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Poste Italiane s.p.a.

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353/2003 (abg. in Gesetz 27/02/2004 Nr. 46) art.1, Komma2, NE BOZEN
ISSN 2531 4874 TP
ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


47. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 3 | Juni 2023 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Rückgrat schützen
Seit nunmehr zwei Jahren müssen wir
uns mit der amtlich aufgezwungenen
Reform unseres Vereinswesens durch
den italienischen Staat beschäftigen.
Durch diese Reform kommt eine Flut
an zusätzlicher Bürokratie und Mehr-
aufwand. Wer soll das stemmen? Wir
Vereinsmenschen arbeiten zum Wohle
der Gesellschaft, um Gottes Lohn.
Und nicht um unnötige Auflagen
zu erfüllen. Die Initiative Ehrenamt
in Not hat der Landespolitik die
wesentlichen Verbesserungsvorschläge
mitgeteilt und die Forderung nach der
Wiedereinführung eines Landesregis-
ters deponiert. Leicht und unkompli-
ziert. Das ist unsere Vorstellung von
unbürokratischer Vereinsarbeit. Liebe
Politiker, das Ehrenamt ist das Bin-
deglied und das Fundament, das uns
zusammenhält, es ist das Rückgrat und
eine der tragenden Säulen Südtirols.
Dieses Rückgrat darf nicht beschädigt
werden. Schützt das Ehrenamt ...

… meint euer Landeskommandant


Roland Seppi

NEUER BGF:
Ehrenamt in Not
Welschtirol von Egon Zemmer
wählt neue
Bundesleitung Mit Beginn der Reform des Dritten Sektors durch das italienische Parlament im Jahr
7 2013 und mit dem Gesetzesdekret Nr. 117 vom 3. Juli 2017 wurde die Regelung für die
ehrenamtlichen Vereine und Verbände auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt. In
über 100 Artikeln hat der italienische Staat neue Spielregeln dem Ehrenamt aufge-
NEUER drückt.
SCHRIFTLEITER:
Alexander Haider Für die Vereine und Verbände in Südtirol, die bis dato in die eigenen Südtiroler Landesregister der
übernimmt ehrenamtlichen Vereine beim Amt für Außenbeziehungen und Ehrenamt eingeschrieben waren,
verantwortungs- ändern sich nicht nur die bürokratischen und steuerrechtlichen Auflagen radikal. Anstelle der
14 volles Amt
Landesregister, die durch zwei Landesgesetze des Landeshauptmannes von 1993 und 2004 gere-
gelt waren, wurden die Vereine und Verbände in ein Staatsregister eingetragen und müssen sich
nun einer ganzen Reihe − teilweise sinnlosen − Richtlinien des Staates unterwerfen.
NEUER ABT:
Sellrainer Diesbezüglich hat die Initiative „Ehrenamt in Not“, die aus 15 Südtiroler Verbänden besteht,
Schützenkurat bereits im Mai 2022 ein Positionspapier mit Änderungsvorschlägen der Südtiroler Politik überge-
wird Abt in ben. Da die staatliche Reform des Ehrenamtes derzeit kein Endprodukt ist, wird noch einiges auf
15 Wilten
Südtirols Vereine zukommen.
2 Aus den LANDESTEILEN …
Die damit verbundene Gleichstellung der
kleinen Südtiroler Ortsvereine und der
Südtiroler Eigenart im Vereinsleben mit
gesamtstaatlichen Großvereinen und Ver-
bänden ist nicht trag- und zumutbar. Zum
einen wurden den Südtiroler Vereinen die ei-
genen, gut funktionierenden Landesregister
genommen, und zum anderen wurde ihnen
ein neues staatliches Register mit komplett
anderen Spielregeln aufgezwungen. Neben
dem bürokratischen Mehraufwand, der
aufwändigeren Rechnungslegung, die Bereit-
stellung aller Unterlagen in digitaler Form
durch SPID und digitaler Unterschrift fallen
auch noch die Zusatzkosten ins Gewicht.
Zu den negativen Folgen kommen zahlrei-
che untragbare Schwellenwerte, die nicht
überschritten werden dürfen, und Regeln,
die jeden Verein aufhorchen lassen müssten.
Kostproben gefällig?
- Übertragung des erwirtschafteten
Vermögens (im Zeitraum der Eintra-
gung im Staatsregister) an eine andere
Körperschaft im Fall eines freiwilligen
oder unfreiwilligen Austrittes aus dem
nationalen Register
- Verpflichtung zur Vidimierung von
Vereinsbüchern, die für Unternehmen
bereits seit Jahren abgeschafft wurde.
- Verbände, deren Mitgliedsvereine mehr
wie 50% in der Zahl als nicht eingetrage-
ne Körperschaften aufweisen, führt zum
Ausschluss aus dem Staatsregister des
Verbandes selbst.

Die Folgen sind bereits jetzt zu spüren.


Etliche Vereine steigen nicht in das neue v.l. LH Arno Kompatscher und der Bundesgeschäftsführer des SSB Mjr. Egon Zemmer. Die
nationale Register ein, um sich nicht der Initiative „Ehrenamt in Not“, welche aus 15 Südtiroler Verbänden besteht, überreichte be-
unzumutbaren staatlichen Regelung zu reits im Mai 2022 ein Positionspapier mit Änderungsvorschlägen an die Südtiroler Politik.
unterwerfen. Sie verlieren dabei steuerli-
che Vergünstigungen bei Einnahmen, die Sektors, zugunsten der heimischen
5-Promille-Einnahmen, das Ausstellen von Verbände und großen Vereine. Diesbe-
Spendenquittungen, die Stempelmarkenbe- züglich hat die Initiative über 26 Ände-
freiung usw. Ohne Südtiroler Landesregister rungsvorschläge für die Landespolitik
stehen diese Vereine allein da − mit sehr ausgearbeitet.
schlechten Konditionen, die der Motivation,
dem Wachstum und dem Überleben eines Besser spät als nie, zeigt die Landespolitik
Vereins gegenüberstehen. nun öffentlich Interesse, das Ehrenamt zu

Die Schützen haben mit den anderen Südti-


retten. Wohlwollend wird das zur Kennt-
nis genommen. Noch offen bleibt, wie die
Zeig Flagge!
roler Verbänden in der Initiative „Ehrenamt Lösungen der Politik im Detail aussehen „Besser kann kein Volk
in Not“ zwei Schwerpunkte gesetzt und der werden und welche Vorschläge der Verbände
Landespolitik vorgelegt: berücksichtigt werden. Diesbezüglich hat die vererben, als der eigenen
- Zum einen die Wiedereinführung der Initiative „Ehrenamt in Not“ klare Vorstel- Väter Brauch. Wenn des
Südtiroler Landesregister, mit den nöti- lungen im Positionspapier aufgezeigt und Volkes Bräuche sterben,
gen bereits existierenden Steuervorzügen der Landespolitik unterbreitet. Gerettet ist
und bürokratischen Entlastungen durch das Ehrenamt erst, wenn die Vereine wieder stirbt des Volkes Seele
ein eigenes Regelwerk. so arbeiten können wie bisher. n auch!“
- Zum anderen die erwähnten Verbesse-
rungsvorschläge zur Regelung des Dritten (Volksgut)
Video zum Rückblick auf die
Bundesversammlung des BTSK 2022

Aus den LANDESTEILEN … 3


Innsbruck
von Alexander Haider

„Gemeinsamkeit und Geschlossenheit“


Bundesversammlung des BTSK als Auftakt
Am 23. April 2023 versammelten sich die Delegierten der 235 Tiroler Schützenkompanien sowie zahlreiche Ehrengäste zur
Bundesversammlung des Bundes der Tiroler Schützenkompanien in der Dogana des Innsbrucker Congress.

Unter dem Motto „Gemeinsamkeit und


Geschlossenheit“ wurde auf die wichtigsten
Projekte und sozialen Aktionen des vergan-
genen Jahrs zurück geblickt, und mit den
Neuwahlen wurden die Weichen für die
kommende Periode gestellt. Die Geschicke
der mehr als 17.000 Tiroler Schützen und
Marketenderinnen führt weiterhin LKdt.
Mjr. Thomas Saurer, der mit 276 von 287
gültig abgegebene Stimmen (97,18 %) als
Landeskommandant bestätigt wurde. Unter
der Anwesenheit von Bundesministerin
für Landesverteidigung Mag. Klaudia
Tanner, LH Anton Mattle, Landtagspräs.
Sonja Ledl-Rossmann, dem Innsbrucker
Bürgermeister Georg Willi und zahlreichen
weiteren Ehrengästen aus allen Tiroler Lan-
desteilen und darüber hinaus, bekräftigten
die Schützen und Marketenderinnen Tirols
den Zusammenhalt und den Einsatz für die Frontabschreitung durch LH Anton Mattle, Bundesministerin Mag. Klaudia Tanner, dem
gemeinsame Heimat Tirol. Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi und den Landeskommandanten der Alpenregion.
Im Bild: LKdt. Mjr. Thomas Saurer bei der Bundesversammlung des Bundes der Tiroler
Neuwahl der Bundesleitung – den Schützenkompanien Foto: BTSK / Matthias Sedlak
erfolgreichen Weg fortsetzen
Wie auch schon vor drei Jahren wurde Wahlergebnis – Schriftliche Wahl der
auch diese Wahl der neuen Bundesleitung Bundesleitung, Funktionsperiode „Ich danke euch für euer Vertrauen
für die bevorstehende Funktionsperiode 2023–2026: in die Arbeit „eurer“ Bundeslei-
2023–2026 per Briefwahl durchgeführt. Die - Landeskommandant: Mjr. Thomas Saurer, tung, und ich danke aufrichtig und
Wahlkommission unter der Leitung der 276 Stimmen demütig für die überwältigende Zu-
4 Viertelkommandanten hat das Wahl- - Landeskommandant-Stellvertreter: stimmung zu meiner Wiederwahl
ergebnis bereits im Vorfeld ermittelt und Mjr. Gerhard Biller, 262 Stimmen als „euer“ Landeskommandant.
konnte das Ergebnis während der formellen - Bundesgeschäftsführer: Mjr. Kurt Mayr, Mit Herzblut, mit Gefühl und mit
Sitzung der Bundesversammlung offiziell 273 Stimmen viel Einsatz werden wir für unse-
verkünden. Dabei gab es im Vergleich zur - Bundesschriftführer: Mjr. MMag. Jakob re Leidenschaft – für das Tiroler
abgeschlossenen Periode lediglich eine Grüner, 284 Stimmen Schützenwesen – einstehen und
Änderung, da die bisherigen Bundes- - Bundeskassier: Mjr. Paul Hauser, arbeiten.“
marketenderin Franziska Jennewein bei 276 Stimmen LKdt. Mjr. Thomas Saurer
dieser Wahl nicht mehr angetreten ist. 318 - Bundeswaffenmeister: Mjr. Johann Eller,
Stimmberechtigte waren aufgerufen, von 280 Stimmen wahrzunehmen. Der Landeskommandant
ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, 311 - Bundesbildungsoffizier: Mjr. Mag. Hart- sprach gegenüber dem bisherigen Landes-
Stimmen wurden schließlich fristgerecht wig Röck, 279 Stimmen kuraten Pfarrer Mag. Martin Ferner den
retourniert. Von diese 311 abgegebenen - Landesjungschützenbetreuer: Mjr. Rupert Wunsch aus, diese ehrenvolle Tätigkeit
Stimmen waren 287 gültig und haben sich Usel, 278 Stimmen fortzusetzen. Pfarrer Martin Ferner kommt
wie folgt auf die zur Wahl stehenden Perso- - Bundespressereferent: Mjr. Ing. Alexan- dieser Bitte gerne nach.
nen verteilt. der Haider BA, 283 Stimmen Zusätzlich zu den gewählten Funktionen
- Bundes-EDV-Referent: Mjr. Patrick Ross- und den Landeskuraten sind die 4 Vier-
mann, 280 Stimmen telkommandanten kraft ihres Amtes Teil
- Bundesmarketenderin: Kathrin Platzer, der Bundesleitung und somit des obersten
280 Stimmen Leitungsgremiums im Bund der Tiroler
Der Landeskurat wurde nicht gewählt – er Schützenkompanien.
wird grundsätzlich gebeten, diese Funktion
Ein Höhepunkt im Schüt-
zenjahr: Landesüblicher

4
Empfang der Tiroler
Aus den LANDESTEILEN … Schützen 2023 in Wien

Rückblick auf 2022, Ausblick auf die


kommende Periode und Tiroler Schüt- Folgende Marketenderinnen und Schützen wurden für ihre
zen als Partner des Bundesheers Verdienste um das Tiroler Schützenwesen geehrt:
Das vergangene Jahr war einerseits von den
Impressionen der großen Ausrückungen im Verdienstmedaille Silber
Schützenjahr geprägt und andererseits vom Unterjäger Hans Riccabona, SK Thaur
Abschluss bzw. der Umsetzung geplan-
ter Projekte. So wurden die wichtigsten Die höchste Auszeichnung für Verdienste um das Tiroler Schützenwesen -
Impressionen des Jahres als Videozusam- Verdienstmedaille Gold
menfassung aufgearbeitet und besondere Franziska Jennewein (scheidende Bundesmarketenderin), SK Mieders
Highlights wie der Landesübliche Empfang Ehren-Hauptmann Anton Senfter, SK Sillian
zur Angelobung von Bundespräsident Ehren-Major Heinrich Gstrein, SK Imst
Alexander Van der Bellen in Wien und Hauptmann Alois Haberl, SK Brixlegg
der Landesübliche Empfang zur Diözes-
anwallfahrt in Rom in eigenen Kurzvideos Der Ehrenkranz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien stellt die höchste
präsentiert. Zudem konnte der Landeskom- Auszeichnung der Tiroler Schützen für Förderer und Gönner, die nicht aktive Mit-
mandant gemeinsam mit der Bundesleitung glieder in einer Kompanie sind, dar. Mit dem Ehrenkranz wurden ausgezeichnet:
den Abschluss der Projekte Waffenregistrie-
rung und Mitgliedergewinnung sowie den Bundesministerin für Landesverteidigung Mag. Klaudia Tanner – für die enge
aktuellen Stand zu den Projekten Home- Verbundenheit und Partnerschaft zwischen dem Bundesheer und den Tiroler
page Neu und Neuauflage des Schützenlie- Schützen
derbuchs vorstellen. Als Ausblick für die Hermann Hotter – Ehrenpräsident des Tiroler Kameradschaftsbundes und Ge-
kommende Periode sind weitere Projekte schäftsführer des Schwarzen Kreuzes Tirol – für die jahrelange gute Zusammenar-
im Zuge eines gesamtheitlichen Kommu- beit mit den Tiroler Schützen.
nikationskonzepts geplant. Außerdem soll
ein stärkerer Fokus auf die Jugendarbeit im
Bund gelegt werden.
Das Bundesheer der Republik Österreich
und dessen Vertretung im Land Tirol − das
Militärkommando Tirol − sind seit Jahr-
zehnten ein verlässlicher Partner der Tiroler
Schützen. Diese Partnerschaft wurde nun
im Zuge der Bundesversammlung durch
die offizielle Auszeichnung „Partner des
Bundesheers“ bei bekräftigt.

Verleihung der Verdienstmedaillen


Für besondere und außerordentliche Ver-
dienste um das Tiroler Schützenwesen wer-
den vom BTSK als Dank und Anerkennung
die Verdienstmedaillen in Bronze, Silber
und Gold verliehen. Für die Verleihung
dieser Auszeichnungen ist ausschließlich
die Bedeutung des Wirkens einer Person Geehrte des BTSK mit LH Mattle und LKdt. Saurer Foto: BTSK / Matthias Sedlak
im Interesse des Tiroler Schützenwesens
maßgeblich. do von Viertel-Kdt. Mjr. Alexander Wanner, Grabmal und einem Marsch durch die
einer gelungenen Salve der Ehrenformation Innsbrucker Altstadt, zusätzlich begleitet
Landesüblicher Empfang und Marsch der SK Sillian unter Hauptmann Gregor von der Musikkapelle Hötting, der Musik-
durch die Innsbrucker Altstadt Kraler, begleitet von der Musikkapelle Silli- kapelle Allerheiligen und dem Trommler-
Mit einem Landesüblichen Empfang vor der an mit Bezirkskapellmeister Martin Bodner, zug des Schützenbezirks Landeck wurde
Innsbrucker Hofburg unter dem Komman- der Kranzniederlegung am Andreas-Hofer- diese Bundesversammlung abgerundet. n

11.049 1.153
235 17.217 Schützen Jungschützen
3.402
1.105 508
Kompanien Mitglieder insgesamt weitere Mitglieder
im Bund der (inaktive und au-
Tiroler Schützen- ßerordentliche)
kompanien
Marketenderinnen Jungmarketenderinnen
Der Landesübliche Empfang
der Tiroler Schützen 2022 in

5
Rom
Aus den LANDESTEILEN …

Die neue Bundesleitung des BTSK. Foto: BTSK / Matthias Sedlak Übergabe der Partnerschaftsurkunde des Bundesheers durch Bun-
desministerin Mag. Klaudia Tanner, Militärkommandant Brigadier
Ingo Gstrein (r.) und LKdt. Mjr. Thomas Saurer (l.).
Stams Foto: BTSK / Matthias Sedlak
von Heinz Wieser

Abt Prälat German Erd von Stams 75.


Der beliebte Vater der Zisterzienserstiftes Stams vollendete am 9. Mai das 75. Lebensjahr.

Er kam als jüngstes von sechs Kindern in Erzieher und Lehrer in Stams tätig. Sieben
Vils bei Reutte zur Welt und ist in all seinen Jahre hindurch leitete er das Internat von
Funktionen als Seelsorger, Pädagoge und Stams. Von 1986 bis 2002 war er Pfarrer
Abt ein großer Förderer der Jugend und von Obsteig. Von Beginn des Schuljahres
geistlicher Führer. Prälat Erd, zu dessen 2002/2003 bis zum 1. Dezember 2011 war
Kloster 13 Mitbrüder und sechs Gäste aus er Direktor des neusprachlichen Gymnasi-
Vietnam zählen, ist Realist und Optimist ums Meinhardinum Stams mit mehr als 600
und begegnet stets mit einer lebendigen Schülern.
Abtei dem gesellschaftlichen Wandel. Dazu
der Prälat: „ Es ist das Beste, was einem Stift German Erd steht für die Entwicklung und
passieren kann, dass ein junger Geist und nachhaltige Zukunftsprojekte, wurde doch
junge Leute hier sind und somit das Stift in seiner Verantwortung das Internat erwei-
beleben.“ Zu seinem Wahlspruch „Dei mi- tert und verändert, und auch das Mein-
sericordiae confidens“ − „Der Barmherzig- hardinum kann in der Zeit unter seiner
keit Gottes vertrauend“, sagt der leutselige Leitung bereits auf viel beachtete Erfolge
Abt, der nach wie vor Manageraufgaben im verweisen. Die Orientierung der Schule an
„Wirtschaftsunternehmen Stams“ wahr- der Schwerpunkten Sprachen und Informa-
nimmt: „Das Stift und meine Mitbrüder tionstechnologie zeigt die Bedeutung, die
zu leiten – das kann ich nur getragen von Der Jubilar Abt German Erd er der Kommunikation beimisst. Dies zeigt
der Barmherzigkeit Gottes, derer auch ich Foto: Dr. Heinz Wieser sich auch an seiner Weltoffenheit, seiner
bedarf. Bei der Leitung des Stiftes geht es ebenfalls als Hauptaufgaben seiner pasto- ausgeprägten Kontaktfähigkeit und seiner
auch um die wirtschaftliche Effizienz, es ralen Zielsetzung. Der „pastorale Arm“ des Vorliebe für stilvollen Rahmen, was wohl
sind aber zahlreiche pädagogische Einrich- Stamser Prälaten reicht bis nach Südtirol: auch dazu beigetragen haben dürfte, dass
tungen mit mehreren hundert Schülern Untermais, Gratsch und St. Peter werden ihm seine Mitbrüder als Integrationsfigur
und Studenten im Stift beheimatet, was viel von zwei Mitbrüdern betreut. mit der Würde des Abtes betrauten.
Zeit und Aufmerksamkeit beansprucht.“ Die Prälaten von Stams haben in der
Zu den großen Herausforderungen des Prälat German Erd wurde am 15. Oktober Geschichte maßgeblich die Tiroler Lan-
Zisterzienserstiftes zählt der Abt die Sorge 2003 zum 44. Abt von Stift Stams gewählt. despolitik beeinflusst und dadurch viel zur
des Ordensnachwuchses. Die Nachfrage für Nach der Matura trat er 1968 in das Kloster Entwicklung unseres Landes beigetragen.
das Gymnasium ist gut, so Prälat Erd, und ein. Er studierte in Innsbruck, Salzburg Sie gehörten schließlich bis 1918 mit Sitz
das Institut für Sozialpädagogik erfreut sich und Oxford Theologie und Englisch, ehe er und Stimme der „Prälatenbank“ des Tiroler
reger Nachfrage. Die Gestaltung des Klos- 1974 aus der Hand von Bischof DDr. Paulus Landtages an. n
terlebens und die Sorge um das geistliche Rusch das Sakrament der Priesterweihe
Wohl der Patres nennt Abt German Erd verhielt. In den folgenden Jahren war er als
Hier alle Bilder zur
58. Bundesversammlung

6 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen
von Michael Demanega

Ehrenamt und muttersprachlicher Unterricht im Fokus


Am 22. April 2023 hat die 58. Bundesversammlung des Südtiroler Schützenbundes im Waltherhaus in Bozen stattgefunden.
Geladen waren Vertreter aller Schützenkompanien und -kapellen, die Ehrenmajore, die Bundesleitung sowie der Bundesaus-
schuss.

Nach der Aufstellung der Formationen, der Rückblick und programmatischer


Ehrengäste sowie der Musikkapelle Kur- Ausblick der Referate
tinig und des Männerchors Wolkenstein- Bundeskassier Franzjosef Roner, der
Innsbruck in der Laurinstraße erfolgte nach Kulturreferent Mjr. Martin Robatscher, die
der Meldung an den Landeskommandanten Bundesmarketenderin Manuela Lastei, der
der Abmarsch zum Bozner Dom, wo die Schriftleiter der Tiroler Schützenzeitung
heilige Messe mit Landeskurat P. Christoph Mjr. Walter Kofler, der Medien- und Öffent-
Waldner OT und P. Reinald Romaner OFM lichkeitsreferent Mjr. Michael Demanega
zelebriert wurde. Nach der Heldenehrung sowie der Ladiner-Vertreter Mjr. Andreas
am Peter-Mayr-Denkmal mit Kranznieder- Kostner blickten in ihren Berichten auf ein
legung und Ehrensalve der Ehrenformation umfangreiches Tätigkeitsjahr zurück und
des Bezirkes Süd-Tiroler Unterland unter umrissen programmatisch die kommenden
Bezirksmajor Peter Frank wurde die Bun- Ziele und Ereignisse. Ehrenmajor Hubert
desversammlung im Waltherhaus eröffnet. Straudi erläuterte die großzügigen Förde-
rungen des Herz Jesu Notfonds.
LKdt. Roland Seppi untermauert volks-
tumspolitischen Kurs In den Wortmeldungen untermauerten die
Nach dem Appell durch Bgf. Egon Zemmer anwesenden Offiziere und Schützen die
erfolgten Begrüßung und Bericht durch Forderung an die Politik, beim Ehrenamt
LKdt. Roland Seppi, der die program- endlich politische Maßnahmen zu tref-
matischen Schwerpunkte des Südtiroler fen und ein Landesregister einzuführen.
Schützenbundes untermauerte. Insbeson- Ebenso wurde die zentrale Bedeutung des
dere die Themen der Tiroler Identität, der muttersprachlichen Prinzips im Schulbe-
österreichischen Staatsbürgerschaft sowie reich in den Fokus gestellt, welche nicht
die autonomiepolitische Weiterentwicklung durch gemischtsprachige Experimente in
seien das Um und Auf für unsere deutsche Frage gestellt werden dürfen, wie LKdt.-Stv.
und ladinische Minderheit. Die Forderung Christoph Schmid betonte.
nach historischer Gerechtigkeit müsse LKdt. Mjr. Roland Seppi konnte auf ein
politisch vorangetrieben werden. In diesem Abgeschlossen wurde die 58. Bundesver- äußerst intensives Arbeitsjahr Rückschau
Sinne sei der historischen Figur Bruno sammlung mit der Tiroler Landeshymne. n halten.
Kreisky zu danken.

Umfangreiche Tätigkeiten im vergan-


genen Schützenjahr
Bundesgeschäftsführer Mjr. Egon Zemmer
konnte auf eine umfangreiche Tätigkeit
zurückblicken. Unzählige mediale Stellung-
nahmen wurden veröffentlicht, welche die
Haltung des Schützenbundes zu zentralen
Themen darlegen. Mit der Veranstaltung
„100 Jahre Marsch auf Bozen“ wurde die
Südtiroler Öffentlichkeit wachgerüttelt und
eine wichtige öffentliche Debatte angeregt.
Ebenso war die laufende Aktion „100 Jahre
Namenlos“ der Anstoß, um mit Blick aufs
Heute historisches Unrecht zu beseitigen.
„Ehrenamt in Not“, das Damoklesschwert,
welches über den Vereinen in Südtirol
schwebt, beschäftigte den Südtiroler Schüt-
zenbund das ganze Jahr über. Sehr deutlich
war der Aufruf an die Landespolitik, diesem
Spuk endlich ein Ende zu setzen.
Hubert Straudi, der Obmann des Herz Jesu Notfonds, trug den Bericht des HJNF vor.
N° 3 | Juni 2023

Aus den LANDESTEILEN … 7


Trient
von Hildegard Flor

Welschtiroler Schützenbund hält Rückschau


und wählt Führung
Die Landesversammlung des Welschtiroler Schützenbundes mit Neuwahl der Landesleitung fand am 12. März statt. Mit Aus-
nahme der Kompanie Judikarien Tre Pief waren alle 25 Kompanien erschienen.

v.l.: Bundeskassier Rodolfo Moranduzzo, LKdt.-Stv. Umberto Facchinelli, LKdt. Enzo Cestari, Geschäftsführer Ettore Facchinelli, Fahnenbe-
gleiter Mario Turata und Bundesfähnrich Remo Bortoluzzi. Foto: Hildegard Flor

Der scheidende LKdt. Enzo Cestari begrüß- Adami bedauerte, dass man den Schützen in Salurn!“ Ehrenmitglied Franco Panizza
te alle Anwesenden und Ehrengäste aus das Schießen mit Kleinkaliber in Cadine wünschte sich eine gefühlte Euregio, und
allen Teilen Tirols und aus Salzburg und bat untersagt hat und sie auf einen Luftge- Omar Busbani vom Verein „Kaiser Karl I.“
um eine Schweigeminute für verstorbene wehrschießstand ausweichen mussten. Er bedauerte den herrschenden Lobbyismus.
Kameraden und die Opfer des Krieges in verlas auch den Bericht vom verhinderten Hilfe auf Gemeindeebene versprach Micha-
der Ukraine. Bildungsoffizier Fabrizio Albasini. Ettore el Moser, Kulturreferent der Gemeinde Gio-
Es folgte der umfangreiche Bericht durch Facchinelli vom Referat „Neue Ideen für die vo. Massimo Baldi vom Gaismair-Zirkel sah
den Landeskommandanten. Zwischen Zukunft“ wünschte sich neue Mitglieder, die Euregio als beste Antwort auf zentra-
Mantua und Bayern war man in der ganzen aber auch Fachleute zur Unterstützung. In listische und nationalistische Tendenzen.
Alpenregion vertreten, zumal das vorläufige krankheitsbedingter Abwesenheit von Bun- Zuletzt verlas der Historiker und ebenfalls
Ende der Pandemie wieder eine normale desmarketenderin Chiara Guetti bedauerte Mitglied des Gaismair-Zirkels Giuseppe
Tätigkeit zuließ. Leider ist die Zahl der Angela Zeni, dass die Jahresversammlung Matuella den Reisebericht eines Neapoli-
Mitglieder auf 541 geschrumpft, bedauerte ohne Messfeier abgehalten werden musste, taners über unser Land. Die Versammlung
Cestari und schloss mit einem Zitat des und kündigte für den 25. Juni das Alpen- endete mit der Landeshymne, gespielt von
Heiligen Franz von Assisi: „Wir machen das regions-Marketenderinnentreffen in St. Simone Pontalti auf der Trompete.
Nötige, das Mögliche und versuchen das Michael a. d. Etsch an.
Unmögliche.“ LH Maurizio Fugatti lobte die reiche Tätig- Enzo Cestari als Landeskommandant
Die Rechnungslegung durch Bundeskassier keit des Bundes auf Euregioebene. Land- bestätigt
Rodolfo Moranduzzo wurde nach Bericht tagspräsident Walter Kaswalder brachte Bei der anschließenden Neuwahl der Bun-
von Revisor Stefano De Grandi einstimmig eine Vorschau auf den nächsten Dreierland- desleitung unter dem Wahlvorsitz von Eh-
abgesegnet, ebenso der einen Fehlbetrag tag. Regionalassessor Lorenzo Ossanna un- renmajor Fabrizio Trentin gab es folgendes
aufweisende Haushaltsvoranschlag. Auch terstrich die Sichtbarkeit der gemeinsamen Ergebnis: Alter und neuer Landeskomman-
dem Mitgliedsbeitrag von 15 Euro wurde Geschichte und versprach auch weiterhin dant ist Enzo Cestari mit 75 Stimmen, sein
zugestimmt. Unterstützung. Vorausschauend äußerte Stellvertreter bleibt Umberto Facchinelli mit
sich auch die Südtiroler Landesmarketende- 92 Stimmen, neuer Bundesgeschäftsführer
Das Schießen mit Kleinkaliber wurde in rin Manuela Lastei. wurde Ettore Facchinelli mit 53 Stimmen,
Cadine untersagt Der Nordtiroler Viertelkommandant Andreas Bundeskassier bleibt Rodolfo Moranduzzo
Nun kamen die einzelnen Referenten Raass freute sich über die Partnerschaft mit 88 Stimmen. Weitere Chargen wurden
zu Wort. Bundesschießreferent Manuel mit Lavis und betonte: „Tirol endet nicht zu einem späteren Zeitpunkt zugewiesen. n
Hier der Film von STOL zum Alle Bilder zum
Marschierwettbewerb. Marschier-

8
wettbewerb im
Aus den LANDESTEILEN … Überblick.

Neumarkt
von Michael Demanega

Landesmarschierwettbewerb „Tradition in Bewegung“ in


Neumarkt – SK Lana siegt!
Seit dem Jahr 2000 rücken die Südtiroler Schützen wieder mit Säbel und Gewehren aus. Damit einher geht ein intensives Exer-
zieren in den Waffen. Marschierproben und Ausrückungen erfolgen nach einem genau festgelegten, einheitlichen Protokoll.

Als zusätzlicher Ansporn, um Auftritt,


Präzision, Haltung, Kommandosprache und
Synchronität vergleichbar zu machen und
um sich zu messen, wird vom Südtiroler
Schützenbund in regelmäßigen Abständen
ein Marschierwettbewerb ausgeschrieben.
Der Landesmarschierwettbewerb „Tradition
in Bewegung“ fand am 29. April 2023 vor
der wunderschönen Kulisse der Neumark-
ter Lauben statt. Die Schützenkompanien
von Tramin, Kurtatsch, Lana, Algund,
Kortsch und Burgeis präsentierten sich
der Jury, den Ehrengästen, darunter LKdt.
Roland Seppi und seinem Stellvertreter
Christoph Schmid sowie der anwesenden
Bevölkerung, die das Exerzieren begeistert
beobachtete. Die Beurteilung nahm eine Ju-
ry vor, bestehend aus erfahrenen Bewertern Die SK „Franz Höfler“ Lana gewann mit 652 von 700 Punkten den diesjährigen Marschier-
der verschiedenen Bezirke des Südtiroler wettbewerb.
Schützenbundes unter der Leitung von
Bundesexerzierreferent Mjr. Sepp Rungger Burgeis (620 von 700 Punkten), SK Tramin Im Anschluss an den Marschierwettbewerb
und BKdt. Andreas Thomas. (617 von 700 Punkten) und SK Algund (567 richtete die SK Neumarkt im historischen
Schlussendlich fiel die Beurteilung wie folgt von 700 Punkten). Durch den Landesmar- Seeber-Hof das Schützenfest aus.
aus: SK Franz Höfler Lana (652 von 700 schierwettbewerb wurde das hohe Niveau, Der Südtiroler Schützenbund bedankt sich
Punkten), SK Franz Fischmann Kortsch auf welchem die Südtiroler Schützen exer- bei allen Teilnehmern und Beteiligten und
(638 von 700 Punkten), SK Anton Schweiggl zieren, einmal mehr unter Beweis gestellt. freut sich auf die kommenden Marschier-
Kurtatsch (626 von 700 Punkten), SK wettbewerbe. n

Innsbruck
von Alexander Haider

Tag der Führungskräfte –


Gelebte Partnerschaft mit dem Bundesheer
Erst am 23.04.2023 wurde der Bund der Tiroler Schützenkom-
panien bei der Bundesversammlung offiziell zum „Partner des
Bundesheers“ ernannt, doch wie bereits im Vorfeld ange-
merkt, besteht diese Partnerschaft seit Jahren. Dies wurde
gleich 3 Tage später mit einer gemeinsamen Veranstaltung
ausgelebt.

Am 26.04.2023 fand im Landhaus der Tag der Führungskräfte des


Befehlsbereichs Tirol statt, bei welchem neue Offiziere (Leutnant)
und Unteroffiziere (Wachtmeister) des Militärkommandos Tirol
vorgestellt werden. Weiters wurde des Endes des 2. Weltkrieges in
Tirol und der damit verbundenen Befreiung des Landhauses am
3. Mai 1945 gedacht. Zu diesem Zwecke wurde am Befreiungs-
denkmal „Pro Libertate Austriae Mortuis“ („Den für die Freiheit Kranzniederlegung im Gedenken an das Ende des 2. Weltkriegs
Österreichs Gestorbenen“) am Eduard-Wallnöfer-Platz gemeinsam vor dem Befreiungsdenkmal „Pro Libertate Austriae Mortuis“ am
ein Kranz niedergelegt. n Eduard-Wallnöfer-Platz Foto: BTSK
N° 3 | Juni 2023

Aus den LANDESTEILEN … 9


Dreizehnlinden
von Walter Kofler

Dokumentarfilm über die Tiroler Einwanderung in Brasilien


„Tiroler im Urwald“ heißt der neue Dokumentarfilm vom Süd-Tiroler Filmmacher Luis Walter aus Neumarkt, in Zusammen-
arbeit mit dem Nordtiroler Professor und Journalist Norbert Hölzl und dem brasilianischen Sprachforscher Prof. Everton
Altmayer aus Brasilien. Wie heute, nach über 160 Jahren, die Nachkommen in der 5. und 6. Generation der Deutsch- und
Welsch-Tiroler Einwanderer in Brasilien leben, versucht der Film zu erzählen.

Die napoleonischen Kriege hinterlassen in


Europa große Not unter der Bevölkerung,
so auch in Tirol. Viele Menschen sehen
in ihrer Heimat keine Zukunft mehr und
sehnen sich nach einem besseren Leben.
Zeitgleich wird in Brasilien die Sklaverei
abgeschafft. Während der Regierung von
Kaiser Pedro II. von Brasilien, Sohn der
Habsburgerin Leopoldine, einer der letzten
Nachfahren der Habsburger, wuchsen
Bevölkerung und Wirtschaft in zuvor un-
geahntem Ausmaß. Kaffee nahm den Rang
eines Nationalprodukts an, ab 1870 gefolgt
von Kautschuk. Europäische Einwanderer
strömten ins Land.

Auch viele Tiroler nutzten diese Möglich-


keit der Auswanderung, um der Not im
eigenen Land zu entfliehen. Im Glauben an
eine bessere Zukunft folgten von 1858 bis
1878 hunderte Tiroler Familien dem Ruf
Brasiliens. Die DVD kann über info@studiowalter.it erworben werden.
In Brasilien angekommen, folgte sogleich
die Ernüchterung: Den Einwanderern wird Ried im Oberinntal, Rum, Sankt Leonhard, brachte Pietro Tabacchi aus Trient eine
im innersten Urwald Brasiliens nacktes Seefeld, Stams, Taufers im Ahrntal, Telfs, große Einwanderergruppe aus Welschtirol
Land zugewiesen, welches sie erst urbar Villanders, Volders, Volderwald, Weer, und Venetien. 1892 gründeten Welschti-
machen mussten. Schwerstarbeit, Heimweh Wildermieming, Zierl, sowie Vorarlberger roler in der Nähe der Stadt Piracicaba die
und tropische Krankheiten kennzeichneten von Feldkirch. Dörfer Santa Olímpia und Santana (Colônia
ihr Dasein. Tirolesa von Piracicaba).
Trotz großer Mühen und Schwierigkeiten
Die Geschichte der Tiroler in Brasilien gründeten die Tiroler nach 1859 in den Die „jüngste Kolonie“ wurde im Jahre 1933
begann im Jahre 1858 mit der Ankunft Bergen von Santa Leopoldina die Siedlung in Santa Catarina mit Einwanderern aus
der ersten 270 Einwanderer in Juiz de Fora Dorf Tirol. 2.000 km südlich davon grün- Nord-Tirol und Süd-Tirol gegründet. Das
(Provinz Minas Gerais). Sie waren Bauern deten die Welsch-Tiroler das Dorf Nova Dorf, zu dessen Gründung der damalige
und Arbeiter aus Axams, Biberwier, Brixen, Trento. Die positive Stimmung in Brasilien österreichische Landwirtschaftsminister
Cavalese, Ehrwald, Eppan, Fernitz, Fliess, lockte 1873 weitere Familien aus Deutsch- Andreas Thaler beigetragen hat, trägt den
Fulpmes, Gilgenberg, Hall, Heiming, Inns- Tirol und Welsch-Tirol in den Süden Brasi- Namen Dreizehnlinden (Treze Tílias)
bruck, Inzing, Kastelruth, Ladis, Lermoos, liens. Zwischen 1874 und 1880 wanderten und feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges
Lüsen, Matrei, Meran, Mühlen in Taufers, tausende Welschtiroler (aus dem Etsch- und Bestehen. n
Nassereith, Oberhofen, Oberperfuss, Ötz, dem Nonstal sowie aus Judikarien, Valsu-
Pfaffenhofen, Pfunds, Prags, Rasen, Reith, gana und Primör) nach Brasilien aus. 1874
N° 3 | Juni 2023

10 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck
von Heinz Wieser

200 Jahre Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum


Errichtung des Baues des anfangs zweigeschossigen Museumsgebäudes nach Plänen des aus Tristach stammenden
Architekten Anton Mutschlechner.

Am 13. Mai 1823 fand in Innsbruck die


konstituierende Versammlung und Grün-
dung des Vereines zur Errichtung eines
„Tirolischen Nazionalmuseums“ statt, wobei
der Begriff „Nation“ damals noch keine
faschistische Selbstüberschätzung, verbun-
den mit der Geringschätzung des anderen
bedeutete, sondern – wie im internationalen
Bereich auch heute wieder – wertfrei, aber
liebevoll das eigene Land und Volk bezeich-
nete. Initiatoren dieser Museumsgründung
waren der damalige k.k. Statthalter und LH
Karl Graf Chotek und Baron Andreas Alois
di Pauli (gest. 1839). Als namengebender
Protektor des geplanten Museums konnte
der nachmalige österreichische Kaiser Fer- Der erste Museumsbau, 1842/45, von Anton Mutschlechner Foto: Tiroler Landesmuse-
um Ferdinandeum
dinand I. gewonnen werden. Die geographi-
sche Dimension des Museumskonzeptes war Tschager (gest. 1856) – machten eine Erwei- Mahlknecht (1793–1876). Das Fries des
identisch mit der damaligen Ausdehnung terung des Museumsgebäudes notwendig. So ersten Stockes wurde somit den Künstlern
der Grafschaft Tirol von Kufstein im Norden erhielt dasselbe in den Jahren 1882/84 nach gewidmet. Auf dem Fries über den Fenstern
bis Ala im Süden, welche im Rahmen des Plänen des Architekten und Baumeisters des zweiten Obergeschosses hingegen fan-
1804 geschaffenen österreichischen Kai- Natale Tommasi den Aufbau des zweiten den – von West nach Ost – die Büsten von
sertums (bis 1918) auch offiziell als die Obergeschosses mit der gegenwärtigen Oswald von Wolkenstein († 1445), Girola-
„Gefürstete Grafschaft Tirol“ bezeichnet Fassadengestaltung und der säulengestützten mo Tartarotti (1706–1761), Joseph Resch
wurde. Inhaltlich strebte man von Anfang an Vorhalle. Gerade der Fassadenschmuck von (1716–1782), Giovanni Antonio Scopoli
drei Sammlungsbereiche an: die Kunst, die 1884 illustriert noch heute die politische und (1723–1788) und Peter Anich (1723–1766),
Naturwissenschaft und die Landesgeschich- kulturelle Weite des damaligen Landes Tirol. Jakob Philipp Fallmerayer (1790–1861),
te, welche sowohl durch eine diesen Themen An dieser Fassade widerspiegelt sich in den Joseph Bergmann, Antonio Rosmini
entsprechende, wissenschaftliche Bibliothek Köpfen berühmter Männer und Frauen das (1797–1855), Pius Zingerle (1801–1881)
ergänzt und zugleich Anstoß und Quelle zur künstlerische und wissenschaftliche Kultur- und Hermann v. Gilm (1812–1864) Platz.
Erforschung aller Bereiche der Tiroler Lan- bild des alten Kronlandes Tirol, der heutigen Abgesehen von späteren Zubauten am
deskunde werden sollten. Bereits im Jahre Europaregion Tirol. Vom umlaufenden Fries Hauptgebäude seit 1957 ist schließlich noch
1824 wurde in sechs Räumen der heutigen oberhalb der Fenster des ersten und des auf das 1973 als Filiale eröffnete Landes-
Theologischen Fakultät bzw. der „Alten zweiten Stockes blicken nämlich insge- kundliche Museum im Zeughaus sowie auf
Universität“ vor allem eine Schausammlung samt 22 von Anton Spagnoli in Arco-Stein das 1996 eingerichtete „Maximilianeum“ im
aus rund 30 Gemälden gezeigt, die Anton v. geschaffene Büsten von Künstlern, Literaten Goldenen Dachl hinzuweisen. Im Jahr 2007
Pfaundler (gest. 1822) testamentarisch einem und Wissenschaftlern herab, die aus dem übergab der Verein den Betrieb des Muse-
künftigen Landesmuseum gewidmet hatte. heutigen Bundesland Tirol, aus Südtirol und ums an die neu gegründete Landesmuseen-
1825 erschien der erste Band der heute „Ver- aus dem Trentino, ja sogar wie Angelika Betriebsgesellschaft m.b.H., die neben
öffentlichungen des Tiroler Landesmuse- Kauffmann väterlicherseits aus Vorarlberg Ferdinandeum, Zeughaus und Feldstraße
um Ferdinandeum“ genannten, allgemein stammten. Im Einzelnen handelt es sich auch das Volkskunstmuseum, das Tirol Pan-
angesehenen Zeitschrift. Im Jahre 1840 folgte dabei um folgende Persönlichkeiten: orama mit Kaiserjägermuseum, die Hofkir-
dann der Ankauf eines Grundstückes „in Auf dem Fries über den Fenstern des ersten che und das Tiroler Volksliedarchiv umfasst.
der Angerzell“. Auch wurde nach Plänen Stockwerks sind dies in der Mitte die Büsten Der Verein ist seitdem neben dem Land
des aus Tristach stammenden Architekten von Joseph Schöpf (1745–1822) und Ange- Tirol Gesellschafter und Besitzer der sieben
Anton Mutschlechner 1842/45 ein anfangs lika Kauffmann (1741–1807), über den fünf Sammlungen des Ferdinandeums und des
zweigeschossiges Museumsgebäude gebaut, westlichen Fenstern die Büsten von Paul Museumsgebäudes. Ein historisches Wort,
nach welchem spätestens seit 1847 der Dax (1503–1561), Gregor Löffler († 1565), das aber in die Zukunft weist, ein Wort, von
dortige neue Straßenzug (errichtet seit 1839) Alessandro Vittoria (1524–1608), Alexan- Kaiser Maximilian I. nicht ganz genau zitiert:
als „Museumstraße“ bezeichnet wurde. Die der Colin (1526–1612) und Martin Knoller „Geld, das man für die Gedächtnus ausgibt,
stetige Zunahme der Sammlungsbestände (1728–1804), über den fünf östlichen Fens- ist nie verloren.“ Gemeint ist heute nicht
– besonders hervorzuheben sind dabei 112 tern die Büsten von Michelangelo Unterber- das persönliche „Gedächtnus“, sondern das
Gemälde vor allem niederländischer und flä- ger (1695–1758), Franz Zauner (1746–1822), Gedächtnis des Landes Tirol, das Ferdinan-
mischer Meister aus dem großherzigen Legat Johann Baptist Lampi (1751–1830), Joseph deum. n
des aus Bozen gebürtigen Kaufmannes Josef Anton Koch (1757–1837) und Dominik
Dank unserer Spenden kann der Herz Jesu Notfonds in
Not geratenen Kameraden schnell und unbürokratisch

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helfen.
Aus den LANDESTEILEN …
Meransen
von Richard Andergassen

Herz Jesu Notfonds hilft


Am Abend des 25. März 2022 ertönten in Meransen und Umgebung die Sirenen. Die Dachstühle der Wohnhäuser der Familien
Lechner und Oberhammer, die aneinandergebaut sind, standen in Vollbrand. Bei den in der Mitte der 1980er Jahre errichte-
ten, und zum Teil in den letzten Jahren sanierten bzw. renovierten Wohnhäusern entstand ein großer Sachschaden.

Verletzt wurde dabei glücklicherweise nie-


mand, doch der finanzielle Schaden war be-
trächtlich. Da die Dachstühle beider Häuser
abbrannten, waren die Häuser durch die
enormen Wasserschäden unbewohnbar.
Die Familien mussten deshalb zeitweilig
anderweitig Unterkünfte beziehen.
Bei der Familie Lechner mussten der Dach-
stuhl und die darunterliegende Wohnung
eines Sohnes von Grund auf erneuert wer-
den. Die Schäden in der eigenen Wohnung
waren enorm, persönliche Wertsachen,
Dokumente, Fotos und Kleidung sind ver-
lorengegangen.
Bei der Familie Oberhammer mussten
ebenfalls der komplette Dachstuhl und ein
Großteil des Hauses erneuert werden. Ein
Teil der Schäden an den Wohnhäusern wur-
de von der Versicherung übernommen. v.l. Alexander Oberhofer, Obmann der Schützenkapelle Meransen, sein Stellvertreter
Der Vorstand des Herz Jesu Notfonds hat Josef Oberhofer, ELKdt. Elmar Thaler, Alfred Lechner, der Obmann des Herz Jesu Notfonds
im vergangenen Jahr beschlossen, den Hubert Straudi, Thomas Oberhammer, der Hauptmann der SK Meransen Franz Oberhofer
Wiederaufbau der beiden Häuser mit insge- und der Bezirksmajor des Schützenbezirkes Brixen Florian Lechner.
samt 22.000.- Euro zu unterstützen. Dabei
wurden die Kosten für die neuen Fenster Die offizielle Scheckübergabe erfolgte am Jesu Notfonds Hubert Straudi und Ehren-
übernommen. 18. März 2023 durch den Obmann des Herz landeskommandant Elmar Thaler. n

Zell Am Ziller
von Walter Kofler

LKdt. Mjr. Roland Seppi beim Gauderfest


Trotz des dichten Programms ist es Roland
Seppi gelungen, sei es mit dem österrei-
chischen Bundeskanzler Karl Nehammer
als auch mit Tirols LH Anton Mattle, dem
Abgeordneten zum Nationalrat Peter
Wurm, der Abgeordneten zum Tiroler
Landtag Gudrun Kofler, dem Grafen von
Wolkenstein und mit dem LKdt.-Stv.
des BTSK Gerhard Biller sowie weiteren
Persönlichkeiten gute Gespräche zu führen
und jeweils aktuelle Themen zu Südtirol
wie die „Österreichische Staatsbürgerschaft
für Südtiroler“, die „Nicht-Amtlichkeit
der historisch gewachsenen Ortsnamen“,
anzusprechen und zu deponieren. So hat
Bundeskanzler Karl Nehammer dem Lan-
deskommandanten ein weiteres Zusam-
mentreffen mit ihm in Wien in Aussicht
gestellt. v.l. LKdt.-Mjr. Roland Seppi mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Mjr. Walter Kofler
Trotz der vielen Gespräche kam das gesel-
lige Beisammensein nicht zu kurz, und na- Es konnte mit Genugtuung festgestellt wer- schaft und Unterstützung aus den Tiroler
türlich durfte auch der traditionelle Gauder den, dass der Südtiroler Schützenbund und Landesteilen und darüber hinaus zählen
Bock nicht fehlen. deren Vertreter auf ungebrochene Freund- können. n
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12 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen
von Cristian Kollmann

Vor 100 Jahren: Assimilierung im „Hochetsch“ beschlossen.


Ziel erreicht?
„Provvedimenti per l’Alto Adige, intesi ad una azione ordinata, pronta ed efficace di assimilazione italiana.“ Ins Deutsche über-
setzt: „Maßnahmen für das Hochetsch zum Zwecke einer geordneten, schnellen und wirksamen italienischen Assimilierung“.
Mit diesen Worten kündigte der Großrat des Faschismus am 12. März 1923, also genau vor 100 Jahren, offiziell an, wie es mit dem
deutschen und ladinischen Teil Tirols, der nach dem 1. Weltkrieg von Italien annektiert worden war, weitergehen soll.

Alles Deutsche und Ladinische musste


verschwinden. Von Anfang an im Visier
standen dabei die Orts- und Flurnamen,
angefangen beim Namen Tirol. So wurden
in Durchführung der vom Großrat des
Faschismus beschlossenen Maßnahmen
u.a. drei Dekrete (1923, 1940 und 1942)
verabschiedet, mit denen ausschließlich so
genannte „italienische“ Orts- und Flurna-
men für amtlich gültig erklärt wurden. Dies
kam faktisch einem Verbot der deutschen
und ladinischen Namen gleich. Bei den so
genannten „italienischen“ Namen hingegen
handelte es sich größtenteils um Konstruk-
tionen, deren Anzahl bis zum Jahr 1942 auf
über 10.000 angestiegen war. Die meisten
stammten aus der Feder eines einzigen
Mannes: Ettore Tolomei, ein Welschtiroler
Irredentist und späterer Faschist der ersten
Stunde, der 1919 in Bozen als erstes Mitglied Die Kompanien in ganz Südtirol beteiligten sich an der gut geplanten Aktion des SSB.
der faschistischen Partei beitrat.
noch die „Accademia della Crusca“ ein. Am
Was viele immer noch nicht wissen: Die Wohl ist es wahr, dass die vom Großrat des liebsten würden diese Tolomei-nostalgischen
faschistischen Ortsnamendekrete sind – Faschismus beschlossene Assimilierung im Politiker und Pseudowissenschaftler die
trotz Pariser Vertrags und Autonomiestatuts „Alto Adige“ nicht so schnell vorangeschrit- so genannte „italienische“ Toponomastik
– bis heute in Kraft. Immer wieder gab es ten ist wie ursprünglich gewünscht. Aber: im „Alto Adige“ – unter dem Deckmantel
Versuche im Südtiroler Landtag, sie abzu- Gut Ding braucht Weile! 100 Jahre, nachdem der Mehrsprachigkeit und der kulturellen
schaffen, doch sämtliche Anläufe scheiterten sie eingeleitet wurde, ist die Assimilierung Vielfalt – ins UNESCO-Welterbe aufnehmen
jedes Mal an der fehlenden Zustimmung immer noch nicht vollzogen. Sie wurde lassen. Für die Römer ist der Präsident des
durch die Südtiroler Volkspartei – von den aber auch nicht gestoppt. Unaufhaltsam, so „Alto Adige“ sicher ein Erfüllungsgehilfe,
italienischen Parteien und den Grünen scheint es, schreitet sie voran – langsam, aber ein „bravo ragazzo“, leistet er doch willfährig
ganz zu schweigen. Besonders erschreckend sicher! einer Assimilierungspolitik Vorschub, die bis
ist hierbei, dass heutzutage mehr denn je heute auf der römischen Agenda steht. Ettore
so getan wird, als seien die konstruierten Das beste Beispiel hierfür ist der Südti- Tolomei, der Erfinder des „Alto Adige“, hätte
italienischen Namen, angefangen bei „Alto roler Landeshauptmann, oder, treffender sicher auch seine Freude an diesem altoate-
Adige“, das Selbstverständlichste der Welt. In bezeichnet, der Präsident der Provinz „Alto sinischen Gehorcher. Tatsächlich scheint das
Wahrheit erfüllen sie bis heute einen mani- Adige“, denn ein „Land Südtirol“ gibt es „Alto Adige“ in seinem Kopf bereits einen
pulativen Zweck: Wie vielen Bürgern, denen offiziell gar nicht. Dieser „Präsident“ steht festen Platz eingenommen und sich wohl
diese Namen tagtäglich vorgesetzt werden sinnbildlich für das mangelnde Verständnis auch in seinem Herzen tief eingenistet zu
und welche sie, auf Grund von Ahnungs- für eine wissenschaftliche und ideologie- haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass
losigkeit oder Sorglosigkeit, selbst verwen- freie Herangehensweise, für das mangelnde dieser „Präsident“ im Jahr 2021 einen Antrag
den, ist eigentlich bewusst, dass es sich de Gespür für die Wichtigkeit der Authentizität der Süd-Tiroler Freiheit ablehnte, der die of-
facto um Fake-Namen handelt? Wie vielen und historischen Fundiertheit unserer Na- fizielle Einführung von „Sudtirolo“ – und sei
Bürgern ist bewusst, dass die deutschen und menlandschaft, für das mangelnde Wissen es zumindest als Bezeichnung alternativ zu
ladinischen Namen gesetzlich immer noch darüber, was mit der Etikette „Alto Adige“ „Alto Adige“ – vorsah und sich faktisch für
nicht wiederhergestellt wurden? Wie vielen bis heute bezweckt werden soll. Seine römi- ein Verbot von „Sudtirolo“ aussprach! Gab es
Bürgern ist bewusst, dass das Festhalten an schen „Freunde“ hingegen wissen es sehr so etwas Ähnliches nicht schon 1923?
den faschistischen Dekreten immer noch der genau. Sie sind schlauer und listiger. Um
wichtigste Punkt der italienischen Assimilie- ihrem politischen Ziel einen wissenschaft- Das Nein des Südtiroler Landtages zu
rungspolitik im „Alto Adige“ ist? lichen Anstrich zu geben, spannen sie auch „Sudtirolo“, das mit großer Mehrheit be-
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Aus den LANDESTEILEN … 13


schlossen wurde, zeigt vor allem eines: Die Sie sitzen nicht nur in Rom, sondern auch in
Assimilierungspolitik im „Alto Adige“ wird Bozen. Die Mehrheit der Südtiroler Vertreter
mittlerweile besonders hierzulande von den ist im Landtag zu „Altoatesinen“ mutiert, zu
eigenen politischen Vertretern eifrig voran- einem Kleinrat von Faschismusverstehern
getrieben. Sie tun dies teils aus Ahnungs- und Faschismusversteherinnen, Mitgehor-
losigkeit und Sorglosigkeit, teils unter dem chern und Mitgehorcherinnen, angeführt
Deckmantel des friedlichen Zusammenle- von einem Ober-Gehorcher, einem „altoate-
bens, teils aber auch aus Überzeugung von sinissimo“!
einer Faschismus-light-Ideologie (ein biss-
chen Faschismus tut ja scheinbar nicht weh). Hat der Großrat des Faschismus also sein
Doch was für eine Autonomie hat Südtirol 1923 gestecktes Ziel erreicht? Noch nicht
eigentlich, wenn diesem Tiroler Landesteil ganz, aber: Gut Ding braucht Weile. n
bis heute nicht einmal seine eigenen Namen
zugestanden werden? Wer sind die Bremser?

Innsbruck
von Alexander Haider

Tiroler Adler-Orden für die „Macher“ in Mantua


Die Tiroler Landesregierung hat im Mai 2023 Dr. Claudia Bonora, Direktorin der Gedenkstätte Andreas Hofer in Mantua, und
Dr. Paolo Predella, Obmann des Vereines „Porta Giulia Hofer“, den Tiroler Adler-Orden in Silber verliehen. Mit der Realisie-
rung der Gedenkstätte „Andreas Hofer – Mantua, Mythos, Erinnerung“ wurde den Bemühungen ein bleibendes Denkmal
gesetzt.

Damit wird das Gedenken an den Tiro-


ler Freiheitskämpfer wachgehalten und
gleichzeitig in einem europäischen Rahmen
eingebettet. Die Eröffnung der Gedenk-
stätte im Jahr 2020 in der historischen
„Porta Giulia“ hat dem Tiroler Volkshelden
einen würdigen Platz in der Mantuaner
Museumslandschaft gesichert. Zugleich
wurde der Zusammenarbeit der Europare-
gion Tirol-Südtirol-Trentino mit der Stadt
Mantua eine neue Dimension verliehen.
Dieses verdienstvolle und völkerverbinden-
de Wirken beider Persönlichkeiten wurde
jeweils mit einem Tiroler Adler-Orden in
Silber gewürdigt. LKdt. Mjr. Thomas Saurer,
Ehren-Landeskommandant Mjr. Mag. Fritz
Tiefenthaler und der Sprecher des Traditi-
onsforums Tirol, Franz Hitzl, gratulierten Tiroler Adler-Orden in Silber für Dr. Claudia Bonora und Dr. Paolo Predella für die Realisie-
den Geehrten und freuen sich auf die Fort- rung der Andreas-Hofer-Gedenkstätte in Mantua. Foto: BTSK
setzung der engen Zusammenarbeit. n

Pfui
Bereit zum Tod
Lasst uns die Reihen schließen, „Von Herzen überreiche ich euch an diesem besonderen Tag unsere
Wir sind bereit zum Tod, Fahne. Ihr liegen Geschichte, Friede und Freiheit zu Grunde. Haltet
Wir sind bereit zum Tod, dies in eurem Herzen. Es lebe Italien!“ Diese Worte richtete der
Italien hat gerufen! Leiferer Bürgermeister Christian Bianchi an die Schüler.
Die schleichende Kolonialisierungspolitik nimmt kein Ende! Seien
Diese Zeilen aus der Hymne Italiens mussten 160 Kinder, unter wir wachsam,
anderem Schüler der deutschsprachigen Mittelschule „J.K. Fran-
zelin“ Leifers anlässlich des Tages der nationalen Einheit singen! meint euer Raffl
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14 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck
von Lkdt. Thomas Saurer

Neuer Schriftleiter der Tiroler Schützenzeitung im BTSK –


Information zu den Beiträgen
Bei der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Bundesleitung wurde Bundespressereferent Mjr. Alexander Haider
gebeten, gemäß Geschäftsordnung des BTSK die Schriftleitung der Tiroler Schützenzeitung für den Teil des Bundes der Tiroler
Schützenkompanien zu übernehmen. Die Bundesleitung bedankt sich bei der bisherigen Schriftleiterin Franziska Jenewein
für ihre jahrelange gewissenhafte und saubere Arbeit für die Tiroler Schützenzeitung.

Beiträge für die Tiroler Schützenzeitung im - Bezirks- bzw. Bataillonsberichte: max.


Bundesland Tirol sind weiterhin über die 1.700 Anschläge (inkl. Leerzeichen)
Adresse zeitung@tiroler-schuetzen.at an die - Marketenderinnen & Jungschützen: max.
Schriftleitung einzureichen. 1.500 Anschläge (inkl. Leerzeichen)
Im Zuge des geplanten Relaunches der - Totengedenken (Sterbedatum angeben):
neuen Webseite des BTSK wird auch ein max. 500 Anschläge (inkl. Leerzeichen).
umfassendes Kommunikationskonzept Sie sind in der 3. Person (er/sie) und
ausgearbeitet, welches auf Basis unseres nicht in der Du- oder Wir-Form zu
Leitmotivs Nr. 11 „Tue Gutes und sprich verfassen.
darüber“ die mediale Arbeit in unserem - Leserbriefe: max. 1.500 Anschläge (inkl.
Bund koordinieren und steuern soll. Dieses Leerzeichen)
Konzept wird alle bestehenden und geplan- - Gratulationen: max. 500 Anschläge (inkl.
ten Medien des BTSK (Online und Print) Leerzeichen)
beinhalten und speziell die Beitragserstel- - Die Texte sind als editierbare Dokumente
lung und „Bespielung“ dieser Medien über (Word-Datei) einzusenden.
unsere Verbandsstruktur abbilden. Details Allgemeiner Hinweis zu den Texten:
dazu bzw. daraus folgende Änderungen für Redaktionsschluss ist jeweils der letzte Tag
die Erstellung und Einsendung von Beiträ- Bundespressereferent und Schriftleiter der Monate Februar, April, Juni, August,
gen werden zeitgerecht kommuniziert. Mjr. Alexander Haider Foto: Die Fotografen Oktober und Dezember. Bei allen Artikeln
sind immer die Namen der Verfasser an-
Für Beiträge in der TSZ gelten nach wie vor - Berichte über eine „normale“ Fronleich- zugeben. Diese bitten wir um Verständnis,
folgende Regeln: namsprozession, ein Kompanietörggelen, wenn Beiträge sinngemäß gekürzt werden.
- Die eingereichten Texte müssen sachlich „normale“ Jahreshauptversammlungen Aus Aktualitätsgründen werden Berichte
und fertig ausformuliert sein. (Fragestel- ohne außertourliche Ereignisse oder ein über Ereignisse, die schon längere Zeit
lung: Was möchte ich kommunizieren?) Preiswatten werden nicht berücksichtigt. zurückliegen, nicht berücksichtigt.
Generell gilt: besser ein einfacher, kurzer - Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft Ein guter Bericht lebt von aussagekräftigen
und prägnanter Text als ein ausschwei- werden auf der letzten Seite der Schüt- Fotos. Hier gilt besonders zu beachten:
fend und geschwollen formulierter zenzeitung gesammelt dargestellt. - Auflösung: min. 300 dpi oder 500 KB.
„Roman“. - Bei den Gratulationen können aus (Achtung: WhatsApp Fotos sind oft
- Die eingesandten Artikel müssen aktuell Platzgründen nur Jubilare ab dem 60. unzureichend!)
und von allgemeinem Interesse für alle Lebensjahr berücksichtigt werden. - Angabe des Fotografen bzw. Abklärung
Schützen der Alpenregion sein. - Bei den Schützenhochzeiten werden nur der Erlaubnis zur Verwendung
- Die Information, dass nach einer Ver- die Namen des Brautpaares, das Hoch- - Angabe einer aussagekräftigen Bildunter-
anstaltung gegessen und gefeiert wurde, zeitsdatum und die Stammkompanie schrift
wird weggelassen. angegeben. - Querformat (Ausnahme: „Wir gedenken“)
- Alle Berichte sind in der 3. Person zu - Für Beiträge gelten folgende Richtlinien: und Fotos in Tracht bevorzugt. n
verfassen (Nicht in Wir-Form). - Kompanieberichte: max. 1.500 Anschläge
(inkl. Leerzeichen)

Hui
Viel Junge
Die Mitgliederzahl bei den Jungschützen und Jungmarketenderin- immerhin 71 (!) Mitglieder. Dieser Umstand zeugt von einer sehr
nen des SSB ist auf 470 (+36) angestiegen. Hierbei muss erwähnt guten und aktiven Jugendarbeit,
werden, dass der gesamte Jahrgang der 2006 Geborenen zu den
aktiven Schützen und Marketenderinnen übergetreten ist; dies sind meint euer Raffl
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Aus den LANDESTEILEN … 15


Innsbruck
von Alexander Haider

Danke für 12 Jahre in der


Bundeskanzlei des BTSK
Am Tag nach der Bundesversammlung des Bundes der Tiroler
Schützenkompanien hat sich die gute Seele der Bundeskanzlei,
Margit Cavada, in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Pflichtbewusst wie eh und je, war der Termin bewusst so gewählt,
um noch kurz vor der Pension bei der Organisation der Bundes-
versammlung die Bundesleitung zu unterstützen und den beiden
Nachfolgerinnen Helgit Thaler und Michaela Hober Tipps und
Ratschläge für den Ablauf eines Schützenjahrs in der Kanzlei mit
auf den Weg zu geben.
Die Tiroler Schützen sagen danke für 12 Jahre in der Bundeskanzlei
im Dienst der Tiroler Schützen. Alles Gute und viel Gesundheit für
den wohlverdienten Ruhestand! n Bundesgeschäftsführer Mjr. Kurt Mayr, Margit Cavada und LKdt.
Mjr. Thomas Saurer Foto: BTSK / Alexander Haider

Wilten, Innsbruck
von Alexander Haider

Schützenkurat Leopold Baumberger neuer Abt im Stift Wilten


Das Stift Wilten hat einen neuen Abt: MMag. Leopold Jürgen Baumberger, BA OPraem, Schützenkurat in den Kompanien Sell-
rain und Gries im Sellrain wurde am 4. Mai zum Nachfolger von Prälat Mag. Raimund Schreier OPraem gewählt. Der 35-jäh-
rige Chorherr aus Oberösterreich tritt damit in die Fußstapfen von 55 Vorgängern und ist der erste Abt in der Geschichte des
Stiftes, der den Namen Leopold trägt.

Zu Ehren des neuen Abts ließen die Sell- und 2022 Schützenkurat der Kompanien
rainer Schützen ihre Schützenglocke in der Sellrain und Gries im Sellrain. Zusätzlich
„Roten Kapelle“ erklingen. Die Herz-Jesu- übernahm der beliebte Geistliche auch
Glocke, bei welcher der neue Abt beim noch die Bereichsseelsorge für den Malteser
Guss sowie bei der Segnung durch Bischof Hospitalsdienst Tirol.
Glettler dabei war, wird nur zu besonderen Abt Leopold zählt mit seinen 35 Jahren zu
Anlässen geläutet. den jüngsten Äbten in der Geschichte von
Als Schützenkurat hat Abt Leopold bereits Stift Wilten und ist nun für 9 Jahre in sein
im vergangenen Jahr neben den Veran- Amt gewählt. Am Sonntag, dem 04.06.2023
staltungen, Ausrückungen und kirchli- wurde der neue Haus-, Hof- und Erbkap-
chen Feiern seiner Kompanien auch auf lan des Landes Tirol offiziell von Bischof
Bundesebene, z.B. bei der Gesamt-Tiroler Hermann Glettler zum 56. Abt des Stiftes
Schützenwallfahrt in Absam, mitgewirkt. In Wilten gesegnet und erhält den Krumm-
seiner neuen Funktion kann diese Zusam- stab, den Siegelring und die Mitra.
menarbeit im Sinne unserer Grundsätze
und unseres ersten Leitmotivs − Aktives „Die Tür steht offen, das Herz noch
und soziales Engagement in und mit den mehr. − Ich bitte alle herzlich um
Kirchen − intensiviert werden. ihr Gebet, auf dass es uns mitein-
Der neue Abt des Prämonstratenser-Stiftes ander gelingt, diese Brücke in die
Wilten wurde 1987 in Steyr geboren und Zukunft zu schlagen!“
studierte Pharmazie an der Karl-Franzens- Schützenkurat und neugewählter Abt
Universität Graz. Nach der Fachprüfung für Schützenkurat Abt Leopold bei der Segnung des Stiftes Wilten Leopold Baumberger
den Apothekerberuf begann er zunächst als der neu restaurierten Schützenkapelle in
Seminarist der Diözese Linz das Studium Sellrain 2022 Foto: SK Sellrain / Manfred Hassl
der Katholischen Fachtheologie an der
Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Ewige Profess ablegte und 2019 zum Pries- Die Tiroler Schützen gratulieren dem neu
Während dieses Studiums erfolgte auch der ter geweiht wurde. Seit diesem Zeitpunkt gewählten Abt von Stift Wilten und wün-
erste Kontakt mit den Prämonstratensern in war er als Seelsorger im Sellraintal tätig, schen in kameradschaftlicher Verbunden-
Wilten, bei denen er 2014 eintrat, 2018 die er wurde 2021 Feuerwehrkurat in Gries heit alles Gute und Gottes Segen! n
N° 3 | Juni 2023

16 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen von Michael Demanega

Es leb’ der Schütze froh und frei


Die Zweiteilung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg wirkte nicht nur auf das Land Tirol selbst, sondern ebenso auf das Tiroler
Schützenwesen prägend. Mit dem Landlibell von 1511, das Kaiser Maximilian den Tirolern aus machtpolitischen Gründen ge-
währte, war den Tiroler Schützen grundsätzlich die Verpflichtung gegeben, das eigene Land zu verteidigen, womit andererseits
die politischen Freiheiten einer Selbstverwaltung zusammenhingen. Daraus entstand die Kultivierung des Schützenwesens,
die im Tiroler Freiheitskampf von 1809 ihren Höhepunkt erreichte.

Für das Tiroler Schützenwesen im südli- (SVP) an die alliierte Militärregierung: „Die Risorgimento-Nationalismus Mazzinis und
chen Tirol sollte sich durch die Fremdbe- durch die faschistische Partei und Regie- Garibaldis gespeist. Mazzini hatte wohlge-
stimmung eine permanente Verpflichtung rung geschaffenen Zustände wurden nicht merkt bereits in der Mitte des 19. Jahrhun-
ergeben, aktiv für die eigene Identität und abgeschafft […], sondern wiederhergestellt derts die Brennergrenze beansprucht und
für die Unabhängigkeit des Landes einzu- und verschärft.“ folglich den Angriff auf nichtitalienische
treten. War diese Haltung bis in die 1990er Territorien legitimiert. Wer auch heute noch
Jahre hinein noch im Sinne der offiziellen Zum Verständnis der Konflikte um durch Italien reist und sich die Kultstätten
Südtirolpolitik, wandelte sich das Bild in der Südtirol ist eine Auseinandersetzung und Heiligtümer des Risorgimentos ansieht,
Folge entscheidend. mit dem italienischen Nationalismus der weiß, welche Breitenwirkung diese
unumgänglich. Strömung entwickelte. Drittens habe sich
Der Kampf für Autonomie und Selbstbe- Der deutsche Historiker Altgeld skizziert der italienische Nationalismus aus einer
stimmung jedenfalls sollte die Südtiroler dazu ein interessantes Bild. Der radikale konservativen und antisozialistischen Elite
Politik nach dem Zweiten Weltkrieg prägen. Nationalismus Italiens stützte sich nach gespeist, die sich allerdings seit dem Ersten
Zwar war der italienische Faschismus offi- Altgeld im Wesentlichen auf drei Strömun- Weltkrieg zunehmend an die beiden ande-
ziell aus der Welt geschafft, doch setzte das gen: erstens auf die junge künstlerische und ren Strömungen anpasste.
demokratische Nachkriegsitalien die Italia- literarische Elite, also auf eine Bewegung
nisierungspolitik unverblümt und unter dem von rechts; zum anderen habe sich der italie- Ohne Verständnis für diese Strömungen des
Deckmantel des Rechtsstaates fort. Am 19. nische Nationalismus durch linke Bewegun- italienischen Nationalismus ist italienische
Mai 1945 schrieb die Südtiroler Volkspartei gen, nämlich aus dem Irredentismus oder Innenpolitik mit Blick auf Südtirol bis heute

Italien selbst war immer nur so weit nachzugeben bereit, wie dies der internationale Druck erforderte. Die viel gepriesenen „Freunde Süd-
Tirols“ wie Renzi, Boschi, Bressa, Conte usw. machten lediglich gute Miene zum bösen Spiel.
N° 3 | Juni 2023

Aus den LANDESTEILEN … 17


nicht zu verstehen. Auch und vor allem gen dies als „ethnisches Zündeln“, „Scharf- die Italiener. Daß dieses universelle Prinzip,
hinsichtlich der neuen Regierung Meloni, machen“ oder „Aktionen einiger weniger das der Befriedung dient, genau in Südtirol
die zwar aggressiver gegen Südtirol auftritt, Ewiggestriger“. Wenn auf der anderen Seite zum Problem werden sollte, ist politisch
deren Nationalismus sich in Bezug auf Süd- Alpini einen Angriffskrieg gegen Österreich fadenscheinig und wurde durch genau jene
tirol allerdings wenig von den vorangehen- und Südtirol feierten, wenn faschistische Medien populistisch befeuert, die ansonsten
den Regierungen unterscheidet – allenfalls Relikte in Südtirol renoviert und hoch- angeblich gegen Populismus sind.
in der Wortwahl. glanzpoliert oder faschistische Orts- und
Straßennamen verteidigt werden, herrscht Der Südtiroler Schützenbund stellt sich
Südtirol war im Nachkriegsitalien Schweigen: lieber keinen italienischen Auf- indessen breiter auf. Mit der Aktivgruppe
einem Kampf um elementare Rechte schrei riskieren. „iatz!“ (südtirolerisch für „jetzt!“) sollen
ausgesetzt, der in den Südtiroler Frei- politische Visionen für Südtirol auch mit
heitskampf und in das Zweite Autono- In einer derartigen Konstellation hat sich die den Italienern im Land debattiert werden.
miestatut 1972 mündete. Rolle des Südtiroler Schützenbundes wesent- Dass mit der Rückgliederung zu Österreich,
Dass die entsprechenden Anschläge für lich verändert. Für die offizielle Landespo- dem Ausbau der Autonomie zu einer Vollau-
die Südtirolautonomie wesentlich gewesen litik nimmt der Schützenbund zunehmend tonomie und der Eigenstaatlichkeit gleich
seien, bekannte Landeshauptmann Silvius die Rolle eines lästigen Anhängsels ein. mehrere Lösungen inhaltlich ausgearbeitet
Magnago in seiner Schrift 30 Jahre Pariser Am liebsten wäre ihr ohnehin eine folklo- werden, entspricht diesem offenen Ansatz,
Vertrag. Italien selbst war immer nur so weit ristische Attrappe, die sich bei offiziellen bei dem alle mitgenommen werden sollen,
nachzugeben bereit, wie dies der internatio- Besuchen in die erste Reihe stellen lässt, bei die es wollen. Mit dem bloßen Blick zurück
nale Druck erforderte. der italienischen Staatshymne habtacht steht sind die Herausforderungen von morgen
und der Landespolitik gefällige bunte Fotos nämlich kaum zu bewältigen. Und selbst in
Die Zeit nach dem Zweiten Autonomiestatut verschafft. der Variante einer Rückgliederung zu Ös-
war vom Kampf um weitere Zuständigkeiten terreich müsste sich Südtirol völkerrechtlich
geprägt, der 1992 mit der internationalen Wenn die Südtiroler Landesregierung immer zunächst unabhängig erklären, zum
Streitbeilegung enden sollte. Ab 1992 war von „territorialer“ statt „ethnischer“ eigenen staatlichen Gebilde werden und in
für Österreich die Südtirolpolitik weitge- Autonomie spricht, gehen italienische der Folge Aufnahmegespräche führen.
hend beendet, das Vaterland konzentrierte Träume von einer Einebnung der Südti-
sich nur noch auf eine relative Schutzmacht- rolautonomie nahezu in Erfüllung. Indessen dominiert zunehmend ein neuer
funktion. Dass der Südtiroler Landeshauptmann die Pragmatismus: wesentlich sei eine Zukunft
In Südtirol selbst waren öffentliche Baupro- Ergebnisse eines basisdemokratischen Auto- in Unabhängigkeit, in welcher Variante auch
gramme und Steuerumverteilungen anschei- nomiekonvents klammheimlich schubladi- immer. Die Unabhängigkeit auszuschlagen,
nend wichtiger als alles andere. Das „verein- siert, weil ihm die Ergebnisse nicht gefallen weil nicht die historisch „gerechteste“ Vari-
te Tirol“ war zunehmend ein Kassenschlager – zu viel Unabhängigkeit, zu wenig terri- ante die Überhand gewinnt, nährt Befind-
für Sonntagsreden. Das Gewissen erleichter- torialer Provinzialismus –, spricht Bände. lichkeiten, die man sich heute in Südtirol
te man sich durch hehre Hoffnungen auf das Dass sich eine solche Politik händeringend nicht mehr leisten kann und will. n
„vereinte Europa“. Zwischen „Volk in Not“ gegen die österreichische Staatsbürgerschaft
Italiens neue Fa-
und „italienischer Vorzeigeprovinz“ ließ für Südtiroler wehrt, ist aus diesem Blick-
schisten – Mussolinis
es sich vorzüglich hin- und herschwenken. winkel heraus nachvollziehbar. Unzählige
Erben mit Meloni im
Selbst politische Bündnisse mit italienischen Südtiroler und „Neu-Südtiroler“ verfügen Aufwind. (Arte TV)
Staatsparteien waren kein Tabu mehr. über mehrfache Staatsbürgerschaften, auch
Daß die mangelnde politische Substanz in
Südtirol politische und vorpolitische Gegen-
kräfte weckt, liegt auf der Hand. Irgendwann
im Jahr 2008 war die Südtiroler Mehrheits-
partei als „Sammelpartei“ in Frage gestellt.
Als sich die Politiker dies- und jenseits des
Brenners beim Landesfestumzug 2009 in
Innsbruck im Schulterklopfen üben wollten,
war es für die politische Klasse eine „un-
glaubliche“ Provokation, daß die Südtiroler
Schützen selbstverständlich zur politischen
Landeseinheit ermahnten.

Um 2010 setzte die bewusste politische


Stigmatisierung der Schützen ein.
Immer dann, wenn diese von nun an im
südlichen Tirol für ihre Rechte und für
historische Gerechtigkeit auftreten sollten,
deklarierten die windigen politischen Strate-
1914 komponierte Karl Mühlberger mit dem
Kaiserjägermarsch einen der berühmtesten N° 3 | Juni 2023
altösterreichischen Militärmärsche.

18 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen | Innsbruck von Mag. phil. Andreas Raffeiner

Tiroler Persönlichkeiten, Visionäre, Künstler, Erfinder


Wer war ich? Bekannte und weniger bekannte Tiroler Persönlichkeiten, Visionäre, Künstler und Erfinder, die unser Land
geprägt haben, erzählen ihre Geschichte.

Ich, der Kaiserjäger Paul Troger Michael Gaismair


Der Verteidiger Der Barockmaler Der Bauernführer

Der Kaiserjägermarsch ist der Traditions- Paul Troger war der mit Abstand bedeu- Michael Gaismair kämpfte u.a. für den
marsch der Tiroler Kaiserjäger und der ös- tendste Lehrer unter den österreichischen Privilegienabbau der Adeligen und die Ab-
terreichischen und deutschen Gebirgsjäger. Malern des 18. Jahrhunderts. schaffung der weltlichen Macht der Kirche.

Mich gab es schon 1895. In diesem Jahr wur- Ich erblickte am 30. Dezember 1698 bei Um 1490 in Tschöfs bei Sterzing geboren,
den vier Infanterieregimente der Gemein- Welsberg das Licht der Welt. Bereits früh arbeitete ich als Schreiber des Landeshaupt-
samen Armee Österreich-Ungarns aus der konnte ich ohne Anleitung zeichnen. manns von Tirol, des Bischofs von Brixen
Taufe gehoben. Wir als selbständige k.u.k. Fremde (vermutlich die gräfliche Familie und des Zöllners von Klausen. Als im Jahr
Jäger wurden als k.u.k. Feldjäger bezeichnet. Firmian) erkannten mein Geschick und 1525 in meinem Heimatland Tirol die
Wir rekrutierten uns keinesfalls nur aus dem nahmen meinen älteren Bruder Joseph Bauernkriege tobten, übernahm ich deren
Kronland Tirol (mit Vorarlberg), sondern und mich zur weiteren Ausbildung mit. Führung und floh nach dem Scheitern
auch aus anderen Teilen der Monarchie. Im Auf Geheiß des Grafen von Firmian, eines eines Aufstandes nach Graubünden. Ich
Herbst 1915 wurden wir Welsch-Tiroler, Kunstmäzens, wurde ich Schüler des Malers lernte den Schweizer Reformator Ulrich
Tiroler und Angehörige der restlichen Mon- Gius Alberti in Fleims und kam später nach Zwingli kennen. Als ich im Folgejahr die
archie an die Front gegen Italien verlegt, um Bologna, Venedig und Wien. Dort erfreute Tiroler Landesordnung mit politischen
die sich hier verzweifelt gegen die italieni- ich mich rasch einer großen Beliebtheit und und sozialen Reformen verfasste und die
schen Angriffe wehrenden Standschützen vieler Bestellungen. Ich wurde auch zum Umwandlung Tirols in eine Republik
zu unterstützen. Die Regimenter wurden im Kammermaler ernannt und stand in den anstrebte, machte ich mir viele Feinde. Es
schicksalsträchtigen Jahr 1918 mit dem Ende Jahren zwischen 1754 und 1757 als Rektor ging mir überdies um die Revolutionierung
Österreich-Ungarns aufgelöst. Im besagten der Wiener Akademie vor. Obwohl ich der Drei Bünde und Tirol. Nachdem ich
Jahr 1895 wurde aus 16 Bataillonen des „Ti- meinen Wohnsitz in Wien hatte, war ich in die Dienste Venedigs eintrat, wollte ich
roler Jägerregiments Kaiser Franz Joseph“ die viel unterwegs. Die Reisen nutzte ich, um in Geheimverhandlungen mit Zürich und
Errichtung von vier Regimentern angeord- den Aufträgen, die ich aus meiner Heimat Venedig den Aufbau eines Bündnisses der
net. Und einem gehörte ich an. bekam, genügen zu können. Ich porträ- protestantischen Fürsten und Städte gegen
Ich habe bis zum letzten Tag das Land Tirol tierte und radierte kirchliche und weltliche Habsburg bewirken. Dabei zielte ich auf
verteidigt. Ich konnte nichts dafür, dass die Darstellungen, Bildnisse und Landschaften, die Eroberung Tirols ab. 1530 wurde ich
Novembertage 1918 so chaotisch verliefen aber auch Altarblätter in Öl und al fresco. Bürger von Zürich. Meine Residenz hatte
und in der Folge Tirol besetzt und sogar So stammt etwa das prächtige Hochaltarbild ich in Padua. Dort wurde ich am 15. April
geteilt wurde. Als bedauerlich bezeichne des Brixner Doms auch aus meiner Hand. 1532 Opfer eines brutalen Mordanschlags.
ich den Umstand, dass das Landlibell des Mein bester Schüler war Martin Knoller. Wegen meines Kampfes gegen herrschende
Jahres 1511 eklatant missachtet wurde und Am 20. Juli 1762 starb ich in Wien. Monarchie und Kirche wurde ich von der
viele meiner Kameraden an der Ostfront in Geschichtsschreibung lange weitgehend
Galizien starben. Das 1917/18 in Bozen von Meine Werke sind bis heute in Stiften, ignoriert. Nach mir benannt wurden in
Karl Ernstberger geschaffene Kaiserjäger- Pfarrkirchen und Schlössern erhalten Bozen und Innsbruck Straßen sowie eine
denkmal wurde 1926/27 von den Faschisten geblieben. Schule. Die Piazzetta Gaismair befindet sich
abgerissen, um Platz für das italienische in der Trienter Altstadt. n
Siegesdenkmal zu schaffen.
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Aus den LANDESTEILEN … 19


Vahrn
von Walter Kofler

3 Fragen an...
Landeshauptmann
Arno Kompatscher
TSZ Im Rahmen des Holocaust-Gedenktages vom 27. Januar in Bozen
möchte ich Sie auf Ihre folgende getätigte Aussage ansprechen:
„Unsere Pflicht ist es, die Werte Frieden, Freiheit, Demokratie, Toleranz,
Solidarität, Gleichheit, Menschenrechte, Menschenwürde und insbeson-
dere die Menschlichkeit jeden Tag zu verteidigen. Gerade in Südtirol ist
es notwendig, die Geschichte sprachgruppenübergreifend und gemein-
sam aufzuarbeiten. Es geht darum, ein gemeinsames Bewusstsein für
unsere Geschichte zu entwickeln, um die Fehler der Vergangenheit nicht
zu wiederholen. Dies ist angesichts erstarkender nationalistischer und
populistischer Tendenzen heute wichtiger denn je.“ Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Südtirols Umgang mit der
Es freut mich, wenn Sie, Herr Landeshauptmann, davon reden, dass jüngeren Geschichte weist wahrscheinlich noch den einen oder
es wichtig sei, die Geschichte Südtirols sprachübergreifend gemeinsam anderen blinden Fleck auf“; und „In der Tat gibt es neben der Frage
aufzuarbeiten, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und der Ortsnamengebung weitere Problemfelder.“
von Werten wie Demokratie, Toleranz, Frieden und insbesondere die
Menschlichkeit, die es zu verteidigen gilt. Deshalb erlaube ich mir, nämlich eine gemeinsame Aufarbeitung der Geschichte mit einem
Ihnen folgende Fragen zu stellen: entsprechend breiten Konsens über deren Bewertung. Deshalb ist es
Stichwort Toleranz: In Südtirol leben wir heute in einer pluralistischen auf jeden Fall notwendig, dieses gemeinsame Vorgehen zu fördern,
Gesellschaft. Dies darf jedoch nicht mit der Aufgabe unserer Traditio- um dann entsprechende Maßnahmen zur Überwindung des belas-
nen, Werte und Kultur einhergehen. Gehört zu Ihrer angesprochenen teten Namensgutes erfolgreich umsetzen zu können.
sprachübergreifenden Aufarbeitung der Geschichte Süd-Tirols die
Lösung der Toponomastikfrage dazu? TSZ Die Präsenz von faschistischen und nationalsozialistischen
Relikten und deren Gedankengut ist in allen Ländern in Europa heute
Arno Kompatscher Die zwangsmäßige Umbenennung im Zuge undenkbar, ja sogar verboten. Nur nicht in Südtirol. Sind Sie nicht
der faschistischen Nationalisierungspolitik war historisches auch der Meinung, dass die Aufarbeitung von Faschismus und die
Unrecht. Die Frage ist, wie wir heute mit diesen Namen, die zum Entfernung faschistischer Relikte in unserem Land − wie in anderen
Teil in den alltäglichen Sprachgebrauch der in Südtirol ansässigen Ländern längst üblich, zu einem besseren Verständnis, einer Be-
Bevölkerung übergegangen sind und somit auch Teil der Heimat friedung innerhalb der Sprachgruppen führen und einem Erstarken
vieler Mitbürgerinnen und Mitbürgern sind, inklusive der Ver- nationalistischer und populistischer Tendenzen entgegenwirken kann?
wendung dieser Namen, umgehen. Dazu gibt es einen Vorschlag,
der bereits 2017 in der Sechserkommission zur Behandlung stand, Arno Kompatscher Südtirols Umgang mit der jüngeren Geschich-
in dieser von einem Südtiroler Abgeordneten aber leider versenkt te weist wahrscheinlich noch den einen oder anderen blinden
wurde. Dieser Vorschlag hätte einerseits sämtliche historische Na- Fleck auf, aber grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass wir
men (deutsche, ladinische und italienische) für amtlich erklärt und bei der Vergangenheitsbewältigung wichtige Fortschritte gemacht
darüber hinaus nur jene der damaligen Nationalisierungspolitik haben und weitere erzielen können. Im Zusammenhang mit der
geschuldeten, die im weitgehenden Gebrauch sind, festgeschrieben. Kontextualisierung faschistischer Geschichtsfälschungen wurden
Letztere sind bezogen auf den gesamten so genannten „Prontuario“ wichtige Schritte gemacht, auf dem Weg, der noch unter Landes-
nur ein Bruchteil. Zu diesem Vorschlag, der unter meiner Führung hauptmann Luis Durnwalder eingeschlagen wurde, angefangen bei
erarbeitet wurde und leider keine Mehrheit fand, stehe ich nach wie den Erklärungstafeln an den Beinhäusern, über die Schaffung der
vor. Dokumentations-Ausstellung Siegesdenkmal bis hin zur Aufschrift
am Finanzgebäude. Die Aufarbeitung kann nur gelingen, indem
TSZ Ist der Name Antonio Locatelli für die Drei-Zinnen-Hütte in auch ein entsprechendes Bewusstsein dafür in allen Teilen der Be-
diesem Kontext für Sie immer noch zeitgemäß? völkerung geschaffen wird. Grundsätzlich bin ich der Auffassung,
dass ein Umfunktionieren der faschistischen Denkmale in kon-
Arno Kompatscher In der Tat gibt es neben der Frage der Ortsna- textualisierte Mahnmale im Sinne von „Nie wieder!“ ein klareres
mengebung ein weiteres Problemfeld, und zwar den Umgang mit und wirksameres Zeichen gegen den Faschismus darstellt, als diese
der Benennung von Straßen, Plätzen, Einrichtungen usw. Beim Na- einfach ins Museum zu verfrachten. n
mengeber Locatelli handelt es sich unbestreitbar um eine historisch
belastete Person. Weitere Beispiele sind die Amba-Alagi-Straße in
Bozen oder die Cadornastraße in Meran und Bozen. Am Beispiel
Siegesplatz hat sich gezeigt, dass eine aufoktroyierte Umbenennung
schwer umsetzbar ist und wohl auch die Zielsetzung nicht erreicht,
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20 Aus den LANDESTEILEN …

Reden wir darüber von Walter Kofler

Kann Süd-Tirol Strom?


In Süd-Tirol laufen die Uhren anders. Zumindest wenn es um den Strompreis geht. Obwohl wir unseren Eigenbedarf an
Strom vorwiegend durch die Wasserkraft selbst abdecken, zahlt der Süd-Tiroler Bürger mit die höchsten Strompreise Euro-
pas. Trotz Autonomie und somit eigenen Zuständigkeitsbereich, wird von den zuständigen Landesämtern so getan, als seien
ihnen die Hände gebunden. War der eingeschlagene Weg der Liberalisierung und Privatisierung der Elektrizitätswirtschaft
der falsche Weg, und können wir aus dem eingeschlagenen Weg ausbrechen?
(Energielandesrat und Landeshauptmann-Stv. Vettorato Giuliano sowie Luis Amort, Generaldirektor der Alperia, wollten zu
diesem Thema keine Stellungnahme abgeben).

Rudi Rienzner, Walther Andreaus,


Direktor des Südtiroler ehrenamtlicher Geschäfts-
Energieverbands: führer des Verbraucher-
„Energieautonomie bedeutet schutzvereins Robin:
Unabhängigkeit.“ „Unser Stromsystem ist in ei-
nem Netz von (EU-)Sachzwän-
gen gefangen, höchste Zeit
daraus auszubrechen.“

Südtirol kann Strom und könnte Die Frage beantworten unab-


sogar noch viel mehr tun. 98 hängige Experten, Gerichte und
Prozent des in Südtirol pro- Konsumentenschützer schon
duzierten Stroms werden heute mit erneuerbarer Energie erzeugt, seit Jahrzehnten mit Ja. Auch das letzte Gutachten der Rechtsex-
89 Prozent stammen aus der Wasserkraft. Diese Zahlen – und die perten Prof. Hilpold und Prof. Piva aus 2022 geht eindeutig in diese
Existenz von 48 einheimischen Verteilerbetrieben – zeigen, dass sich Richtung. Demnach hat das Land Südtirol Handlungsspielräume für
der Strommarkt in Südtirol von den Produktions- und Versorgungs- die Reglementierung des lokalen Strommarkts mit Eingriffen in die
strukturen in anderen italienischen Regionen deutlich unterscheidet. Preisgestaltung und eine autonome Regulierungsbehörde. Die Gut-
Deshalb fordern wir seit langem den Einstieg in eine Energieautono- achter der Landesregierung kommen hingegen zum Schluss, man sei
mie, die Südtirol bei der Energiewende entscheidend voranbringen immer an die Vorgaben des Staates und von Arera, der italienischen
könnte. Die Dezentralisierung der Energiekreisläufe – Strom wird Aufsichtsbehörde, gebunden.
dort verbraucht, wo er erzeugt wird – ist ein zentraler Schritt zu einem Daher: Wo kein (politischer) Wille ist, da gibt es auch keinen Weg.
nachhaltigen Einsatz erneuerbarer Energie. In Südtirol gibt es solche Das Autonomiestatut, was die Stromautonomie vorsieht, stammt aus
dezentralen Energiekreisläufe – etwa bei den Genossenschaften oder dem Jahr 1972. Was waren die Bremsklötze? Fehlender Mut zu einer
den Stadt- und Gemeindewerken – schon seit mehr als 100 Jahren. eigenständigen Südtiroler Strompolitik, die den Menschen zugute-
Das ist unser historisches Erbe – und unsere Zukunft. Energieauto- kommt oder andere Interessen. Die letzten beiden Landeshauptleute
nomie bedeutet Unabhängigkeit. Aber wir müssen auch das Recht haben hier leider eine sehr intransparente Position eingenommen,
haben, über unsere eigenen Ressourcen gestalterisch verfügen zu auch was den vorgesehenen Gratis-Strom betrifft. Die Heimholung
können. So sind die Gestehungskosten in unseren Wasserkraftwerken des Stroms war und ist Chefsache, doch eigentlich ist Strom in Süd-
viel niedriger als in den italienischen Gas- oder Kohlekraftwerken – tirol mehr als ein Geschäft, um es dem Markt und der (Landes)-Ak-
und warum soll die Bevölkerung davon nicht profitieren? Natürlich tiengesellschaft Alperia zu überlassen. Denn es sollte nicht vergessen
ist dieser Weg nicht einfach, und das haben wir auch nie gesagt. Aber werden, dass laut Zeitzeugen Südtirol wegen des „weißen Goldes“, al-
Autonomiepolitik fand nie auf einer gmahnten Wiesn statt. Man so wegen des Stroms letztendlich Italien angegliedert wurde. Obwohl
musste immer um jeden Zentimeter und manchmal um jeden Gras- in Südtirol doppelt so viel klimafreundlicher und günstiger Strom
halm feilschen. Zu sagen ‚Es geht nicht‘, ohne es zumindest versucht aus Wasserkraftwerken produziert wird wie es verbraucht, zahlen die
zu haben, kann keine Option sein. Südtiroler Stromkunden europaweit seit Jahrzehnten Strompreise des
Spitzenfeldes. Also kassieren die Produzenten von billigem Strom
(sprich Strom aus Wasserkraft) Riesengewinne auf Kosten derer, die
den Strom beziehen. Es muss möglich gemacht werden, dass die Süd-
tiroler Bevölkerung den (Kosten)Vorteil aus jenen Investitionen in
die Wasserkraft bekommen kann, die sie finanziert hat. Die Zustän-
digkeit für diesen Weg liegt in Bozen, doch die Verantwortlichen tun
auf Machtlosigkeit.

„Die Heimholung des Stroms war und ist Chefsache“


Walther Andreaus
N° 3 | Juni 2023

Gmund
von Hans Baur

Patronatstag der Gebirgsschützen in Gmund


Der Bund der Bayerischen Gebirgsschüt-
zenkompanien hatte den Patronatstag 2023
nach Gmund vergeben, da die Kompanie
in diesem Jahr ihr 400-jähriges Bestehen
feiert.
Mehr als viertausend Gebirgsschützen und
zahlreiche Zuschauer erlebten bei herrli-
chem Sonnenschein ein großartiges Fest für
Brauchtum und Tradition. Der Kirchenzug
führte zu einer ansteigenden Wiese bei der
Kaltenbrunner Allee, in deren Mitte der
Altar für die Messfeier errichtet war.
Landeshauptmann Martin Haberfellner
begrüßte die Ehrengäste, darunter Minis-
terpräsident Dr. Markus Söder, Landtags-
präsidentin Ilse Aigner, Wirtschaftsminister Die Kompanie Gmund beim Kirchenzug
Hubert Aiwanger, S.K.H. Herzog Max in
Bayern und viele andere kommunale und sich für Frieden und Miteinander einzuset- zu euch“, versicherte Söder. Hauptmann
gesellschaftliche Vertreter. Sein Gruß galt zen. Max Gröbl betonte, dass sich die Schützen
auch den befreundeten Schützen aus Tirol, Die Grußworte der Kompanien aus Tirol, für die Stabilität der demokratischen und
Südtirol und Welschtirol. Sein Dank galt Südtirol und Welschtirol waren ein Be- christlich geprägten Grundordnung stark
der Kompanie Gmund und deren Haupt- kenntnis für Identität und Lebensweise im machen.
mann Max Gröbl für die Ausrichtung des Alpenraum, getragen von Glaube, Heimat- Der Festzug führte vorbei an der Ehrentri-
Patronatstages. Gmunds Bürgermeister verbundenheit, Gemeinsamkeit, Treue und büne ins Festzelt.
Alfons Besel, selbst Gebirgsschütze, verwies Tracht. Ministerpräsident Söder pries den
auf die feste Wertegrundlage der Schützen: „Bilderbuchtag mit so viel Ehrenamt, Tra- Am Vorabend des Patronatstages trafen sich
„Gelebte Tradition ist immer eine Richt- dition, Brauchtum und Herzensliebe.“ Es die Kompanie Gmund und die Abordnun-
schnur für die Zukunft.“ gelte, die bayerische Lebensart zu erhalten gen des Mangfall-Leitzach-Gaues zur To-
Den Gottesdienst zelebrierte Weihbischof und zu verteidigen. Die Gebirgsschützen tenehrung. Daran schloss bei Fackelschein
Wolfgang Bischof mit Pfarrer Stephan stünden für das Bekenntnis zu Brauchtum, ein vom Spielmannszug und der Musikka-
Fischbacher. Der Bischof erinnerte in seiner Tradition und Gemeinschaft, und „wir von pelle bravourös aufgeführter traditioneller
Predigt, dass es Auftrag der Schützen sei, der bayerischen Staatsregierung stehen Großer Zapfenstreich an. n

Der kuppel- und kronenförmige Altar Fotos: Hias Krinner Ministerpräsident Dr. Markus Söder im
Gespräch mit Landtagspräsidentin Ilse
Aigner und Hauptmann Max Gröbl
Berichte aus Bayern N° 3 | Juni 2023

22
Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft mit der
Goldenen Verdienstmedaille am weiß-blauen Band
70 Jahre: 50 Jahre Martin Beilhack, Waakirchen
Peter Rauh, Tegernsee Andreas Hartl, Gaißach Manfred Münzlochner, Waakirchen
Jakob Keferloher, Elbach-Leitzachtal Vitus Heimgreiter, Gaißach Ludwig Quercher, Waakirchen
Leonhard Fichtner, Beuerberg-Herrnhausen Kaspar Rest, Gaißach Fritz Steingasser, Waakirchen
Franz Huber, Beuerberg-Herrnhausen Josef Hundegger, Benediktbeuern Quirin Gistl, Reichersbeuern
Franz Seestaller, Gmund Günther Schwaller, Benediktbeuern Martin Höck, Beuerberg-Herrnhausen
Martin Happach, Jachenau Jakob Jais, Eschenlohe
60 Jahre Josef Astner, Flintsbach Franz Strobl, Königsdorf
Günter Hundegger, Gaißach Bernhard Lievert, Partenkirchen Korbinian Probst, Wackersberg
Michael Anner, Prien am Chiemsee Korbinian Witting, Partenkirchen Josef Waldherr, Wackersberg
Hans Winkler, Prien am Chiemsee Anton Baudrexl, Partenkirchen Nikolaus Waldherr, Wackersberg
Hansjörg Hörmann, Partenkirchen Andreas Grasegger, Partenkirchen Georg Willibald, Wackersberg
Josef Neuner sen., Kochel Josef Grasegger sen., Partenkirchen Sebastian Andrä, Gmund
Fritz Multerer, Kochel Josef Neuner jun., Kochel Karl Stecher, Gmund
Georg Irrgang, Kochel Johann Bernwieser sen., Tölz Peter Baumgartner, Lenggries
Matthias Krinner, Kochel Simon Kinshofer jun., Tölz Hans Mayer, Lenggries
Georg Riesch, Bichl Hermann Spanner, Bichl
Josef Eberl, Waakirchen Walter Reissenweber, Tegernsee
Michael Bromberger, Beuerberg-Herrnhausen Sebastian Viellechner, Gotzinger Trommel Nach dem Festgottesdienst wurden die
Paul Guggemos, Garmisch Lorenz Berchtold, Elbach-Leitzachtal Namen der Gebirgsschützen verlesen,
Karl Ostler, Garmisch Florian Köpferl, Schliersee-Agatharied die für langjährige Mitgliedschaft geehrt
Hans Weiß, Garmisch Erich Kogler, Schliersee-Agatharied werden. Die Medaillen werden im Rahmen
Konrad Heinzlmeier, Wackersberg Isidor Lederer, Schliersee-Agatharied der Gaue und Bataillone bei gesonderten
Josef Rinner, Wackersberg Johann Schliersmayer, Schliersee-Agatharied Veranstaltungen überreicht.

München
von Hans Baur

Ein bayerischer Festtag


„Ein unvergessliches Erlebnis für die
Kompanie Bichl“ – so formulierte Haupt-
mann Rudi Kramer die Teilnahme an der
Hochzeit von Prinz Ludwig von Bayern
und seiner Braut Sophie-Alexandra am
20. Mai 2023 in der Theatinerkirche in
München. Bichl bildete die Ehrenkompanie
und begleitete LH Martin Haberfellner bei
den Hochzeitsfeierlichkeiten. Die Hochzeit
in einer Familie, die 800 Jahre die Geschi-
cke Bayerns mitbestimmt hatte, war ein
bedeutendes und nicht alltägliches Fest.
Die letzte Festivität dieser Art war 1921 in
Lenggries begangen worden. Damals fand
die Vermählung von Kronprinz Rupprecht
von Bayern mit Prinzessin Antonia von
Luxemburg statt. Für LH Martin Haber-
fellner hat die Hochzeit in München das
barocke Lebensgefühl der Bayern zum Das Brautpaar: Ludwig Prinz von Bayern Die Kompanie Bichl rückt ab
Ausdruck gebracht. Die bewegende Rede und seine Gemahlin Sophie-Alexandra Fotos: Raabverlag
von Kardinal Reinhard Marx, der die
Trauung vornahm, verstärkte dieses Gefühl tion der Königlichen Hofkapelle unter der Der Hochzeitstag des Prinzenpaares verein-
ebenso wie die Musik: die Nikolaimesse von Leitung von Pater Robert Mehlhart dafür te die Dynastie, den Staat, die Kirche, die
Joseph Haydn und das Ave Maria von Franz verantwortlich. Kardinal Marx stellte die Traditionsverbände und die Gesellschaft zu
Schubert. Zusammen mit dem Orchester Bedeutung des Hauses Wittelsbach für Bay- einem bayerischen Festtag! n
von St. Kajetan zeichnete die Vokalkapelle ern heraus: „eine Familie, die diesen Namen
der Theatinerkirche als Nachfolgeinstitu- trägt, muss Bayern auch begleiten“.
N° 3 | Juni 2023 Berichte aus Bayern

23
München
von Hans Baur

Gedenkmesse für Papst em. Benedikt XVI.


Die älteste und traditionsreichste Kirche in ihren ehemaligen Protector. Die bayeri- und Orchester, geleitet von Sebastian
München ist St. Peter. Die dort beheimatete schen Gebirgsschützen waren eingeladen, Adelhardt, brachten das Requiem in d-Moll
Corporis-Christi-Erzbruderschaft feierte daran teilzunehmen. Mehr als 200 Vertreter von Wolfgang Amadeus Mozart KV 626 zur
am 19. April 2023 den 18. Jahrestag der der Kompanien folgten mit ihren Fahnen Aufführung. Viele Schützen erlebten zum
Wahl von Kardinal Ratzinger zum Papst der Einladung. Stadtpfarrer Daniel Lerch ersten Mal eine lateinische Seelenmesse und
Benedikt XVI. – ein feierliches Requiem für zelebrierte das feierliche Requiem, Chor waren tief beeindruckt. n

Landeshauptmannschaft und Gauhauptleute in St. Peter

Die Tumba mit dem Bild und dem Wappen von Papst Benedikt XVI. gekrönt von einer Tiara Die Bundesfahne am Altar
Berichte aus Bayern N° 3 | Juni 2023

24
Wir gratulieren … Miesbach-Parsberg-Wies

Kohlgrub Gaißach
Heiner Poensgen †

Rudi Schedler – 85 Hans Haslinger – 80


Am 4. April 2023 verstarb Heiner Poensgen
Der Ehrenhauptmann der GSK Kohlgrub Am 25. Mai 2023 konnte der Ehrenhaupt- im 88. Lebensjahr. Seit der Wiedergrün-
Rudi Schedler feierte am 24. April 2023 mann der GSK Gaißach Hans Haslinger im dung der Kompanie Miesbach-Parsberg-
seinen 85. Geburtstag. Er war Initiator Kreise seiner Familie seinen 80. Geburtstag Wies war er aktiv. Er war von 1988 bis 1997
der Wiedergründung im Jahre 1986 und feiern. Der Spielmannszug und die Musik Hauptmann und wurde 2001 zum Gau-
stand 25 Jahre als Hauptmann an der spielten ihm ein Standl und die Kompanie hauptmann des Mangfall-Leitzach-Gaues
Spitze. 2010 wurde er zum Ehrenhaupt- schoss einen dreifachen Salut. 1960 ist der gewählt. 2007 ernannte man ihn zum
mann ernannt. Das Bataillon Werdenfels Schusterbaurn Hans in die Kompanie einge- Ehren-Gauhauptmann. Seine Kompanie
ernannte ihn zum Ehrenoffizier. Die treten. 15 Jahre war er Kassier der Kompanie, und sein Gau gaben ihm das letzte Geleit
Führung des Bataillons Werdenfels und 6 Jahre zweiter Hauptmann und 18 Jahre ihr und schossen ihm einen Salut. n
eine Abordnung der Kompanie über- Hauptmann. Er verstand es, junge Leute für
brachten die Glückwünsche. n das Schützenwesen zu gewinnen. n

Jachenau Partenkirchen Wallgau

Sepp Wagner † Willi Klein † Walter Brackenhofer †

Der Ehrenhauptmann der Kompanie Der Ehrenleutnant der GSK Partenkir- Im Alter von 80 Jahren verstarb am 10. Mai
Jachenau Sepp Wagner verstarb am 14. Mai chen Willi Klein ist 1969 in die Kompanie 2023 der langjährige ehemalige Wirt der
2023 im Alter von 85 Jahren. 1963 war er eingetreten. Ab 1981 war er Fähnrich und Post in Vorderriß Walter Brackenhofer. Er
der Kompanie beigetreten und führte diese anschließend Fahnenbegleiter und dies war seit der Wiedergründung im Jahr 1989
von 1983 bis 2001 als Hauptmann. 2002 über einen Zeitraum von 25 Jahren. Für sei- Mitglied der GSK Wallgau und in vielen
wurde er zum Ehrenhauptmann ernannt. ne Verdienste wurde er zum Ehrenleutnant Funktionen für die Kompanie tätig. Als
Seine Kameraden trugen ihn zu Grabe und ernannt. Willi Klein starb am 17. April 2023 gelernter Koch hat er sich bei den Festen
widmeten ihm einen Salut. n im Alter von 83 Jahren. An seinem Grab der Kompanie unermüdlich um das leibli-
senkte sich „seine“ Kompaniefahne und der che Wohl der Gäste und seiner Kameraden
Salutzug schoss einen Ehrensalut. n gekümmert. n
Hofers letzter Weg führte ihn von Mantua nach Norden. So wie auch die
Kompassnadel nach Norden zeigt, sollten wir uns, wenn es um die Heimat
geht, nach Norden orientieren.

Aus den LANDESTEILEN … 25


�roler
Patron d. Spruch:
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Rodler Kaiser v.
Armin Österr. 1
Gründer Bayer.
Tirols: Wappen
Graf 2 tier

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ST. Rock-
Grafschaft
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1809
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Freund Andreas
der H. stammt

Das Lösungswort:
Bienen 5 vom 11 13

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17

Das Lösungswort der letzten Ausgabe: Kaiserjägerbataillon. Zum Gewinn der Andreas-Hofer-Kompasse, zur Verfügung gestellt vom Südtiroler Heimatbund, gratulie-
ren wir Richard Schmitzer aus Winsen (D), Birgitt Frener aus Vintl, Christian Duregger aus St. Jakob/Ahrntal, Edgar Aichberger aus Bozen und Kurt Egger aus Weer.

R�ept für unsere Leser


Zwetschgen- und Marillenknödel
Zutaten für ungefähr 3 Portionen: Zwetschgen bzw. Marillen | ½ kg Kartoffeln |
150–200 g Mehl (oder Dinkelvollkornmehl) | 40 g Gries (oder Dinkelgries) | 1 Ei | ei-
nen Löffel zerlassene Butter | etwas Salz | etwas Muskatnuss | Brösel | etwas Zucker
|
etwas Zimt
Marillenknödel waren immer schon
Zubereitung: Die gekochten Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken und vollständig unwiderstehlich.
auskühlen lassen. Dann mit Mehl, Ei, Gries, einem Löffel zerlassener Butter sowie Salz und
Muskat zusammenkneten. Ein Stückchen Teig nehmen und um die Marille bzw. um die
Zwetschge wickeln. Die Knödel in Salzwasser (nicht zu viel Salz) kochen. Diese anschlie-
ßend aus dem Wasser nehmen, in Bröseln mit Zucker und Zimt wälzen und mit zerlassener
Butter gut überträufeln.

Gutes Gelingen wünscht Bäuerinnen-Dienstleisterin Martina Maria Irsara Stolzlechner vom


Kerschbaumerhof in Prettau. Martina Maria Irsara Stolzlechner hat die Ausbildung zur
Referentin für Koch- und Backkurse der Südtiroler Bäuerinnenorganisation absolviert. Unter
der Marke „Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand“ hält sie
Kurse, bei denen man neben den Rezepten auch vieles über die
bäuerliche Welt erfährt.

Mehr Rezepte gibt es unter www.baeuerinnen.it

Martina Maria Irsara Stolzlechner vom


Kerschbaumerhof in Prettau
N° 3 | Juni 2023

26 Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN


Axams
von Alexander Haider

Mitglieder-Zuwachs im neuen Schützenjahr


1.084 Schützen im Bataillon Sonnenburg und Schützenfest in Axams vom 30. Juni bis 02. Juli

Mit erneut gestiegenen Mitgliederzahlen


startet nun eines der größten Schützenba-
taillone Tirols in das neue Schützenjahr
2023. In Axams eröffnete am 26. März 2023
die 70. Ordentliche Bataillonsversammlung
mit Kdt. Major Anton Pertl das heurige
Schützenjahr. Vor dem traditionellen Got-
tesdienst marschierten die Abordnungen
des Bataillons Sonnenburg ein. Im neu
renovierten Schützenheim der Axamer
Schützen versammelten sich alle Vertreter
der insgesamt 14 Schützenkompanien aus
dem Bezirk Innsbruck-Land zur alljährli-
chen Versammlung.

„Schützenfest dahoam“ – LKdt. Mjr.


Thomas Saurer als Ehrengast
Dabei konnte Bataillonskommandant Mjr.
Anton Pertl den Axamer Bgm. Thomas
Suitner und für den Bund der Tiroler
Schützenkompanien den Landeskom-
mandanten Mjr. Thomas Saurer in seiner
Heimatgemeinde als Ehrengäste begrüßen.
Baon-Kdt. Mjr. Pertl informierte über die
zahlreichen Aktivitäten des Bataillons
Sonnenburg im vergangenen Jahr und
brachte einen Ausblick auf die bevorstehen-
den Schützentermine: „Mit großem Stolz
und Dank blicke ich auf das vergangene Frontabschreitung in Axams: v.l. Hptm. Christian Holzknecht mit Baon-Kdt. Mjr. Anton
Schützenjahr zurück, welches nach den Ein- Pertl, Bgm. Thomas Suitner, LKdt. Mjr. Thomas Saurer Foto: Herbert Nagl
schränkungen der Vorjahre wieder unseren
Schützengeist belebt hat!“ Mjr. Anton Pertl Treffen der Marketenderinnen aus dem
freute sich zudem über den Zuwachs an Viertel Tirol-Mitte
neuen Mitgliedern: Von 1.070 konnte man 1. Juli 2023: Zeltfest: „Lederhose und
die Mitgliederzahlen erneut steigern – das Dirndl“
Bataillon Sonnenburg umfasst nun 1.084 2. Juli 2023: Bataillonsfest mit Feldmesse,
Mitglieder, Schützen und Marketenderin- Festakt, Umzug und großes Schützenfest
nen, sowie zahlreiche Jungschützen und mit den Kompanien des Bataillons Sonnen-
Jungmarketenderinnen. burg und Gastkompanien

Schützenfest 2023 in Axams – Großes Bester Schütze aus Sellrain: Martin


Programm für drei Festtage Kirchmair Bataillons-Schützenkönig
Den Höhepunkt des heurigen Schützenjah- Die beste Einzelleistung im Schießsport
res bildet auch 2023 wieder das Sonnenbur- des Bataillons wird alljährlich mit der
ger Schützenfest – vom 30. Juni bis 2. Juli Bataillons-Schützenkette belohnt. Dabei
2023 in Axams. Der Hauptmann der Axa- konnte der Sellrainer Martin Kirchmair den
mer Schützen, Mag. Christian Holzknecht, Sieg für sich verbuchen – die Schützenkette
und sein engagiertes Organisationskomitee wurde ihm feierlich überreicht. n
konnten die Programmpunkte des 3-tägi-
gen Festes bereits ankündigen und freuen
sich auf viele Besucher. Überreichung der Sonnenburger Schützen-
Den Termin sollte man sich in jedem Fall kette an Lt. Martin Kirchmair der SK Sell-
bereits vormerken: rain, welcher die Kette bereits zum siebten
30. Juni 2023: Abend der Tradition mit Mal erobern konnte.
Vorstellung der Traditionsverbände und Foto: Herbert Nagl
N° 3 | Juni 2023

Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN 27


Lana
von Angelika Haller

9. Bezirkslehrgang Burggrafenamt-Passeier 2023


Am 11. März 2023 fand im Schützenheim Lana ein Grundkurs für Marketenderinnen und Schützen des Bezirks statt.
Das Fortbildungsseminar stand unter dem Motto „Zeit für einen Umbruch“.

Dieses Leitthema wurde gewählt, da erst-


mals, anstatt Expertenvorträgen, angelei-
tete Gruppenarbeiten zur Erarbeitung der
Themen durchgeführt wurden. Außerdem
sollten sich die 26 höchst motivierten Teil-
nehmer mit der Entwicklung ihrer Heimat
auseinandersetzen, da es längst Zeit für
einen Umbruch ist. In Gruppen wurden die
Tiroler Landesgeschichte und der Aufbau
sowie das breitgefächerte, vielseitige Aufga-
benfeld des Schützenwesens behandelt. Das
Exerzierwesen wurde praktisch vertieft. Ziel
des Lehrgangs war es, ein Grundwissen zu
vermitteln, Interesse zu wecken und anhand Durch die aktive Erarbeitung der Kursinhalte war den ganzen Tag die volle Aufmerksam-
der bereitgestellten Unterlagen die Inhalte keit der Teilnehmer gefordert – so auch beim gemeinsamen Exerzieren.
weiter zu vertiefen. Auch dem Geselligen
wurde genügend Raum gegeben. konnte der Bez.-Mjr. des Süd-Tiroler Un- dieses Bezirkslehrgangs beteiligt waren,
Der intensive, lehrreiche Tag wurde durch terlandes, Peter Frank, gewonnen werden. sowie der SK Lana für die Bereitstellung der
einen Vortrag zur iatz-Gruppe mit anschlie- Ein großes Vergelt’s Gott an alle Helfer und Räumlichkeiten. n
ßender Diskussion abgerundet. Als Referent Mitwirkenden, welche am guten Gelingen

Latzfons
von Sonja Oberhofer

31. Bezirkstag des Schützenbezirkes Brixen


Der 31. Bezirkstag des Schützenbezirkes Brixen in Latzfons stand unter dem Motto „100 Jahre Verbot der deutschen Schule,
Sprache und Ortsnamen“.

Nach der Frontabschreitung marschierte


man zur Pfarrkirche, wo Pfarrer Michael
Lezuo den Festgottesdienst zelebrierte,
welcher von der Musikkapelle Latzfons
musikalisch umrahmt wurde. Bei der
anschließenden Generalversammlung
im Vereinshaus begrüßten Hptm. Martin
Pfattner und Bezirksmajor Florian Lech-
ner die Anwesenden. Lechner erinnerte
in seinem Tätigkeitsbericht an zahlreiche
Ausrückungen im vergangenen Jahr, aber
auch an den plötzlichen Tod von Ehrenma-
jor, Bezirkskulturreferent und -kassier Sepp
Kaser. Bgm. Peter Gasser lobte in seinen
Grußworten die Schützen: „Es ist schön,
dass es Menschen gibt, die die richtigen
Werte vorleben, bodenständig sind und zei-
gen, woher wir kommen.“ Bernd Schwenk,
1. Gauschützenmeister des Kreisschützen- v.l. LKdt.-Mjr. Roland Seppi, Bgm. Peter Gasser, Rosa Kaser, Bez.-Mjr. Florian Lechner,
verbandes Oberpfalz und Donaugau, sowie Bezirksmarketenderin Laura Runggatscher und Bez.-Mjr.-Stv. Martin Frener
Alfred Ertl, Obmann der Vereinigung der
Traditionsverbände Mitteleuropas, dankten den Bezirk Brixen als „gutes Beispiel für Italien, Tatenlosigkeit der Landespolitik
für die langjährige und gelebte Freund- alle“. Er forderte auf, Mut zu haben und und lebendigen Faschismus zu kämpfen.
schaft. „Der Schützenbezirk Brixen war gegen Raubbau an der Kulturlandschaft, Nach den Berichten der Referenten und der
und ist ein Bezirk voller Tatendrang. Hier Überfremdung, Aushöhlung der Autono- Preisverteilung des Rundenwettkampfes
werden viele wichtige Akzente gesetzt“, mie, gemischtsprachige Schulen, Bedro- endete der 31. Bezirkstag in Latzfons mit
sagte LKdt. Roland Seppi und bezeichnete hung der Vereine und Verbände durch der Landeshymne. n
N° 3 | Juni 2023

28 Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN


Leifers
von Lorenz Puff

Bezirkstag des Schützenbezirkes Bozen


Am 12. März 2023 fand in Leifers der Bezirkstag des Schützenbezirks Bozen statt.
Ausrichtende Kompanie war die Schützenkompanie Leifers.

Die heilige Messe zelebrierten Guardian


Pfarrer Reinald Romaner OFM und Dekan
Walter Visintainer. Musikalisch umrahmt
wurde sie durch die Musikkapelle Leifers.
Im Anschluss daran fand am Gefallenen-
denkmal im historischen Friedhof das
Heldengedenken mit Kranzniederlegung
statt. Historiker Univ.-Doz. Dr. Walter
Landi hielt bei der Heldengedenkfeier die
Gedenkansprache. Zu Ehren der Gefallenen
aller Kriege wurden von der Ehrenformati-
on des Bezirks Bozen eine Ehrensalve und
eine Salve durch zwei Kanonen abgefeuert.
Mit dabei waren Fahnenabordnungen
des Südtiroler Kriegsopfer und Kamerad-
schaftsverband, der Freiwilligen Feuerwehr, Ein Teil der Ehrenformation des Bezirkes Bozen
der Volkstanzgruppe und der Bäuerinnen
– alle aus Leifers. abgehalten wurde. In der Zwischenzeit Mittelschule abgehalten. Die Versammlung
Anschließend marschierten alle gemein- wurde die Jahreshauptversammlung der 25 endete mit der Tiroler Landeshymne. n
sam zum Kulturhaus, wo der Festbetrieb Schützenkompanien in der Aula Magna der

Tramin
von Michael Demanega

Bezirkstag der Unterlandler Schützen in Tramin


Am 25. März 2023 hielt der Schützenbezirk Süd-Tiroler Unterland den Bezirkstag in Tramin ab. Nach einem Heldengedenken
auf dem Hauptplatz in Tramin, welches durch die Musikkapelle Kurtinig umrahmt wurde, hielt der Trudner Bürgermeister
Michael Epp die Gedenkrede.

Bez.-Mjr. Peter Frank begrüßte die


Marketenderinnen, Schützen und Ehren-
gäste sowie den Vertreter des Südtiroler
Schützenbundes, den LKdt.-Stv. Christoph
Schmid. Der Appell wurde bewusst unter
Verwendung der italienischen Ortsnamen
durchgeführt, um auf die offene Ortsna-
menfrage hinzuweisen.
Nachgeholt wurde im Rahmen des Bezirks-
tages die Ehrung für Roland Piger (Mar-
greid) mit dem Verdienstzeichen in Bronze.
Ein großer Dank ging an Ehren-LKdt.
Elmar Thaler, welcher die Tafel auf Cas-
telfeder ersetzt hat, die durch Unbekannte
mutwillig entfernt wurde.
Es folgte der tatenreiche Jahresrückblick v.l.: Beirat Armin Gschnell, LKdt.-Stv. Christoph Schmid, Bez.-Mjr. Peter Frank,
durch Bez.-Mjr. Peter Frank, der die Bez.-Mjr.-Stv. Lukas Varesco und Beirat Alexander Lochmann
Gelegenheit nutzte, um auf die römischen
Angriffe auf das Südtiroler Ehrenamt Nach den Berichten der Referenten folgte kurzweiligen Rede und plädierte für den
hinzuweisen, welche zahlreiche Süd-Tiroler die Gastrede des Historikers Norbert Spa- muttersprachlichen Unterricht.
Vereine existenziell bedrohen. Ebenso wer- rer. „Es gibt bis dato kein Beispiel, bei dem Ein großer Dank ging an die SK Tramin für
den die Schützen auf der deutschen Schule sich gemischtsprachige Schulen in Europa die Austragung des Bezirkstages und für die
beharren. positiv auf Minderheiten ausgewirkt haben, hervorragende Verköstigung. n
im Gegenteil!“, unterstrich Sparer in seiner
N° 3 | Juni 2023

Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN 29


Obermais
von Federico Garbellini

19. Bezirkstag des Bezirks Burggrafenamt/Passeier


Am 18. März hat Bezirksmajor Hannes Holzner die Führungskräfte der 26 Mitgliedskompanien zum jährlichen Bezirkstag
begrüßt, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen.

Bez.-Mjr. Hannes Holzner appellierte an den Gemeinderatspräsidenten Christoph Mitterhofer, Sprachexperimente zu stoppen und das
Konzept der gemischtsprachigen Kindergartengruppen und Schulen zu überdenken.

Die Schützen des Bezirks trafen sich am seiner Gemeinde willkommen und betonte Unter dem Punkt „Allfälliges“ erinnerte
Brunnenplatz und marschierten gemeinsam in seinen Begrüßungsworten die Wich- Bez.-Mjr. Holzner, dass im heurigen Jahr
zur St.-Georgen-Kirche, wo Landeskurat P. tigkeit des Schützenwesens in unserem die Aktion „Namenlos“ stattfindet und dass
Christoph Waldner OT den Gottesdienst Land. Daraufhin erinnerte der Bezirk den das Problem des Ehrenamtes nach wie vor
zelebrierte und der verstorbenen Mitglieder Gemeinderatspräsidenten an die immense nicht gelöst wurde, aber dass die Schützen
des vergangenen Jahres gedacht wurde. Wichtigkeit der deutschen Schule und dass der Landesregierung weiterhin Druck
Anschließend trafen sich alle Schützen die SVP ihrem Erbe und ihren Verpflich- machen werden.
und Marketenderinnen in der Obermaiser tungen nachkommen soll. „Wenn eine Spra- Abschließend bedankte er sich bei der gast-
Feuerwehrhalle, wo sie Bez.-Mjr. Holzner che stirbt, geht mit ihr auch die Kultur eines gebenden SK Obermais unter Hauptmann
herzlich begrüßte. Volkes verloren“, so Hannes Holzner. Er Christian Egger für die perfekte Organisa-
appellierte an den Gemeinderatspräsiden- tion und Verköstigung. Beendet wurde der
Nach der Eröffnungsrede des Bezirksmajors ten, Sprachexperimente zu stoppen und das Bezirkstag mit der Landeshymne. n
hieß Gemeinderatspräsident Christoph Konzept der gemischtsprachigen Kinder-
Mitterhofer alle Anwesenden herzlich in gartengruppen und Schulen zu überdenken.

Waidbruck
von Richard Andergassen

Lebensretter
Am 20. April 2023 ereignete sich bei der „Die Passanten, die ihn aus dem bren-
Esso-Tankstelle auf der Brennerstaatsstraße nenden Auto holten und sich dabei selbst
südlich von Kollmann in der Gemeinde in Lebensgefahr begaben, haben ihm das
Barbian nach dem Aufprall durch einen Leben gerettet“, sagt Oswald Stanger, Be-
PKW ein Großbrand. Dabei war der 43-jäh- zirksinspektor der Freiwilligen Feuerwehr.
rige Fahrer den Flammen ausgesetzt. „Sonst wäre er vermutlich in den Flammen
Zum Glück waren zwei Lebensretter vor verbrannt.“
Ort, darunter der Hauptmann der SK An dieser Stelle bedankt sich der Südtiroler
Waidbruck-Unterlayen-Ried, Markus Schützenbund bei Hptm. Markus Wieland
Wieland, der auch Mitglied der Feuerwehr sowie bei Daniel Bernardi für die Lebens-
Waidbruck ist. Durch den schnellen und rettung und für diesen vorbildlichen Ein-
fachkundigen Einsatz konnte der PKW- satz, bei dem das eigene Leben der großen
Markus Wieland, Hptm. der SK Waidbruck, Lenker aus dem brennenden Auto gerettet Gefahr ausgesetzt wurde. n
als Lebensretter werden.
N° 3 | Juni 2023

30 Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN

St. Georgen
von Patrick Brugger
Bezirkstag der Pustertaler Schützen in St. Georgen
Die SK St. Georgen richtete am 19. März 2023 den Bezirkstag des Schützenbezirkes Pustertal aus, bei dem die Bezirksleitung
Rückschau auf das Jahr 2022 hielt.

Die Gäste nahmen in der Früh Aufstellung


in der Pipenstraße. Von dort marschierten
die Abordnungen zur Dreifaltigkeitskirche,
wo Pfarrer Peter Lanthaler die heilige Messe
zelebrierte. Er rief die Schützen dazu auf,
ihre Werte wie Glaube und Heimat weiter
hochzuhalten.
Im Anschluss wurde auf dem Kirchplatz der
verstorbenen Kameraden des vergangenen
Jahres gedacht. Ihnen zu Ehren feuerte die
Ehrenkompanie St. Georgen, unterstützt
von der SK Bruneck, unter dem Komman-
do von Hptm. Werner Pramstaller eine Eh-
rensalve ab. Die Musikkapelle St. Georgen
umrahmte die Feier musikalisch. Frontabschreitung vor dem Bezirksblock: v.l. Bgm. Roland Griessmair,
Im Vereinshaus hielt Bezirksmajor Erich Baon-Kdt.-Stv. Anton Senfter und der Bez.-Mjr. von Brixen Mjr. Florian Lechner
Mayr Rückschau. Einer der Höhepunkte sei
die Begnadigung von Puschtra Bui Heinrich seien einschneidend und würden viel mehr Alexander Steger. Als Vertreter des SSB der
Oberleiter und sein feierlicher Empfang, Bürokratie und Belastungen bringen. Es Bez.-Mjr. Brixen Florian Lechner, Bundes-
organisiert vom Bataillon Ahrntal, in Stein- brauche weniger Rom und mehr Bozen. jugendreferent Mjr. Kuno Huber und für
haus gewesen. Leider verstarb Oberleiter im Unter den Ehrengästen waren Fraktionsvor- das Schützen-Viertel Osttirol / Bataillon
Januar dieses Jahres. steher Klaus Graber, die Landesrätin Maria Oberland der Baon-Kdt.-Stv. Hptm. Anton
Das Thema „Ehrenamt in Not“ sei aktu- Hochgruber Kuenzer und der Präsident Senfter. n
eller denn je. Die geplanten Änderungen der Bezirksgemeinschaft Pustertal Robert

Terfens
von Fabian Woloschyn

Schützenbataillon Schwaz lud zur Vollversammlung


nach Terfens
Am 16. April 2023 lud das Bataillon Schwaz
zur jährlichen Bataillonsversammlung
nach Terfens ein. Nach einem Gottesdienst
mit anschließender Kriegerehrung konnte
Baon-Kdt. Mjr. Martin Sprenger die Ver-
treter und Delegierten der 16 Kompanien
des Bataillons sowie NR Hermann Gahr,
Viertelkdt. Mjr. Manfred Schachner, Bgm.
Florian Gartlacher sowie andere Ehrengäste
zur Versammlung begrüßen.
Nach der Begrüßung durch den Bataillons-
kommandanten folgten die Berichte der
einzelnen Funktionäre sowie die Anträge
an die Bataillonsversammlung. Die SK
Eben-Maurach informierte die einzelnen
Kompaniefunktionäre über den organisato- Die 1. Schwazer Schützenkompanie übergab dem Bataillon Schwaz und der Aktion „Schüt-
rischen Ablauf des diesjährigen Schützen- zen helfen Schützen“ eine großzügige Spende. Foto: Ferdinand Schalhart
festes vom 19. bis 21. Mai 2023 in Maurach
am Achensee. helfen Schützen“ des Bundes der Tiroler Mjr. Sprenger dankte für den großen
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete Schützenkompanien. Gesamt konnte hier Zusammenhalt in den Reihen der Schützen
eine Scheckübergabe der 1. Schwazer SK eine stolze Summe von 2.500,- € für karita- des Bataillons und freut sich auf zahlreiche
Schwaz an den Soforthilfefonds des Schüt- tive Zwecke gespendet werden. gemeinsame Ausrückungen und Projekte
zenbataillons und der Aktion „Schützen im Jahr 2023. n
N° 3 | Juni 2023

Wir gratulieren … 31
St. Nikolaus Brixen

Josef Egger – 99 EHptm. Sepp Kirchler – 80

Der rüstige Jubilar v.l. Hptm. Thomas Mitterrutzner, Bezirksbeirat Hubert Larcher, Kirchler Daniela, Mia und
Herta, EHptm. Sepp Kircher und ELKdt. Otto von Sarnthein
Die SK St. Nikolaus in Ulten gratuliert Am 31. März lud die SK Peter Mayr Brixen Fabian Tirler, Dr. Markus Moling, Fahnenpa-
ihrem Gründungsmitglied Josef Egger herz- gemeinsam mit der Familie Kirchler und tin und L.Abg. Paula Bacher, Bürgermeister
lichst zum 99. Geburtstag. Seit 46 Jahren ist dem Schützenbezirk Brixen zur Überra- Peter Brunner, Dekan Fabian Kerschbaumer
er ein treues, aktives Mitglied der Kompa- schungsfeier anlässlich des 80. Geburtstages sowie Mitglieder der SK Brixen, des Bezirkes
nie. Der Weltkrieg, seine Gefangenschaft von Ehrenhauptmann Sepp Kirchler ein. Zu Brixen und weitere Freunde. Es wurde bei
in Russland und harte Schicksalsschläge in dieser Feier gekommen waren der ELKdt. Speis und Trank gefeiert und es wurden auch
seiner Familie haben sein Leben geprägt. des Bundes der Tiroler Schützen Otto von einige Episoden aus dem Leben von Sepp
Einige Schützenkameraden haben ihn an Sarnthein, Bezirksbeirat Hubert Larcher, Kirchler erzählt. Die SK Brixen überreichte
seinem Geburtstag mit einem Kuchen über- der Hauptmann der SK Brixen Thomas ihm, gemeinsam mit dem Bezirk Brixen,
rascht und gemeinsam mit ihm gefeiert. n Mitterrutzner sowie weitere geladene Gäste eine Schützenscheibe als Geschenk zum
wie der Kanzler der Diözese Bozen-Brixen Geburtstag. n

Bozen

Fritz Prosser – 70

Am 20. April feierte Fritz Prosser seinen


70. Geburtstag. Fritz ist seit 1975 Mitglied
der SK Bozen und war in den vergangenen
Jahren immer ein verlässlicher und einsatz-
freudiger Schütze. Auf diesem Weg wün-
schen dir deine Schützenkameraden alles
Gute zum runden Geburtstag und hoffen
auf noch viele gemeinsame Ausrückungen.
Schützen Heil! n
N° 3 | Juni 2023

32 Aus den KOMPANIEN …


Amras
von Werner Erhart

Frühjahrsschießen 2023 in Amras


„ad umbras“ – „im Schattigen“ wurde
der Ort in der Römerzeit genannt, wo an
der Straße von der wichtigen Ansiedlung
Veldidena (Wilten), etwa im 5. Jahrhun-
dert n. Chr., auf der Geländestufe über den
versumpften Innauen in Richtung unteres
Inntal führte, das Dorf Amras entstand,
welches auch durch die landesfürstliche
Burg, dem späteren Schloss Ambras,
Bedeutung erlangte. Trotz der immensen
Bautätigkeit und dem gewaltigen Zuzug
seit der Eingemeindung im Jahr 1938 in die
Stadt Innsbruck konnte Amras einen Groß-
teil seines dörflichen Charakters bewahren. Preisverleihung des Amraser Frühjahrsschießens – Sieger wurde der „Skiclub 1“
Hauptgrund für die Erhaltung dieser beson- Foto: Werner Erhart
deren Identität sind die starken, untereinan- Palmsonntag besonders gut angenommen Mehrere Schützenschnüre konnten er-
der einigen Vereine, welche für die Gemein- wurden. worben werden, darunter auch von Hptm.
schaft wirken und im Jahreskreis mit- und Beim Mannschaftsbewerb „Pokalserie“ Alexander Stampfer, der zum 10. Mal die
füreinander Veranstaltungen durchführen. konnte sich vor den Mannschaften Schüt- Bedingungen für die Goldene erfüllte. Die
Dazu gehört auch das Frühjahrsschießen zen 3 und Musikkapelle 1, die Mannschaft Schützenkönigskette der SK Amras konnte
der Schützenkompanie, das vom 25. März Skiclub 1 durchsetzen und den vom der Hauptmann seinem Sohn Maximilian,
bis zum 2. April 2023 am Luftdruckgewehr- Tummelplatzverein gestifteten Wanderpo- der diese im Vorjahr erworben hat, wieder
Schießstand im Schützenheim durchgeführt kal erwerben. Bei den Damen (10er Serie, abnehmen.
wurde. stehend frei) konnte unsere Schriftführerin Wir danken allen, die zum Gelingen der
Vorab: Die Veranstaltung war ein großer und Marketenderin Raphaela Sailer, welche Veranstaltung beigetragen haben, voran
Erfolg! 136 Teilnehmer, 13 Amraser Vereine zum ersten Mal bei einem Schießbewerb dem verantwortlichen Schießwart Rai-
und 28 Mann-(Frau-)schaften kämpften teilgenommen hat, auf die erstgereihte An- mund Schnegg, der das Schießen umsichtig
bei den verschiedenen Bewerben um gute na Stampfer (Skiclub) aufschließen; Dritte geleitet hat.
Plätze oder schossen einfach mit, um dabei war Theresa Schapfl (Musik). Bei starker Auch bei dieser Veranstaltung hat sich ge-
zu sein. Beim Kampf um die vorderen Teilnehmerzahl konnten beim Bewerb 10er- zeigt, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit
Ränge war jedenfalls für Spannung gesorgt. Serie Herren Alexander Stampfer (Schüt- der Mitglieder der Vereine für das Gemein-
Die Schießabende waren durchwegs gut zen), Gottfried Schapfl (Agrar) und Ewald wesen ist. Sie stellt einen wichtigen Teil
besucht, wobei der Dämmerschoppen am Augsten (Feuerwehr) die drei ersten Plätze unseres Heimatbewusstseins dar. n
ersten Abend und der Frühschoppen am belegen.

Breitenbach am Inn
von Lisa Fallunger

Breitenbacher Schützen blicken auf ein ereignisreiches Jahr


mitsamt Angelobung
Bei der 65. Jahreshauptversammlung der Breitenbacher Schützen be-
grüßte Hptm. Peter Ortner zahlreiche Ehrengäste und berichtete über
das vergangene Jahr. Der Rückblick umfasste viele Ausrückungen
wie das Alpenregionstreffen in Südtirol, das Bataillonsschützenfest in
Wörgl, aber auch die Prozessionen im Dorf und einige Ballbesuche
bei anderen Kompanien. Bei der Vorausschau auf das kommende
Jahr gilt zu erwähnen, dass die Breitenbacher Schützen zweimal die
Ehrenkompanie stellen dürfen!
Oberschützenmeister Andreas Schwaiger gab Einblick in die unzähli-
gen Erfolge der Wettkampfschützen und konnte auf eine gute Saison
mit vielen Veranstaltungen im Schießkeller zurückblicken. Neben
weiteren Tätigkeitsberichten von Funktionären im Verein fanden
Ansprachen der Ehrengäste und zahlreiche Ehrungen statt.
Als neuer Schütze wurden Rene Entner in der Kompanie angelobt
und Christina Lettenbichler sowie Katharina Moser als neue Marke-
tenderinnen willkommen geheißen. n Angelobung von Rene Entner Foto: Lisa Fallunger
N° 3 | Juni 2023

Aus den KOMPANIEN … 33


Bresimo
von Manuel Pezzi und Simone Filippi

SK Val de Non und FF Bresimo gedenken


Marco Pozzatti
Am 23. April übergab die SK Val de Non der Feuerwehr von Bresimo ein vom
Nonstaler Künstler Danilo Pozzatti gemaltes Bild des heiligen Florian.

Anlass dazu war das Gedenken an den Im Rahmen der heiligen Messe, an welcher
Tiroler Schützen Marco Pozzatti, wel- die Böhmische der Musikkapelle Judicarien,
cher in der Schlacht von Vezzano an der Welschtiroler Schützenkompanien, die Feu-
Seite Andreas Hofers im Kampf gegen die erwehr, Behörden und zahlreiche Gäste aus
französisch-bayerischen Truppen gefallen den umliegenden Gemeinden teilnahmen,
war, und an die gefallenen Soldaten der wurde das Bild gesegnet und offiziell vom
napoleonischen Kriege. Das Bild soll an die Hptm. der SK Val de Non Manuel Pezzi
gemeinsame Geschichte von Schützen und an den Feuerwehrkommandanten Alessio
Feuerwehr erinnern und als Symbol für Fauri überreicht. Nach der Kranzniederle-
Freundschaft und Dankbarkeit verstanden gung am Kriegerdenkmal bedankte sich die
werden. Feuerwehr von Bresimo bei den anwe-
senden Schützen und Gästen mit einem Das vom Nonstaler Künstler Danilo Pozzatti
gemeinsamen Mittagessen. n gemalte Bild des heiligen Florian

Hall in Tirol
von Felix Kranebitter

Ölzweige aus Arco

Die SK Arco beim Marsch durch Hall mit Ölzweigen Foto: Martina Mair

Brauchtum verbindet, und das sogar über von weiteren Vereinen, Vertretern der Po- Eine weitere liebgewonnene Tradition ist
Grenzen hinweg. Ein gelebtes Beispiel dafür litik sowie der Haller Bevölkerung herzlich die Agape im Altstadtpark, wo die Anwe-
ist der jährliche Besuch der SK Erzherzog begrüßt. Gemeinsam wurde die heilige senden mit Wein und Käse aus dem Trentino
Albrecht aus Arco (Trentino), welcher am Messe gefeiert, und die mitgebrachten verköstigt wurden und damit auf eine kurze
26. März stattgefunden hat. Mitgebracht Ölzweige wurden von Pfarrer Jakob Patsch kulinarische Reise nach Arco mitgenommen
haben die Welschtiroler auch in diesem Jahr geweiht. Eine besondere Ehre war, dass die werden. Eine Besonderheit in diesem Jahr
wieder Ölzweige aus ihrer Heimat. Speckbacher Schützen gemeinsam mit den war die Enthüllung der Gedenktafel, welche
Neben der Speckbacher SK Hall in Tirol Straub-Schützen zwei Ehrensalven für die an die Jahrhunderte alte Tradition der Öl-
wurden die Freunde aus dem Trentino auch Freunde aus Arco abfeuerten. zweige aus Arco erinnern soll. n
N° 3 | Juni 2023

34 Aus den KOMPANIEN …


Innsbruck/Meran
von Kornelia Des Dorides

Meraner Schützen bei ihrer Partnerkompanie in Wilten


Vorbildliche Pflege und Förderung kameradschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Tiroler Schützenkompanien

Aufstellung der SK Meran vor der Wiltener Stiftskirche v.l.: Hptm. Renato des Dorides, Olt. Peter Pfeifer, Rosmarie Tolpeit,
Kornelia des Dorides, Sandra Grossteiner, Waltraud Stanzel und
der Hptm. der SK Wilten Robert Mader
Die Tiroler Schützenkompanien von Wilten Mag. Raimund Schreier OPraem mit weite- grüßen wie die Schützen der Kompanie
und von Meran unter ihren Hauptleuten ren Würdenträgern des Stiftes Wilten und Meran und Harsewinkel, Abordnungen
Robert Mader und Renato des Dorides sind musikalisch umrahmt von der bekannten aus Margreid und Lavis sowie die Partner
seit über 50 Jahren in einer engen Partner- Stadtmusikkapelle Wilten unter der Stab- des Österreichischen Bundesheeres. Es
schaft verbunden. Die Freundschaft wird führung von Kapellmeister Raimund Wal- folgten Ehrungen und Neuaufnahmen
von beiden Seiten gelebt, gepflegt und ist der und dem Stiftskapellmeister MMag. Dr. unter den Klängen flotter Musikstücke der
eng verbunden mit Glauben und Hei- Joachim Mayer an der Stiftsorgel − folgte ei- Stadtmusikkapelle. Nach dem Abmarsch
matliebe. Unter den Schützen der beiden ne beeindruckende Rede des Hauptmannes aller Formationen und der eingeladenen
Kompanien wird Kameradschaft großge- Robert Mader der SK Wilten. Anschließend Verbände erfolgte eine Defilierung vor dem
schrieben − und es finden häufig gemeinsa- wurde gemeinsam der verstorbenen Kame- Abt von Wilten, vor Offizieren des Tiroler
me Veranstaltungen statt. Jede Gelegenheit raden mit einer Kranzniederlegung vor der Schützenbundes und des Militärkomman-
wird genützt, um gemeinsame Interessen Basilika von Wilten gedacht. Nach einer dos Tirol beim historischen Friedhof von
auszutauschen. Traditionsgemäß besuchten traditionellen Ehrensalve folgte die offizielle Innsbruck-Wilten. Bei einem gemeinsamen
die Meraner Schützen am Weißen Sonntag, Feier aller Teilnehmer dieses Ehrentages der Essen und gemütlichem Beisammensein
den 16. April 2023 die Partnerkompanie SK Wilten. Robert Mader konnte zahlreiche beim Kirchlein von St. Bartlmä in der Nähe
in Wilten, um gemeinsam den Schützen- Ehrengäste, Persönlichkeiten des öffentli- des Schützenheims der Wiltener Schützen
jahrtag der Wiltener Rotjacken zu feiern. chen Lebens, der Politik und Abordnungen ließ man nach der Übergabe eines Ge-
Im Anschluss an den Gottesdienst in der von Traditions- und Schützenverbänden schenkkorbes durch die Meraner Gäste die
Stiftskirche von Wilten – zelebriert von Abt aus allen drei Landesteilen ebenso be- schöne Jahrtagfeier ausklingen. n

Olympisches Dorf, Innsbruck


von Alexander Mitterer

Kameradschaftlicher Austausch mit den Bozner Schützenka-


meraden bei der Speckbacher SK Alter Schießstand
Am 31. März 2023 führte die Speckbacher überreichte für 15-maliges Sammeln am Besonders hervorzuheben waren die
SK Alter Schießstand ihre Jahreshauptver- Friedhof die Auszeichnung des Großen Grußworte vom Hauptmann der Bozner
sammlung durch. Dabei erhielten etliche Kreuzes. Schützenkompanie Roland Spitaler. Dieser
Jungschützen von der Baon-JS-Betreuerin Unter den Gästen befanden sich neben überbrachte die Grüße der Südtiroler
Maria-Luise Feichtner die Schießleistungs- allen Vereinsobleuten des Olympischen Schützen und ließ die Verbundenheit im
abzeichen überreicht. Durch den Kurator Dorfes EHptm. Paul Wöll und EOlt. GR Sinne der geistigen und kulturellen Einheit
und Ehrenmajor des BTSK Stefan Zangerl Christoph Kaufmann. unseres Landes hochleben. n
war das Schwarze Kreuz anwesend und
N° 3 | Juni 2023

Aus den KOMPANIEN … 35


Meran
von Kornelia Des Dorides

Ostereier-Aktion der Meraner Jungschützen –


Spende für Waisenkinder in der Ukraine
Voller Motivation machten sich die Jung-
schützen der SK Meran am Ostersamstag,
den 8. April 2023 im Schützenheim ans
Eierfärben, um am Ostersonntag die schon
zur Tradition gewordene Ostereier-Aktion
für eine gute Sache durchzuführen – näm-
lich den vom Krieg in der Ukraine trau-
matisierten Waisen ein menschenwürdiges
Dasein in einem betreuten Wohnheim zu
ermöglichen.
Sechs Körbe − gefüllt mit bunten Ostereiern
− wurden dann am Sonntag, den 9. April
2023 in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus
am linken Seitenaltar deponiert, um diese
während des Gottesdienstes weihen zu
lassen.
Schützenkurat und Dekan i.R. Albert
Schönthaler, der das Oster-Hochamt zeleb- Am Heiligen Grab in der Barbara-Kapelle
rierte, informierte vor Erteilung des Segens
die Gläubigen über das lobenswerte Vorha- wurde diese Aktion von der Pfarrgemeinde Ein überwältigendes Gefühl für die Schüt-
ben der Meraner Jungschützen. Stolz und mit Freude und Wohlwollen aufgenommen. zenjugend, mit dieser Aktion dazu beigetra-
in Schützentracht überreichten dann die Die Spendeneinnahmen konnten sich sehen gen zu haben, diesen vom Schicksal schwer
Kinder vor den Kircheneingängen den Be- lassen: 700,- € hat die Ostereier-Aktion getroffenen Kindern wieder Hoffnung und
suchern die Ostereier mit der Bitte um eine eingebracht! Dieser Betrag wird den Wai- eine Zukunft zu schenken. Im Anschluss
freiwillige Spende für Waisenkinder in der senkindern in Bortniky (Lemberg) in der an die Ostereier-Aktion wurde mit den
Ukraine. Auch am diesjährigen Osterfest Ukraine zugutekommen. Jungschützen das Ostergrab in der Barbara-
Kapelle am Oberen Pfarrplatz besucht. n

Flaurling
von Andreas Schärmer

Ostermontag in Flaurling mit Angelobung


von 3 Marketenderinnen
Traditionell wird am Ostermontag die
Jahreshauptversammlung der SK Flaurling
abgehalten.
Nach der Begrüßung der anwesenden
Ehrengäste Pfarrer Mag. Christoph Haider,
Bgm. Brigitte Praxmarer, Bataillonskdt. Mjr.
Andreas Haslwanter wurde Fähnrich Alfred
Gruber mit der Andreas-Hofer-Medaille für
40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Die Jungschützen erhielten für ihre Leis-
tungsabzeichen des Wissenstestes in Telfs:
- Gold: Theresa Huber, Tobias Gruber und
Fabian Markt
- Silber: Patricia Huber, Valentin Öfner,
Julian Markt
- Bronze: Jonathan Öfner Angelobung von Victoria Ladurner, Theresia Huber und Patricia Huber
Foto: Andreas Schärmer

Und für das Bataillonsschießen in Inzing: Angelobung als besonderer Höhepunkt Victoria Ladurner, Theresia Huber und
- Gold: Patricia Huber, Fabian Markt, Drei neue Marketenderinnen konnten Patricia Huber. n
Jonathan Öfner und Valentin Öfner. feierlich und im Beisein aller Ehrengäste als
- Schützenschnur in Gold: Olt. Stefan Tha- Mitglieder der Kompanie angelobt werden:
ler und Theresia Huber
N° 3 | Juni 2023

36 Aus den KOMPANIEN …


Schmirn
von Lukas Auer

Neues Schützenheim für die Schützenkompanie Schmirn

Der neue Kameradschaftsraum der SK Schmirn Der neue Schießstand der SK Schmirn Fotos: Lukas Auer

Aufgrund der Sanierung des Kindergartens in Schmirn musste das langjährige Unterstützung der Schützenkompanie die Ehrenmit-
dortige Schützenheim, das in diesem Gebäude untergebracht war, gliedschaft zuerkannt.
weichen. Im neu errichteten Gebäude wurde von der Gemeinde ein Die SK Schmirn bedankt sich auf diesem Wege nochmals vor allem
neues Schützenheim mit Schießstand eingeplant. Nach Errichtung bei der Gemeinde Schmirn und bei all ihren Sponsoren herzlich
des Gebäudes durch die Baufirma konnte mit vielen fleißigen Mit- für die finanzielle Unterstützung und bei allen fleißigen Helfern für
gliedern das Schützenlokal und der Schießstand nach den Vorstel- ihren unermüdlichen Einsatz in vielen ehrenamtlichen Stunden.
lungen der Schützen eingerichtet werden. Seit der Eröffnung ist bereits reger Betrieb im neuen Schießstand.
Am 26.11.2022 wurde das gesamte Gebäude von Pfarrer Gabriel Es ist wundervoll zu sehen, wie gut der Schießstand in der Bevöl-
Thomalla feierlich gesegnet. In diesem Zuge wurde von der SK kerung angenommen wird, und die SK Schmirn freut sich schon
Schmirn Bgm. Vinzenz Eller in dankbarer Anerkennung für die darauf, hier viele spannende Wettkämpfe austragen zu dürfen. n

Unsere Leser meinen ...

Braucht Südtirol eine Moschee?


Die ungebremste und unkontrollierte Zu- Entwicklungen darstellen. Natürlich sind
wanderung nach Europa hat das Potenzial, nicht alle Muslime Terroristen oder Gefähr-
die gewachsenen gesellschaftlichen Struk- der unserer hart erkämpften Demokratie.
turen aus den Angeln zu heben. Dabei Unbestritten ist jedoch die Tatsache, dass
spielt eine wesentliche Rolle, dass ein guter Moscheen oftmals die Brutstätte terroristi-
Teil der Zuwanderer Muslime sind. Diese scher Ausbildung darstellen.
kommen zwar nicht wie 1529 oder 1683 Es muss daran gearbeitet werden, dass
als sichtbare Eroberer, nein, sie kommen Zuwanderer in unser Gesellschaftssystem
als Arbeitskräfte, als Familiennachzügler integriert werden. Niemand wird ernsthaft
und als Flüchtlinge. Je zahlreicher sie sich behaupten, dass Nichtchristen hierzulande
in einem Land niederlassen, desto stärker wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Nie-
wird der Ruf nach eigenen Strukturen bis mandem wird in Südtirol verboten, seinen
hin zu Moscheen – wie letzthin in Südtirol Glauben zu leben. Eine Moschee droht
geschehen. jedoch einer Parallelgesellschaft Vorschub
Das Besondere an der Forderung nach zu leisten. Südtirol hat genügend Bildungs- Die Eyüp-Sultan-Moschee mit dem 15 Meter
einer Moschee in Südtirol ist der Umstand, einrichtungen, um alle Menschen, die hier hohen Minarett in Telfs
dass sie nicht etwa von Muslimen erhoben leben und an der Gesellschaft teilhaben
wurde, sondern von einem katholischen wollen, entsprechend zu versorgen. Zuwanderer sind sich dessen auch bewusst,
Geistlichen. Don Paolo Renner warnt vor Die Trennung von Kirche und Staat ist eine und es ist bedenklich, mit dem Bau von Mo-
der Indoktrinierung junger Muslime durch Errungenschaft der Aufklärung, welche die scheen zugewanderte Muslime möglicher-
Imame und glaubt, dies mit einer Moschee Muslime nicht kennen. Die freie Ausübung weise in die Arme von fundamentalistischen
verhindern zu können. Dabei ist bekannt, der eigenen Religion ist ein Menschenrecht, Eiferern zu treiben und offenen bildungspo-
dass gerade Moscheen („Orte der Nieder- das in demokratischen Ländern nieman- litischen Institutionen zu entziehen.
werfung“) den Nährboden für islamistische dem streitig gemacht wird. Die allermeisten Pius Leitner, Vahrn
Abfeuern der Ehrensalve durch die
Schützenkompanie Sillian bei der
Bundesversammlung des BTSK 2023.
Foto: BTSK / Matthias Sedlak
Aus den KOMPANIEN … 37
Ehrenamt in Gefahr Schulkinder für politisch-ideo-
21 Bürgermeister in Süd-Tirol haben jetzt einen offenen Brief zur logische Zwecke eingespannt
Rettung des Ehrenamtes unterzeichnet. Nur 21! Die Mehrheit fehlt
leider. Auch vor Ort. So sehr ich diesen Brief auch unterstütze, so Dass LH Kompatscher alle jene, die nicht seiner Ansicht sind,
sind ich und viele Vereine bitter enttäuscht von ihren „Volksvertre- schwer verknusen kann, ist seit dem Streit mit seinen Parteikadern
tern“. Allen voran von LH Kompatscher. Bei der Bürgerversamm- bekannt. Ein Musterzeugnis lieferte er, indem er in einem Schreiben
lung hier in Jenesien versprach er noch großspurig, keine der Säulen („Dolomiten“, 24. April, S. 5) nicht nur gegen den Schützenchef,
unserer Autonomie anzutasten. Es ist viel schlimmer. Er reißt sie sondern gegen die Schützen tout-court polterte. Dies, nur weil der
alle nacheinander ein. Die Schulen, das Ehrenamt, die deutsche Großteil der Südtiroler nicht den italophilen Allüren pensionierter
Sprache. Und kaum einer steht hier auf, außer einigen Schützen, Politologen nachrennt. Ein anderes Beispiel, bei dem man nur mehr
einigen von der Opposition oder eben diese 21 Bürgermeister. Nicht den Kopf schütteln kann: Am 25. April stellte sich der Landes-
mehr lange, und wir sind eine ganz normale italienische Provinz. hauptmann im Bozner Don Bosco-Viertel mit dem Bürgermeister,
Dank dieser Landesregierung, die alles ist, aber keine Vertretung einem „Alibi-Partisanen“ und einem Dutzend instrumentalisierter
der Süd-Tiroler Bürger! italienischer Schulkinder mit einem T-Shirt mit dem Portrait der
Carsten Schauerte, Jenesien „Partisanen-Stafette“ bzw. Ex-DC-Landesrätin Lidia Menapace in
Fotopose. Weiß er es nicht, oder will er es nicht wissen, dass diese

Geht nicht, gibt es nicht!


von den katholischen Parteispitzen geschasste und zu den Ultra-
Kommunisten übergelaufene Piemonteserin im September 1967 in
einem Artikel in der Florentiner Zeitschrift „Politica“ dazu aufrief,
3 Beispiele: Unser Ehrenamt ist in Gefahr. Wenn nicht Lösungen innerhalb der deutschen Volksgruppe den Keim des Zwiespalts zu
gefunden werden, um unsere Vereine vor den überbordenden büro- fördern und den patriotischen Kern der Südtiroler zu schwächen?
kratischen Auflagen zu befreien, werden wir in unserem Land ein Meinrad Berger, Bozen

Die Ehrensalve
Vereinssterben ungeahnten Ausmaßes erleben. Die Musikkapellen
und die Schützen haben als erste aufgeschrien und auf die Gefahr
hingewiesen. Viele Bürgermeister sind ebenfalls aufgestanden, um
davor zu warnen, dass sie um die Weiterexistenz ihrer Vereine ban- Von den vielen überlieferten Bräuchen ist es die Abgabe der Eh-
gen, wenn nicht bald praktikable Lösungen gefunden werden. rensalven unserer Kompanien, deren vielfach geübte Praxis mich
Und was macht die Landespolitik? Sie steckt den Kopf in den Sand besonders beschäftigt. Die Geschichte der Ehrensalve geht bis auf
wie der Vogel Strauß − so als ob das Problem gelöst würde, wenn die Einführung der Schießwaffen im 30-jährigen Krieg zurück.
man es nicht sieht. Politiker werden gewählt, um Probleme zu lösen, Wir berufen uns auf die Militärtradition der alten österreichisch-
und nicht, um sie auszusitzen. Rom die Schuld zu geben, ist zu ungarischen Monarchie. Die Ehrensalve steht dem Herrgott (bei
einfach. Die Lösung muss in Bozen gesucht und gefunden werden. der Feldmesse, nach dem Evangelium), den Verstorbenen (bei der
Nachhaltige Unentschlossenheit wäre falsch. Es gibt derzeit kein Totenehrung und bei der Beerdigung) sowie den Regierenden (einst
dringenderes Problem. Wenn man weiterhin im Palais Widmann den Mitgliedern des Kaiserhauses) zu. Selbstverständlich können
der Lethargie frönt, werden bald an die 200.000 Südtiroler, die sich Traditionen und Bräuche mit der Zeit verändern, aber gerade
Mitglieder in Vereinen sind, andere Wege für ihre Freizeitgestaltung hier sollte man mit äußerster Sorgfalt und mit Feingefühl handeln.
suchen müssen. Die Folgen für das Land wäre katastrophal, wenn Wir dürfen nie vergessen, dass die gemeinsam abgegebene Salve mit
Feuerwehren, Musikkapellen, Sportvereine, Schützenkompanien, dem Gewehr die höchste Ehrerbietung ist, welche wir zu vergeben
Chöre, Theatervereine usw. aufgelöst würden, weil die bürokrati- haben.
schen Hürden nicht zu bewältigen sind. Ein gutes Beispiel für eine maßvolle Veränderung ist der so genann-
Bei der Energie ist es ähnlich. Bisher hat die Landespolitik immer te „Landesübliche Empfang“, der vom BTSK gemeinsam mit dem
behauptet, eine Stromautonomie sei nicht möglich. Nun liegen Land Tirol eingeführt und institutionalisiert wurde. Hier wird der
gleich zwei Gutachten auf dem Tisch, die bestätigen, dass Südtirol genaue Ablauf der Meldung, bei offiziellen Anlässen des Landes, an
auch in Stromangelegenheiten einen autonomen Weg beschrei- den Landeshauptmann, ein Mitglied der Landesregierung oder den
ten kann – wenn man nur will. Warum sollte die Regierung nicht Landtagspräsidenten und des Abgebens der Ehrensalve festgelegt.
wollen? Es ist die Aufgabe der Politiker, dafür zu sorgen, dass der In Anlehnung daran werden auch auf kommunaler Ebene Schüt-
Bürger Energie bekommt, die er sich leisten kann. Die letzten zenempfänge durchgeführt, wo bei einem Gemeindefest oder einem
Strompreiserhöhungen haben Familien in arge finanzielle Bedräng- Schützenfest dem ranghöchsten Anwesenden gemeldet wird. Andere
nis gebracht. Die Stromproduktion in Südtirol ist weitgehend in ortsübliche Begrüßungsrituale für Ehrengäste mit der Abgabe von
der Hand des Landes. Es ist vollkommen unverständlich, dass die Ehrensalven gehören ebenfalls dazu.
möglichen Preisvorteile nicht an den Bürger weitergegeben werden. Darüber hinaus wird diese höchste Form der Ehrerbietung inzwi-
Die Stromautonomie muss endlich realisiert werden. schen von manchen Kompanien zu den verschiedensten Anlässen
Noch ein Beispiel aus der Liste „Geht nicht, gibt es nicht!“ ist der gewährt, wo mir manches Mal scheint, dass sie nicht angebracht
Abschuss der Problemwölfe. Die Verantwortlichen in der Landesver- und das Gefühl für deren Wert verloren gegangen ist. Natürlich
sammlung wiederholen seit Monaten, dass der Abschuss des Wolfes sind die Entscheidungen der jeweiligen Kompanieführung autonom,
in Europa nicht möglich ist. Stimmt nicht. In Schweden wurden im wobei sich die Kompanien aber an die Grundregeln des BTSK halten
Jänner und Februar 57 Problemwölfe mit amtlicher Genehmigung sollten. Je beliebiger wir mit unserer höchsten Ehrerbietung um-
erlegt. Das Bundesland Tirol hat den Abschuss von Problemwölfen gehen, umso weniger ist sie wert. Ich würde sogar sagen, je billiger
beschlossen. Was in Innsbruck machbar ist, muss auch in Bozen wir uns hergeben, umso mehr laufen wir in Gefahr, als Schützen an
möglich sein. Die Ausrede, es geht nicht, gilt auch hier nicht mehr. Wertschätzung einzubüßen.
Toni Ebner, Bozen Werner Erhart, Innsbruck
N° 3 | Juni 2023

38 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Bozen
von Manuela Lastei

10. Hauptversammlung der Marketenderinnen


Am 10. März 2023 fand im Bundesbüro des Südtiroler Schützenbundes die 10. Hauptversammlung der Marketenderinnen
statt. Nach den Tagesordnungspunkten folgten die Grußworte von Bundesschießleiterin Sonja Hackhofer Oberhofer, welche
sich unter anderem auch für ein eventuelles Landesschießen nur für Marketenderinnen aussprach.

LKdt. Roland Seppi sprach über die wich-


tigen Aufgaben der Marketenderinnen im
SSB und stellte die neuen Aktionen im SSB
vor.
Die Position der 2022 zurückgetretenen
Bundesmarketenderin-Stv. Lisa Althuber
sowie der Beirätin Maria Kofler, welche die-
ses Amt bis zur Jahreshauptversammlung
kurzfristig übernommen hat, galt es neu zu
besetzen. Schließlich wurde Sonja Ober-
hofer für diesen Posten vorgeschlagen und
einstimmig gewählt. Anschließend folgten
die Tätigkeitsberichte der Bezirksmarketen-
derinnen. Bundesmarketenderin Manuela
Lastei bedankte sich abschließend bei allen
für die gute Zusammenarbeit. Nach dem
Singen der Landeshymne endete die 10.
Hauptversammlung mit einem dreifachen
Schützen Heil. n Marketenderin zu sein, galt und gilt als Ehre und als schöne, repräsentative Aufgabe, die
aber mit Verantwortung, Charakterfestigkeit und Tradition untrennbar verbunden ist.

Lana
von Angelika Haller

Vollversammlung der Marketenderinnen


des Bezirks Burggrafenamt-Passeier
Am 12. April 2023 lud der Marketenderinnenbeirat des Schützenbezirks Burggrafenamt-Passeier ins Schützenheim Lana zu
einer Vollversammlung.

25 Vertreterinnen der verschiedenen Schüt-


zenkompanien kamen zusammen, um auf
ein aktives Jahr 2022 zurückzublicken und
sich auf die Bezirkswahlen im Jahr 2024
vorzubereiten. Nach der Begrüßung durch
die Bezirksmarketenderin Angelika Haller
folgten die motivierenden Grußworte des
Bezirksmajors Hannes Holzner, der als
Ehrengast eingeladen war.
Holzner hob die Wichtigkeit der Marke-
tenderinnen für die Kompanien und den
Bezirk hervor. Er bedankte sich für den
tatkräftigen Einsatz und wünscht sich, dass
sich die Marketenderinnen auch in Zukunft
für die Heimat stark machen und sich
zahlreich an den Ausrückungen im Bezirks-
block beteiligen. v.l.: Marketenderin Melanie Mair von der SK Tscherms, Bez.-Mjr. Hannes Holzner und
Die Bezirksmarketenderin stellte das Tätig- Bez.-Marketenderin Angelika Haller von der SK Burgstall.
keitsprogramm für das Jahr 2023 vor und
holte bei den Anwesenden Rückmeldungen bei den Wahlen 2024 wieder interessierte Die Versammlung endete mit einem klei-
zur bisherigen Arbeit des Marketenderin- und begeisterte Kandidatinnen für die nen Umtrunk, welcher Raum für angeregte
nenbeirates ein. Sie bedankte sich für die verschiedenen Positionen zur Verfügung Gespräche unter den Marketenderinnen
gute Zusammenarbeit und hofft, dass sich stellen. bot. n
Video zum 32. Gesamt-Tiroler Landesjungschützenschießen
in Kramsach, Kundl und Breitenbach

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 39


Ehrenburg
von Andreas Hintner

Jungschützenschießen des Bezirkes Pustertal


Für den 18. März 2023 hatte die Bezirks-
jugendleitung gemeinsam mit der SK
Ehrenburg das Jungschützen-Schießen
organisiert. Um 13.30 Uhr ging es los. Die
Jungschützen und Marketenderinnen waren
sehr motiviert und ließen sich am Schieß-
stand durch nichts aus der Ruhe bringen.
Geschossen wurde stehend aufliegend
eine 10er-Serie. Bis 17.15 Uhr konnte die
Jungschützen und Marketenderinnen ihr
Bestes geben. Die Zeit dazwischen wur-
de genutzt, um den einen oder anderen
„Watter“ zu machen, oder sich mit anderen
Jungschützen/Marketenderinnen zu unter-
halten. Denn natürlich ist das gemeinsame
Beisammensein unter Gleichgesinnten sehr
wichtig und stärkt den Zusammenhalt. Mit
großer Spannung warteten schließlich alle
auf die Preisverleihung. Jeder Teilnehmer Die Teilnehmer des diesjährigen Jungschützen-Schießens
bekam einen Preis, denn Dabeisein ist ja
bekanntlich alles. Die beiden Erstplatzierten eine Schießscheibe, die sie für ein Jahr bis Na dann, bis zum nächsten Jahr, wenn es
der jeweiligen Kategorien erhielten zudem zum nächsten Schießen behalten können. wieder heißt: gut Schuss! n

Kramsach
von Alexander Haider

32. Gesamt-Tiroler Landesjungschützenschießen in Kramsach,


Kundl und Breitenbach
Am 5. und 6. Mai 2023 wurde im Tiroler
Unterland, genauer in Kramsach, Kundl
und Breitenbach, das 32. Gesamt-Tiroler
Landesjungschützenschießen abgehalten.
Fast 400 junge Schützen und Marketende-
rinnen sind mit ihren Betreuern aus allen
Tiroler Landesteilen angereist und haben
sich im sportlichen Wettkampf gemessen.

Perfekt organsierter Schießbewerb auf


dem neuesten Stand der Technik
Geschossen wurde auf den digitalen Stän-
den der Schützengilden von Kramsach,
Kundl und Breitenbach. Hier gilt es
besonders die Arbeit von Landesschützen-
rat Walter Patka hervorzuheben, der die 3
Meyton-Anlagen der Stände verbunden hat
und es so allen Teilnehmer und Interessier- Siegermannschaft des 32. Gesamt-Tiroler Landesjungschützenschießens des Bataillon Kuf-
ten ermöglicht hat, live über das Internet stein mit den Gratulanten LKdt. Mjr. Thomas Saurer, LR Astrid Mair und dem Kramsacher
jeden Schuss der Teilnehmer in Echtzeit zu Bürgermeister LA Andreas Gang Foto: BTSK / Hans Gregoritsch
beobachten und jederzeit den Zwischen-
stand der Gesamtwertung abzufragen. tel-Kdt. Mjr. Manfred Schachner, der im Rieger zeichnete für den Festakt ebenso
Zuge der Siegerehrung für die Verdienste verantwortlich wie für ein umfassendes und
Breites Rahmenprogramm und würdi- um das Jungschützenwesen mit dem Bron- jugendgerechtes Rahmenprogramm. Dabei
ger Festakt als Abschluss zenen Ehrenzeichen ausgezeichnet wurde, konnten die jungen Tiroler z.B. das Tiroler
Das umsichtige Organisationskomitee rund den Viertel-JS-Betreuern Hermann Huter, Bauernhöfe-Museum, die Burg Rattenberg,
um Landes-JS-Betreuer Rupert Usel, Vier- Thomas Zangerl, Mario Moser und Othmar den Museumsfriedhof Kramsach oder den
Das 32. Gesamt-Tiroler Landesjungschützenschießen:
Online-Bericht mit Ergebnisliste und Fotos

40 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Bogenschieß-Parkour besuchen. Nach dem Treffsichere Jungmarketenderinnen Einzelwertung-Bewerb „Landes-Jung-
Empfang vor dem Gemeindeamt Kramsach und Jungschützen: schützen Sieger“:
und dem kurzen Festmarsch durch die Schützenkönig Johannes Müßigang aus 1. Leonie Ascher (Bataillon Kufstein)
Gemeinde stand eine Heiligen Messe, Thaur und Tagessieg für Leonie Ascher 2. Dominik Pintaric (Bataillon Kufstein)
zelebriert von Schützenkurat Pfarrer Mag. aus Breitenbach 3. Johannes Weisleitner (Bataillon Schwaz)
Thomas Schmidt, beim Musikpavillon auf Beim Schießwettbewerb holte sich dieses
dem Programm. Die Ehren-Formationen Mal ein Mädchen den Tagessieg: Mit 104,5 Einzelwertung-Bewerb „Schützenkönig“:
bildeten die Ehrenkompanie Kramsach, Ringen erzielte Leonie Ascher aus Brei- 1. Johannes Müßigang (Bezirk Hall)
die Musikkapellen Kramsach und Maria tenbach das beste Ergebnis des Tages und 2. Franziska Leitgeb (Bataillon Stubai)
Tal, Fahnen-Abordnungen der Jungschüt- wurde somit Landes-Jungschützen-Siegerin. 3. Tobias Gatterer (Bataillon Pustertal)
zen und Viertel und die Fahnenblöcke der Beim Königsschuss, also dem besten 10er,
Schützengilden. Mit Landesrätin Astrid konnte sich der Thaurer Johannes Müßi- Beste Mannschaft: Bataillon Kufstein −
Mair, LKdt. Mjr. Thomas Saurer, dem gang mit einem fantastischen Teiler von 5 Gesamt 515,9 Ringe
Kramsacher Bürgermeister LA Andreas durchsetzen und nun als „Schützenkönig“ - Leonie Ascher 104,5 Ringe
Gang, dem Breitenbacher Bürgermeister feiern lassen. In der Mannschaftswertung - Dominik Pintaric 104,5 Ringe
Josef Auer sowie weiteren Mitgliedern der triumphierte das Bataillon Kufstein mit - Rosa Gschwenter 102,8 Ringe
Bundesleitung konnten zudem hochrangige 515,9 Ringen vor dem Bataillon Sonnen- - Hannah Leitner 102,6 Ringe
Ehrengäste begrüßt werden, die somit den burg und dem Bataillon Starkenberg. - Dominik Margreiter 101,5 Ringe n
Jungschützen und Jungmarketenderinnen
Wertschätzung zollten.

„Unsere Jugendarbeit im Schützen-


wesen ist getragen von hoher gegen-
seitiger Wertschätzung – gegenüber
den Kindern und Jugendlichen
sowie den Eltern. Wir wollen der
heranwachsenden Jugend Unterstüt-
zung bieten, Orientierung geben und
die Entwicklung fördern. Da ist ein
hohes Maß an Verantwortung – wo-
für ich unseren Betreuerinnen und
Betreuern von Herzen danke. Wir
sind stolz auf unsere Jungschützen
und Jungmarketerinnen! Ihr seid die
Zukunft der Tiroler Schützen und
ich gratuliere euch allen zu euren
super Ergebnissen!“ Schützenkönig-Selfie: Schützenkönig Landessiegerin Leonie Ascher mit den
LKdt. Mjr. Thomas Saurer Johannes Müßigang mit LKdt. Mjr. Thomas Gratulanten LKdt. Mjr. Thomas Saurer, LR
Saurer Foto: BTSK / Thomas Saurer Astrid Mair und Bürgermeister LA Andreas
Gang Foto: BTSK / Hans Gregoritsch

Schwaz
von Fabian Woloschyn

Spannender Bildungstag der


Jungschützen aus
der Silberstadt Schwaz
Am 15. April 2023 trafen sich die Jungschützen und Jungmarke-
tenderinnen der 1. Schwazer Schützenkompanie, der Andreas-
Hofer-Schützenkompanie sowie des Landsturms Schwaz zu einem
spannenden Vormittag und entdeckten die Geschichte der Tiroler
Schützen.
Fast 30 Kinder und Jugendliche folgten dem Vortrag des Bildungs-
offiziers des Viertels Unterland Olt. Fabian Woloschyn über die
Geschichte Tirols und des Schützenwesens. So wurde auch die
Geschichte der Schützen aus Schwaz besprochen und die histo-
rische Bedeutung der Silberstadt hervorgehoben. Im Zuge dieser
Veranstaltung konnten viele interessante Fragen der jungen Zuhörer
beantwortet werden. Ein großer Dank gilt der Schützenjugend für Zahlreiche Kinder und Jugendliche folgten dem Vortrag über die
ihr großes Interesse an Tiroler Geschichte. n Geschichte Tirols. Foto: Fabian Woloschyn
N° 3 | Juni 2023

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 41


Wenns
von Martin Genewein

Jungschützenschießen des Bataillon Pitztal 2023


Das 15. Jungschützenschießen des Batail-
lons Pitztal wurde in Wenns am 26. März
durchgeführt. Die Jungmarketenderinnen
Samiya Eiter und die Melina Larcher (beide
SK Zaunhof) schossen beide 135 Ringe.
Aufgrund der höheren Zehneranzahl wurde
Samiya Eiter Jungschützenkönigin und
Trägerin der Jungschützen-Kette.
Jungschützenkönig wurde Jungschütze
Jakob Sturm aus Jerzens mit 130 Ringen.
In der Klasse stehend frei konnte sich Au-
relia Sommer aus Zaunhof mit 91 Ringen
durchsetzen.
Baon-Kdt. Mjr. Siegfried Walser, Baon-
Betreuer JS-Betreuer Martin Genewein,
Bezirkskdt. Mjr. Norbert Rudigier, Viertel- Jungschützen und Jungmarketenderinnen des Bataillons Pitztal mit den Betreuern und
JS-Betr. Olt. Hermann Huter und Bezirks- Ehrengästen Foto: Bataillon Pitztal
JS-Betr. Markus Schlatter sowie Bgm.
Patrick Holzknecht freuten sich über viele Ein besonderer Dank gilt der SK Wenns Betreuer Simon Tilg sowie ihrem Team für
Teilnehmer und gratulierten den Jungschüt- unter Hptm. Günther Gundolf und JS- die Durchführung des Wettkampfs. n
zen zu ihrer Treffsicherheit.

Maurach am Achensee
von Fabian Woloschyn

Jungschützen trafen voll ins Schwarze


Unter großer Teilnahme fand das diesjähri-
ge Bataillonsschießen der Jungschützen des
Bataillons Schwaz in Maurach am Achensee
statt. Insgesamt 137 Teilnehmer aus den
16 Kompanien des Bataillons sowie der
Gastkompanie Schlitters zeigten beeindru-
ckende Leistungen am Schießstand. Zur
Siegerehrung konnte Baon-JS-Betreuer
Mario Moser zahlreiche Ehrengäste be-
grüßen: Baon-Kdt. Mjr. Martin Sprenger,
Oberschützenmeister der Schützengilde
Eben-Maurach Martin Obholzer sowie
Bgm. Martin Harb.
Höhepunkt der Siegerehrung bildete die
Übergabe der Königskette an den besten
Jungschützen des Bataillons. Johannes
Weisleitner (SK Wiesing) holte nach
einjähriger Pause erneut mit 148 Ring den
Tagessieg und damit die Königskette.
In der Mannschaftswertung der Kompanien
konnte die SK Wiesing den Sieg vor der Neuer Jungschützenkönig des Bataillon Schwaz Johannes Wiesleitner (SK Wiesing) mit den
SK Pill und der SK Achenkirch mit einer Ehrengästen Foto: Fabian Woloschyn
Gesamtringzahl von 684 Ring erringen.
Auch die große Teilnahme am Bewerb der genbichler (SK Wiesing) und Gregor Gorfer Ein großer Dank gilt hier allen Jungschüt-
Ehrenscheibe sorgte bei den Organisato- (SK Stans). Auch den Bewerb unter den zen und Jungmarketenderinnen für die
ren für große Freude. Hier konnte Paul Betreuern konnte Paul Ehammer für sich fleißige Teilnahme an diesem Wettbewerb
Ehammer (SK Stans) mit einem Teiler von entscheiden und holte sich das „Double“ sowie den Jungschützenbetreuern für die
3,0 die Ehrenscheibe gewinnen. Hinter ihm und so die begehrten Schützenscheiben. gute Arbeit mit den Kindern und Jugendli-
reihten sich auf dem Stockerl Ludwig Gug- chen. n
N° 3 | Juni 2023

42 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Lienz
von Julia Weiskopf und Franziska Jenewein

Der Wendepunkt zwischen Abschied und Neubeginn


Das Leben besteht aus permanenten Verän-
derungen. Doch das Abschiednehmen von
den Zielen oder Gewohnheiten und Ritua-
len im Jahreskreislauf eines Schützenjahres
ist nicht so einfach.
Bereits im November 2022 hat Viertelmar-
ketenderin Silvia Unterer in der Viertelver-
sammlung Osttirol erklärt, ihr Amt an Julia
Weißkopf übergeben zu wollen. Daraufhin
war es der neu gewählten Viertelmarketen-
derin Julia Weißkopf ein erstes und wich-
tiges Anliegen, mit ihren Bataillonsmar-
ketenderinnen in Osttirol einen würdigen
Abschied für die scheidende Viertelmark.
Silvia Unterer zu organisieren. Es wurde ein
besonderer Rahmen dazu gewählt, an dem
auch die Bundesmarketenderin Franziska Die Marketenderinnen verabschieden sich von der Viertelmarketenderin a.D. und heißen
Jenewein und der Viertelkdt.-Stv. Patrick die neue Viertelmarketenderin Julia Weißkopf willkommen. Foto: Patrick Rossmann
Rossmann persönlich teilgenommen haben.
Zusammenarbeit, in vielen kreativen und tenderin Julia Weißkopf alles Gute für ihre
Ganz individuell wollte die Bundesmarke- heimatverbundenen Projekten mit der neue Aufgabe im Viertel Osttirol.
tenderin die Arbeit für das Schützenwesen Viertelmarketenderin a.D. wurde die Rolle
der scheidenden Viertelmarketenderin der Marketenderin zu einer tragenden Säule „Herzlichen Dank für dein Engagement,
Silvia Unterer behalten. In der Laudatio für unserer Gesellschaft mit einem festen Platz deine Zeit und dein Einstehen in den
sie hielt sie fest, dass in den letzten Jahren im Tiroler Schützenwesen, heute mehr als letzten Jahren für uns Frauen im BTSK.
vieles möglich war, wie die Installation und jemals zuvor. Deine vielfältigen Ideen und Projekte sind
der Weiterausbau eines Kommunikations- Veränderungen brauchen Zeit, und die Ge- bleibende Spuren für uns Marketenderin-
netzes von Bataillonsmarketenderinnen staltung der Zukunft viel Energie. Bundes- nen.“ Mit diesen Worten bedankt sich Vier-
zu den Viertelmarketenderinnen. Für marketenderin Franziska Jenewein bedankt telmarketenderin Julia Weißkopf bei der
Bundesmark. Franziska Jenewein war dies sich bei Silvia Unterer für ihre Arbeit und Bundesmarketenderin Franziska Jenewein,
ein weiterer Meilenstein in ihrer damals wünscht der neu gewählten Viertelmarke- die im April 2023 ihr Amt in neue Hände
begonnen Amtszeit. In einer blühenden gelegt hat. n

UWE SCHWINGHAMMER | DAS TIROLER WASSER-


WANDERBUCH – 60 TOURENTIPPS ZU DEN SCHÖNSTEN
SEEN, KLAMMEN UND WASSERFÄLLEN
s
ISBN 978-3-7022-4107-0 | Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien,
Jo woasch, wenn’
Euro 25 nochn walschn Du Roli, erklär
n
Stoot geaht, miaß mir amol is
Wenn es im Sommer so richtig heiß wird: was wäre dann mir bei insorn „Ehrenamt in Not“
ttl
Kirchtig Kassaze
Tirol ohne seine malerischen Bade- und stillen Bergseen,
ohne die spektakulären Wasserfälle und heimeligen h
Gebirgsbäche, die abenteuerlichen Schluchten und ausstelln, praktisc
a.
Klammen! Einige Ziele liegen nah, olls so wia a Firm
sind populär und laden dazu ein,
unkompliziert besucht zu werden.
Andere sind glitzernde Kleinode im
Hochgebirge, versteckt zwischen
den Gipfeln, und müssen erst
verdient werden... Mit einem neuen
Wanderführer lässt sich nun das
ganze erfrischende Spektrum
der Tiroler Wasserwelten auf
vielseitigen und bereichernden
Wanderwegen und Touren
entdecken.
N° 3 | Juni 2023

Wir gedenken … 43
Paul Thaler So weiß, wie’s auf unsere Berge Mitgliedschaft in der SK Zaun-
† 3. NOVEMBER 2022 − SARNTAL tut schneibm. hof überreicht werden.
So weiß soll die Tiroler Ehr Am 13. April 2023 verabschie-
bleib’m, deten sich seine Kameraden
und nach tausend Jahren soll und Freunde mit einer Kranz-
man vom Landl noch sagen und niederlegung zu den Klängen
loben: des „Guten Kameraden“, der
Schöner als in Tirol ist’s Ehrensalve und dem letzten
nur im Himmel oben. Fahnengruß.
Pfiati, Willi! Eugen war ein Schütze mit Leib
und Seele, und er war immer
ein großes Vorbild in der Kom-
panie.
EObm. Lt.
Eugen Gabl
Die Sarner Schützen trauern † 9. APRIL 2023 – ZAUNHOF
um den Ehrenhauptmann Paul
Thaler. Der „Leiter Paul“ war
Gründungsmitglied im Jahre SUSANNE SCHABER,
1958 und führte in der schwie- HERBERT RAFFALT |
rigen Zeit von 1973 bis 1990 die ALMEN IN ÖSTERREICH –
Kompanie. Er war ein geselliger VON MENSCHEN UND
Mensch und in zahlreichen Ver- TIEREN, VOM GESTERN
einen aktiv, unter anderem war UND HEUTE
er viele Jahre lang SVP-Ortsob-
mann von Reinswald-Durn- ISBN 978-3-7022-4112-4 |
holz. Unter großer Anteilnahme Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien,
der Bevölkerung wurde Paul Euro 38
am 5. November auf seinem
letzten irdischen Weg begleitet. Almen sind Sehnsuchtsorte, die uns vor allem jeden
Mit einer Ehrensalve und dem Die SK Zaunhof trauert um Sommer immer wieder aufs Neue anziehen und auf die
Fahnengruß verabschiedete sich ihren langjährigen Kameraden unterschiedlichsten Arten berühren. Vielerlei Kulturgut
die Schützenkompanie vom Ehrenobmann Lt. Eugen Gabl, trifft hier zusammen, und nicht immer ist das Almleben
nur idyllisch. Die zahlreichen Facetten der Alm haben
Ehrenhauptmann. der im Alter von 77 Jahren nach
die Reiseschriftstellerin Susanne Schaber und der
schwerer Krankheit verstorben
Bergfotograf Herbert Raffalt einfühlsam festgehalten in
ist. Eugen war seit 1965 aktives einem Bildband, der nun in dritter, erweiterter Auflage
Mitglied der SK Zaunhof. Seit wohl schon langsam zu einem Standard-Portrait der Alm
Willi Rainer dem Jahr 1976 war er 10 Jahre in Österreich wird.
† 15. APRIL 2023 − UNTERMAIS lang Obmann-Stellvertreter,
und im Jahr 1986 übernahm er Vielerlei Wunschträume, Mythen und Traditionen
die Tätigkeit des Obmanns und ranken sich um sie – die Alm, die für viele von uns das
führte diese Funktion voller Sinnbild ist für einen Ort, der irgendwie abseits liegt von
Datendrang 18 Jahre lang aus. Zeit und Raum. Etwa 8.700 Almen gibt es noch immer
in Österreich. Was ihre Faszination ausmacht, dem
Im Jahr 2004 wurde Eugen von
geht dieses Buch nach. Herbert Raffalt und Susanne
der Vollversammlung einstim-
Schaber haben sich auf die Suche gemacht nach dem
mig zum Ehrenobmann der SK wirklichen Leben auf der Alm, ihrer Tradition und
Zaunhof ernannt, worauf er ihrem historischen Erbe. Sie sind etwa zu Besuch beim
immer sehr stolz war. Dichter und Hirten Bodo Hell, ziehen mit den Ötztaler
Für seine Verdienste um das Schafen übers Joch, lauschen den Almsagen von Helmut
Tiroler Schützenwesen wurde Wittmann oder begleiten Susanne Türtscher auf ihren
Eugen mit mehreren hohen Kräuterwanderungen. Vom nachhaltigen Wirtschaften
Auszeichnungen bedacht. wird erzählt, von der deftigen „Almkoscht“ und z.B. auch
vom Bauernbadl.
Es wurden ihm die Silberne
Willi war Gründungsmitglied Verdienstmedaille des BTSK Dazu gibt es mehr als 100 spezielle Almentipps zum
und EOlt. der SK „Blasius Trog- sowie das Verdienstzeichen des Selbererleben und neu ergänzt einen Beitrag zum
mann“ Untermais. Oberinntaler Schützenregi- „Wutbauern“ Christian Bachler, der durch sein Buch
Fest wie die Berge soll das ments verliehen. und seinen Kampf für mehr Tierwohl und gerechtere
Abnahmepreise in der Land- und Almwirtschaft weit über
Tiroler-Land steh’n! Im Jahr 2022 konnte ihm noch
die Grenzen seines Heimatorts hinaus bekannt wurde.
Und ewig soll das weiß-rote die Andreas-Hofer-Medaille
Fahnl weh’n! mit Ehrenkranz für 55-jährige
N° 3 | Juni 2023

44 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

10 Jahre Termine 2023


Angela Laner und Tanja Told (Gais); Gabriela Hatzis (Mölten),
Helene Gasser (Mühlwald); Leni Ralser und Verena Röck 16. Juni Herz-Jesu-Feier mit Prozession am Weerberg
(Pflersch); Maria Kofler und Elisabeth Kofler (Tramin) Herz-Jesu-Landesgelöbnisfeier, Innsbruck
22. Juni Österr. Gemeindetag mit LÜE (HBP), Innsbruck
15 Jahre 24./25. Juni 50 Jahre SK Aldein
25. Juni Bezirksschützenfest Schützenbezirk Hall, Tulfes
Viktoria Berger und Hannes Adamer (Breitenbach); Sonja Baonsfest Starkenberg Karrösten
Daves, Gabriella Bonelli, Fabrizio Ciresa, Dario Boschetto, Baonsfest Pitztal Arzl i.P.
Alessandro Demattio und Bruno Bortolotti (Fleimstal); Andreas Baonsfest Stubai Schönberg
Perkmann und Roland Unterkofler (Mölten); Gianandrea Fambri 4. Marketenderinnentreffen in St. Michael a.d.E.
(Rhendena); Riza Gazzini und Giuseppe Cazzanelli (Roveredo); 2. Juli Baon-Fest Sonnenburg, Axams
Anna Jordan (Sellrain); Desiree Gorfer und Harald Brandacher 9. Juli Andreas-Hofer-Gedenkfeier in St. Romedius
(Stans); Carla Heidempergher, Ezio Delucca und Lucio Gonzo 15. Juli Baon-Fest Oberes Iseltal, Virgen
(Telve); Dario Mottes (Val de Leder); Elisabeth Mader, Günther 16. Juli Baon-Fest Mittleres Zillertal, Gerlos
Dregelyvari und Werner Markl (Wilten) Baon-Fest Wipptal Eisenstecken, Steinach
23. Juli Baon-Fest Ötztal, Tumpen
25 Jahre 4. August
Regimentsfest Oberinntaler Schützenregiment, Steeg
Marktlfest in St. Lorenzen
Martin Moser und Martin Rupprechter (Breitenbach); Gerold 6. August Baon-Fest Oberland-Pustertal, Innervillgraten
Mittelberger, Andreas Schötzer und Markus Schötzer (Mölten); 11. August Traditionstag am Bergisel, Innsbruck
Ivan Pezzei und Giuseppe Decristina (Ladins de Fasha); Delia 13. August Baon-Fest Oberes Zillertal, Hippach
Capella und Alessandro Capella (SK Rhendena); Francesco Luisi, Baon-Fest Lienzer Talboden, Lienz
Federico Luisi und Carlo Dassati (Val de Leder) Tls.-Fest Pontlatz, Nauders
15. August Maria Himmelfahrt
40 Jahre 25./26. August Regimentspokalschießen, Wenns
26. August 5. Ultner Gondelwatten
Andreas Atzl, Andreas Hintner und Andreas Margreiter 16. September Baon-Fest Innsbruck, Innsbruck/Reichenau
(Breitenbach); Fhr. Alfred Gruber (Flaurling), Michael Danzler 23. September 750-Jahr-Jubiläum Stift Stams LÜE, Stams
und Peter Kreidl (Stans) sowie Günther Holzknecht (Sellrain) 24. September Tls- Fest Landeck

50 Jahre
Helmut Frank, Hanspeter Haaser und Josef Larch (Breitenbach);
Roland Wolf und Herbert Eberhöfer (Sellrain) sowie Alfred

Impressum
Obrist (Stans)

55 Jahre
Fritz Gürtler (Stans) Anschriften der Schriftleitungen:

60 Jahre
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Franz Auer (Breitenbach) Nord-/Osttirol: Mjr. Alexander Haider, BTSK, Bundeskanzlei –
Brixnerstraße 1, A-6020 Innsbruck, Tel. +43664/5791075,

65 Jahre E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at

Süd-Tirol: SSB, Innsbrucker Straße 29, I-39100 Bozen,


Walter Achleitner, Andrä Atzl, Josef Hintner, Andreas Tel. 0471/974078, E-Mail: presse@schuetzen.com
Margreiter, Peter Mauracher, Ernst Messner und Peter Redaktionsschluss ist der jeweils letzte Tag der Monate Februar, April,
Rinnergschwentner (Breitenbach) Juni, August, Oktober und Dezember.
In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheber-
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Die Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.


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bruck, und Südtiroler Schützenbund, Innsbrucker Straße 29, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher
Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler
Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes
der Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen
Gebirgsschützen-Kompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Walter Kofler;
BGSK: Hptm. Hans Baur; BTSK: Alexander Haider, WTSB: Enzo Cestari

Druck: Athesia, Bozen

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