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Österreichische Post AG

MZ02Z030036M
Bund der Tiroler Schützenkompanien,
Brixner Straße 1, 6. Stock, Bauernbundhaus, 6020 Innsbruck
ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


47. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 4 | August 2023 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Werte bewahren
Die Corona-Pandemie hatte Auswir-
kungen auf das Leben in den Kom-
panien. Wir litten darunter, nicht
üben und nicht ausrücken zu können.
Jetzt kommt dazu, dass Mitglieder
sich daran gewöhnt haben, keinen
Verpflichtungen mehr nachkommen
zu müssen. Daraus kann ein Problem
werden – vor allem, wenn keine neuen
Mitglieder mehr gewonnen werden
können.

Schlecht wäre es jetzt, wenn die


Schützen bei der Mitgliederwerbung
nachlassen. Angesichts der rein ehren-
amtlichen Tätigkeit ist dies zwar ein
schwieriges Unterfangen. Jedoch ist
jede hierfür aufgewendete Minute eine
Investition in das Schützenwesen. Nur,
wenn wir uns alle anstrengen, können
wir unsere Ziele erreichen. Unsere
Werte müssen erhalten werden und
das Gefühl der Zusammengehörigkeit
darf nicht verblassen …
… meint euer Landeshauptmann
Martin Haberfellner

Wo ein Wille, da ein Weg


GELOBT:
Der Südtiroler Schützenbund begrüßt, dass Rom das Südtiroler Landesgesetz zur
227. Jahrestag
des Herz-Jesu- Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln nicht angefochten hat und gratuliert der
Gelöbnisses Südtiroler Landesregierung zur Hartnäckigkeit in dieser Angelegenheit.
5
„Als Südtiroler Schützenbund erwarten wir uns ein ebenso konsequentes Vorgehen der Landesre-
gierung bei unserem Ehrenamt, das römischer Bürokratisierungswut zum Opfer fällt. Es ist weder
mit Sonntagsreden noch mit reinen Ankündigungen und schon gar nicht mit dem Verweis getan,
dass Rom zuständig sei. Wo ein Wille, da ein Weg! Unsere Landespolitik soll endlich alle Register
GETRENNT:
Ladiner vor 100 ziehen. Hätten unsere Vorfahren ähnlich resigniert, hätten wir keine Autonomie!“, stellt der Schüt-
Jahren entzweit zenbund unter Landeskommandant Roland Seppi klar.
14
Der Schützenbund verlangt ein Landesgesetz sowie ein Landesregister mit allen steuerrechtlichen
Vorteilen. Es ist an der Zeit, besonders beim Südtiroler Ehrenamt, die eigene Autonomie mit
Leben zu füllen.
„Die vielen Ankündigungen und Versprechungen haben wir wohl gehört, alles hat aber den
Anschein, als wolle unsere Landespolitik Roms drastische Eingriffe in unser Ehrenamt tatenlos
GEFEIERT:
Sonnerburger hinnehmen. Wir fordern von unseren politischen Vertretern in Bozen, Rom und Brüssel ein
beeindrucken bei gemeinsames und entschiedenes Vorgehen und absolute Transparenz bei allen getätigten Schrit-
Baonsfest ten. Wie in anderen Bereichen müssen auch beim Ehrenamt unsere und nicht Roms Interessen
21 durchgesetzt werden!“, meint LKdt. Roland Seppi n
N° 4 | August 2023

2 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen
von Roland Lang

Abschied vom „Pfunderer Bua“ Florian Weissteiner –


eine Dokumentation
Am 10. April 2023 verstarb Florian Weissteiner in Obervintl im Alter von 86 Jahren. Er war der vorletzte noch Lebende der sie-
ben „Pfunderer Buam“, die 1956 verhaftet, misshandelt und 1957 und 1958 einem unglaublichen Justizverfahren unterworfen
worden waren. Was Florian Weissteiner und seine Freunde erlitten haben, zeigt nachstehende Dokumentation.

In der Nacht des 15. August 1956 waren 7


junge Bauernburschen in Pfunders, einem
kleinen Gebirgsort in einem Seitental des
Pustertals, vor einem Gasthaus in eine
Rauferei mit zwei italienischen Finanzern
geraten, mit denen sie vorher ausgiebig ge-
zecht hatten. Einer der Finanzer, der schwer
alkoholisierte Raimondo Falqui, war davon-
gerannt und in der Dunkelheit von einer
steinernen Brücke ohne Geländer 3 Meter
tief in das ausgetrocknete und mit Felsbro-
cken übersäte Bachbett des Roanerbachs
gestürzt. Bei seinem Sturz hatte sich Falqui
offensichtlich an einem Stein die Stirn
eingeschlagen. Die spätere Untersuchung
ergab, dass Falqui 1,7 Promille Alkohol im
Blut gehabt hatte, also schwer betrunken
gewesen war.
Die vor dem Gasthaus Zurückgebliebenen
hatten Falquis Sturz nicht mitbekommen,
gingen ebenso wie dessen Kollege nach
Hause und schliefen ihren Rausch aus. Am
nächsten Tag wurden die 7 Burschen als
„Mörder“ verhaftet.

Ermittlungen wurden so geführt, dass


sie eine Mordanklage stützen sollten.
So wurde die Voruntersuchung durch keine
Mordkommission durchgeführt, sondern
nur durch einfache Carabinieri.
Auch wurden keine Spuren am „Tatort“ er- Mit rasselnden Ketten wie Vieh aneinandergehängt, wurden die Pfunderer Buabm zur
hoben und dadurch auch der Stein, an dem zweiten Verhandlung nach Trient gebracht.
sich Falqui bei seinem Sturz mutmaßlich
den Schädel eingeschlagen hatte, nicht als ohnehin, dass er nichts Sachdienliches diejenige sei, dass Falqui in das Bachbett
Beweismittel gesucht und gesichert. auszusagen habe. gestürzt sei und sich dabei an einem Stein
Des Weiteren wurde die Leiche ohne jede Die Einvernahme eines anderen wichtigen die tödliche Schädelverletzung zugezogen
Spurensicherung abtransportiert, selbst Zeugen wurde ebenfalls abgelehnt. habe.
der Fundort wurde nicht dokumentiert. Selbst der Gerichtsmediziner Professor Professor Franchini stellte im Blut des
Dadurch konnten später widersprüchliche Franchini stellte in seinem Obduktions- Toten einen Alkoholgehalt von 1,7 Pro-
Angaben über die Fundstelle der Leiche befund fest, dass Falqui bei der vorange- mille fest und erklärte in seinem Befund,
nicht abgeklärt werden. gangenen Schlägerei nur geringfügige und dass Falqui sich im Zustand einer „akuten
Der Gemeindearzt Dr. Karl Kofler, welcher oberflächliche Verletzungen wie Haut- alkoholischen Intoxikation“ befunden und
den eingetretenen Tod von Falqui festge- abschürfungen und Blutergüsse erlitten zum Zeitpunkt seines Wegrennens in die
stellt und als Erster dessen mutmaßlich hatte. Lediglich eine einzige Verletzung am Dunkelheit mit größter Wahrscheinlichkeit
durch den Sturz in das Geröll des Bachbetts Schädel war die tödliche und so beschaf- an Gleichgewichtsstörungen gelitten habe.
verursachte Kopfverletzung gesehen hatte, fen gewesen, dass sie von einem Sturz Über dieses Untersuchungsergebnis des
wurde trotz Antrags der Verteidigung mit Aufschlag auf einen Stein herrühren amtlich bestellten Gerichtsmediziners setzte
in beiden Instanzen nicht als Zeuge vor konnte. Professor Franchini kam daher in sich das Gericht ebenfalls einfach hinweg.
Gericht zugelassen und nicht einvernom- seiner Untersuchung zum Schluss, dass die
men. Die Begründung: Das Gericht wisse wissenschaftlich annehmbarste Hypothese
Titelseite der „Dolomiten“
N° 4 | August 2023
vom 28. März 1958.

Aus den LANDESTEILEN … 3


Durch Schläge gezwungen, die nur in Österreichische Liga für Menschenrechte,
italienischer Sprache abgefassten Sektion Tirol, Innsbruck 1958, S. 19f).
Protokolle zu unterschreiben.
Die These der Vernehmenden und später Die Vertretung der Privatanklage
des Gerichtes lautete, dass Falqui zu Tode nannte die Angeklagten „Hyänen“,
geprügelt und dann in das Bachbett gewor- „Bestien“ und „Meute“.
fen worden sei. Daher wurden die Bur- Alle Bewohner des „finsteren und zurück-
schen, wie sie später vor Gericht aussagten, gebliebenen Südtiroler Tales Pfunders“ hät-
so lange geschlagen, bis sie die italienischen ten, politisch von der einheimischen Presse
Protokolle, deren Inhalt sie nicht verstan- verhetzt, den sardischen Finanzer Falqui,
den, unterschrieben. Diese Protokolle „den Bringer des Fortschritts und der Kul-
enthielten „Geständnisse“, die zur Grundla- tur“, gehasst und mit Mordlust verfolgt.
ge der Verurteilung der Burschen wurden. Der Nebenkläger Dott. Vigilio Dadea aus
Der Prozess gegen die Pfunderer Burschen Mailand beschimpfte unter wohlwollender
begann am 8. Juli 1957 und fand vor dem Duldung des Gerichtsvorsitzenden Dott.
Schwurgericht in Bozen statt. Leone Borzaga die Bauernburschen als
In Ketten wurden die Pfunderer Burschen „Ränkeschmiede mit dem finsteren Blick
in das Gefängnis nach Bozen gebracht. des Verbrechers, abgefeimte Delinquenten
Den Angeklagten half es nichts, dass sie unter der Maske der Naivität, halbe Kanni-
aussagten, bei den Verhören geschlagen balen, Wegelagerer und Mörder.“
und zur Unterschrift der in italienischer Am 16. Juli 1957 wurden die 7 Pfunderer War zu 17 Jahren und 10 Monaten Kerker
Sprache abgefassten Protokolle erpresst Burschen zu Strafen zwischen 24 und 10 verurteilt worden: Florian Weissteiner –
worden zu sein. Das Gericht verwarf ihren Jahren verurteilt. Florian Weissteiner erhielt einer der Pfunderer Buabm. Am 10. April ist
Widerruf im Gerichtssaal. Die Verhandlung fast 18 Jahre Kerker. er nun verstorben. Foto: M. Lun
wurde nur in italienischer Sprache geführt. Am 27. März 1958 wurde in der Berufungs-
Die angeklagten Bauernburschen konnten verhandlung in Trient nach fünfstündiger Die Urteile der Berufungsverhandlung
weder den Aussagen der Zeugen noch der Beratung neuerlich das Urteil gesprochen. in Trient sollten die Urteile bestätigen.
Beweisführung der Ankläger folgen. Die Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“ Die jungen Burschen, die nur ihre Tiroler
Der Staatsanwalt Mario Martin erklärte: berichtete, dass im Gerichtssaal Totenstille Mundart und kein Italienisch sprachen, hat-
„Ich verlange von euch Richtern eine Mut- herrschte. Als das Wort „ergastolo“, „lebens- ten dem Gang der nur in italienischer Spra-
probe! Euer Schuldspruch stimme über- länglich“, als verkündete Strafe für Alois Eb- che geführten Verhandlung kaum folgen
ein mit dem Gefühl des Volkes, von dem ner fiel, waren im Publikum „halberstickte können. Fassungslos vernahmen sie nun
ihr delegiert worden seid.“ (Zitiert nach Laute des Entsetzens“ zu hören. das Urteil, in welchem Florian Weissteiner
dem Bericht in: „Justiz in Südtirol“, Hrsg. 17 Jahre und 10 Monate Kerker erhielt.
Die Angeklagten standen kreidebleich zwi-
schen den Carabinieri. Den Schuldspruch
zu übersetzen, hielt man nicht für nötig.
Sie waren fassungslos, wie geistesabwesend,
als ihnen die Carabinieri die Handschellen
anlegten. Keiner sprach ein Wort, dann
wurden sie mit Ketten aneinandergefesselt
hinausgeführt.
Am 1. April 1958 veröffentlichten die „Do-
lomiten“ eine Entschließung der „Südtiroler
Volkspartei“ (SVP), in welcher es hieß, dass
„mit diesem Urteil nicht eine gerechte Stra-
fe“ für eine begangene Tat gefunden worden
sei, „sondern es wurde Rache geübt, die zur
Beschaffenheit der Tat und den offenbaren
Absichten der Täter in keinem Verhältnis
steht und an die dunkelsten Zeiten un-
menschlicher Strafjustiz erinnert.“ n

Das Urteil rief in ganz Tirol Entsetzen hervor. Am 1. April 1958 ruhte in
ganz Nordtirol von 10 Uhr bis 10.05 Uhr alle Arbeit zu einem Gedenken an die
unglücklichen Pfunderer Burschen.
N° 4 | August 2023

4 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck
von Heinz Wieser

„Ewig im Gedächtnis“ Jubiläumsausstellung in Stift Stams


anlässlich „750 Jahre Stift Stams“
Bis 1. Oktober kann im Neuen Kreuzgang Geleitwort des Ausstellungskataloges
des Zisterzienserstiftes Stams anlässlich des schreibt der Abt des Stiftes, Prälat Hofrat
750-jährigen Bestehens dieser Abtei die Mag. German Erd OCist: „Heute trägt das
Jubiläumsausstellung „Ewig im Gedächtnis“ Stift die Mitverantwortung für die geistige
besucht werden. Zu der von Dr. Gert Am- und ethische Bildung der Jugend in Tirol,
mann und Dr. Helmuth Oehler kuratierten denn es ist Träger des Gymnasiums und
Ausstellung erschien ein interessanter Aufbaurealgymnasiums Meinhardinum so-
Katalog als praktischer Leitfaden durch wie der Internatsschule für Schisportler und
diese Ausstellung anlässlich der 750 Jahre beheimatet das Diözesane Studienzentrum
des Stiftes. In der Ausstellung befinden sich mit der KPH Edith Stein und dem Kolleg
interessante Objekte, die die Geschichte für Sozialpädagogik.“ n
des Klosters mit Zimelien aus der Kunst-
sammlung, dem Stiftsarchiv, der Stiftsbi-
bliothek und dem Musikarchiv illustrieren. Das Gründerpaar Meinhard II. von Tirol-
Sie erzählt vom tragenden Fundament des Görz und Elisabeth von Wittelsbach
Religiösen, den Aufgaben wie Seelsorge und präsentiert das Modell des Klosters Stams.
Bildung, präsentiert Kunst, spannt insge- Das Bild schuf der Konventuale Johannes
Fuchs in den Jahren um 1620/30.
samt den Bogen von der Vergangenheit
in die Gegenwart und Zukunft. In seinem Foto: Dr. Heinz Wieser

Schloss Tirol
von Heinz Wieser

„Andacht und Herrschaft“ – Der Altar von Schloss Tirol


Bis Mitte November ist auf Schloss Tirol
bei Meran eine Ausstellung mit dem
restaurierten Flügelaltar des Schlosses aus
dem 14. Jahrhundert zu sehen. Dies ist
der älteste vollständig erhaltene Altar des
Alpenraumes. Die Ausstellung „Andacht
und Herrschaft − Der Altar von Schloss
Tirol“, beschäftigt sich mit dem promi-
nentesten Inventarstück der Burg, dem
Flügelaltar, den die frühen Habsburger um
1370 als politisches Signum in die Kapelle
stifteten. Der Altar von Schloss Tirol wird
Meister Konrad zugeschrieben und auf
1370 datiert. Der älteste vollständig er-
haltene Altar des Alpenraumes wurde um
1370/73 von den Herzögen Leopold III.
und Albrecht III. in die Kapelle der Resi-
denzburg Schloss Tirol gestiftet. Der Altar
stand bis um 1670 in der Oberkapelle,
anschließend wurde er deponiert. 1813/14 Der Altar von Schloss Tirol.
gelangte er in den Besitz von Erzherzog Foto: Dr. Heinz Wieser
Johann, der ihn restaurieren ließ und ihn
1826 dem Tiroler Landesmuseum Ferdi- sehen. Kunsthistorisch bedeutsam ist die das Retabel auch im europäischen Kontext
nandeum in Innsbruck übergab. 1828 fand Qualität der Malereien, die in einer an der früher Schnitzaltäre. Nicht fehlen darf dabei
er Aufnahme im Stift Wilten. 1950 kehrte Kunstproduktion Kaiser Karls IV. orien- das „Schlüsseldokument“, also der Über-
er in die Sammlungen des Ferdinandeums tierten Künstlerwerkstatt in Wien ent- gabevertrag vom 26. Jänner 1363, mit dem
zurück. Nach mehr als 200 Jahren sind standen sind. Die Bedeutung der Malerei Tirol von Margarete Maultasch an Rudolf
nun die wertvollen Flügeltafeln wieder liegt in den ikonografischen Details der IV., dem Stifter, und damit an das Haus
auf Schloss Tirol in einer Ausstellung zu Flügelbilder. Die Ausstellung erschließt Habsburg übergeben wurde. n
N° 4 | August 2023

Aus den LANDESTEILEN … 5


Innsbruck
von Alexander Haider

Auf zum Schwur, Tiroler Land:


Herz-Jesu-Gelöbnismesse in der Jesuitenkirche
Zum 227. Mal jährt sich heuer das angesichts der Bedrohung Tirols durch die Truppen Napoleons am 1. Juni 1796 beschlosse-
ne Gelöbnis des engeren Ausschusses der Tiroler Landesstände, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen, um
göttlichen Beistand zu erhalten. Auf Vorschlag des Abtes Sebastian Stöckl gelobten sie, das Herz-Jesu-Fest jährlich im ganzen
Land mit einem feierlichen Hochamt zu würdigen.

Gelöbniserneuerung des Landes Tirol Nach dem Einzug der Formationen in die und der Angst und Sorge um die Zukunft
in der Innsbrucker Jesuitenkirche Jesuitenkirche wurde mit der Herz-Jesu- mit Vertrauen und Mitgefühl begegnen.
Die Herz-Jesu-Gelöbnisfeier des Landes Gelöbnismesse, zelebriert von Bischof Passend dazu übergab Bischof Hermann
Tirol fand heuer nach zwei Jahren in Stams Hermann Glettler, Landeskurat Martin sein eigens verfasstes Buch zur Herz-Jesu-
wieder in der Jesuitenkirche in Innsbruck Ferner, dem Rektor des Jesuitenkollegs Verehrung „Das Herz ist gefragt“ an LKdt.
statt. Der Landesübliche Empfang am Christian Marte und Kirchenrektor Pater Mjr. Thomas Saurer.
Karl-Rahner-Platz mit Bischof Hermann Bernhard Heindl, an das Gelöbnis gedacht Abgerundet wurden die Feierlichkeiten
Glettler, Landeshauptmann Anton Mattle, und dieses zum 227. Mal zu den Klängen durch Kurzkonzerte der Mitgliedsverbän-
Landtagspräs. Sonja Ledl-Rossmann, Bun- der Herz-Jesu Schützenglocke feierlich de des Traditionsforums Tirol und dem
desminister Norbert Totschnig, weiteren erneuert. Die musikalische Umrahmung Abschluss des Landesüblichen Empfangs
Ehrengästen aus allen Tiroler Landesteilen der Gelöbnismesse wurde durch ein En- am Karl-Rahner-Platz nach der Festmesse.
und Abordnungen der Schützen aus Tirol, semble des Blasmusikverbandes Tirol, den
Südtirol und Welschtirol sowie der Tiroler Chorverband Tirol, den Landestrachten-
Traditionsverbände stand unter dem verband und den Tiroler Volksmusikverein „Das Herz-Jesu Gelöbnis ist nicht
Gesamtkommando von LKdt. Mjr. Thomas gestaltet. nur ein historisches Bekenntnis
Saurer. Neben der Bundesstandarte der Die Gelöbnisfeier am Herz-Jesu-Freitag, zum Herzen Jesu, vielmehr stellt
Tiroler Schützen als führendes Feldzeichen dem „Tag der Herzlichkeiten“, soll zu es in der jährlichen Erneuerung
des Landes Tirol waren mit der Bundes- einem wertschätzenden Umgang animie- unsere Festigung zum Glauben
fahne des Südtiroler Schützenbundes und ren und ein gutes Miteinander im Land und unser Einstehen für unsere
Bezirksmajor Hansjörg Eberhöfer sowie mit fördern. Der Tag steht unter dem Motto Heimat dar. Wir Schützen sehen
der Bundesfahne des Welschtiroler Schüt- „Herz haben. Herz zeigen!“ und ist Teil uns mit unseren Leitmotiven und
zenbundes und LKdt. Mjr. Enzo Cestari alle der Initiative „Offene Herzen“ des Bischof- Grundsätzen als wichtiger Bewah-
3 Tiroler Schützenbünde vertreten. Schon Stecher-Gedächtnisvereins. Er ist all jenen rer und Förderer dieser Werte und
traditionell, stellte auch heuer wieder die SK Menschen gewidmet, die sich für das unserer Gesellschaft. Und so legen
Amras die Ehrenkompanie und umrahm- Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen, der wir diese Werte nicht einfach ab,
te gemeinsam mit der Stadtmusikkapelle Gedanken- und Lieblosigkeit unserer Zeit wie die Tracht nach dem Ausrü-
Amras-Innsbruck den offiziellen Festakt. mit Aufmerksamkeit und Herzenswärme cken, sondern tragen diese immer
in unserem Denken und Handeln
mit uns.“
LKdt. Mjr. Thomas Saurer

Herz-Jesu-Prozessionen und -Feuer in


vielen Tiroler Gemeinden
Den Abschluss fanden die Herz-Jesu-
Gelöbnis-Feierlichkeiten in den Tiroler
Gemeinden. Einerseits mit den Herz-Jesu-
Feuern, die in der Nacht von Samstag, 17.
Juni, auf Sonntag, 18. Juni, in zahlreichen
Tiroler Gemeinden entzündet wurden und
ein Andenken an dieses Gelöbnis sind.
„Signalfeuer des Glaubens und der Nächs-
tenliebe“ (Bischof Hermann Glettler), die
daran erinnern, dass wir für das Gute und
ein gutes Miteinander brennen sollen. Und
andererseits mit den Herz-Jesu-Prozession-
Frontabschreitung durch Bischof Hermann Glettler, Landtagspräs. Sonja Ledl-Rossmann, en, bei denen die Tiroler das Herz-Jesu-Ge-
Bundesminister Norbert Totschnig und LH Anton Mattle mit dem Gesamtkommandieren- löbnis von 1796 gemeinschaftlich erneuert
den LKdt. Mjr. Thomas Saurer. Foto: Elisabeth Fitsch haben. n
N° 4 | August 2023

6 Aus den LANDESTEILEN …


BOZEN
von Michael Demanega

Staatsschulden und grobe Mängel im Gesundheitssystem –


Iatz Alternativen finden!
Italien war immer schon sehr gut darin, die eigene Wirtschaftsleistung auf Schulden zu bauen und damit die Probleme aufzu-
schieben und den kommenden Generationen aufzuhalsen. Die neueste Berechnung des Finanzministeriums ergibt, dass Italien
die größten Schuldenbelastungen unter allen europäischen Ländern tragen wird. Diese Entwicklung ist für Südtirol fatal.

Italien zahlt doppelt so viele Zinsen wie


Griechenland
Das Planungsamt des Zentralstaates rechnet
für das Jahr 2024 mit 1.398 € Zinszahlun-
gen pro Jahr je Einwohner. Andere Länder
wie Österreich und Polen zahlen gerade mal
die halben Zinsen je Einwohner für ihre
Schulden, 690 € bzw. 556 € Zinsen je Ein-
wohner. Sogar Griechenland muss nur 660
Euro je Einwohner für die Zinslast kalku-
lieren. Die Regierung Italiens plant für das
Jahr 2024 rund 85 Milliarden Ausgaben nur
für die Zinsen der Staatsschulden, während
man für die sozialen Maßnahmen gerade
einmal 61 Milliarden zur Verfügung stellt.
Die nachfolgenden Generationen müs-
sen sich darauf gefasst machen, dass die
Staatsausgaben noch mehr zu Lasten der
Sozialausgaben gehen und die Ungerechtig- Franzjosef Roner, Vorsitzender der ARGE iatz! und Bundeskassier im SSB, wird nicht müde,
keit in Italien noch weiter anwächst. auf die Missstände und die dadurch einhergehende Verschuldung Italiens hinzuweisen.

Mängel im Gesundheitssystem
Hinzu kommen hausgemachte Mängel am
Gesundheitssystem in Südtirol. Nicht nur
der Südtiroler Sanitätsbetrieb leidet wie
viele andere auch am Mangel an Ärzten
sowie des Pflegepersonals. Bei uns kommt
noch die Besonderheit der drei Sprachgrup-
pen und deren „eigentliches“ Recht auf den
Gebrauch ihrer Muttersprache dazu.
Im Jahr 2021 wurde in den Stellenausschrei-
bungen bereits angekündigt, dass der Nach-
weis der Zweitsprache für die Anstellung
nicht unbedingt notwendig sei, mit dem
Hinweis, dass dieser erst später notwendig
wird, um einen unbefristeten Vertrag zu
bekommen. In der Realität bedeutet dies
eine Italianisierung unserer Südtiroler Sa-
nität. Die Folgen betreffen Vormerkungen,
Auskünfte und Facharztgespräche. Italien plant 2024 mit 1.398 € Zinszahlungen pro Einwohner. Das einstige Sorgenkind Euro-
pas Griechenland hingegen rechnet mit lediglich 660 Euro Zinszahlung pro Einwohner.
Anerkennung der Facharztausbildung
autonom zulassen Umdenken an der Spitze des Landes- und werden. Damit kann garantiert werden,
Die Arbeitsgruppe Iatz! unter Franzjosef Sanitätsverwaltung stattfinden muss. Die dass die Diagnose korrekt ist und auch
Roner sieht sich in ihrer Forderung bestä- Facharztausbildungen, die „zweisprachi- richtig verstanden wird. n
tigt, dass es mehr Entscheidungsfreiheit ge“ Südtiroler weltweit erwerben, müssen
für Südtirol braucht und ein dringendes autonom und ohne Probleme anerkannt
N° 4 | August 2023

Aus den LANDESTEILEN … 7


Innsbruck
von Reinhold Sigl

Fronleichnam-Landesprozession in Innsbruck
Die Tiroler Landesprozession vom Inns-
brucker Dom zur Basilika Wilten startete
am Donnerstag, den 8. Juni 2023, nach dem
festlichen Gottesdienst. Sie wurde von Bi-
schof Hermann Glettler, Dompropst Florian
Huber und dem Pfarrer von Wilten/Wilten-
West Adrian Gstrein OPraem geleitet.
Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kirche,
Politik, Universität, Traditionsverbänden,
Couleurstudenten und die Innsbrucker
Bevölkerung nahmen an der Prozession teil.
Für die musikalische Umrahmung sorgten
die Stadtmusikkapelle Wilten und die Stadt-
musikkapelle Saggen − unter der gemein-
samen Leitung von Kapellmeister Raimund
Walder − sowie eine Bläsergruppe der
Dommusik bei den Altären. Die Ehrenkom-
panien wurden durch die SK Innsbruck-
Reichenau unter dem Kommando von
Hptm. Kurt Tangl und der SK Wilten unter Bischof Hermann Glettler zelebrierte die Messe zu Fronleichnam im Innsbrucker Dom.
dem Kommando von Hptm. Robert Mader Im Mittelgang nahmen die Schützenkompanien Wilten und Innsbruck-Reichenau
gestellt. Das Gesamtkommando lag in der Aufstellung. Foto: Reinhold Sigl
Hand von Bataillonskdt. Mjr. Helmuth
Paolazzi. meist auf besondere Weise geschmückt – und bedeutet „Lebendiger Leib des Herrn“.
Nach Abschluss der Prozession in der Basi- sollen die vier Himmelsrichtungen symboli- In den Prozessionen wird die konsekrierte
lika Wilten fand vor dem Gotteshaus noch sieren, bei denen für die verschiedenen Hostie in einem Schaugefäß, der Monst-
der Landesübliche Empfang statt. Anliegen der Menschen in Stadt und Land ranz, mitgetragen.
Der Landesübliche Empfang im Beisein von um den Segen Gottes gebetet wird. Bei der Das „Hochfest des Leibes und Blutes Chris-
LKdt. Mjr. Thomas Saurer, der Bundesstan- Landesprozession sind diese Altäre bei der ti“, wie Fronleichnam seit 1970 offiziell
darte und der Bataillonsstandarte wurde an Annasäule, dem Landhaus, der Seniorenre- heißt, ist wie ein zweiter Gründonnerstag:
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann sidenz Veldidenapark und vor der Basilika Es wird gefeiert, dass Jesus beim letzten
gemeldet und durchgeführt. Wilten. Abendmahl seine bleibende Gegenwart in
Anschließend ging es zur verdienten Stär- Brot und Wein verheißen hat. Der Glaube
kung für alle nach St. Bartlmä weiter. Über das Fronleichnamsfest an die Gegenwart Christi wird von den ka-
Die Geschichte des Fronleichnamsfests tholischen Christen auf die Straßen und in
Über die Symbolik der reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zu die Welt hinausgetragen. In Österreich und
Fronleichnamsprozession Fronleichnam bezeugen Katholiken ihren in mehr als einem Dutzend anderer Län-
Im Anschluss an den Gottesdienst wird mit Glauben an die bleibende Gegenwart Jesu der − darunter Portugal, Brasilien, Polen,
der Monstranz, die oftmals unter einem Christi im Sakrament der Eucharistie. Das Kroatien und mehrere deutsche Bundes-
„Himmel“ (Baldachin) getragen wird, eine Wort „Fronleichnam“ leitet sich vom mit- länder − ist Fronleichnam ein gesetzlicher
Prozession mit vier Stationen gegangen. telhochdeutschen „vron“, das heißt „Herr“, Feiertag. n
Die vier Altäre – ebenso wie der „Himmel“ und „lichnam“, also „lebendiger Leib“, ab

Hui
Christbaum für Wien
In diesem Jahr trifft es wieder Süd-Tirol als heimliches 10. Bundes- gefällt werden soll. Diese gelebte Tradition – zeigt es doch die Ver-
land, den Christbaum für den Wiener Rathausplatz zu stellen. 2014 bundenheit mit unserem Vaterland in einer ganz besonderen Art
wurde die Fichte in Oberolang gefällt. Derzeit macht man sich auf und Weise − freut uns Tiroler ganz besonders,
der Suche nach einem geeigneten Baum, welcher Ende Oktober meint euer Raffl
N° 4 | August 2023

8 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck
von Alexander Haider

Abtbenediktion im Stift Wilten mit Schützenaufmarsch


Schützenkurat Prälat Leopold Baumber-
ger ist neuer Abt von Stift Wilten. Zu sei-
ner Weihe rückten auch die Schützen aus.

Im Beisein von LKdt. Mjr. Thomas Saurer


und von weiteren Mitgliedern der Bundes-
leitung und unter dem Gesamtkomman-
do von Viertel-Kdt. Mjr. Andreas Raass
versammelten sich am 4. Juni 2023 die
Ehrenformation der SK Wilten, der SK
Sellrain, der SK Gries im Sellrain, die Bun-
desstandarte der Tiroler Schützen sowie die
Musikkapellen Sellrain, Gries im Sellrain
und Wilten, Abordnungen des Bataillons
Innsbruck und Sonnenburg mit ihren Ba-
taillonsstandarten sowie Abordnungen der
Tiroler Traditionsverbände, der Feuerwehr
und der Malteser, um gemeinsam mit dem Frontabschreitung durch Prälat Leopold Baumberger, Bischof Hermann Glettler, Landes-
Land Tirol, dem Wiltener Konvent und hauptmann Anton Mattle, dem Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi und LKdt. Mjr.
der Tiroler Bevölkerung der Benediktion Thomas Saurer. Foto: Reinhold Sigl
von Abt Leopold durch Bischof Hermann
Glettler beizuwohnen.

Der Haus-, Hof- und Erbkaplan des Landes


Tirol erhielt bei der Benediktionsmesse den
Krummstab, den Siegelring und die Mitra.
Anschließend an die Messe wurde dem 56.
Abt von Stift Wilten durch Landeshaupt-
mann Anton Mattle das Pektorale, gestiftet
vom Land Tirol, überreicht.

Als Schützenkurat hat Abt Leopold bereits


im vergangenen Jahr neben den kirchlichen

„In unseren Grundsätzen bekräf-


tigen wir Tiroler Schützen unsere
Treue zu Gott und unser aktives, LKdt. Mjr. Thomas Saurer und Ehren-LKdt. Mjr. Otto Sarnthein gratulieren dem neuen Abt
soziales Engagement in der Kirche. von Stift Wilten, Prälat Leopold Baumberger. Foto: Reinhold Sigl
Zur Abtbenediktion gratulieren wir
unserem Schützenkuraten Leopold Feiern, Veranstaltungen und Ausrückungen Sinne unserer Grundsätze und unseres
Baumberger von Herzen! Wir freu- seiner Kompanien auch auf Bundesebene, ersten Leitmotivs − aktives und soziales
en uns auf eine weiterhin gute und z.B. bei der Gesamt-Tiroler Schützenwall- Engagement in und mit den Kirchen − in-
enge Zusammenarbeit!“ fahrt in Absam, mitgewirkt. In seiner neuen tensiviert werden. n
LKdt. Mjr. Thomas Saurer Funktion kann diese Zusammenarbeit im

Pfui
Rom hat das Sagen
Angesichts der Tatsache, dass 52 Primarstellen neu ausgeschrieben Was ist unsere Autonomie, was ist unser Landesregierung
werden müssen, weil unsere „weltbeste Autonomie“ wieder einmal noch wert?
gegenüber Rom nicht gehalten hat, muss die Frage erlaubt sein:
meint euer Raffl
N° 4 | August 2023

Aus den LANDESTEILEN … 9


Neustift bei Brixen
von Heinz Wieser

Propst Prälat Eduard Fischnaller CanReg feierte das


Silberne Priesterjubiläum
Das Augustiner-Chorherrenstift Neustift Markus Grasl CanReg vom Stift Reichers-
ist für die Seelsorge in Assling und St. berg in Oberösterreich. Auch Südtirols
Justina zuständig. Deshalb blickten am Bischof Ivo Muser überbrachte dem Jubilar
28. Juni, dem Vorabend des Festes der Glück- und Segenswünsche. Nach dem
Apostelfürsten Peter und Paul, auch diese Pontifikalamt gab es auf dem Stiftsplatz
beiden Osttiroler Gemeinden nach Neu- Gedichte, Anekdoten und Reden, u.a. von
stift bei Brixen, da in der Stiftsbasilika der den Alt-Landeshauptmännern Dr. Luis
Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes, Durnwalder und DDr. Herwig van Staa.
Prälat Eduard Fischnaller, das Silberne Prälat Eduard Fischnaller CanReg, gebür-
Priesterjubiläum feierte. Anwesend waren tiger Rodenecker, Jg. 1969, erhielt 1998
Priester und Äbte aus Südtirol, Österreich im hohen Dom zu Brixen aus der Hand
und Bayern, darunter auch Altprälat Georg von Bischof Wilhelm Egger das Sakrament
Untergaßmair CanReg aus Neustift und der Priesterweihe. Nachdem Fischnaller
Propst Bernhard Mayrhofer CanReg vom zwei Jahre lang ohne große Begeisterung
Stift Vorau in der Steiermark. Abt Nikolaus das Gymnasium des Brixner Vinzentinum
Thiel vom Zisterzienserstift Schlierbach besucht hatte, begann er eine Lehre als
in Oberösterreich, Altabt Prälat Raimund Bäcker und schloss diese mit der Gesel-
Schreier vom Stift Wilten in Innsbruck, lenprüfung ab. Danach absolvierte er den
Prior Peter Stuefer vom Kloster Muri- Militärdienst. Anschließend war er zwei Der Jubilar Prälat Eduard Fischnaller,
Gries in Bozen, Prior Arnold Wieland Jahre lang als Erzieher im Internat des Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes
vom Deutschen Orden und Monsigno- Vinzentinum tätig, da er gerne mit jungen Neustift bei Brixen. Foto: Dr. Heinz Wieser
re Josef Wieser aus Olang. Alt-Prälat Menschen arbeitete. Dort entschloss er
Chrysostomus Giner CanReg verfolgte sich auch, Priester zu werden. Fischnaller in Olang und Natz tätig. Anschließend
das Geschehen vom Betchor der Basilika holte das Abitur nach und begann das wirkte er als Pfarrer in Neustift, später in
aus. „Mein Primizspruch: ‚Verherrlicht Theologiestudium in Brixen. Nach zwei Ehrenburg, St. Sigmund und in Kiens. Am
mit mir den Herren, lasst uns gemeinsam Jahren im Priesterseminar trat er 1993 19. Mai 2015 wählten 23 Chorherren des
seinen Namen rühmen‘ begleitet mich ins Augustiner-Chorherrenstift Neustift Augustiner-Chorherrenstifts Neustift Edu-
mein ganzes priesterliches Leben“, erklärte ein. Nach seiner Priesterweihe im Jahr ard Fischnaller zum 17. Lateranensischen
der Jubilar. Die Predigt hielt Propst Prälat 1998 war Prälat Fischnaller als Kooperator Abt und zum 58. Propst. n

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N° 4 | August 2023

10 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck
von Alexander Haider

Schneidiger Aufmarsch der Schützenkompanie Grinzens


beim Gemeindetag
Am 21. und 22 Juni 2023 fand der 69. Österreichische Gemeindetag in Innsbruck statt. Zur feierlichen Eröffnung versammelte
sich die politische Führung Österreichs vor der Innsbrucker Messehalle zum Landesüblichen Empfang der Tiroler Schützen.

Insgesamt erwartete der Österreichische


Gemeindebund neben den über 2.000
kommunalen Vertreterinnen und Vertre-
tern auch die Spitzenrepräsentanten der
Republik rund um Bundespräsident Alex-
ander Van der Bellen, Nationalratspräsident
Wolfgang Sobotka, Bundeskanzler Karl Ne-
hammer, die Bundesministerinnen Karoline
Edtstadler und Susanne Raab, die Bundes-
minister Magnus Brunner, Gerhard Karner
und Norbert Totschnig, die Staatssekretäre
Claudia Plakolm und Florian Tursky, Ös-
terreichs Gemeindebundpräsident Alfred
Riedl, Tirols GB-Präsident Ernst Schöpf,
Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi
sowie die Landeshauptleute Anton Mattle
(Tirol), Arno Kompatscher (Südtirol) und Meldung von LKdt. Mjr. Thomas Saurer an Bundespräsident Alexander van der Bellen.
Maurizio Fugatti (Trentino). Foto: Manfred Hassl
Unter dem Gesamtkommando von LKdt.
Mjr. Thomas Saurer marschierten die
Bundesstandarte der Tiroler Schützen als
Führendes Feldzeichen des Landes Tirol,
die Ehrenkompanie Grinzens unter Hptm.
Helmut Brandner und Obmann Hans-Peter
Nagl, die Bundesmusikkapelle Grinzens
mit Kapellmeister Engelbert Wörndle und
Obmann Stephan Gasser, der Innsbrucker
Bataillonskdt. Mjr. Helmuth Paolazzi sowie
die Abordnungen der Tiroler Traditionsver-
bände am Donnerstagvormittag in beein-
druckender Form auf.
Bei so vielen Ehrengästen kann es auf der
Ehrentribüne eng werden und auch vor-
kommen, dass sogar Minister in die zweite
Reihe rücken müssen. Da schlägt das Herz Meldung und Bitte um Freigabe der Ehrensalve durch den Hauptmann der SK Grinzens
bei den Kommandierenden schon einmal Helmut Brandner. Foto: Manfred Hassl
ein wenig schneller, doch auch diese Situati-
on wurde, wie bei den Schützen üblich, mit
Ruhe und Besonnenheit gemeistert.
Mit exakten und klaren Befehlen sowie
einer erstklassigen Ehrensalve brillierten
die Tiroler Schützen vor den Ehrengästen
aus Österreich und zeigten wieder einmal
eindrucksvoll auf, warum Tirol und seine
Tradition etwas Besonderes in der Republik
Österreich darstellen. n

Die Schützenkompanie Grinzens. Foto: Erich Mars / Öst. Gemeindeverband


N° 4 | August 2023

Aus den LANDESTEILEN … 11


Innsbruck
von Werner Erhart

Unsere Schützenkompanien und die Tiroler


Landesgedenkstätte Tummelplatz
Die Geschichte des Tummelplatzes ist hervorragend dokumentiert und die nachstehenden Ausführungen erläutern nur die
Verbindung der Tiroler Schützenkompanien mit dieser Gedächtnisstätte näher.

Hoch über Amras, heute ein Stadtteil von Innsbruck, liegt nahe
dem Schloss Ambras, mitten im Wald, die Landesgedächtnisstätte
Tummelplatz, welche mit fünf Kapellen und rund 900 Denkmä-
lern für die Gefallenen und Verstorbenen der beiden Weltkrie-
ge 1914–1918 und 1939–1945 eine feierliche Würde und Ruhe
ausstrahlt. Nur wenige wissen, dass auf dem nunmehrigen Ort der
Besinnung und des Gedenkens, einst der Belustigung der Ambraser
Schlossbewohner dienend, tatsächlich gefallene Soldaten und Lan-
desverteidiger beigesetzt wurden. In den Kriegsjahren 1797, 1799,
1801 und 1805/1806 war das Schloss Ambras Feldspital. 928 der
dort Verstorbenen wurden auf dem Tummelplatz begraben. Nach-
dem die Landesverteidigung von Tirol damals überwiegend auf die
Aufgebotsmannschaften der Gerichte, d.h. die Schützenkompanien
aufgebaut waren, ist es sehr wahrscheinlich, dass unter den Beerdig-
ten auch Tiroler Schützen waren. Tatsache ist jedenfalls, dass bei der
Erhebung des Landes gegen die neuen bayrischen Landesherren im
Jahr 1809 gefallene Landesverteidiger hier die letzte Ruhe fanden.
Bis 1858 benützte die Innsbrucker Garnison den Tummelplatz
als Friedhof; ebenso wurden in den Zeiten, in denen das Schloss
Ambras als Lazarett verwendet wurde, dort verstorbene Soldaten
hier beigesetzt. Erst dann wurde durch die Erweiterung des Pradler
Friedhofes und die spätere Schaffung des anschließenden Solda-
tenfriedhofes dort die Möglichkeit zur Beerdigung von Soldaten Gedenkkreuz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien.
geschaffen. Foto: Herbert Edenhauser
Im Ersten Weltkrieg bürgerte es sich ein, dass immer mehr Men-
schen kleine Denkmäler für ihre gefallenen oder an Kriegsfolgen
verstorbenen Verwandten errichteten; eine Sitte, welche sich auch
im und nach dem Zweiten Weltkrieg fortsetzte. Hatten einst Ver-
wandte die Denkmäler gepflegt, so verfielen manche im Laufe der
Zeit. Erst im Jahr 1957 wurde der „Betreuungsverein Tummelplatz-
Innsbruck“ gegründet, welcher sich fortan um die Gedenkstätte
kümmerte.
Der Steirer Kajetan Sweth lernte 1809 den Kommandanten des
Tiroler Aufstandes, Andreas Hofer, kennen. Er kämpfte mit ihm
bei allen Bergisel-Schlachten, war sein Schreiber und engster
Vertrauter, der bis zu dessen letztem Lebenstag an seiner Seite war.
Sweth lebte in Innsbruck als angesehener Bürger und wurde nach
seinem Tod 1864 in einem Ehrengrab am Innsbrucker Westfriedhof
beigesetzt. 1975 wurde dieses aufgelöst, und die Gebeine wurden
in der Hofkirche neben dem Grab Andreas Hofers beigesetzt. Der
Grabstein verblieb bis 2009 unbeachtet im Depot des Friedhofs
und wurde erst dann, wieder entdeckt, als wichtiges Denkmal am
Tummelplatz aufgestellt.
Unter den vielen Verstorbenen des Ersten Weltkrieges, welcher hier
gedacht wird, waren mit Sicherheit viele Mitglieder von Schützen-
kompanien, die jedoch bei den Kaiserjägern, den Tiroler Landes-
schützen (ab 1917 Kaiserschützen) oder anderen Einheiten gedient Gedenkkreuze mit der 1897 errichteten Kreuzkapelle.
haben; der Rest, welcher bei diesen Truppeneinheiten noch nicht Foto: Herbert Edenhauser
erfasst war, musste bei den Standschützen, als letzte Reserve, an der
Dolomitenfront den Dienst versehen, und viele sind im Krieg oder
unter Kriegsfolgen gestorben. Auch im Zweiten Weltkrieg waren
unter den unzähligen Gefallenen und Verstorbenen viele Schützen-
kameraden.
N° 4 | August 2023

12 Aus den LANDESTEILEN …


Der Bund der Tiroler Schützenkompanien hat am Tummelplatz, im Kriegsjahren im Osten sinnlos geopfert worden. Die Tiroler Kaiser-
Gedenken an die verstorbenen Kameraden seiner Schützenkom- schützen haben im Jahr 1920 an der Ostseite des Tummelplatzes,
panien, ein Gedenkkreuz errichtet; ebenso die örtliche SK Amras. zum Gedächtnis an ihre verstorbenen Kameraden, eine Kapelle
Beide Kreuze sind, in Anlehnung an die Gestaltung der Kreuze, errichtet.
welche im Jahr 2015 an vielen dominierenden Punkten entlang der Eine Besonderheit am Tummelplatz ist auch das „Ampezzaner-
Dolomitenfront des Ersten Weltkrieges gesetzt wurden, aus Corten- kreuz“, welches hier die Bevölkerung des Ampezzo nach dem 1.
stahl gefertigt. Bei der jährlichen, am Seelensonntag stattfindenden Weltkrieg als Gedächtnis für ihre Gefallenen errichtet hat. Ampezzo
Totenfeier ist die SK Amras Ehrenkompanie. ist altes Tiroler Gebiet, welches nach der Zerreißung des Landes als
In diesem Zusammenhang sind aber auch die Tiroler Kaiserschüt- einziges der Provinz Belluno zugeschlagen wurde. Jedes zweite Jahr
zen zu erwähnen, welche 1871 als Tiroler Landesschützen aus- nimmt die SK Anpezo/Hayden an der Gedenkfeier am Seelensonn-
schließlich zur Verteidigung des Heimatlandes eingerichtet wurden tag teil.
und sich, genauso wie die Tiroler Standschützen und die Schüt- Dem heutigen „Betreuungs- und Verwaltungsverein der Landes-
zenkompanien, auf das Landlibell von Kaiser Maximilian stützen. gedächtnisstätte Tummelplatz Amras-Innsbruck“ und der regen
Ab 1871 zählten die Tiroler Schützenkompanien und -gilden zum Tätigkeit seiner rund 300 Mitglieder unter Obmann Hans Zim-
Landsturm. Gegen das alte, verbriefte Recht wurden die Tiroler mermann ist es zu verdanken, dass diese einmalige Einrichtung ein
Landesschützen, eine auf den Gebirgskampf spezialisierte Truppe, wahres Schmuckstück darstellt − ein Vorzeigebeispiel der Gedächt-
nachdem die unfähige politische und militärische Führung den niskultur.
Krieg entfacht hatte, mangelhaft ausgerüstet in den Osten geschickt Ein Besuch, vielleicht in Verbindung mit einer Besichtigung von
und damit die Grenze zum unsicheren „Verbündeten“ Italien Schloss Ambras, dem ältesten Museum der Welt, kann allen emp-
schutzlos gelassen. Unzählige ganz junge Tiroler sind in den ersten fohlen werden, vielleicht sogar im Zuge eines Schützenausflug. n

Ala
von Roland Lang

Eurogiofest in Ala –
Bürgermeister mit Trikoloreschleife fehl am Platz
Es sollte ein schönes Fest der Europaregion Tirol werden, ein gemeinsames Fest für alle Bürger der Europaregion Tirol – Süd-
tirol – Trentino. Aber die Anwesenheit zahlreicher italienischer Bürgermeister mit der Trikolore holte viele Teilnehmer, vor
allem Welschtiroler Schützen, in die bittere Realität zurück.

Auch die Einweihung der Gedenktafel für


Andreas Hofer im Beisein der drei Euregio-
Landeshauptleute sollte die Zusammen-
gehörigkeit unterstreichen. Zur Feier der
Trentiner Präsidentschaft der Euregio
2021−2023 wurde Ala im Trentino als Ku-
lisse für das Euregio-Fest gewählt … so die
Einladung zum Euregio-Fest.
Bereits im Vorfeld hatte die Einladung des
für das Zeremoniell zuständigen Trentiner
Landesamtes an die Bürgermeister von
Welsch-Tirol für Kritik gesorgt, in der die
Bürgermeister aufgefordert wurden, mit
der grün-weiß-roten Schärpe das Fest zu
besuchen. Erst durch den Protest zahl-
reicher Trentiner wurde durch das Amt
eiligst eine Richtigstellung nachgeschickt
mit der Verbesserung, dass die ebenso wie
in Südtirol auch im Trentino gesetzlich
eingeführte Bürgermeisterkette getragen LH Arno Kompatscher: „Die Euregio soll ein Projekt der Menschen, nicht der Politik sein!“
werden könne. Realität und Vision eines geeinten Tirol klaffen hier aber weit auseinander.
Jene Trentiner Bürgermeister mit der Foto: Presseamt Trentino
Trikolore, mit denen sie sich öffentlich
zu Rom bekannten und sich als Vertreter Kompatscher, sagte in seiner Rede in Ala, enischen Bürgermeistern getragenen Ho-
des italienischen Staates auswiesen, aber es ist die Vision einer Europaregion, die auf heitszeichen des italienischen Staates und
auch dem für das Zeremoniell zuständige der Grundlage des historischen Tirol ein die damit verbundene ‚Markierung‘ Tirols
Trentiner Landesamt gebührt der zwei- gemeinsames Projekt entstehen lässt: „ein als italienisches Staatsgebiet zeigen aber,
felhafte Verdienst, aufgezeigt zu haben, Projekt der Menschen, nicht der Politik.“ wie weit Realität und Vision eines geeinten
wie es wirklich um die Euregio steht. Der „Das sind schöne Worte“, so der Obmann Tirol auseinanderklaffen“, so Lang. n
Landeshauptmann von Südtirol, Arno des SHB, Roland Lang. „Die von den itali-
N° 4 | August 2023

Aus den LANDESTEILEN … 13


Bozen
von Raphael Mayrhofer

Bis zu 100 Prozent Ausländeranteil:


Südtirols Schulen völlig überfremdet
Südtirol ist seit 1200 Jahren deutsch besiedelt. Seit über 100 Jahren ist das Land im Gebirge italienisch besetzt. In dieser Zeit
ist der Anteil der Deutschen massiv gesunken. Nun kippen auch die Schulen. In manchen beträgt der Ausländeranteil bereits
100 Prozent. In Südtirol gibt es für die drei etablierten Volksgruppen (Deutsche, Ladiner, Italiener) getrennte Schulverwaltun-
gen. Das ermöglicht den Kindern eine Ausbildung in ihrer jeweiligen Muttersprache. Zumindest theoretisch.

Deutsche Schulen?
Nein, jeder darf rein!
In der Realität sieht die Situation jedoch
anders aus. So besuchen nicht nur deut-
sche Kinder die deutschen Kindergärten
und Schulen. Der Zutritt steht allen offen.
Seit vielen Jahren nimmt die Zahl der
nichtdeutschen Kinder in deutschen Schu-
len deshalb stark zu. Etwa in Bozen.
In der Landeshauptstadt Südtirols leben
nur 25 Prozent Deutsche. Trotzdem sind
55 Prozent der Kinder, die in Bozen leben,
in deutschen Schulen eingeschrieben. Eine
Entwicklung, die den Schutz der deutschen
Volksgruppe verunmöglicht.
Nicht nur Italiener schreiben ihre Kinder
immer häufiger in deutschen Schulen ein,
auch Migranten. In Franzensfeste, nördlich
von Brixen, liegt der Anteil der Ausländer
in der deutschen Grundschule bereits bei 1142 Lehrpersonen aller Schulstufen in Südtirol haben sich an der Petition „Schule in Not“
100 Prozent. Eine totale Überfremdung, beteiligt. Damit wollen sie auf die unzumutbaren Zustände im Unterrichtsalltag hinweisen.
welche die verbliebenen deutschen Fami- Ein guter Unterricht ist unmöglich.
lien zum Handeln zwingt. Sie haben ihren
Nachwuchs in deutschen Schulen außer- sen von „einem jungen Dorf mit vielen 711 Euro je Schüler fast doppelt so viel Geld
halb des Ortes eingeschrieben. Kindern“. Überfremdung wird so zu einer wie die deutschen Schulen mit 430 Euro je
positiven Entwicklung verklärt − und das Schüler. Ein berechtigter Punkt, der jedoch
Deutsche Schulen oder von Vertretern der regierenden SVP. Und am eigentlichen Problem vorbeigeht.
deutschsprachige Schulen? die Opposition? Denn die Kernfrage ist nicht, wie man den
Für die Schuldirektion ist dies jedoch kein Diese fordert Sprachkurse und mehr Geld. deutschsprachigen Unterricht auch mit
Grund zur Sorge. Man spricht stattdes- Immerhin erhalten italienische Schulen mit einem steigenden Anteil Fremder bewerk-
stelligen kann. Die Kernfrage ist, wie man
den effektiven Schutz der heimischen Volks-
ptmonn gruppen und eine bestmögliche Bildung aller
Du Roli, insor Londeshau Woasch Tresl, au
ch ein Herr ermöglichen kann. Die Antwort: getrennte
pektlos
sog, die Schützn sein res muss sich in Respe
kt erscht Einrichtungen für Deutsche, Ladiner,
h sel l wohr? verdienen, der
gegenüber ihm, isc Italiener und Migranten. Die Voraussetzung
kimp net von dafür: Die Unabhängigkeit Südtirols. n
alloan!
N° 4 | August 2023

14 Aus den LANDESTEILEN …


Ladinien
von Dr. Heinz Wieser

Aufteilung der Ladiner auf mehrere Provinzen vor 100 Jahren


Bei der Volkszählung von 1910 wurde die Wortform „italienisch-
ladinisch“ gebraucht. Es wurde den österreichischen Behörden zu
spät bewusst, dass Ladinien geradezu ein Grenzwall Deutschtirols
gegen das italienische Gebiet hin war. Die Italiener zählten 1921 die
Ladiner hingegen gesondert. Bei der ersten italienischen Volks-
zählung 1921 bekannten sich in Ladinien 17.406 Personen zum
Ladinertum, 435 als Deutsche und 4308 als Italiener. 1923, also
vor genau 100 Jahren, wurde Ladinien zerrissen, indem Ampez-
zo und Buchenstein zur Provinz Belluno und Gröden, und das
Gadertal und Fassa zur Provinz Venezia-Tridentina (Tirol südlich
des Brenners) kamen. 1927 wurde bei der Schaffung der eigenen
Provinz Bozen noch einmal geteilt, sodass seitdem Ladinien zu drei Auf der Großen Cirspitz 2.597 m. Die Flamme der
Provinzen gehört: Ampezzo und Buchenstein zur Provinz Belluno, Freundschaft brennt.
Fassa zur Provinz Trient, Gröden und Gadertal zur Provinz Bozen. Mjr Andreas Kostner, Hptm. Michael Ploner, Hptm. Dietmar Insam,
Schon 1905 wurde die Einigung sämtlicher Ladiner Tirols ange- Hptm. Fausto Merandi, Hptm. AD Walter Testor, Hptm. Franco
strebt. Der erste Ladiner-Verein, der damals in Innsbruck gegrün- Rizzi, Hptm. AD Karl Marmsoler. Foto: Andreas Kostner
det wurde, setzte sich Folgendes zur Aufgabe: „Der Verein bezweckt
die nationale Einigung sämtlicher in Tirol lebenden Ladiner.“ Der
Ausgang des Ersten Weltkrieges machte jedes Einigungsbestreben
unmöglich. Mussolini betrachtete die Ladiner damals als unbere-
chenbar und somit für Italien als gefährliches Volk, eine Vereini-
gung der Ladinischen Region war daher nicht in seinem Interesse.
Die Ladiner selbst sahen und sehen sich immer als Teil Tirols und
der Tiroler Identität.
Seit 2000 Jahren gibt es in den Dolomitentälern die ladinische Be-
völkerung. Die Ladiner sind die eigentlichen Ur-Tiroler, haben ihre
Kultur und Sprache gegen den Germanisierungsdruck von Norden
und Romanisierungs- und Italienisierungsversuchen von Süden
her erfolgreich verteidigt und sind heute in Gefahr, noch mehr
als schon bisher an den Rand der gesamttirolischen Entwicklung
gedrängt zu werden. Insgesamt gibt es derzeit etwa 38.000 Ladiner,
davon annähernd 30.000 mit ladinischer Muttersprache. Bekannt
ist das Symbol die „ladinische Hand“ als Hinweis auf die fünf Statut von Cadore von 1464, Tiroler Landesarchiv.
ladinischen Täler, die charakterisiert sind durch das religiöse Leben Foto: Dr. Heinz Wieser
im Gadertal, durch die Holzschnitzkunst im Gröden, die Fassaner
Fasnacht, das Kriegsgeschehen mit seinen Folgen in Buchenstein Die Ladiner haben nach dem Krieg in der Person von Alois Pupp
und Ampezzo, und das älteste Dokument, dem Statut von Cadore den ersten Südtiroler Landeshauptmann gestellt. Die alten Bräuche
aus dem Jahre 1464. Dass die Ladiner Tiroler sind und sich auch als und die melancholischen Dolomitensagen erzählen noch heute
solche fühlen, haben sie in der Geschichte oft und mitunter mit vie- von den uralten Zeiten und einer kulturreichen und wechselvol-
len Opfern bewiesen: 400 Jahre lang gehörte Dolomiten-Ladinien len Geschichte. Es ist erfreulich, dass sich mit den für die Ladiner
zu Österreich, 1809 kämpften die Ladiner mit Andreas Hofer gegen wichtigen Fragen immer wieder auch der Dreier-Landtag befasst
die Franzosen, und im Ersten Weltkrieg bluteten ladinische Solda- und es an der heimischen Alma Mater Oenipontana, der Universität
ten an allen Fronten für Österreich-Ungarn und verteidigten an der Innsbruck, ladinische Forschungen und Ladinischkurse gibt. n
Dolomitenfront mit unermesslichen Opfern die engere Heimat.

OSKAR PETERLINI | AUTONOMIE ALS FRIEDENSLÖSUNG


ISBN 978-3-7089-2391-8 | facultas, Nomos, 2023, Euro 80

Der Autor untersucht die Stärken und Schwächen der Südtirol-Autonomie, vergleicht sie mit
anderen und entwickelt das Modell einer idealen Autonomie. Seine Empfehlungen an die Staaten:
Fördert und schützt eure Minderheiten, zu eurem Vorteil! Je wohler sie sich fühlen, je freier sie ihre
Sprache und Kultur ausüben, je autonomer sie ihr Schicksal mitbestimmen, desto sicherer werden
eure Grenzen.
Ein umfassendes Nachschlagewerk zu allen Fragen der Südtirol-Politik, der Autonomie und des
Minderheitenschutzes und ein Leitfaden für den Frieden in der Welt.
N° 4 | August 2023

Aus den LANDESTEILEN … 15


Montan
von Lukas Wegscheider

Wenn der Schwiegertiger der bessere Drachen ist


Bin mir bewusst, dass einige, vielleicht im
Freistaat, vielleicht im Vaterland nun Nase
und Augen rümpfen und beim Lesen des
Titels bereits denken werden: „... nicht
schon wieder. Es geht den verwöhnten
Südtirolern doch sooo gut. Was wollen
die?? Italien ist doch ein tolles Land. Das
Land der Schtratschiatella, des Kianti, von
Eros Ramazzotti und O Sole Mio.“ Und
„Gleich nach dem Brenner gib’s ja Pizza,
Mandolino und tanto Amore praktisch im
Minutentakt! Beneidenswert auch die an
den Tag gelegte Lockerheit. Diese typische
mediterrane Unbekümmertheit, dieses:
‚no problema, ja, das machen wir, amico.
Domani!‘“
Ja gut, wenn man bloß mal eben in den
Stiefelstaat kommt, um den viel zu kurzen
Urlaub zu genießen, einmal im Jahr so eine
Woche die geschundenen Füßchen in die
warme Adria zu stecken, dann ist sicherlich
alles nett und alles fein. − Fast so ähnlich
wie der Besuch der hantigen Schwiegermut-
ter. Alle heiligen Zeiten mal vorbeischauen
ist okay. Halbwegs akzeptabel, wenn sie das
obligatorische Stückchen Schwarzwälder
mitbringt, ein schnelles Schlückchen Jacob’s „Wird es in der kommenden Legislatur zu einem noch engeren Verhältnis kommen,
Krönung bekommt, − Bussi links, Bussi oder werden die Herren auf sicherer Distanz bleiben?“
rechts, dann aber Tschüss. Alles, was darü-
ber hinaus geht, wird auf Dauer manchmal eben mal die Donna Meloni. Immer wieder allzu langer Zeit liebend gerne einen halben
schwer zu verdauen. wird in der Verzweiflung nach einem Retter Putin gegen zwei Mattarellas italienischer
Wer sich nun immer noch einredet, dass gesucht. Fast verständlich, wenn man seit Staatspräsident, eine der wenigen wirklich
ausgerechnet in Italien Milch und Honig Jahren bis zum Hals im Ramschniveau ehrenwerten Personen in der italienischen
fließen sollten, sei mit einem Blick auf die steckt. Dabei würde Demokratie eben nicht Politik) getauscht. Salvinis einzige Stärke
politische Situation vertröstet: In Italien auf einen einzigen Heilsbringer basieren. ist, dass ihn Regierungsministerin Meloni
hat seit den letzten Parlamentswahlen die Nun gut. Mit im Boot auch wieder der eben brauchte, um die Mehrheit vollzukriegen.
absolute Steigerung des Schwiegertigers das genannte Matteo Salvini. Dem unverständ- Ah, sollte es noch nicht über den Bren-
Kommando: der ultimative Hausdrachen! licherweise bei den letzten Landtagswahlen ner geschwappt sein: Seine „Lega“ ist (ein
Und wie immer, klammert man sich wieder auch viele deutschsprachige Südtiroler auf ziemlich überflüssiger) Regierungspartner
in Bella Italia an den (!) neuen Heilsbringer! den Leim gegangen sind und somit vier sei- in Südtirol...
Giorgia über alles! Die Medien beknieten ner Amici in den Landtag verholfen haben, Und die Verlierer, die den Durchbruch
die Presidentessa von Anfang an: „Meloni die man zuvor nicht mal gekannt hatte. Und dieser Rechten erst ermöglicht haben, sind
tira diritto“ − Meloni zieht geradeaus. Töne, die heute immer noch nicht wissen, wie im linken Politspektrum anzutreffen. Die
Slogans, welche der Zeit des Duce und ihnen plötzlich geschehen war. haben zuerst ihren Partito Democratico
seinem Parteiblatt „la Luce“ angehören. Ir- Salvini jedenfalls, die überrechte Hand der mit dem Hammer zerschlagen und sich
gendwie passend zu so einer Art Mussolinis Regierung, der mit den vielen beflockten anschließend mit der Sichel gegenseitig
Nachlassverwalterin. Kapuzenpullis und dem einen Lieblings- weggesenst.
Hat jetzt aber auch irgendwie Tradition im satz: „alle Ausländer nach Hause!“ (Detail Hatte Italien mit einem Ministerpräsiden-
Bananenland: die Sehnsucht nach einer am Rande: Schon lange kamen nicht mehr ten Draghi noch halbwegs ein Gewicht in
starken Führungspersönlichkeit. Da brau- so viele Flüchtlinge in Italien an wie unter Europa, ist es mit dem famosen Trio der
chen wir nicht mal unbedingt auf den eben dieser Regierung.) Dieser Schreihals ist seit Rechtsaußen (der gute, alte Bunga-Bunga-
zitierten Benny zurückzugreifen: in den den 90er Jahren in der Politik, hat noch nie Silvio, der liebe Gott hab ihn selig, gehörte
frühen 2000er Jahren startete die neuzeitli- gearbeitet, seine politische Karriere ausge- ja auch noch zur compagnia bella dazu ...)
che Schmierenkomödie mit einem gewissen rechnet bei den „Comunisti Padani“ gestar- wieder auf den Boden der Tristesse herun-
Herrn Berlusconi, ging weiter mit den tet und hält jetzt ausgestrecktes Händchen terdividiert geworden.
vermeintlichen Heilsbringern Monti, Renzi, mit den Lümmeln von Casa Pound, trollt So hat das Land, das imstande war, einen
Gentiloni, oder Salvini & Conte − oder jetzt mit der Le Pen herum und hätte vor nicht Da Vinci, Galileo, einen Michelangelo
N° 4 | August 2023

16 Aus den LANDESTEILEN …


hervorzubringen, nun leider auch solche ken zu politischen Themen weiter einbrin- Erbmasse. Könnte gefühlt, ausschließlich
Elemente heraufgewürgt. Und dann auch gen. Mitten in Europa, wo faschistische von den antiken Hinterlassenschaften, der
noch gewählt. Denkmäler immer noch aufpoliert werden, bezaubernden Natur, von den geschunde-
Und wir? Wir haften auch daran. Leider − angestammte Flurnamen bloß geduldet nen Füßchen und Brieftaschen längs der
und immer noch haben wir diese Eisenku- sind und das traditionelle Vereinswesen am Adria leben. Aber vielleicht ist gerade das
gel am Knöchel. „Verhaftet“ seit über 100 liebsten „verstaatlicht“ werden soll, werden das Problem. Zumindest bei uns hat es den
Jahren. Und wie es ausschaut, möchte un- wir weiterhin Impulsgeber sein zu Themen, Anschein, dass sie immer noch daran glau-
sere Regierungspartei nun auch noch ausge- die unser Land betreffen. Vielleicht ist das ben, die Weiterentwicklung 2.0 der Weltbe-
rechnet solch einem Haufen um den Hals auch für manchen Leser dieses Blattes nicht herrscher aus dem alten Rom zu sein.
fallen! Laut Medienberichten liebäugelt leicht nachvollziehbar. Aber wir sind dies Schlussendlich verhält sich das Ganze in
unsere politische Elite um LH Kompatscher uns, unserem Land − seiner Geschichte etwa wie bei der lästigen Schwiegermutter.
gerade mit diesen Damen und Herren, die und noch mehr seiner Zukunft − schuldig. Die kommt auch, macht sich breit und
die „Fiamma Tricolore“ − im Geiste Musso- Denn wenn dem so genannten Siegesdenk- möchte in den eigenen vier Wänden alles
linis − immer noch in ihrem Parteiemblem mal, dem Diktator Mussolini, der immer nach ihrem Geschmack umstellen und ein-
tragen. Fliegender Wechsel, eine Geister- noch vom Finanzamt lacht, erklärende Ta- teilen. Der Unterschied zwischen der, der
fahrt auf der rechten Überholspur, von der feln beigestellt wurden, der teils unwissen- Meloni und Italien ist aber trotzdem recht
ausländerfeindlichen Lega zu den faschis- den Öffentlichkeit aufgezeigt wurde, dass eindeutig: Die Schwiegermutter habe ich
tischen „Fratelli d’Italia“. Kuscheln unterm nach 100 Jahren immer noch nur die itali- mir irgendwie, indirekt, selbst ausgesucht.
Liktorenbündel, sozusagen. enischen, größtenteils erfundenen Ortsbe- Diesen Staat nicht.
Ob 5.000 Standhafte im Gegenwind, eine zeichnungen rechtliche Gültigkeit besitzen, Und eine Meloni und ihre Anhängerschaft
Minderheit in der Minderheit, da ausrei- dann war das ausschließlich der Verdienst schon gar nicht. n
chend dagegenhalten können? Wir jeden- des unnachgiebigen Schützenbundes.
falls werden unseren Weg nicht verlassen Italien wäre an sich ein reiches Land. Be-
und uns, unsere Meinung, unsere Gedan- neidenswert reich an Kultur und kultureller

Innsbruck
von Alexander Haider

Tiroler Schützenmarsch über


Musikverlag ABEL erhältlich
Der Kapellmeister der Musikkapelle Inzing Franz Eller verfasste
zum 70-Jahr-Jubiläum des Bundes der Tiroler Schützenkompanien
den „Tiroler Schützenmarsch“. Dieser wurde im Zuge der Bundes-
versammlung 2021 uraufgeführt.
Dieser Marsch ist mittlerweile über den Musikverlag ABEL erhält-
lich und kann für ein geringes Entgelt von 38,00 € gekauft werden.
Die Tiroler Schützen sind sich sicher, dass sich die ortsansässige
Musikkapellen über den Marsch, z.B. als kameradschaftliches Ge-
schenk der Kompanien, freuen würden. n

Uraufführung „Tiroler Schützenmarsch“


von Kapellmeister Franz Eller

Der Tiroler Schützenmarsch: über den


Verlag ABEL erhältlich

Der Tiroler Schützenmarsch von Kapellmeister Franz Eller.


Foto: BTSK / Franz Eller
N° 4 | August 2023

NACHGEFRAGT… 17
Bozen
von Walter Kofler

Sollen faschistisch belastete Straßennamen


in Bozen umbenannt werden?
Amba-Alagi-Straße, Armando-Diaz-Straße, Ottone-Huber-Straße, die Liste der Straßen in Bozen und im restlichen Südtirol,
die nach faschistischen Helden benannt sind, ist lang. Im restlichen Europa ist die Entnazifizierung längst abgeschlossen, nur
bei uns ist der Faschismus allgegenwärtig, ja sogar salonfähig.
Der Bürgermeister der Stadt Bozen, Renzo Caramaschi, wurde von der TSZ zu diesem Thema um eine Stellungnahme gebeten.

Renzo Caramaschi Die Vergabe von Straßennamen erfolgt unter


Berücksichtigung der Vorschriften des königlichen Gesetzesdekretes
Nr. 1158 vom 10. Mai 1923, Gesetz 1188 vom 23. Juni 1927, Provinzi-
algesetz Nr. 26 vom 12.06.1975 und nachfolgenden Änderungen und
Ergänzungen. Diese enthalten sowohl die Regeln zur Straßennamenbe-
nennung als auch die Benennung von Denkmälern für zeitgenössische
Persönlichkeiten.
Für die Abänderung einer bereits bestehenden Straße bedarf es einer
sehr guten Begründung. Zudem ist eine Umbenennung für die Verwal-
tung mit einem enormen Mehrkostenaufwand verbunden. So müssen
unter anderem Änderungen von Registerdateien, topografische Pläne,
Grundbuchseintragungen, Eintragungen ins Katasterregister sowie
Aktualisierungen im Postsektor vorgenommen werden (Rundschreiben
Nr. 7 vom 29. Juni 1981 und das neuere Rundschreiben Nr. 4 vom 10.
Februar 1996 des Innenministeriums).
Auch für die Anrainer einer Zone ist eine Änderung von Straßennamen
mit einem enormen bürokratischen Aufwand verbunden, wie etwa die
Abänderung der Hausnummer, des Personalausweises, des Passes oder
des Führerscheins.
Die Umbenennung ist zudem ein sehr sensibles Thema, das komplexer Der Bürgermeister von Bozen Renzo Caramaschi: „Im Nachhinein
Überlegungen bedarf. Die Straßennamen sind meist Ausdruck jener ist es natürlich so, dass man mit bestimmten Benennungen auf-
Epoche, in der die Benennung durchgeführt wurde. In den letzten grund der Entwicklung nicht einverstanden sein kann.“
Jahren haben wir bei der Beseitigung der faschistischen Relikte gut mit
der Provinz zusammengearbeitet. Es gilt zu informieren, erklären und Im Nachhinein ist es natürlich so, dass man mit bestimmten Benennun-
kontextualisieren und dabei die Vergangenheit distanziert und wissen- gen aufgrund der Entwicklung nicht einverstanden sein kann. Doch sie
schaftlich zu analysieren. sind Zeugnis ihrer Zeit und sie können auch als Anregung dienen, sich
mit den Geschehnissen dieser Epoche auseinanderzusetzen, um aus der
Geschichte zu lernen und um in Zukunft ein friedliches Zusammenle-
ben zu garantieren.
In Bezug auf die Tragik des Krieges und die Ungerechtigkeiten, die wäh-
rend der Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts begangen wurden,
habe ich mich wiederholt zu Wort gemeldet und meine entschiedene
Ablehnung dieser Ideologien zum Ausdruck gebracht, wobei ich vor
allem auf die Wichtigkeit eines Zusammenhalts zwischen den Völkern
sowie auf die Wichtigkeit der Förderung von Demokratie und Frieden
hingewiesen habe.
Zudem möchte ich noch hinzufügen, dass man sich tagtäglich in seinem
Handeln als Antifaschist und Antinazist neu beweisen muss. In meinem
Wirken als Bürgermeister setze ich mich täglich für die Stärkung der
Freiheit ein und versuche so gut wie möglich das friedliche Zusam-
menleben der Stadtgemeinschaft zu fördern, wobei ich mich an den
Grundwerten unserer Verfassung orientiere, in der auch das Gleich-
heitsprinzip aller Menschen verankert ist. n

Armando Diaz war italienischer Kriegsminister. Er war Faschist


und ein Freund Mussolinis.
N° 4 | August 2023

18 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen | Innsbruck
von Mag. phil. Andreas Raffeiner

100 Jahre Ettore Tolomei. Er lebt.


Vor 100 Jahren:
„Die voranschreitende Italianità“
Vor einem Jahrhundert hielt der glühende
Faschist Ettore Tolomei seine berühmte
Rede „Die voranschreitende Italianità“ im
überfüllten Bozner Stadttheater, welche den
von der Regierung beschlossenen und von
ihm vorgeschlagenen 32 Punkte umfassen-
den Maßnahmenkatalog zur Italianisierung
Südtirols zum Inhalt hatte.
Fünf Jahre später wurde eine Bilanz über
das bisherige Vorgehen gezogen. Tolomeis
Stern war im Sinkflug, da er von den
faschistischen Palästen vertrieben wurde.
Im Sommer 1923, vier Jahre nach seinem
ruhmlosen Abgang in Bozen, kehrte er je-
doch als Senator zurück, als der Faschismus
bereits ein Jahr lang die Macht in Italien
innehatte.
Ettore Tolomei, ein irredentistischer
Geograph aus Rovereto, wurde triumphal Als Verfechter der Brennergrenze und der Italianisierung Südtirols wurde er von deutscher
nach Bozen zurückgebracht. Zu dieser Zeit Seite auch als „Totengräber Südtirols“ und wegen seiner Ortsnamenübersetzungen als
wurde bereits per königlichem Dekret der „Ortsnamensfälscher“ bezeichnet. Auf italienischer Seite wird er dagegen häufig als Patri-
„Prontuario“ eingeführt, eine Liste von über ot betrachtet. Sein Werk ist bis heute allgegenwertig. Foto: Süd-Tiroler Freiheit
10.000 Ortsnamen, mit denen das Land an
Etsch, Eisack und Rienz ein italienisches Die Annexion wird oft mit dem Faschis- Tolomeis Untergang 1928
Aussehen erhalten sollte, indem die histo- mus gleichgesetzt, obwohl die liberale 1928 geriet Tolomei in Konflikt mit dem
rischen deutschen und ladinischen Namen Politik nach Lösungen suchte, die sich vom aufkommenden Faschismus. Seine Idee,
gelöscht wurden. Nationalismus und Tolomei unterschieden. die Wahlkreise vertikal zu teilen, um die
Credaro setzte sich für eine zweisprachige Südtiroler in einer Mehrheit von Italienern
Tolomeis anfängliches Scheitern Proklamation ein und ließ ein Buch des zu ertränken, stieß auf Widerstand. Das
Nach der Annexion Südtirols durch das Kö- „Deutschen Verbandes“ übersetzen und Regime teilte die Wahlkreise horizontal
nigreich Italien nach dem Ersten Weltkrieg veröffentlichen, um die Gründe für die und ermöglichte den Abgeordneten des
wurde die akribische Ortsnamenfälschung Deutschheit Südtirols darzulegen. Deutschen Verbands die Wahl. Eine weitere
von Ettore Tolomei anerkannt. Tolomei Niederlage erlitt Tolomei im Jahr zuvor, als
wurde im November 1918 zum Kommissar Tolomeis Sternstunde am 15. Juli 1923 das Regime die Provinz Bozen gründete,
für Sprache und Kultur in Südtirol ernannt, 1923 kehrte Tolomei in einer pompösen um die wirtschaftliche Durchdringung Süd-
obwohl er bei den Militär- und Zivilbe- Zeremonie nach Bozen zurück und hielt tirols durch italienische Industriegruppen
hörden unbeliebt war. Seine Haltung bei einen historischen Vortrag im Stadttheater. zu erleichtern.
der Italianisierung des deutschen Südtirol Dort präsentierte er die Maßnahmen der Die Maßnahmen zur Italianisierung
führte zu Konflikten mit dem Militärgou- faschistischen Regierung zur Italianisierung Südtirols, die Tolomei in seinem Vor-
verneur Guglielmo Pecori-Giraldi und Südtirols, darunter das königliche Dekret trag im Stadttheater aufzeigte, wurden
dem Zivilgouverneur Luigi Credaro. Die 800 vom März 1923, das die italienische nur begrenzt umgesetzt. Es entstanden
Streitpunkte um Schule und Toponomastik Toponomastik offiziell machte. Siedlungen der Nationalen Kampforga-
endeten mit der Niederlage von Tolomei. Tolomei erreichte auch in der Schule seine nisation, aber insgesamt fiel die Bilanz
Ziele und erwähnte in seiner Rede weitere negativ aus. Das Regime folgte Tolomei
Tolomeis Forderungen Maßnahmen wie die organische Politik zur im Bildungsbereich und bei der Topono-
Tolomei forderte die Schließung der Durchdringung der lokalen Wirtschaft. mastik, aber nicht bei Denkmälern. Das
deutschen Schulen und die Ersetzung aller Zusammen mit Giovanni Preziosi verfasste Walther-Denkmal wurde aus Gründen der
Ortsnamen durch italienische. Die liberale er einen Bericht über die Umsetzung in Verkehrsregelung entfernt, während die
Haltung wurde von Tolomeis nationalis- Südtirol, der im Archiv veröffentlicht wurde. Statue von König Laurin von Faschisten
tischer Ausrichtung überwunden. Dieser Fünf Jahre später zog Tolomei eine Bilanz, zerstört wurde. Aber das ist eine eigene
Konflikt wird oft in der politischen Instru- die in der Zeitschrift „Gerarchia“ veröffent- Geschichte. n
mentalisierung der Geschichte übersehen. licht wurde und die Maßnahmen auflistete.
N° 4 | August 2023 Berichte aus Bayern

Bozen | Innsbruck von Mag. phil. Andreas Raffeiner

Tiroler Persönlichkeiten, Visionäre, Künstler, Erfinder


Wer war ich? Bekannte und weniger bekannte Tiroler Persönlichkeiten, Visionäre, Künstler und Erfinder, die unser Land
geprägt haben, erzählen ihre Geschichte.

Franz Innerhofer P. Peter Rigler Josef Noldin


Das erste Opfer Der Engel von Tirol Der Vorkämpfer

Franz Innerhofer war das erste Todesopfer Der Deutsche Orden begeht heuer, zum Im Februar 1928 wurde die Verbannung
der faschistischen Gewalt in Süd-Tirol. 150. Todestag, das „Peter-Rigler-Jahr“, Noldins im Parlament in Wien behandelt.
wobei eine Reihe von Veranstaltungen in Diktator Mussolini ließ dazu erklären, die
Südtirol geplant ist. Verbannung Noldins sei gerechtfertigt,
weil sein Verhalten „antifaschistisch“ sei.

Ich erblickte am 18. August 1884 in der Ich kam am 28. Juni 1796 in Sarnthein zur Nach dem Untergang der Habsburger
Burggräfler Gemeinde Marling das Licht Welt. Von 1813 bis 1819 studierte ich in Monarchie Österreich-Ungarn (1918) wird
der Welt. Nach meiner Grundschullehrer- Trient und Innsbruck Theologie. Im Alter Tirol geteilt und Südtirol 1920 zu Italien ge-
Ausbildung in Bozen und Feldkirch arbei- von 22 Jahren empfing ich die Priesterwei- schlagen. Mussolini hat den Landesteil dem
tete ich zunächst in Riffian. Danach konnte he. Bis 1834 war ich Professor für Moral- italienischsprachigen Trentino angegliedert,
ich in meiner Heimatgemeinde Marling theologie und Spiritual am Priesterseminar faschistische Bürgermeister regieren mit
vielen Schülern das Lesen und Schreiben in Trient. Diesem stand ich von 1829 bis Willkür, die deutsche Schule ist abgeschafft.
sowie das Rechnen beibringen. Auch war 1831 als Rektor vor. Bis 1854 unterrichtete Ein Rechtsanwalt im südlichsten Dorf
ich als Schulleiter im Einsatz. Als am 24. ich für die deutschsprachigen Theologiestu- Südtirols, Salurn, ergreift die Initiative.
April 1921 in Bozen die erste Bozner Messe denten Pastoraltheologie. Ich gründete das Kaum aus sibirischer Kriegsgefangenschaft
nach dem Ersten Weltkrieg und unter Studentenheim „Vigilianum“. Zudem wurde zurück, organisiert der Rechtsanwalt Josef
neuen politischen Herren abgehalten wurde ich Mitglied der Kongregation „Istituto Noldin den Widerstand gegen die Diktatur
und ein bunter Umzug durch die Altstadt della Carità“. 1842 trat ich in den Deutschen mit. In seinem Haus in Salurn laufen die
den Höhepunkt bilden sollte, war ich auch Orden ein und übernahm die geistliche Fäden der „Katakombenschule“ zusammen.
mit der Marlinger Musikkapelle dabei. Leitung des erneuerten Institutes der Deut- Aber bald zieht das Regime den „Auf-
Dabei störten einige, eigens von Altitalien schen Ordensschwestern in Lana. Auch wiegler“ aus dem Verkehr: Die Folge ist
angereiste Schwarzhemden den festlichen unterstützte ich den Hochmeister Erzher- die Konfinierung auf der Strafinsel Lipari
Umzug. Sie stahlen einem meiner Schüler zog Maximilian in der Leitung des Instituts nördlich von Sizilien. Noldins Tagebuch
den Trachtenhut. Ich setzte mich für den in Tirol und Schlesien. Gesundheitsbedingt aus den Jahren der Verbannung zeigt einen
Jungen ein und forderte die Rückgabe des gab ich meine Lehrtätigkeit in Trient auf. Menschen, der unerschütterlich an der
Hutes. Ein Faschist reagierte völlig falsch, Nachdem ich das für die Deutschordens- Überzeugung festhält, dass das Recht siegen
zog seine Pistole und schoss mir in die priester in Lana erloschene gemeinschaft- wird. Josef Noldin, gesundheitlich gebro-
Brust. Im Innenhof des Ansitzes Stillendorf liche Leben wieder einführte, schuf ich chen aus den Jahren des Widerstandes,
brach ich tödlich zusammen und wurde in Troppau im heutigen Tschechien eine stirbt 41-jährig im Dezember 1929. Sein
somit zum ersten Opfer des faschistischen Priesterkonventsregel. Die Wiedereinfüh- Einsatz für die deutsche Schule in Südtirol
Regimes. Die Täter konnten entkommen. rung der Priesterexerzitien in Österreich, bleibt unvergessen. n
Zeithistoriker bezeichnen mich als „ersten vor allem in Wien und Olmütz, war mir
Blutzeugen Südtirols“. Um mich trauerte wichtig. Zu Bischof Johann Nepomuk von
auch meine Witwe und meine Tochter Tschiderer hatte ich ein freundschaftliches
Maridl, die zum Zeitpunkt meines Todes Verhältnis. Am 6. Dezember 1873 tauschte
gerade einmal drei Wochen alt war und ich in Bozen das irdische mit dem ewigen
später als Mundartdichterin bekannt wurde. Leben.
In Südtirol zählt Frick noch zu den wenigen Metzgereien,
die noch eine eigene Landwirtschaft betreiben.
Echter Geschmack, wie aus alten Zeiten! frick.bz.it

20 Aus den LANDESTEILEN …

�roler
Schutzpatr.
ugs.
Öster-
Jacke
reichs 20 5

Münchner Umlaut

Rätsel
Herbstfest für das U
2 9
Bayer.
LH Tirols
Wappen
+ Eduard
17 tier 21

Mach mit und gewinne eine Hamme Höchster


Berg
Speck, zur Verfügung gestellt von der Tirols 19 7

traditionsreichen Metzgerei Frick aus Älteste Weißwein


Sterzing. Seit 1854 nunmehr in der 5. Stadt ST
13
aus ST
4
Generation ist Beweis für Tradition und Produkt v. LH. ST +
Leidenschaft. Schwein Silvius
15
Schicke ein Foto des gelösten Rätsels mit Abk.Welsch-
Tiroler Berg-
deiner Anschrift bis zum 9. September Schützen- blume
bund 6 18
2023 an: presse@schuetzen.com (Der
BM von
KFZ für
Rechtsweg ist ausgeschlossen) Bozen +
Kufstein
Julius 16 8
KFZ für
NAME: Sänger der
Innsbruck
Spatzen
14 Stadt

Tiroler
Patronin
Maler +
ANSCHRIFT: Leo 11
Bayerns
12
Bischof v.
Produkt
Innsbruck
der Rebe
Hermann 10 22
Alto Abk. Be-
Adige in freiungs
TELEFON: Deutsch 1
ausschuss
ST. 3

Das Lösungswort:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

Das Lösungswort der letzten Ausgabe: Kaiserjägerbataillon. Wir gratulieren Jonas Pircher aus Kastelbell, Martin Wimmer aus Fieberbrunn, Kurt Früh aus Sand
in Taufers sowie Lorenz Kirmair aus Reichersbeuern und Friedrich Sandhofer aus Hippach zum Gewinn von einem von fünf Andreas-Hofer-Kompassen, zur
Verfügung gestellt vom Südtiroler Heimatbund.

R�ept für unsere Leser


Kürbiscremesuppe mit Gorgonzolacreme
Zutaten für 4 Personen:
Kürbiscremesuppe: 600 g Kürbis | 900 ml Gemüsebrühe | 80 g Zwiebeln fein ge-
hackt | 150 ml Sahne | 80 g Butter | etwas Salz, Pfeffer und Olivenöl | etwas Brotklee
Gorgonzolacreme: 50 g Gorgonzola | 200 ml Sahne
Kürbiscremesuppe mit Gorgonzolacreme.
Zubereitung: Den Kürbis schälen und in kleine Stücke schneiden. Die Zwiebeln in Oliven-
öl anschwitzen, Kürbis dazugeben und ebenfalls etwas andünsten lassen. Mit Gemüsefond
und Sahne aufgießen und ca. 30 Minuten kochen. Mit der kalten Butter, Salz, Pfeffer und
dem Brotklee im Mixer oder mit dem Pürierstab pürieren.
Die Sahne steif schlagen. Den Gorgonzola durch ein Haarsieb streichen und die Sahne un-
terheben. Die Suppe in Tassen geben, etwas Gorgonzolacreme in die Mitte setzen und mit
etwas Olivenöl beträufeln.

Gutes Gelingen wünschen Bäuerinnen-Dienstleisterin Sabina Waibl und Hof- und Gartenführe-
rin Elisabeth Pircher. Sabina Waibl und Elisabeth Pircher haben die Ausbildung zu Referentin-
nen für Koch- und Backkurse der Südtiroler Bäuerinnenorga-
nisation absolviert. Unter der Marke „Südtiroler Bäuerinnen.
Aus unserer Hand“ halten sie Kurse, bei denen man neben den
Rezepten auch vieles über die bäuerliche Welt erfährt.

Mehr Rezepte gibt es unter www.baeuerinnen.it Sabina Waibl


N° 4 | August 2023

Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN 21


Axams
von Alexander Haider

Sonnenburger Bataillonsfest mit mehr als 800 Schützen


Am 2. Juli 2023 feierten die Sonnenburger Schützen und Marketenderinnen beim 68. Bataillonsfest in Axams. Mit seinen 14
Kompanien gehört das Bataillon Sonnenburg zu einem der größten im BTSK. Wenn die Sonnenburger Schützen zum Batail-
lonsfest nach Axams laden, so laden nicht nur sie ein, sondern indirekt auch der Landeskommandant und Presseoffizier des
Bataillons Sonnenburg zum sogenannten „Bataillonsfest dahoam“.

Langzeit-Bataillonskommandant Mjr. Anton


Pertl konnte sich über mehr als 800 ange-
tretene Schützen, Marketenderinnen und
Jungschützen aus seinem Bataillon sowie den
Musikkapellen Grinzens, Axams und Göt-
zens, dem Trommlerzug des Viertels Tirol
Mitte, Abordnungen der Schützenkompani-
en Oberperfuss, Amras, Pettneu am Arlberg,
des Schützenvereins Rohrbach in der Pfalz,
des Kameradschaftsbundes, der Feuerwehr
sowie weiterer Vereine und Abordnungen
freuen. Beinahe die vollzählige Bundes-
leitung und viele weitere Gäste aus Tirol,
Südtirol, Welschtirol, Bayern und Rheinland-
Pfalz nahmen am Fest teil und wurden
Zeugen des eindrucksvollen Aufmarschs der
Sonnenburger Schützen. Es war dieses Fest Die Feldmesse wurde von Landesschützenkurat Martin Ferner mit Unterstützung
auch für den Bataillonskommandanten selbst vom Abt des Stiftes Wilten und Schützenkurat in Sellrain und Gries im Sellrain,
ein besonderes, war es doch sein letztes in Prälat Leopold Baumberger, zelebriert. Foto: Lukas Auer
der jahrzehntelang ausgeübten Funktion als
Bataillonskommandant. Bei den Neuwahlen ters war 39 Jahre an der Spitze der SK Natters Im Anschluss an die Defilierung beim
im nächsten Jahr möchte Mjr. Anton Pertl und durfte sich über die Verleihung der Dorfplatz folgte ein kameradschaftlicher
nämlich sein Amt in jüngere Hände legen. Ehrenmitgliedschaft des Bataillons Sonnen- Ausklang im Axamer Festzelt mit Konzer-
Nach der Meldung von Bataillonskdt. Mjr. burg freuen. Reinhard Braunhofer aus Ald- ten der Musikkapellen Axams, Götzens
Anton Pertl an LH Anton Mattle erfolgte das rans und Marina Kranebitter aus Gries im und Grinzens. Es war ein Schützenfest „wie
Abschreiten der angetretenen Formationen Sellrain wurden mit dem Ehrenzeichen des damals“, für alle Gäste und Besucher, zu
durch den Landeshauptmann, LKdt. Mjr. Bataillons ausgezeichnet. Den Ehrenkranz der man der SK Axams als veranstaltende
Thomas Saurer, den Hauptmann der SK des Bundes der Tiroler Schützenkompanien Kompanie mit ihrem Hauptmann Christian
Axams Christian Holzknecht und den Axa- gab es für die Standartenpatin des Bataillons, Holzknecht nur gratulieren kann. n
mer Bürgermeister Thomas Suitner. Christa Vantsch aus Völs.
Als Ehrenkompanie marschierte die SK
Grinzens unter dem Kommando von Haupt-
mann Helmut Brandner auf und begeisterte
mit schnellen, sauberen und erstklassigen
Salven. Die Feldmesse am traditionellen
Axamer Prozessionsaltar wurde von Landes-
schützenkurat Martin Ferner mit Unterstüt-
zung vom Abt des Stiftes Wilten und Schüt-
zenkurat in Sellrain und Gries im Sellrain,
Prälat Leopold Baumberger zelebriert.

Ehrungen für verdiente


Sonnenburger Schützen
Im Zuge des darauffolgenden Festaktes
konnten vier verdiente Hauptmänner das
Verdienstzeichen des Bundes der Tiroler
Schützenkompanien für langjährige Kom-
mandanten entgegennehmen: Hptm. Helmut
Brandner aus Grinzens, Hptm. Walter Haller V.l. LH Anton Mattle, Hptm. Thomas Wirth, Hptm. Christian Holzknecht, Hptm. Walter
aus Götzens, Hptm. Christian Holzknecht Haller, Hptm. Helmut Brandner, Standartenpatin Christa Vantsch, Marian Kranebitter,
aus Axams und Hptm. Thomas Wirth aus Hptm. Reinhard Braunhofer, Ehren-Hptm. Hans Mair, Baon-Kdt. Mjr. Anton Pertl und
Völs. Ehrenhauptmann Hans Mair aus Nat- LKdt. Mjr. Thomas Saurer. Foto: Lukas Auer
N° 4 | August 2023

22 Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN


Brixen
von Walter Kofler

Bressanone
Plötzlich blieb er stehen, der Passant. Verwirrt und am Ende sprachlos. Er stand vor
dem Plakat vor der Hofburg in Brixen. Zückt seinen Stift und bringt die Sache in
Ordnung.

Was hat er gesehen? Ein Plakat des Touris- nung Bressanone hängen aber bereits seit
musvereins Brixen über die Sommerver- Monaten an verschiedenen Stellen in der
anstaltungen in der ältesten Stadt Tirols. Kulturstadt Brixen.
Soweit nichts Ungewöhnliches. Aber auf Da im September die letzte Veranstaltung
dem Plakat stand nur Bressanone, ohne den stattfindet, ist davon auszugehen, dass die
deutschen Namen Brixen! Version mit Brixen den Kürzeren ziehen
Auf Nachfrage der TSZ beim Brixner wird. In diesem Zusammenhang stellen
Gemeinderat Stefan Unterberger (SF), der sich einige Fragen: Von welcher Werbe-
bereits vor einigen Monaten eine diesbezüg- agentur wurde der Tourismusverein Brixen
liche Anfrage gestellt hatte, war zu erfahren, hier beraten, welche Werbestrategie steckt
dass die Plakate für einen bestimmten Zeit- dahinter, wer hat dieses Projekt in der Ge-
raum abwechselnd mit der Bezeichnung meindestube abgesegnet, und was hat man
Bressanone oder Brixen aufgestellt werden. sich dabei gedacht? n
Die Plakate mit der italienischen Bezeich-

Tolomei lacht sich ins Fäustchen,


und Magnago dreht sich
wieder einmal im Grab um.

Locherboden
von Eva Maria Cassar

Bezirkswallfahrt des Schützenbezirk Brixen nach Locherboden


Am 20. Mai fand die jährliche Bezirkswallfahrt des Schützenbezirks Brixen nach Locherboden statt. Die Wallfahrt stand unter
dem Motto von Sepp Kaser „Kennenlernen der Tiroler Wallfahrtsorte“. Organisiert wurde die Fahrt von Kulturreferent Hu-
bert Larcher.

Die Teilnehmer erlebten eine lehrreiche


Fahrt, bei der das Stift Stams und die
Wallfahrtskirche Maria Locherboden im
Mittelpunkt standen. Im Stift Stams gab
Helmut Hörmann interessante Einblicke in
die Geschichte und das religiöse Leben des
Stifts.
Anschließend feierten die Pilger in der
Wallfahrtskirche Maria Locherboden die
heilige Messe. Die besondere Atmosphäre
beeindruckte die Teilnehmer, die die Gele-
genheit nutzten, um in stiller Andacht zu
verweilen und von Hptm. Michael Randolf
mehr über den historischen Hintergrund
der Kirche zu erfahren.
Nach dem Gottesdienst wurden die Pilger
von der SK Mötz in deren Schützenheim zu Kulturreferent Hubert Larcher: „Die Bezirkswallfahrt wird sicherlich noch lange in
Kaffee und Kuchen eingeladen. In gemütli- Erinnerung bleiben. Sie bot eine einzigartige Gelegenheit, spirituelle Erfahrungen zu
cher Runde wurden Eindrücke ausgetauscht sammeln, neue Menschen sowie einen weiteren Tiroler Wallfahrtsort kennenzulernen.“
und neue Kontakte geknüpft.
Kulturreferent Hubert Larcher zeigte sich Erfolg. Es freut mich, dass so viele Menschen gilt allen Organisatoren, insbesondere Hptm.
begeistert von der gelungenen Veranstal- teilgenommen und wir gemeinsam eine be- Michael Randolf, Olt. Hannes Rimml sowie
tung: „Die Bezirkswallfahrt war ein voller reichernde Zeit verbracht haben. Mein Dank den Gastgebern vor Ort.“ n
N° 4 | August 2023

Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN 23


Roffreit
von Pedrotti Anna

Schießtag – Kaiserschütze Alfonso Rospocher


„Nach drei Jahren erzwungener Corona-Pause veranstaltete die SK Destra Ades unter der Leitung von Hptm. Fulvio Cristofo-
retti erneut den traditionellen Schießwettbewerb, welcher am 1. Mai auf dem Schießstand von Roffreit-Baldresca stattfand.

In den vergangenen Jahren wurde der Die Kategorie „Schützen“ konnte Andrea
Wettbewerb stets mit Kleinkalibergeweh- Pedrotti für sich entscheiden.
ren abgehalten. Aufgrund neuer Regeln Die Gewinnerin der Kategorie „Marketen-
des Schießstandes konnte dieses Schießen derinnen“ war, wie konnte es auch anders
nicht in gewohnter Form durchgeführt sein, Sonja Oberhofer.
werden. Es konnte lediglich mit Luftge- Sieger bei der Kategorie „Altschützen“ wur-
wehr stehend auf 10 Meter geschossen de Massimo Pasqualini.
werden. Die Kategorie „Jungschützen“ ging an Han-
Dennoch konnte der Wettbewerb, der dem na Benuzzi.
heimattreuen österreichischen Soldaten Der SK Destra Ades bleibt nur noch einen
und Kaiserschützen Alfonso Rospocher von herzlichen Dank an alle Teilnehmer und
Calliano gewidmet war, angesichts von über Freunde zu richten, welche zum erfolg-
100 teilnehmenden Schützen als großer reichen Ausgang des Schießwettbewerbes
Erfolg verbucht werden. beigetragen haben. n
Bundesschießreferentin Sonja Oberhofer
und Hptm. der SK Destra Ades Fulvio
Cristoforetti.

Mieming
von Hannes Ziegler

Viertel-Kleinkaliber-Schießen:
Sonnenburger Schützen Klasse für sich
Die Schützen des Bataillons Sonnenburg bleiben die Besten im Viertel Tirol-Mitte: Beim 3. Viertel-Kleinkaliberschießen, aus-
getragen am 20. Mai am Eduard-Wallnöfer-Schießstand in Mieming, räumten die Sonnenburger alle drei Siege ab.

Der Kampf um den Gesamtsieg entwickelte


sich dabei zu einem Duell zwischen dem
Sieger der Stehend-Frei-Wertung (10er-Se-
rie), Stefan Ennemoser von der Kompanie
Sellrain, und dem Sieger der Liegend-Frei-
Klasse (15er-Serie), Bataillonsschießwart
Klaus Bucher von der SK Grinzens. Nach
den 25 Wertungsschüssen hatte schließlich
Klaus Bucher das bessere Ende für sich und
gewann mit 209 Ringen und drei Ringen
Vorsprung auf Ennemoser.
Als Dritter durfte sich Gerhard Mair (SK
Trins, 190 Ringe) feiern lassen. Ihm folgten
Immanuel Stefan (SK Telfs, 188, zugleich
Zweiter in der Liegend-Klasse) und Stephan
Trojer (SK Matrei, 185). Einen weiteren Po-
destplatz für die Kompanie Sellrain gab es
durch Alexander Haider als Drittplatzierten
in der Stehend-Frei-Wertung.
Ein positives Resümee durfte am Ende Klaus Bucher (3.v.r.) war der Gesamtsieg vor Stefan Ennemoser (3.v.l.) und Gerhard Mair
auch das Organisationsteam um Viertel- (2.v.r.) nicht zu nehmen. Bezirksoberschützenmeister Christof Melmer, Bataillonskdt. Anton
schießreferent Ernst Markt ziehen: Mit 84 Pertl und Viertelschießreferent Ernst Markt (v.r.) gratulierten. Foto: Hans Gregoritsch
Teilnehmern aus dem gesamten Schützen-
viertel wurde wieder eine starke Beteiligung Zur Siegerehrung konnten neben zahlrei-
registriert, und schließlich sorgte auch die chen Teilnehmern auch Bundeswaffenmeis-
Schützengilde Mieming mit Bezirksober- ter Hans Eller und Bataillonskdt. Anton Ergebnisliste-Viertel-
schützenmeister Christof Melmer für einen Pertl (Sonnenburg) begrüßt werden. n Schießen Tirol Mitte
reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.
N° 4 | August 2023

24 Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN


Tulfes
von Manfred Arnold

Bezirksschützenfest in Tulfes – ein ganzes Dorf feiert


Die SK Tulfes richtete das 70. Bezirksschützenfest des Schützenbezirkes Hall aus. Schon in den Jahren vor dem Zweiten
Weltkrieg gab es in Hall und Umgebung ein aus mehreren Schützenkompanien bestehendes Bataillon. Nach 1945 wurde das
Schützenwesen wieder aufgebaut und formiert. Im März 1951 wurde der Schützenbezirk Hall gegründet. Heute besteht dieser
Schützenbezirk aus 15 Schützenkompanien mit über 1.500 Mitgliedern.

Willkommen im Schützendorf Tulfes Festansprachen


Der Obmann der SK Tulfes Manfred Mjr. Andreas Raass stellte in seinen Aus-
Arnold dankte allen Ehrengästen und führungen einen Vergleich des Schützen-
ausrückenden Formationen und zeigte sich wesens und der Aufgaben von früher und
vom bunten Bild der Trachten tief beein- heute her. Heute sehen wir uns mit unseren
druckt. Der Kommandant des Schützenbe- Werten als Zeichen des Friedens, des
zirkes Hall Mjr. Kurt Mayr und Obmann Zusammenhaltes und einer Gemeinschaft.
Manfred Arnold konnten Nationalrat Nationalrat Hermann Gahr führte aus,
Hermann Gahr, den Bürgermeister von Tul- dass die Welt ein Dorf geworden ist. Viel
fes Martin Wegscheider, den Bürgermeister geschieht ohne persönliche Kontakte über
der Partnergemeinde Kurtatsch Oswald modernste Medien und Kommunikations-
Schiefer, den Ehren-Landeskommandanten wege. „Umso wichtiger ist die Aufrechter-
Ehren-Mjr. Fritz Tiefenthaler, den Viertel- haltung der Traditionen und unserer Kultur,
kommandanten des Schützenbezirkes Tirol die uns prägen und unsere Werte sind“, so
Mitte Mjr. Andreas Raass neben weiteren Nationalrat Hermann Gahr.
zahlreich erschienenen Ehrengästen in
Tulfes willkommen heißen. Ein besonderer Festumzug
Schützengruß galt neben den 15 Schützen- Im Anschluss an den Festakt marschierten
kompanien des Bezirkes Hall, der Freund- alle Formationen, mit über 600 Schützen
schaftskompanie und der Musikkapelle aus und hunderten Musikanten, vorbei an den
Kurtatsch sowie den zahlreichen Abord- Ehrengästen und zahlreichen Besuchern
nungen. Musikalisch wurde der Festakt durch Tulfes. n Dekan Augustinus zelebrierte die
durch die Musikkapelle Tulfes umrahmt. Feldmesse am „Umer Kreuz“.
Beim Festzug durch das Dorf sorgte auch
der Trommlerzug des Viertels Tirol Mitte
für den richtigen Takt.

Kompanien des Schützenbezirks Hall bei der Feldmesse.


Fotos: Manfred Arnold
N° 4 | August 2023

München

90. Geburtstag S.K.H. Herzog Franz von Bayern


Mit einem großen Gottesdienst in Sankt für Geflüchtete, für die Kultur und die Ge-
Michael in München feierte am 21. Juli meinschaft der christlichen Kirchen hervor.
2023 der Chef des Hauses Wittelsbach Traditionsvereine aus ganz Bayern waren
seinen 90. Geburtstag. Die Messe in der anwesend und die Gebirgsschützen bildeten
komplett besetzten Jesuitenkirche dauerte ein Spalier. Diese ehrenvolle Aufgabe
zwei Stunden und war auch musikalisch ein wurde von der Landeshauptmannschaft des
Großereignis. Schließlich ist der Urenkel Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen-
des letzten bayerischen Königs als ausge- Kompanien, den Gauhauptleuten, und der
sprochener Kunst- und Musikliebhaber Gebirgsschützenkompanie Endorf unter
bekannt. Der Chor und das Orchester Sankt Hauptmann Josef Entfellner übernommen.
Michael brachte unter Leitung des Kantors Mit dem Gottesdienst wollte Herzog Franz
Dr. Frank Höndgen die Missa in tempore für ein langes Leben danken und das viele
belli (Paukenmesse) von Joseph Haydn Glück, das ihm zuteil geworden war. Zum
zur Aufführung. Kardinal Reinhard Marx Abschluss ehrte man die Patrona Bavaria
zelebrierte mit Abt Johannes Eckert und mit dem Marienlied „Segne Du Maria“. Zur
Pater Martin Stark die Messe. Der Kardinal weltlichen Feier trafen sich die Gäste im
hob den Einsatz des Jubilars unter anderem nahen Augustiner Stammhaus. n

München

Bayerischer Verdienstorden für


Landeshauptmann Martin Haberfellner
Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Mar-
kus Söder überreichte im Antiquarium der
Münchener Residenz am 5. Juli 2023 den
Bayerischen Verdienstorden an den Landes-
hauptmann der Bayerischen Gebirgsschüt-
zen Martin Haberfellner.
Der Verdienstorden wird als Zeichen
ehrender und dankbarer Anerkennung für
hervorragende Verdienste um den Freistaat
Bayern und das bayerische Volk verliehen.
Er symbolisiert den herausragenden Einsatz
und das außerordentliche Engagement der
Bürger im Freistaat Bayern für das Gemein-
wesen. Die bayerischen Gebirgsschützen
gratulieren ihrem Landeshauptmann herz-
lich zu dieser hohen Auszeichnung! n

MdL Robert Brannekämper war einer der ersten Gratulanten.

Im Gesetz über den bayerischen Verdienstorden von 1957 wurde festgelegt,


dass die Gesamtzahl lebender Ordensträger auf 2.000 begrenzt sein soll.
Berichte aus Bayern N° 4 | August 2023

26
Ohlstadt von Wolfgang Poschenrieder

Ein Fest unter weiß-blauem Himmel


Das im Jahr 1970 gegründete Gebirgsschüt-
zenbataillon Werdenfels feierte am 25. Juni
2023 sein 27. Bataillonsfest. Aufgrund der
Corona-Pandemie musste das Fest, das
ursprünglich für das Jahr 2021 geplant
war, verschoben werden. Ausrichter und
Gastgeber war die Gebirgsschützenkompa-
nie Ohlstadt, die unter ihrem Hauptmann
Michael Hägle diese herausfordernde
Aufgabe mit viel Engagement und Herzblut
meisterte. Am Samstag, den 24. Juni fand
der Festabend statt. Nach der Totenehrung
und einer Serenade der örtlichen Musik-
kapelle marschierten die Abordnungen der
Kompanien des Gebirgsschützenbataillons
Werdenfels, angeführt von der Bundesfahne
und der Bataillonsstandarte, zum Festzelt.
Dort wurden zahlreiche Ehrungen für
langjährige und verdiente Schützenkamera-
den überreicht. Am Sonntagmorgen fanden
sich die neun Kompanien des Bataillons
Werdenfels zur Aufstellung in der Ortsmitte
von Ohlstadt ein. Weitere Teilnehmer am
Kirchenzug waren zahlreiche Kompani-
en aus allen Gauen und Bataillonen des
Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen-
Kompanien sowie des Bataillons Hörten-
berg/Tirol. Zu den Ehrengästen zählten
Landrat Anton Speer sowie Schirmherr und
1. Bürgermeister der Gemeinde Ohlstadt,
Christian Scheuerer.
„Die Gebirgsschützen verteidigen heutzu- Das Gebirgsschützenbataillon Werdenfels gratuliert und bedankt sich bei den geehrten
tage nicht mehr mit dem Gewehr, sondern Kameraden für ihren jahrzehntelangen Einsatz. V.l.: Baon-Kdt. Thomas Maurer, Ehrenoffiz.
mit ihrer Einstellung den christlichen Glau- Anton Witting, Karin Jais, LH Martin Haberfellner (im Hintergrund), Ehrenkdt. Hans Jais,
ben und zeigen die Verbundenheit mit ihrer Baon-Adj. Wolfgang Rieger, Baon-Kdt.-Stv. u. Hptm. der GSK Ohlstadt Michael Hägle
Heimat“, betonte Pfarrer Simon Tyrol in
seiner Festpredigt. Bei den Festansprachen
wurde vor allem die lange Tradition der
Gebirgsschützen hervorgehoben. Bemer-
kenswert sei es, dass diese lange Tradition
von Generation zu Generation weitergege-
ben wird. Landrat Speer: „Eure Auffassung
von Heimat und Brauchtum ist vorbildlich
und einzigartig.“
Im Anschluss an den Festgottesdienst wur-
den zwei Gebirgsschützen geehrt, die über
Jahrzehnte für diese Werte eingetreten sind:
Hauptmann Anton Witting, Partenkirchen,
wurde als langjähriger Adjutant im Batail-
lon zum Ehrenoffizier ernannt. Hans Jais,
Eschenlohe, 31 Jahre lang 1. Kommandant
des Bataillons, erhielt die Ernennung zum
Ehrenkommandanten. „Gebirgsschützen
lassen sich nicht verbiegen. Sie sind auf-
recht und gottesfürchtig“, sagte Jais.
Der farbenfrohe Festzug rundete einen ge-
lungenen Festtag ab. Bei musikalischer Un-
terhaltung klang das Bataillonsfest aus. n
N° 4 | August 2023 Berichte aus Bayern

27
München
von Hans Baur

Ministerpräsident Dr. Markus Söder empfängt


Chinas Premierminister Li Qiang
Am 20. Juni 2023 begrüßte der Bayeri- Schützenkompanie Wackersberg unter Formation ab. Nach den Salut trug sich
sche Ministerpräsident seinen Kollegen dem Kommando von Hauptmann Hans der Gast in das Gästebuch ein. Zu den
Li Qiang aus China mit einem festlichen Baumgartner angetreten. Begleitet von LH anschließenden Gesprächen in der prunk-
Empfang in der Münchener Residenz. Zu Martin Haberfellner schritt Ministerprä- vollen Residenz waren auch hochrangige
Ehren des Staatsgastes war die Antlaß- sident Söder mit dem Gast Li Qiang die Wirtschaftsvertreter eingeladen. n

Benediktbeuern BICHL
von Hans Baur

Fronleichnam in Neuer Hauptmann


Benediktbeuern der GSK Bichl
Angeführt von Hauptmann Stephan Schmid geben die Schützen Rudi Kramer (45) ist neuer Hauptmann in Bichl. Er ist seit 1998
der Antlaß-Schützenkompanie Benediktbeuern dem Allerheiligs- Mitglied der Kompanie, war von 2005 bis 2011 2. Vorstand, von
ten auf dem Weg durch die Gemeinde das Geleit. Seit 750 Jahren 2011 bis 2023 1. Vorstand und wurde nunmehr zum Haupt-
wird in Benediktbeuern das große hohe katholische Fest mit einer mann gewählt. Wir wünschen ihm alles Gute! n
Prozession begangen. n
Berichte aus Bayern N° 4 | August 2023

28
Partenkirchen von Hans Baur

19. Alpenregionsschießen
Am 23. Juni 2023 veranstaltete der Bund der Bayerischen Ge-
birgsschützen-Kompanien das 19. Alpenregionsschießen auf dem
Schießstand in Partenkirchen. Für die hervorragende Organisati-
on war Schützenmeister Harald Schrangl verantwortlich, der von
Schützenkameraden unterstützt wurde. Hier diee Ergebnisse:

1. Mannschaft Bayern: 4.258 Ringe Einzelwertung (liegend)


2. Mannschaft Tirol: 4.126 Ringe 1. Alessandro Capella (Welschtirol): 144 Ringe
3. Mannschaft Südtirol: 4.067 Ringe 2. Kurt Schwingshackl (Südtirol): 144 Ringe
4. Mannschaft Welschtirol: 3.914 Ringe 3. Franz Pleyer (Bayern): 141 Ringe

Einzelwertung kombiniert (stehend und liegend) Einzelwertung (stehend)


1. Xaver Heimgreiter junior (Bayern): 228 Ringe 1. Anton Simon (Bayern): 93 Ringe
2. Anton Simon (Bayern): 226 Ringe 2. Thomas Heimgreiter (Bayern): 90 Ringe
3. Kurt Schwingshackl (Südtirol): 225 Ringe 3. Christoph Reichhart (Bayern): 89 Ringe

Wir gratulieren …
Ohlstadt Schliersee

Alois Bader – 60
Mit einem dreifachen Ehrensalut überbrach- 80. Geburtstag von
Staatsminister a.D. Reinhold Bocklet
te die Gebirgsschützenkompanie Ohlstadt
ihrem Gründungsmitglied Alois Bader
senior die Glückwünsche zum 60. Geburts-
tag. Leutnant Bader war 24 Jahre lang im Am 5. April feierte Staatsminister a.D. Rein- übermittelte dem Jubilar die besten Glück-
Vereinsausschuss tätig, davon 21 Jahre als hold Bocklet, Ehrenleutnant der Kompanie wünsche im Namen der Kompanie. Die
Salutzugführer und Schützenwart. In altge- Schliersee-Agatharied, seinen 80. Geburts- Scheibe wurde am 7./8. Juli auf der Schieß-
wohnter Weise übernahm er bei einem Salut tag. Aus diesem Anlass stiftete er eine stätte in Schliersee beim Kompanie-Kö-
selbst das Kommando. n Schützenscheibe. Hptm. Michael Ausfelder nigsschießen mit ausgeschossen. Gewinner
bedankte sich für das Stiften der Scheibe und dieser Ehrenscheibe wurde Kilian Fichtl. n
N° 4 | August 2023

Wir gratulieren … 29
Amras Amras

Zugsführer Hans Wieser mit den Gratulanten der SK Amras. Zugsführer Stefan Wegscheider mit den Gratulanten der SK Amras.
Foto: Karin Wieser Foto: Herbert Edenhauser

Hans Wieser – 60 Stefan Wegscheider – 70


Am 29. April 2023 wurde Zugsführer Hans Wieser, Pircherbauer in Am 13. Mai 2023 wurde Zugsführer Stefan Wegscheider, der seit 1972
Amras, 60 Jahre alt. Als Sohn des allzu früh verstorbenen Leutnants Mitglied der Kompanie ist, 70 Jahre alt. Stefan ist nicht nur bei den
Hans Wieser und der verdienten Ehrenkranzträgerin Leni Wieser Amraser Schützen, sondern auch bei fast allen örtlichen Vereinen
kam Hans schon 1976 zur Kompanie Amras. Er war schon immer hoch aktiv. Auch der Betreuungsverein Tummelplatz, die Freiwillige
ein eifriger Schütze, der bei keiner wichtigen Veranstaltung fehlt und Feuerwehr, der Trachtenverein und die Matschgerer verdanken ihm
stets zu allen Hilfestellungen bereit ist. Wir gratulieren! n großen Einsatz. Beim Trommlerzug des Schützenviertels Tirol Mitte
rückt Stefan eifrig aus. So war es kein Wunder, dass sich bei der Feier
am 2. Juni 2023 eine große Menge an Gratulanten einfand. Wir wün-
schen alles Gute! n

Amras Amras

Fahnenpatin Gräfin Cecily Trapp mit den Gratulanten der SK Amras. Leutnant Hofrat Dr. Bernd Stampfer mit den Gratulanten
Foto: SK Amras der SK Amras. Foto: Max Stampfer

Cecily Trapp – 75 Dr. Bernd Stampfer – 80


Am 31. Mai 2023 besuchte eine Abordnung der Amraser Schützen Leutnant Hofrat Dr. Bernd Stampfer ist im Jahr 1964 der SK
ihre Fahnenpatin Gräfin Cecily Trapp, um ihr zur Vollendung ihres Amras beigetreten und hat mehrere Funktionen ausgeübt, welche
75. Lebensjahres die besten Wünsche zu überbringen. Die Grafen er immer mit Begeisterung und der ihm eigenen Verlässlichkeit
Trapp waren einst in Amras begütert und wohnten zum Teil auch ausübte. Sein Verdienst bei der bahnbrechenden Neuregelung
hier. Eine Vorfahrin von Graf Johannes, Gräfin Maria von Trapp, für die Registrierung der Schützenwaffen, welche dem gesamten
war 1855 bei der Anschaffung einer Kompaniefahne der SK Amras Schützenwesen des Bundeslandes Tirol zugute kommt, soll hier
beteiligt. Bei der Restaurierung dieser Fahne, welche bei größeren besonders erwähnt werden, zumal das Projekt heuer abgeschlos-
Anlässen immer als zweite Kompaniefahne mitgeführt wird, lag es sen werden konnte. Bernd Stampfer vollendete am 21. März 2023
nahe, Gräfin Cecily zu bitten, die Patenschaft zu übernehmen. Damit sein 80. Lebensjahr. Aus gesundheitlichen Gründen konnte die
wurde das enge Verhältnis zum Hause der Grafen Trapp unterstri- offizielle Geburtstagsgratulation erst am 24. Juni 2023 stattfinden.
chen. Wir gratulieren! n Wir wünschen alles Gute! n
N° 4 | August 2023

30 Wir gratulieren …

Lana

Freiheitskämpfer Luis Larch – 90


„Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben“, das
stand auf der Rückseite der zwölf-Liter-Weinflasche, die vor kurzen
die SK Franz Höfler Lana mit ihrer Partnerkompanie aus Nord-Tirol,
der Speckbacher SK Rinn, ihrem Ehrenmitglied und Freund, Frei-
heitskämpfer Luis Larch zu seinem 90. Geburtstag überreichte. Eine
Gruppe von Freunden und Bekannten überraschten ihn kürzlich zu
seinem Geburtstag in Graz. Beim gemütlichen Beisammensein in
einer Almhütte wurde gefeiert und wurden Gedanken ausgetauscht.

Luis Larch ist in Dorf Tirol geboren und in Lana aufgewachsen.


Im Süd-Tiroler Freiheitskampf der 1960er Jahre beteiligte sich Luis in Graz. Im Jahr 2008 durfte er erstmals wieder in seine Heimat Süd-
neben Karl Ausserer und Adi Obexer in der Gruppe um Schützen- Tirol einreisen.
major Georg Klotz aus Walten an den Widerstandsaktionen gegen Seit dem Jahr 1982 ist Luis Ehrenmitglied der SK Franz Höfler Lana.
den italienischen Staat. Seit seiner Flucht vor der Verhaftung durch Die SK wünscht Luis noch viele Stunden bei bester Gesundheit und
die italienische Exekutive in den 60er Jahren lebt Luis Larch im Exil dankt ihm für seinen Einsatz für die Heimat. n

Bozen Sellrain

Hptm. Roland Spitaler – 70 Roland Wolf, Herbert Eberhöfer – 60

Roland Wolf und Herbert Eberhöfer mit den Marketenderinnen der


Am 14. Mai feierte unser Hptm. Roland Spitaler seinen 70. Ge- SK Sellrain. Foto: Angelika Eberhöfer
burtstag. Roland ist seit 1972 Mitglied der SK Bozen und seit 2020
Hauptmann der Kompanie. Am 13. Mai überraschten die Schützen Die SK Sellrain gratulierte den Jubilaren und treuen Schützen Roland
den Jubilar mit einer Feier in einem Weinhof in Rentsch und am 15. Wolf und Herbert Eberhöfer zu ihren 60 Jahren. Beide Kameraden
Mai wurde die gesamte Kompanie zu einer Feier im Schützenheim sind seit 50 Jahren Mitglied bei der Kompanie und somit seit ihrem
geladen. Auf diesem Weg wünschen die Schützenkameraden alles 10. Lebensjahr fleißige und verlässliche Schützen. Alles Gute für die
Gute zum runden Geburtstag und hoffen auf noch viele gemeinsame Zukunft und auf viele gemeinsame weitere Jahre im Kreise eurer
Schützenjahre. Schützen Heil! n Kameraden und Freunde bei der SK Sellrain. Danke für eure Treue
und Kameradschaft! n

Wir gratulieren zur Hochzeit


Aus unseren Reihen sind den Bund der Ehe eingegangen:

26. Mai 2023: Oswald Paris, SK St. Pankraz, und Roswitha Auer.
N° 4 | August 2023

Aus den KOMPANIEN … 31


Absam
von Alexander Haider

58. Gesamt-Tiroler Schützenwallfahrt als Veranstaltung


des Verbands Tiroler Schützen
Die Tiroler Schützen und Marketenderinnen, ihre Angehörigen und Freunde sowie alle Ehrenkranzträgerinnen und Ehren-
kranzträger beten gemeinsam mit Geralvikar Mag. Roland Buemberger und Landeskurat Pfarrer Mag. Martin Ferner für eine
Heimat ohne Grenzen, die Einheit im Glauben, die Anliegen unserer Zeit und für all jene, die sich dafür einsetzen, ihr Leben
wagten und einen wertvollen Beitrag für Gesellschaft und Gemeinschaft leisten.

Dieses Jahr findet die Gesamt-Tiroler Schützenwallfahrt erstmals


als gemeinsame Veranstaltung des Verbands Tiroler Schützen statt.
Es treten somit nicht der BTSK, SSB und WSB als einzelne Bünde
bei dieser Wallfahrt als Veranstalter in Erscheinung, sondern die
Tiroler Schützen unter einem Dachverband vereint. Eine Wallfahrt
als gemeinsame Veranstaltung für alle Schützen und Marketende-
rinnen des historischen Tirol im Marien-Wallfahrtsort Absam. In
58. TIROLER SCHÜTZENWALLFAHRT
diesem Zuge erfolgt die Verleihung der Eduard-Reut-Nicolussi-Me- SONNTAG 8. OKTOBER 2023
daille für Persönlichkeiten und Institutionen, die sich in besonderer MARIENWALLFAHRTSORT ABSAM
Weise für die Tiroler Landesteile und die Einheit Tirols verdient
gemacht haben.

Wallfahrt zum geschichtsträchtigen Marien-Wallfahrtsort


Bereits seit nunmehr 225 Jahren kommen Pilger voll Vertrauen
nach Absam, um ihre Bitten und ihren Dank der Gottesmutter GESAMT-TIROLER SCHÜTZENWALLFAHRT
Die Tiroler Schützen und Marketenderinnen,
Maria vorzubringen. In der Zeit großer politischer Unruhe und ihre Angehörigen und Freunde sowie alle
kriegerischer Auseinandersetzungen in Tirol durch die Bedrohung Ehrenkranzträgerinnen und Ehrenkranzträger
beten gemeinsam mit dem Generalvikar der
der Napoleonischen Truppen erschien am 17. Jänner 1797 in der Diözese Innsbruck Mag. Roland Buemberger
kleinen Fensterscheibe des Hauses des Bauern und Bergknappen und Landeskurat Pfarrer Mag. Martin Ferner
für eine Heimat ohne Grenzen, die Einheit im
Johann Bucher ein schwarz-weißes Gesicht einer Frau, das laut Glauben, die Anliegen unserer Zeit und für all
Überlieferung die 18-jährige Tochter Rosina als erstes bemerkte, jene, die sich dafür einsetzen, ihr Leben wagten
und einen wertvollen Beitrag für Gesellschaft
bald aber als Marienbild großes Aufsehen in und um Absam erreg- und Gemeinschaft leisten.
te. Dem Wunsch der Bevölkerung nach Verehrung entsprechend
wurde das Bild am südlichen Seitenaltar der Pfarrkirche Absam PROGRAMM
13.45 Uhr Treffpunkt Gemeindehaus Absam
aufgestellt. Seitdem besuchen Gläubige aus aller Welt mit ihren Bit- 14.00 Uhr Empfang der Ehrengäste
ten die Pfarrkirche von Absam, um zu Maria zu beten, die in einer 14.15 Uhr Bittgang durch das Dorf
Anschl. Heilige Messe
kleinen Glasscheibe Gestalt angenommen hat, wie sie kein Maler
hätte je geheimnisvoller malen können. n www.tiroler-schuetzen.at
www.schuetzen.com
www.wtsb.org

2023.023 TS Wallfahrt Plakat.indd 1 24.07.23 16:01

Flaurling/Fulpmes
von Paul Hauser

Spende an „Schützen helfen Schützen“


Die neue Bürokraft Helgit und ihr Ehe-
mann Stefan Thaler feierten, bzw. feiern in
diesem Jahr einen runden Geburtstag.
Bei der abgehaltenen Geburtstagsfeier wur-
de von den beiden eine Tombola organisiert
und der Reinerlös von 900,00 Euro wurde
auf das Spendenkonto „Schützen helfen
Schützen“ überwiesen.
Der Bund der Tiroler Schützenkompanien
dankt den beiden „Geburtstagskindern“ für
die Großzügigkeit und wünscht ihnen alles
Gute, Gesundheit und viel Glück. n

Helgit und Stefan Thaler Foto: privat


N° 4 | August 2023

32 Aus den KOMPANIEN …


Kaltern
von Walter Kofler

Ein Leben auf vier Rädern


David Ambach, 20 Jahre jung, hat seit seiner Geburt eine körperliche Beeinträchtigung, die sich Spina Bifida nennt – auf
Deutsch übersetzt „Offener Rücken“. Vor kurzem wurde über ihn vom Kalterer Dorfchronisten Albert Atz ein Film mit dem
Titel „Ein Leben auf vier Rädern“ präsentiert.

Trotz seiner Beeinträchtigung lässt sich David nicht unterkriegen.


Er betreibt Schilanglauf, Para-Hockey, Radfahren und ist auch sonst
im Leben stets sehr aktiv unterwegs. David interessierte sich stets
für das Schützenwesen und die Kalterer Schützengeschichte, und so
entschloss er sich im Juni 2022, sich der SK „Major von Morandell“
anzuschließen. Bei den Ausrückungen war er stets mit Begeisterung
dabei und wurde schließlich bei der diesjährigen Andreas-Hofer-
Feier angelobt. Für die SK Kaltern stellt David eine Bereicherung
und Aufwertung dar und erfährt zugleich von allen Seiten stets Lob
und Anerkennung. Zu seiner Arbeitsstätte fährt David jeden Tag
mit seinem motorbetriebenen Rollstuhl in das Gemeindeamt von
Kaltern. Dort verrichtet er den Telefon- und Auskunftsdienst,
fährt zur Post und erledigt weitere Arbeiten. Durch seine stets
positive, lebensfrohe Art tut sich David nicht schwer, Kontakte
aufzubauen und Freundschaften zu pflegen. Was ihm zu seinem
ganz persönlichen Glück noch fehlt, ist ein liabes Madl, mit dem
er sein Leben teilen könnte. Vielleicht klappt’s ja demnächst! Dem
David wäre es zu wünschen. n Schütze David Ambach – Zu seinem Lebensglück fehlt
nur noch ein liabes Madl.

Breitenbach
von Lisa Fallunger

Breitenbach Ehrenkompanie in Angath-Angerberg-Mariastein


Bei sehr sommerlichen Temperaturen
durfte die SK Breitenbach am 9. Juli 2023
zum 40. Wiedergründungsjubiläum der
Schützenkompanie Angath-Angerberg-Ma-
riastein die Ehrenkompanie stellen. Dabei
konnte die Kompanie auf insgesamt vier
sehr exakte Salven durchaus stolz sein.
Es war für die Kompanie eine Freude, diese
ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen und
sie gratuliert den Kameraden aus Angath-
Angerberg-Mariastein recht herzlich zum
gelungenen Jubiläumsfest. n
Die SK Breitenbach beim 40. Wiedergründungsjubiläum der
SK Angath-Angerberg-Mariastein. Foto: Lisa Fallunger

Fulpmes
von Lukas Pittl

Margarethen-Medaille für Fahnenpatin Manuela Hofer


Bei den diesjährigen Fronleichnamspro-
zessionen am 08.06.2023 ehrte die Schüt-
zenkompanie Fulpmes ihre langjährige
Fahnenpatin Manuela Hofer und zeichnete
diese mit der Margarethen-Medaille für
ihre Verdienste in der Kompanie aus. n

Im Bild v. l. nach rechts: Hptm. Georg Mül-


ler, Fahnenpatin Manulea Hofer,
Obmann Roman Krösbacher und BGM
Hans Deutschmann.
N° 4 | August 2023

Aus den KOMPANIEN … 33


Mareit
von Robert Hochrainer

Neues Kreuz am Wegrand


Ein neues Wegkreuz am Leitenweg in Mareit
wurde am Herz-Jesu-Sonntag von Pfarrer
Thomas Stürz gesegnet. Die SK Mareit
hatte die Idee von Stefan Siller und anderen
Pfarrangehörigen umgesetzt, an der Stelle,
wo früher schon ein Kreuz stand, ein neues
zu errichten. Das Kreuz auf einem gemauer-
ten Sockel wurde von Schützenmitgliedern
hergestellt. Der Korpus wurde von der
Hauptmannsgattin Rita Hochrainer liebevoll
restauriert und bemalt.
Pfarrer Stürz betonte in seiner Segnung,
wie wichtig dieses Zeichen der Besinnung
sei, und dass es vor allem die Fußgänger,
darunter viele Gilfenklamm-Rückkehrer
über Mareit nach Stange, zu einem kurzen
Verweilen einladen soll. Die Kompanie mit
Hptm. Robert Hochrainer beendete die Feier
mit einer Ehrensalve. Ein kleines Buffet lud Die SK Mareit leistet wertvolle Kulturarbeit. Wegkreuze gehören zu unserem Landschafts-
die Anwesenden noch zu einem geselligen bild. Sie erzählen von Arbeit und Mühe, von Hoffnung und Leid, von Dank und der Bitte
Austausch ein. n nach dem Schutz und Segen Gottes.

Meran
von Cornelia des Dorides

Jungschützen der SK Meran spenden für


Waisenkinder in der Ukraine
Schütze sein heißt, nicht nur für die Heimat
einzutreten, die Tiroler Werte und den
christlichen Glauben zu pflegen, sondern
sich auch in den sozialen Belangen der heu-
tigen Gesellschaft einzubringen. Dies ist ein
Standpunkt, den sich die SK Meran auf ihre
Fahnen geschrieben hat. Der Einsatz anläss-
lich der Kleidersammelaktion der Caritas,
die Zusammenarbeit mit dem Kolpingwerk,
und vor allem die alljährliche Spende an
soziale, uneigennützige humanitäre Vereine
ist ein Schwerpunkt der SK Meran.
Letzthin gingen die Spenden an die Orga-
nisation der Schmetterlingskinder Meran,
der Kinderkrebshilfe Peter Pan in Bozen
und an das SOS Kinderdorf in Brixen. Die- Spendenübergabe: V.r. Jungschützenbetreuerin Sandra Grossteiner, Jungschütze Igor
ses Jahr unterstützten die Meraner Jungs- Virgadaula, Jungschütze Kilian Grossteiner, Pfarrgemeinderatspräs. Ivan Wegleiter, die
chützen und Jung-Marketenderinnen ein Jungmarketenderinnen Emilie Virgadaula und Anna Kienzl, Olt. Peter Pfeifer und Hptm.
Waisenhaus für kriegsgeschädigte Kinder Renato des Dorides.
in der Ukraine. Die Meraner Jung-
schützen und Jungmarketenderinnen Meraner Jungschützen gesammelte Betrag begann mit einem Festgottesdienst in der
haben dafür am Ostersonntag bemalte wurde anlässlich der Herz-Jesu-Feier der Stadtpfarrkirche und fand am Sandplatz
Ostereier an den Mann bzw. an die Frau SK Meran am Herz-Jesu-Sonntag, dem 18. mit einem offiziellen Festakt ihren Hö-
gebracht. Die Einnahmen dieser Oster- Juni 2023 offiziell dem Koordinator in der hepunkt. Traditionsgemäß trafen sich die
eieraktion von 700 Euro gehen somit Stadtpfarre St. Nikolaus, Pfarrgemeinde- Meraner Schützen abends am Segenbühel
zur Gänze an diese Waisenkinder in der ratspräsident Ivan Wegleiter, zur Weiter- über Meran, um den Tag bei einem Herz-
Ukraine. Dieser beachtliche von den leitung überreicht. Die Herz-Jesu-Feier Jesu-Feuer ausklingen zu lassen. n
N° 4 | August 2023

34 Aus den KOMPANIEN …


Eppan
von Andreas Wenter

Neues Kreuz am Perdoniger


Friedhof
Die Erhaltung von Tradition und Brauchtum und damit verbunden
die Renovierung von Bildstöckln und Wegkreuzen zählt zu einer
der Hauptaufgaben der Schützen. So ließen es sich die SK Sepp
Kerschbaumer Eppan und vor allem die rührigen und handwerklich
geschickten Schützenkameraden Peter Gaiser und Florian Petermair
nicht nehmen, das im Jahre 1984 aufgestellte und mittlerweile in die
Jahre gekommene Kreuz am Perdoniger Friedhof zu restaurieren.
Bäume wurden gefällt, geschnitten und damit in den Wintermo-
naten das Kreuz gefertigt. Karl Petermair schnitzte mit Geduld die
Jahreszahlen hinein, sodass es pünktlich zum Perdoniger Kirchtag
aufgestellt werden konnte.
Der Pfarrgemeinderat lud anschließend zu einem Umtrunk ein. –
Danke dafür!
Im Zuge des Patroziniums zu Ehren des Hl. Vigilius fand am
25. Juni die hl. Messe mit anschließender Segnung des Kreuzes statt.
Wir bedanken uns vor allem bei den 3 Hauptakteuren sowie den
fleißigen Aufstellern, die in ehrenamtlicher Tätigkeit ein Andenken
für die nächste Generation geschaffen und ihren Beitrag für das Die Liebe zur Heimat bedeutet für Schützen auch die Erhaltung
Tirolertum geleistet haben. n von Tradition und Brauchtum.

Mals
von Erich Bernhart

Wegkreuze erstrahlen in neuem Glanz


In den vergangenen Monaten haben vier
Mitglieder der SK Mals einen Teil ihrer
Freizeit dem Erhalt und der Restaurierung
zweier alter Wegkreuze geopfert.
Eines davon steht beim Punterhof unter-
halb der Industriezone Mals am Weg nach
Laatsch und ist im Besitz der Familie Punter.
Das Zweite ist im Oberdorf in der Nähe des
Gasthof Sonne zu finden und gehört dem
Schützen-Urgestein „Dorl“ Theo Köfler.
Beide Kreuze waren in einem sehr schlech-
ten Zustand. Die Holzbalken und die
Dächer waren teilweise morsch und die
Figuren dem Alter entsprechend von der
Sonne gebleicht.
Die Männer der SK Mals beschlossen vor ei-
nigen Monaten, diesen unwürdigen Zustand
in Eigenregie und unentgeltlich zu ändern.
So erneuerten der junge Zimmermann
Eliah Stecher, der Tischler Markus Plagg Wegkreuz beim Punterhof. Wegkreuz beim Gasthof Sonne.
und der Elektriker Georg Punter die
Holzbalken mitsamt den Schindeldächern. Nach Fertigstellung der Arbeiten wurden neuem Glanze bewundert werden, und viel-
Der Maler und passionierte Krippenbauer die beiden Kreuze am 3. Juni von Don leicht bewegen sie den einen oder anderen
Richard Hirschberger restaurierte gekonnt Klaus gesegnet. dazu, einen kurzen Moment innezuhalten
die alten Herrgottsfiguren. Nun können die beiden Wegkreuze von und sich der Werte unseres Glaubens zu
Spaziergängern beim Vorbeigehen in besinnen. n
N° 4 | August 2023

Aus den KOMPANIEN … 35


Nals
von Georg Wenter

Neues Wetterkreuz in Obersirmian –


Symbol für Schutz, Glaube und Tradition
Am Herz-Jesu-Sonntag wurde das von der die wir gerade auch der Jugend vermitteln
SK Nals neu errichtete, 12 Meter hohe Wet- wollen. Und das machen wir mit Freude
terkreuz am Stockerboden in Obersirmian und Stolz; denn wie heißt es so schön im
feierlich eingeweiht. Seelsorger Richard Bundeslied: ‚Lästern uns die Feinde auch,
Sullmann segnete das imposante Kreuz und Treue ist Tiroler Brauch!‘“
ging dabei auf die Bedeutung des lateini- Wenter nutzte auch die Gelegenheit, um
schen Wortes für „Segnung“ ein: „Bene allen beteiligten Personen für ihre harte
dicite“, also „Sagt Gutes!“ Er zeigte sich Arbeit und ihren Einsatz bei der Errichtung
erfreut darüber, dass im Dorf so viel Gutes des Wetterkreuzes zu danken: Bei Seel-
gesagt und getan werde – und das in einem sorger Richard Sullmann für die Segnung,
freundschaftlichen Miteinander. bei Erich und Margreth Nussbaumer, auf
Georg Wenter, Hauptmann der SK Nals, deren Initiative und Grund und Boden das
zeigte sich in seinen Grußworten über- Kreuz aufgestellt wurde, bei Walter Brugger
zeugt: „Solche Aktionen passen perfekt zu (Hauser) für die Anfertigung des Kreuzes,
uns Schützen. Ein Wetterkreuz ist nämlich bei den Mitgliedern der Schützenkompa-
ein anschauliches Zeichen für Glaube, nie für die fleißige Arbeit sowie bei Erwin
Tradition und Schutz – und diese Werte Windegger von der Firma Rewibau und der
bilden praktisch die DNA der Schützen. Gemeindeverwaltung in Person des Bür-
Denn so wie das Wetterkreuz uns vor germeisters Ludwig Busetti für die tatkräf-
Unwettern beschützen soll, so war, ist tige und logistische Unterstützung bei der V.l. Lukas Morandell, Bürgermeister Lud-
und bleibt der Schutz unserer Heimat die Aufstellung des neuen Wetterkreuzes. wig Busetti, Hauptmann Georg Wenter,
Aufgabe von uns Schützen. Nicht mehr Nach Einbruch der Dunkelheit wurde das Elmar Geier, Margreth Nussbaumer, Erich
mit Waffen, sondern gerade mit solchen Herz-Jesu-Feuer entzündet und bot somit Nussbaumer, Seelsorger Richard Sullmann,
Erwin Windegger, Walter Brugger und
Aktivitäten zur Pflege und zum Erhalt un- einen idealen Abschluss dieser symbol-
Ulrich Windegger.
serer Tiroler Volkskultur und Traditionen, trächtigen Veranstaltung. n
Foto: Richard Andergassen

Oberndorf
von Hans Brandstätter

Drei Generationen „Landmänner“ – 3 x Paul und 1 x Simon


Bei der Josef-Hager-Schützenkompanie
sind sehr zur Freude der Kompanie erstmals
drei Generationen vertreten. Paul Land-
mann, der Älteste, war von der Gründung
1978 bis 2004 Hauptmann und ist seither
Ehrenhauptmann. Viele kennen ihn auch als
Landtags- oder Nationalratsabgeordneten.
Sein Wesensmerkmal war, dass er bei seinen
Reden keinen Lautsprecher benötigte und
sich immer noch, als über 90-Jähriger, seine
Lebenskraft im Sommer auf der Alm holt.
Paul Landmann, der Mittlere, ist seit 1983
Mitglied. Er bringt sich schon seit Jahren
auch als rühriger Feuerwehr-Kommandant
für die Gemeinde Oberndorf erfolgreich ein.
Paul Landmann, der Jüngste, ist seit heuer als
Jungschütze dabei und die Kompanie freut
sich über den Nachwuchs. Simon Landmann
war heuer beim Bataillonsfest in St. Johann 4 Landmänner: Paul der Jüngste, Paul der Älteste, Simon und Paul der Mittlere.
als „Tafei-Troger“ dabei. Foto: Hans Brandstätter
Detail am Rande – Paul der Mittlere und
Manfred Tönig waren 1979 in Kitzbühel als beim Bataillonsfest in St. Johann waren die – mit derselben Aufgabe betraut und haben
„Tafei-Troger“ eingesetzt und jetzt im Juni beiden Kinder von ihnen – namens Simon die Kompanie würdig „angeführt“. n
N° 4 | August 2023

36 Aus den KOMPANIEN …


Niederdorf
von Elmar Stoll

Tiroler Wirtshaussingen 2023


Nach einer dreijährigen coronabedingten Pause fand das fast schon traditionelle Wirtshaussingen am 11. März 2023 wieder
im Hotel Gasthof Brückele in Prags statt. Dank der vielen Spenden konnten dabei 2.138 Euro für den Herz-Jesu-Notfonds ge-
sammelt werden.

Dass wieder so eine hohe Summe zustande


kam, ist den Musikanten, Sängern und allen
anderen Beteiligten, die alle unentgeltlich
auftraten, den Wirtsleuten und natürlich
den über 300 Zuhörern zu verdanken.

Die Veranstaltung selbst konnte wiederum


als großer Erfolg verbucht werden. Mit
dabei war auch heuer wieder der Bertl Jor-
dan, der wieder gekonnt durch den Abend
führte. Die Tanzlmusik Taisten sorgte für
eine ausgelassene Stimmung, aber auch die
anderen Teilnehmer, wie „Albin & Loise“,
„Hermann & Lois“ sowie „Reinhard &
Tondl“ ergänzten das Programm mit Tiroler
Gesang und Zithermusik. Vorgetragen wur-
den diesmal auch zwei Heimatgedichte von
Bernhard & Franziska. Tondl aus Sexten Beim traditionellen Wirtshaussingen in Prags konnten 2.138 Euro für den
zählte mit seinen 86 Jahren zu den ältesten Herz-Jesu-Notfonds gesammelt werden.
Teilnehmern in der fröhlichen Runde.
die Familie Schwingshackl einen wahren Für die Zukunft wäre es schön, wenn sich
Auch die SK Niederdorf hat es sich nicht Ohrenschmaus. weitere Nachahmer finden und dadurch
nehmen lassen, mit einem eigenen „Schüt- Das Vocal-Ensemble Enneberg und der das Tiroler Wirtshaussingen, die Tradition
zenchor“ zwei traditionelle Lieder vor- Singkreis Hochpustertal aus Osttirol bewie- der alten Musikstücke und des Liedergutes
zutragen. Neben dem Klarinettentrio der sen, welch weite Kreise das Wirtshaussin- pflegen und am Leben erhalten würden. n
MK Prags boten auch die Hamat-Leit und gen mittlerweile zieht.

Pradl, Innsbruck
von Johann Gregoritsch

Siegerehrung Pradler Jahresschießen 2022/2023


Am 12. Mai 2023 fand im Schützenheim
Pradl die Siegerehrung für das Jahres-
schießen 2022/2023 statt. Für die besten
Schützen gab es tolle Preise zu gewinnen.
Zum 40. Mal schoss Ehrenoberjäger Kurt
Pfeifhofer die goldene Schützenschnur. Den
besten Schützen der Kompanie, EOlt. Kurt
Buchmayr und Jungschütze Gregor Platt-
ner, wurde die Schützenkette umgehängt,
den Frauen Bianka Strickner und Edith
Gutweniger wurde das Silberne sowie Frau
Karin Mühlecker-Gregoritsch das Bronzene
Leistungsabzeichen überreicht. Ein herzli-
ches Danke gebührt Oberschützenmeister
Roman Strickner, der die Schießabende
und die Siegerehrung organisierte. Nach
der Sommerpause freuen sich alle wieder
auf ein Wiedersehen zur Schießsaison
2023/2024. n Die Sieger. EOj. Kurt Pfeifhofer schoss zum 40. Mal die goldene Foto: Hans Gregoritsch
Schützenschnur.
N° 4 | August 2023

Aus den KOMPANIEN … 37


Schwaz
von Wolfgang Moser

Premiere: 90 Jahre Mitglied bei der


1. Schwazer Schützenkompanie
Wir schreiben das Jahr 1933 … Ein
3-jähriger Bub wird von seinen Eltern bei
der 1. Schwazer Schützenkompanie als
Jungschütze angemeldet. Heute ist Josef
Schaller, auch „Pepal“ genannt, inzwischen
Ehrenoberleutnant und Träger des Silber-
nen Verdienstzeichens des BTSK. Nunmehr
galt es heuer zu Herz-Jesu, das langjährigs-
te Mitglied der Kompanie mit 90 Jahren
Vereinszugehörigkeit zu ehren. Aus den
Reihen der Vertreter des Bundes wurde da-
zu mitgeteilt, dass es ein derartiges Ereignis
noch nicht gegeben hat und Josef tirolweit
das langjährigste Mitglied des Bundes der
Tiroler Schützenkompanien sein dürfte.
Eiligst wurden von der Bundeskanzlei und
dem Bundesgeschäftsführer die Urkunde
und die Andreas-Hofer-Medaille mit einem
„90er“-Jahreskranz entworfen und deren
Herstellung beauftragt.
Am Herz-Jesu-Sonntag war es dann soweit, Josef Schaller wurde für 90 Jahre Vereinszugehörigkeit bei
und die 1. Schwazer Schützenkompanie der 1. Schwazer Schützenkompanie geehrt. Foto: Wolfgang Moser
konnte 20 Schützen für insgesamt 1.010
Jahre Mitgliedschaft die Langjährigkeits- den und Medaillen. Geehrt wurden auch ist Ehrenoberleutnant Josef Schaller ein
medaillen überreichen. Mit dabei war auch die langjährige Marketenderin Julia Mair Vorbild für Treue zu den Grundsätzen der
der rüstige Ehrenoberleutnant Josef Schal- mit der Katharina-Lanz-Medaille sowie Tiroler Schützen und Verbundenheit zur 1.
ler mit seiner gesamten Familie. Gemein- Zgf. Markus Danzl und Oberjäger Peter Schwazer Schützenkompanie. n
sam mit der Schwazer Bürgermeisterin Steinlechner mit der bronzenen Verdienst-
Victoria Weber (MSc) überreichte Baon- medaille des BTSK. Der gesamten Kompa-
Kdt.-Stv. Hptm. Stefan Sprenger die Urkun- nie mit 181 Mann und 5 Marketenderinnen

Sellrain
von Alexander Haider

Herz-Jesu-Feuer am Saigisbachdamm
Erstmals wurde das Herz-Jesu-Feuer der Schützenkompanie Sell-
rain 2023 auf den Flanken des nach dem Hochwasser 2015 errich-
teten Schutzdamms des Saigisbachs aufgesteckt. Notgedrungen als
Ausweichstandort gewählt, da der ursprünglich geplante Feuerplatz
unzugänglich war, erwies sich dieser aber als idealer Standort für
dieses Jahr. Einerseits ist die Sicht für einen Großteil der Sellrai-
ner Bevölkerung besser als am alten Platz, andererseits können so
Schützen und Marketenderinnen allen Alters am Herz-Jesu-Feuer
teilhaben. Gemeinsam mit Jungschützen, Marketenderinnen und
Altschützen wurde der Lagerplatz vorbereitet, die Kerzen wurden
aufgestellt und diese schlussendlich sogar im Beisein von Schützen-
kurat Abt Leopold entzündet. Im Anschluss wurde der Abend ge-
mütlich mit Gegrilltem und Getränken am Lagerfeuer abgerundet.
Ein besonderer Dank gilt dem Fähnrich der Schützenkompanie
Sellrain, Stefan Ennemoser, und seinem Team für die Organisation Herz-Jesu-Feuer am Saigisbachdamm in Sellrain.
des Feuers. n Foto: SK Sellrain
N° 4 | August 2023

38 Aus den KOMPANIEN …


Salzburg
von Peter Raffeiner

Göflaner Schützen in Salzburg


Vom 21. bis 23. April waren die Göflaner Schützen in der Mozartstadt Salzburg, um das 35-jährige Kameradschaftsverhältnis
mit ihren Freunden von der Burschenschaft Germania zu Salzburg zu feiern.

Nach dem Begrüßungsabend am Frei-


tag stand am Samstagnachmittag eine
Stadtführung der besonderen Art auf dem
Programm, wo über allerlei Kuriositäten,
welche in Salzburg passierten, berichtet
wurde. Das große Stiftungsfest zur Feier
des 35. Kameradschaftsverhältnis fand am
Samstagabend statt. Hptm. Peter Raffeiner
erinnerte in seinen Grußworten an die
Entstehung des Kameradschaftsverhältnis-
ses sowie an dessen Wichtigkeit in einer so
schnelllebigen und globalisierten Welt wie
der heutigen. Er sprach auch das nach 100
Jahren immer noch währende Unrecht der
faschistischen Ortsnamen in Südtirol an,
wo immer noch keine zufriedenstellende
Lösung gefunden wurde. Als Erinnerungs-
geschenk bekamen die Göflaner Schützen Vivat! Crescat! Floreat! – 35 Jahre Kameradschaftsverhältnis zwischen SK Göflan
einen handgeschnitzten Salzburger Stier, und Burschenschaft Germania.
welcher an die Belagerung der Stadt bei
den Bauernaufständen von 1525 erinnert. storbenen Germanen und Schützen sowie Allen Beteiligten wird dieses Stiftungsfest
Am Sonntag wurde beim Germanendenk- an die Gefallenen der beiden Weltkriege noch lange in Erinnerung bleiben! n
mal am Salzburger Kommunalfriedhof eine und die Freiheitskämpfer der 60er Jahre
Ehrensalve zum Gedenken an die ver- abgefeuert.

St. Martin in Passeier


von Egon Zemmer

Ein Abend für das Ehrenamt


Am 1. Juli lud die SK St. Martin in Passeier zur Abschlussfeier für alle ehrenamtlichen Helfer, die beim Alpenregionstreffen der
Schützen im Vorjahr mitgewirkt hatten.

„Vergelt’s Gott allen ehrenamtlichen


Helfern, die das Alpenregionstreffen der
Schützen ermöglicht haben. Wenn wir
Passeirer etwas veranstalten, dann ordent-
lich. Diese Abschlussfeier ist unser Dank
für euch ehrenamtliche Helfer. Genießt
diesen Abend mit Musik, Speis und Trank“,
so Hptm. Armin Oberprantacher bei seiner
Begrüßung.
„Wir können es nicht mehr als selbstver-
ständlich sehen, dass jeder bereit ist, so
eine große Verantwortung zu übernehmen
− zumal funktionierende Spielregeln im
Südtiroler Ehrenamt sich nicht zu Gunsten
der Ehrenamtlichen verändert haben. Das Das Ehrenamt ist die Säule unserer Gesellschaft.
muss sich wieder ändern! Nicht die Selbst-
verständlichkeit, sondern die Spielregeln“, Ein Abend mit Live-Musik aus dem Zil- Dank der Schützenkompanie an alle ehren-
betonte der Bundesgeschäftsführer des Süd- lertal, ein zünftiges Essen und gute Laune amtlichen Helfer beim 26. Alpenregions-
tiroler Schützenbundes Mjr. Egon Zemmer. in hervorragender Gesellschaft waren der treffen der Schützen. n
N° 4 | August 2023

Aus den KOMPANIEN … 39


Sand in Taufers
von Rudolf Oberhuber

Ehrenmitglied David Oberhollenzer


Am Fronleichnamssonntag wurde „Luggnmilla“ David Oberhol-
lenzer aus Mühlen als Ehrenmitglied in die SK Taufers im Pustertal
aufgenommen. Anschließend an die Prozession wurde im Schieß-
stand ein Empfang mit feierlicher Aufnahme durchgeführt. Der
Kompanie war es schon seit längerem ein Anliegen, David Oberhol-
lenzer in ihren Reihen willkommen zu heißen und ihm neben den
zwei weiteren Ehrenmitgliedern, den Puschtra Buibm Siegfried Ste-
ger und Josef Forer, ein Zeichen der Wertschätzung und des Dankes
zu übergeben. „Mit anderen mutigen Tirolern hast du dich gegen
die Unterdrückungspolitik des demokratischen Italien gewehrt. Du
bist für die Wahrheit und Gerechtigkeit eingestanden. Die Wahr-
heit, dass die Teilung Tirols ein Unrecht war und ist!“
Leider gab es damals kaum Möglichkeiten, Widerstand zu leisten,
und so wurde durch verschiedene Einsätze, unter anderem durch
die Sprengung vom „Kapuziner-Waschtl“ in Bruneck, auf das
Unrecht aufmerksam gemacht. Für seine Taten wurde David hart
bestraft. Nach grausamen, menschenverachtenden Folterun-
gen wurde er zu 27 Jahren und 10 Monaten Haft verurteilt! Aus
Liebe zur Heimat hat er alles erduldet! Die Aufnahme von David
Oberhollenzer soll vor allem für die Schützen, aber auch für alle
heimatverbundenen Mitbürger ein Auftrag und Ansporn sein,
sich mehr für Volk und Heimat einzusetzen, damit das südliche
Tirol nicht untergeht − und der Einsatz nicht vergeblich war! n David Oberhollenzer schrieb den Text des Tauferer Liedes
im Gefängnis in Bozen.

St. Leonhard in Passeier


von Fabian Gufler

Retten wir unser Ehrenamt!


In der aktuellen Debatte rund um das Ehrenamt in Südtirol
hat die SK „Andreas Hofer“ in St. Leonhard ein Transparent
angebracht, um erneut auf die gravierende Situation für die
Vereine aufmerksam zu machen.

Durch die Reform des dritten Sektors werden viele Südtiroler Ver-
eine durch den römischen Bürokratisierungswahn in existentielle
Gefahr gebracht. Die Passeirer Schützenkompanie „Andreas Hofer“
hat in der „Geierschütz“ oberhalb der Umfahrungsstraße von St.
Leonhard ein Transparent angebracht, um die politischen Entschei-
dungsträger abermals zum Handeln aufzufordern.

Das Ehrenamt ist das gesellschaftliche Rückgrat des Landes, davon


ist die Schützenkompanie fest überzeugt. Schon allein deswegen
müssen in Bozen und Rom alle Hebel in Bewegung gesetzt werden,
um dieses zu retten − mit inhaltslosen Floskeln und Beschönigun-
gen in Sonntagsreden ist es längst nicht mehr getan, konkrete Taten
sind gefragt. So verweist die SK „Andreas Hofer“ abermals auf die
Forderung des Südtiroler Schützenbundes zur Wiedereinführung
eines Landesregisters für das Ehrenamt. Denn ein nationales Ein-
heitsregister mit nicht erfüllbaren Auflagen, Bilanzhinterlegungen,
externen Kontrollorganen und gewerblichen Einnahmegrenzen
bedeutet das sichere Aus für unzählige Vereine. n

Das Transparent in der „Geierschütz“ bei St. Leonhard.


Foto: Marie Pixner
N° 4 | August 2023

40 Aus den KOMPANIEN …


Tarrenz
von Melanie Zoller

Herz-Jesu-Bergfeuer mit den


Jungschützen
Am 17. Juni fand das erste Herz-Jesu-Bergfeuer mit den 15 Jung-
schützen der SK Tarrenz in Obtarrenz statt. Gemeinsam wurden die
Fackeln in Form eines Kreuzes aufgestellt. Als die Arbeit mit viel
Fleiß und Mühe erledigt war, gab es am Lagerfeuer gegrillte Würs-
tel. Zu späterer Stunde konnten die Jungschützen dann endlich die
vielen Fackeln anzünden. Ein großes Dankeschön gilt den fleißigen
Jungschützen, Helfern und besonders der Jungschützenfahnenpatin
Carolina, die die Würstel spendiert hat. n
Anzünden der Fackeln in Obtarrenz. Foto: SK Tarrenz

Schwoich
von Alois Thaler

Herz-Jesu-Feuer der Schwoicher Jungschützen 2023


Am Samstag, den 17. Juni 2023 entzünden die Jungschützen und
Schützenkinder der SK Schwoich am Hochfeld ein ca. 100 m gro-
ßes, aus 450 Fackeln bestehendes Herz-Jesu-Feuer.
Nach der Vorbereitung von Sebastian und mithilfe modernster
Technik steckten die Schützen gemeinsam mit den Jungschützen
am Freitagnachmittag das Herz-Jesu-Kreuz mit dem Schwoicher
Wappen auf.
Am Samstag verpflegten Harald und Andreas vor dem Entzünden
des Feuers die „Feuerler“ mit Grillwürsten und Getränken.
Beim Einbrechen der Dämmerung durften dann die Jungschützen
und Schützenkinder das Feuer entzünden. Ein Dankeschön an
alle Mitwirkenden, ganz besonders den Hofbesitzern Markus und
Kathrin Schellhorn. n
Herz-Jesu-Feuer: Das Kreuz mit dem Schwoicher Gemeindewappen
wurde von den Schützen und Jungschützen aus Schwoich entzündet.
Foto: Alois Thaler

Telfs
von Markus Waldhart

Alt- und Jungschützen bewahren die Herz-Jesu-Feuer-Tradition


Wie vielerorts wurden auch in Telfs Bergfeuer entzündet, um an
das Herz-Jesu-Gelöbnis zu erinnern. Für die Jungschützen der SK
Telfs war dies heuer allerdings eine Premiere. Die länger gedienten
Schützen nahmen ihren bewährten Pfad Richtung Hohe Munde,
welcher sie schließlich ins „O’brennte“ führte. Dort angekommen,
bereiteten sie das Feuer in der unverkennbaren Herz-Jesu-Form
vor. Die Jungschützen hielten sich in ihrem Alter entsprechendem
Gelände auf und schritten etwas tiefer zur Tat. So konnte auch das
von den Jungschützen am „Kupf “ errichtete Kreuz vom Inntal aus
bewundert werden. Nachdem sich beide Gruppen gestärkt hatten
und wieder unbeschadet ins Tal abgestiegen waren, hieß es, rasch
wieder Kräfte sammeln. Denn am nächsten Morgen stand bereits
die Herz-Jesu-Feier samt Prozession an. n

Herz-Jesu-Feuer der Schützen in Telfs. Foto: Markus Waldhart


N° 4 | August 2023

Aus den KOMPANIEN … 41


Volders
von Herbert Rettl
„Goldene Hochzeit“ für die Gemeinde Volders mit
Landesüblichem Empfang
Vor 50 Jahren wurden die Gemeinden Volders, Großvolderberg und Kleinvolderberg zusammengeführt. Dieses Jubiläum
wurde in Volders mit einem Festakt und einem Landesüblichen Empfang gefeiert.

Veränderungen der
Kommunalstrukturen – 1970er Jahre
In den 1970er Jahren wurde das politische
Ziel verfolgt, Kleinstgemeinden zusammen-
zuschließen, um die kommunale Verwal-
tung aufrechtzuerhalten und langfristig
sicherzustellen. In den drei Gemeinden
Volders, Großvolderberg und Kleinvolder-
berg gab es schon funktionierende Ver-
waltungsgemeinschaften und eine gemein-
deübergreifende Vereinstätigkeit. Nach
Beschlüssen der Gemeinderäte wurden
die drei Gemeinden mit Wirkung vom 1.
Jänner 1973 zusammengeschlossen.

50 Jahre
Gemeindezusammenlegung – Festakt
Zu 50 Jahre Gemeindezusammenlegung
– sozusagen zur Goldenen Hochzeit der
Gemeinde Volders – wurde ein Festakt Defilierung der Senseler Schützenkompanie Volders anlässlich
abgehalten. Es konnten neben den Bürger- 50 Jahre Gemeindezusammenlegung in Volders. Foto: Walter Morri
meistern des Planungsverbandes von Seiten
des Landes Tirol Landeshauptmann-Stv. dass „Verbindendes immer vor Trennen- meinden und der Entwicklung ausgetauscht
ÖR Josef Geisler und Bezirkshauptmann- dem steht und Herausforderungen immer werden. Unterstützt wurden die Erlebnisse
Stv. Dr. Kurt Berek begrüßt werden. gemeinsam besser gemeistert werden durch eine vom Ortschronisten zusammen-
können“. gestellte Ausstellung über die Vereinigung
Landesüblicher Empfang Walter Pichler schilderte seine Eindrücke zur Gemeinde Volders. n
Der Landesübliche Empfang als Begrü- der Zusammenlegung als zugezogener
ßungszeremonie stellt eine einzigartige „Bergler“ sowie Volksschuldirektor und der
Tiroler Tradition dar und gliedert sich wie ehemalige Bürgermeister Maximilian Harb
folgt: ein Ankündigungssignal, die Mel- erörterte die politischen Ereignisse der
dung, das Spielen der Tiroler Landeshymne, Zusammenführung.
das Abschreiten der Front, die General- Der stellvertretende Bezirkshauptmann Dr.
Decharge, ein Begrüßungsschnapserl und Kurt Berek und Landeshauptmann-Stv. ÖR
die Abmeldung mit dem Abblasen. Josef Geisler gratulierten der Gemeinde zu
Mit der Musikkapelle wurde der Lan- ihrem Jubiläum und bedankten sich bei den
desübliche Empfang von der Senseler Voldererinnen und Voldereren für ihren
Schützenkompanie und den angetretenen Einsatz für die Gemeinde.
Formationen unter dem Kommando von Der Festakt wurde von der Senseler Mu-
Hauptmann Peter Rathgeber abgehalten. sikkapelle, der Gruppe Volder Sound, den
Kinderchören vom Kindergarten Volders
Verbindendes steht immer und der Volksschule Volders und Großvol-
vor Trennendem derberg musikalisch umrahmt.
Bürgermeister Peter Schwemberger freute Nach einem Festumzug mit Defilierung
sich über die zahlreichen Festgäste zum
Jubiläum und hielt in seiner Ansprache fest,
konnten noch zahlreiche Erinnerungen
über die Zusammenführung der drei Ge-
Zeig Flagge!
„Unglücklich das Land, das
Helden nötig hat“

(Berthold Brecht)
Hier geht’s zum Video des
Herz-Jesu-Festes der SK Vahrn.

42 Aus den KOMPANIEN …


Vahrn
von Günther Mairhofer

70 Jahre Schützenkompanie Vahrn – Große Herz-Jesu-Feier


Das diesjährige Herz-Jesu-Fest bot den
idealen Rahmen, um gleichzeitig auch den
70. Geburtstag der SK Vahrn zu feiern. Die
SK Vahrn wurde nämlich am Ostermontag
des Jahres 1953 − im Beisein des damaligen
Waltener Schützenhauptmanns Jörg Klotz
− im Gasthof „Goldener Adler“ in Vahrn
wiedergegründet.
Wie üblich begann der Herz-Jesu-Sonntag
mit einer Messe in der Pfarrkirche. Am
Nachmittag begann dann die Festveran-
staltung bei der Ruine Salern, wobei die
Vahrner Jungböhmische für gute Stim-
mung sorgte. Weiters wurde das Fest durch Ein unvergessliches Erlebnis: Die Herz-Jesu-Feier der Vahrner Schützen
Schuachplattlergitschn, Goaßlschnöller und am 18. Juni 2023 bei der Ruine Salern.
Ziehorgelspieler bereichert. Die malerische
Kulisse der Ruine Salern − dem Wahrzei- kulturellen, im kirchlichen sowie auch im Vahrn steht nach wie vor für den Schutz der
chen von Vahrn − gab der Veranstaltung volkstumspolitischen Bereich wurde in un- Heimat, den Schutz des Glaubens und den
eine besondere Note. Hunderte Vahrne- zähligen – stets ehrenamtlichen − Stunden Schutz der Traditionen in besonderer Weise
rinnen und Vahrner sowie viele Schützen- für das Heimatdorf Vahrn und für das Land ein. n
freunde folgten der Einladung. Tirol sehr viel geleistet. Das Ziel der Vahr-
In den vergangenen 70 Jahren hat sich bei ner Schützen ist auch heute immer noch
den Vahrner Schützen sehr viel getan. Im dasselbe wie das der Gründerväter. Die SK

Unsere Leser meinen ...

„Duce“ nicht mehr Ehrenbürger Endlich die faschistischen


des CAI Straßennamen abschaffen
Ganze 78 Jahre – um genau zu sein seit seinem Todestag, dem 28. In Deutschland wäre es unvorstellbar, wenn es noch einen Hermann-
April 1945 – hat der italienische Alpenverein CAI benötigt, um dem Göring-Platz oder eine Albert-Speer-Straße gäbe: Der Aufschrei von
Gründer des Faschismus und somit Wurzel allen Übels in unserem allen demokratisch gesinnten Parteien wäre zu Recht groß. Was pas-
Land, Benito Mussolini, seine Ehrenmitgliedschaft zu entziehen. siert aber mit der Bozner Amba-Alagi-Straße, wo unter anderem das
Schlussendlich war es Mussolini selbst, der die faschistischen Orts- deutsche Schulamt angesiedelt ist? Leider seit Jahrzehnten gar nichts!
und Flurnamen in unserem Land installiert hat. Denn ohne seine Beim brutalen Eroberungsfeldzug des faschistischen Diktators Benito
Zustimmung hätte Tolomei seinen „Prontuario“ nie in diesem Aus- Mussolini gegen Abessinien wurde der Berg Amba Alagi 1936 von den
maß umsetzen können. Durch den Entzug der Ehrenmitgliedschaft Italienern eingenommen. Dabei setzten die Faschisten Giftgas ein:
will der Präsident des CAI Antonio Montani offenbar dem Erbe Tausende Einheimische mussten erbärmlich sterben. Der Straßen-
Mussolinis abschwören: name Amba Alagi sollte daher schleunigst verschwinden, ebenso die
„Ich verstehe nicht, warum Mussolini im Jahre 2023 immer noch Vittorio-Veneto- und die Luigi-Cadorna-Straße. Cadorna war Chef
neben großen Namen der Bergsteiger-Geschichte aufscheint.“ (An- des italienischen Generalstabs im Ersten Weltkrieg. Wegen seiner
tonio Montani) Grausamkeit gilt er als Kriegsverbrecher. Seit vielen Jahren müssen
An und für sich halte ich das für eine löbliche Initiative. Bleibt zu wir Südtiroler täglich mit Straßennamen leben, die den Krieg und den
hoffen, dass Antonio Montani die faschistische Geschichtsaufberei- Faschismus verherrlichen; sie gehören eiligst abgeschafft.
tung des CAI auch in Südtirol voranzutreiben gedenkt! Benno Zöggeler, Bozen
Daniel Unterthiner, Vahrn

Den 500 Seiten umfassenden


„Prontuario“ findest du hier.
N° 4 | August 2023

Aus den KOMPANIEN … 43


Unsere Leser meinen ...

Pure Heuchelei!
wie z. B. Fronleichnam oder das Herz-Jesu-Fest, werden in würdiger
In einem Interview in der letzten Ausgabe der TSZ bezeichnet Lan- Form von uns mitgestaltet. Aber auch Bräuche wie das Herz-Jesu-
deshauptmann Arno Kompatscher die Umbenennung unserer Orte Feuer, „Rachn gehn“ in der Weihnachtszeit und die gebotene Eh-
und Fluren im Zuge der faschistischen Entnationalisierungspolitik rensalve zu speziellen Anlässen, das sind für uns jahrhundertealte
als „historisches Unrecht“. Dieser Logik folgend, hätte sich Kompat- Bräuche und wichtige Bestandteile im Jahresablauf.
scher – gerade als Landeshauptmann – bemühen müssen, dass dieses Zu diesen Säulen gehören auch unsere Sprache und die Form des
„historische Unrecht“ wieder gutgemacht wird. Getan hat er immer Zusammenlebens in einer funktionierenden Gemeinschaft. Auch
wieder genau das Gegenteil. Nachfolgend drei Beispiele aus der unsere Dialekte und Mundarten, die sich in den verschiedenen
jüngsten Vergangenheit: 1. Im Herbst 2021 hat sich die Landesregie- Tälern entwickelt haben, sind ein Teil unserer Identität. Zusam-
rung dagegen ausgesprochen, dass „Sudtirolo“ als amtliche Kurzbe- mengefasst sind dies auch jene Aspekte, die uns Geborgenheit und
zeichnung für die autonome Provinz Bozen offiziell zugelassen und Wurzeln geben bzw. unsere Identität und „Heimat“ ausmachen.
amtlich verwendet wird. Nicht einmal von „Sudtirolo“ zumindest als Diese Säulen unserer alpinen Kultur haben in Jahrhunderten eine
alternative Bezeichnung zum faschistischen Begriff „Alto Adige“ woll- gewisse Wertvorstellung und Wertehaltung geformt. Wir Tiroler
te Kompatscher etwas wissen! 2. Im Sommer 2022 wurde im Beisein Schützen haben es uns in unseren Grundsätzen zum Ziel gesetzt,
Kompatschers die wiedererrichtete Stettiner Hütte eingeweiht. Was diese Wertvorstellungen zu erhalten, diese Kulturgüter zu schüt-
dabei nicht fehlen durfte: Der faschistische Name „Rifugio Petrarca“ zen und damit unser Heimatbewusstsein zu stärken. Traditionen,
sowie die italienische Trikolore vor der Hütte. All dies, obwohl sich Brauchtum, Tracht und Mundart haben in der Bevölkerung wieder
der Landtag noch unter Durnwalder eindeutig gegen die Verwen- einen hohen Stellenwert und bieten Halt. Wir Schützen können hier
dung der faschistischen Hüttennamen und gegen das Hissen der Vorbild sein und Hilfestellung geben. Sinnvolle Ergänzungen aus
Trikolore auf den Schutzhütten ausgesprochen hatte. Kompatscher der ganzen Welt können unsere Kultur auch weiterhin bereichern.
hat sich über diesen Landtagsbeschluss einfach hinweggesetzt! 3. Im Wir sollten aber immer mit kritischem Blick hinterfragen, ob diese
Frühling 2023 hat sich der Südtiroler Landtag – zum wiederholten Fremdkultureinflüsse auch zu uns passen – heute und auch in
Mal! – gegen die Abschaffung der drei faschistischen Ortsnamende- Zukunft.
krete ausgesprochen. Man wolle kein Öl ins Feuer gießen, hieß es von Martin Wimmer und Christian-Georg
Seiten der SVP, und man arbeite lieber lösungsorientiert. Lösung? Hopfensperger, Oberndorf
Welche Lösung? Hat die SVP mit ihrem Anbiederungskurs an die

Politiker, erinnert euch!


italienischen Nationalisten in der Ortsnamengebung bisher etwas er-
reicht? Überhaupt nichts! All dies zeigt nur eines: Kompatschers Herz
schlägt, noch mehr als das seiner Vorgänger, für Italien und dessen
relativierende Politik der faschistischen Kulturverbrechen. Sich, so Italien versuchte gewaltsam, uns unserer kostbarsten Güter zu
wie im besagten Interview, für die Förderung von „Maßnahmen zur berauben: unserer Muttersprache und kulturellen Identität.
Überwindung des belasteten Namensgutes“ einsetzen zu wollen, ist Nicht nur die deutsche Sprache wurde verboten, sondern auch die
absolut nicht glaubwürdig und pure Heuchelei! über Jahrhunderte gewachsenen Orts- und Flurnamen wurden
Cristian Kollmann, Bozen willkürlich italianisiert. Ettore Tolomei hat unserer kulturellen
Landschaft endgültig den Stempel des Faschismus aufgedrückt.

Welche Kultur schützen die


Dieses Unrecht steht außer Frage, und Italien sollte endlich den
Mut aufbringen, es anzuerkennen. Namen aus der Zeit der Dikta-

Tiroler Schützen eigentlich?


tur gehören unwiderruflich in den Abgrund der Geschichte. Wer
an dieser Fälschung festhält, kann sich nicht als wahrer Demokrat
bezeichnen. Doch was tut die heutige Südtiroler Landesregierung?
Bei unserer Kultur geht es um unsere Lebensweise, unsere Traditi- Statt das begangene Unrecht entschieden anzuprangern, rechtfer-
onen, unser Brauchtum und auch um unsere Alltagskultur. Diese tigt sie die Veränderung unseres Kulturguts im Namen der Tole-
hat sich immer weiterentwickelt, hat sich immer den Strömungen ranz gegenüber den Italienern in unserem Land. Diese verwenden
der jeweiligen Zeit angepasst und ist auf eine gewisse Region, ein bereits Tiroler Ortsnamen wie Innsbruck, Sillian oder Landeck,
gewisses Land zugeschnitten. Allerdings leben wir heute in einer ohne Anstoß zu nehmen. Es ist nicht zu viel verlangt, dass sie auch
schnelllebigen Zeit, in der die Globalisierung viel Veränderung und unsere historischen Namen respektieren. Es gibt nur eine ehrliche
andere Einflüsse schafft. Dies führt bei vielen Menschen zur Verun- Lösung: die historische Lösung. Historische Namen sind jene, die
sicherung und zu Orientierungslosigkeit. Dem entgegenzuwirken, vor dem faschistischen „Prontuario“ verwendet wurden. Alle an-
braucht es Wissen um die Säulen einer seit Jahrhunderten gewach- deren Namen sollten konsequent entfernt werden. Dieser Schritt
senen und gefestigten Kultur, die Halt geben kann und deshalb auch erfordert Mut, den wir in dieser Angelegenheit aufbringen und
geschützt werden muss. Für unsere Tiroler Kultur sind diese Säulen zeigen sollten. Unsere Väter haben die Autonomie hart erkämpft,
in erster Linie der christliche Glauben und zweitens die darauf um unsere Volksgruppe, unsere Sprache und unsere Kultur in die-
fußenden Bräuche und Traditionen. sem fremden Staat zu schützen. Unsere Politiker sollten sich daran
Für uns Tiroler Schützen hat der Sonntagsgottesdienst einen sehr erinnern und danach handeln.
hohen Stellenwert. Unsere Prozessionen und besondere Feiertage, Juri Oberlechner, Ehrenburg
Hier geht’s zum Video.

44 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Bozen
von Heidi Gamper

Feuerherz: Wir brennen für Herz Jesu


Am 8. Juni präsentierten vier Südtiroler Jugendvereine ihr gemeinsames Projekt zum Herz-Jesu-Fest im kirchlichen Kinder-
und Jugendzentrum „Josef Mayr-Nusser“ am Silvius-Magnago-Platz in Bozen. Gemeinsam wurde eine neue Broschüre zu
Herz Jesu im jugendlichen Style ausgearbeitet.

Über ein Jahr lang arbeiteten Alpenvereins-


jugend, Bauernjugend, Jungschützen und
Südtirols Katholische Jugend eng zusam-
men. „Das Arbeiten an einem gemeinsa-
men Thema, das Einbringen der verschie-
denen Blickwinkel der Jugendvereine und
zu sehen, was daraus entstehen kann, war
für mich eine tolle Erfahrung“, erzählte ein
begeisterter Simon Klotzner, 1. Landesleiter
von Südtirols Katholischer Jugend.
Entstanden sind eine Broschüre und zwei
Videos, die den einzigartigen Wert dieses
Festes mit all seinen Traditionen auf erfri-
schend neue, jugendliche Art aufzeigen.
„Wir haben uns sehr über die Zusam-
menarbeit mit den anderen Vereinen
gefreut. Auch wenn wir nicht immer einer V.l. Bundesjugendreferent-Stellvertreterin Miriam Schwarzer, Josef Huber,
Meinung waren, haben wir doch immer Bundesjugendreferent Mjr. Kuno Huber, Felix Hofer und Lea Stolzlechner – beide SK Onach.
wieder einen gemeinsamen Nenner ge-
funden. Das Ziel ist es in unseren Augen,
mit diesem Projekt den jungen Leuten in
unserem Land diesen wichtigen Feiertag
Herz Jesu wieder nahezubringen und das
Interesse zu wecken, mitzumachen und
‚fuiorn‘ zu gehen. Denn dieses Brauchtum
soll auch für die nächsten Generation
erhalten bleiben“, betonte Kuno Huber von
den Jungschützen.
Angelika Spingeth von der Südtiroler
Bauernjugend meinte: „Das Herz-Jesu-
Feuer ist nicht nur Tradition, es ist mehr.
Durch das gesellige Zusammensein wird
das WIR-Gefühl in den Vereinen gestärkt.
In jedem Verein braucht es viele Charakte-
re. Jeder kann mitmachen und ist wertvoll.
Es gibt keine Auswahlkriterien, denen sich Die Organisatoren dieses tollen Projekts: v.l. Koordinator Alex Lamprecht, Südtiroler Bau-
ein Jugendlicher für die Mitgliedschaft in ernjugend Angelika Springeth, Jungschützen Mjr. Kuno Huber, Katholische Jugend Simon
unseren Vereinen stellen muss. Jugend- Klotzner, Alpenverein Simon Pedron
liche müssen jedoch bereit sein, in einer
Gemeinschaft Neues zu schaffen und zu das Thema Herz Jesu aus verschiedenen Bei der Pressekonferenz war auch Landesrat
erleben. Die Herz-Jesu-Tradition ist eine Blickwinkeln aufgearbeitet wird, und der Philipp Achammer anwesend. Er bedankte
Bereicherung.“ religiöse Hintergrund lag uns besonders sich bei den Vertretern und Vertreterinnen
am Herzen“, erklärte Simon Klotzner. der Vereine für die Ausarbeitung dieser
Neben den Beiträgen der einzelnen Verei- Simon Pedron von der Alpenvereinsjugend neuen Broschüre: „Diese Broschüre trägt
ne finden sich in der grafisch ansprechend brachte noch einen anderen Aspekt ein: zum Verstehen und zum Erhalt dieser wert-
gestalteten Broschüre auch Sicherheitshin- „Herz Jesu soll ein Anlass für uns sein, vollen Tradition bei.“
weise und Anregungen für das Herz-Jesu- auch in die Zukunft zu schauen. Aktuell ist Solange der Vorrat reicht, kann die
Feuer. Die bildgewaltigen Videos zeigen die Natur unserer Heimat durch die Kli- Broschüre in den Büros der beteiligten
auf beeindruckende Weise die Bedeutung makrise bedroht. Jede und jeder einzelne Vereine kostenlos abgeholt werden. Unter-
und den besonderen Zauber des Herz- kann für deren Schutz beitragen!“ stützt wurde das Projekt von der Abteilung
Jesu-Festes. „Uns war es wichtig, dass deutsche Kultur - Amt für Jugendarbeit. n
N° 4 | August 2023

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 45


Burgstall
von Angelika Haller

Bäurisch giahn – Kurs zum richtigen Tragen


des Burggräfler Bäurischen
Die Pflege des Trachtenwesens ist eine
bedeutende Aufgabe der Schützen und
Marketenderinnen. Am 20. Mai 2023
organisierte daher der Marketenderinnen-
beirat des Schützenbezirks Burggrafenamt-
Passeier im Pfarrsaal von Burgstall einen
Kursnachmittag zum Bäurischen Gewand
für alle Trachteninteressierten.
Nach einem ausführlichen und höchst
interessanten Vortrag zur Entwicklung der
Frauen- und Männertracht im Burggrafen-
amt durch Andreas Leiter Reber, Vertreter
der ARGE Lebendige Tracht, wurden die
rund 20 Teilnehmerinnen an die Kunst
des Tüchlsteckens herangeführt. Mehrere
Marketenderinnen verschiedener Burggräf-
ler Schützenkompanien, u.a. Bundesmar-
ketenderin Manuela Lastei, gaben dabei
ihr Wissen im Ankleiden der Tüchltracht
weiter. Abschließend wurden mit Hilfe von Trachten - Ein lebendiges Kulturgut in Süd-Tirol.
Bezirksmarketenderin Angelika Haller und
einer weiteren passionierten Trachtenträ- Der Marketenderinnenbeirat war erfreut herzlich bei allen, die bei diesem Kurs mit-
gerin passende Frisuren zur Frauentracht über das rege Interesse und bedankt sich gewirkt haben. n
gesteckt und geflochten.

Eben-Maurach
von Johanna Moser

Marketenderinnentreffen des Schützenbataillons Schwaz


Von 19. bis 21. Mai 2023 fand in Eben-
Maurach am Achensee das 73. Bataillons-
schützenfest des Schützenbataillons Schwaz
statt. In diesem Rahmen wurde zur Fester-
öffnung auch ein Marketenderinnentreffen
veranstaltet, an welchem insgesamt 35 Mar-
ketenderinnen von Strass bis Terfens und
von Wiesing bis Achenkirch teilnahmen.
Bei einem netten Zusammensein besich-
tigten wir den Vitalberg, das Museum des
Tiroler Steinöles in Pertisau. Im Anschluss
wurden wir von Wolfgang Kostenzer, dem
Seniorchef, durch sein 5-Sterne Wellness-
hotel Alpenrose in Maurach am Achensee
geführt. Ein ganz besonderes Highlight war,
dass uns für den Transport der Nostalgie-
bus der Gramai-Alm zur Verfügung gestellt
wurde. Unsere Begleitung war niemand Marketenderinnen des Schützenbataillons Schwaz beim Treffen im Zuge des
geringerer als der Altbürgermeister von Bataillonsfestes in Eben-Maurach. Foto: Johanna Moser
Maurach Ing. Josef Hausberger, welcher
beim Festakt am Sonntag zum Ehrenkranz- mit den Ehrengästen, der Ehrenkompanie veranstaltenden Kompanie Eben-Maurach
träger des Bundes der Tiroler Schützen- St. Margarethen und dem Ausschuss des mit Obmann Max Filzer und dem Haupt-
kompanien ausgezeichnet wurde. Nach dem Schützenbataillons Schwaz, das Fest mit mann Gottfried Prantl für die Einladung
gemütlichen Teil konnten wir gemeinsam einem Festakt eröffnen. Unser Dank gilt der und die Organisation. n
N° 4 | August 2023

46 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Innsbruck
von Maria Luise Feichtner

Jungschützen-Leistungsabzeichen –
Innsbrucker Jungschützen auf dem Prüfstand

Jungschützen des Bataillon Innsbruck. Foto: Maria Luis Feichtner

Am 25. Juni 2023 trafen sich 27 Kinder mit ihren Kompaniebetreuern aus den Kompanien Alter Schießstand, Arzl, Amras,
Mühlau und Wilten zum Jungschützen-Leistungsabzeichen im Garten des Schützenheimes Wilten - St. Bartlmä.

Die einzelnen Kompanien bereiteten die Jugendlichen auf diese gratulieren. Gesamt konnten je 8 Goldene und Silberne und 11
Aufgabe vor; die Kinder waren nervös und angespannt. Bronzene Leistungsabzeichen überreicht werden. Nach der geistigen
Bataillonskdt. Mjr. Helmuth Paolazzi und Baon-Jungschützenbetreu- Anstrengung konnten sich die Jugendschützen und Jungmarketende-
erin Maria Luise Feichtner konnten allen zum Bestehen der Prüfung rinnen bei Gegrilltem, Pommes, Getränken und Eis feiern lassen. n

Natz
von Miriam Schwarzer

Alpen Flair 2023 – Wir waren dabei


Am 24. Juni 2023 hatten 40 Schützen und
Marketenderinnen im Alter von 18 bis 25
Jahren die Möglichkeit, aktiv am Alpen-
Flair-Festival teilzunehmen. Im Vorfeld hat
die Bundesjugendleitung eine Einladung
an die Kompanien verschickt, auf die sich
über 200 Burschen und Mädchen gemeldet
haben. Die Band Frei.Wild selbst äußerte
den Wunsch, bei ihrem Auftritt Tiroler
Fahnen schwenken zu lassen. Das ließen sich
die Jugendlichen nicht zweimal sagen und
zeigten stolz Flagge unter den über 15.000
Besuchern.
Für alle Beteiligten war es ein sehr erlebnis-
reicher und vor allem toller Tag.
Wir freuen uns auf weitere tolle Aktionen
mit der Schützenjugend. Macht weiter so! n 40 Schützen und Marketenderinnen folgten dem Ruf von Frei.Wild.
N° 4 | August 2023

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 47


St. Michael a.d. Etsch
von Hildegard Flor

Viertes Gesamttiroler Marketenderinnentreffen


Am 25. Juni konnte erstmals das Gesamttiroler Marketenderinnentreffen in Welsch-Tirol abgehalten werden. Auch wenn die
Teilnehmerzahl unter den Erwartungen blieb, war das Marketenderinnentreffen eine gelungene Veranstaltung.

Eigentlich hätte das Gesamttiroler Marke-


tenderinnentreffen schon vor zwei Jahren
stattfinden sollen, aber pandemiebedingt
konnte damals nur ein Marketenderinnen-
tag abgehalten werden. Diesmal stand außer
einer Baustelle mitten im Dorf der Veran-
staltung nichts mehr im Wege.
In der Straße vor dem Rathaus erfolgten die
Aufstellung, Meldung und Frontabschrei-
tung. Für die musikalische Begleitung sorg-
ten die Musikkapellen von Faedo und Faver.
Es ertönten die Landeshymne und eine
Ehrensalve. Die Formationen marschierten
zum Gefallenendenkmal, wo zur Weise vom
„Guten Kameraden“ zwei Kränze niederge-
legt wurden. Als Ehrenkompanie fungierte
die Kompanie Salurn, welche auch dort eine
Ehrensalve abfeuerte.
Weiter ging es mit dem Einzug zum Platz
hinter dem ehemaligen Kloster von St.
Michael. Dort zelebrierte der Comboni- V.l.: Manuela Lastei, Kathrin Platzer, LKdt. Enzo Cestari, Historikerin Elena Bianchini Brag-
Missionar Donato Benedetti die Heilige lia und Angela Zeni. Foto: Hildegard Flor
Messe zweisprachig. Dazu spielte die Mu-
sikkapelle von Faedo. Der Priester begrüßte und Tradition hier.“ „Ihr seid heute genauso welche die Grüße des Tiroler Schützenbun-
alle auf Deutsch und sagte in seiner Predigt: wichtig wie damals, als die Männer an der des überbrachte.
„Fürchtet euch nicht vor jenen, welche eu- Front waren“, unterstich Regionalassessor Eine Lanze für die Vielfalt brach die
ren Körper, sondern vor jenen, welche eure Lorenzo Ossanna. Historikerin Elena Bianchini Braglia: „Die
Seele töten.“ Auch bei der Messe wurde eine Nun kamen die Landesmarketenderinnen Verschiedenheit soll respektiert und nicht
Ehrensalve geschossen. zu Wort. Für die Welsch-Tiroler sprach die ausgelöscht werden. Europa will alles
Die Organisation oblag der Kompanie Kö- Stellvertreterin Angela Zeni. „Wir freuen gleichmachen, aber das ist nicht das Euro-
nigsberg. Deren neuer Hauptmann Andrea uns, erstmals in Welsch-Tirol diesen Tag pa, das wir wollen“, sagte die Rednerin aus
Micheli bezeichnete die Marketenderinnen auszurichten.“ Ihre Enttäuschung über die der Emilia-Romagna.
als Schmuck und Seele des Schützenwesens nicht gerade zahlreiche Teilnahme brach- Als Erinnerung an den Tag erhielten alle
und dankte für ihren Einsatz. Einen beson- te die Süd-Tiroler Bundesmarketenderin Ehrengäste eine bemalte Scheibe, die Frau-
deren Gruß richtete Bürgermeisterin Clelia Manuela Lastei zum Ausdruck. Obwohl der en auch Blumen. Die Feier endete mit dem
Sandri an die Marketenderinnen: „Es ist Tag den Frauen galt, waren die Männer in Umzug mit Defilierung zum Sportpalast.
uns eine Ehre, euch hier zu Gast zu haben.“ der Überzahl. Immerhin 32 Teilnehmerin- Dort kam richtig Stimmung auf. Beim Lied
Zur Erhaltung der Identität rief Landtags- nen konnte die neue Nordtiroler Bundes- „Dem Land Tirol die Treue“ stiegen die
präsident Walter Kaswalder auf. „Wir sind marketenderin Kathrin Platzer vermelden, Leute auf die Bänke, und danach zogen sie
als Tiroler mit gemeinsamer Geschichte mit einer Polonaise durch den Saal. n

SÜDTIROLER HEIMATBUND | BAS – DIE GEHEIMEN MITWISSER UND FÖRDERER


ISBN 979–12–5532–024-1 | Effekt! Verlag | Euro 17,50

Kerschbaumer und seine Mitstreiter hatten zunächst mit Briefen und Flugblättern gegen die
ungehemmte Fortsetzung der faschistischen Entnationalisierungs- und Unterdrückungspolitik
durch das „demokratische“ Italien protestiert. Als alle friedliche Mittel erfolglos blieben, fiel der
Entschluss zur Durchführung demonstrativer Sprengstoffanschläge gegen Sachwerte unter
absoluter Schonung von Menschenleben. Der BAS wollte damit die Weltöffentlichkeit auf die
unhaltbaren Zustände in Südtirol aufmerksam machen. Das erstrebte Ziel war die Erringung der
Selbstbestimmung und die Wiedervereinigung Tirols.
N° 4 | August 2023

48 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Zirl
von Philipp Kollmer

Erstes Jungschützen-Treffen der


Bataillone Petersberg und Hörtenberg
Mit einer starken Beteiligung ging am 13. Mai in Zirl das erste Treffen der Jungmarketenderinnen und Jungschützen der
Bataillone Petersberg und Hörtenberg über die Bühne. 85 Mädchen und Burschen folgten dem Ruf der beiden Bataillons-
Jungschützenbetreuer Albert Maurer (Hörtenberg) und Martin Holzknecht (Petersberg).

Dieses Treffens geht auf eine Initiative von


SK Zirl-Obmann Lt. Philipp Kollmer vom
Baon Hörtenberg und Oj. Martin Holz-
knecht, dem Jungschützen-Betreuer vom
Baon Petersberg, zurück. Für die Premiere
ließen sich die Veranstalter einiges einfallen.
Nach einem Fußmarsch vom Veranstal-
tungszentrum B4 zum Kriegerdenkmal gab
es dort allerhand Wissenswertes von den
Bataillonskommandanten Mjr. Andreas
Haslwanter (Hörtenberg) und Mjr. Micha-
el Randolf (Petersberg) sowie Hauptmann
Christoph Zangerl (Zirl) zu erfahren.
Philipp Kollmer und Holzknecht Martin
erklärten kurz, wie es zu diesem Treffen Jungschützen der Bataillone Petersberg und Hörtenberg beim Treffen in Zirl.
gekommen war. Foto: Philipp Kollmer
Der Schießsport, wenn auch in anderer
Form, kam ebenfalls nicht zu kurz: Bei Tunnels ging es schließlich zurück ins Petersberg: SK Roppen, SK Haimingerberg,
verschiedenen Stationen konnten die Schützenheim, wo auf die insgesamt 110 SK Haiming, SK Stams und SK Rietz.
Jungschützen ihre Treffsicherheit mit dem Teilnehmer schon eine Stärkung und ein Ein Dank gebührt dem Ausschuss der SK
Lasergewehr, beim Luftballonschießen mit Erinnerungsabzeichen warteten. Zirl für die perfekte Organisation dieser
Dartpfeilen oder beim Dosenschießen mit Veranstaltung sowie dem Jungschützen-
Softbällen unter Beweis stellen. Teilgenommen haben folgende Kom- betreuer des Baon Hörtenberg Oj. Albert
Nach einer Wanderung zur geschichts- panien: Maurer für die ausgezeichnete Organisation
trächtigen Burgruine Fragenstein über dem Hörtenberg: SK Oberperfuss, SK Ober- der Stationen. n
KK-Schießstand und über einen beein- hofen, SK Wildermieming, SK Flaurling, SK
druckenden Wanderweg durch mehrere Polling, SK Telfs, SK Inzing und SK Zirl.

Zillertal von Gerhard Hauser

Kathrin Platzer aus Kaltenbach zur neuen


Bundesmarketenderin gewählt
Die neue Bundesmarketenderin wurde am derin in der Kompanie und bei Ausrückun-
30. April 1998 geboren und verbrachte ihre gen als Begleitung des Regimentskomman-
ersten Kinderjahre in Bizau im Bregen- danten, ihr Engagement bei Festen und ihr
zerwald. Seit 2005 ist sie in Kaltenbach sozialer Einsatz sind ein weiteres Markenzei-
beheimatet. Ihre Eltern führen den Hotel- chen unserer neuen Bundesmarketenderin.
betrieb „Hochzillertal“ und das Restaurant Das Regiment Zillertal, bestehend aus drei
Liebstöckl. Bataillonen und insgesamt 15 Schützen-
Kathrin Platzer ist bereits seit 2014 Mitglied kompanien, ist stolz, mit Kathrin Platzer
der SK Ried-Kaltenbach, und im Vorjahr aus der SK Ried/Kaltenbach als Bundes-
wurde sie aufgrund ihrer Verdienste mit der marketenderin ein weiteres Mitglied in der
Katharina-Lanz-Medaille ausgezeichnet. Bundesleitung zu haben, und dass sie neben
Dass unsere neue Bundesmarketenderin LKdt.-Stv. Gerhard Biller in der Bundes- Bundesmarketenderin Kathrin Platzer.
bestens geeignet ist, wird durch ihre schuli- leitung nunmehr aktiv ist. Gratulation zur Foto: BTSK / Matthias Sedlak
sche bzw. universitäre Ausbildung und ihre Wahl!
bisherige berufliche Laufbahn belegt. Neun Herzlichen Glückwunsch auch an Gerhard mandanten-Stellvertreter und ein großes
Jahre als fleißige und verlässliche Marketen- Biller zur Wiederwahl zum Landeskom- Dankeschön für seinen Einsatz! n
Das Sichelwunder in einer Darstellung aus der Barockzeit.
Die Sichel hängt am Sonnenstrahl, das Bild im Museum
der heiligen Notburga in Eben am Achensee.

Tirol ENTDECKEN … 49
Tulfes
von Thomas Winnischhofer

Auf den Spuren der einzigen heiligen Frau Tirols


Jeder von uns kennt die hl. Notburga, meistens dargestellt mit einer Sichel in der Hand, die sie auf einem Sonnenstrahl auf-
gehängt hat. Geschehen ist dies in Eben am Achensee, wo sie bei einem Bauer im Dienst war.

Um diese Volksheilige besser kennenzu-


lernen, sollte man die Achensee-Gegend
als Tagesausflug besuchen. Über Jenbach
geht’s Richtung Karwendelgebirge, entlang
des Achensees − der auch der größte See
von ganz Tirol und mit 144 m auch sehr
tief ist − nach Eben. Dort befindet sich das
2004 gegründete Notburga-Museum, wo
die Geschichte dieser Patronin der Dienst-
leute erzählt wird. Viele Kunstwerke des
Barocks zeugen von der großen Beliebt-
heit der hl. „Burgl“. Nach dem Besuch des
Museums am Vormittag fährt man weiter
Richtung Pertisau bis zum Parkplatz (200
m neben dem Seehotel St. Hubertus). Von
dort startet der Besinnungsweg (Dien-
Mut-Weg). Eine leichte Wanderung, die
in 50 min. zur Rodlhütte führt, wo man
einen herrlichen Ausblick auf den Achen-
see hat und wo man gute Tiroler Küche
genießen kann. (Den Kaiserschmarrn
sollte man probieren!) Zurück geht’s über Die Notburga-Kapelle auf dem Gelände der Rottenburg.
den gleichen Weg in ca. 40 min bis zum
Ausgangspunkt. Am Nachmittag kann Gäste begeistert. Danach geht’s zurück Besinnungsweg
man noch eine 20-minütige Schifffahrt nach Hause über Jenbach. Hl. Notburga Dien-Mut-Weg
von Pertisau bis zur Seehofkapelle und Notburga von Rattenberg ist eine Tiroler Start und Ende: Parkplatz 200 m neben
zurück machen, oder man sieht sich noch Volksheilige. Sie wird als Patronin der Seehotel St. Hubertus
die Museumswelt Eben an. Dieses Kultur- Dienstmägde und der Landwirtschaft Schwierigkeit: leicht
museum, das eigentlich als Ausstellungs- verehrt. Damit verbunden wird sie auch als Länge: 4,8 km
fläche für Oldtimer-Traktoren gedacht Patronin der Trachtenträger und -förderer Höhenmeter: 230 m
war, befindet sich auf einem 8 ha großen verehrt. Der Tag der heiligen Notburga wird Zeit: 1,30 h
Gelände in Maurach (Gemeinde Eben). Im am 13. September gefeiert. Ziel: Rodlhütte
ersten Gebäude sind zahlreiche Traktoren Eine alte Bauernregel lautet:
des „Traktorclubs Maurach“ zu sehen, „Ist’s um Notburga hell und klar, hoffen wir
danach geht es weiter in das Haus der auf ein fruchtbares Jahr. blieb, sodass Notburga das Schloss verlassen
Puppen zu Oma Annis Puppenwerkstatt. musste. Bei einem Bauer fand sie schließ-
Dieser Name geht auf deren Schöpferin, Heilige Notburga, beschütze uns! lich Arbeit. Das ermöglichte es ihr, jeden
Anna Pramsoler, zurück, die in 25 Jahren Die Tiroler Volksheilige, die heilige Not- Tag in die Rupertkapelle zu gehen, um zu
ca. 500 Puppen selbst hergestellt hat. Das burga von Rattenberg, ist die Schutzpa- beten. Ab dem 19. Jh. wird das „Sichelwun-
„Gemeindehaus“ zeigt die Entwicklung tronin der Bäuerinnen. Ihr Gedenktag ist der“ erzählt:
von Eben und der Region Achensee, wo der 13. September. Eines Tages, es war noch viel Ernte einzu-
sich auch eine Edelsteingrotte befindet. bringen und ein Unwetter drohte, erlaubte
Weiters gibt es interessante Ausstellungs- Die heilige Notburga wird als Patronin der ihr der Bauer ihr tägliches Gebet nicht.
stücke wie die originale Dampflok „Eben Dienstmägde, der Landwirtschaft und des Da geschah etwas, was alle in Staunen
am Achensee“ der Achensee-Bahn im 4. Feierabends verehrt. Sie war wegen ihrer versetzte: Die Sichel von Notburga blieb
Haus zu sehen, sowie das Polizeimuseum Wohltätigkeit bekannt und wird oft mit in der Luft stehen. Alle waren verwundert
„Chandarmerie – Polizei – Zollwache“ mit einer Sichel und Korn dargestellt. und deuteten das Geschehen als Zeichen
dem Nachbau eines alten Polizeireviers im Gottes. Notburga ist die einzige Tiroler
5. Haus. Die antike Tischlerei Wurm und Notburga half den Armen Heilige. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum
die 90 Jahre alte Schlosserei, das Heck des Notburga lebte wahrscheinlich im 13. Jh. Bauernstand schmückt die Volksheilige
Achensee-Dampfers „MS Innsbruck“ und als eine der vielen Mägde auf der Rotten- auch die Fahne der Südtiroler Bäuerinnen-
das Heimatmuseum sind im „Koflerhaus“ burg (bei Rattenberg). Die Armen, die zum organisation. n
zu finden. Im größten Gebäude gibt’s dann Schloss kamen, versorgte sie mit übrigge-
die „Kinderwunderwelt“, die die kleinen bliebenen Speisen, was nicht unbemerkt
N° 4 | August 2023

50 Wir gedenken …

Franz Klammer So schmerzhaft es ist, um einen sechs Jahre als Zeugwart und sich seine Tulfer Schützen, die
† 15. FEBRUAR 2023 - STRASSEN guten Hirten zu trauern, der 34 viele Jahre als zweiter Fähnrich Feuerwehr und eine Abord-
Jahre die Pfarren Galtür und tätig war. Das Schwegeln mit nung der Kurtatscher Schützen
Mathon betreut hat, so dürfen seinen Kameraden war ihm mit einer Ehrensalve und dem
wir auch dankbar sein für sein immer ein großes Anliegen und letzten Fahnengruß von ihrem
Leben und sein Wirken, ob in bereitete ihm viel Freude. Seine Ehrenoberleutnant.
der Steiermark, in der Mission Liebe zur Heimat und sein Er wird stets in guter und
in Lateinamerika, in Rom oder Einsatz in der SK Anton Steger dankbarer Erinnerung bleiben.
im Oberen Paznaun. Alle den- Bruneck sind Vorbild und Ver-
ken noch gerne an die zügigen, pflichtung zugleich und werden
freudigen und schönen Gottes- seine Kompanie in die Zukunft
dienste von Pfarrer Luis. begleiten. Peter Achrainer
Das Requiem und die Beer- Mit einer Ehrensalve und dem † 07. JUNI 2023 WAIDRING
digung am 14. April hatten Fahnengruß erwiesen seine
einen traurigen und zugleich Kameraden Friedrich die letzte
Franz Klammer, der bereits im freudig-dankbaren Charakter. Ehre. Sie werden ihm ein
Jahre 1949 der SK Strassen Viele Gäste waren gekommen: ehrendes Gedenken bewahren.
beigetreten ist, war immer ein Erzbischof Kothgasser aus
äußerst verlässlicher und gern Salzburg zusammen mit einer
gesehener Kamerad in den großen Zahl von Priestern,
Reihen der Kompanie. Er Ordensschwestern, Mitgliedern Josef Arnold
verstarb im stattlichen Alter des Souveränen Malteser Ritter- † 6. MAI 2023 - TULFES
von 94 Jahren. Altersbedingt ordens, viele Einheimische und
musste Franz gegen Ende der Freunde aus dem Paznaun und
90er Jahre die aktive Schützen- weit darüber hinaus.
zeit beenden. In Kompaniestär- LH Anton Mattle hielt die Foto: SK Waidring
ke wurde der langgediente Trauerrede, bevor Alois Maria Die Johann-Jakob-Stainer-
Kamerad zu seiner ewigen Attems-Heiligenkreuz, begleitet Schützenkompanie Waidring
Ruhestätte im Strassener Fried- von den Paznauner Schützen, trauert um ihr Ehrenmitglied
hof begleitet. Mit einer letzten seinem Wunsch entsprechend und „Vorzeige-Schütze“ Peter
Ehrensalve und dem dreifa- auf dem Friedhof in Galtür zu Achrainer, der am 7. Juni 2023
chen Fahnengruß am Sarg hat letzten Ruhe geleitet wurde. nach längerer, schwerer Krank-
sich die Kompanie für immer heit im Alter von 73 Jahren
von ihrem Kameraden verstorben ist.
verabschiedet. Als gebürtiger Westendorfer
Friedrich Die Tulfer Schützenkompanie trat Peter Achrainer im Jahr
Schlechtleitner trauert um ihren Ehrenober- 1978 der Johann Jakob Stainer
leutnant Josef Arnold, der im SK Waidring bei. In seinen 40
Alois Maria Attems- † 17. APRIL 2023 - BRUNECK Alter von 86 Jahren friedlich Jahren als aktives Mitglied war
Heiligenkreuz eingeschlafen ist. Peter nicht nur ein verlässlicher
Josef war über 70 Jahre Mitglied Gewehrschütze mit einer fast
† 7. APRIL 2023 - GALTÜR und langjähriger Funktio- makellosen Ausrückungsbilanz,
när wie Fähnrich, Leutnant, er engagierte sich zudem über
Oberleutnant und hat diese mehrere Funktionsperioden
verantwortungsvollen Aufgaben im Kompanieausschuss. Einige
immer mit großer Sorgfalt für Jahre lang chauffierte Peter
die Kompanie erfüllt. Aufgrund „seine“ Kompanie höchstper-
seiner Verdienste wurde er sönlich mit dem Leih-Postbus
2002 zum Ehrenoberleutnant zu vielen Ausrückungen, weiters
ernannt. Weiters hat er 1988 die fungierte er auch bei vielen gro-
Bronzene und 1994 die Silberne ßen und kleinen Schützenfesten
Verdienstmedaille vom Bund als Getränkechef. Im Jahr 2018
Die SK Anton Steger Bruneck der Tiroler Schützen verliehen ernannten ihn die Waidringer
trauert um ihr ältestes Mitglied. bekommen. Er war geradlinig, Schützen zum Ehrenmitglied.
Am 22. April wurde unser Ka- verlässlich und der Tradition Mit seiner allseits bekannten
Am Karfreitag ist der langjähri- merad Friedrich unter Anteil- verbunden; er hat durch seinen Gelassenheit und humorvollen
ge Schützenkurat der Talschaft nahme von Schützenkameraden großen Einsatz und seine Art wird er seinen Kameraden,
Paznaun, Alois Maria Attems- aus dem Bezirk Pustertal zu Freundlichkeit unsere Kompa- auch als absolute Integrationsfi-
Heiligenkreuz, zu seinem Grabe getragen. Er trat 1978 nie bereichert. gur, stets in Erinnerung bleiben.
Schöpfer heimgekehrt. in die Kompanie ein, wo er für Am 16. Mai verabschiedeten
Fabio Gadenz
N° 4 | August 2023

Wir gedenken … 51
† 28. MAI 2023 – PRIMÖR Schützenkompanie wieder- Im Laufe seiner Amtszeit als
zugründen. Das traditionelle Landesrat (1989 bis 2003) hat er
Böllern an Kirch- und Feierta- mit Grundsatz-Wortmeldun- Josef Mairhofer
gen mit den alten Schwarzpul- gen zu Themen, die unmittel-
verböllern war ihm wichtig. Er bar mit der kulturellen Identi- † 10. JUNI 2023 - WELSCHNOFEN
war seit jeher eine treue Stütze tät der Südtiroler zu tun haben,
der Kompanie, wenn es darum die öffentlichen Diskussionen
ging, als Tiroler für die Heimat entscheidend mitgeprägt und
einzustehen. Albert war Ver- die politische Entscheidungs-
dienstkreuzträger des Landes findung wesentlich mitbe-
Tirol und Träger der Andreas- stimmt: so zur Toponomastik,
Hofer-Langjährigkeitsmedaille zum Thema Hochschule in
des SSB für 40 Jahre Treue Südtirol und zum Thema Mut-
sowie der Katharina-Lanz-Me- tersprache und Zweitsprachen-
Große Bestürzung hat der daille in Bronze. Außerdem war erwerb in der Schule.
unerwartete Tod des Haupt- er der letzte Obmann des SKFV Am 27. April 1989 wurde
manns der SK Primör „Giusep- St. Pankraz. Bruno Hosp aufgrund seiner
pina Negrelli“ ausgelöst. Fabio Dir lieber Albert wünschen wir, Verdienste zum Ehrenmajor
Gadenz verstarb infolge einer dass die Ewige Heimat so schön des Südtiroler Schützenbundes Die SK Welschnofen trauert
schweren Krankheit im Alter wie unser Land ist und du die und der höchsten Auszeich- um ihren treuen Kamera-
von 70 Jahren. Seit der Wieder- ewige Ruhe findest. nung, dem Goldenen Ver- den, den Schriftführer Josef
gründung der Kompanie am 30. dienstzeichen des Südtiroler Mairhofer, der im Alter von
April 2000 war er ununterbro- Schützenbundes für seine 79 Jahren nach kurzer Krank-
chen deren Hauptmann. Trotz 21-jährige Mitgliedschaft in heit verstorben ist. Sepp war
eines Herzproblems vor einigen Bruno Hosp der Bundesleitung geehrt. seit 1959 aktives Mitglied der
Jahren nahm er ungeachtet der † 12. JULI 2023 – RITTEN Bruno Hosp war unter ande- SK Welschnofen und zudem
großen Entfernung von seinem rem Träger der Verdienstme- langjähriger Schriftführer vom
Heimatort im östlichen Teil von daille, des Verdienstkreuzes Bataillon Eggental. In seinen
Welschtirol immer und überall und des Ehrenzeichens des 64 Jahren als Schütze war er
an Veranstaltungen und Landes Tirol sowie des Großen stets mit Leib und Seele dabei
Ausrückungen teil, zuletzt bei Goldenen Ehrenzeichens für und bleibt der Kompanie als
der Bundesversammlung im Verdienste um die Republik großes Vorbild in Erinnerung.
März in Trient. Seine ruhige Österreich. Er war auch Ehren- Mit einer Ehrensalve und dem
und besonnene Art und sein major des BTSK. Fahnengruß verabschiedeten
Pflichtbewusstsein verschafften sich seine Kameraden am 16.
ihm stets großen Respekt. Juni von ihm. Pfiati Sepp, wir
werden dir ein ehrendes An-
denken bewahren.

Albert Paris Bruno Hosp, geboren am 21.


† 7. JUNI 2023 - PANKRAZ Oktober 1938 in Klobenstein,
hat das Schützenwesen im süd-
lichen Tirol entscheidend und
wesentlich von 1968 bis 1989
geprägt. Bereits als Hochschü-
ler trat er der im Jahre 1958
wiedergegründeten SK „Peter
Mayr - Ritten“ bei. Am 26. Mai
1968 wurde Dr. Bruno Hosp
zum Bundesmajor gewählt
und trug wesentlich zum
Wiederaufbau des Schützen-
wesens bei. Als LKdt.-Stv. und
von 1984 bis 1989 als Lande-
Die SK St. Pankraz trauert um kommandant waren ihm eine
ihr Gründungsmitglied Albert ausgewogene Führung und
Paris. Albert war im Jahre der Ausbau der Zusammen-
1977 einer der Initiatoren, die arbeit zwischen den Schützen
mit Jörg Pircher das Gespräch Gesamttirols ein wichtiges
suchten, um in St. Pankraz die Anliegen.
N° 4 | August 2023

52 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

15 Jahre Termine 2023


Christian Kienzl und Franz Kienzl (Meran); Karolin Ladstätter
und Armin Golser (Olang); Manuel Auer, Tobias Brunner 15. August Festveranstaltungen zum Hohen Frauentag, Inns-
und Walter Moosmair (St. Leonhard in Passeier); Martin bruck
Plankensteiner (Taisten); Werner Stangl und Mathias Oberhofer 20. August Tirol-Tag EFA, Alpbach
(Tarrenz); Hans Lex, Bruno Martini und Anton di Natali 25./26. August Regimentspokalschießen, Wenns
(Untermais); Erwin Angerer und Manfred Sillaber (Wattens- 2. September Wein und Genuss in Andrian, SK Andrian
Wattenberg) 3. September 40-Jahrfeier der SK Deutschnofen
Gelöbniswallfahrt Mariastein
20 Jahre 8. September Viertel- und Regimentsversammlung Oberland,
Stams
Elisabeth Pichler (Untermais) 10. September 350-Jahr-Jubiläum der SK Schlitters
13. September Nachtwallfahrt Felsenkloster St. Georgenberg,
25 Jahre Stans
16. September TKB-Landesschießen, Vomp
Sven Knoll und Jörg Stanzel (Meran); Sebastian Oberhofer Baons-Fest Innsbruck, Reichenau (IBK)
(Meransen); Manfred Sottsass (Olang); Christian Stricker und Verleihung der Verdienstkreuze, Schloss Tirol
Christian Oppl (Tarrenz) 23. September 750-Jahr-Jubiläum Stift Stams
24. September Tls.-Fest Landeck, Landeck
40 Jahre 25. September 40 Jahre Telfer Schützenschwegler und Trommler,
Anton Hintner (Taisten); Michael Reitmeier und Christian Telfs
Holzner (Wattens-Wattenberg) 7. Oktober Tagung „Schule, Immersion und Minderheiten-
schutz“, Brixen
50 Jahre Int. Edelweißschießen des Stabsbaon 6 + Kaiser-
schützenbaon Tirol, Imst
Johann Beikircher (Olang) und Walter Vogt (Wattens-Wattenberg) 8. Oktober 58. Tiroler Schützenwallfahrt, Absam
9. Oktober Blättermarkt – Marcia de Segra Sacun, St. Ulrich
55 Jahre 14. Oktober JHV Schützenbezirk Imst
20./21. Okt. Gaudischießen der SK Wolkenstein
Manfred Partel (Wildermieming) 21. Oktober Landeskommandantentreffen
70 Jahre
Emil Lechner (Meransen) und Josef Schönach (Wildermieming)

90 Jahre
Josef Schaller (Schwaz) Impressum
Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Mjr. Alexander Haider, BTSK, Bundeskanzlei –
Brixnerstraße 1, A-6020 Innsbruck, Tel. +43664/5791075,
E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at

Süd-Tirol: SSB, Innsbrucker Straße 29, I-39100 Bozen,


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