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Spedizione in Abbonamento Postale-D.L.353/2003
(conv.in L.27/02/2004 n°46)art. 1, comma2, NE Bolzano
Tassa Pagata/Taxe Percue I.R.
ISSN 2531-4874
9 772531 487407
Verrückt nach
Süden!
Der Süden hat seit jeher eine
besondere Anziehungskraft. Für
viele. Manche sind verrückt danach.
Wenn man aber im Süden wohnt –
und dieser Süden zu einem fremden
Staat gehört, dann ist das anders.
Dann hat man bald genug davon.
Und die letzten drei Monate dürften
selbst den letzten Zweiflern die
Augen geöffnet haben. Denn da
hat sich die wahre Qualität unseres
Gastgeberlandes gezeigt. Die
schärfsten Restriktionen, das größte
Chaos und die meisten Opfer. Kaum
jemand in Südtirol sagt mehr: „Uns
geht's ja gut bei Italien“. Die meisten
möchten nur mehr eines sehen: die
Grenze - verrückt nach Süden.
Bundesstandarte des BTSK, das älteste Feldzeichen von Tirol aus der Zeit von 1500
Foto: Dr. Heinz Wieser
NOT BEWEGT:
Schützen
beliefern
Bund der Tiroler Schützenkom-
3
Altersheime
panien vor 70 Jahren gegründet
von Heinz Wieser
Seit Jahrhunderten sorgten die Tiroler selbst für ihre Landesverteidigung. Vor 70 Jahren wurde
NOT SCHWEISST der Bund der Tiroler Schützenkompanien aus der Taufe gehoben. Bei dieser Neugründung
ZUSAMMEN: waren das Bekenntnis zu Gott und der freiwillige Einsatz für die Heimat auf geistigen, mi-
Der Appell des litärischen, zivilen und wirtschaftlichen Ebenen in Tirol durch landfremde Ideologien und
Schriftleiters
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Kriegsnöte nicht auszulöschen. Männer mit bürgerlichem Verantwortungsbewusstsein suchten
landauf, landab immer mehr die Gemeinschaft der Schützen auf, weil sie die Ziele und Wert-
vorstellungen des Tiroler Schützenwesens anzusprechen vermochten. Jahr für Jahr entstanden
neue Schützenkompanien. All diese Wiedergründungen führten am 2. April 1950 zur Errich-
NOT MACHT
tung eines alle Kompanien in Nord- und Osttirol umfassenden Verbandes. Am 20. April gab
ERFINDERISCH: sich dann dieser Verband den Namen „Bund der Tiroler Schützenkompanien“. Die Schützen
Das Wörgler sind eine einmalige Organisation. Es gibt nämlich nirgendwo eine Verteidigungsorganisation
Freigeld dieser Art, die so lange besteht. Schon im Jahre 1323 beschlossen die Tiroler Landstände, jeden
12 Tiroler im wehrpflichtigen Alter für die Landesverteidigung einzusetzen. 1416 schloss Herzog
Friedl mit der leeren Tasche den Adel von der Landesverteidigung aus, und 1511 kam es zum
N° 3 | Juni 2020
Landlibell. Heute sind die Schützen eine überaus wertvolle gesell- den Schützenbrauch, insbesondere durch die Frage des Schieß-
schaftliche Organisation, die neben der traditionellen Bedeutung wesens und tragen die Trachten der Talschaften des Landes auch
und ihrem grundsatztreuen Integrationscharakter zwischen Alters-, als öffentliches Bekenntnis ihrer freiwillig gewählten Grundsätze.
Berufs- und Meinungsgruppen auch neue Aufgabenstellungen Durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union sind die
übernehmen und voll in der Zeit stehen. Aufgabe der Schützen Landesteile des historischen Tirol näher zusammengerückt. Vor 45
ist es deshalb auch, aus der Geschichte lernend die Zukunft zu Jahren haben sich in Innsbruck Vereinigungen und Bünde gleicher
gestalten, indem sie sich jenseits aller Parteipolitik den zukünftigen Zielsetzungen und Anschauungen am 13. April 1975 gefunden und
Problemen stellen und zwar in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Alpenregion der Schützen zusammengeschlossen. Am 17.
in der dörflichen Gemeinschaft. Schwerpunkte sind weiters die September 1995 vereinigten sich am Eduard-Wallnöfer-Platz vor
christliche Erziehung, die intakte Familie, die Erhaltung unserer dem Neuen Landhaus in Innsbruck die drei Schützenbunde Tirols
Kultur und die Pflege des Brauchtums sowie die Bewahrung un- zum „Gesamttiroler Schützenbund - Europaregion Tirol“. Damit
serer Landschaft, die Vertiefung der gesellschaftlichen und wirt- wurde dokumentiert, dass nicht das Rad der Geschichte zurückge-
schaftlichen Beziehungen mit den abgetrennten Landesteilen in der dreht, sondern die Heimat gemeinsam gestaltet werden soll. n
europäischen Region sowie der Dienst am Nächsten. Die Schützen
verstehen sich als positive Kraft unseres Landes und wollen auch
in Zukunft zu brisanten Themen, die Grundzüge der Schützen Richtigstellung „Landesfeier beim Sandwirt“
betreffen, Stellung beziehen. So haben sie sich zur Beibehaltung In der letzten Ausgabe der TSZ wurde auf der Titelseite (1)
der Sonn- und Feiertage mehrmals zu Wort gemeldet. Sie beken- irrtümlich die Überschrift für den Bericht über die Andreas-
nen sich zur Freiheit und Würde des Menschen, sie bewahren Hofer-Landesfeier mit St. Martin angegeben. Richtig sollte es
heißen: Landesfeier beim Sandwirt in St. Leonhard. Wir bitten um
entsprechende Berücksichtigung. Die Schriftleitung n
Innsbruck
von Heinz Wieser
Bozen
von Richard Andergassen
„#wirhaltenzusammen“?? Das ist keine feine Ironie, kein lustiger über 155 Prozent des Bruttoinlandprodukts emporschnellen. Von
Witz über einer Vereinigung mit über 5000 Mitmenschen. Das ist Schuldenabbau, an dem sich auch unser Südtirol emsig beteiligen
Häme. Punkt. Wir haben da also verstanden, was zu verstehen ist. darf, kann also keine Rede sein. Im Hochsteuerland Italien könnte
Wir tragen unsere Gewehre, mit denen nicht „scharf “ geschossen der Steuerdruck nochmals erhöht werden. Vielleicht könnte eine
werden kann, um unsere geistige Wehrhaftigkeit zu unterstreichen. 2437. Amnestie auch wieder etwas Schwarzgeld für den guten
Noch nie wurden diese von uns auf andere Personen gerichtet. Zweck loseisen. Auf jeden Fall fordert Rom aber mal sicherheits-
Soweit sollten auch Außenstehende Bescheid wissen. Und sollte sich halber etwas Solidarität von der „bösen Europäischen Union‘“. Will
irgendeine Möglichkeit bieten, nach 100 Jahren Pleiten, Pech und aber von der „netten Europäischen Union“ die gemeinschaftlich
Pannen diesem Staat den Rücken zu kehren, werden wir es auch garantierten „Corona-Bonds“. Bei gleichzeitiger Ablehnung von
tun. Aber ohne Gewalt. Ohne Krieg! Dass so was sogar ohne Waffen 37 Milliarden Euro Soforthilfe aus dem Stabilitätsfonds für das in
möglich ist, haben andere uns bereits vorgemacht. Jedenfalls, wäh- Grund und Boden gesparte ineffiziente Gesundheitswesen.
rend dieser Ausrutscher gerade herumverschickt wurde, sind ausge- Da man sich angesichts der dramatischen Situation aber auch gar
rechnet Schützen im Rahmen der Möglichkeiten zur Tat geschritten. nichts entgegen lassen will, kommt der übliche Streit zwischen
Im Überetsch wurde beim Reinigen eines Altersheimes tatkräftig Rechts und Links noch dazu. Der Mojito-Schreier Salvini, immer
geholfen. Ohne Gewehre und ohne sich lange aufzuspielen. Nur so noch beseelt vom genickbrechenden Austritt aus der Europäischen
viel zu unserer Auffassung von Solidarität und Nachbarschaftshilfe. Union, hat die Regierung während der Coronavirus-Krise perma-
Derweil ist der Streit mit dem INAIL entbrannt, um die von Südti- nent attackiert. Schnelle Lösungen, für komplexe Probleme. Wir
rol importierten Masken. Wobei nicht die eigentliche Qualität, oder kennen das. Da seiner eigenen Lega-Regionalregierung in Mai-
eben Nichtqualität der Schutzausrüstung beanstandet wurde, son- land unter Attilio Fontana aber in den Altersheimen ein mittleres
dern man sich daran gestoßen hat, dass die dazugehörigen Unter- Massensterben unterlaufen ist, ist es folglich auch um diesen Herrn
lagen nicht korrekt ins Italienische übersetzt wurden. Mamma mia. wieder ruhig geworden. Und wie immer, das Beste zum Schluss:
Und weil wir gerade so munter dabei sind, kam es in unserem Land All die milliardenschweren Hilfeleistungen müssen früher oder
auch zu wiederholten Beanstandungen gegenüber den Gesetzeshü- später zurückgezahlt werden. Dann werden wir auch sehen, was das
tern. Im Übereifer und anhand chronologisch mangelnder Sprach- famose Finanzabkommen wert ist. Denn dessen Punkt 14 besagt,
kenntnisse kam es zu verschiedenen gesalzenen Missverständnissen dass der Staat den Beitrag des Landes, immerhin ~480.000.000
mit der Bevölkerung. Höhepunkt der ganzen Parade auch die Posi- € jährlich, im Falle außerordentlicher finanzieller Erfordernisse
tionierung von Soldaten in Tarnanzügen und Maschinenpistolen in eigenmächtig um bis zu 10% anheben kann. Punkt 18 ist auch nicht
der Landeshauptstadt. Passend auch, dass der LH den Regierungs- schlecht: Zum Zwecke der Einhaltung der EU-Finanzkriterien kann
kommissär bitten musste, dass dieser die stationierten Heeres- der Beitrag noch einmal um zusätzliche 10% angehoben werden.
einheiten über die vorherrschenden, lokalen Verhaltensregeln Houston, wir werden ein Problem bekommen. Zusätzlich kann der
bedeutschen bzw. aufklären musste. Soviel zum Stichwort Landes- Staat für außerordentliche Ausgaben in Bereichen, für die das Land
polizei. Eines ist auf jeden Fall klar: sich auf diesen Staat verlassen? nicht zuständig ist, zeitlich beschränkt neue Abgaben einführen
Nein. Denn der wurstelt weiter. Das Virus hat da zwar die neueste oder Hebesätze anheben; wobei die daraus ergebenden Mehrein-
Wirtschaftskrise ausgelöst, aber die italienische Politik hat in den nahmen ausschließlich an den Staat gehen. Na Mahlzeit. Vielleicht
letzten Jahrzehnten auch ohne Corona kein Wachstum zustande sollten wir doch, alle zusammen, nicht nur Zähne zeigen, sondern
gebracht. Der Grund der Misere liegt im eigentlichen Staatsversa- so langsam mal die Farbstifte zurechtlegen und anfangen, uns einen
gen: der bürokratische Dschungel. Gerade in Krisen ist die Vielfalt Plan B auszumalen. Nur so, man weiß ja nie... Hoffentlich hat sich
bürokratischer Geistesblitze in Italien auf einem besonders hohen zu dem Moment, an dem die Tiroler Schützenzeitung herausge-
Niveau. Gerade Krisen befördern alle möglichen Rattenfänger ans bracht wird, diese schlimme Lage gebessert. Hoffentlich besinnt
Tageslicht. Die Mafia hat momentan Hochkonjunktur. man sich verstärkt, unsere Sanität nicht weiter „kaputtzuschälen“.
Italien steht eine tiefe Rezession bevor, es droht ein Rückschlag des Hoffentlich schaffen wir es wirklich #zusammenzuhalten. Auch,
Bruttoinlandprodukts um 10 bis 12 Prozent. Gleichzeitig muss der dass wir auf einen möglichen nächsten, weiteren Virusüberfall dann
Staat Überbrückungshilfen an Unternehmen und Sozialhilfen an besser vorbereitet dastehen. Siehe Bayern, siehe Österreich. n
Krisenopfer stemmen. Die Staatsverschuldung dürfte damit auf
55. Ordentliche
Bundesversammlung des SSB
Aufgrund der anhaltenden Corona-Krise konnte die 55. Ordent-
liche Bundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes, die für
den 2. Mai 2020 geplant war, leider nicht stattfinden. Die Bun-
desleitung hat aber dennoch, so wie vom Statut vorgesehen, einen
ausführlichen Tätigkeitsbericht (54 Seiten) erstellt. Dieser steht nun
zum Lesen auf der Homepage des SSB bereit und wird allen Mit-
gliedskompanien per Email zugestellt. Sollte es im Herbst möglich
sein, die Bundesversammlung nachzuholen, wird dies den Haupt-
leuten rechtzeitig mitgeteilt. n
Vorbildlicher Einsatz der Schützen
Der heilige Josef ist neben dem heiligen seine Fürsprache und um seinen Schutz für
Georg Landespatron von Tirol. St. Josef unser Land Tirol zu bitten. Als ein äußeres
zählt grundsätzlich zu den Hochfesten der Zeichen dafür und für das Zusammenhalten
katholischen Kirche und wird alljährlich am in unserem Land Tirol wurde an den
19. März begangen. Am Josefitag wird des offiziellen Gebäuden des Landes am 19.
Schutzpatrons der Arbeiter, vorrangig der März 2020 die Landesfahne gehisst. In
Zimmerleute, der Ehepaare, der Familien, Kooperation und Abstimmung der Tiroler
der Kinder und der Jungfräulichkeit Schützen mit dem Land Tirol wurden am
gedacht. Die Tiroler Schützen nahmen den Alten Landhaus und an den Amtsgebäuden Zahlreiche Schützen und
heurigen Josefitag zum Anlass – in Bezug in Innsbruck – in Würdigung unseres Marketenderinnen folgten diesem Aufruf
auf die Auswirkungen der Coronavirus- Landespatrons – die Landesfahnen und beflaggten auch ihre Häuser in den
Pandemie – den hl. Josef besonders um aufgezogen. n Tälern, Regionen und Dörfern unseres
Landes.
Die Autoren
Alois Kothgasser, geb. 1937 in der Steiermark, Mitglied der Salesianer Don Boscos, Studien in Turin und
Rom, ab 1981 Professor für Dogmatik an der Salesianerhochschule in Benediktbeuern, von 1997 bis 2002
Bischof der Diözese Innsbruck, anschließend bis zur Emeritierung 2013 Erzbischof von Salzburg. Kothgas-
ser lebt in Baumkirchen (Tirol) bei den Don-Bosco-Schwestern.
Martin Kolozs, geb. 1978, Philosoph und Schriftsteller, lebt und arbeitet in Wien und Innsbruck, hat meh-
rere Biografien und Romane verfasst. Bei Tyrolia ist 2019 „Über Mut. Gedanken und Reflexionen“ erschienen.
Der staatlich verordnete
Bürokratismus lässt besonders auch N° 3 | Juni 2020
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in Coronazeiten grüßen. Da ist
Meran
von Renato des Dorides
Not, Angst und Einschränkungen geben aus Österreich angefordert. In den ersten
uns Anlass zu besorgtem Nachdenken. Im kritischen Tagen der sich explosionsartig
traurigen Alltag einer sich rasch ausgebrei- ausbreitenden Epidemie in unserem Lande
teten weltweiten Pandemie, mit unzähligen wurde spontan, rasch und unbürokratisch
Opfern, sind Staaten und Völker in nachbar- gehandelt. Beruhigend, dass die in Eile
schaftlicher Zusammenarbeit näher gerückt. besorgten Schutzmasken ihren Zweck zur
Unser Vaterland Österreich hat uns im Vorsorge und zum Schutz trotzdem noch
südlichen Tiroler Landesteil nie im Stich ge- rechtzeitig zu einem zufriedenstellenden
lassen – und das Land Tirol hat unbürokra- Einsatz im Sanitätswesen kamen (z.B. beim
tisch länderübergreifend Hilfe geleistet, wo Sanitätspersonal in COVID-Stationen und
immer es nötig war. Eine Welle der Hilfsbe- in Altersheimen). Danke an alle, die am Ein-
reitschaft unter Tirolern in den verschiede- satz und an der Beschaffung beteiligt waren
nen Landesteilen hat in der Not ein näheres und nicht bürokratische Hemmschwellen
Zusammenrücken gefördert. „Ein herzliches abgewartet haben. „Raffl“, unser Freund in
Vergelt’s Gott nach Nord- und Osttirol“ der TSZ, meint zu Recht, dass der übertrie- Wappenmädchen aus dem Urbar der Veste
schickt Landeshauptmann Arno Kompat- bene Bürokratismus im Lande keine sponta- Rheinfelden (Quelle: Österr. Haus-, Hof- und
scher: „Die Europaregion Tirol-Südtirol- ne Hilfe in zukünftigen Notsituationen mehr Staatsarchiv)
Trentino hat einmal mehr gezeigt, dass sie zulässt, weil der staatlich verordnete Büro-
nicht nur eine Schönwetter-Gemeinschaft kratismus auch bei nötigen Blitzaktionen verpflichtet sind. Wir wollen hoffen, dass
ist.“ Euregio besteht beispielhaft eine weitere stets Vorrang hat. Problemfälle schwer infi- diese Ausrüstungen auch in Südtirol ankom-
Feuerprobe mit grenzüberschreitenden zierter Coronavirus-Patienten im südlichen men – und nicht wieder LKWs gestohlen,
Hilfsmaßnahmen zwischen Nord, Süd und Tirol werden fallweise auch in Ost- und von Rom gestoppt und konfisziert werden“,
Ost. In einer spontanen Sofortmaßnahme Nordtirol behandelt. Aushilfsweise werden so Jürgen Wirth Anderlan, LKdt. des Südti-
wurden gewaltige Ladungen mit Schutzmas- in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck roler Schützenbundes in einer Stellungnah-
ken und Schutzanzügen aus China für Tirol Corona-Testergebnisse für Südtirol aus- me. Nordtirols LH Günther Platter lobte die
von der österreichischen AUA übernommen gewertet. Die Zusammenarbeit unter den gute Zusammenarbeit zwischen den beiden
und im Land rasch organisierte LKW- Sanitätsbetrieben zwischen Bozen und Inns- Landesteilen in einer Pressekonferenz. Wir
Ladungen zum Schutz vor Übergriffen bis bruck ist vorbildhafter denn je. Margarethe sind nicht nur Nachbarn in zwangsweise
zum Brenner von Österreichs Exekutive Schrammbück, Ministerin für Wirtschaft in getrennten Landesteilen – wir sind ein Volk
eskortiert. 300.000 Masken „verleiht“ an- Wien, setzt sich erfolgreich persönlich beim – verbunden in einem historisch geprägten
schließend Südtirol an Nordtirol, während Regierungskommissariat in Bozen dafür ein, Tiroler Land, und auch keine noch so große
dieses noch auf die nächste Lieferung wartet. dass der Export von Südtiroler Waren nach Pandemie mit sich fast täglich erneuernden
15.000 Schutzanzüge werden leihweise von Österreich wieder dringend aufgenommen bürokratischen Sicherheitsvorschriften kann
Nordtirol dem Südtiroler Nachbarn zur wird. Nachrichten, die uns alle in einer Zeit uns Tiroler zum Abstandhalten oder zum
Verfügung gestellt. Nordtirol nimmt Südti- der Not aufhorchen lassen und absolute erneuten Getrenntsein zwingen. Auch der
roler Corona-Patienten auf und hilft weiter Zustimmung finden. Kürzlich machte ein südliche Teil unseres Landes stand zu jeder
mit Masken und Schutzanzügen aus. Eine ORF-Reporter beim Interview mit Öster- Zeit, wenn es nötig war, in Notlagen hilfsbe-
im Anschluss geübte Kritik und entfachte reichs Kanzler Kurz über miteingebundene reit zu unseren Landsleuten im Norden. Bei
Polemik über erste aus China erfolgte Liefe- Hilfsleistungen gegenüber dem südlichen größeren Naturkatastrophen, bei Über-
rungen mit Schutzmasken, die – wie sich im Tirol eine Bemerkung, die nochmals Anlass schwemmungen und Murenabgängen im
Nachhinein herausstellte –, zum Gebrauch zum Nachdenken gab: „Können wir Südtirol nördlichen Tirol war immer auch spontane
in Intensivstationen der Krankenhäuser un- als unser 10. Bundesland bezeichnen?“ Kurz Hilfe aus dem südlichen Tirol zur Stelle.
geeignet und nicht konform mit geltenden verstand es geschickt, dem Hinweis auszu- Rettungskräfte, Feuerwehr, Zivilschutz und
Vorschriften in Italien sind, ist befremdend. weichen. Kurz wörtlich: „Es ist unser aller Tiroler Schützen praktizieren vorbildhaft
Ebenso das Einschalten der Staatsanwalt- Interesse, dass wir die dringend benötigte Nähe und Einigkeit. Spendenaktionen liefen
schaft in Bozen mit Androhung einer Geld- Ausrüstung schnellstmöglich für Tirol, als jeweils spontan und erfolgreich für in Not
strafe wegen Nichterfüllung einer Konformi- derzeit meist betroffenes Bundesland, zur geratene Landsleute aller Tiroler Landes-
tät nach staatlichen Vorschriften. Durch die Verfügung haben. Und wir lassen auch Süd- teile an. Danke dem Vaterland Österreich
Sperrung gelieferter Schutzmasken entsteht tirol bei dieser logistischen Herausforderung für seine Hilfe, danke der Heimat Tirol für
ein gewaltiger Engpass in den Sanitätsbetrie- nicht im Stich.“ „Eine große Geste unseres ihre Verbundenheit und Nähe in kritischen
ben und es werden erneut Hilfslieferungen Vaterlands, dem wir zu unendlichem Dank Situationen. n
„Ich will nicht Gnade, sondern Recht“,
Josef Noldin, Sein Leben, seine Zeit, sein
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Tagebuch auf Lipari, Athesia, Bozen
Aus den LANDESTEILEN …
Salurn von Mag. phil. Andreas Raffeiner
„Ich will nicht Gnade, sondern Recht!“ Im Dezember 2019 jähr- dunkelhaarige Mann mit dem charakteristischen Oberlippenbart
te sich zum 90. Mal der Tod von Josef Noldin. Er wurde 1888 in und den wachen Augen ein Dorn im Auge.
Salurn, dem südlichsten Ort Deutschtirols geboren. Er wurde nur Organisation der Privatschule. Doch es kam anders. Gewalt ging
41 Jahre alt. Auch wenn sein Leben nur kurz war, war es reich an vor Recht. Die Faschisten kommen an die Macht, zuerst marschie-
Freude, Leid, Glück und Schmerz. Nach der Matura am Franzis- ren sie nach Bozen, dann nach Rom. Der deutschsprachigen Min-
kanergymnasium und dem Einjährigenfreiwilligenjahr widmete er derheit scheint die letzte Stunde zu schlagen. Die deutsche Schule
sich an der Innsbrucker Universität dem Studium der Rechte. wird verboten. Noldin bleibt nicht still und organisiert in seinem
Erster Weltkrieg, Kriegsgefangenschaft. Nach dem mit Auszeich- Hause den Privatunterricht für Salurner Mädchen und Burschen.
nung beendeten Studium und den Staatsprüfungen vertiefte er bei Denn das Gesetz verbot noch nicht die Privatschule. Dann der
Rechtsanwalt Ossana in Mezzolombardo seine Italienischkenntnisse, Schlag: Die deutsche Privatschule wird verboten, während sie in
ehe der junge Salurner Anwalt bedingt durch den Beginn des Ersten Rest-Italien erlaubt ist. Noldin versteht das nicht. Niemand kann
Weltkrieges Haus und Hof verlassen musste und an die Ostfront das verstehen.
nach Galizien geschickt wurde. Eine Verletzung brachte ihn ins Noldin vor Gericht und in Verbannung. Im Jänner 1925 steht
Lazarett nach Trient, doch kaum genesen, geriet er in russische Ge- Noldin vor den Richtern in Trient. Er wird zu fünf Tagen Haft und
fangenschaft. Bis 1920 verbrachte er sein irdisches Dasein fernab der einer Geldstrafe von 500 Lire verurteilt. Außerdem muss der Salur-
Heimat, vor allem in Pestschanka und zuletzt in Wladiwostok am ner die Prozesskosten tragen. Seitdem steht er unter Beobachtung.
Japanischen Meer. Die Nachricht, dass die Siegermächte Tirol geteilt Als im Herbst des Folgejahres das Verbannungsgesetz amtlich wird,
hatten, erreicht ihn. Italienische Offiziere kommen, um die Südtiro- wird der Rechtsanwalt im Januar 1927 für fünf Jahre auf die Fieber-
ler heimzubringen. Eine Unterschrift, die bezeugt, dass sie sich als insel Lipari in den sogenannten Confino (Verbannung) geschickt.
Italiener fühlen, reicht, um endlich nach Hause zu kommen. Noldin Ein Gnadengesuch lehnt er mit den Worten „Ich will nicht Gnade,
verweigert die Unterschrift, doch am Ende darf er auch heim. sondern Recht!“ ab.
Neue Herren im Land. In Südtirol steht die Zeit fast still. Endlich Sein Vermächtnis bleibt. Nach zwei Jahren darf er heim. In der
kommt Noldin nach Hause. Ein neues Zeitalter hat begonnen, Zwischenzeit ist er aus der Advokatenliste gestrichen worden, die
Salurn und Südtirol gehören von nun an dem italienischen Staat Ausübung seines Berufes wird ihm verwehrt. Ein Kuraufenthalt im
an. Noldin weiß, was zu tun ist. Zuerst beendet er seine Konzipien- böhmischen Karlsbad wird ihm nicht gewährt, die Ausreise verbo-
tenzeit, um dann als Anwalt für seine Landsleute da zu sein. Bald ten. Körperlich ist der Salurner gebrochen. Fast genau ein Jahr nach
fällt der Salurner auf, indem er zu seinen Unterlandlern spricht: seiner Rückkehr in die Heimat schließt er in Bozen für immer die
„Das Land nördlich von Salurn ist deutsches Land. Hände weg vom Augen. Sein Vermächtnis aber bleibt. n
Unterland!“ Den noch nicht faschistischen Machthabern ist der
Pfui
Unser Raffl meint:
Übertrieben verordneter Bürokratismus vom römischen Staat ist Und unser Land steht − wie so oft – mutlos und treu ergeben zu
unser größter Bremsklotz bei spontanen Hilfseinsätzen gutgemein- zentralstaatlichen Verordnungen. Es lebe unsere viel gepriesene
ter Aktivitäten in äußersten Notlagen. Besserwisserei, Polemik, „beste Autonomie der Welt“. „Pfui“…
Kritik und staatliche Bevormundung tragen ihr Restliches dazu. meint euer Raffl
N° 3 | Juni 2020
Unterbindung des Postverkehrs Die Poststücke mussten auch mit Staatspostmarken freigemacht
stößt auf Unmut: Die Unterbindung werden, doch bald gingen den Verlegern die Zeitungsmarken
des Postverkehrs rief steigende Sorge, aus. Die italienischen Freimarken zu 2 Centesimi waren nicht
besonders in der Wirtschaft Merans und in ausreichender Zahl eingetroffen. Daher finden wir auch
im Vinschgau, hervor. In der Meraner Zeitungsschleifen nur mit Gremialmarken unter Barverrechnung
Magistratssitzung vom 14.11.1918 gelangte des Staatsportos. Die Einführung eigener Wertzeichen seitens
eine Eingabe von kaufmännischer Seite der Körperschaft für die festgesetzten Portosätze (2 Heller für
zur Verlegung, in der die Stadtgemeinde Drucksachen, 5 Heller für Postkarten, 10 Heller für Briefe)
oder das Handelsgremium zur Beseitigung erwies sich als erforderlich, um die damit versehenen Poststücke
dieses Zustandes durch den Aufbau eines den italienischen Dienststellen gegenüber zu legitimieren. Die
Aushilfspostdienstes aufgefordert wurden. Postämter waren zu jener Zeit neben dem bisherigen Postpersonal
In diesem Ansuchen wurde unter anderem ja bereits mit italienischen Aufsichtsorganen besetzt. Der alleinige
die Einführung von „Kontrollmarken“ Aufdruck des Gremialsiegels hätte keine Begutachtung über Zahl
als Merkmal für die betreffenden und Art der Poststücke ermöglicht; auch wäre das Öffnen der
Beförderungen (zur Bekämpfung von nach Ortschaften zusammengeschnürten Zeitungspakete und
Briefschmuggel) beantragt. Die Idee fiel auf das einzelne Entwerten jeder Schleife, ja auch schon das bloße
fruchtbaren Boden. Auf Verlangen einiger Kontrollieren derselben, eine zeitraubende Arbeit gewesen,
Ausschussmitglieder nahm ein Kollegium indes die Beklebung mit Gremialmarken gleichzeitig mit den
mit dem Gremialvorstand, Herrn F.W. Zeitungsmarken seitens der Verleger ohne viel Zeitverlust bewältigt
Ellmenreich sen. an der Spitze, die Sache werden konnte.
in die Hand und legte bereits einige Tage
später, nachdem die Stadtgemeinde auf Gremialmarken in der Gremialkanzlei erhältlich: Für die
den Vorschlag nicht weiter eingegangen Briefbotschaften waren diese Marken daher bequem, da jedermann
Meraner war, dem zuständigen italienischen mittels der in der Gremialkanzlei während der Amtsstunden
Hilfspostausgabe zu 2, 5
Befehlskommando ein Gesuch vor. erhältlichen Gremialmarken seine Poststücke zu beliebiger
und 10 Heller (1. Auflage)
(Foto: Josef Rohrer/
Zeit auch außerhalb der Amtsstunden in die dort angebrachten
Wikipedia) Zivilgouverneur sagt Hilfe zu: Mit Briefkasten legen konnte. Bereits am 25.11.1918 ging die erste
löblicher Geschwindigkeit erfolgte die Zeitungspost in den Vinschgau. Es wurden auch die vielen, im
Erledigung. Schon am nächsten Vormittag stellte Zivilgouverneur Meraner Postamt aus der letzten Zeit lagernden und von dort
Gilli den bejahenden Bescheid mit. So wurden die Poststücke mit wegen der Postsperre nicht weiterbeförderten Zeitungen abgeholt,
einem verlässlichen Boten mit der Vinschger Bahn nach dem 15 markiert und mitbefördert.
Kilometer von Meran entfernten Naturns, später nach dem noch
näheren, an der Forster Trambahn gelegenen Postamt Algund Post in den Vinschgau wieder möglich: Doch blicken wir in die
gebracht und diesem zur weiteren Amtshandlung übergeben. Meraner Zeitung vom 27.11.1918, 2: „Gremial-Hilfspost nach
N° 3 | Juni 2020
Mehr noch: Diese Initiative dient noch heute Vorbereitung des Experiments: Die um 16% zurückging, stieg sie im restlichen
als Vorbild für viele Geld- und Tauschiniti- Wörgler Freiwirtschaftsgruppe bereitete das Österreich um gut 19% an. Die Errungen-
ativen. Wörgl zählte 1932 4.200 Einwohner. Experiment vor; der Gemeinderat beschloss schaft des Wörgler Experiments sorgte
Rund ein Zehntel war arbeitslos. Die drei die Regelung. So entstand ein erstes Bau- international für Aufsehen und Interesse.
Jahre zuvor ausgelöste Weltwirtschaftskrise programm; Arbeiter wurden mit Freigeld Schon bald wollten beinahe 200 Gemeinden
erfasste Österreich und Tirol. Die Situation bezahlt. Die Geschäfte tilgten ihre gemeind- dem Tiroler Beispiel folgen. Sie verlangten
lichen Steuerschulden, beglichen Gebühren vom Parlament, die gesetzlichen Rahmen
und bezahlten ihre Zulieferer. Am Monats- zu schaffen. Doch Österreich stand vor dem
ende wollte niemand die Scheine haben und Bürgerkrieg und der Diktatur; das Hohe
die Stempelgebühr entrichten. Das Geld Haus war ausgeschaltet.
stand für bauliche Maßnahmen, aber auch Jähes Ende des Wörgler Laufgelds: Im
für Einrichtungen für den Fremdenverkehr September 1933 wurde auf Verlangen der
zur Verfügung. Nationalbank der sprudelnde Geldhahn mit-
Wörgler Laufgeld im Umlauf: Diese tels Gerichtsbeschluss in Wörgl abgedreht.
Arbeitswertscheine konnten für den Zah- Unterguggenberger, der wenige Tage später
lungsverkehr außerhalb Wörgls in Schilling zurücktreten musste, starb im Dezember
gewechselt werden; dabei wurde eine Gebühr 1936 im Alter von nur 52 Jahren. Ökonomen
von 2% erhoben. Um den Export zu erlau- und Journalisten konnten sich dessen unge-
ben, gab die lokale Bank aus der Deckung achtet vom Ergebnis dieses Versuchs über-
Darlehen zu einem Zinssatz von 6% an die zeugen. Gar einige sahen darin einen Ausweg
Kaufleute, die auswärts Güter erwerben von Kommunismus und Kapitalismus. Das
sollten. Die erzielten Erlöse wurden zweck- Wörgler Freigeld kann als Paradebeispiel auf
gebunden für die Armenfürsorge verwendet. lokaler Ebene angesehen werden, wenn es
Dazu zählte gewissermaßen der Notstands- darum ging, das Geld zum Zirkulieren und
Bürgermeister Michael Unterguggenberger
küchenbetrieb. Besonders interessant ist der in hoffnungsloser Rezession die heimische
Fall, dass das Wörgler Laufgeld zehnmal Wirtschaft in Schwung zu bekommen. n
war aussichtslos, als Bürgermeister Michael rascher im Umlauf war als der Schilling. Das
Unterguggenberger dem Gemeinderat eine lediglich lokal erlaubte Geldmittel sorgte
Idee vorschlug. Man wollte ein Straßen- und für Kaufkraftbindung und Wertschöpfung.
Infrastrukturbauprogramm durchsetzen, Ar- Während die Arbeitslosenrate in Wörgl
beiter beschäftigen, und, um alles begleichen
zu können, Freigeld gemäß der Freiwirt-
schaftslehre von Silvio Gesell ausgeben. Die-
ses Geld wurde mit einer mo-
natlichen Notabgabe von 1%
des Nominalwerts versehen,
um den Umlauf anzukurbeln.
Um das Banknotenausgabe-
monopol der Nationalbank zu
erfüllen, würde Wörgl den Ge-
genwert der Arbeitswertscheine
in Schilling bei der Raiffeisen-
kasse in Verwahrung geben.
Die Arbeitswertscheine waren
Geldgutscheine, gedruckt im
Wert von 1, 5 und 10 Schilling,
wobei sie durch das Anbringen
von Stempelmarken ihren Wert
beibehielten.
Königsdorf
von Hans Baur
Weihbischof Wolfgang Bischof, Bundesfahne und Kompaniefahne Königsdorf begleitet von LH Martin Haberfellner,
der Verfasser des Gebetes. Gauhptm. Stephan Schmid sowie Hptm. Georg Mayer beim Gebet am 3. Mai 2020
in der Kirche St. Laurentius in Königsdorf. Foto: Hans Lippert
Aufgrund gesetzlicher Vorgaben durfte der Gebet zum Patronatstag der Schützen wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Patronatstag des Bundes der Bayerischen Barmherziger Gott! Und führe uns nicht in Versuchung,
Gebirgsschützen-Kompanien in Königsdorf Du hast uns Gebirgsschützen Maria zur sondern erlöse uns von dem Bösen.
nicht als zentrales Treffen stattfinden. Das Fürsprecherin gegeben. Wir verehren sie als Denn dein ist das Reich und die Kraft
setzt aber nicht das 400 Jahre alte Patronat unsere Patronin und als Schutzfrau unseres und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
der Gottesmutter über Bayern außer Kraft, Landes Bayern. Amen.
das die Gebirgsschützen jährlich an diesem Auf ihre Fürsprache bitten wir Dich in diesen
Patronatstag begehen. Tagen der Corona-Pandemie: Sei uns nahe Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
LH Martin Haberfellner hatte deshalb in unseren Ängsten und Sorgen, gib uns Zu- der Herr ist mit dir.
angeregt, dass die einzelnen Kompanien versicht, wenn wir uns einsam fühlen. Stehe Du bist gebenedeit unter den Frauen,
den Patronatstag „im Stillen“ begehen – den Kranken und Sterbenden bei. Lass uns und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
im Stillen, aber nicht im Verborgenen! verbunden bleiben mit unseren Schützenka- Jesus.
Dieser Anregung sind die Kompanien meraden und Marketenderinnen. Gib uns Heilige Maria, Mutter Gottes,
gefolgt und haben das Patronat Patrona den Geist der Hoffnung. Lass uns erkennen, bitte für uns Sünder,
Bavariae auf ihre Weise in ihrem Heimatort was heute wichtig ist und zählt. Wir vertrau- jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
begangen. en auf Deine Treue zu uns Menschen.
Als Zelebrant des Festgottesdienstes in Schütze uns! Guter Gott, auf die Fürsprache unserer
Königsdorf war Weihbischof Wolfgang Patronin, der allerseeligsten Jungfrau und
Bischof vorgesehen. Auf Bitten des Landes- Vater unser im Himmel, Gottesmutter Maria, segne unseren Bund
hauptmanns verfasste der Weihbischof ein geheiligt werde dein Name. der Bayerischen Gebirgsschützen-Kompa-
Gebet, das zur Grundlage des Gedenkens Dein Reich komme. nien und unsere Gebirgsschützen.
vor Ort wurde. Dieses Gebet wurde am 3. Dein Wille geschehe, Im Namen des Vaters, des Sohnes und des
Mai von den Kompanien, zwar räumlich ge- wie im Himmel so auf Erden. Heiligen Geistes. Amen n
trennt voneinander, aber im Geiste vereint Unser tägliches Brot gib uns heute.
gesprochen. Und vergib uns unsere Schuld,
Berichte aus Bayern N° 3 | Juni 2020
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Am Patronatstag im Gebet vereint
N° 3 | Juni 2020 Berichte aus Bayern
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München
von Hans Baur
Unsere Landespatronin, die Patrona Bavariae, ist während des Ein bayerischer Kabarettist hat einmal die rhetorische Frage gestellt,
30-jährigen Krieges als Bild auf unsere Fahnen gekommen. Es waren wie alt sind die Alpen? Antwort: So alt wie die Bayerischen Gebirgs-
Zeiten höchster Gefahren, die sich ergeben haben aus dem europa- schützen. Ich glaub ja nicht, dass diese Bemerkung Ausdruck des
weiten Konflikt zwischen katholischen und protestantischen Staaten Respekts sein sollte. Aber ein Wesensmerkmal der Gebirgsschützen
einerseits und der Pest, die 1623 allein in München ein Drittel der hat er damit getroffen. Über die Jahrhunderte waren Gebirgsschützen
Stadtbevölkerung das Leben gekostet hat. immer da, wenn man sie gebraucht hat. Wir sind auch heute da und
wir werden in Zukunft da sein.
Krieg und die Pest-Pandemie haben gewaltige Opfer gefordert. – Die
Gebirgsschützen haben sich aber unter dem Zeichen der Maria de Söder dankte für die große Ehre die ihm zuteil wurde. Er lobte die
Victoria / der Maria vom Siege gesammelt und auf dem Platz, auf Gebirgsschützen als geistige Schutzeinheit Bayerns: „Ihr sorgt für
den sie gestellt worden sind, behauptet – damals im 17. Jahrhundert, Zusammenhalt“. Er sicherte zu, standfest zu bleiben und auch in
aber auch danach im 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert und im 20. der Krise seinen Amtseid zu erfüllen: „Die Regierung muss Bayern
Jahrhundert. Darum gibt es uns nach 400 Jahren immer noch. schützen, und das werde sie auch weiterhin tun. Ein Bayern ohne
Gebirgsschützen ist unvorstellbar und es ist schade, dass der Patro-
Wir hatten die Absicht, Ihnen beim abgesagten Patronatstag in natstag nicht so gefeiert werden kann wie gewohnt, zumal dieser
Königsdorf mit der Ernennung zum Ehrenmitglied für Ihr Bekenntnis eigentlich fast schon ein bayerischer Festtag ist. An keinem anderen
zu uns Gebirgsschützen, für die Übernahme des Ehrenamts als unser Tag wird bayerische Kultur, bayerische Geschichte und bayerische
weltlicher Schutzherr, für Ihren Zuspruch und Ihre Unterstützung zu Lebensart so gut symbolisiert und dargestellt. Ich danke, dass ihr
danken. Das geht jetzt nicht, weil Sie mit den von Ihnen getroffenen gekommen seid und danke für eure großartige Arbeit. Bayern war
Maßnahmen dafür gesorgt haben, dass der Patronatstag nicht so, wie und ist stolz auf euch!“
geplant, stattfindet. Damit haben Sie sich selbst aller unserer protokol- Söder gab auch ein Bekenntnis ab, in Bayern bleiben zu wollen: „Ich
larischen Möglichkeiten, die wir Gebirgsschützen aufgeboten hätten, möchte keinesfalls die bayerischen Gebirgsschützen gegen preußi-
sche Grenadiere tauschen.“ n
Berichte aus Bayern N° 3 | Juni 2020
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Waakirchen Murnau am Staffelsee
Wir gratulieren …
Herbert Gottfried Probst †
Leonhard
Frankenhauser †
Fichtner – 80
Am 29. März 2020 verstarb in Murnau am
Staffelsee Gottfried Probst im 53. Lebens-
Am 6. Mai 2020 verstarb der ehemalige jahr, Er gehörte 1987 zu den Männern, die
„Guat beinand“ feierte der Ehrenhaupt- Bundestagsabgeordnete Herbert Franken- die Gebirgsschützenkompanie Murnau
mann der GSK Beuerberg-Herrnhausen hauser im Alter von 74 Jahren. Bei seinem wiedergegründet haben. 1992 wurde er zum
Leonhard Fichtner Ende Februar seinen 80. Requiem in der Michaelskirche in München Kompaniefähnrich gewählt und gleichzeitig
Geburtstag. Der Jubilar war 1953 Grün- verabschiedeten sich LH Haberfellner und zum Halboffizier befördert. Er bekleidete
dungsmitglied des Trommlerzugs Beuer- sein Stellvertreter Baur sowie seine Kompa- dieses Amt gewissenhaft bis zum Januar
berg und bekleidete 33 Jahre lang das Amt nie Waakirchen, bei der er seit 2003 aktives 2004, dem Monat, in dem er nach einem
des Tambourmajors. 1989 wurde er zum Mitglied war. Die Kompanie verliert einen schicksalhaften Holzarbeitsunfall dieses
Oberleutnant der Kompanie gewählt und er guten Kameraden und offenen Menschen, Amt aufgeben musste. Trotz der folgen-
übernahm 1997 das Amt des Hauptmanns. dem die Nähe zu seinen Kameraden immer den gesundheitlichen Einschränkungen
Als er aus Altersgründen für dieses Amt wichtig war. Die von ihm organisierte nahm Gottfried weiter an den Kompanie-
nicht mehr kandidierte, wurde er 2009 zum mehrtägige Reise mit über hundert Schüt- ausrückungen und Aktivitäten Anteil, so
Ehrenhauptmann ernannt. Einer seiner zen zu Bundespräsident Joachim Gauck auch beim letztjährigen Bataillonsfest. Die
großen Verdienste war die sehr erfolgreiche nach Berlin war einer der Höhepunkte der Mitglieder der Gebirgsschützenkompanie
Ausrichtung des Patronatstages in Beuer- Kompanie. Frankenhauser war Träger ho- Murnau trauern um eine große Persönlich-
berg im Jahr 2002. Bis zum heutigen Tag ist her Auszeichnungen wie dem Bayerischen keit und um einen äußerst beliebten Ka-
der „Hartl“ ein Vorzeigegebirgsschütze (67 Verdienstorden und dem Bundesverdienst- meraden, der trotz der immer wiederkeh-
Jahre aktiv). Die drei Kompanievorstände kreuz. Seine Waakirchner Kameraden und renden gesundheitlichen Rückschläge nie
sowie der Loisachgauhauptmann Stephan die Gebirgsschützen werden ihm stets ein klagte und nie die Hoffnung auf Besserung
Schmid überbrachten ihre Glückwünsche. n ehrendes Gedenken bewahren. n aufgab. n
Königsdorf
Es ist sicher ein unglücklicher Zufall, dass gerade in Italien sehr früh se seit dem 2. Weltkrieg zu bewältigen. Und nach der Corona-Krise
zahlreiche Infektionen mit dem Covid-19-Virus zu verzeichnen wird es wieder so sein, dass sich Italien das nötige Geld auch in Südti-
waren. Leider wurden in Italien auch einige entscheidende Fehler rol holt. Da wird die Südtirol-Autonomie auch diesmal nichts helfen.
gemacht. So blieb die Erkrankung lange unentdeckt, obwohl die In Österreich und Deutschland hatte man die Pandemie von Anfang
Situation in China längst bekannt war. Italien hat den Ernst der an deutlich besser im Griff.
Lage unterschätzt. Durch die Entscheidung, Infizierte mit leichteren Das ist kein Zufall, sondern die Folge einer guten Verwaltung. Das
Krankheitsverläufen in Altersheimen unterzu- Gesundheitswesen war von Grund auf besser
bringen, hat sich die Erkrankung gerade in der aufgestellt, Maßnahmen wurden von Beginn
Hochrisikogruppe sehr schnell ausgebreitet. an konsequent ergriffen und umgesetzt.
Geradezu katastrophale Folgen hatte aber der Obwohl Österreich die Bewegungsfreiheit
Umstand, dass in Italien das Gesundheitswesen seiner Bürger später eingeschränkt hat, hat es
schon seit Jahren unterfinanziert ist und am die Quarantänemaßnahmen früher gelockert.
Boden liegt. Österreich hat pro Einwohner Auch war die Lähmung der Wirtschaft nie so
fast doppelt so viele Intensivbetten wie Italien; stark wie in Südtirol. Es mag sein, dass auch
Deutschland hat fast dreimal so viele. Italien nördlich des Brenners nicht alles optimal
hat auch deutlich weniger Pflegepersonal pro gelaufen ist. Aber trotz des Infektionsherdes
Einwohner. Dadurch war das italienische Ge- Ischgl kann das Bundesland Tirol deutlich bes-
sundheitswesen sehr schnell an seiner Belas- sere Pandemie-Zahlen vorweisen als Südtirol.
tungsgrenze. Und dank geringerer Staatsverschuldung und
Wäre es auf dem Niveau Österreichs oder stärkerer Wirtschaft, kann man sich in Ös-
Deutschlands gewesen, wäre den Italienern terreich auch eine stärkere Unterstützung für
sehr viel Leid erspart geblieben. Das Südtiroler Menschen und Wirtschaft leisten. Ein Virus
Gesundheitswesen steht seit geraumer Zeit macht nicht vor Staatsgrenzen halt. Es macht
in der Kritik. Bis vor nicht allzu langer Zeit aber einen Unterschied, in welchem Staat man
wurde noch über eine mögliche Schließung der sich befindet, wenn es darum geht, wie gut das
Kleinkrankenhäuser in Schlanders, Sterzing Gesundheitswesen auf eine derartige Situation
und Innichen diskutiert. Rom hatte entsprechende Vorgaben gemacht vorbereitet ist. Und es macht einen Unterschied, wie man mit der
und Südtirol war drauf und dran, diese auch umzusetzen. Nur dem Situation umgeht, wenn sie einmal da ist. Und zu guter Letzt macht
massiven Druck der Südtiroler Bevölkerung ist es zu verdanken, dass es auch einen Unterschied, welche langfristigen Folgen aus dieser
das Schlimmste verhindert wurde. Südtirol war deutlich schlechter Pandemie erwachsen. Italien hat es seit Jahrzehnten versäumt, seine
auf die Pandemie vorbereitet als andere deutschsprachige Gebiete. So Staatsfinanzen zu sanieren.
war beispielsweise zum Beginn der Pandemie die Anzahl der Inten- Entsprechend schlecht war es auf diese Pandemie vorbereitet, entspre-
sivbetten auch in Südtirol nur auf italienischem Niveau. Zum Glück chend mangelhaft sind die Reaktionsmöglichkeiten und entsprechend
haben sich Deutschland und Österreich dazu bereit erklärt, Südtiroler schwer wird es an den Folgen zu leiden haben. Und Südtirol wird
Patienten in ihren Intensivstationen zu behandeln, denn in Südtirol mitleiden müssen. Italien hatte bereits vor der Krise mehr Staats-
war man bereits am Limit. schulden als Deutschland und Österreich zusammen. Die italienische
Die sonst so hoch gelobte Autonomie hat einmal mehr gezeigt, dass Wirtschaft liegt am Boden und der italienische Schuldenberg wächst
sie im entscheidenden Moment nicht viel Wert ist. Weder hat sie im ins Unermessliche. Die Schulden von heute sind die Steuern von mor-
Vorfeld erlaubt, das Gesundheitswesen angemessen auszustatten, gen, und die Bevölkerung wird sie zahlen müssen, auch in Südtirol.
noch hat sie es ermöglicht, die wirtschaftlichen Folgen von Anfang Südtirol sollte daraus seine Lehren ziehen. Die Zugehörigkeit zu Ita-
an möglichst klein zu halten. Es ist mehr als lobenswert, dass Südtirol lien wird Südtirol auch in der derzeitigen Krise wieder zum Nachteil
die Höhe und Dauer des staatlichen Lohnausgleichs aus eigenen werden und in seiner zukünftigen Entwicklung behindern.
Landesmitteln aufstockt. Dass es dafür aber erst Rom um Erlaubnis Es gibt für Südtirol viele Gründe für wenig Vertrauen in den Staat
bitten musste, zeigt hingegen, wie beschränkt die viel gepriesene Italien; Wohlstand und Gesundheit sind nur zwei davon, aber zwei
Autonomie in Wirklichkeit ist. Die Zugehörigkeit zu Italien war schon überaus wichtige. Fürs Erste muss Südtirol bestehende Kompetenzen
immer eine große Belastung für Südtirol. So musste das Land in Folge verteidigen, verloren gegangene Zuständigkeiten zurückholen und
der Finanzkrise 2008/9 im sog. Mailänder Abkommen auf Milliarden mit Nachdruck einen Ausbau der Autonomie einfordern. Auf lange
Euro verzichten, die ihm eigentlich zugestanden hätten. Seither muss Sicht aber sollte sich Südtirol endlich ernsthaft Gedanken darüber
es sich zudem jährlich mit hunderten Millionen Euro an der Tilgung machen, wie es seine Zukunft ohne Italien gestalten kann, zum Wohle
der stetig wachsenden italienischen Staatsschulden beteiligen. Dieses seiner Einwohner, ganz egal, welcher Sprachgruppe sie angehören. n
Geld fehlt Südtirol jetzt, wo es darum geht, die größte Wirtschaftskri-
N° 3 | Juni 2020
Schützenfrauen nähen
Mundmasken
Die MPreis-Zentrale in Völs hat alle Vereine gebeten, sich bei der
Aktion „Kampf gegen das Coronavirus“ zu beteiligen. Spontan
haben sich einige Schützenfrauen bereiterklärt, bei der Masken-
Nähaktion mitzumachen. Diese wurden vom Bataillonskomman-
danten Mjr. Helmuth Paolazzi in der MPreis-Filiale Pradl in der
Pradlerstraße an die Geschäftsführerin Daniela Stiebllehner überge-
ben. Mit einer Spende unterstützen sie 100%ig die Jungschützen des
Bataillons. Die bunten Masken bringen Farbe ins Leben in nicht so
bunten Zeiten wie jetzt. Ein herzliches Dankeschön an alle! n
Foto Hans Gregoritsch
Kufstein
von Hans Schneider
Bataillonskommandant Hermann Egger vor 40 Jahren und Heute noch immer mit voller Energie an vorderster Front.
Als im Jahre 1980 der damalige Bataillonskommandant Mjr. Lud- 2011 aus Anlass „500 Jahre Landlibell“ das erste Treffen der Kompa-
wig Peintner erklärte, dass er für eine weitere Funktionsperiode nien des Viertels Unterland in Kufstein organisiert. Mjr. Egger scheut
nicht mehr zur Verfügung stehen würde, kristallisierte sich bei den sich aber auch nicht, Stellung zu beziehen, wenn etwas nach seiner
Beratungen des Bataillonsausschusses der junge Oberleutnant der SK Ansicht in die falsche Richtung läuft. So hat er vehement gegen die
Wörgl, Hermann Egger, als Kandidat für die Funktion des Bataillons- Aufstellung des Schildes „Grüß Göttin“ an der Autobahn bei Kufstein
kommandanten heraus. Beim Bataillonsjahrtag am 16. März 1980 im Stellung bezogen. Neben seiner Funktion als Bataillonskommandant
Gasthaus Staffler in Kufstein wurde er dann mit 36 von 40 Stimmen war Mjr. Egger auch sechs Jahre Kommandant des Viertels Unterland
zum neuen Kommandanten des Bataillons Kufstein gewählt. Seine und von 1993 bis 1996 Landeskommandant-Stellvertreter. Für seine
Feuertaufe als neuer Kommandant erlebte er im Sommer 1980 beim jahrzehntelange Tätigkeit für das Tiroler Schützenwesen und das
Gründungsfest der SK Brixlegg. In seiner nunmehr 40-jährigen Gemeinwohl in Tirol wurden ihm zahlreiche Auszeichnungen verlie-
Kommandantschaft entwickelte sich das Bataillon von damals 16 hen. So erhielt er 2002 vom damaligen LH Dr. Wendelin Weingartner
Kompanien mit 744 Schützen und 46 Marketenderinnen auf heute das Verdienstkreuz des Landes Tirol. Durch den Bund der Tiroler
23 Kompanien mit 1.300 Schützen, 76 Marketenderinnen und 74 Schützenkompanien wurde er 1997 mit der Goldenen Verdienstme-
Jungschützen. Mjr. Egger war wesentlich an der Neugründung von daille ausgezeichnet und vom Bataillon Kufstein erhielt er 1995 das
sieben Kompanien im gesamten Bataillon beteiligt (1983: Angath/ Goldene Bataillonsverdienstkreuz. Bereits bei der letzten Neuwahl im
Angerberg/Maria Stein; 1984: Bad Häring; 1987: Kundl; 1988: Rad- Jahre 2019 hat Mjr. Egger angekündigt, dass die laufende Periode für
feld; 1990: Ebbs; 2008: Langkampfen und 2018: Söll) Außerdem war ihn die letzte als Bataillonskommandant darstellt und dass er bei der
er Initiator für die Anschaffung einer neuen Bataillonsfahne, die im nächsten Neuwahl 2022 das Amt in jüngere Hände legen wird. Das
Jahre 1984 im Beisein von Landeshauptmann ÖR Eduard Wallnöfer Bataillon Kufstein bedankt sich bei seinem Kommandanten für die
im Rahmen der 25-Jahrfeier des Bataillons Kufstein geweiht wurde. jahrzehntelange Tätigkeit und die unzähligen Stunden, die er für das
Besonders stolz war er, dass dabei seine Gattin Rosi als Fahnenpatin Tiroler Schützenwesen aufgebracht hat, und gratuliert ihm zu seinem
auftreten konnte. Weiters hat er das Bataillon bei zwei Landesfest- besonderen Jubiläum. n
umzügen (1984 und 2009) in Innsbruck kommandiert und im Jahre
… eine fragliche „Weltbeste Autonomie“
Volders
von Herbert Rettl
22 Wir gratulieren …
Untermais Ried im Oberinntal
Amras
Wir gratulieren … 23
Fieberbrunn St. Pankraz
Mölten Grinzens
Amras
von Werner Erhart
Brennende Leidenschaft
Der Oberleutnant der SK Amras Toni Steixner und seine Frau Mo-
nika, der im vorigen Jahr die Margarethenmedaille des BTSK verlie-
hen wurde, leisten nicht nur Außerordentliches für die Schützen; sie
sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Gemeinwesens, ohne das
der legendäre Zusammenhalt der Amraser nicht denkbar wäre.
Vor einigen Jahren hat Toni Steixner mit seiner Frau den Stall des
angestammten Bauernhofes zum Vorzeigerestaurant „Die Brenne-
rei“ umgebaut, welches nun zur lokalen Spitzengastronomie zählt.
Vor vier Jahren haben die beiden die Schnapssommelierprüfung
gemacht und beschäftigen sich seither erfolgreich mit der Herstel-
lung von Edelbränden. Die Schaubrennerei in ihrem Restaurant ist
sehenswert. Schon von Anfang an mischten sie in der einschlägigen
Szene mit und brachten viele Auszeichnungen nach Hause.
Heuer gingen sie bei der DESTILLATA, der internationalen Edel-
brandmeisterschaft mit 100 Brennern aus neun Nationen als haus-
hohe Sieger hervor. Mit „Brennende Leidenschaft“ titelte die Tiroler
Tageszeitung ihren Bericht über das Ereignis. Diese haben Toni und
Moni Steixner, denn sie haben in ihrem Metier noch viel vor.
Die Amraser Schützen freuen sich über diesen großen Erfolg und
gratulieren dazu. n
Karneid
von Walter Falser
Benefiz-Glühweinstandl in Karneid
Anlässlich der traditionellen Sebastianifeier der SK Karneid am
19. Jänner konnte Hptm. Walter Falser dem Vertreter der Vinzenz-
gemeinschaft von Karneid, Pater Sepp Hollweck, einen Scheck in
Höhe von € 1.500 überreichen. Dieses Geld konnte am 14. und
15. Dezember 2019 beim Benefiz-Glühweinstandl gesammelt
werden und wird nun einer bedürftigen Familie in der Gemeinde
zugeführt. Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott hierfür allen Karneidern,
welche an dieser Veranstaltung teilgenommen haben! n
N° 3 | Juni 2020
Pill
von Dominik Sommer
Jubiläum in Pill
Die SK Pill gratuliert ganz herzlich den Geehrten für 25 Jahre (nicht im Bild). Ein ganz besonderer Glückwunsch geht an unseren
Treue in der SK Pill: Thomas Steinlechner, Christoph Steinlech- Ehrenfähnrich Alfred Steinlechner sen., der den Jahreskranz für
ner, Johannes Schwemberger und Christoph Häusler und für 40 75 Jahre Treue in der Kompanie verliehen bekommen hat. Lieber
Jahre Treue in der SK Pill: Hans Häusler, Martin Häusler, Norbert Alfred, wir wünschen dir von ganzem Herzen noch viele gesunde
Geisler, Michael Kreidl, Johann Angerer und Michael Wegscheider Jahre in der SK Pill. n
N° 3 | Juni 2020
Marketenderinnen der SK Mieders (Anna, Kristina, Franziska, Hptm. Paul Wechner begrüßte am Ball die Ehrengäste
Eva und Lisa) konnten am Ball die Gäste begrüßen und sie mit Bgm. Daniel Stern, Baon-Kdt. Helmut Ranalter und
hausgemachtem Essen bewirten. Bundesmark. Franziska Jenewein.
Zum alljährlichen Schützenball im Jänner in Mieders trafen sich Zahlreiche Gäste des Schützenballs konnten am Dartschießstand
Persönlichkeiten zum Austausch und zum Festhalten von Traditi- um die Gaudi schießen. Den besonderen Abschluss einer gelun-
onen im Tiroler Schützenwesen. Hptm. Paul Wechner konnte am genen und berauschenden Ballnacht war die Brauchtumsgruppe
Ballabend den Bürgermeister Daniel Stern und seinen Gemeinderat Vomp. Sie beeindruckte das Publikum und die zahlreichen Eh-
begrüßen. Unter den Ehrengästen befand sich auch der Schützen- rengäste aus dem Stubai und dem Wipptal mit ihren Tänzen und
kurat Diakon Michael Brugger und Baon-Kdt. Helmut Ranalter. Figuren, um damit den Winter auszutreiben. n
Matrei in Osttirol
von Franziska Jenewein
Der Autor
Dr. Reinhard Rampold, studierte Volkskunde, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck und ist seit
1987 am Bundesdenkmalamt Innsbruck, Landeskonservatorat für Tirol, tätig.
N° 3 | Juni 2020
Gschnitz
von Franziska Jenewein
V.l. Franziska Jenewein, Anna-Maria Riml, Christa Holzknecht, Julia Sieberer, Katharina
Goller, Vanessa Pölt, Alina Wolsgger, Silvia Unterer, Anita Madersbacher, Bianca Keiler,
Maria Nachtschatten und Magdalena Kaltenhauser
N° 3 | Juni 2020
Ainet
von Silvia Unterer
#GEMEINSAMsindwirSTARK,
#zommholten und
#AufDICHkommtesAN
„Nur Mut – sehen wir die Krise als Chance und blicken nach vorne!“
– unter diesem Motto hat die Viertelmarketenderin Osttirol, Silvia
Unterer, ein besonderes Zeichen kreieren lassen.
Zusammen mit der „Stickerei Hirschmann“ in Hopfgarten im Brixen-
tal (www.hirschmann-tirol.at) hat sich die Viertelmarketenderin für
Schlüsselanhänger (erhältlich unter stickerei@hirschmann-tirol.at)
entschieden. Sie sollen ein Zeichen für unseren starken Zusammen-
halt in Tirol und darüber hinaus sein. „Für alle Marketenderinnen
und Schützen – lasst uns diesen besonderen Anhänger als Mut und Schlüsselanhänger mit persönlichen Botschaften: Er hat immer
Zukunftsblick mit uns tragen“, so Viertelmarketenderin Silvia Unterer. Bestand, hält und man trägt ihn immer bei sich.
Es ist nichts perfekt, doch wir halten zusammen und schaffen das
gemeinsam. n
Grinzens
von Thomas Saurer
Ein „Bestl“
Um den Zusammenhalt der Tiroler Schützen zu demonstrieren,
hat sich die Viertelmarketenderin Tirol-Mitte, Nicole Kapferer,
in Zusammenarbeit mit der Firma HP Edelrost, Inzing, ein
„Bestl“ überlegt. Die Rosette soll Geschlossenheit, Stärke und
Gemeinschaft symbolisieren. n
N° 3 | Juni 2020
Mit dem Erlös unterstützt Anna-Maria Riml ein herzkrankes Mädchen, das dringend Hilfe
benötigt.
Sistrans
von Thomas Saurer
Die SK Sistrans war heuer Gastgeberin des gut besuchten Nachwuchswettbewerbs. Und dabei gab es wieder hervorragende Leistungen,
einen neuen Schützenkönig und auch ein treffsicheres Siegerteam im Mannschaftsbewerb!
Den traditionellen Auftakt des Schützen- David Jäger aus Sellrain setzte sich in und Luca Steiner die Bestmarke. Auf den
jahres bildet alljährlich das Jungschützen- einem hochkarätigen Bewerb knapp vor weiteren Plätzen landeten die Teams aus
Schießen des Bataillons Sonnenburg. Luca Jordan und Daniel Knapp (beide aus Kematen und aus Aldrans. Bataillonskom-
In Sistrans wurden sowohl die jungen Götzens) durch. Die Jungmarketenderin- mandant-Stv. Hptm. Christian Holzknecht,
Schützen und Marketenderinnen aus Sell- nen verpassten diesmal das Podest nur der Bataillons-Schießbeauftragte Lt. Klaus
rain als auch jene aus Götzens diesem Ruf knapp. Die Götzner schlugen dafür im Bucher, Jungschützenbetreuer im Schützen-
gerecht. Im Vorjahr sorgte Fabian Stöckl Mannschaftsbewerb zu. Die besten vier viertel Tirol-Mitte Lt. Thomas Zangerl und
aus Patsch für eine kleine Überraschung. Schützen und Marketenderinnen kom- Bataillons-Jungschützenbetreuer Lt. Marco
Er musste die Bataillons-Königskette dies- men in die Wertung – und hier setzten Untermarzoner gratulierten stolz allen
mal an seinen Nachfolger überreichen: Luca Jordan, Daniel Knapp, Sara Rauter Teilnehmern. n
N° 3 | Juni 2020
Wir gedenken … 31
Sepp Weifner Ehrenoberleutnant 1984 den Schützen beigetreten Ehrenmitglied
† 24. FEBRUAR 2020 − BOZEN Josef Piegger und übte von 2011 bis 2017 das Franz Simeoni
1977 ist Sepp Weifner mit 33 Amt des 2. Fähnrichs aus. Ab
Jahren der SK Bozen beige- † 14. FEBRUAR 2020 SISTRANS 2017 war er unser 1. Fähnrich. † 6. MAI 2020 NEUMARKT
treten. Er war von 1979 bis Die Sonnenburger SK Sistrans Die Schützenkompanie ist ihm Die Schützenkompanie Mon-
1995 Bezirksfähnrich. Am 28. trauert um ihren Ehrenober- stets am Herzen gelegen, wes- tan trauert um ihr Ehren-
Februar 2020 wurde Sepp zu leutnant Josef Piegger, wel- halb er die vielen Jahre über bei mitglied Franz Simeoni. Der
Grabe getragen. Die Kompanie cher im Alter von 84 Jahren fast allen Ausrückungen mit ehemalige Gemeindesekretär
verabschiedete sich von ihrem verstorben ist. Pepp war mit dabei war. von Montan war maßgeblich
Kameraden mit einer Ehrensal- Leib und Seele Schütze. Als daran beteiligt, dass die Kom-
ve und senkte die Fahne zum Gründungsmitglied war er von panie ein so schönes Schützen-
Abschiedsgruß. Anfang an bei Ausrückungen lokal bekommen hat. Er war
und Aktivitäten immer dabei ein Freund und Verfechter des
und hat die Schützenkompa- Rechtes auf Selbstbestimmung
nie maßgeblich mitgeprägt. eines jeden Individuums, auf
Bei der Gründung im Jahre allen Ebenen und in allen Be-
1956 war er der erste Fähnrich reichen. Zudem hat er sich Zeit
unserer Kompanie, ab 1960 seines Lebens in vorbildhafter
Leutnant und Fahnenbegleiter, Art und Weise für den Schutz
ab 1994 Oberleutnant, und der Heimat und der Landes-
2006 wurde er zum Ehrenober- einheit in Wort und Tat sehr
leutnant ernannt. Auch in den verdient gemacht. Unzählige
letzten Jahren suchte er die identitätsstiftende Initiativen
Kameradschaft der Kompa- zur Verschönerung unserer
nie, und wenn es nur zum Ehrenbaon-Kdt. Heimat entstammen Franz
Ratschen auf der Bank − aber Luis Schönauer Simeonis Ideen und wurden
mit dem Schützenjanker − dank seiner Weitsicht und
EOlt. Josef Bair war. Als Metzgermeister war † 17. NOVEMBER 2019 TIERS Hartnäckigkeit von Vereinen,
† 6. APRIL 2020 − HAIMING er natürlich landauf, landab Kurz vor seinem 101. Ge- Privaten und der öffentlichen
Tief betroffen nehmen die überall bekannt und hat sich burtstag verstarb in Tiers Hand umgesetzt. Ein vorbild-
Haiminger Schützen von sehr für seinen Betrieb und der Ehrenkommandant des hafter Tiroler, dessen Wirken
ihrem Ehrenoberleutnant die Wirtschaft eingesetzt. Ein Bataillons Eggental und Ehren- uns allen Vorbild bleibt.
Josef Bair, Gründungsmitglied Zeichen dieser Arbeit sind die hauptmann der SK Tiers Luis
und 66 Jahre aktives Mitglied, Verdienstmedaille des Landes Schönauer. Er war Gründungs-
welches im Alter von 93 Jahren Tirol und des Wirtschaftsbun- mitglied der SK Bozen und ab
verstorben ist, Abschied. Als des sowie das Ehrenzeichen der 1970 Mitglied der SK Tiers,
Oberleutnant und langjähriges Heimatgemeinde Sistrans. die er von 1979 bis 2001 als
Mitglied des Ausschusses präg- Hauptmann befehligte. 1984
te er die Haiminger Schützen war er Mitbegründer des Baons
und deren Werte, die er mit Eggental und bis 2001 erster
großem Vorbild in der Kompa- Kommandant. Luis Schönauer
nie vorlebte. Josef Bair erhielt wird allen wegen seines großen
für sein Wirken verschiedene Einsatzes für das Schützenwe-
Auszeichnungen, unter ande- sen und aufgrund seiner gestif-
rem wurde ihm die Regiments- teten Fahnen für die SK Tiers
Verdienstmedaille vom Viertel und das Baon in ehrenvoller
Oberland zuerkannt. Erinnerung bleiben.
25 Jahre
Thomas Steinlechner, Christoph Steinlechner, Johannes Schwem-
berger und Christoph Häusler (Pill); Fhr. Georg Hietsch und
Markus Gollner (Inzing)
40 Jahre
Josef Seppi (Kaltern); Hans Häusler, Martin Häusler, Norbert
Geisler, Michael Kreidl, Johann Angerer und Michael Wegscheider
(Pill); Paul Rainer (St. Walburg)
50 Jahre
Johann Vent (Inzing)
55 Jahre
EOlt. Hansjörg Grießer und ELt. Roman Gollner (Inzing)
75 Jahre
EFhr. Alfred Steinlechner sen. (Pill)
Impressum
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Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
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