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Defini9onen:
- Baugeschichte
- Architekturgeschichte
VO Baugeschichte I - Kunstgeschichte
SoSe 2016
Geschichte
h/p://baugeschichte.tuwien.ac.at
Univ.Prof. Dr.-Ing. Marina Döring-Williams Vorlesung Baugeschichte I Univ.Prof. Dr.-Ing. Marina Döring-Williams Vorlesung Baugeschichte I
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TU WIEN
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ALSO:
Ureigene Themen des Architekten wie KonstrukVon, Bautechnik und
Baumaterialien sollen in der bauhistorischen Betrachtung genauso
berücksichVgt werden wie regional und klimaVsch bedingte
Gestaltungsprinzipien, die Bau- und FunkVonstypologie, die Defini9onen:
städtebauliche Einordnung und die funkVonellen Zusammenhänge der
betreffenden architektonischen Struktur ...
- Baugeschichte
- Architekturgeschichte
- Kunstgeschichte
... betrachtet im Spiegel des Wissens um historische
und ideengeschichtliche Entwicklungen und
der Analyse der Zusammenhänge und der
Veränderungen zwischen dem Einst
und dem Jetzt
„Ge - schichte“
:: BASISWISSEN FÜR DEN ENTWERFENDEN Architekten
„GE-SCHICHTE“:
die wissensch=liche Lehre von der Vergangenheit und ihrer Auswirkungen
auf die Gegenwart.
Defini9onen:
Sigmund Freud:
“Jedesmal, wenn ein Mensch über Vergangenes berichtet, und sei er auch ein
- Baugeschichte Geschichtsschreiber, haben wir in Betracht zu ziehen, was er unabsichtlich aus der
Gegenwart oder aus dazwischenliegenden Zeiten in die Vergangenheit zurückversetzt,
- Architekturgeschichte so dass er das Bild derselben fälscht.“
- Kunstgeschichte
Golo Mann (Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhundert, 1958)
„Immer hat Geschichte zwei Komponenten: das, was geschehen ist, und den, der
das Geschehene von seinem Orte in der Zeit sieht und zu verstehen sucht. Nicht nur
korrigieren neue sachliche Erkenntnisse die alten; der Erkennende selber wandelt
„Ge - schichte“ sich. Die Vergangenheit lebt; sie schwankt im Lichte neuer Erfahrungen und
Fragestellungen.“
= zwangsläufig eine interessensgeleitete Darstellung ?
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„GE-SCHICHTE“:
die wissensch=liche Betrachtung der Vergangenheit unter Einbeziehung ihrer
Wirkung/Konsequenzen auf die Gegenwart.
Defini9onen:
„Was in ihr täglich geschieht, wird
von keinem Verständigen als
Geschichte getan oder gewollt. Erst
- Baugeschichte eine gewisse Art, das Geschehene
- Architekturgeschichte
nochmals zu betrachten, macht aus
GeschäLen Geschichte".
- Kunstgeschichte
Johann Gustav Droysen (1808-1884)
Unterscheidung zwischen „wirklicher“ und „rekonstruierter“
Wirklichkeit?
„Ge - schichte“
zwangsläufig eine interessensgeleitete Darstellung ?
=
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Material/KonstrukUon
BAUFORSCHUNG
A R C H I - Mensch
T E K T U R + Idee
BAUGE-
SCHICHTE
Ort/Umwelt
Zeit
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Architektur -„Highlights“
Es sind die unterschiedlichsten Aspekte, die ein Gebäude - bzw. ein
bauliches Phänomen - zum Thema der bauhistorischen Betrachtung
machen können:
Rezep?on als Filter !
• Architektur-„Highlights“
• Repräsentanten
• im Kontext relevante Architektur
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Univ.Prof. Dr.-Ing. Marina Döring-Williams Vorlesung Baugeschichte I (SS 2016)
Repräsentanten ...
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Die Rezep9onsmechanismen
der Baugeschichte
(Golo Mann)
„Immer hat Geschichte zwei Komponenten:
1. das, was geschehen ist,
2. und den, der das Geschehene von seinem
Orte in der Zeit sieht und zu verstehen sucht.
Rudolph's Orange County Government Center Not Saved!
Nicht nur korrigieren neue sachliche Erkenntnisse die alten; der Erkennende selber
wandelt sich. Die Vergangenheit lebt; sie schwankt im Lichte neuer Erfahrungen und
Fragestellungen.“
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Auch das Mipelmaß und das nicht Geglückte und das nicht Vollendete sind Teil der gebauten Umwelt – und
nicht selten eben auch Thema der baugeschichtlichen RezepVon . . .
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die Hand zu geben, den Fundus der „historischen Bauten“ ( = den Fundus der
umgebenden, gebauten Umwelt) für ihre Zwecke zu bedienen - exemplarisch, als
„sUmolo“, als Respekt oder Staunen erzeugende KraZ des KreaUven – oder aber „Alles Erkennen setzt also eine erkennbare Form voraus, und ebenso
womöglich auch als abschreckendes Beispiel. kann man ein Ding nicht als bekannt wiedererkennen oder Ausschau
nach ihm halten, oder auf es reagieren, wenn sein Aussehen nicht klar
Es geht um die Schulung analy9schen Bewertens . . . definiert ist ....“
(Rudolf Arnheim, Die Intelligenz des Sehens, in: Anschauliches Denken, 1969, 37)
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Themen Sommersemester 2016
„Das Sehen ... ist kein TU WIEN
passives Aufzeichnen
von Reizmaterial, VORLÄUFIGER SEMESTERFAHRPLAN:
sondern eine ak?ve
Betä?gung der Seele.“
Einführung Baugeschichte
Der Sakrale Raum.
Vom an9ken Tempel zu aktuellen Tendenzen im christlichen Sakralbau:
• Die Genese des anUken Tempels: der minoische und der mykenische
TU WIEN Kulturkreis, Bauprinzipien des griechischen und römischen
Tempelbaus der AnUke
• Die christliche Basilika - Entwicklung eines Bautyps
"Architektur, Malerei und Bildhauerei werden "die schönen Künste" genannt. Sie • opUonal: Die Synagoge. Entstehung, Typen, aktuelle Tendenzen
sprechen die Augen an wie die Musik das Ohr. Doch Architektur erschöpZ sich Zwischen-Räume, Schwelle und Zonierung
nicht in dieser ÄstheUk des Auges. Denn ein Bauwerk spricht alle menschlichen
Sinne an - Hören, Riechen, Tasten, Schmecken, Sehen.“ Der begrenzte Raum: Kloster, Knast und defensives Wohnen
Forrest Wilson Ruine und (künstliche) Ruine als entwurfliches Phänomen
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