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Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion
42. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 6 | Dezember 2018 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See
ZIELSICHER:
Der stille Helfer aus dem Vater-land
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TREFFSICHER:
65. Bundes-schießen in Bayern
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100 Jahre Ende I. Weltkrieg – Abschluss des Gedenkprojektes
 von Thomas Saurer
Gemeinsam erinnern – Gemeinsam an die Zukunft denken!
Vor 100 Jahren wurde von den Siegermächten das Ende des 1. Weltkriegs ausgeruen. Die Zerrei-ßung Tirols war schließlich die Folge. Das Land Tirol lud in Zusammenarbeit mit den drei Tiroler Schützenbünden und der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino vom 2. bis 4. November 2018 zu gemeinsamen Veranstaltungen, die nicht nur den Blick in die Vergangenheit richteten, sondern bewusst auch Gegenwart und Zukunt beleuchteten. Unter dem Motto „Denktage 1918|2018 – Konlikt-Erahrung-Chance“ wurde der Fokus au die gemeinsame Geschichte und au aktuelle Herausorderungen gelegt.Den Autakt machte die Erinnerungseier am Freitagabend, dem 2. November, zum 100-jährigen Ende des 1. Weltkrieges und der Ausruung der Ersten Republik Österreich. Vor der Innsbrucker Hoburg und anschließend im Congress Innsbruck konnten 1.000 Teilnehmer aus der Politik,  von oiziellen Einrichtungen und vor allem von Traditionsverbänden nördlich und südlich des Brenners begrüßt werden. Am 3. November and in der Dogana des Innsbrucker Kongresshauses der Zukuntskongress mit 250 Mitwirkenden statt, zu der Gemeindevertreter aus allen Teilen Tirols geladen waren. Den Abschluss machten schließlich am 4. November, dem Seelensonntag,
Zauberwort
Die Alten haben immer gesagt: „Man kann die Uhr nicht zu-rückdrehen – sehr wohl aber neu auziehen …“ Jene, die noch eine mechanische Armbanduhr hatten, werden es nachvollziehen können – es würde nichts nützen, die Zeiger der Uhren anzuhalten oder gar zurückzudrehen. Das Leben geht weiter. Aber wir können die immer wiederkehrenden Chancen nutzen, Gutes bewahren und Verbesse-rungswürdiges neu denken. Wichtig ist dabei, dass wir die Vergangenheit nicht als Soa, sondern als Sprung-brett benutzen. Und vor allem nicht nur davon reden. Das würde uns unglaubwürdig machen. Nehmen wir uns also ür das neue Jahr in  jeder Hinsicht das Zauberwort mit 3 Buchstaben zum Vorsatz: ganz einach und endlich „tun“ ...... meint euer LandekommandantElmar Thaler
Das Gedenkkreuz „An der Front“ wurde von den Trägern und Vertretern der Traditionsverbän-de am Landestheater-Vorplatz aufgerichtet. Unter den Schützen ist auch der Hersteller des Kreuzes, Hans Bergmann.
SELBSTSICHER:
Die neueMiss Südtirolaus Ulten
Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036
 
Aus den 
LANDESTEILEN …
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N° 6 | Dezember 2018
 viele Tiroler Gemeinden – dort anden Gedenkveranstaltungen und Vernetzungstreen mit Partnergemeinden statt.
Gemeinschaftsprojekt „DENKTAGE 1918|2018“
Intention der Denktage war es, an die Gräuel der Kriegsjahre und an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren zu erinnern. Die Denktage werden ganz bewusst von den Euregioländern Tirol, Südtirol und Trentino gemeinsam mit den drei Tiroler Schützen-bünden und den drei Gemeindeverbänden ausgerichtet, und zwar als starkes Zeichen daür, dass die Länder zusammenarbeiten und zusammenwachsen.„Wenn wir gemeinsam erinnern und gemeinsam an die Zukunt denken, dann müssen wir uns auch die Verantwortung ins Bewusst-sein ruen, die wir ür die Entwicklung unseres Landes tragen. Wir müssen uns bewusst sein, wo die Ursachen des Weltkrieges lagen: im Nationalismus, in einem völligen Versagen der politischen Führungen und in der Fehleinschätzung, dass mit Krieg Probleme gelöst werden können, welche Politik und Diplomatie nicht lösen können. Alles, was wir tun, aber auch das, was wir unterlassen, muss daher den Frieden im Blick haben. Wir düren im Herzen Europas seit Jahrzehnten in Frieden leben. Dies ist nicht zuletzt ein Verdienst der europäischen Einigung, der Europäischen Union“, betonte Tirols Landeshauptmann Günther Platter in seiner Erö-nungsrede.Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte in seiner Ansprache: „Imperialismus und Nationalismus haben zum 1. Welt-krieg mit 17 Millionen Toten, unsäglichem Leid und Zerstörung geührt. Es war der Krieg, an dessen Ende auch die Teilung Tirols und die Grenzziehung am Brenner stand. Erst nach Faschismus und Nationalsozialismus, einem weiteren Weltkrieg und dem Holocaust hat Europa die richtigen Lehren gezogen und den Weg der Zusam-menarbeit geunden.
Gedenkkreuz „An der Front“ –Landesgedenken mit drei Ehrenkompanien
Die Denktage 1918|2018 hatten am Allerseelentag, dem 2. Novem-ber 2018, mit einer Erinnerungseier vor der Innsbrucker Hoburg begonnen – dabei zog, wie bereits beim Gedenken „Brücken ür den Frieden“ am 23. Mai 2015, ein überdimensionales Gedenk-kreuz ein. Das 3,6 m große Kreuz aus Cortenstahl entstammt der Werkstatt von Hans Bergmann, Schützenkamerad der SK Stras-sen in Osttirol. Hans Bergmann war es auch, der die 75 kleineren Gedenkkreuze ür das gemeinsame Schützenprojekt „An der Frontgeertigt hat. Die Erinnerungstael nahm Bezug au die Weltkriegs- jahre von 1914 bis 1918: „Im Gedenken den Opern des Ersten Weltkrieges – Das Land Tirol und die Tiroler Schützen.“
Die drei Schützenbünde nahmen sichder Gedenkfeiern würdig an
Das Gedenkkreuz zog würdevoll ein, getragen von Schützen und Vertretern der Tiroler Traditionsverbände, begleitet von Marketen-derinnen, die später ihre Fackeln mit den selbst gestalteten Erinne-rungskerzen tauschten.Nach der eierlichen Segnung und einem Allerseelengebet durch Innsbrucks Diözesanbischo SE MMag. Hermann Glettler euer-ten die drei Ehrenkompanien – die SK Strassen aus Osttirol, die Ehrenormation aus dem Ultental und die gemischte Ehrenorma-tion aus Welschtirol – ihre General-de-Chargen in Erinnerung an die Geallenen und Oper dieses ersten industriellen Krieges ab. Zu
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LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher und Giuseppe Zorzihalten vor dem Gedenkkreuz der Tiroler Schützen inne.Das Landesgedenken mit rund 1.000 Teilnehmern fandin der Dogana im Congress Innsbruck statt.Die Schützenmarketenderinnen stellten ihre selbst gefertigtenErinnerungskerzen zum Gedenkkreuz und hatten damit auch ihren wesentlichen Anteil an der Gedenkfeier.
100 Jahre Ende des 1. Weltkrieges -Brückenschlag zur Gegenwart schaffen
 
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den Klängen „Ich hatt’ einen Kameraden“ durch die K.u.k Postmusik Tirol wurde ein Gedenkkranz in den Landesarben Weiß-Rot niedergelegt. Die Landeshauptleute Günther Platter und Arno Kompatscher sowie Giuseppe Zorzi, der in Vertretung des Trentiner Landeshauptmannes gekom-men war, richteten die Kranzschleien und hielten in Stille inne. Der Gesamtkomman-dierende, Innsbrucks Baon-Kommandant Mjr. Helmuth Paolazzi, ührte schließlich die vielen Schützenabordnungen, darun-ter auch unzählige Bezirks-, Regiments-, Talschats- und Bataillonsstandarten der Schützenbünde, in die Dogana des Kongresshauses. Auch dabei stand das Gedenkkreuz und somit das gemeinschat-liche Schützenprojekt „An der Front“ im Mittelpunkt der Erinnerungseierlichkeiten. Somit schlossen sich aber auch die Gedenk-eierlichkeiten zu „100 Jahre Erster Welt-krieg“, dem sich die Tiroler Schützen in den Erinnerungsjahren 2014 bis 2018 würdig und verantwortungsbewusst angenommen hatten.
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Innsbrucks Bischof Hermann Glettler segnet das Gedenkkreuz.Die drei Landeskommandanten der Schützenbünde mit Mitgliedern der Bundesleitungen beim Festakt vor dem Landestheater. (Fotos Hans Gregoritsch und DieFotografen/ Land Tirol)
Neues
 Maximilian-Buch
der Tiroler Historiker
Michael Forcher
und
 Christoph Haidacher
Im Haymon-Verlag erschien das vom bekannten Verleger und Publizisten Dr. Michael Forcher und Landesarchivdirektor Horat Dr. Christoph Haidacher herausgegebene Buch „Kaiser Maximilian I. − Tirol. Österreich. Europa. 1459−1519“, das 216 Seiten umasst und um Euro 34,90 erhältlich ist. Unter dem Motto „Tiroler im Herzen — Europäer im Geiste“ begeht das Land Tirol das Gedenken an Kaiser Maximilian I., dessen Tod sich 2019 zum 500. Mal jährt. Die Neuerscheinung ist ein wertvoller Beitrag dazu. Die Präsenta-tion dieses Bandes and am 13. September im Tiroler Landesarchiv statt, in dem sich eine große illustre Runde von Tyrolensien-Lieb-habern mit Haymon-Verlagsleiter Markus Hatzer einand. In ihrem Maximilianbuch stellen Michael Forcher und Christoph Haidacher zusammen mit Christian Lackner, Mark Mersiowsky und Ellen Widder, die an den Universitäten Wien, Stuttgart und Tübingen lehren und orschen, den Kaiser aus vier Blickpunkten vor: Maximi-lian als Mensch und Herrscher zwischen den Epochen; als Tiroler Landesürst, der ein besonders enges Verhältnis zu diesem Land hatte; als Habsburger, der das Zusammenwachsen eines heterogenen Länderkomplexes zum späteren Staat Österreich entscheidend vor-antrieb, und schließlich als übernationalen Kaiser und europäischen Politiker.
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Die beiden Tiroler Historiker Dr. Michael Forcher (l.) undDr. Christoph Haidacher blättern in ihrem eben erschienenenWerk über Kaiser Maximilian I.
Innsbruck 
 von Heinz Wieser

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