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MZ02Z030036M
Bund der Tiroler Schützenkompanien,
Brixner Straße 1, 6. Stock, Bauernbundhaus, 6020 Innsbruck
ISSN 2531-4874
9 772531 487407
Werte bewahren
Die Corona-Pandemie hatte Auswir-
kungen auf das Leben in den Kom-
panien. Wir litten darunter, nicht
üben und nicht ausrücken zu können.
Jetzt kommt dazu, dass Mitglieder
sich daran gewöhnt haben, keinen
Verpflichtungen mehr nachkommen
zu müssen. Daraus kann ein Problem
werden – vor allem, wenn keine neuen
Mitglieder mehr gewonnen werden
können.
Das Urteil rief in ganz Tirol Entsetzen hervor. Am 1. April 1958 ruhte in
ganz Nordtirol von 10 Uhr bis 10.05 Uhr alle Arbeit zu einem Gedenken an die
unglücklichen Pfunderer Burschen.
N° 4 | August 2023
Schloss Tirol
von Heinz Wieser
Gelöbniserneuerung des Landes Tirol Nach dem Einzug der Formationen in die und der Angst und Sorge um die Zukunft
in der Innsbrucker Jesuitenkirche Jesuitenkirche wurde mit der Herz-Jesu- mit Vertrauen und Mitgefühl begegnen.
Die Herz-Jesu-Gelöbnisfeier des Landes Gelöbnismesse, zelebriert von Bischof Passend dazu übergab Bischof Hermann
Tirol fand heuer nach zwei Jahren in Stams Hermann Glettler, Landeskurat Martin sein eigens verfasstes Buch zur Herz-Jesu-
wieder in der Jesuitenkirche in Innsbruck Ferner, dem Rektor des Jesuitenkollegs Verehrung „Das Herz ist gefragt“ an LKdt.
statt. Der Landesübliche Empfang am Christian Marte und Kirchenrektor Pater Mjr. Thomas Saurer.
Karl-Rahner-Platz mit Bischof Hermann Bernhard Heindl, an das Gelöbnis gedacht Abgerundet wurden die Feierlichkeiten
Glettler, Landeshauptmann Anton Mattle, und dieses zum 227. Mal zu den Klängen durch Kurzkonzerte der Mitgliedsverbän-
Landtagspräs. Sonja Ledl-Rossmann, Bun- der Herz-Jesu Schützenglocke feierlich de des Traditionsforums Tirol und dem
desminister Norbert Totschnig, weiteren erneuert. Die musikalische Umrahmung Abschluss des Landesüblichen Empfangs
Ehrengästen aus allen Tiroler Landesteilen der Gelöbnismesse wurde durch ein En- am Karl-Rahner-Platz nach der Festmesse.
und Abordnungen der Schützen aus Tirol, semble des Blasmusikverbandes Tirol, den
Südtirol und Welschtirol sowie der Tiroler Chorverband Tirol, den Landestrachten-
Traditionsverbände stand unter dem verband und den Tiroler Volksmusikverein „Das Herz-Jesu Gelöbnis ist nicht
Gesamtkommando von LKdt. Mjr. Thomas gestaltet. nur ein historisches Bekenntnis
Saurer. Neben der Bundesstandarte der Die Gelöbnisfeier am Herz-Jesu-Freitag, zum Herzen Jesu, vielmehr stellt
Tiroler Schützen als führendes Feldzeichen dem „Tag der Herzlichkeiten“, soll zu es in der jährlichen Erneuerung
des Landes Tirol waren mit der Bundes- einem wertschätzenden Umgang animie- unsere Festigung zum Glauben
fahne des Südtiroler Schützenbundes und ren und ein gutes Miteinander im Land und unser Einstehen für unsere
Bezirksmajor Hansjörg Eberhöfer sowie mit fördern. Der Tag steht unter dem Motto Heimat dar. Wir Schützen sehen
der Bundesfahne des Welschtiroler Schüt- „Herz haben. Herz zeigen!“ und ist Teil uns mit unseren Leitmotiven und
zenbundes und LKdt. Mjr. Enzo Cestari alle der Initiative „Offene Herzen“ des Bischof- Grundsätzen als wichtiger Bewah-
3 Tiroler Schützenbünde vertreten. Schon Stecher-Gedächtnisvereins. Er ist all jenen rer und Förderer dieser Werte und
traditionell, stellte auch heuer wieder die SK Menschen gewidmet, die sich für das unserer Gesellschaft. Und so legen
Amras die Ehrenkompanie und umrahm- Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen, der wir diese Werte nicht einfach ab,
te gemeinsam mit der Stadtmusikkapelle Gedanken- und Lieblosigkeit unserer Zeit wie die Tracht nach dem Ausrü-
Amras-Innsbruck den offiziellen Festakt. mit Aufmerksamkeit und Herzenswärme cken, sondern tragen diese immer
in unserem Denken und Handeln
mit uns.“
LKdt. Mjr. Thomas Saurer
Mängel im Gesundheitssystem
Hinzu kommen hausgemachte Mängel am
Gesundheitssystem in Südtirol. Nicht nur
der Südtiroler Sanitätsbetrieb leidet wie
viele andere auch am Mangel an Ärzten
sowie des Pflegepersonals. Bei uns kommt
noch die Besonderheit der drei Sprachgrup-
pen und deren „eigentliches“ Recht auf den
Gebrauch ihrer Muttersprache dazu.
Im Jahr 2021 wurde in den Stellenausschrei-
bungen bereits angekündigt, dass der Nach-
weis der Zweitsprache für die Anstellung
nicht unbedingt notwendig sei, mit dem
Hinweis, dass dieser erst später notwendig
wird, um einen unbefristeten Vertrag zu
bekommen. In der Realität bedeutet dies
eine Italianisierung unserer Südtiroler Sa-
nität. Die Folgen betreffen Vormerkungen,
Auskünfte und Facharztgespräche. Italien plant 2024 mit 1.398 € Zinszahlungen pro Einwohner. Das einstige Sorgenkind Euro-
pas Griechenland hingegen rechnet mit lediglich 660 Euro Zinszahlung pro Einwohner.
Anerkennung der Facharztausbildung
autonom zulassen Umdenken an der Spitze des Landes- und werden. Damit kann garantiert werden,
Die Arbeitsgruppe Iatz! unter Franzjosef Sanitätsverwaltung stattfinden muss. Die dass die Diagnose korrekt ist und auch
Roner sieht sich in ihrer Forderung bestä- Facharztausbildungen, die „zweisprachi- richtig verstanden wird. n
tigt, dass es mehr Entscheidungsfreiheit ge“ Südtiroler weltweit erwerben, müssen
für Südtirol braucht und ein dringendes autonom und ohne Probleme anerkannt
N° 4 | August 2023
Fronleichnam-Landesprozession in Innsbruck
Die Tiroler Landesprozession vom Inns-
brucker Dom zur Basilika Wilten startete
am Donnerstag, den 8. Juni 2023, nach dem
festlichen Gottesdienst. Sie wurde von Bi-
schof Hermann Glettler, Dompropst Florian
Huber und dem Pfarrer von Wilten/Wilten-
West Adrian Gstrein OPraem geleitet.
Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kirche,
Politik, Universität, Traditionsverbänden,
Couleurstudenten und die Innsbrucker
Bevölkerung nahmen an der Prozession teil.
Für die musikalische Umrahmung sorgten
die Stadtmusikkapelle Wilten und die Stadt-
musikkapelle Saggen − unter der gemein-
samen Leitung von Kapellmeister Raimund
Walder − sowie eine Bläsergruppe der
Dommusik bei den Altären. Die Ehrenkom-
panien wurden durch die SK Innsbruck-
Reichenau unter dem Kommando von
Hptm. Kurt Tangl und der SK Wilten unter Bischof Hermann Glettler zelebrierte die Messe zu Fronleichnam im Innsbrucker Dom.
dem Kommando von Hptm. Robert Mader Im Mittelgang nahmen die Schützenkompanien Wilten und Innsbruck-Reichenau
gestellt. Das Gesamtkommando lag in der Aufstellung. Foto: Reinhold Sigl
Hand von Bataillonskdt. Mjr. Helmuth
Paolazzi. meist auf besondere Weise geschmückt – und bedeutet „Lebendiger Leib des Herrn“.
Nach Abschluss der Prozession in der Basi- sollen die vier Himmelsrichtungen symboli- In den Prozessionen wird die konsekrierte
lika Wilten fand vor dem Gotteshaus noch sieren, bei denen für die verschiedenen Hostie in einem Schaugefäß, der Monst-
der Landesübliche Empfang statt. Anliegen der Menschen in Stadt und Land ranz, mitgetragen.
Der Landesübliche Empfang im Beisein von um den Segen Gottes gebetet wird. Bei der Das „Hochfest des Leibes und Blutes Chris-
LKdt. Mjr. Thomas Saurer, der Bundesstan- Landesprozession sind diese Altäre bei der ti“, wie Fronleichnam seit 1970 offiziell
darte und der Bataillonsstandarte wurde an Annasäule, dem Landhaus, der Seniorenre- heißt, ist wie ein zweiter Gründonnerstag:
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann sidenz Veldidenapark und vor der Basilika Es wird gefeiert, dass Jesus beim letzten
gemeldet und durchgeführt. Wilten. Abendmahl seine bleibende Gegenwart in
Anschließend ging es zur verdienten Stär- Brot und Wein verheißen hat. Der Glaube
kung für alle nach St. Bartlmä weiter. Über das Fronleichnamsfest an die Gegenwart Christi wird von den ka-
Die Geschichte des Fronleichnamsfests tholischen Christen auf die Straßen und in
Über die Symbolik der reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zu die Welt hinausgetragen. In Österreich und
Fronleichnamsprozession Fronleichnam bezeugen Katholiken ihren in mehr als einem Dutzend anderer Län-
Im Anschluss an den Gottesdienst wird mit Glauben an die bleibende Gegenwart Jesu der − darunter Portugal, Brasilien, Polen,
der Monstranz, die oftmals unter einem Christi im Sakrament der Eucharistie. Das Kroatien und mehrere deutsche Bundes-
„Himmel“ (Baldachin) getragen wird, eine Wort „Fronleichnam“ leitet sich vom mit- länder − ist Fronleichnam ein gesetzlicher
Prozession mit vier Stationen gegangen. telhochdeutschen „vron“, das heißt „Herr“, Feiertag. n
Die vier Altäre – ebenso wie der „Himmel“ und „lichnam“, also „lebendiger Leib“, ab
Hui
Christbaum für Wien
In diesem Jahr trifft es wieder Süd-Tirol als heimliches 10. Bundes- gefällt werden soll. Diese gelebte Tradition – zeigt es doch die Ver-
land, den Christbaum für den Wiener Rathausplatz zu stellen. 2014 bundenheit mit unserem Vaterland in einer ganz besonderen Art
wurde die Fichte in Oberolang gefällt. Derzeit macht man sich auf und Weise − freut uns Tiroler ganz besonders,
der Suche nach einem geeigneten Baum, welcher Ende Oktober meint euer Raffl
N° 4 | August 2023
Pfui
Rom hat das Sagen
Angesichts der Tatsache, dass 52 Primarstellen neu ausgeschrieben Was ist unsere Autonomie, was ist unser Landesregierung
werden müssen, weil unsere „weltbeste Autonomie“ wieder einmal noch wert?
gegenüber Rom nicht gehalten hat, muss die Frage erlaubt sein:
meint euer Raffl
N° 4 | August 2023
Hoch über Amras, heute ein Stadtteil von Innsbruck, liegt nahe
dem Schloss Ambras, mitten im Wald, die Landesgedächtnisstätte
Tummelplatz, welche mit fünf Kapellen und rund 900 Denkmä-
lern für die Gefallenen und Verstorbenen der beiden Weltkrie-
ge 1914–1918 und 1939–1945 eine feierliche Würde und Ruhe
ausstrahlt. Nur wenige wissen, dass auf dem nunmehrigen Ort der
Besinnung und des Gedenkens, einst der Belustigung der Ambraser
Schlossbewohner dienend, tatsächlich gefallene Soldaten und Lan-
desverteidiger beigesetzt wurden. In den Kriegsjahren 1797, 1799,
1801 und 1805/1806 war das Schloss Ambras Feldspital. 928 der
dort Verstorbenen wurden auf dem Tummelplatz begraben. Nach-
dem die Landesverteidigung von Tirol damals überwiegend auf die
Aufgebotsmannschaften der Gerichte, d.h. die Schützenkompanien
aufgebaut waren, ist es sehr wahrscheinlich, dass unter den Beerdig-
ten auch Tiroler Schützen waren. Tatsache ist jedenfalls, dass bei der
Erhebung des Landes gegen die neuen bayrischen Landesherren im
Jahr 1809 gefallene Landesverteidiger hier die letzte Ruhe fanden.
Bis 1858 benützte die Innsbrucker Garnison den Tummelplatz
als Friedhof; ebenso wurden in den Zeiten, in denen das Schloss
Ambras als Lazarett verwendet wurde, dort verstorbene Soldaten
hier beigesetzt. Erst dann wurde durch die Erweiterung des Pradler
Friedhofes und die spätere Schaffung des anschließenden Solda-
tenfriedhofes dort die Möglichkeit zur Beerdigung von Soldaten Gedenkkreuz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien.
geschaffen. Foto: Herbert Edenhauser
Im Ersten Weltkrieg bürgerte es sich ein, dass immer mehr Men-
schen kleine Denkmäler für ihre gefallenen oder an Kriegsfolgen
verstorbenen Verwandten errichteten; eine Sitte, welche sich auch
im und nach dem Zweiten Weltkrieg fortsetzte. Hatten einst Ver-
wandte die Denkmäler gepflegt, so verfielen manche im Laufe der
Zeit. Erst im Jahr 1957 wurde der „Betreuungsverein Tummelplatz-
Innsbruck“ gegründet, welcher sich fortan um die Gedenkstätte
kümmerte.
Der Steirer Kajetan Sweth lernte 1809 den Kommandanten des
Tiroler Aufstandes, Andreas Hofer, kennen. Er kämpfte mit ihm
bei allen Bergisel-Schlachten, war sein Schreiber und engster
Vertrauter, der bis zu dessen letztem Lebenstag an seiner Seite war.
Sweth lebte in Innsbruck als angesehener Bürger und wurde nach
seinem Tod 1864 in einem Ehrengrab am Innsbrucker Westfriedhof
beigesetzt. 1975 wurde dieses aufgelöst, und die Gebeine wurden
in der Hofkirche neben dem Grab Andreas Hofers beigesetzt. Der
Grabstein verblieb bis 2009 unbeachtet im Depot des Friedhofs
und wurde erst dann, wieder entdeckt, als wichtiges Denkmal am
Tummelplatz aufgestellt.
Unter den vielen Verstorbenen des Ersten Weltkrieges, welcher hier
gedacht wird, waren mit Sicherheit viele Mitglieder von Schützen-
kompanien, die jedoch bei den Kaiserjägern, den Tiroler Landes-
schützen (ab 1917 Kaiserschützen) oder anderen Einheiten gedient Gedenkkreuze mit der 1897 errichteten Kreuzkapelle.
haben; der Rest, welcher bei diesen Truppeneinheiten noch nicht Foto: Herbert Edenhauser
erfasst war, musste bei den Standschützen, als letzte Reserve, an der
Dolomitenfront den Dienst versehen, und viele sind im Krieg oder
unter Kriegsfolgen gestorben. Auch im Zweiten Weltkrieg waren
unter den unzähligen Gefallenen und Verstorbenen viele Schützen-
kameraden.
N° 4 | August 2023
Ala
von Roland Lang
Eurogiofest in Ala –
Bürgermeister mit Trikoloreschleife fehl am Platz
Es sollte ein schönes Fest der Europaregion Tirol werden, ein gemeinsames Fest für alle Bürger der Europaregion Tirol – Süd-
tirol – Trentino. Aber die Anwesenheit zahlreicher italienischer Bürgermeister mit der Trikolore holte viele Teilnehmer, vor
allem Welschtiroler Schützen, in die bittere Realität zurück.
Deutsche Schulen?
Nein, jeder darf rein!
In der Realität sieht die Situation jedoch
anders aus. So besuchen nicht nur deut-
sche Kinder die deutschen Kindergärten
und Schulen. Der Zutritt steht allen offen.
Seit vielen Jahren nimmt die Zahl der
nichtdeutschen Kinder in deutschen Schu-
len deshalb stark zu. Etwa in Bozen.
In der Landeshauptstadt Südtirols leben
nur 25 Prozent Deutsche. Trotzdem sind
55 Prozent der Kinder, die in Bozen leben,
in deutschen Schulen eingeschrieben. Eine
Entwicklung, die den Schutz der deutschen
Volksgruppe verunmöglicht.
Nicht nur Italiener schreiben ihre Kinder
immer häufiger in deutschen Schulen ein,
auch Migranten. In Franzensfeste, nördlich
von Brixen, liegt der Anteil der Ausländer
in der deutschen Grundschule bereits bei 1142 Lehrpersonen aller Schulstufen in Südtirol haben sich an der Petition „Schule in Not“
100 Prozent. Eine totale Überfremdung, beteiligt. Damit wollen sie auf die unzumutbaren Zustände im Unterrichtsalltag hinweisen.
welche die verbliebenen deutschen Fami- Ein guter Unterricht ist unmöglich.
lien zum Handeln zwingt. Sie haben ihren
Nachwuchs in deutschen Schulen außer- sen von „einem jungen Dorf mit vielen 711 Euro je Schüler fast doppelt so viel Geld
halb des Ortes eingeschrieben. Kindern“. Überfremdung wird so zu einer wie die deutschen Schulen mit 430 Euro je
positiven Entwicklung verklärt − und das Schüler. Ein berechtigter Punkt, der jedoch
Deutsche Schulen oder von Vertretern der regierenden SVP. Und am eigentlichen Problem vorbeigeht.
deutschsprachige Schulen? die Opposition? Denn die Kernfrage ist nicht, wie man den
Für die Schuldirektion ist dies jedoch kein Diese fordert Sprachkurse und mehr Geld. deutschsprachigen Unterricht auch mit
Grund zur Sorge. Man spricht stattdes- Immerhin erhalten italienische Schulen mit einem steigenden Anteil Fremder bewerk-
stelligen kann. Die Kernfrage ist, wie man
den effektiven Schutz der heimischen Volks-
ptmonn gruppen und eine bestmögliche Bildung aller
Du Roli, insor Londeshau Woasch Tresl, au
ch ein Herr ermöglichen kann. Die Antwort: getrennte
pektlos
sog, die Schützn sein res muss sich in Respe
kt erscht Einrichtungen für Deutsche, Ladiner,
h sel l wohr? verdienen, der
gegenüber ihm, isc Italiener und Migranten. Die Voraussetzung
kimp net von dafür: Die Unabhängigkeit Südtirols. n
alloan!
N° 4 | August 2023
Der Autor untersucht die Stärken und Schwächen der Südtirol-Autonomie, vergleicht sie mit
anderen und entwickelt das Modell einer idealen Autonomie. Seine Empfehlungen an die Staaten:
Fördert und schützt eure Minderheiten, zu eurem Vorteil! Je wohler sie sich fühlen, je freier sie ihre
Sprache und Kultur ausüben, je autonomer sie ihr Schicksal mitbestimmen, desto sicherer werden
eure Grenzen.
Ein umfassendes Nachschlagewerk zu allen Fragen der Südtirol-Politik, der Autonomie und des
Minderheitenschutzes und ein Leitfaden für den Frieden in der Welt.
N° 4 | August 2023
Innsbruck
von Alexander Haider
NACHGEFRAGT… 17
Bozen
von Walter Kofler
Franz Innerhofer war das erste Todesopfer Der Deutsche Orden begeht heuer, zum Im Februar 1928 wurde die Verbannung
der faschistischen Gewalt in Süd-Tirol. 150. Todestag, das „Peter-Rigler-Jahr“, Noldins im Parlament in Wien behandelt.
wobei eine Reihe von Veranstaltungen in Diktator Mussolini ließ dazu erklären, die
Südtirol geplant ist. Verbannung Noldins sei gerechtfertigt,
weil sein Verhalten „antifaschistisch“ sei.
Ich erblickte am 18. August 1884 in der Ich kam am 28. Juni 1796 in Sarnthein zur Nach dem Untergang der Habsburger
Burggräfler Gemeinde Marling das Licht Welt. Von 1813 bis 1819 studierte ich in Monarchie Österreich-Ungarn (1918) wird
der Welt. Nach meiner Grundschullehrer- Trient und Innsbruck Theologie. Im Alter Tirol geteilt und Südtirol 1920 zu Italien ge-
Ausbildung in Bozen und Feldkirch arbei- von 22 Jahren empfing ich die Priesterwei- schlagen. Mussolini hat den Landesteil dem
tete ich zunächst in Riffian. Danach konnte he. Bis 1834 war ich Professor für Moral- italienischsprachigen Trentino angegliedert,
ich in meiner Heimatgemeinde Marling theologie und Spiritual am Priesterseminar faschistische Bürgermeister regieren mit
vielen Schülern das Lesen und Schreiben in Trient. Diesem stand ich von 1829 bis Willkür, die deutsche Schule ist abgeschafft.
sowie das Rechnen beibringen. Auch war 1831 als Rektor vor. Bis 1854 unterrichtete Ein Rechtsanwalt im südlichsten Dorf
ich als Schulleiter im Einsatz. Als am 24. ich für die deutschsprachigen Theologiestu- Südtirols, Salurn, ergreift die Initiative.
April 1921 in Bozen die erste Bozner Messe denten Pastoraltheologie. Ich gründete das Kaum aus sibirischer Kriegsgefangenschaft
nach dem Ersten Weltkrieg und unter Studentenheim „Vigilianum“. Zudem wurde zurück, organisiert der Rechtsanwalt Josef
neuen politischen Herren abgehalten wurde ich Mitglied der Kongregation „Istituto Noldin den Widerstand gegen die Diktatur
und ein bunter Umzug durch die Altstadt della Carità“. 1842 trat ich in den Deutschen mit. In seinem Haus in Salurn laufen die
den Höhepunkt bilden sollte, war ich auch Orden ein und übernahm die geistliche Fäden der „Katakombenschule“ zusammen.
mit der Marlinger Musikkapelle dabei. Leitung des erneuerten Institutes der Deut- Aber bald zieht das Regime den „Auf-
Dabei störten einige, eigens von Altitalien schen Ordensschwestern in Lana. Auch wiegler“ aus dem Verkehr: Die Folge ist
angereiste Schwarzhemden den festlichen unterstützte ich den Hochmeister Erzher- die Konfinierung auf der Strafinsel Lipari
Umzug. Sie stahlen einem meiner Schüler zog Maximilian in der Leitung des Instituts nördlich von Sizilien. Noldins Tagebuch
den Trachtenhut. Ich setzte mich für den in Tirol und Schlesien. Gesundheitsbedingt aus den Jahren der Verbannung zeigt einen
Jungen ein und forderte die Rückgabe des gab ich meine Lehrtätigkeit in Trient auf. Menschen, der unerschütterlich an der
Hutes. Ein Faschist reagierte völlig falsch, Nachdem ich das für die Deutschordens- Überzeugung festhält, dass das Recht siegen
zog seine Pistole und schoss mir in die priester in Lana erloschene gemeinschaft- wird. Josef Noldin, gesundheitlich gebro-
Brust. Im Innenhof des Ansitzes Stillendorf liche Leben wieder einführte, schuf ich chen aus den Jahren des Widerstandes,
brach ich tödlich zusammen und wurde in Troppau im heutigen Tschechien eine stirbt 41-jährig im Dezember 1929. Sein
somit zum ersten Opfer des faschistischen Priesterkonventsregel. Die Wiedereinfüh- Einsatz für die deutsche Schule in Südtirol
Regimes. Die Täter konnten entkommen. rung der Priesterexerzitien in Österreich, bleibt unvergessen. n
Zeithistoriker bezeichnen mich als „ersten vor allem in Wien und Olmütz, war mir
Blutzeugen Südtirols“. Um mich trauerte wichtig. Zu Bischof Johann Nepomuk von
auch meine Witwe und meine Tochter Tschiderer hatte ich ein freundschaftliches
Maridl, die zum Zeitpunkt meines Todes Verhältnis. Am 6. Dezember 1873 tauschte
gerade einmal drei Wochen alt war und ich in Bozen das irdische mit dem ewigen
später als Mundartdichterin bekannt wurde. Leben.
In Südtirol zählt Frick noch zu den wenigen Metzgereien,
die noch eine eigene Landwirtschaft betreiben.
Echter Geschmack, wie aus alten Zeiten! frick.bz.it
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Adige in freiungs
TELEFON: Deutsch 1
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ST. 3
Das Lösungswort:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
Das Lösungswort der letzten Ausgabe: Kaiserjägerbataillon. Wir gratulieren Jonas Pircher aus Kastelbell, Martin Wimmer aus Fieberbrunn, Kurt Früh aus Sand
in Taufers sowie Lorenz Kirmair aus Reichersbeuern und Friedrich Sandhofer aus Hippach zum Gewinn von einem von fünf Andreas-Hofer-Kompassen, zur
Verfügung gestellt vom Südtiroler Heimatbund.
Gutes Gelingen wünschen Bäuerinnen-Dienstleisterin Sabina Waibl und Hof- und Gartenführe-
rin Elisabeth Pircher. Sabina Waibl und Elisabeth Pircher haben die Ausbildung zu Referentin-
nen für Koch- und Backkurse der Südtiroler Bäuerinnenorga-
nisation absolviert. Unter der Marke „Südtiroler Bäuerinnen.
Aus unserer Hand“ halten sie Kurse, bei denen man neben den
Rezepten auch vieles über die bäuerliche Welt erfährt.
Bressanone
Plötzlich blieb er stehen, der Passant. Verwirrt und am Ende sprachlos. Er stand vor
dem Plakat vor der Hofburg in Brixen. Zückt seinen Stift und bringt die Sache in
Ordnung.
Was hat er gesehen? Ein Plakat des Touris- nung Bressanone hängen aber bereits seit
musvereins Brixen über die Sommerver- Monaten an verschiedenen Stellen in der
anstaltungen in der ältesten Stadt Tirols. Kulturstadt Brixen.
Soweit nichts Ungewöhnliches. Aber auf Da im September die letzte Veranstaltung
dem Plakat stand nur Bressanone, ohne den stattfindet, ist davon auszugehen, dass die
deutschen Namen Brixen! Version mit Brixen den Kürzeren ziehen
Auf Nachfrage der TSZ beim Brixner wird. In diesem Zusammenhang stellen
Gemeinderat Stefan Unterberger (SF), der sich einige Fragen: Von welcher Werbe-
bereits vor einigen Monaten eine diesbezüg- agentur wurde der Tourismusverein Brixen
liche Anfrage gestellt hatte, war zu erfahren, hier beraten, welche Werbestrategie steckt
dass die Plakate für einen bestimmten Zeit- dahinter, wer hat dieses Projekt in der Ge-
raum abwechselnd mit der Bezeichnung meindestube abgesegnet, und was hat man
Bressanone oder Brixen aufgestellt werden. sich dabei gedacht? n
Die Plakate mit der italienischen Bezeich-
Locherboden
von Eva Maria Cassar
In den vergangenen Jahren wurde der Die Kategorie „Schützen“ konnte Andrea
Wettbewerb stets mit Kleinkalibergeweh- Pedrotti für sich entscheiden.
ren abgehalten. Aufgrund neuer Regeln Die Gewinnerin der Kategorie „Marketen-
des Schießstandes konnte dieses Schießen derinnen“ war, wie konnte es auch anders
nicht in gewohnter Form durchgeführt sein, Sonja Oberhofer.
werden. Es konnte lediglich mit Luftge- Sieger bei der Kategorie „Altschützen“ wur-
wehr stehend auf 10 Meter geschossen de Massimo Pasqualini.
werden. Die Kategorie „Jungschützen“ ging an Han-
Dennoch konnte der Wettbewerb, der dem na Benuzzi.
heimattreuen österreichischen Soldaten Der SK Destra Ades bleibt nur noch einen
und Kaiserschützen Alfonso Rospocher von herzlichen Dank an alle Teilnehmer und
Calliano gewidmet war, angesichts von über Freunde zu richten, welche zum erfolg-
100 teilnehmenden Schützen als großer reichen Ausgang des Schießwettbewerbes
Erfolg verbucht werden. beigetragen haben. n
Bundesschießreferentin Sonja Oberhofer
und Hptm. der SK Destra Ades Fulvio
Cristoforetti.
Mieming
von Hannes Ziegler
Viertel-Kleinkaliber-Schießen:
Sonnenburger Schützen Klasse für sich
Die Schützen des Bataillons Sonnenburg bleiben die Besten im Viertel Tirol-Mitte: Beim 3. Viertel-Kleinkaliberschießen, aus-
getragen am 20. Mai am Eduard-Wallnöfer-Schießstand in Mieming, räumten die Sonnenburger alle drei Siege ab.
München
München
26
Ohlstadt von Wolfgang Poschenrieder
27
München
von Hans Baur
Benediktbeuern BICHL
von Hans Baur
28
Partenkirchen von Hans Baur
19. Alpenregionsschießen
Am 23. Juni 2023 veranstaltete der Bund der Bayerischen Ge-
birgsschützen-Kompanien das 19. Alpenregionsschießen auf dem
Schießstand in Partenkirchen. Für die hervorragende Organisati-
on war Schützenmeister Harald Schrangl verantwortlich, der von
Schützenkameraden unterstützt wurde. Hier diee Ergebnisse:
Wir gratulieren …
Ohlstadt Schliersee
Alois Bader – 60
Mit einem dreifachen Ehrensalut überbrach- 80. Geburtstag von
Staatsminister a.D. Reinhold Bocklet
te die Gebirgsschützenkompanie Ohlstadt
ihrem Gründungsmitglied Alois Bader
senior die Glückwünsche zum 60. Geburts-
tag. Leutnant Bader war 24 Jahre lang im Am 5. April feierte Staatsminister a.D. Rein- übermittelte dem Jubilar die besten Glück-
Vereinsausschuss tätig, davon 21 Jahre als hold Bocklet, Ehrenleutnant der Kompanie wünsche im Namen der Kompanie. Die
Salutzugführer und Schützenwart. In altge- Schliersee-Agatharied, seinen 80. Geburts- Scheibe wurde am 7./8. Juli auf der Schieß-
wohnter Weise übernahm er bei einem Salut tag. Aus diesem Anlass stiftete er eine stätte in Schliersee beim Kompanie-Kö-
selbst das Kommando. n Schützenscheibe. Hptm. Michael Ausfelder nigsschießen mit ausgeschossen. Gewinner
bedankte sich für das Stiften der Scheibe und dieser Ehrenscheibe wurde Kilian Fichtl. n
N° 4 | August 2023
Wir gratulieren … 29
Amras Amras
Zugsführer Hans Wieser mit den Gratulanten der SK Amras. Zugsführer Stefan Wegscheider mit den Gratulanten der SK Amras.
Foto: Karin Wieser Foto: Herbert Edenhauser
Amras Amras
Fahnenpatin Gräfin Cecily Trapp mit den Gratulanten der SK Amras. Leutnant Hofrat Dr. Bernd Stampfer mit den Gratulanten
Foto: SK Amras der SK Amras. Foto: Max Stampfer
30 Wir gratulieren …
Lana
Bozen Sellrain
26. Mai 2023: Oswald Paris, SK St. Pankraz, und Roswitha Auer.
N° 4 | August 2023
Flaurling/Fulpmes
von Paul Hauser
Breitenbach
von Lisa Fallunger
Fulpmes
von Lukas Pittl
Meran
von Cornelia des Dorides
Mals
von Erich Bernhart
Oberndorf
von Hans Brandstätter
Pradl, Innsbruck
von Johann Gregoritsch
Sellrain
von Alexander Haider
Herz-Jesu-Feuer am Saigisbachdamm
Erstmals wurde das Herz-Jesu-Feuer der Schützenkompanie Sell-
rain 2023 auf den Flanken des nach dem Hochwasser 2015 errich-
teten Schutzdamms des Saigisbachs aufgesteckt. Notgedrungen als
Ausweichstandort gewählt, da der ursprünglich geplante Feuerplatz
unzugänglich war, erwies sich dieser aber als idealer Standort für
dieses Jahr. Einerseits ist die Sicht für einen Großteil der Sellrai-
ner Bevölkerung besser als am alten Platz, andererseits können so
Schützen und Marketenderinnen allen Alters am Herz-Jesu-Feuer
teilhaben. Gemeinsam mit Jungschützen, Marketenderinnen und
Altschützen wurde der Lagerplatz vorbereitet, die Kerzen wurden
aufgestellt und diese schlussendlich sogar im Beisein von Schützen-
kurat Abt Leopold entzündet. Im Anschluss wurde der Abend ge-
mütlich mit Gegrilltem und Getränken am Lagerfeuer abgerundet.
Ein besonderer Dank gilt dem Fähnrich der Schützenkompanie
Sellrain, Stefan Ennemoser, und seinem Team für die Organisation Herz-Jesu-Feuer am Saigisbachdamm in Sellrain.
des Feuers. n Foto: SK Sellrain
N° 4 | August 2023
Durch die Reform des dritten Sektors werden viele Südtiroler Ver-
eine durch den römischen Bürokratisierungswahn in existentielle
Gefahr gebracht. Die Passeirer Schützenkompanie „Andreas Hofer“
hat in der „Geierschütz“ oberhalb der Umfahrungsstraße von St.
Leonhard ein Transparent angebracht, um die politischen Entschei-
dungsträger abermals zum Handeln aufzufordern.
Schwoich
von Alois Thaler
Telfs
von Markus Waldhart
Veränderungen der
Kommunalstrukturen – 1970er Jahre
In den 1970er Jahren wurde das politische
Ziel verfolgt, Kleinstgemeinden zusammen-
zuschließen, um die kommunale Verwal-
tung aufrechtzuerhalten und langfristig
sicherzustellen. In den drei Gemeinden
Volders, Großvolderberg und Kleinvolder-
berg gab es schon funktionierende Ver-
waltungsgemeinschaften und eine gemein-
deübergreifende Vereinstätigkeit. Nach
Beschlüssen der Gemeinderäte wurden
die drei Gemeinden mit Wirkung vom 1.
Jänner 1973 zusammengeschlossen.
50 Jahre
Gemeindezusammenlegung – Festakt
Zu 50 Jahre Gemeindezusammenlegung
– sozusagen zur Goldenen Hochzeit der
Gemeinde Volders – wurde ein Festakt Defilierung der Senseler Schützenkompanie Volders anlässlich
abgehalten. Es konnten neben den Bürger- 50 Jahre Gemeindezusammenlegung in Volders. Foto: Walter Morri
meistern des Planungsverbandes von Seiten
des Landes Tirol Landeshauptmann-Stv. dass „Verbindendes immer vor Trennen- meinden und der Entwicklung ausgetauscht
ÖR Josef Geisler und Bezirkshauptmann- dem steht und Herausforderungen immer werden. Unterstützt wurden die Erlebnisse
Stv. Dr. Kurt Berek begrüßt werden. gemeinsam besser gemeistert werden durch eine vom Ortschronisten zusammen-
können“. gestellte Ausstellung über die Vereinigung
Landesüblicher Empfang Walter Pichler schilderte seine Eindrücke zur Gemeinde Volders. n
Der Landesübliche Empfang als Begrü- der Zusammenlegung als zugezogener
ßungszeremonie stellt eine einzigartige „Bergler“ sowie Volksschuldirektor und der
Tiroler Tradition dar und gliedert sich wie ehemalige Bürgermeister Maximilian Harb
folgt: ein Ankündigungssignal, die Mel- erörterte die politischen Ereignisse der
dung, das Spielen der Tiroler Landeshymne, Zusammenführung.
das Abschreiten der Front, die General- Der stellvertretende Bezirkshauptmann Dr.
Decharge, ein Begrüßungsschnapserl und Kurt Berek und Landeshauptmann-Stv. ÖR
die Abmeldung mit dem Abblasen. Josef Geisler gratulierten der Gemeinde zu
Mit der Musikkapelle wurde der Lan- ihrem Jubiläum und bedankten sich bei den
desübliche Empfang von der Senseler Voldererinnen und Voldereren für ihren
Schützenkompanie und den angetretenen Einsatz für die Gemeinde.
Formationen unter dem Kommando von Der Festakt wurde von der Senseler Mu-
Hauptmann Peter Rathgeber abgehalten. sikkapelle, der Gruppe Volder Sound, den
Kinderchören vom Kindergarten Volders
Verbindendes steht immer und der Volksschule Volders und Großvol-
vor Trennendem derberg musikalisch umrahmt.
Bürgermeister Peter Schwemberger freute Nach einem Festumzug mit Defilierung
sich über die zahlreichen Festgäste zum
Jubiläum und hielt in seiner Ansprache fest,
konnten noch zahlreiche Erinnerungen
über die Zusammenführung der drei Ge-
Zeig Flagge!
„Unglücklich das Land, das
Helden nötig hat“
(Berthold Brecht)
Hier geht’s zum Video des
Herz-Jesu-Festes der SK Vahrn.
Pure Heuchelei!
wie z. B. Fronleichnam oder das Herz-Jesu-Fest, werden in würdiger
In einem Interview in der letzten Ausgabe der TSZ bezeichnet Lan- Form von uns mitgestaltet. Aber auch Bräuche wie das Herz-Jesu-
deshauptmann Arno Kompatscher die Umbenennung unserer Orte Feuer, „Rachn gehn“ in der Weihnachtszeit und die gebotene Eh-
und Fluren im Zuge der faschistischen Entnationalisierungspolitik rensalve zu speziellen Anlässen, das sind für uns jahrhundertealte
als „historisches Unrecht“. Dieser Logik folgend, hätte sich Kompat- Bräuche und wichtige Bestandteile im Jahresablauf.
scher – gerade als Landeshauptmann – bemühen müssen, dass dieses Zu diesen Säulen gehören auch unsere Sprache und die Form des
„historische Unrecht“ wieder gutgemacht wird. Getan hat er immer Zusammenlebens in einer funktionierenden Gemeinschaft. Auch
wieder genau das Gegenteil. Nachfolgend drei Beispiele aus der unsere Dialekte und Mundarten, die sich in den verschiedenen
jüngsten Vergangenheit: 1. Im Herbst 2021 hat sich die Landesregie- Tälern entwickelt haben, sind ein Teil unserer Identität. Zusam-
rung dagegen ausgesprochen, dass „Sudtirolo“ als amtliche Kurzbe- mengefasst sind dies auch jene Aspekte, die uns Geborgenheit und
zeichnung für die autonome Provinz Bozen offiziell zugelassen und Wurzeln geben bzw. unsere Identität und „Heimat“ ausmachen.
amtlich verwendet wird. Nicht einmal von „Sudtirolo“ zumindest als Diese Säulen unserer alpinen Kultur haben in Jahrhunderten eine
alternative Bezeichnung zum faschistischen Begriff „Alto Adige“ woll- gewisse Wertvorstellung und Wertehaltung geformt. Wir Tiroler
te Kompatscher etwas wissen! 2. Im Sommer 2022 wurde im Beisein Schützen haben es uns in unseren Grundsätzen zum Ziel gesetzt,
Kompatschers die wiedererrichtete Stettiner Hütte eingeweiht. Was diese Wertvorstellungen zu erhalten, diese Kulturgüter zu schüt-
dabei nicht fehlen durfte: Der faschistische Name „Rifugio Petrarca“ zen und damit unser Heimatbewusstsein zu stärken. Traditionen,
sowie die italienische Trikolore vor der Hütte. All dies, obwohl sich Brauchtum, Tracht und Mundart haben in der Bevölkerung wieder
der Landtag noch unter Durnwalder eindeutig gegen die Verwen- einen hohen Stellenwert und bieten Halt. Wir Schützen können hier
dung der faschistischen Hüttennamen und gegen das Hissen der Vorbild sein und Hilfestellung geben. Sinnvolle Ergänzungen aus
Trikolore auf den Schutzhütten ausgesprochen hatte. Kompatscher der ganzen Welt können unsere Kultur auch weiterhin bereichern.
hat sich über diesen Landtagsbeschluss einfach hinweggesetzt! 3. Im Wir sollten aber immer mit kritischem Blick hinterfragen, ob diese
Frühling 2023 hat sich der Südtiroler Landtag – zum wiederholten Fremdkultureinflüsse auch zu uns passen – heute und auch in
Mal! – gegen die Abschaffung der drei faschistischen Ortsnamende- Zukunft.
krete ausgesprochen. Man wolle kein Öl ins Feuer gießen, hieß es von Martin Wimmer und Christian-Georg
Seiten der SVP, und man arbeite lieber lösungsorientiert. Lösung? Hopfensperger, Oberndorf
Welche Lösung? Hat die SVP mit ihrem Anbiederungskurs an die
Eben-Maurach
von Johanna Moser
Jungschützen-Leistungsabzeichen –
Innsbrucker Jungschützen auf dem Prüfstand
Am 25. Juni 2023 trafen sich 27 Kinder mit ihren Kompaniebetreuern aus den Kompanien Alter Schießstand, Arzl, Amras,
Mühlau und Wilten zum Jungschützen-Leistungsabzeichen im Garten des Schützenheimes Wilten - St. Bartlmä.
Die einzelnen Kompanien bereiteten die Jugendlichen auf diese gratulieren. Gesamt konnten je 8 Goldene und Silberne und 11
Aufgabe vor; die Kinder waren nervös und angespannt. Bronzene Leistungsabzeichen überreicht werden. Nach der geistigen
Bataillonskdt. Mjr. Helmuth Paolazzi und Baon-Jungschützenbetreu- Anstrengung konnten sich die Jugendschützen und Jungmarketende-
erin Maria Luise Feichtner konnten allen zum Bestehen der Prüfung rinnen bei Gegrilltem, Pommes, Getränken und Eis feiern lassen. n
Natz
von Miriam Schwarzer
Kerschbaumer und seine Mitstreiter hatten zunächst mit Briefen und Flugblättern gegen die
ungehemmte Fortsetzung der faschistischen Entnationalisierungs- und Unterdrückungspolitik
durch das „demokratische“ Italien protestiert. Als alle friedliche Mittel erfolglos blieben, fiel der
Entschluss zur Durchführung demonstrativer Sprengstoffanschläge gegen Sachwerte unter
absoluter Schonung von Menschenleben. Der BAS wollte damit die Weltöffentlichkeit auf die
unhaltbaren Zustände in Südtirol aufmerksam machen. Das erstrebte Ziel war die Erringung der
Selbstbestimmung und die Wiedervereinigung Tirols.
N° 4 | August 2023
Tirol ENTDECKEN … 49
Tulfes
von Thomas Winnischhofer
50 Wir gedenken …
Franz Klammer So schmerzhaft es ist, um einen sechs Jahre als Zeugwart und sich seine Tulfer Schützen, die
† 15. FEBRUAR 2023 - STRASSEN guten Hirten zu trauern, der 34 viele Jahre als zweiter Fähnrich Feuerwehr und eine Abord-
Jahre die Pfarren Galtür und tätig war. Das Schwegeln mit nung der Kurtatscher Schützen
Mathon betreut hat, so dürfen seinen Kameraden war ihm mit einer Ehrensalve und dem
wir auch dankbar sein für sein immer ein großes Anliegen und letzten Fahnengruß von ihrem
Leben und sein Wirken, ob in bereitete ihm viel Freude. Seine Ehrenoberleutnant.
der Steiermark, in der Mission Liebe zur Heimat und sein Er wird stets in guter und
in Lateinamerika, in Rom oder Einsatz in der SK Anton Steger dankbarer Erinnerung bleiben.
im Oberen Paznaun. Alle den- Bruneck sind Vorbild und Ver-
ken noch gerne an die zügigen, pflichtung zugleich und werden
freudigen und schönen Gottes- seine Kompanie in die Zukunft
dienste von Pfarrer Luis. begleiten. Peter Achrainer
Das Requiem und die Beer- Mit einer Ehrensalve und dem † 07. JUNI 2023 WAIDRING
digung am 14. April hatten Fahnengruß erwiesen seine
einen traurigen und zugleich Kameraden Friedrich die letzte
Franz Klammer, der bereits im freudig-dankbaren Charakter. Ehre. Sie werden ihm ein
Jahre 1949 der SK Strassen Viele Gäste waren gekommen: ehrendes Gedenken bewahren.
beigetreten ist, war immer ein Erzbischof Kothgasser aus
äußerst verlässlicher und gern Salzburg zusammen mit einer
gesehener Kamerad in den großen Zahl von Priestern,
Reihen der Kompanie. Er Ordensschwestern, Mitgliedern Josef Arnold
verstarb im stattlichen Alter des Souveränen Malteser Ritter- † 6. MAI 2023 - TULFES
von 94 Jahren. Altersbedingt ordens, viele Einheimische und
musste Franz gegen Ende der Freunde aus dem Paznaun und
90er Jahre die aktive Schützen- weit darüber hinaus.
zeit beenden. In Kompaniestär- LH Anton Mattle hielt die Foto: SK Waidring
ke wurde der langgediente Trauerrede, bevor Alois Maria Die Johann-Jakob-Stainer-
Kamerad zu seiner ewigen Attems-Heiligenkreuz, begleitet Schützenkompanie Waidring
Ruhestätte im Strassener Fried- von den Paznauner Schützen, trauert um ihr Ehrenmitglied
hof begleitet. Mit einer letzten seinem Wunsch entsprechend und „Vorzeige-Schütze“ Peter
Ehrensalve und dem dreifa- auf dem Friedhof in Galtür zu Achrainer, der am 7. Juni 2023
chen Fahnengruß am Sarg hat letzten Ruhe geleitet wurde. nach längerer, schwerer Krank-
sich die Kompanie für immer heit im Alter von 73 Jahren
von ihrem Kameraden verstorben ist.
verabschiedet. Als gebürtiger Westendorfer
Friedrich Die Tulfer Schützenkompanie trat Peter Achrainer im Jahr
Schlechtleitner trauert um ihren Ehrenober- 1978 der Johann Jakob Stainer
leutnant Josef Arnold, der im SK Waidring bei. In seinen 40
Alois Maria Attems- † 17. APRIL 2023 - BRUNECK Alter von 86 Jahren friedlich Jahren als aktives Mitglied war
Heiligenkreuz eingeschlafen ist. Peter nicht nur ein verlässlicher
Josef war über 70 Jahre Mitglied Gewehrschütze mit einer fast
† 7. APRIL 2023 - GALTÜR und langjähriger Funktio- makellosen Ausrückungsbilanz,
när wie Fähnrich, Leutnant, er engagierte sich zudem über
Oberleutnant und hat diese mehrere Funktionsperioden
verantwortungsvollen Aufgaben im Kompanieausschuss. Einige
immer mit großer Sorgfalt für Jahre lang chauffierte Peter
die Kompanie erfüllt. Aufgrund „seine“ Kompanie höchstper-
seiner Verdienste wurde er sönlich mit dem Leih-Postbus
2002 zum Ehrenoberleutnant zu vielen Ausrückungen, weiters
ernannt. Weiters hat er 1988 die fungierte er auch bei vielen gro-
Bronzene und 1994 die Silberne ßen und kleinen Schützenfesten
Verdienstmedaille vom Bund als Getränkechef. Im Jahr 2018
Die SK Anton Steger Bruneck der Tiroler Schützen verliehen ernannten ihn die Waidringer
trauert um ihr ältestes Mitglied. bekommen. Er war geradlinig, Schützen zum Ehrenmitglied.
Am 22. April wurde unser Ka- verlässlich und der Tradition Mit seiner allseits bekannten
Am Karfreitag ist der langjähri- merad Friedrich unter Anteil- verbunden; er hat durch seinen Gelassenheit und humorvollen
ge Schützenkurat der Talschaft nahme von Schützenkameraden großen Einsatz und seine Art wird er seinen Kameraden,
Paznaun, Alois Maria Attems- aus dem Bezirk Pustertal zu Freundlichkeit unsere Kompa- auch als absolute Integrationsfi-
Heiligenkreuz, zu seinem Grabe getragen. Er trat 1978 nie bereichert. gur, stets in Erinnerung bleiben.
Schöpfer heimgekehrt. in die Kompanie ein, wo er für Am 16. Mai verabschiedeten
Fabio Gadenz
N° 4 | August 2023
Wir gedenken … 51
† 28. MAI 2023 – PRIMÖR Schützenkompanie wieder- Im Laufe seiner Amtszeit als
zugründen. Das traditionelle Landesrat (1989 bis 2003) hat er
Böllern an Kirch- und Feierta- mit Grundsatz-Wortmeldun- Josef Mairhofer
gen mit den alten Schwarzpul- gen zu Themen, die unmittel-
verböllern war ihm wichtig. Er bar mit der kulturellen Identi- † 10. JUNI 2023 - WELSCHNOFEN
war seit jeher eine treue Stütze tät der Südtiroler zu tun haben,
der Kompanie, wenn es darum die öffentlichen Diskussionen
ging, als Tiroler für die Heimat entscheidend mitgeprägt und
einzustehen. Albert war Ver- die politische Entscheidungs-
dienstkreuzträger des Landes findung wesentlich mitbe-
Tirol und Träger der Andreas- stimmt: so zur Toponomastik,
Hofer-Langjährigkeitsmedaille zum Thema Hochschule in
des SSB für 40 Jahre Treue Südtirol und zum Thema Mut-
sowie der Katharina-Lanz-Me- tersprache und Zweitsprachen-
Große Bestürzung hat der daille in Bronze. Außerdem war erwerb in der Schule.
unerwartete Tod des Haupt- er der letzte Obmann des SKFV Am 27. April 1989 wurde
manns der SK Primör „Giusep- St. Pankraz. Bruno Hosp aufgrund seiner
pina Negrelli“ ausgelöst. Fabio Dir lieber Albert wünschen wir, Verdienste zum Ehrenmajor
Gadenz verstarb infolge einer dass die Ewige Heimat so schön des Südtiroler Schützenbundes Die SK Welschnofen trauert
schweren Krankheit im Alter wie unser Land ist und du die und der höchsten Auszeich- um ihren treuen Kamera-
von 70 Jahren. Seit der Wieder- ewige Ruhe findest. nung, dem Goldenen Ver- den, den Schriftführer Josef
gründung der Kompanie am 30. dienstzeichen des Südtiroler Mairhofer, der im Alter von
April 2000 war er ununterbro- Schützenbundes für seine 79 Jahren nach kurzer Krank-
chen deren Hauptmann. Trotz 21-jährige Mitgliedschaft in heit verstorben ist. Sepp war
eines Herzproblems vor einigen Bruno Hosp der Bundesleitung geehrt. seit 1959 aktives Mitglied der
Jahren nahm er ungeachtet der † 12. JULI 2023 – RITTEN Bruno Hosp war unter ande- SK Welschnofen und zudem
großen Entfernung von seinem rem Träger der Verdienstme- langjähriger Schriftführer vom
Heimatort im östlichen Teil von daille, des Verdienstkreuzes Bataillon Eggental. In seinen
Welschtirol immer und überall und des Ehrenzeichens des 64 Jahren als Schütze war er
an Veranstaltungen und Landes Tirol sowie des Großen stets mit Leib und Seele dabei
Ausrückungen teil, zuletzt bei Goldenen Ehrenzeichens für und bleibt der Kompanie als
der Bundesversammlung im Verdienste um die Republik großes Vorbild in Erinnerung.
März in Trient. Seine ruhige Österreich. Er war auch Ehren- Mit einer Ehrensalve und dem
und besonnene Art und sein major des BTSK. Fahnengruß verabschiedeten
Pflichtbewusstsein verschafften sich seine Kameraden am 16.
ihm stets großen Respekt. Juni von ihm. Pfiati Sepp, wir
werden dir ein ehrendes An-
denken bewahren.
90 Jahre
Josef Schaller (Schwaz) Impressum
Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Mjr. Alexander Haider, BTSK, Bundeskanzlei –
Brixnerstraße 1, A-6020 Innsbruck, Tel. +43664/5791075,
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