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MZ02Z030036M
Bund der Tiroler Schützenkompanien,
Brixner Straße 1, 6. Stock, Bauernbundhaus, 6020 Innsbruck
ISSN 2531-4874
9 772531 487407
Wieder keine
Gleichberechti-
gung!
... am Hohen Frauentag. Schon wieder
zu wenig Frauen in den Schützenrei-
hen. Schon wieder keine Frauen mit
Gewehren in der Ehrenformation.
Und schon wieder müssen die Tiroler
Schützen plakativ für eine fehlende
Gleichberechtigung herhalten. Schon
wieder wird dieses Thema von außen
in den Verband gedrückt. Und schon
wieder erkläre ich gerne (und werde
dabei nicht müde): Wir Schützen
schätzen unsere Frauen ungemein – die
Aufgaben der Frauen im Tiroler Schüt-
zenwesen sind ebenso vielfältig wie
wertvoll und umfassend. Ein eigenes
Leitmotiv bekräftigt die Zusammenar-
beit und die Zukunftsorientierung in
der gemeinsamen Gestaltung. Dafür
braucht es weder ein Gewehr, noch mi-
litärische Ränge. Hierbei zählt einzig
das Miteinander. Und das funktioniert!
Oder, liebe Marketenderinnen?
… meint euer Landeskommandant
Thomas Saurer
„Ihr tilgt den Namen nimmer aus“, kommentiert der Tiroler Grenzbote in seiner Ausgabe vom
18. August 1923 in Gedichtform das faschistische Verbot des Namens „Tirol“ – Gemälde „Verlo-
rene Heimat“ von Thomas Walch
IN GEFAHR:
Proporz am
1923: 100 Jahre Verbot des Namens Tirol
Landesgericht von Martin Robatscher
Bozen wackelt
5 Der Südtiroler Schützenbund erinnert an das 100-jährige Verbot des Namens Tirol
durch die italienischen Faschisten und setzte damit ein weiteres Zeichen zum Schwer-
punkt „100 Jahre Namenslos“.
IN FEIERLAUNE:
57. Traditionstag „Am 8. August 1923, also vor genau 100 Jahren, wurde der Begriff „Tirol“ durch die italie-
des Militär- nischen Faschisten verboten. Gleichzeitig verboten wurden auch die Begriffe „Süd-Tirol“,
kommandos „Deutschsüdtirol“ oder „Tiroler“. Diese Politik der Namen und der Namens-Verbote war
Tirol war ein eine zentrale nationalistische Strategie der italienischen Faschisten, um in aller Welt die Lüge
10 voller Erfolg zu verbreiten, Südtirol sei immer schon italienisch gewesen. Eingeführt wurden stattdessen
die Begriffe „Oberetsch“ und „Etschländer“, die im deutschen Sprachgebrauch der Korre-
spondent zu „Alto Adige“ und „Atesini“ darstellen sollten. Der Südtiroler Schützenbund
nimmt diesen historischen August 2023 zum Anlass, um nicht nur an diese beispiellose
IN DRUCK: Umbenennung zu erinnern, sondern auch, um die Forderung nach historischer Gerechtigkeit
Schützenkalender zu erneuern!“, stellte Bundeskulturreferent Martin Robatscher in der Pressekonferenz klar.
2024 ab sofort
Friedliche und gerechte Lösungen könnten nicht auf faschistische Namensfälschungen sowie
erhältlich
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100 Jahre im Spannungsfeld zwischen
Tiroler Identität und Italianità. Sieh dir
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einen Auszug aus der Dokumentation
Aus den LANDESTEILEN … von NZZ Format auf YouTube an!
An der Pressekonferenz im Bundesbüro nahmen LKdt. Roland Seppi, Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer, Bundeskassier Franzjosef
Roner, LKdt. Enzo Cestari und Bundeskulturreferent Martin Robatscher teil.
Ihr wollt den Namen aus nun merzen, Der Ahnen Taten stolz ihn künden, Solange Treue bei uns findet
Den doch das Land seit Alters trägt, Es weist ihn Art und Brauch im Land, Und Heimatliebe ihren Ort,
Ihr tilgt ihn nicht aus unsrem Herzen, Zu euch aus uns’rer Stutzen Schlünden Solange nimmermehr verschwindet
Das hoch bei seinem Klange schlägt. Gar oft er seinen Weg auch fand. Der teure Nam’ auf euer Wort.
Zu Stein geworden schaut er nieder Er wird auch weiter fort noch leben, Wenn längst einst eure Macht vergangen,
Vom Berge ob Meran ins Tal, Solang’ ein deutscher Laut noch klingt, Die eitler Schein nur ist und hohl,
Es hallen ihn die Felsen wider, Solang’ noch wachsen unsere Reben, Wird noch als Garten Deutschlands prangen,
Es flammt aus unserm Aug’ sein Mal. Solang’ das Hofer-Lied man singt. In Freiheit wieder „Südtirol“.
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Schwarzen Kreuz – Geschäftsstelle Tirol
Tirol
von Alexander Haider
Allerheiligen/Allerseelen: Kooperation mit Schwarzem Kreuz Wenn Gott uns heimführt aus den Tagen der Wanderschaft,
Am 1. November zu Allerheiligen und am 2. November zu Allersee- uns heimbringt aus der Dämmerung in sein beglückendes Licht,
len wird in unserer Heimat der verstorbenen Märtyrer und unserer das wird ein Fest sein!
verstorbenen Angehörigen gedacht. Da der 1. November ein offizi- Da wird unser Staunen von Neuem beginnen.
eller Feiertag ist, wird in der Praxis an Allerheiligen das Gedenken Wir werden Lieder singen,
an die Verstorbenen, eigentlich Festinhalt des Allerseelentages, mit Lieder, die Welt und Geschichte umfassen.
jenem ursprünglichen Gedenken an die Märtyrer verbunden, was Wir werden singen, tanzen und fröhlich sein:
sich in einem der wichtigsten Rituale − dem Gang zu den Gräbern Denn er führt uns heim:
auf dem Friedhof − widerspiegelt. Zumeist am frühen Nachmittag aus dem Hasten in den Frieden
finden Andachten mit Totengedenken und Gräbersegnung auf dem aus der Armut in die Fülle.
Friedhof statt, bei denen die Familien an den Gräbern ihrer ver- Wenn Gott uns heimführt, das wird ein Fest sein.
storbenen Angehörigen stehen, die sie mit Kerzen, Herbstblumen, Wir werden einander umarmen und zärtlich sein.
Gestecken oder Kränzen geschmückt haben. Der Verirrten werden die Binden von den Augen genommen.
Traditionell unterstützen die Tiroler Schützen dabei in vielen Orten Sie werden sehen.
die Sammelaktionen des Schwarzen Kreuzes. Das österreichische Die Suchenden finden endlich ihr Du.
Schwarze Kreuz ist für die Kriegsgräberfürsorge zuständig und Niemand quält sich mehr mit der Frage „Warum?“
betreut und pflegt in Tirol und im benachbarten Ausland Krieger- Wenn Gott uns heimführt, das wird ein Fest sein.
friedhöfe, Sammel- und Einzelgräber von toten Kameraden der Ein Fest ohne Ende.
Tiroler Freiheitskämpfe und Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges.
Martin Gutl
Diese seit Jahrzehnten gelebte Partnerschaft vereint das Schwarze
Kreuz und die Tiroler Schützen in ihrem Gedenken an die Opfer
unserer Vorfahren und bewahrt ihnen ein würdiges Erbe.
„Wir Schützen und Marketenderinnen gedenken der
Seelensonntag: Totengedenken der Tiroler Schützen Gefallenen der Kriege, der in Kriegsgefangenenlagern
Traditionell gedenken die Tiroler Schützen und Marketenderinnen Verstorbenen, der unschuldig Ermordeten, der zivilen
am Wochenende nach Allerheiligen, meist am „Seelensonntag“, Opfer und der Opfer von Gewaltherrschaft und Dik-
der Gefallenen der Kriege, der in Kriegsgefangenenlagern und in tatur. Wir halten die Erinnerung deshalb gerne wach,
Todesmärschen Verstorbenen, der zivilen Opfer und der Opfer von weil man die Vergangenheit kennen muss. Nur so kön-
Gewaltherrschaft und Diktatur. nen wir die Gegenwart verstehen und an der Zukunft
Landeskurat Pfarrer Mag. Martin Ferner hat zur Einstimmung auf bauen. Die Freiheit und Würde des Menschen ist in den
das Totengedenken in unserem Land folgendes Gedicht von Martin Grundsätzen der Tiroler Schützen fest verankert.“
Gutl gewählt und lädt ein, es als gemeinsames Gebet zu lesen, zu LKdt. Mjr. Thomas Saurer
sprechen und es weiterzugeben:
Das Gedenkkreuz am Pleisen-Gipfel in Axams erinnert – wie die Als Beispiel für die vom Schwarzen Kreuz betreuten Gedenkstätten:
restlichen Gedenkkreuze des Projekts „An der Front“ – an die Der Soldatenfriedhof Innsbruck – Amras
Gefallenen und Opfer der Kriege Foto: Thomas Saurer Foto: Österreichisches Schwarzes Kreuz – Geschäftsstelle Tirol
N° 5 | Oktober 2023
Die Präfektur Trient hat den Gebrauch des Namens Südtirol und Südtiroler,
Tirol und Tiroler für unser Heimatland und für unsere Volksgenossen verboten
und unter Strafe gestellt.
Die staatspolitischen Erwägungen, die für eine derartige Verfügung maßgebend Kanonikus Michael Gamper
waren, kennen wir nicht. Wir wissen aber, dass jede Verwahrung gegen die Verlet-
zung unseres gerechten Ahnenstolzes, unserer heißen Heimatliebe vergeblich ist.
Es bleibt uns heute nichts, als Abschied zu nehmen vom heiligen Namen Tirol,
bis auch auf uns Entrechtete wieder die Sonne wahrer völkerversöhnender
Gerechtigkeit herniederstrahlen wird. Keine staatliche Verfügung kann die
Tatsache ändern, dass das ehrwürdige Stammschloss Tirol bald ein Jahrtausend
schon auf das gesegnete tirolische Burggrafenamt niederschaut und dem ganzen
Heimatlande mit seinem starken Volke den Ehrennamen gegeben hat, den die Zeig Flagge!
ganze Welt kennt.
Wenn das Land Tirol zerrissen, wenn Südtirol dem Königreiche Italien einver- Wir sollten nicht nur Helden in der Ver-
leibt und ein Teil der Provinz Trient wurde, so ist unser Heimatland trotz aller gangenheit suchen, sondern wir soll-
neuen Namen doch das geblieben, was es immer war, unser Burgenland, unser
ten die Helden von heute sein, indem
Südtirol, und die Menschen, die es in harter Arbeit bebauen und in unauslösch-
licher Liebe lieben, sind und werden immer sein, was ihre Väter waren: Tiroler. wir im täglichen Leben unsere Werte
Ob wir das auch schreiben oder sagen oder ob wir es nur mehr wissen und in pflegen und leben und uns für die
tiefstem Herzen fühlen dürfen: Wir bleiben, was wir sind.
Erhaltung unserer Identität einsetzen.
Die Dinge gehen oft ihren eigenen Gang, und die Männer, die uns heute krän-
ken, werden vielleicht unter den Ersten sein, die ihr Unrecht erkennen.
Landeshauptmann a.D.
Das letzte Wort wird die Geschichte sprechen.“
Kanonikus Michael Gamper Dr. Luis Durnwalder
Pfui
Absurdistan Süd-Tirol?
Die Zweisprachigkeitszulage wird auch an Beamte ausgezahlt, die baren Gelegenheit aus. Noch nie stand es schlimmer um unsere
keinen Zweisprachigkeitsnachweis haben. Autonomiepolitik.
Ob Proporz, Zweisprachigkeit oder Fremdsprachenunterricht: Arno Kompatscher, jetzt sind Taten statt Worte gefragt …
Diese Landesregierung höhlt unsere Autonomie bei jeder denk- meint euer Raffl
N° 5 | Oktober 2023
hlt
te – frei erzä
iliengeschich gnissen
Eine Fam orischen Erei Tirol
t von hist
Ein packendes Werk rund um die Tiroler Freiheitskriege: „Stürmische Jahre" entführt die Leser ins Tirol
s in
und umrahm des 19. Jahrhundert
am Beginn
des 19. Jahrhunderts, wo eine junge Bergbauernfamilie selbst in ihrem abgelegenen Tal nicht vor den
Auswirkungen der napoleonischen Kämpfe verschont bleibt.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Sehnsucht der Hauptfiguren nach einer friedlichen Welt
sowie ihre Suche nach einem Weg zwischen Aberglauben und Vernunft und zwischen dem Wert alter
Traditionen und aufgeklärtem Denken.
Bestellformular Tiroler Schützen-
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kalender 2024 für Kompanien
Alpbach
von Alexander Haider
Marsch der Ehrenkompanie Alpbach zum Kongresszentrum Frontabschreitung beim Tirol-Tag des Europäischen Forums Alpbach
Foto: EFA / Andrei Pungovschi Foto: EFA / Andrei Pungovschi
N° 5 | Oktober 2023
Für ihre Verdienste um das Tiroler Schützenwesen wurden • Ehren-Hptm. Leonhard Trixl, Fieberbrunn
unter anderem mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol Verdienste um das Traditions- und Schützenwesen,
ausgezeichnet: besonders im Viertel Unterland
• Mjr. Hans Hinterholzer, Kirchdorf • Hptm. Kurt Tangl, Innsbruck-Reichenau
Verdienste um das Tiroler Schützenwesen Verdienste um das Tiroler Schützenwesen
• Hptm. Huber Holzbaur, Innsbruck-Mühlau
Verdienste um das Tiroler Schützenwesen Zur Würdigung eines besonderen Einsatzes, trotz großer
• Ehren-Lt. Hermann Schauer, Matrei am Brenner Gefahr für sein eigenes Leben oder seine Gesundheit bei der
Verdienste um das Tiroler Schützenwesen Rettung eines Menschen wurde mit der Lebensrettungsmedail-
• Hptm. Manfred Hackl, Sautens le des Landes Tirol ausgezeichnet:
Verdienste um das Tiroler Schützenwesen • Hptm. Markus Wieland, Waidbruck
• Ehren-Hptm. Helmut Köll, Karrösten Würdigung eines besonderen Einsatzes zur Lebensrettung
Verdienste um das Tiroler Schützenwesen, besonders im
Viertel Oberland
Frontabschreitung durch Abt Leopold Baumberger, die Landes- Bereits seit 10 Jahren bereiten Anni Hofer und Maria Luise Feichtner
hauptleute von Tirol Anton Mattle und Südtirol Arno Kompatscher, die Kräuter für die Segnung vor. – Übergabe der gesegneten Kräuter,
Staatssekretär Florian Tursky, den Landeskommandanten von Tirol mit Abt Leopold Baumberger, den Landeshauptleuten von Tirol Anton
Mjr. Thomas Saurer, Südtirol Mjr. Roland Seppi und Welschtirol Mjr. Mattle und Südtirol Arno Kompatscher, LKdt. Mjr. Thomas Saurer.
Enzo Cestari
Foto: Die Fotografen – Charly Lair Foto: Die Fotografen – Charly Lair
Dorf Tirol
von Hannes Holzner
Ehrenamt in Not. Klare Botschaft an die Politik: Tut was! Foto: Karlheinz Sollbauer
Diese Tradition, die seit über 50 Jahren Dieser Empfang wurde von der Schützen- und seine Wertschätzung von großer
besteht, ist ein Ausdruck der Anerkennung kompanie Dorf Tirol ausgerichtet. Bedeutung ist und dringend angegangen
für diejenigen, die sich in besonderer Besonders hervorzuheben ist die Initiative werden sollte. Die Schützen appellierten
Weise für Tirol eingesetzt haben. Vor der des Schützenbezirks Burggrafenamt/Pas- an den Landeshauptmann, nicht nur leere
eigentlichen Verleihung wurden die beiden seier, der einen Banner mit der Botschaft Versprechen abzugeben, sondern konkrete
Landeshauptleute Arno Kompatscher und „Ehrenamt in Südtiroler Hand“ aufgestellt Maßnahmen zur Unterstützung des Ehren-
Anton Mattle im Rahmen eines Landesüb- hat. Mit dieser Botschaft wurde deut- amts umzusetzen. n
lichen Empfangs willkommen geheißen. lich gemacht, dass das Thema Ehrenamt
Das Verdienstkreuz des Landes Tirol, die
dritthöchste Auszeichnung des Landes
Tirol, wurde bei einem Festakt im
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Rittersaal von Schloss Tirol verliehen.
Foto: Land Tirol/die Fotografen
Aus den LANDESTEILEN …
Tirol
von Thomas Saurer
Bozen
von Martin Robatscher
„An unseren Bergen sollen keine Gip- turreferent des Südtiroler Schützenbundes.
felkreuze mehr aufgestellt werden. Sie Die Gipfelkreuze seien für viele Bergsteiger,
seien anachronistisch und repräsentieren unabhängig ihrer Religion, Nationalität und
andersgläubige Bergsteiger nicht“, so die Herkunft, Einladung und Anlass, in sich zu
Forderung des CAI – Club Alpino Italiano. gehen und abseits der Hektik und Schnell-
Nicht mehr zeitgemäß soll die christliche lebigkeit des Alltags einen ruhigen Moment
Symbolik auf den Bergen sein, so ein CAI- in unseren Tiroler Bergen zu verleben.
Funktionär, welcher sogar so weit geht, dass „Lassen wir uns unsere religiösen und
er die Entfernung von Erinnerungstafeln kulturellen Traditionen und Gebräuche, zu
an am Berg Verunglückte fordert. Wieder welchen auch die Gipfelkreuze auf unseren
einmal bestätigt diese Forderung ganz klar Bergen zählen, nicht nehmen. Erst recht
zwei Phänomene, welche vor allem bei nicht von Exponenten des CAI, welche
uns in Südtirol immer wieder auftreten: besser daran täten, die imperialistische und
Falsche Toleranz und ein Eingriff in unsere nationalistische Geschichte, welche uns in
religiösen und kulturellen Traditionen und unzähligen Namen von Schutzhütten und
Gebräuche." erfundenen, faschistischen Flurnamen in
„Wir würden gut daran tun, auch weiter- unserer Bergwelt begegnen, aufzuarbeiten.
hin, insofern für die jeweiligen Initiatoren Dort besteht genug Handlungsspielraum
sinnvoll und von den zuständigen Behör- für den CAI, um die Entpolitisierung
den/Eigentümern genehmigt, Gipfelkreuze Bundeskulturreferent unserer Berge in einem kulturell sensiblen
aufzustellen und sie zu pflegen“, so der Kul- Mjr. Martin Robatscher Gebiet voranzutreiben!“ n
N° 5 | Oktober 2023
TSZ Welche Personen wären zu dem Treffen TSZ Wer verzeichnete in letzter Zeit mehr
in Algund angereist? Ordnungswidrigkeiten? Burschenschaften
Luis Dagostin Nach Algund wären oder links gerichtete Extremisten?
hauptsächlich die Mitglieder des größten Luis Dagostin Burschenschaften, Lands-
Dachverbandes der in Deutschland und mannschaften u.ä. bekennen sich zu Werten
Österreich ansässigen Burschenschaften, wie Ehre, Freiheit, Freundschaft, Vaterland.
der Deutschen Burschenschaft (kurz DB Das bedeutet ein Bemühen, sein Leben und
genannt), gekommen. Das sind Studenten Handeln an ethischen Maßstäben auszu-
und Akademiker aller Fachrichtungen und richten, die der Gemeinschaft förderlich
Lebenslagen, die im Rahmen dieser feier- sind. Dementsprechend kann und wird es
lichen und gepflegten Veranstaltung ihre in der Regel auch gar nicht geduldet, dass
Verbundenheit zu Südtirol zum Ausdruck Einzelne den Ruf aller in den Staub ziehen!
bringen wollten. Welche Verbundenheit Selbsternannte linksextreme Chaoten hin-
hingegen die Antifa zum südlichen Tiroler gegen wollen ihre vermeintlichen Gegner
Landesteil pflegt, sieht man daran, dass sie mundtot machen, und dazu ist ihnen allzu
der Ortschaft Algund und ihren unbeteilig- oft auch jedes Mittel recht. Man denke
ten Einwohnern Chaos angedroht hat. aktuell nur an die sogenannte Hammer-
bande rund um Lina Engel in Deutschland,
TSZ Hatte in letzter Zeit irgendeine Bur- die blutigen Terror über Andersdenkende
schenschaft Probleme mit dem deutschen brachte. Genauso wie die faschistischen und
Verfassungsschutz? kommunistischen Straßenschläger der 20er
Luis Dagostin Es gibt einige wenige Bur- Jahre des 20. Jahrhunderts – von wegen
schenschaften, die vom bundesdeutschen Antifaschisten!
Verfassungsschutz beobachtet werden.
Nach meinem Wissensstand allerdings TSZ Was muss man sich unter einer Bur-
ohne Ergebnis oder gar rechtlich rele- schenschaft vorstellen?
vante Folgen. Daher gilt wie für jeden die Luis Dagostin hat an der Tiroler Lan- Luis Dagostin Eine Burschenschaft, um
Unschuldsvermutung, und man sollte als desuniversität Innsbruck sein Studium es möglichst knapp zu definieren, ist eine
Demokrat keine Vorverurteilung oder gar der Mikrobiologie abgeschlossen und Vereinigung von aktiven und ehemaligen
Verurteilung daraus konstruieren. Aber ist seit 1999 Mitglied der akademischen Universitätsstudenten an einem Studien-
Landsmannschaft Tyrol zu Innsbruck. Der
augenscheinlich hat die Antifa Meran, wer ort, die sich auf gemeinsame Werte wie
technische Außendienstmitarbeiter im
auch immer diese Schattengesellschaft sein Ehre, Freiheit und Vaterland beruft. Neben
Bereich Umwelttechnik ist seit 2022 aktives
mag, mit Rechtsstaatlichkeit und ihren Mitglied der SK Radein-Kaltenbrunn Burschenschaften gibt es auch noch andere
Grundsätzen wenig am Hut. Studentenverbindungen, die ebenso wer-
teorientierte Gemeinschaften sind – etwa
TSZ Die Antifa wirft den Studentenverbin- TSZ Hat eine Burschenschaft je einen Auf- Landsmannschaften, Sängerschaften, Corps
dungen vor, rechtsextrem zu sein ... marsch einer Antifa in solcher Form kritisiert usw.
Luis Dagostin Ein falscher Vorwurf, der oder unterbunden?
auch durch beständige Wiederholung nicht Luis Dagostin Die Antifa und deren Sym- TSZ Weshalb bist du eingetreten?
richtiger wird. Totalitäres Gedankengut pathisanten sind auf jedem Treffen von Ver- Luis Dagostin Zunächst kannte ich
jedweder Art hat bei uns keinen Platz! Wir bänden schlagender Verbindungen (bei uns Studentenverbindungen gar nicht, und die
gestehen dennoch jedem zu, der sich mal Landsmannschaftern ist dies der Coburger erste Begegnung war eher zufällig. Aber
ideologisch verrannt haben sollte, seine Convent, der jährlich in Coburg in Franken ich war von Anbeginn beeindruckt, wie
Ansichten zu ändern. Denn Intelligenz tagt) mehr oder meist weniger erfolgreich gut diese Gemeinschaft von Jung und Alt,
bedeutet nicht unbelehrbar auf einer fest- mit einer Gegendemo anwesend. Aus un- gestärkt und vereint durch das gemeinsame
gefahrenen Ansicht zu beharren, sondern serem urdemokratischen Selbstverständnis Band ihrer Wertvorstellung, funktioniert
seine Meinung bei einem besseren argu- heraus lassen wir dies auch widerspruchslos und dabei sympathisch und offen für alle
mentativen Angebot auch zu ändern. gewähren. aufrichtig Interessierten war. Da sehe ich im
Übrigen sehr große Ähnlichkeiten zu den
N° 5 | Oktober 2023
ST. ROMEDIUS
von Hildegard Flor
Vor 185 Jahren war der 18. August ein großer Tag für die berühm- I. perfecit anno 1838“ (Begonnen 1833 unter Franz I. – vollendet
te Festung Franzensfeste, da Kaiser Ferdinand I. zur Einweihung durch Ferdinand I. 1838).
dieses imposanten Bollwerkes gekommen war. Die im Jahr 1838 Die Franzensfeste wird seit 1. Jänner 2017 als 10. Südtiroler Landes-
fertiggestellte Festung bei Aicha ist gewiss eines der absurdesten, museum geführt. Mit den Themen Zeitgenössische Kunst, Grenz-
aber architektonisch interessantesten Bauwerke in der Zeit des 19. raum und Autonomie deckt sie als Landesmuseum gleich mehrere
Jahrhunderts: In keinem der folgenden Kriege hat Franzensfeste Bereiche ab. n
eine strategisch wichtige Rolle gespielt. Rund um die Festung fiel
nicht ein einziger Schuss.
Nördlich der Brixner Klause gab es die kleine Ortschaft Unterau,
wo um 1830 drei Bauernhöfe standen. Hier wurde 1833 bis 1838
ein mächtiges Sperrfort aus Pfalzner Granit, das den Namen nach
Kaiser Franz I. erhielt, erbaut. Das Werk hätte größer werden
sollen. Bis an die Schabser Höhe wäre die Festung geplant gewesen.
Erzherzog Johann machte 1801 und 1806 den Vorschlag für diesen
Festungsbau. Dieses Projekt musste aus finanziellen Gründen
fallengelassen werden. Trotzdem war die Festung zur Zeit ihrer
Erbauung die größte und modernste Sperranlage Europas. Sie
gehörte zum geplanten Festungsgürtel, der Tirol gegen einen aus
dem Süden kommenden Feind schützen sollte. Teuer genug ist das
Werk wohl dennoch gekommen, dann man erzählt die Anekdote,
dass Kaiser Ferdinand I., der Gütige, als er zur Einweihung der
Festung gekommen war, gefragt hat, ob diese wohl aus Silber gebaut
worden wäre. So teuer gekommen ist der Bau insbesondere, weil
nicht der Granit aus dem nahen Steinbruch, sondern Quader aus
Pfalzen verwendet wurden. Sie galten als härter. Die Festung besteht
aus einer Talsperre und aus einem zweiten Werk, etwas höher am
westlichen Hang gelegen. Von Offizieren wurde über dem Tor die
Inschrift enthüllt: „Franziscus I. incohavit anno 1833, Ferdinandus
Das Zisterzienserstift Stams
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Foto: Dr. Heinz Wieser
Für die vier- bis sechsjährigen Kinder wurden Schützentrachten Imst die Verantwortung und vor allem auch die finanzielle Unterstüt-
nach dem Vorbild der Bürgerschützenkompanie Imst gefertigt, zung für die Instandhaltung der Trachten der Anstaltschützen. Bis
Holzgewehre besorgt und auch die dazugehörige Fahne genäht. Der heute übernimmt die Stadtgemeinde Imst diese Verantwortung und
Name „Anstaltschützen“ leitet sich aus der historischen Bezeich- steht voller Stolz hinter dieser Tradition.
nung „Kinderbewahrungsanstalt“ für Kindergärten her. Der erste Ab dem Jahr 1968 ging die Betreuung und Organisation auf Wunsch
Hauptmann der Kompanie war Albert Stigger, späterer Malermeis- der Stadtgemeinde auf die SK Imst über. Seither kümmern sich
ter in der Imster Oberstadt. Diese erste Ausrückung der Anstalt- Mitglieder der Kompanie Imst und auch freiwillige Helfer sowohl um
schützen fand in der Bevölkerung in Imst so großen Anklang, dass die Organisation als auch um das Wohl und den Weiterbestand der
diese „kleinen Schützen“ von den Barmherzigen Schwestern, die den Anstaltschützen.
Kindergarten zu dieser Zeit betrieben hatten, weitergeführt wurden. Seit der Gründung der Anstaltschützenkompanie dürfen nur Kinder
Unabhängig von der Schützenkompanie organisierten die Ordens- im Kindergartenalter Teil der Kompanie sein. Früher war dies sogar
schwestern der Barmherzigen Schwestern jedes Jahr die Aufstellung beschränkt auf den Kindergarten Oberstadt, mittlerweile wurde die
der Anstaltschützenkompanie Imst zu den zwei großen Prozession- Möglichkeit der Teilnahme aber auf die ganze Stadt Imst ausgeweitet.
en Fronleichnam und Kirchtag an Maria Himmelfahrt. Nach dem Ausscheiden bei den Anstaltschützen haben die Kinder
Vor dem Zweiten Weltkrieg hat diese kleine Kompanie rein aus Buben die Möglichkeit, als Jungschützen und Jungmarketenderinnen bei der
bestanden, nach der Wiedergründung kamen jedoch Mädchen als SK Imst aufgenommen zu werden. Die wohl einzigartigen „Schützen“
Marketenderinnen dazu. Ab den 1950er Jahren bemühte sich Schwes- rücken nur zu ganz besonderen Anlässen aus. Neben den großen
ter Miriam von den Barmherzigen Schwestern Imst rührselig um die Prozessionen (Fronleichnam und Kirchtag) formiert sich die Kompa-
Kinder der Anstaltschützen und betreute sie bis weit in die 80er Jahre. nie nur für Empfänge oder Verabschiedungen von außerordentlichen
Mit der Übernahme der Kinderbetreuung durch die öffentliche Hand Persönlichkeiten in Imst, zum Beispiel die Verabschiedung des lang-
und die Gründung von Kindergärten, übernahm die Stadtgemeinde jährigen Stadtpfarrers Consiliarius Alois Oberhuber im Jahr 2021.
Dass diese Tradition der Anstaltschützen nach wie vor nicht an
Attraktivität verloren hat, zeigte die Fahnenweihe der neuen Schüt-
zenfahne im Jahr 2021, für die Thomas Schultes, selbst ehemaliger
Anstaltschütze und Vater zweier aktiver Anstaltschützen, als Fahnen-
pate gewonnen werden konnte.
Seit einigen Jahren ist die Betreuung der Kompanie in Händen von
Waltraud Brunner und Hannes Winkler. Unter ihrer besonderen
Fürsorge konnten in den letzten Jahren viele Imster Kinder zu den
Anstaltschützen aufgenommen werden, und die Tradition wird somit
erfolgreich fortgeführt.
Hui
Wahlen für Süd-Tirol?
Noch nie zuvor gab es bei Landtagswahlen eine derart vielfälti- offenbaren könnten, bieten sie für anderen die Chance auf einen
ge Palette an deutschsprachigen Parteien und Bewegungen wie Neubeginn. Uns Tirolern bleibt die Hoffnung, dass dabei Süd-Tirol
in diesem Jahr. Die bevorstehende Wahl verspricht zweifelsohne nicht zu kurz kommt!
Spannung und hält möglicherweise einige Überraschungen bereit.
Während für manche die Wahlen eine schmerzhafte Realität ... meint euer Raffl
N° 5 | Oktober 2023
München
20
München
von Hans Baur
Schloß Schleißheim
von Hans Baur
21
Flintsbach
von Hans Baur
Kommandowechsel in
Wallgau
Zum neuen Hauptmann der GSK Wallgau wurde der Salutzugfüh-
rer Florian Baumann (42 Jahre) gewählt. Hptm. Hans Baur, der
34 Jahre lang die Kompanie geführt und maßgeblich zur Wieder-
gründung beigetragen hat, wurde zum Ehrenhauptmann ernannt.
Mit der Übergabe der Kronprinz-Rupprecht-Medaille und einem
Händedruck wurde der Kommandowechsel bekräftigt. n
Berichte aus Bayern N° 5 | Oktober 2023
22
werdenfels
Inzell
von Max Christoph
Fahnenweihe in Inzell
Die GSK Inzell feierte am 28. August 2023 die Segnung und Weihe
der neuen Vereinsfahne im Inzeller Kurpark und unter freiem
Himmel mit den Ortsvereinen, der Landeshauptmannschaft, der
Gauhauptmannschaft sowie den Kompanien und Abordnungen des
Bataillons Inn-Chiemgau. Die Ehrenformation stellten die Kniepaß-
Schützen aus Unken/Tirol. Auch die österreichischen Freunde der
Bauernschützen Lofer waren anwesend. Pfarrer Thomas Weinzierl
gab der neuen Fahne den Segen und die Musikkapelle Inzell sorgte
mit der Schubert-Messe für die musikalische Umrahmung des
Festgottesdienstes.
Die GSK Inzell wurde 1980 wiedergegründet. Die alte Fahne war
nun in die Jahre gekommen, sodass sie die restliche Zeit bis zum
50-jährigen Jubiläum nicht mehr überstanden hätte. Somit wurde
eine neue Fahne in Auftrag gegeben.
Nach einem Festzug durch den Ort begab man sich in den Inzeller
Festsaal. Dort wurden Dankesworte vorgetragen. Die Festteilneh-
mer unterhielten sich noch lange bei geselligem Beisammensein Segnung der Fahne
über vergangene und aktuelle Ereignisse. n
Gaissach
Alois Auer †
Am 15. August 2023 ist Alois Auer im Alter von 94 Jahren verstorben. Zu seiner Beerdigung
erwies ihm die Kompanie Gaißach mit Musik, Spielmannszug und einem dreifachen Salut
die letzte Ehre. Alois Auer war Ehrentambourmajor der Kompanie. 1974 übernahm er den
Spielmannszug, den er 18 Jahre lang leitete. Insgesamt war er über 60 Jahre lang aktives
Mitglied der Kompanie. Seine Meinung war geschätzt und gefragt. n
Ohlstadt
Waldemar Buchwieser †
Die Gebirgsschützenkompanie Ohlstadt trauert um ihr Gründungsmitglied Leutnant Wal-
demar „Woidl“ Buchwieser. Plötzlich und unerwartet verstarb er am 28. August 2023 kurz
vor seinem 80. Geburtstag. Leutnant Buchwieser bekleidete 12 Jahre das Amt des Kompa-
nieschreibers. Durch seine humorvolle, besonnene, aber auch akribische Art war er stets
Anlaufpunkt der Kompanie. Sie geleitete ihn zur letzten Ruhestätte. n
N° 5 | Oktober 2023
Frontabschreitung bei der Eröffnung der „Austria in Europe Days“ des Europäischen Forum Alpbach durch LH Anton Mattle, Bundespräsi-
dent Alexander Van der Bellen, der slowenischen Präsidentin Natasa Pirc Musar und Landeskommandant Major Thomas Saurer
Foto: Peter Lechner
Eine Besonderheit gab es dieses Jahr beim Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle über die Gestaltung Europas aus österrei-
Forum Alpbach in Form der „Austria in und Landeskommandant Major Thomas chischer Perspektive. Unter anderem wurde
Europe Days“, welche am 30.08. feierlich Saurer wurden beide Staatsoberhäupter von dabei gemeinsam über die Themen Klima,
mit einem Landesüblichen Empfang für einer exakten und gelungenen Salve der Sicherheit, Demokratie sowie wirtschaftli-
zwei Staatsoberhäupter, Bundespräsident Schützenkompanie Alpbach eindrucksvoll che Souveränität diskutiert. Die slowenische
Alexander Van der Bellen und die sloweni- begrüßt. Die Bundesmusikkapelle Alpbach Präsidentin Nataša Pirc Musar und der ös-
sche Präsidentin Nataša Pirc Musar eröffnet umrahmte den Empfang feierlich. Das terreichische Präsident Alexander Van der
wurden. Gesamtkommando führte Landeskomman- Bellen sprachen bei der Eröffnung darüber,
In bewährter Form wurde dieser Landesüb- dant Major Thomas Saurer. wie mitteleuropäische Staaten zu einem
liche Empfang vor dem Kongresszentrum Von 30. August bis 2. September diskutier- mutigen Europa beitragen können. n
Alpbach abgehalten. Gemeinsam mit dem ten internationale Politiker und Experten
TIROLER BÄUERINNEN | KEKSEZEIT IST GLÜCKSZEIT – DIE BESTEN REZEPTE AUS DER BÄUERLICHEN WEIHNACHTSBÄCKEREI
ISBN 978-3-7022-4139-1 | Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2023; Euro 25
Was wäre Weihnachten ohne Weihnachtskekse? Früh genug nach alten Rezepten liebevoll
gemeinsam gebacken, verziert und sorgsam in Dosen gehütet – um dann doch vorzeitig heimlich
genascht, verschenkt oder gemütlich gemeinsam genossen zu werden, sind sie Erinnerungen
an sehnsuchtsvolle Kindertage, fröhliche Backstunden und festliches Feiern. Das Keksebacken
hat vor allem im bäuerlichen Tirol eine lange und reiche Tradition. Alle Köstlichkeiten –
darunter traditionelle Vanillekipferl, Linzer Augen und Husarenkrapferl, aber auch originelle
Pfefferminzsterne und Schneeblumen – werden von Tiroler Bäuerinnen aus allen Bezirken des
Landes vorgestellt.
Die Autoren:
Die Tiroler Bäuerinnen bilden ein starkes Netzwerk und vertreten als größte Frauenorganisation
Tirols die Interessen der Bäuerinnen und Frauen im ländlichen Raum. In diesem Buch stellen
Bäuerinnen aus allen Bezirken Tirols ihre oft erprobten, liebsten und besten Keksrezepte zur
Verfügung und wünschen gutes Gelingen.
N° 5 | Oktober 2023
Die Grabstätte von Jakob Philipp Fallme- Gegen Ende ihres Lebens waren innerhalb Internationales Aufsehen erregte Reut-
rayer befindet sich auf dem Alten Südli- von vier Jahren alle vier Töchter gestorben, Nicolussi mit seiner gegen die faschistische
chen Friedhof in München von den sieben Kindern überlebte sie Entnationalisierungspolitik in Südtirol
einzig der Sohn gerichteten Streitschrift „Tirol unterm Beil“.
Ich kam am 10. Dezember 1790 in Pair- Ich, Anna Ladurner, erblickte am 27. Juli Ich wurde am 18. Juni 1888 im Welschtiroler
dorf/Brixen zu Welt. Dank eines bischöf- 1765 als Tochter angesehener Wein- und Hauptort Trient geboren und wuchs in der
lichen Stipendiums konnte ich studieren. Obstbauern in Algund das Licht der Welt. deutschen Sprachinsel Lusern auf. Unmittel-
Ich widmete mich humanistisch ausgerich- Wenige Tage vor meinem 24. Geburtstag bar nach dem Abschluss meines Studiums
teter Studien und orientalischen Sprachen. schloss ich mit dem Passeirer Wein- und der Rechtswissenschaften in Innsbruck
Nachdem ich an Gymnasien unterrichtet Pferdewirt Andreas Hofer den Bund der brach der Erste Weltkrieg aus. Dort diente
hatte, erhielt ich an der Münchner Univer- Ehe. Nach seiner Übernahme des hoch ich, mehrfach ausgezeichnet, als Offizier bei
sität einen Lehrauftrag für Philologie und verschuldeten Gasthauses am Sandhof in St. den Tiroler Kaiserjägern. Bei der Konstitu-
Universalhistorie. Die Publikation eines Leonhard übernahm ich hier alle Aufgaben. ierenden Nationalversammlung, dem ersten
fortgesetzten Werkes bescherte mir ein Zudem bestellte ich die hauseigenen Äcker. Parlament der Republik Österreich, wurde
Lob der Königlich-Dänischen Akademie Ferner kümmerte ich mich, als mein Mann ich nach 1918 zu einem Abgeordneten
der Wissenschaft. Eine Forschungsreise als Freiheitskämpfer für Tirol im Einsatz war, Südtirols ernannt. Nach der schicksalsträch-
führte mich nach Griechenland und in den um die größer werdende Schar der Kinder. tigen Unterzeichnung des Staatsvertrags von
Vorderen Orient. Eine Wiederaufnahme Unsere Kinder hießen Maria Gertraud, St-Germain wurde die historische Teilung
in den Staatsdienst wurde mir verwehrt, Johann Stephan, Maria Kreszenz, Rosa Tirols tragische Gewissheit. Mit meiner
da meine wissenschaftlichen Ansichten Anna, Anna Gertraud, Gertraud Juliana und vielbeachteten Rede nahm ich im Namen
mit der Lehrmeinung unvereinbar waren. Kreszenz Margareth. Nach der Hinrichtung Südtirols Abschied von Österreich. Danach
Bekannt wurde ich durch ethnografische meines Mannes durch die Franzosen am eröffnete ich in Bozen eine Kanzlei und
Arbeiten mit der These, dass die antiken 20. Februar 1810 im Mantua musste ein wurde 1921 für den Deutschen Verband ins
Griechen im Mittelalter ausgestorben sei- Konkursverfahren eröffnet werden. Ich reiste italienische Parlament gewählt. Ich setzte
en. Zudem trug ich zur spätbyzantinischen nach Wien, um beim Kaiser vorzusprechen. mich für meine Heimat ein, war aber den
Geschichtsforschung bei. Ferner gehörte Erst in der dritten Audienz wurde mir eine Faschisten ein Dorn im Auge. Als ich 1926
ich für einen Zeitraum von 13 Monaten finanzielle Entschädigung erteilt. In den ver- aus dem Berufsverzeichnis der Rechtsanwäl-
der Frankfurter Nationalversammlung als sprochenen Adelsstand wurde ich erhoben, te entfernt wurde, floh ich nach Nordtirol.
Abgeordneter an. Am 26. April 1861 starb als Napoleon endgültig besiegt wurde. Bis In Innsbruck lehrte ich an der Rechtswis-
ich in München. zum Ende meines Lebens musste ich weitere senschaftlichen Fakultät. Da ich ein Gegner
Schicksalsschläge erleben. Alle Töchter des Nationalsozialismus und Faschismus
starben vor meinem eigenen Tod. Ich starb war, wurde ich erst nach 1945 Ordentlicher
am Nikolaustag des Jahres 1836. In der Zeit Universitätsprofessor. 1951 wurde ich Rektor
vorher lebte ich auf dem Sandhof, wo nicht der Universität Innsbruck; dort starb ich am
wenige Urlauber und Anhänger meines 18. Juli 1958, wenige Wochen nach meinem
Mannes zu Besuch kamen und ihn ehrten. 70. Geburtstag. n
In Südtirol zählt Frick zu den wenigen Metzgereien,
die noch eine eigene Landwirtschaft betreiben.
Echter Geschmack, wie aus alten Zeiten! frick.bz.it
Rätsel
durch
Non
Bozen 17
Beliebtes
St. Tennis-
Karten-
sp. Jannik
spiel 2 10
Großer Abk.
außer
TELEFON: Greifvogel
15 Dienst
Das Lösungswort:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Das Lösungswort der letzten Ausgabe: STANDSCHÜTZENBATAILLON. Wir gratulieren Günther Mairhofer zum Gewinn von einer Hamme Speck,
zur Verfügung gestellt von der Metzgerei Frick.
VAL CADINO
von Hildegard Flor
Cittadella
von Andreas Kostner
So auch am 9. und 10. September, als eine Delegation von Schützen nehmen. Die ARGE iatz! wird auch weiterhin versuchen, so gut wie
aus Welsch- und Süd-Tirol, von der „Raixe Venete“ nach Cittadella möglich mit anderen europäischen Völkern zusammenzuarbeiten.
in Venetien eingeladen wurde, um an deren Jubiläum „20 Jahre Weitere Treffen, auch in größerem Ausmaß, sind bereits geplant, da
Festa dei Veneti“ mitzuwirken. der Südtiroler Schützenbund auch Gründungsmitglied der Interna-
Das außergewöhnliche Rahmenprogramm der „Festa dei Veneti“ tionalen Kommission für europäische Völker (ICEC) ist. n
überraschte manch eingesessenen Schützen, der mehr als begeistert
von den vielfältigen Angeboten an den beiden Festtagen heimkehrte.
Am Sonntag marschierten Traditionsverbände aus ganz Venetien
zusammen mit der Schützendelegation durch den historischen
Ortskern von Cittadella. Der Höhepunkt war das anschließende
Fahnenhissen mit Ehrensalve auf dem Hauptplatz. Dass auch im
Veneto eine Ehrensalve mit richtigen historischen Waffen abgefeu-
ert wird – sogar mit Waffen im Originalzustand – erstaunte dann
erneut manch einen Tiroler. Mit viel Enthusiasmus wurden die
Grußworte und Reden aus nah und fern von den Teilnehmern auf-
genommen, so auch jene auf Deutsch und Ladinisch vom Ladiner
Mjr. Andreas Kostner.
Durch den Austausch mit Politikwissenschaftlern, Historikern und
Schriftstellern sowie Vertretern der verschiedenen Organisationen V.l.: Hptm. Patrick Kostner, Hptm. Andreas Mair, Hptm. Rodolfo
und Politikern am Stand der Schützen konnte die Delegation der Weber, Mjr. Andreas Kostner, Mjr. Lorenz Puff, Hptm. Andreas
beiden Schützenbünde wertvolle Erfahrungen mit nach Hause Franzelin, Hptm. Franco Rizzi
N° 5 | Oktober 2023
Nach der Kranzniederlegung erinnerte der Wortgottesdienstleiter Karl Schroffenegger, ehemaliger Hauptmann der SK Gummer, in Fürbit-
ten und in einem gemeinsamen Gebet an die Opfer von Krieg und Totalitarismus
Die Wahrheit über das in Blumau bestan- Mussolini, des Hochkommissars für die der Gemeinderat Karl Saxer, den Landes-
dene Konzentrationslager der italienischen Umsiedlung der Südtiroler ins Dritte Reich, kommandant-Stellvertreter des Südtiroler
Faschisten muss in die Südtiroler Schulbü- Guido Buffarini-Guidi, und des Präfekten Schützenbundes Mjr. Christoph Schmid und
cher, das sagte die Südtiroler Historikerin Agostino Podestà auf dem 12 Hektar großen den Buchautor Günther Rauch.
Dr. Margareth Lun auf der Gedenkfeier Wirtschaftsgelände in Blumau errichtet Im Namen des Gedenkkomitees KZ „Campo
in Erinnerung an den Beginn des Zweiten worden. Im KZ in Blumau waren unter mi- d’Isarco“ wies der Obmann des Südtiroler
Weltkrieges am 1. September 2023 in Blu- serablen Bedingungen von Neujahr 1941 bis Heimatbundes Roland Lang auf die Bedeu-
mau. In ihrem ausführlichen geschichtlichen Ende 1943 abwechselnd zwischen 400 und tung des Gedenksteins gegen Krieg und
Überblick zeigte sie die Geschichte des von 3.000 slawische Regime-Gegner und alliierte Faschismus hin. Danach legten der frühere
66 Scharfschützen streng bewachten KZ Kriegsgefangene interniert. Schützenchef von Bozen Arthur Bacher,
„Campo di concentramento Prato d’Isarco“ Die Gedenk- und Mahnwache am KZ- Gemeinderat Karl Saxer und SHB-Obmann
auf. Es war mit dem beginnenden Zweiten Gedenkstein begann im Andenken an die Roland Lang am Gedenkstein einen Kranz
Weltkrieg (1. September 1939) auf Anord- Opfer für Freiheit und Heimat mit dem An- in memoriam der Opfer der Diktaturen
nung des italienischen Ministerpräsidenten zünden von drei Kerzen durch den Karnei- nieder. n
Zubereitung: Den in Würfel geschnittenen Speck anrösten, die Gerste dazugeben und mit
ca. 2 l Wasser auffüllen. Das Ganze aufkochen lassen, das Selchfleisch beifügen und 2 Stun-
den kochen lassen. 20 Minuten vor Ende der Garzeit das kleinwürfelig geschnittene Gemüse
dazugeben, die Suppe abschmecken, das Fleisch in kleine Stücke schneiden und wieder in
die Suppe geben. Zum Schluss die Suppe in Teller geben und mit gehacktem Schnittlauch Darf bei keinem guten Törggelen fehlen:
bestreuen. die Gerstsuppe
N° 5 | Oktober 2023
Wir gratulieren … 31
VAHRN
Werner Burger – 60
Die SK Vahrn gratuliert ihrem Hauptmann Werner Burger zum 60.
Geburtstag, den er am 16. August feierte. Eine Abordnung der Kompa-
nie überraschte den Jubilar bereits in den frühen Morgenstunden und
überbrachte dabei die Glückwünsche sämtlicher Kompaniemitglieder.
Später lud Werner die gesamte Schützenkompanie sowie seine engsten
Freunde zu einer Grillfeier auf die Spilucker Platte ein, wobei der runde
Geburtstag gebührend gefeiert wurde. Seit 2015 steht Hauptmann
Werner Burger an der Spitze der Vahrner Schützen und führt diese
mit großem Engagement und mit Weitsicht. Für die kommenden Jahre
wünschen sie ihm von Herzen alles erdenklich Gute und sie freuen sich
auf eine gemeinsame Zukunft voller Erfolg und Freude! n
22. Juli 2023: Marketenderin Magdalena Höllrigl und der Schütze Tobias Langes, beide SK Lana.
N° 5 | Oktober 2023
Der Klausner „Seppele Kirchtig“ ist ein Straße organisiert wurde und seit heuer hen Tiroler Feiertag und Vatertag gestärkt
Frühschoppen, der in den letzten Jahren von unserer Kompanie durchgeführt wird. und gewürdigt werden. n
von einigen Bewohnern der St. Josef- Damit soll das Bewusstsein für diesen ho-
Mühlau/Innsbruck
von Adrian Egger
V.l. OLt. Klaus Zagrajsek, Zgf. Hermann Marksteiner (70 Jahre Schütze), Zgf. Christian Hell
(70 Jahre Schütze) und Hptm. Hubert Holzbaur Foto: SK Mühlau
N° 5 | Oktober 2023
Die Kapelle zum hl. Martin mit Vertretern der SK Mals Die neue Statue des hl. Martin
Unterhalb der Malettes bei Mals steht die die SK Mals mit der Bitte heran, die Statue Nichtsdestotrotz spricht die SK Mals ihrem
kleine Kapelle des Hl. Martin, die 1988 von restaurieren zu lassen. Selbstverständlich Ehrenhauptmann posthum ein herzliches
der SK Mals unter dem damaligen Hptm. wollte er die Kosten dafür selbst tragen. Vergelt’s Gott aus und wird ihn stets in
Karl Folie restauriert wurde. Im Zuge dieser Am 15. August 2023, dem Hochunserfrau- dankbarer Erinnerung behalten.
Restaurierung kauften die Malser Schützen entag und Patrozinium in Mals, war es dann Ein weiterer Dank gilt allen beteiligten
eine Statue des Hl. Martin, um die Kapelle endlich soweit. Nach dem Hochamt wurde Helfern. Allen voran dem derzeitigen
würdig zu schmücken, da die bis dahin in die Statue von Dekan Stefan Hainz feierlich Hauptmann Gottfried Lechthaler, der die
der Kapelle befindliche Statue gestohlen geweiht und von den Malser Schützen in Restaurierung in die Wege geleitet hat,
worden war. die Kapelle zurückgebracht. Richard Hirschberger, der die Kapelle neu
Im Laufe der Jahre nagte der Zahn der Zeit Leider konnte Karl dies nicht mehr mit- ausgemalt hat und Herbert Florineth, der
an der Statue und an der Kapelle. Dem erleben, da er am 1. Februar dieses Jahres sich bereiterklärt hat, die Kapelle in Zu-
„Steffl Korl“, mittlerweile zum Ehrenhaupt- verstorben ist. Er wäre aber sicher stolz kunft zu betreuen. n
mann ernannt, war es ein Herzenswunsch, gewesen, wenn er die in neuem Glanz er-
dem entgegenzuwirken. So trat er 2022 an strahlende Martinsfigur noch gesehen hätte.
Fritzens
von Elmar Spiß
Schabma Themenweg
Die SK Peter Kemenater hat in der Gegend der „Ballgrube“, im
Wald entlang des Wanderweges, oberhalb des Hotels Sonneck,
den „Schabma Themenweg“ mit elf Schautafeln errichtet. Sehr viel
Arbeit wurde durch Eigenleistung erbracht. Viele Bilder und Texte
wurden von den Kompaniemitgliedern und von bekannten und
befreundeten Historikern gesammelt und geschrieben. So konnte
auf diesem Weg, der von Mühlbach nach Schabs führt, ein sehr
interessantes und anschauliches Gesamtwerk zur sehr bewegten
Schabser Geschichte dargestellt werden. Dieser Weg war früher die
Verbindung zwischen Pustertal und dem Wipptal und daher von
großer Bedeutung.
Der Schwerpunkt dieses Themenweges liegt darin, Wanderbe-
geisterten, die diese Region erkunden, die reiche Geschichte des
Gebietes vor Augen zu führen. Der Themenweg ist nun vollständig
gestaltet und frei zugänglich. Mit einer Höhendifferenz von etwa
200 Metern und einer Strecke von 2 km erfordert er etwa eine Stun-
de Gehzeit. Dennoch laden die fesselnden Schautafeln und gemüt-
lichen Sitzbänke förmlich dazu ein, innezuhalten und zu verweilen,
weshalb diese Wanderung und Entdeckungstour voraussichtlich
mehr Zeit in Anspruch nehmen wird.
Ein großes Vergelt’s Gott gilt unserer SK Peter Kemenater und de-
ren Helfern für die viele ehrenamtliche und unentgeltliche Arbeit,
der Tourismusgenossenschaft und dem Bildungsausschuss von Der mit elf Schautafeln errichtete „Schabma Themenweg“ wurde,
Natz/Schabs für die großzügige finanzielle Unterstützung sowie den dank befreundeter Historiker und Kompaniemitglieder, zu einem
Grundeigentümern für die Bereitstellung der nötigen Flächen. n gelungenen Gesamtwerk.
Schloss Reifenstein/Freienfeld
von Hildegard Flor
Abwechslungsreiche Tage verbrachten rund 120 Jungschützen und Jungmarketenderinnen beim Jungschützenzeltlager in Altrei.
Am Donnerstag wurden die Zelte und die Tiere in unseren Wäldern erklärt und tung wurde von einer fachkundigen Jury
Schlafunterkünfte aufgebaut. Anschlie- sie durften Tierspuren in Gips verewigen. übernommen. Kreativität, Unterhaltung
ßend begrüßte Bundesjugendreferent Ku- Bei der Schutzbetreuerin wurde den Teil- und Schwierigkeit flossen in die Punkte-
no Huber die Teilnehmer, und die Lager- nehmern spielerisch der Naturpark nahe- vergabe mit ein. Die Wettpaten mussten
fahne wurde gehisst. Abends nahmen alle gebracht. Anschließend wurde gewechselt. anschließend ihre Wetteinsätze einlösen,
Kinder an einem Suchspiel im Wald teil, Abends kam eine „Sagenerzählerin“, die was natürlich sehr zur Belustigung der
bei dem am Ende leckere Preise lockten. mit spannenden Geschichten am Lager- Anwesenden beitrug. Am Abend wurde
Am Freitag wanderte die Gruppe zusam- feuer die Kleinen und die Großen in ihren dann die Musik aufgedreht, und es wurde
men mit Thomas Winnischhofer zu den Bann zog. In den Pausen konnte man den getanzt und gesungen bis zur Nachtruhe.
Schützengräben. Auf dem Weg dahin Klängen des Ziehorgelspielers lauschen. Am Sonntag, vor der heiligen Messe mit
wusste Thomas allerhand Wissenswertes Am Samstag war es dann endlich soweit Landeskurat P. Christoph Waldner, wurde
über die Umgebung zu berichten. Vor dem für die „Wetten-dass?-Show“. Die Gruppen die Preisverteilung der „Wetten-dass?-
Mittagessen erzählten die Förster noch viel probten zusammen mit ihren Wettpaten Show“ durchgeführt. Nach den Grußwor-
Interessantes über die Flora im Naturpark den ganzen Vormittag, um dann bei der ten von Bürgermeister Gustav Mattivi und
Trudner Horn. Nachmittags wurden die Vorführung am Nachmittag vorbereitet zu dem Landeskommandant-Stv. des Südti-
Kinder in zwei Gruppen eingeteilt. Bei den sein. Die Moderation übernahm Tschake- roler Schützenbundes Christoph Schmid
Jagdaufsehern wurde ihnen allerhand über line Tschantal Hunziker und die Bewer- wurde die Lagerfahne eingeholt. n
Innsbruck
von Maria Luise Feichtner
Starker Aufmarsch
Volle Stärke wurde auch bei der abendlichen Rasenshow im
Ruifachstadion unter Beweis gestellt, freut sich Nicole Kapferer:
„103 Marketenderinnen sind im Block einmarschiert und boten
ein eindrucksvolles Bild. Ein herzliches Danke gilt allen, die dieses Viertelmarketenderin Nicole Kapferer mit den Schnaps- und
Panzele-Experten Foto: Manfred Hassl
N° 5 | Oktober 2023
Leitmotiv
Die „Wertschätzung der Frauen im Tiroler Schützenwesen“ wird
wie folgt definiert: „Frauen sind kompetente und wertgeschätzte
Mitgestalterinnen im Tiroler Schützenwesen. Sie bewahren durch
ihre Mitgliedschaft, Teilnahme und Mitarbeit die Tiroler Tradition
und pflegen unser Brauchtum. Frauen sind in ihren jeweiligen
Vereinsfunktionen wesentliche Trägerinnen des Tiroler Schützen-
wesens und gestalten dieses in aktiven, inaktiven und außeror-
dentlichen Mitgliedschaften gleichberechtigt mit. Wir wollen die
Zukunft im Bund der Tiroler Schützenkompanien gemeinsam mit
Frauen und Männern gestalten.“ n Der Marketenderinnenblock am Freitag des Bataillonsfestes
Sonnenburg im Anschluss an das Marketenderinnentreffen wurde
von Viertelkdt. Mjr. Andreas Raass, Bundesmarketenderin Kathrin
Platzer und Viertelmarketenderin Nicole Kapferer angeführt.
Foto: Manfred Hassl
Sellrain
von Daniel Haselwanter
38 Tirol ENTDECKEN …
Tulfes
von Thomas Winnischhofer
Die erste Kernzelle des Schlosses Buonconsiglio wurde zwischen 1238 und 1250 erbaut, während der „Grüne Platz“, umgeben von Mauern
auf der südwestlichen Seite, erst gegen Ende des 14. Jhs. Erwähnung findet.
Wir starten diesen Ausflug am Trientner kann man in einer der vielen Trattorie der Stadtrundgang Trient
Danteplatz beim Bahnhof und queren den Altstadt. Nun geht es vorbei am Stadtturm Anfahrt: Parkplatz Bahnhof Trient
Dantepark, wo auch das Denkmal für Luigi zur Piazza della Fiera, wo man einen Teil Start: Danteplatz, weiter Richtung
Negrelli, den Planer des Suezkanals, steht. der alten Stadtmauer sehn kann. Hinter Domplatz, von dort zur Piazza della
Im Jahre 1850 wurde er aufgrund seiner der Stadtmauer beginnt das ehemalige Fiera, dann bis zur Piazza Venezia,
zahlreichen Verdienste um die K.u.K. deutsche Viertel, die Contrada tedesca, wo von dort zur Kirche San Marco, von da
Monarchie von Kaiser Franz Joseph I. zum man zur St. Markuskirche gelangt, die die weiter zum Castello del Buon Consiglio
Ritter geadelt. Er wuchs in Fiera di Primie- deutsche Pfarre beherbergte. Heute wird und danach zurück zum Danteplatz.
ro als Sohn einer Deutschtirolerin auf, sein San Marco als orthodoxe Kirche genutzt. Zeit: ca. 5 bis 6 Stunden
Vater Angelo Michele hatte sich wie seine Nun gehen wir weiter zum Castello del
Tante Giuseppina aktiv im Tiroler Land- Buonconsiglio, dem alten Bischofssitz, der
sturm gegen Napoleon beteiligt und wurde vor allem von Bernhard von Cles für das
deshalb für einige Jahre inhaftiert. Konzil ausgebaut wurde. Das Museum im
Weiter geht’s − vorbei an der Gedenkta- Inneren ist sehr interessant, die verschie-
fel für die gefallenen Welschtiroler des denen architektonischen Epochen – beson-
I. Weltkriegs – Richtung Domplatz mit ders der Renaissancezeit – erzählen von
dem Neptunbrunnen, der an das römische der Macht der Trientner Bischöfe. Nach
Tridentum (Dreizack des Meeresgottes) dem Besuch von Buonconsiglio – wo im
erinnert. Jüngste Forschungen sprechen Innenhof Cesare Battisti und Fabio Filzi
jedoch von Trent als keltischer Name für als Verräter hingerichtet wurden – gehen
Furt (Flussübergang). Trient ist gut aus- wir wieder zurück zum Startpunkt. Nun
geschildert, und man findet die Sehens- stehen wir beim 1893 eingeweihten Dante-
würdigkeiten schnell. Sehenswert ist der Denkmal, das als Antwort auf das 1889
romanische St. Vigiliusdom von Trient mit errichtete Walther-Denkmal in Bozen
einem schönen Barockaltar und der Kryp- errichtet worden war. Und das, obwohl
ta. Trient als Bischofsstadt war für Tirol beide Poeten keine Nationalisten waren Der Dom von Trient mit seinem Neptun-
wichtig: Hier hatte sich Kaiser Maximilian und beide pro Kaiser waren und gegen die brunnen ist die Kathedrale des Erzbistums
1519 zum Kaiser krönen lassen, und von Papstmacht wetterten! Trient. Hier wurden die Dekrete des Konzils
1525 bis 1563 fand hier das Trienter Konzil Vielleicht schaut Dante händereichend zu von Trient erlassen, das dort von 1545 bis
1563 tagte und historische Bedeutung für
statt, bei dem die Gegenreformation be- Walther nach Bozen, der mit seiner Fidel
die Gegenreformation hat.
schlossen wurde. Welschtirolerisch essen auf ihn wartet … n
N° 5 | Oktober 2023
Wir gedenken … 39
Roland Kufstein trauern um ihren Eh- Kurt Ullmann mitglieder der Schützen-
Wechselberger renmajor Hermann Egger, der † 12. AUGUST 2023 – AMRAS, kompanie Gais und hat vor
im 76. Lebensjahr verstorben INNSBRUCK 41 Jahren tatkräftig bei der
† 22. JUNI 2023 − WEER ist. Ein großes Fahnenmeer Gründung der Schützenkom-
aus den 23 Kompanien des panie mitgeholfen. Hubert war
Schützenbataillons Kuf- seitdem stets ein guter Freund
stein, Abordnungen aus dem und verlässlicher Kamerad.
Schützenviertel Unterland, Dankbar sind wir dem Hubert
vom Bund der Tiroler Schüt- für seine heitere Art, die guten
zenkompanien, aus Osttirol, Taten und die Zeit, die er bei
Welschtirol, Bayern und der uns war.
BMK Niederau verabschiede- Hubert, a herzlichis Vogelt’s
ten sich am Freitag, den 28. Gött dofi!
Juli 2023 in der Niederau von Mit einer Ehrensalve und dem
Ehrenbataillonskommandant Fahnengruß verabschiedete
Ehrenmajor Hermann Egger. Foto: SK Amras sich seine Schützenkompanie
Foto: SK Weer Hermann Egger war mit Die SK Amras trauert um von ihm.
Am 27. Juni begleiteten die SK Herzblut Schütze und prägte ihren treuen Kameraden
Weer und eine Abordnung des das Schützenwesen 52 Jahre in Heimwart Patrouilleführer
Baon Schwaz Roland Wechsel- Tirol und über die Landes- Kurt Ullmann, der in seinem
berger auf seinem letzten grenzen hinaus. 56. Lebensjahr nach langem Rudolf Oberhofer
irdischen Weg zum Friedhof Leiden viel zu früh verstorben † 23. SEPTEMBER 2023 –
in Weer. Er war mehr als vier ist. Kurt war auch langjähriges MERANSEN
Jahrzehnte lang mit viel Treue Mitglied des Trachtenvereins
und Herzblut Mitglied der Siegfried Dullnig „Die Amraser“, wo er genauso
Kompanie, und 2022 wurde er † 1. AUGUST 2023 – WILTEN, beliebt und angesehen war.
mit der Andreas-Hofer-Me- INNSBRUCK Am 19. August 2023 wurde er,
daille ausgezeichnet. In der nach dem Sterbegottesdienst in
Zeit zwischen 1997 bis 2022 der Amraser Pfarrkirche, von
− also 25 Jahre lang − war er vielen Trauernden zum Pradler
Fähnrich der SK Weer. Die Friedhof begleitet; seine Schüt-
Weerer SK verabschiedete sich zen haben über seinem Grab
von Roland mit einem die Ehrensalve abgefeuert.
Nachruf und einer Ehrensalve. Die Amraser Schützen werden
Er wird stets in guter und ihren Kurt für immer als
dankbarer Erinnerung feinen und liebenswerten
bleiben. Kameraden in Erinnerung Die SK Meransen trauert um
behalten. ihren Kameraden Rudl Ober-
hofer, welcher nach längerer
Foto: Erich Staudinger Krankheit verstorben ist.
Ehren-Major Der Patrouillenführer und Schönblick-Rudl war im Jahre
Hermann Egger Pionier Siegfried Dullnig Hubert Kröll 1980 Gründungsmitglied der
wurde am 8. August 2023 mit † 20. AUGUST 2023 – GAIS SK Meransen und seitdem
† 21. JULI 2023 – WÖRGL allen Ehren zu Grabe getra- ununterbrochen ein treuer
gen. Siggi war der „älteste und fleißiger Kamerad. Für
Jungschütze“ der SK Wilten, seine 40-jährige Treue erhielt
denn er trat erst im Alter von er 2021 die Andreas-Hofer-
78 Jahren der Kompanie bei. Medaille. Am 27. September
Die Wiltener Schützen werden verabschiedeten sich seine Ka-
ihrem Siegfried immer ein meraden zu den Klängen des
ehrendes und dankbares „Guten Kameraden“ mit einer
Andenken bewahren. Ehrensalve und dem letzten
Fahnengruß.
70 Jahre
Hermann Marksteiner und Christian Hell (Mühlau – Innsbruck)
Impressum
Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Mjr. Alexander Haider, BTSK, Bundeskanzlei –
Brixnerstraße 1, A-6020 Innsbruck, Tel. +43664/5791075,
E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at