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Napoleon kommt an die Macht in Frankreich und erobert einen Großteil Europas
Auflösung des Heiligen Römischen Reichs dt. Nation (1806)
Reformen in den Rheinbundstaaten während der franz. Besatzung
„Preußische Reformen“ (1807-1815) unter Stein und Hardenberg nach der demütigenden Niederlage
gegen Frankreich:
„Bauernbefreiung“ (Aufhebung der Erbuntertänigkeit)
Militärreform (Einführung der allg. Wehrpflicht)
Beseitigung der Ständeordnung
städtische Selbstverwaltung
Wirtschaftsreform (Einführung der Gewerbefreiheit & Abschaffung der Zünfte)
Bildungsreform (humanistische Bildung)
Judenemanzipation
Europäische Staaten und Bevölkerung sind nach den Napoleonischen Kriegen erschöpft
Versammlung von politisch bevollmächtigten Vertretern aus ca. 200 europäischen Staaten in
Wien
Ziele
Ergebnisse:
Deutscher Bund
Nationalismus Liberalismus
Polnische Teilungen zwischen Russland, Österreich und Preußen gegen Ende des 18.
Jahrhunderts
Entstehung eines Königreichs Polen unter russ. Herrschaft (1815)
„Novemberaufstand“ (1830/31) gegen die russische Fremdherrschaft scheitert
Polnische Freiheitskämpfer werden im Exil in Westeuropa mit Begeisterung empfangen
„Verrat“ während der Revolution von 1848 (Parlament entscheidet sich gegen die Schaffung
eines polnischen Staats)
schwere Belastung für das deutsch-polnische Verhältnis
Vormärz
Metternichs Antwort:
Verschärfung der Pressezensur
Verfolgung der Initiatoren (verhaftet oder ins Exil gezwungen)
Wirtschaftliche Umwälzungen
„Februarrevolution“ in Frankreich
Abdankung des „Bürgerkönigs“ Louis Philippe & Ausrufung der Zweiten Republik
Aufbruchsstimmung in weiten Teilen Europas (revolutionäre Erhebungen in Italien, Ungarn,
Tschechien etc.)
durch neue Druck- und Kommunikationsverfahren werden Informationen für die breite
Öffentlichkeit zugänglicher (Voraussetzung für politisch mitverantwortliche Staatsbürger)
Aufstellung der „Märzforderungen“ (März 1848) in den dt. Staaten (beginnend in SüdDE)
Volksbewaffnung
Meinungs- und Pressefreiheit
deutsches Nationalparlament
Menschen- & Bürgerrechte
Politische Strömungen
Liberale Demokraten
Konstitutionelle Monarchie Republik
Zensuswahlrecht Allg. Männerwahlrecht
Reform des Deutschen Bundes „Klarer Schnitt“
(vertrauen auf Kooperation der Fürsten) (misstrauen den Fürsten)
=> werden an den Regierungen beteiligt => bleiben in der Opposition
Märzrevolution in Wien und Berlin
Aufgaben
Polenfrage
Staatsoberhaupt:
Erbkaisertum
Reichsoberhaupt/ Völkerrechtliche
Vertretung
Träger der Regierungsgewalt
Oberbefehl über das Heer
Ernennt Reichsregierung
Beruft Reichstag ein/ kann Volkshaus
auflösen
Aufschiebendes Veto gegen Gesetze
Kann Gesetze vorschlagen
(Gesetzesinitiative)
Regierung:
Vom Kaiser ernannt
Dem Reichstag verantwortlich
Volksvertretung (Volkshaus):
Ein Abgeordneter/ 50.000 Einwohner
Gesetzgebung
Budgetrecht
Kontrolliert Regierung
Wahlbürger:
Alle Männer ab 25 Jahren
Wahlrecht:
Allg., gleiche & geheime Wahl auf 3 Jahre
Ländervertretung (Staatenhaus):
Bestimmt von den Landesregierungen und Landtagen auf 6 Jahre
Gesetzgebung
Grundrechte:
Erstmalige Formulierung und Garantie wesentlicher Grundrechte
Ende der Revolution
Seit Herbst 1848 planen die dt. Fürsten einen Gegenschlag gegen die Revolutionäre
Ratifizierung der Reichsverfassung (28. März 1849) durch die NV
Delegation reist nach Berlin, um Friedrich Wilhelm IV. die Kaiserkrone anzubieten
Friedrich Wilhelm IV. lehnt ab (möchte nicht „Kaiser von Volkes Gnaden“ sein)
NV pocht auf die Umsetzung der Reichsverfassung („Reichsverfassungskampagne“)
Wieder aufflammende Aufstände in SüdDE
28 dt. Staaten nehmen die Verfassung an
preußische und österreichische Abgeordnete werden aus der NV abberufen
preußisches Militär geht gegen die Revolution vor
Rest der NV („Rumpfparlament“) muss nach Stuttgart fliehen und wird wenig später von
preußischen Truppen aufgelöst
Todesstrafe und lange Haftstrafen für die Aufständischen
Deutscher Bund wird wiederhergestellt (1850)
Grundrechte werden offiziell wieder aufgehoben (1851)
+ -
konnte ihre unmittelbaren Ziele Fortschreitender Abbau der feudalen Ordnung
nicht erreichen (Einheit wird Entwicklung der dt. Parteienlandschaft
von oben gemacht) moderne Verfassung, an der sich die
Kaiserreich von 1871 bleibt Abgeordneten von 1919 bzw. 1949 orientierten
deutlich hinter den Hoffnungen Arbeiterbewegung gewinnt an Einfluss
zurück Aufhebung der Zensur
(Demokratiedefizit) Anfänge der Sozialpolitik
Modernisierung der Wirtschaft
Langfristige Folgen
Imperialismus
Errichtung eines Herrschaftsverhältnisses durch einen Staat über ein anderes Land bzw. über andere
Länder mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden politischen und kulturellen Einflussnahme sowie
der wirtschaftlichen Ausbeutung.
europäische Industriestaaten sowie die USA und Japan breiten sich über
die „unverteilten“ Gebiete der Erde (primär in Afrika und Asien) aus
Aufbau und Ausbau von Groß- und Kolonialreichen
„Wettlauf“ um die Aufteilung der Welt
Gleichgewicht der Mächte weicht einem allg. Prestige- und
Rüstungswettlauf
Verlangen nach nationalem Prestige („Platz an der Sonne“) führt
zum Erwerb von Kolonien
Aus wirt. Sicht sind die Kolonien ein Verlustgeschäft
Wettrüsten als Folge der zunehmenden Rivalität zwischen den
Nationen (z.B. zwischen DE und GB: Tirpitz-Plan, Two-Power-
Standard)
Radikalisierung der Öffentlichkeit durch gezielte Propaganda (z.B. Hunnenrede)
zunehmendes Misstrauen zwischen den Nationen verbunden mit Eskalationsbereitschaft,
Konfrontation statt Kooperation (z.B. Marokko-Krisen)
zunehmend konfrontative, aggressive Diplomatie verbunden mit schwierig kalkulierbarer
Geheimdiplomatie (Dreibund, Triple Entente)
verstärkte Lösung regionaler Konflikte durch Militäreinsatz bzw. Krieg (z.B. Balkankriege)
Ursachen
Ökonomische
Zugang zu Absatzmärkten
Erschließung von Rohstoffquellen
Erzielung von Handelsvorteilen
Machtpolitische
Streben nach territorialer Expansion und
außenpolitischem Prestige
(Großmachtstreben)
Auswanderungsmöglichkeiten für einen
vermeintlichen Bevölkerungsüberschuss
Ablenkung von innenpolitischen
Spannungen („Sozialimperialismus“)
Notwendige gesell. Integration des
Mittelstandes und der Arbeiterklasse
Immer stärkere Forderung nach pol.
Partizipation
Stabilisierung überkommener
Machtstrukturen
Nationalistische Begeisterung und
Übersteigerung
Ideologische Rechtfertigungsversuche
wirtschaftliche Vorteile
wirt. Konkurrenz anderer Industriestaaten
Kolonien sind günstige Rohstoffquelle und Absatzmarkt
kulturelle und christliche Missionierung
Kolonialmacht soll den angeblich unterentwickelten Völkern bzw. Ländern die
Zivilisation und das Christentum bringen
Integrationseffekt („Sozialimperialismus“)
Imperialismus trägt zur innenpolitischen Stabilität des Staates bei
Nationalismus / Chauvinismus
Sicherung und Stärkung der eigenen Nation
Rassismus
„Überlegenheit der weißen Rasse“
Sozialdarwinismus
Herrschaft über angeblich unterentwickelte Völker
Recht des Stärkeren, über die Schwachen zu herrschen
Überlegenheitsgefühl und Sendungsbewusstsein der europäischen Zivilisation & der
nationalen Kulturen („Am dt. Wesen soll die Welt genesen“)
Imperialistische Herrschaft in Afrika und Asien: Eroberung – Ausbeutung –
Modernisierung? (Deutsch-Südwestafrika)
Formeller Imperialismus
direkte Herrschaftsausübung
Kolonialmacht übernimmt Regierung
Informeller Imperialismus
überwiegend wirt. Ausbeutung
Einsetzung von Stellvertreterregierungen
Deutsch-Südwestafrika
Bismarcks Außenpolitik
Motive
Erhaltung des Erreichten (Deutsches Kaiserreich)
Krieg verhindern
gegen DE gerichtetes Bündnis verhindern
Ziele
Isolierung Frankreichs
Angst vor einem Zweifrontenkrieg
mit anderen Mächten Bündnisse schließen
Vertragspolitik/ komplexes Bündnissystem
Präsentiert DE als „saturiert“ (keine territorialen Ansprüche)
Vorteile aus den (kolonialen) Streitigkeiten anderer Mächte ziehen
Profiliert sich als „ehrlicher Makler“ („Berliner Kongress“, 1878)
Aufmerksamkeit der europäischen Mächte von Europa weglenken
(vorzeitig) kein Erwerb von Kolonien
Mittel
Abschluss des „Drei-Kaiser-Bündnisses“ (1881)
Neutralitätsabkommen zwischen dem dt., österreichischen und russ. Kaiser
Zweibund (1879) mit Österreich, ab 1882 Dreibund mit Italien
Rückversicherungsvertrag (1887) mit Russland
Verhinderung eines russ.- franz. Bündnisses
Marokkokrisen
Balkankriege
Julikrise
Imperialistische Spannungen
Verfestigung der Bündnissysteme (Blockbildung)
Wahrnehmung der Politik der Entente als „Einkreisung Deutschlands“
Franz. „Erbfeindschaft“ / franz. Revanchedenken
Forciertes Wettrüsten
Dominanz des milit. und strategischen Denkens
Übersteigerter Nationalismus und der damit verbundene Glaube an die Rechtmäßigkeit der
eigenen Ansprüche
Deutscher Hegemonialanspruch
Unerbittlicher Konkurrenzkampf der Industrienationen um Marktanteile und Einflusssphären
Anlässe
Ermordung Franz Ferdinands in Sarajevo
Deutscher „Blankoscheck“
Härte des österreichischen Ultimatums
Russ. Generalmobilmachung
Deutsche Ultimaten an Russland und Frankreich
Kriegsalltag
russ. Bevölkerung leidet unter dem Krieg, Zar Nikolaus II. hält aber dennoch am Kriegskurs
fest
Februarrevolution, Zar dankt ab
Neue bürgerliche Regierung führt den Krieg dennoch weiter
Oktoberrevolution, Kommunisten unter Lenin übernehmen die Macht
Kommunisten schließen unter großen territorialen Verlusten Frieden mit DE (Frieden von
Brest-Litowsk)
Friedensverträge
Beseitigung wirt. Schranken
Abrüstung
Souveränität der Kolonialvölker
Errichtung eines unabhängigen pol. Staates
Völkerbund
Fritz Fischer:
Reichsregierung hat aktiv auf einen europäischen Krieg hingearbeitet
Christopher Clark:
Schuld lässt sich nicht bei einer Nation suchen
Paranoia herrschte in allen europäischen Staaten
Europäische Staaten sind in den Krieg „hineingeschlittert“ („Schlafwandler-Theorie“)
Jörn Leonhard:
Mit dem Blankoscheck wollte die Reichsregierung die Bereitschaft zum Krieg in Russland
testen
Russland und Frankreich wollten die Balkan-Krise zum Anlass für einen großen Konflikt
machen
Großbritannien hat mit seiner Unentschlossenheit die Hoffnungen der Mittel- und
Ententemächte befeuert
Es gab weitere Faktoren für den Kriegsausbruch
sAnnika Mombauer:
Allen Mächten lässt sich eine Teilschuld zuweisen, die Hauptverantwortung liegt allerdings
bei DE und Österreich-Ungarn
Europäische Mächte wussten genau, was sie taten (kein „Unfall“)
Entscheidung zum Krieg wurde von den Militärs in Wien und Berlin getroffen
Rückwirkungen der Rivalität der Mächte in Außeneuropa auf die europäische Politik
Netz der Bündnisse und unkontrollierbare Bündnisautomatismen
Fehlen eines internationalen, staatenübergreifenden Krisenmanagements
Lehre vom ungebundenen, souveränen Staat
innenpolitische Spannungen, die nur durch den Krieg kanalisierbar erschien
Verdrängung des Primats der Politik durch militärisch-strategische Intentionen
Q2.1 Die Weimarer Republik als erste deutsche Demokratie
Entstehungsbedingungen und innenpolitische Entwicklung
(Novemberrevolution, Parteien, Verfassung, Krisenjahr 1923,
Stabilisierung, Präsidialregierungen und nationalsozialistische
„Machtergreifung“)
Kriegsjahre
Novemberrevolution
Winter 1918/19
MSPD USPD
Ruhe und Ordnung Fortführung der Revolution
Demokratische Verwaltung Errichtung eines Rätestaats
Regelung der Verfassungsfrage durch
eine NV
Waffenstillstand von Compiégne (11. November) wird von der dt. Delegation unter Matthias
Erzberger (Zentrum) unterzeichnet
Weimarer Politiker werden als „Novemberverbrecher“ diffamiert
Ursache der „Dolchstoßlüge“ (s. unten)
Sog. „Freikorps“ (paramilitärische Truppenverbände aus ehemaligen Soldaten) werden von
der Regierung genutzt, um den linksradikalen Widerstand gegen die Republik zu brechen
Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs nach der Niederschlagung des
„Spartakusaufstands“ gegen den Rat der Volksbeauftragten (Januar 1919)
Spaltung der Arbeiterbewegung
Freikorps sind ebenfalls Gegner der Republik
neue Regierung muss sich auf die alten (monarchistisch orientierten) Eliten aus dem
Kaiserreich stützen
Alte Eliten bleiben in ihren Machtpositionen (Verwaltung, Militär & Justiz)
Brief der OHL vom Oktober 1918 an Reichskanzler Max von Baden:
erfolgreiche Fortführung des Krieges ist unmöglich
militärische Gründe
Wirkung
Nachricht von Niederlage kommt unerwartet (Kriegspropaganda versprach einen Sieg)
In DE gab es keine Zerstörung durch den Krieg
Aussage Hindenburgs („im Felde unbesiegtes“ Heer wurde „von hinten erdolcht“)
scheint zutreffend
Neue Regierung wurde wegen der Revolution für die Niederlage verantwortlich gemacht
Wird als illegitim betrachtet
Waffe der rechts- und nationalkonservativen Kreise gegen die Sozialdemokratie
Führt zur gesellschaftlichen Spaltung
Gründung der Weimarer Republik
Verfassung
Staatsoberhaupt (Reichspräsident)
Starke Stellung („Ersatzkaiser“)
Völkerrechtliche Vertretung / Oberbefehl über die Armee
Direkt vom Volk auf 7 Jahre gewählt
Ernennt & entlässt Reichskanzler und Regierung
kann den Reichstag auflösen (Art. 25)
kann die Grundrechte temporär außer Kraft setzen (Art. 48)
Regierung
Vom RP ernannt
Dem Reichstag verantwortlich
Volksvertretung (Reichstag)
alle 4 Jahre vom Volk in einer
Verhältniswahl gewählt
Gesetzgebung
Wahlbürger
Alle Männer und Frauen über 20 Jahren
Wahlrecht
Allg., gleiche und geheime Wahl
Direkt (Reichspräsident)
Indirekt (Reichstag, Länderparlamente)
Ländervertretung (Reichsrat)
Von den Länderregierungen entsandt
Gesetzgebung mit dem RT
Grundrechte
Einschränkbar (angelehnt an die von 1849)
Parteien der Weimarer Republik
Völkerbund
Rechtsradikales Lager bildet sich nach Ende des Krieges und der Revolution
Kampfverbände (Freikorps) bestehen hauptsächlich aus Kriegsheimkehrern (werden
aufgrund der Truppenbegrenzung im VV nicht in die Reichswehr aufgenommen)
Starke Ablehnung der Republik und Glauben an die „Dolchstoßlüge“
Antisemitische Feindbilder
Kapp-Lüttwitz-Putsch (1920)
Freikorps besetzen das Berliner Regierungsviertel
Reichswehr weigert sich, die Putschisten aufzuhalten
(„Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr.“)
Reichswehr ist nicht zuverlässig („Staat im Staate“)
Rettung der Republik ist durch einen Generalstreik und
den Widerstand der Beamten möglich
Linksradikalismus
Politische Justiz
Terrorismus
Ermordung von:
Rosa Luxemburg (KPD; Revolutionärin im Spartakusaufstand)
Karl Liebknecht (KPD; Revolutionär im Spartakusaufstand)
Matthias Erzberger (Zentrum; Unterzeichner des Waffenstillstands von Compiégne)
Walter Rathenau (DDP; Außenminister)
Inflation
Durch die Vermehrung der Geldmenge (mehr Geld wird vom Staat gedruckt) kommt es zu einer
„Entwertung“ des Geldes.
Ursachen Folgen
Staatsanleihen zur Kriegsfinanzierung Verarmung großer Teile der
Bevölkerung
Kriegsfolgekosten Staat kann sich gegenüber
Inlandsgläubigern entschulden
Betätigung der Notenpresse Spekulanten, Großindustrie und Banken
(Verstärkung der Inflation) gewinnen durch Inflation
Reparationskosten durch den VV Vertrauen in demokratische Ordnung
schwindet rapide
Krisenjahr 1923
Kommunistische Führung in Moskau weist die KPD an, eine „dt. Oktoberrevolution“
vorzubereiten (Oktober 1923)
Kommunisten rufen in Sachsen und Thüringen zum bewaffneten Aufruhr auf
Reichswehr marschiert ein und löst den Aufstand auf
Stabilisierung (1924-1929)
Wirtschaftlich
Währungsreform (wirt. Stabilität)
Außenpolitik Stresemanns (pol. Stabilität)
Dawes-Plan (1924)
Ausländische Kredite
Durch die Art. 48 & 25 kann die Regierung „am Parlament vorbeiregieren“
Reichskanzler ist nur noch vom Vertrauen des RP abhängig
(„Präsidialkabinett“)
Präsidialkabinette
Inhalt
Territoriale Verluste
Ein Siebtel des Staatsgebiets (10% der Bevölkerung)
Elsass-Lothringen, Posen & Westpreußen etc.
Starker wirt. Verlust
Alle Kolonien
Souveränitätsbeschränkungen
Verbot einer dt.-österreichischen Vereinigung
Verbot der allg. Wehrpflicht (max. 100.000 Soldaten)
Verbot schwerer Waffen (Panzer, U-Boote, Luftwaffe)
Besetzung & Entmilitarisierung des linken Rheinufers
„Erfüllungspolitik“
Kooperation mit den Alliierten, um ihnen die Unerfüllbarkeit ihrer Forderungen zu beweisen
Außenpolitik zielt auf die Revision des VVs ab
Bewertung
Kompromisscharakter (keiner der Beteiligten war zufrieden)
Starke Belastung für die Republik
Feindbilder von 1914 bleiben bestehen
DE bleibt als wirt. Großmacht bestehen
Chance auf Wiederaufstieg
Reparationen
Vonnöten für die Siegermächte, um ihre Schulden aus dem Krieg bei der USA zu tilgen
Sollten laut dem Versailler Vertrag bis zum Jahr 1921 festgelegt werden
Festlegung der Reparationssumme auf 132 Mrd. Goldmark („Londoner Konferenz“)
Ruhrkampf (s. oben)
Dawes Plan (1924)
DE soll so viele Reparationen entrichten, wie es ihm möglich ist
Keine Sanktionen gegen DE
Raten sollen langsam ansteigen
Endgültige Summe und die Dauer der Zahlungen wird nicht festgelegt
Young-Plan (1929)
Leicht ansteigende Zahlungsraten
Laufzeit: 59 Jahre (bis 1988!!)
Gesamtsumme: 112 Mrd. Goldmark
Volksentscheid rechter Kreise gegen den Young-Plan scheitert kläglich
Konferenz von Lausanne (1932)
Ende der Reparationen
Letzte symbolische Zahlung
Bestimmungen
Keine gegenseitigen Forderungen aus dem Krieg
Intensivierung der Handelsbeziehungen
Aufnahme diplomatischer Beziehungen
Reichswehr darf Waffen in der Sowjetunion testen, die
im VV verboten wurden (geheimer Teil)
Locarno-Verträge (1925)
Beurteilung Stresemanns
Gründung der „Deutschen Arbeiterpartei“ durch völkisch-nationale Kreise (ab 1920 NSDAP)
Adolf Hitler wird Mitglied der Partei und steigt zu deren „Führer“ auf
Formulierung des „25-Punkte-Programms“ (1920) (s. unten)
Partei genießt geringe Popularität im Süden DEs
Hitlerputsch (November 1923)
Scheitert kläglich nach nur einem Tag
Hitler wird zu 5 Jahren Festungshaft verurteilt (nach 9 Monaten freigelassen)
Entstehung von „Mein Kampf“
Partei wird deutschlandweit bekannt
Neugründung der NSDAP (1925)
Machterlangung soll auf legalem Weg erfolgen
Mittel sind legal, das Motiv ist nicht legal
Mäßige Wahlerfolge bis 1929 (1928: 2,6%)
Durch die Weltwirtschaftskrise und andere Faktoren versechsfacht sich der Stimmenanteil
der NSDAP (1930: 18,3%)
Rückschläge im gegen Ende des Jahres 1932
Rückgang des Stimmanteils
Verlust der Reichspräsidentenwahl
kein Reichskanzleramt in Sicht
Ernennung Hitlers zum Reichskanzler (30. Januar 1933)
Politische Ziele
NS-Ideologie
Faschismus
antidemokratisch / antiparlamentarisch / antikommunistisch / militaristisch
Unterdrückung von Minderheiten
Propaganda
Liberalismus & Marxismus sind „jüdische Erfindungen“
WR wird als Epoche „undeutscher“, westlicher Überfremdung interpretiert
Rassismus
Einteilung von Menschen in „höhere und niedere Rassen“
Uneingeschränkter Vorzug der Interessen der höheren Rassen
Immerwährender Konflikt zwischen den Rassen („Rassenkampf“)
Sozialdarwinismus
Der Stärkste überlebt die Schwachen („natürliche Auslese“)
Wird fälschlicherweise auf Menschen bezogen
Antisemitismus
Judenhass (Rolle des Sündenbocks)
Bildung eines Gegensatzes zwischen Ariern und Juden
Radikalisierung des Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
Rassenhygiene
„Reinhaltung der arischen Rasse“ (z.B. durch Eheverbote, Zwangssterilisation,
Ermordung)
„Euthanasie“
Lebensraumideologie
Ewiger Kampf der Rassen um Lebensraum
Erweiterung des Lebensraums im Osten
Unterwerfung & Ausbeutung der Slawen
Vernichtung der osteuropäischen Juden
„Blut-und-Boden-Ideologie“
Schaffung eines Großdeutschen Reiches
„Volksgemeinschaft“
Gemeinsames „dt. Blut“ & einheitlicher „Rassekern“
Alle Klassen und Standesunterschiede sollen abgeschafft werden (Keine soziale
Gleichheit)
„Sozialismus der Tat“
Ausgrenzung „minderwertiger Rassen“
Bedingungsloses Bekenntnis zur nationalsozialistischen Weltanschauung
Opferbereitschaft auf Befehl
Dissidenten werden als „Volksschädling“ gebrandmarkt
Führerprinzip
Führer trifft immer Entscheidungen zum Besten des Volkes
Diktatur / totalitärer Staat
Abschaffung der Gewaltenteilung
„Führerkult“ (pseudo-religiöse Verehrung der Person Hitler)
Erziehung zum Kampf
Sportliche Ausbildung der Jugend
Vorbereitung auf die jeweiligen Geschlechterrollen
Ideologische Durchdringung des Unterrichts (z.B. Bio, Deutsch, Geschi)
Versailler Vertrag
Politisch: Kriegsschuldartikel und Souveränitätsbeschränkungen
Wirt.: horrende Reparationen
Gesellschaft
Deutsche sahen den Zusammenbruch nicht als Ergebnis einer milit. Niederlage, sondern als
das Resultat einer von den „Linken“ verantworteten Revolution („Dolchstoßlüge“)
Wird als illegitim betrachtet
Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Republik ab
Agitation von staatsfeindlichen Parteien gegen die Republik
Politiker machen nicht deutlich, wer eigentlich die Verantwortung trägt
Weltwirtschaftskrise
Soziale Not
NSDAP verspricht „Arbeit und Brot“
30. Januar 1933 Ernennung Hitlers Hitler wird von Hindenburg zum
zum Reichskanzler Reichskanzler einer rechten
Koalitionsregierung ernannt
Von den Nazis als „Machtergreifung“
gefeiert
27./28.02. Reichstagsbrand Brand im Reichstag
Kommunist Marinus van der Lubbe wird am
Tatort festgenommen
Propaganda berichtet von einem
bevorstehenden kommunistischen
Umsturzversuch
Hitler bewegt Hindenburg, die
„Reichstagsbrandverordnung“ (28.02.) bzw.
die „Verordnung zum Schutz von Volk und
Staat“ zu erlassen
Einschränkung der Grundrechte
Verfolgung der Opposition
21. März „Tag von Potsdam“ Feierliche Eröffnung des Reichstags in
Potsdam
Propagandistisch inszeniert
Hitler gibt sich staatsmännisch
Anknüpfen an preußische
Traditionen
24. März Ermächtigungsgesetz Regierung soll Gesetze ohne das Parlament
bzw. „Gesetz zur erlassen (zunächst auf 4 Jahre)
Behebung der Not Selbstentmachtung des Parlaments
von Volk und Reich“ Aushebelung der Gewaltenteilung
Notwendige 2/3-Mehrheit wird erreicht
Nur SPD stimmt dagegen
KPD-Sitze wurden bereits annulliert
März/April Gleichschaltung der Absetzung der Landesregierungen
Länder Einsetzung sog. Reichskommissare
Gesetz erlaubt die Umbildung von
Landtagen, Stadträten etc…
„Gleichschaltung“
Abschaffung des Föderalismus
Mai Zerschlagung der Auflösung der freien Gewerkschaften
Gewerkschaften An ihre Stelle tritt die „Dt. Arbeitsfront“
(DAF)
Arbeitnehmer/-geber müssen beitreten
Juli Verbot der Parteien Verbot der KPD (Februar)
Verbot der SPD (Juni)
Bis zum Juli werden alle anderen Parteien
zur Selbstauflösung gezwungen
„Gesetz gegen die Neubildung von Parteien“
macht die NSDAP zur Staatspartei
Juni 1934 „Röhm-Putsch“ SA-Führung ist die größte innenpolitische
bzw. „Nacht der Bedrohung für Hitlers Machtanspruch
langen Messer“ Gerüchte über eine von SA-Chef Ernst Röhm
geplante „zweite Revolution“ (Pläne
existieren nicht)
Hitler hofft, die Reichswehr durch die
Ausschaltung der SA enger an sich zu binden
können
Liquidierung der SA-Führung durch die SS
bei einem Treffen in Bad Wiessee
Ermordung weiterer Konkurrenten
Maßnahmen werden später als
Staatsnotwehr deklariert und rückwirkend
gesetzlich legitimiert
Kein Rechtsstaat!!
2. August 1934 Hitler als Nachfolger Tod Hindenburgs am 2. August 1934
Hindenburgs Hitler usurpiert das Amt des RP (nennt sich
fortan „Führer und Reichskanzler“)
Reichswehr soll ihren Eid nun auf seine
Person leisten und nicht länger auf die (de
facto nicht mehr existente) Verfassung
Transformation zum totalitären
Führerstaat ist abgeschlossen
Polizeiwillkür
Bespitzelung & willkürliche Verhaftung von Personen
Neue Straftatbestände (Hören ausländischer Nachrichten, Kritik)
Polizei & Geheimdienste sind nur an den „Führerwillen“ gebunden
Internierung & „Umerziehung“ von Gewerkschaftlern, Sozialdemokraten & Kommunisten in
Konzentrationslagern („Schutzhaft“)
Errichtung von KZs direkt nach der Machtergreifung
„Gleichschaltung“ von Presse & Rundfunk
Einrichtung des Propagandaministeriums unter Joseph Goebbels
Starke Pressezensur
Der NS-Propaganda kann man sich nicht entziehen
Einrichtung von Jugendorganisationen (Hitlerjugend, BDM, Jungvolk)
Ideologische Indoktrination
Geringschätzung der Individualität
Mitgliedschaft in der HJ wird ab 1936 verpflichtend
Vorbereitung auf die jeweiligen Geschlechterrollen
NS-Wirtschaftspolitik
Finanzierung
Finanzierung der „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“ & der Aufrüstung ist durch die
Anhäufung von Schulden möglich
Rüstungsausgaben steigen auf fast 20% der Staatseinnahmen an
„Mefo- „Mefo-
Wechsel“ Wechsel“
Durch die Erhöhung der Geldmenge besteht die Gefahr, eine Inflation auszulösen
Staat erschafft eine Scheinfirma („Metallurgische Forschungsgesellschaft“)
Inflation & Aufrüstung bleiben verborgen
Wird in DE und im Ausland als „Wirtschaftswunder“ aufgefasst
System kann nicht ewig aufrechterhalten werden
Staatsschulden sollen durch Eroberungsfeldzüge getilgt werden
Autarkiebestrebungen
Dt. Wirtschaft soll autark werden
Keine Abhängigkeit von Devisen (ausländische Währungen)
„Ersatzrohstoffwirtschaft“ erweist sich als unrentabel
„Vierjahresplan“ (1936)
Deutsche Armee soll in vier Jahren einsatzbereit sein
Deutsche Wirtschaft soll in vier Jahren kriegsfähig sein
Autarke Wirtschaft
NS-Außenpolitik
Appeasement-Politik
Ist der entscheidende Faktor am Vorabend des Krieges („Zünglein an der Waage“)
Bündnis zwischen den Westmächten und der Sowjetunion kommt nicht zustande
Hitler kann Stalin bessere Angebote machen
Hitler-Stalin-Pakt (Aufteilung Polens)
Krieg im Osten
Verfolgung der Juden verstärkt sich drastisch mit dem Ausbruch des Krieges
Ideologische Verquickung von Weltkrieg und Völkermord (war nur während des Krieges
durchführbar)
Dt. Reich soll „judenfrei“ werden
Errichtung der ersten Ghettos in Polen
Ermordung der polnischen Führungsschicht
Durch die dt. Eroberung im Osten geraten viele Menschen in den dt. Einflussbereich
Voraussetzung für das Vernichtungswerk sog. „Einsatzgruppen“ der SS
Verstrickung der Wehrmacht in Verbrechen des Rassen- und Weltanschauungskrieges durch
partielle Zusammenarbeit zwischen Wehrmacht und SS-Truppen (Mythos der „sauberen
Wehrmacht“ ist falsch)
Deportationen dt. Juden aus dem Reichsgebiet (ab 1941)
Entzug des Vermögens und der dt. Staatsangehörigkeit
„Wannsee-Konferenz“ (Januar 1942)
„Endlösung der Judenfrage“ durch Zwangsarbeit und Ermordung von 11 Mio. Juden
Bisherige Massenerschießungen sind zu starke Belastung für die Täter
Koordination der Industrie und der Wehrmacht unter Reinhard Heydrich
Errichtung von Vernichtungslagern in Polen
Realisierung der nationalsozialistischen „Lebensraumpolitik“
Osteuropa als Schauplatz des industriell organisierten Völkermords an den
europäischen Juden (Deportationen, Ghettos, Vernichtungslager)
Rassistische Volkstums- und Siedlungspolitik
Rücksichtslose Germanisierung der eroberten Gebiete („Man kann nur Boden
germanisieren“) („Generalplan Ost“)
Überlegenheit und Sendungsbewusstsein der sog. arischen Rasse im Allgemeinen und des
Deutschtums im Besonderen
Brutale Rekrutierung von Millionen von Fremd- und Zwangsarbeitern gleichsam als Preis für
die Kriegsführung und die damit verbundenen Opfer
Sozialdarwinismus (der Stärkere darf über den Schwächeren herrschen)
Rassen- und Vernichtungskrieg mit rassenbiologischen Endzielen (systematische
Unterdrückung, Versklavung und Ausrottung der slawischen Bevölkerung Osteuropas)
rücksichtslose Ausbeutung der ökonomischen Ressourcen der besetzten Gebiete
Ermordung von ca. 6 Millionen Juden und ca. 200.000 Sinti & Roma
Holocaust war ein singuläres Verbrechen („Zivilisationsbruch“)
„Marshall-Plan“ (1948)
Benannt nach dem amerikanischen Außenminister Marshall
Wirt. Hilfe für die europäischen Staaten, damit diese nicht
kommunistisch werden
Osteuropäische Staaten lehnen den Marshall-Plan auf Drängen
Stalins ab
Durch die „Berlin-Blockade“ nimmt die Furcht vor der UdSSR zu
Aufbau von Feindbildern durch Propaganda in beiden Blöcken
Blockbildung
Rüstungswettlauf
Koreakrieg
Wegen „Gleichgewicht des Schreckens“ keine direkte Konfrontation zwischen den USA und
der UdSSR
Zahlreiche „Stellvertreterkriege“
Korea ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs geteilt
Kommunistisches Regime im Norden
Von den USA unterstütztes Regime in Südkorea
Nordkorea überfällt mit Billigung der UdSSR Südkorea
Von den USA angeführte Einsatzgruppe der UN drängt die Nordkoreaner zurück
Kommunistisches China greift in den Konflikt ein und drängt die westlichen Truppen
zurück
Waffenstillstand bestätigt die Teilung Koreas (mehr oder weniger keine Veränderung)
Zerstörtes Land und Millionen Tote
Kubakrise
Kommunisten unter Fidel Castro übernehmen die Macht auf Kuba (1959)
Leitet die Verstaatlichung des US-Besitzes ein
„Invasion der Schweinebucht“ (1961) von Exilkubanern (finanziert von der CIA) scheitert
Castro sieht seinen Machtanspruch in Gefahr und sucht Schutz bei der Sowjetunion
USA hat Raketen in der Türkei stationiert, wodurch die UdSSR sehr angreifbar ist
Chruschtschow möchte die militärstrategische Lage der Sowjetunion verbessern
UdSSR stationiert heimlich Nuklearraketen auf Kuba
US-Regierung erfährt durch Luftaufnahmen von den Raketen auf Kuba
Krisenstab berät über die Vorgehensweise
Kennedy fordert Chruschtschow zum Abzug der Raketen auf
Verhängung einer Seeblockade um Kuba
Sowjetische Schiffe sind auf dem Weg nach Kuba
Castro fordert einen Einsatz der Atomraketen gegen die
USA
Welt ist vor einem Dritten Weltkrieg
Übereinkunft zwischen den USA und der UdSSR
Sowjetische Raketen werden von Kuba abgezogen
USA ziehen ihre Atomraketen aus der Türkei ab
USA erkennt die territoriale Integrität Kubas an
Folgen
Beginn der „Entspannungspolitik“
Einrichtung des heißen Drahts (1963)
Patt-Situation der Blockmächte („friedliche Koexistenz“)
Konfrontation findet auf ideologischer Ebene statt (Sport, Wettlauf im All)
Entspannungspolitik
Q3.3 Deutschland auf dem Weg von der Teilung zur Einheit
Entwicklung der innerdeutschen Beziehungen (Hallsteindoktrin,
Neue Ostpolitik)
Aber:
Reformen sind nur bei einer wachsenden Wirtschaft möglich
Jugendliche müssen pol. Verantwortung übernehmen
In der zweiten Hälfte der 70er schwindet die „Aufbruchstimmung“ der ersten Jahre der
sozialliberalen Koalition
„Ölpreiskrise“ (1973) löst in der westlichen Welt eine Rezession aus
Nachfolgeregierung Brandts unter BK Helmut Schmidt (SPD) muss
Krisenerscheinungen (Preisanstieg, Arbeitslosigkeit & Staatsverschuldung)
bekämpfen
Klima zwischen den USA und der UdSSR verschlechtert sich ab 1980 deutlich
Entspannungspolitik gerät ins Stocken
„NATO-Doppelbeschluss“ (1979)
Bruch der sozialliberalen Koalition
Abwahl Schmidts zugunsten Helmut Kohls (CDU) 1982
Adenauer
Politische, wirtschaftliche und kulturelle Westorientierung
Wirt. Anziehungskraft auf den Osten („Magnettheorie“)
„Politik der Stärke“
Antikommunismus
Expansion der UdSSR aufhalten
Festhalten an den dt. Grenzen von 1937
Alleinvertretungsanspruch der BRD
Nichtanerkennung der DDR als Staat
BRD bricht Beziehungen zu Staaten ab, die die DDR anerkennen („Hallstein-Doktrin“)
1955
Festhalten an der dt. Einheit bzw. das Wiedervereinigungsgebot im GG
DDR
DDR ist die „Grundlage eines neuen, unabhängigen und freien gesamtdeutschen Staates“
Sicherung der eigenen Herrschaft durch die Abgrenzung von der BRD
Nur Handelsbeziehungen bleiben erhalten
Macht Zugeständnisse jeglicher Art von der Erfüllung ihrer Bedingungen abhängig:
Völkerrechtliche Anerkennung der DDR
Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze als polnische Westgrenze durch die BRD
Gewaltverzicht
Später:
Lässt sich für weitere Fortschritte gut bezahlen
Zickzackkurs zwischen Abgrenzung und Annäherung
„Neue Ostpolitik“
„Wandel durch Annäherung“ (Konzept von Egon Bahr, 1963)
Durch Annäherung soll ein Wandel in der Deutschlandpolitik erfolgen
Soll langfristig eine Wiedervereinigung ermöglichen
Einbettung in die beginnende Entspannungspolitik der Supermächte
Bildung der sozialliberalen Koalition | Umsetzung des Konzepts
Moskauer & Warschauer Vertrag
o Gewaltverzicht & Unverletzlichkeit der Grenzen
Grundlagenvertrag
o de facto Anerkennung der DDR als eigenständigen Staat
o Aufgabe des Alleinvertretungsanspruchs
Notstandsgesetze
Bürgerrechtsbewegungen finden sich zusammen und erarbeiten einen Minimalkonsens für die
Zukunft: „Wie weiter DDR?“ (S. 418)
Demokratische Umgestaltung der Gesellschaft und des Staates
Ausübung pol. Rechte nach der UN-Menschenrechtserklärung
Freilassung & Amnestierung pol. Gefangener
Geheime & freie Wahlen unter Kontrolle der UNO
Mehrheit der Bürgerrechtler wollte keine Vereinigung mit dem kapitalistischen
Westen, sondern eine demokratische DDR
Friedliche Revolution
Kohl schafft es, GB & Frankreich sowie die UdSSR (Freundschaft mit Gorbatschow) zu
überzeugen
Wiedervereinigung Deutschlands (3.10.1990)
Beitritt der „neuen Bundesländer“ zum Geltungsbereich des GG (Art. 23)
Positive & negative Auswirkungen der Wiedervereinigung für die ehemaligen DDR-Bürger
DDR hat von der Politik der BRD wirt. enorm profitiert
Humanitäre Frage (menschliche Erleichterungen) stand im Vordergrund
Nicht erwiesen, dass eine Diktatur unter ökonomischen Schwierigkeiten zusammenbricht
Entspannungspolitik wird zu Unrecht ins Zwielicht gesetzt
Diktatur kann umso rücksichtsloser mit ihrer Bevölkerung umgehen, je isolierter sie ist
DDR musste Rücksicht auf die öffentliche Meinung des Westens nehmen
Entspannungspolitik hat langfristig zur Destabilisierung der DDR beigetragen
Westjournalisten durften in die DDR einreisen
(Des-)Informationsmonopol der SED wurde gebrochen
DDR wurde von der Deviseneinnahme abhängig
Zahlungsunfähigkeit
Neben den Krediten, die die BRD der DDR gewährte, nahm das Regime auch Westgeld durch
Devisentransfers an private Empfänger (Geschenke), Spenden an die Kirchen & die Visa- und
Umtauschgebühren ein
Diverse Leistungen haben geholfen, die DDR wirt. zu stabilisieren
Kredit gab DDR Glaubwürdigkeit als Schuldner
Gleichzeitig wirkte die Kredite aus der BRD politisch destabilisierend
Öffentliche Meinung in der DDR: DDR muss sich mit den „reaktionären“ BRD-
Politikern arrangieren
Vor dem Mauerfall konnte keiner damit rechnen, dass die Entspannungspolitik zum Fall des
SED-Regimes führen würde