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ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


43. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 6 | Dezember 2019 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Wie wir die


Autonomie
weiter absichern …
darüber macht man sich zur Zeit in
Südtirol Gedanken. Unser Landes-
hauptmann will sogar die Schutz-
machtfunktion Österreichs gestärkt
haben. Ich meine, es würde genügen,
den Südtirolern eine österreichische
Staatsbürgerschaft zu geben. Mehr
Schutz geht gar nicht. Die Bande
zwischen dem Vaterland und dem
vor 100 Jahre abgetrennten Landes-
teil würden um ein Vielfaches enger
werden. Südtiroler würden Öster-
reich ganz offiziell als ihr Vaterland
erleben und sich dafür verwenden.
Und umgekehrt würde sich die ös-
terreichische Politik viel intensiver
mit Südtirol befassen. Viel anderes
kommt von allein. Aber jemand
muss jetzt den ersten konkreten
Schritt setzen ...

meint euer Landeskommandant


Jürgen Wirth-Anderlan

1809: Die endgültige Zerreißung


unseres Landes
Ein letztes
Aufbäumen
am Küchelberg
3 von Heinz Wieser

Der am 10. September 1919 abgeschlossene Friedensvertrag von St. Germain führte zur Zerrei-
ßung Tirols. Die offizielle Einverleibung in den italienischen Staatsverband erfolgte erst am 10.
1519: Oktober 1920.
Max500 Der Habsburger Doppelmonarchie und dem Deutschen Kaiserreich wurde die Alleinschuld am
begeistert Ersten Weltkrieg zugewiesen. Die Siegermächte diktierten die Bedingungen für den Frieden.
in Tirol
6
Von der einstigen Großmacht blieb nur mehr die neue Republik Österreich übrig.
Die Möglichkeit einer Angliederung des deutschen Teiles Tirols zwischen Salurn und Brenner
an das Königreich Italien schien der betroffenen Bevölkerung im Oktober/November 1918 un-
vorstellbar. Allerdings war schon früher vereinzelt die Forderung nach der natürlichen Grenze
2019:
Italiens an der Hauptwasserscheide der Alpen erhoben worden. Seit Beginn des Jahrhunderts
Kommandant wurde von Ettore Tolomei mit großem Propagandaaufwand und pseudowissenschaftlichen
wechselt im Thesen die ursprüngliche Italianità dieses Gebietes erklärt. Auch wusste man schon vor Kriegs-
Oberland ende von den Bestimmungen des Londoner Geheimvertrages vom April 1915, der den Italie-
15 nern diese Grenze in Aussicht gestellt hatte. Nur sozialdemokratische Politiker sprachen sich in
Italien gegen die Annexion Südtirols aus.
N° 6 | Dezember 2019

2 Aus den LANDESTEILEN …

Strategische Grenzziehung
Der von Deutschösterreich beschlossene,
dann aber von den Siegermächten verbo-
tene Anschluss des neuen Staates an das
Deutsche Reich erleichterte die Argumen-
tation Italiens, dass man diesem Ansinnen
durch natürliche, strategisch vorteilhafte
Grenzen begegnen müsse. Bei der Annah-
me des Vertrages von Saint Germain durch
das Parlament in Wien am 6. September
1919 enthielten sich die Tiroler Abgeordne-
ten der Stimme. Feierliche Proklamationen
gegen die „unerhörte Vergewaltigung des
Landes Tirol“ verhallten ohne Wirkung.
Der größere Teil des Kronlandes Tirol mit
14.100 km² und ca. 540.000 Einwohnern
fiel an das Königreich Italien. Die deutschösterreichische Friedensdelegation in Saint Germain, Österreichische
Nationalbibliothek
Zuerst acht Prozent Italiener
Gemäß der Volkszählung von 1921 (!) rigkeit dieser Gebiete stattgefunden, obwohl lienischen Bereich fühlen sich hier schon
wohnten im deutschen Teil des südlichen diese von den deutschen und ladinischen sehr heimisch. Steiner: „Ich bemerke immer
Tirol zwischen Brenner und Salurn acht Südtirolern mit Einschluss der Bewohner wieder, dass eine unglaubliche Neigung für
Prozent Italiener, von denen ein nicht des dann zur Provinz Belluno geschlage- Tirol vorhanden ist, die sich weiterentwi-
geringer Teil erst nach dem November nen Cortina d’Ampezzo und Buchenstein ckelt, was eine völlig neue Sache ist. Die
1918 in das Land gekommen war. Zugleich verlangt worden war. Uralt-Irridenta, also die Italianità, und die
lebten hier an die 220.000 Deutsche und In Südtirol wanderten nach 1918 und be- Abtrennung vom Norden nimmt wirklich
10.000 Ladiner. Weder im Trentino noch im sonders nach 1922 bei Beginn der faschisti- sehr stark ab.“ n
deutschen Südtirol hatte eine Volksabstim- schen Zeit sehr viele Leute aus allen Teilen
mung über die künftige staatliche Zugehö- Italiens zu. Die Italiener aus dem oberita-

Bozen von Egon Zemmer

G’sungen und g’spielt – neue App „Tiroler Lieder“


TIROL - Nach dem großartigen Erfolg der Volkslieder, die zum allgemeinen Kultur- vorhanden. Da viele von ihnen eher unbe-
drei Auflagen des Liederbuchs bringt der gut unserer Sprachgemeinschaft gehören, kannt sind, ist es besonders wichtig, dass sie
Südtiroler Schützenbund sein Liederbuch gesammelt. Früher gehörte es zur Selbstver- in dieser Auflage dokumentiert sind.
digital als Applikation für mobile Geräte ständlichkeit, dass in der Familie, im Gast-
haus, bei Schul- und Vereinsaus- Die Lieder sind alphabetisch angeordnet,
flügen, am Berg, aber auch sonst zugleich aber in Kategorien nach Themen-
bei geselligem Beisammensein gebieten gebündelt. Damit sie relativ leicht
gesungen wurde – ein Brauch, der gelernt und auch begleitet werden können,
in den vergangenen Jahrzehnten sind alle Lieder in Notenschrift und mit den
fast völlig verschwunden ist. entsprechenden Gitarrenakkorden wieder-
gegeben. Eine Volltext-Suche ermöglicht in
Gerade heute, wo die Kinder und kürzester Zeit das Auffinden aller ge-
Jugendlichen fast nie mehr im wünschten Lieder. Jeder Nutzer hat zudem
Kindergarten oder in der Schule die Möglichkeit, seine Lieblingslieder und
Volkslieder lernen, ist es be- Lieblingskategorien in einer Favoritenlis-
sonders wichtig, dass diese von te zu sammeln. Die App benötigt keine
Eltern, von Großeltern und in Internetverbindung. Somit sind alle Lieder
Vereinen vermittelt werden – zu jederzeit und an jedem Ort abrufbar. Der-
groß ist sonst die Gefahr, dass zeit bietet der Südtiroler Schützenbund die
sie innerhalb einer Generation App im Google Playstore an.
endgültig aus der lebendigen
Volkskultur verschwinden. Eine App Download im Google Playstore:
heraus. Unter dem Titel „Tiroler Auswahl an bekannten ladinischen Liedern liederapp.schuetzen.com n
Lieder, g’sungen und g’spielt“ werden rund rundet die Sammlung ab. Auch in dieser
150 bekannte Lieder aus dem Tiroler- und digitalen Auflage sind wieder die in der
dem Alpenraum sowie verbreitete deutsche Faschistenzeit entstandenen Heimatlieder
N° 6 | Dezember 2019

Aus den LANDESTEILEN … 3


Meran
von Renato des Dorides

Im November 1809 – vor 210 Jahren


Tiroler Freiheitskampf (Teil 2)
Bisher weniger bekannte Ereignisse über ein letztes großes Aufbäumen der Tiroler gegen die fremden Besatzer im Jahre 1809
werden nach intensiven Recherchen in einer Chronikaufzeichnung wiedergegeben.

General Rusca hatte den Küchelberg wieder und wegen großer Verluste vom Vorha- Die Masse der Schützen und Bauern kam
mit einem Bataillon Neapolitanern besetzt. ben absehen. Um diese Zeit kamen die mit den Passeirern in Haslach in Verbin-
Oberst Boyer stieg mit seiner Kolonne auf Obervinschgauer vom Gericht Glurns und dung und stürzte im dichten Haufen über
die Zenoburg und bemächtigte sich auch Mals mit mehreren hundert Mann unter die Franzosen her. Die Feinde wurden
für einige Stunden des Schlosses Tirol. Die Nutzingers Anführung in Algund an. Der getrennt und irrten in kleinen Gruppen
Franzosen hatten gegen 5.00 Uhr abends Kommandant der Algunder Schützen Peter im Nebel umher. Eine Menge Franzosen
noch die ganze Linie vom Schlossgraben Thalguter wollte nun noch einen Versuch fanden den Tod unter den kräftigen Hieben
über Tirol bis zum Segenbühel stark besetzt. wagen, den Feind aus Dorf Tirol und vom der Stutzenkolben. Die in Verwirrung
Das Eingreifen eines frischen Grenadier- Küchelberg zu vertreiben. Gemeinsam mit geratenen Feinde wurden regelrecht vom
Regiments zerriss auch noch den Zusam- den Vinschgauer und Algunder Schüt- Küchelberg herabgeschlagen und fanden
menhang mit dem rechten Flügel von Peter zen erreichte er um 7.00 Uhr abends den erst Sicherheit hinter den Mauern von Me-
Thalguter, tagsüber beschäftigt mit General höchsten Punkt im Rücken des Feindes, ran. Auch diese dritte Schlacht der Kämpfe
Bertoletti, der die Marlinger Brücke ein- um von der Höhe herab in das Zentrum am Küchelberg verlief siegreich. Abends um
nehmen wollte, um die Verbindung mit den des Feindes zu fallen. Dunkelheit, Nässe 7.00 Uhr waren alle Franzosen in Meran
Vinschgauern abzuschneiden. Er fand den und Kälte erschwerten das Abfeuern der zusammengetrieben. Die Passeirer standen
Brückenübergang abgetragen und musste Gewehre, sodass man den Entschluss fasste, vor dem Passeirertor – die Vinschgauer vor
vor dem ununterbrochenen Kugelhagel mit umgekehrten Gewehren loszustürmen. dem Vinschgertor der Stadt. Von unseren

Aquarell der Schlacht am Küchelberg bei Meran am 16. November 1809 (Schlossmuseum Tirol)
Tiroler Freiheitskampf

4 Aus den LANDESTEILEN …

Landesverteidigern verloren über 200 Mann ihr Leben. Viele wur- J. 1809 Nov. 16 S. 299 „[…] Nun waren auch die Franzosen alle in die
den im Kampf erschossen, erdrosselt oder auf grausame Art von Stadt zurückgezogen und wurden sogar bis an das Vinschgauer-Tor
den Angreifern ermordet. Außer den namentlich erfassten Toten von den Schützen verfolget. Deßwegen wurden am nächsten Tage von
steht noch eine gewisse Dunkelziffer derer, die im Nachhinein nicht diesem Tore an bis St. Leonard (in einer Strecke von einer Viertelstun-
mehr recherchiert werden konnten. Die Franzosen selbst gaben de) drei erschossene Vinschgauer liegend gefunden.“
ihre Verluste mit 1200 Mann an. (Die von Historikern angegebenen
Zahlen schwanken zwischen 1200 und 1500 Mann.) Die Anzahl J. 1809 Nov. 17 S. 302 „[…] Um halb 1.00 Uhr nach Mitternacht, am
der Feinde im Einsatz wird unterschiedlich angegeben – mit 6000 17ten dieses [Monats], brach er [Rusca] mit seinen beiläufig 4000
bis 8000 Mann. Um Mitternacht vom 16. auf 17. November 1809 Mann in der größten Stille von Meran gegen Botzen auf. Einige Leute,
verließen die Franzosen Meran in aller Stille in Richtung Bozen. die in Mais dieser Retirade beim Mondscheine in geheim zusahen,
bezeugten, dass von den Fußtritten der Soldaten und Pferde, deren
(Stift Stams) Originalauszüge aus dem Tagebuch „Memoiren de Hufe mit Tüchern umwickelt waren, fast gar nichts gehört wurde.
Mais“ des Augenzeugen Pater Thomas Voglsanger – Kooperator der Wenn ein Soldat hustete, wehrte es ihm […] ein Offizier gleich mit
Pfarre Mais 1809 einem Pst...! Rusca soll, nach Aussage eines französischen Offiziers,
J. 1809 Nov. 16 S. 291, 292 „[…] Sonderbar war die Tat eines 19-jäh- bis auf den letzten Mann haben verteidigen wollen, aber die Offiziere
rigen Purschen von Quadraten aus der Pfarre Partschins. Er sah protestierten, viele Soldaten hatten gar kein Gewehr.“
einen französischen Offizier mit einem Soldaten über den Berg hinab-
schauen. Nach kurzem Bedenken sprang der Pursche hinterrücks mit Während des Kampfes am 16. Nov. hatten die Bauern von Lana und
aller Gewalt auf den Soldaten zu, warf ihn den Berg hinab und schlug Vöran den sog. „Sinich-Kopf “ oder „Mörder-Hügel“ oberhalb von
den Offizier nieder, bei dem er eine goldene Uhr und ziemlich Geld Burgstall, worüber die Straße führte, abgetragen. Als die flüchten-
erbeutete. Die Franzosen begruben ihren Sitten gemäß ihre Todten de Armee zu dieser Stelle kam, fand sie diese Passage nicht nur
alsbald in den Äckern wie man auch manchmals wirsch hörte in gesperrt, sondern wurde noch mit einem Kugelhagel und herabrol-
einer einzigen Grube 50 Franzosen fand.“ lenden Steinen empfangen. Der Feind musste mehrere Wägen mit
Munition und Gewehren und eine Kanone zurücklassen. Rusca traf
erst am nächsten Tag gegen Mittag mit über 100 Verwundeten auf
Karren und übel zugerichtet in Bozen ein.
17. November 1809: Die Algunder bargen an diesem Tag ihre To-
ten. Unter ihnen: Sebastian Haan (Tagwerker in Algund), 59 Jahre
− beim Küchelberg - Gratsch zerhackt, Jakob Hinterseber (Unter-
hebsackersohn), 28 Jahre − erschossen, Simon Tschöll (Knecht in
Algund), 39 Jahre, Matthias Prantl (Hubersohn in Plars), 19 Jahre −
gestorben am Schlachtfeld Tirol, Jakob Stocker (Winkler in Plars),
58 Jahre − gestorben am Schlachtfeld Tirol, Matthias Brunner
(Winklersohn in Algund), 19 Jahre − beim Parthanes tot aufgefun-
den, Anton Lanthaler (Knecht beim Schgör), 44 Jahre − in Algund
tot aufgefunden, Johann Oberperfler (Ascher in Ried), 36 Jahre − in
Algund tot aufgefunden, Jakob Ladurner (Taglöhner in Ried), 47
Jahre – in Algund tot aufgefunden, Johann Ladurner (Gassersohn
in Plars), 50 Jahre − gefangen und erschossen, Johann Almberger
(Algund), gefangen und ermordet, Anton Pichler (Knecht beim
Feigenstauder), 24 Jahre − verwundet gestorben. Beim Kampfe am
16. November fielen über 200 Landesverteidiger. Man beerdigte in
Algund 13, in Meran 20, in Tirol 36, in Partschins 5, in Schenna
5, in Riffian 4 – dazu noch einige in Kuens, zu St. Peter und zu
St. Leonhard. Alleine das Landgericht Schlanders zählte über 60
Tote und Verwundete aus ihrem Gebiet. Unter den aufgefundenen
gefallenen Franzosen waren auch ein Hauptmann, ein Leutnant,
zwei Korporale und einige Soldaten des Bataillons Napoli, die
in Meran beerdigt wurden. Alle übrigen wurden in Massengrä-
ber gelegt, von denen heute nur mehr jenes bei der Kirche St.
Ruprecht in Tirol bekannt ist, jedoch zwischenzeitlich aufgelassen
wurde.
17. bis 22 November 1809: Die Passeirer hatten sich am 16. No-
vember mit Rusca bei Meran geschlagen – ohne Ahnung, dass in
ihrem eigenen Tale feindlicher Besuch von der Jaufenseite drohte.
Zur Erleichterung der Expedition Ruscas hatten 1200 Mann den
Befehl erhalten, den Jaufen von Sterzing aus zu übersteigen. Zu
spät, um in das Gefecht am Küchelberg einzugreifen, legten sie

9. Dezember 1809: Aufruf des Oberkommandierenden der Kaiser-


lich-Französischen Truppen in Tirol (Stadtarchiv Meran)
N° 6 | Dezember 2019

Aus den LANDESTEILEN … 5


die Tour erst am 17. zurück. Den Abstieg Schützenhptm. Glurns und Mals, Nutzinger Vizekönig von Italien – Kommandie-
vom Jaufen zum Dorf Walten vollzog die − Oberleutnant der Sch.-Kompanie Glurns render General der Italienischen Armee,
französische Kolonne unter den Majoren und Mals, Johann Brunner – Oberwirt in Generalleutnant Graf Louis Baraguey
Dorelli und Klippfeld bis zum 17. Novem- Schenna. d’Hilliers – Oberkommandierender der
ber abends. Das Auftauchen der Franzosen Kaiserlichen-Französischen Truppen in
in Passeier rief den Sandwirt von Saltaus Am Befreiungskampf vom 15., 16. und Tirol, Brigadegeneral Jean-Baptiste Drou-
zurück. Die Passeirer hatten die flüchten- 17. November 1809 am und um den et, Divisionsgeneral Gabriel Barbou des
den Scharen des Generals Rusca über den Küchelberg beteiligte Schützenkompani- Couriéres, General Honoré Vial (Bozen),
Tschögglberg bis nach Jenesien verfolgt. en: Schützenkompanien aus dem Passeier General Louis de Peyri (Trient, General
Dort erhielten sie die Hiobsbotschaft, dass (mehrere Kontingente), die Schützenkom- Jean-Baptiste Dominique Rusca (Bozen),
der Feind über den Jaufen gekommen sei panien Riffian, Tirol, Partschins, Schenna, Oberst Roy (Meran), Oberst Bertoletti
und die eigene Heimat bedrohte und kehr- Mais, SK Algund (mehrere Kontingente), (Meran), Bougault (Meran). Im Kampfein-
ten eilig zurück. Bis zum 18. abends waren die Schützenkompanien Marling, Tscherms, satz am Küchelberg standen hauptsächlich
sie alle zur Verteidigung des eigenen Hei- Lana, Ulten und Tisens, Schützenkompanien Grenadiere der Königlichen französischen
mattales eingetroffen. Besonders zeichnete aus dem unteren Vinschgau (mehrere Kon- Italien-Armee. Einige Bataillone waren
sich Josef Peteffi, Hauptmann der Tiroler tingente) und vom Schnalstal, Schützenkom- zusammengesetzt aus Offizieren, Unter-
Schützen und einer der treuesten Gefährten panien aus dem oberen Vinschgau – Landge- offizieren und Mannschaftssoldaten aus
Andreas Hofers im Kampfe gegen die über- richt Schlanders, Gericht Glurns und Mals. Frankreich, aus dem italienischen Süden
mächtigen Franzosen aus. In St. Leonhard wie zum Beispiel das Bataillon Napoli,
konnten 800 französische Soldaten nach Die Anführer der französischen Armee andere aus Sachsen, aus Dalmatien und
harten Kämpfen am 22. November gefan- im südlichen Tirol – Oktober/ November aus Bayern. n
gen genommen werden. Unter den Franzo- 1809
sen der Kolonne Barbou waren 400 Mann Eugen Napoleon de Beauharnais – Erz-
an Toten und Verwundeten zu beklagen. kanzler des Französischen Reiches,
Bei den Schützen waren 22 Passeirer und 2
Schenner unter den Toten. Der Partschinser
Jakob Gamper, Oberbrunner, wurde bei St.
Leonhard in Passeier von den Säbelhieben
französischer Reiter getötet. Verwundet
waren 61 Mann.

Anführer und Persönlichkeiten der


Landesverteidigung des Tiroler Freiheits-
kampfes im November 1809
(Nicht alle hatten sich an der Schlacht am
Küchelberg beteiligt.)
Andreas Hofer – Landeskommandant –
Schützenkommandant, Kajetan Sweth
– Begleiter und Schreiber, Pater Joachim
Haspinger – Kapuzinerpater, Peter Thal-
guter – Algund – Schützenhptm. und
Koordinator der Schlacht am Küchelberg, Landeskommandant Andreas Hofer Pater Joachim Haspinger
Mathias Ladurner-Parthanes (Oberdorner)
Schützenhptm. in Algund, Josef Peteffi
– Schützenhptm. in Tirol, Blasius Trog-
mann – Schützenhptm. zu Mais, Valentin
Tschöll – Schützenhptm. zu Mais, Josef
Valentin Schweiggl – Schützenhptm. in
Meran und Mais, Urban Pfitsch – Schützen-
hptm. in Meran, Joseph von Auckenthaler
– Schützenhptm. in Meran, Jakob Flarer
– Schützenhptm. in Tirol, Thomas Klotz
– Schützenhptm. in Partschins, Sebastian
Mosmiller – Schützenhptm. in Partschins,
Josef Götsch – Schützenhptm. in Marling,
Johann Hofer – Schützenhptm. in St. Leon-
hard, Peter Hofer–Schützenhptm. in St. Le-
onhard, Josef Hofer – Schützenhptm. in St.
Leonhard, Andreas Illmer – Schützenhptm.
in St. Leonhard, Frischmann – Schützen-
hptm. Unteres Vinschgau, Johann Stecher Schützenhptm. Peter Thalguter Schützenhptm. Jakob Flarer
500. Todestag Kaiser Maximilian

6 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck von Thomas Saurer

Die Schützen im Zeichen Maximilians I.

Abschluss des Gedenkjahres – Leitprojekte der Tiroler Schützen: MAX500-Landesschießen und Ausstellung auf Schloss Landeck
Fotos: Hans Gregoritsch

Mit dem großen Abschlussfest des Gedenk- umrahmten, zeugten einerseits von der Viel- dant Mjr. Helmuth Paolazzi kommandierte
jahres an den Habsburgerkaiser am 12. falt unseres Schützenwesens, aber auch die die Ehrenformationen vor der Innsbrucker
Oktober 2019 in Innsbruck endeten auch Verbindung zu Kaiser Maximilian, der mit Hofburg. Gleichzeitig übernahm das Land
zwei Leitprojekte der Tiroler Schützen im der Erlassung des Tiroler Landlibells 1511 Tirol die Präsidentschaft der Europaregion
heurigen Maximilianjahr: Das erfolgreiche den Grundstein für das organisierte Schüt- Tirol-Südtirol-Trentino. „Kaiser Maximilian
Landesschießen MAX500 mit knapp 3.000 zenwesen legte. Die SK Landeck unter dem war ein Tiroler im Herzen und ein Europäer
Teilnehmern und die wahrlich grenzüber- Kommando von Hptm. Bruno Schönherr im Geiste – passend dazu haben wir die
schreitende Ausstellung auf Schloss Landeck beeindruckte durch ein schneidiges Ausrü- beiden Festlichkeiten zusammengelegt, um
„Kaiser Maximilian I. im Tiroler Oberland“ cken, die exakten Ehrensalven begeisterten diesem Motto zu entsprechen und gemein-
drückten dem Gedenkjahr einen „Schüt- die Tausenden von Besuchern. Die Festtags- sam mit der Bevölkerung zu feiern“, freute
zenstempel“ auf. Und dass wiederum das salve schloss das Maximilianjahr – beson- sich Landeshauptmann Günther Platter über
Abschlussfest just die Landecker Schützen ders für Tirols Schützen – unüberhörbar und insgesamt 35.000 Besucher sowie über den
sowie Abordnungen des Baon Innsbruck vor allem erfolgreich ab. Bataillonskomman- Besuch aus Südtirol und dem Trentino. n

Going am Wilden Kaiser


von Thomas Saurer

Schützen empfangen den EU-Kommissionspräsidenten


Beim „Stangl“ in Going am Wilden Kaiser wurde der Große Tiroler Adler Orden an Jean-Claude Juncker verliehen.
Der Landeskommandant und zahlreiche Schützen gratulierten mit einer Ehrensalve.

Mit einem Landesüblichen Empfang haben


Tirols Schützen den scheidenden EU-Kom-
missionspräsidenten Jean-Claude Juncker in
Going am Wilden Kaiser – gemeinsam mit
rund 70 geladenen Ehrengästen – willkom-
men geheißen. Eine hervorragende freund-
schaftliche Beziehung zum Land Tirol, die
sich in Besuchen und Aufenthalten manifes-
tiert und vor allem von politischer, wirt-
schaftlicher oder kultureller Bedeutung ist:
Persönlichkeiten, auf die diese Beschreibung
zutrifft, können mit dem Großen Tiroler
Adler Orden ausgezeichnet werden. Am
Samstag, 10. August 2019 ehrte Tirols LH
Günther Platter Jean-Claude Juncker für sein
Wirken im Interesse des Landes Tirol. n
N° 6 | Dezember 2019

Aus den LANDESTEILEN … 7


Trient von Hildegard Flor

Kaiser Maximilians 500. Todestag

Die Frontabschreitung am Danteplatz in Trient nahmen von links Landeskommandant Enzo Cestari, ein Trommler der MK Borgo Valsuga-
na, Landtagspräs. Walter Kaswalder und der Wiltener Abt Raimund Schreier vor.

Nach Nord- und Süd-Tirol gedachte auch Trient des letzten Ritters. Rückblick und dankte allen für die Mitarbeit. Es ertönte noch einmal
Ein Gedenktag, fünf Schauplätze: Trient war am 29. September fest die Kaiserhymne und die Ehrenkompanie Rovereto/Rofreit schoss ei-
in der Hand von Schützen, Historikern und Zuschauern. Die Stadt ne zweite Ehrensalve. Dann wurde am ersten Seitenaltar links in der
fühlt sich eng verbunden mit Kaiser Maximilian I., wurde er doch am Kirche ein Kranz niedergelegt. Nächste Etappe war die Gedenktafel
4. Februar 1508 in Trient anstatt in Rom gekrönt. Deshalb trägt auch für die gefallenen Soldaten am Rathaus in der Via Belenzani. Auch
die WTSK Trient seinen Namen. Zugleich beging diese ihr 15-jähri- hier wurde zur Weise vom Guten Kameraden ein Kranz angebracht
ges Bestehen, was bei den Feierlichkeiten ein wenig unterging. und Abt Raimund Schreier sprach ein Gebet. Es wurde eine dritte
Der Tag begann mit einer Tagung zum Thema „Von den Anfängen Salve geschossen und es ertönten nacheinander die Landes- und die
bis zum Ende der Coronatio Caesaris in der Festung Trient“ mit einer Europahymne. n
ganzen Reihe von hochkarätigen Referenten. Am Nachmittag gingen
die Feierlichkeiten mit der Aufstellung der Schützenkompanien,
Kaiserschützen und der Musikkapelle von Borgo Valsugana am Dan-
teplatz weiter. Nach der Frontabschreitung durch den Wiltener Abt
Raimund Schreier, den Welschtiroler LKdt. Mjr. Enzo Cestari und
den Landtagspräsidenten Walter Kaswalder schoss die Ehrenkompa-
nie Roveredo/Rofreit eine Ehrensalve und es erfolgte der Abmarsch
zum Dom. Die Kathedrale von Trient, Ort der Krönung Maximilians,
erwies sich als wenig einladend. Wegen der Innenrestaurierung ist
sie fast zur Gänze eingerüstet und es gab gerade mal Platz für die
Festgemeinde. Die hl. Messe zelebrierten Abt Raimund Schreier und
der Dekan des Domkapitels, Monsignor Ludovico Maule. „Wir sind
hier gemeinsam als Brüder, um zu gedenken, besonders der Krönung
Kaiser Maximilians vor 511 Jahren“, sagte der Dekan eingangs. Nach
dem Schützengebet durch Ada Toldo, der Kaiserhymne und dem
Fahnengruß am Altar begaben sich alle zur Piazza Santa Maria Mag- Vor der Kirche Santa Maria Maggiore feuerte die Ehrenkompanie
giore. Der Trientner Hptm. Roberto Feller gab einen geschichtlichen Roveredo/Rofreit die zweite Ehrensalve ab.

Innsbruck
von Thomas Saurer
Festveranstaltungen zum „Hohen Frauentag“
Der 15. August steht alljährlich im Zeichen zenfunktionäre. Heuer zeichnete die SK hauptmänner Günther Platter und Arno
von „Maria Himmelfahrt“, und zur Tra- Terfens unter dem Kommando von Hptm. Kompatscher vornahmen, endete ein in
dition zählen neben dem Festgottesdienst Paul Derek für die feierliche Umrahmung mehrfacher Hinsicht schöner „Feiertag“. n
in der Jesuitenkirche in Innsbruck, der dieses Festtages verantwortlich. Mit der
„Schützenkirche“, auch ein Landesüblicher Überreichung von Verdienstmedaillen und
Empfang und die Ehrung verdienter Schüt- Verdienstkreuzen, die die beiden Landes-
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8 Aus den LANDESTEILEN …


Absam
von Thomas Saurer

54. Wallfahrt der


Tiroler Schützen in Absam
Nach dem Bittgang durch das Dorf und dem Vorbeizug an der
Marien-Basilika, eine der bedeutendsten Marien-Wallfahrtsstätten
Österreichs, zelebrierte Prälat Eduard Fischnaller vom Augustiner
Chorherrenstift Neustift eine Feldmesse: „Wir beten gemeinsam für
eine Heimat ohne Grenzen, die Einheit im Glauben, die Anliegen
unserer Zeit und all jene, die sich dafür eingesetzt und ihr Leben
gewagt haben. Die Schützenfahnen – mit christlichen Symbolen
versehen – gehen voraus, ganz bewusst. Sie sind für alle sichtbar
und setzen Zeichen in vielen Bereichen des kirchlichen Enga-
gements. Die Schützen stehen schließlich für Mut und Tat!“ Die
Musikkapelle Matrei-Mühlbachl-Pfons und die Speckbacher-SK
Absam als Ehrenkompanie bereiteten am Gemeindehaus einen
Landesüblichen Empfang – im Beisein des Mitgliedes der Tiroler
Landesregierung LR HR Mag. Johannes Tratter und des Absamer
Vize-Bgm. Manfred Schafferer. Das Gesamtkommando führte in
bewährter Form der Bundesgeschäftsführer und Kompaniekdt. der
Absamer Schützen, Mjr. Kurt Mayr. Die Landeskommandanten Mjr.
Mag. Fritz Tiefenthaler, Bund der Tiroler Schützenkompanien, Mjr.
Jürgen Wirth Anderlan (SSB) und Mjr. Enzo Cestari (WTSB) konn-
ten zahlreiche Abordnungen aus allen Teilen Tirols willkommen
heißen und dankten für die Teilnahme. n
Marken-Hand
Traditionelle Schützenwallfahrt am 2. Sonntag im Oktober. Manuale d’ut
Fotos: Thomas Triendl
Das Handbuch enthält einige einfache
Anweisungen zur richtigen
Neumarkt und einheitlichen Verwendung der Mark
von Peter Frank

Schützen überreichen Resolution Il manuale fornisce alcune semplici indi


riguardanti le regole di applicazione
per un uso corretto e univoco del march
Die Devise der Schützen des Bezirks Un-
terland war eindeutig. Beim Euregio-Fest JUNI / GIUGNO 2012
in Neumarkt ließen sie sich die Gelegenheit
nicht entgehen und übergaben den Landes-
hauptleuten der Europa Region Tirol eine
Resolution mit klaren Forderungen und
ausgearbeiteten Lösungsvorschlägen für die
Zukunft Tirols. „Im Jahre 2011 gegründet,
vereint die Europaregion Tirol-Südtirol-
Trentino heute rund 1,8 Mio. Menschen...
[...] Wir leben die Zusammenarbeit Tag
für Tag, wir wollen aufzeigen, was wir
tun, welchen Mehrwert wir schaffen und
welche Chancen wir allen Bürgerinnen und
Bürgern in der Euregio bieten. […] Darunter
befinden sich Vorzeigeprojekte für die jungen
Menschen in der Europaregion wie das Übergabe der Resolution des Bezirks Unterland an die Landeshauptleute
Jugendfestival, das Summer Camp, das Sport
Camp, das Music Camp und die Euregio wurde mit einer unvergleichlichen Kulisse eigenen, gemeinsamen Wurzeln? Europa-
Akademie.“ im Herzen der Europaregion Tirol-Südtirol- region Tirol wollte wohl nicht so recht über
So einige Auszüge aus dem Faltblatt zum Trentino geworben. Verwunderlich, dass die Lippen und noch weniger aufs Papier…
heurigen Euregio-Fest unter dem Motto man Land und Leute vereinen möchte und Immerhin wagte man die Eröffnung dieses
NEU-MARKT DER IDEEN, welches am bereits in der Namensgebung eine strikte Festes nach alter Tiroler Sitte, mit einem
Samstag den 21. September in Neumarkt im Trennung hervorhebt. Traute man sich Landesüblichen Empfang. Die Schützen-
Süd-Tiroler Unterland stattgefunden hat. Es nicht zu einem klaren Bekenntnis zu den formation Neumarkt/Laag wurde von den
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DNA - Deutsch nicht amtlich

Aus den LANDESTEILEN … 9


drei Landeskommandanten, einigen Mitgliedern der Bundesleitung Arbeit um die Europaregion Tirol. Allerdings mahnte er auch an,
sowie weiteren Schützen aus dem Bezirk Süd-Tiroler Unterland diese nicht zu einem reinen politischen Alibi verkommen zu lassen.
begleitet. Unter den Klängen der Musikkapelle Neumarkt mar- Der Schützenbezirk übergab den Verantwortlichen eine Resolution,
schierte man durch die historischen Lauben bis auf den Hauptplatz, in der klare Forderungen gestellt, aber auch Lösungsvorschläge
wo dann alle drei Landeshauptleute gemeinsam mit Bürgermeister geboten wurden. Die Schwerpunkte bildeten Sanität, Umwelt,
Horst Pichler und LKdt. Jürgen Wirth Anderlan die Front abschrit- Bildung und nicht zuletzt der österreichische Doppelpass. Ebenfalls
ten. Unter dem Kommando von Hptm. Martin Robatscher wurde erhielten sie die Broschüre SÜDTIROL, welche vom SSB und zahl-
eine exakte Ehrensalve abgefeuert. Im Anschluss ergriff Bez.-Mjr. reichen Fachleuten im Zuge der Tagung „Süd-Tirol kann“ erarbeitet
Peter Frank das Wort und dankte den Landeshauptleuten für ihre wurde. n

Bozen
Presse SSB

DNA-Aktion des SSB


DNA steht für Desoxyribonukleinsäure –
den Träger der Erbinformation eines Men-
schen, also die materielle Basis der Gene.
In Südtirol steht DNA unter anderem für –
DEUTSCH NICHT AMTLICH. Am 16.
August 1865 wurde der „Totengräber Süd-
tirols“, Ettore Tolomei, in Rofreit, also im
Kronland Tirol geboren. 154 Jahre später,
pünktlich um 6.30 Uhr startete der SSB eine
landesweite 12-stündige Aktion. Der Start-
schuss fiel an der deutschen Sprachgrenze
in Salurn. An rund 600 Ortseingangstafeln
wurden die deutschen, historisch gewach-
senen Ortsnamen überklebt: DNA seit 97J
(deutsch nicht amtlich seit 97 Jahren).
Mit dieser Aktion möchte der SSB die
Bevölkerung auf das Unrecht, das 1922
begann und bis heute andauert, aufmerk- faschistischen Namen wurden bereits vor ckung und Assimilierung, Option, Bomben
sam machen, so Jürgen Wirth Anderlan, dem I. WK. geschaffen, mit dem Ziel, die und Folterung. Und doch sind wir heute ein
der Landeskommandant des Südtiroler Sprach- und Siedlungsgeschichte Südti- wirtschaftliches Erfolgssystem, in dem drei
Schützenbundes. Mit der Machtergreifung rols zu manipulieren, und diesen Zweck Volksgruppen friedlich zusammenleben.
der Faschisten begann in Südtirol eine erfüllen sie bis heute. „Seit 97 Jahren ist das Aber es kann nicht sein, dass aus übertrie-
gewaltsame Assimilierungspolitik, die die Toponomastik-Problem ungelöst. Man be- bener Toleranz gegenüber einer anderen
vollständige Italianisierung der deutsch- findet sich auf einer Schaukel, man ist zwar Volksgruppe und dem friedlichen Zusam-
sprachigen Bevölkerung als erklärtes Ziel in Bewegung, kommt aber keinen Schritt menleben zuliebe die deutsche Volksgruppe
hatte. Ein erster Schritt war die Überset- weiter“, meint Wirth Anderlan. In diese of- alles akzeptieren muss. Nehmen wir die
zung und amtliche Einführung von etwa fene Wunde unserer Landesgeschichte wird Schweiz als Vorbild, lassen wir Italiener Ita-
8.000 Orts- und Flurnamen auf Basis des dann auch noch von Tourismusverbänden liener sein, die Deutschen Deutsche und die
von dem italienischen Nationalisten Ettore und Wirtschaftstreibenden Salz gestreut, Ladiner Ladiner. Dort werden keine Namen
Tolomei erstellten „Prontuario dei nomi indem man das Werk des Wahl-Montaners willkürlich übersetzt und man greift auch
locali dell’Alto Adige“ und das Verbot der Tolomei mit weiteren pseudoitalienischen nirgends auf willkürlich geschaffene Namen
Verwendung der deutschen Namen. Dieses Neuerfindungen weiterführt. Die letzten zurück. Respektieren wir uns gegenseitig
Gesetz gilt bis heute. Somit haben unsere 100 Jahre haben Südtirol geprägt. Es ist eine und sind wir stolze Südtiroler! n
deutschen Namen keine Gültigkeit. leidvolle aber zugleich auch eine erfolgrei-
Die heute gültigen italienischen oder che Geschichte. Zwei Weltkriege, Unterdrü-

Hui
Direktverbindung Bozen - Wien
Die Österreichische Bundesbahn macht,s Railjet ohne Umsteigen zu erreichen. Mit günstigen
vor. Ab 15. Dezember ermöglicht es die Fahrpreis-Angeboten kommt die ÖBB nun auch unseren
ÖBB, mit einer Direktverbindung von Bo- Wien-Besuchern entgegen, meint
zen die Landeshauptstadt Wien mit dem Euer Raffl
10 Aus den LANDESTEILEN …
Terlan
von Jürgen Wirth Anderlan

Vergelt’s Gott Österreich


Als Zeichen der Verbundenheit und als
Zeichen des Dankes für alles, was unser
Vaterland für uns Südtiroler getan hat, hiss-
te der Südtiroler Schützenbund anlässlich
des österreichischen Nationalfeiertages
am Samstag, den 26. Oktober 2019 bei der
Burgruine Neuhaus (Burg Maultasch) eine
überdimensionale österreichische Fahne.
„Unser ehrwürdiger Alt-Landeshauptmann
Silvius Magnago brachte es auf den Punkt:
Wenn Geld genug da ist, besteht die Gefahr
der moralischen Verfettung“, erklärte LKdt.
Jürgen Wirth Anderlan, und weiter: „Mo-
ralische Verfettung ist gleich Identitätsver-
lust. Deshalb ist es umso wichtiger, sich in
Zeiten des Wohlstands, zu seinen eigenen
Wurzeln und zu seiner eigenen Herkunft
zu bekennen. Und wenn zu später Stunde
am Staatsfeiertag in ganz Österreich die „[…] So wie dein Wasser talwärts rinnt Der Initiative des Landeskommandanten
inoffizielle Nationalhymne von Reinhard Unwiderstehlich und so hell des SSB folgend, hissten am 26. Oktober im
Fendrich angestimmt wird“, so Jürgen Fast wie die Tränen von an Kind südlichen Tirol als Zeichen der Treue zum
Wirth Anderlan, „so klingt diese auch aus Wird auch mein Blut auf einmal schnell Vaterland Österreich nicht nur Schützen ei-
tausenden Kehlen im südlichen Tirol“: Sag i am End’ der Welt voll Stolz nige hundert zuvor vom SSB zur Verfügung
Und wenn ihr a wollt’s a ganz alla gestellte österreichische Staatsflaggen. n
I am from Austria.“

Walten
von Eva Klotz

100. Geburtstag von Jörg Klotz


In einer würdigen und eindrucksvollen für ihren geplanten Aufenthalt in Südtirol hatte. Für weitere Aufmerksamkeit sorgten
Feier wurde in St. Leonhard i.P. der 100. nach ihrem heimlichen Verschwinden aus historische Bild- und Tonaufnahmen auf ei-
Geburtstag des Freiheitskämpfers Jörg Klotz Wien brauchten. Derartige Hinterhältigkeit, ner Großleinwand. Die Familie Klotz hatte
begangen. In der hl. Messe, umrahmt von geschweige denn Mordabsicht, hatten sie zahlreiche Fotos und Aufzeichnungen aus
Liedern des Jägerchors Passeier, wurden ihnen nicht im Entferntesten zugetraut. Dr. dem Leben und Wirken von Jörg zur Ver-
die vielen Teilnehmer aus Nah und Fern Hosp schilderte die schwere Zeit von Jörg fügung gestellt. Diese besondere Geburts-
auf diesen besonderen Anlass eingestimmt. in Wien, nachdem er seinen Freund Luis tagsfeier war nicht nur ein Gedächtnis – der
Der anschließende stille Grabbesuch tot in der Hütte auf den Brunner Mahdern Mut und die Unerschrockenheit von Jörg
war Ausdruck ehrenden Gedenkens und hatte zurücklassen müssen und selbst nur bleiben ein dauerndes Vermächtnis. n
unvergänglicher Achtung. Höhepunkt der knapp dem Tod entgangen war. Dank Hilfe
Feier im Vereinshaus, vom Schützenbaon guter Freunde hatte Jörg die breit ange-
Passeier mustergültig durchgeführt und legte Schmutzkübel-Aktionen deutscher
von der Waltner Böhmischen schwungvoll Illustrierter erfolgreich abschütteln und die
umrahmt, waren die Ausführungen von Dr. Ehre der Freiheitskämpfer retten können.
Bruno Hosp. Mit großer Aufmerksamkeit Mit großer Spannung folgten die Zuhörer
folgte der Saal dem spannend vorgetra- den Ausführungen von Dr. Hosp auch
genen Bericht über die Begegnungen mit über Zustandekommen und Tätigkeit des
Jörg Klotz und Luis Amplatz in Wien. Radio-Senders „Freies Tirol“. Mehrmals
Bruno Hosp hatte als Student die beiden unterstrich der Redner, dass ausschließlich
in ihrer Wiener Verbannung oft getrof- Jörg den Sender erworben und zunächst
fen und begleitet. Er schilderte nicht nur mit tatkräftiger Hilfe von Studenten und
den unentgeltlichen Einsatz des jüdischen Technikern betrieben hatte. Den Abschluss
Wiener Staranwaltes Dr. Stern vor Gericht, der Rede bildete die Würdigung des ent-
sondern auch die Treffen von Jörg und Luis behrungsreichen, von Kampf und außerge-
mit Franz und Christian Kerbler. Dr. Hosp wöhnlicher Willenskraft geprägten Lebens
unterstrich dabei, dass weder Luis noch des Jubilars, der die Geschichte unseres
Jörg den beiden traute, dass sie aber Helfer Landes in den 60er Jahren stark mitgeprägt
Hosp Redner bei der 100-Jahr-Feier Jörg Klotz
„Die Option 1939 trennte Familien,

11
der Doppelpass 20?? verbindet Völker.“
Aus den LANDESTEILEN …
Meran
von Hannes Holzner

Traubenfest: Schützenfestwagen unerwünscht


„Die Option 1939 trennte Familien, der negativ gegenüberstünde und nur 13 % der die wenig aufgearbeitete Geschichte des
Doppelpass 20?? verbindet Völker.“ Mit deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols italienischen Faschismus oder der immer
diesem Text und der entsprechenden den österreichischen Pass mit Sicherheit noch vorhandene Italianisierungswahn
grafischen Gestaltung auf dem Festwagen beantragen würden. Diese Erkenntnis soll italienischer Politiker, der letzthin auch für
des Schützenbezirkes Burggrafenamt- aus einer Umfrage hervorgehen, welche im die – von vielen noch nicht wahrgenomme-
Passeier wollten die Marketenderinnen Frühjahr 2019 vom Institut für Sozialfor- ne – Aushöhlung der Autonomie mitver-
und Schützen beim diesjährigen Umzug schung und Demoskopie „apollis“ in Bozen antwortlich ist. In einer Demokratie sollten
des Traubenfestes am 20. Oktober 2019 durchgeführt wurde. Als Begründung der freie Menschen leben, mit freien Gedanken
ein breites Publikum für die unheilvol- Ablehnung werden negative Auswirkungen und freien Handlungen. Frei, sich eben
le Geschichte der Option vor 80 Jahren auf das Zusammenleben der Sprachgrup- auch als österreichischer Staatsbürger füh-
sensibilisieren und gleichzeitig auch die pen in Südtirol angegeben. Auch wenn len zu dürfen. Es sollte also keine totalitären
Botschaft übermitteln, dass eine doppelte diese Studie die Stimmung der Südtiroler Systeme mehr geben, wo Politiker, Parteien
Staatsbürgerschaft damals wie heute die betreffend die doppelte Staatsbürgerschaft oder Medien das Denken für die Bürger
geeignetere Lösung gewesen wäre, die realistisch widerspiegeln sollte, wo liegt da übernehmen. So wie es vor 80 Jahren bei
Nationalismen der Staaten zu überwinden. das Problem? Wie kann das Zusammenle- der Option geschehen ist. Wer den Südti-
Leider wurde dieses Vorhaben des Schüt- ben zwischen den Sprachgruppen gefährdet rolerinnen und Südtirolern in der heutigen
zenbezirkes von der Meraner Kurverwal- werden, wenn nur eine Minderheit von 13 Zeit einreden möchte, dass die Beantragung
tung als Veranstalter des Traubenfestes % der Südtiroler(innen) die österreichische der österreichischen Staatsbürgerschaft
wegen seines politischen Inhaltes nicht Staatsbürgerschaft beantragen würden? etwas Rechtsradikales, Ewiggestriges oder
gutgeheißen und verboten. Der Schützen- Und es ist doch so, dass niemand in Süd- Menschenverachtendes ist, der ist nicht bes-
bezirk Burggrafenamt-Passeier hat dieses tirol gezwungen wird, die österreichische ser als jene nationalsozialistischen Schergen
Verbot dann auch zur Kenntnis genommen, Staatsbürgerschaft zusätzlich zu beantragen, von 1939, welche die damalige Bevölke-
da er als am Umzug teilnehmende Gruppe und auch die Republik Österreich von sich rung durch gedankliche Kopfwäsche aus
die Regeln des Veranstalters respektieren aus niemanden damit beglücken wird. Wer der Südtiroler Heimat „heim ins Reich“
musste. Nun wurde aber kurz darauf am 23. die zweite Staatsbürgerschaft nicht haben getrieben haben. Die Marketenderinnen
Oktober 2019 über die Südtiroler Medien möchte, braucht dafür also keinen Finger zu und Schützen des Bezirkes werden daher
die Nachricht verbreitet, dass die große rühren, außer vielleicht darüber nachzu- unbeirrt weiter ihren Weg gehen und selbst
Mehrheit der Südtiroler der Idee einer denken, was wirklich das Zusammenleben frei entscheiden, was sie in der Angelegen-
Doppelstaatsbürgerschaft skeptisch bis zwischen den Volksgruppen stört, wie heit Doppelpass zu tun gedenken. n

Innsbruck
von Markus Lutz

Abt German Erd als Zeitzeuge im Haus der Musik


Am 2. September war der Schützenkurat des Schützenbataillons Ötztal, HR Mag. Abt German Erd, zum Zeitzeugengespräch
eingeladen. Moderator bzw. Interviewer war im großen Saal im Haus der Musik Bernhard Eichner.

Abt German Erd, 1948 in Vils geboren, hatte


das zum Stift Stams gehörende Gymnasium
besucht und war nach der Matura in das
Kloster eingetreten. Er studierte Theologie
und Englisch in Innsbruck, Salzburg und
Oxford. Nach der Priesterweihe 1974 durch
Bischof Paulus Rusch war Erd Erzieher, Leh-
rer und Internatsleiter in Stams, von 1986
bis 2002 Pfarrer von Obsteig. Seit Beginn
des Schuljahres 2002/2003 ist der Zeitzeuge
Direktor des neusprachlichen Gymnasiums
„Meinhardinum“. 2003 wurde Erd als Nach-
folger des aus Altersgründen ausscheiden-
den Abtes Josef M. Köll zum Abt des Stiftes
Stams gewählt. Die Berichte und Anekdoten
aus dem Leben von Abt German Erd, mit
viel Humor erzählt, machten den Abend zu
einem großartigen Erlebnis. n Abt German Erd im Zeitzeugengespräch mit Bernhard Eichner Foto: Markus Lutz
12 Aus den LANDESTEILEN …
Bozen
Renato des Dorides

Fackelzug für Kataloniens Freiheit


Stille Protestaktion des SSB vor dem
Bozner Gefängnis: Rund 200 Schützen und
Sympathisanten zeigten am Samstagabend,
den 19. Oktober 2019 in Bozen in einem
Fahnen- und Fackelzug vom Museion bis
zum Bozner Gefängnis ihre Solidarität mit
Katalonien und den politischen Häftlingen.
Das Bozner Gefängnis wurde bewusst für
die Kundgebung ausgewählt. Die poli-
tischen Häftlinge in Katalonien wurden
nämlich vom spanischen Obersten Gericht
zu 100 Jahren Haft verurteilt. „Wenn die
Menschen in Minderheitsregionen den
Glauben an das vereinte Europa nicht
verlieren sollen, muss für alle Staaten klar
sein, dass das Recht auf freie, friedliche
und demokratische Selbstbestimmung über
den rechtlichen Schranken eines Staates Fotos: © SSB/Egon Zemmer
steht. Ansonsten wird es schwierig, die
schönen Sonntagsreden von einem fried- Bevölkerung Kataloniens eingesetzt hat, Pflicht, auf nationaler und auf europäischer
lichen, demokratischen und grenzenlosen sei absolut unakzeptabel und stellt einen Ebene unmissverständlich klar zu machen,
Europa zu verteidigen“, so LKdt. Jürgen schwerwiegenden Präzedenzfall in Europa dass das Projekt Europa nicht nach dem
Wirth Anderlan in seiner Ansprache. „Es dar“, betonte Wirth Anderlan. Der Südtiro- Prinzip der Nationalstaaten, sondern nur
ist bedenklich, wenn nun in Katalonien ler Schützenbund forderte in einer Petition nach dem Prinzip der Demokratie funktio-
ehemalige Regierungsmitglieder, die sich den Südtiroler Landtag dazu auf, sich mit nieren kann und wird. Gleichzeitig, so die
im Auftrag des Volkes für die Freiheit ihres Katalonien und den politischen Häftlingen Schützen in ihrer Petition, soll sich der Süd-
Landes eingesetzt haben, zu langjährigen der katalanischen Freiheitsbewegung so- tiroler Landtag im Rahmen seiner Möglich-
Kerkerstrafen verurteilt worden sind“, so lidarisch zu zeigen und dies öffentlich zu keiten dafür verwenden, dass der Konflikt
der Landeskommandant. „Schon dass die erklären. Der Südtiroler Landtag habe zwischen dem spanischen Zentralstaat und
spanische Regierung das Militär gegen die aufgrund der Vorkommnisse in Katalonien Katalonien friedlich und im europäischen
friedlich nach Unabhängigkeit strebende und der besonderen Situation Südtirols die Geist gelöst wird. n

Matrei am Brenner
von Fritz Gastl

Offiziersausbildung 2019
Am 24. Oktober 2019 konnte der Kursleiter Mjr. Rupert Usel
51 Teilnehmer zur Offiziersausbildung im Bildungshaus
St. Michael in Pfons herzlich begrüßen.

Nach einer kurzen Einleitung und Vorstellung der Tagungsmappe


konnte Mjr. Usel unseren Landeskommandanten Mjr. Fritz Tie-
fenthaler willkommen heißen. Der LKdt. wies in seinen Grußworten
auf die Wichtigkeit und Verantwortung von Entscheidungsträgern
in den Kompanien hin. Zwischen den einzelnen Referaten über
Offiziere und deren Zuständigkeiten, die Jugendarbeit, Mitgestaltung
von kirchlichen Feiern sowie Aufbau und Struktur des BTSK wurde
auch vor dem Bildungshaus fleißig geübt. So wurden die Kursteilneh-
mer im praktischen Gebrauch bzw. im Umgang mit dem Säbel und
dem Gewehr vertraut gemacht. Auch die richtige Kommandosprache am Vorabend des Nationalfeiertages. Dieser begann um 19.00 Uhr
bzw. entsprechende Meldungen bei einem Festakt wurden erklärt mit der Meldung und dem Landesüblichen Empfang. Im Anschluss
und geübt. Dieser Erfahrungsaustausch fördert mit Sicherheit die an die Festansprachen des Militärkommandanten Herbert Baur und
Kameradschaft und das Verständnis innerhalb unseres Bundes. Der von LH Günther Platter wurde dann von der Militärmusik Tirol der
Höhepunkt für die Kursteilnehmer ist stets die Teilnahme beim Fest- „Große Österreichische Zapfenstreich“ aufgeführt. An diesem Festakt
akt auf dem Eduard-Wallnöfer-Platz vor dem Landhaus in Innsbruck nahmen die Offiziere als Block „Offizierskurs des BTSK“ teil. n
N° 6 | Dezember 2019

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 13


Afers
von Sepp Kaser

Wallfahrt des Schützenbezirks Brixen


diese Wallfahrt durch. An die 80 Teilneh-
mer zogen heuer betend zur Kapelle. Sepp
Kaser und Pius Prader begrüßten Kanonikus
Markus Moling, die Landesrätin a.D. Martha
Stocker, die Stadträte Josef Unterrainer
und Thomas Schraffl, die Vertretung der
Frontkämpfer mit Fahne, die Kaiserjäger aus
Jenbach und Villanders und die Bezirksfah-
ne mit Begleitoffizieren. „Was Krieg wirklich
bedeutet, können sich heute nur noch weni-
ge wirklich vorstellen“, betonte die ehemalige
LR Martha Stocker in ihrer Gedenkanspra-
che. Nach dem Ersten Weltkrieg habe die
Bevölkerung nicht nur Tote und Verwundete
zu beklagen gehabt, sondern auch, dass mit
dem Friedensvertrag von Saint Germain die
jahrhundertelange gemeinsame Geschichte
Die Teilnehmer am Wallfahrtsort Freienbühel bei Afers mit Österreich mit einem Federstrich be-
endet worden sei. Dass die Heimat erhalten
Vor 100 Jahren, 1919, pilgerten Kriegs- Ortsgruppe Brixen und später der SKFV und Frieden gesichert werden konnten,
heimkehrer und Invaliden in Dankbarkeit Bezirk Brixen mit den Schützen die jährliche gelte heute als selbstverständlich. Dabei sei
für die glückliche Heimkehr und das Ende Wallfahrt zur Heimkehrer-Muttergottes am es wichtig, immer wieder innezuhalten und
des Krieges zum bekannten Wallfahrtsort Freienbühel weitergeführt. Seit zwei Jahren sich bewusst zu machen, wie leichtfertig oft
Freienbühel in Afers. Dasselbe machten die führen nunmehr der Schützenbezirk Brixen das Friedensprojekt Europa zur Disposition
Heimkehrer vom Zweiten Weltkrieg. Seit und der Freundeskreis des SKFV Milland gestellt werde. Die SK Afers unter Hptm.
den 80er Jahren haben hingegen die SKFV- in Dankbarkeit im Sinne jener Heimkehrer Martin Frener sorgte für die Verpflegung. n

Sand in Taufers
von Gerhard Hauser

8. Freundschaftstreffen Zillertal-Ahrntal-Tauferertal
Jöcher sind die niedrigsten und daher die am
einfachsten zu begehenden Wege über Berg-
kämme hinweg. Intensive Beziehungen zu
den Nachbarn jenseits des Alpenhauptkam-
mes zeugen von der bewegten Vergangenheit
der Grenzwege: Almbauern, Wanderhändler,
Schmuggler und Wilderer benutzten diese
Wege häufig. Verwandtschaftliche Beziehun-
gen zwischen „hüben“ und „drüben“, also
dem Zillertal und dem Südtiroler Ahrntal,
sind keine Seltenheit. Heute leben diese alten
Beziehungen wieder auf: bei diesem traditio-
nellen Treffen beider Seiten.
Dieses Freundschaftstreffen Zillertal-Ahrn-
tal-Tauferertal war Rückblick und Ausblick
zugleich, Dank und Bestätigung des bisher
Geleisteten. Bei herrlichem Wetter war
bei allen die Freude groß. Wir danken den
Gemeinden Gais, Mühlwald, Sand in Taufers,
Ahrntal und Prettau für die Organisation die-
ses Treffens, bei dem Freundschaften gepflegt
und Beziehungen untereinander gestärkt
wurden. Die grenzenlose Verbundenheit
unserer Täler wird bei kaum einem anderen
Anlass so deutlich wie bei diesem Treffen. n Ein Fest der „grenzenlosen“ Freundschaft.
N° 6 | Dezember 2019

14 Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN


Kaltenbach
von Gerhard Hauser

23. Schützenregimentstreffen – Ein Fest der Gemeinschaft,


Zugehörigkeit und Vielfalt
Genau 30 Jahre ist es her, dass die SK Ried-Kaltenbach ein Re-
gimentstreffen arrangierte. Nun war es wieder soweit: Das 23.
Schützenregimentstreffen fand in der Zillertaler Gemeinde Kal-
tenbach statt – mit vielen Highlights, Emotionen und Tradition.

Bereits am Freitagabend begann das Festwochenende mit einem


einzigartigen musikalischen Auftakt. „Unter den Flügeln des Ad-
lers“ verwandelte den Dorfplatz in Kaltenbach in ein Tongemälde.
„Seit der Gründung des Schützenregiments Zillertal im Jahr 1909
sind wir als Bundesmusikkapelle Zell am Ziller die Regimentsmu-
sikkapelle. Zum Regimentstreffen haben wir uns überlegt, dass
wir dem Regiment etwas spendieren“, erklärte der Obmann der
BMK Zell am Ziller Armin Huber. „In Teamarbeit haben wir so ein
Klanggemälde erstellt, das die Geschichte und die Schönheit un-
serer Heimat widerspiegeln soll.“ Zu einem Gemälde im wahrsten
Sinne des Wortes wurde die Aufführung durch eine Übersetzung
der musikalischen Darbietung in Bilder aus dem Schützen-Jahres-
kreis. Die Fotos wurden auf einer riesigen Leinwand präsentiert.

Farbenprächtige optische Erlebnisse lieferte der Samstag mit dem


ersten Tiroler Marketenderinnen-Treffen in Nordtirol. Es war ein
weiterer Höhepunkt des Wochenendes, ein Ausdruck der Vielfäl-
tigkeit der Trachten und der Kulturen. Nach dem Festgottesdienst
in der Pfarrkirche Ried verwandelten rund 300 Marketenderinnen
aus Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol sowie Bayern den Kalten-
bacher Dorfplatz bei der Defilierung in ein Trachtenmeer. „Wir,
Marketenderinnen im Schützenwesen und in den Brauchtums-
vereinen tragen die Verantwortung, unsere eigene Identität und
unsere Tiroler Kultur zu schützen. Denn es sind zahlreiche Schritte
notwendig, um Werte und Traditionen weiter in die Zukunft zu
tragen. Jede und jeder Einzelne von uns kann mit einem gesunden
Selbstbewusstsein, mit Wissen und Verantwortung zum Gelingen
des Weiterbestandes beitragen“, meinte Bundesmarketenderin
Franziska Jenewein (BTSK) nach der Veranstaltung. Jenewein lobte
zudem die Vielfältigkeit der Trachten und setzt fort: „Denn nur eine Feldmesse die beiden langjährigen Kommandanten Gerhard Biller
Weiterentwicklung in diesem großen Netzwerk und die Schärfung (SK Mayrhofen) und Willi Schneeberger (SK Tux). Ihnen wurde
unserer Position ermöglicht es uns, die Prinzipien und Leitmotive das „Verdienstzeichen des BTSK“ verliehen, da sie beide bereits seit
zu gewährleisten und gemeinsam zu tragen.“ mehr als 18 Jahren die Kommandantentätigkeit ausüben.
Danach folgte der Festzug durch die Gemeinde und die Defilierung
Der Sonntag war schließlich der Tag der 176 aktiven Mitglieder der gegen zwölf Uhr mittags am Dorfplatz – ein beeindruckendes,
SK Ried-Kaltenbach. Gemeinsam mit den Kompanien des gesam- optisches Spektakel, das unzählige Zuschauer in die Straßen des
ten Zillertals sowie einigen Gastkompanien und den hunderten Ortes lockte. Die Ehrensalve der Ehrenkompanie Ramsau sorgte für
Marketenderinnen wurde das Treffen mit dem Sternmarsch zur Staunen und Applaus bei den Zusehern und den Ehrengästen.
Feldmesse bei der Wöscherkapelle bei strahlendem Sonnenschein Kabarettist Franz Eberharter sorgte zwischendurch für Witz und
begangen. „Wir alle feiern heute ein wirklich besonderes Fest, ein Unterhaltung.
Fest der Gemeinschaft“, freute sich LH-Stv. Josef Geisler. „Wir alle
gemeinsam schaffen Heimat. Man kann durchaus stolz auf unsere „Der Mensch braucht Beständigkeit. Die Vereine geben den
Schützentradition sein.“ Auch Klaus Gasteiger, Bürgermeister von Menschen Halt. Dem haben wir uns ganz besonders verschrieben
Kaltenbach, bekräftigte bei seiner Ansprache: „Wir durften in den und dem wollten wir auch mit dem Schützenregimentstreffen in
letzten Tagen schöne Stunden der Buntheit der Tracht, schöne Stun- Kaltenbach gerecht werden. Wir bewahren Tradition und geben
den mit unseren Marketenderinnen, die auch von allen Landestei- Heimat“, schloss der Regimentskommandant Mjr. Herbert Empl
len und von Bayern angereist sind, schöne Stunden der Traditionen den offiziellen Teil der Feier ab. n
erleben.“ Eine wertvolle Auszeichnung erhielten im Zuge der
N° 6 | Dezember 2019

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 15


Lermoos
von Josef Gfall

Viertel- und Regimentsversammlung 2019 in Lermoos


Erfolgreicher Generationswechsel bei den Oberländer Schützen

Mit einem Totengedenken vor der Pfarrkirche Lermoos begann die


diesjährige ordentliche Viertel- und Regimentsversammlung. Nach
dem Gebet des Ortspfarrers Tomasz Kukulka und der Ehrensalve
der SK Lermoos wurde zu den Klängen vom „Guten Kameraden“,
gespielt von der MK Lermoos, der Kranz zu Ehren der verstorbenen
Schützenkameraden niedergelegt. Unter großer Beteiligung der De-
legierten der 72 Mitgliedskompanien fanden im Anschluss im bis
auf den letzten Platz gefüllten Schul- und Kulturzentrum zuerst die
Viertel- danach die Regimentsversammlung statt. Die Anwesenheit
der fast vollständigen Bundesleitung, angeführt von LKdt. Fritz Tie-
fenthaler, kündigte den bevorstehenden Wechsel an der Spitze des
Viertels Oberland und des Regiments Oberinntal an. Der langjäh-
rige Kommandant Fritz Gastl und seine Stellvertreter im Regiment,
Wolfram Vintl und Heinrich Gstrein, traten bei der durchzuführen-
den Neuwahl nicht mehr an. Deren außerordentlichen Verdienste
sollten an diesem Tag noch mehrmals hervorgehoben werden. V.l.: der neue Viertel- und Reg.-Kdt. Christoph Pinzger, der neue
Nach einem bebilderten Rückblick auf die Schützenkariere von Regimentsfähnrich Daniel Regensburger, Fahnenpatin Christl
Fritz Gastl und dem Kassabericht fand die Viertel-Neuwahl, geleitet Heinz, EFhr. Rudi Heinz (alle SK Silz) und der ehemalige Viertel- und
vom Landeskommandanten, statt. Reg.-Kdt. Fritz Gastl
Folgende Funktionäre wurden einstimmig gewählt bzw. vom neuen
Viertelkommandanten bestellt: Viertelkommandant: Christoph besonderen Verdienste einstimmig Fritz Gastl zum Ehrenregi-
Pinzger (SK Pfunds), Vierteljungschützenbetreuer: Michael mentskommandanten, seine bisherigen Stellvertreter Wolfram
Dittberner (SK Umhausen), Viertelmarketenderin: Magdalena Vintl und Heinrich Gstrein zu Ehrenmajoren und Rudi Heinz
Klingenschmid (SK Längenfeld), Viertelschießwart: Hubert Juen zum Ehrenfähnrich des Regiments ernannt. Im Anschluss an die
(SK Grins), Viertel-Intranet-Betreuer: Josef Gfall (SK Fließ). Versammlung ließ es sich LH Günther Platter nicht nehmen, der
Nach den Berichten des Regimentskommandanten und des Kas- ausgeschiedenen und der neu gewählten Viertel- und Regiments-
siers samt Entlastung des Vorstandes fand auch die Neuwahl des führung die Aufwartung zu machen. Der Landesübliche Empfang
Regimentsausschusses statt. Auch bei dieser vom Landeskomman- mit der Ehrenkompanie Lermoos, der MK Lermoos und den ange-
dant geleiteten Wahl erhielten alle zur Wahl stehenden Kandidaten tretenen Offizieren stand bereits unter dem tadellosen Kommando
ein einstimmiges Votum. Regimentskommandant: Christoph des neuen Viertelkommandanten. Der Landeshauptmann hob die
Pinzger (SK Pfunds), Stellvertreter: Fredi Schaff (SK Steeg und besonderen Leistungen von Fritz Gastl und seinen Stellvertretern
Baon-Kdt. Lechtal), Regimentsfähnrich: Daniel Regensburger (SK hervor und überbrachte der neuen Führung des Viertels und des
Silz), Kassier: Reinhard Thurner (SK Imsternberg), Schriftführer: Regiments Oberland die Glückwünsche des Landes sowie den Dank
Geiger Gabriel (SK Fiss), Regimentschronist: Tobias Doblander für die Bereitschaft des Gestaltens und Wirkens im Rahmen des
(SK Tarrenz). Die Regimentsversammlung hat in Würdigung der Schützenwesens. n

Patsch
von Thomas Saurer

Die „Königskette“ geht nach Sellrain


Das Bataillonsschießen der Sonnenburger Schützen ging heuer
in Patsch über die Bühne, oder besser gesagt über den Schieß-
stand: Die begehrte Kette des Schützenkönigs wechselt wieder von
Grinzens ins Sellraintal: Denn Martin Kirchmair kürte sich zum
Schützenkönig. Martin Kirchmair aus Sellrain gehört stets zu den
Favoriten und wurde dieser Rolle auch diesmal wieder gerecht.
Hansjörg Salchner aus Sistrans eroberte mit zwei Ringen Rückstand
den zweiten Platz, während Christian Früh aus Aldrans auch nur
drei Ringe hinter dem Sieger lag – eine hauchdünne Entscheidung
also! Im Mannschaftsbewerb ließ das Grinzner „Familienunter-
nehmen“ mit Klaus und Manuel Bucher, Walter und Daniel Leitner
sowie Wilfried und Romed Zimmermann – es handelt sich um drei
Väter mit ihren Söhnen – wie gewohnt nichts anbrennen. Ein klarer
Sieg vor den Teams aus Aldrans, Sellrain, Sistrans und Kematen! n Ein Fest der „grenzenlosen“ Freundschaft.
N° 6 | Dezember 2019

16 Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN


Innsbruck
von Peter Jungmann

Herz haben. Herz zeigen. Wie Jesus!


Liebe Mitglieder des Tiroler Schützenbundes! Es gilt, was Bischof Stecher schon im Gedenkjahr 1996 gesagt hat:
„Ihr seid mehr als die bunten Repräsentanten Tirols, ihr sollt nicht „Etwas mehr Herzlichkeit ist die schönste Herz-Jesu-Verehrung.“
nur Exerzieren, sondern auch integrieren und euch für den guten Herz haben, Herz zeigen. Gutes tun! Der Erlös der Initiative Offene
Geist in der Gesellschaft verantwortlich fühlen.“ (Stecher) Herzen geht auch 2020 wieder an eine in Not geratene Tiroler Fami-
lie (Soforthilfefonds Licht ins Dunkel, die Vinzenzgemeinschaften
Wir bedanken uns recht herzlich bei allen, die dieses Wort von und an Bischof-Stecher-Hilfsprojekte wie die Behinderteneinrich-
Bischof Reinhold Stecher (+2013) aufgegriffen haben, offen auf tung Arche Tirol.
andere zugehen, ihnen mit Wohlwollen, Respekt und Mitgefühl be-
gegnen, die bewahren und beschützen. Wir bitten euch, das Beispiel Für den Gedächtnisverein – Peter Jungmann, Obmann
Jesu zum Leitmotiv eures Handelns zu machen, soziale Verantwor-
tung zu übernehmen und euch ganz besonders für die einzusetzen, Redaktionsschluss zur Bewerbung eurer Veranstaltungen im
die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Und wir laden Offene-Herzen-Programm ist Ende Februar 2020. n
euch wieder ein, „Herzschrittmacher“ zu sein, die vom Bischof-
Stecher-Gedächtnisverein getragene Initiative „Offene Herzen“ zu
unterstützen und den Herz-Jesu-Freitag, den 19. Juni 2020 wieder
zum „Tag der Herzlichkeit“ werden zu lassen. Wir bitten euch, den
Brauch der Bergfeuer zu beleben und möglichst viele Herz-Jesu- Wir suchen:
Feuer (Herzen!) zu entzünden. Sie sollen Signalfeuer sein für eine › Fotos von Bischof Stecher bei Schützenjahrtagen
Kultur der Herzlichkeit, der Mitmenschlichkeit und Solidarität über › Fotos von Bergfeuern
alle religiösen, kulturellen und politischen Grenzen hinaus.
Bitte mit Quellenangabe und Bildbeschreibung an:
office@bischof-stecher-verein.at

Luttach /Steinhaus
von Patrick Brugger

Pustertaler Haupt- und Obleutetreffen

Im Ahrntal trafen sich am 5. Oktober 2019 eindrucksvolle Wanderung durch die Welt ihrer Seite. Viertelkdt. Sepp Aussersteiner
die Haupt- und Obmänner der Schützen- der Krippen gewesen. Im Vereinssaal von überbrachte die Grüße des Viertels Osttirol.
kompanien des Südtiroler Pustertales mit Steinhaus, wo die örtliche Schützenkompa- Es folgte ein Kurzreferat von Verena Geier
jenen des Schützenviertels Osttirol. Das nie für die Gäste aufgetischt hatte, begrüßte zum Thema Toponomastik, in denen sie
alle zwei Jahre stattfindende Treffen soll ein Bez.-Mjr. Erich Mayr alle Gäste. Er betonte, den Zuhörern die sprachgeschichtliche Ent-
Gedankenaustauch der Schützen östlich die Treffen seien immer von freundschaft- stehung der Ortsnamen aufzeigte und über
und westlich der Grenze sein, um Kontakte licher Verbundenheit geprägt. Umrahmt die rechtlichen Grundlagen der Topono-
zu pflegen und sich auszutauschen. Das wurde das Treffen von der Familienmusik mastik aufklärte. Damit endete der offizielle
Treffen begann in Luttach, wo Volkskunst Hofer, und die Töldra Mundartdichterin Teil des Abends, und alle Gäste freuten sich
und Krippen im Krippenmuseum Marana- Klothilde Oberarzbacher-Egger hatte mit auf den gemütlichen Teil. n
tha im Mittelpunkt standen. Es sei eine ihren Texten aus „Va oll awi“, die Lacher auf
N° 6 | Dezember 2019

Aus den KOMPANIEN … Aus den KOMPANIEN … 17


Amras
von Werner Erhart

Festlicher Schützenjahrtag mit Ehrungen für besondere Frauen


Es war wieder soweit: Hptm. Alexander
Stampfer meldete die angetretenen Forma-
tionen an den Höchstanwesenden EMjr.
und EHptm. Pepi Haidegger, der mit der
Oberbürgermeisterin der befreundeten
Gemeinde Andechs Anna Elisabeth Neppel,
dem E-Baon-Kdt. Mjr. Erich Enzinger und
dem langjährigen Freund und Vertreter
der Schützengilde St. Sebastian/Machtlfing,
Manfred Brennauer, die Front abschritt.
Nach der Ehrensalve begaben sich alle in
die Pfarrkirche Amras, um mit der Amraser
Bevölkerung den Dankgottesdienst, der von
Pfarrer Patrick Busskamp zelebriert wurde,
zu feiern.
Zu den Klängen des Liedes vom „Guten Ka-
meraden“ wurde in der Totengedächtniska-
pelle ein Kranz niedergelegt und zu Ehren
der Verstorbenen eine Ehrensalve abgefeu- Foto: Herbert Edenhauser
ert. Am Platz vor der Volksschule Amras
wurde dann der Schütze Matteo Jarolin auf na Neppel von der Gemeinde Andechs, mit vielen Frauen, die immer wieder für die
die Kompaniefahne angelobt. Der erfahrene der Amras nun schon seit bald 50 Jahren Gemeinschaft da sind, sichtbar zu dan-
Mentor der Amraser Dorfgemeinschaft und verbunden ist, richtete an die Festgemeinde ken. Valeria Thurner, Ingrid Mayr, Carina
Freund der Schützenkompanie, Ehren- einige herzliche Grußworte. Sie überreichte Stampfer und Monika Steixner wurde diese
kranzträger Prof. Andreas Bramböck, hat als Gastgeschenk einen bayrischen Löwen hohe Auszeichnung zuteil. Die langjährigen
heuer die Vollendung seines 90. Lebensjah- aus Porzellan mit dem Andechser Wappen, Marketenderinnen Katharina Wegscheider
res gefeiert. Aus diesem Grund wurde ihm der seither das Schützenheim schmückt. Es und Alexandra Riess wurden mit großem
eine Ehrensalve dargebracht. ist ein Glück, wie Hptm. Stampfer erwähn- Dank von der Kompanie verabschiedet. Ein
Beim Festakt im Amraser Gemeindesaal te, dass der Bund eine Auszeichnung für Konzert der Musikkapelle Amras schloss
begrüßte Hptm. Alexander Stampfer alle Frauen, nämlich die Margarethenmedaille, die festliche Veranstaltung ab. n
Anwesenden. Die Oberbürgermeisterin An- geschaffen hat. Sie ist die Möglichkeit, den

Anpezo
von Patrick Brugger

Jahreshauptversammlung der
SK Scizar Anpezo/Hayden
„Karl I.“
Am 21. Juni 2019 fand im Restaurant/Schutzhaus Ospitale in An-
pezo die Jahreshauptversammlung der SK Scizar Anpezo/Hayden
„Karl I.“ statt. In Anwesenheit von 30 Schützen und Marketenderin-
nen verlas Hptm. Hugo Constantini Ghea den Tätigkeitsbericht für
2018 und das Programm für 2019 vor. Den Tagesordnungspunkten
fügte sich bei der Versammlung noch ein besonderer hinzu. La-
dinerreferent und Bereichsbeirat Mjr. Emanuel Delmonego verteilte
die Urkunden für die 15-jährige Mitgliedschaft bei der Schützen-
kompanie und überreichte die Peter-Sigmair-Langjährigkeitsme-
daillen. Die Jahreshauptversammlung wurde mit einer gemütlichen
Feier im kameradschaftlichen Rahmen abgeschlossen. n
N° 6 | Dezember 2019

18 Wir gratulieren …
Axams Hall in Tirol

Erwin Kirchebner – 80 Wolfgang Hotter – 60


Die Georg-Bucher-SK Axams gratulierte kürzlich ihrem Mitglied Die Feier fand am 20. September 2019 lediglich im kleinsten
Erwin Kirchebner zum 80. Geburtstag. Die Marketenderinnen und Familienkreis statt. Trotzdem ließ es sich ein Teil des Vorstandes
Schützenkameraden wünschen alles Gute, viel Gesundheit und nicht nehmen, Wolfgang am nächsten Tag im Namen der Kom-
noch viele gemeinsame Stunden im Kreise der Kompanie! n panie zum Geburtstag zu gratulieren. Nachdem das Geschenk,
ein Almwellness-Gutschein, überreicht worden war, gab es für
die Abordnung noch eine kleine Stärkung und es wurde auf das
Geburtstagskind angestoßen. Lieber Wolfi, die Speckbacher SK
Hall in Tirol bedankt sich bei dir für deine jahrelange Tätigkeit als
Fähnrich und Kassier und hofft, dass sie noch viele nette Stunden
und Ausrückungen mit dir erleben darf. n

Mieders

Gottfried Groder – 60
Aufgewachsen in Kals am Großglockner, lebt Gottfried schon seit Renate Hotter (Frau des Jubilars), Fhr. Walter Monz, Jubilar
vielen Jahren in Mieders im Stubaital. In der SK Mieders konnte er Wolfgang Hotter, Fhr. Reinhard Lechner, Olt. Gerhard Plunser
seine zahlreichen Fähigkeiten und sein liebevolles Engagement mit und Hptm. Christian Visinteiner
Menschen unter Beweis stellen. Er ist für die Schützenkompanie
Lana
ein ganz besonderer und wichtiger Mensch geworden, dem wir nun von Andreas Pixner
zum 60. Geburtstag nur das Allerbeste wünschen. n

Strass im Zillertal
Eduard Graber – 70
Am 26. Sept. feierte der EHptm. der SK Franz Höfler Lana, Eduard
Olt. Hermann Hauser – 70 Graber, seinen 70. Geburtstag. 20 Mitglieder der Kompanie weckten
Edl bereits um 5.00 Uhr morgens mit Ziehharmonikaklängen und
Die SK Strass gratuliert dem langjährigen Schützen und Ober- Trommeln. Nach der Gratulation wurde ausgiebig gefrühstückt und
leutnant Hermann Hauser recht herzlich zu seinem 70. Geburts- angestoßen. Hptm. Andreas Pixner und Olt. Joachim Trientbacher
tag. Hermann übt nicht nur die Funktion als Oberleutnant aus, übergaben im Namen der Kompanie ein Geschenk. Edl ist seit
sondern betreut schon seit vielen Jahren den Schießstand der knapp 50 Jahren Mitglied der SK Lana und fast ebenso lange in der
Kompanie und wurde bereits für seine langjährige Mitgliedschaft Kommandantschaft. 1999 übernahm er die Kompanie und führte
ausgezeichnet. Wir wünschen ihm weiterhin viel Glück und Ge- sie erfolgreich 15 Jahre, bis er 2014 zum EHptm. ernannt wurde.
sundheit. Ein großes Dankeschön für deine Kameradschaft, lieber Die SK Franz Höfler Lana wünscht dem Jubilar noch viele Jahre in
Hermann! n den Reihen seiner Schützen. n
N° 6 | Dezember 2019

Das Adventsingen der Bayerischen Gebirgsschützen


Die alpenländische Volksmusik erfährt die Volksmusik bemüht haben. Schon 1949 nen, Spielleuten und Musikanten sowie
heute in Bayern solchen Zuspruch, dass wir haben die Gebirgsschützen ihre Oberländer Freunden, Förderern und Gönnern für ihre
uns um ihren Bestand nicht sorgen müssen. Wallfahrt zur Gnadenmutter von Egern mit Unterstützung im ablaufenden Jahr. Ich
Das war aber nicht immer so. Erst in den einem oberbayerischen Volksliedsingen in wünsche allen eine besinnliche Advents-
20er Jahren des vorigen Jahrhunderts Egern und in Rottach ausklingen lassen. zeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein
entdeckte man in Bayern die Volksmusik Und 1953 haben sie die Kiem-Pauli-Stiftung gesundes und glückliches Jahr 2020!
als eigenständiges Kulturgut. Das von Kiem gegründet mit dem Ziel, das Lebenswerk
Pauli und Prof. Kurt Huber 1930 in Egern des Kiem Pauli lebend zu halten und aus-
organisierte oberbayerische Preissingen gab gewählte Sänger, Musikanten und Förderer
der Sache einen gewaltigen Schub, während für herausragende Leistungen auf dem
der deutsch-nationale antiklerikale Zeitgeist Gebiet der alpenländischen Volksmusik mit
in eine andere Richtung zielte. Die NS- der Verleihung der Kiem-Pauli-Medaille zu
Herrschaft ließ der regionalen Musikkultur würdigen. Schon bald haben die Gebirgs-
wenig Raum. So brauchte es nach 1945 schützen begonnen, am 8. Dezember – dem
einen Neuanfang und dann auch immer Fest Mariae Empfängnis – ein Advent-
wieder frische Impulse. 1973 installierte der singen zu veranstalten. Es wird jedes Jahr
Bezirk Oberbayern sogar einen haupt- einer anderen Kompanie zur Ausführung
amtlichen Volksmusikpfleger. So wie der übertragen. So war es bis heute, so soll es
damalige Landeshauptmann Sepp Bachmair bleiben. Am 8. Dezember 2019 trafen sich
(1951–1957) schon 1930 dem Kiem Pauli die Gebirgsschützen zum diesjährigen
bei der Ausrichtung des Preissingens in Adventsingen in der Pfarrkirche St. Ägidius
Egern geholfen hatte, so war er mit seinen in Gmund. Damit leiteten sie die Advents-
Tegernseer Gebirgsschützen auch nach dem zeit ein. Ich danke allen Gebirgsschützen, Martin Haberfellner
Krieg wieder bei den Ersten, die sich um Hauptleuten, Offizieren, Marketenderin- Landeshauptmann n

„Ziemlich überflüssig“

„Vereine, die grundsätzlich keine Frauen aufnehmen, sind aus befürchten, dass damit nicht Gleichberechtigung gefördert, sondern
meiner Sicht nicht gemeinnützig“ sagte Bundesfinanzminister Olaf ehrenamtliches Engagement erschwert wird. Der Münchner Merkur
Scholz (SPD) in einem Interview in der „Bild am Sonntag“ und hat am 12.11.2019 ein Interview mit LH Martin Haberfellner veröf-
kündigte an, das Gemeinnützigkeitsrecht anzupassen. Viele Vereine fentlicht, in dem dieser zum Vorhaben Stellung nimmt. n
Berichte aus Bayern N° 6 | Dezember 2019

20
Tegernsee
von Hannes Günther

Aussöhnung und 70 Jahre Freundschaft zwischen


Tegernsee und Schwaz

In der Nachkriegszeit waren zahlreiche dann soweit. Man traf sich am Grenzüber- man mit Fug und Recht als den Vorreiter der
Genehmigungen erforderlich, damit die gang Stuben. Der damalige Obmann der 1. heutigen Alpenregion bezeichnen. Am 20.
Tegernseer Gebirgsschützen sich mit den Andreas-Hofer-Schützenkompanie Schwaz September 2019 ist der historische Hand-
Schwazer Schützen treffen konnten. Die Hubert Hochmut und der Oberleutnant der schlag zwischen dem heutigen Obmann
Einreiseerlaubnis nach Tirol verdankten GSK Tegernsee Hartl Hagn zum Schlemm Gerhard Müllner und dem Hauptmann
sie dem Entgegenkommen der Grenzpo- bekräftigten mit einem historischen Hand- Florian Baier am Originalschauplatz am
lizei Tegernsee, des Bayerischen Landes- schlag die Aussöhnung zwischen Bayern Schlagbaum wiederholt und erneuert wor-
grenzpolizeikommissariats Kiefersfelden und Tirol. Gleichzeitig begann 1949 eine den. Das Ereignis wurde in der Rottacher
und insbesondere der Genehmigung der bis heute ununterbrochen andauernde enge Gebirgsschützenhütte ausgiebig gefeiert. n
Militärregierung in Miesbach, Kufstein und Freundschaft zwischen beiden Kompanien.
Schwaz. Am 11. und 12. Juni 1949 war es Die seinerzeitige Geste und Begegnung kann

Gaißach
von Gebhard Blank

Bayerisches Oktoberfest in der Europastadt Brüssel


Bereits zum fünften Mal lädt die Bayerische
Staatsregierung zum Oktoberfest in Brüssel
ein. Die Vereinigung der Verbände der
Bayerischen Wirtschaft unterstützte diese
beliebte Veranstaltung die erstmals auf dem
Gelände der Vertretung des Freistaates Bay-
ern bei der Europäischen Union stattfand.
Der Bund der Bayerischen Gebirgsschützen-
kompanien war mit einer Abordnung von 19
Mann aus 5 Bataillonen und 4 Mitgliedern
der Landeshauptmannschaft in voller Mon-
tur vertreten. Die lange Anreise nach Brüssel
erfolgte mit dem Reisebus. In Brüssel ange-
kommen wurden wir von einem Mitarbeiter
der Bayerischen Vertretung empfangen und
zu einem gemeinschaftlichen Abendessen
eingeladen. Am 2. Tag stand der Besuch
des Europaparlaments auf dem Programm. uns in einer Stadtrundfahrt die wunder- in Gemeinschaft und Geselligkeit ausklin-
Nach der Besichtigung des Plenarsaales schöne Stadt Brüssel gezeigt. Am Abend gen ließ. Am 3. Tag reisten wir ab und jeder
nahm uns der Europaabgeordnete Markus kam man bei einem Empfang mit führenden Gebirgsschütze konnte auf der Heimreise
Ferber (CSU) in Empfang und berichtete in Vertretern der Bayerischen Wirtschaft zu ei- das Erlebte nochmal gedanklich verarbeiten
einem offenen Gespräch über Aktualitäten nem Gedankenaustausch zusammen, bevor und genießen. Für alle wird diese Einladung
in der Europapolitik. Anschließend wurde man den Tag auf dem Brüsseler Oktoberfest positiv in Erinnerung bleiben. n
N° 6 | Dezember 2019 Berichte aus Bayern

21
57. Bundesschießen – eine Nachlese in Bildern

Waakirchen gewinnt Seniorenwettbewerb Fotos: Uta Rowley Christian Kühn (BSSB) mit dem Sieger der Schützenklasse Reichersbeuern

V.l. Uwe Hammer, IKH Herzogin Helene, Staats-Min. Hubert Aiwanger und LH Martin Haberfellner Bundesschützenkönig Franz Wietzorek

Murnau a. Staffelsee
von Reinhard Klein

Nikolaustreffen
Für Oberjäger Reinhard Klein von der GSK
Murnau ist Brauchtumspflege sehr wichtig.
Seit 2016 organisiert er in Murnau ein gro-
ßes Nikolaustreffen. 2018 gelang ihm sogar
der Eintrag ins Buch der Weltrekorde, als
größtes Nikolaustreffen mit 100 Teilneh-
mern. Das Nikolausfest beginnt immer mit
einer großen Messe in der St.-Nikolaus-
Kirche, Festzug mit Musik durch den Ort
und Präsentation in der Fußgängerzone,
bevor sich alles zu einer „Bischofskonfe-
renz“ in der Gaststätte trifft. Wichtig ist
ihm, dass nur Nikoläuse im traditionellen
Bischofsgewand mit Mitra und Bischofs-
stab teilnehmen dürfen. Krampus und
Engerl sind auch dabei. Das Treffen soll ein
Zeichen setzen und demonstrieren, dass im
deutschsprachigen Raum der Coca-Cola-
„Weihnachtsmann“ mit Zipfelmütze nichts
mit unserem traditionellen und historischen
Nikolausfest zu tun hat. Bei uns kommt am
24. Dezember immer noch das Christkind
und nicht der Weihnachtsmann. Reinhard gion ansprechen und herzlich einladen. Es einmal in Murnau treffen würden.
Klein möchte mit diesem Hinweis alle Ni- wäre bestimmt eine große Sache, wenn sich nikolaustreffen.murnau@gmail.com n
kolauskollegen aus der gesamten Alpenre- Nikoläuse aus allen vier Schützenregionen
Berichte aus Bayern N° 6 | Dezember 2019

22
Raubling

Werner Schuller †
Am 31. Oktober 2019 wurde Oberleutnant der Kompanie. Durch sein Geschick und
Werner Schuller auf seinem letzten Erden- Organisationstalent verhalf er der Kompa-
weg von seiner Kompanie, dem Bataillon nie zu vielen Erfolgen und war maßgeblich
Inn-Chiemgau und der SK Breitenbach an ihrem Aufbau beteiligt. Die Kompanie
begleitet. Werner Schuller verstarb mit 63 wird ihn so in Erinnerung behalten, wie er
Jahren nach langer schwerer Krankheit. immer war: groß, stark und voller Taten-
Neben seiner Funktion als Hptm.-Stellver- drang. n
treter war er langjähriger Schützenmeister

Wallgau

Rudi Welsch – Ein deutsches Schicksal


Vor 80 Jahren begann der 2. Weltkrieg. holten sie ihn zugunsten von Familien wie-
Millionen von Menschen mussten sterben der herunter – sein Glück. So entging er der
und viele wurden aus ihrer Heimat vertrie- größten Schiffskatastrophe aller Zeiten. Das
ben. Der Tod eines Schützenkameraden ist Schiff wurde am 30. Januar 1945 vor Pom-
der Anlass, ein Leben zu schildern, das das merns Küste durch ein sowjetisches U-Boot
Grauen eines Krieges sichtbar macht. Ru- mit rund 9.000 Menschen an Bord versenkt.
dolf Welsch wurde 1934 im Kreis Tilsit an Rudi kam mit einem kleineren Schiff sicher
der Memel direkt an der Grenze zu Litauen nach Dänemark, wo er die Kriegswirren
geboren. Als die Rote Armee in Ostpreußen im Waisenhaus überstand. Der weitere
einmarschierte, war er 10 Jahre alt. Er begab Weg führte ihn durch viele Waisenhäuser,
sich mit seinen Eltern und dem Nötigsten teils mit schmerzhaften Trennungen von
auf die Flucht nach Westen. Vater und Mut- Bezugspersonen, bis er in Ravensburg eine
ter bezahlten sie bald mit dem Leben. Rudi Maurerlehre begann und abschloss. Danach
wurde ein „Wolfskind“, eines von Ungezähl- leistete er bei den Gebirgsjägern seinen
ten, die sich irgendwie allein durchschlagen Wehrdienst ab. In Mittenwald lernte er sei-
mussten. Soldaten griffen den Buben auf, ne Frau kennen und baute in Wallgau unter
nahmen ihn Stück für Stück mit und reich- schwierigen Bedingungen ein kleines Haus. bei den Gebirgsschützen ein, die ihn als
ten ihn weiter bis Gotenhafen, die heutige Nach dem frühen Tod seiner Frau lernte treues und zuverlässiges Mitglied geschätzt
polnische Hafenstadt Gdynia westlich er eine Witwe kennen und gemeinsam haben.
von Danzig. Dort drängte er sich mit über verbrachten sie noch 37 Jahre. Oft zog es Am 10. November 2019 verstarb er im Alter
10.000 Flüchtlingen auf den überfüllten beide in die Berge. Heimat bedeutete dem von 85 Jahren und seine Schützenkamera-
Truppentransporter „Wilhelm Gustloff “, der Heimatlosen viel. Deshalb brachte sich Rudi den trugen ihn zu Grabe. n
sie über die Ostsee bringen sollte. Als Waise nicht nur bei den Veteranen, sondern auch

DER OBERBAYERISCHE FEST-TÄG- UND ALTE-BRÄUCH-KALENDER 2020


Für das Jahr des Herrn

Die Ausgabe berichtet über das gelebte bayerische Brauchtum in seiner Vielfalt.
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N° 6 | Dezember 2019

Wir gratulieren … 23
Nals Nikolsdorf
von Georg Wenter

Karl Windegger – 80 Mjr. Gottfried Steinwender – 70


Am 20. September 2019 feierte das langjährige und jetzt unter- Mjr. Gottfried Steinwender ist seit Ende August ein 70er und hat
stützende Mitglied Karl Windegger seinen 80. Geburtstag. Eine am 7. September 2019 zu seiner Geburtstagsfeier im Kultursaal Ni-
Abordnung der SK Nals überbrachte Karl die besten Glückwün- kolsdorf Vertreter des Viertels Osttirol, der Bataillone Oberland,
sche der gesamten Kompanie. Die SK Nals wünscht Karl alles Gute Oberes Iseltal und Lienzer Talboden sowie der acht Talboden-
und weiterhin viel Gesundheit! n Kompanien geladen. Die Feier wurde mit einem Ehrensalut „sei-
ner“ SK Nikolsdorf eröffnet. Mjr. Gottfried Steinwender ist Tiroler
Schütze mit Herz und Verstand. Er nimmt nahezu alle Termine in
seinen Funktionen als Hauptmann und Bataillonskommandant
in Osttirol, Südtirol und Innsbruck wahr. Er zeichnet sich als
geradliniger Kommandant, als besonnener Mensch und als großer
Gönner der SK Nikolsdorf aus. n

St. Ulrich von Nadia Klotz

Otto Rifesser – 80
Alles Gute dem EHptm. Otto Rifesser zum 80. Geburtstag!
Das wünschen die Kameraden der SK St. Ulrich. n

HANDWERK IN TIROL – Wo Können auf Leidenschaft trifft


(Susanne Gurschler)
Mit Fotos von Kary Wilhelm, 232 Seiten, 253 farb. Abb., 24 x 29 cm, gebunden mit Schutzumschlag
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2019, ISBN 978-3-7022-3811-7, 39,95 Euro

Aus Liebe zum Handwerk


Beständiges schaffen – Tradition weiterentwickeln
Susanne Gurschler hat 20 echte Tiroler HandwerkerInnen ausfindig gemacht, sie in ihren
Werkstätten besucht, ihnen auf die Finger geschaut und sich ihre Geschichte erzählen lassen.
Sachkundig und mit großer Empathie spürt sie der Vielfalt und dem Reichtum des Tiroler Hand-
werks nach, ergründet das Feuer, das die Porträtierten antreibt, lernt die Besonderheit und oft
Einzigartigkeit der verschiedenen Techniken kennen und blickt auf die Anforderungen, denen
traditionsreiches Handwerk heute genügen muss. Mit Bildern der Fotografin Kary Wilhelm
detailreich in Szene gesetzt, bietet „Handwerk in Tirol“ faszinierende Einblicke und persönliche
Einsichten in so manches Geheimnis der Tiroler Handwerkskunst.

Die Autorin
Susanne Gurschler, Studium der Germanistik und Fächerkombination an der Universität Innsbruck; freie Journalistin und Autorin
mit den Schwerpunkten Kunst und Kultur, Architektur, Tourismus und Regionalgeschichte; mehrere Buchveröffentlichungen. Die
Autorin lebt in Innsbruck.
N° 6 | Dezember 2019

24 Aus den KOMPANIEN …


Großvolderberg
von Herbert Rettl

Schützenmesse

Teilnehmende Formation Foto: Martina Mair

Jeden ersten Sonntag im September feiert von Abordnungen der Senseler Landsturm- Schützenkameraden besonders des langjäh-
die Senseler SK bei der Walderkapele am gruppe, der Kompanien Speckbacher Hall, rigen Schützenkameraden Engelbert Erler
Großvolderberg eine Schützenmesse. Hptm. Wattens-Wattenberg, Kolsassberg sowie der gedacht, der 1948 den Volderer Schützen
Rathgeber konnte Pfarrer Mag. Juen, Vize- Partnergemeinde Mühlbach. beigetreten und am 6. März 2019 verstor-
Bgm. Schwemberger und weitere Gemein- Die heurige Messe wurde von Pfarrer Mag. ben ist. Die Kapelle erinnert an das Versteck
deräte sowie EMjr. Frötscher zur Messe und Alois Juen gehalten und in traditioneller von Josef Speckbacher im Jahr 1809 und
zum anschließenden Frühschoppen be- Weise von der Bläsergruppe „Die Volder- wurde mit Einsatz der Familie des Walder-
grüßen. Eine Freude und ein Ausdruck der taler“ musikalisch umrahmt. Im Rahmen bauern, einer Spende und dem Einsatz der
gelebten Kameradschaft ist die Teilnahme der Messe wurde neben den verstorbenen Senseler SK erbaut. n

Hatting
von Michael Trobas

Schützenplatzl in Hatting
Im Jahr 2012 wurde von der SK Hatting die
Aufgabe übernommen, den Archbrandsteig
(Schützensteig) zu pflegen und instand zu
halten. Im Lauf der Jahre wurden immer
weitere neue Ideen rund um den Schüt-
zensteig verwirklicht. Auch 2013 wurde
ein Rastbankerl mit einem Jausentisch am
Aussichtspunkt Waldeben am Hattinger-
berg errichtet. Im Anschluss folgte 2017
ein Wegkreuz der SK Hatting. Schon mit
dem Aufstellen des Wegkreuzes fiel den
Kameraden der Schützenkompanie der
veraltete und kurz vor dem Verfall stehen-
de Fütterungsstadl der Jäger ins Auge. Mit
viel Einsatz und vielen Arbeitsstunden in
den letzten zwei Jahren wurde der Stadel
renoviert. Dazu wurde im Dorf das Holz
vom ehemaligen „Lehnerhof “ abgetragen 2019 die feierliche Einweihung des neuen le Ehrensalve der Hattinger Prangerstutzen
und bei der Sanierung der kleinen Hütte Schützenplatzls statt. Auch die Segnung des ausgeführt. Zum Schluss gilt es noch danke
wieder eingesetzt. Auch die Absturzsiche- Platzes wurde durch den Pastoralassistent zu sagen an alle Unterstützer und Helfer,
rung am Rand der Waldlichtung wurde Johannes Wild durchgeführt. Im Anschluss die der Schützenkompanie mit Rat und Tat
erneuert. Schlussendlich fand am 20. Juli an die Segnung wurde noch die traditionel- zur Seite standen. n
N° 6 | Dezember 2019

Aus den KOMPANIEN … 25


Innsbruck
von Alexander Mitterer

Kompanie Alter Schießstand


hat neuen Kompaniekuraten
Die SK Alter Schießstand hat seit einem halben Jahr einen neuen
Kompaniekuraten, Pfarrer Andreas Tausch. Er betreut den Seel-
sorgeraum Neu Arzl – Pius X, die Pfarre Neu Rum und Rum St.
Georg. Im Zuge des Kirchweihsonntags wurde Pfarrer Andreas, die
Marketenderin Sophia Entholzer und der Pionier Wolfgang Zöscher
angelobt. Wir wünschen den neu angelobten Schützen viel Freude
in unserer Kompanie. n

Die Angelobten vor der gesamten Kompanie


v.l. Hptm. Alexander Mitterer, Marketenderin Sophia Entholzer,
Pionier Wolfgang Zöscher und Kompaniekurat Andreas Tausch

Innsbruck/Amras
von Hans Gregoritsch

Gedenkfeier am
Kriegerfriedhof in Amras
Bei der alljährlichen Gedenkfeier auf dem Internationalen Krieger-
friedhof in Amras wurde auch heuer der Opfer der beiden Welt-
kriege gedacht. Im Beisein von Hermann Hotter, dem Präsidenten
des Schwarzen Kreuzes Tirol, und von Militärkommandant Herbert
Bauer hielt LH-Stv. ÖR Josef Geisler die Gedenkrede. Die Militär-
musik Tirol unter der Leitung von Oberst Prof. Hannes Abfolterer
umrahmte die Feierlichkeit. Ehrenzüge des österreichischen Bun-
desheeres, der Deutschen Bundeswehr und des italienischen Heeres
marschierten beim Abspielen der Bundeshymnen zu den Denkmä-
lern. Die Ehrenkompanie stellte die SK Pradl. Zahlreiche Fahnenab-
ordnungen nahmen an der bewegenden Feier teil. n

Innsbruck
von Alexander Mitterer

Schützenjahrtag bei der Kompanie Alter Schießstand


in Innsbruck
Die SK Alter Schießstand feierte den Schützenjahrtag am 6. Okto-
ber 2019 gemeinsam mit allen ortsansässigen Vereinen. Gemein-
sam mit acht Mitgliedern der Partnerkompanie aus Bozen wurde
innerhalb der Gewehrträger eine „Mischkompanie“ erstellt, d.h. die
Bozner Kameraden schossen mit. Nach der hl. Messe, die Kompa-
niekurat Andreas Tausch zelebrierte, wurden der Verstorbenen aller
Vereine gedacht. Neben der Kompanie legten auch die Freiwillige
Feuerwehr Neu Arzl Olympisches Dorf sowie die Speckbacher
Stadtmusikkapelle Kränze nieder.
Im O-Dorf Zentrum wurden dann Preisverteilungen und Ehrungen
durchgeführt. Unterjäger Nobert Vanzetta erhielt die Speckbacher-
Medaille, bei den Jungschützen wurde Emelie Schwienbacher Jung-
schützenkönigin, und bei den Altschützen holte sich Ptf. Florian
Mitterer die Schützenkette. Nach dem Absingen des Schützenliedes
ging es zum gemütlichen Teil über. Die Kompanie gratuliert allen
Preisträgern und Geehrten. n Norbert Vanzetta erhielt die Speckbacher-Medaille
v.l.: Hptm. Alexander Mitterer, Lt. Chris Neuner, Uj. Norbert
Vanzetta, Olt. Walter Parth und Fhr. Stefan Suitner
N° 6 | Dezember 2019

26 Aus den KOMPANIEN …


Innsbruck
von Hans Gregoritsch

29. Pradler Großkaliberschießen


Am 6. und 7. September 2019 fand am Landeshauptschießstand das Bei der Siegerehrung im Pradler Schützenheim wurde zusätzlich
29. Pradler Großkaliberschießen statt. An die achtzig Teilnehmer unter allen Teilnehmern ein kleiner Goldbarren verlost. Bei der
aus Deutschland, den USA und Tirol nahmen daran teil. 11 Mann- Verabschiedung machten viele die Zusage, zum 30. Großkaliber-
schaften gaben ihr Bestes, um einen der Sachpreise zu gewinnen. schießen nächstes Jahr wiederzukommen. n

Kleinvolderberg
von Herbert Rettl

Hoffest beim Ornt


Am 14. September luden die Familie Angerer vlg. Ornt und die
Senseler Schützenkompanie zum Hoffest beim Ornt am Kleinvol-
derberg. Dass die Organisation und die Vorbereitungen mit einem
prächtigen Wetter belohnt wurden, freute die Veranstalter natür-
lich sehr. So sind viele der Einladung gefolgt und konnten einen
schönen Nachmittag beim Hoffest verbringen. Eröffnet wurde das
Fest von Hptm. Rathgeber, der sich eingangs auf das Herzlichste bei
der Familie Angerer für die Möglichkeit der Abhaltung dieses Festes
bedankte und festhielt, dass der Hof schon seit 1783 im Familien-
besitz ist und zu einem der Erbhöfe in Volders zählt. Neben dem
jetzigen Besitzer des Ornthofes, Alfons Angerer, ist seit heuer auch
sein Sohn Georg bei den Volderer Schützen. Musikalisch umrahmt
wurde das Hoffest von den Wattentaler Musikanten und einigen
Alfons, Andrea und Georg Angerer luden zum Hoffest.
fleißigen jungen Ziehharmonika-Spielern. Natürlich musste bei
einem Hoffest auch ein Melchermuas zu den Speisen zählen, das die gemolkene Menge der Gewinner. Die Kinder erfreuten sich an
von den Gästen sehr gerne angenommen und gelobt wurde. Beim der Hüpfburg und den zahlreichen Trettraktoren. Für die Gäste,
Preismelken konnten sich Männer, Frauen und Kinder in jeweili- die länger blieben, wurde noch die Bar unter der Tennenbrücke
gen Gruppen messen, und selbst die guten Melker staunten über eröffnet. n

Landeck
von Franziska Jenewein

Der letzte Ritter – Kaiser Maximilian


Schloss Landeck wurde zu einem besonde-
ren Austragungsort der Ausstellung „Kaiser
Maximilian I. im Tiroler Oberland“. Die SK
Mieders mit Hptm. Paul Wechner haben
sich gemeinsam mit Frauen und Männern
auf die Spuren des letzten Ritters im Tiroler
Oberland gemacht. Die feinfühlig von
Bildungsoffizier Olt. Gerhard Gstrauntha-
ler zusammengestellte Ausstellung hat die
Kompaniemitglieder sehr beeindruckt. Es
wurden die Reisen Maximilians am „Obe-
ren Weg“, dem mittelalterlichen Handels-
weg entlang der Via Claudia Augusta über
den Reschen und Fernpass, und seine Auf-
enthalte im Oberen Vinschgau, im Tiroler
Oberland und im Außerfern thematisiert.
Es war nicht nur diese einzigartige Sonder- Die SK Mieders mit den Schützenkameraden, Marketenderinnen und Frauen
ausstellung von besonderer Aufmerksam- vor dem Schloss Landeck
keit geprägt, auch die Führung durch das
Schloss bis in den Schlossturm konnte so Friedhof, die von den Schützen in Landeck ein 150-Jahr-Jubiläum feiern. Tafeln und In-
jeden Einzelnen sehr begeistern. Beindru- im Jahre 1869 zur Erinnerung an die schriften wurden genau gelesen, bevor die
ckend war auch die Landesverteidigungs- gefallenen Kameraden erbauten worden ist. Fahrt zum Abendessen in den Biermythos
kapelle (Herz-Jesu-Kapelle) am Landecker 2019 konnte die Kapelle im Bezirk Landeck Starkenberg ging. n
N° 6 | Dezember 2019

Aus den KOMPANIEN … 27


Lana
von Andreas Pixner

Fest der Begegnung – Scheckübergabe


Jedes Jahr findet im Mai unter der Schirmherrschaft der SK Franz
Höfler Lana in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Lana und
zahlreichen Lananer Vereinen das Fest der Begegnung statt. Der
Erlös kommt Menschen mit Behinderungen zugute. Mit Freude
konnte dieses Jahr Roland Menghin mit einer Spende unterstützt
werden, die es ihm ermöglichte, eine handbetriebene Antriebshilfe
für seinen Rollstuhl anzukaufen. Dank dieser Antriebshilfe kann er
sich besser und leichter fortbewegen und zudem hält er sich fit. Die
Freude darüber kann man Roland ansehen. Die SK Franz Höfler
Lana wünscht ihm viele glückliche Ausfahrten. Die Übergabe fand
Anfang Oktober im Sprengelgarten statt. n

V.l.: Alfred Schwienbacher (Leiter Gesundheitssprengel Lana), Rosa


Pfattner (Obfrau Seniorentreff Lana), Helga Hillebrand (Gemeinde-
referentin), Andreas Pixner (Hptm. SK Lana), Marlis
Pixner und Angelika Hofer (Familien- und Seniorendienste Lana)
mit Roland Menghin

Lechaschau
von Wolfram Vindl

Lechaschauer Schützen feierten 40-jährige Wiedergründung


Im Kreise zahlreicher Schützenkameraden
aus den anderen Kompanien des Baon
Ehrenberg und aus Taisten feierte die SK
Lechaschau ihre Wiedergründung vor 40
Jahren. Aus dem Allgäu waren die Schützen
aus Zell und Schwangau sowie die Füssener
Böllerschützen gekommen, um die Verbun-
denheit mit den Lechaschauern zu zeigen.
Aus Lechaschau selbst waren alle Dorf-
vereine mit Abordnungen vertreten. Die
Glückwünsche der Gemeinde überbrachte
Bgm. Fuchs mit Vizebgm. Klien und Alt-
Bgm. Schmidhofer.
Sogar der Landeskommandant Mjr. Fritz
Tiefenthaler, Viertelkdt. Mjr. Fritz Gastl
und sein Stellvertreter EMjr. Wolfram Vindl
sowie Mjr. Fredi Scharf und Viertelschieß- LKdt. Fritz Tiefenthaler, Viertelkdt. Fritz Gastl, Bgm. Hansjörg Fuchs und die geehrten Grün-
wart Christoph Pinzger waren als Gratulan- dungsmitglieder Foto: Wolfram Vindl
ten erschienen. Diakon und Schützenkurat
Toni Moser leitete die Festversammlung mit dem Orchester der Musikschule Reutte Präsidentin des Bundesrates in Wien ein
mit einem Wortgottesdienst samt launiger in Sonthofen, Reutte und in Innsbruck ausgezeichneter Vertreter des Landes Tirol.
Predigt ein. Hptm. Werner Wex gab einen waren für alle ein besonderes Erlebnis. Dem langjährigen Obmann Walter Schuler
kurzen Rückblick auf die Höhepunkte Bgm. Hansjörg Fuchs dankte den Schützen wurde die Urkunde für die Ernennung zum
der 40 Jahre. So war der damalige Bgm. für ihr großes Engagement in der Gemein- Ehrenobmann überreicht. Bevor es zum
Franz Fuchs mit Hptm. Emil Schmitzer de und ihr stets korrektes Auftreten bei gemütlichen Teil ging, wurde den Grün-
die treibende Kraft zur Wiedergründung. ihren Ausrückungen. Der Landeskom- dungsmitgliedern Hptm. Werner Wex,
Fahnenpatin war Blanka Thummer, die mandant Mjr. Fritz Tiefenthaler hob in Walter Schuler, Reinhold Sprenger, Josef
die Schützen oft bei ihren Ausrückungen seinen Dankesworten besonders das exakte Wildauer, Peter Berger, Josef Simon, Julius
begleitete. In lebhafter Erinnerung sind Auftreten und das mustergültige Komman- Rid, Reinhold Schmitzer und EHptm. Her-
die gemeinsamen Ausrückungen mit den do von Hptm. Werner Wex hervor. Die bert Stremitzer ein Erinnerungsgeschenk
Kameraden aus Vils nach Wien, Innsbruck Lechaschauer Schützen waren besonders überreicht. n
und ins Kleinwalsertal. Die Aufführungen bei der Ausrückung anlässlich der An-
„Traum eines österreichischen Reservisten“ gelobung von Sonja Ledl-Rossmann als
N° 6 | Dezember 2019

28 Aus den KOMPANIEN …


Lienz
von Georg Lobenwein

Ausflug der Schützenkompanie Lienz


Die SK Lienz veranstaltete am 31. August
2019 ihren jährlichen Kompanieausflug,
der diesmal nach Innergschlöss am Fuße
des Großvenedigers führte. Nach der
Anreise zum Matreier Tauernhaus erfolgte
der Fußmarsch durch den Nationalpark
Hohe Tauern ins Innergschlöss. Die
älteren Kameraden hatten die Ehre, mit
dem Traktor kutschiert zu werden. Die
Schnellsten erreichten ihr Ziel nach ca.
einer Stunde, die Genießer waren schon
etwas länger auf dem Weg. Am Mittags-
tisch im Alpengasthaus Venedigerhaus gab
es exzellente Speisen. Die etwas sportliche-
ren Schützen gingen noch den Talschluss-
Rundwanderweg. Talauswärts gab es bei
der berühmten Felsenkapelle noch eine
Überraschungsjause. Nach einem Um- wieder zurück nach Lienz. Ein Dank dem Organisation und für den wunderschönen
trunk im Matreier Tauernhaus ging es Obmann Bernhard Oberhuber für die tolle kameradschaftlichen Tag. n

Meran/Obermais
von Simone Walzl

Obermais schaut auf 60 Jahre zurück

Im Bild v.l.: Fähnrich Stephan Höllrigl, Stefanie Wenin, Hansmichl


Anlässlich des 60. Wiedergründungsjubiläums organisierte die Weger, Luis Trenkwalder, Herbert Raffl, Mathias Trenkwalder, Jürgen
SK Obermais am 26. Mai 2019 mit Hptm. Christian Egger ein Wirth Anderlan, Hans Verdorfer, Hptm. Christian Egger, Luis Wink-
Jubiläumsfest. Nach der Frontabschreitung am Sportplatz Lahn ler, Stephanie Trenkwalder, Sepp Lex und Sepp Bartolini
marschierten die Abordnungen zur St. Valentinskirche, wo eine hl.
Messe mit Pfarrer Harald Kössler abgehalten wurde. Beim Schloss Festplatz aus. Die Kompanie dankt für diesen Einsatz. Ein beson-
Rametz hielt der Meraner Bürgermeister Paul Rösch die Festrede derer Dank gebührt den Unterstützern der Veranstaltung: Danke
und LKdt. Mjr. Jürgen Wirth Anderlan führte die Ehrungen der der FF Labers für die Zubereitung der Speisen, dem Gerüstbau
Gründungsmitglieder vom Juni 1959 durch (siehe Bild). Zum Ab- Sparer für die Bühne, der Kellerei Rametz mit Stanislaus Schmidt
schluss des offiziellen Teils schoss die Ehrenkompanie der Talschaft für die Location, den Gärten von Schloss Trauttmansdorff für den
Ulten eine Salve. Anschließend fand ein Frühschoppen mit der Parkplatz und der Stadtgärtnerei Meran für den Blumenschmuck.
Obermaiser Böhmischen im Hof des Schlosses statt. Peter Berger, Ebenso wird allen Helfern und den 300 Schützen, welche diesen
langjähriger ehem. Kassier, hatte anlässlich des Jubiläums eine Festtag mitfeierten, gedankt. Der Reinerlös des Festes wurde dem
Chronik mit der Entwicklung bis heute geschrieben. Werner Platter, „Herz-Jesu-Notfonds EO“ gespendet. n
Schriftführer, hatte Fotografien gesammelt und stellte diese am
N° 6 | Dezember 2019

Aus den KOMPANIEN … 29


Mils
von Christian Unterberger

Alpenpark Karwendel
Auch dieses Jahr unterstützte die SK Mils
wiederum den „Alpenpark Karwendel“. Der
Issanger im Halltal bietet zahlreichen Pflan-
zen- und Tierarten einen wertvollen Lebens-
raum. Da aber der Issanger nicht mehr als
Futterwiese genutzt wird, ist es notwendig
geworden, die Flächen regelmäßig zu mähen.
Acht Mann der SK Mils und 11 freiwillige
Helfer rückten deshalb mit Heugabel und
Rechen an, um die zuvor gemähten Flächen
vom Heu zu befreien. Die gute Stimmung,
bestes Wetter und die atemberaubende
Umgebung bescherten allen eine ordent-
liche Portion Motivation. So konnten wir
unsere Arbeit flott erledigen und im Milser
Kirchenwirt den Tag ausklingen lassen. Im
nächsten Sommer wird der Issanger wieder
in einem atemberaubenden Blütenmeer
erstrahlen! Wir freuen uns auf die weitere wendel“ in den nächsten Jahren. Danke auch
Zusammenarbeit mit dem „Alpenpark Kar- an Bio vom Berg für die Jause! n

Mutters
von Manfred Hassl

Fest für 35 Jahre Freundschaft


Seit 35 Jahren besteht zwischen den
Gemeinden Mutters und Andrian eine
„Gemeindefreundschaft“, und dieses
Jubiläum wurde gebührend gefeiert. Dass
dieses Fest im Schützenheim der SK
Mutters-Kreith über die Bühne ging, hatte
einen guten Grund: Die SK Andrian, die
mit den Mutterern ebenfalls eine 35-jäh-
rige Partnerschaft verbindet, brachte eine
Ehrenscheibe mit, auf die natürlich auch
geschossen wurde. Klarerweise wurden
von den bestens gelaunten Gästen viele
Erinnerungen ausgetauscht, zumal auch
die beiden „Gründungsbürgermeister“, die
diese Partnerschaft vor 35 Jahren in die
Wege geleitet haben, mit dabei waren. Alt-
Bgm. Hermann Arnold aus Mutters und
sein damaliger Amtskollege Konrad Mathà
hatten dementsprechend viel zu erzählen. anwesend wie die aktuellen Bürgermeister Hauptmann Hannes Unterkofler auch die
Mit Otto von Dellemann aus Andrian Roland Danay und Hansjörg Peer. Der Abordnungen der beiden Kompanien. n
sowie Josef Larcher aus Mutters waren Mutterer Schützenhauptmann Werner
zwei weitere ehemalige Ortschefs ebenso Graus begrüßte neben dem Andrianer

Pill
von Christian Eberl

Neun neue Jungschützen in Pill


Die SK Pill freut sich über neun neue Jung- Im Juni führten dazu Obmann Thomas tur durch, bei dem auch gleich ein Foto der
schützen im Jahr 2019. Somit ist der aktuelle Steinlechner und Jungschützenbetreuer Jungschützen gemacht wurde. Anschließend
Stand mit 15 Jungschützen zu verzeichnen. Christian Eberl ein Exerzieren in Vollmon- folgte noch ein geselliger Nachmittag. n
N° 6 | Dezember 2019

30 Aus den KOMPANIEN …


Olang
von Matthias Hofer

60 Jahre Schützenkompanie Peter Sigmayr Olang


Musikkapelle Peter Sigmayr musikalisch
umrahmt wurde. Die Ehrenkompanie und
Olanger Partnerkompanie Strassen feuerte
zwei exakte Ehrensalven ab. Als Festredner
konnte der EMjr. und ehemalige Obmann
des Gesamttiroler Schützenbundes Her-
mann Huber gewonnen werden. Er rief die
Schützen dazu auf, sich nicht mit der Rolle
des Zuschauers zu begnügen, sondern sich
aktiv einzubringen. Nach der Landeshym-
ne endete der Festakt mit dem Abmarsch
durchs Dorf samt Defilierung vor dem
Hotel Tharerwirt. Die Schützenkompanien
Strassen und Olang demonstrieren durch
ihre jahrelange Partnerschaft, dass wir
Schützen nicht nur von der Einheit Tirols
Die SK Peter Sigmayr Olang feierte vor Sigmayr-Denkmals im Park von Mittero- reden, sondern diese auch leben − damit
kurzem ihr 60-jähriges Wiedergründungs- lang der Festakt gefeiert. Pfarrer Philipp endlich zusammenwächst, was zusammen-
jubiläum. Bei Kaiserwetter wurde vor Peintner und Monsignor Pepi Wieser gehört. ■
der beeindruckenden Kulisse des Peter- zelebrierten den Gottesdienst, der von der

Radfeld
von Robert Hintner

30-jähriges Jubiläumsfest der Schützenkompanie Radfeld

Raiffeisenbezirksbank Kufstein Hans-Peter Weinmayer, Obm. Franz Prantl, U1-Moderator Lukas Brunner, Fahrzeugbau Franz Achleitner,
Bgm. Josef Auer, Hptm. Christian Kern und SF Robert Hintner (Fotos: SF Robert Hintner, Doris Hackl und Ortschronist Horst Duftner)

Nach langen Wochen der Vorbereitung war mung kräftig an. Hptm. Christian Kern und gefeiert. An dieser Stelle gilt unser Dank
es am 1. September 2019 endlich soweit, Bgm. Josef Auer begrüßten alle Zuhörer am den Sponsoren Achleitner Fahrzeugbau,
und Radio U1 gab mit dem Frühschoppen Radio und die Besucher des Frühschoppens KFZ-Technik Kern, Malerei Laiminger,
den Startschuss zur Jubiläumsfeier. Die und gaben einen kleinen Rückblick über Raiffeisenbezirksbank Kufstein und Kanal-
Alpis, Bergblitz Daniel, Zillertal Power, das Wirken der SK Radfeld in den vergan- service Mayr, die ein Fest in dieser Größen-
Vincent und Fernando heizten gemeinsam genen 30 Jahren. Anschließend wurde bis ordnung erst ermöglicht haben, sowie den
mit Moderator Lukas Brunner die Stim- in die frühen Abendstunden ausgelassen unzähligen freiwilligen Helfern. ■
N° 6 | Dezember 2019

Aus den KOMPANIEN … 31


Rasen-Antholz
von Sabine Messner

Wiedergründungsjubiläum der SK P. Lorenz Leitgeb


Am 20./21. Juli 2019 wurde das 15-jährige Wiedergründungsjubilä- eine Ehrensalve abgefeuert. Anschließend wurde die neue Sturm-
um der SK „P. Lorenz Leitgeb“ gefeiert. Nachdem der Schützenver- fahne eingeweiht. Sie soll die alte Veteranenfahne, die aus der Zeit
ein in Rasen-Antholz im Ersten Weltkrieg aufgelöst werden musste, der österreichisch-ungarischen Monarchie stammt, vor weiterer
gelang es im Jahr 2004, das Schützenwesen im Tal neu aufblühen zu Abnutzung schützen. Fahnenpatin der neuen Fahne ist Marianna
lassen. Eine Kompanie mit 21 Mann wurde gegründet. Mittlerwei- Pörnbacher Brunner. Sie widmete der Fahnenpatinnenschleife den
le sind noch 1 Marketenderin und 6 Schützen aktiv dabei: Sabine Spruch: „Wir lieben dich mein Vaterland wo hoch die Berge ragen
Messner, Armin Brunner, Stefan Brunner, Alfred Messner, Anton und Alpenrosen Glanz und Duft in Gottes Himmel tragen“. In der
Messner, Günther Messner und Ehrenmitglied Klemens Rainer. Festansprache blickte Bertl Jordan, EMjr. des Baon Pustertal/Ober-
Das Jubiläum begann mit einer Messfeier, die von Ortspfarrer land, auf die Geschichte der Kompanie zurück und gratulierte für
Hochw. Cassian Lohmar zelebriert und von der Musikkapelle diese Leistungen. Nach der Landeshymne erfolgte der Abmarsch
Antholz Mittertal musikalisch umrahmt wurde. Von den Ehren- der Formationen durch das Dorf zum Festplatz, wo die Feier nach
kompanien Bruneck und St. Lorenzen wurde nach dem Evangelium schönen geselligen Stunden ihren Abschluss fand. n

Rhendena /Pinzolo
von Silvano Capella

25. Wiedergründungsjubiläum SK Rhendena


Am 9. Juni 2019 feierte die SK Rhendena
das 25. Wiedergründungsfest in Pinzolo im
Rhendenatal, am Ort ihrer Gründung am
29. Mai 1994. Vittorio Sartori, Hptm. der
SK Rhendena, begrüßte zahlreiche Ehren-
gäste, u.a. den Bgm. von Pinzolo, Michele
Cereghini, den LH von Trient Maurizio
Fugatti, den Landtagspräs. der Prov. Trient
Walter Kaswalder, den Kammerabg. Diego
Binelli und den Ex-Sen. Franco Panizza
sowie zahlreiche Bgm. der Nachbarge-
meinden des Rhendenatales. Vollzählig
anwesend war auch die Bundesleitung
des WSB, angeführt von LKdt. Mjr. Enzo
Cestari, sowie der Gründungshptm. Bruno
Fostini. Das Baon Judikarien, dem auch
die SK Rhendena angehört und das von
Dino Cerato kommandiert wurde, stellte Die Ehrenkompanie des Baon Judikarien
die Ehrenkompanie. Mehr als 200 Schüt-
zen von 30 Kompanien aus Welsch- und Capella sowie den Grußworten erfolgte. zur Hauptkirche von Pinzolo feierte man
Südtirol marschierten mit der MK Pinzo- Anschließend wurden, begleitet von der gemeinsam eine von Pfarrer Don Flavio
lo zum Kirchplatz, wo der offizielle Teil Weise des guten Kameraden, am nahegele- Girardini zelebrierte hl. Messe. Der Auszug
mit der Begrüßung durch Hptm. Vittorio genen Kriegerfriedhof ein Kranz niederge- erfolgte über die Hauptstraßen des Dorfes
Sartori und der Verlesung der Chronik der legt und eine Ehrensalve abgefeuert. Nach mit Defilierung am Hauptplatz. n
SK Rhendena durch den EHptm. Silvanio der Landeshymne und dem Abmarsch

Voldertal
von Stefanie Hotter

Bergmesse
Bei kaiserlichem Herbstwetter durfte die wurde. Es war wieder ein beeindruckendes heim, um den Tag gemütlich ausklingen
Speckbacher SK Hall gemeinsam mit der SK Bild. Im Anschluss konnte sich jeder mit zu lassen. Es ist jedes Mal ein besonderes
Tulfes und der Fahnenabordnung der Ret- Speck- und Kaspressknödeln stärken, und Erlebnis, eine Bergmesse in Gedenken und
tenberger SK Wattens-Wattenberg am 15. als Nachspeise boten die Tulfer Schützen auf den Spuren von Josef Speckbacher zu
September 2019 die Bergmesse im Voldertal wieder ihre Kirchtagskrapfen an. Gemein- feiern. Ein besonderer Dank gilt allen Mit-
feiern, welche vom Schützenkurat Pater sam mit den Besuchern wurde der traum- wirkenden, Wanderern und Teilnehmern.
Damian Heuer zelebriert und musikalisch hafte Herbsttag genossen. Nach dem Abbau Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im
von der Stadtmusikkapelle Wörgl umrahmt fuhren die Haller gemeinsam ins Schützen- nächsten Jahr. n
N° 6 | Dezember 2019

32 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Lienz
von Georg Lobenwein

9. Jungschützen-Triathlon 2019

Jungschützen-Triathlon: Das OK-Team mit Teilnehmern

Der 9. Jungschützen-Triathlon des Jung- an den Jungschützenzug Leisach, der zum Schützen aus Leisach eroberten die ersten 5
schützenzuges Lienz ist geschlagen. Wir dritten Mal in Folge die Wertung gewann Plätze. Der 6. Platz ging an den Jungschüt-
konnten heuer 26 Kinder bei uns begrüßen. und den Wanderpokal sein Eigen nennen zen Kevin Blaßnig aus der SK Hopfgarten.
Darunter eine Delegation aus Südtirol, von darf. Die Kinder aus Hopfgarten und Lienz Nach einem gemeinsamen Mittagessen
der SK Onach, mit dem Bundesjugendre- 1 platzierten sich auf den Plätzen 2 und 3. endete dieser ereignisreiche Tag. Viel Spaß
ferenten Kuno Huber. Es wurden Punkte Der Sieger aus der Einzelwertung Niklas und Spannung wird die Jungschützen und
beim Zimmergewehrschießen, beim Kegeln Kreuzer durfte sich über einen Tag im -marketenderinnen bestimmt auch für den
und beim Quiz über das heilige Land Tirol Gardaland freuen, welcher vom Reisebüro nächsten Bewerb motivieren. n
gesammelt. Die Mannschaftswertung ging Bundschuh gesponsert wurde. Die Jungen

MORTER
von Maria Pichler

Schützenjugend auf historischen Spuren


Am 5. Oktober trafen sich rund 60 Jung-
marketenderinnen und -schützen mit ihren
Betreuern aus den Bezirken Vinschgau und
Burggrafenamt/Passeier zum alljährlichen
gemeinsamen Herbstausflug, der diesmal
nach Morter in den Vinschgau führte. Nach
einer kurzen Begrüßung ging es unter
der fachkundigen Führung von Siegfried
Tappeiner über den Rautwaal Richtung
Burgruine Obermontani. Unterwegs wurde
auch ein Zugang zum Druckstollen besich-
tigt, der von Laas her kommend das Wasser
zum Kraftwerk Kastelbell befördert. Der
Weg führte danach an jener Kapelle vorbei,
die an die verunglückten Arbeiter erinnert,
die beim Bau der Wasserkraftwerke und
Druckstollen ihr Leben verloren haben. weshalb sie oft auch als Sixtinische Kapelle die Ausflügler von der SK Morter verköstigt
Nach einer rund einstündigen Wanderung Südtirols bezeichnet wird. Die Restaura- wurden. Mit vielen interessanten Eindrü-
erreichte man die Burgruine Obermontani. torin Verena Mumelter führte durch die cken und neuen Freundschaften machte
Auf demselben Felsrücken wie die Burg Kapelle. Unter ihrer Leitung konnten die man sich am späteren Nachmittag wieder
befindet sich auch die kleine Kapelle St. Ste- Kinder am Ende der Führung selbst ein auf den Nachhauseweg. n
phan, die aus dem 15. Jahrhundert stammt kleines Fresko malen. Anschließend ging es
und innen reich mit Fresken verziert ist, wieder zurück zum Sportplatz Morter, wo
N° 6 | Dezember 2019

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 33


Vomp
von Magdalena Kaltenhauser

Ein Abend im Zeichen der Tracht beim Marketenderinnentreffen


Bereits zum dritten Mal wurde ein Marketenderinnentreffen im
Rahmen des Bataillonsschützenfestes des Baon Schwaz organisiert.
Dieses Jahr stand das Treffen ganz im Zeichen der Tracht. Trach-
tenexpertin Helene Mayr aus dem Unterland, welche ihre eigene
Trachtenschneiderei betreibt, hielt einen Vortrag über die Herkunft,
Geschichte und Vielfalt der Trachten in Tirol. Bei einer offenen
Fragerunde konnte so manche Frage über die eigene Tracht beant-
wortet werden. Im Anschluss marschierten die Marketenderinnen
gemeinsam mit dem Bataillonskommando und den ausgerückten
Abordnungen zum Eröffnungsakt ein. Mit einem gemeinsamen
Abendessen und regem Austausch fand der Abend einen gelunge-
nen Ausklang. n

Ried im Oberinntal
von Wilfried Grießer

Wandertag der Jungschützen in der Talschaft Pontlatz


Die Jungschützen der Talschaft Pontlatz
trafen sich in Ried/Oberinntal zu einem
gemütlichen Wandertag. Der Jungschüt-
zenbetreuer der Talschaft Pontlatz Gerhard
Kratter und die Kameraden der SK Ried/O.
unter der Führung von Hptm. Peppi Pat-
scheider konnten über 25 Jungschützen mit
10 Betreuern vor dem Schloss Siegmunds-
ried begrüßen. Gleich zu Beginn stand eine
Führung durch das Schloss Siegmundsried
auf dem Programm. Dr. Sylvia Mader,
eine bekannte Kunsthistorikerin, erzählte
in leicht verständlichen Worten von der
Entstehung und der Bedeutung dieses
bemerkenswerten Gebäudes mitten im
Ort. Nachdem auch im Dachgeschoss des
Schlosses keine Schlossgespenster zu finden
waren, wurde die Führung beendet und Dr. Sylvia Mader präsentiert den Jungschützen das Schloss Siegmundsried
der ganze Trupp marschierte im Anschluss
über den Kalvarienberg zur Aussichtsplatt- sogenannten „Herrensteig“ in wunderbar alle mit einem Sprung in das angenehme
form am „Lutzen-Öfele“ oberhalb von Ried. schattigem Waldgelände zur „Wienerhütte“ Badewasser abkühlen konnten. „Heint war’s
Dort erwartete die Wanderer bereits das und wieder hinab in den Talboden zu ei- wieder cool, für jeden etwas dabei und
Küchenteam der SK Ried, das Leberkäs- nem versteckten Grillplatz neben dem Inn. zuletzt noch baden gehen, a so a schianer
semmeln und Limo zur Stärkung austeilte. Mit Grillwürsteln und Limo gestärkt, führte Tag!“ − Das war die einhellige Meinung der
Die nächste Etappe führte dann über den der Weiterweg zum Rieder Badesee, wo sich Obergrichter Jungschützen. n

Ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr!


Die Kommandanten der in der Alpenregion vereinten Schützenbünde wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest
und Gesundheit, Freude und Erfolg für das Jahr 2020.

Mjr. Jürgen Wirth Anderlan


geschäftsführender Landeskommandant des Verbandes Tiroler Schützen,
die Landeskommandanten
Mjr. Fritz Tiefenthaler, Mjr. Enzo Cestari
und Martin Haberfellner, Landeshauptmann des BBGK
sowie ihre Schriftleiter
Mjr. Renato des Dorides, Hptm. Hans Baur, BM Franziska Jenewein
N° 6 | Dezember 2019

34 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Tramin
von Elisabeth Kofler

Trachtenpflegekurs der Marketenderinnen


Am 24. Oktober trafen sich die Marketende-
rinnen aus dem Bezirk Südtiroler Unterland
zum Trachtenpflegekurs im Schützenheim
von Tramin. Die Referentin Edith Zwi-
schenbrugger, Marketenderin der SK Josef
Noldin Salurn, referierte über das besondere
Kleidungsstück, das oft über Generationen
hinweg weitergegeben wird. Zu Beginn zeig-
te sie das richtige Anziehen der Tracht, das
korrekte Schnüren des Mieders sowie das
Binden des Flors. Weiter ging es mit dem
verflixtesten Teil der Trachtenpflege, das
Bügeln der Bluse. Edith zeigte eine einfache,
schnelle und effiziente Art und Weise, mit
Hilfe des Bügelhansls die Bluse faltenfrei zu
bügeln und die Spitzen dabei in die richtige
Position zu bringen. Neben zahlreichen Jede versuchte sich im Anflicken von Knöp- reich, interessant, aber auch unterhaltsam.
Tipps zum Waschen, Reinigen und Versor- fen, Druckknöpfen oder Häkchenverschlüs- Ein Dank den teilnehmenden Marketende-
gen der verschiedenen Trachtenteile durfte sen, um für kleinere Reparaturarbeiten gut rinnen, allen voran Edith Zwischenbrugger
man zum Schluss noch selbst Hand anlegen. gerüstet zu sein. Der Abend war sehr lehr- für den besonderen Abend. n

Strassen
von Karl Schett

60 Jahre Strassener Jungschützen


Die Jungschützenkompanien des Baon
Oberland und zum Teil auch vom Lienzer
Talboden und Iseltal präsentierten sich beim
Strassener Jubiläumsfest selbstbewusst.
Sie sind nicht nur für den Nachwuchs der
Kompanien unentbehrlich, sondern nehmen
auch als Jugendgruppe an vielen wertvollen
Aktivitäten teil.
In Vertretung von Pfarrer Hansjörg Sailer
zelebrierte dort Pfarrer in R. Josef Wieser,
selber ein Strassener, die Festmesse, die von
der Musikkapelle unter Einbeziehung des
Volksgesanges passend mitgestaltet wurde.
An die Sonntagslesungen erinnernd, meinte
der Priester, dass Gott sich über die Umkehr
jedes Menschen freue, dass er ehrliches Beten
erhöre und dass er allen Menschen seine
Liebe schenke. Die wertvolle Aufgabe eines
jeden Jungschützen sei es, sich für alle hilfs-
bedürftigen Menschen seiner Mitwelt einzu-
setzen, wie die von Jungmarketenderinnen
und Jungschützen vorgetragenen Fürbitten
es auch treffend zum Inhalt hatten. Nach der Predigt segnete der zeichen der Tiroler Jungschützen, der Viertel-JS-Betreuer Alois
Priester die renovierte Fahne der Strassener Jungschützen. Goller das Goldene Ehrenzeichen der Tiroler Jungschützen sowie
In ihren Grußworten lobte Bgm. Webhofer besonders den Einsatz der Schriftführer der SK Strassen, Florian Golmayer, von Viertelkdt.
der beiden Jungschützenbetreuer Daniel Valtiner und Lisa-Maria Außersteiner die Bronzene Verdienstmedaille des BTSK. Insgesamt
Bodner, während der Viertel-Jungschützenbetreuer die Schießleis- 40 Jungschützen bzw. Jungmarketenderinnen bekamen das Leis-
tungen der Strassener Jungschützen sowie das Mitwirken der Eltern tungsabzeichen der Jungschützen (16 in Bronze und 24 in Silber),
hervorhob. für deren Erwerb sie ausführliche Kenntnisse über Heimatland
Bei den folgenden Ehrungen erhielten Daniel Valtiner und Lisa- Tirol und Schützenwesen in einer Prüfung nachweisen mussten. n
Maria Bodner aus der Hand von Mjr. Usel das Bronzene Ehren-
N° 6 | Dezember 2019

Wir gedenken … 35
Anton Reden 2018 wurde ihr der Ehrenkranz ter der Kompanie tätig. Im „Guten Kameraden“. Mit dabei
† 3. MÄRZ 2019 - OLANG des SSB verliehen. Adelheid September 2016 erhielt er die war auch die Fahne der FF, bei
Die SK Peter Sigmayr Olang gab bis zu ihrem unerwarteten Andreas-Hofer-Medaille mit der er sich 12 Jahre lang als
trauert um Anton Reden, der Tod alles für ihre Nächsten. Kranz für seine 60-jährige Kommandant eingesetzt hatte.
im März 2019 plötzlich verstor- Mitgliedschaft. Alfred nahm
ben ist. Der Riodla Tondl, wie bei den Ausrückungen teil,
man ihn kannte, war Grün- wann immer es ihm möglich
dungsmitglied im Jahre 1959 Ehrenmitglied war. Darauf konnten wir uns EOlt. Johann
und bis vor wenigen Jahren als Josef Sieberer bei ihm bis zuletzt verlassen. Unterrainer
aktives Mitglied in der Kom- Sein Wunsch, beim Fließer
panie tätig. Aus gesundheitli- † 27. AUGUST 2019 - THIERSEE Kirchtag am 15. September † 10. OKTOBER 2019 - WAIDRING
chen Gründen zog er sich in Unser Ehrenmitglied Josef Sie- auszurücken, war ihm leider Die Johann-Jakob Stainer SK
den letzten Jahren zurück. In berer ist im Alter von 85 Jahren nicht mehr vergönnt. Waidring trauert um ihren
Kompaniestärke und mit einer verstorben. Er ist im Jahr 1953 Ehren-Oberleutnant Hans Un-
Kranzniederlegung wurde der Kompanie beigetreten und terrainer, der im Alter von nur
Tondl die letzte Ehre erwiesen. war von Beginn an als eifriger 68 Jahren, plötzlich und uner-
Seiner geselligen und kame- Schütze bekannt. Für seine wartet, viel zu früh aus unserer
radschaftlichen Persönlichkeit gelebte Kameradschaft wurde Mitte genommen wurde.
werden wir immer gedenken. er sehr geschätzt. Für seine Hans ist 1968 den Waidringer
Verdienste in der Kompanie Schützen beigetreten − voller
und seine langjährige, schließ- Begeisterung für die gemein-
lich fast 67 Jahre andauernde same Sache war er maßgeblich
Mitgliedschaft wurde er im am Aufbau der Waidringer
Jahr 2014 zum Ehrenmitglied SK beteiligt. Von 1980 bis
ernannt. Im Rahmen unserer 2013 fungierte er als Oberleut-
Fahnenweihe im Juli 2014 nant und kommandierte die
konnte er aus den Händen Kompanie in dieser Zeit nicht
von EHptm. Hans Trainer die selten. Weiters bekleidete er 13
Ehrenurkunde in Empfang Bruno Demetz Jahre lang das Amt des Schrift-
nehmen. Im Jänner dieses Jah- † 7. OKTOBER 2019 führers. 2013 wurde er zum
res konnte Josef Sieberer noch WOLKENSTEIN Ehren-Oberleutnant ernannt.
seinen 85. Geburtstag feiern. Die SK Wolkenstein trauert Hans war weiters Träger der
Auch eine Abordnung unserer um ihren Kameraden Bruno Andreas-Hofer-Medaille mit
Kompanie durfte dabei sein Demetz, der im Alter von 85 Kranz für 50-jährige Mitglied-
Adelheid Hofer und wir konnten nochmals Jahren verstorben ist. Bruno schaft sowie der Bronzenen
† 8. AUGUST 2019 - LAJEN einen netten Nachmittag mitei- war Gründungsmitglied der Verdienstmedaille des BTSK.
Dr. Adelheid Hofer geb. Ploner nander verbringen. Kompanie und von Beginn 2013 verlieh ihm das Land Tirol
wurde am 26. Dezember 1944 an ein vorbildlicher Kamerad. für sein unermüdliches Wirken
in Lajen geboren, 1976 heira- Viele Jahre war er Fahnenleut- und seinen Fleiß die Verdienst-
tete sie Hermann Hofer, den nant, Böller- und Waffenmeis- medaille des Landes Tirol.
Hauptmann von Lajen. 1997 ter. Die Schützenkompanie ist Hans war ein Parade-Schütze,
übernahm sie die Patenschaft ihm stets am Herzen gelegen, er hat die Waidringer Schützen
der Schützenfahne und als weshalb er bei fast allen Aus- mit Sicherheit mehr als geprägt.
Mitglied der Kompanie war sie rückungen dabei war. Seine Sein Verlust hinterlässt eine
Beraterin und Gönnerin. 2013 Kameraden verabschiedeten Lücke, die zu schließen nicht
erhielt sie die 15-jährige SSB- sich mit Ehrensalve, Fah- möglich sein wird.
Langjährigkeitsmedaille, und nengruß und dem Lied vom

Alfred Köhle
† 12. SEPTEMBER 2019 - FLIESS
Mit Alfred Köhle verlor die SK
Fließ ein langjähriges Mitglied
und einen treuen Schützen-
kameraden. Alfred trat 1956
der SK Fließ bei und war von
1971 bis 1974 als Waffenmeis-
N° 6 | Dezember 2019

36 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

15 Jahre
Markus Jochum und Martin Untergasser (Amras); Pierluigi
Termine 2019/2020
Bergami, Hugo Constantini, Laura Dandrea, Mauro Dandrea, 26. Dezember Stephansball, Truden
Rosa Maria Del Fauro, Franco Dibona, Luigi Menardi, Fausto 10. Jänner JHV des SZ.Bez. Imst
Menardi, Sandra Scarpa Ghedina, Giuliana Sponga und Umberto 19. Februar Einweihungsfeier Museum, Mantua
Walpoth (Anpezo Hayden); Anton Krajic und Martin Röck (Ims- 20. Februar Andreas-Hofer-Feier, Mantua
terberg); Manfred Hofer (Latzfons) und Edy Rabanser (Wolken-
Andreas-Hofer-Feier und Verleihung der
stein)
Ehrenzeichen des Landes Tirol, Bergisel
23. Februar Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier beim
25 Jahre Sandwirt, Passeier
Benjamin Schiechtl und Martin Gassner (Imsterberg); Lt. Manuel 8. März Bezirkstag Bozen, Sarnthein
Rabensteiner, Norbert Höller, Paul Pitschieder und Walter Stolz 29. März Baon-Jahrtag mit Kirchgang (40 Jahre
(Latzfons); Hannes Mölgg (St. Johann in Ahrn); Martin Holz- Baon-Kdt. Mjr. H. Egger), Brixlegg
knecht (Stams); Uwe Cainelli und Richard Prantner (Untermais) Bundesgeneralversammlung Tegernsee
sowie Karl Terrabona (Wolkenstein) 26. April Bundesversammlung BTSK, Innsbruck
30. April Gauderfest, Zell am Ziller
40 Jahre 2. Mai
3. Mai
Bundesversammlung SSB, Bozen
Patronatstag, Königsdorf
Peter Gasteiger, Wolfgang Stampfer und Heinz Neuner (Amras);
Josef Schnegg und Rudolf Schiechtl (Imsterberg) sowie Reinhard 9. Mai LS-Schießen
Bacher (St. Johann in Ahrn) Tradition in Bewegung – Landesmarschierwettbewerb
16. Mai Gesamttiroler Jungschützen-Schießen, Eppan
21.-24. Mai Alpenregionstreffen, St. Martin in Passeier
50 Jahre 6. Juni Baon-Fest Innsbruck, O-Dorf
Siegfried Raifer (Latzfons); Lt. Mag. Helmut Hörmann (Stams); 7. Juni Baon-Fest Hall
Franz Schwabl und Willi Rainer (Untermais) 14. Juni Baon-Fest Petersberg, Haiming
27. Juni 50-jähriges Wiedergründungsfest SK Feldturns
55 Jahre 28. Juni
15. Bezirksfest Schützenbezirk Brixen, Feldturns
Baon-Fest Hörtenberg, Oberhofen
Bernd Stampfer (Amras)

60 Jahre
Herbert Prieth (Glurns); Sepp Bartolini, Sepp Lex, Herbert Raffl,
Luis Trenkwalder, Mathias Trenkwalder, Hans Verdorfer, Hans-
michl Weger und Luis Winkler (Obermais); Alois Häfele, Johann
Staudacher, Lt. Klaus Staudacher, Hans Staudacher und Alois
Häfele (Stams) sowie EHptm. Herbert Schöffauer (Weer)

65 Jahre Impressum
Sebastian Thurner (Amras) Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
Tel. 0664/88265867, E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at
Süd-Tirol: SSB, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,
Tel. 0471/974078, E-Mail: presse@schuetzen.com
Redaktionsschluss ist der jeweils letzte Tag der Monate Februar, April,
Juni, August, Oktober und Dezember.
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Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler
Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der
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schützenkompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Renato des Dorides; BGSK:
Hptm. Hans Baur; BTSK: Franziska Jenewein, WTSB: Enzo Cestari
Druck: Karodruck, Frangart

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