GIB-Geschichte
Einheit: Autoritäre Staaten
Colegio Goethe Asunción
Thema: Kuba
Entstehung und Entwicklung autoritärer und
Einparteienstaaten: Castro in Kuba
In den folgenden Stunden werden wir uns mit der autoritären Herrschaft
Fidel Castros in Kuba beschäftigen. Seine Herrschaft in Kuba begann im
Januar 1959 und dauert eigentlich bis zum heutigen Tage, auch wenn er
selbst gesundheitliche Probleme hat und selbst nicht mehr Staatschef ist.
Wir werden uns vier verschiedene Aspekte seiner Herrschaft anschauen:
1) Castros Aufstieg zur Macht bis 1959
2) Ideologie und Struktur des Staates nach 1959
3) Etablierung und Sicherung der Macht nach 1959
4) Innenpolitische Maßnahmen und deren Wirkung
1) Castros Aufstieg zur Macht bis 1959
Dieser Teil beschäftigt sich mit den folgenden Fragen: Wie hat der
historische Kontext Kubas vor 1953 zum Aufstieg Fidel Castros beigetragen?
Was waren die entscheidenden Phasen beim Kampf Castros gegen die
Militärdiktatur Fulgencio Batistas 1953 bis 1959? Warum war Castros
Kampf gegen das Batista Regime erfolgreich?
Übersetzung der drei Fragen: ___________________________________
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Historischer Kontext Kubas seit 1898: US Dominanz und politisches Chaos
Kuba war lange Zeit eine spanische Kolonie. Auch als Länder wie Paraguay
schon unabhängig waren, blieb Kuba Teil des spanischen Kolonialreiches.
Nach einem ersten erfolglosen Unabhängigkeitskrieg (1868 bis 1878)
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Thema: Kuba

begann im Jahr 1895 der zweite Unabhängigkeitskrieg der Kubaner gegen
die spanische Kolonialherrschaft. Ein politisches Vorbild Fidel Castros
stammt aus der Zeit der kubanischen Unabhängigkeitsbewegung Ende des
19. Jahrhunderts: es ist der Revolutionspoet, Politiker und Rechtsanwalt
José Marti (1853 bis 1895). Marti ging nach dem ersten erfolglosen
Unabhängigkeitskrieg ins Exil nach New York und lebte dort ein paar Jahre
lang bis zu seiner Rückkehr nach Kuba. Er wurde in Kuba als „Apostel“
bezeichnet und sein politisches Denken war anti-imperialistisch, anti-
kapitalistisch und pro-Arbeiterbewegung. Im Jahre 1892 gründete er die
Partido Revolucionario Cubano (PRC) und starb bei Kämpfen im zweiten
kubanischen Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien 1895.
Insel zu schützen. Bis 1926 wird das Volumen US-amerikanischer
Investitionen auf Kuba auf mehr als 1360 Millionen US Dollar geschätzt
(Zucker, Eisenbahn, Minen, Banken, Elektrizität, Telefon und Grundstücke).
Dies zeigt, wie sehr die Politik Kubas abhängig war vom politischen Willen
des „großen Bruders“ USA. Von Anfang an gab es in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts vor allem Studentenproteste gegen das korrupte und von
den USA abhängige politische System des formal unabhängigen Kuba.
Von 1933 bis 1952 gab es auf Kuba politische Zustände, die man durchaus
als chaotisch bezeichnen kann: verschiedene Militärregierungen
wechselten sich ab, manchmal regierte das Militär indirekt durch zivile
Marionetten und reformorientierte zivile Regierungen wurden von den USA
gestürzt mit dem Ziel, US-amerikanische Investitionen auf Kuba zu

José Marti
schützen. Zentrale Figur inmitten dieser chaotischen Jahre war Fulgencio
Batista. Er initiierte eine neue formal demokratische Verfassung und ließ
sich 1940 und 1944 zweimal direkt zum Präsidenten wählen und regierte
auch ab 1948 faktisch mit der Macht der Armee. 1952 kam es dann ganz
offiziell zum Militärputsch, die Wahlen wurden abgesagt und Batista
Als im Jahre 1898 die kubanischen Rebellen gegen die Spanier die
Oberhand gewannen, erklärten auch die USA Spanien den Krieg. Nach
Fulgenci
regierte mit der Unterstützung der USA von 1952 bis 1959. Sein Regime war
gekennzeichnet von Brutalität, Repression und Korruption.
diesem kurzen spanisch-amerikanischen Krieg musste Spanien Kuba
aufgeben und Kuba wurde formal unabhängig. Trotzdem kam es zwischen
1902 und 1921 zu insgesamt vier militärischen Interventionen der USA auf
o
Kuba, um wirtschaftliche Interessen US-amerikanischer Investoren auf der
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Thema: Kuba

Castros Kampf gegen das Batista Regime 1953 bis 1959

Batista Eigentlich gab es gegen den Militärputsch Batistas bei den politischen
Parteien und in der kubanischen Gesellschaft relativ wenig Widerstand –
auch weil Batista für das Jahr 1954 freie Wahlen versprochen hatte. Nur
Fidel Castro und sein Bruder Raul Castro wollten zusammen mit einigen
militanten Rebellen gegen Batista kämpfen. Um sich Waffen zu besorgen,
Fidel Castro wurde 1927 als uneheliches Kind geboren. Sein Vater war ein kam es am 26. Juli 1953 zum legendären Angriff von etwa 150 Rebellen auf
Einwanderer aus Spanien, der eine Zuckerrohrplantage auf Kuba besaß und die Moncada Kaserne (Cuartel Moncada) in Santiago de Cuba.
zur ländlichen Oberschicht zählte. Fidel wurde von Jesuiten erzogen und
begann 1945 sein Jurastudium an der Universität von Havanna, wo er
politisch aktiv war, aber sich von kommunistischen Studentengruppen
fernhielt. Er war ein intelligenter und politisch interessierter Mensch, der
Lateinamerika bereiste, wobei er 1948 in Kolumbien auch mal kurz im Fidel Castro
Gefängnis landete. 1952 wollte er zur Wahl in Kuba mit einer kleinen Partei
antreten, aber nachdem Batista die Wahl abgesagt hatte, war das nicht
mehr möglich.
Die Aktion der Rebellen scheiterte und viele der Rebellen wurden getötet,
Zurück zur ersten Frage: Wie hat der historische Kontext Kubas vor 1953
verwundet oder verhaftet beim Angriff auf die Moncada Kaserne.
zum Aufstieg Fidel Castros beigetragen? Was glaubst Du?

+ __Die Autoritäre Regierung von Batistas war ein Grund für die Aufstieg ___

+ _____Die USA-amerikaner hatten die meistens Zuckerrohr Latifundien in Kuba_________

+ ___Batista hat keine freieren Wahlen gegeben___

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Batista Soldaten
Tote Rebellen
Danach kam es zu Gerichtsverfahren gegen die Rebellengruppe und Fidel
Castro: Fidel Castro wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt und sein
Bruder Raul zu 13 Jahren Gefängnis. Während des Gerichtsverfahrens hielt
Fidel Castro eine berühmt gewordene Rede, die etwa zwei Stunden
dauerte. Es gibt kein Originalskript dieser Rede, aber Fidel Castro selbst hat
später diese Rede aus dem Gedächtnis rekonstruiert und aufschreiben
lassen. Hier ein Auszug aus dieser rekonstruierten Version:
“[…] Parecía que el Apóstol iba a morir en el año de su centenario, que su memoria
se extinguiría para siempre, ¡tanta era la afrenta! Pero vive, no ha muerto, su
pueblo es rebelde, su pueblo es digno, su pueblo es fiel a su recuerdo; hay cubanos
que han caído defendiendo sus doctrinas, hay jóvenes que en magnífico desagravio
vinieron a morir junto a su tumba, a darle su sangre y su vida para que él siga
viviendo en el alma de la patria. ¡Cuba, qué sería de ti si hubieras dejado morir a tu
Apóstol! […] En cuanto a mí, sé que la cárcel será dura como no la ha sido nunca
para nadie, preñada de amenazas, de ruin y cobarde ensañamiento, pero no la
temo, como no temo la furia del tirano miserable que arrancó la vida a setenta
hermanos míos. Condenadme, no importa, la Historia me absolverá.”
3 interessante Gedanken zur Rede Castros:
+ __Castro und der Apostel sind als Retter gezeichnet__
+ ________ Castro ermutigt der Apostel_______
+ ______ Der Apostel war José Martí_______
Im Jahr 1954 gewann Batista die Wahlen ohne Probleme. Um sein
öffentliches Image zu verbessern, erließ Batista eine Amnestie für politische
Häftlinge und 1955 wurden auch Fidel Castro und Raul Castro aus dem
Gefängnis entlassen. Sie bildeten eine Gruppe namens movimiento 26 de
julio und gingen nach Mexiko, wo sie den Sturz Batistas vorbereiteten.
Nach etwa einem Jahr in Mexiko kehrte Fidel Castro und seine etwa 80
Mann starke Rebellenbewegung 1956 auf einer Motoryacht namens
Granma nach Kuba zurück (siehe Karte). Dort wurden sie aber bereits von
Soldaten des Batista Armee erwartet und es kam zu einem blutigen,
zweitägigen Kampf mit vielen Toten und Gefangenen. Nur 16 Rebellen
waren übrig, aber sie hatten fast ihr komplettes Equipment verloren. Sie
zogen sich zusammen mit Fidel Castro in die Berge der Sierra Maestra
Celia Sánchez
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zurück (siehe Karte), von wo aus sie den Guerillakrieg gegen die Batista
Truppen zu organisieren begannen.
Camilo Cienfuegos
Fidel Castro
Die Soldaten Batistas reagierten, indem sie die Berge mit Flugzeugen aus
der Luft bombardierten und paramilitärische Kämpfer in die Wälder
schickten. Trotzdem konnten die fidelistas den Guerillakrieg langsam aber
sicher gewinnen, auch weil sie die Unterstützung der einheimischen
Bevölkerung hatten, die sie mit Nahrung versorgten und über die
Stellungen der Batista Soldaten informierten. So konnte Fidel Castro immer
größere Guerillaoffensiven gegen die Armee erfolgreich organisieren.
Im Jahr 1957 griff das Batista Regime zu einem ungewöhnlichen
Propagandatrick: Man ließ in den kubanischen Zeitungen schreiben, dass
Fidel Castro im Kampf getötet worden sei. Auf Initiative der Rebellen kamen
dann zahlreiche Journalisten aus den USA, um über den Guerillakampf in
der Sierra Maestra zu berichten. Damit war die Lüge des Batista Regimes
über den angeblichen Tod Fidel Castros aufgedeckt und die Rebellen hatten
auch mediale Unterstützung, was wiederum mehr Kubaner auf ihre Seite
brachte.
US Reporter Fidel Castro
1957/1958 wuchs die Rebellenarmee Castros auf diese Weise auf etwa
5000 (!) Mann. Unter der Regie eines anderen kubanischen Aktivisten
namens Frank Pais schlossen sich andere Gruppen dem politischen Kampf
gegen das Batista Regime nun offen an: Arbeiter in Havanna, Politiker
liberaler und kommunistischer Parteien, Geschäftsleute. Es gab auch einen
Generalstreik im April 1958, der aber von Batista Truppen niedergeschlagen
wurde.
In Caracas, Venezuela, trafen sich 1958 Vertreter der wichtigsten
Oppositionsgruppen und anerkannten Fidel Castro als den Führer der
kubanischen Oppositionsbewegung gegen Batista. Nach einer misslungenen
Offensive der Batista Truppen gegen die Rebellenarmee, ging Castros
Guerillaarmee zur Gegenoffensive über immer mehr Ortschaften im Osten
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Kubas kamen in die Hand der Rebellen, deren Armee Ende 1958 immerhin
etwa 50 000 (!) Mann stark war. Nach seinem Sturz floh Batista in die
Dominikanische Republik und das Militär ordnete einen Waffenstillstand
an. Am 8. Januar zog Fidel Castro als Sieger in der Hauptstadt Havanna ein –
ein Moment, der zum festen Bildrepertoire der kubanischen
Revolutionsikonographie gehört (Foto links).
Zurück zur zweiten Frage: Was waren die entscheidenden Phasen beim
Kampf Castros gegen die Militärdiktatur Fulgencio Batistas 1953 bis 1959?
Was würdest Du sagen?
+ _____ Die Planung der Putsch 1956 in Mexiko _________
+ _____ Der Versteck von den Rebellen in die Bergen, nach dem Putsch 1956 ______
+ ____ 1958 haben die Rebellen die Batista Regierung besiegt____
Gründe für den Erfolg Fidel Castros beim Aufstieg zur Macht
Militärisch-politische Faktoren: Historiker nennen die Qualität der
Guerillakommandeure Che Guevara, Raúl Castro und Camilo Cienfuegos.
Trotz des desaströsen Starts konnte die kleine Gruppe anfangs in einem
relativ unwichtigen Teil der Insel operieren, wo es relativ wenig Militär gab.
Die Zivilbevölkerung dort war eher auf der Seite der Guerillas, weil sie seit
Jahren von den Kommandeuren des Batista Regimes terrorisiert worden
waren. Weil die Guerilla Gruppen dort erfolgreiche Offensiven starten
konnten, war Batista gezwungen, mehr Soldaten von den Städten in den
Ostteil des Landes zu schicken, was die Opposition in den Städten
erleichterte (urban underground).
Wirtschaftliche Faktoren: Wirtschaftshistoriker nennen die wirtschaftlichen
Probleme Kubas in den 1950er Jahren als einen weiteren Faktor, der die
Stellung Batistas schwächte. Weil von 1952 bis 1954 der Weltmarktpreis für
Zucker fiel, gab es eine Rezession in Kuba, die auch eine höhere
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Arbeitslosigkeit zur Folge hatte (1957: 17%). Diese wirtschaftliche

Entwicklung stärkte die Opposition gegen Batista.

Rolle der USA: Die USA unterstützten das Batista Regime seit 1958 nicht
mehr aktiv. Seit März 1958 gab es ein US-Waffenembargo gegen Kuba, das
vor allem Batista und das Militär schwächte.

Schaue Dir nun das Video „The Untold Story“ an. Welche weiteren Details
und Kuriositäten werden genannt? Welche weiteren Gründe für den
Erfolg Castros werden erwähnt? Mache dir Notizen.

Quelle: US Comic (1960)

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Welchen Wert haben Comics wie dieses für Historiker?

Es hat schon ein historisches Wert, da Comics einer Kommunikation

Methode war, wo fast alle die Menschen es lesen und verstehen könnten.
Ist aber nicht der ganzes Realität