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Österreichische Post AG

MZ02Z030036M
Bund der Tiroler Schützenkompanien,
Brixner Straße 1, 6. Stock, Bauernbundhaus, 6020 Innsbruck
ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


47. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 1 | Februar 2023 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Wurzeln …
Der an Silvester 2022 verstorbene Papst
emeritus Benedikt XVI. war durch
seine ausgeprägte Heimatbindung uns
Gebirgsschützen ganz besonders nahe,
wie sein Ausspruch zeigt: Wer könnte
uns trennen? Als Kardinal Josef Ratzin-
ger hat er an Christi Himmelfahrt 2004
bei einem Besuch in Rottach-Egern zu
uns gesagt: „Liebe Gebirgsschützen, wir
wissen, dass unsere Heimat und ihre
Schönheit und Größe nicht überlebt,
wenn wir die Wurzeln abschneiden,
aus denen dieses Große kommt – die
Wurzeln des christlichen Glaubens.
Das ist unser Verteidigungsauftrag, den
wir miteinander wahrnehmen.“
Mit diesem Bekenntnis hat uns Papst
emeritus Benedikt XVI. ein Vermächt-
nis hinterlassen, das uns bleibende
Verpflichtung sein muss …

… meint euer Landeshauptmann


Martin Haberfellner

Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier

BRAUCH:
Landesüblicher
Sepp Kerschbaumers Leben
ist Vorbild
Empfang zur
Angelobung
3
von Michael Demanega
Am 8. Dezember 2022 wurde in St. Pauls traditionsgemäß der verstorbenen und
lebenden Tiroler Freiheitskämpfer der 1960er Jahre gedacht. Rund 2.000 Marketen-
VOLK: derinnen, Schützen und Tiroler Landsleute waren der gemeinsamen Einladung des
Das Unterland Südtiroler Heimatbundes und des Südtiroler Schützenbundes gefolgt. Sepp Kersch-
gedenkt Josef baumers Leben bleibt im Sinne von Heimatdienst Vorbild.
Noldins
18
Die Feier begann um 9.45 Uhr mit der Meldung der angetretenen Formationen und der anschlie-
ßenden Frontabschreitung durch den Bürgermeister von Eppan Wilfried Trettl, den Landeskom-
mandanten des SSB Mjr. Roland Seppi, den Obmann des Südtiroler Heimatbundes Roland Lang
und den Gedenkredner, Ehrenlandeskommandant Mjr. Elmar Thaler.
HEIMAT:
Rückblick auf Die Musikkapelle Frangart begleitete anschließend die Marketenderinnen und Schützen durch
einen „Sommer die Gassen von St. Pauls zum Kirchgang in die Pfarrkirche. Pater Reinald Romaner zelebrierte die
wie damals“ heilige Messe. In der Predigt hob er die christliche Lebensführung Sepp Kerschbaumers hervor.
24 Nach dem Kirchgang marschierten die Teilnehmer zum Friedhof, wo Roland Lang die An-
wesenden begrüßte. Neben den Schützen waren auch viele Teilnehmer aus der Zivilbevölke-
Hier alle Fotos zur Sepp-
Kerschbaumer-Feier

2 Aus den LANDESTEILEN …

Gedenkredner Elmar Thaler: „Fragen Sie


heute Maturanten, wer Sepp Kerschbaumer
ist. Sie werden schwer enttäuscht sein.“

rung der Einladung gefolgt. Die starke den wir in ein paar Jahren nicht nur keine Die Ehrensalve feuerte die Schützenkompa-
Teilnahme breiter Bevölkerungsschichten Antwort auf die Frage wissen, warum wir nie Sepp Kerschbaumer Eppan ab. Abge-
unterstreicht, dass die Verdienste von Sepp anders sind, sondern diese Frage wird sich schlossen wurde die sehr würdige Gedenk-
Kerschbaumer und seine Mitstreiter für gar nicht mehr stellen.“ feier mit der Tiroler Landeshymne und der
unser heutiges Südtirol breite Anerkennung österreichischen Bundeshymne.
finden und unbestritten sind. „Es geht endlich wieder darum, Einsatz Landeskommandant Roland Seppi ermahn-
Gedenkredner Elmar Thaler unterstrich in für die Heimat zu zeigen und sich das te in seinen Schlussworten die Südtiroler
seiner Rede die Bedeutung des Opfertodes Vorbild Sepp Kerschbaumer zur Brust Politik, dringendst im Sinne des Südtiroler
Sepp Kerschbaumers für die Südtirol- zu nehmen“, so Ehrenlandeskomman- Ehrenamtes tätig zu werden: „Unsere Verei-
Geschichte und zog wichtige Schlüsse für dant Elmar Thaler. ne und Verbände sind das Rückgrat unserer
die heutige Gegenwart: „Zukunft braucht Gesellschaft. Sie sind einer der Garanten
Herkunft. Fragen Sie heute Maturanten, Im Anschluss der Gedenkrede spielte die dafür, dass wir als österreichische Minder-
wer Sepp Kerschbaumer ist. Sie werden Musikkapelle Frangart am ehemaligen heit im fremdnationalen Staat Italien eine
schwer enttäuscht sein. Es ist schon viel, Grab von Sepp Kerschbaumer das Lied vom Überlebenschance haben. Also ihr Verant-
wenn unsere Schüler Andreas Hofer zeitlich „Guten Kameraden“. In Erinnerung gerufen wortlichen im Landhaus, „ruft an in der
halbwegs einordnen können, mehr ist aber wurden auch die Mitstreiter Sepp Kersch- Toskana und lernt etwas von denen, aber
nicht drin. Wenn aber, sobald die Zeitzeu- baumers Franz Höfler, Anton Gostner, Luis schnell! Nicht erst am Sankt Nimmerleins-
gen verstorben sein werden, niemand mehr Amplatz, Jörg Klotz, Kurt Welser und all tag, so LKdt. Roland Seppi. n
weiß, welche Opfer notwendig waren, um jene Kameraden, die eine Strecke des Weges
unseren heutigen Status zu erreichen, wer- mit ihnen gegangen sind.

Zeig Flagge!
„Wenn wir unsere Muttersprache vernachlässigen, wird Süd-Tirol
eine ganz normale italienische Provinz werden.“
Dr. Eva Klotz
N° 1 | Februar 2023

Aus den LANDESTEILEN … 3


Wien
von Alexander Haider

Landesüblicher Empfang am Heldenplatz


zur Angelobung des Bundespräsidenten
Das Land Tirol, Tirols Schützen und Marketenderinnen mit weiteren Vertretern der
Tiroler Traditionsverbände ließen Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen zur
Angelobung in seine zweite Amtszeit, wie schon vor 6 Jahren, eine besondere Ehre
zu teil werden. Den Abschluss des militärischen Festaktes am Heldenplatz bildete
der „Landesübliche Empfang“ des Landes Tirol, welcher die Verbundenheit unseres
Bundespräsidenten mit seiner Heimat Tirol ausdrückte.

Die Tiroler Schützen sorgten dabei für einen Die Ehrenformation stellte die SK Reid-
gebührenden Festakt. Unter dem Gesamt- Kaltenbach aus dem Zillertal unter dem Ehre zu gleichen Teilen: Bundespräsident
kommando von Bundesgeschäftsführer Mjr. Kommando von Hauptmann Christian Dr. Alexander Van der Bellen schreitet die
Kurt Mayr in Begleitung des „führenden Jäger, die eine beeindruckende Ehrensalve angetretenen Formationen ab.
Feldzeichens des Landes Tirol“, der Bundes- abfeuerte. Musikalisch umrahmt wurde
standarte des Bundes der Tiroler Schützen- der Empfang von der Bundesmusikkapelle
kompanien, wurde am Wiener Heldenplatz Ried-Kaltenbach unter Kapellmeister Mi-
eindrucksvoll gezeigt was es heißt einen chael Ausserladscheider. Begleitet wurde die
Landesüblichen Empfang als besondere Zillertaler Ehrenformation von Landeskom-
Willkommenszeremonie abzuhalten. mandant-Stellvertreter Mjr. Gerhard Biller,
Regimentskommandant Mjr. Herbert Empl
„Unser Herr Bundespräsident, Dr. Alexan- und der Regimentsstandarte des Zillertaler
der Van der Bellen, stammt bekanntlich aus Schützenregiments.
Tirol und ist seiner Heimat, dem Kaunertal,
sehr verbunden. Deshalb ist es den Tiroler Unter dem Kommando von Viertelkomman-
Schützen auch ein besonderes Anliegen, dem dant Mjr. Christoph Pinzger marschierten
Staatsoberhaupt der Republik Österreich mit Abordnungen der Tiroler Traditionsver-
dem „Landesüblichen Empfang“, zu Beginn bände sowie die Abordnungen der Hei-
der 2. Amtsperiode, diese außergewöhnliche matregion unseres Bundespräsidenten, die
Wertschätzung zu erweisen.“, meint Landes- Regimentsfahne des Oberinntaler Schützen-
kommandant Mjr. Thomas Saurer, der als regiments, die Bezirksstandarte des Schüt- „Auf unsere Republik Österreich!“ - Das
Protokollchef des Landes Tirol das Willkom- zenbezirks Landeck und die Kompaniefahne Begrüßungsschnapserl mit dem Gesamt-
menszeremoniell koordinierte. der „Heimatkompanie“ Kaunertal auf. n kommandierenden Major Kurt Mayr.
Fotos: Österr. Präsidentschaftskanzlei/Lechner

Bozen
von Walter Kofler

3 Fragen an...
Herbert Dorfmann, Süd-Tiroler EU-Parlamentarier
innerhalb der EVP

TSZ Herr Dorfmann, pro-europäisch zu denken, zu handeln und zu


leben ist ein Slogan, den die meisten EU-Regierungen propagieren. Für
Südtirol und andere Minderheiten in Europa kann diese Globalisierung
aber auch gefährlich sein. Vor allem junge Menschen verlieren allmäh-
lich den Bezug zu ihrer Heimat.
Werden die verschiedenen Minderheiten in den jeweiligen National-
staaten in Zukunft noch eine Chance haben, ohne eine garantierte und
abgesicherte Autonomie ihre Kulturen, Sprachen und Eigenheiten zu
bewahren?
Herbert Dorfmann Wahrscheinlich muss man sich die Frage
umgekehrt stellen. Hätten die Minderheiten in einem Europa der
Nationalstaaten mehr Rechte? Südtirol hat es im letzten Jahrhundert
EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann – Als Südtiroler Abgeord- leidvoll erlebt, dass es nicht so ist. Der Schutz unserer Minderheit,
neter der SVP ist der Feldthurner Teil der italienischen und öster- unsere Autonomie, konnte und kann sich nur in einem gemeinsa-
reichischen Fraktion innerhalb der EVP. Seit Oktober 2014 ist er u.a. men Europa entwickeln. Europa hat die Grenzen abgebaut, und das
Präsident der Europäischen Parlamentarischen Gesellschaft EPG. ist für Minderheiten immer ein Vorteil.
N° 1 | Februar 2023

4 Aus den LANDESTEILEN …

TSZ Das Recht der Völker auf Selbstbestim- Voraussetzungen. Unser Motto ist „Geeint Europäischen Bürgerinitiative „Minority
mung ist eines der Grundrechte des Völker- in Vielfalt“. Wir arbeiten also dafür, dass safe back“ eingefordert. Die Dinge gehen
rechts. Kann das Recht auf Selbstbestimmung Nationalstaaten weniger wichtig werden. allerdings sehr langsam voran. Vor allem
wirklich als Recht angesehen werden? arbeite ich auch dafür, dass die EU mehr für
Herbert Dorfmann Da muss man eher TSZ Was wird auf europäischer Ebene unter- den Schutz von Sprachen tut, die nur von
einen Völkerrechtler befragen als mich. nommen, um diesen Völkern eine zufrieden- wenigen Menschen gesprochen werden.
Das EU-Recht sieht ein solches Recht nicht stellende und dauerhafte Lösung zu bieten? Viele davon sind vom Aussterben bedroht.
vor. Der EU geht es darum, dass sich die Herbert Dorfmann Vorrangig ist es Damit ginge ein wichtiges europäisches
Menschen, die Völker, die Kulturen und Aufgabe der Staaten, die Grundrechte ihrer Kulturgut verloren. n
die Sprachen in Europa frei entwickeln Minderheiten zu sichern. Europa könnte
und entfalten können. Dazu schaffen wir aber mehr tun. Das haben wir mit der

Amras
von Werner Erhart

Der gute Kamerad


Ich hatt’ einen Kameraden,
Einen bessern findst du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
Im gleichen Schritt und Tritt.

Eine Kugel kam geflogen:


Gilt sie mir oder gilt sie dir?
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen
Als wär’s ein Stück von mir.

Will mir die Hand noch reichen,


Derweil ich eben lad’. bezogen. Er drückt lediglich die Trauer ei- den in dieser Zeit viele Lieder „zersungen“,
nes Soldaten über den tragischen Tod eines das heißt, es wurden Strophen umgedichtet
„Kann dir die Hand nicht geben, neben ihm verstorbenen Mitkämpfers aus. oder angehängt, welche der ursprünglichen
Bleib du im ew’gen Leben Das Stück wird bei uns auch bei den Trau- Intention des Werkes nicht entsprachen.
erfeiern des Österreichischen Bundesheeres Menschenverachtende und kriegsverherr-
Mein guter Kamerad. und des Kameradschaftsbundes gespielt. lichende Texte gehören, soweit es solche
Bei Totengedenken wird bei uns schon noch gibt, selbstverständlich eliminiert.
Dieses Lied, das bei uns Schützen stets bei lange nicht mehr „nur“ der gefallenen Beim Schützenjahrtag meiner Kompanie
den Totenehrungen gespielt und fallweise Soldaten, sondern aller Opfer der Kriege hat mir ein Vertreter unserer bayrischen
auch gesungen wird, hat einen engen Bezug gedacht. Es ist mir daher unverständlich, Partnergemeinde gesagt, er finde es so
zu Tirol. Es wurde 1809 vom deutschen dass es Menschen gibt, welche sich wegen großartig, wie bei uns mit Ernst und
Dichter Ludwig Uhland verfasst und ent- des Abspielens des Liedes auf der 1931 zum Selbstverständlichkeit bei der Totenehrung
stand unter dem Eindruck, dass badische Gedenken an die Gefallenen des 1. Welt- „Das Lied vom Guten Kameraden“ intoniert
Truppen im Auftrag Kaiser Napoleons krieges in Kufstein errichteten Heldenorgel wird. In seiner Heimatgemeinde und auch
gegen die aufständischen Tiroler geschickt so echauffieren. sonstwo in Deutschland würde das auf
wurden. 1825 hat es der ebenfalls in Tübin- Ist es deshalb, weil sich die Nationalsozia- Widerstand stoßen. Wie man liest und
gen lebende Komponist Friedrich Silcher listen während ihres Regimes dieses Liedes hört, gibt es auch bei uns Kritiker in dieser
unter Verwendung einer älteren Melodie ebenso wie auch eines großen, weiteren Hinsicht. Mit gutem Gewissen können wir
vertont. Liedgutes bemächtigten? Genau so, wie aufklären. Im Übrigen sollten wir unge-
Obwohl Ludwig Uhland aufgrund seiner vielleicht aus diesem Grund der Begriff des rechtfertigte Vorwürfe einfach negieren und
badischen Herkunft nicht neutral war, hat „Kameraden“ vom „guten“ zum „bösen“ Ka- weiterhin in verantwortungsvoller Weise
er im Text des Gedichtes keineswegs Partei meraden verbogen wurde. Allerdings wur- das tun, was uns richtig erscheint. n
N° 1 | Februar 2023

Aus den LANDESTEILEN … 5


Innsbruck
von Alexander Haider

Spendenaktion „Olivenöl aus Taybeh/Palästina“


„Der Bund der Tiroler Schützenkompanien die die Tiroler Schützen über diese Aktion
rundete die heurige Weihnachtszeit mit ei- einnehmen konnten, gehen 900 € auf das
ner sozialen Aktion ab. Diesen Advent wur- Notfallkonto „Schützen helfen Schützen“
de die vom Ritterorden vom Heiligen Grab und 5.100 € für soziale Zwecke und Projekte
zu Jerusalem organisierte Spendenaktion nach Israel/Palästina.
„Olivenöl aus Taybeh/Palästina“ unterstützt.
Über die Tiroler Schützen wurden 600 Notfallkonto „Schützen helfen
Flaschen Olivenöl verkauft und somit ins- Schützen“
gesamt 6.000 € für einen guten Zweck ge- Das Notfallkonto des BTSK „Schützen
sammelt. Damit werden soziale Projekte der helfen Schützen“ wurde eingerichtet, um
„Grabesritter“ in Israel/Palästina gefördert, in Not geratenen Schützen und Marke-
und zudem wurde das Notfallkonto „Schüt- tenderinnen unbürokratisch und schnell
zen helfen Schützen“ befüllt. Alljährlich zur finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. So
Weihnachtszeit bietet der Ritterorden vom werden z.B. bei diversen Hochwasserereig-
Heiligen Grab zu Jerusalem ein qualitativ nissen oder Katastrophenschäden betrof-
hochwertiges kaltgepresstes Olivenöl aus fene Schützen und Marketenderinnen aus
Taybeh/Palästina für den guten Zweck an. diesem Notfallkonto unterstützt.
Der Verkauf wird zur Vorweihnachtszeit,
an Adventsonntagen in Gottesdiensten Olivenöl aus Taybeh/Palästina für einen Eine Unterstützung von „Schützen helfen
und über Vereine und Schützenkompani- guten Zweck Schützen“ ist jederzeit über eine Spende auf
en organisiert. Seit Jahrtausenden ist der Foto: BTSK / Alexander Haider folgendes Notfallkonto möglich:
Olivenbaum im Nahen Osten und im Mit- „Schützen helfen Schützen - Bund der
telmeerraum ein Symbol für den Frieden. Der Reinerlös aus dem Verkauf des Oliven- Tiroler Schützenkompanien“
Olivenöl ist die Hauptüberlebensquelle von öls wird sozialen Zwecken für Christen im IBAN: AT865700021011144900
über 70.000 palästinensischen Bauern. Heiligen Land zugeführt. Von den 6.000 € BIC: HYPTAT22 n

BOZEN
von Florian von Ach

Schwierige Situation der Schlesier in Polen


Kürzlich haben Vertreter des Vereines „Pro Liberis Silesiae“ dem Südtiroler Schützenbund einen Besuch abgestattet.
Bundesbildungs- und Kulturreferent Mjr. Martin Robatscher empfing die schlesische Delegation.

Die Vorsitzende des Vereins Dr. Margarethe


Wysdak und deren Stellvertreterin Barba-
ra Loch schilderten dabei die schwierige
Situation der deutschen Schlesier unter der
neuen polnischen Rechtsregierung. Der pol-
nische Staat geht mittlerweile so weit, dass
er die Existenz einer deutschen Minderheit
leugnet. Man gibt an, das „Deutschenpro-
blem“ mit der brutalen Vertreibung der Jahre
1945/1946 endgültig „gelöst“ zu haben.

„Man behandelt die Schlesier als Faust-


pfand im Pokerspiel mit Berlin. Ein im
21. Jahrhundert unfassbarer Vorgang.“

Jüngst hat die neue Rechtsregierung an die V.l. Dr. Margarethe Wysdak, Barbara Loch und Mjr. Martin Robatscher
Bundesrepublik Deutschland Reparati-
onsforderungen in Billionenhöhe gestellt, gekürzt. Auch droht dem Verein „Pro müde, darum zu kämpfen. „Wir Süd-Tiroler
welche abgelehnt wurde. Für den polni- Liberis Silesiae“, welcher drei Kindergärten haben die Pflicht, die deutschsprachigen
schen Staat war dies der Startschuss, gegen und Schulen in deutscher Sprache führt, Schlesier in ihrer Heimat zu unterstützen
die schlesische Minderheit vorzugehen. Der das Aus. und ihnen beizustehen“, so Bundesbil-
deutschen Minderheit wurden Fördermittel Trotz aller Widrigkeiten stehen die Schle- dungs- und Kulturreferent Mjr. Martin
und die Deutschstunden in den Schulen sier zu ihrem Volkstum und werden nicht Robatscher. n
Alle Bilder hier:

6 Aus den LANDESTEILEN …


Lana
von Stefan Taber

SK Franz Höfler Lana gedenkt ihres Namensgebers


Schützen und Marketenderinnen aus
ganz Süd-, Nord-, Welsch-Tirol und Bay-
ern fanden sich am 20. November in Lana
ein, um gemeinsam mit der SK Franz
Höfler Lana des Todestags von Franz Höf-
ler vor 61 Jahren zu gedenken. Nach dem
Gottesdienst erfolgte am Grab Höflers
die Begrüßung durch den Hptm. Andreas
Pixner. Die Gedenkrede hielt der Vinsch-
ger Bezirksmajor Hansjörg Eberhöfer.

Franz Höfler wurde Mitte Juli 1961


verhaftet und in die Kaserne nach Meran
gebracht, wo er schwer misshandelt und
gefoltert wurde. Nach seiner Verlegung in
das Gefängnis von Bozen verstarb der erst V.l. Hptm. Andreas Pixner und Bez.-Mjr. Hansjörg Eberhöfer: „Wir Tiroler müssen die eigene
28-Jährige an den Folgen der Misshand- Identität als höchstes Gut bewahren.“
lungen. Franz Höfler war eines der ersten
Todesopfer der Folterungen durch den Gemeindeverwaltung von Lana begrüßte tetem ausruhen und uns mit der aktuellen
italienischen Staat. Hauptmann Pixner den Gemeinderat mit Ist-Situation zufriedengeben. Diese haben
Nachdem die Front durch den LKdt.-Stv. Sonderfunktion Helmut Taber. Besonde- wir uns durch hartes, fleißiges Tun selbst
Christoph Schmid und den Bez.-Mjr. re Freude bereitete die Anwesenheit der erarbeitet. Wir müssen uns die eigene
Hansjörg Eberhöfer abgeschritten wurde, Partnerkompanie Rinn sowie von deren Identität ständig vor Augen halten und uns
marschierten die anwesenden Schützen Freunden aus Bayern. selbst hinterfragen, ob man sich mit dieser
zum berühmten Schnatterpeck-Altar. Die Situation begnügt oder eben nicht! Für die
heilige Messe wurde vom Deutschordens- Erreichtes ist kein Grund zum Ausru- eigene Sicherheit, die Geborgenheit und das
Althochmeister P. Bruno Platter OT feier- hen, sondern verpflichtet, den einge- Zusammengehörigkeitsgefühl ist die eigene
lich zelebriert und von den Kameraden der schlagenen Weg weiter zu beschreiten. Identität ein wertvolles Gut“, so Eberhöfer
SK Franz Höfler Lana mitgestaltet. in seiner Rede.
Nach dem Festgottesdienst erfolgte der Ab- Als diesjähriger Gedenkredner konnte der Die SK Franz Höfler Lana mit Hptm. An-
marsch Richtung der Grabstätte Franz Höf- Bez.-Mjr. des Bezirks Vinschgau, Hansjörg dreas Pixner bedankte sich bei allen Anwe-
lers auf dem Friedhof von Lana. Der Hptm. Eberhöfer gewonnen werden. In seiner senden für das zahlreiche Erscheinen und
der SK Lana Andreas Pixner begrüßte alle Ansprache auf dem Friedhof von Lana den würdigen Festtag im Sinne des Tiroler
anwesenden Schützenkameraden, Freunde gedachte er besonders Franz Höflers und Brauchtums und das ehrenvolle Gedenken
und die Angehörigen der Familie Höfler, aller Kameraden, welche sich in den 1960er an den ehemaligen Oberjäger der SK Lana,
allen voran die Fahnenpatin und Schwäge- Jahren für unsere Heimat eingesetzt haben. Franz Höfler. n
rin von Franz Höfler, Anni Höfler. Für die „Wir Südtiroler dürfen uns nicht auf Geleis-

Dreizehnlinden
von Prof. Everton Altmayer

Welsch-Tirol – Ein Sprachge-


biet im Süden Tirols
Das Land Tirol reicht von Kufstein bis Borghetto oder: von
Deutsch-Tirol bis Welsch-Tirol. Dabei stellen Welsch-Tirol
und Süd-Tirol den südlichen Teil Tirols, also südlich des
Brenners, dar. Woher aber kommt der linguistische Begriff
„Welsch-Tirol“?

Die Grafen von Tirol waren seit 1150 auch die Vögte des Hochstifts
Trient sowie weiterer Teile südlich von Salurn bis zur Einmündung
von Noce und Avisio. Ebenso herrschten sie über den Nonsberg, das
Fleimstal und die Valsugana. In den alten Landkarten und Dokumen- Nicht alles, was einmal Österreich war, war auch deutschsprachig.
ten gibt es die Begriffe Deutsch-Südtirol und Welsch-Südtirol, also In den südlichen Gebieten wurden schon immer romanische Spra-
der romanische Sprachraum südlich des Brenners (Italienisch-Tirol) chen gesprochen.
Das Wappen von Welschtirol hat einen schwarzen Adler mit goldenen Flügelspangen und
mit Kleeblattenden, in rotem Flammenkranz. In der Heraldik ist es der Wenzelsadler.

7
Diese Form wurde erst mit Fürstbischof
Nikolaus Abrein (1338–1347) eingeführt.
Aus den LANDESTEILEN …

Was bedeutet also ,,Welsch“? Tiroler ladinischer Muttersprache vom Nonsberg/Val de Non und
Es ist eine alte germanische Bezeichnung für romanische oder Sulzberg/Val de Sol sind ebenso Welschtiroler.
romanisierte keltische/rätische Völker und stammt vom Namen der Die Tiroler deutscher Muttersprache von Nord-, Ost- und Süd-
keltischen ,,Volcae“ ab (> walhisch > wälsch). Tirol sind Deutschtiroler, ebenso die Tiroler aus den germanischen
Sprachinseln der Provinz Trient: die Fersentaler (Bersntoler/
Die Muttersprache der Welsch-Tiroler ist „Welsch“. Das mòcheni) und die Zimbern (Zimbar/cimbri) aus Lusern/Luserna,
Welsch-Tirol bezeichnet somit ein Sprachgebiet im Süden Vielgereuth/Folgherait/Folgaria und aus den Leimbachtälern (valli
Tirols, welches das Italienischsprachige umfasst. del Leno), wie das Brandtal/Vallarsa. Fersentalerisch (bersntoler;
mòcheno) und Zimbrisch (zimbar; cimbro). Dabei handelt es sich
Ein Welsch-Tiroler ist ein Tiroler, der als Muttersprache eine um alte südbairische Dialekte.
romanische Sprache spricht. Die Tiroler trentinischer Mutterspra- Ein Volk zeichnet sich unabhängig von seiner Sprache und seiner
che von Trient, Rovereto/Rofreit, von den Judikarien/Giudicarie, Staatsangehörigkeit durch seine gemeinsame Kultur, seine gemein-
vom Lagertal/Vallagarina, vom Fleimstal/Val di Fiemme, Primör/ same Identität und Brauchtum aus. n
Primiero und vom Suganertal/Valsugana sind Welschtiroler. Die

Brixen
von L.Abg. Paula Bacher

Josefi – Verbundenheit mit Österreich feiern


St. Josef zählt zu den Hochfesten der katholischen Kirche und wird am 19. März begangen. Geehrt wird der hl. Josef, der Ehe-
mann Marias. Er gilt als Schutzpatron der Arbeiter, vorrangig der Zimmerleute, der Ehepaare, der Familien, der Kinder und
der Jungfräulichkeit. In Italien wird an diesem Tag der „Vatertag“ gefeiert.

So weit, so gut. Doch was hat das mit uns


zu tun? In den Medien lesen wir regelmäßig
über die Bemühungen, diesen Tag in Südti-
rol wieder als gesetzlichen Feiertag begehen
zu dürfen. Wollen wir diesen Feiertag ein-
fach nur um einen Tag mehr frei zu haben?
Was wissen wir noch über den Ursprung?
St. Josef wird seit dem 10. Jahrhundert als
Gedenktag begangen. Auf Bitten Kaiser
Leopolds I. wurde der hl. Josef 1675 „für
alle Zeiten zum Patron der österreichi-
schen Erblande erhoben“. Zum gesetzlichen
Feiertag wurde der Josefstag, als Kaiser
Ferdinand II. im 30-jährigen Krieg ein Bild
des hl. Josef bei seiner siegreichen Schlacht
gegen die pfälzisch-böhmische Armee mit
sich führte.

Seit 1772 wird der heilige Josef


in Tirol auch als Landespatron
verehrt.

In Bayern und Österreich wurde der ge- V.l. L.Abg. Bacher Paula, Sepp Kirchler, Erich Acherer – Die Wiedereinführung des Josefitages
setzliche Feiertag im Jahr 1968 aufgehoben. als Feiertag wäre ein starkes Zeichen der Verbundenheit mit Tradition und Brauchtum.
Der 19. März ist seitdem in Österreich ein
Feiertag im Sinne des Landesrechts und sen. Als Teil Tirols feiern auch wir Süd- starkes Zeichen der Verbundenheit mit
somit nicht generell arbeitsfrei. In Kärnten, Tiroler den heiligen Josef als Schutzpatron Tradition und Brauchtum, aber auch mit
Steiermark, Tirol und Vorarlberg wird unseres Landes. Allerdings können wir Österreich und unserer gemeinsamen Ge-
der heilige Josef als Landesschutzpatron den 19. März seit dem Anschluss an Italien schichte. Deshalb ist es uns ein besonderes
gefeiert – Schulen, Ämter und Behörden 1919 nicht mehr als gesetzlichen Feiertag Anliegen, den Josefitag wieder als Feiertag
haben in diesen Bundesländern geschlos- begehen. Die Wiedereinführung wäre ein begehen zu dürfen. n
„Wahrheit“ ist auch für Süd-Tirol gefordert!
Hier der Offene Brief des SSB.

8 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen
von Franzjosef Roner

Uns geht’s gut - unseren Nachkommen weniger


Die ARGE iatz! im SSB informierte sich bei
Experten zum neuesten italienischen Fi-
nanzgesetz. Melonis Italien schöpft derzeit
aus vollen Geldtöpfen, und Südtirol wird
mit öffentlichen Geldern überschwemmt,
um allerhand öffentliche Projekte zu finan-
zieren. Schön für uns.
Ein Großteil der Finanzmittel kommt
aus Europa, aber ein Teil des Geldes sind
öffentliche Schulden, die einmal zurückge-
zahlt werden müssen. Wer wird dies wohl
sein? Wir zum Glück nicht. Aber dieser Rekordniveau, weit über 2.000 Milliarden Vorsitzender der ARGE iatz! im SSB und
„jemand“ sind unsere Kinder und Nachfah- Euro. Schritt für Schritt und Jahr für Jahr Bundeskassier Franzjosef Roner: Wäre es
ren, denen ein mit Schulden überladener nähert sich Italien dem Dampfer Grie- nicht gut, jetzt sofort mehr Unabhängig-
Betrieb überlassen wird und die künftig chenland, der vor Jahren schon seine Segel keit anzustreben? Je länger wir warten,
desto teurer wird es.
keine Spielräume mehr für eine vernünftige streichen musste und wo letztlich drastische
Wirtschaftspolitik und für eine gerechte Eingriffe in das Sozial- und Wirtschaftsle-
Zukunft haben werden. ben notwendig wurden. Andreas Pixner, öffentlichen Finanzen und die Schulden
Mitglied der Iatz-Gruppe, zeichnete in Be- vom Staat losgelöst und unabhängig sind.
Weltweit im Spitzenfeld der zug auf die italienischen Staatsschulden an- Nur so können wir unseren nachkommen-
Industriestaaten – aber leider bei lässlich der Josef-Noldin-Feier in Salurn ein den Generationen eine saubere Umwelt
der Verschuldung dramatisches Bild. Südtirol als autonome hinterlassen, nicht nur ein sauberes Klima,
Bereits heute verschlingen allein die Zinsen Region hätte alles Recht der Welt, sich von sondern auch einen sauberen Finanzhaus-
auf die italienischen Staatsschulden zwei- dieser Schuldenfahrt abzukoppeln, bevor es halt. Iatz! ist es höchste Zeit, eine Exit-Stra-
stellige Milliardenbeträge. Die Staatsschul- zu spät ist. Iatz! schon müssten alternative tegie für Südtirol zu entwerfen, Ital-Exit,
den erreichen einmal mehr ein absolutes Finanzgesetze angedacht werden, damit die denn oft ist es viel zu früh zu spät! n

Bozen
von Richard Andergassen

UNO – Übergabe Offener Brief an Fernand de Varennes


Anlässlich des jährlichen Vortrags über
Minderheitenrechte, der am 14. Dezember
2022 in der „Eurac Research“ in Bozen
stattgefunden hat, haben Vertreter des
Südtiroler Schützenbundes den Offenen
Brief „Wiedergutmachung durch historische
Wahrheit – Ein Zeichen demokratischer
Reife“ an den UN-Sonderberichterstatter
für Minderheitenfragen, Fernand de Varen-
nes, persönlich übergeben.
Der Offene Brief wurde bereits im Septem-
ber an die Mitglieder der österreichischen
Bundesregierung, an die Mitglieder der
italienischen Regierung, an die Landesre-
gierungen in Süd-, Nord- und Welsch-Tirol,
an den UNO-Generalsekretär sowie an die
EU-Kommissionsmitglieder geschickt. Hptm. Franz Winkler und EHptm. Arthur Bacher mit Fernand de Varennes, dem UN-Son-
Der SSB weist dabei auf bestehendes histo- derberichterstatter für Minderheitenfragen.
risches Unrecht in Süd-Tirol hin. Natio-
nalistische Geschichtsfälschungen sowie Italien verfolge in Südtirol nach wie vor Bezugnahme auf den „ethnischen Frieden“
faschistische Ortsnamen, Straßen- und eine Politik der nationalistischen Sym- einseitig niedergeschmettert, was demokra-
Platzbezeichnungen seien im 21. Jahr- bolik, die Denkmäler, Schutzhütten und tiepolitisch fragwürdig sei, so Roland Seppi,
hundert in Europa völlig deplatziert und militärische Infrastruktur umfasse und die Landeskommandant des SSB. n
im Sinne der einheimischen Bevölkerung völlig anachronistisch und unsensibel sei.
demokratisch und offen zu beseitigen. Bis heute werde jede offene Debatte unter
N° 1 | Februar 2023

Aus den LANDESTEILEN … 9


Bozen
von Michael Demanega

Interethnisches Bibliothekszentrum ist


Autonomie-Selbstaufgabe
Das Zusammenfügen dreier Bibliotheken, der Südtiroler Landesbibliothek „Friedrich Tessmann“, der Bozner Stadtbibliothek
„Cesare Battisti“ sowie der italienischen Landesbibliothek Claudia Augusta ist ein autonomiepolitisches Fiasko und der letzte
Beweis, dass die Südtiroler Landespolitik endgültig den Weg des ethnischen Südtirols verlässt und sich in Richtung einer itali-
enischen Provinz mit territorialer Autonomie bewegt.

„Dieses Vorgehen der Landesregierung


ist leichtsinnig, kurzsichtig und politisch
einseitig, widerspricht dieses nämlich voll-
kommen den Ergebnissen des Autonomie-
konvents, welche Landeshauptmann Arno
Kompatscher bekanntlich versenkt hat, weil
sich diese nicht mit der eigenen Ideologie
deckten. Kompatscher nutzt die derzeitige
Schwäche seiner Partei, um seiner Profi-
lierungssucht nach außen zu genügen“, so
LKdt. Roland Seppi.
Die derzeitige Südtiroler Landesregierung
mache das, was sie immer mache: Aufgeben
zentraler autonomiepolitischer Zustän-
digkeiten und Überführung in Strukturen
mit italienischem „Touch“. Nichts anderes
symbolisiere das Technologiezentrum
„Noi“, dass nicht rein zufällig auf das itali-
enische „Wir“ höre. Es stelle sich die Frage,
ob es sich um eine koordinierte Aktion der
Landesregierung oder um die persönliche
politische Agenda mancher Mitglieder der Seit einigen Jahren stellen interethnische Aktionen der Süd-Tiroler Landespolitiker verdeckte
Landesregierung handle. Italianisierungsmaßnahmen dar.
Das Unterbringen eines Autonomiezentrums
im neuen Bibliothekskomplex sei zwischen Dass sich die italienische Landesbibliothek „Diese Umstände verwundern aber nicht
Feigenblattaktion und Verklärung der weiterhin in römisch imperialistischer weiter, weil alle interethnischen Aktionen
Südtirol-Autonomie einzustufen. Wer weiß, Manier „Claudia Augusta“ nennt und in der Südtiroler Landespolitik letztlich
auf welche politisch einseitigen Historiker die Bozner Stadtbibliothek nach „Cesare verdeckte Italianisierungsmaßnahmen
diese Landesregierung setze, der könne sich Battisti“ benannt ist, ist ein Affront gegen darstellen“, urteilt der Landeskommandant
ausrechnen, dass hier endgültig der defini- die Südtiroler Bevölkerung, die zum Opfer des SSB Roland Seppi. n
tive Schlag auf unsere ethnische Autonomie italienischer Kriegsgelüste gegen Österreich
durch einseitige Geschichtswiedergabe und eines sinnlosen Angriffskrieges wurde.
geplant sei.

Pfui
Italianisierung der Schulen einst
und heute:
Ab 1928 nur noch italienischer Unterricht. Deutsche Schulen und Heute hat der Autopilot sein Ziel erreicht. Wir brauchen keinen
Kindergärten wurden geschlossen, deutsche Lehrer wurden ent- fremden Staat mehr, der unsere Muttersprache und ihren Gebrauch
lassen oder zwangsversetzt, italienische Lehrer wurden aus Italien einschränkt, das machen wir schon selbst,
angeworben. Davon waren 30.000 Kinder betroffen – also eine
ganze Generation. meint euer Raffl
Ehrentafel: An diesen Priestern
scheiterte der kulturelle Volksmord

10 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen
von Roland Lang

„An der Seite des Volkes“ - Südtiroler Geistliche unter


dem Faschismus 1918–1939
Im Südtiroler Effekt!Verlag in Neu-
markt ist ein Buch erschienen, welches
ein bisher weitgehend unerforschtes
Kapitel der Südtiroler Landesgeschichte
behandelt.

Der österreichische Historiker Helmut


Golowitsch behandelt in dem Werk „An der
Seite des Volkes“, wie sich in der Faschisten-
zeit die deutschen Priester in Südtirol mutig
dem geplanten Untergang der deutschen
und der ladinischen Volksgruppe und ihrer
Kultur entgegenstellten und dafür manche
Verfolgung auf sich nahmen.
Sie verteidigten und bewahrten den Ge-
brauch der unterdrückten deutschen Sprache
in den Kindergärten, im Schul- und Religi-
onsunterricht und im öffentlichen Leben. oder gar nicht genutzten Quellen auswer- Viele Priester wurden von Faschisten über-
Als sogar der deutsche Religionsunterricht tet, Aussagen belegt und Vorkommnisse in fallen und misshandelt, von den Carabi-
in den Schulen verboten wurde, lehrten die ihrem größeren Zusammenhang beschreibt. nieri verfolgt, angezeigt, des Schuldienstes
Priester in den Pfarrhöfen die Kinder, die Zahllos sind die Beispiele, die Namen, die enthoben, inhaftiert, bestraft, und einige
wurden sogar mit Ketten gefesselt in die
deutsche Schriftsprache zu gebrauchen. den geistlichen Widerstand in praktisch
Verbannung geschickt. Sie handelten in
jeder Pfarrei, in kirchlichen Einrichtungen
Übereinstimmung mit ihrem Glauben und
Aus einer Buchbesprechung von und Schulen leisteten. Aus dem christlichen in dessen Auftrag.
Dr. Franz Pahl Geist, der nicht dulden wollte, dass der An diesen Priestern und dem von ihnen
Der Altmandatar der „Südtiroler Volkspar- faschistische Staatsterror die Muttersprache unterstützten geheimen „Katakombenun-
tei“ (SVP) Dr. Franz Pahl hat im Netz eine des katholischen Südtiroler Volkes sogar terricht“ scheiterte der staatlich geplante
Buchbesprechung veröffentlicht, in welcher noch im Religionsunterricht – auch nach kulturelle Ethnozid, der kulturelle Volksmord.
es unter anderem heißt: dem Konkordat von 1929 mit dem Vatikan All dies wird in dem reichbebilderten Werk
„Helmut Golowitsch ist ein systematischer – eliminieren wollte. … dokumentarisch belegt, welches mit Vor-
worten des Landeskuraten des Südtiroler
Forscher, der alle zugänglichen, aber kaum Es ist das Standardwerk über den katho-
Schützenbundes P. Christoph Waldner OT
lischen Widerstand gegen faschistische
und des Kapitular-Kanonikus DDr. Johann
Unterdrückung von Sprache und Kultur in Enichlmayr versehen ist. Erstmals werden
Südtirol. … hier auch erschütternde Berichte der be-
Vielen Südtiroler Geistlichen, die ihre gute troffenen Pfarrer an ihre Bischöfe aus den
Gesinnung nach wie vor bewahrt haben, Diözesanarchiven veröffentlicht.
wird diese Dokumentation eine Bestätigung
ihrer Haltung sein. Das hilft uns allen.“ n

Südtiroler Priester wie der Kooperator


Michael Summerer aus Lüsen (Bild links)
wurden in Ketten geschlagen und auf kahle
Felseninseln wie die Insel Lipari im Mittel-
meer verbannt.
Aus den LANDESTEILEN … 11
Bozen
von Michael Demanega

Faschist und Kriegsverbrecher Locatelli kein akzeptabler


Namensgeber für Schutzhütte!
Während überall auf der Welt die Relikte
totalitärer und menschenverachtender
Epochen aufgearbeitet und aus der Öffent-
lichkeit geschaffen werden, ist und bleibt
der Umgang in Südtirol stiefmütterlich,
unaufrichtig und unzeitgemäß. Nationalis-
tische und faschistische Relikte werden in
Südtirol von Seiten bestimmter Historiker
relativiert, schöngeredet und als „berei-
chernd“ wahrgenommen, weil der italieni-
sche Staat nach wie vor keine Relativierung
nationalistischer Symbole in Südtirol duldet
und unsere Südtiroler Historiker einmal
mehr die Augen zudrücken und wegschau-
en müssen.

Glaubenssatz „Lai net roglen“


Es ist an der Zeit, eine aufrichtige histori-
sche Aufarbeitung ohne politische Hin-
tergedanken zu betreiben. Magnagos viel
zitiertes „Lai net roglen“, das Süd-Tiroler
Historiker vielfach sprichwörtlich gebrau-
chen, ist gerade auf Seiten besagter linker
Historiker in Bezug auf den italienischen Der Duce und sein Erbe sind in Süd-Tirol nicht nur geduldet, sondern offenbar immer noch
Nationalismus in Südtirol ein scheinbar erwünscht. Da können die dafür Verantwortlichen „entschärfen“, wie lange sie wollen.
unüberwindbarer Glaubenssatz.
Bestes Beispiel ist die Drei-Zinnen-Schutz- Hütte benannt, die einst der berühmte Sepp schichte notwendig. Es gilt, die notwendige
hütte, die 1936 nach dem italienischen Innerkofler bewirtschaftet hatte, was einmal Sensibilität für die dunklen Kapitel unserer
Faschisten Antonio Locatelli benannt mehr unterstreicht, wie die nationalistische Geschichte an den Tag zu legen, bei Ge-
wurde. Locatelli hat erstens keinen Bezug Überfremdungspolitik in Südtirol vor sich schichtsfälschungen mutig und resolut vor-
zu den Dolomiten und war zweitens ein ging. Eine derartige Benennung ist für die zugehen und historische Gerechtigkeit ohne
überzeugter Faschist und Kriegsverbrecher. Drei-Zinnen-Schutzhütte vollkommen Denkverbote und ohne die faden Ausreden,
Bekannt wurde Locatelli als Pilot im Ersten inakzeptabel, und es verwundert einmal die auf Seiten des italienischen Nationa-
Weltkrieg und im faschistischen Vernich- mehr, dass CAI und Landesregierung bei lismus stets völlig einseitig das „friedliche
tungskrieg gegen Äthiopien, wo er sich Symbolen des italienischen Nationalismus Zusammenleben“ bemühen, vorzugehen!“,
durch skrupellose Kriegsführung gegen die bewusst wegschauen! meint der Landeskommandant Roland
Zivilbevölkerung ausgezeichnet hatte. Nach „Im 21. Jahrhundert ist ein ehrlicher und Seppi. n
ihm wurde ausgerechnet die Drei-Zinnen- aufrichtiger Umgang mit unserer Ge-

Hui
Straßennamen-Änderung in Linz
In Linz werden vier Straßen mit historisch belasteten Namen geän- Die nach diesen Personen benannten Straßen werden nun um-
dert: Porscheweg, Gföllnerstraße, Pfitznerstraße sowie der Reslweg benannt. Der Bürgermeister von Linz spricht dabei von einem
sollen neue Bezeichnungen bekommen. Komponist Hans Pfister „wesentlichen Meilenstein unserer historischen Aufarbeitung“.
als „überzeugter und radikaler Antisemit“, Ferdinand Porsche, der Auf unerklärliche Weise ist eine solche historische Aufarbeitung
„eine zentrale Funktion in der NS-Kriegswirtschaft“ einnahm und bei uns immer noch ein absolutes Tabu-Thema. Wir halten uns da
„aktiv die Zwangsarbeit förderte“, Unterhaltungskünstler Franz schon lieber an Karl Valentin: „Mögen hätt’ ich schon wollen, aber
Resl, der als „NS-Protagonist einen radikalen Antisemitismus dürfen hab ich mich nicht getraut.“
vertrat“, und Bischof Johannes Maria Gföllner, der „1933 in einem
Hirtenbrief den Antisemitismus propagierte“. meint euer Raffl
N° 1 | Februar 2023

12 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen
von Michael Demanega

Schützen trauern um Freiheitskämpfer Heinrich Oberleiter


Der SSB trauert um Heinrich Oberleiter und drückt den Familienangehörigen das tiefste Mitgefühl aus. Im vergangenen Juli
2022 würdigte der SSB mit der Bevölkerung des Ahrntales die Rückkehr Oberleiters als Akt der Gerechtigkeit für alle Freiheits-
kämpfer.

Mit 20 Jahren fiel bei Heinrich Oberleiter der Entschluss, am


Südtiroler Freiheitskampf teilzunehmen, um die radikale Italieni-
sierungspolitik in Südtirol zu beenden. Gemeinsam mit Sepp Forer,
Heinrich Oberlechner und Siegfried Steger übte Heinrich Ober-
leiter in der Folge zahlreiche Anschläge auf Strommasten aus. Zu
Unrecht wurde den „Puschtra Buibm“ dabei auch die Ermordung
eines Carabinieri-Beamten angelastet. Heinrich Oberleiter konnte
1968 nach einer Verhaftung über die Grenze flüchten und wurde in
Abwesenheit zu zwei Mal lebenslänglicher Haft verurteilt. Fortan
lebte Oberleiter im Exil in Unterfranken.

Alles für die Heimat


Die Begnadigung Heinrich Oberleiters war kein Akt der Großher-
zigkeit Italiens, wie von der Südtiroler Politik betitelt, sondern ein Süd-Tiroler Schützen hielten die Totenwache und stellten die
Akt der historischen Gerechtigkeit sowie ein Anstoß, die wahren Ehrenformation. Es war uns eine Ehre!
Hintergründe aufzuarbeiten, die im Fall der „Puschtra Buibm“ noch
immer in den italienischen Archiven verborgen bleiben. Dass Hein- Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes. Am 12. Januar
rich Oberleiter nur ein Jahr später ablebt, ist traurig und bedauerlich. nahm das Bataillon Ahrntal, welche eine Ehrensalve abfeuerte, sowie
Zumindest durfte Heinrich aber seine geliebte Heimat wiedersehen. Schützen aus dem ganzen Land in Sachsenheim/Gössenheim nörd-
„Als Südtiroler Schützenbund sind wir glücklich, Heinrich im letzten lich von Würzburg Abschied von einem, der für die Liebe zu seiner
Jahr in seiner Heimat begrüßt zu haben“, so Mjr. Roland Seppi, Heimat alles gegeben hat. Vergelt’s Gott, Heinrich! n

Göflan
von Walter Kofler

Oswald Astfäller
Seit 78 Jahren ist der rüstige Astfäller lei- Herz-Jesu-Feuer angezündet. „Nicht wegen
denschaftlicher Tischler und arbeitet immer der Bomben – ich war ahnungslos – haben

– ein Tiroler feiert


noch in seiner Werkstatt. Handwerkliches wir uns verstecken müssen, sondern weil
Geschick und die Liebe zur Arbeit, das ist uns die Carabinieri beim Herz-Jesu-Feuer

Geburtstag
eine Lebensweisheit des 95-Jährigen. Ganze beobachtet hatten und abfangen wollten“,
Wälder hat er inzwischen veredelt. erzählte er später. Nach den Verhaftungen
Neben seiner Tischlerei ist Astfäller auch half er mit, Spenden und Pakete für die
Mit seiner Monika, der SK Göflan, dem für seine Heimatliebe in ganz Tirol bekannt politischen Häftlinge zu sammeln. Oswald
Süd-Tiroler Heimatbund und vielen und erlebte als heimatverbundener Tiroler so war stets ein Paketgegner und forderte Zeit
Freunden feierte der Göflaner seinen einiges. So war er 1959 Gründungsmitglied seines Lebens immer die Selbstbestimmung
95. Geburtstag. der Schützenkompanien Schlanders, Göflan, für Süd-Tirol. „Ich werde Magnago immer
Kortsch, Vetzan. Mit Stolz erfüllt ihn heute vorwerfen, die Selbstbestimmung als ge-
noch die Gründung der ersten Südtiroler meinsames Ziel zwar immer in den Mund
Jungschützengruppe im Mai 1977. genommen, aber konkret nie etwas dafür
getan zu haben.“
Nach dem geplanten Anschlag 1985 erhielt Oswald in Passau vom Andre-
auf das Siegesdenkmal zu sechs as-Hofer-Bund den Andreas-Hofer-Preis,
Jahren Haft verurteilt 1996 wurde ihm vom Südtiroler Schützen-
Im Oktober 1979 wurde er wegen Spreng- bund die Silberne Verdienstmedaille und
stoffbesitzes, mit dem Ziel das faschistische 2019 die Langjährigkeitsmedaille für 60
Siegesdenkmal zu beseitigen, inhaftiert und Jahre verliehen. Seit 2013 ist Oswald Eh-
im September 1980 trotz Unschuldsbekun- renmitglied der Salzburger akad. Burschen-
dung in Bozen zu sechs Jahren Haft verur- schaft Germania. Auch mit 95 ist „unser
teilt. 1981 wurde beim Berufungsprozess Schützen-Voterle“ fleißig und ausdauernd
die Haftstrafe auf drei Jahre reduziert, nach bei unseren Schützen-Aktivitäten mit dabei.
Geburtstagsgeschenk für den Jubilar: 20 Monaten wurde er wegen guter Führung Sein Geheimnis: vielleicht die tägliche
das neue Buch „An der Seite des Volkes“ von in die Halbfreiheit entlassen. Arbeit als Tischler in seiner Werkstatt oder
Dr. Helmut Golowitsch An der Feuernacht selbst war Oswald das Schnapsl für die Seele, das er ab und zu
nicht beteiligt. Als Patriot hatte er aber ein trinkt. n
Ausstellung: Laubengasse 9, 39100 Bozen

13
Ausstellungsleiterin: Dr. Margareth Lun

Aus den LANDESTEILEN …


Wien von Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Olt

Unabweisliche Nachweise für die Unschuld von


Freiheitskämpfern der Südtiroler Bombenjahre (Teil 1)
Der österreichische (Militär-)Historiker Hubert Speckner stieß einst auf äußerst brisante Verschlussakten im Staatsarchiv zu
Wien. Als er sie erschloss, erschien insbesondere ein von italienischer Seite als blutigstes Attentat Südtiroler Widerstandskämp-
fer der 1960er Jahre gebrandmarkter Vorfall in einem gänzlich anderen Licht.

Denn er erkannte alsbald, dass die sogleich Expertise von Fachleuten um ein Attentat, bei dem bewusst der Tod
auch von der österreichischen Regierung So im Falle eines todbringenden Ereig- von Menschen in Kauf genommen wurde,
als zutreffend erachteten Beschuldigun- nisses am Pfitscherjoch, das sich am 23. sondern um einen tragischen Unfall.“ Eine
gen von italienischer Seite gegen die der Mai 1966 ereignet hatte. Dort war infolge letztvergewissernde Expertise durch den
Tat bezichtigten und in Österreich in Haft beeideten unabhängigen Sachverständigen
genommenen Personen, Erhard Hartung, Harald Hasler untermauert nicht nur Ru-
Peter Kienesberger und Egon Kufner, äu- speckhofers Beurteilung, sondern stellt die
ßerst zweifelhaft waren. Die Aktivisten des amtliche italienische gänzlich in Abrede. Für
Befreiungsausschusses Südtirol (BAS) sollen Hasler steht zweifelsfrei fest, dass „aufgrund
demnach den Mast einer Überlandleitung der festgestellten technischen Tatsachen und
gesprengt und eine Sprengstoffvorrichtung Sachverhalte zweifelsfrei klar [ist], dass sich
im unmittelbar benachbarten Gelände der aktenkundig beschriebene Vorfall am 23.
angebracht haben, bei deren Detonation drei Mai 1966 am Pfitscherjoch mit an Sicherheit
italienische Militärangehörige getötet und grenzender Wahrscheinlichkeit so NICHT
einer schwer verletzt worden seien. ereignet haben kann. Alle Indizien sprechen
Die Genannten waren später in einem eindeutig für eine Gasexplosion.
Prozess in Florenz in Abwesenheit zu hohen
(Kufner), bis lebenslangen Haftstrafen (Har- Widersprüchliche Darstellungen
tung, Kienesberger) verurteilt, in Österreich Zerstörtes Finanzgebäude am Pfitscherjoch Analog dazu ergaben sich in der „Causa
hingegen „in dubio pro reo“ freigesprochen Steinalm“ ähnlich geartete Ergebnisse.
worden. Speckner konnte schon in seiner einer angeblichen Detonation von 50 kg Knapp fünf Monate nach dem Geschehen
ersten Studie „Zwischen Porze und Roßkar- Sprengstoff ein Angehöriger der Guardia di rund um das Pfitscherjoch-Haus waren zu-
spitz … ‚Der Vorfall‘ vom 25. Juni 1967 in Finanza ums Leben gekommen. Und alsbald folge einer Explosion in einem kasernierten
den österreichischen sicherheitsdienstlichen wurden die vier „Pusterer Buben“ Siegfried Stützpunkt der Guardia di Finanza (Finanz-
Akten“, Wien (Verlag Gra&Wis) 2013, auf- Steger, Josef Forer, Heinrich Oberleiter und wache) auf der Steinalm nahe dem Brenner-
grund zahlreicher Aktenstücke den Nach- Heinrich Oberlechner von Rom nicht nur pass zwei Finanzwache-Soldaten ums Leben
weis führen, dass sich besagtes Geschehen dafür, sondern gleich mehrerer Anschläge gekommen. Ein Schwerverletzter verstarb
an der Porzescharte keinesfalls so abgespielt beschuldigt – darunter des nie bewiesenen starb wenige Tage später. Bis heute werden
haben konnte, wie es italienischerseits (und durch die spätere Aussage eines seiner in Italien politisch sowie justizamtlich drei
dargestellt wurde. In „Zwischen ‚Feuernacht‘ Kameraden jemand anderem zugeschrie- BAS-Aktivisten, darunter Georg Klotz, des
und ,Porzescharte‘…. Das Südtirol-Problem benen) Mordes am Carabiniere Tiralongo Anschlags bezichtigt – wenngleich Klotz
der 1960er Jahre in den österreichischen 1964 in Mühlwald. Speckner kam aus den nachweislich in Österreich im Exil war und
sicherheitsdienstlichen Akten“, seiner aufse- von ihm entdeckten und erstmals ausgewer- auch die beiden anderen Beschuldigten
henerregenden und doppelt umfangreichen teten Archivalien zum Ergebnis, wonach hieb- und stichfeste Alibis hatten. Dass die
Studie von 2016 (Wien, Verlag Gra&Wis) sich der Pfitscherjoch-Vorfall „kaum so offizielle römische Schuldzuschreibung zu
untersuchte Speckner mehr als 50 Fälle, wel- zugetragen haben konnte wie von offizieller verwerfen ist, untermauert die wissenschaft-
che sich im Rahmen des brisanten Südtirol- italienischer Seite dargestellt“. Sein Befund lich begründete Begutachtung durch den
Konflikts zwischen 1955 und 1970 zutrugen. ist von auf modernen naturwissenschaft- Sachverständigen Hasler. Er stellt nämlich
Schließlich stellte Speckner im Zusammen- lich-sprengtechnischen Instrumentarien aufgrund seiner umfangreichen Befundung,
wirken mit amtlich anerkannten Fachleuten fußenden Untersuchungen durch hinzu- der forensisch-kriminaltechnischen Analyse
und deren fundierten Expertisen in seinem gezogene Experten so erhärtet worden, sowie der Bewertung der Sachverhalte
soeben im Verlag Effekt! erschienenen dass sie der Wahrheit des Geschehens am unumwunden fest, „dass sich der aktenkun-
Buch „Pfitscherjoch Steinalm Porzeschar- nächsten kommen und als bewiesen gelten dig beschriebene Vorfall am 9. September
te – Die drei ,merkwürdigen Vorfälle‘ des dürfen. Allein durch die Fallbeurteilung des 1966 auf der Steinalm mit an Sicherheit
Höhepunktes der Südtiroler Bombenjahre Spreng(mittel)experten Max Ruspeckhofer, grenzender Wahrscheinlichkeit so NICHT
1966 und 1967“ auf Rationalität fußende, der in seiner „COLD CASE PFITSCHER- ereignet haben konnte“ und verwirft die
exquisite Weise jene echoreichsten, blutigste JOCH − Wie ein Unfall zu einem Anschlag dem damaligen Gerichtsurteil zugrundle-
Fälle vom Kopf auf die Füße und führt damit wurde“ feststellte: „Wenn man alle diese genden Ergebnisse italienischer Gutachter,
deren amtliche italienische Darstellungen ad Dinge in Betracht zieht, bleibt eigentlich nur sie unterlägen „keinen fachlich fundierten
absurdum. mehr eine einzige Schlussfolgerung übrig: und objektiv ermittelten gerichtsverwertba-
Es handelte sich bei diesem Ereignis nicht ren Schlussfolgerungen“. n
Bekanntester Stützpunkt
am Stubaier Höhenweg:

14
die Franz-Senn-Hütte
Aus den LANDESTEILEN …
Bozen | Innsbruck von Mag. phil. Andreas Raffeiner

Tiroler Persönlichkeiten, Visionäre, Künstler, Erfinder


Wer war ich? Bekannte und weniger bekannte Tiroler Persönlichkeiten, Visionäre, Künstler und Erfinder, die unser Land
geprägt haben, erzählen ihre Geschichte

Franz Senn Angela Nikoletti Blasius Georg Trogmann


Der Gletscherpfarrer Die Katakombenlehrerin Der Freiheitskämpfer

Franz Senn – Erschließer der Bergwelt Tirols, Bestehen wir auf unser Recht auf Gebrauch Blasius Georg Trogmann – Erhielt im Na-
Gründer des Österreichischen und Deut- unserer Muttersprache! Das sind wir den poleonischen Krieg 1697 als 16-Jähriger die
schen Alpenvereins über 500 Katakombenlehrern schuldig. Silberne Tapferkeitsmedaille

Ich kam am 19. März 1831 in Längenfeld Ich erblickte am 31. Mai 1905 in Mar- Ich wurde am 28. Jänner 1781 als Sohn
auf die Welt. Ich studierte in Innsbruck greid das Licht der Welt. 1926 legte ich die der Oberweindlbauern Johann und Klara
und München Philosophie und in Brixen Reifeprüfung an der Lehrerinnenbildungs- Trogmann in Untermais geboren. Als
Theologie. Im Alter von 25 Jahren wurde anstalt in Zams ab. Bereits vorher und Schützenhauptmann von Mais nahm ich
ich zum Priester geweiht. Nach Jahren als insbesondere nach meiner Heimkehr, wo an den Tiroler Freiheitskämpfen teil. Hier
Kooperator ging ich 1860 in das abge- ab 1923 die deutsche Schule italianisiert wurde ich zum engen Vertrauten Andre-
schiedene Dorf Vent. Ich sah, dass der und der Privatunterricht von den staatli- as Hofers. Als der unselige Frieden von
Lebensstandard der Einwohner nur durch chen Behörden verfolgt wurde, widmete Schönbrunn bekannt wurde, versuchte ich,
Förderung des Tourismus gehoben werden ich mich mit ganzem Einsatz dem privaten weitere militärischen Aktionen zu verhin-
konnte. So setzte ich mich für den Ausbau Deutschunterricht der Kurtatscher Kinder. dern. Gar nicht erfreut war ich, als Meran
der Zugangsstraßen ein und finanzierte den Verhältnismäßig rasch wurde ich festge- besetzt und mein Hof zerstört wurde. Auch
Ausbau des Fußsteigs von Zwieselstein über nommen, Mitte Mai 1927 verurteilt und aus wenn ich in den 1820er Jahren entschädigt
Vent und das Hochjoch nach Unsere Frau meiner Heimatgemeinde verwiesen. Das wurde, saß der Schock tief. Von 1842 bis zu
in Schnals. An jedem freien Tag erforschte traf mich sehr hart. Ein Lungenleiden führ- meinem Tod am 28. März 1866 arbeitete ich
ich die noch nicht kartographierte Berg- te zu meinem Tod am 30. Oktober 1930. als Pförtner auf Schloss Tirol. 1909 wurde
welt mit ihren Gletschern und namenlosen Ich kann im Tiroler Raum gut und gerne in Untermais ein Denkmal im Andenken
Gipfeln. 1869 habe ich den Deutschen als Symbolgestalt des vom Faschismus ver- an mich errichtet. Das Bildnis wurde 1925
Alpenverein mitbegründet. Die auf meine folgten Deutschunterrichtes für Südtiroler später von den Faschisten beseitigt. 50 Jahre
Anregung hin gebaute Franz-Senn-Hütte Kinder angesehen werden. Und eine Bitte danach ließen die Untermaiser Schützen
in den Stubaier Alpen ist eine Erinnerung zum Schluss: Rührt ja nicht den Art. 19 das Denkmal neu gießen und aufstellen;
an mich. Zwischen 1862 und 1870 habe ich des Autonomiestatuts an und wagt keine die entwendeten Bronzetafeln wurden 2010
viele Gipfel in den Ötztaler Alpen als Erster Experimente zu Ungunsten einer Sprach- angebracht. In Untermais, einem Stadtteil
bestiegen. Am 31. Jänner 1881 starb ich an minderheit in einem fremdnationalen Staat! von Meran, gibt es eine Straße, die nach mir
Tuberkulose. Für das habe ich nicht gekämpft. benannt ist. Auch die heutige Schützen-
kompanie trägt meinen Namen. n
Einer der Pusterer Buibm: Mit 20 Jahren entschied sich Heinrich
Oberleiter, am Freiheitskampf für Süd-Tirol teilzunehmen– mit allen
Konsequenzen. Im Dezember 2021 wurde er endlich begnadigt, und

15
am 12. Jänner 2023 wurde er in starker
Schützenpräsenz zu Grabe getragen. Aus den LANDESTEILEN …

�roler
Spruch:
Das
Ich bin
goldene
ein 2
Wein aus
Nach-

Rätsel
Welsch-
speise
Tirol 10 12

Fluss bei St. Anton


Bruneck am

Ehem.
Abk.
LHptm.
Leutnant
Mach mit und gewinne eine handsig- v. ST 8

nierte Ausgabe des Buchs „Es gibt immer Festung im


einen Weg“ des erst am 4. Jänner 2023 Eisacktal
11
verstorbenen Freiheitskämpfers Heinrich Schloss in Kleinste
Oberleiter! Innsbruck
13
Stadt ST
3
Schick ein Foto des gelösten Rätsels mit
Ital.
deiner Anschrift innerhalb 8. März 2023 Diktator
Abk. Major
9
an: presse@schuetzen.com
Schloss in
(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.) Bozen
6

See mit KFZ für


NAME: Kirchturm Imst
5

Stadion
des FCB
ANSCHRIFT: 7
Der Inn
Hütte am
entspringt
Ortler
in der 4
Stausee Abk. ST
im Schützen-
TELEFON: Zillertal 1 bund

Das Lösungswort: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Das Lösungswort der letzten Ausgabe: Bundesstandarte. Wir gratulieren Magdalena Oss Emer –
Frangart, zum Gewinn des Buches „Der Marsch auf Bozen“ von Günther Rauch.

R�ept für unsere Leser


Scheiterhaufen
Zutaten: 250 g Weißbrot vom Vortag | 600 g Äpfel | 100 g grob gehackte Nüsse | 50
g Rosinen | 6 EL Zucker | l Milch | 3 Eier | etwas Zimt | geriebene Zitronenschale| eine
Prise Salz | Butter

Zubereitung: Die Semmeln in dünne Scheiben schneiden, die Äpfel schälen, vom Kern- Scheiterhaufen – einfach lecker
haus befreien und blättrig schneiden. Eine gebutterte Auflaufform mit einer Schicht Brot-
scheiben belegen, darauf einen Teil der Äpfel verteilen und Rosinen, etwas Zucker und Nüs-
se darüberstreuen. Mit etwas Zimt und Zitronenschale würzen, dann eine zweite Schicht
Brotscheiben einlegen (Schichten nach Belieben) und mit einer Brotschicht aufhören. Man
verquirlt die Milch nur mit den Dottern und gießt das Gemisch über die Auflaufmasse. Den
Scheiterhaufen bei 180 °C ca. 30-40 Minuten backen. Kurz vor Ende der Backzeit das Eiklar
mit 2 EL Zucker zu steifem Schnee schlagen, auf den Auflauf streichen und im Ofen noch
Farbe annehmen lassen.

Gutes Gelingen wünscht Bäuerinnen-Dienstleisterin Veronika Mahlknecht Stampfer vom


Stampferhof in Völs am Schlern. Veronika Mahlknecht Stamp-
fer hat die Ausbildung zur Referentin für Koch- und Backkurse
der Südtiroler Bäuerinnenorganisation absolviert. Unter der
Marke „Südtiroler Bäuerinnen. Aus unserer Hand“ hält sie
Kurse, bei denen man neben den Rezepten auch vieles über die
bäuerliche Welt erfährt.

Mehr Rezepte gibt es unter www.baeuerinnen.it Veronika Mahlknecht Stampfer


N° 1 | Februar 2023

16 Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN


Brixen
von Walter Kofler

Brixner Requiem für Joseph Aloisius Ratzinger


Im Dom von Brixen hat die Diözese Bozen-Brixen am 3. Jänner ein Requiem für den am 16. April 1927 in Marktl (D) gebore-
nen und am 31. Dezember 2022 verstorbenen emeritierten Papst Benedikt gefeiert. Zahlreiche Abordnungen der Süd-Tiroler
Schützen mit LKdt. Roland Seppi waren zur Stelle, um ihn würdevoll zu verabschieden.

Am 28. Juli 2008 hatten die Süd-Tiroler Brixen und Süd-Tirol erinnert: „Joseph August 2008, richtete er draußen auf dem
Schützen Papst Benedikt XVI. einen Ratzinger hat sich oft bei uns in Süd-Tirol Domplatz ein ganz herzliches Vergelt’s Gott
landesüblichen Empfang bereitet, bei dem aufgehalten, Land und Leute kennengelernt an alle. „Sie sind alle in meinem Gebet“,
eine Ehrensalve abgefeuert wurde. Während und sich neue Kraft in zahlreichen Urlau- sagte Benedikt. „Das ist die Weise, wie ich
seines zweiwöchigen Aufenthaltes in der ben geholt. Zum ersten Mal weilte er im Ihnen danken kann und versuchen kann,
Bischofsstadt waren die Schützen stets an August 1967 als Professor Joseph Ratzinger Danke zu sagen.“ Der Bischof griff diese
seiner Seite und leisteten so dem Ehren- im Rahmen einer Studientagung in Brixen Worte auf und richtete seinerseits einen di-
bürger von Brixen und Natz-Schabs – seine und hat seither regelmäßig auch mit seinen rekten Dank an den Verstorbenen: „Ich rufe
Großmutter Maria Tauber Peintner stamm- Geschwistern Urlaub in unserer Stadt Ihnen ein tief empfundenes Vergelt’s Gott
te vom Töllhof in Raas – sowie Ehrenmit- gemacht. nach – ganz persönlich und im Namen un-
glied der Bayerischen Gebirgsschützen, Diözesanbischof Ivo Muser erinnerte in serer Diözese. Vergelt’s Gott für Ihr großes
wertvolle Dienste. seiner Predigt auch an das Dankeschön des Lebenswerk, für Ihren Petrusdienst, für Ihre
Im Rahmen des Gottesdienstes hat Bürger- Papstes an die Brixner und Süd-Tiroler: persönliche Beziehung zu unserer Diözese
meister Peter Brunner an die besondere Be- „Bei seinem ersten Angelusgebet während und zu unserem Land. Vergelt’s Gott für Ihr
ziehung des emeritierten Papstes zur Stadt seiner Urlaubstage hier in Brixen, am 3. Sein und Wirken. n

Meran
von Hannes Holzner

Stärkung der Muttersprache!


Der Schützenbezirk Burggrafenamt/Passeier mit Bez.-Mjr. Hannes Holzner haben auf das Vorhaben der Stadtgemeinde
Meran, in den Kindergärten einen gleichberechtigten Unterricht in beiden Sprachen zu installieren, reagiert und schlagen
Alarm. Einbringer dieses Antrages war nicht etwa die faschistische Partei Melonis Fratelli d’Italia, sondern das Team K.
Die TSZ hat das Schreiben von Bez.-Mjr. Hannes Holzner hier in voller Länge abgedruckt:

An Sprache die Sprachen der Südtiroler Min-


die Südtiroler Landesregierung derheit im italienischen Nationalstaat sind.
und den Gemeinderat der Stadtgemeinde Werden die Kenntnisse dieser Minderhei-
Meran tensprachen verwässert, dann werden auch
die Eckpfeiler der Autonomie geschwächt.
Geschätzte Damen und Herren, Deshalb darf es keinen Platz für Experi-
das Online-Nachrichtenportal Stol veröf- mente in den deutschen und ladinischen
fentlichte am 14.12.2022 unter der Rubrik Kindergärten und Schulen geben, welche
„Panorama“ die Ergebnisse der Lernstands- die Gemischtsprachigkeit fördern, gleich-
erhebung, welche von der Evaluationsstelle zeitig aber die Kenntnisse der Mutter-
in Bozen an den Grund-, Mittel- und sprache beeinträchtigen. Speziell die
Oberschulen in Südtirol für das Jahr 2022 Anwendung der CLIL-Methode, also der
(INVALSI-Test) durchgeführt wurde, Vermittlung des Unterrichtsstoffes in einer
mit der Überschrift „Südtirols Schüler: Fremdsprache, wäre für Südtirol besonders
Englisch hui, Mathe pfui – Das Deutsch problematisch, weil dadurch nicht nur der Bez.-Mjr. Hannes Holzner: Werden die
wird schlechter“. In den dritten Mittelschul- Unterricht in der deutschen oder ladini- Kenntnisse unserer Minderheitensprachen
klassen sollen sogar die Deutschkenntnisse schen Muttersprache eingeschränkt wird, verwässert, dann werden auch die Eckpfei-
gegenüber früheren Tests leicht abgenom- sondern die Schüler und Schülerinnen auch ler der Autonomie geschwächt. Deshalb
darf es keinen Platz für Experimente in den
men haben. kulturell-politisch manipuliert würden,
deutschen und ladinischen Kindergärten
Der Schützenbezirk Burggrafenamt/Pas- wenn z.B. der Unterricht in Geographie
und Schulen geben.
seier fühlt sich in seiner Haltung durch das in Italienisch erfolgt, gespickt mit den
Ergebnis dieser jüngsten Lernstandserhe- faschistischen Übersetzungen der Orts- und ten Merans propagiert wird. Demnach soll
bung abermals bestätigt, dass die Süd-Tiro- Flurnamen. innerhalb Juni 2023 eine Arbeitsgruppe aus
ler Landesregierung dem Erlernen und der Nun hat die Stadtgemeinde Meran anläss- Ratsmitgliedern und externen Experten
Förderung der deutschen und ladinischen lich der Ratssitzung vom 12.12.2022 einen eingesetzt werden, die dann die Möglich-
Muttersprache gemäß Artikel 19 des Auto- Antrag der Fraktion Team K verabschiedet, keit der Einführung einer oder mehrerer
nomiestatutes höchste Priorität zuweisen in welchem wieder die Notwendigkeit von Klassen mit gleichberechtigtem Unterricht
muss, weil die deutsche und die ladinische zweisprachigen Klassen in den Kindergär- in beiden Sprachen bewerten und planen
N° 1 | Februar 2023

Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN 17


soll, wenn die Eltern von mindestens 15 Der Schützenbezirk Burggrafenamt/Passei- grafenamt/Passeier den Gemeinderat der
Kindern dies beantragen. Aber auch in den er ersucht deshalb die Südtiroler Landes- Stadtgemeinde Meran auf, den Gemeinde-
einsprachigen Klassen sollte gegebenen- regierung, in dieser Frage der Bitte um ratsbeschluss vom 12.12.2022 zu überden-
falls die Vermittlung einer Fremdsprache Unterstützung dieses Antrages seitens der ken und zurückzuziehen, um eine Verwäs-
hinzukommen. Die Ergebnisse dieser Stadtgemeinde Meran nicht nachzukom- serung der deutschen und der ladinischen
Arbeitsgruppe sollen dann an die Südtiroler men und verstärkt darauf zu achten, dass Muttersprache zu vermeiden. n
Landesregierung herangetragen werden, da die Muttersprachen in Südtirols Kindergär-
sie und nicht die Stadtgemeinde Meran für ten geschützt und gefördert werden.
die Kindergartenpädagogik zuständig ist. Zudem fordert der Schützenbezirk Burg-

Lienz
von Alexander Wanner

Bildungstag der Osttiroler Schützen


Am 19. November war es wieder soweit, und einer Gedenkminute für die verstorbe- Die Position des Viertelschießwartes konnte
und die erste ordentliche Viertelversamm- nen Kameraden direkt mit einem Impuls- nicht besetzt werden. Dankeswerterweise
lung bzw. der Bildungstag der Osttiroler referat des Hausherrn Oberst Bernd Rott wird diese weiterhin interimsmäßig von Lt.
Schützen konnte erstmals nach 2019 gestartet. Nach den einzelnen Berichten der Hans Bergmann geführt.
wieder in der Haspinger-Kaserne abge- Funktionäre, wo unter anderem zahlreiche In der Wahlpause wurden alle Schützen
halten werden. Da dies in den letzten Erneuerungen der letzten Periode prä- und Ehrengäste mit Schmankerln und
zwei Jahren aus bekannten Gründen nicht sentiert wurden, stand die Neuwahl der Kaffee von Marketenderinnen aus allen drei
möglich war, wurde einen Monat zuvor eine Viertelführung an. Geleitet wurde diese ge- Bataillonen versorgt. Nach den Grußworten
Außerordentliche Sitzung einberufen, um heime Abstimmung von LKdt. Mjr. Thomas der Ehrengäste, u.a. von Vizebgm. Siegfried
allen Delegierten den Wahlvorschlag des Saurer, welcher vom Bundesbildungsoffizier Schatz, LKdt. Mjr. Thomas Saurer und
Viertelausschusses zu präsentieren und die Mjr. Hartwig Röck unterstützt wurde. Bundesbildungsoffizier Mjr. Hartwig Röck,
Möglichkeit zu geben, eigene Wahlvorschlä- Erstmals wurde auch der Vierteljungschüt- wurden vom wiedergewählten Viertel-
ge einzubringen. Folgende Änderungen zenbetreuer direkt bei der Versammlung kommandanten Mjr. Alexander Wanner
waren zur letzten Periode zu vermerken. gewählt. die geplanten Projekte der kommenden
Die Viertelmarketenderin Silvia Unterer, Amtsperiode präsentiert.
Viertelfähnrich Rudolf Duregger und Vier- Alle angetretenen Funktionen konnten
teljungschützenbetreuer Alois Goller stellen bestätigt werden. Nach zahlreichen Anfragen und regem In-
sich nicht mehr der Wahl. Es konnten diese • Viertelkdt. Mjr. Alexander Wanner formationsaustausch der Delegierten wurde
Positionen aber im Vorfeld mit neuen Kan- • Viertelkdt.-Stellv. Mjr. Patrick Rossmann die Versammlung mit dem Lied „Es lebt der
didaten besetzt werden. Um den Rahmen • Viertelmarketenderin Julia Weiskopf Schütze“ und einem dreifachen Schüt-
dieser Versammlung würdiger zu gestalten, • Viertelkassier Mjr. Peter Pedarnig zenheil beendet. Alle Anwesenden ließen
fand diese erstmals in Tracht statt. Nach der • Viertelfähnrich Hans Pramstaller sich dann noch das leckere Militärgulasch
Begrüßung durch Viertelkommandant Mjr. • Vierteljungschützenbetr. Othmar Rieger schmecken. n
Alexander Wanner wurden mit besinnli- • Viertelschriftführer und EDV-Referent
chen Worten von Diakon Michael Brugger Mjr. Patric Rossmann

Die Viertelversammlung abgehalten in der Kaserne in Lienz. Von links: Viertelkdt. Stellv. Mjr. Patrick Rossmann, Viertelkassier Mjr.
Peter Pedarnig, Vierteljungschützenbetreuer Othmar Rieger, Vier-
telfähnrich Hans Pramstaller, Viertelkommandant Mjr. Alexander
Wanner, Landeskdt. Mjr. Thomas Saurer, nicht im Bild Viertelmarke-
tenderin Julia Weiskopf
N° 1 | Februar 2023

18 Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN


Salurn
von Michael Demanega

Josef Noldins Einsatz muss Richtschnur sein!


Die diesjährige Dr.-Josef-Noldin-Feier
in Salurn am 12. Dezember 2022 wurde
wieder einmal stark von Schützen und
Marketenderinnen aus ganz Tirol besucht.
Die Frontabschreitung unter Bez.-Mjr. Peter
Frank fand in der Trientstraße statt. Als
Ehrengäste begrüßen durfte die SK Salurn
den Gedenkredner Hptm. Andreas Pixner,
den LKdt.-Stv. Christoph Schmid, den
Salurner Bürgermeister Roland Lazzeri, den
Vinschger Bez.-Mjr. Hansjörg Eberhöfer,
den Bundeskulturreferenten Martin Robat-
scher, die deutschen Gemeinderäte Salurns,
den Obmann des Noldinhauses Franz
Kosta sowie den Feuerwehrkommandanten
Christopher Nardin.
Nach dem Einmarsch erfolgte die Messe,
die Pfarrer Pierluigi Tosi in der Salurner
Pfarrkirche zelebrierte. Tosi wusste es, die Gedenkredner Hptm. Andreas Pixner. Sein unermüdlicher Einsatz um das Süd-Tiroler
Rolle Josef Noldins als Märtyrer für die Ehrenamt ist vorbildlich.
deutsche Sprache und Kultur hervorzuhe-
ben. Die Musikkapelle Salurn umrahmte In der Gedenkrede kritisierte Hptm. An- den Menschen in Südtirol ist. Die Männer
unter Obmann Andreas Plank und Kapell- dreas Pixner die ständigen Aufweichungen und Frauen vor uns haben Ihres dazu beige-
meister Christian Eccli die Messe feierlich. der Landesregierung in Sachen Proporz, tragen, dass dieser Weg begehbar bleibt.
Am Salurner Friedhof begrüßte Hptm. Ar- Zweisprachigkeit und Schule aufs Härteste Lehnen wir uns nicht zurück und rasten
no Mall die Salurner Dorfbevölkerung und und attestierte der Landespolitik völlige uns auf ihre Verdienste hin aus. Du – ich
die Gäste und Ehrengäste, die Marketende- Untätigkeit beim Thema Ehrenamt. Josef selbst – wir zusammen, unser gemeinsamer
rinnen und Schützen sowie besonders die Noldin sei ein leuchtendes Beispiel: „Ich bin Einsatz wird ausschlaggebend sein, wie wir
zahlreichen Schützen und Marketenderin- überzeugt, der Weg zu mehr Freiheit und unseren Kindern diese Heimat hinterlassen
nen aus dem Burggrafenamt. Hptm. Arno Unabhängigkeit für unsere Heimat führt und welche Weichen wir für ihre Zukunft
Mall ermahnte die Südtiroler Landespolitik nur über uns selbst. Es muss uns wenigen stellen.“
zu einem glaubwürdigen Einsatz für das gelingen, Impulse zu setzen, der Südtiroler Mit der Ehrensalve sowie der Weise des
Südtiroler Ehrenamt, das derzeit harten Gesellschaft mit all seinen Wirtschafts- Guten Kameraden und der Landeshym-
Angriffen aus Rom ausgesetzt sei. und Sozialverbänden, dem Schüler, dem ne endete die Gedenkfeier, die bei einem
Ohne den Einsatz der Schützen sowie Arbeiter, dem Rentner und bis zuletzt auch Umtrunk mit Fleischsuppe in der Salurner
insbesondere des Gedenkredners Andreas den Volksvertretern aufzuzeigen, dass die Feuerwehrhalle auch einen geselligen Ab-
Pixner würde es um das Süd-Tiroler Ehren- Zukunft nur ohne und nicht mit Italien eine schluss fand. n
amt noch viel schlimmer stehen. erstrebenswerte Zukunft für alle hier leben-

MICHAELA THÖNI-KOHLER | RÄUCHERN IN DEN ALPEN – ALTES WISSEN UND STÄRKENDE RITUALE FÜR ALLE LEBENSLAGEN

ISBN 978-3-7022-4087-5 | Tyrolia-Verlag, Euro 27

Alant und Engelwurz, Zirbe und Wacholder, Eisenkraut und Mädesüß – seit Jahrhunderten weiß man in den Alpen um die
würzigen Inhaltsstoffe und die wohltuende Wirkung vieler hier heimischer Pflanzen. Und das Wissen, wie aus ihnen heilsamer
Rauch zu gewinnen ist, wurde von Generation zu Generation, vor allem auch in der bäuerlichen
Kultur weitergegeben. Mit ihrem neuen umfassenden Räucherbuch zeigt Michaela Thöni-Kohler,
wie es geht! Nach einer kleinen Einführung ins Riechen und in die Kulturgeschichte des Räucherns
stellt sie 80 einheimische oder seit langem gebräuchliche Räucherpflanzen ausführlich vor. Sie
beschreibt ihre seelische und körperliche Wirkung als Räucherware, informiert über Traditionen
und Verwendung in der Volksheilkunde und gibt Tipps, welche Pflanzen sich am besten zu
speziellen Räuchermischungen kombinieren lassen und für welche saisonalen Anlässe und
Lebenslagen, Rituale und Charaktere sie sich am besten eignen. Eine Vorstellung der benötigten
Utensilien, die wichtigsten Räuchermethoden, Zeremonien und auch Anleitungen, wie man
Räucherwaren selbst herstellt und mischt, runden den Ratgeber für Einsteiger und Profis ab.
N° 1 | Februar 2023

Bayerische Gebirgsschützen trauern um


Papst Benedikt XVI. emeritus

Papst Benedikt XVI. hat seinen Vorgänger seiner Sicht den Blick auf das Wesentliche Und die Bayerischen Gebirgsschützen, die
Johannes Paul II. einmal einen Giganten des Glaubens gelenkt hat – und die Kirche Josef Ratzinger seit über 40 Jahren verbun-
genannt. Auch der körperlich immer eher mit seinem Wort an den Glaubenskern den sind, haben einen Freund verloren.
zerbrechlich wirkende Joseph Ratzinger war erinnert hat. Benedikt XVI. hat uns viele wertvolle
auf seine Weise ein Gigant, ausgestattet mit Begegnungen, seine Aufmerksamkeit und
einem überlegenen Intellekt und einer vir- Bayern hat einen ganz großen Bayern verlo- wertschätzende Worte geschenkt, die das
tuosen Fähigkeit, seine Gedanken präzise in ren. Benedikt XVI. hatte sich selbst einmal Ansehen der Bayerischen Gebirgsschützen
Worte zu setzen. Mit Benedikt XVI. ist ein als bayerischen Patrioten bezeichnet. Dabei nicht nur national, sondern auch internatio-
wirklich Großer von dieser Welt gegangen – wollte er seine Persönlichkeit nicht auf das nal gestärkt haben.
ein großer Theologe, ein großer Bayer und Patriotische reduziert sehen. Er hat aber
ein freundlicher Mensch mit einem großen immer um seine Wurzeln gewusst, er hat Er wird seinen Platz in unseren Herzen
Herz, der auf das Gute im Menschen sein ,,bayerisch Sein“ offen gezeigt und behalten.
vertraut hat. Die katholische Kirche hat freudig gelebt.
mit ihm einen Theologen verloren, der aus Martin Haberfellner, Landeshauptmann

GÜNTER REICHELT | DIE ERINNERUNG BLEIBT – PAPST BENEDIKT XVI. UND SEINE BAYERN

Euro 22,50 zuzüglich evtl. Versandkosten. Bestellungen an: reichelt.guenter@t-online.de


Hochplattenstraße 27, D- 83026 Rosenheim, Tel 08031 688 55

Die Erinnerung bleibt


Dieses Werk zeigt mit sehr vielen, mit großer Sorgfalt
ausgesuchten Bildern und geschichtlich fundierten Texten
Günter Reichelt

Günter Reichelt (Jahrgang


1942), als aktiver
bayerischer Gebirgssch

nicht nur Rom, den Vatikan, die Engelsburg und Castelgandolfo.


ütze geschichtlich in-
teressiert, ein Freund des
antiken und christ-
lichen Roms und Verehrer
des ehemaligen
Papstes Benedikt XVI.
hat in dem
den Buch auch einige Hintergrü vorliegen-

Es erinnert an Besuche von Papst Benedikt XVI. in seiner Papst Benedikt XVI.
nde beleuch-
seine Bayern

tet, die auf Rom und den


Vatikan neugierig
machen.

In seinem nun 5. Buch und seine Bayern


Heimat und an die Gegenbesuche seiner Landsleute in Rom.
hat der geborene
Traunsteiner spürbar nach
wie
große Liebe zu seiner Heimatstavor seine
von der der junge Joseph dt behalten,
Papst Benedikt XVI. und

Ratzinger bei der


Rückkehr aus der Kriegsgefa

Berichte über den freiwilligen Amtsverzicht und die Trauerfeier


ngenschaft sagte:
„…das himmlische Jerusalem
hätte mir in diesem
Augenblick nicht schöner
erscheinen können.“

Dieses Werk zeigt mit

runden das umfangreiche Werk ab und sollen das Gedenken


sehr vielen, mit großer
ten Bildern und geschichtl Sorgfalt ausgesuch-
ich fundierten Texten nicht
den Vatikan, die Engelsbur nur Rom,
g und Castelgan dolfo. Es erinnert
an Besuche von Papst
Benedikt XVI. in seiner
die Gegenbesuche seiner Heimat und an

an den bayerischen Papst Benedikt XVI., der bis zu seinem


Landsleute in Rom. Berichte
freiwilligen Amtsverzi über den
cht und die Trauerfeie
fangreiche Werk ab und r runden das um-
sollen das Gedenken an
Papst Benedikt XVI. der den bayerischen
bis zu seinem Lebensend
le innige Beziehung zu e eine
Die Erinnerung bleibt

„seinen Bayern“ hatte, erhalten. liebevol-

Lebensende eine liebevolle, innige Beziehung zu „seinen Bild links: Benedikt XVI.
am Fenster des Apostolischen

Bayern" hatte, erhalten.


Palastes beim sonntäglichen
Angelus; Bild rechts: Eingebunden
die weiß blaue Rautenfahne
mit den 3 Unterschriften

Günter Reichelt
Berichte aus Bayern N° 1 | Februar 2023

20
Lenggries von Hans Baur

Bundesgeneralversammlung 2023 in Lenggries

Die Marktkirche St. Jakob in Lenggries

Am 12. März 2023 werden die Vertreter der Lenggries ist eine beliebte Sommerfrische Paradedienst haben sie ihre Identität bis auf
47 Kompanien des Bundes der Bayerischen und ein viel besuchter Wintersportplatz. Es den heutigen Tag bewahren können. Die
Gebirgsschützenkompanien zur Bundes- hat derzeit 10.058 Einwohner. Lenggrieser haben 1994 den Patronatstag
generalversammlung im Alpenfestsaal zu ausgerichtet und waren im Jahr 2007 Gast-
Lenggries zusammenkommen. Die Antlaß-Schützenkompanie geber für die Bundesgeneralversammlung.
Lenggries (Landkreis Bad Tölz-Wolfrats- Lenggries Besonders hervorzuheben ist der Festakt
hausen) ist flächenmäßig die größte Die Antlaß-Schützenkompanie Lenggries „50 Jahre Bund der Bayerischen Gebirgs-
kreisangehörige Gemeinde im Freistaat gehört zu den „alten“ Kompanien, die das schützenkompanien“ am 26. Mai 2001, der
Bayern. Sie wird erstmals um 1220 in einer Gebirgsschützenwesen als Institution und in Lenggries stattfand und bei dem das
Urkunde des Klosters Tegernsee erwähnt. lebendige Tradition nie aufgegeben und in Jubiläumsbuch „Schwarz fest im Aug – im
Doch haben hier schon sicher sehr viel unsere Zeit herübergerettet haben. „Der Herzen weiß und blau“ vorgestellt wurde.
früher Menschen gesiedelt. Die Geschichte Antlaß-Tag“ (Fronleichnam) ist heute im- Hptm. Kaspar Reiser und seine Kompanie
von Lenggries ist untrennbar mit der des mer noch der höchste Tag im Jahresablauf. heißen die Teilnehmer der Bundesgeneral-
Schlosses und der Herrschaft Hohenburg Die Antlaß-Schützen geben bei der Pro- versammlung herzlich willkommen! n
verbunden. Hohenburg hatte viele Besitzer, zession das Ehrengeleit. Im kirchlichen
zuletzt die Familie von Herwarth, die das
Schloss im italienischen Villenstil errichtet
hat (1707–1714). Auch der Bau der groß-
räumigen Marktkirche St. Jakob – 1721/22
erhält sie ihre heutige Gestalt − geht auf
sie zurück. Lenggries hat einen volks-
kundlich interessanten Kalvarienberg mit
Passionsweg, Kapellen und Heiliger Stiege.
Eine besonderen Höhepunkt erhalten das
Schloss und die Lenggrieser im Jahr 1921.
Kronprinz Rupprecht von Bayern feierte
dort mit Prinzessin Antonie von Luxem-
burg Hochzeit. Der päpstliche Nuntius
Eugenio Pacelli − später Papst Pius XII. −
traute das hohe Paar. Während die Leng-
grieser früher ausschließlich von Land- und
Forstwirtschaft, von der Isarflößerei und
vom Kalkbrennen lebten, finden heute
immer mehr Menschen in der Industrie,
im Handel und Gewerbe, im Handwerk Bei der Ausrückung bilden die Pioniere die Spitze der Lenggrieser Antlaßschützen
und im Fremdenverkehr ihr Auskommen.
N° 1 | Februar 2023 Berichte aus Bayern

21
Elbach im Leitzachtal
von Hans Baur

Adventsingen in Elbach
Stilvoll wurden die vielen Zuhörer bei
Fackelschein am 8. Dezember 2022 in die
barocke Pfarrkirche St. Andreas in Elbach
geleitet. Die Gebirgsschützenkompanie
Elbach hatte die Ausrichtung des Advent-
singens übertragen bekommen, und die
Kompanie unter Hauptmann Georg Gruber
hat eine Veranstaltung organisiert, von der
alle Zuhörer sehr angetan waren.
Mitgewirkt haben die Elbacher Weisen-
bläser, die Schlierseer Weinbergmusi, der
Haushamer Bergwachtg’sang und der Lind-
mair Dreigesang.
Zusammen mit dem Sprecher Siegi Götze
gelang es den Mitwirkenden beispielhaft,
eine vorweihnachtliche Stimmung zu erzeu-
gen. Schützenkurat Pfarrer Josef Spitzhirn
sprach zum Abschluss das Gebet und erteil-
te allen Teilnehmern den Segen. n Die Bundesfahne und die Elbacher Kompaniefahne begrüßten die Besucher

Waakirchen
von Hans Baur

Feier am Oberländerdenkmal in Waakirchen

Pfarrer Stephan Fischbacher hielt die Gedenkmesse. Foto: Hias Krinner

Für die bayerischen Gebirgsschützen ist der in Waakirchen treffen, um gemeinsam Ministerpräsidenten. Der 1. Bürgermeister
von der Churbaierischen Landesdefension der 1705 Gefallenen zu gedenken. Am 24. Norbert Kerkel begrüßte die anwesenden
getragene und organisierte Aufstand ein Dezember 2022 besuchten die Teilnehmer Ehrengäste, Schützen und Vertreter der
wichtiges Element ihrer Geschichte und die Messe in der Kirche St. Martin, die Ortsvereine. Hauptmann Martin Beilhack
ihres Selbstverständnisses auch in unserer von Pfarrer Stephan Fischbacher zelebriert dankte allen für die zahlreiche Teilnahme.
Zeit. Es ist guter Brauch geworden, dass wurde. Anschließend versammelten sie Drei Salven vom Salutzug und die Bayern-
sich Gebirgsschützen und Ortsvereine sich am Löwendenkmal. Staatsminister Dr. hymne beschlossen das Zeremoniell. n
jedes Jahr am Heiligen Abend vormittags Florian Herrmann vertrat den Bayerischen
Berichte aus Bayern N° 1 | Februar 2023

22
Wir gratulieren …
Eschenlohe Aibling Garmisch

Josef Langmayer – Günter Hein – 80 Thomas Maurer –


95 Günter Hein war Mitbegründer der Kom- 60
panie Aibling und 13 Jahre der Oberleut-
Bei guter Gesundheit konnte Josef Lang- nant und Salutzugführer. Anschließend Der Hauptmann der GSK Garmisch,
mayer am 17. Dezember 2022 seinen 95. Ge- führte er die Kompanie fünf Jahre als Thomas Maurer, dient seit 43 Jahren als Ge-
burtstag feiern. Der gebürtige Eschenloher Hauptmann an. Danach musste er leider birgsschütze, Salutzugführer und Leutnant
war zeitlebens im Wald als Holzhauer tätig. aus gesundheitlichen Gründen sein Amt in der Kompanie, die ihn 2002 an die Spitze
Über die Grenzen der Kompanie Eschenlohe aufgeben. Seit 24 Jahren malt er die Eh- wählte. Seit 2003 war er Stellvertretender
hinaus hat er stets große Hilfsbereitschaft renscheiben für das jährlich stattfindende Bataillonskommandant des Bataillons Wer-
gezeigt. Mit Stolz hat er bei Ausrückungen Bundesschießen. n denfels und führt seit 2022 das Bataillon
oftmals die Bundesfahne begleitet. n an. n

Wössen/Achental Traunstein Lenggries

Anton Greimel † Josef „Sepp“ Jakob Ertl †


Am 31. Dezember 2022 verstarb der Eh- Schmuck † Am 7. November 2022 ist Jakob Ertl
renhauptmann der GSK Wössen/Achental 83-jährig verstorben. Der „Oaweg-Jackl“ war
Anton Greimel im Alter von 78 Jahren. Am 17. Dezember 2022 verstarb Sepp mit Leib und Seele ein Antlaß-Schütze. 42
Er gründete die Kompanie 1973 und war Schmuck, Hallabruck, im Alter von 88 Jahre lang war er Schriftführer der Antlaß-
bis 1992 ihr Hauptmann. 1982 wurde er Jahren. Von 2002 bis 2009 war er der Fähn- Schützenkompanie Lenggries. Ein halbes
zum Gauhauptmann des Bataillons Inn- rich der Kompanie. Die GSK Traunstein Leben lang wirkte er in der Vorstandschaft
Chiemgau gewählt. Dieses Amt übte er bis trauert um einen Schützenkameraden, der der Kompanie mit. Die Vorstandschaft der
2012 aus. Nach seinem Ausscheiden wurde aufgrund seines aktiven Einsatzes für die Kompanie hat seinen Sarg getragen, und bei-
er zum Ehrengauhauptmann ernannt. Seine Kompanie unvergessen bleiben wird. n de Lenggrieser Fahnen haben ihm die letzte
Kameraden verabschiedeten ihn mit einem Ehre erwiesen. n
dreifachen Salut. n
N° 1 | Februar 2023

Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN 23


Wattens
von Thomas Zangerl

Schießsport nimmt wieder Fahrt auf…


Bataillon Sonnenburg derzeit unschlagbar

Zum 6. Mal wurde nun schon das Jung- Jungmarketenderinnen 1 (Die Jüngsten) Jungschützen 2 (Die Älteren)
schützenschießen des Schützenviertels Tirol 1. Platz, Valentina Kritzner, 1. Platz, Florian Reinisch,
Mitte ausgetragen. Diesmal war Wattens Bataillon Sonnenburg, 97,6 Ringe Bataillon Hörtenberg, 103,3 Ringe
der Schauplatz für Top-Schießergebnisse 2. Platz Lia, Möller, 2. Platz, Julian Mühlsteiger, Bataillon
in den Disziplinen „stehend aufgelegt“ und Bataillon Sonnenburg, 93,4 Ringe Wipptal-Eisenstecken, 98,4 Ringe
„stehend frei“. Nach 2 Jahren pandemie- 3. Platz, Ilvy Riedl, Bezirk Hall, 90,8 Ringe 3. Platz, Gabriel Möller,
bedingter Pause konnte am 05.11.2022 das Bataillon Sonnenburg, 97,5 Ringe
lang ersehnte Vierteljungschützenschießen Jungmarketenderinnen 2 (Die Älteren)
endlich wieder abgehalten werden. Der 1. Platz, Maya Rainer, Jungschützen 3 (Die Alten)
Einladung folgten Jungmarketenderinnen Bataillon Sonnenburg, 100,3 Ringe 1. Platz, Tobias Haselwanter,
und Jungschützen aus dem ganzen Viertel 2. Platz, Annalena Kiechl, Bataillon Sonnenburg, Völs, 97,8 Ringe
Tirol Mitte mit Begeisterung. Bataillon Hörtenberg, 99,3 Ringe 2. Platz, Simon Zwanzleitner,
Die Trainingsstunden der Kompanien 3. Platz, Patrizia Huber, Bezirk Hall, 97,7 Ringe
haben Wirkung gezeigt. In der Einzelwer- Bataillon Hörtenberg, 97,8 Ringe 3. Platz, Julian Pichler,
tung konnte sich Florian Reinisch von der Bataillon Sonnenburg, 97,2 Ringe
SK Inzing aus dem Bataillon Hörtenberg Jungmarketenderinnen 3 (Die Alten)
mit unglaublichen 103,3 Ringen den Titel 1. Patz, Celina Filzer, Tiefschuss
„Jungschützenkönig 2022“ sichern. Das Bataillon Innsbruck, 99,7 Ringe 1. Platz, Julia Woertz,
Baon Hörtenberg zeigte heuer mit sehr 2. Platz, Celina Norz, Bataillon Wipptal-Eisenstecken, 13,3 Teiler
guten Schießleistungen auf und machte es Bataillon Sonnenburg, 99,7 Ringe 2. Platz, Theresa Kirchmair,
dem Baon Sonnenburg besonders schwer, 3. Platz, Laura Jordan, Bataillon Sonnenburg, 25,2 Teiler
sich mit lediglich 1,6 Ringen Vorsprung Bataillon Sonnenburg, 99,6 Ringe 3. Platz, Fabian Schilcher,
durchzusetzen. Das Baon Sonnenburg Bataillon Hörtenberg, 30,8 Teiler
schaffte es somit, im Jahr 2022 sowohl im Jungschützen 1 (Die Jüngeren)
April den Titel beim Landesjungschützen- 1. Platz, Moritz Holzknecht, Mannschaftswertung
schießen in Eppan und sich nun auch den Bataillon Sonnenburg, 97,5 Ringe 1. Platz, Bataillon Sonnenburg, 398,8 Ringe
Sieg beim Vierteljungschützenschießen zu 2. Platz, Fred Pletzer, 2. Platz, Bataillon Hörtenberg, 397,2 Ringe
sichern, was die Wettkampftauglichkeit der Bataillon Sonnenburg, 93,8 Ringe 3. Platz, Schützenbezirk Hall, 387,9 Ringe
Mädels und Jungs mit Nachdruck unter 3. Platz, Andreas Kaltenhauser, 4. Platz, Bataillon Innsbruck, 383,6 Ringe
Beweis stellt. Bataillon Innsbruck, 92,7 Ringe 5. Platz, Bataillon Wipptal-Eisenstecken,
Der von Bernhard Plattner gestaltete und 360,1 Ringe
von Bezirkskdt. Mjr. Kurt Mayr gespende- 6. Platz, Bataillon Stubai, 183,6 Ringe n
te Wanderpokal sorgte für Aufsehen und
wurde von den Siegern am Ende des Tages
nicht mehr aus der Hand gegeben.
Der Vierteljungschützenbetreuer Thomas
Zangerl ist dankbar für die professionelle
Ausrichtung durch die Rettenberger SK
Wattens-Wattenberg in Verbindung mit der
Schützengilde Sportschützen Wattens und
dass der Schießsport bei der Jugend derarti-
gen Anklang findet. Sport gibt einem Halt,
und das ist derzeit ein wichtiger Baustein
für unseren Nachwuchs!

Gemischte Klasse (stehend frei)


1. Platz, Marcel Zangerl,
Bataillon Sonnenburg, 87,8 Ringe
2. Platz, Natascha Machek,
Bataillon Innsbruck, 86,2 Ringe
3. Platz, Johannes Lener,
Bataillon Wipptal-Eisenstecken, 84,8 Ringe Die Siegermannschaft vom Bataillon Sonnenburg
N° 1 | Februar 2023

24 Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN


Zell am Ziller
von Gerhard Hauser

61. Regimentsversammlung des Schützenregiments Zillertal


Es war ein „Schützensommer wie damals“ mit schneidigen Ausrückungen und vielen kameradschaftlichen Zusammentreffen.
Das heurige Jahr als Rückblick mit einer zurückgekehrten Normalität.

Das Schützenregiment Zillertal ist eine der


größten und traditionsreichsten Verbände
im Bundesland Tirol. Die geschichtlichen
Wurzeln reichen bis ins Mittelalter zurück
und stehen im Zusammenhang mit dem
früheren System der Landesverteidigung.
Die Schützen haben aber Gott Lob keine
militärischen Aufgaben mehr zu erfüllen.
Die unmittelbare Gefahr für Leib und
Leben ist nicht mehr gegeben. Wenn die
Grenzen in Europa auch sicher sind, so sind
heute aber trotzdem Dinge gefährdet, die
für uns selbst wichtig sind.
Das heißt auch, dass unsere Aufgaben nicht
weniger werden, nur anders. Für manchen
mag es pathetisch klingen, aber es sind
heute viele kleine Dinge, kleine und große
Kulturgüter zu schützen und zu bewahren,
die aber unser Land, unsere Eigenheit, Ehrungen beim Regimentstreffen
das Besondere an uns und unserem Land
ausmachen. Es ist die Sprache, es sind die Johannes der Täufer ein: Johannes wird es entlang der Straßen. Es sei ein „Fest der
Feiertage und Feste, das kirchliche Leben, von Urchristen im in griechischer Sprache Traditionen, der Freundschaft, des Über-
die Dörfer, die Fluren – von den Hecken bis verfassten neuen Testament als Prophet windens von Grenzen“, sagte der damalige
zum Bildstöckl, um nur ein paar Beispiele der Endzeit und Wegbereiter Jesu Christi Tiroler Landeshauptmann Günther Platter
zu nennen. Es sind das alles Dinge, die mit eigener Anhängerschaft dargestellt. Im in seiner Ansprache. „100 Jahre nachdem
selbstverständlich erscheinen, aber vielen in Anschluss daran verehren ihn viele Kirchen eine Unrechtsgrenze gezogen wurde“, wür-
diesem Land schon gar nicht mehr geläufig, als Heiligen. den die hunderten Teilnehmer ein „gewalti-
ja sogar fremd sind. Die Schützen mit Die Regimentsversammlung fand im Hotel ges Zeichen für unsere gemeinsame Kultur
ihrem starken Bewusstsein für das Land ge- Landgut Zapfenhof statt. Dort konnte Regi- und die gemeinsamen Traditionen setzen“,
ben mit Herzblut diese Traditionen weiter, mentskommandant Herbert Empl folgende betonte Platter. „Bekanntschaften werden
unbeirrt, ob das jetzt grad in ist oder nicht, Ehrengäste begrüßen: Dekan Ignaz Stein- gemacht, Freundschaften geknüpft, auf dass
ob es momentan cool wirkt oder nicht. wender, Landeshauptmann-Stv. Josef Geis- unsere Länder noch weiter zusammenrü-
Darin liegt ein besonderer Wert. ler, Bezirkshauptmann Dr. Michael Brandl, cken.“
Das Schützenregiment Zillertal mit seinen die Bürgermeister Robert Pramstrahler, An- „Die Trachten, die Fahnen und die Traditi-
3 Bataillonen und den 15 Schützenkom- dreas Fankhauser und Josef Kerschdorfer, on“ erkannte Südtirols Landeshauptmann
panien trafen sich zur 61. Regimentsver- den Blasmusikobmann und Bürgermeister Arno Kompatscher als einende Elemente.
sammlung. Franz Hauser, LKdt.-Stv. Gerhard Biller, „Es sind Traditionen, die auch heute noch
Nach Gerlos im letzten Jahr war heuer Zell Viertelkdt.-Stv. Hptm. Georg Huber und verbinden“, auch wenn 100 Jahre und der
der Versammlungsort der diesjährigen Ver- Ehrenregimentskdt. Hermann Huber. Faschismus zwischen heute und der Teilung
sammlung der Zillertaler Schützen. Der Regimentskommandant berichtete Tirols lägen. „Hier sind die Menschen
Traditionell erfolgte der Beginn mit einem auch über zahlreiche Sitzungen und Ver- zusammen, die zusammengehören. Wir
feierlichen Gottesdienst, zelebriert von De- anstaltungen, welche im Laufe des Jahres gehören zusammen“, meinte Kompatscher.
kan Dr. Theologie Ignaz Steinwender. Der besucht wurden. In seinem Rückblick auf
Einmarsch zum Gottesdienst erfolgte mit das abgelaufene Schützenjahr ließ der 24. Schützenregimentstreffen in Fügen
der Regimentsmusikkapelle Zell unter der Regimentskommandant die wichtigsten Er- Ein Fest der Gemeinschaft, Zugehörigkeit
Leitung von Kapellmeister Fritz Joast und eignisse nochmals Revue passieren und hob und Vielfalt
Stabführer Benjamin Hotter in hervorra- folgende Ereignisse besonders hervor: Genau 18 Jahre war es her, dass die SK
gender Weise. Gratulation! Vielen Dank der Fügen/Fügenberg ein Regimentstreffen
BMK Zell unter der Führung von Obmann Alpenregionstreffen in St. Martin in arrangiert hat. Nun war es wieder soweit:
Armin Huber für das Ausrücken und die Passeier am 14. und 15. Mai 2022 das 24. Schützenregimentstreffen fand in
feierliche Mitgestaltung des Festgottes- Über 250 Zillertaler – Regimentsblock, der Zillertaler Gemeinde Fügen statt – mit
dienstes und der Versammlung. SK Mayrhofen und Musikkapelle Mayr- vielen Höhepunkten, Emotionen und Tra-
Dekan Dr. Ignaz Steinwender ging in seiner hofen – waren nach St. Martin in Passeier ditionen. Bereits am Samstagabend begann
Predigt insbesondere auf den Propheten gefahren. Jetzt kommen die Zillertaler, hieß das Festwochenende mit einem einzigarti-
N° 1 | Februar 2023

Aus den VIERTELN, BEZIRKEN & BATAILLONEN 25


gen Auftakt am neu gestalteten Dorfplatz
in Fügen. Peter Mader sprach über die Ge-
schichte des Schlosses und über das Schüt-
zenwesen in Fügen. Mit Festreden, Salve
und Darbietungen der Bundesmusikkapelle
Fügen war es eine großartige Auftaktveran-
staltung. Der Sonntag war dann der große
Tag der Kompanien des Zillertales Schüt-
zenregiments. Die Feldmesse, zelebriert von
Pfarrer Erwin Gerst, in der er in der Predigt
auf das Schützenwesen einging, war ein
weiteres Highlight. Eine wertvolle Aus-
zeichnung erhielten im Zuge der Feldmesse
die beiden langjährigen Kommandanten für
Verdienste um das Tiroler Schützenwesen
verliehen: Mjr. Herbert Empl das Verdienst-
zeichen und Hauptmann Günther Schwein-
berger die Silberne Verdienstmedaille.
Mit dem Sternmarsch durch die Straßen Regimentsmeister
von Fügen mit zahlreichen Zuschauern,
die die Kompanien mit Applaus bedachten,
fand die Defilierung als abschließender
Höhepunkt am Platz vor dem Schloss statt.
Es war ein tolles Schützenfest, das einen
nachhaltig positiven Eindruck hinterlassen
hat. Wir bedanken uns für das hervorragen-
de Gelingen des Schützenregimentstreffens
durch den Einsatz der SK Fügen/Fügenberg
unter Hptm. Josef Hauser und Obm. Diet-
mar Hofer.
Das 24. Zillertaler Schützenregiments-
treffen war großartig veranstaltet und ein
Großereignis und Treffpunkt für das ganze
Zillertal.

Das Regiments- und Leistungsabzei-


chen-Schießen 2022
Beim Regiments- und Leistungsabzeichen-
Schießen wurden der beste Schütze des Spende
Regimentes mit 133 Ringen Edi Kammer-
lander von der Kompanie Ried/Kaltenbach Spende wie zum Beispiel die Anschaffung von zwei
zum Regimentsmeister sowie Anja Thaurer Heuer wurde eine Spende in der Höhe von Brunnen in Mali für die Caritas Innsbruck
von der Kompanie Stumm mit 141 Ringen 5.000,00 € an das Caritaszentrum Uderns unter der seinerzeitigen Federführung und
als beste Marketenderin mit zur Regiments- übergeben. Gemeinsam mit der Caritas auf Initiative von Bischof Reinhold Stecher
meisterin geehrt. konnten auch in der Vergangenheit Projekte umgesetzt werden. n

THORSTEN ZIEGLER | TIROLER GRENZWEGE – MOUNTAINBIKE UND BERGSTEIGER HANDBUCH FÜR ALPINE HOCHTOURISTEN

ISBN 978-3-7022-4087-5 | leonx, München, 2022, Euro 24,95

Das Handbuch stellt 20 grenzüberschreitende, als Rundtour konzipierte Mehrtagestouren in Tirol


in lebendiger und plakativ beschriebener Form dar – entweder mit dem Mountainbike oder als
Bergsteiger zu Fuß. Damit legt der Autor Thorsten Ulf Ziegler einen Auswahlführer für genau jenen
ambitionierten, konditionsstarken Hochtouristen auf, der sowohl Bergsteigen als auch Mountainbiken
als Bergsport mit Ambition betreibt. In den Bergregionen zwischen Nordtirol, Osttirol und Südtirol
gibt es viele mehr oder weniger selten begangene Routen, die den Alpenhauptkamm spektakulär
überschreiten. Der Grund dafür ist darin zu suchen, dass eine reine Nord-/Süd-Überschreitung (oder
umgekehrt) oftmals mit einem mühsamen Transfer zurück zum Ausgangspunkt verbunden ist.
Darüber hinaus sind einige Tiroler Grenzwege erst in den letzten Jahren gletscherfrei geworden und
stehen somit erst nun dem erfahrenen Hochtouristen zur Verfügung.
N° 1 | Februar 2023

26 Wir gratulieren …

Inzing

Ehrenmajor Kurt Schletterer – 90


Die Liste seiner Verdienste ist lang. 24 Jahre, von 1968 bis 1992, war
Kurt Bürgermeister von Inzing und stellte in dieser Zeit unzählige
Weichen für das heutige Ortsbild. Auch dem Schützenwesen war er
viele Jahre eng verbunden: Seit fast 60 Jahren ist er Mitglied seiner
Heimatkompanie, war deren Obmann und 22 Jahre lang, bis 1994,
Kommandant des Bataillons Hörtenberg. Und nicht nur das: Als
Kommandant des Schützenviertels Tirol-Mitte und Bundesschrift-
führer gehörte er auch etliche Jahre der Bundesleitung an. Für diesen
Einsatz wurde Kurt auch zum Ehrenmajor ernannt.
Verständlich, dass zu seinem Runden so ziemlich alles auf den Beinen Jubilar EMjr. Kurt Schletterer – im Bild mit seinen Töchtern Susanne
war: Die Bürgermeister Sepp Walch (Inzing) und Dietmar Schöpf und Claudia – nimmt die Meldung von Hptm. Mjr. Andreas Hasl-
(Hatting) erwiesen dem Jubilar ebenso ihre Reverenz wie Pfarrer wanter entgegen. Foto: Johann Jenewein
Josef Scheiring, zahlreiche Gemeinderäte, Vertreter der örtlichen
Vereine und die Musikkapelle mit ihrem Kapellmeister Franz Eller. kommandiert vom neuen Bataillonskommandanten Hptm. Mjr.
Und natürlich durfte auch eine Ehrensalve seiner Inzinger Schützen, Andreas Haslwanter, nicht fehlen. n

Innsbruck See

Mag. Raimund Schreier – 70 Johann Siegele – 60

Der Abt von Wilten, Mag. Raimund Schreier OPraem., hatte am 29. Aufgrund gesundheitlicher Umstände feierte Zgf. Johann Siegele sei-
Dezember 2022 seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Grund besuchte nen 60. Geburtstag mit ein wenig Verspätung. Dazu rückte die ganze
ihn eine Abordnung der Schützenkompanie Wilten unter der Füh- Kompanie aus und traf sich am 30. September 2022 in Langesthei zu-
rung von Hptm. Robert Mader im Kloster Wilten. n sammen mit zahlreichen Festgästen, um ihrem Kameraden mit einer
Ehrensalve und 3 Salutschüssen durch die Kanoniere zu gratulieren.
Auf diesem Wege dürfen wir nochmals alles Gute sowie viel Gesund-
heit wünschen und uns bei Johann und seiner Familie für Speis und
Trank bedanken. n

Untermais

Uwe Cainelli – 60
Am 26. Dezember 2022 feierte Uwe Cainelli, Olt. der SK Untermais,
seinen 60. Geburtstag. Uwe ist seit 1994 Mitglied der SK „Blasius
Trogmann“ Untermais und bekleidete neun Jahre lang das Amt des
Hauptmannes. Wir wünschen ihm noch viele gesunde Jahre und dass
er uns als Kamerad noch lange erhalten bleibt. n
N° 1 | Februar 2023

Aus den KOMPANIEN … 27


Imsterberg
von Michael Schatz

Fahnenweihe SK Imsterberg
Im Jahr 2020 entschloss sich die Führung der SK Imsterberg die
inzwischen in die Jahre gekommene Kompaniefahne zu restaurie-
ren. Am 1. Oktober 2022 wurde die Fahne in Verbindung mit einem
Gottesdienst von Diakon Johannes Schwemmberger geweiht. Als
Fahnenpatin konnte die Gattin des Hauptmannes, Anita Schnegg
gewonnen werden. Die Fahnenabordnungen des Bataillons Starken-
berg, der Nachbarkompanien, der Kompanie St. Georgen/Südtirol
sowie die Abordnungen der einheimischen Vereine trugen zu einer
würdevollen Feier bei. Die Musikkapelle Imsterberg sorgte für die
musikalische Umrahmung des Gottesdienstes. Die Ehrenkompanie
wurde von der SK Wenns gestellt. Auf diesem Wege möchte sich die
SK Imsterberg bei der Bevölkerung und den ortsansässigen Unter-
nehmen für die großzügigen Spenden sowie bei allen Mitwirkenden
für die Teilnahme recht herzlich bedanken. n

Innsbruck
von Hans Gregoritsch

Schützenjahrtag der Pradler Standschützenkompanie


Am 13. November 2022 feiert die Stand-
schützenkompagnie Pradl den Schützen-
jahrtag, der mit einer Messe in der Pradler
Pfarrkirche begann. Anschließend mar-
schierte die Kompagnie zur Schützenkapel-
le, wo mit Pfarrer Maximilian Thaler an die
verstorbenen Schützen und Feuerwehrleute
gedacht wurde. Zu Ehren der Verstorbenen
wurde eine Salve abgefeuert. Danach ging
es ins Schützenheim, wo die Jahreshaupt-
versammlung stattfand. Für die Geehrten
gab es eine Extrasalve. Mit einem guten
Essen und gemütlichem Beisammensein
wurde der Schützenjahrtag beendet. n

Kappl
von Otto Siegele

Friedenslicht in Kappl
Seit 1986 wird nun das Friedenslicht aus Bethlehem nach Öster-
reich geholt. So kann das Friedenslicht auch schon seit Jahren in
Kappl in der Kirche abgeholt werden. In diesem Jahr hat die Kom-
panie auf Initiative des Talkommandanten das Friedenslicht in 24
Kapellen in den Weilern der Pfarre Kappl verteilt, wo es dann ganz
in der Nähe abgeholt werden konnte. Im nächsten Jahr wird die
Aktion auf jeden Fall wiederholt werden. n
N° 1 | Februar 2023

28 Aus den KOMPANIEN …


Eppan
von Reinhard Gaiser

Lichterglanz und große Spendenfreudigkeit –


8.606 Euro für „Stille Hilfe“
Nichts versetzt uns mehr in weihnachtliche
Stimmung als der feine, kleine Christkindl-
markt mit Lichterglanz und Glühweinduft
auf dem Rathausplatz von St. Michael.
Danke dafür dem Tourismusverein und
der Gemeindeverwaltung. Auch wenn
heuer aus Spargründen auf Girlanden und
Beleuchtung verzichtet wurde, so tat das
der Vorfreude auf Weihnachten keinen
Abbruch. Das Bedürfnis der Menschen, bei
Glühwein oder Apfelglühmix zusammen-
zustehen, hat auch heuer wieder eine sehr
großzügige Spendenfreudigkeit beim Standl
der Eppaner Schützen hervorgerufen. Wir
sagen herzlichen Dank dafür. Ein großes
Vergelt’s Gott auch an den Freizeitclub
„Beerangels Girlan“, der eine Spende von
500 Euro beigesteuert hat. Gerade in Zeiten
wie diesen ist es wichtig, Zeichen zu setzen. Das Kuratorium und die Mitglieder der Eppaner Schützen sagen herzlichen Dank für die
Zeichen für Menschen, die aufgrund von großzügigen Spenden!
Krankheit, Armut oder anderen schweren
Schicksalsschlägen Hilfe benötigen. Einen persönlich übergeben. Die „Stille Hilfe Sepp anonym zu helfen, und das nicht nur zur
Teil dieser Spenden haben Mitglieder der Kerschbaumer Eppan“ wurde dafür gegrün- Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr
Schützen am Heiligen Abend in Begleitung det, Menschen in wirtschaftlich schwierigen hindurch, so der Obmann der Stillen Hilfe
der Sozialreferentin Monika Hofer Larcher Situationen schnell, unbürokratisch und Reinhard Gaiser. n

Lechaschau
von Wolfram Vindl

Generationswechsel bei der SK Lechaschau


Nach fast 3 Jahrzenten übergab der Hauptmann der SK Lechaschau
Werner Wex das Kommando an seinen langjährigen Stellvertreter
und Weggefährten Olt. Josef Wildauer, der bereits öfters in Vertre-
tung die Kompanie anführte.
Die Kompanie nahm dies zum Anlass und würdigte die Verdienste
des scheidenden Hauptmannes und ernannte ihn zum Ehrenhaupt-
mann. Besonders die Ausrückungen nach Wien und im Rahmen
der Region in Bayern sowie in Südtirol und Welschtirol bleiben in
bester Erinnerung. Als besondere Wertschätzung wurde Werner
Wex ein Gamsabschuss geschenkt.
Der Ehrenhauptmann bleibt der Kompanie in beratener Funktion
im Ausschuss erhalten. Weiterhin ist er Stellvertreter des Batail-
lonskommandanten und Schießbeauftragter im Bezirk Reutte.
Er bedankte sich bei allen Mitgliedern und besonders bei seinem
Nachfolger für die sehr gute Zusammenarbeit und für das überaus
großzügige Geschenk. n

Säbelübergabe an den neuen Hauptmann Josef Wildauer


Foto: SK Lechaschau
Hier gibt’s alle Fotos zum Goaßlbaukurs.

Aus den KOMPANIEN … 29


Matrei a. Brenner
von Paul Hauser

Mitgliedschaft mit
Besonderheit
Am Seelensonntag nach dem Totengeden-
ken und der anschließenden Vollversamm-
lung das Ehrenmitglied Kurt Amort für 70
Jahre Mitglied bei der Kompanie geehrt.
Die Kameraden dankten Kurt auch für die
jahrzehntelange Mitarbeit als Schieß- und
Zeugwart in der Kompanie. Wir wünschen
dem Ehrenmitglied Gesundheit, dass er
noch lange in unseren Reihen mitmarschie-
ren kann. n
Landes-JS-Betr. Mjr. Rupert Usel, Ehrenmit-
glied Kurt Amort, Bundeskassier und Baon.-
Kdt. Mjr. Paul Hauser, Baon-JS-Betr. Matthias
Hauser und Obmann Stephan Trojer

MORTER
von Egon Zemmer

Goaßlbaukurs – Alte Tiroler Traditionen bewahren


Der Südtiroler Schützenbund hat kürzlich in Zusammenarbeit mit der SK Morter einen Goaßlbaukurs veranstaltet. Zwei volle
Tage fleißig arbeiten hieß es für die zahlreichen Teilnehmer.

In der Tat gibt es in ganz Tirol nur mehr


wenige, die die Techniken des Goaßlbaus
beherrschen. Mit Mjr. Egon Zemmer, Bun-
desgeschäftsführer des SSB, und Dipl.Ing.
Jürgen Schwienbacher aus Lana konnte der
SSB zwei Goaßlmacher stellen.
Eine Goaßl selbst zu bauen, erfordert neben
handwerklichem Geschick auch viel Geduld
und Zeit. So gilt es zunächst die gewünschte
Länge und Dicke des Seilstranges an den
späteren Goaßlschnöller anzupassen. Dann
geht es ans Eindrehen der Fäden, um daraus
einen Strang zu fertigen. Diese ungewohnte
Tätigkeit verlangt viel Kraft in den Händen
und wurde von vielen Teilnehmern als der
wohl anstrengendste Teil der ganzen Arbeit
empfunden.
Danach muss noch der „Steckn“ fertigge-
stellt werden. Als Grundlage dient ein Stock Die Teilnehmer des Goaßlbaukurses – Lebendiges Handwerk und gelebte Tradition
aus gedrehtem Zürgelholz, wie er in Taio
auf dem Nonsberg noch nach traditioneller einen besseren Halt. Der Goaßlbaukurs hat schon so manchen zur Verzweiflung
Art hergestellt wird. Auch dieser muss zu- endete damit, dass die Goaßln mit „Lör- getrieben. „Wir Schützen sind mit der
nächst auf die gewünschte Länge gebracht get“ (Lärchenharz), Bienenwachs und Ruß selbstgebauten Goaßl und den erlernten
werden. Anschließend wird er mit Garn eingelassen wurden. Dann bekam jeder Techniken sehr glücklich. Die Motivation
umwickelt, um die Stabilität zu erhöhen. noch einen „Schmitz“, damit es später auch ist, noch das Schnöllen zu erlernen, um die-
Das Griffstück wird schließlich individuell ordentlich knallt. Für einige Teilnehmer se alte Tiroler Tradition vom Bau bis zum
an die Hand des Goaßlschnöllers ange- geht die Arbeit damit aber erst richtig los. Knall aufrecht zu erhalten“, freut sich Hptm.
passt. Den Abschluss bildet ein individuell Denn sie müssen nun noch das Schnöllen Alex Tanner. n
gestalteter Ledergriff mit Handschlaufe für lernen. Das Geheimnis der liegenden Acht
N° 1 | Februar 2023

30 Aus den KOMPANIEN …


Reith bei Seefeld
von Sandra Told

Barbara-Feier in Reith mit neuem Schützenhauptmann


Eine Epoche ging am 6. November 2022 zu
Ende: Nach 27 Jahren übergab bei der Jah-
reshauptversammlung Langzeithauptmann
Friedl Berger das Kommando an Christoph
Kluckner. Eine Woche nach Allerheiligen,
am Seelensonntag, wurde in Reith tradi-
tionell mit einer Gedenkmesse und der
Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal
der Gefallenen und Vermissten der beiden
Weltkriege gedacht. Der Seelensonntag war
für die Reither Schützen auch gleichzeitig
der Termin für die Jahreshauptversamm-
lung. Heuer mit besonderer Spannung,
wurde doch schon im Vorfeld über die
Wahl eines neuen Schützenhauptmanns
spekuliert, nachdem Friedl Berger seinen
Rücktritt angekündigt hatte. Im Beisein
von Baon-Kdt. Mjr. Andreas Haslwanter
und Bürgermeister Dominik Hiltpolt traf Christoph Kluckner, Rudolf Rosenkranz, Peter Told jun., Josef Haidegger und Rudolf Posch.
man sich dann in der Karwendelhalle, wo Annemarie Kluckner wurde für ihre langjährige und tatkräftige Unterstützung wohlver-
Christoph Kluckner einstimmig zum neuen dient die Margareten-Medaille überreicht. Foto: SK Reith b. Seefeld
Schützenhauptmann gewählt wurde. Er lös-
te damit Langzeithauptmann Friedl Berger fiziersjahre“. Als Überraschung erhielten sie Ebenso fand am 4. Dezember 2022 in Reith
ab, der nach 27 Jahren erfolgreicher Arbeit Ehrenscheiben mit ihren Portraits. bei Seefeld die Feier zu Ehren der heiligen
seinen Hauptmannsäbel seinem Nachfolger Insgesamt konnten die Reither Schützen Barbara statt.Dies war die erste Ausrückung
überreichte. Mit Friedl Berger legten auch auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, in der SK Reith bei Seefeld mit dem neuen
Hans Rainer und Werner Haslwanter ihre dem nach langer Corona-Pause auch wieder Hauptmann Christoph Kluckner. Gemein-
Ämter zurück. Als Anerkennung für ihren Feste und Veranstaltungen möglich waren, sam mit der Bergkapelle Reith bei Seefeld,
Dienst zum Wohle der SK Reith wurde wie z.B. der Auländer Kirchtag, das Oster- die das fest musikalisch umrahmte, dem
Friedl Berger zum Ehrenhauptmann, Hans eierschießen und der Ausflug zur Eppzirler Gesangsverein, der Freiwilligen Feuerwehr
Rainer zum Ehrenoberleutnant und Werner Alm. Dort wurden sie von der Marketen- und den Bergwerkmitarbeitern von Reith,
Haslwanter zum Ehrenleutnant ernannt. derin Vanessa Lutz bestens bewirtet und Schwaz und Achensee wurde dieses wun-
Insgesamt brachten sie es auf stolze 93 „Of- verbrachten einen gemütlichen Tag. derschöne Fest gefeiert. n

Schlitters
von Daniel Trautendorfer

Jahreshauptversammlung mit besonderer Ehrung


Am Seelensonntag wurde nach der heiligen Messe und der Kranz-
niederlegung am Kriegerdenkmal die alljährliche JHV der SK
Schlitters im Gasthof Jäger abgehalten. Dieses Jahr standen wieder
Neuwahlen an. Hptm. David Abendstein, Obmann Christoph
Dengg und die meisten anderen Funktionäre wurden einstimmig
wiedergewählt. Zur neuen Jungschützenbetreuerin wurde Vera
Schöpf gewählt, Lars Helgers zu ihrem Stellvertreter. Die Funktion
des 1. Fähnrichs ging nach fast 18 Jahren von Johann Hauser auf
Andreas Prosch über. Zudem gab es auch einige Ehrungen langjäh-
riger Schützen. Ein ganz besonderes und seltenes Jubiläum konnte
unser Ehrenhauptmann Siegfried „Siegi“ Rothhaupt feiern: 70 Jahre
Mitglied bei der SK Schlitters. Diese Verleihung war für Obmann
Dengg eine sehr große Ehre! Ferner wurden auch Tobias Unterber-
ger für 15 Jahre sowie Bernhard Fillafer, Stefan Hauser und Herbert
Mauracher für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. n
N° 1 | Februar 2023

Aus den KOMPANIEN … 31


Vahrn
von Walter Kofler

Errichtung zweier Wegkreuze nach Spiluck


Früher standen entlang des alten
Steiges von Vahrn nach Spiluck zwei
Wegkreuze: eines beim Steinerhof
und eines beim Hütterhof. Daraufhin
beschloss die SK Vahrn, solche Weg-
kreuze wieder an diesen beiden Orten
aufzustellen.

Das Wegkreuz beim Steinerhof musste


2003 nach einem verheerenden Windwurf
entfernt werden. Glücklicherweise blieb das
Wegkreuz samt Corpus nahezu unbescha-
det. Es benötigte lediglich kleinere Ausbes-
serungen und konnte so mit einer neuen
Bank versehen wieder am ursprünglichen
Ort aufgestellt werden.
Ende der Siebzigerjahre waren Corpora
eine begehrte und lohnende Diebesbeute.
Aus diesen Überlegungen heraus wurde Wegkreuze gehören seit Jahrhunderten Das schwere Leben der Gebirgsbewohner,
das Wegkreuz beim Hütter entfernt und zu unserem Landschaftsbild und sind Teil ihre harte, gefahrvolle Arbeit und ihre
in Sicherheit gebracht. Später wurde das unserer Kultur. So gehören deren Erhal- Abhängigkeit von den Naturgewalten mag
Wegkreuz an einem anderen, sicheren tung, Renovierung oder die Wiederherstel- ein besonders inniges Bedürfnis nach Got-
lung derselben zu einer der Aufgaben der tesnähe bewirkt haben. Musste der Bauer
Ort wieder aufgestellt. Für die Errichtung
Schützen. den Hof verlassen, um im Tal Arbeiten zu
des neuen Wegkreuzes samt Bank konnte
verrichten, erbat er sich an der Abzweigung
Thomas Kofler (einst Hütter) gewonnen Arbeit an und leistete so einen wertvollen der Hofstelle zum Steig Gottes Hilfe für eine
werden. Mit viel Freude nahm er sich dieser kulturellen Beitrag. n gesunde Heimkehr.

Zirl
von Philipp Kollmer

Überraschung zu Weihnachten
Am 23. Dezember 2022 durften Philipp
Kollmer in Vertretung der SK Zirl und mit
der Ehrenkranzträgerin Iris Zangerl-Walser
dem langjährigen Ausschussmitglied Her-
bert Reiter einen Scheck über 5000 Euro als
Weihnachtsüberraschung überreichen.
Herbert Reiter hatte in den vergangenen
2 Jahren mehrere Operationen an der
Wirbelsäule. Seitdem ist er auf einen Roll-
stuhl angewiesen und wünscht sich einen
elektrischen Rollstuhl. Sein größter Wunsch
ist es, wieder ins Dorf und auch wieder ins
Schützenheim zu kommen.
So wurden auf Initiative von Philipp Koll-
mer von der SK Zirl unter reger Mithilfe
der Ehrenkranzträgerin Iris Zangerl-Walser
die finanziellen Mittel dafür gesammelt. Ein
großer Dank geht an die zahlreichen Spen-
der: an die Vinzenzgemeinschaft Zirl, den
Robin Hood Club, die Bäuerinnen Zirl, den
Krippenverein Innsbruck, die Mitglieder
der SK Zirl, die Sammlung zu Erntedank
der SK Zirl, und an die Bäckerei Rainer in Philipp Kollmer und der Ausschuss der SK Zirl wünschen Herbert Reiter alles Gute für das
Zirl. n Jahr 2023.
N° 1 | Februar 2023

32 Aus den KOMPANIEN …


Tulfes
von Manfred Arnold

Schützenjahrtag der Speckbacher SK Tulfes –


375 Jahre SK Tulfes
Nach zwei Jahren Pause durften wir
unseren Schützenjahrtag wieder in der
traditionellen Art und Weise abhalten und
feiern. Nach der Gewehrausgabe und dem
Antreten vor dem Vereinshaus erfolgte der
gewohnt schneidige Einmarsch in Beglei-
tung der Musikkapelle in die Pfarrkirche,
wo wir mit Dekan Augustinus Kühne einen
feierlichen und denkwürdigen Gottes-
dienst feiern durften. Auch im Gedenken
an die verstorbenen Schützenkameraden
und Mitglieder wurde eine Gedenkkerze
angezündet. Im Anschluss erfolgte die
Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal,
zu dem die Kompanie eine Ehrensalve
abfeuerte. Ebenfalls ein Höhepunkt war
die Angelobung der neuen Mitglieder, wo
die Musikkapelle als feierlichen Abschluss
die Landeshymne spielte. Die diesjährige V.l. Olt. Christian Fankhauser, Uj. Martin Arnold, Uj. Friedrich Angerer, Bgm. Martin Weg-
Generalversammlung wurde beim Tuxer- scheider, Hptm. Richard Angerer und Obmann Manfred Arnold
bauer abgehalten, wo man zu den über 60
aktiven Kompanie-Mitgliedern auch einige Aber auch der Zukauf von 14 original Schützenjahr gab es viel zu berichten und
Ehrengäste wie Dekan Augustinus Kühne, nachgebauten Vorderlader-Gewehren (die auch zu danken. Dieser festliche Rahmen
Bgm. und Schützenkamerad Martin Weg- Schützenkompanie besitzt jetzt 44 Stück bot natürlich auch die Gelegenheit, eine
scheider, die Ehrenmitglieder Fahnenpatin davon) wurde mit Erfolg abgeschlossen. Reihe von langjährigen verdienten Mitglie-
Maria Luise Junker, EHptm. Josef Reich- Damit bleibt die Speckbacher SK Tulfes dern auszuzeichnen, bevor es zum Punkt
ler, EOlt. Josef Arnold, EObm. Hermann die einzige Kompanie in der Alpenregion, Neuwahlen ging. Abschließend richteten
Junker, die Vertreter der Musikkapelle die mit Vorderlader-Gewehren „System die Ehrengäste Grußworte an die Festver-
Obmann Alfred Kößler und Kapellmeister Lorenz, Jägerausführung“ ausrückt und sammlung und sprachen der Kompanie
David Nagiller begrüßen durfte. Obmann ihre Ehrensalven damit abfeuert. Auch über ihre Anerkennung aus. n
Manfred Arnold verlas stolz seinen Bericht. viele weitere Aktivitäten im abgelaufenen

Unsere Leser meinen ...

unibz – Dreisprachig oder Zweisprachig?


Die Freie Universität Bozen ist bekanntlich ihrem statutarisch
festgelegten Anspruch nach dreisprachig. Wie aber kommt es dann,
dass eine dort stattfindende Tagung nur zweisprachig angekündigt
wird, nämlich auf Italienisch und Englisch? Die Referate finden
ebenfalls nur in diesen beiden Sprachen statt, deutschsprachige Re-
ferenten z.B. aus Wien, München, Mainz, Halle-Wittenberg tragen
auf Englisch vor. Eine Simultanübersetzung ist nur vom Englischen
ins Italienische vorgesehen. Die deutsche Sprache bleibt bei dieser
Tagung der FUB also völlig ausgespart. Nebenbei erfahren wir aus
dem Ankündigungsfolder, dass die Bildungsfakultät der FUB ihren
Sitz im „Viale Ratisbona“ in „Brixen-Bressanone“ hat.
Die besagte Tagung findet an der genannten Fakultät in Brixen unibz – Alles andere als dreisprachig ausgerichtet!
statt und wird ausgerichtet vom ebendort − und zwar laut Folder in
der „Via Dante“ − angesiedelten Kompetenzzentrum für Regional- rinnen der Tagung. Deutet sich hier etwa bereits die künftige sprach-
geschichte, das unter der Leitung von Dr. Oswald Überegger steht. liche Ausrichtung der Universität Bozen an?
Dessen Mitarbeiterin Dr. Siglinde Clementi ist eine der Organisato- Martin Crepaz, Auer
N° 1 | Februar 2023

Aus den KOMPANIEN … 33


Unsere Leser meinen ...

„Jeds Lob tuat gut“


Die Dezember-Ausgabe der Schützenzeitung hat mich beim Alpenregion. Die Sprache der Beiträge ist für die Leser verständlich
Durchblättern und dann beim Lesen hellauf begeistert. Die Bei- und nachvollziehbar.
träge, Nachrichten und Glossen rund um verschiedene historische Herzliche Gratulation dem Redaktionsteam für die tolle Arbeit! Das
und gesellschaftliche Themen sprechen die aktuelle Lage in Tirol Mitteilungsblatt der Schützen ist absolut herzeigbar. Diese Zeitung
treffsicher an. Der Tenor der Texte ist getragen von einer Sehnsucht begeistert dazu, mit Freude und Mut aktiv in den Kompanien mit-
nach Gerechtigkeit, und sie sind ein Bekenntnis zur Heimat. Diese zuwirken. Macht weiter so!
Einstellung gilt für alle Schützen und Marketenderinnen in unserer Herbert Genser, Mieders

Träume von Siegen


Nicht nur die Amba-Alagi-Straße, sondern auch viele andere Stra- Angriffs- und Eroberungskrieg gegen Äthiopien 1936 gefallen ist
ßen mit chauvinistischen, kriegsverherrlichenden und anti-österrei- und von der faschistischen Propaganda als „perfekter faschistischer
chischen Namen gibt es bis heute in Bozen: Armando-Diaz-Straße, Soldat" inszeniert wurde. Warum meldet sich Philipp Achammer
Luigi-Cadorna-Straße, Col-di-Lana-Straße, Pater-Reginaldo-Giuli- erst jetzt zu Wort und was gedenkt er zu tun? Warum hat die SVP
ani-Straße, Antonio-Locatelli-Straße, Montellostraße, Piavestraße, bis heute nichts gegen kulturelle Schandflecke mitten in Südtirol
Siegesplatz, Vittorio-Veneto-Straße, 4.-November-Platz. Am Col di unternommen? Es wäre höchst an der Zeit, diese Namen endlich
Lana z.B. war der Bozner Toni v. Tschurtschenthaler Kompaniefüh- durch solche zu ersetzen, die Gemeinsamkeiten der deutschen und
rer der Kaiserjäger, als der Berg im Ersten Weltkrieg von den Alpini italienischen Volksgruppe betonen und nicht von Siegen der einen
gesprengt wurde und viele Tiroler ums Leben kamen. Oder Regi- über die anderen träumen.
naldo Giuliani: Das war ein Feldkurat, der im völkerrechtswidrigen Otto Mahlknecht, Bozen

Doch lieber den Josefitag


Kaum ist die neue Regierung um Ministerpräsidentin (sic!) Giorgia chen Sonntagsreden gelebte Tirolertum nicht ganz den Bach runter.
Meloni im Amt, werden schon die ersten Stimmen um einen neuen Man könnte ja den 25. April und den 2. Juni als Feiertage ab-
Feiertag laut. Der 4. November soll wieder eingeführt werden. Die- schaffen. Diese Tage haben mit unserer Geschichte nichts zu tun.
ser Tag brachte für Südtirol, sofern sich einige noch daran erinnern, Zusammengefasst: 19. März als Feiertag einführen, 25. April und 2.
nichts Gutes mit sich. Wohin wird das noch führen? Werden wir Juni abschaffen und den 4. November von der politischen Agenda
eines Tages auch am Tag des „Marschs auf Rom“ oder am Geburts- streichen!
tag des „Duce“ schul- und arbeitsfrei bekommen? Das würde, wenn man Autonomien schützen und Andersdenken-
In der heutigen Welt, wo Feiertage als Last angesehen werden und den in einem fremdnationalen Staat auf Augenhöhe begegnen will,
in Kommerzzeiten zu einem Werktag verkommen, ist es besser, den ein gutes Zeichen sein!
Josefitag wiedereinzuführen. Mit Josef, dem Tiroler Schutzpatron, Andreas Raffeiner, Bozen
könnte man in Südtirol etwas anfangen. So geht das meist in festli-

100 Jahre Teilung Tirols – kein Platz für die Einheit Tirols
Der Grund, weshalb das Gedenken an die Teilung Tirols von 1920 Bezeichnung fürs Bundesland.
im sogenannten „Bundesland Tirol“ nicht genug bis keinen Platz in Landeshauptmann Mattle ist nicht der Landeshauptmann aller
der Öffentlichkeit und in den Medien bekommen hat, liegt darin, Tiroler, sondern nur der Nord- und Osttiroler.
dass aus der Sicht der „Tiroler“ Tirol nicht geteilt sei, sondern ein Hat nicht die Burg bei Meran dem gesamten Land den Namen „Ti-
österreichisches Bundesland ist! Solange der Name „Tirol“ nur für rol“ gegeben oder nur für Nord- und Osttirol? Auch wir in Südtirol
das österreichische Bundesland Verwendung findet, wird sich daran und Welschtirol sind Tiroler und leben in Tirol, das für uns kein
nichts ändern. Nachbarland ist!
Ein Akt des Respekts uns Tirolern südlich des Brenners gegenüber Der Begriff „Tirol“ sollte nur im Zusammenhang mit der Europare-
wäre, dass das „Bundesland Tirol“ seine richtige Bezeichnung ein- gion verwendet werden, denn der Name Tirol schließt automatisch
führt: „Bundesland Nord-Ost-Tirol“. Somit würde die Teilung Tirols alle Landesteile mit ein: Nord-Ost-Tirol, Südtirol und Welschtirol.
bei den Nord- und Ost-Tirolern viel mehr ins Bewusstsein rücken. Michael Aberer, Jenesien
Nord-Ost-Tirol wäre politisch und historisch die einzige richtige
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34 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Amras
von Werner Erhart

Jungschützenbetreuung in Amras
Bei der Jahreshauptversammlung der SK
Amras am 18. November 2022 fanden
Neuwahlen statt. Die Zufriedenheit der
Kompanie drückte sich auch darin aus, dass
der gesamte Vorstand und die Offiziere
einstimmig wiedergewählt worden sind.
Lediglich der Kassier Lt. Bernhard Schiener
hat wegen anderer anstehender Aufgaben
außerhalb der Kompanie gebeten, von einer
Wiederwahl abzusehen. Als seine Nach-
folgerin wurde einstimmig die Marketen-
derin Raphaela Sailer bestimmt. Bei der
Versammlung hat der überaus engagierte
Jungschützenbetreuer Philipp Mitterer über
seine Arbeit mit der Amraser Schützenju-
gend berichtet und auch ein Organigramm
gezeigt, wie die Betreuung derzeit funktio-
niert und wie er sich die Zukunft vorstellt.
Jeder Schütze kennt das aus seiner eigenen Amraser Jungschützen bei der Weihnachtsfeier 2022
Kompanie: der Altersunterschied zwischen
den kleinen Mädchen und Buben und weiligen Altersgruppen geschaffen werden. bald nachdem vor 60 Jahren die Institution
den jungen Erwachsenen mit 16 bzw. 18 Übrigens war es auch unter den Jungschüt- der Jungschützen vom Bund der Tiroler
Jahren ist zu groß, als dass es ein Betreuer zen immer schon üblich, dass die älteren Schützenkompanien eingeführt wurde, fast
oder eine Betreuerin alleine schaffen kann; auf die jüngeren achtgeben und ihnen zur mehr junge als ausrückende „alte“ Schüt-
auch die Interessen sind zu verschieden. Seite stehen. Eine gute Lebensschule! zen.
In Amras hatten wir das Glück, dass wir in Momentan ist es so, dass schon weitere Ob unser Modell der Jungschützenbetreu-
den letzten beiden Jahren drei Jungschützen Kinder unserer Schützenkameraden oder ung ein solches von langer Dauer ist, wissen
und eine Jungschützen-Marketenderin zu jüngere Geschwister von Jungschützen wir nicht. Auf jeden Fall hängt das wesent-
den „Alten“ übernehmen konnten, welche nachdrängen. Es gibt auch schon Anfragen lich von den handelnden Personen, den
mit großem Einsatz und viel Einfühlungs- von bisher schützenfremden Personen. Wir Betreuern, den Betreuungshelfern und auch
vermögen dem gewählten Betreuer bei müssen aber darauf achten, dass die Anzahl von den Eltern, welche immer mit einzube-
seiner Arbeit helfen. Neu ist, dass klare Ver- der Jungschützen nicht allzu groß wird. In ziehen sind, ab. n
antwortlichkeiten für die Betreuung der je- Amras hatten wir nämlich schon einmal,

Innsbruck
von Alexander Mitterer

Jungschützen vom Alten


Schießstand sammeln für
das Schwarze Kreuz
Nach 2-jähriger Pause konnten sich unsere Jungschützen mit
Unterstützung einiger Altschützen unter der Leitung des Kassiers
Ptf. Stefan Parth wieder für das Schwarze Kreuz am Westfriedhof in
Innsbruck einsetzen. Unsere Kompanie unterstützt dieses Vorhaben
seit 1980.
Einen ganzen Tag standen die Kinder und Jugendlichen mit Betreu-
er und ihren Sammelboxen an den Friedhofseingängen.
Als Belohnung für ihren Einsatz durften die Jungschützen ins Flip
Lap nach Völs. Unser Nachwuchs sprang an diesem Nachmittag,
was die Matten hergaben. Herzlichen Schützendank an alle Betei-
ligten! n

Die Allerheiligen-Sammlung in Tracht am 1. November 2022


N° 1 | Februar 2023

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 35


Bozen
von Miriam Schwarzer

Marketenderinnen-Kalender 2023 des Bezirkes Bozen


Am 7. Dezember 2022 wurde der neue Kalender der Marketenderinnen im Schützenheim von Gries vorgestellt. Der Bezirkska-
lender erscheint heuer bereits zum achten Mal und zeigt auf farbenfrohen Bildern Marketenderinnen und Jungmarketende-
rinnen aus den verschiedenen Kompanien des Schützenbezirkes Bozen.

Nach monatelangem Stillstand konnten die


Marketenderinnen unter der Leitung ihrer
Bezirksmarketenderin Franziska Meraner
das kulturelle Projekt gemeinsam erstel-
len und mit viel Leidenschaft umsetzen.
Die gesamte Organisation, Bearbeitung,
Abwicklung und Grafik wurden von Mit-
gliedern der Bezirksleitung erarbeitet. Ein
großes Dankeschön geht an den Südtiroler
Schützenbund, der das Projekt finanziell
unterstützt hat. Alle Fotos wurden vom
Fotokünstler Manfred Maierbrugger im
Sommer auf Schloss Englar gemacht. Der
Fotokünstler aus Gnesau in Kärnten ist Mit-
glied im Künstlerhaus Wien, eine autonome
und international orientierte Vereinigung
verschiedener Künstler. Der Kalender spie-
gelt die Trachtenvielfalt der Marketenderin-
nen des Schützenbezirkes Bozen wider und Der Kalender steht auf der Homepage schuetzenbezirk-bozen.com zum kostenlosen Down-
ist, solange der Vorrat reicht, bei den 25 loaden bereit.
Schützenkompanien des Schützenbezirkes
Bozen erhältlich. n

KuenS
von Angelika Haller

Gemeinsam das Jahr ausklingen lassen


Nach zwei Jahren Pause lud der Marketen-
derinnenbeirat des Bezirks Burggrafenamt-
Passeier wieder zum gemeinsamen Essen
der Marketenderinnen zum Jahresausklang.
Am 3. Dezember 2022 kamen Vertre-
terinnen verschiedener Kompanien im
Hilberkeller in Kuens zusammen, um bei
einem vorzüglichen Dreigängemenü einen
angenehmen und unterhaltsamen Abend zu
verbringen.
Bezirksmarketenderin Angelika Haller
bedankte sich bei dieser Gelegenheit für die
Mitarbeit und das Auftreten der Marketen-
derinnen im Bezirk. Zudem dankt sie dem
Marketenderinnenbeirat für die Mithilfe
und Unterstützung. Sie hofft, dass nach den
Entbehrungen in der Coronazeit ein neuer
Aufschwung stattfindet und freut sich auf
die gemeinsamen Veranstaltungen im Jahr Marketenderinnen wollen für Heimat und Kultur etwas bewirken. Es ist für sie selbstver-
2023. n ständlich, Aufgaben wie die Pflege der Trachten, Bildstöcke und Wegkreuze zu übernehmen.

Berichtigung: Der Artikel über den Talschaftswandertag in Nauders auf Seite 38 der letzten Ausgabe stammt von Wilfried Griesser
N° 1 | Februar 2023

36 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Prad
von Maria Pichler

Herbstausflug der Vinschger und Burggräfler Jungschützen


Schon zur Tradition gehört der gemeinsame Herbstausflug der Vinschger und Burggräfler Schützenjugend, der seit dem Jahr
2013 abwechselnd stattfindet. Dieses Jahr organisierte die Bezirksjugendleitung Vinschgau den Herbstausflug. Anfang Okto-
ber trafen sich bei herrlichem Herbstwetter rund dreißig Mädchen und Buben mit ihren Betreuern am Parkplatz in Lichten-
berg/Prad.

Nach der Begrüßung durch Bezirksjugend-


betreuer Hptm. Tobias Wiesler übergab
dieser das Wort an Toni Pfitscher, der die
Teilnehmer herzlich willkommen hieß und
− zur Einstimmung auf den Ausflug − über
das Dorf, die Nachbardörfer sowie über den
Vinschgau und die Berge erzählte. Nach
einem kurzen Fußmarsch führte uns Toni
Pfitscher durch die Burgruine Lichtenberg
und ging dabei auf die Geschichte dieser
ehemaligen Burg ein. Bei der rund einstün-
digen Wanderung ging es zuerst vorbei an
den Pinethöfen und danach über den Gum-
perleweg weiter zur Herz-Jesu-Kapelle in
Agums. Dabei haben wir bei verschiedenen
Stationen die Pflanzen- und Tiervielfalt des
Waldes und der Wiesen kennengelernt.
Am späten Vormittag hat uns Hptm. Adal-
bert Tschenett bei der Herz-Jesu-Kapelle Die Burg wurde erstmals 1259 als landesfürstlicher Besitz der Grafen von Tirol genannt,
in Agums empfangen und Interessantes scheint aber bereits um 1200 von den Vögten von Matsch als adeliger Stützpunkt gegrün-
über den Ersten Weltkrieg an der Ortler- det worden zu sein.
front sowie über den Soldatenfriedhof in
Spondinig erzählt. Hernach besichtigten Ortlerfront war, im Jahr 1915 diese Kapelle verband restauriert. Seit der Segnung zur
wir die Herz-Jesu-Kapelle. Hptm. Adalbert entworfen hat und zu Ehren der gefallenen Herz-Jesu-Kapelle findet hier jährliche eine
Tschenett wusste zu erzählen, dass Oberst Soldaten errichten ließ. Die Kapelle wurde Messe statt. n
Moritz Erwin von Lempruch, der von später von den Faschisten verwüstet und
1916 bis Kriegsende Generalmajor an der erst in den 80er Jahren vom Frontkämpfer-

Pustertal
von Andreas Hintner

Jungschützen sagen danke


Unvergessliche Momente bescherten zur
Weihnachtszeit die Pusterer Jungschützen
den Bewohnern der Alters- und Pflegehei-
me im Pustertal.
Als ein Zeichen der Wertschätzung an die
Bewohner der Alters- und Pflegeheime von
Innichen, Niederdorf, Bruneck sowie der
zwei Heime des Tauferer Ahrntals über-
brachten an die 30 Jungschützen mit deren
Betreuern die selbst gebackenen Kekse und
sorgten damit für viel Freude unter den
Bewohnern. Die musikalische Umrahmung
durch die Jungschützen trug ebenfalls dazu
bei, dass diese gelungene Aktion bei allen
noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Das gemeinsame Backen und die gemein-
sam verbrachte Zeit haben auch dazu
beigetragen, den Zusammenhalt und die
Kameradschaftlichkeit zu stärken. n
N° 1 | Februar 2023

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 37


TERLAN/VAHRN
von Miriam Schwarzer

Selbstverteidigungskurs der Jungschützen

Durch einen Selbstverteidigungskurs werden die Wertschätzung, Selbstvertrauen und die


Selbstwahrnehmung eines jeden Teilnehmers gestärkt.

An zwei Samstagen, einmal in Vahrn und einmal in Terlan, nahmen rund 60 Jungschützen und Betreuer an einem Selbstver-
teidigungskurs teil. Referent Bernhard Pircher, welcher u.a. Karate-Weltmeister ist, zeigte den Teilnehmern, wie man drohen-
de Angriffe auf Leben, Gesundheit, Körper und Freiheit erkennt und wie man angemessen reagiert.

In jeweils rund 3 Stunden wurde einmal die Stärkung des Körpers geht vielmehr um die persönliche mentale Selbstverteidigung und
durch Kampfsport-Intervall-Training fokussiert. Die Grundlagen Selbstwertschätzung.
der Selbstverteidigung wurden erklärt und verschiedene Handgriffe Zum Abschluss des Kurses erhielt jeder der Teilnehmer ein Diplom.
gezeigt. Außerdem wurde in Form von Mentalübungen versucht, Bei einer kleinen Stärkung abschließend ließ man noch einmal das
bei den Kindern Selbstvertrauen und Selbstwahrnehmung zu stär- Erlebte Revue passieren. Es war für alle ein sehr ereignisreicher und
ken. Denn körperliche Selbstverteidigung ist nur ein kleiner Teil, es lehrreicher Kurs. n

Telfs
von Pius Trostberger

Weiße Fahne im Bataillon Hörtenberg für die Jungschützen


und Jungmarketenderinnen
Am frühen Samstagabend des 12. Novem-
ber 2022 fand im Schützenheim der SK
Telfs die diesjährige Prüfung zum Er-
werb des JS-Leistungsabzeichens statt. 36
Jungmarketenderinnen und Jungschützen
stellten sich den schriftlichen und mündli-
chen Prüfungsfragen, welche von den drei
Prüfern Baon-Kdt. Mjr. Andreas Haslwan-
ter, Baon-Kdt.-Stv. Hptm. Anton Schmid
sowie Baon-Kassier Hptm. Pius Trostberger
gestellt wurden. Neben der hervorragenden
Leistung der Jungen ist auch den jeweiligen
JS-Betreuern, welche die Kinder so gut
vorbereitet haben − allen voran Baon-JS-
Betreuer Oj. Albert Maurer −, zu danken.
Nach dem gemeinsamen Singen der Lan- Am Tischfußballtisch gab es noch einige
Gratulation zu 13x Bronze, 15x Silber und deshymne gab es noch „a Kracherle und a Spiele, wo sich die stolzen Jungschützen
8x Gold! Würschtl“ als Stärkung. gegenseitig messen konnten. n
N° 1 | Februar 2023

38 Wir gedenken …

Helmut Grässle wurde zum Fahnenleutnant In seiner Funktion als Obmann


† 20. MAI 2022 − IMSTERBERG gewählt und übernahm dieses hat er sich bei den Verhandlun-
Amt 1961 nach der Fahnenwei- gen und der Planung für das
he. In den Jahren 1984 bis 1987 neue Schützenheim mit seiner
führte er die Tartscher Schüt- Perfektion eingebracht, sodass
zen als Hauptmann an und war ein perfektes und schönes Schüt-
insgesamt 25 Jahre lang ein zenheim mit einem der größten
aktives Mitglied der Kompanie. Schießstände in Tirol entstand.
Zur Beerdigung versammelten Am 19. November verabschiede-
sich neben den vielen Trau- ten sich die Kameraden mit dem
ergästen die SK Tartsch und letzten Fahnengruß und einer
zahlreiche Abordnungen aus Ehrensalve.
dem ganzen Land. Sie erwiesen
dem Verstorbenen die letzte maßgeblich am Aufbau und der
Ehre und begleiteten seine Pflege der Partnerschaft mit
Familie und seinen Sohn, Bez.- Alois Pitschl der SK Rinn in Nord-Tirol und
Am 20. Mai 2022 verstarb das Mjr. Hansjörg Eberhöfer, in † 13. NOVEMBER 2022 − ALDEIN dem Schützenverein Buchholz
langjährige Mitglied der SK dieser schweren Stunde. beteiligt. Besonders stolz war
Imsterberg Olt. a.D. Helmut „Andr“ wird der SK Tartsch Herbert, dass er beim Landes-
Grässle im 81. Lebensjahr. und allen, die ihn kannten, festumzug 1984 in Innsbruck
Seit 1969 war Helmut Schütze stets in guter und dankbarer einer der Träger der Dornen-
mit Leib und Seele und gab Erinnerung bleiben. krone war. Die SK Lana und
auch seine waffentechnischen eine Abordnung der SK Rinn
Kenntnisse gerne an die Waf- verabschiedete Herbert mit
fenwarte weiter. Im Jahre 2001 einem Nachruf, der Ehrensalve
zwang ihn sein Gesundheitszu- EOlt. Ing. Walter und dem letzten Fahnengruß
stand, in den inaktiven Stand Flunger zu den Klängen des „Guten
zu treten. Kameraden“.
Mit drei Ehrensalven und dem 12. NOVEMBER 2022 − HAIMING
Fahnengruß verabschiedete
sich die Kompanie von ihm.
Die SK Imsterberg wird ihm Im Alter von 91 Jahren ist der Anton Linser
stets ein ehrendes Andenken EHptm. der SK Aldein Alois † 19. NOVEMBER 2022 −
bewahren. Pitschl verstorben. Der „Mess- KASTELBELL
ner Luis“ gründete 1973 die SK
Aldein wieder. Während seiner
26-jährigen Hauptmannschaft
Andreas Eberhöfer setzte er bleibende Akzente wie
† 31. OKTOBER 2022 − TARTSCH die besondere Beziehung zu
Maria Weißenstein, die Freund-
schaft zu Batzenhofen (D) und
den Erhalt des Tinzltages. Luis
war ein geselliger Kamerad,
Die Haiminger Schützen trauern der mit den Aldeiner Schützen
um ihren Kameraden Ehrenober- landauf landab ausrückte. Sein
leutnant Walter Flunger, der im Wirken, seine Geradlinigkeit,
Alter von 89 Jahren verstorben seine Treue und seine Gesel-
ist. Walter war Gründungs- ligkeit werden immer in guter
mitglied und seit 1954 aktives Erinnerung bleiben. Die SK Kastelbell trauert um
Mitglied, davon über 40 Jahre ihr Gründungsmitglied Toni
im Ausschuss tätig. Von 1977 Linser, der im 89. Lebensjahr
bis 2002 führte er als Obmann ganz plötzlich zu Gott heim-
den Verein. Auch er prägte Herbert Pixner gekehrt ist. Toni war von der
Am 31. Oktober verstarb die Haiminger Schützen und † 17. NOVEMBER 2022 – LANA Wiedergründung 1959 bis zu
Andreas Eberhöfer im Alter deren Werte, die er mit großem Am 17. November begleitete die seinem Tode aktives Mitglied.
von 89 Jahren im Kreise seiner Vorbild in der Kompanie vor- SK „Franz Höfler“ Lana Herbert In dieser Zeit übte er 17 Jahre
Familie. lebte. Für sein Wirken erhielt er Pixner auf seinem letzten irdi- das Amt des Kassiers in der
„Andr“ wurde am 10. No- mehrere Auszeichnungen, unter schen Weg. Herbert war ganze Kompanie aus. Er war bei Jung
vember 1933 geboren und anderem wurde ihm die Regi- 53 Jahre aktives Mitglied der und Alt ein überaus geschätzter
war Gründungsmitglied der ments-Verdienstmedaille vom Kompanie und ein sehr pflicht- Schützenkamerad. 2019 wurde
SK Tartsch im Jahre 1959. Er Viertel Oberland zuerkannt. bewusster Schütze. Er war Toni die A.-Hofer-Langjährig-
N° 1 | Februar 2023

Wir gedenken … 39
keitsmedaille für 60 Jahre treue ben haben. „Mascht“ war ein
Mitgliedschaft verliehen. Mit Parade-Schütze – fast 40 Jahre GEORG NEUHAUSER, TOBIAS PAMER, ANDREAS MAIER,
dem Gefühl tiefen Dankes für als Kassier und 30 Jahre als ARMIN TORGGLER | BERGBAU IN TIROL – VON DER
all das, was er für die Kompanie Leutnant sprechen für sich. Er URGESCHICHTE BIS ZUR GEGENWART – DIE BERGREVIERE
war und gab, begleitete die SK hinterlässt eine Lücke, die zu IN NORD- UND OSTTIROL, SÜDTIROL SOWIE IM TRENTINO
Kastelbell ihren Kameraden schließen nicht möglich sein
Toni auf seinem letzten Weg. wird. ISBN 978-3-7022-4069-1 | Tyrolia-Verlag, Euro 48
Zum letzten Gruß verabschie-
dete sich die Kompanie mit der SILBER, ERZ UND WEISSES GOLD
höchsten Ehrerweisung. Wir DIE GESCHICHTE DES MONTANWESENS IN TIROL
werden ihn immer als treuen Ferdinand Hainz Tirol war über Jahrhunderte ein bedeutendes, im 15.
und lieben Kameraden in Erin- † 18. DEZEMBER 2022 − Jahrhundert sogar das Bergbauzentrum Europas. Der
nerung behalten. WAIDRING Aufstieg der Habsburger zur führenden europäischen
Adelsfamilie unter Kaiser Maximilian I. wäre ohne
den Tiroler „Bergsegen“ unmöglich gewesen. Aufge-
lassene Stollen und Halden, aber auch repräsentative
Bauten wie das Goldene Dachl und die Hofkirche in
ELt. Martin Berger Innsbruck, das Rathaus von Hall in Tirol oder die großen
† 30. NOVEMBER 2022 − Pfarrkirchen von Schwaz, Sterzing oder Fiera di Primiero
WAIDRING zeugen bis heute von dieser erzreichen Zeit. In diesem
reich bebilderten Werk werden alle Bergreviere des
historischen Tirol in ihrer geschichtlichen Entwicklung
von der Ur- und Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert
vorgestellt. Technische Fragen rund um Erzsuche, -abbau
und -gewinnung werden dabei ebenso behandelt wie
rechtliche oder soziale. Egal ob Familie und Arbeitsrecht,
Migration und Verpflegung, Umwelt und Religion,
Handel oder Finanzpolitik: der Bergbau war eine eigene
Welt, eine geschlossene
Am 18. Dezember verstarb Gesellschaft und zugleich
das langjährige Mitglied der der Motor für die wirt-
SK Pfalzen Ferdinand Hainz. schaftliche, politische
Ferl war 42 Jahre Mitglied der und gesellschaftliche
Kompanie und 2 Amtsperioden Entwicklung des ganzen
Kontinents.
davon als Fähnrich tätig. Die
Die Johann-Jakob-Stainer- Sichelburger Schützenkompanie
Schützenkompanie Waidring Pfalzen verabschiedete sich mit
trauert um ihren Ehren-Leut- der höchsten Ehrerweisung von
nant Martin Berger, der im Al- ihrem treuen Kameraden.
ter von nur 64 Jahren plötzlich
und unerwartet viel zu früh aus
unserer Mitte gerissen wurde.
„Mascht“ ist 1982 den Waid- REINHOLD STECHER | KRAFTWORTE
ringer Schützen beigetreten STÄRKENDE BILDER UND GEDANKEN
und übernahm bereits ein Jahr
später die Verantwortung über ISBN 978-3-7022-4066-0 | Tyrolia-Verlag, Euro 9,95
die Finanzen der Kompanie.
1992 wurde er zum Leutnant DIE WOLKENBÄNKE DURCHSTOSSEN
gewählt. Diese beiden Funktio- BILDER UND WORTE VOLLER ZUVERSICHT
nen hatte er bis Mai 2022 inne, Reinhold Stecher hat Krieg und Verfolgung erlebt und als Bischof vielfältige Initiativen
als er beide Ämter niederlegte, gestartet, um Not und Leid zu lindern. Er hat den Menschen Mut gemacht, sie gestärkt und
um sie in jüngere Hände legen dabei immer wieder auf die Natur geschaut: auf die Kraft des Gletscherhahnenfußes, der im
zu können. Erst im Juni 2022 Geröll der Bergkare blüht, oder auf die Sonne, die die „dunklen Wolkenbänke der Traurigkeit“
und die „Nebel des Zweifels“ durchstößt. Der neue Band der Stecher-Worte will Kraft und
hatte ihn die Kompanie zum
Zuversicht schenken, aufrichten und den Blick „in den aufsteigenden Feuerball“ lenken,
Ehren-Leutnant ernannt.
auf die „Sonne der Barmherzigkeit, der Güte, der Liebe, der Freude und der Geborgenheit in
Martin war Träger der Andre- Gott“.
as-Hofer-Medaille für 40-jähri-
ge Mitgliedschaft, der Silbernen „Wir brauchen Stunden, in denen der stürmische
Verdienstmedaille BTSK sowie Bergbach „Zeit“ einen kleinen Stausee bildet,
der Goldenen Stainer-Medaille, wo es keine aufgeregte Gischt mehr gibt und
der höchsten Auszeichnung, wo sich ein Stück blauer Himmel spiegeln kann.“
die die Waidringer Schützen Reinhold Stecher
kompanie-intern zu verge-
N° 1 | Februar 2023

40 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

10 Jahre Termine 2023


Birgit Ladner (Kappl), Kathrin Faller (Vahrn), Sophie Obgriesser
(U. Ahrntal) 18. Februar Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
19. Februar Andreas-Hofer-Landesfeier in Meran
15 Jahre 20. Februar Andreas-Hofer-Landesgedenken am Bergisel in Ibk
22. Februar Aschermittwoch
Hansjörg Schiechtl, Günther Zangerle, Fernando Schnegg, 4. März Offiziersausbildung Theorie 1. Modul
Frederick Schnegg, Norbert Schnegg (Imsterb.), Christoph 11. März Ordentlicher Bundesausschuss in Mils
Kluckner (Reith b. S.), Marlies Demanega (Salurn), Michaela 12. März Bezirkstag Bozen in Leifers
Driendl, Maria Told (Sistrans), Andreas Engl, Stefan Künig 18. März Bezirkstag Burggrafenamt/Passeier in Obermais
(Terenten), Andreas Parger, Andreas Angerer (Tulfes), Markus 19. März Josefi-Kirchtag in Salurn
Amplatz (Truden), Johann Leitner (Vahrn), Melanie Frischmann Bezirkstag Pustertal in St. Georgen
(Volders), Fabian Hofer, Melanie Hofer (St. Johann i. A.), Tobias 25. März Offiziersausb. Exerzieren 2. Modul, Viertel Osttirol
Unterberger (Schlitters) sowie Dominik Gruber (U. Ahrntal) 1. April Offiziersausb. Exerzieren 2. Modul, Viertel Tirol Mitte
15. April Offiziersausb. Exerzieren 2. Modul, Viertel Oberland
25 Jahre 22. April Bundesversammlung des SSB in Bozen
23. April Bundesversammlung BTSK mit Neuwahlen in IBK
Reinhard Thurner, Roland Baumgartner, Markus Schiechtl 29. April Offiziersausb. Exerzieren 2. Modul, Viertel Unterland
(Imsterberg), Olt. Michael Buchmayr (Ibk-Pradl), Florian Tradition in Bewegung – Landesmarschierwettb. SSB
Astl, Martin Schmalzl, Daniel Parger (Kolsassberg), Rudolf 4.-7. Mai Gauder-Fest, Zell am Ziller
Rosenkranz, Peter Told jun., Josef Haidegger (Reith b. S.), 5.-6. Mai Landesjugendschützenschießen in Kundl
Lt. Anton Bösch (Sistrans), Oliver Schmid (Terenten), Martin 7. Mai Patronatstag des BBGS in Gmund
Hopfgartner, Daniel Kirchler (U. Ahrntal) sowie Bernhard 13. Mai Bataillonsfest Kufstein in Niederndorf
Fillafer, Stefan Hauser, Herbert Mauracher (Schlitters) 13.-14. Mai Pankrazer Kirchtagsfest
21. Mai 350 Jahre SK Eben-Maurach,
40 Jahre Baons-Treffen Vorderes Zillertal
350 Jahre SK Uderns-Kleinboden
Andreas Witsch, Markus Baumgartner (Imsterberg), Lt. Siegfried 4. Juni Bataillonsfest Hörtenberg in Hatting,
Pfeifer, Fhr. Andrä Mariacher (Kappl), Johann Schweiger Bataillonsfest Wintersteller in St. Johann i.T.,
(Kolsassberg), Rudolf Posch (Reith b. Seefeld), Zgf. Johann Astner Bezirksfest Imst, Bataillonsfest Petersberg in Haiming
(Sistrans), Lt. Hans Tschugg (Volders) 8. Juni Landesprozession zu Fronleichnam in Innsbruck

50 Jahre
Matthias Schnegg (Imsterberg) und Martin Arnold (Tulfes)

55 Jahre
Anton Wörz, August Heel (Imsterb.), Uj. Wilfried Nothegger Impressum
(Ibk.-Pradl), EHptm. Adolf Raitmair (Sistrans), Johann Brunner
Anschriften der Schriftleitungen:
(U. Ahrntal)
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,

60 Jahre Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de


Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
Zgf. Franz Zangerle (Kappl), Alfred Winkler (Kolsassberg), Tel. 0664/88265867, E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at
Friedrich Angerer (Tulfes), Zgf. Erwin Niederhauser (Volders) Süd-Tirol: SSB, Innsbrucker Straße 29, I-39100 Bozen,

65 Jahre
Tel. 0471/974078, E-Mail: presse@schuetzen.com
Redaktionsschluss ist der jeweils letzte Tag der Monate Februar, April,
Juni, August, Oktober und Dezember.
Johann Künig (St. Johann in Ahrn)
In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheber-
70 Jahre recht und dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert
werden.
Kurt Amort (Matrei/Br.) und Siegfried Rothhaupt (Schlitters) Die Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.
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Abs.: Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Str. 1, A-6020 Innsbruck Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Straße 1, 6. Stock, Inns-
bruck, und Südtiroler Schützenbund, Innsbrucker Straße 29, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher
Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler
Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der
Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen Gebirgs-
schützen-Kompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Walter Kofler; BGSK: Hptm.
Hans Baur; BTSK: Franziska Jenewein, WTSB: Enzo Cestari

Druck: Athesia, Bozen

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