schützenkompanie Fahnenpatin Ehrentraud
Vahrn wünscht ihrem EOlt. noch viele gesunde Jahre im Kreise seiner Eisenkeil, Dekan Albert
Familie und freut sich, ihn auch in Zukunft bei der einen oder ande- Schönthaler, die Stadtmu-
ren Ausrückung dabeizuhaben. sikkapelle Meran und die
Meraner Schützen.
EHptm. Adolf Trutschnig - 80 Christian Laner ist seit
1969 mit Leib und Seele
NIKOLSDORF – Mit der gesamten Kompanie, Baon-Kdt. Anton Schütze. In all den Jahren
Huber und dem Obm. des GTSB, Hermann Huber, konnte unser EHptm. übernahm er stets Verant- Olt. Christian Laner ist 60 Jahre alt.
Adolf Trutschnig seinen 80. Geburtstag bei bester Gesundheit feiern. wortung und Eigeninitiati-
Adolf, Träger vieler hoher Auszeichnungen des Tiroler Schützen- ve zum Wohle des Schützenwesens und unserer Heimat Tirol. Auf die-
bundes, war von 1965-1974 Obm. und von 1975–1992 Hptm. der sem Wege möchten wir einen besonderen Dank für den jahrzehnte-
Kompanie Nikolsdorf. Darüber hinaus kommandierte er sechs Jahre langen Einsatz aussprechen und wünschen ihm noch viele gesunde
das Baon Lienzer Talboden. Jahre und Gottes Segen im Kreise seiner Familie und der Schützen.
Nr. 5/2007 21

Hptm. Silvano Capella, ein 60er Gratulation für Ehrenmitglied


TIONE - Der Hptm. Frau Bgm. Hilde Zach
der Schützenkompanie
Rhendena, Silvano INNSBRUCK - Die Stadtschützenkompanie St. Nikolaus-Mariahilf
Capella, feierte am 23. gratulierte ihrem Ehrenmitglied, der Bürgermeisterin von Innsbruck,
August 2007 seinen 60. Hilde Zach zum 65. Geburtstag mit einem Bild (Frau Zach in St. Niko-
Geburtstag. Er ist seit lauser Schützentracht) des Schützenmalers Prof. Toni Höck.
1995 Mitglied der
Kompanie und war in
dieser Zeit zuerst Ober-
leutnant und dann
Hauptmann. Alle
Kameraden wünschen
ihm viel Gesundheit
und alles Gute für die
weitere Zukunft.

Hptm. Silvano Capella fei-


erte den 60. Geburtstag.

Pfarrer Tomas wurde 50


MUTTERS - Am Sonntag, dem 15. Juli, feierte beim Musikpavillon
in Mutters Pfarrer Tomas Ostarek mit der Dorfgemeinschaft und den
Vereinen seinen 50. Geburtstag. Gratulanten mit dem Geburtstagskind: v.l. Olt. Rott Klaus, HR Dipl.-Ing.
Mit eingeladen waren auch Mitbürger, die heuer ihren 50er feiern, Hptm. Dieter Probst, Frau Bgm. Hilde Zach, Oj. Ing. George Spicar und ELt.
unter ihnen Landes- Amtsrat Wolfgang Steinbauer bei der Übergabe des Bildes im Büro der Bür-
rat Anton Steixner germeisterin.
und der Lt. der Kom-
panie Mutters-Kreith,
Engelbert Fritz.
Schützenhochzeiten
. . . in Milland . . .
50er Feier von Pfarrer MILLAND - Der JS-Betr. der Kompanie Taufers i. P., Martin Unter-
Tomas: (v.r.) weger, heiratete am 23. Juni 2007 in der Kirche „Maria am Sand“ in
Vize-Bgm. Josef Weber,
Pfarrer Tomas Ostarek, Milland Mirjam Comploier.
Hans Jaufentaler (Obm.
der MK Mutters) und
Hptm. Werner Graus
bei der Geschenksüber-
gabe.
(Foto: Thomas Muigg)

Am „Hohen Frauentag“ wurden verdiente


Schützenkameraden ausgezeichnet:

LKdt.-Stv. Mjr. Stephan Zangerl, Zirl


Bundeskassier Mjr. Paul Hauser, Bgm. von Matrei a. Br.
Mjr. Hubert Straudi, Tramin
EOlt. Alois Runggatscher, Villnöss
Hptm. Erich Laiminger, Bgm. von Radfeld
Hptm. Gerhard Resch, Gallzein JS-Btr. Martin Unterweger heiratete Mirjam Comploier.

Lt. Ing. Herbert Genser, Mieders


Nach altem Brauch wurde der Schützenkamerad um 5.00 Uhr früh
Lt. Albert Zangerl, Sistrans mit Böllerschüssen geweckt. Eine Abordnung der Kompanie folgte der
Einladung des Brautpaares und wohnte der Hochzeitsfeier bei. Mit
Die TSZ gratuliert herzlichst einer handgeschnitzten Andreas-Hofer-Statue und einem Blumen-
den ausgezeichneten Kameraden. strauß wurden die Glückwünsche der gesamten Kompanie überbracht.
Wie wünschen nochmals alles Gute und Gottes Segen auf dem
gemeinsamen Lebensweg.
22 Nr. 5/2007

. . . in Tulfes . . .
TULFES - Am 9. Juni 2007 gab unsere langjährige Marketenderin Gesamttiroler Schützenchronik
Anita Geisler ihrem Bräutigam Hermann Illmer das Ja-Wort.
Festakt bei der Schanzkapelle
ACHENKIRCH - Die Schanzkapelle wurde Anfang des 18. Jahrhun-
derts erbaut. 1771 schuf der berühmte Schwazer Barockmaler Anton
Christoph Maier das wertvolle Deckenfresko.

Obm. Hermann Junker und Hptm. Ludwig Kössler gratulieren dem Brautpaar.

Die Schützenkompanie Tulfes rückte zur kirchlichen Trauung aus


um dem neuvermählten Paar alles Gute für die Zukunft zu wünschen
und feuerte ihnen zu Ehren eine Ehrensalve ab.
Die Kameraden der Tulfer Schützen wünschen dem jungen Paar
nochmals alles erdenklich Gute für ihren gemeinsamen Lebensweg.

. . . und in Vahrn
VAHRN - Am Samstag, dem 7. Juli 2007, gaben sich Ralf Salcher,
Olt. der Schützenkompanie Vahrn, und seine langjährige Freundin,
Lisa Rogen, in der Pfarrkirche von Schabs das Jawort. Nachdem eini-
ge Kameraden schon in den frühen Morgenstunden angetreten waren,
um den Bräutigam aus dem Schlaf zu böllern, traf sich die gesamte
Kompanie am Vormittag zur Hochzeitsmesse.

Die Achentaler Künstlerin Maria Jaud wurde für ihren Einsatz um die
Schanzkapelle mit dem Ehrenkranz des BTSK ausgezeichnet.

Nach dem Ausbau der Bundesstrasse in den 70er Jahren wurde der
Sakralbau durch den Verkehr und die Salzstreuung im Winter stark in
Mitleidenschaft gezogen. Darum entschloss man sich, unter dem enor-
men persönlichen Einsatz des damaligen Ortspfarrers Pater Benedikt
Knapp, die Kapelle auf der „Holzerhöhe“ in gleicher Form neu zu
errichten. Das Grundstück stellte die Familie Egger vom Gasthof
Der Vahrner Olt. Ralf Salcher und Lisa Rogen heirateten in Schabs.
„Marie“ kostenlos zur Verfügung.
1980 konnte die neue Kapelle unter Mitwirkung der Aschbacher
Auf ausdrücklichen Wunsch des Bräutigams wurde vor der Pfarr- Schützenkompanie und der Musikkapelle eingeweiht werden.
kirche neben der Schützenfahne und der Tirolerfahne auch die Fahne 2005 wurden von der Kompanie unter Hptm. Franz Kronberger und
unseres Vaterlandes Österreich gehisst. Obm. Willi Messner das Dach und die Fassade komplett restauriert. Im
Im Anschluss an die Trauung überreichte der Hptm. dem frisch gleichen Jahr wurde in die Kapelle eingebrochen und das Altarbild
gebackenen Ehepaar zur Erinnerung an diesen Tag eine Hochzeits- vom hl. Sebastian und zwei vergoldete Engelköpfe gestohlen. Die
scheibe und wünschte im Namen der Kompanie viel Gesundheit, Glück Achentaler Künstlerin und Malerin Frau Maria Jaud malte ein wun-
und Gottes Segen auf dem gemeinsamen Lebensweg. derschönes neues Altarbild und schenkte es den Aschbacher Schützen.
Am 11. 5. 2007 konnte das neue Altarbild von Pfarrer Dr. Pater
Bernhard Sirch mit zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung, der
Schützenkompanie, Fahnenabordnungen des Baonsvorstandes Schwaz
mit Baon-Kdt. Mjr. Hubert Danzl, der Schützengilde und einer Bläser-
gruppe der Musikkapelle neu eingeweiht werden. Maria Jaud wurde
mit dem Ehrenkranz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien aus-
gezeichnet.
Franz Kronberger, Hptm.
Nr. 5/2007 23

Dorfschießen mit 114 Teilnehmern Ehrungen bei der Kompanie Birgitz


ALDEIN - Mit großem Erfolg konnte das erste Dorfschießen im neu- BIRGITZ - Zahlreiche verdienstvolle Schützenkameraden wurden
en Schießstand von Aldein abgeschlossen werden. am Hohen Frauentag in Birgitz für ihre langjährige Treue geehrt und
Ende des Jahres 2006 wurde die Kompanie Aldein mit der Führung ausgezeichnet.
des Schießstandes im neuen Sportzentrum beauftragt. Seitdem ist der
Stand für alle Interessierten zweimal wöchentlich geöffnet und viele
nutzten bereits diese Möglichkeit.

Die Geehrten der Kompanie Birgitz: Martin Peimpolt, Sabrina Abentung, Mar-
tina Steiner, EHptm. Peter Nagl, Olt. Richard Abentung, Kathrin Jordan,
Die Preisträger des Dorfschießens von Aldein. Melanie Kofler mit Baon-Kdt.-Stv. Werner Graus und Hptm. Hans Hosp (v.l.)

Beim ersten Dorfschießen, das von Mitte Mai bis Anfang Juni statt- Im Rahmen eines feierlich gestalteten Festaktes überreichten Hptm.
fand, hatten dann alle Aldeiner, aber auch Gäste aus nah und fern, die Hans Hosp und Baon-Kdt.-Stv. Werner Graus die Medaillen und
Möglichkeit, sich in einem Wettkampf zu messen. Nicht weniger als Urkunden. (Langjährigkeitsehrungen siehe letzte Seite!)
114 Teilnehmer bzw. 14 Mannschaften versuchten über drei Wochen Die weibliche Verstärkung der Birgitzer Schützenkompanie, die
lang, möglichst oft ins Schwarze zu treffen. Marketenderinnen Sabrina Abentung, Kathrin Jordan, Melanie Kofler
„Insgesamt haben wir vier Eichenlaub-, 58 Gold-, 25 Silber- und 16 und Martina Steiner, wurden mit dem „Marketenderinnen-Verdienst-
Bronze-Abzeichen vergeben, sodass nahezu jeder Teilnehmer dieses zeichen“ ausgezeichnet.
Schießen mit einem Erfolg abschließen konnte“, bemerkte Hptm. Chri-
stian Pichler.
Bgm. Josef Pitschl zeigte sich anlässlich der Preisverteilung sehr
Angriffe auf die Autonomie
erfreut über die rege Teilnahme und die guten Ergebnisse. Als BUCHENSTEIN - Sergio Reolon, Präsident der Provinz Belluno,
Ehrenschutz des ersten Aldeiner Dorfschießens überreichte er den setzt seine verbalen Angriffe auf die Südtirol-Autonomie auch anläss-
Gewinnern die Preise. Die vollständigen Ergebnisse des Dorfschießens lich der Gedenkfeier für die Gefallenen des ersten Weltkrieges fort.
sind auf der Internetseite der Schützenkompanie Aldein unter Am traditionellen
www.schuetzen.com/skaldein veröffentlicht. Gedenktag, der am 5.
August auf dem Gipfel
Aldrans feiert 50-jähriges Jubiläum des Col di Lana be-
gangen wurde, war
ALDRANS - Am 1. Juli konnte die Schützenkompanie Aldrans ihr außer den zahlreichen
50-jähriges Wiedergründungsjubiläum feiern. Beim Festakt nahmen Alpini erstmals eine
zahlreiche befreundete und benachbarte Schützenkompanien und Abordnung der Schüt-
Abordnungen teil. Als Ehrenkompanie fungierte die Schützenkompa- zenkompanie Buchen-
nie St. Nikolaus-Mariahilf mit Hptm. Dieter Probst. stein anwesend. Viel-
leicht ließ Reolon es
sich auch deshalb
nicht nehmen, in sei-
ner offiziellen An-
sprache der autono-
men Provinz Bozen-
Südtirol einen erneu-
ten Seitenhieb zu ver-
setzen: Die privile-
Gedenkfeier auf dem Gipfel des Col di Lana.
gierte Behandlung
einiger Regionen mit Sonderstatut habe in einem geeinten Europa kei-
ne Berechtigung mehr. In einem Gespräch mit Hptm. Artur Filippin
kritisierte Reolon außerdem die Bestrebungen der drei ladinischen
Gemeinden Buchenstein, Col und Cortina d’Ampezzo, durch einen
Volksentscheid zu Süd-Tirol zurückzukehren und unterstrich zugleich
Einmarsch zur Feldmesse (v.l.): Viertel-Kdt. Mjr. Fritz Tiefenthaler, Alt-LHptm. provokativ die Aussichtslosigkeit dieses Vorhabens. Lapidar meinte er,
Dr. Alois Partl und Bgm. Adi Donnemiller. den drei Gemeinden ginge es in der Provinz Belluno ohnehin besser.
24 Nr. 5/2007

Gleichzeitig stießen die scheinheiligen freundschaftlichen „Annähe- Josef Huber (Rieder) für diese großzügige Geste, kommt dadurch doch
rungsversuche“ von Sergio Reolon, etwa für ein gemeinsames Foto mit das Schützengelöbnis zum Ausdruck, in dem es unter anderem sinn-
den Buchensteiner Schützen, auf offene Ablehnung. Hptm. Artur gemäß heißt: Treue zu Gott und dem Erbe der Väter, zur geistigen und
Filippin sei erst dann dazu bereit, wenn der bellunesische Politiker die kulturellen Einheit des Landes sowie die Achtung der Werte und Wür-
Buchensteiner Geschichte und Identität gebührend zu achten wisse de des Menschen.
und von seinen fieberhaften Angriffen auf die Süd-Tiroler Autonomie
und die Promotoren des Referendums absehe. So solle etwa laut Reo- Fahnenweihe in Ehrenburg
lon einer der Urheber des Referendums, der Ampezzaner Siro Bigonti-
na, wenn es ihm nicht passe, zusammen mit den Schützen nach Süd- EHRENBURG - Am 26. August 2007 hat die Fahnenweihe der
Tirol auswandern. Schützenkompanie Ehrenburg stattgefunden. Bisher trug die Kompa-
nie die alte Kienser Standschützenfahne, die vor 100 Jahren gesegnet
Hptm. Josef Huber errichtet Bildstock wurde.

EBEN-MAURACH - Bei Prozessionen wurde das erste Evangelium


beim Altar vor dem „Pedernhof“ abgehalten, leider wurde er seit letz-
tem Jahr nicht mehr aufgebaut.
Um diese langjährige
Tradition fortzuführen,
entschloss sich der
Hptm. der Schützen-
kompanie Eben-Mau-
rach, Josef Huber, beim
„Riederhof“ auf eigene
Kosten einen neuen
Bildstock aufzustellen.
Bereits früher gab es
einen Bildstock beim
Kreuzweg ins
„Gschwendt“, der
jedoch zusammenbrach
und die darin befindli- V.l.n.r.: FLt. Emmerich Wolsgruber, Fhr. Norbert Pallhuber, Olt. Juri Oberlech-
che Holzfigur beim ner und Fahnenpatin Anna Crazzolara. (Foto: © Steffi&Vroni)
„Rieder“ aufbewahrt
wurde. Zimmermann Die neue Fahne gleicht in Art und Ausführung den alten Sturm-
Alfred Wohlfart baute fahnen. Sie ist frisch und zugleich bodenständig, modern und trotz-
den Bildstock, die arg in dem heimatverbunden. Sie ziert der Tiroler Adler und der Spruch „Der
Mitleidenschaft gezoge- Freiheit entgegen“ auf weiß-grünen Streifen. Auf der Fahnenschleife
ne Figur der „schmerz- Der Bildstock beim „Riederhof“. ist die Kornmutter von Ehrenburg abgebildet. Fahnenpatin ist Anna
haften Muttergottes“ Crazzolara aus Hofern.
mit Jesus auf dem Schoß wurde von der Achentaler Künstlerin Maria Das Fest begann bereits am Samstagabend mit dem „Großen Öster-
Jaud restauriert und mit zwei Engelsköpfen in den „Marter“ eingefügt. reichischen Zapfenstreich“, aufgeführt von der Musikkapelle Kiens
Die Einweihung nahm Pfarrer Heinrich Kleinlercher vor, zu dieser Fei- und unter Mitwirkung der Ehrenkompanie „Franz Höfler“ Lana. Der
er geladen war auch der Ausschuss der Schützenkompanie Eben-Mau- Festgottesdienst am Sonntag wurde von Ortspfarrer Theobald Inner-
rach. Besonders erfreut zeigte sich Hptm. Huber über die Anwesenheit hofer zelebriert und von der Musikkapelle Kiens musikalisch umrahmt.
von EHptm. Johann Prantl mit Gattin Erika. Anlässlich der Fronleich- Pfarrer Innerhofer lobte in seiner Predigt die Aktivitäten und den Ein-
namsprozession konnte dann das erste Evangelium beim neuen Bild- satz der Schützenkompanie Ehrenburg im Dorf. Die Schützenkompa-
stock gefeiert werden. nie Truden stellte vor gehisster österreichischer Fahne die Ehrenkom-
Seitens der Gemeinde Eben am Achensee ein aufrichtiger Dank an panie.
Bgm. Reinhard Niederkofler hieß die 60 Fahnenabordnungen mit
über 800 Schützen herzlich willkommen. LKdt. Mjr. Paul Bacher und
Bez.-Mjr. Heinrich Seyr kritisierten in ihren Grußworten die Vorge-
hensweise der Ordnungskräfte beim Gebrauch der deutschen Mutter-
sprache und spielten damit auf einen erst kürzlichen Vorfall an.
Hptm. Efrem Oberlechner erklärte, dass das Ziel des Spruchs „Der
Freiheit entgegen“ auf der Fahne die friedliche Wiedervereinigung
Tirols und die Rückkehr zum Vaterland Österreich sei. Er forderte alle
Anwesenden auf, für die Heimat tagtäglich einzustehen, um dieses Ziel
eines Tages zu erreichen.
In der Festansprache erklärte der ehemalige Freiheitskämpfer der
60er-Jahre, Prof. Dr. Günther Andergassen (Innsbruck), warum er und
seine Mitstreiter zu Sprengstoff gegriffen hatten. Ohne den Widerstand
wäre Südtirol dem Ende zugegangen. Er forderte „Nie wieder Faschis-
mus“ und somit auch die Schleifung aller faschistischen Denkmäler in
Alfred Wohlfart, Marion Gansmaier, Hptm. Josef Huber, Pfarrer Heinrich Südtirol. Während in Deutschland jedes Nazisymbol entfernt würde,
Kleinlercher und EHptm. Johann Prantl mit Gattin Erika werde in Süd-Tirol dem Faschismus gehuldigt.
Nr. 5/2007 25

25 Jahre Schützenkompanie Gais Anschließend zum Festakt folgte der Aufmarsch der Schützen
durchs Dorf zum Festzelt, wo die Musikkapellen von Gais und Ahor-
8. Gesamt-Pustertaler Schützentreffen nach für Stimmung sorgten und die Kameradschaft untereinander
gepflegt und neue Freundschaften geschlossen werden konnten.
GAIS - Mit einem zweitägigen Fest hat am 7. und 8. Juli die Schüt-
zenkompanie Gais ihr 25-jähriges Bestandsjubiläum gefeiert.
Höhepunkt des Festes war das Gesamt-Pustertaler Schützentreffen Kleine Gemeinde - starke Kompanie
am Sonntag, an dem rund 1.000 Schützen, vor allem aus dem Puster-
tal, von der Mühlbacher Klause bis zur Lienzer Klause, aber auch GRINZENS - Grinzens mit seinen 1.300 Einwohnern ist der west-
Schützen aus allen anderen Landesteilen teilgenommen haben. Die lichste Ort der Mittelgebirgsregion zwischen dem Wipptal und dem
Schützenkompanie Prettau stellte die Ehrenkompanie, als Partnerkom- Sellraintal. In diesem Dorf ist eine Schützenkompanie mit einer Stär-
panien waren die Kompanien aus Stumm im Zillertal und aus Coburg ke von 75 Mann, fünf Marketenderinnen und zwei Patronenbuben
anwesend. beheimatet. Dass auch in einer kleinen dörflichen Gemeinschaft viele
gesellschaftliche Termine wahrzunehmen sind, bewies der Monat Juli.
Denn der hatte es in sich für die Grinziger Schützen:
- Als erstes war die 50-jährige Wiedergründungs-Jubiläumsfeier mit
dem dichten Arbeitsprogramm, das ein Zeltfest mit sich bringt,
organisatorisch und arbeitsmäßig zu bewältigen,

Rund 1.000 Schützen feierten mit Landeskurat Paul Rainer die Festmesse.

Nur schwach vertreten waren die Ost-Tiroler Schützenkompanien.


Enttäuschend und nicht dem Sinn des Festes entsprechend, beinahe
geschlossen dem Treffen ferngeblieben sind die gesamten Kompanien
aus dem östlichen Teil des Pustertales. Bgm. Karl Gasser, BBO Mjr. Karl Pertl, LR Anton Steixner, die geehrten Hein-
rich Jordan und EHptm. Josef Holzknecht, Baon-Kdt. Mjr. Toni Pertl und
Landeskurat Paul Rainer zelebrierte am Sonntag die Festmesse, die Hptm. Helmut Brandner. (Foto: Manfred Hassl, Bezirksblätter)
von der Musikkapelle Gais musikalisch umrahmt wurde. In seiner Pre-
digt mahnte der Landeskurat alle Anwesenden, Zeugnis abzulegen und - weiters die Ausrückung zur Premiere der Aufführung „Tiroler Frei-
offen zum Glauben zu stehen. Aber auch an die Politik richtete er den heit“ der Freilicht-Passionsbühne Grinzens,
Appell, den christlichen Glauben als Grundstein unserer Kulturen in - weiters die Bergmesse beim Figl-Kreuz mit Schützen und Musik, die
der europäischen Verfassung festzuschreiben. alle zwei Jahre gefeiert wird und
Beim anschließenden Festakt begrüßte der Bez.-Mjr. Heinrich Seyr - am Monatsende die Teilnahme am Baonsfest in Birgitz.
alle Schützen, Ehrengäste und Dorfbewohner. In seinen Grußworten Zu ihrem Gründungsjubiläum gab die Kompanie eine interessante
wünschte er sich, dass dieses Treffen dazu beitragen soll, das Gesamt- Festschrift heraus, in der die 50 Jahre mit den bedeutendsten Ereig-
tiroler Bewusstsein weiter zu fördern und zu stärken. Gerald Leiter, nissen dieser Zeit in Wort und Bild brillant dargestellt sind.
Hptm. der Schützenkompanie Gais, erinnerte an die Gründung der Im Herbst vorigen Jahres erhielten die Schützen eine Einladung zur
Kompanie vor 25 Jahren. Er dankte allen Männern der ersten Stunde, Wiedererrichtungsfeier der Brücke in Andau, über die im Herbst 1956
allen voran dem heutigen EHptm. Alois Oberhammer. In kurzen Wor- beim Ungarischen Volksaufstand über 70.000 Ungarn nach Österreich
ten überbrachten noch die Bürgermeisterin Romana Stifter und der flüchteten und die von russischen Truppen gesprengt wurde (wir
Ost-Tiroler Mjr. Leo Strasser ihre Grüße und appellierten an die Anwe- berichteten in der TSZ 2/2007). Daraufhin fand ein Gegenbesuch der
senden, die Gemeinsamkeiten der Landesteile über das Trennende zu Burgenländer bei der 50-jährigen Jubiläumsfeier in Grinzens statt.
setzen. LKdt. Bacher sprach von den „Puschtra-Buibm“, denen es bis Der Musikverein Andau unter Kpm. Ewald Lunzer konzertierte im
heute verwehrt ist, in die Heimat zurückzukehren. Festzelt und kassierte dort ebenso verdienten Applaus wie beim
In seiner Festansprache erläuterte der Tiroler Alt-LHptm. Wendelin gemeinsamen Spiel mit der Musikkapelle Grinzens bei der Feldmesse
Weingartner das Tiroler Schützenwesen. Es habe eine lange Tradition und dem Festakt.
und gründe auf der Verantwortung für die Heimat und auf der Vertei- Im Mittelpunkt dieses Tages standen aber die jubilierenden Schüt-
digung der Heimat. Die Waffen sind inzwischen Symbol geworden, die zen unter Hptm. Helmut Brandner, der zwei Urgesteine auszeichnen
Verantwortung jedoch bleibe. Und diese Verantwortung sei nicht nur durfte. Dies waren das Gründungsmitglied Heinrich Jordan und Grün-
zu spüren und es soll nicht nur darüber geredet werden, es sind Taten dungshauptmann Josef Holzknecht, eine Schützenlegende, mit seiner
zu setzen und die Werte sind weiterzuvermitteln. Er sprach auch kurz 45-jährigen Führungstätigkeit.
über die Südtiroler Autonomie: Sie sei zwar gut, allerdings sind auch Sie erhielten aus den Händen von Baon-Kdt. Anton Pertl, LR Anton
ihre Gefahren zu erkennen, um ihnen frühzeitig entgegenwirken zu Steixner und Bgm. Karl Gasser die „Andreas-Hofer-Medaille“. Die
können. So können all die Vorteile der Autonomie zu Selbstzufrieden- Schützen aus Axams stellten die Ehrenkompanie und auch viele ande-
heit, geistiger Enge und Desinteresse an einem Gesamt-Tirol führen. re Kompanien und Abordnungen waren beim Festakt zugegen.
Auch ein Fest wie das Gesamt-Pustertaler Treffen könne und soll eine Die Freundschaft zwischen Grinzens und Andau soll bestehen blei-
gemeinsame Zukunft spürbarer machen. ben oder, wie es Josef Wally, der Verantwortliche für die Feier in
26 Nr. 5/2007

Andau so treffend ausdrückte: „Die Brücke zwischen Ost und West


muss weiterhin ausgebaut, aber auch beschritten werden!“
Die Bergmesse beim Figl-Kreuz, das 1959 zu Ehren der Gefallenen
beider Weltkriege auf 2.000 m Seehöhe oberhalb von Grinzens errich-
tet wurde, findet alle zwei Jahre statt. Franziskanerpater Karl aus
Deutschland, der schon viele Jahre in Grinzens seinen Urlaub ver-
bringt, feierte heuer die hl. Messe im Beisein der Schützen und der
Musik. Auch die Bevölkerung von Grinzens und den umliegenden
Gemeinden nahm mit großer Andacht an diesem Gottesdienst teil.

Hptm. Alexander Mitterer kommandiert seine Kompanie zum Empfang der


Innenminister. In den Reihen der Minister LHptm. Herwig van Staa und
Innenminister Günther Platter.

Auch die Jungschützen waren bei dieser Ausrückung mit dabei.

Der 87-jährige Schütze und Weltkriegsteilnehmer Albert Brecher (r.) legte mit
einem Kamraden den Kranz für seine gefallenen Kameraden am Gedenkkreuz
nieder.

Und wie bei einer Feldmesse üblich, wurde sie von der Kapelle
musikalisch umrahmt und zum Evangelium, zum Segen und zur
Kranzniederlegung wurden von der Kompanie exakte Salven geschos-
sen. Eine Stimmung, die zu Herzen ging: Der Altar am Fuße des hoch
aufragenden Kreuzes, die Formationen und die Bevölkerung zwischen
den blühenden Almrosen, die Kalkkögel im Hintergrund, und das alles
bei strahlendem Sonnen-
schein.
Der Tiroler LHptm. Herwig van Staa begrüßte den Gastgeber der
Auch bei der vierten Aus-
Konferenz Bundesminister Günther Platter, den portugiesischen Rats-
rückung innerhalb eines
vorsitzenden, Innenminister Rui Carlos Pereira sowie die weiteren teil-
Monats zeigten die Grinzner
nehmenden Minister des Forums Salzburg mit einem landesüblichen
Schützen keinerlei Ermü-
Empfang, gestaltet von der Stadtmusikkapelle Wilten und der Schüt-
dungserscheinungen; sie
zenkompanie Alter Schießstand bei der Talstation Hungerburg der
waren wieder eine der stärk-
Nordkettenbahn.
sten Kompanien beim Baon-
fest in Birgitz.
Noch etwas ist erwähnens- Besuch im Altersheim
wert: Wie gut die Kamerad-
schaft in dieser Kompanie KRONMETZ/MEZZOCORONA - Am 12. April 2007 besuchten eini-
funktioniert, kann man am ge Mitglieder der Kommandantschaft der Schützenkompanie
klaglosen Abbauen des Fest- „Nikolaus Graf Firmian“ Kronmetz-Mezzocorona die Bewohner des
zeltes ersehen: Am Montag örtlichen Altenheimes „Baron Cristiani“.
um 8 Uhr früh waren über 30
Mann zu dieser Arbeit Die Kompanie Grinzens auch beim Baon-
erschienen. Es ist beein- fest in Birgitz, trotz der vielen Verpflich-
tungen, wieder eine der stärksten Kompa-
druckend, wie sehr die Kame- nien. (Foto: M. Wedermann)
radschaft dieser Schützenein-
heit in dieser kleinen Gemeinde anerkannt und unterstützt wird.

Innenministertreffen in Innsbruck
INNSBRUCK/ALTER SCHIESSSTAND - Am 12. 7. 2007 fand in
Innsbruck die Ministerkonferenz des „Forum Salzburg“ statt.
Aus diesem Anlass luden das Land Tirol und die Stadt Innsbruck
die Innenminister von Österreich, Bulgarien, Polen, Rumänien, Slowa-
kei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Kroatien (Beobachterland)
sowie des EU-Ratsvorsitzlandes Portugal zu einem Empfang auf die
Seegrube oberhalb von Innsbruck. Die Kronmetzer Schützen bei der Übergabe des Fernsehers im Altersheim.
Nr. 5/2007 27

Das Treffen mit den Senioren war für die Schützenkompanie ein
wichtiger Moment, in dem die Solidarität zum Ausdruck gebracht
wurde, die neben Heimatliebe, christlichem Glauben, Wahrung des
Brauchtums und der Traditionen eine der tragenden Säulen des Schüt-
zenwesens ist. Gerade gegenüber den älteren Mitbürgern soll diese
Solidarität besonders zum Tragen kommen, da sie durch ihren Einsatz
und ihre Arbeit zum Wachstum unserer Gemeinschaft beigetragen
haben. Anlässlich des Besuches wurde der Präsidentin des Altenhei-
mes, Frau Adele Zandonai, von Seiten der Schützen ein Fernseher
überreicht. Dieser wurde mit den Einnahmen aus der Lotterie gekauft,
die von der Schützenkompanie beim jährlichen Ball organisiert wur-
de. Mit diesem Geschenk wollte die Kompanie ihre besondere Nähe zu
den Gästen des Altenheimes bekräftigen, die sich über dieses Zeichen
der Zuneigung und Verbundenheit sichtlich freuten.

Hilfe für Johann Mathà Der Erlebnistag auf der Tablander-Alm, organisiert von der Bezirkleitung des
Bezirkes Burggrafenamt/Passeier.
MERAN - Am 29. Juli 2007 zelebrierte Kompaniekurat P. Martin
Steiner OT für über 50 Schützen, Verwandte und Freunde der Schüt- Kompanie Naturns - sorgte für das leibliche Wohl der zahlreichen
zenkompanie Meran-Stadt eine Feldmesse auf der festlich geschmück- Gäste. Nach der Preisverteilung durch Bez.-Mjr. Helmut Gaidaldi
ten Wiese oberhalb des „Waldhäusl’s“ in Hafling. erfüllten die Nachmittagsstunden bei fröhlichem Gesang - in Beglei-
tung von Ziehharmonika, Tuba und Gitarre - durchaus das gesetzte
Ziel: Das Zusammenwachsen der Kameraden der verschiedenen Kom-
panien des Burggrafenamtes und der geladenen Gäste aus der Bevöl-
kerung.

Angelobung in Neustift
NEUSTIFT - Die Schützenkompanie Neustift feierte am Herz-Jesu-
Sonntag die Angelobung von neuen Mitgliedern und organisierte
anschließend einen Frühschoppen.

1000,– Euro wurden beim Kompanieausflug der Meraner Schützen für die
Spendenaktion „Ehrenamt in Not“ gesammelt.

Hptm. Renato des Dorides begrüßte danach alle Teilnehmer und


übernahm mit JS-Betr. Peter Pfeifer die Auszeichnung einiger Jung-
schützen für die erworbenen Leistungsabzeichen sowie für die guten
Platzierungen beim Landesschießen.
Zugunsten der landesweiten Aktion „Ehrenamt in Not“ für Johann
Mathà konnte die stattliche Summe von EUR 1.000,– gesammelt wer-
den.
Beim anschließenden Grillfest bedankte sich Hptm. Renato des
Dorides bei der Familie Mitterhofer mit einem Blumengruß für die Fünf neue Schützen und zwei Marketenderinnen sprachen das Gelöbnis auf
Bereitstellung des Festplatzes. Musikalisch umrahmt wurde das Fest die Kompaniefahne.
von Stefan Vigl mit seiner „Steirischen“.
Nach dem Gottesdienst, bei dem das Herz-Jesu Gelöbnis alljährlich
Erlebnistag auf der Tablander-Alm erneuert wird, marschierten die Schützen, begleitet von der Musikka-
pelle Neustift, zum Platz vor der Engelsburg, wo sie unter Beteiligung
NATURNS - Zum 1. Erlebnistag auf der Tablander-Alm bei Naturns der Bevölkerung Aufstellung nahmen. Die Musikkapelle unter der Lei-
rief die Leitung des Schützenbezirkes Burggrafenamt/Passeier am tung von Kapellmeister Klaus Keim spielte den Brixner Schützen-
Sonntag, dem 26. August 2007. marsch „Hoch an“. Die Schützen schossen die dazugehörige Salve.
So beteiligten sich mehrere Jugendgruppen an den vom Bezirksju- Danach stellten sich die beiden Marketenderinnen Simona Kerer und
gendleiter Peter Pfeifer organisierten Wettkämpfen mit Sackhüpfen, Nadin Ebensberger und die Schützen Harald Lamprecht, David Hauer,
Strick-Ziehen und weiteren lustigen Spielen. Erwachsene konnten sich Hans Schrott, Klaus Oberegger und Daniel Hofer neben der Schützen-
beim von den Naturnser Schützen organisierten Bogenschießen mes- fahne auf. Der Hptm. verlas das Gelöbnis und die neuen Schützen
sen, Kegelpartien austragen und sich beim „Rumpeln“ und Preiswat- gelobten mit den Worten „So wahr mir Gott helfe“ die Tiroler Werte
ten vergnügen. Der Reinerlös des Nenngeldes kam dem „Herz-Jesu- Heimat und Glauben hochzuhalten. Die offizielle Feier endete mit der
Notstandfonds“ zugute. Bezirksschützenkurat Pater Christoph Waldner Landeshymne. Zum Abschluss des Festtages entzündeten die Schützen
OT hielt bei strahlendem Wetter eine Bergmesse auf der Almwiese. am Abend ein riesiges Herz-Jesu-Feuer am Wetterkreuz, wo sich die
Thomas Gapp - Hüttenwirt der Tablander-Alm und zugleich Olt. der Jugend des Dorfes zahlreich versammelte.
28 Nr. 5/2007

Angelobung und Ehrungen in Schabs Talschützenfest in Kappl


SCHABS - Am Herz-Jesu-Sonntag führte die Schützenkompanie SEE - Die „Albert Waibl“ Schützenkompanie See rückte am 15. 7.
„Peter Kemenater“ Schabs im Rahmen der Herz-Jesu-Feier bei der 2007 bei strahlendem Wetter zum Talschützenfest in Kappl aus.
Herz-Jesu-Schützenkapelle die Angelobung neuer Mitglieder durch.

V.l.: Olt. Bernhard Pircher, Fhr. Gottfried Pircher, Lt. Anton Gstrein und Hptm.
Josef Juen.

Nach der Feldmesse und dem anschließenden Festumzug konnten


Sechs neue Mitglieder konnte die Kompanie „Peter Kemenater“ feierlich sich zwei Schützenkameraden aus unserer Kompanie über langjährige
angeloben. Ehrungen besonders freuen. (Langjährigkeitsehrungen siehe letzte Sei-
te!)
Nach der hl. Messe, die von Hw. Pfarrer Thomas Huber zelebriert Wir wünschen euch hiermit nochmals alles Gute und noch viele
wurde, nahm Hptm. Roland Seppi die Begrüßung vor. Anschließend gesunde und aktive Jahre in unserer Kompanie. Schützen Heil!
wurden die neuen Mitglieder Markus Unterkircher, Michael Hofmann,
Philipp Knollseisen, Armin Ploner, Maria Christina Kier und Stefan
Niedermair angelobt. Alle zusammen hielten die gesenkte Fahne fest
und sprachen gemeinsam die Angelobungsformel. Zum Abschluss der
Feier erklang die Tiroler Landeshymne.

Gedenkgottesdienst mit Sommerfest


SCHMIRN - Die Schützenkompanie Schmirn hat vor 20 Jahren die
Gedenkkapelle „Maria im Schnee“ in der Nähe der Wallfahrtskirche
zur „Kalten Herberge“ errichtet.
Anlässlich dieses Jubiläums luden die Schützen mit Hptm. Karl
Hofer und Obm. Reinhold Auer zu einem Gedenkgottesdienst mit
anschließendem Sommerfest.
Bei herrlichem Wetter folgten zahlreiche Besucher der Einladung
und sorgten für ein gelungenes Fest an dem beliebten Marienwall-
fahrtsort in Schmirn.

Renovierung am Heldenkreuz
ST. JAKOB i. DEF. - Im Juni dieses Jahres wurde von Schützen der
Kompanie St. Jakob i. Def. der desolate Sockel des Heldenkreuzes, dem
die Witterungseinflüsse zu schaffen machten, repariert.
Zahlreiche Teilnehmer feierten mit der Schützenkompanie Schmirn das Die für die Bauarbeiten am Heldenkreuz verantwortlichen Schützen
Jubiläum „20 Jahre Maria im Schnee“. stellten sich zu einem Erinnerungsfoto auf.
Nr. 5/2007 29

Schützenjahrtag in Völs Mit 83 noch überaus treffsicher


VÖLS - Mit einem feierlichen Kirchgang in Begleitung der Musik- INZING - Traditionell wird in Inzing am Fronleichnamstag die beim
kapelle Völs, anschließenden Ehrungen auf dem Kirchplatz und einer Schnurschießen des Bataillons Hörtenberg errungene Schützenschnur
festlichen Versammlung im Theatersaal, im Beisein zahlreicher in Gold, Silber oder Grün erstmals überreicht und öffentlich getragen.
Für Franz Hirschberger war Fronleichnam 2007 ein ganz besonderer
Tag. Als ältester Teilneh-
mer beim Schnur-
schießen 2007 in Ober-
perfuß gelang es dem
bereits 83-Jährigen zum
ersten Mal, die heiß
ersehnte Schnur zu
schießen. Mit 46 von 50
möglichen Ringen er-
reichte er somit die
„Goldene“. Dementspre-
chend stolz trug er seine
„Goldene Schützen-
schur“ bei der Fronleich-
nams- und Herz-Jesu-
Prozession. Franz Hirschberger (r.) mit Hptm. Andreas Hasl-
wanter, der ebenfalls Gold ereichte.
Gilbert Pittl wird von Mjr. LAbg. Toni Pertl und Hptm. Thomas Wirth die
Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied überreicht (v.r.).

Schüler besuchten die Schützen


Ehrengäste, feierten die Völser Schützen ihren traditionellen Schüt-
zenjahrtag am Herz-Jesu-Sonntag. Hptm. Thomas Wirth und Baon- WAIDRING - Im Zuge des Waidringer Schülertages, wo sich die
Kdt. Toni Pertl überreichten dabei Gilbert Pittl die Ernennungsurkun- Gemeinde Waidring seinen jungen Bürgern vorstellt, besichtigten die
de zum Ehrenmitglied der Völser Kompanie, u.a. wurde EHptm. Hans Abschlussklassen der HS sowie AHS unter der fachkundigen Führung
Kind für 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. von GR Betty Millinger, GR Georg Hochfilzer und Fachlehrerin Klema
auch den Waidringer Schützenkeller, wo den Schülern von Lt. Clemens
Riedlsperger kurz die Geschichte und die Aufgaben der Schützen
Neue Herz-Jesu-Fahne geweiht! näher gebracht wurden.
INZING - Über 100 Jahre lang wurde die alte Herz-Jesu-Fahne der
Inzinger Schützen bei verschiedenen Anlässen mitgetragen. Dement-
sprechend oft war sie auch Wind und Wetter ausgesetzt und der Zahn
der Zeit tat sein übriges. Eine Restaurierung wäre kaum noch möglich
gewesen und überdies hätte diese die Schützenkasse gleich strapaziert
wie die Herstellungskosten einer neuen Fahne. Am Herz-Jesu-Sonntag
2007 war es dann soweit. Nach der heiligen Messe und noch vor der
Prozession wurde die neue Inzinger Fahne auf dem Presbyterium der
Inzinger Pfarrkiche von Pfarrer Mag. Andreas Tausch geweiht.

Die GR Hochfilzer und Millinger sowie FL Klema beaufsichtigen die Waidrin-


ger Hauptschüler im Schützenkeller, Toni Zelger zeigt den Schülern den
sicheren Umgang mit dem Luftdruckgewehr.

Zum Abschluss konnten die jungen Waidringer noch ausgiebig die


Sportstätte der Schützen, den 10-m-Schießstand (jeden Donnerstag ab
19.30 Uhr für die Allgemeinheit zugänglich) benützen und ihr Talent
unter Beweis stellen. Die Altschützen nutzten die Gelegenheit, den
Schülern den Schießsport näherzubringen und trugen somit zum
generationsübergreifenden Gelingen dieses Weiterbildungstages bei.
Zur Weihe neigt sich die neue Inzinger Herz-Jesu-Fahne vor dem Aller-
heiligsten: v.l. Fhr. Georg Hitsch, Olt. Hansjörg Grießer (verdeckt), Pfarrer Neuer Fhr. bei Waidrings Schützen
Mag. Andreas Tausch und Obm. Josef Draxl. Nach 47 Jahren erhielt die Waidringer Schützenfahne einen neuen
Fähnrich. Wolfgang Schweiger, ein engagierter junger Schütze, beklei-
Ihre „Feuertaufe“ erhielt die neue Fahne anschließend bei der Pro- det seit Jänner 2007 als Nachfolger des legendären Hans Zelger
zession. Die alte Herz-Jesu-Fahne aus dem Jahre 1899 bekommt im (Jaggl) das Amt des Fähnrichs der „Johann Jakob Stainer“ Schützen-
Inzinger Schützenheim einen Ehrenplatz in einer Glasvitrine. kompanie Waidring.
30 Nr. 5/2007

Wolfgang Schweiger ist Auf der Terrasse der Hauptschule Paznaun wurde die Feldmesse
35 Jahre alt, Vater von zwei gefeiert, die von der Musikkapelle Kappl feierlich umrahmt wurde. Als
Söhnen und seit 17 Jahren Vertreter des Landes konnten wir den Schützenkameraden und LAbg.
Mitglied der Waidringer Jakob Wolf begrüßen. Erfreulich war auch die zahlreiche Teilnahme
Schützen sowie Gruppen- der Ehrenmitglieder der Schützenkompanie Kappl und der Ehren-
kommandant der Feuerwehr kranzträgerinnen. Nach dem Gottesdienst und der Begrüßung durch
Waidring, Ortsteil Unterwas- Talmajor Siegfried Juen hielt Reg.-Kdt. Mjr. Fritz Gastl die Festan-
ser. Somit befinden sich die sprache. Anschließend konnten einige verdiente Mitglieder für
altehrwürdigen Waidringer langjährige Zugehörigkeit zu den Paznauner Schützen geehrt werden.
Schützenfahnen (älteste Auch wurde der scheidende Tal-Mjr. Norbert Reich zum Ehrenmajor
Fahne aus dem Jahre 1848) der Talschaft Paznaun ernannt und Olt. Siegele Otto, der längjährige
auch weiterhin in guten Hauptmannstellvertreter von Kappl, zum EOlt.
Händen und werden bei Nach dem Festakt marschierten die vier Kompanien des Tales und
allen wichtigen Anlässen der die Ehrenkompanie aus Hochgallmig mit schneidiger Begleitung durch
Kompanie vorangetragen. den Bezirkstrommlerzug Landeck zum Festzelt. Bei traumhaftem Wet-
ter saß man noch lange im Festzelt beisammen und erfreute sich an
Fähnrich Wolfgang Schweiger
den musikalischen Darbietungen der Musikkapellen aus Langesthei
beim Baon-Fest Kirchberg 2007 und Kappl.
(Foto: c. riedlsperger)
Otto Siegele
Neues „Tafei“ für Waidrings Schützen
Zum ersten Mal rückten Dreifaltigkeitskapellen geweiht
die Waidringer Schützen
beim Wintersteller Baon-Fest PIANS - Am 16. September 2007 rückte die Schützenkompanie
in Kirchberg mit ihrem neuen Pians zur Segnung der Dreifaltigkeitskapelle beim Bären in Pians aus.
„Tafei“ aus. Das von Schützenkurat Pfarrer Mag. Georg Schödl zelebrierte die Feldmesse
Andrä Schreder (Waidringer und Segnung, die von der Oberländer Sängerrunde unter Ernst Code-
Krippenfreunde) geschnitzte mo und dem Bläserensemble der Musikkapelle Pians unter Harald
und von Andrä Millinger Bonelli musikalisch festlich gestaltet wurde. Fahnenpatin Alexandra
(Malermeister) gestaltete, Zangerl erklärte, „diese Dreifaltigkeitskapelle soll ein Ort der Kraft
alten Vorbildern nachemp- sein, des Nachdenkens und Betens, ein Ort des Trostes und der Hoff-
fundene „Schützentafei“ ist nung, eine Gedenkstätte für unsere lieben Verstorbenen werden, in
überaus gut gelungen. Es welcher Sterbebildchen ihren Platz finden“. Die „Bärenkapelle“ ist –
wird den Waidringern noch wie auch die Pianner Pfarrkirche – der Dreifaltigkeit geweiht, weil das
viel Freude bereiten, da es gleichseitige Dreieck das Fundament bildet, drei Längs- und drei Quer-
schon von weitem die im In- balken das Kreuz im Turm bilden, drei Felder im Dach zum Fenster
und Ausland bekannte „Joh. hinführen, einem gleichseitigen Dreieck, in welchem die Dreifaltigkeit
Jakob Stainer“ Schützenkom- in Farben noch einmal symbolisiert wird:
panie Waidring ankündigt.
Jungschütze und „Tafeitroger“ Philipp
Die Schützen danken den Decker mit dem neugestalteten Waidringer
Künstlern Andrä Schreder, Schützentafei beim Baon. Fest in Kirch-
Andrä Millinger und Zeug- berg 2007. (Foto: c. riedlsperger)
wart Josef Danzl für das
„Woadriger Schützentafei“.

Talschützenfest im Paznaun
KAPPL - Bei strahlendem Wetter trafen sich die Paznauner Schüt-
zen am 15. 7. 2007 in Kappl, um ihr Talschützenfest zu feiern.

Im Gelb – es hebt die Erleuchtung durch den Heiligen Geist hervor.


Im Rot spiegelt sich die Liebe Christi wider, der sein Blut für die Men-
schen gegeben hat, um uns zu erlösen. Und schließlich ist im Blau Gott
Vater versinnbildlicht, der Schöpfer und Allerhalter.
Als Dank für die Genesung hatte Otmar Kröll ein Kruzifix verspro-
chen und als würdiges Dach für den von Josef Zeisler aus Axams
geschnitzten Herrgott die Kapelle geplant und gebaut.
Die Marketenderinnen und Schützen übernahmen - in Erinnerung
an ihren Ehrenkranzträger Josef Zangerl, dessen Todestag sich zum 10.
Mal jährte - die Bedienung mit Speis und Trank.
Paznauner Schützen stehen bereit zur Meldung. Alexandra Zangerl
Nr. 5/2007 31

Wir gedenken unserer Verstorbenen


Olt. Michelino Loss † Unglück nie wieder richtig erho- geleiteten den Verstorbenen am
len. 1991 erhielt er die Andreas- 19. Juli 2007 zur letzten Ruhe.
PRIMÖR - Die Schützenkom- Hofer-Medaille mit Ehrenkranz Die Ehrensalve und das „Lied
panie „Giuseppina Negrelli“ für 50-jährige Mitgliedschaft. vom guten Kameraden“ sind
Primör trauert um ihren Kamera- Er wurde auf dem letzten Weg zwar verklungen, aber die Kame-
den Michelino Loss, der am 22. von seinen Enkelkindern, alles raden der Kompanien „Alte Pfar-
Juli 2007 allzu früh im Alter von Schützen, getragen. Die Schüt- re Natz“ und Igls-Vill werden
62 Jahren verstorben ist. zenkompanie erwies ihm die EHptm. Karl Wieser ein bleiben-
letzte Ehre mit drei Böllerschüs- des Gedenken bewahren.
sen, drei Ehrensalven und dem
Fahnengruß. Ruhe in Frieden! EHptm. Alois Sailer †
Karl Wieser † SERFAUS - Am 21. Juni starb
nach langer Krankheit unser
Johann Korber † IGLS - Am 13. Juli 2007 ver- EHptm. Alois Sailer sen. im 91.
Waffenwart in die Dienste der starb kurz vor seinem 78. Lebensjahr.
Kompanie, die er bis zuletzt sehr Geburtstag EHptm. Karl Wieser.
pflichtbewusst ausübte. Bei Fes- Er war 1945 einer der ersten
ten, speziell aber beim Mai- Schützen, die bei der Fronleich-
baumaufstellen, war er immer namsprozession in Igls ausrück-
dabei. ten. Über Jahrzehnte führte und
Mit drei Böllerschüssen, drei prägte er die Schützenkompanie
Ehrensalven, dem Fahnengruß Igls-Vill. Nach einem schweren
Olt. Michelino Loss † und dem Lied vom guten Ka- Verkehrsunfall 1982 in Südtirol
meraden haben wir voll Trauer trat er 1985 als Hptm. der Kom-
Er hat sein Schicksal stets mit Abschied von ihm nehmen müs- panie zurück.
Würde getragen und bis zuletzt sen.
gegen seine heimtückische Lieber Hansl, die Schützen-
Krankheit angekämpft. Unter kompanie Nikolsdorf wird dir
reger Beteiligung der Bevölke- immer ein ehrendes Andenken
rung und begleitet von seinen bewahren.
Kameraden sowie von Abord- EHptm. Alois Sailer †
nungen einiger Nachbarkompa- Karl Kirchstätter † Er war an der Reorganisation
nien wurde er am 24. Juli in sei- der Kompanie Serfaus im Jahre
nem geliebten Canal San Bovo 1957 maßgeblich beteiligt und
NIKOLSDORF - Nur zwei
beigesetzt. Unser Kamerad war leitete die Kompanie 40 Jahre
Wochen nach dem Unglück von
Olt. und Gründungsmitglied der lang als Hptm. Er war Träger der
Johann Korber verstarb unser
Schützenkompanie und seine Verdienstmedaille des Landes
Einsatzfreude und Zuverlässig- Tirol (1977) und des Ehrenringes
keit werden uns fehlen. Die der Gemeinde Serfaus (1996). Im
Kameraden der Schützenkompa- Spätherbst 1996 ging Hptm. Sai-
nie „Giuseppina Negrelli“ Primör EHptm. Karl Wieser † ler in den „Ruhestand“ und wur-
werden ihm stets ein ehrendes de 1997 zum EHptm. ernannt.
Andenken bewahren. Dr. Luis Zingerle sagte in sei- Viele Jahre lang konnte er noch
ner Grabrede so treffend: „Er hat an der Entwicklung der Schüt-
Johann Korber † sich um das Schützenwesen zenkompanie Serfaus teilneh-
besonders verdient gemacht; er men. Am 23. Juni begleiteten ihn
NIKOLSDORF - Am 15. Juni war der treibende Teil der seine Kompanie, alle Fahnenab-
2007 erreichte uns die traurige Freund- und Kameradschaft, ja ordnungen der Talschaft Pont-
Nachricht, dass der langjährige Partnerschaft mit der Schützen- latz sowie von Kappl und See
Waffenmeister Johann Korber, kompanie „Alte Pfarre Natz“, die und eine große Trauergemeinde
„Ranitzer Hansl“, im Alter von 1973 nach einem Bezirksschüt- zum Ortsfriedhof von Serfaus
51 Jahren tödlich verunglückte. Karl Kirchstätter † zenfest in Sterzing entstanden zur letzten Ruhe. Vergelt‘s Gott
Als Beifahrer auf einem Holz- ist. Lois für all deinen Einsatz und
transporter stürzte er rund 100 m ältester Schützenkamerad, Karl Baon-Kdt. Erich Enzinger, deine Kameradschaft. Der Herr
in den Trattenberger Graben. Für Kirchstätter, nach langem Leiden Fahnenabordnungen des Baon gebe dir die ewige Ruhe.
ihn kam jede Hilfe zu spät. im 94. Lebensjahr. Innsbruck, der Kompanie Mühl-
1966 trat Hansl als Jung- Karl trat 1940 der Schützen- bach, die Kompanie „Alte Pfarre
schütze in die Kompanie ein. kompanie Nikolsdorf bei. 1978 Natz“, die Kompanie Igls-Vill,
1971 wurde er als Gewehrträger stürzte er von einem Obstbaum Abordnungen der Jäger und
angelobt. 1985 stellte er sich als und konnte sich von diesem zahlreicher Igler und Viller
32 Nr. 5/2007

Für langjährige Treue zur Kompanie wurden geehrt:


Birgitz: EHptm. Peter Nagl, Olt. Richard Abentung (50 J.); Martin Peimpolt (15 J.)

Fulpmes: Lt. Hermann Tanzer (60 J.); EHptm. Wilfried Stern (50 J.); Mag. Robert Denifl, Fhr. Franz Ranalter, Zgf. Herbert
Ebenberger (40 J.)

Grinzens: EHptm. Josef Holzknecht, Heinrich Jordan (50 J.)

Kappl: Zgf. Eugen Rudigier (50 J.); Zgf. Erich Zauser, Fhr. Hans Gander (40 J.)

Prutz: Ferdinand Eiterer, Alfred Thurner (50 J.); Bernhard Eiterer, Walter Wolf (25 J.)

Ranggen: Pionier Max Kirchmair sen. (60 J.); Pionier Robert Scheiring (55 J.); Lt. Werner Haslwanter (40 J.); Walter Volina, Max
Kirchmair (25 J.)

Reith i. A.: Lt. Eberharter Gottfried, Zgf. Gschösser Josef, Uj. Kircher Heinrich (50 J.)

Reith b. Seefeld: EHptm. Willi Haidegger (50 J.); Lt. Werner Haselwanter (40 J.)

Serfaus: Zgf. Erich Purtscher, Lt. Robert Westreicher (50 J.)

See i. Paznaun: Fhr. Pircher Gottfried (50 J.); Lt. Anton Gstrein (40 J.)

Sistrans: Hptm. Adi Raitmair (50 J.)

Völs: EHptm. Johann Kind sen. (60); Zgf. Günter Leimbeck, Zgf. Wolfgang Leitner (25 J.); Zgf. Markus Ganner, Lt. Michael Grünauer,
Zgf. Roland Jura, Zgf. Johann Kind jun., Zgf. Martin Knapp (15 J.)

Die Poster „Andreas Hofer” (zwei verschiedene Varianten:


„Portrait“ und „Oberkommandierender von Tirol 1809“, mit
Säbel), „Kleiner Kriegsrat”, „Historischer Tiroler Adler” und
„Aquila Tirolensis” sowie der Aufkleber „Tiroler Schütze”
(auch als Anstecker für das Rockrevers) sind in den Bundes-
kanzleien des Südtiroler Schützenbundes in Bozen und des
Bundes der Tiroler Schützenkompanien in Innsbruck erhält-
lich.

Termine 2007/2008
14. Oktober: Schützenwallfahrt in Absam
13./27. Oktober: Grundkurs „Schritte zum guten Sprechen“ im Bildungshaus Kloster Neustift
25. Oktober: Großer Zapfenstreich in Innsbruck
20. Oktober: Seminar „Öffentlichkeitsarbeit“ im Jugendhaus Kassianeum in Brixen
10. November: Geschichte-Seminar im Vereinshaus in Kardaun
10./24. November: Aufbaukurs „Schritte zum guten Sprechen“ im Bildungshaus Kloster Neustift
11. November: Gedenktag „Das Land Tirol in Trauer”
17. November: Tagung „50 Jahre Kundgebung Sigmundskron“
25. November: Franz-Höfler-Gedenkfeier in Lana
8. Dezember: Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls
9. Dezember: Josef-Noldin-Gedenkfeier in Salurn
15. Dezember: Seminar „Mikrophone beißen nicht“ im Bildungshaus Kloster Neustift
8. Dezember: Adventsingen in Oberaudorf
13. April: Bundesversammlung des SSB in Bozen
26. April: Festakt „50 Jahre Südtiroler Schützenbund“ in Bozen
27. April: Bundesversammlung des BTSK in Innsbruck

Das könnte Ihnen auch gefallen