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MZ02Z030036M
Bund der Tiroler Schützenkompanien,
Brixner Straße 1, 6. Stock, Bauernbundhaus, 6020 Innsbruck
ISSN 2531-4874
9 772531 487407
Schweineherzen
raus, Kreuze rein!
Das Bild von einem Schweineherz vor
dem Hochaltar in der Innsbrucker
Spitalskirche hat vielfach zu Unmut
und Ablehnung geführt – eine schwer
verdauliche Kunst, besonders weil dies
mit der für uns Schützen bedeutsa-
men Herz-Jesu-Verehrung verglichen
wurde. Und die Forderung des Schü-
lerparlaments, religiöse Symbole, also
die Kreuze aus den Klassenzimmern
entfernen zu wollen, widerspricht
gänzlich unserer Wertehaltung! Das
Kreuz ist Ausdruck der Ganzhingabe
Gottes aus Liebe zu den Menschen.
Das Kreuz ist auch Sinnbild für unsere
Kultur, geschichtliche Prägung und
Identität. In unseren Grundsätzen ist
die „Treue zu Gott“ verankert, und
mit dem „Schutz von Heimat und
Vaterland“ haben wir uns Werten ver-
pflichtet, die uns in der Vergangenheit
bestärkt haben und für die wir auch in
Zukunft stehen. Unumstößlich …
… meint euer Landeskommandant
Thomas Saurer
Urkunde über die Abtretung Tirols an das Haus Habsburg. Die Urkunde wurde am 26. Jänner
1363 in Bozen ausgestellt. Foto: Tiroler Landesarchiv
STANDHAFT:
65 Jahre
Südtiroler 660 Jahre Tirol bei Österreich
Schützenbund von Heinz Wieser
3
Tirol gehört gewiss zu den schönsten Ländern Europas. Hans Weigel sagt den Tirolern
mit liebevoller Ironie nach, dass sie ihre Heimat für das schönste und überhaupt für
das wichtigste Land auf Gottes Erdboden halten. Und dieses Land blickte heuer auf
EINSATZBEREIT: seine 660-jährige Zugehörigkeit zu Österreich zurück.
Freiwilliger
Dienst bei den Als man vor 160 Jahren „500 Jahre Tirol bei Österreich“ feierte, reichte Tirol noch bis an den
Bergbauern
10
Gardasee. Genau 555 von den 650 Jahren gab es mit dem ganzen alten Tirol ein gemeinsames
Heimat- und Vaterland. Die unüberwindlich starke Klammer der gemeinsamen Heimat heißt
heute geistig kulturelle Landeseinheit in der Europaregion Tirol. Am Anfang der Verbindung Ti-
rols mit Österreich herrschte das Haus Habsburg, und das Haus Habsburg war es auch, in dessen
dynastischen Herrschaftsbereich die Tiroler Landstände unsere Heimat 1363 lenkten. Am Anfang
TRADITIONSREICH:
Gebirgsschützen der Verbindung stand also nicht Österreich, das es im staatspolitischen Sinne damals noch nicht
in Gmund richten gab, sondern das Herrscherhaus, dem man sich freiwillig anvertrauen wollte. Mit der Urkunde
Patronatstag aus. vom 26. Jänner 1363, ausgestellt in Bozen, übergab Margarete Maultasch, Gräfin von Tirol und
24 Herzogin von Kärnten, das Land an der Etsch und im Inntal an Herzog Rudolf IV., den Stifter.
Margarete Maultasch zog sich in Wien auf ein Schloss zurück und starb dort am 3. Oktober 1369
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als letzte Vertreterin des Geschlechtes der kann. Bei diesen hervorragenden Persönlich- Bürgermeister von Wien. Später gab es noch
Meinhardiner Grafen von Tirol. In der Folge keiten handelt es sich um Geistliche, Politi- zahlreiche Tiroler, die in Wien kanonische
verknüpfte manche Bande die Bundeshaupt- ker, Beamte, Künstler, Techniker, Gelehrte Würden erlangten und Pröpste und Kano-
stadt mit Tirol. So sollte gerade das Kulturle- und Kaufleute. Zwei Tiroler bestiegen sogar niker von St. Stephan wurden. Fünf Tiroler
ben Hauptverbindung Nummer eins werden, den Wiener Bürgermeisterstuhl. Josef Anton bestiegen im Laufe der Jahrhunderte den
auf die wir stolz sein können. Im Laufe der Lumpert aus dem kleinen Außerferner Dörf- Wiener Bischofsthron. Im Zweiten Weltkrieg
Jahrhunderte wurden nicht weniger als 61 chen Elbigenalp leitete in den Jahren 1823 wurde der Stephansdom stark beschädigt. Im
Plätze, Straßen und Gassen nach Tirolern bis 1834 die Geschicke der Wiener. Aber Zuge der Wiederherstellungsarbeiten hat das
benannt, eine Tatsache, auf die das gebirgige schon zwei Jahrhunderte vorher amtierte der Land Tirol die Anschaffung neuer Glasfens-
Bauernland mit großer Freude verweisen Tiroler Johann Andreas von Liebenberg als ter übernommen. n
Wien
von Richard Andergassen
Unter anderem hat es Gespräche mit der bürgerschaft für Süd-Tiroler einzusetzen. desteilen und zwischen Süd-Tirol und dem
SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi Wagner, Für den Weiterbestand der österreichischen Vaterland Österreich für beide Seiten nur
dem 3. Nationalratspräsidenten Norbert Minderheit in Italien wird die österreichi- Vorteile hat und der Weg in eine erfolgrei-
Hofer und dem Südtirol-Sprecher und Nati- sche Staatsbürgerschaft für Süd-Tiroler che Zukunft ist“, so LKdt. Roland Seppi.
onalratsabgeordneten Peter Wurm gegeben. unumgänglich. Damit würde einer Verelsäs-
serung Süd-Tirols – wie es Silvius Magnago Am Vorabend hatte im Palais Epstein die
„Herzlich willkommen, liebe Südtiroler. einst bezeichnete – entgegengewirkt. Buchvorstellung „Die Staatsbürgerschaften
Wir befinden uns hier im Parlament – es ist der Süd-Tiroler. Rechtliche und politische
auch euer Parlament“, meinte Nationalrats- „Bitte helfen Sie uns Süd-Tirolern weiter auf Hintergründe“ durch RA Otto Mahlknecht
präsident Norbert Hofer. unserem Weg, so wie Sie es schon in den stattgefunden, zu der auch die Delegation
letzten Jahrzehnten taten. Doch tun Sie das der Schützen eingeladen war. n
LKdt. Roland Seppi hat die politischen Ver- bitte nicht aus Mitleid, sondern tun Sie es
treter im Hohen Haus ersucht, sich erneut vor allem deswegen, weil Sie daran glauben,
für die Vergabe der österreichischen Staats- dass eine Einheit zwischen den Tiroler Lan-
Zeig Flagge!
„Freiheit und Leben
kann man uns nehmen,
die Ehre nicht!“
„Herzlich willkommen, liebe Süd-Tiroler. Wir befinden uns hier im Parlament – es ist auch
euer Parlament!“, meinte Nationalratspräsident Norbert Hofer. Die Schützendelegation in
Wien (v.l.) Mjr. Andreas Kostner, LKdt. Andreas Seppi, der 3. Nationalratspräsident Norbert
Hofer und Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer.
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Pfui
Italianisierung Süd-Tirols schreitet voran
Erneut hat der Süd-Tiroler Landeshauptmann und Gesundheitslan- dazu bei, dass Süd-Tirol zu einer ganz normalen italienischen
desrat Arno Kompatscher den Weg von 100 zusätzlichen Stellen für Provinz verkommt.
die italienische Sprachgruppe im Gesundheitswesen frei gemacht Armes Süd-Tirol – es läuft gar einiges schief in unserem Land,
und somit gegen die Vorgaben des Proporzes verstoßen! Anstatt
ausgebildete Süd-Tiroler Jungärzte nach ihrer Ausbildung anzu- meint euer Raffl
werben, trägt er mit seinen mehr als fragwürdigen Entscheidungen
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3 Fragen an...
Dr. Andreas Tutzer – Unfallchirurg und Traumatologe am Landeskrankenhaus Bozen
TSZ Reichen für einen Akademiker 3 Jahre TSZ Werden Ärzten aus Italien und dem an-
aus, um Sprache und Fachbegriffe zu erler- deren Ausland die gleichen Chancen einge-
nen? Oder bedarf es zusätzlicher Zeit? Und räumt, in Süd-Tirol ihren Beruf auszuüben?
kann bzw. soll dem verbreiteten „egal, ob der Andreas Tutzer Ein Arzt in Italien mit
Doktor meine Sprache versteht, Hauptsache er italienischem Abschlussdiplom kann auf
ist gut...“ widersprochen werden? dem gesamten Staatsgebiet bedingungslos
Andreas Tutzer Natürlich haben wir Süd- arbeiten. Wir Süd-Tiroler müssen aber un-
Tiroler das Glück, Italienisch bereits ab der sere österreichischen Studientitel anerken-
Grundschule zu lernen; je nach Wohnort nen lassen. Zwar steht die Anerkennung des
wird man mit der Fremdsprache auch im Studientitels außer Zweifel, trotzdem muss
Umfeld konfrontiert. Deshalb ist der Ver- die Bürokratie über Rom abgewickelt wer-
gleich mit Zuwandernden nicht fair. Und den. Außerdem müssen wir die italienische Das Patienten-Arzt-Verhältnis wird ent-
Deutsch ist für einen Italiener glaubwürdig Staatsprüfung ablegen, um die Erlaubnis scheidend durch das gegenseitige sprachli-
schwieriger zu erlernen als eine romanische zur Berufsausübung zu erhalten. Somit hat che Verständnis beeinflusst.
Sprache. ein italienischer Arzt die bessere Chance,
Ich war während des Medizinstudiums ein hier zu arbeiten. Wir Süd-Tiroler müssen unzureichend war, kann rechtliche Konse-
Jahr in Spanien und habe am Jahresende uns ähnlich allen anderen Bewerbern aus quenzen haben.
einzelne Prüfungen mit allen anderen dem EU-Raum zuerst um die bürokrati- Einen wesentlichen Beitrag zum Behand-
spanischen Studenten abgelegt. Das war schen Hürden kümmern. Das erleichtert die lungsresultat ist das ärztliche Gespräch.
mein Ziel. Nun mag der Umgang mit Entscheidung, nicht hierher zu kommen. Dabei ist der behandelnde Arzt in der
Fremdsprachen dem einen schwerer oder Hier liegt ein großes Verbesserungspoten- sprachlichen Bringschuld, nicht der Patient.
leichter fallen. Ob man zum Erlernen einer tial! Wir können Medizin auch auf eine Dienst-
Sprache drei oder fünf Jahre benötigt, TSZ Wie wichtig ist es denn für einen Arzt leistung herunterbrechen wie beim Paket-
entscheidet allein der Wille. Die Aussage oder Pfleger, bei der Anamnese, oder ganz dienst oder im Baumarkt. Dann können
„egal, ob mich der Arzt versteht“, ist eine im Generellen, die Sprache der Patienten zu wir uns Kommunikation komplett sparen:
Bankrotterklärung an das System und zeigt verstehen? ein Standardfragebogen zum Ausfüllen mit
uns, an welchen Punkt wir angekommen Andreas Tutzer Wir müssen unterschei- einer Wunschliste zum Ankreuzen in allen
sind. Natürlich setze ich mich in das Ret- den zwischen einer Notfallbehandlung und Landessprachen.
tungsboot des sinkenden Schiffes, aber das einer geplanten Behandlung. Wenn ich Heilkunst braucht Sprachkunst, um die
Rettungsboot kann nicht zur Standard-Fäh- mich im Urlaub in Griechenland verletze, Ärztekammer Westfalen-Lippe zu zitieren.
re werden. Dieses Verhalten ist ein Zeichen verhindert die sprachliche Barriere nicht Insofern entspricht unsere Forderung nach
von Resignation, mit diesem Verhalten grundlegend eine korrekte Erstbehandlung. ärztlicher Sprachkompetenz dem internatio-
wird Verantwortung abgegeben. Es liegt an Komplizierter wird es aber, wenn es um die nalen Standard. n
uns, konstruktive Lösungen zu finden. Eine ärztliche Aufklärung geht: Eine unvollstän-
Einstellung von nur italienischsprechenden dige Aufklärung oder eine, die nachvoll-
Ärzten kann nur eine Übergangslösung sein. ziehbar wegen sprachlicher Schwierigkeiten
Hui
Eine außerordentlich löbliche Initiative
Seit mehreren Jahren war die Anzahl der Besucher bei der Andreas- schen Andreas Hofer nähergebracht. Diese Initiative erwies sich als
Hofer-Gedenkfeier in Montan rückläufig. Daraufhin hat sich ihr voller Erfolg. Waren es doch die Kinder selbst, die zur diesjährigen
Hptm. Lukas Wegscheider damit beschäftigt, einen Weg zu finden, Andreas-Hofer-Gedenkfeier ihre Gedanken, im Namen der Kinder
diesen Umstand in eine andere Richtung zu lenken. In der Folge ha- von Montan, vorgetragen haben. Zur Nachahmung nur zu empfeh-
ben Lehrer Andreas Varesco und Lukas Wegscheider die Initiative len ...
ergriffen und den Schülern der 4. und 5. Klasse der Grundschule
Montan kindgerecht die historische Persönlichkeit und den Men- meint euer Raffl
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die historische Wahrheit“ ein besonderes Thema dar. Ziel war es, Schlösser in Welschtirol zu einem ermäßigten Preis besuchen. Die
darauf aufmerksam zu machen, dass in Südtirol die deutschen und Andreas-Hofer-Gedenkfeier und die Wallfahrt in San Romedio war
ladinischen Ortsnamen nicht amtlich anerkannt sind. Die derzeit ebenso ein Höhepunkt wie die Teilnahme bei diversen Euregio-
einzig gültigen offiziellen Ortsnamen sind italienische Namen, die Veranstaltungen mit dem Euregio-Präsidenten und Landeshaupt-
teils ohne Bezug zu den ursprünglichen Namen sowie zur kulturel- mann Maurizio Fugatti, bei der die Welschtiroler Schützen wichtige
len und historischen Vergangenheit der Orte gewählt wurden. Zu Schützenthemen anbringen konnten. Die Gedenktafeln zu den
diesem Thema wird der SSB im Jahr 2023 auch weitere Aktionen Andreas-Hofer-Points und die damit verbundenen Einweihungs-
unter dem Titel „Südtirol 100 Jahre Namenlos“ planen. Zusätzlich feierlichkeiten machten es den Welschtiroler Schützen möglich,
soll 2023 verstärkt auf die Problematik zum Südtiroler Ehrenamt zusätzlich die lokale Bevölkerung auf die geschichtsträchtigen Orte
aufmerksam gemacht werden und gemeinsam mit anderen Verei- in Trient aufmerksam zu machen. Vorausschauend würden sich
nen in Südtirol eine Lösung erarbeitet werden. LKdt. Mjr. Roland die Welschtiroler Schützen über eine zahlreiche Teilnahme beim
Seppi erwähnte ebenso den Gedenkmarsch „100 Jahre Marsch auf Euregio-Fest in Ala am 13. Mai freuen.
Bozen“ als wichtige Veranstaltung, um auf diverse Ungerechtigkei-
ten aufmerksam zu machen. Neben dem Besuch in Innsbruck am Übergabe des Vorsitzes an LKdt. Mjr. Roland Seppi
Vorabend des österreichischen Nationalfeiertags stellt die Sepp- Abschließend übernahm Mjr. Roland Seppi den jährlich wechseln-
Kerschbaumer-Gedenkfeier ein wichtiges Ereignis im Kalenderjahr den geschäftsführenden Vorsitz des Verbandes „Tiroler Schützen“
für die Südtiroler Schützen dar. Er würde sich freuen, wenn hier für das Jahr 2023. Der neue geschäftsführende LKdt. Mjr. Roland
möglichst viele Kameraden aus allen Tiroler Landesteilen teilneh- Seppi dankte seinem Vorgänger Mjr. Thomas Saurer für die gute
men würden. Zusammenarbeit und möchte im kommenden Jahr ebenso den
Fokus auf gemeinsame Veranstaltungen und Themen lenken. Be-
Welschtiroler Schützenbund sonders das Thema österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler
Mjr. Enzo Cestari erklärt, dass diese Sitzungen ein wichtiges liegt ihm sehr am Herzen, und dieses möchte er weiter vorantrei-
Instrument seien, um sich im Verband auszutauschen. Für den ben. Gemeinsamkeit und Geschlossenheit − Unter diesem Motto
WTSB war letztes Jahr die Veranstaltung „Von Schloss zu Schloss“ wurde nach der offiziellen Sitzung gemeinsam das Andreas-Hofer-
ein besonderes Ereignis. Dabei konnten Schützen verschiedene Denkmal am Bergisel besucht. n
Innsbruck
von Peter Jungmann
• Danke allen, die offen auf andere zugehen, Herzlich in Tirol: Freitag, 16. Juni 2023 –
ihnen wertschätzend, verständnisvoll und Machen Sie mit!
herzlich begegnen. 24 Stunden Zeit für eine Geste der Auf-
• Danke allen, die sich vom Leid anderer merksamkeit.
berühren lassen, ihnen Zeit schenken und • Tun Sie sich und anderen etwas Gutes,
sich ehrenamtlich engagieren. zeigen Sie Herz. Ein Lächeln, ein freund-
• Danke allen, die das Gemeinsame über das licher Blick, ein gutes Wort oder eine
Trennende stellen und sich für ein gutes helfende Hand können Wunder wirken.
Miteinander einsetzen – in der Familie, • Bringen Sie Menschen zusammen,
der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in der ermöglichen Sie Begegnungen und
Schule, im Verein, in der Pfarre oder in der Gespräche. Das hilft, Vorurteile ab- und
Gemeinde. Verständnis füreinander aufzubauen.
„Herz ist Trumpf “. In einer Predigt hat • Starten Sie eine kleine Benefizaktion, Sagen Sie uns bis Ende März, wenn sie eine
Bischof Reinhold Stecher einmal das Leben unterstützen Sie ein sozial-karitatives Aktion oder Veranstaltung planen,
mit einem Kartenspiel verglichen und darauf Projekt ihrer Wahl oder helfen Sie uns dann können wir sie in unser Programm
hingewiesen, dass es eine Farbe im Blatt gibt, helfen! Das stärkt das Wir-Gefühl. aufnehmen und mitbewerben:
die immer wieder sticht: Herz. Lassen wir • Posten Sie eine Grußbotschaft. Gesten office@bischof-stecher-verein.at
unser Herz sprechen, pflegen wir eine Kultur der Verbundenheit fördern das Mitein- Lassen wir uns den Glauben an das Gute
des Helfens und des Miteinander, setzen wir ander. und eine gute Zukunft nicht nehmen!
ein Zeichen − am „Tag der Herzlichkeit“, der Für den Gedächtnisverein: Peter Jungmann,
heuer bereits zum 8. Mal stattfindet: Obmann: Tel. +43 (0) 664-8178732 n
Alle Bilder zur Hier die Grußworte von Pepi Ploner, Obmann
Andreas-Hofer- des Verbandes Südtiroler Musikkapellen.
Landesfeier im
7
Meran findest
du hier. Aus den LANDESTEILEN …
Meran
von Michael Demanega
Innsbruck
von Erich Staudinger
Auch die Tiroler Landstände sprachen wie- Die Tat der Kaiserjäger halb 2 Uhr früh geworden, bis die Offiziere
derholt den gleichen Wunsch des ganzen Am Abend des 9. Jänner, den die Kaiserjä- und Soldaten mit den Überresten Hofers
Landes aus, doch ohne damit dem Ziel, ger als Rasttag in Mantua verbracht hatten, den Garten verlassen konnten. Am Morgen
eine Ehrenschuld Österreichs an einem der besprach sich Leutnant Georg Hauger (Frei- vor dem Abmarsch stellte Pfarrer Bianchi
größten Söhne Tirols einzulösen, näherzu- burg im Breisgau) mit mehreren Kamera- ein Zeugnis über die Echtheit der Gebeine
kommen. Lange verhallten auch die Rufe den, den Hauptleuten Eduard Freiherr von Andreas Hofers aus.
nach einem Tiroler Grab für Andreas Hofer Sternbach (Sterzing), Johann von Rumpel- Von Verona aus hatten die fünf Offiziere am
in Wien ungehört, bis der kühne Entschluss mayer (Königgrätz), Alexander Chevalier 10. Jänner die Meldung über das Geschehen
einiger Tiroler Kaiserjägeroffiziere endlich de Rocqueville und Oberleutnant Josef an das Kommando des ersten Bataillons zu-
eine Tatsache schuf. In Mantua war inzwi- Schön (Innsbruck). Alle diese Offiziere wa- erst mündlich und dann schriftlich erstattet.
schen das Grab des Sandwirts von jedem ren teilnehmende Zeitgenossen des Jahres Diese Meldung gelangte im Wege des Regi-
Tiroler und Österreicher besucht worden, 1809, jeder erglühte für Tirol und seinen mentskommandos an das Landespräsidium,
der in die Stadt kam. heldenhaften Oberkommandanten. an den Hofkriegsrat und an Kaiser Franz.
Dem jäh aufleuchtenden Gedanken folgte
Ein Wunsch des ganzen Landes die Tat. Wenn, so musste rasch etwas ge- Von Mantua nach Bozen und Innsbruck
Das Fennerjägerkorps hatte gelegentlich ei- schehen, denn schon am nächsten Morgen Vom 1. bis 16. Februar 1823 blieb der
ner vorübergehenden Garnison in Mantua um 6 Uhr stand das Bataillon abmarschbe- Leichnam des Sandwirtes in der Propstei-
auf Anregung des Tiroler Freiheitskämpfers reit. Schnell entschlossen suchten die fünf kapelle in Bozen aufgebahrt, nachdem
Johann Gänsbacher auf dem Dienstweg um Offiziere zunächst das Grab Hofers auf. der damalige Propst von Bozen, Alois dal
die Erlaubnis angesucht, Hofers Leichnam Gegen halb 10 Uhr abends kamen sie zur Piaz, zur Übernahme der Gebeine gerne
auszugraben und in die Heimat zu über- Wohnung des Pfarrers Anton Bianchi und bereit war. In der Nacht des 17. Februar
führen. Der Bescheid lautete damals nicht begehrten Einlass. Der Priester öffnete trotz 1823, um 2 Uhr früh wurde der Sarg unter
abweisend, sondern nur auf günstigere Zeit der späten Stunde. dem Schutz der nächtlichen Dunkelheit
vertröstend. Zur Ausführung kam es dann aus der Bozner Propsteikapelle gehoben,
auf dem Rückmarsch des 1. Kaiserjägerba- Das Graben in Pfarrers Garten unter Stroh und einer Decke versteckt, auf
taillons von Neapel nach Tirol im Jänner Im Garten des Pfarrers fand sich bald bei einen Leiterwagen verladen und durch
1823, vor 200 Jahren. Fackelschein die Grabstätte Hofers, die ein den Bozner Müllermeister Malfertheiner
einfacher Stein bedeckte. Die fünf Offiziere in Begleitung eines Kreisamtsdieners nach
suchten nun vom Pfarrer als Eigentümer Innsbruck überführt.
des Gartens die Bewilligung zur Erhebung Hofers Gebeine waren in die Landeshaupt-
der Gebeine Hofers zu erlangen. Rumpel- stadt von Tirol heimgekehrt. Die festliche
mayer erzählte später, er habe den Priester Beisetzung erfolgte dann am 21. Februar
rundheraus um Erlaubnis gebeten und 1823 in der Innsbrucker Hofkirche.
darauf ein kurzes „Wegen meiner!“ zur Hofers letzter Weg führte ihn von Mantua
Antwort erhalten. nach Norden, so wie auch die Kompass-
Um die Mitternacht war bereits eine tiefe nadel seit jeher immer nach Norden zeigt.
Grube ausgehoben und noch immer fand Auch wir sollten uns, wenn es um die Hei-
sich keine Spur der Gebeine. Bald stieß der mat geht, nach Norden orientieren. n
grabende Jäger auf die ersten Knochen.
Hauger, welcher anatomische Kenntnisse
besaß, stieg in die Grube, und nach kurzer
Zeit war das Skelett bloßgelegt.
Bei Kerzenschein erkannten die Offiziere in
tiefer Ergriffenheit die Überreste des Hel-
den; das Haupt und die Rippen zeigten die
Spuren der tödlichen Kugeln, im flackern-
den Licht glänzten die tadellos erhaltenen
Zähne, die Hände lagen kreuzweise über-
Das Andreas-Hofer-Grabmal in der Inns- einander. Hauger stellte nun die Gebeine
brucker Hofkirche, auch Schwarzmander- fachkundig zusammen. Der Schädel wurde
Kirche genannt, wurde im Auftrag von in ein Tuch gebunden, und dann wurden
Kaiser Franz I. 1834 aus Laaser Marmor alle Gebeine mit besonderer Vorsicht in ei- Die Offiziere bei der Exhumierung der leib-
geschaffen und stellt die Szene des Fahnen- lichen Überreste von Andreas Hofer
nem Sack und einer Truhe verwahrt. Es war
schwurs dar.
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„Wir als Bund können das Unsere Landesmeister in der Kategorie „Schüt- In der Kategorie „Versehrte sitzend“ konn-
dazu beitragen, den Schießsport zu zen stehend“ wurde Martin Pomarolli aus te Konrad Mairhofer aus Lana vor Her-
fördern und aufrechtzuerhalten. Es Salurn vor Elmar Stoll aus Niederdorf und mann Liensberger aus Onach und Helmut
liegt aber an den Kompanien selbst, Hansjörg Ainhauser aus Schenna. Unterthurner zum Landesmeister gekürt
dafür Sorge zu tragen, in Zukunft Bei der Kategorie „Marketenderinnen lie- werden.
wieder vermehrt Mitglieder zu gend“ konnte sich Anna Maria Schwings-
ermutigen, die vielen Schießstän- hackl vor Johanna Schwingshackl, beide aus Jugend-Landesmeister wurde Siglinde
de unseres Landes zu nutzen und Taisten, und Sonja Oberhofer aus Meransen Pomarolli aus Salurn vor Verena Schwings-
dadurch diese unsere Tradition durchsetzen. hackl aus Taisten und Johannes Silgoner aus
weiterhin am Leben zu erhalten.“ Rodeneck.
LKdt.-Stv. Christoph Schmid Landesmeisterin in der Kategorie „Mar-
ketenderinnen stehend“ wurde wiederum In der Kategorie Gäste konnte sich Gerd
Anna Maria Schwingshackl vor Johanna Fischer vor Reinhard Tschurtschenthaler
Abschließend bedankte sich die Bundes- Schwingshackl und Martina Hopfgartner und Renato Zardini durchsetzen.
schießreferentin bei allen Schützen und aus Pfalzen.
Marketenderinnen, die am guten Gelingen Landesmeister in der Kategorie „Altschüt-
des Bundesschießens beigetragen haben, In der Kategorie „Altschützen liegend“ zen“ wurde Albin Mahlknecht aus Bruneck
sowie bei der SK Vahrn für die Bewirtung. war Karl Larcher aus Eppan vor Johann vor Paul Zöschg aus St. Pankraz und Franz
Bernhart aus Partschins und Konrad Trenk- Pföstl aus Schenna.
Hier die wichtigsten Ergebnisse des walder aus Obermais erfolgreich.
Bundesschießens: Der bester Schuss auf die Gedenkscheibe
Landesmeister in der Kompaniewertung In der Kategorie „Altschützen stehend“ gelang Gottlieb Kaufmann aus Tscherms
wurde die SK Taisten vor St. Leonhard und konnte sich Albin Mahlknecht aus Bruneck vor Norbert Lang aus Villnöss und Karl
Schenna. Bei der Kategorie „Schützenklas- vor Robert Zanluchi aus Algund und Paul Larcher aus Eppan.
se liegend“ siegte Martin Pomarolli aus Johann Bernhart aus Partschins durchset-
Salurn vor Kurt Schwingshackl aus Taisten zen. Den besten Teiler auf die Gedenktrophäe
und Andreas Schwingshackl, ebenfalls aus erzielte Stefan Gutweniger aus Algund vor
Taisten. Bei der Kategorie „Veteranen sitzend“ Stefan Taschler aus Pichl-Gsies und Karl
siegte Reinhard Fauner aus St. Leonhard Larcher aus Eppan. n
vor Umberto Walpoth aus Anpezo Hayden
und Alois Pixner aus Kastelbell.
Mangelnde Information auf-
grund einsprachigem Internet-
12
auftritt einer Apotheke in Brixen.
Aus den LANDESTEILEN …
Montan
von Lukas Wegscheider
In den nächsten Jahren werden über hundert überklebt. Es bewahrheitet sich leider ein Das Recht auf Gebrauch der Muttersprache
(!) Hausärzte in Rente gehen. Die neun weiteres Mal, dass das Autonomiestatut, ist für die deutschsprachige Bevölkerung in
dieses, hoffentlich wieder neun im nächsten welches die Gleichstellung beider Sprachen einem der sensibelsten Bereiche des öffentli-
Jahr werden es wohl eher nicht schaffen, die in unserem Land garantieren sollte, nichts chen Diensts von zentraler Bedeutung.
pensionierten ersetzen zu können. Haus- wert, oder − noch schlimmer − von den - Das Gesundheitssystem hierzulande ist
ärzte erfahren in unseren Breiten von den politisch Verantwortlichen nicht oder zu nationalzentralistisch konzipiert und organi-
politisch Verantwortlichen wenig Anerken- wenig eingefordert wird. „Die Medizin ist siert. Zwei Gewerkschaften, beide national-
nung, zudem verliert dieser Beruf wegen der eine sprechende Wissenschaft. Der Dialog zentralistisch, unternehmen alles, damit die
ausufernden Bürokratie, der schwierigen zwischen Patienten und Arzt beziehungswei- nationalen Bestimmungen ja eins zu eins in
Kommunikation mit den einzelnen Kran- se Pflegepersonal ist entscheidend. Daher ist Südtirol umgesetzt werden. Unter anderem
kenhäusern sowie der mangelnden Ausstat- die Kenntnis der beiden Landessprachen von Bestimmungen, die in Südtirol schwierig an-
tung der Praxen ständig an Attraktivität. Bedeutung. Vor Beginn der Anstellung soll- zuwenden sind. Die Bedingungen für Jung-
Erschwerend kommt hinzu, dass ärzte sind hier wenig attraktiv, also
studierende Jungärzte bloß mit Prak- arbeiten viele lieber im Ausland.
tikumsverträgen ausgestattet werden Junge Süd-Tiroler Ärzte wandern
können und nicht mit Arbeitsver- somit ab nach Österreich oder
trägen wie in Österreich. Während Deutschland. Mit der Konsequenz,
die Anerkennung der im Ausland dass ihr Platz von zugewanderten
erworbenen Studientitel im Mi- italienischen Ärzten eingenommen
nisterium in Rom sehr schleppend wird. Immer wieder heißt es, dass
vorangeht, dauert auch die Eintra- es egal sei, wenn wir keine deut-
gung in die Ärztekammer seine Zeit. schen Ärzte finden. Denn dann
So eine Prozedur kann sich dann bis kämen halt die Italiener. Dies ist
zu einem halben Jahr hinziehen, so aber ein gravierendes autonomie-
Adolf Engl, Präsident des Instituts politisches Problem. − Das schreibt
für Allgemeinmedizin. Wer der italienischen Sprache nicht ausreichend mächtig ist hier nicht irgendein passionierter
Man stelle sich nochmals vor: Erst und italienische medizinische Fachbegriffe nicht kennt, kann Schütze aus Montan, sondern
2019 ist eine Carabinieri-Einheit bei sich bei falscher Handhabung von Medikamenten großer Ge- Hausarzt Klaus Widmann aus
der Ärztekammer in Bozen vorstellig fahr aussetzen. Bozen. Und der muss es ja ebenfalls
geworden, da ihnen zu Ohren gekom- wissen.
men ist, es gäbe praktizierende Ärzte, die ten die Sprachkenntnisse aktiv und mithilfe Und die Antworten auf diese Fragen? Müsste
der italienischen Sprache nicht ausreichend von Sprachkursen in der Dienstzeit in einem der zuständige Landesrat beantworten. Seit
mächtig wären. Das ist jetzt nicht ein gängi- definierten Zeitrahmen erworben werden.“ er das Referat Süd-Tiroler Gesundheitswesen
ger Carabinieri-Witz, sondern der ultimative Das sagt nicht irgendeiner, sondern Franz zur Chefsache erklärt hat, ist Landeshaupt-
Beweis, dass die Sprache im Sanitätswesen Ploner (Team K), vormals ärztlicher Leiter mann Kompatscher dafür zuständig. Ja und
eine tragende Rolle spielt. Leider geht diese des Krankenhauses Sterzing. Und der muss der müsste das alles wohl auch wissen. Er
Art von Schutz der Patienten in nur eine, es ja wissen. Passend dazu hat die Landes- könnte somit vielleicht die Frage beantwor-
immer dieselbe Richtung. Denn gäbe es regierung erst kürzlich − zum wiederholten ten, wie mit einem einsprachigen Personal
eine echte Gleichbehandlung der Sprachen, Mal − die sprachlichen Anforderungen an ein zweisprachiger Dienst aufrechterhalten
hätten die guten Uniformierten Tag und Ärzten im öffentlichen Gesundheitswesen werden soll.
Nacht genug zu tun, um deren Einhaltung gelockert. Es reicht der Zweisprachigkeits- Vom Ladinischen, der ältesten Sprache unse-
zu kontrollieren. So wird diesbezüglich in nachweis B2 − statt wie bisher C1. Weiters res Landes, einmal ganz zu schweigen...
unserem Land wieder einmal zwischen Bür- werden 310 befristete und unbefristete
gern erster − und dritter/vierter Kategorie Vollzeitstellen im Gesundheitsbetrieb wieder (Anmerkung: Inputs und einige Passagen
unterschieden. Jenen der Lingua Franca und am Proporz vorbei an Bewerber der italieni- wurden dem Blog „Brennerbasisdemokratie“
jenen deutscher Muttersprache. Während schen Sprachgruppe vergeben. Und wenn es entnommen. Zur Vertiefung dieser Thema-
so wichtige Dokumente wie Beipackzettel auch nicht verwundert, dass von Seiten der tik findet man dort ausgiebig erstklassige
von Medikamenten weiterhin in ausschließ- italienischen Gewerkschaft versucht wird, Informationen.) n
lich italienischer Sprache anzutreffen sind, die Frist zur Erlangung des Zweisprachig-
wird beim M-Preis nebenan jede Darbo- keitsnachweises von drei auf fünf Jahre zu
Erdbeermarmelade peinlichst genau mit erhöhen, so erstaunt, dass diesem Ansinnen
Pickerln der Inhaltsangaben in Italienisch auch die deutsche Vertretung zustimmt.
N° 2 | April 2023
Nach der Begrüßung durch Obmann Univ.-Prof. Dr. Kurt Scharr fol-
gen Grußworte des Obmanns der Sektion Bozen, Dr. Gustav Pfeifer.
Über „Vergangenheit und Zukunft: 40 Jahre Tiroler Geschichtsverein“
berichtet Landesarchivdirektor Hofrat Prof. Dr. Christoph Haidacher.
Nach weiteren Festvorträgen zum Thema: „Über Grenzen hinweg:
Neue Perspektiven der Regionalgeschichte“ von Univ.-Prof. Dr.
Martin Knoll (Universität Salzburg) und „Gedanken zur Geschichte
kleiner Räume in bewegten Zeiten“ von Prof. Dr. Marco Bellabarba
(Università di Trento) und „Unauffindbare Räume: Nationalge-
schichte und Regionalgeschichte in Italien zwischen dem 19. und 20.
Jahrhundert“ wird die Ehrenmitgliedschaft an em. Univ.-Prof. Dr.
Josef Riedmann, dem eigentlichen Initiator und Gründungsobmann
des Tiroler Geschichtsvereins, verliehen. Zu den entscheidenden Mo-
tiven, die vor 40 Jahren eine kleine Runde von Historikern zur Grün-
dung des Tiroler Geschichtsvereins bewog, zählten die Förderung
des etwas in Verlust geratenen tirolischen Geschichtsbewusstseins
und der persönlichen Kontakte von Fachkollegen über die Staats-
grenze hinweg. So erfolgte die Gründungsversammlung des Tiroler V.l.: Der Obmann des Tiroler Geschichtsvereins Univ.-Prof. Mag. Dr. Kurt
Geschichtsvereins am 12. November 1982 im Zeughaus in Innsbruck Scharr, dessen Stellvertreterin ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gunda Barth-
mit einem Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Hermann Wiesflecker zum Scalmani und der Obmann der Sektion Bozen, Dr. Gustav Pfeifer
Thema: „Die Bedeutung des Landes Tirol unter der Regierung Kaiser
Maximilian I.“. Die Gründung eines Tiroler Geschichtsvereins in
Innsbruck löste auch im südlichen Landesteil ein positives Echo aus. und aus allen geschichtsbezogenen Disziplinen von der Archäologie
Das zeigte sich besonders im starken Publikumsinteresse, das die bis zur Kunstgeschichte. Dadurch sollen die historischen Wurzeln
offizielle Vorstellung des Vereins mit anschließendem Vortrag von unseres gemeinsamen Tirol weiterhin gefestigt werden. Deshalb
Professor Josef Riedmann in Bozen am 13. Mai 1983 hervorrief. Süd- wurde der im Innsbrucker Zeughaus beheimatete Tiroler Geschichts-
tirols Landesarchivar Dr. Josef Nössing erhielt daher noch im selben verein vor 40 Jahren gegründet. Vermittlung und Verbreitung von
Monat den Auftrag, eine eigene Sektion Bozen zu gründen. geschichtlichen Inhalten zählen zu den wichtigsten Aufgaben dieses
Die Sektionen Innsbruck und Bozen sehen ihre Hauptaufgabe darin, für die Förderung des tirolischen Geschichtsbewusstseins wichtigen
die Kenntnis der Geschichte Tirols in seinen historischen Grenzen Vereins. Gemeinsame Veranstaltungen in Innsbruck und Bozen
zu verbreiten, das geschichtliche Bewusstsein ganz allgemein zu leisten auch einen Beitrag zu einem Gesamttiroler Geschichtsbild
vertiefen sowie alle Maßnahmen zu fördern, die der Erforschung der und Landesbewusstsein. Vorträge, Führungen und Exkursionen, aber
Geschichte Tirols dienen. Beide Sektionen wenden sich mit diesen auch gesellige Treffen im Gebiet des historischen alten Tirol tragen
Anliegen grundsätzlich an alle geschichtlich Interessierten und nicht dazu bei, dass im Gebiet der alten Grenzen unseres Landes ein Mehr
nur an Fachhistoriker. Zentrale Aktivitäten sind regelmäßige Vorträge an historischem Wissen zu den Menschen gelangt. n
zur Tiroler Geschichte aus allen Epochen inklusive der Zeitgeschichte
Bozen
von Walter Kofler
Auftakt in das Schützenjahr: Die BTSK-Bundesversammlung in der Dogana ist ein Pflichttermin.
Programm: Foto: BTSK / Die Fotografen
ab 8.00 Uhr – Registrierung und Kaffee- 10.00 Uhr – heilige Messe in der Dogana 12.30 Uhr – landesüblicher Empfang und
Empfang im Congress Innsbruck. Zelebrant: Landeskurat Pfarrer Martin Marsch durch die Altstadt
Ferner, Musikalische Umrahmung: Ehrenkompanie: SK Sillian
9.00 Uhr – Formelle Sitzung in der Do- Musikkapelle Sillian. Kranzniederlegung am Grabmal Andreas
gana (ca. 30 Minuten, anschließend Pause) Hofers in der Hofkirche, Marsch durch die
mit Bekanntgabe des Ergebnisses zur Wahl 11.00 Uhr – Festakt „Gemeinsamkeit & Altstadt mit Defilierung vor der Hofburg.
der Bundesleitung. Geschlossenheit“ In Der Dogana
Präsentationen, Ansprachen und Ehrungen Eine Anmeldung bis spätestens Mittwoch,
9.45 Uhr – Einzug der Fahnen und Anschl. – Ende der Versammlung in der 19. April 2023, ist unbedingt erforderlich:
Standarten (Viertel, Regimente, Bezirke, Dogana, Aufstellung aller Formationen am Tel.: +43 512 566610, E-Mail: kanzlei@
Bataillone, Talschaften). Rennweg. tiroler-schuetzen.at n
Onach
von Richard Andergassen
Die Folgen des Sturzes waren fatal: von Der Vorstand des Herz Jesu Notfonds hat
der Hüfte abwärts kein Gefühl mehr, die daher beschlossen, einen motorisierten
Nervenstränge der Wirbelsäule wurden Rollstuhl im Wert von 8.000,-€ für Kamerad
irreparabel beschädigt. Für den zweifachen Bruno Wieser anzukaufen, damit er nicht
Familienvater, der neben dem Maurerberuf immer auf fremde Hilfe angewiesen ist.
auch den eigenen Bergbauernhof bewirt- Die offizielle Scheckübergabe erfolgte am
schaftete, ein schwerer Schicksalsschlag. 18. März 2023 durch den Obmann des Herz
Die Familie war fortan mit zahlreichen Jesu Notfonds Hubert Straudi und Ehren-
Problemen konfrontiert. landeskommandant Elmar Thaler. n
Das Wohnhaus musste behindertengerecht
umgebaut werden. Die Arbeit am Hof kann v.l.: Alberta und Bruno Wieser, Ehrenlandes-
Bruno nicht mehr erledigen, und zwei Jahre kommandant Elmar Thaler, Stefan Liens-
vor seiner Pensionierung kann er auch sei- berger, Hauptmann der SK Onach, Hubert
nem Maurer-Beruf nicht mehr nachgehen. Straudi, Obmann des Herz Jesu Notfonds
und Paul Wieser, Leutnant der SK Onach.
Kompaniebilder
der Aktion „100
Jahre Namenlos“
15
findest du hier.
Aus den LANDESTEILEN …
Bozen
von Martin Robatscher
In ganz Südtirol wurde, so wie hier in Niederolang, von den Schützenkompanien auf die
Italianisierung der Ortsnamen aufmerksam gemacht.
Stempel „Befreiungs-Ausschuß Südtirol. B.A.S.“, die auf den Flugblättern
als Ursprungsnachweis verwendet wurden.
In einer Auflistung von (nach heutigen deckte sich mit dem Inhalt eines Akten- einen verwundeten Südtiroler BAS-Mann
Erkenntnissen angeblichen) Terroran- vermerks der Tiroler Sicherheitsdirektion zu übernehmen, brachen das Vorhaben aber
schlägen, die einer Wien übermittelten aufgrund von Angaben zweier Monteure aufgrund unüblicher Wahrnehmungen des
diplomatischen „Verbalnote“ des römischen der Verbundgesellschaft aus Lienz und des durch viele ähnliche Einsätze erfahrenen
Außenministeriums vom 18. Juli 1967 sie begleitenden, Gendarmeriebeamten vom Kienesberger, der sie als mögliche italie-
beigeheftet ist, war das Geschehen auf der 27. Juni: „Im näheren Bereich des Mastes nische Falle deutete, aber ab. Vehement
Porzescharte am 25. Juni 1967 wie folgt auch auf italienischem Gebiet konnte außer stellen Hartung und Kufner, die beiden
beschrieben worden: „Sprengung des Mastes einem Zettel, italienisch beschriftet, einigen noch Lebenden – Kienesberger verstarb
einer Hochspannungsleitung durch eine Drähten, keine Spuren gefunden werden, 2015 – das von italienischer Seite unterstellte
mit Uhrwerk versehene Sprengvorrichtung. die auf Minenexplosionen und vor allem auf Ziel der gezielten Tötung von Angehörigen
Während des Lokalaugenscheins tritt der das Verunglücken von Menschen schließen der italienischen Sicherheitskräfte mittels
Alpini-Soldat Armando Piva auf eine Tret- lassen. Es wäre anzunehmen, daß in solchen Minen in Abrede. Die in Italien verurteilten
mine und verursacht eine Explosion. Infolge Fällen Verbandreste, Blutspuren oder ähnli- und dort nach wie vor von Inhaftierung
der schweren Verletzungen stirbt der Soldat ches wahrnehmbar gewesen wäre.“ bedrohten, in Österreich hingegen freige-
kurz darauf im Zivilkrankenhaus von Inni- sprochenen beiden lebenden Aktivisten
chen. Gegen 15 Uhr desselben Tages gerät Der „blutigste Terrorakt“, beteuern in aller Klarheit, mit dem Tod der
eine Feuerwerker-Truppe nach Säuberung der keiner war vier italienischen Soldaten am 25. Juni 1967
des um den Hochspannungsmast gelegenen Fest steht, dass die alsbald für „den blutigs- nicht das Geringste zu tun zu haben, was
Geländes in eine weitere Minenfalle. Die ten Terrorakt“ verantwortlich gemachten in den österreichischen Gerichtsverfahren,
Explosion verursacht den Tod des Karabi- und in Innsbruck in Untersuchungshaft dem damals zugrundeliegenden, von ihren
nierihauptmanns Francesco GENTILE, des genommenen Aktivisten des Südtiroler Frei- Verteidigern initiierten Gutachten sowie
Fallschirmjägerleutnants Mario DI Legge heitskampfs Erhard Hartung (Arzt), Peter von den in Speckners vorgelegtem Buch
und des Fallschirmjäger-Unteroffiziers Olivo Kienesberger (Elektriker) und Egon Kufner eingegangenen jüngsten Sachverständigen-
TOZZI [sic!, der richtige Name ist DORDI], (Soldat) in besagter Nacht im Juni 1967 Expertisen untermauert worden ist.
sowie schwere Verletzung des Fallschirm- gemeinsam am Ort des Geschehens waren. Die italienische Darstellung der Ereignis-
jäger-Feldwebels Marcello FAGNANI. Am Sie waren nach Einbruch der Dunkelheit in se um den 25. Juni 1967 ist unter Druck,
Tatort wurde ein Gerät mit der Aufschrift Richtung Porzescharte aufgestiegen, um dort dem sich Wien schändlicherweise nicht
B.A.S. aufgefunden.“
Schon von Anfang an hatten sich daran
jedoch äußerst auffällige Widersprüche er-
geben. Bereits nach den ersten italienischen
Meldungen, die österreichischen Stellen
übermittelt worden waren, ließ sich der
Osttiroler Bezirkshauptmann Dr. Doblander
am 26. Juni mit einem Hubschrauber an den
Ort des Geschehens bringen. Das Ergeb-
nis seines Erkundungsflugs wurde an das
österreichische Innenministerium gemel-
det: „Der Bezirkshauptmann schließt mit
100 %iger Sicherheit aus, dass in der Nähe
dieses Mastes eine andere Explosion erfolgt
ist. Es konnten weder Fußspuren noch
Blutspuren noch irgendwie andere Spuren
festgestellt werden, die darauf hindeuten
würden, dass sich hier mehrere Menschen
befunden haben. Der italienische Grenz-
trupp soll aber aus 25 Personen bestanden
haben. Die Anwesenheit dieser 25 Personen
in der Nähe dieses Mastes hält der Bezirks-
hauptmann auf Grund der Bodenlage und Flugzettel des BAS aus dem Jahre 1961 –
-beschaffenheit für ausgeschlossen.“ Dies Die Geduld ist zu Ende!
N° 2 | April 2023
Bekennerschreiben“ auf der Zündvorrichtung. Das von Polizei- Die in den Medien verbreitete Kopie.
Oberstleutnant Massak gefundene Original.
Bei einer weiteren Rekonstruktion wurde eine Wand aus Schaltafeln im exakt selben Winkel wie der Hang auf der Porzescharte errichtet,
um dessen eventuelle Auswirkungen auf das Wegschleudern der Opfer zu prüfen. Der Dummy des Unteroffiziers Marcello Fagnani kam in
8,1 m Entfernung zu liegen. Die Dummys der anderen Opfer wurden höchstens einen Meter weggeschleudert.
N° 2 | April 2023
Der Gedenktag des Hl. Josef ist der 19. März, Ingeborg Schödl, die Autorin des Buches Dem Kartografen, Astronomen und Kon-
der in vielen Ländern als Vatertag gilt. „Anna Dengel – das Unmögliche wagen“, strukteur von Sonnenuhren und Globen
Dargestellt wird er oft mit dem Jesuskind, beschreibt sie als „Frau, die aus ihrem tiefen (1723–1766) ist in Oberperfuss ein Museum
Winkel und Lilie. Er ist u.a. Patron der Glauben heraus gesellschaftliche Zwänge gewidmet.
gesamten katholischen Kirche, der Eheleute des frühen 20. Jahrhunderts überwunden
und der Familie sowie aller holzverarbei- und Unmögliches möglich gemacht hat“.
tenden Gewerke.
Wer das Neue Testament liest, erkennt mich Ich kam am 16. März 1892 in Steeg im Ich erblickte am 7. Februar 1723 in Ober-
als Bräutigam und späteren Ehemann Mari- Tiroler Außerfern zur Welt. Nach dem Tod perfuss das Licht der Welt. Mein Vater
as, der Mutter Jesu. Vielerorts werde ich als meiner Mutter besuchte ich die Schule der brachte mir das Drechslerhandwerk bei,
Zieh- oder Nährvater Jesu bezeichnet. Be- Heimsuchungsschwestern in Hall. Dort das für die Errichtung meiner Globen von
ruflich verdiente ich mein Geld als Bauhand- erhielt ich eine gute Ausbildung. Mit 21 Bedeutung war. Als ich im Alter von 22
werker und Zimmermann. Schenkt man Jahren reiste ich ins irische Cork, um an der Jahren meine erste Sonnenuhr baute, wuss-
dem Lukasevangelium Glauben, so stammte katholischen Universität Medizin zu studie- te ich, dass ich nicht Bauer bleiben würde.
ich, der in Nazareth wohnte, aus Bethle- ren. 1920 verschlug es mich als Ärztin nach Als ich 1751 den Jesuitenpater von Wein-
hem. Im fernen Jahr 1870 wurde ich vom Britisch-Indien, dem heutigen Pakistan. hart kennenlernte, nahm ich jahrelang bei
damaligen Papst Pius IX. zum Patron der Nach einem Heimaturlaub und Exerzitien ihm Privatunterricht in Mathematik und
ganzen Kirche proklamiert. Seit 1955 werde in Rom wollte ich eine Ordensgemein- Astronomie. Noch vorher bekam ich von
ich unter der Anrufung „Josef, der Arbeiter“ schaft mit missionsärztlicher Ausrichtung „Kaiserin“ Maria Theresia die Erlaubnis,
in der römisch-katholischen Kirche auch gründen. Das war um 1925 nicht einfach, physikalische Instrumente und Kupferstiche
als Patron der Arbeiter verehrt. Jesus hat bei zumal Angehörige eines katholischen Or- herzustellen. Ferner baute ich Taschen-
mir gearbeitet, und auch heute ist es nicht dens die Arbeit im Bereich der Geburtshilfe sonnenuhren. In den Folgejahren stellte
außergewöhnlich, dass der Erstgeborene den und Chirurgie nicht ausführen durften. So ich den großen Erdglobus und den großen
gleichen Beruf wie sein Vater oder Ziehvater ging ich in die USA. Dort gründete ich die Himmelsglobus, der sich mit der Hilfe eines
ausübt. Ich habe am 19. März Namenstag. Gemeinschaft der „Missionsrechtlichen Uhrwerks bewegte, fertig. Später erhielt ich
Der Feiertag zu meinen Ehren wurde 1977 Schwestern“. 1936 wurde das Kirchenrecht den Auftrag, Tirol zu vermessen und die
in Italien (also auch in Süd-Tirol) abgeschafft geändert und mir wurde der volle medizini- genauesten Landeskarten von Tirol, „Atlas
und bis heute nicht mehr eingeführt. In sche Dienst erlaubt. Meine Mission war es, Tyrolensis“ genannt, zu erstellen. Unweit
Österreich (Nord- und Ost-Tirol) ist er kein eine heilende Präsenz im Herzen der ver- von Bozen erkrankte ich am Gallfieber. Am
gesetzlicher Feiertag, aber es ist schulfrei. Be- wundeten Welt zu sein. 1973 legte ich die 1. September 1766 starb ich in Oberperfuss,
hörden können geschlossen haben. In ganz Leitung der „Missionsärztlichen Schwes- nachdem ich kurz davor noch die Goldene
Tirol heißen viele Männer so wie ich. tern“ zurück. Am 17. April 1980 starb ich Ehrenmedaille von Maria Theresia erhalten
in Rom. Heute werden von den Schwestern hatte. Nach mir benannt sind u.a. eine
über 50 Krankenhäuser in Afrika, Asien Schule in Bozen, die Sternwarte in Karneid,
und Südamerika betreut. eine Gasse in Innsbruck und ein Krater auf
der Mondrückseite. n
N° 2 | April 2023
20
wir uns, wenn es um die Heimat geht,
Aus den LANDESTEILEN … nach Norden orientieren.
Tiroler
Abk. f.
Staats-
Ober-
form
13 leut-nant
Sprung-
Monat
Rätsel
schanze
im Jahr
in Tirol 6 8
Produkt
Tirol ist
der
ein
12 Henne
Zahlungs-
mittel in See in WT
Gewinne einen von fünf Andreas-Hofer- Tirol 11 4
Jüngste Berg
Stadt in WT -
ANSCHRIFT: von ST 17 Monte 19
Landesh-
Ruf der
ptm.
Hirten
Tirols 14 7 20
Pass bei
Sexten
TELEFON: 1
Die Bayr.
Lienzer Auto-her-
Das Lösungswort:
Berge 3 steller
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Das Lösungswort der letzten Ausgabe: Bundesstandarte. Wir gratulieren Kurt Egger, Weer A-6116, zum Gewinn des Buches „Der Marsch auf Bozen“ von Günther Rauch.
Gmund
„Gmund, das Tor zum Tegernseer Tal“, Tegersee einverleibt, jedoch versahen noch wirts Andreas Hofer verknüpft ist, bleibt
wie es auch genannt wird, ist bereits in der bis 1657 Priester der Diözese Freising die es weitgehend ruhig. Mit dem Erscheinen
letzten Eiszeit entstanden, als das Schmelz- Seelsorge. Interessant ist festzustellen, dass der Landwehrordnung vom 7. März 1826
wasser des Tegernseer Gletschers seinen man im Jahr 1632 genau 1200 Einwohner werden amtlicherseits die Kompanien
Abfluss durch die Moränenhügel, an der zählte, die bis auf wenige Überlebende der aufgehoben, sie bleiben aber formell noch
sog. „Gletscherstirn“, suchte. So entstand Pest zum Opfer gefallen sind. Als dazu der Glied der Landesverteidigung. Mit dem 1.
das Tal, in dem die Mangfall fließt. Die ers- Dreißigjährige Krieg wütete und das Land Januar 1870 verlieren die Gebirgsschützen
ten Spuren menschlicher Siedlungen stam- schutzlos war, litt die Bevölkerung unter ihren militärischen Auftrag per Dekret des
men aus der Bronzezeit. Der Name Gmund den Einfällen schwedischer Reiterei schwer. Landesherrn.
geht vermutlich auf das Wort „Gmünden“ Teile des Dorfes und die Kirche wurden Für die Gmunder Gebirgsschützen beginnt
zurück, was als „zu münden“ – nämlich abgebrannt. In dieser Zeit entstand eine damit die vereinsmäßige Geschichte als
des Tegernsees in die Mangfall – verstan- Marienbruderschaft, die sich um die Kran- historische Organisation, die ihren traditi-
den werden kann. Geschichtlich ist der ken und die Beisetzung der Verstorbenen onsgemäßen Namen – in der französischen
Raum, auf dem schließlich der Ort Gmund kümmerte. Die Tradition des Scapulierfes- Schreibweise – als Gebirgsschützen-Kom-
entstand, eng mit dem 746 gegründeten tes wird von den Männern aus Gmund mit pagnie weiterlebt.
Benediktinerkloster Tegernsee verbunden. einem Gottesdienst und einer Prozession Mit den Offizieren, Unteroffizieren und
Als älteste Urbane wird Gmund erstmals im noch heute am Leben erhalten. 1693 weihte Schützen, dem Spielmannszug und der Mu-
Jahr 1075 erwähnt und ein Pfarrer Gerwig der Freisinger Bischof Sigmund Zeller die sik, dem Salutzug und den Marketenderin-
aus Gmund benannt, obwohl feststeht, dass heutige Kirche St. Ägidius. Beim Bauern- nen rücken 150 Mitglieder am Patronatstag
die Pfarrei erheblich älter und die eigentli- aufstand von 1705 waren auch 28 Männer 2023 aus.
che Urpfarrei des Tegernseer Tales gewesen aus Gmund beteiligt. Nach dem Aufstand in „400 Jahre Tradition“ sind Anlass, einen
ist. 1274 wurde die Pfarrei dem Kloster Tirol 1809, der mit dem Namen des Sand- würdigen Patronatstag zu begehen. n
Berichte aus Bayern N° 2 | April 2023
22
Lenggries
von Hans Baur
Bundesgeneralversammlung in Lenggries
Die Vertreter der 47 Gebirgsschützenkom-
panien versammelten sich am 12. März
2023 im Alpenfestsaal von Lenggries zu
ihrer Bundesversammlung. LH Martin
Haberfellner begrüßte die Gäste und die
erschienenen Gebirgsschützen. 1. Bgm.
Stefan Klaffenbacher stellte seine Gemein-
de vor und zeigte sich erfreut, dass 2024
der Patronatstag nach 30 Jahren wieder
in Lenggries stattfinden wird. Gau-Hptm.
Beppo Schlickenrieder stellte den Isar-
gau vor und Hptm. Kaspar Reiser seine
Antlaßschützenkompanie Lenggries. Beim
Totengedenken, untermalt von einem
Choral, wurden – stellvertretend für die
Verstorbenen – Papst em. Benedikt XVI.,
ELKdt. Paul Bacher (SSB) und EGauHptm.
Anton Greimel genannt. Neue Hauptleute: v.l. Hans Urban (Murnau), Robert Oschwald (Raubling), Michael Hägle
Für ihren langjährigen engagierten Einsatz (Stv. Baon-Kdt. Werdenfels), Karl Steininger (Stv. Mangfall-Leitzachgau), Thomas Mau-
wurden Ferdinand Achner (GSK Wallgau) rer (Baon-Kdt. Werdenfels), Hans Loferer (Söllhuben), Jürgen Treske (Königsdorf), Martin
und Manfred Münzlochner (GSK Waakir- Beilhack (Gau-Hptm. Mangfall-Leitzachgau), Martin Baumgartner (Ellbach) und Andreas
Binder (Tölz)
chen) mit der Goldenen Verdienstmedaille
am blauen Band geehrt. Ausscheidende LH Haberfellner spricht auch das Verhält- Die Bundesgeneralversammlung 2024 wird
Offiziere erhielten den Ehrenkrug des Lan- nis der Gebirgsschützen zur katholischen in Tegernsee stattfinden. Der Patronatstag
deshauptmanns, und neu gewählte Haupt- Kirche an. Mit der Bayernhymne endete der 2024 findet in Lenggries statt. Für das Ok-
leute wurden der Versammlung vorgestellt offizielle Teil. Im Arbeitsteil erfolgten die toberfest wurden die Kompanien Tegernsee,
(s. Bilder). Berichte der Mitglieder der Landeshaupt- Partenkirchen und Garmisch nominiert.
In seinem Bericht widmete sich LH mannschaft. Die Berichte wurden zustim- Für das Adventsingen lagen keine Bewer-
Haberfellner der Beisetzung von Papst mend zur Kenntnis genommen und die bungen vor. Das Alpenregionsfest findet
em. Benedikt XVI., bei dem rund 200 Landeshauptmannschaft entlastet. Da das vom 25. bis 26. Mai 2024 in Garmisch statt.
Gebirgsschützen in Rom waren, und Amt des Bundesschriftführers unbesetzt Das Bataillon Werdenfels veranstaltet vom
dem Patronatstag in Aschau, der wieder war und kommissarisch von LH-Stv. Hans 22. bis 25. Juni 2023 sein Bataillonsfest in
eindrucksvoll den Zusammenhalt und die Baur wahrgenommen wurde, wählte die Ohlstadt. Mit dem Dank an die gastgebende
Stärke der Gebirgsschützen gezeigt hat, dem Bundesgeneralversammlung Lt. Wolfgang Kompanie und an die Musikkapelle Leng-
G7-Gipfel in Elmau, und dem geplanten Poschenrieder (GSK Ohlstadt) zum neuen gries schloss die Versammlung. n
Archiv der Bayerischen Gebirgsschützen. Bundesschriftführer (s. Bild).
Ehrengaben des Landeshauptmanns Martin Haberfellner (2. v. l.) für Robert Stumbaum, Goldene Verdienstmedaille am blauen
Gmund (links), Hans Jais, Eschenlohe (3. v. l.) und Georg Mayer, Königsdorf (rechts). Band an Ferdinand Achner, Wallgau (links)
Fotos: Hans Demmel und Manfred Münzlochner, Waakirchen
(rechts).
N° 2 | April 2023 Berichte aus Bayern
23
Benediktbeuern
von Hans Baur
Prien
von Uwe Hecht
Ohlstadt
24
Partenkirchen
Terminvorankündigung zum
19. Alpenregionsschießen
Der Bund der Bayerischen Gebirgsschüt-
zenkompanien veranstaltet am 3. Juni 2023
in der Schießstätte in Partenkirchen für die
Schützen aus Tirol, Südtirol, Welschtirol
und Bayern das 19. Alpenregionsschießen.
Teilnehmer sind je eine Mannschaft der vier
Schützenbünde. Eine Mannschaft besteht
aus 25 Schützen, die 20 besten werden
gewertet. Die Siegermannschaft erhält
den Wanderpokal, gestiftet von ELH Karl
Steininger.
Schießzeiten:
3. Juni 2023 von 9.00 bis 15.30 Uhr.
Siegerehrung: um ca. 16.00 Uhr in der Die Landeshauptmannschaft freut sich auf das 19. Alpenregionsschießen am 3. Juni.
Schießstätte Partenkirchen. n
Beuerberg
Hans Wohlfarter †
Die Kompanie Beuerberg-Herrnhausen chert. Über sehr viele Jahre (erstmals 1968)
trauert um ihr Ehrenmitglied Pfarrer i. R. war für den Hans die Gipfelmesse auf dem
Geistlicher Rat Johannes Baptist Wohl-far- Jochberg ein wichtiger Ausrücktermin, an
ter. Nach langem schwerem Leiden verstarb dem er in seinem Element sein konnte. Am
er am 25. Januar 2023 im 84. Lebensjahr. 2. Febr. 2023 verabschiedeten sich eine sehr
Zeitlebens war der „Wohlfarter-Hans“ dem große Trauergemeinde und „seine Kompa-
Gebirgsschützenwesen und speziell „seiner nie“ mit einem letzten Fahnengruß.
Kompanie“ (Beuerberg-Herrnhausen) gut
gesonnen. Bei den Beuerberger Patronats- Hauptmann Anton Frech würdigte in einer
tagen 1984 und 2022 hielt der „Heimat- beeindruckenden Grabrede das umfang-
priester in Uniform und Stola“ markante reiche Wirken von Hans Wohlfarter für
Predigten. Er hat als aktives Mitglied der Heimatgemeinde und Kompanie mit einem
„Eichenauer Sänger“ die Weihnachtsfeiern „Vergelt’s Gott für alles“! n
der Kompanie in besonderer Weise berei-
Wackersberg
Nikolaus Riesch †
Bauer sein, das war mein Leben, Kompanie, die ihn 1990 zum Hptm.-Stell-
viel war die Arbeit und die Müh, vertreter wählte: ein Amt, das er 24 Jahre
doch Gott hat mir viel Freud gegeben lang ausübte. Seine Familie, sein Glaube,
an meiner Heimat, Feld und Vieh. die Heimat und das Brauchtum stan-
den im Mittelpunkt seines Lebens. Seine
Am 28. März 2023 verstarb plötzlich der Hilfsbereitschaft und seine Zuverlässigkeit
Wackersberger Austragsbauer „Zum Moar“ machten ihn zu einem Vorbild. Eine große
Nikolaus Riesch im Alter von 68 Jahren. Trauergemeinde folgte auf dem Friedhof
Riesch war 1971 in die Antlaßschützen- von Arzbach dem Sarg, der von Schützen-,
kompanie Wackersberg eingetreten und Feuerwehr- und Handwerkskameraden zu
leistete 48 Jahre aktiven Dienst in der Grabe getragen wurde. n
Bruneck
von Albin Mahlknecht
A Mantoa en morones –
das Andreas-Hofer-Lied auf Ennebergisch
Das Andreas-Hofer-Lied – bekannt auch unter dem Namen „Zu Mantua in Banden“ – ist unsere Tiroler Landeshymne. Die
originale Version wurde 1831 vom Vogtländer Julius Mosen verfasst, worin er die Hinrichtung von Andreas Hofer nach dem
Tiroler Volksaufstand von 1809 gegen die französisch-bayerische Besatzung beschreibt. Die dazugehörige Melodie schrieb
Leopold Knebelsberger erst 35 Jahre später. Das Lied gibt es neben der deutschen und der italienischen Fassung nun auch auf
Ennebergisch.
Die Marketenderin der SK La Pli de Mareo Katrin Ellecosta war es nicht allzu schwer,
Karin Ellecosta und der ehemalige Ladi- sich in der Geschichte des Helden Hofers
nermajor Emanuel Delmonego haben es zurechtzufinden. Nachdem sie also den
sich bereits vor einiger Zeit zur Aufgabe Text ins Ennebergische gesetzt hatte, suchte
gemacht, das Ladinische − immerhin die sie sich Hilfe vom ladinischen Journalisten,
älteste Sprache im Alpenraum − mit der Autor und Chefredakteur der ladinischen
Übersetzung des Andreas-Hofer-Liedes Zeitung Usc de Ladins, Iaco Rigo. Dem
aufzuwerten und somit die Zugehörig- bekannten Liedermacher ist es dann auch
keit Ladiniens innerhalb des Südtiroler gelungen, dem Text zu seiner ursprüngli-
Schützenbundes zu unterstreichen. Und so chen Identität zu verhelfen. Dadurch schaff-
machten sie sich auf den Weg, die Tiroler te er es, dem Lied die nötige Gefühlswelt
Landeshymne „Zu Mantua in Banden“ einzuhauchen.
in das Ennebergische zu übersetzen. Ein „Ich bin zwar kein Fan von Liedübersetzun-
Lied in eine andere Sprache zu setzen, ist gen, doch diesmal musste es sein“, so Ellecos-
jedoch nicht nur eine reine Übersetzungs- ta, die unterstreichen will, dass Lieder sub-
arbeit, sondern es geht vielmehr darum, die jektive Gefühle und Erfahrungen darstellen
Geschichte im Hintergrund und auch die und daher Übersetzungen kaum angebracht
des Autors zu kennen und sich in diesen sind, denn diese würden diese Faktoren
hineinzuversetzen. Dabei sind fundierte letztendlich verzerren. Trotzdem sei sie Mit der Übersetzung des Andreas-Hofer-
Kenntnisse beider Sprachen, sei es auf nun stolz darauf, diese Arbeit in die Hand Liedes ins Ennebergische ist es Katrin
grammatikalischer als auch auf lexikalischer genommen zu haben, um die ladinische Ellecosta nachhaltig gelungen, die Identität
Ebene, ein Garant für ein gutes Gelingen. Beständigkeit innerhalb des Landes Tirols zu der Enneberger im Ladinischen, im Land
Tirol und nicht zuletzt im Südtiroler Schüt-
Für die Marketenderin und Historikerin unterstreichen und herauszuheben. n
zenbund zu stärken.
A Mantoa en morones
G D G D
Du Roli, worum
re isch dor Artikel
Dass mir net inso
1. A Man to a con dü y ta ché, fe del le Ho fer é. Te
2. Con mans te cioi sö le spi né le Sand wirt Ho fer vá. Con
3. Mo can che les fe ria des a Man to a des cür sü
19 von insorn
Am
Am D7
G
Muttersproche
Autonomiestatut
5
verliern. Suscht
wia so wichtig für
gang’s ins gleich
Man to a le creo ne mí le stro za a mo rí. Al
va ri stronc, so güsc y chíc la mort da püch i sá. La
ins?
in die Aostaner, de
fre desc tan fe dei tres mans sa lü da a ci. Al
Em H7 Am H7
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hobmse inzwisch
9
san
mort
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tan go not
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to dësch en tier pa
sel berg des gort tan
tësc.
fôrt.
Con
Tal
verlernt!
dij da dalt: "Dio é con nos, con le re ám to dësch fe rí." Y
13 G Am D D7 G G
ël le Land Ti rol, con ël le Land Ti rol. Con ël le Land Ti
sa cher Land Ti rol, tal sa cher Land Ti rol. Tal sa cher Land Ti
con le Land Ti rol, y con le Land Ti rol. Y con le Land Ti
Am G D7 G
18
rol, con ël le Land Ti rol
rol, tal sa cher Land Ti rol.
rol, y con le Land Ti rol.
N° 2 | April 2023
28 Wir gratulieren …
Passeier
von Federico Garbellini
Wir gratulieren … 29
Innsbruck Taisten
Franz Schuster Mit Schwegeleinlagen wurde beiden Kameraden aufgespielt und in geselliger Runde bei
Speis und Trank bis spät in die Nacht gefeiert.
Innerhalb kürzester Zeit durfte die SK Mühl- nie. Dies war Grund genug, ihn an seinem Geburtstag gratulieren. Die Anerkennung
wald zu zwei runden Geburtstagsjubiläen Ehrentag zu überraschen und ihn hochleben und Wertschätzung seiner Dienste und sei-
gratulieren. Am 24. September 2022 feierte zu lassen. nes freiwilligen Einsatzes überbrachten ihm
Franz Schuster seinen 70. Geburtstag. Franz Gut zwei Wochen später durfte die Schüt- die vielen Schützenkameraden mit einem
war und ist ein fleißiger Schütze und zählt zu zenkompanie ihrem langjährigen Haupt- Überraschungsbesuch an seinem Ehrentag
den aktivsten Mitgliedern unserer Kompa- mann Roland Oberhollenzer zum 50. am 10. Oktober 2022. n
N° 2 | April 2023
Kaltern
von Stephanie Winkler
Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
Die SK Telfs organisierte heuer wieder die
Fahrt zum Andreas-Hofer-Gedenken in
Mantua. Gemeinsam mit den Kameraden
vom Baon Hörtenberg (SK Inzing, SK
Flaurling, SK Reith bei Seefeld), dem Baon
Petersberg (SK Roppen) und dem Baon
Eggental (SK Steinegg) sowie Josef Weis-
leitner (Fotograf des SSB) ging es in den
frühen Morgenstunden Richtung Südtiroler
Unterland und weiter nach Mantua, wo man
um 9.00 Uhr auf der Piazza Porta Giulia
eintraf. Unter dem Kommando von Hptm.
Trostberger (SK Telfs) erfolgte die Meldung
des Nordtiroler Blocks an den Höchstan-
wesenden. Anschließend marschierten
die Schützen geschlossen in den Andreas-
Hofer-Park, wo die feierliche Gedenk-Messe
stattfand. Nach dem obligaten Gruppenfoto
an Gedenkstätte fuhren die Teilnehmer zur Foto: Sepp Weisleitner
Piazza Sordello, wo die Aufstellung für den gemacht wurde, gedachte man seiner mit Vergelt’s Gott dem Bezirk Vinschgau unter
zweiten Teil der Gedenkfeier erfolgte. Dieser der Kranzniederlegung und der Tiroler Mjr. Hansjörg Eberhöfer für die gelungene
begann mit dem Marsch über die Piazza Landeshymne. Nach dem Abtreten wur- Organisation und das würdige Gedenken.
Mantegna vorbei an der Basilika Sant’Andrea de gemeinsam mit den Abordnungen aus Die diesjährige Mantua-Fahrt wird allen
zum Palazzo d’Arco. Im Innenhof, wo dazu- Welschtirol das Mittagessen eingenommen, Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben. n
mal unserem Volkshelden der Scheinprozess bevor es wieder auf die Heimreise ging.
Telfs
von Markus Waldhart
Hall i.T.
von Felix Kranebitter
Wintercup-Schießen
Wie jedes Jahr veranstalteten die SK Län- gefeiert. Die Kameradschaft und das gesel-
genfeld im Februar und März das Winter- lige Beisammensein standen wie immer im
cup-Schießen. An vier Terminen wurden Vordergrund. Wir bedanken uns bei der
die besten Schützen aller Klassen ermittelt Schützengilde Längenfeld recht herzlich
(Marketenderinnen, Altschützen und für die Bereitstellung der Gewehre und des
Schützen). Die Sieger wurden im Schüt- Schießstandes. Schützen Heil! n
zenheim bei Speis und Trank gebührend
Zirl
von Philipp Kollmer
Mehrsprachige Schule
Brigitte Foppa fordert (Leserbrief 17.1.2023 „Mehrsprachige Schule“), immer dann, wenn
genügend Einschreibungen zustande kommen, mehrsprachige Klassenzüge einzurichten.
Die muttersprachlichen Klassen blieben „in gesicherter Weise bestehen“, meint sie.
Aosta beweist das Gegenteil: Eltern betrieben den vermehrten Unterricht von Fächern in
italienischer Sprache. Heute gibt es nur noch das Fach Französisch in französischer Sprache,
unterrichtet von italienischen Lehrern! Die Kinder sollten immer besser Italienisch können,
und die französische Muttersprache blieb auf der Strecke. Lernen wir daraus!
Eva Klotz, Bozen
N° 2 | April 2023
auszutauschen. Vor rund vier Jahren gelang tionsnetzes von Bataillonsmarketenderin- Höhepunkte waren für Franziska Jenewein
es der SK Terlan in Zusammenarbeit mit nen, Bezirks- und Regimentsmarketenderin die Überreichung einer Ehrenurkunde für
den damaligen drei Bundesmarketenderin- zu den Viertelmarketenderinnen konnte eine Marketenderin, die Langjährigkeitsme-
nen, diese Idee eines Zusammentreffens der vieles abgewonnen werden. Für Bundes- daillen und das Silberne Verdienstzeichen
Marketenderinnen aufleben zu lassen.“ Es marketenderin Franziska Jenewein war es an Marketenderinnen im Land Tirol.
macht heute die einzigartige Zusammen- ein weiterer Meilenstein in ihrer Amtszeit. Im heutigen Vereinsleben sind die Marke-
arbeit der drei Bundesmarketenderinnen tenderinnen längst nicht mehr wegzuden-
(BTSK, SSB, WTSB) aus, die hier eine Weit mehr als Zierde ken. Die Marketenderin von heute ist im
Weiterentwicklung der Rolle der Frau und Nur als „Zierde“ der Schützenkompani- jeweiligen Verein voll integriert. Als voll-
Marketenderin im Tiroler Schützenwesen en gelten die Marketenderinnen schon wertiges Mitglied ist es nicht mehr selten,
passieren lässt. Franziska Jenewein ist sehr lange nicht mehr, auch wenn sie mit ihrer dass die eine oder andere Marketenderin im
stolz, über die Grenzen hinaus in einem Tracht durchaus Farbe in die ersten Reihen Vorstand einer Kompanie sitzt, und so zum
solchen Paradigmenwechsel mitarbeiten zu bringen. „Eine sichtbare Verwandlung einer Beispiel die Funktion der Obfrau, Kassierin,
können. anonymen jungen Frau in eine Marketen- Schriftführerin, Jungschützenbetreuerin,
Die Idee und das Konzept des Tiroler derin der Schützenkompanie vollzieht sich also nichtmilitärische Positionen bekleidet.
Marketenderinnen-Treffens blüht weiter mit dem immer wiederkehrenden Ritual Bundesmark. Franziska Jenewein bekleidet
und trägt bereits Früchte, die Marketende- des Anziehens ihrer Tracht“, beschreibt zusätzlich das Amt der Schriftleiterin der
rinnen vernetzen sich. Wie Franziska sagt: Franziska weiter. „Die Tracht ist nicht nur Tiroler Schützenzeitung. 2015 wurde ihr
„Die jungen Tirolerinnen bewahren damit ein Bekleidungsstück, sie ist das, was wir als dieses vom damaligen Schriftleiter Klaus
in all ihren Jahren als Marketenderin die Erbe unserer Vorfahren und als Geschichte Leitner von der SK Sistrans übergeben.
Tiroler Tradition und schützen so unser verstehen. Mit unserer Tracht bekennen Seitdem führt und leitet sie diese wörtlichen
Brauchtum.“ Auch der Landeskommandant wir uns zu unserer Heimat. In den drei und schriftlichen Geschicke für Nord- und
und die Schützen schätzen die Frauen und Worten Heimat, Tradition, Brauchtum liegt Osttirol, in Zusammenarbeit der anderen
ihre Funktionen: „Sie haben als tragende eine ganze Fülle von Kraft sowie Haltung, Schriftleiter in der Alpenregion. So gesehen
Säule unserer Gesellschaft einen festen Platz verbunden mit vielen Emotionen.“ Diese sind die heutigen Aufgaben der Marketen-
im Tiroler Schützenwesen – heute mehr als heimatverbundenen und treuen Emoti- derin durchaus sehr wichtig und auch ernst
jemals zuvor. Marketenderinnen haben sich onen finden sich auch in den unzähligen zu nehmen. n
als unabkömmlicher Bestandteil der Kom- Berichten, Interviews, Vorträgen und
panien herauskristallisiert.“ Die Installation Festansprachen der Bundesmarketenderin
und dem Weiterausbau eines Kommunika- Franziska Jenewein wieder. Emotionale
Weißenbach
von Andreas Hintner
Amras
von Werner Erhart
ANITA BRUNNER, ANNI OBERLECHNER | KOCHTS MIT UNS! – 100 WUNDERBAR EINFACHE REZEPTE
Anni und Anitas Kochbuch bietet abwechslungsreiche moderne Küche mit traditionellen Elementen,
dazu viele Geheimtipps, gut erklärtes Basis-Wissen aus Jahrzehnten an Kocherfahrung und vor allem
bei den meisten Rezepten auch den QR-Code zum Anleitungsvideo.
N° 2 | April 2023
Brixen
von Sonja Oberhofer
Montan
von Johannes Deluggi
Die drei „merkwürdigen Vorfälle“ der Bombenjahre in Südtirol stellen den traurigen
Höhepunkt des Südtirol-Konfliktes mit acht Todesopfern unter den italienischen
Sicherheitskräften dar, an deren Tod für Italien bis heute unzweifelhaft der „Befreiungsausschuss
Südtirol“ die Schuld trägt. Eine intensive wissenschaftliche Befassung mit den drei Vorfällen und
die fachlichen Beurteilungen durch Sachverständige für Sprengtechnik beweisen allerdings ziemlich
deutlich, dass sich diese „Vorfälle“ keinesfalls wie offiziell dargestellt abgespielt haben können.
N° 2 | April 2023
42 Wir gedenken …
Vinschgau
von Daniel Moriggl Leo Mathà uns weiterhin Auftrag und
Wir gedenken … 43
EObm. Peter Paul glied und geschätzter Kamerad. des Südtiroler Schützenbun-
Auer Seine Dienste für die Gemein- des aktiv, 10 Jahre davon als
schaft wurden u.a. mit der Landeskommandant, sodass er
† 2. JÄNNER 2023 − LÄNGENFELD Verdienstmedaille der Marktge- 2012 aufgrund seiner Verdienste
meinde Telfs ausgezeichnet. Die von der Bundesversammlung
SK Telfs verabschiedet sich mit des Südtiroler Schützenbundes
dem Fahnengruß in dankbarer zum Ehrenlandeskommandan-
Erinnerung. ten ernannt worden ist. Paul
pflegte Kontakt zum Bund der
Tiroler Schützenkompanien, zu
den Bayerischen Gebirgsschüt-
Karl Folie zen und den Welsch-Tiroler
† 1. FEBRUAR 2023 − MALS Schützen, zum Klerus sowie zur
und als Oberjäger ein großes Landespolitik und war auf-
Vorbild. In stiller Trauer und grund seiner umsichtigen Art
Verbundenheit gedenken die im gesamten Land geschätzt.
Schützen der SK Wilten ihres
Kameraden.
Im 81. Lebensjahr verstarb
Ehrenobmann Peter Paul Auer.
1965 trat er der SK Längenfeld HUBERT SPECKNER |
bei. 24 Jahre war er als Obmann ELKdt. Paul Bacher „HERZENSSACHE“
tätig und seit 1999 war er Eh- † 17. FEBRUAR 2023 − BOZEN SÜDTIROL – SÜDTIROL
renobmann. Er war treibende IN DEN NATIONALRATS-
Kraft bei der Gründung der SITZUNGEN DER ZWEI-
Partnerschaft mit der SK St. TEN REPUBLIK ÖSTER-
Martin im Passeier im Jahre REICH 1945 BIS 2020
1997. Beim 25-Jahr-Jubiläum Die SK Mals trauert um ihren
im Herbst 2022 in St. Martin Kameraden und Ehrenhaupt- ISBN 978-88-97053-94-1 |
im Passeier übergab er der SK mann Karl Folie. Der „Steffl Effekt! Verlag, Hardcover
St. Martin seinen Säbel als Ge- Korl“ wurde am 18. Juni 1936 in im Schuber, 3128 Seiten,
schenk. Die SK Längenfeld und Mals geboren und war bereits Euro 80
St. Martin verabschiedeten sich seit der Wiedergründung der
bei der Trauerfeier mit einer SK Mals im Jahr 1959 ein treues Zwischen Dezember
gemeinsamen Ehrensalve von und fleißiges Mitglied. In den 1945 und Dezember
Peter Paul Auer. Jahren 1986 bis 1989 schritt er 2020 wurde in den 2.922
den Malser Schützen als stolzer Nationalratssitzungen
in insgesamt 481 Sitzun-
Hauptmann voran, er wurde Am Andreas-Hofer-Tag wurde
gen die Südtirol-Frage in
zum Ehrenhauptmann ernannt Ehrenlandeskommandant Paul
1.320 parlamentarischen
Alfred Haid und war seit 2019 Träger der Bacher mit einem bewegenden Äußerungen erwähnt,
† 29. JÄNNER 2023 – TELFS „Andreas-Hofer-Langjährig- Trauergottesdient verabschie- die alle in diesem Kom-
keitsmedaille“, die ihn für seine det. Die Schützentätigkeit pendium vorgestellt
60-jährige Mitgliedschaft bei begann Paul Bacher bereits werden und im Origi-
der SK Mals auszeichnete. im Jahre 1959 bei der SK „Mjr. naltext zu lesen sind.
Am 4. Februar verabschiedete Josef Eisenstecken“ Gries, wo er
sich die SK zu den Klängen als Kassier, Leutnant und von
des „Guten Kameraden“ sowie 1975 bis 1993 (18 Jahre) Haupt-
mit einer Ehrensalve und dem mann war. Während dieser Zeit
letzten Fahnengruß am Sarg des organisierte seine Kompanie
Verstorbenen. 1976 das große Bezirksschüt-
zenfest und 1979 das 2. Landes-
und Alpenregionsfest der
Schützen in Bozen.
Paul Bacher prägte nicht nur
Ehrenoberjäger den Südtiroler Schützenbund,
Die SK Telfs musste Abschied Reinhard Kuhn sein Lebenswerk wirkt weit dar-
von ihrem ehemaligen Ka- über hinaus. Die Ehrungen, die
meraden Uj. a.D. Alfred Haid † 10. MÄRZ 2023 − er zu Lebzeiten erhalten hatte,
nehmen. Er trat bereits 1982 INNSBRUCK, WILTEN sprechen für sich.
der Kompanie bei und war über Reini war über 30 Jahre ein Paul Bacher war 19 Jahre als
vier Jahrzehnte ein treues Mit- treuer Schützenkamerad Mitglied der Bundesleitung
N° 2 | April 2023
15 Jahre
Edgar Aichberger (Bozen); Tobias Grün (Ehrenburg); Ramona
Termine 2023
Niederkofler, Benjamin Sieder, Lukas Clement und Markus Agstner
22. April Bundesversammlung des SSB, Bozen
(Gais); Felix Kranebitter, Armin Wolf und Florian Kranebitter (Hall i.T.);
23. April Bundesversammlung BTSK mit Neuwahlen, IBK
Irene Pfraumer und Michael Sölva (Kaltern); Elmar Rizzoli (Mühlau,
29. April Tradition in Bewegung – Landesmarschwettbewerb des SSB
Innsbruck); Martin Haag, Alexander Sprenger, Bernhard Kienz und Sabine
5. Mai Eröffnung Gauderfest, Zell am Ziller
Schönherr (Landeck); Hannah Oberhollenzer (Mühlwald); Andrea Geier, 5.-6. Mai Landesjugendschützenschießen in Kramsach
Magdalena Knoll, Lukas Perkmann und Jasmin Psenner (Nals); Simone 7. Mai Gauder-Sonntag, Umzug Zell am Ziller
Teutsch, Peter Stuefer und Peter Frank (Tramin); Lukas Pallestrong Patronatstag des BBGK Gmund
(Pflersch); Jakob Häusler (Schwaz); Jakob Hochgruber, Manfred Gritsch, 13. Mai Tagung „Schule, Immersion und Minderheitenschutz“
Alex Baumgartner, Dietmar Auer und Armin Huber (St. Lorenzen); Elmar Abschlussfest Euregio-Präsidentschaft, Ala/Welschtirol
Oberprantacher, Anna Raich, Christian Raich und Stefan Prünster, (St. Baonsfest Kufstein + 200 Jahre Niederndorf
Martin in Passeier); Michael Schwienbacher (St. Pankraz); Mark. Andrea 14. Mai Muttertag
Schatz und Uj. Markus Waldhart (Telfs); Alexander Brandtner, Stefan 18. Mai Christi Himmelfahrt
Danzl, Marco Köberl, Dominik Mader und Hannes Steiner (Waidring); Uj. 21. Mai Baonsfest Schwaz + 350 Jahre SK Eben-Maurach
Florian Defrancesco und Zgsf. Stephan Salinger (Zirl) Baonsfest V. Zillertal + 350 Jahre SK Uderns-Kleinboden
3. Juni Alpenregionsschießen Partenkirchen
25 Jahre 4. Juni Bez.- und Baonsfest Petersberg Haiming
Alex Messner (Ehrenburg); Christian Visinteiner und Andreas Luxner Baonsfest Wintersteller St. Johann
(Hall i.T.); Andreas Thurner (Jenesien); Lt. Adrian Egger und Martin Baonsfest Hörtenberg Hatting
Jäckel (Mühlau, Innsbruck); Patric Niederbacher und Markus Partoll 8. Juni Fronleichnamsfest mit Landesprozession
(Landeck); Hans Peter Unterholzer (Nals); Reinhard Öttl, Rosmarie Öttl 11. Juni Fronleichnam-Sonntag
und Maria Holzer (Pflersch); Stefan Steinegger, Roman Stuefer, Klaus 16. Juni Herz-Jesu-Feier mit Prozession am Weerberg
Kofler und Thomas Oberhofer (Tramin); Manfred Mair (Schwaz); Alois Herz-Jesu-Landesgelöbnisfeier, Innsbruck
Pichler, Florian Krezdorn und Andreas Haspinger (St. Martin in Passeier); 18. Juni Herz-Jesu-Sonntag
Dieter Paris (St. Nikolaus i. Ulten) sowie Oj. Patrick Defrancesco (Zirl) 22. Juni Österr. Gemeindetag mit LÜE (HBP), Innsbruck
25. Juni Bezirksschützenfest Schützenbezirk Hall, Tulfes
40 Jahre Baonsfest Starkenberg Karrösten
Oswald Dalvai (Altrei); Peter Weiss Gasser, Otto von Dellemann, Rudolf Baonsfest Pitztal Arzl i.P.
Tschigg und Josef Eder (Andrian); Walter Bernard (Kaltern); Josef Thöni Baonsfest Stubai Schönberg
(Landeck); Johann Niederbrunner und Josef Großgasteiger (Mühlwald); 4. Marketenderinnentreffen in St. Michael a.d.E.
Klara Egger und Sidonia Gamper (St. Nikolaus i. Ulten) sowie Elt. Karl
Willard (Telfs)
50 Jahre
Werner Lamprecht (Hall i.T.); Walter Ennemoser (Landeck); Hermann
Impressum
Plaikner (Mühlwald); Christian Geißler (Schwaz); Hubert Kofler (Tramin)
und Ehrenbundesmajor Stephan Zangerl (Zirl)
Hermann Hanny (Kaltern), Josef Kofler (Tramin) und Hubert Süd-Tirol: SSB, Innsbrucker Straße 29, I-39100 Bozen,
Oberlechner (Schwaz); Tel. 0471/974078, E-Mail: presse@schuetzen.com
Redaktionsschluss ist der jeweils letzte Tag der Monate Februar, April,
65 Jahre Juni, August, Oktober und Dezember.
Oswald Morandell und Josef Sölva (Kaltern); Martin Pichler und Josef
In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheber-
Verdorfer (St. Martin in Passeier) recht und dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert
70 Jahre werden.
Zgsf. Christian Hell und Zgsf. Hermann Markensteiner (Mühlau, Innsbruck) Die Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.
Eigentümer und Herausgeber:
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bruck, und Südtiroler Schützenbund, Innsbrucker Straße 29, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher
Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler
Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der
Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen Gebirgs-
schützen-Kompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Walter Kofler; BGSK: Hptm.
Hans Baur; BTSK: Franziska Jenewein, WTSB: Enzo Cestari