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353/2003
(abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen
I.P.
Peter-Mayr-Denkmal gesegnet………………… 7
Die Bundeskassiere des BTSK und des SSB, Mjr. Paul Hauser und Mjr. Eduard Graber (v.l.), legten vor dem
Andreas-Hofer-Denkmal in Mantua einen Kranz nieder. Im Hintergrund LHptm. Karl Steininger (BBGSK)
und Obm. Mjr. Hermann Huber (verdeckt) vom GTSB.
Patronatstag in Bendiktbeuern……………… 17
Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
MANTUA - Genau 200 Jahre nach dem Tod des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer ver-
Podiumsdiskussionen des SSB ………………12 sammelten sich heuer auf Einladung des Gesamttiroler Schützenbundes über 1.500 Schützen in
Herz-Jesu-Notfonds hilft ………………………14 Mantua, um gemeinsam mit vielen Ehrengästen das Gedenkjahr würdig abzuschließen.
Sehr stark waren die Schützen aus dem südlichen Tirol vertreten, aber auch Abordnungen
Regimenter, Bataillone und Bezirke…… 16 aus Welsch-, Nord- und Osttirol gaben der Feier eine besondere Note.
Berichte aus Bayern ………………………………17 Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich die Landeshauptleute Günther Platter und
Die Seite der Marketenderinnen Luis Durnwalder, der Welschtiroler Kulturlandesrat Franco Panizza, die Bürgermeisterin von
und Jungschützen ……………………………… 21 Mantua Fiorenza Brioni, politische Vertreter der SVP, der Freiheitlichen, der Süd-Tiroler Freiheit,
Wir gratulieren …………………………………… 22 der Union für Südtirol und der ÖVP. Ebenfalls anwesend waren der österreichische Botschafter
in Rom, Christian Berlakovits, der Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa, die LKdt. Paul
Gesamttiroler Schützenchronik ………… 23 Bacher, Carlo Cadrobbi und Otto Sarnthein, der LHptm. der Bayerischen Gebirgsschützenkom-
Schützenjahrtage ……………………………………26 panien Karl Steininger, der Obm. des GTSB Hermann Huber, Pater Reinald Romaner OFM sowie
Termine 2010 ……………………………………… 29 die Musikkapelle Zwölfmalgreien Bozen und die Ehrenkompanie aus Tramin.
Totengedenken …………………………………… 30 Der Enthüllung einer Andreas-Hofer-Stele im Stadtteil Cittadella durch Durnwalder, Platter
und Bürgermeisterin Brioni und deren Segnung ging der Landesübliche Empfang voraus, der
Ehrungen für langjährige Treue ………… 32 von LKdt. Paul Bacher kommandiert wurde. Danach wurde beim Andreas-Hofer-Denkmal der
Gedenkgottesdienst unter der Führung der Landeskuraten Kanzler Paul Rainer und Monsignore
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Über 1.500 Schützen und Marketenderinnen gedachten des 200. Todestages von Andreas Hofer in Mantua. Kanzler Paul Rainer und Monsignore Josef Haselwan-
ner zelebrierten den Gedenkgottesdienst, bei dem die LKdt. die Fürbitten lasen und der von vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mitgefeiert wurde.
Zahlreiche Marketenderinnen (hier aus dem Burggrafenamt) und Jungschützen Eine Kindergruppe aus Mantua ging auf die Geschichte des Tiroler Freiheits-
(im Bild unten einer aus dem Wipptal) nahmen an der Gedenkfeier teil. kämpfers Andreas Hofer ein und sang die Landeshymne „Zu Mantua in
Banden“ in italienischer Sprache.
EMjr. Prof. Helmut Mader mit dem „Ring des Landes Tirol“ ausgezeichnet
INNSBRUCK - In einer Festsitzung des Tiroler Landtages übergaben LHptm. Günther Platter umriss in seiner Laudatio das nachhaltige
am 19. März, dem Fest des Tiroler Landespatrons, des Hl. Josef, LHptm. gesellschaftliche Wirken von Helmut Mader, der sich in unterschied-
Günther Platter und der Präsident des Tiroler Landtages, Alt-LHptm. lichsten Funktionen für sein Land eingesetzt hat. Prof. Helmut Mader
DDr. Herwig van Staa, in Anwesenheit der Tiroler Landesregierung und bedankte sich für die ihm zuteil gewordene Ehrung: „Eine so hohe und
der Abgeordneten des Hohen Hauses, die ranghöchste Landesauszeich- seltene Ehrung macht dankbar, leise und demütig. Ich habe viel Freu-
nung, den „Ring des Landes Tirol“, an den früheren Präsidenten des de in diesem Haus erlebt und viele Entwicklungen mitgestaltet. . . .“.
Tiroler Landtages, EMjr. des Baon Innsbruck und EHptm. der Kompanie Auf die einmal gestellte Frage, was ihn denn wohl bewogen habe,
Wilten, Prof. Ing. Helmut Mader. Politiker zu werden, antwortete Mader: „Ganz einfach, die Möglichkeit,
Die Zahl der Träger dieses Ringes ist mit fünfzehn beschränkt. Prof. für die Menschen in unserem Lande positiv zu wirken.“
Mader wurde diese seltene Ehrung - er ist nun neben Alt-LHptm. Dr. Nach der Landtagswahl vom 4. Oktober 1970 ließ er sich freiwillig
Silvius Magnago, Alt-Bischof Dr. Reinhold Stecher, LHptm. a. D. Dipl.- vom Landtag in den Bundesrat entsenden. Er wurde dort wenige Tage
Ing. Dr. Alois Partl, Hilde Schwarzkopf, Gernot Langes-Swarovski und nach seinem 30. Geburtstag Präsident des Bundesrates. Er war lange
LHptm. a. D. Dr. Wendelin Weingartner einer von den sieben lebenden Bezirks- und Landesobmann des AAB, Betriebsrat und langjähriger
Trägern dieser Auszeichnung - als Zeichen höchster Anerkennung sei- Zentralbetriebsratsvorsitzender der TIWAG, ab 1975 wirkte er wieder
nes Lebenswerkes verliehen. im Tiroler Landtag und betreute durch zwei Jahrzehnte hindurch die
DDr. Herwig van Staa bezeichnete Helmut Mader in seiner Anspra- politische Ausbildung innerhalb der Tiroler Volkspartei. Nach dem
che als einen der bedeutendsten Politiker der letzten Jahrzehnte und krankheitsbedingten Ausscheiden von LHptm. Eduard Wallnöfer wur-
würdigte die großen Verdienste seines Amtsvorgängers. de er dessen Nachfolger als ÖVP-Klubobmann im Landtag.
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sie auf die feindlichen Truppen ziat Ried aufgelöst und 1863 dem Mutterhaus der Barmherzigen
hinunter. Diese mussten sich ob Schwestern in Innsbruck zugewiesen. Nach wechselvoller Geschichte
dieser Gegenwehr wieder aus dem als Versorgungshaus beherbergt das Kloster heute das „Heim Santa
Tal zurückziehen. Katharina“, das Alten-, Pflege- und Therapiezentrum Ried im Oberinn-
Dieses Ereignis ging als „Wei- tal.
berschlacht am Gigglertobel“ (das
nebenstehende Bild zeigt eine Kronburg - Im Jahre 1833 wurde Stephan Krismer als Kaplan nach
zeitgenössische Darstellung!) vom Kronburg berufen. 1845 erwarb er die Burgruine samt allen dazugehö-
24. November 1809 in die Tiroler rigen Gütern und ließ 1848 ein dreistöckiges Klostergebäude errichten.
Geschichte ein. Beim Bau wurden auch die Tuffsteine der Ruine verwendet. Seine Be-
mühungen zur Gründung einer Schulbrüderschaft schlugen allerdings
Strengen - Auf Grund seines fehl. Von den 28 aufgenommenen Novizen verschwanden im darauf-
Einsatzes im siegreichen Gefecht folgenden Frühjahr bereits 18. Die anderen musste er vom christlichen
im Giggler Tobel wurde Kurat Schuldienst abziehen und entlassen, da sie alles andere lehrten als das
Krismer auf Drängen der Bayeri- Christentum.
schen Regierung im Juni 1810 Nun war das Kloster verwaist. Stephan Krismer bettelte weiter um
nach Strengen versetzt. Die Pfarr- Geld, um wenigstens einen Teil seiner Schulden abdecken zu können.
chronik von Strengen schreibt: Im Jahre 1849 bewarb er sich um die Frühmessnerstelle in Brennbichl.
„Krismer wurde nach Strengen Auf sein Ansuchen hin gewährte ihm die Statthalterei eine jährliche
strafversetzt“. Nun ist Strengen ganz sicher nicht ein Ort, in welchen Pension von 200 Gulden. Krismer war überglücklich, da er nun in der
man hin strafversetzt wird. Weiters ist in der Pfarrchronik noch ange- Lage war, mit diesem Geld die Schuldenlast auf Kronburg teilweise zu
merkt: „loco cooperato- tilgen. Am 9. August
ris pro tempore super- 1854 wurde Stephan
numerarius“. Diese Ein- Krismer zum sterben-
tragung in der Pfarr- den König von Sach-
chronik kann dahinge- sen gerufen, der auf
hend interpretiert wer- der Fahrt ins Pitztal
den, dass Kurat Krismer auf der alten Straße
von seiner Kooperato- bei Brennbichl verun-
renstelle in See abge- glückt war. Am Un-
setzt und als sogenann- fallsort wurde die Kö-
ter „Supernumerarius“, nigskapelle errichtet,
als ein Überzähliger, die heute noch steht.
nach Strengen versetzt Bei der Einweihung
wurde. Dies bedeutete soll Krismer von der
nämlich den Verlust Witwe des Königs eine
seiner festen Priester- größere Summe Geld
stelle in See und ein erhalten haben, mit
armseliges Fristen als der er die Kronburg
nicht bezahlter Hilfs- von weiterer Schul-
priester. denlast befreien konn-
Von Strengen wurde te. Als Krönung seines
Stephan Krismer im De- Priesterlebens durfte
zember 1811 nach Prutz Vier solcher Gedenkdateln mit der jeweiligen Geschichte sind an der Pfarrkirche in Strengen (Bild oben) Krismer bei der 500-
weiterversetzt. In den an der Pfarrkirche in See, in Ried an der Hofmauer des Klosters und auf der Kronburg am Klostergebäu- Jahr-Feier der Vereini-
de angebracht. gung Tirols mit Öster-
weiteren Jahren wirkte
er als Priester in Mils, reich (1863) in Inns-
Fiss, Stanz, Kronburg und Brennbichl bei Imst. Er wurde ein richtiger bruck vor Kaiser Franz Josef und 7000 Schützen die Feldmesse lesen.
Wanderkurat.
Stephan Krismer wurde jedoch ob seiner Anführerschaft im Kriegs-
jahr 1809 von tiefen Selbstzweifeln geplagt und er wollte mit der
Gründung von Klöstern ein Zeichen tätiger Reue setzen. In selbstloser
Aufopferung bettelte er jahrzehntelang, um für die Errichtung der
Klös-ter in Ried im Jahr 1830, in Imst 1834 und auf Kronburg im Jahr
1845 das Geld aufzubringen.
Ried - Während seiner Zeit als Seelsorger in Fiss von 1818 bis 1833
entschloss sich Pfarrer Krismer, in Ried ein Kloster zu gründen. Im Jahr
1830 erwarb er den ehemaligen Ansitz der Edlen von Payr, baute das
Anwesen um und übergab das Kloster dem Mutterhaus der Barmherzi-
gen Schwestern in Zams. Volle 15 Jahre bettelte Krismer, bis er die
Kaufsumme beinander hatte. Dabei sah er manchmal eher einem zer-
lumpten Landstreicher ähnlich als einem Priester. Im Jahre 1833 wurde Die Initiatoren der Stephan-Krismer-Gedenktafeln: BO Olt. Gerhard Gstraun-
unter großer Feierlichkeit das Kloster als selbständiges Mutterhaus mit thaler, Reg.-Kdt. Mjr. Fritz Gastl, JS-Betr. Patric Niederbacher und Bez.-Beirat
einer Oberin und neun Novizinnen eingeweiht. 1845 wurde das Novi- Hartwig Röck.
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Am 5. Mai 1867 wurde mit Erlass des fürstbischöflichen Ordinariats denktafeln befinden sich an der Pfarrkirche in See, Talschaft Pazanun,
Brixen die Gründung des Terziarinnenordens auf Kronburg erteilt. Im an der Pfarrkirche in Strengen, Talschaft Stanzertal, an der äußeren
hohen Alter von 90 Jahren konnte Stephan Krismer diesen Freudentag Klostermauer in Ried, Talschaft Pontlatz und am Klösterle auf Kron-
noch miterleben. burg, Talschaft Landeck. In feierlichen Zeremonien wurden die vier
Er pilgerte auch noch zum Fürstbischof nach Brixen, um die Er- Gedenktafeln jeweils im Beisein des Bezirkskommandos und der Be-
laubnis zur Errichtung eines Friedhofes neben der Wallfahrtskapelle zu zirksstandarte, der Talschaftskommandanten, des Regimentskomman-
erhalten. Nach einigem Zögern, da er kein Geld entrichten konnte, danten Mjr. Fritz Gastl und der jeweiligen örtlichen Schützenkompa-
wurde diese Bitte letztlich genehmigt, die mit seiner Rückkehr nach nie enthüllt.
Kronburg verbunden war. Die Chronik sagt allerding dass Krismer Es würde sich anbieten, einmal einen Ausflug, vielleicht auch mit
hartnäckig im Flur des Bischöflichen Palais hauste und erst zur Heim- den Jungschützen, zu den vier Stationen zu unternehmen, um sich
kehr bewogen werden konnte, als ihm die Errichtung des Friedhofes selbst über diese außergewöhnliche Priesterpersönlichkeit zu informie-
zugesagt worden war. ren und an das „Karrer Stöffele“ zu erinnern.
Am 8. November 1869 verstarb der „Heldenpriester“ Stephan Kris-
mer 92-jährig und wurde als Erster auf seinem Friedhof in Kronburg Olt. Gerhard Gstraunthaler
beigesetzt. Sein Grab wird seit Jahren vom Pfarrer von Kronburg und Bildungsoffizier des Schützenbezirkes Landeck
den Karrer Schützen liebevoll betreut.
Im Gedenkjahr 2009 hat der Bezirksausschuss mit den Komman- Aufgrund der zahlreichen Veranstaltungen und Berichte
danten der vier Talschaften des Schützenbezirkes Landeck einstimmig zum Gedenkjahr 1809-2009 werden wir auch in den
beschlossen, Kurat Stephan Krismer mit vier Gedenktafeln an den Or- nächsten Ausgaben der Tiroler Schützenzeitung in einem
ten seines Wirkens im Bezirk, und zwar in jeder Talschaft mit einer
Rückblick darüber berichten.
Tafel, ein bleibendes Zeichen der Erinnerung zu setzen. Die vier Ge-
no unter anderem gearbeitet, Italienisch gelernt und Handel betrie- unter dem Titel „Freiheit zwischen Selbstbehauptung und Verblen-
ben. dung. Religion. Politik. Kultur. 1809-2009“ ein Dokumentationsband
Seit dem 20. Februar des vergangenen Jahres haben viele Initiativen zum Gedenkjahr erschienen. Beispielsweise wurde von Univ.-Doz. Dr.
mit gesellschaftspolitischer Zukunftsarbeit in ganz Tirol stattgefunden. Meinrad Pizzinini das Buch „Andreas Hofer“ in zweiter und dritter
Auf politischer Ebene gab es am 29. Oktober 2009 den Dreierlandtag Auflage vorgelegt. Dazu kommen viele schöpferische Initiativen, de-
in Trient, die gemeinsame Sitzung der drei Landesregierungen am 15. nen Theaterstücke, Filme und Kunstwerke über den Tiroler Freiheits-
Oktober in Innsbruck, den neuen europäischen Verbund für territoriale kampf zu verdanken sind. Auch eine „Hofer-Lieder-CD“ konnte prä-
Zusammenarbeit, oder auch das gemeinsame Euregio-Büro in Bozen. sentiert werden. Mit einer Schwerpunktwoche „Die Welt in Tirol - Tirol
Die gemeinsamen Büroräumlichkeiten der Europaregion Tirol-Südtirol- in der Welt“ oder der Veranstaltungsreihe „Glaube und Heimat“ gab es
Trentino in Bozen bilden nun die Drehscheibe und das sichtbare Zei- neben anderen Veranstaltungen nachhaltige kirchliche Akzente. Mit
chen des gemeinsamen Willens, die Europaregion weiter zu stärken Abordnungen von Tirol, Süd- und Welschtirol wurde die Herz-Jesu-
und die Zusammenarbeit der drei Länder zu intensivieren. Auch die Prozession in Bozen abgehalten. Gut überlebt hat die historische Ge-
vielen kulturellen Ereignisse, die im Gedenkjahr stattgefunden haben, stalt Andreas Hofer, der laut einer Umfrage unter den Tirolern ein
werden ebenfalls nachwirken. Unvergesslich ist der am 20. September breites Ansehen als Volksheld genießt. Das Gedenkjahr wurde mit dem
2009 in Innsbruck abgehaltene Landesfestzug, der Tirol in seiner Ge- Leitspruch „Geschichte trifft Zukunft“ umschrieben. Unter diesem
samtheit vereinigte. So wurden als überwältigendes Zeichen der Lan- Motto gab es auch den „Andreas-Hofer-Bus“. Das Erbe unserer Heimat,
deseinheit vor über 70.000 Zuschauern die Tiroler Schützenkompanien um das die Vorfahren gekämpft und für das sie ihr Leben geopfert
aus dem historischen Tirol von Musikkapellen aus allen Landesteilen haben, gilt es auch für die Zukunft zu erhalten und zu bewahren. Die
begleitet. Die Landesausstellung 2009 in Franzensfeste mit 200 Expo- Geschichte hat uns gelehrt, dass ein Volk, das seine Werte aufgibt, für
naten in 86 Räumen zum Thema „Freiheit“ präsentierte sich als Irrgar- die Zukunft keinen Bestand mehr hat. Nur das Gemeinsame in unseren
ten der Freiheit mit Facettenreichtum. Das neu gestaltete Andreas- Bemühungen hilft uns, die Schwierigkeiten unserer Zeit zu bewältigen
Hofer-Museum und die gelungene Dauerausstellung „Helden & Hofer“ und die Heimat zu erhalten, in der man sich auch in Zukunft noch
gilt als Vorzeigeprojekt des Gedenkjahres. In einem zukunftsweisenden geborgen fühlen kann, wobei es vor allem um die Entwicklung Ge-
Parcours wird die Geschichte um Andreas Hofer kritisch hinterfragt samttirols im werdenden Europa geht.
und das Heldenthema ins Heute heraufgeholt. Aber auch in den Berei-
chen Wissenschaft und Forschung zu und über Andreas Hofer hat die- Dr. Heinz Wieser
ses Jahr viel gebracht. Neben mehreren literarischen Denkmälern ist
Nachdem Hptm. Hannes Rabensteiner die Anwesenden begrüßte, Hermann Gahr hätte auch den Titel „Südtirol mit Österreich?“ als
wollte der Moderator Eberhard Daum von den Politikern wissen, wie guten Titel für die Veranstaltung gefunden. Südtirol ist seit 90 Jahren
sie sich die Zukunft vorstellen. zu Unrecht abgetrennt und natürlich herrscht ein Wechselbad zwischen
Werner Neubauer erklärte, dass die FPÖ seit 1949 das Thema „Süd- Recht und Unrecht und es ist ein Auftrag, sich gegen Unrecht zu weh-
Tirol“ in ihrem Programm hat und dass die Politik Akzente setzen soll ren.
in Richtung Selbstbestimmung und doppelter Staatsbürgerschaft. Pius Leitner nahm zum Thema Patriotismus mit einem Zitat Stel-
Hermann Gahr ist seit zwei Jahren Südtirolsprecher in seiner Frak- lung: „Das Vaterland des Anderen achte, das eigene aber liebe.“ Des-
tion. Anlässlich des Landesfestumzuges von 1984 wurde versucht, an- halb ist es ein Recht, das eigene Vaterland zu verteidigen und die
hand von Partnerschaften zwischen Nord-, Ost- und Süd-Tirol mehr Verantwortung für dieses Land zu übernehmen.
Bewegung zu erzielen. Sei es im Bereich der Wirtschaft sowie auch der Elmar Pichler-Rolle sprach von unterschiedlichen Gesellschaften die
Arbeit. Sein Ziel ist sicher die Europaregion Tirol und der Schutz des sich entwickelt haben, vielleicht ist zum Teil auch die Autonomie
Lebensraumes. Schuld, wenn man dies sehr kritisch betrachten will. Er ist für eine
Elmar Pichler-Rolle sprach sich für die Selbstbestimmung aus und Politik, die Schritt für Schritt gemacht wird.
dass in Zukunft die Nationalstaaten an Gewicht verlieren werden, die Thema doppelte Staatsbürgerschaft: Hermann Gahr meint dazu,
Regierungen Kompetenzen abgeben werden und der europäische Weg dass zuerst die rechtliche Grundlage geprüft werden müsse. Wenn es
der richtige sei. dazu beiträgt, das Recht der Tiroler zu fördern, ist es für ihn in Ord-
Sven Knoll erinnerte mit einem Zitat an den Fall der Berliner Mau- nung.
er, wo die Politiker dies als unmöglich bezeichnet hatten. Die Ge- Werner Neubauer meinte, dass es für die SVP kein Problem gibt und
schichte hat es gezeigt, dass keine Minderheit auf die Dauer in einem dass sogar eine Unterschriftenaktion geplant sei, also ein guter Vorläu-
fremden Staat sich wohl fühlt und aus diesem Grund steht die Selbst- fer für die Selbstbestimmung. Pius Leitner erklärte, dass die SVP die
bestimmung an erster Stelle. Er wies auch darauf hin, dass sicher ein Schutzmachtverankerung abgelehnt hat und Sven Knoll sagte, dass ein
jeder schon Erfahrungen gemacht hat, wo das Recht auf die deutsche Großteil der Menschen in der EU die doppelte Staatsbürgerschaft be-
Sprache nicht galt: z.B. bei öffentlichen Ämtern oder bei den Ord- reits hat.
nungshütern. Abschlussrunde: Werner Neubauer sagte, dass am 17. und 18. Feb-
Sepp Kusstatscher wies darauf hin, dass man beachten müsse, wel- ruar 2010 eine Fachtagung zum Thema Südtirol stattfinden wird, wo
che Interessen wirklich vertreten werden. Es ist Aufgabe der Politik viele Experten die rechtlichen Fragen klären und die politischen Wei-
zuerst die Gesetzeslage und die Frage der Machbarkeit zu überprüfen. chen für die Zukunft gestellt werden. Sollte die FPÖ zu Verhandlungen
Er zitierte Silvius Magnago, der einst sagte, dass wenn man eine Los- bei einer Mitregierung gebeten werden, so wird Südtirol sicher der
trennung wolle, es einen Krieg bräuchte. Man müsse sehr kritisch und Knackpunkt bei den Verhandlungen sein.
verantwortungsvoll mit diesem Thema umgehen. Man solle keine neu- Sven Knoll sagte, dass 90 Jahre zugeschaut wurde, wie sich die
en Grenzen aufbauen, sondern Grenzen abbauen und friedlich in Eu- politische Entwicklung ergibt. Die jungen Leute hinterfragen kritisch
ropa zusammenleben. und das ist auch gut so. Aus diesem Grund muss gehandelt und die
Pius Leitner begann seine Ansichten mit einem Zitat von Nietzsche, Selbstbestimmung verwirklicht werden. Hermann Gahr wird sich wei-
der sagte: „Wehe dem, der keine Heimat hat!“ In diesem Gedenkjahr terhin für die Belange Südtirols positiv einbringen.
wurde Andreas Hofer sehr wissenschaftlich durchleuchtet, doch fehl- Elmar Pichler-Rolle ist wie gesagt für die Politik der kleinen Schrit-
ten eindeutig die Zukunftsperspektiven für die Jugend. Es sei Aufgabe te, denn diese lohnt sich immer und ersucht um ein bisschen mehr
der Politik, die Probleme der Menschen vor Ort zu lösen und deshalb Toleranz. Südtirol soll einzigartig bleiben.
fordern die Freiheitlichen den Freistaat. Pius Leitner zitierte abschließend John F. Kennedy: „Frage nicht was
Nachdem die Runde eröffnet wurde, konnten die Anwesenden Fra- die Heimat für dich tun kann, sondern was du für die Heimat tun
gen an die Politiker stellen: kannst“.
Thema Patriotismus: Werner Neubauer meinte, dass Patriotismus Sepp Kusstatscher appellierte an den gegenseitigen Respekt der Kul-
nicht gleich Patriotismus ist und dass Patriotismus mit Faschismus turen und dass die Forderungen in Südtirol falsche Hoffnungen erwe-
verwechselt würde. Aber es gibt sehr wohl eine Grenze und diese cken. Wir müssen Verantwortung für unsere vielfältigen Kulturen
Grenze ist am Brenner. übernehmen.
Eigene Briefmarke für den „Loy“ - Wildschönauer Hptm. von 1809 postalisch verewigt
WÖRGL - Auf einer Sonderbriefmarke verewigt wurde nun der Wildschönauer Schützenhauptmann von 1809, Jakob Margreiter, nach seinem
Elternhaus „Loy“ genannt.
In Wörgl wurde am Samstagnachmittag, dem 200. Todestag Andreas Hofers, die
Sondermarke präsentiert. Schöpfer des Kunstwerkes ist der gebürtige Kundler Hannes
Margreiter, der als einer der bekanntesten Briefmarkenkünstler Österreichs gilt. Er hat
schon 110 Marken für die Österreichische Post grafisch gestaltet, so auch die An-
dreas-Hofer-Briefmarke, die am vergangenen Freitag im Innsbrucker Zeughaus vor-
gestellt wurde. Mit der „Loy-Briefmarke“ hat es aber eine besondere Bewandtnis,
denn der Künstler, der schon seit drei Jahrzehnten in Wien wohnt und werkt, stammt
direkt vom Freiheitshelden Jakob Margreiter ab. Pikant an der Sonderbriefmarke:
Hannes Margreiter gab seinem Vorfahren seine eigenen Gesichtszüge und meint dazu
schmunzelnd: „Na, etwas wird er wohl von mir auch gehabt haben!“ Die vierseitige
Legende zur Marke und Biographie Jakob Margreiters verfasste Martin Reiter.
Walter und Hannes Margreiter, Nachkommen des Hptm. Jakob Margreiter, mit Martin Reiter
(v.l.) bei der Briefmarkenpräsentation im Wörgler City Center. (Foto: Margreiter)
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roler Schützenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien und des Bun-
des der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien. Schriftleiter SSB: Martin Hu-
ber; BTSK: Stephan Gstraunthlaer; BGSK: Hans Baur.
Vor 150 Jahren starb der Freiheitskämpfer Georg Hauger, Held von Leisach
LEISACH - Georg Hauger wurde am 23.
Jänner 1792 in Freiburg im Breisgau geboren
und starb am 13. November 1859 in Wien.
Er war kein Tiroler, aber er hat für Tirol
und in Tirol gekämpft, begeistert von der Per-
son seines Oberkommandanten Andreas Ho-
fer, mit dem er mehrmals, so am 1. August in
Mittewald bei Brixen, zusammentraf. Des Ti-
roler Meisters Albin Egger-Lienz weltberühm-
tes Bild „Das Kreuz“, gemalt 1898 bis 1901,
stellt den Moment dar, wo ein Schar von Bau-
ern unter dem tiefen Eindruck eines vorange-
tragenen Kruzifixes von riesenhafter Größe
im Kampfe gegen den Erbfeind nach vorwärts
dringt. Dieser Szene liegt eine geschichtliche
Episode zugrunde, die sich am 8. August 1809
in Leisach bei Lienz abspielte und in deren
Mittelpunkt Unterleutnant Georg Hauger
stand. Als die Kunde vom Ausbruch des Krie-
ges zwischen Österreich und dem Rheinbund
nach Freiburg drang, beschlossen acht Akade-
miker, darunter Georg Hauger, in der Nacht
zum 18. Juni 1809 nach Bregenz zu ziehen,
um dort Anschluss an Tirol zu finden. Am 26.
Juni meldete sich Hauger beim Vorarlberger
Generalkommissär Dr. Anton Schneider. Am
20. Juli lud Oberst Luxheim Hauger und seine Albin Egger-Lienz weltberühmtem Bild „Das Kreuz“ liegt eine geschichtliche Episode zugrunde, die sich
am 8. August 1809 in Leisach bei Lienz abspielte und in deren Mittelpunkt Unterleutnant Georg Hauger
Kameraden ein, nach Innsbruck zu ziehen und stand.
sich dort Andreas Hofer anzuschließen. Sie
trafen am 29. Juli in Innsbruck ein und wur- Bruneck auf. In dem Gefecht bei Chiapuzzo Noch im selben Jahr wurde er zum Unterjäger,
den von hier nach Sexten geschickt. Am 8. am 29. September wurde fast das ganze Frei- Oberjäger und am 12. Jänner 1822 zum Leut-
August 1809 kam es bei Leisach zu einem korps aufgerieben. Hauger war mit einigen nant ernannt. Nach einigen Kämpfen in der
blutigen Gefecht, das Hauger selbst wie folgt Kameraden unter den wenigen Überlebenden. Lombardei (1821) blieb Hauger mit dem ersten
beschreibt: „Im Getümmel des Gefechtes ver- Nun begab sich Hauger nach Kärnten, wo er Bataillon in Piemont (1822). Auf dem Rück-
lor ich meinen Hauptmann und den zweiten vom 1. bis 27. Oktober an verschiedenen klei- marsch nach Tirol traf Hauger am 8. Jänner
Offizier der Kompanie aus den Augen und mit nen Aktionen teilnahm und durch einen küh- 1823 in Mantua ein, wo er die erste Anregung
dem Rest der Kompanie und anderen ver- nen Überfall auf Bleiburg sich in den Besitz zur Ausgrabung der Gebeine Andreas-Hofers
sprengten Schützen kam ich zu einem Haufen wertvoller Bleivorräte für die österreichische gab. Hauger beteiligte sich selbst werktätig an
ober der Klause, wo mehrere Schützen vor ei- Truppe setzte. Am 11. November 1809 nach der Exhumierung und nahm sich ein Finger-
nem zwischen zwei Fenstern an der Wand den Feuersbrünsten in Klausen und Brixen glied der rechten Hand des Sandwirtes als An-
hängenden Kruzifix knieten und laut beteten. beschloss Hauger heimzukehren und gelangte denken mit. Am 18. Oktober 1830 gab Hauger
Da sie auf mein Zureden, zur Verteidigung der auch glücklich nach Freiburg. Dort konnte er seine Stellung als Offizier auf und trat in den
Klause zu eilen, nicht gleich achteten, riss ich aber auch nicht länger bleiben, da er wegen Zivilstaatsdienst ein, zunächst als Kommissär
das Kruzifix von der Wand und beschwor sie, seiner Teilnahme am Tiroler Aufstand geäch- der Grenzwache im Unterinntal, dann am 30.
zur Verteidigung ihrer heiligen Religion und tet war. Er zog daher weiter nach Rheinfelden April 1831 als Strafhausverwalter in Laibach.
ihres Vaterlandes noch einen Versuch zu ma- in die Schweiz. Von dort begab er sich 1809 Dort vermählte er sich am 4. August 1831 mit
chen und mir zu folgen. Die einige Augen- nach Wien, wo er bis 1812 in der Fabrik che- Margarethe Edle von Eghen-Thurnstein, geb.
blicke vorher auf den Knien Liegenden schar- mischer Produkte des Anton Rehmann be- am 5. August 1809 in Montebello, gestorben
ten sich um mich, versprachen Folge und schäftigt war. Im Jahre 1813 finden wir aber am 21. April 1886 in Klagenfurt. Der spätere
mich nicht allein zu lassen. Mit diesem bald Hauger wieder in Tirol, wo er Adjutant des Dienstlauf führte Hauger im Herbst 1836 als
auf einige hundert Mann angewachsenen berüchtigten Abenteurers Fidel Jubele wurde. Strafhausverwalter nach Linz und im Früh-
Haufen wandte ich mich hinab in die Klause, Er zeichnete sich in mehreren kleineren Ge- jahr 1838 als Verwalter des Gefangenenhau-
das Kreuz vorantragend. Ein heftiges Gewehr- fechten aus, wurde aber am 26. Dezember ses Wien-Leopoldstadt nach Wien. Mit 1.Ok-
feuer des Feindes verkündete bereits die 1813 in Imst gefangen und nach München tober 1856 trat Hauger in den Ruhestand und
höchste Gefahr, als ich mit den Bauern heran- abgeführt, wo er bis 10. Mai 1814 eingeker- starb in Wien. Von seinen zehn Kindern wur-
rückte. Nach heftigem Kampfe mussten die kert war. Nach seiner Freilassung machte er de Hans, geb. 1885, gest. am 5. Dezember
Franzosen weichen und die Klause war be- als Kadett eines bayerischen Jägerbataillons 1916 in Graz Offizier und später Gutsverwal-
freit.“ die Feldzüge 1814 und 1815 gegen Frankreich ter in Kärnten, die Tochter Marie vermählte
Am 20. August trat Hauger in das neuge- mit und erhielt das bayerische Militärdenkzei- sich mit dem Baurat Felger und starb am 4.
bildete Erzherzog-Johann-Freikorps und wur- chen 1813/14. Am 1. März 1816 trat Hauger Jänner 1913 in Wien. Georg Hauger ist in der
de Unterleutnant, machte als solcher einen aus der bayerischen Armee aus und schon Hofkirche zu Innsbruck bestattet.
schwierigen Spähgang bis Pieve di Cadore drei Tage später als Geheimer in das eben er-
und hielt sich dann vom 28. bis 31. August in richtete Tiroler Kaiserjäger-Regiment ein. Dr. Heinz Wieser
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Der Vortragende ist Quim Arrufat, ein 27 Jahre junger Katalane, der sich seit langem für die
Unabhängigkeit seines Landes einsetzt.
Er arbeitet in internationalen Netzwerken für die Anerkennung der Menschenrechte und die
Rechte der Völker sowie im Welt-Sozialforum mit. Er ist Mitglied des Organisationskomitees
für die laufenden Volksbefragungen in Katalonien, mit welchen der Selbstbestimmungsprozess
zwecks Unabhängigkeit vom Staat Spanien eingeleitet worden ist.
Auf Einladung des Südtiroler Schützenbundes in Zusammenarbeit mit der überparteilichen
Arbeitsgruppe für Selbstbestimmung wird Quim Arrufat über den friedlichen und demokrati-
schen Weg seines Landes zur Freiheit berichten.
5 Pr
5 Promille für den SSB oder den Herz-Jesu-Notfonds omi
lle
BOZEN - Auch heuer haben die Steuerzahler wieder die Möglichkeit, einen Teil von der von ihnen bezahlten Einkommenssteuer
(IRPEF) dem Südtiroler Schützenbund (SSB) oder dem Herz-Jesu-Notfonds (HJNF) zukommen zu lassen.
Durch eine einfache Unterschrift auf der Steuererklärung (Mod. CUD, Mod. 730 und Unico) kann der SSB oder der HJNF in seiner Tätigkeit
unterstützt werden.
Diese Unterstützung kostet einem selbst nur die Unterschrift und bringt keinen finanziellen Nachteil mit sich. Es wäre schade, wenn diese
Möglichkeit nicht genützt würde.
5 PROMILLE:
Südtiroler Schützenbund: 94073650213
Herz-Jesu-Notfonds: 90035530212
Die Bundesleitung ruft alle Schützen und Sympathisanten auf, den SSB oder den HJNF mit dieser freiwilligen und unkomplizierten Maß-
nahme zu unterstützen. Vergelt’s Gott!
Bayerische Gebirgsschützen
Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien
Antlaßschützenkompanie Benediktbeuern-Ried
Bereits im Jahr 1976 haben die Gebirgsschützen im ehemaligen Ho- ausgerichtet, sowie im Jahr 1980 das 3. Alpenregionstreffen der Schüt-
heitsgebiet des Klosters Benediktbeuern ihr 450-jähriges Jubiläum ge- zen aus Bayern und Tirol.
feiert.
Der Zusammenschluss von wehrhaften Männern im Klosterland
geht aber wohl noch weiter bis ins 15. Jahrhundert zurück.
Als 1805 das Gebirgsschützenkorps durch Kurfürst Max Joseph IV.
gegründet wurde, waren 16 Mann aus Laingruben (Benediktbeuern)
und acht aus Ried dabei.
Die Landwehr alter Ordnung sowie das Gebirgsschützenkorps hörten
1869 auf zu bestehen.
So wurde am 16. April 1890 die Gebirgsschützenkompanie Bene-
diktbeuern-Bichl-Ried wieder gegründet. Bereits 1905 trennte sich
Bichl von der Benediktbeurer Kompanie. Diese erhielt 1907 von zwei
honorigen Bürgern, Josef Streidl und Michael Orterer, eine neue Uni-
form gestiftet, welche noch heute getragen wird.
Die vornehmste Aufgabe der Antlaßschützenkompanie Benedikt-
beuern-Ried ist neben der Pflege der Bereitschaft für den Heimatschutz
das Eintreten für die Werte der heimatlichen Kultur, im Besonderen für
die christliche Religion. Ausdruck dafür ist die Ehrenbegleitung des
Allerheiligsten an Fronleichnam (Antlaß) sowie die Teilnahme an
kirchlichen und weltlichen Festen.
Die Antlaßschützenkompanie Benediktbeuern-Ried kann mit gro-
ßem Stolz auf hre traditionsreiche Vergangenheit zurückblicken. Sie
wurde auch während des Krieges nicht aufgelöst.
Heute zählt die Kompanie insgesamt 325 Mitglieder, wovon rund
200 aktiv ausrücken. Die Antlaßschützenkompanie Benediktbeuern-Ried beim Landesfestumzug
Den Patronatstag hat die Kompanie bereits im Jahre 1972 und 1989 2009 in Innsbruck. (Foto: M. Wedermann)
Ausgezeichnet mit der Goldenen Verdienstmedaille am blauen Band: Die Geehrten mit LHptm. Karl Stei-
ninger (l.) und dem stv. LHptm. Martin Haberfellner (r.) in Garmisch. Am 28. Februar 2010 wurde er von Erzbi-
schof Reinhard Marx im Münchner Liebfrau-
LR Harald Kühn nannte die Gebirgsschüt- schützen für den angestammten Glauben ein- endom geweiht. Aufgewachsen ist der gebür-
zen „einen Fels in der Brandung des Zeitgei- treten: „Deshalb verlangt die derzeit stattfin- tige Freisinger in München. 1988 wurde er
stes und des Globalisierungswahns“. Bgm. dende Kampagne gegen die Kirche von uns, zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan
Thomas Schmid hob hervor, dass die Kompa- dass wir zu ihr stehen und sie in ihrem ehrli- und Pfarrer und war zuletzt mit dem Projekt
nien ihren bayerischen Ursprung im Kern be- chen Bemühen unterstützen, die nicht zu „Dem Glauben Zukunft geben“ betraut, das
wahrt haben. rechtfertigenden Übergriffe von Priestern und sich mit der Neustrukturierung des Bistums
Thomas Maurer, der Hptm. der gastgeben- Ordensleuten auf Kinder und Jugendliche befasst. Wolfgang Bischof folgt Franz Dietl in
den Kompanie mit 125 Schützen und acht aufzuarbeiten.“ Die Bundesgeneralversamm- der Seelsorgsregion Süd nach.
Marketenderinnen, stellte seine Kompanie lung vergab den Patronatstag 2011 nach Der neue Weihbischof, der als Kaplan in
und das Bataillon Werdenfels vor und entbot Traunstein, den Patronatstag 2012 nach Ohl- Miesbach war, freute sich sehr, als nach der
seinen Willkommensgruß. stadt, das Adventssingen 2011 nach Gotzing. Weihe der Mangfall-Leitzachgau mit der Eh-
LHptm. Karl Steininger gedachte der Ver- LHptm. Steininger schloss die Versammlung, renkompanie Miesbach sowie Abordnungen
storbenen. Anschließend ehrte er acht ver- die 2011 in Reichersbeuern wieder zusam- aller Gebirgsschützenkompanien vor dem
diente Gebirgsschützen, verabschiedete die mentreten wird. Dom angetreten waren und ein Ehrensalut ab-
scheidenden Hauptleute und stellte deren gefeuert wurde.
Zusammen mit LHptm. Karl Steininger
schritt er die Ehrenformation zu den Klängen
Mit der Goldenen Verdienstmedaille am blauen Band des Bayerischen Präsentiermarsches ab, da-
nach wurde ihm ein Stamperl Schnaps kre-
wurden geehrt: denzt.
Robert Stumbaum, Gmund - Gerhard Klamert, Samerberg - Paul Walde und Johann
Sedlmaier, Traunstein - Martin Heimgreiter, Tölz - Rudolf Schedler jun.,
Albert Burkart jun. und Hermann Nießner, Kohlgrub Prälat Josef Obermaier
geehrt
Den Ehrenkrug des Landeshauptmanns erhielten die WAAKIRCHEN - Das langjährige Mitglied
ausscheidenden Hauptleute der GSK Waakirchen, Prälat Josef Obermaier,
wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Hans Jais, Eschenlohe - Leonhard Fichtner, Beuerberg - Horst Frankl, Reichenhall - Hptm. Martin Beilhack überreicht die Er-
Hans Galsterer, Mittenwald nennungsurkunde nach dem Gedenkgottes-
dienst für die Gefallenen in Sendling 1705.
20 Berichte aus Bayern Nr. 2/2010
„Josef-Speckbacher“-Gedenktafel die Gemeinde Tulfes im Juni 2009 eine 32-seitige Sondernummer des
Gemeindeblattes unter dem Titel „Tirol -1809 - Tulfes, ein geschichts-
trächtiger Streifzug durch die Zeit der Befreiungskriege vor 200 Jah-
TULFES - Auch die Tulfer Bevölkerung war vor 200 Jahren an der
ren„ heraus.
Widerstandbewegung gegen die Fremdherrschaft und die Unterdrü-
Dieses gelungene Werk ist ein eindrucksvoller Beitrag des Ortschro-
ckung beteiligt und davon stark betroffen. Auf Tulfer Gemeindegebiet
nisten OSR Otto Zeisler. Gratulation und Dank dafür gebührt auch den
haben sich auch zahlreiche geschichtsträchtige Ereignisse zugetragen.
Redakteuren des Tulfer Gemeindeblattes Herbert Feichtner und Helmut
Gerade Josef Speckbacher hat sich in dieser Zeit oft in Tulfes auf-
Kohler, die auch vom Bgm. Josef Gatt und Pfarrer Dr. Sebastian Huber
gehalten, fand stets volle Unterstützung durch die Bevölkerung und
unterstützt wurden.
ihm wurde im Winter 1809/10 in Tulfes auch Fluchthilfe gewährt.
Diese Sonderausgabe findet sich auf der Homepage der Gemeinde
Speckbacher konnte sich einige Zeit untertags im örtlichen Kirchturm
Tulfes www.tulfes.gv.at in der Rubrik „Tulfer Gemeindeblatt“.
verstecken. Die Verfolger hegten Verdacht und drohten mit der Brand-
schatzung des Dorfes. Dies konnte durch eine hohe Kontributionszah-
lung (6.000 Gulden) vermieden werden, welche die Gemeinde durch
viele Jahrzehnte stark belastete.
Seit 1958 tragen die Tulfer Schützen die „Speckbacher“ Tracht. Am
südlichen Ortsrand, beim „Stiegele“, beginnt der nach diesem Freiheits-
kämpfer benannte „Speckbacher-Weg“, der sich über das gesamte süd-
östliche Mittelgebirge erstreckt. Und seit 1975 veranstalten die Speck-
bacher Schützen von Tulfes und Hall jährlich eine Gedenkmesse im
Voldertal, wo sich der Freiheitskämpfer im Winter 1809/10 lange ver-
steckt hielt.
Anlässlich des Gedenkjahres 2009 stifteten die Schützenkompanie
und die Gemeinde Tulfes eine „Josef-Speckbacher-Gedenktafel“ aus
Krastaler Marmor, die an der Pfarrkirche angebracht wurde. Diese Ge-
denktafel wurde am Herz-Jesu-Sonntag im Rahmen eines Festaktes Bgm. Josef Gatt und Hptm. Ludwig Kössler bei der Enthüllung und Segnung
feierlich enthüllt. der Josef-Speckbacher-Gedenktafel an der Pfarrkirche Tulfes am Herz-Jesu-
Auf Anregung und unter teilweiser Mitarbeit der Schützen, brachte Sonntag.
Rodelausflug
der Pustertaler Jungschützen
PRETTAU - Wie jedes Jahr hat die JS-Bezirksleitung des Pustertals
auch heuer wieder eine lustige Rodelpartie für seine Jungmarketende-
rinnen und Jungschützen organisiert.
Am 10. Jänner sind über 30 Jungschützen mit ihren Betreuern und
einigen Eltern nach Prettau gefahren, um von dort aus zur „Steger
Alm“ aufzusteigen. Die Abkürzung durch den tiefwinterlichen Wald,
welche einige Kinder eingeschlagen hatten, erwies sich am Ende zwar
als kraftraubender Umweg, dennoch kamen alle bei guter Laune und
V.l. Baon-Kdt. Mjr. Josef Pockenauer, die Siegermannschaft 2010 aus Jochberg mit großem Appetit ans Ziel. Dort wurden sie vom Hüttenwirt Oswald
mit dem Wanderpokal, Bgm. Ernst Huber (Bild: Hans Kowatsch) bestens bewirtet.
22 Nr. 2/2010
Auf dem Foto sehen wir einige Kursteilnehmer. Vier weitere Teilnehmer konn-
ten beim Fototermin nicht anwesend sein.
Wir gratulieren
EHptm. Josef Reichler – 70 Jahre Wir wünschen unserem EHptm. und seiner Gattin und Ehrenkranz-
trägerin Irma für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit.
TULFES - Im Juli konnte der EHptm. der „Speckbacher“ Schützen-
Ludwig Kössler, Hptm.
kompanie Tulfes, Josef Reichler, seinen 70. Geburtstag feiern.
Die Kompanie gratulierte dem Träger der Goldenen Verdienstme-
daille des BTSK unter anderem mit einer gelungenen Ehrensalve. Bez.-Kdt. Mjr. Florian Fischler - 60
Reichler ist seit 1953 Mitglied und hat als Fhr., Olt., Obm. und dann
durch 30 Jahre (!!!) - von 1971 bis 2001 - als Hptm. die Geschicke der ABSAM - Neben zahlreichen Mitgliedern der Großfamilie Fischler
Tulfer Schützen geprägt. Er ist auch Ehrenmitglied des Schützenbezir- fanden sich viele Freunde und Vertreter Absamer Vereine ein, um den
kes Hall. beliebten Jubilar „hochleben“ zu lassen.
Der Jubilar lud zu einer Geburtstagsfeier, an der auch Bez.-Kdt. Mjr. Die gesamte „Speckbacher“ Schützenkompanie Absam war aufmar-
Florian Fischler, sein Stv. Hptm. Josef Posch und der Bez.-Schriftfüh- schiert, um ihrem geschätzten EHptm. Florian Fischler zum 60. Ge-
rer Philipp Weiler teilgenommen haben. burtstag zu gratulieren und mit ihm dieses Fest zu feiern.
Als Gratulanten hatten sich auch LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein und
mehrere befreundete Schützenmajore mit ihren Gattinnen eingefun-
Bez.-Kdt. Mjr. Florian Fischler, Ehrenkranzträgerin Irma und EHptm. Josef Der Jubilar Bez.-Kdt. Mjr. Florian Fischler schreitet mit LKdt. Mjr. Otto
Reichler, Obm. Hannes Neuhauser und Bez.-Kdt.-Stv. Hptm. Josef Posch (v.l.) Sarnthein die Front der angetretenen „Speckbacher“ Schützenkompanie ab.
Nr. 2/2010 23
Gesamttiroler Schützenchronik
Der Schutzpatron wurde gefeiert Partnerkompanie aus Fritzens mit Obm. Josef Salchner sowie die bay-
erischen Gebirgsschützen aus Gmund am Tegernsee mit Hptm. Robert
Hptm. Reinhard Gaiser übergibt nach 26 Jahren Stummbaum. Im Rahmen dieser Feier wurden auch einige Ehrungen
sein Amt durch Hptm. Wenter vorgenommen (siehe letzte Seite!). Der Marketen-
derin Ulrike Dissertori, welche nach 13 Jahren die Kompanie verlässt,
EPPAN - Kürzlich feierte die Kompanie Eppan mit vielen Freunden, wurde mit einem Blumenstrauß gedankt.
Förderern und Kameraden ihren Schutzpatron, den Hl. Sebastian. Ebenfalls wurde Alt-Hptm. Reinhard Gaiser für seine 26-jährige
Mit einem festlichen Einzug in die Pfarrkirche von Girlan wurde für Tätigkeit an der Spitze der Kompanie gedankt.
die lebenden und verstorbenen Schützenkameraden ein Gottesdienst
gefeiert, welcher vom Ortspfarrer Josef Kronbichler gelesen und von
der Musikkapelle Girlan musikalisch gestaltet wurde. Nach der Messfei- Galakonzert der Original
er nahmen die Schützen vor der Kirche Aufstellung. Zahlreiche Bürger
und Bürgerinnen wurden Zeugen, wie Hptm. Reinhard Gaiser sein Amt
Tiroler Kaiserjägermusik
an seinen Nachfolger Michael Wenter übergab.
INNSBRUCK - 8. Dezember 2009: Nachdem die Schützenkompanie
„Anton von Gasteiger“ Villanders wie jedes Jahr fast vollzählig an der
Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls teilnahm, ging diesmal
anschließend die Fahrt nicht nach Hause sondern nach Innsbruck, wo
die Orig. Tiroler Kaiserjägermusik zu ihrem alljährlichen Galakonzert
geladen hatte.
In Innsbruck nutzte die Kompanie die Gelegenheit, in der Hofkirche
einen Kranz niederzulegen. Man gedachte zum einen an den Ober-
kommandanten der Tiroler Schützen Andreas Hofer sowie dem zwei-
ten Hptm. der Kompanie Villanders von 1809, Dr. Sebastian-Josef
Mayrhofer, für den ein Gedenkstein in der Hofkirche errichtet wurde.
Im Bild der alte und der neue Hptm. in Eppan: Reinhard Gaiser übergibt die
Kompanie an Michael Wenter (v.l.).
Das Besondere an dieser Grabkulisse ist, dass sie ein fixer Bestand-
teil des Hochaltares ist und in der Osterzeit durch das Entfernen des
Hochaltarbildes sichtbar wird.
Für die Schützen der Schützenkompanie Kramsach ist es schon zur
Tradition geworden, am Karsamstag die Ehrenwache am Grab Jesu zu
halten.
Die ersten Wachposten nehmen um 10 Uhr ihren Platz vor dem
Hochaltar ein und bis 18 Uhr findet jede halbe Stunde die Wachablöse
statt.
Damit zeigen die Schützen ihre Verbundenheit zur Tradition und
zum katholischen Glauben. Haben sie doch früher, als sie bei Gefahr
zur Verteidigung des Landes Tirol herangezogen wurden, in Zeiten gro-
ßer Gefahr und schier aussichtslosen Situationen sich und das ganze
Land Tirol udem Schutz des Herzen Jesu anvertraut.
Deshalb steht in ihrem Leitspruch auch heute noch Gott vor dem
Galakonzert der „Kaiserjäger“ im Saal „Tirol“ des Congress Innsbruck, flan- Kaiser und dem Vaterland.
kiert von den Kompanien Patsch und Villanders.
Hptm. Hannes Rabensteiner erinnerte in seiner Gedenkrede an die Le- Theateraufführung in Schabs
bensgeschichte von Dr. Mayrhofer, welcher sich einen Ehrenplatz in
Reinerlös für den Herz-Jesu-Notfonds gespendet
der Geschichte der Tiroler Helden verdient. Bei diesem feierlichen Akt
waren auch Kameraden der Kompanie Patsch sowie Senatsrat Dr.
SCHABS - Im Haus der Dorfgemeinschaft Schabs hat am 11. Dezem-
Franz-Heinz Hye anwesend, welcher anschließend noch kurz auf die
ber 2009 die Theateraufführung „Fein hätt'n mir's haben können“
Geschichte der Hofkirche einging. Nach dem Singen der Landeshymne
stattgefunden. Der Reinerlös aus dieser Veranstaltung in Höhe von E
ging es in den Saal „Tirol“ des Congress Innsbruck zum Galakonzert,
2.500,– wurde dem Herz-Jesu-Notfonds gespendet und ist für die Bau-
welches die Orig. Tiroler Kaiserjägermusik ganz im Zeichen eines Ge-
ernfamilie Walter Lochmann aus Altrei bestimmt.
samttiroler Bildes darbot. Es begann mit dem Abfeuern einer Salve
durch die Kompanie „Anton von Gasteiger“ Villanders in Anwesenheit
der Innsbrucker Bgm. Hilde Zach, der LR für Bildung und Kultur, Dr.
Beate Palfrader sowie den beiden LKdt. Otto Sarnthein und Paul Ba-
cher. Nachdem der zweite Teil des Galakonzertes ganz im Zeichen des
Gedenkjahres stand, stürmten die Kompanien von Patsch und Villan-
ders unter Trommelwirbel den vollbesetzten Saal im Congresshaus und
nahmen Stellung auf der Bühne neben der Kaiserjägermusik. Durch
den Auftritt der beiden Kompanien mit der Kaiserjägerkapelle und das
Abspielen der Tiroler Märsche schlug jedes Herz höher! Die Hoffnung
auf eine Wiedervereinigung Tirols war in dieser Stunde im ganzen Saal
spürbar.
Die Fahne des SKKV wird in Zukunft bei Gedenkfeiern im Dorf von
der Schützenkompanie mitgetragen. Auch das örtliche Kriegerdenkmal
wird von den Schützen gepflegt werden. Die Fahne wurde von zwei der
noch vier lebenden Frontkämpfer von Truden Max Amplatz und Wal-
ter Franzelin an die Fhr. der Schützenkompanie übergeben. Nach der
Übergabe wurde vom Hptm Michael Epp, vom Obm. des SKKV Adolf
Epp und vom Bgm. Edmund Lanziner eine Urkunde mit folgendem
Wortlaut unterschrieben: „Mit diesem Dokument vereinbart die Orts-
gruppe Truden des Südtiroler Kriegsopfer- und Kameradenverbandes,
welche mit Jänner 2010 die Tätigkeit einstellt, mit der Schützenkom-
panie Truden folgendes: Die Schützenkompanie Truden übernimmt die
Pflege des örtlichen Kriegerdenkmals. Die Schützenkompanie gibt den
ehemaligen Frontkämpfern im Ablebensfall das letzte Geleit. Die Orts-
gruppe Truden des Südtiroler Kriegsopfer- und Kameradenverbandes
Hptm. Walter Hofer (St. Johann i. A.) überreicht Hptm. Alois Foidl die ge- übergibt die eigene Vereinsfahne der Schützenkompanie Truden, wel-
schnitzte Tafel, welche aus drei verschiedenen Holzarten gemacht wurde. Diese che sie bei Gedenkfeiern im Dorf und bei Beerdigungen ehemaliger
sollen die drei getrennten Teile Tirols darstellen. In der Mitte sieht man den Frontkämpfer trägt. Die Schützenkompanie Truden übernimmt an Ge-
Sonnenaufgang über dem Alpenhauptkamm und der Text auf der Tafel lautet:
denktagen die Kranzniederlegung am örtlichen Kriegerdenkmal. Die
„Grenzenlos - 30 Jahre gelebte Partnerschaft zwischen der Schützenkompanie
St. Johann in Ahrn und den „Feller“ Schützen St. Johann in Tirol.“ Ortsgruppe Truden des Südtiroler Kriegsopfer- und Kameradenverban-
des übergibt nach Einstellung der Tätigkeit die Vereinskasse der Schüt-
zenkompanie Truden.
Es ist die Partnerschaft zwischen den Kompanien von St. Johann in
Tirol (jenseits der Zillertaler Alpen) und der Kompanie St. Johann in
Ahrn (diesseits der Alpen). Zur Partnerschaftspflege findet alljährlich Advent der „1. Andreas Hofer“
ein Schützenmarsch über die Alpen statt. Auch diesmal starteten am
5. August einige Kameraden von St. Johann in Ahrn, um sich mit den
Schützenkompanie Schwaz
Kameraden von St. Johann in Tirol („Feller“ Schützen) zu treffen. Bei Adventbild für die Pfarre Maria Himmelfahrt
ihrer Ankunft war auch schon die restliche Kompanie angereist, um
das runde Jubiläum der Partnerschaft zu feiern. SCHWAZ - Wie schon in den letzten Jahren, hat auch heuer wieder
Das Schützenheim der „Feller“ war der vereinbarte Treffpunkt. Von die Schwazer Künstlerin Irene Müllner das Adventbild für die „1. An-
dort aus marschierten beide Kompanien gemeinsam mit den Ehrengäs- dreas Hofer“ Schützenkompanie Schwaz gestaltet. Nachdem das Bild
ten zum Kirchgang in die Pfarrkirche. Die hl. Messe wurde vom Baon- - gesponsert von der Fa. VW-Picker mit GF Köchl - als Teil des großen
Kuraten Dekan Dr. Johannes Trausnitz zelebriert und anschließend Adventkalenders im Arkadenhof des Schwazer Rathauses gedient hat,
wurde beim Denkmal an den Dekan Matthias Wieshofer ein Kranz übergibt es jetzt die Kompanie mit Hptm. Gerhard Gründler und Obm.
niedergelegt und eine Ehrensalve von den „Feller“ Schützen abgefeu- Fritz Daberta an Pfarrer Müller für die Pfarre Maria Himmelfahrt.
ert. Dekan Wieshofer hat sich besonders im Jahr 1809 durch seinen Als Themenbild für den 6. Dezember zeigt es im Stil einer Ikone den
Einsatz und Heldentaten einen Namen gemacht. Er hat St. Johann vor Heiligen Nikolaus von Myra.
der Plünderung und Brandschätzung durch die französich-bayerischen
Truppen bewahrt.
Nach dem gemeinsamen Abendessen folgte eine Präsentation von
den Anfängen der Partnerschaft bis zu den alljährlichen Schützenmär-
schen und hinauf bis in unsere heutige Zeit von Hans Kowatsch.
26 Nr. 2/2010
GAIS - Am 30. Jänner 2010 fand die Jahreshauptversammlung der HOPFGARTEN - Am 13. November 2009 fand in der Salvena in
Schützenkompanie Gais statt. Hptm. Gerald Leiter begrüßte dazu die Hopfgarten die Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie „Jo-
Ehrengäste und die Mitglieder der Kompanie, besonders willkommen hann Georg Angerer“ statt.
hieß er die Neuzugänge des vergangenen Jahres. Er berichtete kurz Hptm. Josef Pockenauer konnte neben den fast vollzählig erschie-
über die Tätigkeit im vergangenen Gedenkjahr 2009 und stellte das nen Mitgliedern die Ehrengäste Pfarrer Georg Leitner, Bgm. Paul Sie-
Jahresprogramm 2010 vor. Höhepunkt der Versammlung war die Eh- berer, BMjr. Hans Steiner als Vertreter des Winterstellerbataillons sowie
rung von drei Mitgliedern (siehe letze Seite!). den EOlt. Leonhard Schroll willkommen heißen.
Das Gedenkjahr 2009 war ein sehr einsatzintensives. Höhepunkt
war dabei sicherlich die Teilnahme am Landesfestumzug in Innsbruck,
wo die Kompanie im Block des Winterstellerbataillons, der mit 508
Teilnehmern stärksten Einzelformation, unter dem Kommando von
Hptm. Mjr. Josef Pockenauer, mitmarschierte.
Ein besonderer Erfolg war auch der Schützenball auf der Salvenalm.
In diesem Zusammenhang darf den dortigen Wirtsleuten Christine und
Georg Fuchs für die ausgezeichnete Aufnahme und Unterstützung sehr
herzlich gedankt werden.
Die Jahreshauptversammlung war auch Anlass für Ehrungen lang-
jähriger und verdienter Mitglieder, die von Bgm. Paul Sieberer und
BMjr. Hans Steiner durchgeführt wurden. (siehe letzte Seite!)
Sebastian Astner, Andreas Erharter und Franz Hausberger wurden
mit der Bronzenen Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler Schützen-
kompanien ausgezeichnet.
Für Hptm. Josef Pockenauer, der die Kompanie seit 1969, also seit
Die drei geehrten Mitglieder Jakob Reichegger, Karl Plankensteiner und Hans- 40 Jahren führt, hatten sich die Kameraden eine tolle Überraschung
jörg Reden. Im Hintergrund Hptm. Gerald Leiter, rechts Mjr. Heinrich Seyr. ausgedacht. Sie ließen ihn nach einem Foto malen. BMjr. Hans Steiner
würdigte dazu in launigen Worten den langjährigen Kommandanten,
GRAUN - 200 Jahre nach der Hinrichtung Andreas Hofers in Man- der sichtlich überrascht von dem Geschenk war.
tua wurde im oberen Vinschgau von der 2008 wiedergegründeten Aus Anlass des Gedenkjahres hat sich die Kompanie eine soziale
Schützenkompanie „Feldpater Fructuos Padöller“ Graun durch eine Aktion einfallen lassen. Es wurde unter den Anwesenden der Ver-
Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal seiner Erschießung gedacht. sammlung eine Sammelaktion zugunsten des Sonderpädagogischen
Am Sonntagmorgen trafen sich die 31 Mitglieder der Kompanie zur Zentrums Hopfgarten durchgeführt. Dabei kam ein Betrag von ca.
Nr. 2/2010 27
MÜNSTER - Obm. und Olt. Josef Zeindl begrüßte alle Aktiven, alle
unterstützenden Mitglieder der Kompanie, alle Schützenfrauen, beson-
ders aber eine Reihe von Ehrengästen zum Ehrenabend. Mit einem
Gebet wurde an die verstorbenen Mitglieder Franz Kashofer und Albert
Mühlbacher gedacht. Dieser Abend diente aber auch dazu, „Danke“ zu
sagen den fördernden Mitgliedern Resi Praxmarer, Reinhard Ampferer,
Werner Höpperger und Rudolf Mai für ihre 20-jährige Unterstützung
der Kompanie.
Die Angelobung von Neumitgliedern ist immer ein freudiges Ereignis für eine
Kompanie (v.l.): Eduard Graber, Fhr. Dieter Feichter, Sara Rungaldier, Veronika
Malleier, Günther Raich, Werner Wenin, Tobias Gruber, Hannes Malleier und
Bez.-Mjr. Helmut Gaidaldi.
SCHWAZ - Anlässlich des 200. Todestages von Freiheitskämpfer Die Angelobung: v.l. Jakob Oberhollenzer, Markus Reichegger, Anna Nieder-
wolfsgruber, Hugo Bachmann, Hannes Schier und Gudrun Mairl.
Andreas Hofer wurde in der Stadt Schwaz der Gedenktag mit Beteili-
gung vieler Traditionsvereine begangen.
In feierlicher Weise erfolgte die Angelobung der im Jahre 2008 ein-
So nahmen neben der 1. Schwazer Schützenkompanie, dem Land-
getretenen Marketenderinnen Gudrun Mairl und Anna Niederwolfsgru-
sturm und den Kaiserjägern auch eine Abordnung der „Speckbacher“
ber und der Schützen Hugo Bachmann, Markus Reichegger, Hannes
Schier und Jakob Oberhollenzer.
Die Kommandantschaft hat beschlossen, um die Anerkennung der
Schützenkompanie Taufers als „juristische Person des Privatrechtes“
anzusuchen, damit in einem Schadensfall die Verantwortlichen nicht
mit ihrem Privatvermögen haften müssen, wie im Fall Matha gesche-
hen.
satzfreudiger Kamerad und über- mund im Alter von fast 91 Jah- zember 2009 den Kameraden und
nahm die Holzarbeiten für das ren. Gründungsmitglied Sepp Stimpfl
neu errichtete Ostergrab. Er baute die Schützenkompa- auf seinem letzten Gang und ver-
Paul wurde am 29. August nie Lüsen nach dem 2. Weltkrieg abschiedete sich mit einer Ehren-
nach schwerer Krankheit zu Gra- auf. Neben Bgm. Josef Maria salve und dem Fahnengruß.
be getragen. Die Kompaniefahne Fischnaller würdigte Mjr. Sepp Er gehörte von 1960 bis 1969
senkte sich ein letztes Mal über Kaser die Verdienste des Verstor- als FLt. der Kommandantschaft
sein Grab. benen. Mit einer Ehrensalve und an. Leider war es ihm nicht mehr
dem Musikstück „Ich hatte einen vergönnt, die 50-Jahr-Feier „sei-
Peter Raggl Kameraden“ verabschiedete sich ner“ Kompanie in diesem Jahr
die Kompanie Lüsen von ihrem mitzuerleben.
LANDECK – Am 2. Februar Kameraden.
2010 verunglückte unser langjäh- Alfons Steinlechner
riger Kamerad Peter Raggl im Al- Alois Laner Heinrich Pernter †
ter von 62 Jahren tödlich. SCHWAZ – Am 24. 2. 2010 ist
Zur Weise vom „Guten Kamera-
Peter trat der Schützenkompa- MÜHLWALD - Die Schützen- der Oj. „1. Andreas Hofer” Kom-
den“ senkte sich die Fahne zum
nie Landeck im Jahre 1967 bei kompanie Mühlwald trauert um panie Schwaz, Alfons Steinlech-
letzten Gruß.
und erhielt ob seiner Verdienste Alois Laner, der infolge eines tra- ner, verstorben.
um das Tiroler Schützenwesen gischen Unfalls am 1. Oktober, an
die Bronzene Verdienstmedaille seinem 83. Geburtstag, zu seinem
Anna Promitzer
des BTSK. Schöpfer heimgekehrt ist.
ZAUNHOF - Die Kompanie
Der „Mittomoa Lois“ war EOlt.
Zaunhof trauert um ihre Fahnen-
und Ehrenmitglied der örtlichen
patin Anna Promitzer, die am 15.
Kompanie.
Februar im Alter von 84 Jahren
verstorben ist.
Alfons Steinlechner †
Achtung!
Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate
Feber, April, Juni, August, Oktober und Dezember.
Siegfried Sigmund † Sepp Stimpfl †
32 Nr. 2/2010
Taufers im Pustertal: Martin Maurberger, Jürgen Volgger, Werner Reichegger (25 J.); Anton Mittermair, Hans Auer, Oswald Mittermair,
Alexander Seeber, Siegfried Mittermair, Manfred Niederbrunner, Kurt Früh (15 J.)
Tramin: Mjr. Hubert Straudi (50 J.); Hubert Waid (40 J.); Mark. Angelika Psenner (5 J.)
Truden: Judith Ventir (20 J.); Simone Amplatz (5 J.)
Tschars: Olt. Reinhold Ladurner (15 J.)
Villanders: Sigrid Hofer (5 J.)
Waidring: Richard Steger (50 J.); Heinz Brandtner, Gerhard Biechl (40 J.); Robert Grander, Robert Seiwald,
Barbara Unterrainer (15 J.)
Welschnofen: Stefan Plank (15 J.)
Wilten: Zgf. Heinrich Eiter (60 J.); Werner Martini (25 J.)
Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036
Peter-Mayr-Denkmal gesegnet………………… 7
Die Bundeskassiere des BTSK und des SSB, Mjr. Paul Hauser und Mjr. Eduard Graber (v.l.), legten vor dem
Andreas-Hofer-Denkmal in Mantua einen Kranz nieder. Im Hintergrund LHptm. Karl Steininger (BBGSK)
und Obm. Mjr. Hermann Huber (verdeckt) vom GTSB.
Patronatstag in Bendiktbeuern……………… 17
Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
MANTUA - Genau 200 Jahre nach dem Tod des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer ver-
Podiumsdiskussionen des SSB ………………12 sammelten sich heuer auf Einladung des Gesamttiroler Schützenbundes über 1.500 Schützen in
Herz-Jesu-Notfonds hilft ………………………14 Mantua, um gemeinsam mit vielen Ehrengästen das Gedenkjahr würdig abzuschließen.
Sehr stark waren die Schützen aus dem südlichen Tirol vertreten, aber auch Abordnungen
Regimenter, Bataillone und Bezirke…… 16 aus Welsch-, Nord- und Osttirol gaben der Feier eine besondere Note.
Berichte aus Bayern ………………………………17 Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich die Landeshauptleute Günther Platter und
Die Seite der Marketenderinnen Luis Durnwalder, der Welschtiroler Kulturlandesrat Franco Panizza, die Bürgermeisterin von
und Jungschützen ……………………………… 21 Mantua Fiorenza Brioni, politische Vertreter der SVP, der Freiheitlichen, der Süd-Tiroler Freiheit,
Wir gratulieren …………………………………… 22 der Union für Südtirol und der ÖVP. Ebenfalls anwesend waren der österreichische Botschafter
in Rom, Christian Berlakovits, der Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa, die LKdt. Paul
Gesamttiroler Schützenchronik ………… 23 Bacher, Carlo Cadrobbi und Otto Sarnthein, der LHptm. der Bayerischen Gebirgsschützenkom-
Schützenjahrtage ……………………………………26 panien Karl Steininger, der Obm. des GTSB Hermann Huber, Pater Reinald Romaner OFM sowie
Termine 2010 ……………………………………… 29 die Musikkapelle Zwölfmalgreien Bozen und die Ehrenkompanie aus Tramin.
Totengedenken …………………………………… 30 Der Enthüllung einer Andreas-Hofer-Stele im Stadtteil Cittadella durch Durnwalder, Platter
und Bürgermeisterin Brioni und deren Segnung ging der Landesübliche Empfang voraus, der
Ehrungen für langjährige Treue ………… 32 von LKdt. Paul Bacher kommandiert wurde. Danach wurde beim Andreas-Hofer-Denkmal der
Gedenkgottesdienst unter der Führung der Landeskuraten Kanzler Paul Rainer und Monsigno-