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- 02Z030036
ISSN 2531-4874
9 772531 487407
Zauberwort
Die Alten haben immer gesagt:
„Man kann die Uhr nicht zu-
rückdrehen – sehr wohl aber neu
aufziehen …“ Jene, die noch eine
mechanische Armbanduhr hatten,
werden es nachvollziehen können –
es würde nichts nützen, die Zeiger
der Uhren anzuhalten oder gar
zurückzudrehen. Das Leben geht
weiter. Aber wir können die immer
wiederkehrenden Chancen nutzen,
Gutes bewahren und Verbesse-
rungswürdiges neu denken. Wichtig
ist dabei, dass wir die Vergangenheit
nicht als Sofa, sondern als Sprung-
brett benutzen. Und vor allem nicht
nur davon reden. Das würde uns
unglaubwürdig machen. Nehmen
wir uns also für das neue Jahr in
jeder Hinsicht das Zauberwort mit
3 Buchstaben zum Vorsatz: ganz
einfach und endlich „tun“ ...
ZIELSICHER:
Der stille Helfer 100 Jahre Ende I. Weltkrieg –
Abschluss des Gedenkprojektes
aus dem Vater-
land
7
von Thomas Saurer
2
Brückenschlag zur Gegenwart schaffen
den Klängen „Ich hatt’ einen Kameraden“ die vielen Schützenabordnungen, darun-
durch die K.u.k Postmusik Tirol wurde ein ter auch unzählige Bezirks-, Regiments-,
Gedenkkranz in den Landesfarben Weiß- Talschafts- und Bataillonsstandarten
Rot niedergelegt. Die Landeshauptleute der Schützenbünde, in die Dogana des
Günther Platter und Arno Kompatscher Kongresshauses. Auch dabei stand das
sowie Giuseppe Zorzi, der in Vertretung Gedenkkreuz und somit das gemeinschaft- Innsbrucks Bischof Hermann Glettler
des Trentiner Landeshauptmannes gekom- liche Schützenprojekt „An der Front“ im segnet das Gedenkkreuz.
men war, richteten die Kranzschleifen und Mittelpunkt der Erinnerungsfeierlichkeiten.
hielten in Stille inne. Der Gesamtkomman- Somit schlossen sich aber auch die Gedenk- Erinnerungsjahren 2014 bis 2018 würdig
dierende, Innsbrucks Baon-Kommandant feierlichkeiten zu „100 Jahre Erster Welt- und verantwortungsbewusst angenommen
Mjr. Helmuth Paolazzi, führte schließlich krieg“, dem sich die Tiroler Schützen in den hatten. n
Innsbruck
von Heinz Wieser
4
und Homobonus-Glocke, Glocke des Seligen Heinrich von Bozen)
Innsbruck
von Fritz Gastl
Offiziersausbildung 2018
Am 24. Oktober 2018 konnte der neue Kurs- einem Festakt wurde von den Teilnehmern Das war auch die Voraussetzung dafür,
leiter Mjr. Rupert Usel 52 Teilnehmer der geübt. Die einzige weibliche Referentin, dass die Kursteilnehmer am Vorabend des
Offiziersausbildung 2018 im neu erbauten welche aber begeistert aufgenommen wurde, Nationalfeiertages mit den Ausbildnern als
Bildungshaus St. Michael in Pfons herzlich war die Bundesmarketenderin, die sich Block am Festakt des Landes Tirol auf dem
begrüßen. Nach einer kurzen Einleitung natürlich mit den Themen Marketenderin- Eduard-Wallnöfer-Platz vor dem Landhaus
und Vorstellung der Tagungsmappe wurde nen und Schützenzeitung beschäftigte. Am zum Zapfenstreich antraten. Nach dieser be-
bereits das 1. Impulsreferat von EMjr. Hans Abend des ersten Tages stand im Café des eindruckenden Ausrückung verabschiedeten
Steiner, dem früheren Leiter dieses Kurses, Bildungshauses ein „Schützenhoangart“ sich die Kursteilnehmer und Ausbildner. Die
vorgetragen. Abwechselnd mit Referaten mit dem Landeskommandanten und dessen einstimmige Meinung zu diesem Fortbil-
über Offiziere, Marketenderinnen, Jugend- Stellvertreter, Mjr. Fritz Tiefenthaler und dungskurs: „Zwei abwechslungsreiche Tage
arbeit, kirchliche Feiern, Tiroler Geschichte, Mjr. Christian Meischl, auf dem Programm. mit vielen neuen Eindrücken. Ein herzlicher
Medienarbeit, Bildungsarbeit und Waffen- Dabei wurden die verschiedensten Proble- Dank allen Ausbildnern und Referenten, sie
recht wurden die Kursteilnehmer auch the- me und Tätigkeiten im und um das Tiroler haben ihre Sache gut gemacht!“ n
oretisch und praktisch im richtigen Umgang Schützenwesen angeregt diskutiert. Am
mit dem Säbel und dem Gewehr vertraut Donnerstagvormittag standen weitere Re-
gemacht. Auch die richtige Kommandospra- ferate auf dem Programm. Am Nachmittag
che bzw. die entsprechende Meldung bei wurde dann das Exerzieren im Block geübt.
N° 6 | Dezember 2018
10.580 Schützen und Marketenderinnen
5
nahmen teil.
„Vergelt’s Gott“
Als symbolisches Dankeschön für das
gelungene, perfekt organisierte – und von
vielen als Jahrhundertfest bezeichnete 25.
Alpenregionstreffen der Schützen 2018 in
Mayrhofen im Zillertal hat die SK Mayr-
hofen u.a. an den Fonds „Schützen helfen
Schützen“ eine Spende in Höhe von 3.000,- €
an den LKdt. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler
übergeben. n
Absam
von Thomas Saurer
Nach dem Bittgang durch die Gemeinde Absam, einem der be-
deutendsten Marien-Wallfahrtsorte Österreichs, zelebrierte der
Diözesanbischof von Innsbruck, SE MMag. Hermann Glettler, die
Feldmesse: „Wir beten gemeinsam für eine Heimat ohne Grenzen,
die Einheit im Glauben, die Anliegen unserer Zeit und für all jene,
die sich dafür einsetzten und ihr Leben wagten.“ In seiner Predigt
sprach er den Tiroler Schützen 3-fach Mut zu: „Die Mutigen machen
Mut: Habt dreifach Mut! Habt Mut, Verantwortung zu übernehmen.
Habt Mut zur Entschlossenheit. Und habt Mut zum Glauben.“
44 Südtiroler Häftlinge erstatteten gegen 21 namentlich bekannte Carabinieri Anzeige wegen Folterns. Lediglich deren sieben
wurden justiziell berücksichtigt und nur zehn „Foltercarabinieri“ 1963 in Trient vor Gericht gestellt, die anderen amnestiert.
Im laufenden Verfahren wurden zwei Carabinieri verurteilt und unmittelbar nach dem Urteilsspruch amnestiert, die übrigen
Folterer sofort freigesprochen. Anschließend wurden sie allesamt in Rom von General Giovanni De Lorenzo, dem Oberbefehls-
haber der Carabinieri, Geheimdienstchef und späteren neofaschistischen Kammerabgeordneten, öffentlich für ihren „vorbild-
lichen Einsatz“ belobigt, ausgezeichnet und einige sogar befördert.
Die meisten der verhafteten BAS-Aktivisten wurden indes zu hohen weit größere Rolle gespielt haben. Jüngere Forschungsergebnisse des
Haftstrafen verurteilt, ihre gesamte Habe wurde eingezogen. Einige österreichischen (Militär-)Historikers Hubert Speckner legen offen,
wenige blieben trotz der Verhaftungswelle nach der „Feuernacht“ dass die meisten Anschläge/Attentate, die dem BAS verbundenen
unerkannt, andere konnten in letzter Minute über die Grenze nach nachmaligen Freiheitskämpfern und Gruppierungen zugeschrieben
Österreich entkommen: so der legendäre Schützenmajor Georg wurden, eher auf das Konto italienischer Dienste respektive von
Klotz (1919–1976), der Schützenleutnant Luis Amplatz aus Bozen- Angehörigen der von Geheimdienstlern und neofaschistischen
Gries (1926–1964) und die „Pusterer Buben“ (im Volksmund Parteigängern bzw. Sympathisanten durchsetzten „Gladisten“, An-
„Puschtra Buibm“) Siegfried Steger, Sepp Forer, Heinrich Oberlech- gehörigen des italienischen Zweigs der „Stay behind“-Verbände der
ner und Heinrich Oberleiter. Sie flüchteten nach Österreich und ka- NATO, gehen dürften.
men zu gegebenen Anlässen allein oder zusammen mit österreichi-
schen Kameraden immer wieder über die Grenze, um ihren Kampf „Attentate“, die keine waren
weiterzuführen − nach Bekanntwerden der Folterungen bewaffnet So zeigen Speckners auf bis dato unausgewerteten sicherheits-
weiterzuführen: Denn sie waren fest entschlossen, eher im Feuer- dienstlichen und juristischen österreichischen Unterlagen fußen-
gefecht zu sterben, als Folterern in die Hände zu fallen. Es kam zu den Untersuchungen, dass der als „schlimmstes Attentat“ geltende
weiteren bewaffneten Aktionen, und es gab Opfer auf der Seite der „Porzescharte“-Vorfall vom 25. Juni 1967 (vier Tote) keinesfalls
italienischen Sicherheitskräfte wie auf Seiten der Freiheitskämpfer. so abgelaufen sein konnte, wie er von italienischen Stellen offiziell
dargestellt und von politischer Seite Österreichs sowie von der jour-
Die Rolle der italienischen Geheimdienste nalistischen wie wissenschaftlichen Publizistik als gegeben erachtet
Eine besonders düstere Rolle spielten die beteiligten italienischen wurde und bis zur Stunde wird. Die völlige Rehabilitierung der
Geheimdienste. Luis Amplatz wurde in der Nacht auf den 7. Sep- 1971 in Florenz verurteilten, in Österreich hingegen freigesproche-
tember 1964 in einem Heustadel auf den „Brunner Mahdern“ im nen Beschuldigten Erhard Hartung, Peter Kienesberger (verstorben
Passeier von Christian Kerbler, einem vom Militärgeheimdienst 2015) und Egon Kufner steht indes aus. Desgleichen gilt für eine
Servizio Informazioni Forze Armate (SIFAR) − danach Servizio In- zweite, ebenso voluminöse Studie Speckners, in welcher er anhand
formazioni Difesa (SID) − gedungenen Mörder, im Schlaf erschos- von 48 Geschehnissen, für welche (nicht allein) Italien den BAS ver-
sen. Sein Kamerad Georg Klotz wurde dabei schwer verwundet und antwortlich machte, nachweist, dass die offizielle Darstellung nicht
konnte sich wie durch ein Wunder aus eigener Kraft über die Gren- der Wirklichkeit, folglich auch nicht der Wahrheit entspricht.
ze nach Nordtirol in Sicherheit bringen. Im Zusammenhang mit Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, warum es ohne das Wirken des
späteren Vorkommnissen dürften Geheimdiensteinflüsse eine noch BAS wohl zu keinem Autonomiepaket gekommen wäre. n
N° 6 | Dezember 2018
rechtliche Haft in Italien natürlich nie angetreten. Er nahm das ausgestrahlt wurde und ein großes Pressecho fand. Was wollten Sie
Urteil mit Verachtung für die „italienischen Folterknechte“, wie er dadurch erreichen?
seine Verfolger nannte, auf. RAMING: Das Telegramm im Wortlaut: „Die Union für Südtirol
TSZ: Sie kannten viele Süd-Tiroler Freiheitskämpfer persönlich und als Sammlung der österreichischen Südtirolverbände wendet sich in
waren bei mehreren Treffen zwischen BAS-Mitgliedern und Ober- dringender Form an die Teilnehmer der in Innsbruck tagenden Süd-
hammer mit dabei. Welchen Eindruck machten diese Männer auf tirolkonferenz: Gebt keine Lebensrechte der Südtiroler preis! Sorgt
Sie und welches Treffen ist Ihnen heute noch in guter Erinnerung? für unmissverständliche Formulierung eines akkordierten ‚Paketes‘!
RAMING: In guter Erinnerung sind mir Klotz, Amplatz und Verzichtet keinesfalls auf wirksame internationale Verankerung!
Kerschbaumer; ich habe sie mehrfach getroffen. Es waren reine Versperrt nicht den Weg zu den internationalen Gremien UNO und
Idealisten in ihrem Freiheitskampf. Es kam mehrfach zu vertrauli- Europarat! Bewahrt das Selbstbestimmungsrecht der Südtiroler! Die
chen Treffen in Innsbruck und später auch in Wien mit Klotz und Republik möge sich als Schutzmacht Südtirols bewahren! Für den Ex-
Amplatz, wo ich Hilfsaktionen für die in ihrer Heimat Verfolgten ekutivausschuss der UNION für SÜDTIROL, Raming, Vorsitzender“.
einleiten konnte. Besonders hervorheben möchte ich die vertrauli- Das Telegramm war von der Befürchtung getragen, dass die Süd-
chen Gespräche von Wallnöfer und Freiheitskämpfern mit Bundes- Tirol-Interessen von Tončić-Sorinj und Klaus verraten werden
kanzler Klaus, an denen ich teilhaben konnte. Leider unterstützte könnten. Deshalb haben die in der Union für Südtirol zusammen-
uns die Österreichische Bundesregierung nicht so, wie wir es gefassten Verbände nochmals eindringlich auf klare Forderungen
erwartet hatten. verwiesen. [Lujo Tončić-Sorinj war 1966 bis 1968 österreichischer
TSZ: Waren auch Sie über Aktionen des BAS eingeweiht? Außenminister und Josef Klaus war 1964–1970 österreichischer
RAMING: Durch meine Funktionen kam es zu zahlreichen ver- Bundeskanzler; Anm. der Redaktion]
traulichen Kontakten zu Süd-Tiroler Freiheitskämpfern, u.a. zu TSZ: Wussten Sie etwa bereits vorher Bescheid, was Außenminister
Helmuth Kritzinger, der dem BAS in Sterzing angehörte und nach Tončić beim Gipfel präsentieren würde?
seiner Flucht mein Mitarbeiter bei den „Tiroler Nachrichten“ wurde. RAMING: Nein, auch mir waren die genauen Inhalte der Lon-
TSZ: Im Juni 1962 musste sich das Innsbrucker BAS-Mitglied doner Vereinbarung von Tončić im Vorhinein nicht bekannt. Ich
Wolfgang Pfaundler in Graz vor Gericht verantworten. Im Laufe des befürchtete aber aus der Vorgeschichte, dass diese Vereinbarung
Prozesses wurden unter anderem auch Sie als Zeuge vernommen. den Interessen der Süd-Tiroler widersprechen wird. Die Tončić-
Was wurde Herrn Pfaundler vorgeworfen? Vereinbarung wurde vom Gipfel am 13. Dezember 1967 dann auch
RAMING: Wolfgang Pfaundler war aktiver Widerstandskämpfer im verworfen. LH Wallnöfer rettete die Situation durch Einsetzung
Ötztal gegen das NS-Regime und ein guter Freund von mir. Beim eines Ausschusses, der im Nachhinein am 29. Dezember 1967 die
Grazer Schwurgerichtsprozess wurde Pfaundler vorgeworfen, in sei- Tončić -Vereinbarung ablehnte.
ner Innsbrucker Wohnung ein Waffenlager eingerichtet zu haben. TSZ: Sie waren Anfang der 60er Jahre Chefredakteur-Stellvertreter
10
auf www.schuetzen.com
Unterhaltung bei den verschiedenen Ständen auf der Route am Diskussion mit den Teilnehmern – Landeshauptmann Arno Kompat-
Kalterer See scher war auch gekommen.
Die Idee dahinter bestand darin, Sport, Spaß und politische Bildung In der kurzen Vorbereitungszeit von Anfang Mai bis September
miteinander zu verbinden. Aufbauend auf die Volksmärsche, die in den ist es dem Südtiroler Schützenbund gelungen, ein spannendes
70er und 80er Jahren in Süd-Tirol sehr populär waren, ist dem Süd- Programm zusammenzustellen. Auf der leicht bewältigbaren
tiroler Schützenbund die Idee gekommen, etwas Bewährtes in leicht Wanderung begegneten den Teilnehmern Handwerker, Künstler,
abgewandelter Form wieder aufleben zu lassen – den Volksmarsch. Brauchtumsgruppen und kulinarische Anbieter an ihren Ständen.
Und mitten drin waren Politiker sämtlicher Parteien, angeführt von
Landeshauptmann Arno Kompatscher, die ganz ungezwungen mit
der Bevölkerung diskutierten und ihnen etwas für die kommende
Landtagsperiode mit auf den Weg gaben. Themen waren unter an-
derem die Doppelte Staatsbürgerschaft, Bär und Wolf, Gesundheits-
wesen und Immersion. Bei einigen Themen war die Abhängigkeit
von Rom stark zu spüren, welche die Diskutanten immer wieder
ankreideten. Die Arbeitsgruppe „Iatz“ im Südtiroler Schützenbund
hat damit einen Beitrag zur politischen Bildung und Gestaltung
dieses Lands gegeben – überparteilich wie immer. Jeder konnte
teilnehmen. Am Abend mündete alles in einem Fest am Alten
Sportplatz in Altenburg, wo auch die erste Tiroler Armdrück-Meis-
terschaft stattfand. Wer auf dem Weg alle Stationen besucht hatte,
erhielt am Ende eine Anstecknadel und eine kleine Überraschung.
Auch an einem Heimatquiz konnten die Besucher teilnehmen, wo
Ausfüllen des Quiz beim Volksmarsch unter allen richtigen Antworten tolle Preise verlost wurden. n
Nach 1918 und der Annexion durch das damalige Königreich Italien verschärften sich die Spannungen
im Land von Etsch, Eisack und Rienz unter der faschistischen Unterdrückungspolitik und dem Nati-
onalsozialismus Hitler-Deutschlands. Der Konflikt dauerte bis weit in die 1960er-Jahre und kam der
Vergewaltigung einer kulturellen und sprachlichen Minderheit in einem fremdnationalen Staat gleich.
Erst mit dem „Paket“ aus dem Jahr 1969 konnte sich eine halbwegs befriedigende Lösung für die ge-
genwärtige Autonomie abzeichnen.
1992 wurde der Streit zwischen Österreich und Italien formell beendet. Und trotzdem, ein Viertel-
jahrhundert später, muss man als Minderheit immer auf der Hut sein. Die Entwicklungen in Schott-
land und Katalonien haben gezeigt, dass es Völker in Europa gibt, die den Weg der Unabhängigkeit
beschreiten wollen. Wird auch Süd-Tirol diesen Weg einschlagen? Die Zukunft wird es weisen.
N° 6 | Dezember 2018
Der hübschen Ultnerin Felicia Gamper steht als
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Miss Süd-Tirol 2019 ein aufregendes Jahr bevor.
Ein Plan „B“, hat Plan „A“ überholt: Unsere forsche Jugend
Diesmal hat sich die Redaktion der TSZ entschlossen, keinen Politiker zu befragen. Also ziehen wir Plan „B“ heraus: Wir
beschäftigen uns mit uns selbst. Und zwar mit einem jungen Bursch aus Neumarkt, welcher sich vor gut zwei Jahren der dor-
tigen Schützenkompanie angeschlossen hat. Lukas Wegscheider im Gespräch mit Moritz Selva.
Geschichten über Tirol aus allererster, erle- richt der eigenen Geschichte intensiver als
sener Hand erfahren. bisher zu gestalten, um in jungen Menschen
Den Schützen beigetreten ist Moritz dann die Neugierde, oder bereits vorhandene
am 20. September 2016, einen Monat Kenntnisse über unsere Heimat zu vertie-
nachdem sich die Kompanie mit anderen fen. Leider Gottes haben wir immer noch
Vereinen des Dorfes auf einem Stand der Mitmenschen, die sich für die Historie
Bevölkerung vorgestellt hat. „Zuerst war Tirols wenig bis gar nicht interessieren“, so
ich daran interessiert, meine geschichtli- der Schüler.
chen Kenntnisse über unser Heimatland Die Frage, wie es denn sei, in einer Gemein-
innerhalb dieser Organisation zu vertiefen. schaft Zeit einzubringen, in welcher sich
Weiters haben mich auch diese Frauen und Personen unterschiedlicher Generationen
Männer in der Tracht, welche ich bei den dieselben Interessen teilen, beantwortet
Prozessionen sehen konnte, seit jeher impo- Moritz: „In einer Gemeinschaft wie den
niert. Daher habe ich mich bewusst diesem Schützen hat man wirklich die einmalige
Verein zugewandt, und da ich nun auch Gelegenheit, mit Personen aus allen sozia-
Teil dieser Gemeinschaft bin, bekommt len Schichten, Berufen oder verschiedenen
obendrein der Komponente Kameradschaft Alters zusammenzukommen. Und ich kann
für mich eine neue, bisher nicht so gekann- wirklich alle duzen (lacht)! Persönlich habe
te Bedeutung zu. Ja, ich fühle mich rundum ich auf diesem Wege schon vieles, für mich
Mit sympathischen und heimatverbunde- wohl in meiner Kompanie“, kommt der Wichtiges erfahren können. Der Austausch
nen Burschen wie Moritz Selva aus Neu- junge Mann ins Schwärmen. mit den anderen bereichert mich tagtäglich,
markt sind Süd-Tirols Schützen auch für und natürlich profitieren jüngere Menschen
die Zukunft bestens gerüstet. Das Ausrücken in Tracht, das Repräsentie- von Erfahrungen, welche andere zuvor
ren der Kompanie im Dorf bei verschiede- gemacht haben. Dem 86-jährigem Franz
„Nein, Berührungspunkte mit dem Schüt- nen Anlässen, aber auch die gemeinsamen Lanziner zum Beispiel höre ich sehr gerne
zenwesen gab es zuvor innerhalb meiner Abende im Kreise seiner Freunde, das zu, wenn er eine seiner Geschichten erzählt.
Familie nicht“, sagt der 17-jährige Moritz Abhalten von Festen und der Einsatz zum Gleichzusetzen mit solchen Begegnungen
trocken am Telefon. „Aber als ich den Wohle der Allgemeinheit ist mittlerweile sind natürlich jene, die ich mit Kameraden
Neumarktnern beigetreten bin, haben zu ein fester Bestandteil im Jahreskreis des von anderen Kompanien, anderen Bezirken,
Hause doch alle ihre Freude gehabt.“ Man jungen Neumarktners geworden. anderen Ländern mache.“
muss wissen, Moritz’ Vater ist Roland Selva. „Durchaus positiv. In der Zwischenzeit sind Sein eindrucksvollstes Erlebnis? Das war
Eine Institution in unserem Lande, wenn auch andere Jungs aus meinem Bekannt- am 8. Dezember vor drei Jahren in St. Pauls,
es ums Thema Theater und Schauspielerei schaftskreis den Schützen beigetreten, und als er zusammen mit dem Jungschützen-
geht. Kinodarsteller, Regisseur, ein Macher ein weiterer Freund von mir wird gerade betreuer Manuel, damals noch in Zivil, zur
der heimischen Künstlerszene. Mutter Nora in seinem Dorf eingekleidet. Also, ein Kerschbaumer-Gedenkfeier gefahren sei.
Veneri, hauptberuflich Lehrerin, ist nicht positiver Fall von Ansteckung“, erzählt Aber auch als seine Neumarktner in Mals
weniger bekannt; u.a. für ihr Engagement mir Squello, wie er von seinen Freunden die Ehrenkompanie stellen durften, war ein
bei den Freilichtspielen Unterland, welche genannt wird, mit einem Lachen auf meine Auftritt, an den er sich noch gerne erinnert.
ihr Mann leitet. Frage, wie denn sein Eintritt von seinem „Moritz, sind dir, seit du bei den Schützen
Meiner Eingangsfrage, ob in solch einer Umfeld aufgenommen wurde. bist, auch einmal Menschen mit radikaler
künstlerisch tätigen Familie Begriffe wie Dass sich immer mehr junge Menschen bei Einstellung begegnet?“ „Nein, das nicht. Ich
Brauchtum oder gar Patriotismus denn verschiedenen Festen und Gelegenheiten habe zwar Bekanntschaft mit solchen Typen
überhaupt verankert seien, entgegnet Mo- trachtig kleiden, führt der junge Mann gemacht, aber die waren meines Wissens
ritz entschieden mit dem Verweis auf seine auf einen willkommenen Trend hin. Aber nicht Mitglieder des SSB. Ich hätte sicher
Oma Bruna Maria Dallago-Veneri. Die dass sich Alterskollegen nun vermehrt mit meine Probleme damit, sollten sich Perso-
Trägerin des Verdienstkreuzes des Landes der eigenen Geschichte auseinandersetzen nen mit solchen Einstellungen, Ideologien
Tirol verfasste bereits mehrere Reiseführer, würden, dem kann er nur bedingt zustim- in unseren Reihen befinden. Außerdem
Tyrolensien und Bücher mit geschichtli- men. Auch sein eigener − schlummernder − hat meiner Meinung nach jemand, der
chem Hintergrund, schrieb Sagen aus der Patriotismus wurde erst durch den Beitritt zum Beispiel Menschen nacheifert, welche
ladinischen Mythologie oder Erzählungen zur Schützenkompanie so richtig geweckt. Verbrechen an der Menschheit begangen
aus dem Welsch-Tirol. Und somit konnte „Diesbezüglich wäre es meiner Meinung haben, nicht den Sinn des Schützenwesens
der junge Mann bereits im Kindesalter nach auch immens wichtig, den Unter- verstanden.“
N° 6 | Dezember 2018
Programm
Anmeldeschluss: Samstag, 26. Jänner 2019, 20 Uhr: Es gibt ermäßigte Tageskarten für die Rennläufer am Kartenschalter:
Samstag, 2. Februar 2019 Tageskarte für 7 Lifte: 21,00 €
- 8.30 Uhr: Startnummernausgabe im Rennbüro an die Mann- Tageskarte für das gesamte Skigebiet: 34,00 €
schaftsführer Es können auch Einzelfahrten erworben werden.
- Abholung Tageskarte am Skipassschalter an der Talstation
- 10 Uhr: Start Nächtigungen:
- 13 Uhr: Preisverteilung im Ziel Anfrage bei Skicenter Latemar, Tel. +39 0471 618200
www.eggental.com | info@eggental.com
Nenngeld: www.obereggen.com | obereggen@latemar.it
- 20,00 € pro Person
Fresko bei der Schützenkapelle am Kronplatz im Gedenken an
100 Jahre der Abtrennung Süd-Tirols vom Vaterland
15
am 7. April 1978 gegründet
Mit dem Eintreffen der Schützenkompani- marschierten rund 300 Schützen durch schoss die SK Sarntal unter dem Komman-
en, der Fahnenabordnungen, der Ehrengäs- die Dorfstraße zum Dorfplatz. Allein das do von Mjr. Sepp Rungger.
te sowie der MK St. Leonhard beim „Jager- Bataillon Passeier stellte 112 Mitglieder. Wolfram Klotz wurde für seinen uner-
Hans“ in St. Martin nahm das Bataillonsfest Zum Mitfeiern waren unter anderen das müdlichen Einsatz um das Schützenwesen
mit Böllern seinen Auftakt. Bataillon Ötztal, Schützenkameraden aus in Tirol geehrt und zum Ehrenkomman-
Mit der Meldung zur Frontabschreitung, dem gesamten Burggrafenamt und aus danten des Bataillons Passeier ernannt.
der General-de-Charge durch die Ehren- Lüsen gekommen. Um 16.00 Uhr feierte LKdt. Elmar Thaler überreichte ihm eine
formation der Talschaft Ulten unter dem Schützenkurat P. Christoph Waldner OT Ehrenurkunde und der Bezirksmajor vom
Kommando von Hptm. Thomas Kuppel- gemeinsam mit dem Diakon Hermann Burggrafenamt-Passeier Hannes Holzer
wieser und dem obligatorischen „Schnapsl“ Pirpamer die hl. Messe. Die Ehrensalven eine Ehrenmedaille. n
Am 17. September 1995 wurde der Gesamttiroler Schützenbund gegründet.
Dr. Luis Zingerle wurde Landesobmann, Hermann Huber sein Stellvertreter. N° 6 | Dezember 2018
16 Wir gratulieren …
Natz
Hopfgarten i. Def.
Lienz Mühlbach
Bad Tölz/Kreuth
von Hans Baur
18
Einzelwertung Marketenderinnen Mannschaftswertung Schützenklasse
Agnes Gistl Reichersbeuern 88 Ringe Reichersbeuern 786 Ringe
Magdalena Gassner Ohlstadt 86 Ringe Wallgau 761 Ringe
Magdalena Freisl Kohlgrub 82 Ringe Elbach-Leitzach 754 Ringe
Prien
von Fritz Kelzenberg
19
Beuerberg
von Alois Schwaiger
Gmund
von Robert Stumbaum
Bad Aibling
von Fritz Kelzenberg
Neuer Bataillonskommandant im
Bataillon Inn-Chiemgau
Bei der diesjährigen Herbstversammlung, Hochhäuser aus Neubeuern bekleiden
ausgerichtet von der GSK Aibling, wurde gleichberechtigt das Amt des Gauhaupt-
die Bataillonsführung Inn-Chiemgau neu mannstellvertreters. Neue Marketenderin-
gewählt, da Gauhauptmann Fritz Kelzenberg nensprecherin wurde Brigitte Maier von der
aus gesundheitlichen Gründen für eine Wie- GSK Wössen-Achental. Der ausscheidende
derwahl nicht mehr zur Verfügung stand. Bataillonskommandant Fritz Kelzenberg,
Neuer Gauhauptmann wurde der Aschauer der das Bataillon 18 Jahre geleitet hat, wurde
Oberleutnant Hans Rucker. Gegenkandi- zum Ehrengauhauptmann ernannt; eine
dat war der Aiblinger Hauptmann Man- Auszeichnung, die bisher nur Toni Greimel
fred Ortner. Manfred Ortner und Günter zuteil geworden ist. n
Traunstein
von Günter Reichelt
20
Beuerberg
von Hans Baur
Eschenlohe
Waakirchen
Ohlstadt
in Ohlstadt
Die Ausgabe berichtet über das gelebte
Am 23. Oktober 2018 verstarb der Ehren- bayerische Brauchtum in seiner Vielfalt.
hauptmann der Kompanie Endorf im 83. Hinzu kommen Veranstaltungstermine
und ein anspruchsvolles Kalendarium.
Die Kompanieversammlung der GSK Ohl- Lebensjahr. Er war Gründungsmitglied
Der Kalender kann direkt beim Raab-
stadt wählte am 4. November 2018 Michael und Gründungshauptmann und führte die
Verlag bestellt werden.
Hägle zum neuen Hauptmann. Er folgt Kompanie 31 Jahre mit ganzer Kraft und
Stefan Stadler nach, der nicht mehr kandi- großer Leidenschaft. Seine Kameraden der T. +49 8801 915 452, F. +49 8801 915 453
diert hatte. Zu seinem Stellvertreter wurde Kompanie Endorf, des Bataillons Inn- oder raab@raab-verlag.info
Hubert Lichtenstern bestimmt. n Chiemgau und die Landeshauptmannschaft
gaben ihm das letzte Geleit. n Preis: 16,00 Euro
(zzgl. Versand-
kosten)
Heiligenfe= te
Bitt- und Wallfahrte n
Ritte u. Proze==ion en
Märkte, Dulten u. Fe=te
Gemeinde- u. Hausbrau+
in ganz Oberbayer n
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N° 6 | Dezember 2018
Wir gratulieren … 21
Götzens
Tulfes
Bozen
von Peter Brachetti
Gummer
von Karl Schroffenegger
Neues Wegkreuz
Im September wurde von der SK Gum-
mer bei der Gamperschupf, hinter der
Handwerkerzone Eggermoos, auf halber
Strecke zwischen Steinegg und Gummer,
ein neues Wegkreuz aufgestellt.
Im Anschluss an die Segnung des neuen Wegkreuzes bedankte sich Bürgermeisterin Mar-
tina Lantschner bei der SK Gummer für diese lobenswerte Aktivität. Hptm. Schroffenegger
sprach dem Kameraden Hannes Mahlknecht, der das schöne Wegkreuz geschaffen hat, und
dem Kameraden Siegfried Lantschner ein herzliches Vergelt’s Gott für die Initiative aus.
N° 6 | Dezember 2018
Die Mannschaft freut sich über das Spitzenergebnis und hofft im Gemeinsam mit der Fahnenabordnung der Partnerkompanie
nächsten Jahr den Titel für sich entscheiden zu können. Bissingen-Kesseltal und der Abordnung der Kaspar Sauter Schützen-
kompanie Ampass war es wieder ein unvergessliches Bild am Berg.
Mayrhofen
von Gerhard Biller
Mils
von Christian Unterberger
Schützenkompanie Mils
Es ist bereits zur Tradition geworden, dass gang, um nach fachmännischer Einschu-
die SK Mils den Alpenpark Karwendel lung durch den Absamer Waldaufseher in
unterstützt, um unsere schöne Heimat dem ihnen zugewiesenen Bereich die in
zu erhalten. Im Frühjahr 2014 sind am den letzten Jahren gepflanzten Nadel- und
Hochmahdkopf durch einen fast 4-tägigen Laubbäumchen mittels Schutzanstrichs vor
Waldbrand schwere Schäden an der Vege- dem Wildverbiss zu schützen.
tation und der Infrastruktur (Schutzwald, Die SK Mils freut sich schon auf die weitere
Latschen, Lawinenverbauung...) entstanden. Zusammenarbeit mit dem Alpenpark Kar-
So trafen sich am 15. September 2018 neun wendel im nächsten Jahr. n
Mitglieder der Kompanie beim Halltal-Ein-
Nach der anstrengenden Arbeit im steilen
Gelände wurden wir von Arno Schafferer
noch zu einer Jause eingeladen.
N° 6 | Dezember 2018
Mieders
von Herbert F. Genser
Innsbruck
von Herbert Schweißgut
Schwoich
von Alois Thaler
Kopfbedeckung im Tausch?!
Sieht doch fesch aus!
Bischof Hermann Glettler zeigte sich bei einem Schützenfest sehr
nah dem Volk und überredete eine Jungmarketenderin mit ihm die
Kopfbedeckung zu tauschen. Dies zauberte wohl beiden Persön-
lichkeiten ein besonders Lächeln ins Gesicht. Wie findet ihr das? n
N° 6 | Dezember 2018
Die Josef-Rainer-Schützenkompanie Söll ist die 23 Kompanie die im Bataillon Kufstein gegründet wurde
Die Idee, in Söll eine Schützenkompanie zu gründen, war bereits Georg Huber. Pünktlich um 9.15 Uhr begann der Festakt mit der
bei der 800-Jahr-Feier im Jahr 2017 vorhanden. Bei der Umsetzung Meldung an die Höchstanwesenden. Nach dem Landesüblichen
maßgeblich beteiligt waren der zuständige Baon-Kdt. Mjr. Hermann Empfang mit Frontabschreitung und Ehrensalve durch die Ehren-
Egger und der Ehrenoberleutnant der Brixlegger Schützen, Konrad kompanie Bad Häring unter dem Kommando von Hptm. Alexander
Kirchmaier. Die Josef-Rainer-SK Söll unter der Führung von Hptm. Biechl erfolgte die Begrüßung durch den Baon-Kdt. Mjr. Hermann
Harald Treichl und Obm. Olt. Hans Ager lud zum Gründungsfest Egger. Die Feldmesse wurde vom Pfarrer Mag. Adam Zasada zele-
nach Söll ein. Trotz regnerischen und kalten Wetters folgten über briert und von der Bundesmusikkapelle Söll musikalisch umrahmt.
1000 Tiroler Schützen, Musikanten und Traditionsvereine der Im Anschluss an die Feldmesse wurde die Kompaniefahne ge-
Einladung nach Söll. Auch viele Ehrengäste ließen es sich nicht neh- weiht und die Fahnenpatin Sonja Rainer übergab die Fahne an die
men, am Gründungsfest teilzunehmen, unter ihnen der Vertreter Kompanie Söll, welche nach dem Eintreten der Fahne eine perfekte
vom Land Tirol LR. Mag. Johannes Tratter, der Bürgermeister der Ehrensalve abfeuerte. Nach der Übergabe der Fahnenbänder erfolgte
Gemeinde Söll Alois Horngacher, LKdt. Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler, ein farbenprächtiger Festumzug durch Söll zum Festplatz, wo das
Viertel-Kdt. Mjr Manfred Schachner und sein Stellvertreter Hptm. Gründungsfest seinen Ausklang fand. n
Stams
von Helmut Hörmann
Völs
von Thomas Wirth
Innsbruck
von Hans Gregoritsch
Allen ein großer Dank für die Hilfe der Generalsanierung (Foto Hans Gregoritsch)
Bei schönstem Wetter fand der feierliche zenhütte neben der Höttinger Alm wurde wohl fühlen werden. Nach der Segnung
Abschluss der Sommerferien mit den einer Generalsanierung unterzogen. Allen, durften alle die Räumlichkeit besichtigen.
Jungschützen, Marketenderinnen, Betreu- welche am Gelingen des Werkes Anteil Anschließend ging es zur Stärkung in die
ern und deren Eltern auf der Höttinger Alm hatten, sei aufrichtig gedankt. Nach der Gastwirtschaft der Höttinger Alm und am
statt. Gemeinsam wurde bei der Kapelle ein hl. Messe segnete Abt Schreier die Hütte, späteren Nachmittag wieder zurück nach
Gottesdienst mit dem Abt von Wilten Mag. in welcher sich die verschiedenen Jung- Innsbruck. n
Raimund Schreier gefeiert. Die Jungschüt- schützengruppen des Bataillons Innsbruck
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Nach dem Gruppenfoto wurde an einer sonnigen Stelle gegrillt, um sich anschließend bei Spiel und Spaß ordentlich auszutoben
In Mieders in Stubaital empfang der „Pusch- deren Betreuer weiter bis zur Klotzhütte. Dort hat. Anschließend wurde in geselliger Runde
tra Bui“ Siegfried Steger die Gruppe aus dem erzählte Freiheitskämpfer Steger, was sich vor diskutiert, was sich bis heute geändert hat
Eisacktal. Er begleitete die Jungschützen und ca. 50 Jahren in unserem Land zugetragen und wie die Zukunft wohl aussehen mag. n
Zum Zeichen der Gefallenen, an Männer, Frauen sowie Kinder im 1. Weltkrieg wurden von den Marketenderinnen des BTSK Kerzen in Hand-
arbeit erstellt. Diese wurden als Symbol am 2. November bzw. am 4. November aufgestellt und entzündet
Kerzen haben ihren Ursprung im alten Rom. Zu den damaligen ben es sich die Marketenderinnen des BTSK zur Aufgabe gemacht,
Zwecken wurden Kerzen ausschließlich zur Beleuchtung von Kerzen von Hand mit Wachs zu verzieren. Damit wurde ein Symbol
Räumen benutzt. Kerzen werden heutzutage vor allem in Kirchen, für alle Frauen, Kinder und Männer, die im 1. Weltkrieg gestorben
zu Hause oder bei festlichen Anlässen verwendet. Die brennende sind, geschaffen. Die Schützenkompanie Aldrans hat dafür Bundes-
Kerze wird im religiösen Verständnis meist als Symbol für die Seele marketenderin Franziska Jenewein und ihren Marketenderinnen
gedeutet, die im dunklen Reich des Todes leuchtet. Altarkerzen und das dortige Schützenheim zur Verfügung gestellt. Mit persönlichem
das Anzünden der Osterkerze symbolisieren in der Liturgie der Einsatz und Engagement konnten die Kerzen an die Kompanien
Kirche die Auferstehung Jesu. Er kommt als Licht in die Welt und verteilt werden. Sie wurden bei der Gedenkfeier am 4. November
erhellt die Dunkelheit. In unserer Gesellschaft ist das Entzünden gesegnet, entzündet und aufgestellt. n
von Kerzen zu einem Gedenken an Verstorbene geworden. So ha-
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8. Jungschützen-Triathlon
Mit Freude die Preise entgegengenommen: eine Hopfgartner Jungmarketenderin beim Kegeln, Einzelsieger Markus Krautgasser beim Quiz,
Leisacher Jungschützen beim Kegeln, Sieger der Herzen Alexandra Krautgasser und Liam-Noel Strobl, Sieger Einzelwertung Markus Kraut-
gasser und Sieger Mannschaftswertung JS-Zug Leisach
Am 15. September 2018 fand im Schützenheim der SK Lienz der be Kegeln, Zimmergewehrschießen und ein Quiz über die Tiroler
traditionelle Jungschützen-Triathlon statt. Es fanden sich Freunde Geschichte. Der Gewinner der Mannschaftswertung waren die Jung-
und Kameraden ein, um diesen zu bestreiten. Es war eine gelungene schützen aus Leisach und als Einzelsieger kürte sich der Jungschüt-
Kinderveranstaltung, die sich sehen lassen konnte. Es gab die Bewer- zenfähnrich des Jungschützen-Zuges Lienz Markus Krautgasser. n
Naturns/St. Lorenzen
von Verena Geier
Gruppenfoto der Kursteilnehmer in St. Lorenzen. Bernhard Pircher erklärte den Marketen-
derinnen und Jungmarketenderinnen beim Selbstverteidigungskurs, dass eine starke Per-
sönlichkeit, selbstsicheres Auftreten und die richtige Verteidigungstechnik eine besonders
wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, sich als Frau oder Mädchen bei einem Angriff
zu verteidigen.
Seit mittlerweile über 50 Jahren lebt
Freiheitskämpfer Siegfried Steger im Exil
Törggelezeit
Am 27. Oktober 2018 trafen sich die Marketenderinnen des Schüt- Erfahrungen ausgetauscht. Im Anschluss wurde die Treffsicherheit
zenbezirkes Hall und des Baon Rettenberg bereits zum zweiten der Marketenderinnen am Schießstand Rum unter Beweis gestellt.
Mal im Schützenheim Rum, um einen gemütlichen Törggeleabend Mit Kastanien und einem Gläschen ließen die Marketenderinnen
miteinander zu verbringen. An diesem Abend wurde beim ge- den Abend ausklingen. Vielen Dank an die Schützenkompanie Rum
meinsamen Beisammensein viel beredet, gelacht und es wurden für die gute Bewirtung. n
Nach einer kurzen Wanderung durch den Wald wurden gleich die
mitgeschleppten Zelte aufgebaut. Die Hütte bietet zwar Schlaf-
möglichkeiten, aber die meisten Jungschützen bevorzugten es, in
ihren selbst mitgebrachten Zelten zu übernachten. Anschließend
wurde das Lagerfeuer entzündet. Dort bot sich für die interessierten
Jungschützen dann auch die Möglichkeit, mit Siegfried Steger ins
Gespräch zu kommen. Steger erklärte seine Beweggründe, sich für
den Freiheitskampf in den 60er Jahren entschieden zu haben, und
erzählte die eine und andere Episode aus jener Zeit. Gerne beant-
wortete er auch die neugierigen Fragen der Jungschützen, die sich
rege an der entstehenden Diskussion beteiligten. Man sah förmlich,
wie sich Siegfried wohl fühlte, wieder unter Tauferern zu sein und
über seine geliebte Heimat zu sprechen. Am Abend wurde noch ge-
grillt und mitgebrachtes Brot über dem Feuer gebacken. Bis spät in Mit einem Dank für seinen Einsatz für die Heimat Tirol wurde Goll-
die Nacht wurden noch am Lagerfeuer gehoagascht und gelacht. n Siegfried noch ein Geschenk überreicht und man verabschiedete
sich mit dem Versprechen, dieses tolle Wochenende im nächsten
Jahr zu wiederholen.
Wir gedenken … 35
Rudolf Mitterer ein schöner Verdienst, für die Alois Geier densten Gelegenheiten auf
† 5. AUGUST 2018 − INNSBRUCK Heimat gearbeitet zu haben.“ † 28. AUGUST 2018 SARNTAL seinem Hof oder zuletzt beim
Wir trauern um unseren lang- Nach einem kurzen Spi- großen Landesfest einbringen.
jährigen Ehrenoberleutnant talaufenthalt verstarb das Mit einer Ehrensalve verab-
Rudolf Mitterer, der im 81. Gründungsmitglied der SK schiedete sich die Kompanie
Lebensjahr friedlich entschlafen Sarntal Alois Geier, Rueb- am Friedhof.
ist. Er war uns gut 44 Jahre lang Bauer. Luis hat viele Jahre in
ein wertvoller Schützenkame- der Kommandantschaft aktiv
rad, Freund und Vorbild. EOltn. mitgearbeitet, u.a. bekleidete
Mitterer war seit 1980 treiben- er einige Legislaturen das Amt Heinrich Geisler
des Mitglied unserer Komman- des Oberleutnants. Am Ho- † 19. SEPTEMBER 2018 TULFES
dantschaft, und viele seiner Ide- chunserfrauentag konnte ihm Mit Heinrich Geisler verliert
en wurden auch verwirklicht. im Sarner Spital die Urkunde die SK Tulfes ein langjähriges
Rudl führte über 11 Jahre unser über 60 Mitgliedschaft und die Mitglied und einen treuen und
Schützenheim als Heimwart entsprechende Auszeichnung pflichtbewussten Schützenka-
und war knapp 7 Jahre Jungs- überreicht werden. Die SK meraden. Der „Pfuner Heindl“
chützenbetreuer. Unsere Kinder begleitete den Kameraden auf trat 1945 als Jungschütze in die
und Jugendlichen waren sehr Sepp Unterkircher seinem letzten Weg und verab- Kompanie ein und war über 60
wichtig für ihn. † 26. SEPTEMBER 2018 − schiedete ihn auf dem Friedhof Jahre ein aktives Mitglied, bis
MÜHLBACH in Sarnthein. er sich aus gesundheitlichen
Am 29. September wurde unter Gründen aus dem Schützen-
großer Anteilnahme unser dienst zurückziehen musste.
Gründungs- und Ehrenhaupt- Am 27. September begleite-
mann Sepp Unterkircher zu ten wir unseren Ehrenbürger
Grabe getragen. Er hat 1974, Heinrich Geisler unter großer
als Oberleutnant der Schab- Anteilnahme auf seinem letz-
ser Schützenkompanie voller ten Weg und verabschiedeten
Begeisterung die SK Markt uns mit einer Ehrensalve und
Mühlbach gegründet. Am 29. dem letzten Fahnengruß.
Juni 1976 erfolgte die Wie- Die Tulfer Schützen werden
dergründungsfeier. Die junge ihn immer in guter Erinnerung
Kompanie zählte 45 Schützen behalten.
plus Marketenderinnen und
Jungschützen. Viele Jahre war
Roman Bortolotti Sepp Unterkircher die Seele
† 22. MAI 2018 − LAAG und der Motor der Kompanie. Siegfried Kaserer
Noch jung und mit der Sepp war ein Vorzeigeschüt- † 22. MAI 2018 − SARNTAL
Liebe zur Heimat hat Ro- ze, immer voller Energie und Ganz plötzlich verstarb Sieg-
man zusammen mit einigen voller Hilfsbereitschaft. Ebenso fried Kaserer, Mitglied der SK
Gleichgesinnten die Wieder- war er viele Jahre stolzer Sarntal. Der „Pöltele“ Sigi war
gründung der SK Laag 1976 Begleiter der Bundesfahne des ein allseits beliebter Kamerad,
ermöglicht. Er wirkte in der SSB. Für seine Verdienste um denn er sorgte mit seinen Spä-
Kommandantschaft und das Schützenwesen wurde er ßen für so manche Heiterkeit
von 1994 bis 2005 als Haupt- u.a. mit der Verdienstmedaille bei Ausrückungen. Auf ihn
mann. Immer hatte Roman des Landes Tirol ausgezeichnet war auch immer Verlass; seine
neue Ideen. Durch seine und zum Ehrenhauptmann der Tüchtigkeit und sein hand-
tatkräftige Mitarbeit wurden SK Mühlbach ernannt. werkliches Geschick konnte
viele Arbeiten durchgeführt. er immer wieder bei verschie-
2006 erhielt er anlässlich der
Andreas-Hofer-Feier in Meran
die Verdienstmedaille des SSB
in Bronze. Die SK Laag wird
ihren ehemaligen Hauptmann
stets in lieber Erinnerung
behalten, und sein Leitspruch
möge anspornen, so wie er
zu denken und zu handeln:
„Es ist kein Verdienst, in der
Heimat geboren zu sein. Es ist
kein Verdienst, in der Heimat
begraben zu sein. Es ist aber
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15 Jahre
Franz Matthias, Franz Ulrich, Ptrlf. Günther Kaidischmayr und
Termine 2018/2019
Andreas Wanker (Mühlau); Hptm. Joachim Frank, Flt. Ulrich 8. Dezember Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier, St. Pauls
Platzgummer, Fhr. Ulrich Hauser und Karin Meister (Schlanders);
Zgf. Markus Juen (See); Stefan Hofer und Ptf. Peter Zabernig (Sis- 16. Dezember Dr. Josef-Noldin-Gedenkfeier, Salurn
trans); Marco Wolf und Florian Reich (Strengen); Margit Badstu- 2. Februar 2019 19. Skimeisterschaft der Tiroler Schützen,
ber, Andreas Staudacher und Florian Ursch (Maria Trens) Obereggen
17. Februar 2019 Andreas-Hofer-Landesfeier, Meran
20 Jahre Andreas-Hofer-Feier, Bergisel
Rosmarie Öttl (Pflersch)
20. Februar 2019 Andreas-Hofer-Gedenkfeier, Mantua
55 Jahre Ried-Kaltenbach
65 Jahre
Zgf. Christian Hell und Zgf. Hermann Marksteiner (Mühlau)
Impressum
Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
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schützenkompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Günther Mairhofer; BGSK:
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