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Recherche – Begriffe

 KGV: bezeichnet das Verhältnis zwischen Gewinn und Börsenkurs – es gibt also das
Verhältnis zwischen dem Preis der Aktie, und dem daraus erzielten Gewinn an; man kann es
für einzelne Aktien, für einen gesamten Wirtschaftszweig, oder den gesamten Aktienmarkt
berechnen. Durch einen Vergleich des KGV einer Aktie mit dem durchschnittlichen KGV eines
Wirtschaftszweigs kann auf das Kursniveau der Aktie geschlossen werden. Auch der
Börsenkurs, die Dividende, das Betriebsergebnis, oder der Gewinn pro einzelner Aktie
können bei der Ermittlung der Kennzahl helfen.
Je kleiner das KGV ist, desto höher stehen die Chancen, dass die Aktie in Zukunft
steigt.

 KBV: bezeichnet das Kurs-Buchwert-Verhältnis; das KBV einer Aktie gibt das
Verhältnis des Kurses zum aktuellen Buchwert eines Unternehmens an. Der Buchwert einer
Aktie ist dabei das Eigenkapital des ausgebenden Unternehmens, geteilt durch die Anzahl
der ausgegebenen Wertpapiere. Alles was dabei bei einem KBV über dem Wert 1,0 liegt,
kann als gutes Kurs-Buchwert-Verhältnis angesehen werden.

 KCV: bezeichnet das Kurs-Cashflow-Verhältnis; Investoren können damit den Kurs


einer Aktie im Vergleich zu dem Cashflow eines Unternehmens bewerten; hierzu wird
meistens der Operating-Cashflow herangezogen. Alle notwendigen Zahlungsflüsse für die
Berechnung können aus dem Cashflow-Statement eines Unternehmens entnommen
werden. Börsengelistete Aktiengesellschaften veröffentlichen diese mit sogenannten
Quartalsberichten. Das KCV geht der Frage nach, wie viele Zahlungsmittel im Vergleich zum
Marktwert eines Unternehmens in einer bestimmten Periode hinzugewonnen wurden.
Investoren halten einen geringen KCV-Wert häufig für wünschenswert. Ein geringes KCV
kann dann entstehen, wenn der Cashflow eines Unternehmens, im Vergleich mit seinen
Gewinnen sehr hoch ausfällt.

 Aktienindex: ist eine Kennzahl für die Entwicklung ausgewählter Aktien.


Ausgangspunkt ist das Preisniveau einer Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt. Aktienindizes
werden häufig als Vergleichswert herangezogen – dies nennt man auch „Benchmark“. Die
Anforderungen an einen Index sind Representativität, Nachbildbarkeit, Stabilität,
Transparenz und Verlässlichkeit.

 Kapitalerhöhung Börse: die häufigste Form der Kapitalerhöhung ist die sog.
Ordentliche Erhöhung. Diese erfolgt durch die Ausgabe neuer Aktien. Diese werden in der
Folge als junge Aktien bezeichnet. Sie haben die gleichen Rechte wie alte Aktien, und werden
zunächst den Altaktionären angeboten. Dieses Bezugsrecht steht ihnen zu, um ihre Rechte
zu wahren. Die Ausgabe neuer Aktien führt zur Möglichkeit einer Erhöhung des Eigenkapitals
einer Kapitalgesellschaft (zB AG).
Daneben gibt es noch die sogenannte bedingte Kapitalerhöhung. Hierbei wird nur um
so viel Kapital erhöht, wie von den potenziellen Aktionären durch Wandelanleihen
auch tatsächlich angenommen wird. So wird Fremdkapital in Eigenkapital
umgewandelt. Auch eine Ausgabe neuer Aktien nur innerhalb der eigenen
Belegschaft wird als bedingte Kapitalerhöhung bezeichnet.

 Aktiensplit: bezeichnet die Umwandlung von existierenden Aktien in eine größere


Anzahl neuer Aktien, die jedoch einen geringeren Nominalwert (Nennwert) aufweisen;
dadurch wird der Kurs einer börsennotierten Aktie reduziert, und sie wird so leichter
handelbar gemacht. Die einzelne Aktie verbilligt sich zwar im Börsenpreis, das Eigenkapital
der Gesellschaft oder der Wert des Aktienbestandes einzelner Aktionäre ändert sich dadurch
zunächst aber nicht. Das Gegenteil eines Aktiensplits ist die Aktienzusammenlegung, bei der
es genau umgekehrt läuft: legt eine Gesellschaft zehn Aktien auf eine zusammen, ist es zwar
bloß noch eine einzelne Aktie, doch der Wert dieser einen entspricht genau dem Wert der
zehn Aktien. So ein Split hat also keine direkten Auswirkungen auf den Wert des Depots.

 Aktienarten: Aktienarten unterscheiden sich durch die Rechte, die sie beinhalten. Es
wird erst einmal unterschieden zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien – während man
beim Erwerb von Stammaktien ein Mitspracherecht in der Unternehmensleitung erhält,
bekommt man beim Erwerb einer Vorzugsaktie mehr Dividende, dafür aber keinerlei
Stimmrechte. Durch die erhöhte Dividende wird also bei der Vorzugsaktie ein Ausgleich zum
Stimmrecht geschaffen. Eine weitere Unterscheidung bei den Arten von Aktien liegt bei den
sogenannten Inhaberaktien und Namensaktien: hier geht es um die Übertragbarkeit.
Während bei einer Inhaberaktie das Übertragungsrecht der Besitzer des Papiers hat, ist für
die Namensaktie eine Eintragung des Aktionärs ins Aktienregister erforderlich. Eine weitere
Unterscheidung gibt es bei den Nennwert- und Stückwertaktien: bei der Nennwertaktie wird
das Grundkapital der Aktie nach dem Nennwert aufgeteilt. Beträgt der Nennwert zB 1 Euro,
so werden dem Kapital entsprechend viele Aktien ausgegeben. Bei Stückaktien gibt es
hingegen keinen Nennwert – es wird in der Satzung der Gesellschaft nur die Anzahl der
Aktien festgelegt. Weiters gibt es alte und junge Aktien: hier gibt es nur dann eine
Unterscheidung, wenn eine Gesellschaft eine Kapitalerhöhung vorgenommen hat. Dies
bedeutet, alte Aktien waren schon von Beginn an in der Gesellschaft; neue Aktien nach einer
Kapitalerhöhung werden den Aktionären im Ausgleich angeboten. Besitzer alter Aktien
haben dann das Bezugsrecht, die neuen Aktien selbst zu erwerben, oder aber sie an der
Börse zu verkaufen.

 Ordertypen: um die Ordertypen beschreiben zu können, muss man erst einmal


wissen was eine Order denn überhaupt ist: eine Order ist ganz wörtlich übersetzt und
einfach eine Auftragserteilung an den Broker oder die jeweilige Anbieterbank. Setzt man
eine Order, so werden Aktien, Optionen, oder sonstiges gekauft oder verkauft. Da man als
Privatperson keinen Zugang zum Börsenhandel hat, braucht man einen Broker um einen
Handel durchzuführen. Nun genauer: gibt man eine Market Order auf, so macht man im
Prinzip einen Direktkauf. Käufe und Verkäufe werden manuell, zum nächstmöglichen
Zeitpunkt, und zum aktuellen Kurs ausgeführt. Wird die Order aber ausgelöst, ist der nächste
verzeichnete Kurs für die Kosten ausschlaggebend. Gibt es also gerade starke
Kursschwankungen, kommt es unter Umständen also zu einem deutlich teureren Kauf, als
man ihn ursprünglich so tätigen wollte. Ordert man zB zu einem außergewöhnlichen Titel,
kann es sein, dass es tagelang zu keinem Kauf kommt, weil es natürlich für jeden Kauf einen
entsprechenden Verkauf geben muss. Meistens aber kommt es zu keinen Verzögerungen,
und der Trade kann sofort ausgeführt werden. Die Market Order steht im ersten Rang, sie
wird vor allen anderen ausgeführt und kann deshalb auch nicht storniert werden (im
Gegensatz zu anderen Ordertypen). Außerdem gibt es noch die Market-on-open Order
(MOO), bei der die Funktionsweise der normalen Market-Order mit der Gültigkeitsdauer
kombiniert wird (OPG). Dies bedeutet, dass eine Order erstellt wird, die bei
Handelseröffnung automatisch übermittelt und zum Marktkurs ausgeführt wird.
Gegensätzlich dazu gibt es die Market-on-Close Order (MOC), die zur Ausführung möglichst
nahe am oder direkt zum Schlusskurs platziert und durchgeführt wird. Die Pending Orders
(PO) sind schwebende oder offene Aufträge. Der Trade wird erst dann eröffnet, wenn ein
Markt das bestimmte Niveau erreicht hat, das vom Trader ausgewählt wurde. Bei der Buy-
Stop Order (BSO) handelt es sich um eine Kauforder. Man setzt dabei auf steigende Kurse.
Der Trade findet erst statt, wenn der Orderkurs so hoch ist, wie man ihn festgesetzt hat.
Diese Order wird vor allem für „long investments“ genutzt, um einen Einstieg bei
Aufwärtstrend zu erwischen. Dann gibt es weiters die Buy-Limit Order (BLO), die mehr oder
minder das Gegenteil der BSO darstellt. Hier geht man nämlich von einem Abwärtstrend aus,
die gewünschte Order wird mit einem Wert unterhalb des aktuellen Kurses eingetragen.
Diese Order macht dann Sinn, wenn man sich für eine Art von Wertpapier interessiert, der
Kurs aber aktuell noch zu hoch ist. Wieder weiters gibt es die Buy-Stop-Limit Order (BSLO),
bei der die Ordereingabe eine Limitangabe braucht, die über dem aktuellen Kurs des zu
erwerbenden Wertpapiers liegt. Ist dieses Limit erreicht oder überschritten, wird
automatisch zum nächsten Kurs gekauft. Diesen Ordertypen gegenüber steht zB die Sell-Stop
Order (SSO), die für ein short investment gedacht ist. Man kann bei diesem Ordertyp
kurzfristig auf den Abwärtstrend eines Wertpapierkurses setzen. Hierdurch kann man auch
mit fallenden Kursen Gewinne erzielen. Bei der SSO wird ein Kurs unterhalb des aktuellen
Kurses als Auslöser gesetzt. Und wieder als Gegenteil zur Sell-Stop Order gibt es die Sell-Limit
Order (SLO), bei der der Einstieg wiederum über dem aktuellen Kursniveau liegt. Beide
gegensätzliche Ordertypen eignen sich aber für den Shorthandel. Als dritte Art gibt es die
sogenannte Sell-Stop-Limit Order (SSLO), bei der eine Kombination zwischen den vorig
genannten Ordertypen vorliegt. Diese SSLO wird dann ausgeführt, wenn das Kursniveau das
Stop-Limit errreicht oder unterschreitet, dabei aber gleichzeitig über dem gesetzten Limit
liegt. Das heißt, es kann zu einer Ausführung kommen, wenn das Stop-Limit überschritten
wird, aber das Limit nicht unterschritten wird. Es gibt also eine Ober- und Untergrenze.
Wenn das Stop-Limit UND das Limit unterschritten werden, kann es erst zu einer
Orderausführung kommen, wenn das Limit wieder überschritten wird.
 Optionstypen: ist ein bedingtes Termingeschäft, das als Sicherungsgeschäft der
Abwehr gegen Zins- oder Kursrisiken dient. Die Standardformen der Option sind Kaufoption
und Verkaufsoption. Der Käufer der Option hat das Recht, zu einem bestimmten
Ausübungszeitpunkt, eine bestimmte Menge des Basiswertes zu einem zuvor festgelegten
Ausübungspreis zu kaufen oder verkaufen. Es werden zwei Arten der Ausübung
unterschieden: zum einen Zahlung und Lieferung; ist dies vereinbart, so liefert der eine
Kontrahent den Basiswert, der andere zahlt den Ausübungspreis als Kaufpreis. Zum anderen
der Barausgleich; hier zahlt der Optionsgeber die Wertdifferenz, die sich aus Ausübungspreis
und Marktpreis des Basiswertes am Ausübungstag ergibt, an den Optionsinhaber. Als
Basiswerte kommen Währungen, Emissionszertifikate, Aktienindizes, Edelmetalle,
Wertpapiere, oder andere Erträge in Frage. Je nach Ausübungszeitpunkten unterscheidet
man die Europäische Option, bei der die Ausübung der Option nur zum Fälligkeitsdatum
stattfinden kann; Die amerikanische Option kann hingegen an jedem Handelstag vor der
Fälligkeit ausgeübt werden. Bei der Bermuda-Option kann zu einem von mehreren zuvor
ausgewählten Zeitpunkten ausgeübt werden.

 CFD: steht für contract for difference; bei einem CFD vereinbaren der Anleger und
der Anbieter, zu Beginn und zu Ende einer festgelegten Laufzeit, Geld und einen als
Basiswert bezeichneten Wertgegenstand miteinander zu tauschen. Der Käufer des CFD
erhält also beispielsweise eine Aktie zum Startzeitpunkt, der Anbieter widerum erhält eine
Geldsicherheit vom Käufer. Bei Laufzeitende verkauft der Anleger die Aktie zum aktuellen
Börsenpreis zurück an den Anbieter, wobei er den Börsenkaufpreis zu Beginn der Laufzeit
wieder abzieht. Ebenso wird die hinterlegte Sicherheit des Käufers wieder an diesen
zurückbezahlt. Ist die Aktie in der Zwischenzeit gestiegen, erlangt der Käufer der CFD einen
Kursgewinn, ist sie hingegen gesunken, macht er Verlust. Mit CFDs können Anleger sowohl
auf steigende Kurse, als auch auf fallende setzen. Im Unterschied zu „Futures“ haben
Differenzkontrakte keine bestimmte Laufzeit oder eine bestimmte Kontraktgröße, das heißt
sie können von den Kontrahenten frei verhandelt werden. Hier besteht noch mehr als bei
standardisierten Anlageformen (wie zB Anleihen, Aktien oder Optionsscheine) die Gefahr,
dass der Anleger die vereinbarten Konditionen nicht genau versteht, und deshalb für ihn
unvorteilhafte Anlageentscheidungen trifft.

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