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Vorwort 3
Das Berggebiet 4
Das Berggebiet in Südtirol 5
Das Berggebiet in der EU 6
Landwirtschaft im Berggebiet 7
Die Ausgleichzulage 7
Das Erschwernispunktesystem 8
Indikatoren zur Erschernisberechnung 9
Höhe 10
Hangneigung 14 Herausgeber:
Autonome Provinz Bozen - Südtirol
Teilstücke 18 Abteilung Landwirtschaft
Exkurs Realteilung 23 Landhaus 6
Brennerstraße 6, I-39100 Bozen
Entfernung 26
Zufahrt 32 Konzeption, Layout, Text
Gesamterschwernis 36 Mag. Matthias Danninger, Abteilung Landwirtschaft
VORWORT
Die Berglandwirtschaft spielt in Südtirol eine zentrale Rolle. Eine Bergbauernfamilie kann aber vom und am Hof langfristig nur leben,
wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Die Anpassungsmöglichkeiten sind dabei äußerst beschränkt, da die
Produktion auf Grund der erschwerten Bedingungen nicht wesentlich gesteigert oder ausgedehnt werden kann.
Die Steilheit der Felder, die den Einsatz teurer Spezialmaschinen notwendig macht, und die Höhenlage, welche die Vegetationszeit
verkürzt, spielen dabei die maßgebliche Rolle. Aber auch die Zerstückelung des Betriebes, die Entfernung zum nächsten Zentrum
oder die Zufahrtsmöglichkeiten sind entscheidend für Bewirtschaftung oder Auflassung von Bergbauernhöfen. Seit einiger Zeit wird
versucht, diese Nachteile über Ausgleichszahlungen etwas abzumildern. Bislang war diese Strategie durchaus erfolgreich und um
die Ausgleichszahlungen noch gezielter einsetzen zu können, wurden die Erschwernispunkte überarbeitet. Herausgekommen ist
bei dieser Überarbeitung ein hoffentlich ausreichend gerechtes und flexibles Instrument, um die nachhaltige Sicherung unserer
Bergbauernhöfe und Kulturlandschaft zu gewährleisten. Diese Broschüre will Ihnen einige wichtige Informationen geben, damit Sie sich
ein umfassendes Bild über die geleistete Arbeit machen können.
Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte hat gezeigt, dass die Unterstützung der Bergbauern angesichts globalen Preisdrucks
unumgänglich ist, wenn wir Bergbauernhöfe und Kulturlandschaft langfristig erhalten wollen. Dafür bedarf es zum einen der breiten
gesellschaftlichen Anerkennung der durch die Berglandwirtschaft erbrachten Leistungen und zum anderen einer ausreichenden
finanziellen Unterstützung, um die Herausforderungen am Berg immer wieder aufs Neue anzunehmen.
DAS BERGGEBIET
WAS IST EIGENTLICH DAS BERGGEBIET?
DAS BERGGEBIET IN SÜDTIROL
DAS BERGGEBIET IN DER EU
Der Südtiroler Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder stellte am In der EU sind rund 91 Millionen ha als benachteiligtes
18. Juni 2008 im Plenum des EU-Ausschusses der Regionen Gebiet deklariert, dies umfasst etwa 60 % der gesamten
einen „Bericht zur Entwicklung der Berggebiete“ vor. landwirtschaftlichen Nutzfläche.
Dabei verwies er auf die Bedeutung der Berggebiete für die Rund 40 % der Gesamtfläche der EU ist dem Berggebiet
EU, die deshalb alles daran setzen müsse, die erschwerten zugewiesen.
Produktionsbedingungen in diesen Gebieten auszugleichen,
um eine Landflucht zu verhindern.
Zudem unterstrich der Landeshauptmann, dass der Bereich
Berggebiet nicht gleichzusetzen sei mit unbewohnten Fels-
wänden und Wäldern. Vielmehr sind die Täler und Dörfer zu
berücksichtigen, die es zu erhalten gilt.
Landesrat Hans Berger hat gemeinsam mit Vertretern weiterer
6 deutsch- und italienischsprachiger Alpenregionen im Juli
2009 der EU-Kommissarin für Landwirtschaft, Mariann Fischer
Boel, die „Resolution Berglandwirtschaft“ überreicht; dieser
Forderungskatalog enthält spezifische Vorschläge für die
Berggebiete, die in der Gestaltung der EU-Agrarpolitik nach
2013 berücksichtigt werden sollen.
Der Südtiroler Europaparlamentarier AD Dr. Michl Ebner forderte
in seinem „Bericht über Situation und Perspektiven der Landwirt-
schaft in den Berggebieten“ nicht nur die Berggebiete innerhalb
der Gemeinsamen Agrarpolitik und der Regionalpolitik konkreter
zu berücksichtigen, sondern im Zuge der Schaffung eines
Grünbuchs für Berggebiete eine eigenständige integrative
Berggebietspolitik der EU zu realisieren.
DAS ERSCHWERNISPUNKTESYSTEM
Zur gerechten Verteilung der für die Berglandwirtschaft
vorgesehenen Fördermittel ist ein geeignetes Instrument
notwendig.
In Südtirol wurde daher bereits 1976 die gesetzliche Grundlage
für ein System zur Feststellung der Bearbeitungserschwernis
geschaffen, indem für jeden Betrieb „Erschwernispunkte“
berechnet wurden.
Mit Dekret des Landeshauptmanns vom 9. März 2007, Nr.
22 wurde ein neues, stärker differenziertes System zur
Bewertung der Erschwernis für Betriebe in Südtirols
Berggebiet eingeführt. Die Berechnung der Erschwernispunkte
erfolgt seit 2007 mit neuen technischen Mitteln, unter anderem
mittels automatischer Datenverarbeitung, gestützt auf ein
Geographisches Informationssystem.
INDIKATOREN ZUR
ERSCHWERNISBERECHNUNG
HÖHE
Die Höhenlage einer Fläche ist ein Indikator der klimatischen Annähernd 80 % der Grünlandflächen liegen über einer Höhe von
Erschwernis in der Landwirtschaft. 1.000 m. Der Rest verteilt sich zwischen 500 und 1.000 m.
Unter 500 m erfolgt in Südtirol praktisch keine Grünlandbewirt-
Mit zunehmender Höhe kühlt die Luft in den Alpen je 100 m um
schaftung.
etwa 0,65 °C ab.
Das Gebiet unter 500 m umfasst im Wesentlichen das Obst- und
Diese Abnahme weicht regional wie auch jahreszeitlich ab. In den
Weinbaugebiet von Salurn bis Meran.
Alpen liegt der Wert im Winter bei 0,4 °C, im Sommer bei 0,7 °C.
Auf Grund der sich aus der abnehmenden Temperatur
ergebenden verkürzten Vegetationszeit ist ab einer bestimmten > 1000 79 %
Höhe nur mehr Grünlandwirtschaft möglich.
10
Verteilung der Grünlandfläche nach Höhe
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. . .
Bozen
.
Leifers
. Obst- und Weinbau-
00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
flächen > 50%
Landesgrenze
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze Höhe [m]
0 - 500
. Stadt
50 - .000
Hauptflüsse >.000
11
HÖHEN - ERSCHWERNISPUNKTE
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. .
.
Bozen
. 00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
Leifers
. Obst- und Weinbau- Erschwernispunkte Höhe
flächen > 50% kein Wert [5]
Landesgrenze 0 - 9 [7]
In Klammer
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze 0 - 9 [45] die Anzahl
der Gemeinden
0 - 4 [7]
pro Klasse
. Stadt
5 - 9 []
Hauptflüsse 30 - 40 []
13
HANGNEIGUNG
Die Hangneigung ist äußerst aussagekräftig für die Beschreibung Die Steilheit prägt auch heute noch entscheidend die Arbeitsweise
einer erschwerten oder nicht möglichen Mechanisierung, in der Berglandwirtschaft.
die mit einem dementsprechend schwierigeren und größeren
Rund 20 % der Grünlandflächen weisen eine Hangneigung von
Bearbeitungsaufwand verbunden ist.
mehr als 50 % auf. Die 11 % jener Flächen, die eine Hangneigung
Der Arbeitszeitbedarf erhöht sich mit steigender Hangneigung und von über 60 % aufweisen, können lediglich mit Handmahd
geht schlussendlich in die zeitintensive Handmahd über. bearbeitet werden.
Da unter einem Hangneigungswert von 20 % keine signifikante
Erschwernisbeeinträchtigung der Flächenbewirtschaftung
festgestellt werden kann, wird den 36 % der Grünlandflächen
unter dieser Hangneigungsgrenze kein Erschwernispunktewert
zugewiesen.
> 60% %
51 - 60% 8%
21 - 50% 45 %
< 20% 36 %
14
Grünlandfläche gegliedert nach Hangneigung
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. .
.
Bozen
.
Leifers
. Obst- und Weinbau-
flächen > 50%
Neigung [%]
Landesgrenze
0 5 0 0 km 0 - 0
Gemeindegrenze
- 50
. Stadt 5 - 60
Hauptflüsse >60
15
HANGNEIGUNGS - ERSCHWERNISPUNKTE
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. .
.
Bozen
. 00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
Leifers
. Obst- und Weinbau- Erschwernispunkte Hangneigung
flächen > 50%
kein Wert [5]
Landesgrenze 0 - 4 [9]
In Klammer
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze 5 - 34 [3] die Anzahl
der Gemeinden
35 - 44 [7]
pro Klasse
. Stadt
45 - 59 []
Hauptflüsse 60 - 83 [0]
17
TEILSTÜCKE
EXKURS BETRIEBSGRÖßE UND NUTZUNGSRECHTE Eine kontinuierliche Verringerung der Anzahl der Betriebe führt
zu einer dementsprechend vergrößerten Bewirtschaftungsfläche
Die Anzahl der bewirtschafteten Kulturflächen eines der verbleibenden Betriebe. Südtirol liegt mit dieser Entwicklung,
Betriebes gibt Auskunft über den Grad der betrieblichen wenn auch in sehr abgeschwächtem Maße, im Trend der EU.
Flächenzerstreuung.
In den Gemeinden Stilfs, Martell, St. Pankraz sowie St.
Besonders auf Grund der Kleinstrukturiertheit der Südtiroler Christina in Gröden liegt die durchschnittliche Betriebsgröße
Landwirtschaft spielt dieses Kriterium in einigen Gebieten eine unter 3 ha, ebenso in einigen Gemeinden im Süd-Westen des
gewichtige Rolle. Landes.
Ein Grünlandbetrieb in Südtirol bewirtschaftet im Die Gemeinden mit den größten durchschnittlichen Betriebs-
Durchschnitt lediglich 5,6 ha an Wiese, Acker bzw. größen liegen hingegen im nordwestlichen Grenzbereich Südtirols
Ackerfutterbau. von Mals bis Freienfeld, im Gadertal, entlang des Tschögglbergs
sowie in Deutschnofen, Aldein und Truden.
Weiters weisen die Gemeinden im Bereich des Hochpustertals
sowie in Gröden durchschnittlich große Betriebe auf. Die
höchsten Werte werden in den Gemeinden Prags, Niederdorf,
Bruneck sowie Abtei und Schnals erreicht.
Der größte Betrieb in Südtirol liegt in der Gemeinde Abtei in
der Ortschaft St. Kassian und weist eine Grünlandfläche von
52 ha auf (Wiese, Acker, Ackerfutter), wobei sich ein Großteil
der Flächen im Eigentum befindet und nur ein kleiner Teil
gepachtet ist.
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. . .
Bozen
. 00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
Leifers
. Obst- und Weinbau- Betriebsgröße [ha]
flächen > 50%
kein Wert [5]
Landesgrenze 0 - 3 [7]
In Klammer
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze 4 - 5 [33] die Anzahl
der Gemeinden
6 [0]
pro Klasse
. Stadt
7 - 8 [6]
Hauptflüsse 9 - 0 [7]
19
40 Ein wichtiger Einflussparameter für die Betriebsgröße und
35 35 in Folge für die Anzahl der bewirtschafteten Teilstücke eines
35 Betriebe
Flächen
Betriebes stellen Eigentums- und Besitzrechte dar, mit denen
über ein Grundstück verfügt werden kann.
Anteil der Betriebe und Flächen (%)
30 8
20
Prozentueller Anteil der Flächen mit Nutzungsrechten (ohne Eigentum) je Gemeinde an der Gesamtfläche
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. . .
Bozen
. 00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
Leifers
Flächen mit Nutzungsrechten und
. Obst- und Weinbau- nicht in Eigentum [%]
flächen > 50%
kein Wert [5]
Landesgrenze 0 - 0,0 [37]
In Klammer
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze 0, - 0,0 [38] die Anzahl
der Gemeinden
0, - 30,0 []
pro Klasse
. Stadt
30, - 40,0 [9]
Hauptflüsse 40, - 59, [5]
21
Die Fremdbewirtschaftung von Parzellen tritt verstärkt 45
im oberen Vinschgau, im Wipptal, im oberen Pustertal
9
0
Die hohe Anzahl an Flächen mit Nutzungsrechten steht in 5
4
direktem Zusammenhang mit großen durchschnittlichen 5
Betriebsgrößen. 0
7
9
5
Fruchtgenuss 4
5 3
Andere
% 0
%
0
0 - 0,5 0,5 - - -3 3-5 5 - 0 0 - 0 > 0
Betriebsgröße (ha)
22
Exkurs - Realteilung hatten kein Interesse an Hofteilungen, somit dominierte in Schnals das
Anerbenrecht. Grundherren, die nicht direkt vor Ort ansässig waren,
„Realteilung“ bzw „Realerbteilungsrecht“, im ehemals alemannischen wie das Kloster Frauenchiemsee in Bayern oder der Tiroler Landesfürst
Kulturkreis verbreitet, beschreibt die reale Aufteilung des Besitzes an selbst, waren vordergründig an hohen steuerlichen Abgaben interessiert.
alle Erbberechtigten bei jedem Erbgang. Im Zuge der Weitergabe von Für sie war deshalb nicht primär eine geschlossene Weitergabe ihrer
Landbesitz in gleichen Teilen an alle Erbberechtigte bildete sich eine Besitzungen im Vordergrund.
Vielzahl an Kleinstparzellen. Der Realteilung, basierend auf römischem Im Haupttal des Vinschgaus war vorwiegend der intensiv genutzte
bzw. napoleonischem Recht, steht das altgermanische Anerbenrecht Talboden durch Realteilungsgebiet geprägt, während die extensiv
mit geschlossener Vererbung und weichenden Erben gegenüber. Die wirtschaftenden Berghöfe an den Hängen des Haupttales sowie in den
Realteilung findet in Europa bis heute Anwendung, wurde je doch vor Seitentälern hautsächlich geschlossen im Anerbenrecht weitergegeben
allem im Bereich der Landwirtschaft durch das Anerbenrecht ersetzt. werden. Mit der Agrarreform von 1848 wurden im Zuge der “Grund-
In der Landwirtschaft bildeten sich durch intensive Realteilung im entlastung“ der bäuerliche Grund und Boden, der besitzrechtlich an eine
Laufe der Zeit zerstückelte KIein- und Kleinstbetriebe. Die enorme Grundherrschaft gebunden war, von dieser enthoben.
Zersplitterung des bäuerlichen Besitzes und der Kinderreichtum führten Mit der gegenwärtigen Nutzung des Talbodens im mittleren und unteren
zu einer zunehmenden Verarmung der Bevölkerung. Eine Existenz in der Vinschgau durch großflächige Obstkulturen wurden die Strukturen der
Landwirtschaft wurde zunehmend unmöglich. Außerlandwirtschaftliche Realteilung in diesem Bereich durch Grundzusammenlegungen stark
Arbeiten oder Abwanderung waren die Folge. Die kleinen Hofstrukturen verändert und können heute oft nicht mehr klar erkannt werden. Im
führten weiters zur Bewirtschaftung von äußerst peripher liegenden Talbereich des oberen, von Grünlandwirtschaft dominierten Vinschgaus,
Flächen, die im Zuge des gegenwärtigen Agrarstrukturwandels vermehrt zeigt sich die Realteilung hingegen noch stark in enormen zersplitterten
aufgelassen werden. landwirtschaftlichen Besitzverhältnissen.
In Südtirol kann grundsätzlich der gesamte Vinschgau als ehemaliges Um der Realteilung entgegen zu treten wurde bereits 1770 unter Maria
Realteilungsgebiet bezeichnet werdet. Die Erbform war jedoch Theresia ein Gesetz zur Förderung einer ungeteilten Weitergabe von
stets grundlegend durch die jeweilige örtliche Grundherrschaft Höfen geschaffen. Dabei wurden eigenständige landwirtschaftliche
bestimmt, sodass der Vinschgau nicht homogen als ein vormaliges Betriebe zu einem jeweiligen „geschlossenen Hof“ zusammengefasst
Realteilungsgebiet auszuweisen ist. Die mit Abstand größte Grund- und in Folge im Anerbenrecht als unteilbare Einheit weitergeführt.
herrschaft in Alttirol war jene des Landesfürsten. Adel und kirchliche Diese Erbform findet noch heute in Form des Südtiroler Höfegesetzes
Einrichtungen, wie Klöster, Bistümer und Pfarren, finanzierten sich Anwendung. Ein geschlossener Hof umfasst laut Südtiroler Höfegesetz
ebenso in erheblichem Maß aus Abgaben ihres grundherrlichen sämtliche Liegenschaften eines landwirtschaftlichen Betriebes samt
Eigentums. den damit verbundenen Rechten. Ein geschlossener Hof ist als solcher
Sofern die Grundherren direkt vor Ort ihren Sitz hatten, fand prinzipiell im Grundbuch eingetragen. Für die Ausgliederung von Teilen aus
das Anerbenrecht Anwendung. Im Altsiedelraum Schnals, einem dem geschlossenen Hof ist der Beschluss einer örtlich einsetzten
Seitental des Vinschgaus, unterstanden die weitaus meisten Höfe den Höfekommission nötig, die in jeder Gemeinde besteht. Betroffen sind
auf der Schnalsburg ansässigen Herren von Montalban, bevor sie als etwa 45 % der bäuerlichen Betriebe Südtirols, wobei die stärkste
Stiftung durch den Landesfürsten an das 1226 von ihm gegründete Konzentration an geschlossenen Höfen mit rund 70% im Passeier zu
Karthäuserkloster Allerengelsberg übergingen. Die Einsiedlermönche verzeichnen ist.
23
TEILSTÜCK - ERSCHWERNISPUNKTE
24
Durchschnittliche Erschwernispunkte für das Kriterium „Teilstücke“ je Gemeinde
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. .
.
Bozen
. 00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
Leifers
. Obst- und Weinbau- Erschwernispunkte Teilstücke
flächen > 50%
kein Wert [5]
Landesgrenze 0 [47]
In Klammer
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze [9] die Anzahl
der Gemeinden
- 3 [0]
pro Klasse
. Stadt
4 [8]
Hauptflüsse 5 - 9 [7]
25
ENTFERNUNG
26
Verteilung der Wirtschaftsgebäude der einzelnen Grünlandbetriebe
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. . .
Bozen
.
Leifers
. Obst- und Weinbau-
flächen > 50%
Landesgrenze
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze
. Stadt
27
Lage der als „Zentrum“ definierten Ortschaften
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. .
.
Bozen
.
Leifers
. Obst- und Weinbau-
flächen > 50%
Landesgrenze
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze
. Stadt
28
Entfernung der Wirtschaftsgebäude zu zentralen Orten
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. . .
Bozen
. zentrale
Ortschaften
"
Leifers
. Obst- und Weinbau- Erschwernispunkte
flächen > 50% Entfernung
0
Landesgrenze
0 5 10 20 km
1
Gemeindegrenze
2-3
. Stadt
4-7
Hauptflüsse und -seen 8 - 22
29
ENTFERNUNGS - ERSCHWERNISPUNKTE
Im Durchschnitt beträgt die Wegdistanz eines Grünlandbetriebs
Kriterien und Bewertung der Entfernungserschwernis bis zur nächsten zentralen Ortschaft 3.116 m.
Entfernung > 4 km: 1 Punkt je angebrochenem km Der Betrieb mit der größten Weglänge liegt mit einer
Entfernung von 16 km in der Gemeinde Klausen.
Höhendifferenz: 1 Punkt je 100 m
71 % aller Betriebe müssen bis zum nächsten Zentrum weniger
Maximal können je Betrieb 25 Entfernungs - Erschwernispunkte als 4 km zurücklegen und erhalten daher für den Parameter
erreicht werden. Weglänge keine Erschwernispunkte.
Im Durchschnitt beträgt die Höhendifferenz zwischen Wirtschafts-
Die Benachteiligung von Betrieben auf Grund ihrer Entfernung gebäude und nächstgelegenem zentralen Ort 163 m.
zum nächstgelegenen zentralen Ort ist in Südtirol generell sehr
gering. Die größte Höhendifferenz weist mit 1.195 m ein Betrieb in
der Gemeinde Kastelbell-Tschars auf.
Eine erhöhte Entfernungserschwernis der Betriebe ist lediglich in
jenen Gemeinden zu verzeichnen, die direkt entlang der Etsch im Bild: Hof in Afers
Abschnitt von Schlanders über Meran, Bozen bis Salurn liegen.
Hier liegen die Grünlandbetriebe mehr oder weniger hoch an den
Seitenhängen, während sich die zentralen Orte im vom von Obst-
und Weinbau geprägten Talboden befinden.
Die Gemeinden Sarntal, Moos in Passeier, Vahrn, Franzens-
feste, St. Lorenzen, Gais und Percha weisen eine niedere
Anzahl und unregelmäßige Verteilung an zentralen Ortschaften
auf, wodurch sich auch hier für einige Betriebe eine große
Entfernung ergibt.
In der Gemeinde Moos in Passeier ist das Zentrum für rund
170 Betriebe die Ortschaft Moos. Die Ortsteile Schalders
und Spiluck in der Gemeinde Vahrn besitzen kein Zentrum.
Die Gemeinde Franzensfeste weist hingegen nur 11 Haupt-
wirtschaftsgebäude auf, von denen die Hälfte eine große
Entfernung zum nächstgelegen Zentrum aufweist, daher der hohe
Durchschnittswert.
30
Durchschnittliche Erschwernispunkte für das Kriterium „Entfernung“ je Gemeinde
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. .
.
Bozen
. 00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
Leifers
. Obst- und Weinbau- Erschwernispunkte Entfernung
flächen > 50% kein Wert [5]
Landesgrenze 0 []
In Klammer
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze - [5] die Anzahl
der Gemeinden
3 - 4 [5]
pro Klasse
. Stadt
5 - 7 [6]
Hauptflüsse 8 - [7]
31
ZUFAHRT
32
Lage der Wirtschaftsgebäude und deren Erschließung
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. . .
Bozen
.
Leifers
. Obst- und Weinbau-
flächen > 50%
Landesgrenze
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze
Wirtschaftsgebäude
. Stadt
unerschlossen
Hauptflüsse und -seen mit Seilbahn erschlossen
33
ZUFAHRTS - ERSCHWERNISPUNKTE
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. .
.
Bozen
. 00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
Leifers
. Obst- und Weinbau- Erschwernispunkte Zufahrt
flächen > 50%
kein Wert [5]
Landesgrenze 0 [56]
In Klammer
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze [35] die Anzahl
der Gemeinden
[4]
pro Klasse
. Stadt
3 [3]
Hauptflüsse 4 - 7 [3]
35
GESAMTERSCHWERNIS
Die Gesamterschwernis eines Betriebes errechnet sich aus der Die flächenbezogenen Parameter Hangneigung und Höhe
Summe der fünf Teilerschwerniswerte. bestimmen nach der theoretischen Aufteilung 70 % der möglichen
Erschwernispunkte.
Aufgrund der hohen Gewichtung der Hangneigung ist dieses
Kriterium überwiegend für die Anzahl der Gesamterschwernis- Bei der Erhebung der Grünlandbetriebe stellte sich heraus, dass
punkte eines Betriebes ausschlaggebend. in Wirklichkeit 61 % der betrieblichen Gesamterschwernis von
Entfernung
der Hangneigung bestimmt wird, nimmt man die Höhenlage
max. 5 Punkte hinzu, so werden sogar 94 % der Erschwernispunkte von den
3%
Flächenkriterien eingenommen.
Teilstücke Neigung
max. 5 Punkte max. 5 Punkte
Teilstücke
7% 49% %
Entfernung
Zufahrt 3%
%
Zufahrt
max. 30 Punkte
%
Neigung
Höhe 6%
33%
Höhe
max. 45 Punkte
0%
36
Durchschnittliche Gesamterschwernispunkte der Grünlandbetriebe je Gemeinde
Sterzing
.
Bruneck
.
Brixen
.
Glurns Meran
Klausen
. .
.
Bozen
. 00
Anzahl der Grünlandbetriebe
0
Leifers
. Obst- und Weinbau- Gesamterschwernispunkte
flächen > 50%
kein Wert [5]
Landesgrenze 0 - 9 [5]
In Klammer
0 5 0 0 km
Gemeindegrenze 30 - 54 [6] die Anzahl
der Gemeinden
55 - 64 [5]
pro Klasse
. Stadt
65 - 89 [38]
Hauptflüsse 90 - 3 [7]
37
ALLGEMEINE DATEN
Die durchschnittliche Gesamtpunktezahl der 11.310 Südtirol zählt mit Stichtag 31. Dezember 2008 11.362
Grünlandbetriebe beträgt 67 Erschwernispunkte. Betriebe mit Grünlandbewirtschaftung, die 60.546 ha Wiese,
Ackerfutterbau sowie Acker bearbeiten.
Lediglich zwei Höfe erhalten den Punktewert 0, während ein
Betrieb in der Gemeinde Moos in Passeier die höchste Ackerfutter
4% Acker
Anzahl von 182 Punkten erreicht %
60
Wiese
40 95%
0
Anzahl der Betriebe
00
80
60
40
Aufteilung der bewirtschafteten Grünlandkulturarten
0
0
Die Datenerhebung erfolgt auf Ebene des Betriebsleiters, wobei
0 0 0 30 40 50 60 70 80 90 00 0 0 30 40 50 6 7 dieser auch mehrere Betriebe bewirtschaften kann. Fast alle
Erschwernispunkte
Betriebsleiter besitzen jedoch Einzelbetriebe.
Anzahl der Betriebe je Gesamtpunktezahl
99,6 % der Grünlandbetriebe werden von natürlichen Personen
bewirtschaftet, wobei es sich fast ausschließlich Familienbetriebe
Aus der Grafik wird ersichtlich, dass die größte Anzahl an handelt. Die restlichen 42 Betriebe werden von juridischen
Betrieben zwischen 30 und 70 Erschwernispunkte aufweist. Personen im Sinne einer Gesellschaft oder Körperschaft
getragen.
38
Orientierungskarte
Prettau
Ahrntal
Pfitsch
Brenner Sand in Taufers
Sterzing Mühlwald
Vintl Rasen-Antholz
Ratschings
Wipptal Gais
Mühlbach Terenten
Freienfeld
Pfalzen Gsies
Moos in Passeier Percha
Kiens
Franzensfeste Pustertal
Graun im Vinschgau St.Leonhard in Pass. Rodeneck Bruneck
St.Lorenzen Welsberg - Taisten
St.Martin in Passeier Natz-Schabs
Olang Niederdorf Innichen
Riffian Vahrn Lüsen
Schnals
Sarntal Toblach
Mals Partschins
Tirol Schenna Eisacktal Prags
Vinschgau Algund
Kuens Feldthurns Brixen Sexten
Klausen Enneberg
MarlingMeran St.Martin in ThurnWengen
Hafling
Taufers im MünstertalGlurnsSchluderns Schlanders PlausBurggrafenamt Villanders Villnöss
Naturns AlgundTscherms
Kastelbell-Tschars Vöran Lajen
Barbian
Prad am Stilfser JochLaas LanaBurgstall Salten-Schlern Waidbruck St.Ulrich Abtei
Latsch
Gargazon Mölten
St.Pankraz Wolkenstein in Gröden
Jenesien Ritten Corvara
Tisens Kastelruth
NalsTerlan St.Christina in Gröden
Stilfs Völs am Schlern
Andrian
Martell Ulten U.L.Frau i.W.-St.Felix Bozen
Proveis Bozen Tiers
Laurein Eppan a.d. Weinstr. Karneid
Leifers Welschnofen
Pfatten Deutschnofen
Kaltern a.d. Weinstr.Branzoll
Auer Aldein
Tramin a.d. Weinstr. Landesgrenze
MontanTruden
Kurtatsch a.d.Weinstr. Überetsch-Südt.Unterland
0 5 0 0 km Neumarkt Gemeindegrenze
Altrei
Margreid a.d. Weinstr.
Kurtinig a.d. Weinstr.
Salurn
. Stadt
Hauptflüsse
39
40