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Österreichische Post AG

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Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Straße 2, A-6020 Innsbruck
ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


42. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 5 | Oktober 2019 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Schützenfeste …
So langsam geht die Festsaison zu
Ende und die Zahl der Versamm-
lungen und Schützenjahrtage nimmt
wieder zu. Als Landeskommandant
hat man dabei das Privileg, im
Laufe des Jahres Schützenfeste und
Gedenkfeiern in Bayern und ganz
Tirol in all ihrer Unterschiedlichkeit
und Eigenart besuchen zu dürfen.
Überall spüre ich aber dabei die
Ernsthaftigkeit, das Engagement,
die Begeisterung und das Bemühen
um Gemeinsamkeit der Veranstalter
und der Teilnehmer. Dafür sage ich
gerne „danke“ ...

meint euer Landeskommandant


Fritz Tiefenthaler

SCHIESSEN:
Marketenderinnen als
lebendiges Netzwerk
Dem Kaiser Max
zu Ehren
3 von Franziska Jenewein und Alexandra Embacher

Das diesjährige dritte Tiroler Marketenderinnen-Treffen am 24. August fand ganz im Zeichen
der freundschaftlichen Vernetzung statt. „Wir wollten dieses Jahr ein länderübergreifendes
FOTOGRAFIEREN: Treffen in der Alpenregion schaffen, das den Erfahrungsaustausch von Werten und Traditionen
Dem Josef unserer Kultur unterstreicht“, meinte Franziska Jenewein vom BTSK.
Stiegler zum Nach den ersten zwei Treffen blühten die Idee und das Konzept des Tiroler Marketenderinnen-
Andenken
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Treffens weiter und tragen bereits Früchte: Die Marketenderinnen vernetzen sich. „Marketen-
derinnen im Tiroler Schützenwesen sind wesentliche Trägerinnen und Mitgestalterinnen von
Tiroler Brauchtum und Schützentradition“, beschreibt die Bundesmarketenderin Franziska
©Bundeswehr Schönbrodt
Jenewein (BTSK). Auch bei der diesjährigen Veranstaltung freut man sich auf den Austausch
zwischen Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol sowie Bayern. „Im Dialog werden wir unser unter-
BESUCHEN: schiedliches Rollenbild reflektieren, um einen gleichberechtigten Platz zu finden. Unser Ziel ist
Der Marine zur es, den Weg gemeinsam mit Männern und Frauen im Schützenwesen zu gehen.“ Bundesmarke-
Unterstützung tenderin Manuela Lastei (SSB) schätzte ebenso die große Veranstaltung, auch wenn viel Arbeit
18 dahinter steckte: „Aber es lohnt sich, und das Ergebnis ist, neue Freunde kennenzulernen, über
andere Aktivitäten informiert zu werden und aktiv dabei mitzuarbeiten. Es tut gut, längere, aber
N° 5 | Oktober 2019

2 Aus den LANDESTEILEN …

Bundesmarketenderinnen Franziska Jenewein (BTSK), Manuela Lastei (SSB) und Chiara Guetti (WTSB): „Wir sind stolz darauf, dass es das Tref-
fen der Marketenderinnen alle zwei Jahre gibt. Es ist ein Fest der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit.“

auch kurze Gespräche mit den Marketen- sen, welches seit Generationen weitergege- von uns kann mit einem gesunden Selbst-
derinnen der verschiedensten Kompanien ben wird.“ bewusstsein, mit Wissen und Verantwor-
aller Tiroler Landesteile zu führen.“ tung zum Gelingen des Weiterbestandes
Über die Landesgrenzen hinaus beitragen“, meinte Bundesmarketenderin
Treffen aller Vertreterinnen aus Tirol Farbenprächtige optische Erlebnisse lie- Franziska Jenewein (BTSK) nach der Veran-
Im Vorfeld sind bereits gespannte Stim- ferte der Samstag mit dem ersten Tiroler staltung. „Gemeinsam tragen wir das Feuer
men der Zillertalerinnen auf die weiteren Marketenderinnen-Treffen in Nordtirol. Es unserer Werte und unserer gemeinsamen
Marketenderinnen zu hören. „Es ist für uns war ein weiterer Höhepunkt des Wochen- kulturellen Identität weiter, es bleibt durch
ein eindrucksvolles Erlebnis, dass wir mit endes, ein Ausdruck der Vielfältigkeit der die Gemeinschaft von Frauen und Männer
so vielen Marketenderinnen gemeinsam Trachten und der Kulturen. Nach dem angefacht. Wir erhalten es so am Leben.“
an solch einer Veranstaltung teilnehmen Festgottesdienst in der Pfarrkirche Ried Jenewein lobte zudem die Vielfältigkeit
dürfen. Es zeigt uns, wie viele junge Mädels verwandelten rund 300 Marketenderin- der Trachten und setzte fort: „Denn nur
genauso motiviert sind und mit Herzblut nen aus Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol eine Weiterentwicklung in diesem großen
die Tradition zusammen mit den Schützen sowie Bayern den Kaltenbacher Dorfplatz Netzwerk und die Schärfung unserer Posi-
aufrechterhalten“, sind sich die Frauen der bei der Defilierung in ein Trachtenmeer. tion ermöglicht es uns, die Prinzipien und
Kompanie Hart einig. Auch in Schlitters „Wir, Marketenderinnen im Schützenwesen Leitmotive zu gewährleisten und gemein-
zeigt man sich begeistert, auf Marketen- und in den Brauchtumsvereinen, tragen sam zu tragen.“ Im Anschluss feierte man
derinnen aus nah und fern, auf bekannte die Verantwortung, unsere eigene Identität im riesigen Festzelt zum Konzert der BMK
und neue Gesichter zu treffen, so Karin und unsere Tiroler Kultur zu schützen. Ried-Kaltenbach, darauf folgte der Auftritt
Weidlinger. Lastei weiter: „Es ist nicht nur Denn es sind zahlreiche Schritte notwendig, der Partyband „Volxrock“. n
ein Austausch von Brauchtum und Kultur, um Werte und Traditionen weiter in die
sondern auch ein Austausch von Fachwis- Zukunft zu tragen. Jede und jeder einzelne

Kaltenbach
von Enzo Cestari

Anche le Marketenderinnen del Welschtirol hanno partecipato


Anche quest’anno le Marketenderinnen
del Welschtirol hanno partecipato al Ge-
samttiroler Marketenderinnen-Treffen a
Kaltenbach nel Zillertal, accompagnate da
ca. 30 Schuetzen e dalla Bundesfahne del
WTSB. Dopo l’inquadramento e la Santa
Messa a Ried sono partite in corteo fino a
Kaltenbach, dove nel Dorfplatz si è svolto la
Defilierung. Al termine della grande festa
nel capannone, serata kameratesca con la
musica dei „Volxrock“. n
N° 5 | Oktober 2019

Aus den LANDESTEILEN … 3


Thaur
von Thomas Saurer

Landesschießen MAX 500 mit 2.890 Teilnehmern


Das Gedenkschießen MAX500 war ein vol-
ler Erfolg. 2.890 Teilnehmer zählte die breit
angelegte Schießsportveranstaltung, die an
insgesamt 26 Schießständen in ganz Tirol
erfolgreich abgewickelt wurde.
Kaiser Maximilian I. legte mit der Erlassung
des Tiroler Landlibells 1511 den Grundstein
für das organisierte Schützenwesen in unse-
rem Land. Die Tiroler Schützen würdigten
„ihren“ Kaiser im Gedenkjahr zum 500. To-
destag mit einem groß angelegten Landes-
schießen, das vom 4. Mai bis 16. Juni 2019
Schießsportbegeisterten aus allen Tiroler
Landesteilen und Bayerns die Möglichkeit
geboten hatte, Ziel- und Treffsicherheit
unter Beweis zu stellen. Unter dem Motto
„Tiroler im Herzen, Europäer im Geiste“ Maximilian-Landesschießen an 26 Schießständen in ganz Tirol erfolgreich abgeschlossen
einte besonders dieses Tiroler Landesschie- (Foto Hans Gregoritsch)
ßen „maximilianische“ Ansprüche an den
sportlichen Wettkampf genauso wie Kern- gebührt den vielen Schützenkompanien, Welschtirols. LR Mag. Johannes Tratter
werte des Schützenwesens und bestärkte ein die ihre Schützen zahlreich zum Schießen überbrachte die Grußworte und den Dank
weiteres Mal unsere Tiroler Landeskultur. mobilisiert haben.“ des Landes Tirol, der gemeinsam mit der
Im Rahmen der Preisverteilung dankte Mjr. Präsidentin zum Tiroler Landtag Sonja
Manfred Schachner allen Teilnehmern: Preisverteilung in Thaur – Ledl-Rossmann der Einladung gefolgt war.
„Ganz wesentlich für das gute Gelingen 270 Teilnehmern nahmen Preise entgegen Neben dem Organisationskomitee wa-
dieses Landesschießens war die große Ein- 270 Teilnehmern waren zur Preisverteilung ren zahlreiche Schützenvertreter, wie die
satzbereitschaft der durchführenden Schüt- nach Thaur gekommen, darunter die drei Viertelschießreferenten, gekommen, um die
zengilden mit ihren Oberschützenmeistern Landeskommandanten der Schützenbün- siegreichen Einzelschützen und erfolgrei-
samt ihren Teams. Ein besonderer Dank de des Bundeslandes Tirol, Südtirols und chen Teams zu feiern. n

Unsere Leser meinen ...

Italienische Südtiroler Tourismusprospekte –


Ohne deutsche Ortsnamen?
Wer kennt Südtiroler Tourismusprospekte „siamo in Italia!“ wird sonst eigentlich nur
in Italienisch, in welchen die Ortsnamen von ewiggestrigen Nationalisten propagiert.
zumindest zweisprachig aufscheinen? In Angenehm korrekt hingegen ein italienischer
rückgratloser Unterwürfigkeit wird der Tourismusprospekt, herausgegeben von der
„Alto Adige“ fast ausschließlich mit den vom „Regione Autonoma Friuli - Venezia Giulia“,
Faschismus aufoktroyierten Ortsnamen der italienweit verteilt wird: Die Namen der
angepriesen. Interessierten Italienern wird Orte und Naturschutzgebiete in Gemeinden
so der Eindruck einer stockitalienischen Pro- mit slowenischer Minderheit werden in
vinz vermittelt, die sich diesbezüglich nicht gleicher Größe auch in Slowenisch angeführt.
von Cuneo oder Caltanissetta unterscheidet. Unsere Touristiker hingegen „vertuschen“ so-
Schlimmer noch: Sogar in französischen oder gar die Bevölkerungsmehrheit und Geschich-
englischen Ausgaben der Tourismusprospek- te Südtirols.
te und Web-Auftritte werden die Ortsnamen Martin Schweiggl, Kurtatsch
meist nur in Italienisch angeführt. Dieses
4 Aus den LANDESTEILEN …
Meran
von Renato des Dorides

Im November 1809 – vor 210 Jahren


Tiroler Freiheitskampf (Teil 1)
In diesem Beitrag werden bisher weniger bekannte Ereignisse über ein letztes großes Aufbäumen der Tiroler gegen die frem-
den Besatzer im Jahre 1809 wiedergegeben. Sie sind den „Memoiren de Mais“ des Augenzeugen Pater Thomas Voglsanger –
Kooperator der Pfarre Mais 1809 (Stift Stams) entnommen.

Die letzte große Schlacht Kommandos. Verteidigung der Mühlbacher


am Küchelberg Klause gegen vier Angriffe des Generals
Das Land Tirol unter fremder Herrschaft. Rusca.
(Vgl. Buchchronik von Renato des Dorides, Anschließend Vormarsch des Generals
hgg. von der SK Meran im Gedenkjahr 2009) Baraguay d’Hilliers durch das Pustertal in
In großer Kriegsnot − ein Gelöbnis der Richtung Brixen und Bozen.
Tiroler mit dem Heiligsten Herzen Jesu. 11. November 1809: Erzwungener neuer
Kampfaufruf Andreas Hofers.
Am Martinstag, den 11. November 1809
dringen mehrere in das Meraner Rathaus
ein und bemächtigen sich wieder der dort
abgelieferten Waffen.
12. November 1809: Kundmachung an die
Tiroler mit vier Erlässen des Vizekönigs von
Italien Eugen Napoleon II. aus Villach mit
Androhung der Erschießung von jedem,
der mit Waffen angetroffen wird.

Die Ereignisse der letzten


großen Schlacht am Küchelberg
bei Meran im November 1809
Der Küchelberg wird von französischen
Truppen besetzt. 13. November 1809: Gene-
Tirol im November 1809 ral Vial schickt von Bozen General Rusca
1. November 1809: Die vierte und letzte mit 2000 Mann nach Meran, da es heißt,
Herz-Jesu-Bild Bergisel-Schlacht endet mit einer Niederla- dass es in Meran noch „gäre“. Dort trifft er
ge der Tiroler. um 6.00 Uhr abends ein und bezieht mit
2. November 1809: Andreas Hofer lässt dem seinen Truppen Stellung um Meran und
Vize-König von Italien Eugen Napoleon de am Küchelberg. Die Stadt ist geräumt und
Beauharnais in Villach ein Unterwerfungs- erscheint friedlich. Stadtväter und Kaufleute
schreiben zustellen. übergaben die Stadtschlüssel und verspre-
3. November 1809: Kundmachung des fran- chen Nichtbeteiligung gegen Verschonung.
zösischen Generals Drouet mit Androhung 14. November 1809: Rusca entsendet 1000
standrechtlicher Erschießung aller Insur- Mann in Richtung Passeier und schickt
genten, die nach 24 Stunden noch Waffen nach Bozen um Verstärkung. Baraguay
tragen. d’Hilliers bestimmt zwei weitere Bataillone
4. November 1809: ein erfolgreiches unter Bertoletti für Meran und lässt einen
Gefecht im Eisacktal bei der Trostburg der Teil der in Brixen und Sterzing liegenden
Landstürmer von Lajen, Klausen und Waid- Garnison den Marsch über den Jaufen
bruck gegen 1.200 Mann des französischen antreten. Auf Ruscas Kolonne nach Passeier
Generals Peyri. warten bei Kuens und Riffian drei Schüt-
5. November 1809: Neuerlicher Aufruf zum zenkompanien unter Johann und Peter
Kampf durch den unter Zwang stehenden Hofer sowie Andreas Ilmer. Mit kräftiger
Andreas Hofer. Beschießung verlegen sie den Franzosen
6. November 1809: Besetzung Bozens durch den Weg ins Dorf Riffian − und ein gelun-
General Vial mit 8000 Franzosen. genes Manöver lockt die Franzosen in die
Niederlage der Tiroler bei Zell am Ziller. Schlucht des Finele-Baches, wo die Tiroler
8. November 1809: Unterwerfungsorder Geschosse unter ihnen „arge Verheerung“
Andreas Hofers – Niederlegung seines anrichten, wie etwa auf dem Preitenacker
Aus den LANDESTEILEN … 5

A. Hofer wird in Saltaus gezwungen, neu- Alte Ansicht von Meran Richtung Nord- Westen mit Küchelberg und Schloss Tirol
erdings die Waffen zu ergreifen. Abbildung
aus der Kapelle beim Sandwirt i. Passeier
(Stadtarchiv Meran) unter Kuens. Bereits bei den ersten Schüssen fällt der französische
Anführer und bald darauf ein zweiter Offizier. Den Passeirern
kommen Bewaffnete aus Schenna zu Hilfe. Die Franzosen ziehen
sich auf den Segenbühel zurück. Nach Aussage des Kommandanten
haben sie alleine beim Finele-Tal fünfzig Grenadiere verloren. Die
Passeirer zählen drei Tote und drei Verwundete. Am gleichen Tag
besetzen Franzosen die strategisch wichtige Anhöhe am Segenbühel
beim Küchelberg. Das erste Gefecht führt zum Erfolg der Tiroler
Landesverteidiger. Rusca erhält weitere Truppenverstärkung aus
Bozen. Andreas Hofer erteilt mehrere Orders mit der Aufforderung
an die Vinschger Verteidiger, eiligst nach Algund herzurücken.
15. November 1809: Andreas Hofer verlegt mit Schreiber Kajetan
Sweth und einigen Offizieren sein Hauptquartier nach Saltaus. Es
ergehen mehrere Aufrufe an die Landesverteidiger.

Die Vinschger Landesverteidiger rücken gegen Mittag über die


Töll bis Plars und Algund vor. Mit Tagesanbruch strömt von allen
Seiten der Landsturm
herbei und setzt sich
gegen Meran herab in
Marsch. General Rus-
ca versucht einen Vor-
stoß in den Vinschgau,
stößt jedoch auf solch
massiven Widerstand,
dass er noch vor
Abend aufgibt. Rusca
führt unter seinen
Fahnen italienische
und dalmatinische
Truppen. Er konzent-
riert sich nun voll auf
Meran. Es schneit be-
reits in diesen Tagen
Eugen Napoleon II - Kundmachung bis in die mittleren
an die Tiroler. Stadtarchiv Meran Höhen. In Partschins
erscheint mittags
eine französische Historisches Gemälde des Malers Thomas
Schwadron, um 104 Riss aus Meran
N° 5 | Oktober 2019

6 Aus den LANDESTEILEN …

Star Roggen zu requirieren. Gleich fallen Schüsse, worauf sich die


feindlichen Reiter in Eile nach Meran zurückziehen. Angeführt von
den beiden Partschinser Hauptleuten Thomas Klotz und Sebastian
Mosmiller ziehen an die 200 Mann in Richtung Küchelberg gegen
General Rusca ins Feld. Die Einkreisung der Franzosen in Meran
ist nicht mehr zu übersehen. Am 15. November halten sich die
Franzosen ruhig auf dem Segenbühel und wagen sich nicht in das
Dorf hinein. Hingegen rücken immer mehr Schützen herbei. Auch
Rusca sammelt Verstärkung um Meran. Gespannte Ruhe vor einem
vorauszusehenden Sturm.

16. November 1809: Schnee, Regen und Sturmwind den ganzen


Tag über. Die Franzosen halten die Umgebung von Meran und den
Küchelberg mit fast 5000 Mann besetzt. Die dritte Passeirer Kom-
panie rückt mit 300 Mann von Kuens über die Passer nach Schen-
na, um mit der Kompanie von Schenna und Mais über Obermais
vorzurücken. Algund wird von zahlreichen Schützen besetzt. Peter
Thalguter an der Spitze mehrerer Schützenkompanien leitet die
Kampfoperationen. General Rusca lässt verlauten, er wolle Algund
niederbrennen. Die Marlinger stehen bereits mit Waffen am Etsch-
ufer. Der Feind wird am Küchelberg im Halbbogen eingekreist. Pe-
ter Thalguter übernimmt die Kampfoperationen am rechten Flügel,
der von der Marlinger Brücke über Algund, Gratsch bis Dorf Tirol
von Bauern aus Algund, Schützen und Stürmer von Marling, Ulten, Originalauszüge aus dem Tagebuch „Memoiren de Mais“
Lana und Partschins unter der Leitung von Matthias Ladurner des Augenzeugen Pater Thomas Voglsanger – Kooperator der
gebildet worden ist. Oberhalb von Tirol gruppieren sich hinter den Pfarre Mais 1809 (Stift Stams)
Anführern Johann und Josef Hofer die meisten Passeirer Kontin-
gente und Frischmanns Landstürmer aus dem unteren Vinschgau.
Zur linken Seite stehen Ilmer und Haspinger mit den Mannschaften
von Schenna und Mais. Am Platz vor dem Schulhaus von Tirol hält
ein Feldkaplan eine „feurige Anrede“ an die zahlreich versammelten
Schützen und erteilt ihnen die Generalabsolution.

Der linke Flügel mit Passeirern, Riffianern und Schennanern wird


von Pater Haspinger geleitet. Um 10.00 Uhr rückt das Bauernheer
mit den Schützen dem Feind entgegen in einem dichten Haufen in
Richtung Segenbühel hinaus. Sie feuern bereits von weitem unter
wildem Geschrei, vertreiben mit Schnelligkeit den Feind aus seinen
Stellungen und besetzen den Segenbühel. Um 11.00 Uhr haben
die Bauern die wichtigsten Stellungen des Küchelbergs besetzt.
Eine weitere Schlacht ist gewonnen! Zu diesem Zeitpunkt sind
von Bozen herauf 900 Grenadiere angekommen – eilig nach dem
Zenoberg kommandiert, wo der Feind jetzt seine Hauptstellung hat.
Der verstärkte Feind nimmt von hinten den Küchelberg und drängt
die zu schwachen Passeirer auf dieser Seite bis über den Finelebach
nach der Höhe von Kuens zurück. Von ihrer festen Stellung kämp-
fen die Passeirer den ganzen Tag gegen den überlegenen Feind. Als
die Passeirer vom Zentrum getrennt werden, fallen die Franzo-
sen von Aichach her den Vinschgern auf dem Segenbühel in den
Rücken. Diese müssen sich in das Dorf Tirol zurückziehen, flüchten
bis zum Knappenloch und zum Teil in das Hauptschloss Tirol und
teilweise nach Haslach. Die Landstürmer geraten zeitweise in arge fliehen kann, findet den Tod. Von den Partschinser fallen hier Jakob
Bedrängnis und Peter Thalguter muss mit ansehen, wie sich die Verklairer, Felberwirtsohn, Mathias Torggler, Schwaigersohn, Josef
Schützen flüchtig gegen das Knappenloch drängen. Hier sammeln Pircher, Mairhofersohn und Anton Weiracher, Bindtersohn.
sie sich wieder und stellen sich erneut dem Feind. Nun teilen sich
die Schützen und die Franzosen das Knappenloch. Zwischenzeitlich Die Franzosen besetzen erneut den Küchelberg. Sie rücken den
kommen Johann Waibl, Stiegenwirt und mit ihm viele andere den flüchtenden Vinschgern nach Dorf Tirol nach und wüten dort
Küchelberg herab bis in die Gegend des Sittnerhofes. Sie wissen schrecklich. Die Feinde dringen in die Häuser des Dorfes und
nicht, was auf der Höhe des Küchelberges vorgeht und geraten ermorden alte und wehrlose Männer. Viele Häuser werden von
daher in einen Hinterhalt. Die Schützen nehmen die Gefahr zu spät grausamen Räuberhorden geplündert. Der Tagwerker Martin
wahr, wer nicht frühzeitig unter dem Schloss Tirol gegen St. Peter Prunner, ein ehemaliger Soldat, der vom alten Widum zusehen will,
„sie plünderten ganze Häuser

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und mordeten wehrlose Männer“

Aus den LANDESTEILEN …

wird von einer französischen Patrouille Die Schüsse aus den zwei französischen fielen, zogen sie sich nach Meran zurück.
verfolgt und mit Bajonettstichen so stark Haubitzen, deren eine beim Spatzenturm Auch der Versuch, über den Steinernen Steg
verwundet, dass er am 19. November stirbt. außer der Stadt Meran (deren Knall sogar nach Schenna hinaufrücken, scheiterte am
Josef Gartner (Knecht beim Dorfmeister in die Fenster in unserem Vidum zu Mais er- starken Widerstand. Die um 3.00 Uhr nach-
Untermais), der vor dem Haus Holz hackt, schütterten) und die andere, die bei Gratsch mittags dort hin beorderten Soldaten gerie-
wird von einer Patrouille ergriffen, nach stand unterschieden sich noch mehr. Es war ten beim sog. Stickle-Gassl unter heftigen
Meran geschleppt und dort erschlagen. Die ein schreckliches Konzert oder vielmehr Kugelhagel der von Pater Joachim Haspinger
verletzten Schützen, die den Franzosen in ein fürchterlicher Contrapunkt – schon um angeführten Schenner Schützen. Nachdem
die Hände fallen, werden erschlagen und 11.00 Uhr, also nach einer halben Stunde des Einige gefallen waren, zogen sich die Fran-
erstochen. Andere Bewohner werden als gemachten (Auftrittes) wurden die Franzosen zosen wieder über die Passer zurück. Beim
Gefangene verschleppt. zurückgedrängt. Ich sah sie vom Segenbühel Feuergefecht im steilen Hohlweg im Stickle-
(den obersten Gipfel des Küchelbergs), beim Gassl kamen acht Männer des Landsturms
J. 1809 Nov. 16, S. 294f Pulverturm vorbei, herabretirieren, und ums Leben: Georg Gufler (Eggersohn in
„[…] So versprach Rusca auf General-Parole mitten im Berge die Gewehre der fliehenden Verdins), ledig – 27 Jahre, Anton Kaufmann
den Meranern und Tirolern vollkommene Feinde hinauf, und die Stutzen der verfolgen- (Trater), ledig – 32 Jahre, Sebastian Gufler,
Sicherheit: Sie sollten nur ruhig zu Hause den Landesverteidiger von oben herab gegen- ledig – 22 Jahre, Joseph Mair (von Tall) - 62
bleiben. Indessen wurden die neuen Tiroler einander blitzen. Gegen 12.00 Uhr an eben Jahre, Michael Gumpold, ledig – 18 Jahre,
Deputierten als Geiseln in Meran behalten. den 16ten Nov. entstand eine Abwehraktion Georg Pacher (Pichlerhof in Untertall) – 42
Die Gemeinde Tirol hielt ihr Wort, auf das bey Marling, der ich aus unserem Vidumsda- Jahre, Kaplan Josef Alber (Kampersohn von
Wort des Generals vertrauend und tathen, che bis zum Ende zusah.“ Hafling), Pfarrkooperator in Schenna (zu
da sich das Treffen vom Küchelberg bis Dorf Tode Verwundet) – starb am 3. Dezember
Tirol zog, keinen Widerstand. Allein das In Gratsch töteten die Franzosen drei weitere 1809 in Verdins Johann Stadler (Mitterhofer
französische Wort war zerbrechlicher als wehrlose Männer: Franz Kuen (Saltenhofer) in Verdins) – 42 Jahre.
Glas. Die Gelegenheit zu rauben war Anstoß sitzend vor seinem Hause am Degelstein,
genug. Die damit verbundene Grausamkeit Anton Schnitzer (Weinreich), Josef Prinster Die Schenner Schützen besetzten anschlie-
war (wiederholt) satanisch. Sie plünderten (Sittenbauer) auf seiner Flucht nach St. Peter. ßend das linke Passerufer bis zum Steineren
ganze Häuser, mordeten wehrlose Männer
mit ausgezeichneter Unmenschlichkeit. […]“

J. 1809 Nov. 16, S. 296f


„[…] Zweien Männer, führten sie zu Tirol
das Feld hinaus, stellten sie nebeneinander
und schossen ihnen durch das Gesicht. Wel-
che Barbaren taten dies jemals? Ein Mensch
wurde mit herausgeschnittener Zunge, rings-
herum abgeschnittenen Lefzen, Ohren und
Nase und einem Bajonett-Stich in der Brust
gefunden. Der Fichtelbauer nahe beim Mayr
in Eich wurde wehrlos in Stücke zerhauen.
Eben jene Nößingertochter sagte mir, sie
habe einen von den Franzosen ermordeten
Bauern gesehen, dem sie die Hirnschale so
ausgebrochen haben, wie man nach ihrem
Ausdrucke, einen Kürbis aushölet und die
Leere herausnimmt.“ Gefecht bei der Trostburg

Der Feind rückte auch durch das Vinsch- Weiters drang der Feind in Gratscher-Wirts- Steg bei Meran. Den ganzen Tag wurde auf
gauer-Tor in Richtung Gratsch vor. Wer häuser ein, ließ sich volllaufen und brachte allen Punkten des Kampfplatzes gegenseitig
nicht rechtzeitig in Richtung St. Peter flie- anschließend die Wirte um. Es wurden wei- gefeuert. Gegen Abend brachen die Pas-
hen konnte, fiel im Kugelregen der feind- tere vier wehrlose Männer getötet. Schützen seirer erneut auf der Kuenser Höhe hervor
lichen Musketen. Beim Spatzenturm hatte aus Marling und Schenna kamen zu Hilfe. und schnitten einer Truppe Franzosen
der Feind eine Kanone und gegen Gratsch Um Forst, Algund und die Töll zu decken, den Rückzug ab. Diese hatten vor sich den
hin eine zweite Kanone platziert. Feindliche trugen die Marlinger ihre Etschbrücke un- hohen steilen Rand des Finelebaches und
Reiterei harrte auf dem Wiesenplan von terhalb der Kirche ab und besetzten mit den hinter sich die wütenden Bauern. Nach ei-
Gratsch, um die vom Küchelberg herabge- Landstürmern aus Lana, Tisens und Ulten nem Augenblick des Entsetzens stürzten sie
sprengten Schützen in Empfang zu nehmen. das rechte Ufer der Etsch. Um 12.00 Uhr sich in den tödlichen Abgrund und wählten
näherte sich eine Abteilung Franzosen der den Freitod. Nun dehnten sich die Passeirer
J. 1809 Nov. 16, S. 270ff abgebrochenen Marlinger Brücke, musste an der rechten Seite des Fineletales zum
„Die Scheibenbüchsen der Schützen machten sich jedoch im Kugelhagel zurückziehen. Die Schlosse Auer bis Aichach aus und rückten
einen sonderbaren Kontrast mit dem schwa- Feinde erhielten Verstärkung und versuchten gegen den Segenbühel und Dorf Tirol vor,
chen Peletonfeuer französischer Musketen. erneut, vorzudringen. Als wiederum Einige die beide stark mit Feinden besetzt waren. n
8 Aus den LANDESTEILEN …
St. Martin i.P. von Maria Pichler

GSK Garmisch Ehrenkompanie beim Alpenregionstreffen


Die Gebirgsschützenkompanie Garmisch
wird beim Alpenregionstreffen 2020 in St.
Martin in Passeier die bayerische Ehren-
kompanie stellen. Wenn sich vom 21. bis
24. Mai 2020 im Passeiertal mehr als 10.000
Schützen, Jungschützen und Marketen-
derinnen zum 26. Alpenregionstreffen
einfinden, dann wird eine Kompanie die
Organisation und den Ablauf besonders
genau beobachten: die GSK Garmisch aus
dem Baon Werdenfels. Die 27. Ausgabe des
großen Schützentreffens im Jahr 2022 wird
nämlich in Garmisch stattfinden. Anläss-
lich des großen Treffens der Schützen aus
dem gesamten Alpenraum wird die BGK
Garmisch auch ihr 70-jähriges Wieder-
gründungsjubiläum feiern. Deshalb gilt: Sich austauschen, die Kameradschaft pflegen, eine Freundschaft aufbauen: Alois Ma-
Sobald der Termin steht, wird mit der derspacher (3.v.l.) hat sich in Südtirol mit den Passeirer Schützen getroffen. V.l.: Christian
Organisation begonnen. Beim Alpenre- Raich (SK St. Martin in Passeier), Anna Raich (SK St. Martin in Passeier), Alois Maderspa-
gionstreffen im nächsten Jahr stellen die cher (Hauptmannstellvertreter Gebirgsschützen Garmisch), Armin Oberprantacher
(Hauptmann SK St. Martin in Passeier), Artur Oberprantacher (SK St. Martin in Passeier
Garmischer dann die bayerische Ehren-
und Passeirer Bataillonskommandant)
kompanie. „Wir werden zwar öfters als
Ehrenkompanie eingeladen“, erzählt der etwa alle zehn Jahre“. „Und das Alpenregi- der 27. Ausgabe des beliebten Treffens der
Garmischer Hptm.-Stv. Alois Maderspa- onstreffen, das ist schon nochmal eine ganz Schützen aus Tirol, Südtirol, Welschtirol
cher. „Dass uns aber bei einem so großen besondere Sache.“ Wohl auch deshalb, weil und Bayern. n
Fest diese Ehre zuteil wird, passiert nur es dann ernst wird mit der Organisation

Die Gebirgsschützen Garmisch stellen die bayerische Ehrenkompanie beim 26. Alpenregionstreffen in St. Martin in Passeier
Aus den LANDESTEILEN … 9
St. Martin i.P. von Maria Pichler

Alpenregionstreffen
2020: Jetzt online an-
melden!
Auf der Internetseite www.alpenregionstref-
fen.com finden Schützen, Jungschützen und
Marketenderinnen alle Informationen rund
um das Alpenregionstreffen 2020 vom 21.
bis 24. Mai 2020 in St. Martin in Passeier.
Nun können sich die Schützenkompanien
dort direkt zum Treffen anmelden.
„Je genauer wir über die Teilnehmerzahl am
Alpenregionstreffen 2020 Bescheid wissen,
desto besser können wir das Treffen hin-
sichtlich Anfahrt, Ablauf und Verpflegung
vorbereiten“, erklärt der Hauptmann der
Schützenkompanie St. Martin in Passeier
Armin Oberprantacher. Daher können
sich die Schützenkompanien und Trach-
tenvereine aus der Alpenregion ab sofort
online zum großen Fest in St. Martin in
Passeier anmelden. In einem eigens dafür
vorgesehenen Formular tragen die Kompa-
nien dafür Kontaktdaten, Teilnehmerzahl
und Informationen zu ihrer Anreise ins
Passeiertal ein. „Nach der erfolgreichen An-
meldung können die Vereine dann sehen,
wer sich bereits zum Alpenregionstreffen
angemeldet hat und wie viele Schützen,
Musikkapellen und andere Vereine mit
dabei sein werden“, so Oberprantacher. n

Ab sofort können sich die Schützenkompanien von Tirol, Südtirol, Welschtirol und
Bayern online zum Alpenregionstreffen 2020 in St. Martin in Passeier anmelden

Innsbruck
von Thomas Saurer

Geburtstagsempfang für LH Günther Platter:


Tiroler Schützen gratulierten mit Festschießen
Die Tiroler Traditionsverbände gratulierten LH Günther Platter ßens einen Ehrenschuss abzugeben. Mit fünf Zehnern traf der Lan-
zum halbrunden Geburtstag. Am Vorabend zu seinem 65. Ge- deshauptmann auch ins sprichwörtliche „Schwarze“. Viertelkom-
burtstag, am Freitag, den 6. Juni 2019, nutzten die Tiroler Schützen mandant und Oberschützenmeister Mjr. Manfred Schachner konnte
die Gelegenheit, Tirols Regierungschef zu einem Ehrenschuss im eine Maximilian-Sonderplakette zum Geburtstag überreichen. n
Rahmen des Maximilian-Gedenkschießens einzuladen.
Landeskommandant Mjr. Mag. Fritz Tiefenthaler, LKdt.-Stv. Mjr.
Christian Meischl und zahlreiche Mitglieder der Bundesleitung
stellten sich im Meraner Innenhof ein, um − wie zahlreiche weitere
Traditionsverbände des Landes Tirol − dem Landeshauptmann
zu seinem 65. Geburtstag zu gratulieren. Die Bundesleitung war
jedoch nicht alleine gekommen. Mit dabei war eine Abordnung der
Sistranser Jungschützen und Jungmarketenderinnen sowie Viertel-
Schießwart OLt. Ernst Markt, die die Laserschießanlage des Bundes
aufgebaut hatten. Schließlich wurde LH Günther Platter vom BTSK
dazu eingeladen, gemeinsam mit dem Tiroler Landesschützenbund
als ausrichtende Verbände des heurigen Maximilian-Gedenkschie-
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10 Aus den LANDESTEILEN …


Kaltenbach von Gerhard Hauser

Ranzensticker, Fotokünstler und Sänger Stiegler und der


„Ausmarsch des Zillertaler Schützenregiments“ (1909)
Das Schützenregiment Zillertal wurde recht dieser Fotomontage zu diesem einzigartigen heimischen Schuhplattler auch den ungari-
bald nach seiner Gründung im Jahr 1908 Kunstwerk zusammengefügt. Angesichts schen Csárdás auf. Im „Englischen Café“ zu
durch die streng einheitliche Tracht, die Offi- der damaligen technischen Ausrüstung, eine München besuchte sie auch der alte Meister-
ziere mit den Straußenfedern, als starker und gewöhnliche Plattenkamera mit Fotoplatten, sänger Ludwig Rainer, der eigens von seinem
eigenständiger Traditionskörper dieser viel und der herausragenden Qualität der Fotos Gasthofe am Achensee herbeigeeilt war, um
besungenen Talschaft weit über die Grenzen ist die große Kunstfertigkeit unbestritten und die aufstrebenden „Stiegler“ zu hören. Der
des Landes bekannt. Die große Gründungs- der damit verbundene Aufwand ist kaum alte Haudegen war selbst verwundert über
und Festpremiere feierten die Zillertaler erahnbar. Jede einzelne Person der insge- das herrliche Stimmenmaterial und über
Schützen am 29. August 1909 bei der samt über 1.000 ist eindeutig erkennbar! Im die dargebotene Kunstfertigkeit. Im Moskau
100-Jahr-Feier des Tiroler Freiheitskampfes heutigen digitalen Zeitalter ist dieses Bildnis beteiligten sich unsere Sänger auch an den
1809 in Innsbruck. Das Schützenregiment mit weitaus besseren Kameras kaum besser Krönungsfeierlichkeiten Zar Alexanders II.,
Zillertal nahm unter dem Kommando des anzufertigen. deren Pracht und Gepränge sie nie mehr ver-
Gründungskommandanten Johann Penz, gessen konnten. Gerne erzählte „Seppal“ von
Zell, beim glanzvollen Jubiläumsfestzug in Tod eines berühmten Zillertaler Sängers der großen Militärparade in Moskau, an der
der Stärke von 1.046 Schützen, formiert in In der Innsbrucker Zeitung vom 20. Mai über 600.000 Mann teilnahmen, und vom
drei Bataillonen mit 11 Kompanien, 37 Mar- 1938 war zu lesen: „Am 17. Mai 1938 starb unvergleichlichen Riesenfeuerwerk. In Mos-
ketenderinnen und der über 100 Mann star- im Alter von 78 Jahren Josef Stiegler, ge- kau verkehrten unsere Sänger oft und gern
ken Regiments-Musikkapelle (Stabführung nannt „Sattlerseppal“. Er war der Leiter der auch im Hause des Herrn Eichholz, dessen
Ferdinand Hechl, Zell) eindrucksvoll teil. berühmten Nationalsängergruppe „Stiegler“ Gemahlin selbst eine Zillertalerin war und
aus Stumm, die in den Achtzigerjahren der das größte Zigarrengeschäft der Stadt
Das Bild „Ausmarsch des Zillertaler Schüt- des vorigen Jahrhunderts in ganz Europa innehatte. Der alte „Schloss-Ferdl“ erzählte
zenregimentes“ herumzog und an Fürstenhöfen konzertierte. mit Behagen gerne von den guten Zigarren
Anlässlich dieser Festivität wurde ein Die Bühnengestalten der Stiegler sangen vor mit dem „einzigen“ bzw. unvergleichlichen
einmaliges fotografisches Kunstwerk Königin Viktoria von England, vor Kaiser Aroma. Im Jahre 1887 kehrten die Sänger
geschaffen: der Ausmarsch des Zillerta- Alexander von Russland, an fast allen deut- nach siebenjähriger Wanderschaft, reich an
ler Schützenregiments wurde meisterhaft schen Fürstenhöfen, vor den Königen von Ehren, Andenken und Erinnerungen, in die
auf Zelluloid verewigt. Der „Photograph“, Schweden und Norwegen. Dort konzertier- Heimat nach Stumm zurück. Nach seiner
Nationalsänger und Ranzensticker Josef ten sie in 70 Städten und zogen dann nach Rückkehr war Josef Stiegler nicht nur als
Stiegler in Stumm „Zillerthal“ fertigte dieses Finnland.“ Die Zillertaler sangen damals in Fotograf tätig, er fertigte auch, wie bereits
Bild 1909 an. Dabei wurden alle Zillertaler Leipzig und Breslau nicht nur Tiroler Lieder, sein Vater Georg, Lederstickarbeiten an. Sein
Kompanien und die Regimentsmusikkapelle sondern präsentierten auch Operettenarien, Sohn, Franz Stiegler „Grande“ (am 25. Feb.
Zell am Ziller einzeln fotografiert und in Märsche, Walzer und führten neben dem 1892 in Berlin geboren), und die weiteren
Generationen mit Friedl, Fritz und jetzt Ale-
xander Stiegler setzten die Familientradition
ungebrochen fort. Seit dem 17. Jahrhundert
ist diese Kunstfertigkeit im Land bekannt.
Von Anfang an gehörte die Zillertaler
Familie Stiegler zu den Fachmännern dieser
Zunft. Fritz Stiegler und sein Sohn Alexan-
der üben mittlerweile als eine der letzten
Federkielsticker Österreichs diese sehr selten
gewordene Handwerkskunst aus. Mit 20
Jahren bereits mit der Federkielstickerei be-
gonnen, geht Alexander Stiegler nunmehr in
der sechsten Generation der Familie diesem
Beruf mit Leidenschaft nach. Neben dem
Beruf finden Fritz und Alexander Stiegler,
wie ihr berühmter Vorfahre, in der Musik
ihre Erfüllung.“
Sepp Oberguggenberger, der Verfasser des
Artikels anlässlich des Ablebens von Josef
Stiegler, schrieb abschließend: „Schlaf wohl,
du guter „Seppal“, ruhe aus nach langer
Wanderschaft, wir werden dir ein gutes
Andenken bewahren.“ n
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Aus den LANDESTEILEN … 11


St. Romedius/Nonsberg von Hildegard Flor

„Die Jugend Tiroler Geschichte lehren“

Bei der Andreas-Hofer-Feier in St. Romedius, v.l. Herbert Winnischhofer, der Südtiroler Bundesfähnrich Robert Ventir, Luis Jageregger, Gior-
gio Benoni, der Welschtiroler Landesfähnrich Remo Bortoluzzi, Giacomino Dorigato, Bundeskassier Rodolfo Moranduzzo, der emeritierte
Erzbischof Luigi Bressan und der Prior des Klosters, P. Giorgio Silvestri OFM.

Parkplatz neben dem Wallfahrtsort ein. Luigi Bressan und dem Prior des Klosters,
Dazu kamen einige Ehrengäste und an die P. Giorgio Silvestri OFM. Die musikalische
50 Wallfahrer hinzu. Nach der Aufstellung Begleitung besorgte die Schützenkapelle
und Meldung an die Höchstanwesenden Kalisberg. Die zwei Ehrensalven feuerte
durch Bundeskassier Rodolfo Moranduzzo eine gemischte Formation unter dem Kom-
erfolgten die Frontabschreitung und die mando von Maurizio Albisoni ab. Bezogen
Begrüßung durch LKdt. Mjr. Enzo Cestari, auf das Evangelium vom barmherzigen
welcher den Sinn der Ehrensalven erklärte: Samariter stellte der Erzbischof die Frage,
„Die Salve ist ein Zeichen des Friedens. Sie wer denn unser Nächster sei und dass diese
soll Gott im Evangelium, den Gefallenen Frage heute aktueller denn je sei. „Es gibt
und den Ehrengästen dienen. Nur freie keinen Platz für Hass im Christentum.
Menschen durften früher Waffen tragen. Der eigentliche Samariter ist Christus“,
Heute müssen wir nicht mehr damit das erklärte Bressan. Das Schützengebet sprach
Land verteidigen, sondern für Gott, Familie Chiara Guetti. Nach dem Segen dankte der
und Heimat einstehen“, sagte Cestari und Landeskommandant dem Erzbischof und
leitete über zur Vereidigung der 14 neuen dem Prior für die Messfeier, danach segnete
Mitglieder: Alessio Giordani, Andrea Bressan den Kranz, der zur Weise vom
Graziola, Maria Cristina Pizzina, Michele guten Kameraden hinter dem Eingang des
Nabacino und Stefano Mazzucchi (alle SK Klosters, wo eine Tafel an Andreas Hofers
Castellam/Lagertal), Luigino Springhetti Wallfahrt erinnert, angebracht wurde. An
und Simone Filippi (beide SK Nonsberg), den Erzbischof wurde eine Schützenschei-
An der Andreas-Hofer-Gedenktafel am
Stefano Degrandi, Luisa Moschini, Mara be überreicht. Es folgte eine Reihe von
Eingang zum Wallfahrtsort brachten zwei
Gambin, Stefano Righetti und Annachi- Grußworten von Landtagspräs. Walter
Schützen einen Kranz an.
ara Prosser (SK Roveredo/Rofreit) so- Kaswalder, Bezirkspräs. Silvano Dominici,
Da die Oberkirche des Heiligtums für die wie Amedeo Serra und Matteo Pozzatti dem LKdt.-Stv. des SSB Mjr. Renato des
stetig wachsende Zahl von Schützen zu (SK Sulzberg). Für diese verlas er einen Dorides, Senator a.D. Franco Panizza und
klein wurde, findet die Andreas-Hofer-Feier Willkommensbrief und sie versammelten Landeshauptmann a.D. Carlo Andreotti.
von Welschtirol seit einigen Jahren im Juli sich rund um die Bundesfahne, legten ihre Der Aufruf, die Unrechtsgrenze am Brenner
statt. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Hände darauf und sprachen die Eidesformel zu überwinden, aber mehr noch der Jugend
Es erinnert an Andreas Hofers Wallfahrt nach. Danach gab Cestari einen geschicht- die Landesgeschichte nahezubringen, zog
am 7. Juli 1809, wo er sich den Segen für lichen Rückblick auf Andreas Hofer, dessen sich wie ein roter Faden durch alle Reden.
die Bergisel-Schlachten erbat. An die 150 Aufenthalt in Welschtirol 1780 bis 1785 Zum Schluss dankte LKdt. Enzo Cestari
Schützen aus Welschtirol sowie eine Abord- und die Pilgerfahrt mit 600 Mann 1809 zu allen für den guten Ablauf der Feier. n
nung aus dem Bundesland Tirol und zwei diesem Wallfahrtsort. Es folgte die heilige
aus Südtirol fanden sich am 14. Juli auf dem Messe, gefeiert vom emeritierten Erzbischof
„Sie opferten alles für Tirol. Sie haben
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sich weder in einen eisernen, noch in

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einen goldenen Käfig einsperren lassen.“
Aus den LANDESTEILEN …
Saltaus / St. Martin i.P. von Roland Lang

Gedenkfeier für Luis Amplatz


Vor 55 Jahren auf den Brunner Mahdern ermordet
Mehr als 300 Personen nahmen am 1.
September 2019 trotz eines mehr als
1-stündigen Fußmarsches auf die Brunner
Mahder oberhalb Saltaus im Passeiertal an
der Gedenkfeier für den Freiheitskämpfer
Luis Amplatz teil. Der Leutnant der Grieser
Schützenkompanie war dort von einem
bezahlten italienischen Agenten im Schlaf
erschossen worden. Die Gedenkfeier, die
alle fünf Jahre vom Südtiroler Heimatbund
und der SK St. Martin ausgerichtet wird,
begann mit einer hl. Messe, zelebriert
von Pater Christoph Waldner OT. Für die
gesamte musikalische Umrahmung der
55-Jahr-Feier sorgte in gekonnter Weise
die Bläsergruppe der Musikkapelle Saltaus.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch
Sepp Mitterhofer, SHB-Bezirksobmann von
Meran-Burggrafenamt, folgten die Gruß-
worte des SHB-Landesobmannes Roland SHB-Obmann Roland Lang bei der Luis-Amplatz-Gedenkfeier auf den Brunner Mahdern
Lang. Dieser wies auf das tragische Ende
von Luis Amplatz hin. Das Verbrechen, Parlamentes gewählt worden, wenn ihn die ausgeführt durch einen gedungenen Killer,
das hier im Auftrag eines Staates, der sich spanische Zentralregierung nicht einen Tag Christian Kerbler, der deshalb in Italien
selbst als demokratisch bezeichnet, verübt vorher noch schnell verhaftet hätte. Da er zwar verurteilt, aber nie der Strafe zuge-
wurde, ist Geschichte. Und doch berührt somit bei der Debatte zur Wahl nicht prä- führt worden ist. Dass dieses Verbrechen
uns Tiroler die feige Art, mit der Rom sent war, konnte er nach spanischen, noch von offizieller italienischer, österreichischer
zwei Freiheitskämpfer ausschalten wollte, aus der Franco-Zeit stammenden Gesetzen und Südtiroler Seite bis heute totgeschwie-
immer noch. Und nicht nur uns. In seinem nicht ernannt werden. Für die ihm und den gen wird, zeigt nicht nur, wie peinlich es
Grußwort kam Lang nicht umhin, auch anderen Häftlingen des Öfteren bewiesene allen ist, sondern auch, wie sehr Politik und
auf die katalanischen politischen Häftlinge Solidarität wehten neben Tiroler und Schüt- Justiz versagt haben!“
einzugehen. Jordi Turull wäre im März 2018 zenfahnen auch zwei katalanische Fahnen
zum Regionalpräsident des katalanischen auf den Brunner Mahdern. Elmar Thaler, Alt-LKdt. des SSB, führte die
Heldenehrung durch. Dabei sagte er über
Eva Klotz, Tochter des damals auf der Alm die Freiheitskämpfer „Sie opferten alles für
angeschossenen und dabei schwer verletz- Tirol. Sie haben sich weder in einen eisernen
ten Schützenmajors Jörg Klotz sagte in ihrer noch einen goldenen Käfig einsperren las-
Gedenkrede für Amplatz: „Das, was auf den sen.“ Eine gekonnt durchgeführte Ehrensal-
Tag genau vor 55 Jahren hier geschehen ist, ve von der Ehrenformation der SK St. Mar-
wäre wohl nie ans Tageslicht gekommen, tin in Passeier und Riffian unter Leitung
wenn alles wie geplant abgelaufen wäre: In von Hptm. Armin Oberprantacher hallte
diesem Heuschupfen wären zwei Tote auf- dann durch das Passeiertal. Daraufhin
gefunden worden, Luis Amplatz und Jörg spielte die Bläsergruppe der Musikkapelle
Klotz, die nach offizieller Darstellung bei Saltaus das Lied vom guten Kameraden, bei
einem Feuerwechsel mit den Carabinieri dem ein Kranz zu Ehren von Luis Amplatz
ums Leben gekommen wären! Bei der Ob- an seinem Marterle niedergelegt wurde. Es
duktion wäre festgestellt worden, dass beide folgte die Bundeshymne, und zum Ab-
von Schüssen aus einer Beretta Kaliber 9 schluss dankte SHB-Bezirksobmann Sepp
mm, der Dienstwaffe der Carabinieri töd- Mitterhofer jun. allen Anwesenden für ihre
lich getroffen waren. Damit hätte sich alles Teilnahme. n
erledigt, und keiner hätte Grund gehabt,
an dieser Darstellung zu zweifeln! Aber es
ist nicht so gelaufen! Luis Amplatz war tot,
Georg Klotz hat aber überlebt, und so ist
die Wahrheit ans Tageslicht gekommen: Es
Amplatz-Marterle mit Kranz war ein Mord im Auftrag des Staates Italien,
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Aus den LANDESTEILEN … 13


Landeck von Thomas Saurer

Ausstellung „Kaiser Maximilian I. im Tiroler Oberland“


auf Schloss Landeck feierlich eröffnet

Die landesweite und grenzüberschreitende Ausstellung der Tiroler Schützen im Schloss Landeck war
bis 22. September als offizielles MAX500-Projekt für die Öffentlichkeit zugänglich. Fotos: Hans Gregoritsch

Die Organisatoren dieser Ausstellung auf Schloss Landeck, der des Feldzeichen des Landes Tirol führte zahlreiche Schützenabord-
Obmann des Bezirksmuseumsvereins Landeck, Christian Rudig nungen unseres Bundes an.
und der Kurator der Ausstellung, der Bildungsoffizier des Schüt- Der Festakt wurde mit einem Landesüblichen Empfang – würdig
zenbezirks Landeck, Olt. Gerhard Gstraunthaler, konnten bei und traditionell – eröffnet. Die Ehrenkompanie stellte die SK Lan-
der Eröffnung zahlreiche Ehrengäste begrüßen: u.a. den Abt des deck. In den Jahren 1896 bis 1898 wurde die Freiwillige Reservis-
Benediktinerstiftes Marienberg, Markus Spanier, den Abt des Stiftes tenkolonne Landeck gegründet, die dann 1925 in die SK Landeck
Stams, Prälat German Erd und den Landeskuraten des BTSK, umbenannt wurde. Die Geschichte der Landecker Schützen ist
Pfarrer Martin Ferner. Südtirol wurde im Tiroler Oberland vertreten jedoch wesentlich älter und lässt sich bis in die Zeit vor dem Landli-
durch den Präsidenten zum Südtiroler Landtag Josef Noggler, und bell von Kaiser Maximilian zurückverfolgen.
das Bundesland Tirol wiederum durch den Landesrat für Wissen- In der Ausstellung auf Schloss Landeck wurden bis zum 22.
schaft und Forschung, Bernhard Tilg – zuhause in Landeck, ein September 2019 die Reisen Maximilians am „Oberen Weg“, dem
Heimspiel sozusagen. Stellvertretend für einige Bürgermeister des mittelalterlichen Handelsweg entlang der Via Claudia Augusta über
„Oberen Weges“ konnte der Adjutant des Landeskommandanten, Reschen und Fernpass und seine Aufenthalte im Tiroler Oberland
Mjr. Thomas Saurer, in seiner Begrüßung gemeinsam mit vielen und im Außerfern nachgezeichnet. Diese Ausstellung verbindet also
weiteren Ehrengästen auch den Bürgermeister der Stadtgemeinde das historische Tirol und schlägt erneut eine Brücke nach Südtirol.
Landeck, Wolfgang Jörg, willkommen heißen. Unter Maximilian wurden Innsbruck und Tirol zur Drehscheibe
Ebenso konnten aus dem Amt der Tiroler Landesregierung der der dynastischen Politik des Hauses Habsburg und Wirkungsstätten
Direktor des Tiroler Landesarchivs, Christoph Haidacher, sowie aus zahlreicher bedeutender Künstler, die an seinem ewigen „Gedecht-
der Abteilung Repräsentationswesen, die Historikerin und Koordi- nus“ arbeiteten. Er war Wegbereiter einer neuen Dimension euro-
natorin des Maximilianjahres, Isabelle Brandauer, begrüßt werden. päischer Kultur und Politik. Das Land Tirol würdigt den „letzten
Abordnungen mit den Landesfahnen der Tiroler Traditionsver- Ritter und ersten Europäer“ mit einem umfassenden Bildungs-, Kul-
bände – darunter der Tiroler Landesschützenbund und der Tiroler tur- und Veranstaltungsprogramm, das nicht nur den Blick in die
Landestrachtenverband – werteten diese Eröffnungsveranstaltung Geschichte, sondern auch in die Gegenwart und Zukunft wirft. n
durch ihre Anwesenheit auf. Für die anwesenden Präsidenten und
Obleute der Tiroler Traditionsverbände war der Sprecher des Tradi-
tionsforums, Franz Hitzl, nach Landeck gekommen.
Dass die Alpenregion der Schützen als eine Völkerverständigung
unter Nachbarn verstanden wird, ist unseren Schützen klar. Mit
Freude konnten die bayerischen Abordnungen begrüßt werden: SCHÜTZENKALENDER
der Landeshauptmann des BTSK, Martin Haberfellner, mit der Vielfalt ist unsere Stärke
Landesfahne der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien und der
Tiroler Schützenkalender 2020, Verfügbar ab
Gauhauptmann des Loisachgaues, Stefan Schmid. Und wiederum
Mitte Oktober, Bezug über Kanzlei, Di + Do 8-13 Uhr
begleitet von der Südtiroler Ehrenkompanie Tartsch im Vinschgau, Preis: 10 Euro
konnte der LKdt.-Stv. Mjr. Renato des Dorides in Landeck willkom-
men geheißen werden. Die Bundesstandarte des BTSK als führen-
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14 Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN


Going
von Thomas Saurer

Goinger Schützen und Baon Wintersteller empfangen


EU-Kommissionspräsidenten
Am 10. August 2019 ehrte Tirols Landes-
hauptmann Günther Platter den Präsi-
denten der Europäischen Kommission
Jean-Claude Juncker für sein Wirken im
Interesse des Landes Tirol. Mit einem Lan-
desüblichen Empfang haben Tirols Schüt-
zen den scheidenden EU-Kommissions-
präsidenten Jean-Claude Juncker in Going
am Wilden Kaiser – gemeinsam mit rund
70 geladenen Ehrengästen – willkommen
geheißen. Eine hervorragende freundschaft-
liche Beziehung zum Land Tirol, die sich
in Besuchen und Aufenthalten manifestiert
und vor allem von politischer, wirtschaft-
licher oder kultureller Bedeutung ist: Per-
sönlichkeiten, auf die diese Beschreibung
zutrifft, können mit dem Großen Tiroler
Beim „Stangl“ in Going am Wilden Kaiser wurde der Große Tiroler Adler-Orden an Adler-Orden ausgezeichnet werden. n
Jean-Claude Juncker verliehen. Der Landeskommandant und zahlreiche Schützen
gratulierten mit einer Ehrensalve.

Neumarkt Bozen / Absam


von Christoph Schmid von Renato des Dorides

Gewinnspiel Süd-Tiroler 54. Tiroler Schützenwallfahrt


Unterland im 1. Weltkrieg in Absam
des Schützenbezirks Süd-Tiroler
Unterland zum 1. Weltkrieg“ im
Jahr 2018 gesichert, den dieser
anlässlich der 100-jährigen
Wiederkehr des Kriegsendes in
allen Grund- und Mittelschulen
im Süd-Tiroler Unterland und
gemeinsam mit den Schulleitern
und Kompanien organisiert
hatte. An den Stellungen vorbei
ging es mit einem professionel-
len Piloten, der den Preisträgern
erklärte, wo sie waren und was
hier in unserer Heimat, im
Krieg und Eis und vor der eige-
David und Alexander, die nen Haustüre vorgefallen war.
Gewinner des Rundflugs Auch die Familienmitglieder Gemeinsam beten für eine ein: der Bund der Tiroler
der Buben waren mitgekom- „Heimat ohne Grenzen“ – Schützenkompanien, der
Am 13. Juli war es soweit und men. Christoph Schmid, Mit- für all jene, die sich mit ihrem Südtiroler Schützenbund und
der große Tag für die Gewinner glied der Bezirksleitung, hatte Leben dafür eingesetzt haben, der Welschtiroler Schützen-
David Demattio (Grundschule die Familien empfangen und die für die Einheit im Glauben und bund. Treffpunkt: um 13.45
Margreid) und Alexander Glöggl besten Grüße übermittelt. „Es für die Anliegen unserer Zeit. Uhr vor dem Gemeindehaus in
(Mittelschule Neumarkt) war hat allen sehr gut gefallen und Am Sonntag, den 13. Oktober Absam, um 14 Uhr Empfang
gekommen. Sie durften endlich wir bedanken uns nochmals bei 2019, treffen sich Schützen, der Ehrengäste, Bittgang durch
ihren Preis, einen 50-minütigen allen, die uns so fest unterstützt Marketenderinnen, Angehörige das Dorf mit Prälat Eduard
Rundflug über die Dolomiten, haben, den Schulleitern, den und Freunde zur traditionellen Fischnaller und Festgottes-
einlösen. Sie hatten sich den Sponsoren und den Kompanien, Schützenwallfahrt in Absam. dienst mit Predigt. n
ersten Preis beim „Gewinnspiel so Christoph Schmid. n Für die Tiroler Schützen laden
N° 5 | Oktober 2019

Kreuth
von Hans Baur

57. Bundesschießen

Minister und Herzogin gratulieren den Siegern des Bundesschießens. V. l. LH Martin Haberfellner, Harald Schrangl, Manfred Münzlochner
(Waakirchen), Franz Wietzorek, IKH Helene Herzogin in Bayern, Staatsminister Hubert Aiwanger, Agnes Gistl und Michael Danner
(Reichersbeuern), Uwe Hammer. Foto: Uta Rowley

730 Teilnehmer, darunter 23 Marketenderinnen, fanden sich auf Einzelwertung Senioren


den Schießstätten in Kreuth und Bad Tölz zusammen, um vom Stefan Schloter Tegernsee 98 Ringe
27. bis 29. September 2019 das 57. Bundesschießen des Bundes Franz Kinshofer Wackersberg 96 Ringe
der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien auszutragen. Erst- Ludwig Riecker Waakirchen 95 Ringe
mals überreichte Staatsminister Hubert Aiwanger in Vertretung
des Bayerischen Ministerpräsidenten die Ehrengabe an den neuen Punktscheibe Schützenklasse
Schützenkönig Franz Wietzorek von der Kompanie Audorf, der mit Rolf Wassermann Traunstein 83,9-Teiler
einem 187,9-Teiler die Königswürde errang. I.K.H. Herzogin Hele- Kaspar Schöffmann jun. Lenggries 197,4-Teiler
ne in Bayern überreichte den Ehrenpreis S.K.H. Herzog Franz von Florian Sedlbauer Waakirchen 256,8-Teiler
Bayern – ein Luftgewehr – an den Gewinner der Festscheibe Uwe
Hammer, Kompanie Reichersbeuern mit einem 241,1-Teiler. In Punktscheibe Seniorenklasse
der Mannschaftswertung der Schützenklasse siegte erneut die GSK Jakob Gilgenreiner jun. Gaißach 165,5-Teiler
Reichersbeuern, in der Seniorenklasse errang die GSK Waakirchen Nikolaus Wasensteiner Königsdorf 190,5-Teiler
die Ehrenscheibe. Den Pokal für die Mannschaftssieger übergab der Hans Högg Tegernsee 226,4-Teiler
neue Landesschützenmeister Christian Kühn. LH Martin Haber-
fellner dankte Bundesschützenmeister Harald Schrangl und seinen Einzelwertung Marketenderin
Helfern für die gute Organisation und den reibungslosen Ablauf. Regina Rest Jachenau 85 Ringe
Agnes Gistl Reichersbeuern 84 Ringe
Königsscheibe Maria Gruber Elbach-Leitzachtal 83 Ringe
Franz Wietzorek Audorf 187,9-Teiler
Rolf Wassermann Traunstein 305,7-Teiler Gästeklasse
Toni Liegl Flintsbach 732,2-Teiler Franz Josef Roner 88 Ringe
Theodor Kofler 84 Ringe
Festscheibe Hubert Straudi 88 Ringe
Uwe Hammer Reichersbeuern 241,1-Teiler
Tobias Bauer Gmund 265,6-Teiler Mannschaftswertung Schützenklasse
Florian Limmer Tegernsee 275,5-Teiler Reichersbeuern 771 Ringe
Wackersberg 770 Ringe
Einzelwertung Schützenklasse Elbach-Leitzachtal 756 Ringe
Anton Simon Wallgau 94 Ringe
Tobias Simon Wackersberg 93 Ringe Mannschaftswertung Senioren
Josef Simon Wallgau 93 Ringe Waakirchen 556 Ringe
Tegernsee 551 Ringe
Neubeuern 548 Ringe n
Berichte aus Bayern N° 5 | Oktober 2019

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Bernau
von Anton Hötzelsperger

Bataillonsfest Inn-Chiemgau
tigeres im Leben: zwischenmenschliche
Beziehungen, Träume … . Darum sage ich
euch, erreicht Höhepunkte in eurem Leben.
Die ganze Kraft dafür liegt in eurem Her-
zen!“ Der Gottesdienst wurde musikalisch
von der Musikkapelle Bernau sowie von
den Hafenstoaner Alphornbläsern gestaltet.
Erläuterungen zur Geschichte der 100 Jahre
alten Chiemgaustandarte lieferte Gauhaupt-
mann Hans Rucker. Für einen dreifachen
Ehrensalut sorgte die GSK Aschau, einen
einfachen Salut schoss die Kompanie Wörgl
bei der Segnung der Fahnennägel. Die Stadt
Wörgl/Tirol war mit ihrer Bürgermeisterin
V.l. Hptm. Matthias Wicha, Bgm. Philipp Bernhofer und Gauhptm. Hans Rucker Hedi Wechner, mit weiteren Stadträten, mit
vor den angetretenen Schützen der Kompanie Wörgl. der Standschützenkompanie und der Stadt-
kapelle nach Bernau gekommen. „Diese seit
Ein eindrucksvolles Ereignis war das er zwei beispielhafte Antworten. Zuerst fünf Jahren bestehende Freundschaft zwi-
35. Bataillonsfest der Gebirgsschützen im zitierte er Herzog Max in Bayern, der in der schen den Gebirgsschützen in Wörgl und
Inn-Chiemgau am 22.09.2019, verbunden Festschrift schrieb: „Die Gebirgsschützen Bernau sollten wir zu einer echten Partner-
mit dem 19. Wiedergründungsfest der wissen, dass es letztlich nicht nur um den schaft der beiden Kommunen ausbauen“ –
Kompanie Bernau und dem Jubiläum äußeren Rahmen und den Auftritt in der mit diesen Worten würdigte Bürgermeister
„100 Jahre Bataillonsstandarte“ in Bernau. Montur geht, sondern auch um das innere Philipp Bernhofer die Kameradschaft mit
Ein farbenreiches Bild bot der Kurpark, Verhältnis zu Glaube, Heimat und Freiheit.“ den Gästen aus Tirol.
als Hauptmann Matthias Wicha das Fest Das zweite Zitat galt dem verstorbenen Der erfolgreiche Verlauf des Festes war für
mit dem Schirmherrn S.K.H. Herzog Max Gründer von Apple, Steve Jobs, der kurz vor Hauptmann Matthias Wicha willkommener
in Bayern und seiner Gemahlin Herzogin seinem Tod sagte: „Ich habe den Gipfel des Grund, Verdienste um die Kompanie zu
Elisabeth eröffnete. Pfarrer Klaus Hofstetter Erfolgs in der Geschäftswelt erreicht. Jetzt würdigen und er nannte dabei den Grün-
stellte in den Mittelpunkt seiner Predigt weiß ich, dass wir uns komplett anderen dungshauptmann Max Hermann. n
die Frage: „Was ist mir wichtig?“ Dabei gab Fragen stellen müssen. Es gibt viel Wich-

Bernau
von Hans Rucker

100 Jahre Chiemgaustandarte


Beim Bataillonsfest in Bernau stand das wehren wieder aufgelöst. 1924 gründeten
Jubiläum „100 Jahre Chiemgaustandarte“ ehemalige Mitglieder den „Bund Chiemgau
im Mittelpunkt. Bataillonskommandant e.V.“ In der NS-Zeit wurde dieser Verein
Hans Rucker gab in seiner Ansprache einen endgültig aufgelöst. Als 1945 Bayern wieder
geschichtlichen Überblick. Beeindruckend bayerisch sein durfte, konnte man die
war seine Schilderung der schwierigen Lage Standarte bei Beerdigungen von ehema-
der Bevölkerung nach dem 1. Weltkrieg ligen Chiemgau-Bündlern wieder zeigen.
und Rucker berichtete von den Erzählungen Am 06.01.1980 trafen sich der letzte noch
seines Großvaters, der Kriegsteilnehmer lebende Kompanieführer des Chiemgau-
war und nach dem Krieg als Zwangsarbeiter Bundes Franz Demmel mit der Haupt-
bei Mannesmann im Rheinland arbeitete. mannschaft der Samerberger Gebirgsschüt-
Diese Schilderung ließ nachvollziehen, dass zen zu einer Besprechung. Ziel war die
zur Sicherung der Bevölkerung vom Minis- Bewahrung der Tradition durch Übergabe
terium für Militärische Angelegenheiten in der Standarte an die Gebirgsschützen.
Bamberg am 17.04.1919 die Aufstellung von Gauhauptmann Schuler erinnerte an das die ehrenvolle Aufgabe, die Chiemgau-
Einwohnerwehren genehmigt wurde – mit gemeinsame Gedankengut Heimatschutz Standarte als Bataillonsstandarte des
dem Zweck, Haus und Hof zu schützen. Im und christlicher Glaube. Auf Vorschlag von Gebirgsschützenbataillons Inn-Chiemgau
Raum Chiemgau führte die Einwohnerwehr Demmel übernahm die GSK Samerberg zu tragen. Standartenträger waren bisher
die Chiemgaustandarte und den Chiemgau- die Patenschaft. Die offizielle Übergabe der Alois Wohlschlager (1980–1983), Josef
Adler als Symbol. Der sog. Chiemgau-Bund Standarte an die Gebirgsschützen erfolgte Daxer (1983–1998), Josef Wagner (1998–
umfasste in 21 Kompanien mit 4.600 Mann. am 07.07.1980 beim Bataillonsfest in Neu- 2007) und seit 2007 Peter Sattelberger. n
Im April 1920 wurden diese Einwohner- beuern. Seitdem erfüllt die GSK Samerberg
N° 5 | Oktober 2019 Berichte aus Bayern

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Wallgau
von Hans Baur

Wiedergründungsfest 30 Jahre GSK Wallgau


In kleinem Rahmen feierte die Gebirgs-
schützenkompanie Wallgau den 30. Jahres-
tag der Wiedergründung. Nach dem Kirch-
gang marschierte die Kompanie zum Haus
des Gastes, angeführt von der Musikkapelle
Wallgau unter der Leitung von Leonhard
Breith und begleitet von den Kompanien
des Bataillons Werdenfels und der Schüt-
zenkompanie St. Pankraz aus Südtirol. Im
Festprogramm standen die Ehrungen im
Mittelpunkt. Leutnant Georg Jennewein,
ein Mann der ersten Stunde und ehemali-
ger Bürgermeister der Gemeinde Wallgau,
wurde für seine großen Verdienste um die
Kompanie zum Ehrenmitglied ernannt.
Seit drei Jahrzehnten berät und begleitet
der Anzenberger Dreigesang die Kompanie
in musikalischen Fragen. Nun dankte die V.l. Franz Bartl, Lt. Florian Baumann, Simone, Hans und Elli Anzenberger, Marcus Sperer,
Kompanie Elli, Simone und Hans Anzen- Lt. Georg Jennewein, Hptm Hans Baur.
berger mit der Verleihung des Silbernen
Ehrenzeichens. Dieselbe Auszeichnung Baumann erhielt für seinen unermüdlichen des für seinen 15-jährigen aktiven Dienst
wurde Zimmerermeister Marcus Sperer Einsatz beim Bau der Hütte die Verdienst- beim Trommlerzug freuen. Hptm. Hans
zuteil, der für die Planung und Ausführung medaille am blauen Band. Der stellvertre- Baur dankte den Kompaniemitgliedern für
der neuen Schutzhütte am Krepelschroffen tende Tambourmajor Franz Bartl konnte den Einsatz, den sie in den vergangenen 30
federführend tätig war. Leutnant Florian sich über das Ehrenzeichen des Musikbun- Jahren gezeigt haben. n

Kochel am See München


von Hans Baur

Wechsel bei der Oktoberfest Trachten-


Kiem-Pauli-Stiftung und Schützenzug 2019
Im Jahr 1953 wurde vom Bund der Bayerischen Gebirgsschützen-
kompanien die Kiem-Pauli-Stiftung gegründet. In den Statuten
steht: Bleibend soll der Dank sein, der dem Kiem Pauli gebührt für
seine Arbeit um das alpenländische Volkslied. Unvergänglich soll
sein Lebenswerk sein, das er dem ganzen bayerischen Volk gegeben
hat. Über die Verleihung der Medaille entscheidet ein Kuratorium,
gebildet aus drei bayerischen Landsleuten. Bei diesem Kuratori-
um ist nunmehr ein Wechsel eingetreten. Ehrenlandeshauptmann
Karl Steininger, Beni Eisenburg und Ehrengauhauptmann Thomas
Simon haben sich aus dem Kuratorium zurückgezogen. Ihre Arbeit
wird von Landeshauptmann Martin Haberfellner, Peter Egner aus
Garmisch und Xaver März aus Waakirchen fortgesetzt. n Kompanie Beuerberg-Herrnhausen

Kompanie Bichl
Berichte aus Bayern N° 5 | Oktober 2019

18
Wolfratshausen
von Gerhard Gradwohl

Gebirgsschützen treffen Seebären


Um die „hervorragenden Beziehungen“ zur Patenstadt Wolfratshau-
sen zu stärken, hatte Fregattenkapitän Timo Cordes, Kommandeur
des 1. U-Boot-Geschwaders, eine 20-köpfige Abordnung der Ge-
birgsschützenkompanie aus der Loisachstadt auf den Marinestütz-
punkt Eckernförde eingeladen. Sie sollten auf dem Flottendienstbot
Oste an der Geschwaderübung Squadex teilnehmen. Für vier
Bayern waren Plätze auf dem U-Boot U 32 reserviert; es zählt zu
den leisesten U-Booten weltweit. Die restlichen 16 Gebirgsschützen
machten sich bereit, um beim Ablegen der „Oste“ Salut zu schießen.
Zum Salut blies Trompeter Werner Hannes die Bayernhymne. Nicht
nur die Fahrt, auch der Festabend wurde zu einem unvergeßlichen
Erlebnis. Der Kommandant der „Oste“, Korvettenkapitän Roland
Spahr dankte Hauptmann Rainer Lorz für das Gastgeschenk, ein
graviertes Erinnerungsschild aus Messing. Der Besuch zeigte, dass
die Bundeswehr die Unterstützung aus der Bevölkerung schätzt. n

Unterwössen
von Uwe Hecht

Marketenderinnen-Treffen
Auf Initiative der im Herbst gewählten Verbindungsmarketenderin
Brigitte Meier (GSK Wössen-Achental) trafen sich die Marketende-
rinnen des Bataillons Inn-Chiemgau erstmals zum gemeinsamen
Gedankenaustausch in der Schießstand-Gaststätte in Unterwössen.
Gauhauptmann Hans Rucker freute sich, dass die meisten Kompa-
nien des Bataillons mit ihren Marketenderinnen teils in Begleitung
ihrer Hauptleute der Einladung gefolgt waren. „Wir brauchen Nach-
wuchs bei den Schützen. Schaut euch die jungen Burschen in eurer
Umgebung an und versucht, sie für unser wehrhaftes Brauchtum zu
gewinnen“, war die humorvolle und doch ernst gemeinte Bitte des
Gauhauptmanns, der zusammen mit weiteren Bataillons-Offizieren
nach Unterwössen gekommen war, um das Engagement der Verbin-
dungsmarketenderin zu unterstützen. Deren Hauptanliegen sind
besonders die Information sowie die Kommunikation untereinan-
der. An Ort und Stelle wurde eine WhatsApp-Gruppe ins Leben
gerufen, an der sich alle anwesenden Marketenderinnen beteili-
gen konnten, und die auch denjenigen offen steht, die an diesem
Nachmittag nicht anwesend sein konnten. Nach der Besichtigung
des Schießstandes der GSK-Wössen-Achental wurde die Gelegen-
heit genutzt, sich abseits der üblichen Ausrückungen untereinander
kennen zu lernen. n

Flintsbach

Max Dirl †
In Flintsbach am Inn wurde am 27.09.2019 nie. 2013 wurde er aufgrund seiner lang-
unter großer Anteilnahme der Bevölkerung jährigen Verdienste zum Ehrenhauptmann
und seiner Schützenkameraden Max Dirl ernannt. Allzu früh im 72. Lebensjahr
zu Grabe getragen. Max Dirl ist 1976 in die wurde er abberufen. Es war ihm aber noch
Kompanie eingetreten, war 43 Jahre aktiver gegönnt, die Geschichte der GSK Flints-
Schütze, davon 20 Jahre Mitglied der bach, ein Werk mit über 700 Seiten, fertig
Hauptmannschaft. 10 Jahre lang leitete er zustellen. Mit einem Salut verabschiedeten
als Hauptmann die Geschicke der Kompa- sich seine Schützenkameraden. n
„Braucht es Schützen im südlichen Tirol?“

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 19


Schlanders
von Arno Rainer

Warum es die Schützen in Südtirol braucht


Braucht es die Schützen in Südtirol überhaupt noch? Wir leben amtlich eingeführt wurden und aufgezwungene Ortsnamen abge-
heute schließlich in einer guten Zeit: Wir haben einen gewissen schafft wurden. Warum nicht auch in Südtirol? Ist Ettore Tolomei,
materiellen Wohlstand. Wir haben eine hohe Lebenserwartung. der Erfinder der falschen italienischen Ortsnamen, noch immer
Wir haben die Möglichkeit, unser Leben frei zu gestalten. Wir so stark? Oder liegt es an uns? Müssten wir hier einfach viel mehr
haben so vieles, wovon unsere Landsleute früher nur träumen Druck machen? Zentrale Bestimmungen des Südtiroler Autono-
konnten. Als militärische Landesverteidiger braucht es die Schüt- miestatutes sind noch immer nicht voll umgesetzt. Denken wir nur
zen sowieso nicht mehr. Diese Zeiten sind längst vorbei. In ganz an die rechtliche Stellung der deutschen Sprache: Seit dem Autono-
Europa herrscht Frieden. Sind die Schützen in Südtirol also unnütz? miestatut von 1972 sind Deutsch und Italienisch als Amtssprachen
Braucht es sie nicht mehr? Sollten sie lieber still sein und Ruhe in Südtirol offiziell gleichgestellt. Seit 1976 gibt es die Zweisprachig-
geben? Ganz so einfach ist es nicht: Denn wir leben heute auch in keitsprüfungen für die Aufnahme in den öffentlichen Dienst. Man
einer unguten Zeit. Alles wird nur noch in Geld bemessen. Nur der möchte meinen, dass nach weit über 40, ja bald 50 Jahren Zweispra-
materielle Wohlstand zählt. Sprache und Kultur werden dafür nur chigkeitspflicht die gesamte öffentliche Verwaltung, auch die staatli-
allzu oft leichtfertig geopfert. Immer wieder wird unser schönes che, im Stande sein müsste, allen Bürgern in ihrer Muttersprache zu
Südtirol nach außen als Teil von „Bella Italia“ vermarktet. begegnen. Und doch ist dem nicht so! Wohl jedem Südtiroler dürfte
Es ist leider so: Wir Südtiroler verkaufen uns oft selber. Wichtige es schon einmal passiert sein, dass er auf irgendeinem öffentlichen
Errungenschaften des Südtiroler Autonomiestatutes werden heute Amt, bei der Polizei, den Carabinieri (Militärpolizei), den Finan-
wieder in Frage gestellt. Denken wir nur an den Proporz, den viele zern (Finanzpolizei) oder im Krankenhaus italienisch reden musste,
schon wieder abschaffen wollen, noch bevor ihn der Staat jemals weil er mit deutsch einfach nicht weitergekommen ist. Und ich
ernsthaft eingehalten hätte. habe den Eindruck, dass es in den letzten Jahren sogar schlimmer
Der Proporz hat uns Frieden und Wohlstand gebracht. Das sollten geworden ist. Die zunehmende Digitalisierung der öffentlichen
wir nie vergessen! Oder denken wir an unsere Deutsche Schule und Verwaltung trägt einiges dazu bei. Online geht ja ohne italienisch
den muttersprachlichen Unterricht: Immer weniger Deutschstun- bald gar nichts mehr.
den, immer früher und immer mehr Stunden auf Italienisch, immer Bei den staatlichen Organen hat das altbekannte „Parli italiano,
mehr CLIL-Unterricht (Sach- und Fachunterricht in der Fremd- siamo in Italia!“ („Sprechen Sie italienisch, wir sind in Italien!“)
sprache). Und all das, obwohl die italienische Schule seit Jahren ja schon traurige Tradition. Aber, dass es in unseren eigenen, vom
beweist, dass CLIL & Co. die Kenntnisse der Fremdsprache nicht Land Südtirol geführten Krankenhäusern immer mehr, inzwischen
verbessern. Wo soll das noch hinführen? Wollen wir eines Tages sind es mehrere hundert (!), ich betone: mehrere hundert Ärzte
enden wie im Elsass oder in Aosta? Ich habe ganz sicher nichts ge- und Pfleger gibt, die kein einziges Wort deutsch sprechen, das
gen gute Kenntnisse der Fremdsprache: Ganz im Gegenteil! Ich bin schlägt dem Fass den Boden aus! Das darf nicht sein! Hier geht es
davon überzeugt, dass unsere Kinder sehr gute Italienischkenntnis- schließlich um das Leben und die Gesundheit von uns allen! Es ist
se brauchen und auch ein Recht darauf haben, diese Fremdsprache höchste Zeit die alten Probleme zu lösen und auf die neuen Heraus-
wirklich gut zu erlernen. Wenn aber unsere Schüler bis zum Ende forderungen zu reagieren. Wir dürfen uns hier nicht allein auf die
der Mittelschule (8. Schulstufe) 1.100 Stunden Italienischunterricht Politiker verlassen. Viele denken sich: „Die Politiker werden schon
haben und bis zur Matura (13. Schulstufe) sogar auf 1.700 Stunden wissen, was sie tun.“ Nein! Dazu sind diese Themen zu wichtig! Es
Italienischunterricht kommen und dann die Sprache immer noch geht schließlich um unsere Zukunft und um die Zukunft unserer
nicht beherrschen, dann muss man die Methoden ändern und nicht Kinder! Und genau deshalb braucht es die Schützen in Südtirol:
die Anzahl der Stunden immer weiter erhöhen. Wenn die Schüler Es braucht Frauen und Männer, die sich trauen, Probleme beim
die englische Sprache mit deutlich weniger Unterrichtsstunden in Namen zu nennen. Es braucht Leute, die bereit sind, sich für etwas
kürzerer Zeit weit besser erlernen, dann kann nicht die Anzahl der einzusetzen und auch einmal gegen den Strom zu schwimmen. Es
Stunden ausschlaggebend sein. braucht aufrechte Tiroler, die weiterhin Widerstand leisten.
Und noch etwas zum Thema Sprache und Schule: Wie soll denn das Es braucht die Schützen in Südtirol immer noch! n
funktionieren, wenn in Bozen und Meran in manchen deutschen
Kindergartengruppen und deutschen Schulklassen deutlich mehr
als die Hälfte der Kinder zu Hause gar kein Deutsch spricht? Altes
zur Hochzeit
Unrecht besteht noch immer und wird mittlerweile schon als selbst-
verständlich hingenommen: Denken wir nur an die Ortsnamen Aus unseren Reihen sind den Bund der Ehe eingegangen:
und an die Protestaktion der Schützen Mitte August. Heute müssen SCHWOICH: Die SK Schwoich gratulierte am 27. Juli 2019 mit
sich diejenigen rechtfertigen, die die historischen Ortsnamen einer Ehrensalve zur Hochzeit ihrer Marketenderin Christiane
wieder amtlich machen wollen; diejenigen, die die aufgezwungenen, und ihrer Frau Jacqueline.
falschen Ortsnamen aus der Zeit des Faschismus beseitigen wollen.
Eigentlich sollte es umgekehrt sein! Diejenigen sollten sich recht- ACHENKIRCH: Bereits am 25. Mai konnte unser Viertel,- Ba-
fertigen müssen, die die faschistischen Ortsnamen noch immer taillons- und Kompanie-Jungschützenbetreuer Mario Moser
verteidigen. Mir ist schon klar, dass man geschehenes Unrecht nicht seine Nicole heiraten.
ungeschehen machen kann: Aber man kann sich entschuldigen und ARZL: Am 17. bzw. am 24. August 2019 ist die SK Arzl zur Hoch-
es wieder gutmachen! Es gibt weltweit und auch in Europa, ja selbst zeit ihrer Marketenderin Romana mit Alexander ausgerückt.
in Italien genügend Beispiele, wo historische Ortsnamen wieder
N° 5 | Oktober 2019

20 Wir gratulieren …
Dölsach Göflan

Fahnenpatin Anna Mair – 90 Oswald Astfäller – 90


Unsere Fahnenpatin und Ehrenkranzträgerin Anna Mair hat ihren 90. Geburtstag gefeiert. Der Gründervater und Ehrenleutnant der
Eine Vorstandsabordnung hat Anna Mair besucht und nebst Geschenkskorb auch die Mar- SK Göflan Oswald Astfäller ist voriges
garethen-Medaille mitgebracht. Fähnrich Helmuth Gütl überreichte ihr seinen Hutschmuck Jahr 90 geworden. 2019 hat er die 60-Jahr-
mit den besten Glückwünschen. n Medaille erhalten. n

Gummer

EHptm. Toni Tutzer – 80


Am Herz-Jesu-Sonntag, den 30. Juni 2019
gratulierte die vollzählig angetretene SK
Gummer ihrem EHptm. Toni Tutzer zu
seinem 80. Geburtstag. Hptm. Karl Schrof-
fenegger überreichte ihm zu diesem Anlass
eine vom Künstler Karl Vieider angefer-
tigte Schützenscheibe. Der Hauptmann
bedankte sich beim Jubilar für seine vor-
bildliche Tätigkeit in der Kompanie und
wünschte ihm besonders Gesundheit und
noch viele aktive Jahre bei den Schützen. n

St. Andrä

Bundes-Mark.-Betreuerin a.D.
Marianne Posch – 80
Am 6. Juli feierte die langjährige Bundesbetreuerin der Marketenderinnen des SSB Marian-
ne Posch ihren 80. Geburtstag. Dazu lud sie die Kommandantschaft der SK Rofreit ein, bei
der sie seit deren Gründung im Jahre 1999 Fahnenpatin ist. Gratulation kam auch von der
SK St. Andrä, vom Schützenbezirk Brixen und dem SSB, vertreten durch EMjr Sepp Kaser.
Marianne war von 1984 bis 1987 Bezirksbetreuerin der Marketenderinnen und von 1987
bis 1996 Bundesbetreuerin, wofür sie die Verdienstmedaille des Landes Tirol erhielt. Wir
wünschen ihr weiterhin viel Gesundheit und Freude bei den Bauernsenioren, bei denen sie
sich rege einbringt. n

Tulfes

EHptm. Josef
Reichler – 80
Einen besonderen Grund zum Feiern gab
es im Juli für die Tulfer SK, feierte doch
Ehrenhauptmann Josef Reichler mit seinen
Schützen den 80. Geburtstag. Über 30
Jahre lang, von 1971 bis 2001, stand er als
Hauptmann der Tulfer Schützenkompanie
vor, nachdem er als Jungschütze, Fähn-
rich, Oberleutnant und Obmann gewirkt
Geschenkübergabe durch den Kompaniehauptmann LKdt. Enzo Cestari hatte. Durch seine langjährige Tätigkeit im
an die Jubilarin (Bildmitte).
N° 5 | Oktober 2019

Wir gratulieren … 21
Vorstand der Kompanie, seine gesellige Art und seinen hundert- aus Sulzfeld, eine Abordnung des Baon-Vorstandes Schwaz, der
prozentigen Einsatz um das Tulfer und das Tiroler Schützenwesen Feuerwehr Achenkirch, des Seniorenbundes Achenkirch, des Stock-
hat er sich längst einen unverzichtbaren Platz in der Kompanie, im schützenvereines sowie unsere Ehrenkranzträgerin Maria Jaud, Bgm.
Schützenbezirk Hall und bei der Bundesleitung gesichert. Auf- Karl Moser und Fahnenpatin Brigitte Moser. Umrahmt wurde diese
grund seiner Verdienste und seiner zahlreichen Aktivitäten für Feier von einer Bläsergruppe der Bundesmusikkapelle Achenkirch. n
das Schützenwesen hatte ihn die SK Tulfes 2002 zum Ehrenhaupt-
mann ernannt. Zu dieser Geburtstagsfeier im Schützenheim, auf
Wunsch von Josef Reichler in kleiner Runde, kamen auch Bez.-
Kommandant Mjr. Kurt Mayr, sein Stellvertreter Hptm. Florian
Kiechl und Sfr. Philipp Weiler vom Schützenbezirk Hall, wo Josef
Reichler Ehrenmitglied ist. n

Strass

Fähnrich Jakob Fischler – 60


Die SK Strass gratuliert ihrem langjährigen Schützen und Fähnrich
der „Herz-Jesu-Fahne“ Jakob Fischler recht herzlich zu seinem 60.
Nals
Geburtstag! Er wurde bereits für seine langjährige Mitgliedschaft
sowie die Obmannschaft ausgezeichnet. Ebenso übt er auch die
Lorenz Mair – 70 Funktion als Maria-Brettfall-Beauftragter seitens der Strasser
Schützen mit viel Einsatz aus. n
Am 10. August 2019 konnte die SK Nals ihrem ehemaligen Haupt-
mann Lorenz Mair zu einem runden Geburtstag gratulieren. Eine
Abordnung der Schützenkompanie überbrachte ihm frühmorgens
eine Torte und die Glückwünsche der gesamten Kompanie zu
seinem 70. Geburtstag. n

Foto Hannes Leitner

Hall

Hptm. Dr. Christian Visinteiner – 60


Am 19. Juli gab es für die Speckbacher SK Hall wieder einen be-
sonderen Anlass zum Ausrücken – Hptm. Dr. Christian Visinteiner
Achenkirch
feierte seinen 60. Geburtstag. Die Kompanie marschierte trotz der
Urlaubszeit zahlreich auf, um dem Jubilar zu gratulieren. Nach der
Hptm. Franz Kronberger – 70 Meldung durch Oberleutnant Gerhard Plunser folgte die Ehren-
salve und es wurden die Glückwünsche der Kompanie überbracht.
Am 14. Juli 2019 durfte die Aschbacher SK ihrem Hauptmann Franz Nachdem mit einem Zirbenschnapserl angestoßen worden war,
Kronberger zum 70. Geburtstag gratulieren. Diese Feier wurde mit staunte das Geburtstagskind nicht schlecht, als er das Geschenk
einer Ehrensalve an seinem Privathaus begonnen und mit einem seiner Kompanie auspackte: Neben einem Wellnessgutschein be-
Kameradschaftsabend beim Fischerwirt beendet. Zur Gratulation kam er einen neuen Säbel mit persönlicher Gravur! Diesen konnte
waren Abordnungen von zahlreichen Vereinen anwesend. Die Ge- er natürlich gleich bei einer weiteren Salve testen. Anschließend
birgsschützen aus Tegernsee, der Reservisten-Kameradschaftsbund wurde gemeinsam mit den geladenen Gästen im Schützenheim bis
zu späterer Stunde gefeiert. n
Vereinsfit.
FOTO: BVT

N° 5 | Oktober 2019

22
es Tirol

Aus den KOMPANIEN …


Vereine Tirol 2019/2020
Über VevonreFranziska
Innsbruck
insfiJenewein
t.Tirol Basis- und Wahlmodule
sbruck
Vereinsfit.Tirol
Leiten, Organisieren,
Die erfolgreiche Motivieren
Führung eines Vere
Kompetenzen. Neben den rein fach
ins erfordert eine Fülle von 9. November 2019, 9:00 – 12:00 Uhr

Leiten, Organisieren, en sind umfaMotivieren


lich-inhaltlichen Fähigkeiten
ten
tlichen
in
derTheorie
Vereinsveranund Praxis
twortlich ngreiche Kenntnisse für
Verein: Recht, Steuern und Finanzen
Martin Krumschnabel & Helmut Schuchter
den organisatorischen und wirt
in Theorie und Praxis
sbüro schaftlichen Erfolg notwendig. 9. November 2019, 13:00 – 16:00 Uhr
Projekte, Feste und Feiern müs
sen geplant, organisiert und Digitale Vereinsverwaltung mit Dropbox,
durchgeführt werden. Die Finanzen Alfred Gunsch WhatsApp, Facebook und Co
müssen stimmen, ein kom-
plexes Vereinsgesetz muss beachtet
werden, die Vereinsmitglie- 23. November 2019, 9:00 – 12:00 Uhr
der müssen motiviert sein; schl Rhetorik: Begrüßung – Die gute Rede –
ussendlich benötigt man gute Moderation
rhetorische Fähigkeiten und sozia Peter Kostner
sikka- le Kompetenz ist gefragt.
en und Diese Themen betreffen alle Fun 23. November 2019, 13:00 – 16:00 Uhr
ktionäre und Funktionärinnen,
unabhängig von der jeweiligen inha Wahlmodul: Die Praxis des Sprechens
ltlich-fachlichen Ausrichtung Peter Kostner & Joch Weißbacher – Workshop
des konkreten Vereins. Auf diese
Weise entstehen Synergien und
Möglichkeiten zur Zusammenar 18. Januar 2020, 9:00 – 12:00 Uhr
beit. Deshalb gehen unter der
Schirmherrschaft des Traditionsforu Motivieren und Wertschätzen
ms Tirol der Blasmusikver- Sabina Frei
band Tirol, der Bund der Tiroler Schü
tzenkompanien, der Tiroler 18. Januar 2020, 13:00 – 16:00 Uhr
Landestrachtenverband, der Tiro
ler Sängerbund und der Tiroler Präsentieren – Faszinieren – Überzeug
Volksmusikverein seit 2018 eine Sabina Frei en
n gemeinsamen Weg.
In Form von 10 Basismodulen wird
die gemeinsame Aus- und 15. Februar 2020, 9:00 – 12:00 Uhr
Fortbildungsreihe „Vereinsfit.T
irol“ angeboten. Die Module Mit Verantwortung führen
sprechen diverse Zielgruppen (Obl Peter Mörwald
eute, Kassiere/Kassierinnen,
Schriftführer/Schriftführerinnen,
weitere Funktionäre/Funkti- 15. Februar 2020, 13:00 – 16:00 Uhr
onärinnen) an und werden inne Festkultur & Protokoll
rhalb eines Jahres je einmal
angeboten. Bestimmte Module könn Thomas Saurer
en auch in Südtirol besucht
1 werden. Jedes Modul ist in sich 21. März 2020, 9:00 – 12:00 Uhr
k.tirol abgeschlossen und kann ein-
zeln besucht werden. Wurden von Veranstaltungen: Recht, Steuer und AKM
einem Teilnehmer/einer Teil- Martin Krumschnabel & Helmut Schuchter
nehmerin alle Basismodule besu
cht, so erhält dieser/diese ein
Zertifikat. Ergänzt 21. März 2020, 13:00 – 16:00 Uhr
Die erfolgreiche Führungwerd en die Basismodule durch soge
eines Vereins erfordert eine Fülle von nannte Projektplanung – Veranstaltungsmanagem
Wahlmodule, die aktuelle und relev ent – Sponsoring
ante ZusatztheFähigkeiten
Kompetenzen. Neben den rein fachlich-inhaltlichen men abdecken Peter Mörwald
und zeitgerechte Impulse und Den
der Vereinsverantwortlichen kanstöße Kenntnisse
sind umfangreiche bieten. für den 25. April 2020, 9:00 – 12:00 Uhr
Die Verantwortlichen der genannte
organisatorischen und wirtschaftlichen n Dach
Erfolg notwendig.
verb Projekte,
ände sind sich Öffentlichkeitsarbeit
sicher, dass neben der fachliche Judith Haaser
Feste und Feiern müssen geplant, n Fortbildu
organisiert und
ngdurchgeführt
das Zusammen-
treffen und gemeinsame Arbeiten
werden. Die Finanzen müssen stimmen, derein
Fun ktionäre und
komplexes Vereinsge-
Funkti- 25. April 2020, 13:00 – 16:00 Uhr
onärinnen aus den Verbänden Wahlmodul: Website, Social Media und
setz muss viele wert volle
beachtet werden, die Vereinsmitglieder müssen motiviert
Imp ulse für ein Applikationen
gemeinsames Miteinander bein Patricia Köll
halte n wird !
sein; schlussendlich benötigt man gute rhetorische Fähigkeiten und
3. Oktober 2020, 9:00 – 12:00 Uhr
soziale Kompetenz. Diese Themen betreffen alle Funktionäre und
Wahlmodul: Regionalität, Nachhaltigkei
Funktionärinnen, unabhängig von der jeweiligen inhaltlich-fachli- Umweltschutz für Vereine (GREEN EVEN t und
Aufba
chen u desdesLekonkreten
Ausrichtung hrganVereins.
gs Auf diese Weise entste- Gerald Flöck & Stephanie TS TIROL)
Rauscher
hen Synergien
• Unab hängigeund Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Deshalb
Module 3. Oktober 2020, 13:00 – 16:00 Uhr
gehen unter der Schirmherrschaft des Traditionsforums Tirol der Wahlmodul: Foto-Workshop inkl. grafi
• Teilnahmebestätigung für jedes Modul Roland De Francesco sche Grundlagen
Blasmusikverband Tirol, der Bund der Tiroler Schützenkompa-
•nien,
Zertider
fikatTiroler
nach Abso lvierung aller Basismodule
Landestrachtenverband, der Tiroler Sängerbund 7. November 2020, 9:00 – 12:00 Uhr

und der Volksmusikverein seit 2018 einen gemeinsamen Weg. In Wahlmodul: Vereinschronik
ARGE Tiroler ChronistInnen
Form von 10 Basismodulen wird die gemeinsame Aus- und Fort-
bildungsreihe „Vereinsfit.Tirol“ angeboten. Die Module sprechen 7. November 2020, 13:00 – 16:00 Uhr
Wahlmodul: Die Tracht im Dialog
diverse Zielgruppen (Obleute, Kassiere/Kassierinnen, Schriftführer/ Andrea Aschauer & Helene Mayr
Schriftführerinnen, weitere Funktionäre/Funktionärinnen) an und
werden innerhalb eines Jahres je einmal angeboten. Bestimmte
Module können auch in Südtirol besucht werden. Jedes Modul ist in
sich abgeschlossen und kann einzeln besucht werden. Wurden von Aufbau des Lehrgangs
einem Teilnehmer/einer Teilnehmerin alle Basismodule besucht, so - Unabhängige Module
erhält dieser/diese ein Zertifikat. Ergänzt werden die Basismodule - Teilnahmebestätigung für jedes Modul
durch sogenannte Wahlmodule, die aktuelle und relevante Zu- - Zertifikat nach Absolvierung aller Basismodule
satzthemen abdecken und zeitgerechte Impulse und Denkanstöße
bieten. Die Verantwortlichen der genannten Dachverbände sind Anmeldung/Information: Online Anmeldung über die Website
sicher, dass neben der fachlichen Fortbildung das Zusammentreffen des Blasmusikverbandes Tirol www.blasmusik.tirol
und gemeinsame Arbeiten der Funktionäre und Funktionärinnen Teilnehmerbeitrag: € 25,00 pro Modul
aus den Verbänden viele wertvolle Impulse für ein gemeinsames Veranstaltungsort: Haus der Musik Innsbruck, 2. Stock, Bespre-
Miteinander beinhalten wird! chungsraum der Vereine Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck n
N° 5 | Oktober 2019

Aus den KOMPANIEN … 23


Gries
von Thomas Saurer

60 und kein bisschen leise – Salut zum 60-Jahr-Jubiläum


Die SK Gries im Sellrain feiert heuer
ihr 60-jähriges Bestehen. Allen Grund
zur Freude hatten die Mitglieder dieser
Sonnenburger Schützenkompanie eben-
so wie Josef Wegscheider als noch einzig
lebendes Gründungsmitglied und rund 250
Trachtenträgerinnen und -träger, die am
vergangenen Samstag zur Jubiläumsfeier in
das Sellraintal gekommen waren.
Abordnungen des Schützenbataillons
Sonnenburg, befreundete Kompanien
und ranghohe Schützenvertreter waren
ebenso gekommen wie die Bürgermeister
des Sellraintales, um die Grieser Schützen
gebührend zu feiern. Seinerzeit, am 10. Juni
1959, war die Kompanie mit „nur“ 17 Mit-
gliedern gegründet worden. Ein Mitglied
von damals ist noch immer aktiver Schütze
der Grieser Kompanie und rückt nach wie Die Ehrenkompanie stellte die SK Sellrain unter Hptm. Manfred Haselwanter, der mit
vor mit seinen Schützenkameraden und seinen exakten Salven auch Bürgermeister und Klubobmann Georg Dornauer vollends
Marketenderinnen aus: Josef Wegscheider. zufriedenstellte.
Vor 60 Jahren war er gemeinsam mit den
Gründungsinitiatoren Franz Pramstaller, ten konnte. Gries’ Bürgermeister Martin „Schützenpredigt“ Bezug auf die Grundsät-
Gilbert Kapferer und Toni Holzer „prägend Haselwanter dankte den Schützen seiner ze der Schützen und unterstrich damit die
tätig und für alle Mitglieder der Kompanie Heimatgemeinde für das vielschichtige Wertigkeit der Schützen für das Dorfleben,
Vorbild des Sellraintaler Schützenwesens“, und ehrenamtliche Engagement im Dorf. besonders das Erfüllen vieler kirchlicher
wie Obmann Hansjörg Kirchebner festhal- Und Pfarrer Karol Lazik nahm in seiner Aufgaben. n

Kufstein Innsbruck
von Alexander Rossmair von Hans Gregoritsch

Fortbestand in Kufstein gesichert Übergabe der Ehrenscheibe


Nachdem im April die bisherige Führung der SK Kufstein größ- an Bgm. Georg Willi
tenteils zurückgetreten war, arbeitete man vereinsintern mit der
Vorstehung der Schützengilde Kufstein an einer Lösung, um den Baon-Kdt. Mjr. Helmuth Paolazzi und die drei Erstplatzierten der
Fortbestand der Kompanie zu garantieren. Schließlich wurde nach Ehrenscheibe des 45. Baon-Königsketten-Schießens überreichten
längerer Vorbereitung für 5. Juli eine außerordentliche Kompanie- dem Bürgermeister Georg Willi die von ihm gespendete Ehren-
hauptversammlung einberufen. Unter der Leitung von Bezirksober- scheibe. Danach wurden alle zu einem Getränk in der Nachbar-
schützenmeister und Leutnant der Kompanie Mag. Hannes Bodner schaft eingeladen. n
wurde die Neuwahl durchgeführt. Das Ergebnis der Wahl: Stefan
Kofler wurde zum Hauptmann, Stefan Fluckinger zum Oberleut-
nant und Michael Tusch zum Leutnant gewählt. Alle drei Kandida-
ten erhielten bei der Wahl 100% der Stimmen. n V.l. Olt. Ernst Markt SK Inzing (2. Platz), Baon-Kdt. Mjr. Helmuth
V.l.: BOSM Lt. Mag. Hannes Bodner, Hptm. Stefan Kofler, Olt. Stefan Paolazzi, Bgm. Georg Willi, Klubobmann Christoph Appler (3. Platz)
Fluckinger, Lt. Michael Tusch und OSM Josef Daxerer Foto: Rossmair und Hptm. Heinrich Puelacher von der SK Arzl (1. Platz).
Fahnenpatenschaft in Gedenken an Harald
N° 5 | Oktober 2019
Oberhofer – dessen Lebensmittelpunkt die

24
Berge und die Schützengemeinschaft waren.
Aus den KOMPANIEN …
Meran
von Kornelia des Dorides

60. Wiedergründungsjubiläum der SK Meran


Die SK Meran feierte am 8. September 2019
das 60. Jubiläum der Wiedergründung.
1959 war die Zeit für eine Wiedergründung
der SK Meran gekommen. Im Gasthof „Gol-
dene Rose“ unter den Lauben trafen sich
die mutigen Männer der ersten Stunde am
8. Dezember 1959. Nun – 60 Jahre danach
– können die Schützen mit Stolz auf eine
alte Tradition zurückblicken und sich mit
vielen ehrenamtlichen und neuen Aufgaben
beschäftigen. Heute kämpfen die Schützen
mit friedlichen Mitteln für die Erhaltung
der Tiroler Kultur, der Tiroler Traditionen
und für die überlieferten Werte der Väter;
weiters für den Erhalt der Sprache, der Sit-
ten und Gebräuche. Mit Stolz beging daher
die SK Meran ihr Jubiläumsfest, an dem
Schützenabordnungen aus dem Burggra- Kirchgang der Jubelkompanie SSKM
fenamt, die Partnerkompanie aus Inns-
bruck/Wilten mit ihrem Hptm. Alexander Martin geweiht, deren Patenschaft Patrizia Stadtgemeinde Meran überbrachte Stadtrat
Mummert, aus Tesino/Suganatal, Abord- Innerhofer, Gattin des am 17. Juli 2016 Stefan Frötscher herzliche Glückwünsche
nungen des Erzherzog-Rainer-Regiments beim Bergsteigen tödlich verunglückten zum 60-jährigen Wiedergründungsju-
und der Prangerschützen aus Salzburg Olt. der SK Meran Harald Oberhofer und biläum, er betonte das wertvolle Wirken
und Liefering sowie der BGSK Endorf im Enkelin des Freiheitskämpfers Sepp Inner- der Schützen in der Passerstadt im Sinne
Chiemgau teilnahmen. Schlechte Witterung hofer, übernommen hatte. „Gerne überneh- der Bewahrung des Tirolertums und des
verlangte dem Hptm. der Jubelkompanie me ich diese Patenschaft im Gedenken an Heimatbewusstseins. Ein besonderer Dank
Meran Lukas Prezzi einiges an Programm- Harald, dessen Lebensmittelpunkt die Berge mit entsprechender Würdigung für gute
änderung und Improvisation ab. Eine und die Schützengemeinschaft waren“ – Zusammenarbeit mit der Gemeinde ging
gemischte Formation aus Talkompanien betonte Patrizia in ihrer Ansprache. Beim an den früheren Hptm. Renato des Dorides.
vom Bezirk Burggrafenamt /Passeier unter anschließenden Festakt im Nikolaussaal Hptm. Alex Mummert von der SK Wilten
dem Kommando von Hptm. Thomas Egger wurde die 50-jährige Partnerschaft mit der überbrachte Glückwünsche an die Jubel-
(SK Schenna) bildete die Ehrenkompanie. SK Wilten hervorgehoben. Mjr. Andreas kompanie mit einem Geschenk für das
Nach der Aufstellung am Meraner Pfarr- Raass, Viertelkdt. Tirol Mitte, hielt dabei die Schützenheim der SK Meran. Es folgten
platz marschierten die Schützen – begleitet Festrede. Ehrungen für langjährige Zugehörigkei-
von der Stadtmusikkapelle Meran – zur In Gedenken an die verstorbenen Kame- ten mehrerer Kompaniemitglieder. (Siehe
Stadtpfarrkirche St. Nikolaus zum Fest- raden der SK Meran wurden von Lt. Peter detaillierte Namensauflistung auf Rücksei-
gottesdienst, den Pater Martin Steiner OT. Pfeifer die Namen der Schützen verlesen, te). n
zelebrierte. Zu gegebenem Anlass wurde die im Laufe der vergangenen 60 Jahre die
die neue Batik-Kompaniefahne durch Pater Kompanie verlassen haben. Im Namen der

Langzeitehrungen der SK Meran


N° 5 | Oktober 2019

Aus den KOMPANIEN … 25


Natz
von Joachim Unterholzner

60-jähriges Wiedergründungsfest der SK Alte Pfarre Natz


Am 10. und 11. August feierte die SK Alte
Pfarre Natz das Jubiläum der 60-jährigen
Wiedergründung. Die Feierlichkeiten
wurden gemeinsam mit der Natzner
Böhmischen ausgerichtet, welche ihr
30-jähriges Bestehen feierte. Beim Fest-
akt am Samstag bildete die SK Alte Pfarre
Natz gemeinsam mit der Partnerkompanie
Igls-Vill die Ehrenformation. Nach kurzem
Gebet durch den Pfarrer Christian Bräu-
nig und den Ansprachen der Ehrengäste
(darunter der Alt-LH Luis Durnwalder
und BM Alexander Überbacher) bildete
eine Schieß- bzw. Musikaufführung den
Höhepunkt. Einige auserwählte Schützen,
Musikanten und Ehrengäste schossen auf
eine Schießscheibe. Die Musikkapelle Natz
reagierte unmittelbar auf das Ergebnis des
jeweiligen Schützen, indem es die gespielten
Märsche stark oder schwach rhythmisierte. (Josef) Thaler wurden vorgelesen. Nach einen Frühschoppen am Festplatz mit der
Die Ehrenurkunden der vier noch lebenden dem Abmarsch zum Festplatz schloss der Brixner Böhmischen und den Fritzner
Gründungsmitglieder Johann Auer, Anton Abend mit Musik- und Tanzunterhaltung. Musikanten. n
Klement, Matthias Plangger und Johann Am Sonntag gab es nach der heiligen Messe

Pfalzen
von Patrick Brugger

60 Jahre für Volk und Heimat


Die SK Pfalzen wurde 1969 wiedergegrün-
det. Von den Gründungsmitgliedern leben
neben der damaligen Fahnenpatin Rosa
Harrasser Bachmann noch Peter Hilber
und Franz Rigo. So wurde am 15. Juni 2019
das 60-jährige Wiedergründungsjubiläum
der SK Sichelburg gefeiert. Angereist waren
zahlreiche Fahnenabordnungen aus dem
Pustertal, die Partnerkompanie Söllhu-
ben aus Bayern und die Ehrenkompanie
Terlan „Gericht Neuhaus“. Hptm. Walter
Unterpertinger konnte zahlreiche Ehren-
gäste begrüßen: Ortspfarrer und Bezirks-
kurat Michael Bachmann, Bürgermeister
Josef Gatterer mit den Gemeinderäten,
Bundesmarketenderin Manuela Lastei,
Bez.-Mjr. Erich Mayr und Festredner Alt-
LKdt. Elmar Thaler. Das Jubiläum begann
mit einer Messfeier, die von Ortspfarrer
Michael Bachmann zelebriert und von der Feier. Er lobte die SK Sichelburg für ihre Alt-LKdt. Elmar Thaler seine mitreißende
Musikkapelle Pfalzen mitgestaltet wurde. gute Jugendarbeit. Auch hätte sie stets eine Festrede. Hätten sich die Sichelsburger
Von der Ehrenkompanie Terlan unter dem tragende Rolle in verschiedenen Bezirkslei- Schützen doch bereits vor 10 Jahren diesen
Kommando von Hptm. Andreas Franzelin tungen gespielt und verlässliche Personen Leitspruch auf die (Schützen-) Fahne ge-
wurde nach dem Evangelium eine Ehren- entsandt. Bundesmarketenderin Manue- schrieben! Zu den Klängen der Landeshym-
salve für den Allerhöchsten abgefeuert. la Lastei überbrachte die Grußworte der ne erfolgte der Abmarsch der Formationen
Mit den Grußworten von Bezirksmjr. Bundesleitung des SSB. Unter das Motto durch das Dorf zum Festplatz. n
Erich Mayr begann der weltliche Teil der „Es isch Zeit – Für Volk und Heimat“ stellte
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26 Aus den KOMPANIEN …


Pinzolo
von Hildegard Flor

Die SK Rhendena besteht seit 25 Jahren


Zwischen historischem Gedenken, dem
Misstrauen von Bevölkerung, Medien und
Behörden und dem gegenwärtigen Wohl-
wollen bewegt sich die Geschichte der
1994 wiedergegründeten SK Rhendena.
Die 25-Jahr-Feier fand vor der historischen
St.-Vigilius-Kirche mit den berühmten
Totentanzfresken statt. EHptm. Silvano
Capella erzählte die Geschichte der Kompa-
nie. Ausgehend vom Landlibell von Kaiser
Maximilian I. gab es drei Formationen im
Rendenatal, welche die Aufgabe hatten,
ihre Heimat vor jeglichen Angreifern zu
schützen. Langsam reiften Anfang der
90er Jahre das Geschichtsbewusstsein und
der Wunsch, wenigstens eine Kompanie
wiederzugründen. Leicht gemacht wurde es
den beherzten Männern nicht. Sie wurden Die SK Rhendena feierte in Pinzolo ihr 25-jähriges Bestehen.
belächelt und von der Staatsmacht kontrol-
liert. Es fanden sich aber auch Unterstützer geminute für die bereits verstorbenen merabg. Diego Binelli, Bez.-Präs. Giorgio
für historische Nachforschungen und beim Kameraden. Nach der Kranzniederlegung Butterini, Senator a.D. Franco Panizza und
Aufbau der Kompanie. So erfolgte am 29. zur Weise vom „Guten Kameraden“ und der LKdt. Enzo Cestari. Die Feier fand mit
Mai 1994 die feierliche Wiedergründung. Ehrensalve durch das Baon Judikarien unter der Messe in der Pfarrkirche, zelebriert
1997 stellte die Gemeinde Caderzone Räu- dem Kommando von Dino Cerato folgten von Pfarrer Flavio Girardini und Diakon
me für die Kompanie zur Verfügung. Die die Grußworte von Hptm. Vittorio Sartori, Giampiero Morigi sowie dem Umzug mit
Mitgliederzahl hat sich auf 30 eingependelt. Bgm. Michele Cereghini, LHptm. Maurizio Defilierung ihren Abschluss. n
EHptm. Capella bat auch um eine Schwei- Fugatti, L.Präs. Walter Kaswalder, der Kam-

Ramsau i. Z.
von Georg Huber

Jüngste Kompanie des Reg. Zillertal feiert 25-jähriges Jubiläum

Foto: Franz Geachberg

Hptm. Georg Huber begrüßte die zahlrei- Aktivitäten der letzten 25 Jahre gibt Aus- bert Kolland am 10. Juli 1994, Ausrückun-
chen Ehrengäste. Nach den Grußworten kunft über ein aktives Schützenleben der gen zum großen Zapfenstreich in Innsbruck
begann Dekan Ignaz Steinwender mit der Kompanie: vom Gründungsfest mit Fah- 1995, in Paris/Cantilly auf Einladung der
Feldmesse, welche von der BMK Ramsau nenweihe am 19. Juni 1994, der Ausrückung Österreich-Werbung 1996, zur Eröffnung
feierlich umrahmt wurde. Ein Rückblick der zur ersten Prozession zum Seligen Engel- des Tiroler Hofes in Schlesien (Polen)1998,
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Aus den KOMPANIEN … 27


zum Tiroler Ball im Wiener Rathaus 2004, zur EXPO in Shanghai ihrem Blumenschmuck immer für einen festlichen Rahmen sorgen.
2010, 150 Jahre Tirolerbund in Wien 2013, bis zur Festorganisation Zum Jubiläum wurde das Fotobuch 25 Jahre SK Ramsau vorgestellt.
von „Ein Tal trägt Tracht“ zum gemeinsamen Zillertaler Schützen- Nach den Festreden der Ehrengäste folgten die Aufstellung vor
Regimentstreffen und Bezirks-Blasmusikfest 2016 zusammen mit dem Gemeindehaus zur Meldung an die Höchstanwesenden und
der Musikkapelle Ramsau, um hier nur einige zu nennen. die Frontabschreitung der Formationen. Mit gebührenden Salven
Hptm. Georg Huber bedankte sich bei der Gemeinde sowie auch für die Ehrengäste und Jubilare wurde der Festakt beendet. Im
bei den Ramsauer Vereinen für die Zusammenarbeit der letzten Anschluss hieß es abrücken zum gemeinsamen Mittagessen im
Jahre. Ein Dankeschön ging auch an die Ramsauer Frauen, die mit Gasthof Tipotsch. n

Schlanders
von Joachim Frank

40 Jahre Partnerschaft SK Schlanders und SK St. Anton


Bei einem Treffen der Bezirke Vinschgau und Landeck hatten die
beiden SK Schlanders und St. Anton am Arlberg Freundschaft
geschlossen. Am 19. Mai 1979 wurde in Schlanders ein Kamerad-
schaftsabend zwischen den Kompanien Schlanders und St. Anton am
Arlberg organisiert. Damals ist die bis heute anhaltende Freundschaft
zwischen den Kompanien unter den beiden Hptm. Wendelin Pfit-
scher, Schlanders, und Norbert Alber, St. Anton, geboren. Höhepunkt
war sicherlich eine gemeinsame Flugreise 1992 nach Madeira. 2009
ist es, auf Vorschlag des damaligen Schlanderser Hauptmannes und
heutigen EHptm. Karl Pfitscher, gelungen, auch auf politischer Ebene
eine offizielle Partnerschaft der beiden Gemeinden Schlanders und
St. Anton zu schließen. Vor einigen Jahren hat man beschlossen,
jedes Jahr einen gemeinsamen Kompanieausflug zu veranstalten.
Dadurch kommen auch die jungen Kompaniemitglieder zusammen
und es entstehen neue Freundschaften. Im Jahre 2014 stellten sich
beide amtierenden Hauptleute nicht mehr der Wahl. In St. Anton
wurde Christian Strolz zum neuen Hauptmann gewählt und in
Schlanders Joachim Frank. Beide führen die Partnerschaft im Sinne ihrer Vorgänger weiter und versuchen sie noch auszubauen. In diesem
Jahr feiert diese Partnerschaft ihr 40-jähriges Jubiläum. So wurde bei der 60-Jahr-Feier und Fahnenweihe der SK Schlanders am 16. Juni
2019 auch dieses besondere Jubiläum gebührend mitgefeiert. In beiden Kompanien arbeitet man aktiv an der Pflege der Partnerschaft und
blickt zuversichtlich auf die Zukunft dieser Gesamttiroler Verbindung als gelebten Beitrag, Tirol und die Tiroler einander wieder ein Stück
näherzubringen. n

St. Martin i.P.


von Maria Pichler

SK St. Martin in Passeier feiert 60-jähriges Gründungsjubiläum


Die SK St. Martin in Passeier hat am 3.
August 2019 ihr 60-jähriges Wiedergrün-
dungsjubiläum gefeiert. Das Jubiläumsfest
stand im Zeichen der grenzüberschrei-
tenden Freundschaft und Kameradschaft,
„denn was Freundschaft im Herzen verbin-
det, kann die Politik am Verhandlungstisch
nicht trennen!“, betonte Hptm. Armin
Oberprantacher in seiner Rede. „Wir feiern
unsere bewegte Geschichte und unsere viel-
versprechende Zukunft. Wir feiern unsere
Mitglieder. Und wir feiern unsere langjäh-
rige Partnerschaft mit den Schützen von
Längenfeld in Tirol.“ Mit diesen Worten
begrüßte Hptm. Armin Oberprantacher
etwa 1.000 Schützen, Jungschützen und
Marketenderinnen aus allen Landesteilen
Tirols zum Festakt anlässlich des 60-jäh-
rigen Wiedergründungsjubiläums der SK Ein farbenfrohes Bild gab der Dorfplatz von St. Martin in Passeier anlässlich des
St. Martin in Passeier. Für die Schützen aus 60. Wiedergründungsjubiläums seiner Schützenkompanie
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28 Aus den KOMPANIEN …

dem Heimattal des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer stand


die Jubiläumsfeier im Zeichen der Freundschaft und der Kamerad-
schaft, zumal die Kompanie von St. Martin im nächsten Jahr das
Alpenregionstreffen 2020 ausrichten wird.
Pius Leitner: „Zivilcourage muss unsere Triebfeder sein“
Alt-LKdt. Pius Leitner spannte in seiner Festrede den Bogen
von den Freiheitskriegen 1809 über die Großkundgebung von
Sigmundskron 1957 bis zur aktuellen Politik. „Wie schaut es mit
dem Willen zu Unabhängigkeit und Freiheit aus?“, stellte Leitner
angesichts des Gedenktages anlässlich der Angliederung Südti-
rols an Italien vor 100 Jahren im nächsten Jahr die Frage in den
Raum. „Wäre es nicht angebracht, zu diesem Anlass den Willen der
Südtiroler abzufragen, wie sie sich die politische Zukunft wirklich
vorstellen?“, schlug Leitner vor. „Die Schützen sind nach wie vor das
Gewissen unseres Landes. Eigenverantwortung und Zivilcourage
müssen unsere Triebfedern sein“, appellierte der Alt-Landeskom- Die mit dem Ehrenkranz des Südtiroler Schützenbundes Ausge-
mandant nicht zuletzt. „Wo Zivilcourage beheimatet ist, braucht es zeichneten Christl Schmiedhammer Oberprantacher und Annelies
keine Helden.“ Unterthurner Prünster (v.l.) mit Hptm. Armin Oberprantacher (l.)
Rosmarie Pamer: „Generalprobe für 2020“ und Laudator Hermann Pirpamer (r.)
„Das heutige Fest ist eine kleine Generalprobe für das Alpenre-
gionstreffen 2020“, begrüßte die Bürgermeisterin von St. Martin und Annelies Unterthurner Prünster als Dank für ihre langjährige
in Passeier die zahlreichen Schützen aus allen Landesteilen Tirols tatkräftige Unterstützung mit dem Ehrenkranz des SSB auszu-
zum Jubiläumsfest. Die Bürgermeisterin erinnerte dabei an den zeichnen. Nicht zuletzt gedachten die etwa 1.000 Schützen auf dem
geschichtsträchtigen Dorfplatz, der viel zu erzählen habe – vor Dorfplatz von St. Martin ihrer verstorbenen Helden. „Brauchen
allem aus der Zeit Andreas Hofers. Grußworte überbrachten auch wir heute noch Helden?“, stellte LKdt. Jürgen Wirth Anderlan in
der Bürgermeister von St. Leonhard im Pitztal Rupert Hosp, der seiner Gedenkrede in den Raum. „Für unsere Heimat ist nicht
Bezirks-Mjr. des Schützenbezirkes Burggrafenamt-Passeier Hannes die Politik zuständig, sondern wir selber: Heimat ist im Herzen“,
Holzner und der Baon-Kdt. des Ötztales Toni Klocker. unterstrich Wirth Anderlan. „Jeder Tiroler, der die Freizeit für die
Ehrenkranz für tatkräftige Unterstützung Heimat opfert, ist ein Held.“ Der abschließende Festumzug durch
„Ein solcher Jubeltag wie heute ist ein Tag, der uns helfen soll, da- den historischen Ortskern war ein farbenfroher Vorgeschmack auf
rüber nachzudenken, wofür wir dankbar sein müssen“, unterstrich das Alpenregionstreffen vom 21. bis 24. Mai 2020 in St. Martin in
Schützenkurat Pater Christoph Waldner OT in seiner Festpredigt. Passeier, zu dem mehr als 10.000 Schützen, Jungschützen und Mar-
Das 60-jährige Wiedergründungsjubiläum war für die SK St. Martin ketenderinnen aus Bayern, Tirol, Südtirol und Welschtirol erwartet
in Passeier daher Anlass, Christl Schmiedhammer Oberprantacher werden. n

Strass im Zillertal
von Hannes Leitner

Ehrung verdienter Persönlichkeiten der SK Strass


Am Jakobisonntag wurde in der Gemeinde
Strass im Zillertal die Jakobiprozession
mit großem Pfarrfest abgehalten. Einer der
Höhepunkte an diesem feierlichen Tag war
die Ehrung verdienter Persönlichkeiten für
ihre langjährige Treue zur Kompanie durch
den Vorstand sowie Bgm. Ing. Karl Eber-
harter und Pfarrer Mag. Bernhard Kopp
im Beisein der Bevölkerung von Strass im
Zillertal. Ein besonderer Höhepunkt der
Ehrungen war zweifelsohne jene von Willi
Leitner und Ludwig Jäger für die 60-jährige
Mitgliedschaft bei den Strasser Schützen. n

V.l. Baon-Marketenderin Magdalena Kaltenhauser, Bgm. Ing. Karl Eberharter, EHptm.


Gerhard Mallaun, Willi Leitner, Josef Eberharter, Ludwig Jäger, Obm. Erwin Sprenger,
Richard Hechenblaickner, Hubert Unterladstätter, Robert Knabl, Hptm. Andreas Eberharter,
Pfarrer Mag. Bernhard Kopp und Marketenderin Tamara Hollaus.
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Aus den KOMPANIEN … 29


Thaur
von Dominik Ebner

Herz-Jesu-Feuer der SK Thaur


Dank der zahlreichen Vereine und Freiwilli-
gen wird das alte Brauchtum der Herz-Jesu-
Feuer in ganz Tirol gelebt. Der Brauch geht
auf das Jahr 1796 zurück. Tirol wurde 1796
mit Beginn der Napoleonischen Kriege in
Kriegsbereitschaft versetzt. Abt Sebasti-
an Stöckl schlug vor, das Land unter den
göttlichen Beistand des „Heiligsten Herzen
Jesu“ zu stellen. Durch das Entzünden der
Signalfeuer erreichte der Landsturm einen
hohen Zulauf an freiwilligen kriegstaugli-
chen Männern. Dies führte dazu, dass die
Tiroler mit Andreas Hofer die Franzosen
und Bayern überraschend besiegt haben.
Deshalb werden jedes Jahr am Samstag
nach dem religiösen Herz-Jesu-Fest in
Nordtirol Feuer entzündet, in Südtirol am
Herz-Jesu-Sonntag. Auch die SK Thaur
entzündete am 22. Juni ein Herz-Jesu- und 40 m breite Kreuz abgesteckt und in Dämmerung auch entzündet werden. Somit
Feuer. Als Motiv wurde heuer ein Kreuz Form gebracht werden. Dank zahlreicher konnten die Bewohner der umliegenden
gewählt. In einer „Schotterreiße“ oberhalb Helfer wurden die 240 Feuerstellen im Nu Dörfer das Herz-Jesu-Feuer bewundern. n
der Thaurer Alm musste das ca. 90 m lange aufgelegt und konnten bei Eintreten der

Uttenheim
von Patrick Brugger

60-Jahrfeier der SK Uttenheim


Schlöglbach erbaut worden, berichtete der
Hauptmann und wurde jetzt von der SK
Uttenheim unter Mithilfe zahlreicher Helfer
und Sponsoren neu errichtet. In seiner Fest-
rede überbrachte Alt-LKdt. Elmar Thaler
die Grüße von LKdt. Jürgen Anderlan und
der Bundesleitung, sie alle würden sich über
eine sehr rührige Kompanie freuen. 100
Jahre nach Kriegsende sei das Tragen von
Schützenwaffen für Kompanien aus dem
Bundesland Tirol immer noch nicht erlaubt,
mahnte der Obmann der SK Imst Lt. Rolf
Krabichler an. Es folgte die Feldmesse, die
Bezirkskurat Michael Bachmann zelebrier-
te. Die Ehrensalve wurde von der Ehren-
kompanie Taufers unter dem Kommando
von Hptm. Rudi Oberhuber abgefeuert. In
seiner Predigt wählte der Bezirkskurat den
Vergleich: „Ein Baum ohne Wurzeln hat
keinen Bestand, wenn Menschen nicht tief
verwurzelt in Glauben, Hoffnung und Lie-
be, Heimat und Traditionen leben.“ Nach-
dem er das Stöckl gesegnet hatte, wurde die
Am 18. Mai 2019 feierte die SK Uttenheim zum Hasenstöckl. Hptm. Hannes Astner Feier mit der Landeshymne beendet. n
ihr 60-jähriges Bestehen, gleichzeitig wurde konnte zahlreiche Schützen des Bezirkes
das von der SK Uttenheim neu errichtete Pustertal, die Schützenkompanien aus
Hasenstöckl feierlich eingeweiht. Begleitet Imst und Laas und eine Abordnung der
von der Musikkapelle Uttenheim, erfolgte FF Uttenheim begrüßen. Das Hasenstöckl
nach der Frontabschreitung der Abmarsch sei einst als Schutz vor Muren durch den
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30 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Lienz
von Georg Lobenwein

Baon-Jungschützenlager Lienzer Talboden 2019


Vom 24. bis 27. Juli 2019 veranstaltete das
Jungschützen-Baon Lienzer Talboden sein
traditionelles Lager. Unter der Leitung von
Franz Walder kamen 27 Jungmarketende-
rinnen und Jungschützen über die Lienzer
Bergbahnen auf die Leisacher Alm am
Hochstein. Die Kinder hatten eine tolle Zeit
in der Natur und lernten für vier Tage in
der Natur die Besonderheit unserer Heimat
kennen. Am nächtlichen Lagerfeuer wur-
den Geschichten erzählt, es wurde gelacht
und über unsere Heimat diskutiert. Am
Tag waren Wasserspiele, Holzschnitzen und
Kartenspielen angesagt. Ein großer Renner Feldmesse unter der Leitung von Schützenkurat Pater Martin Ferner
war „Stadt, Land, Fluss. Am Freitag besuch-
te uns Pater Martin Ferner, der für uns eine nenden Abschluss durften die Kinder mit len Tage ermöglicht haben. Wir freuen uns
Feldmesse zelebrierte. Am Abend organi- der Sommerrodelbahn ins Tal fahren, wo schon auf das nächste Jahr! Möchtest auch
sierten die Kinder eine Geisterbahn, und sie von ihren Eltern in Empfang genommen du dabei sein? Dann melde dich einfach bei
außerdem erzählte Betreuer Eric Krautgas- wurden. An dieser Stelle bedanken wir uns deiner Schützenkompanie an! n
ser eine kleine Gruselgeschichte. Zum krö- bei unseren Unterstützern, die uns die tol-

Lüsen
von Miriam Schwarzer

Abenteuer Heimat – Erlebnis Lüsen

Unter dem Motto „Abenteuer Heimat – man dabei das alte Sägewerk und die Müh- kritischen Jury vorzuführen. Die Kriteri-
Erlebnis Lüsen“ kamen an die 130 Jung- le. Die zweite Gruppe durfte ihr Wissen im en waren Kreativität, Action, Spaßfaktor,
schützen und Jungmarketenderinnen sowie Bereich Erste Hilfe erweitern. Freiwillige Teamgeist und Schwierigkeit. Werner
deren Betreuer nach Lüsen im Eisacktal, des Weißen Kreuzes zeigten den Kindern Oberhollenzer alias „Kunigunde die Kugel-
um vom 8. bis 11. August vier abwechs- an verschiedenen Stationen lebensrettende runde“ führte gekonnt durch die Show. Am
lungsreiche Tage zu erleben. Am Donners- Maßnahmen, und alle hörten gespannt Abend besuchte eine Sagenerzählerin das
tag wurden die Zelte und Schlafunterkünfte zu. Anschließend mussten sie das Erlern- Lager, und am Feuer wusste sie so einige
aufgebaut. Anschließend begrüßte Bundes- te in einem Wettbewerb umsetzten. Am Geschichten über das Dorf und das Tal zu
jugendreferent Kuno Huber die Teilnehmer, Nachmittag wurden die Gruppen dann berichten.
und die Lagerfahne wurde gehisst. Am getauscht. Am Sonntag feierte Hochwürden Alfred
Abend durften die Teilnehmer den Erzäh- Am Samstag war es endlich so weit: Die Kugler mit allen Teilnehmern und der
lungen von Sepp Gostner lauschen. alljährige Wetten-dass-Show stand wieder Dorfbevölkerung auf dem Zeltlagerplatz
Am Freitag wurden die Kinder der ver- an. Die Kinder, welche bereits zu Beginn einen Wortgottesdienst. Anschließend
schiedenen Kompanien in zwei Gruppen des Zeltlagers in Gruppen eingeteilt worden wurde die Siegerehrung der Wetten-dass-
aufgeteilt. Erstere machte sich auf zu einer waren, hatten die Aufgabe, sich am Vormit- Show durchgeführt und die Lagerfahne
Wanderung rund um Lüsen, begleitet von tag eine kreative Wette einfallen zu lassen, eingeholt. n
einem Ortsansässigen. Bestaunen durfte um diese dann am Nachmittag vor einer
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Wir gedenken … 31
Hermann zum Ehrenmitglied ernannt. ein paar Jahren an den Veran- Andreas
Steinmann In den letzten Lebensjahren staltungen der Kompanie teil. Klingenschmid
wurde es stiller um Friedl. Nachdem er kaum noch sehen
† 18. MÄRZ 2019  SCHALDERS Krankheiten schlichen sich ein, konnte, musste ihm seine Frau † 11 AUGUST 2019  TULFES
doch starb er plötzlich im Alter Berta immer die Texte aus Die SK Tulfes trauert um
von 78 Jahren. der Schützenzeitung und dem Andreas Klingenschmid vulgo
Hermann und Friedl wurden Schützenkalender vorlesen. „Norer Ander“, der durch
von ihren Kameraden zu Grabe Zu seiner Beerdigung ga- einen tragischen Arbeitsun-
getragen. Beide wurden mit ben ihm die Fahnen des fall im Alter von 73 Jahren
dem letzten Fahnengruß und Bataillons und − als ehem. aus unserer Mitte genommen
der Ehrensalve verabschiedet. Feuerwehrkdt.-Stv. − auch wurde. Andreas war 1970 in
die Fahnen des Feuerwehrab- die Kompanie eingetreten.
schnittes die letzte Ehre. Das Ausrücken im Dorf −
vor allem bei Beerdigungen
von Kriegsteilnehmern und
Schützenkameraden − war ihm
Thomas Stauder stets wichtig, auch im Wissen,
† 2. JULI 2019  TAUFERS I.P. dass man an Werktagen jeden
Die SK Taufers i.P. trauert Schützen für das Ausrücken
Friedrich Faller um ihren Kameraden Tho- brauchte.
† 4. JUNI 2019  SCHALDERS mas Stauder „Mitternöckler“, Der Ander war aufgrund seiner
Innerhalb kurzer Zeit verlor der im Alter von 84 Jahren vielen Erfolge als guter Rodler
die Kompanie zwei langjäh- verstorben ist. Als die Tauferer im Umfeld bestens bekannt,
rige treue Kameraden und Kompanie im Jahre 1970 wie- und so wurde er auch mehr-
Ehrenmitglieder. Im März dergegründet wurde, war auch mals als Bezirksmeister des
verstarb Hermann Steinmann Thomas einer jener beherzten Schützenbezirks Hall beim
im Alter von 75 Jahren nach Josef Siegl Männer, die sich für den Erhalt Schützenrodeln ausgezeichnet.
langer Krankheit. Hermann † 5. APRIL 2019  SISTRANS der Tiroler Kultur stark ma- 1996 ging für ihn ein Herzens-
war über 40 Jahre Mitglied der Die Sonnenburger SK Sistrans chen wollten. Er war ein stiller wunsch in Erfüllung, als er in
SK Schalders gewesen. Nach trauert um ihren Ehrenhaupt- und geselliger Kamerad und Tulfes auf seiner Heimstrecke
seinem Rücktritt vom aktiven mann Josef Siegl, welcher im mit Leib und Seele Schütze. von der Halsmarter einen
Dienst wurde er im Jubiläums- Alter von 98 Jahren verstorben Solange es seine Gesundheit Heimsieg feiern konnte.
jahr 2009 zum Ehrenmitglied ist. Sepp war Gründungsmit- zuließ, rückte er immer gerne Die Schützenkompanie beglei-
ernannt. Solange es seine glied unserer Kompanie im aus. Zur Beerdigung waren tete Ander auf seinem letzten
Gesundheit zuließ, war er Jahre 1956 und von Beginn an die SK Taufers sowie sechs Weg und erwies ihm mit einer
stets mit Begeisterung bei den in verschiedenen Funktionen Fahnenabordnungen der Ehrensalve und einem Fahnen-
Ausrückungen der Kompanie tätig: anfangs als Kassier, dann Nachbarkompanien angetre- gruß die letzte Ehre.
anwesend. Besonders stolz war als Schriftführer und ab 1980 ten, um ihm die letzte Ehre zu
er darauf, dass die Kompanie als Oberleutnant. Nach dem erweisen. Mit einer Ehrensalve,
seit dem Jahr 2007 wieder die überraschenden Tod von Hans dem Fahnengruß und dem
Gewehre tragen konnte. Schweiger übernahm Sepp Lied vom „Guten Kameraden“
Im Juni folgte ihm sein 1986 das Amt des Haupt- verabschiedeten wir unseren
langjähriger treuer Freund mannes, welches er bis 1994 Kameraden Thomas. Der Herr-
Friedrich Faller. Friedl war ausübte. Danach nahm er als gott nehme ihn auf in die ewige
Gründungsmitglied der SK Ehrenhauptmann noch bis vor Heimat!
Schalders und ein begeisterter
Schütze bei allen Ausrückun-
gen. Im Jahr 1976 trat er dem
Ausschuss bei und bekleide-
te das Amt des Oberjägers.
Ab 1980 war er für 11 Jahre
Fähnrich der Kompanie. Er
setzte sich für den Erhalt der
Schützentradition und für
Kulturdenkmäler im Dorf ein.
2009 erhielt er die Andreas-
Hofer-Langjährigkeitsmedaille
in Gold und wurde gleichzeitig
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32 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

5 Jahre
Mark. Johanna Schwarz und Mark. Waltraud Stanzel (Meran)
Termine 2019/2020
10 Jahre 18. Oktober Podiumsdiskussion Tirol Geteiltes Land, Prad
Manuel Geisler, Thomas Geisler, Fhr. Christian Kienzl, Franz
Kienzl, Philipp Kleon, Olt. Christian Minonne, Oj. Michael 2. November Tiroler Landesgedenkfeier am Bergisel
Randich und Hptm. Lukas Prezzi (Meran) 15. November „schicksal.option“, Ehrenburg
16. November 5. Viertelschießen der Jungschützen
15 Jahre des Viertels Tirol Mitte
Ptf. Florian Mitterer (Alter Schießstand); David Pucher (Inns- 17. November „schicksal.option“, Gais
bruck-Arzl); Lukas Haselwanter, Simon Haselwanter und 24. November Franz-Höfler-Gedenkfeier, Lana
Christoph Weber (Gries im Sellrain); Alfons Rieder (Meran); 8. Dezember Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier, St. Pauls
Olt. Matthias Hofer und Mark. Tamara Ladstätter (Olang); 15. Dezember Josef-Noldin-Gedenkfeier, Salurn
Manuel Fauner und Andreas Fauner (St. Leonhard i. Pass.); 10. Jänner JHV des SZ Bez. Imst
Bgf. Mjr. Egon Zemmer und Oswald Zemmer (St. Ulrich / Urtijëi) 19. Feber Einweihungsfeier Museum, Mantua
20 Jahre 20. Feber Andreas-Hofer-Feier, Mantua
Andreas-Hofer-Feier, Verleihung Ehrenzeichen
Jörg Stanzel (Meran)
des Landes Tirol, Bergisel
25 Jahre 25. April Bundesversammlung SSB, Bozen
Ujg. Norbert Vanzetta und Alexander Lange (Alter Schießstand); 26. April Bundesversammlung BTSK, Innsbruck
Olt. Ing. Bernhard Huter (Innsbruck-Arzl); Roland Mathà 30. April Gauderfest, Zell am Ziller
(Meran); Mathias Huber, Martin Egger, Franz Egger, Peter Egger, 3. Mai Patronatstag, Königsdorf
Michael Klausner, Michael Klammer, Gerhard Aschenwald, 9. Mai LS-Schießen
Martin Hochmuth, Franz Eberharter, Richard Aschenwald, 21. Mai Alpenregionstreffen, St. Martin in Passeier
Wilfried Egger, Anton Gruber, Wilhelm Gruber, Herbert Brugger, 6. Juni Baon-Fest Innsbruck, O-Dorf
Manfred Dornauer, Friedrich Brugger, Franz Stadler, Willi
28. Juni Baon-Fest Hörtenberg, Oberhofen
Dabernig, Andreas Klocker, Michael Kreidl, Manfred Pfister,
14. Juni Baon-Fest Petersberg, Haiming
Michael Taschler, Gottfried Haas, Peter Steinlechner, Engelbert
Pölzl, Johann Schilcher, Kanonier und Böllerschütze Roman
Pölzl, Fhr. Siegfried Schiestl, Olt. Christian Stöckl, Lt. Manfred
Stattmann und Fhr. Markus Anfang (Ramsau im Zillertal)

30 Jahre
Flt. Arnold Pöhl (Meran)

35 Jahre
Michael Festini (Meran)

40 Jahre
Rainer Gebhart (Gries im Sellrain); Elmar Rier (Meran);
Alois Pixner (St. Leonhard i. Passeier) und Herbert Comploj Impressum
(St. Ulrich / Urtijëi) Anschriften der Schriftleitungen:

50 Jahre
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Robert Ogriseg (Bozen); Benno Frank (Meran) und Lt. Johann Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
Tel. 0664/88265867, E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at
Gruber (Ramsau im Zillertal) Süd-Tirol: SSB, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,
55 Jahre Tel. 0471/974078, E-Mail: presse@schuetzen.com
Redaktionsschluss ist der jeweils letzte Tag der Monate Februar, April,
EHptm. Johann Sparber, ELt. Richard Müssiggang (Innsbruck-Arzl) Juni, August, Oktober und Dezember.

60 Jahre
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