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MZ 03Z012345 M
Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Straße 2, A-6020 Innsbruck
ISSN 2531-4874
9 772531 487407
Corona
hat die Welt im Griff, Corona hat
auch die Schützen im Würgegriff:
kein Alpenregionstreffen, kein
Patronatstag, keine Fronleichnams-
prozession, kein Bundesschießen,
kein Schützenfest, keine kamerad-
schaftliche Begegnung. Der Staat
hat Großveranstaltungen untersagt.
Der Zugang zu Gottesdiensten ist
nur eingeschränkt möglich.
Alles, was das Schützenleben
ausmacht, ist verboten. Lassen
wir uns nicht auf die Seite stellen.
Die Tiroler Schützenzeitung
ermöglicht noch den Kontakt
miteinander, den Informations-
und den Meinungsaustausch.
Damit genießt ihr, liebe TSZ-Leser,
ein Privileg. Nutzt ihn, freut euch
darüber und macht Werbung
für den Bezug der Tiroler Schützen-
zeitung,
… meint euer
Landeshauptmann
Martin Haberfellner
Die Jungschützenstandarte des Viertels Oberland mit dem Gnadenbild der Muttergottes
von Kaltenbrunn im Kaunertal.
in Büschel zusammengebunden oder in immer ein gläubiges Volk war. Es hat Pest, das menschliche Leben durcheinander, und
Körbe gegeben, um sie am darauffolgenden Hunger und Kriege erlebt und gewusst, dass unser Alltag steht auf dem Kopf. Damit
Maria Himmelfahrtstag vom Priester wei- es in den Bergen von Lawinen, Muren und treten Nächstenliebe und die Sorge um die
hen zu lassen. Man traut in dieser Bezie- von Hochwasser bedroht ist und dass die Schwachen, die vor allem durch das Chris-
hung den Franziskanern und Kapuzinern Kräfte der Menschen zum Schutz vor Katas- tentum zu einem zentralen Begriff unserer
einen ganz besonders „kräftigen“ Segen zu trophen nicht reichen. Heuer erleben wir Gesellschaft geworden sind, noch stärker in
und macht stundenweite Wege, um ein sol- durch Corona eine Bedrohung ganz anderer den Vordergrund. n
ches Kloster zu erreichen.“ Dieser Tag erin- Art. Das Corona-Virus wurde zur größten
nert aber auch dran, dass das Volk von Tirol Herausforderung unserer Tage. Es bringt
Innsbruck
von Alexander Haider
V.l. Der Landeshauptmann von Südtirol Arno Kompatscher und von Tirol Günther Platter, Maria-Luise Feichtner, Abt Raimund Schreier,
der LH-Stv. vom Trentino Mario Tonina, Lkdt. Enzo Cestari (WTSB), der Landeskommandant-Stellvertreter des SSB Renato des Dorides und
LKdt. Mjr. Thomas Saurer (BTSK) vor der Jesuitenkirche in Innsbruck
Stellvertretend für die Tiroler Traditionsverbände nahmen ebenso die Erlösung und Hingabe Gottes für die Aufnahme ins Himmel-
Landeskommandanten und Abordnungen aller drei Schützenbün- reich, aber auch für die Dankbarkeit im kleinen Sinn, für das Dan-
de des historischen Tirol teil. Bewusst gemeinsam wurde dieser ke an einen lieben Bekannten, Verwandten oder Freund, einfach
Festtag – wie in den Vorjahren auch – in Innsbruck begangen. nur dafür, dass er oder sie für einen da ist. Alles Gute entsteht aus
Aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation nicht im gewohnten der Dankbarkeit…
Umfang mit Landesüblichem Empfang, Ehrungen und Verleihun-
gen des Landes Tirol, aber trotzdem gemeinsam und mit würdigem Glaube und Heimat – Die Tiroler Schützen
Hochamt. Der Festgottesdienst wurde von Prälat Mag. Raimund als Bewahrer von Tradition und Verbundenheit
Schreier, Abt des Stiftes Wilten, zelebriert. Die musikalische mit Gott
Gestaltung mit der Credo-Messe KV 257 von Wolfgang A. Mozart Gemeinsam mit den Landeskommandanten und der Abordnung
übernahmen der Chor und die Solisten der Wiltener Sängerknaben des Südtiroler und des Welschtiroler Schützenbundes waren die
sowie der Concentus Wilthinensis unter der Leitung von Johannes Tiroler Schützen unter LKdt. Thomas Saurer stark mit Abordnun-
Stecher. gen, der Bundesstandarte und Offizieren vertreten.
Bei seiner Predigt ging Prälat Mag. Raimund Schreier auch auf Fast schon traditionell sind die Schützen aus Innsbruck an diesem
die aktuellen Umstände rund um die Coronakrise ein und brachte Festtag maßgeblich an der Gestaltung rund um den kirchlichen
dabei einen gelungenen Konsens zwischen dem Fest der Aufnah- Festakt beteiligt. So wurden im Vorfeld durch das Bataillon
me Marias ins Himmelreich und dem einfachsten Leitsatz eines Innsbruck Kräuter organisiert. Diese Kräuter wurden im Rahmen
christlichen Lebens, der Dankbarkeit: Ein christliches Leben soll dieses Hochamtes gesegnet und anschließend an die Teilnehmerin-
bestimmt sein von Dankbarkeit. Dankbarkeit für Gesundheit, für nen und Teilnehmer der Messe verteilt. n
N° 5 | Oktober 2020
Trient
von Alexander Haider
Die Arbeit für unsere gemeinsame Hei- region zusammenzubringen, sodass wir eine
mat Tirol steht auch hier als Kernthema erlebbare Landeseinheit gestalten können.
weiterhin an vorderster Stelle. Es gilt die Gemeinsamkeiten und unsere Landesiden-
Europaregion Tirol als Lebensraum zu tität müssen wir eben miteinander stärken.
stärken, und speziell in diesem Punkt sind Ich freue mich, dass Enzo Cestari wieder-
die Schützenbünde von Tirol, Süd- und gewählt wurde; der bereits eingeschlagene
Welschtirol besonders gefordert, als gutes Weg einer guten und engen Zusammenar-
Beispiel voranzugehen. beit kann so fortgesetzt werden.“ n
„Ziel muss es sein, durch unsere Aktionen
und Projekte die Menschen in der Europa- Erstes Arbeitsgespräch der Landes-
kommandanten von Tirol und Welschtirol
N° 5 | Oktober 2020
Alpbach
von Alexander Haider
Urlaub dahoam
Schön haben wir’s hier bei uns, in Tirol. Und hat dieses vermale-
deite Covid-19-Gedusel, bei hoffentlich negativem Abstrich, doch
einen einzigen positiven Anstrich, dann sind das allemal die Ferien,
der „Urlaub dahoam“. Mal ausgiebig die eigenen 4 Berg-Wände
erkunden. Passiert oft genug, dass der Hans-Jürgen-Friedrich aus
Holstein-Kiel sich in unseren Breitengraden besser auskennt als
ich, der heimatoberverbundene Eingeborene. Also dann, nichts wie
raus, mit der Familie auf Erkundungsreise.
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für die Nachwelt
„Den Wert seines Einsatzes wird uns erst die Zukunft zeigen.“
Der Bund der Tiroler Schützenkompanien feiert heuer sein 70-jähriges Bestehen. In diesen 70 Jahren hat der Bund mit
seinen 235 Kompanien viel bewegt – vieles wurde durch das Engagement von ELKdt. Mjr. Emmerich Steinwender erst möglich.
Mindestens die Hälfte dieser Zeit war er in führenden Funktionen tätig.
Emmerich Steinwender, geboren in Innsbruck, aber aufgewachsen schenzeitlich gebeten wurde, das Amt des Landeskommandanten zu
in Nikolsdorf in Osttirol, kam 1956 als Berufssoldat in die Pontlatz- übernehmen. Die einstimmige Wahl in diese Position erfolgte dann
kaserne nach Landeck. Hier lernte er auch Wilma Wachter kennen in der Bundesversammlung des BTSK im April 1993. Den Bund
und 1960 ging er mit seiner geliebten Frau Wilma den Bund der führte Emmerich Steinwender dann ebenso erfolgreich durch zwei
Ehe ein. Heuer im Herbst war bereits das Fest der Diamantenen Perioden hindurch. So war es vor allem seinem Einsatz zu verdanken,
Hochzeit geplant. 1965 trat er der Schützenkompanie Zams bei und dass 1995 in Innsbruck der Dachverband der Tiroler Schützen aus
wurde unmittelbar darauf zum Obmann der Kompanie gewählt. der Taufe gehoben wurde. Seine Ansprachen bei Schützenfesten und
Dieses Amt bekleidete er bis 1994. Zudem war er von 1990 bis 1999 Versammlungen waren legendär, mit seiner kräftigen Stimme und
auch Schriftführer der SK Zams. Bei der Regimentsversammlung durch seine geschichtlich fundierten Aussagen traf er auch meist „des
am 4. Mai 1967 in Imst wurde er unter dem damaligen Landeskom- Pudels Kern“. 1998 kehrte das Bataillon Lechtal, welches 1963 aus-
mandanten Mjr. Josef Schumacher zum Regimentskommandanten getreten war, wieder zum Regiment Oberland zurück. Ein Verdienst
des Oberinntaler Schützenregimentes gewählt. Denn Schumacher des Bataillonskommandanten Mjr. Fredi Scharf und Reg. Kdt Mjr.
war der Meinung, dass Steinwender als Berufsoffizier (damals Steinwender. Dass Emmerich Steinwender darüber hinaus als Dorf-
Hauptmann) die besten Voraussetzungen für dieses Amt mitbringe. chronist in Zams und Gründer und Motor des Vereins „Rettet die
Gleichzeitig erfolgte auch die Wahl zum Viertelkommandanten des Kronburg“ mit viel Engagement tätig war, zeugt ebenfalls von seiner
Viertels Oberland. Erst am 18. September 2005, bei der 50-Jahr Fei- großen humanitären Einstellung.
er des Oberinntaler Schützenregimentes in Landeck, also nach über
38 Jahren, übergab er „sein Regiment“ an Fritz Gastl als gewählten Vielfach ausgezeichnet
Nachfolger. Für alle seine Verdienste im Tiroler Schützenwesen wurde er zum
Ehrenlandes- und Ehrenregimentskommandanten ernannt. Ebenso
Erste Statuten des Regiments beschlossen folgte die Ernennung zum Ehrenmajor der Bataillone Ehrenberg
Von nun an hatte jede Kompanie, unabhängig von der Stärke, das und Lechtal 2006, und 2011 zum Ehrenmajor des Schützenbezirkes
gleiche Stimmrecht. Das Regimentsverdienst- und das Regimentseh- Landeck. In den Schützenkompanien Zams und Hochgallmigg
renzeichen wurden ebenfalls unter Emmerichs Führung beschlossen wurde er zum Ehrenhauptmann ernannt. Für sein außerordentlich
und eingeführt. Noch heute sind diese die höchsten und sehr ge- großes gesellschaftliches Engagement wurde ihm vom Land Tirol
schätzten Auszeichnungen, die das Regiment zu vergeben hat. Auch am 20. Feber 2019 (Todestag von Andreas Hofer) in einem würdi-
das Regimentspokalschießen, welches bereits sein Vorgänger Mjr. gen Festakt das Ehrenzeichen des Landes Tirol – der höchsten Aus-
Josef Roilo ab 1963 durchgeführt hatte, wurde von ihm weiterentwi- zeichnung unseres Landes – verliehen. Mit Emmerich Steinwender
ckelt und viele Jahre im Zusammenwirken mit dem Österreichischen verliert das Oberinntaler Schützenregiment seinen längstdienenden
Bundesheer durchgeführt. Emmerich war ein historisch sehr bewan- Kommandanten, der für viele Schützen und Marketenderinnen ein
derter Schütze, und dadurch war es für ihn eigentlich selbstverständ- Vorbild war und immer noch ist. Unendlich viel Zeit und Enga-
lich, dass er die Chronik im Oberland von Mjr. Roilo übernahm, gement hat Emmerich in den angeführten Positionen und Jahren
weiterführte und zu einer wertvollen Dokumentation des Regimentes in das Tiroler Schützenwesen investiert. Möglich war das nur, weil
im Oberland ausgebaut hat. Die Funktion des Viertelkommandan- seine Familie, besonders seine Frau Wilma, Emmerich in seinen
ten gab er erst bei der Viertel- und Regimentsversammlung am 24. Bemühungen stets unterstützt hat. Den Wert dieses Einsatzes wird
Jänner 1993 in Prutz an Mjr. Horst Strobl weiter. Da Emmerich zwi- uns erst die Zukunft zeigen. n
In Asinara auf Sardinien befand
sich bis 1920 ein italienisches KZ
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für österreichische Gefangene
Aus den LANDESTEILEN …
Asinara
von Massimo Pasqualini
Una pagina della storia recente della gente tirolese anche di madrelingua italiana, sin qui nota solo in parte ad un ristretto numero
di studiosi, esce dalle nebbie dell’oblio storico.
N° 5 | Oktober 2020
Trient
von Hildegard Flor
Die schwere ökonomische Lage der kleinbäuerlichen Bevölke- Kind. Die Kinder wurden mit dem Fuhrwerk von Nauders abgeholt
rung des Vinschgaus und ihre Zunahme brachten es mit sich, dass und nach Landeck gebracht. Von dort aus ging es mit dem Zug wei-
das Gebiet jährlich von Hunderten von fleißigen Arbeitskräften ter nach Bregenz und samt ihrem kleinen Hab und Gut mit einem
verlassen wurde. Neben den landwirtschaftlichen Arbeitern und Dampfer nach Friedrichshafen und der Bahn nach Ravensburg.
Handwerkern zogen auch schulpflichtige Mädchen und Buben Pfarrer Schöpf begleitete die Kinder. Ein Ende der 60er Jahre des
im Alter von acht bis 14 Jahren aus dem Vinschgau ins wohlha- letzten Jahrhunderts verstorbener Veteran aus jener Zeit erzählte,
bende, aber an Arbeitskräften arme Oberschwaben. Sie wurden dass um 1900 herum, als er selbst ins Schwabenland zog, die Kinder
als „Schwabenkinder“ bezeichnet. Die Schwabenkinder zogen im schon am Hafen von Friedrichshafen von den Bauern empfangen
Frühjahr über den Reschen und Arlberg nach Oberschwaben, um und angestellt wurden. Der Geistliche, der ihn begleitete, schrieb
sich dort auf den Märkten als Hütekinder bei Bauern anzubieten. gleich Adresse und Lohn auf. Die Dienstdauer war unterschiedlich.
Ende Oktober kehrten sie in ihre Heimat zurück und brachten Schulkinder wurden meist bis zum 28. Oktober verpflichtet; aus-
als Lohn Kleider, Schuhe und ein wenig Geld heim. Prof. Loose geschulte Kinder verdingten sich bis Mitte November. Zu Beginn
schrieb 1978 in seinem Buch „Siedlungsgenese des oberen Vinsch- der Winterschule waren die kleinen Arbeitskräfte wieder in ihrer
gau“, dass es leichtfertig wäre, wenn man die Schwabenkinderzüge Heimat. Allgemein gesehen waren die Lohnverhältnisse keinesfalls
aus heutiger Zeit als verwerflich ansehen würde. Es ging für diese schlecht. Hirtenkinder bekamen 3 bis 8 Gulden. Das Gehalt betrug
Kinder darum, entweder zuhause zu hungern oder fern der Heimat im letzten Jahrzehnt vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges 100 bis
hart zu arbeiten. Ulmer schrieb 1943, dass es bereits während des 200 Mark. Dazu gab es eine zweifache Kleidergarnitur.
Dreißigjährigen Krieges Wanderungen von Hütekindern nach Laut Statistik zogen im Jahr 1913 noch gut 230 Kinder aus dem
Oberschwaben gegeben haben muss. Im Vinschgau dürfte diese oberen Vinschgau und dem Oberinntal ins Schwabenland. Der
temporäre Emigration von Kindern nicht viel später erfolgt sein. im Folgejahr ausgebrochene Erste Weltkrieg und seine Folgen
Es war eben eine wirtschaftliche Art, die sich durch die neuen bereiteten der Kinderauswanderung ein Ende. So schrieb Hager
gewerblichen Arbeitsmöglichkeiten unserer Zeit veränderte, aber rund 20 Jahre später, dass die Schwabengängerei einem Großteil
noch lange nicht überwunden ist. Zeitzeugen berichten, dass es der Bevölkerung Arbeit und Brot gebracht, den Körper und den
unter den Schulkindern der 1890er Jahre immer ein Erlebnis war, Charakter gestählt und den Blick auf die weite Welt geöffnet habe.
wenn die Schwabenkinder um Allerheiligen herum mit ihrem Dessen ungeachtet waren die sittlichen und gesundheitlichen Schä-
selber verdienten Lohn, neuem Gewand und neuen Schuhen in den durch das Wandern, das Schlafen in Ställen und Scheunen und
die Heimat zurückkehrten. Die Mädchen halfen im Haushalt und die körperliche Überarbeitung durch harte Arbeit so groß, dass es
in der Landwirtschaft; die Jungen wurden ebenfalls auf dem Hof, keinesfalls allzu sehr zu bedauern sei, dass dieser Brauch nun sein
aber auch als Hilfsarbeiter in Ziegelbrennereien eingesetzt. Bedingt Ende gefunden habe. n
war diese zeitlich begrenzte Auswanderung durch den keines-
Ausstellungsorte Routen
wegs günstigen Bodenertrag und die Überbevölkerung im oberen
Vinschgau. Nicht selten wohnten zwei bis vier Familien in einer Wolfegg
Stube und Küche in einem einstöckigen Haus in einem Bergdorf. So Ravensburg
wurden viele gezwungen, ihr Glück fern der Heimat zu versuchen. OBERSCHWABEN
Auch in Mals zogen Kinder regelmäßig in die Fremde. Sie litten Tettnang
Friedrichshafen
oft an Heimweh, sittlichem und gesundheitlichem Schaden, der Lindau
dann den Verdienst um vieles übertraf. Einige fanden in der Ferne St. Gallen
Bregenz
Alberschwende
Außerfern
Hittisau
schlechte Arbeitgeber, die die Kinder ausnutzten. Als Franz Schöpf, St. Gallener Land
Schwarzenberg
Dornbirn Lechtal
ein gebürtiger Prader, 1910 den „Schwäbischen Hütkinderverein“ Bezau
Bregenzer-
wald
Telfs
bisweilen selbstsicher, teils unglücklich. Ein Zeitzeuge erinnerte sich Galtür Kaunertal
Pitztal
daran, wie etwa die Mädchen und Buben aus Laatsch sich verpflich- Tamins
Chur
Ötztal
Ilanz
teten, um Schulbefreiung anzusuchen. Andere verheimlichten ihre Surselva GRAUBÜNDEN SÜDTIROL
Disentis
Auswanderung und waren auf einmal weg. Nach der mehrtägigen, Val Medel
Thusis Tiefencastel
Schluderns
Vinschgau Meran
Latsch
teilweise sehr anstrengenden Reise begann der marktähnliche Tru- Sedrun Vals
die Reihen der Tiroler Kinder, bevor sie ihre Entscheidungen trafen. Bozen
Ferner kam es vor, dass die ältesten Buben für ihre Nachbarskinder
und Geschwister die besten Dienstabschlüsse erzielten. Als der Braggio
„Hütkinderverein“ tätig war, zahlten die Eltern etwas Geld für jedes LOMBARDEI TRENTINO
Trient
N° 5 | Oktober 2020
Der scheidende Schießleiter Johannes Bortolotti, Bezirksmajor Peter Frank und der neue Bezirksschießleiter Manuel Facchini.
Der Bezirk Unterland ist zahlenmäßig einer durchdachte Petition zur Zukunft Südtirols Bezirk und in den Kompanien immer zur
der kleinsten Bezirke im Bund, aber deshalb überreichten. Der letzte Punkt war sicher- Stelle. Die Schützen waren einer der wenigen
nicht weniger aktiv oder präsent. Nach lich ein Markstein in den Aktivitäten des Vereine, die auch in der Corona-Zeit ihre
einer Gedenkminute an die verstorbenen Bezirks in all den Jahren. Weiters wurde ein Aktivitäten nicht einstellten und für die Mit-
Kameraden verlas Frank den Tätigkeitsbe- Video gegen „Zwangsehe“ gedreht, dessen menschen da waren. Die Jungschützen dreh-
richt. Herausragende Ereignisse waren mit Hauptdarsteller alle aus dem Unterland ten ein Motivationsvideo, der Bezirk kaufte
Sicherheit die DNA-Aktion, bei welcher in kamen. Mit diesem Video versuchte man auf zusammen mit den SSB für alle Mitglieder
ganz Südtirol die historisch gewachsenen, theatralische Weise, die schwierige Bezie- Schlauchtücher an, vom Bund aus wurden
deutschen Namen auf den Ortstafeln über- hung zum Staat Italien zu verdeutlichen. Desinfektionsmittel an alle Altenheime
klebt wurden, um auf das leidige Kapitel in Besonders stolz ist der Bezirk auch auf seine Südtirols verteilt und auch direkt in den
der Südtiroler Geschichte hinzuweisen, das Jugend und das Schießwesen sowie die Altenheimen wurden freiwillige Arbeits-
bis heute nicht gelöst werden konnte. So sind Marketenderinnen. Auch sie haben weder einsätze geleistet. In näherer Vergangenheit
in Südtirol nach wie vor nur die frei erfunde- gerastet noch geruht. So wurden die ersten wurde auch noch die Fahne auf Castelfeder
nen, faschistischen Übersetzungen amtlich. Tiroler Bergspiele in Gfrill organisiert, wo saniert, und mit der Aktion „verrücktnach-
Die Aktion brachte auch einige Unterlandler sich Kinder und Erwachsene in alten Spielen süden“ und einem Brief in allen Dorfblättern
vor Gericht. Am Herz-Jesu-Sonntag wurden gegeneinander messen konnten, die Marke- wurde versucht, die politischen Vertreter
um exakt 18.09 Uhr mit dem Entzünden tenderinnen halfen bei bedürftigen Berg- in ihrem Weg zu mehr Unabhängigkeit zu
von rot-weiß-roten Rauchfeuern versucht, bauern aus und setzten damit ein Zeichen unterstützen. Am Ende der Veranstaltung
den Herzenswunsch einer österreichi- der Solidarität, und die Schießleitung setzte verabschiedete sich Johannes Bortolotti als
schen Staatsbürgerschaft an die politischen wieder den jährlichen Rundenwettkampf Schießleiter, und als sein Nachfolger wurde
Vertreter Südtirols und des Vaterlandes und ein Bezirksschießen um. Im Bereich Manuel Facchini ernannt. Ebenso wurde
Österreich heranzutragen. Weiters hat man Umwelt musste man sich hingegen wieder Martin Robatscher zum Adjutanten des
2019 auch an die Option 1939 erinnert. In mit einem weniger schönen Thema befas- Majors bestimmt. Ein besonderer Dank gilt
allen Dörfern wurden rote Koffer aufgestellt, sen und organisierte gemeinsam mit den Johannes für seinen langjährigen Einsatz
um die Bevölkerung zum Nachdenken über Partnern vom AVS – Sektion Unterland und rund um das Schießwesen. Er hat sein Amt
diese schlimmen Schicksalsjahre anzuregen. dem Südtiroler Bauernbund Unterland eine mit viel Einsatz und Leidenschaft geführt.
Die Abschlussveranstaltung fand in Bozen große Pressekonferenz gegen den Ausbau Weiters gilt der Dank den Aldeiner Kame-
statt. Ein prägender Moment im Kalender des Flughafens. raden für die wunderbare Verköstigung.
war sicher auch das EUREGIO-Fest in Und wer nun denkt, dass hier das Tätigkeits- Die Versammlung schloss mit der Tiroler
Neumarkt, wobei die Schützen des Bezirks feld der Schützen endet, hat weit gefehlt. Landeshymne und einem kräftigen „Geat
nicht nur einen folkloristischen Rahmen Auch und gerade, wenn es darum geht, sich nit, gib’s nit!“ Denn auch für 2020 haben laut
stellen wollten, sondern sich aktiv einbrach- sozial und in Notsituationen zu engagieren, Vorschau des Mjr.-Stv. Lukas Varesco die
ten und den drei Landeshauptleuten eine gut sind die Mannen und Frauen im Bund, Schützen vom Unterland noch einiges vor. n
N° 5 | Oktober 2020
Kochel am See
von Martin Haberfellner
Zum ersten Bundesfähnrich wurde der Tegernseer Josef Linsinger gewählt. Das Amt des Der Stifter: Kronprinz Ruprecht von
Bundesfähnrichs ging 1959 auf dessen Sohn Toni Linsinger über und ist seither in der 4. Bayern, 1869-1955.
Generation bei der Familie Linsinger.
14
nis der turbulenten Jahre 1919/1920 ein
Originaldokument im Rang eines landes-
geschichtlich bedeutenden Denkmals der
Zeitgeschichte in Bayern. Darüber hinaus
symbolisiert sie in ihrer Bildgestaltung
– mit dem Bildnis der Patrona Bavariae
und dem Schriftzug Landes-Schützen auf
weißblauem Rautengrund – die besondere
Nähe der Gebirgsschützen zum Land Bay-
ern, zum Haus Wittelsbach und zur Kirche.
Und wenn es nach den Gebirgsschützen
geht, wird diese Fahne dem Bund der
Bayerischen Gebirgsschützen Kompanien
auch noch weitere 100 Jahre als Wegweiser
vorausgehen. n
Neubeuern
von Rainer Tremmel
Inzell
von Max Christoph
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München
von Hans Baur
Eine Folge von Corona ist die staatliche Reglementierung mit Verboten und Geboten, die vom überwiegenden Teil
der Bevölkerung gut geheißen und meist beachtet wird.
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Tölz Jachenau Schliersee
Ellbach
Erinnerung:
Werner Schäffler †
Wie erst kürzlich erfahren, verstarb am 25.
Juni 2019 der Fähnrich der GSK Ellbach
Werner Schäffler plötzlich und unerwartet
im Alter von 59 Jahren. Durch sein vielsei-
tiges Engagement machte er sich verdient
um Brauchtum und Kultur der Heimat. Er
war nicht nur Gebirgsschütze, sondern auch
aktives Mitglied im Heimat- und Trach-
tenverein Bad Wiessee, im Veteranen- und
Reservistenverein Hechenberg-Ellbach, bei
der Freiwilligen Feuerwehr Ellbach und im
Pfarrgemeinderat. Die Schützenkamera-
den werden sein Andenken stets in Ehren
halten. n
N° 5 | Oktober 2020
Sollten alle Opfer, die notwendig waren, um die deutsche Schule in Südtirol
neu zu erschaffen und zum Blühen zu bringen, der bloßen Sprachwendigkeit
geopfert werden? Das ist die Botschaft des Buches.
N° 5 | Oktober 2020
Das Hausbuch aus Tirol – ein Bestseller seit mehr als 100 Jahren
„Tirol isch lei oans, wia des Landl isch koans“, dichtete der Gründer des Reimmichl Volkskalender vor über
hundert Jahren. Ein guter Grund, das, was Tirol ausmacht, einmal zum Jahresthema zu machen.
Ergänzend dazu kommt in der heurigen Ausgabe die junge Kletter-Legende Angela Eiter zu Wort, Beiträge zur
Euthanasie in Tirol, zur neuen Friedensglocke am Hochstein, über Wallfahrten, die Verehrung der 14 Nothelfer
oder die Kapellen in den AV-Hütten geben spannende Einblicke in Geschichte und Kultur, Kirche und Litera-
tur. Und natürlich werden auch die Jahresjubilare Reinhold Stecher, der 2021 seinen 100. Geburtstag feiern
würde, sowie der faszinierende, vor 500 Jahren geborene, Innsbrucker Diözesanpatron Pertrus Canisius
gewürdigt.
Versierte Autorinnen und Autoren schreiben über Sternenkinder, das Waldklassenzimmer oder ihre Arbeit
in der Krisenintervention, berichten von ihrer Krebserkrankung, dem Abenteuer Schafzucht und über Per-
sönlichkeiten wie den Missionar Leonhard Wiedemayr oder den Engel von Auschwitz Angela Autsch.
N° 5 | Oktober 2020
Sellrain
von Alexander Haider
Aus Angst vor der gegenseitigen Ansteckung durch das Virus dür-
fen viele von uns nicht mehr arbeiten, keinen Gottesdienst besu-
chen, nicht mehr die sozialen Kontakte mit unseren Bekannten und
Freunden pflegen, nicht mehr zur Schule gehen, nicht mehr Urlaub
machen und reisen. Schützen und Marketenderinnen des Bezirkes
Burggrafenamt Passeier (BGP) dürfen – wie alle anderen Vereine
auch – nicht mehr zusammen ausrücken, Ziele verfolgen oder die
Kameradschaft pflegen. Alle müssen zu Hause bzw. in Bewegungs-
freiheit eingeschränkt bleiben und in der Ungewissheit abwarten,
was passieren wird. Und je länger diese Art von „Lebensstillstand“
andauert, desto mehr wächst das Unverständnis für die uns von den
Regierenden auferlegten Maßnahmen und Verbote. Viele tun sich
letzthin auch mit den Einschätzungen und Expertisen der aner-
kannten Wissenschaftler und Virologen schwer, besonders wenn
ihre Aussagen nicht deckungsgleich sind. Wie alle Bürgerinnen und
Bürger sollte man sich schon auf sie verlassen können, vor allem
wenn sie uns erklären, wie die Ansteckung vor sich geht, was das
Virus im menschlichen Körper auslöst und wie wir durch präventi- Hannes Holzner, Bezirksmajor des Burggrafenamtes
ve Maßnahmen uns selbst und andere schützen können. Also durch
Händewaschen, Abstand halten, Gesichtsschutz tragen und auch im wie stehen wir in Südtirol da? Was hat uns die weltbeste Autonomie
Moment größere Menschenansammlungen nicht zuzulassen. gebracht? Nichts, denn autonom war bisher in der Bewältigung
dieser Krise bei uns gar nichts. Alles wurde von Rom übernommen
Aber für wen ist das Coronavirus und – wie in Südtirol so üblich – mit teutonischer Gründlichkeit
nun wirklich gefährlich? und im national-italienischen Interesse umgesetzt. Autonom auch
Nur für unsere Senioren oder genauso für alle jüngeren Generati- deshalb nicht, weil auch wir Südtiroler uns die Schutzmasken und
onen? Die Aussagen, dass die meisten Menschen die Infektion wie -ausrüstung in China beschaffen mussten und dabei gleichzeitig
eine normale Grippe überstehen, hat bei vielen Mitbürgerinnen neun Millionen Euro in den Sand gesetzt haben, weil dieses Materi-
und Mitbürgern die Einschätzung der Gefährlichkeit des Virus al der bürokratischen Konformitätshürde nicht genügt hatte. Auch
relativiert. War es also angesichts dieser Unklarheit wirklich not- diese bürokratischen, meist nur in italienischer Sprache verfassten
wendig, einen Großteil des Wirtschaftslebens auf null zu stellen? Eigenerklärungen haben wir bis zur 4. Version mitgetragen, als ob
Die Regierung in Schweden hat das anscheinend nicht so gemacht dieser Zettel irgendetwas gegen die Ausbreitung des Virus hätte
wie die Regierungen im übrigen Europa. Man hört, dass dort die beitragen können.
Wirtschaft nicht heruntergefahren, die Schulen nicht geschlossen,
die Glaubensausübung und die sozialen Kontakte nicht unterbun- Wie die Schafe lassen wir uns zur
den wurden. Diese unterschiedliche Krisenbehandlung mit ähnli- Schlachtbank führen.
chen Ergebnissen beim Rückgang der Infektionen wird viele und Bankkredite sollen das Allheilmittel sein. Wohlgemerkt, es sind
vor allem peinliche Fragen für die Zeit danach aufwerfen. Welche keine Schadenersatzbeträge, sondern Kredite, die man eines Tages
Lösungen haben die Regierungen gegen die verlorengegangenen zurückzahlen muss, wenn man dann dazu noch in der Lage sein
Existenzen? Wie kann man Geschäfte, Handwerks-, Industrie- und wird. Wer sind dann die Subjekte, die diese Notsituation der Mit-
Tourismusbetriebe vor dem bevorstehenden Konkurs bewahren? bürger ausnutzen und somit zu den Gewinnern der Coronavirus-
Oder abgebaute Arbeitsplätze wieder zurückholen? Und wer soll die Pandemie gehören werden? Und kann jemand noch mit ruhigem
infolge der Freiheitseinschränkungen kaputt gegangenen Familien- Gewissen glauben, dass der italienische Staat mit seiner Rekord-
bande wieder kitten? Meinen die Regierenden wirklich, sie könnten staatsverschuldung von 2.400 Milliarden Euro imstande sein wird,
das alles mit viel Geld wieder ins Lot bringen? Gemeint sind die seinen Bürgern in dieser schweren Wirtschaftskrise erfolgreich zur
Politiker, die den Bürgerinnen und Bürgern das Arbeiten verboten Seite zu stehen? Müssen die Südtirolerinnen und Südtiroler wirk-
haben und die dabei nichts zu verlieren hatten und haben, da sie lich das italienische Staatsvolk auf dem Weg in den Staatsbankrott
nach wie vor ihre fürstlichen Gehälter beziehen dürfen? Pessi- bis zur äußersten Konsequenz begleiten? Schützen und Marketen-
misten befürchten sogar, dass die Maßnahmen zur Eindämmung derinnen des Bezirkes Burggrafenamt Passeier haben dazu eine
der Coronavirus-Pandemie wie ein Tsunami wirken wird, dessen klare Meinung: politische Verantwortungsträger sollten beginnen,
Flutwelle uns alle erst noch erreichen und unsere wirtschaftlichen ernsthaft über die Verwirklichung der Eigenständigkeit Südtirols
Existenzen beeinträchtigen oder gar zerstören wird, mit all den ne- nachzudenken, zum Wohle aller drei in unserem Land lebenden
gativen Konsequenzen wie Armut, Not, Gewalt und Anarchie. Und Sprachgruppen. n
„geat nit - gib’s nit!“
Unterland
von Peter Frank
Wir gratulieren … 23
Amras
Leni Wieser – 85
Die nicht nur von den Amraser Schützen hoch geschätzte Alt-Bäuerin
beim Pircher, Leni Wieser vollendete am 4. August 2020 ihr 85. Le-
bensjahr. Sie ist seit Jahrzehnten eine große Gönnerin und war immer
eine aktive Helferin der Schützenkompanie Amras. Auf Grund ihrer
Verdienste wurde ihr schon vor vielen Jahren der Ehrenkranz des
Bundes der Tiroler Schützenkompanien verliehen. Unvergessen bleibt
ihr Gatte, der allzu früh verstorbene Leutnant Hans Wieser. Ihre
Tochter Hanna war viele Jahre verdiente Marketenderin und auch der
Sohn Hans ist schon seit über 40 Jahren aktiv ausrückender Schütze.
Am Samstag, 8. August 2020 fand sich eine hochkarätige Schützenab-
ordnung am Pircherhof ein, um Leni Wieser zu gratulieren. Wir hof-
fen, dass sie uns noch möglichst lang mit ihrem feinen Humor erfreut,
und wünschen ihr und ihrer Familie Glück und Gesundheit. n Foto: Schützenkompanie Amras
Amras Amras
Ab Mitte
er im
Novemb el
REPRESSION
WIE SÜDTIROL 1945/46 WIEDER UNTER
Bu chhand
DAS JOCH GEZWUNGEN WURDE
Weg mit den Alliierten! Deutsche raus! Die Sprüche an mancher Südtiroler Haus-
wand in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ließen keinen Zweifel
daran, was ab Mai 1945 auf die Südtiroler zukam. Helmut Golowitsch dokumentiert
in diesem Buch minutiös, wie Behörden und Carabinieri alles daransetzten, die
Südtirol-Frage auf ihre Art und Weise ein für allemal zu lösen. Viele der geschil-
derten teils blutigen Übergriffe erfolgten unter der Verschwiegenheit der neuen
Jetzt online politischen Oberschicht Südtirols. Eine beklemmende Sammlung bisher unver-
vorbestellbar unter öffentlichter Vorfälle.
repression.effekt.tirol Helmut Golowitsch, ISBN-9788897053682, Effekt! Verlag, Euro 28,90
N° 5 | Oktober 2020
24 Wir gratulieren …
Brixen
Sepp Kaser – 70
Sepp Kaser ist am 16.06.1950 am Gatscher- Brixen anzuführen. Seit 1986 wurde unter
hof in Lüsen als ältester Sohn geboren. Er seiner Führung beinahe jedes Jahr eine
heiratete am 20.09.1975 Rosa Tratter aus Lehrfahrt zu verschiedenen Anlässen und
dem Ahrntal, wohnt in Vintl und ist Vater an geschichtsträchtige Orte – vor allem
von 5 Kindern. Sepp ist 1968 der SK Lüsen der Donaumonarchie – organisiert. Auch
beigetreten und bei der Fronleichnamspro- verschiedene Auszeichnungen vom Bezirk,
zession zum 1. Mal ausgerückt. Von 1972 SSB, Land Tirol, von der Europäischen
bis 1978 war er Oberleutnant und Kassier, Gemeinschaft der Schützen, der Gemein-
von 1978 bis 1982 Hauptmann der SK de Lüsen und vom Bund der Bayerischen
Lüsen und von 1984 bis 1989 bei der SK Gebirgsschützenkompanien erhielt Sepp
„Bartlmä v. Guggenberg“ Vintl, bis diese für seine Verdienste. Sepp war und ist auch
zum Bezirk Pustertal wechselte. Dann war Organisator zur Herausgabe von Büchern,
er wieder in Lüsen aktiv. Sepp Kaser war unter anderem von den 3 Bänden des
auch im Bezirk sehr rege: So war er von Bezirksbuches Brixen. Er ist auch Mitautor
1978 bis 1981 Bezirksmajor-Stellvertreter verschiedener Kompaniebücher, wie z.B.
und Bez.-Schriftführer, und am 29. April beim Lüsner Buch „Einblick ins Gestern“
1981 wurde er zum Bezirksmajor ge- und „Die Latzfonser Schützen“. Seit 1978 ist
wählt. Eine hervorragende Ehre war es, als er in der Bezirksleitung des Schützenbezirks
Bezirksmajor den Bezirk beim Landesfest- Brixen tätig. Die gesamte Bezirksleitung alles Gute, Gesundheit und noch viele Jahre
umzug 1984 und 2009 in Innsbruck und und alle Kompanien des Bezirkes Brixen im Schützenwesen. n
die Alpenregionsfeste 1982 und 2006 in wünschen ihm zu seinem 70. Geburtstag
Meran
Schenna
Albert Pircher – 80
Im heurigen Sommer durfte die SK Erzherzog Johann – Schenna
ihrem Ehrenkranzträger Albert Pircher-Stafer zu seinem 80. Ge-
burtstag gratulieren und ihm ein kleines Geschenk überreichen. In
seiner Amtszeit als Bürgermeister setzte er sich fest für den Bau des
Luftgewehr-Schießstandes in Schenna ein und ist bis heute ein Ver-
fechter unserer Tiroler Traditionen. Die Mitglieder der SK Schenna
danken ihm für die stete Unterstützung und wünschen ihm noch
viele gesunde Jahre! n
Wir gratulieren … 25
Natz/Schabs Neumarkt
Schlanders
v. l. EOlt.. Herbert Schuster, Bez.-Mjr. Arno Rainer, Bez.-Mjr. Stlv. Hansjörg Eberhöfer, EHptm. Karl Pfitscher, Fhr. Werner Mair, Ehrenmajor
Johann Graber, Lt. Andreas Pfitscher, Hptm. Joachim Frank, Lt. David Noggler, Olt. Uwe Frank, Obj. Martin Lanthaler.
Am 28. August 2020 feierte Johann Graber, EMjr. des SSB, Grün- Der Hauptmann überbrachte dem Jubilar die Glückwünsche der
dungsmitglied und langjähriger Hptm. der SK Schlanders, seinen Gesamten Kompanie und wünschte ihm alles Gute, viel Gesundheit
90. Geburtstag. und Freude! Unter den Gratulanten waren auch der EHptm. der SK
Die Kommandantschaft der SK „Priester Josef Daney“ Schlanders Schlanders Karl Pfitscher, EOblt. Herbert Schuster, Bez.-Mjr. Arno
ließ es sich natürlich nicht nehmen, Hans persönlich zu gratulieren. Rainer und Bez.-Mjr. Stlv. Hansjörg Eberhöfer. n
N° 5 | Oktober 2020
26 Wir gratulieren …
Kappl
Hatting
von Michael Trabos
Untermais / Telfs
von Federico Gerbellini
Weerberg
von Fabian Woloschyn
Herz-Jesu-Freitag in Weerberg
Seit 1875 wird am Weerberg das heiligste Herz Jesu mit einer Pro-
zession am Herz-Jesu-Freitag verehrt. – Heuer in einer ungewohnten
Form im kleinen Rahmen. Trotz der strikten Maßnahmen gegen
Covid 19 ließen es sich die Weerberger Schützen und Marketende-
rinnen nicht nehmen, das Herz-Jesu-Fest in gebührender Form zu
begehen. So konnte in einer Feldmesse auf dem Sportplatz der Ge-
meinde das Gelöbnis erneuert werden. Dazu zelebrierte Abt Anselm
Zeller eine heilige Messe, welche durch die BMK Weerberg musika-
lisch umrahmt wurde. Neben der Schützenkompanie Weerberg wa-
ren auch Vertreter der örtlichen Vereine sowie das Bataillon Schwaz
mit einer Fahnenabordnung angetreten. Von politischer Seite
beehrte, in Vertretung des Landeshauptmanns von Tirol, Nationalrat
Hermann Gahr die Veranstaltung. Ein letztes Mal in seiner Funktion
als Landeskommandant war Mjr. Fritz Tiefentaler gekommen. n
N° 5 | Oktober 2020
Innsbruck
von Maria Luise Feichtner
Jungschützen der
SK Innsbruck-Arzl zu Besuch
im Schloss Ambras
Im heurigen Jahr konnte leider kein Ausflug mit der Jugend
unserer Schützenkompanie durchgeführt werden. Anfang Juli
besuchten wir deshalb mit den Kindern das Schloss Ambras. Die
kindgerechte Führung faszinierte die Jungschützen und die Jung-
marketenderinnen. Die Jugend überraschte sowohl die Vortragen-
de als auch die Betreuerinnen mit dem guten Geschichtswissen.
Die Jungschützen konnten u.a. die Rüstkammer sowie das Bad von
Philippine Welser besichtigen. n
N° 5 | Oktober 2020
Mötz
von Anna-Maria Riml
Pill
von Christian Eberl
Lana
von Martin Flatz
34 Wir gedenken …
ELKdt. Mjr. fizier auf das Spendensammeln Mieders wird er dem Bataillon in der 1953 wieder gegründeten
Emmerich und das unermüdliche Suchen Stubai und der SK Schönberg SK Vahrn. Er hat die Zeiten des
Wir gedenken … 35
Universitäten Salzburg, Wien am Waldfriedhof Mayrhofen Leuten zu vermitteln. Beson- letzten Weg begleiteten. LKdt.
und Innsbruck und dem Pasto- im Zillertal statt. Militär- ders berührt hat mich bei Hans Mjr. Thomas Saurer (BTSK)
ral- und Diakonatsjahr in der bischof Werner Freistetter, Peter, dass er sich eine gesunde erwies ihm ebenfalls die
Pfarre Rum St. Georg wurde er Diözesanbischof Hermann Lebensintensität bewahrt hat, letzte Ehre. In Vertretung der
Kooperator in der Stadtpfarre Glettler und der emeritierte die aufgrund seiner Passion Bundesleitung des SSB nahm
Schwaz Maria Himmelfahrt, Erzbischof Alois Kothgasser für das Motorradfahren nun LKdt.-Stv. Mjr. Renato des
dann Diözesaner Schulseel- feierten das Requiem mit einer leider auch zu seinem unfass- Dorides an den Trauerfeier-
sorger der Diözese Innsbruck, großen Trauergemeinde. Die bar schrecklichen Tod geführt lichkeiten teil, ebenso Hptm.
Referent für Schulpastoral, Nachricht vom plötzlichen hat. Die Familie, die Diöze- Andreas Maier von der SK
Seelsorger im Altenwohnheim Unfalltod von MMag. Johannes se Innsbruck, die Vereine, Margreid. Der Herr gebe ihm
der Stadt Schwaz, Schulseel- Peter Schiestl hinterlässt große in denen Hans Peter sich die ewige Ruhe, und das ewige
sorger und Religionslehrer am Trauer und Betroffenheit in der eingebracht hat, seine Stu- Licht leuchte ihm!
Bischöflichen Gymnasium Diözese Innsbruck, der Österr. dentenverbindung und seine
Paulinum Schwaz, Schulseel- Militärdiözese und bei all Motorradfreunde – wir alle
sorger und Religionslehrer an seinen Schützenkameraden. In trauern um einen wunderbaren
der Landwirtsch. Landeslehr- seiner Funktion als Militär- Menschen, einen Kameraden
anstalt Rotholz, Mitarbeiter im oberkurat sowie als Schützen- und engagierten Priester.“ Bei
Kriseninterventionsteam des und Feuerwehrkurat spendete der Trauerfeier mussten stren-
Roten Kreuzes sowie Pfarrer er seinen Kameraden vielfach ge Corona-Schutzmaßnahmen
und Leiter des Seelsorgeraums Trost und Kräftigung. Bi- berücksichtigt werden. Dies
Kolsass-Weer-Weerberg. Seit schof Hermann Glettler: „Ich verhinderte nicht, dass seine
2017 war MMag. Johannes habe an MMag. Johannes Kameraden des Militärkomm.
Peter Schiestl Militäroberkurat Peter Schiestl geschätzt, dass Tirol in Formation und die
beim Militärkommando Tirol. er überall versucht hat, den Wiltener Rotjacken mit einer
Das Requiem für Johannes katholischen Glauben mit der Abordnung der SK Wilten den
Schiestl fand am 30. Juli 2020 nötigen Begeisterung jungen Schützenkuraten auf seinem
TIROL 2021
Mit Fotos von Bernd Ritschel, Wandkalender mit Spirale; 14 Blätter, 13 farb. Abb., 35 x 31 cm
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2020, ISBN 978-3-7022-3856-8, 12,95 Euro
(volle MwSt./unverbindliche Preisempfehlung), Traumhaftes Tirol – Erinnerungen an Sehnsuchtsorte
Tirol in seiner Einzigartigkeit: Ein modernes Land mit wilder Berglandschaft, schimmernden Seen, lieb-
lichen Tälern und Dörfern, in denen manchmal die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Das Land im
Gebirge weiß immer zu faszinieren, in jedem Monat neu. Erleben Sie mit dem neuen Tirol-Kalender 2020
eine fotografische Reise durch das Jahr, voller bleibender Eindrücke und ungewohnter Perspektiven. Mit
jedem Bild ergibt sich wieder die Gelegenheit zum Träumen und Entdecken!
Der Fotograf
BERND RITSCHEL, geb. 1963, zählt zu den renommiertesten Bergfotografen und den erfolgreichsten
Bergbuchautoren im deutschsprachigen Raum. Er veröffentlichte mehr als zwanzig Bildbände, ein Foto-Lehrbuch, Kalender,
hält Vorträge und Foto-Workshops. Bei Tyrolia erschienen bereits die Bildbände „Tirol“ (2010), „Austria Alpin“ (2. Auflage 2014) sowie
„Magische Momente über dem Ötztal“.
N° 5 | Oktober 2020
15 Jahre
Mark. und JS-Betreuerin Katharina Riccabona (Speckbacher
Termine 2020/21
SK Alter Schießstand); Renato Battisti (Caldonazzo), Gino Dalprà
und Elena Albertini (Folgaria); Claudia Giovannini, Sarah Tarter, 10. Oktober Einweihung Denkmal „Mitte Tirols“
Christian Giovannini, Matteo Permer und Fabrizio Sonn (Latzfonser Kreuz), Latzfons
(Kronmetz); Dino Bertolini, Vittorio Bonatti und Luciano 100 Jahre Annexion Südtirols, Bozen
Lorenzini (Roveredo); Graziano Battisti (Piné-Sovér); Diego 11. Oktober Gesamttiroler Schützenwallfahrt, Absam
Sordo (Tesino) und Angelo Faes (Val de Leder) (abgesagt)
24. Oktober: Bundesversammlung des BTSK (abgesagt)
25 Jahre 26. Oktober Österreichische Nationalfeiertag
Ptf. und Pionier Willi Vanzetta (Speckbacher SK Alter Schieß- 11. November Landesweite Aktion „Das Land Tirol in Trauer“
stand); Mario Nardelli (Kronmetz); Luigi Sighel (Piné-Sovér), 22. November Franz-Höfler-Gedenkfeier, Lana
Luciano Binelli, Paola Binelli, Valter Capelli, Silvano Capella, 8. Dezember Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier, St. Pauls
Angelo Loranzi und Michele Loranzi (Rhendena) 13. Dezember Noldin-Feier, Salurn
Impressum
Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
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Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
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schützenkompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Renato des Dorides; BGSK:
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