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Gesetz
zur Reform der beruflichen Bildung
(Berufsbildungsreformgesetz – BerBiRefG)
§ 39 Prüfungsausschüsse
Kapitel 1
§ 40 Zusammensetzung, Berufung
Zuständige Stellen; zuständige Behörden
§ 41 Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung
§ 42 Beschlussfassung, Bewertung der Abschlussprüfung Abschnitt 1
§ 49 Zusatzqualifikationen Abschnitt 2
§ 50 Gleichstellung von Prüfungszeugnissen Überwachung der Berufsbildung
Interessenvertretung Abschnitt 3
§ 51 Interessenvertretung Berufsbildungsausschuss
§ 52 Verordnungsermächtigung der zuständigen Stelle
§ 77 Errichtung
Kapitel 2 § 78 Beschlussfähigkeit, Abstimmung
Berufliche Fortbildung § 79 Aufgaben
§ 53 Fortbildungsordnung § 80 Geschäftsordnung
§ 54 Fortbildungsprüfungsregelungen der zuständigen Stel-
Abschnitt 4
len
Zuständige Behörden
§ 55 Berücksichtigung ausländischer Vorqualifikationen
§ 81 Zuständige Behörden
§ 56 Fortbildungsprüfungen
§ 57 Gleichstellung von Prüfungszeugnissen
Kapitel 2
Landesausschüsse für Berufsbildung
Kapitel 3
§ 82 Errichtung, Geschäftsordnung, Abstimmung
Berufliche Umschulung
§ 83 Aufgaben
§ 58 Umschulungsordnung
§ 59 Umschulungsprüfungsregelungen der zuständigen Stel- Te i l 4
len
Berufsbildungsforschung,
§ 60 Umschulung für einen anerkannten Ausbildungsberuf
Planung und Statistik
§ 61 Berücksichtigung ausländischer Vorqualifikationen § 84 Ziele der Berufsbildungsforschung
§ 62 Umschulungsmaßnahmen; Umschulungsprüfungen § 85 Ziele der Berufsbildungsplanung
§ 63 Gleichstellung von Prüfungszeugnissen § 86 Berufsbildungsbericht
§ 87 Zweck und Durchführung der Berufsbildungsstatistik
Kapitel 4
§ 88 Erhebungen
Berufsbildung
für besondere Personengruppen
Te i l 5
Abschnitt 1 Bundesinstitut für Berufsbildung
Berufsbildung behinderter Menschen § 89 Bundesinstitut für Berufsbildung
§ 64 Berufsausbildung § 90 Aufgaben
§ 65 Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen § 91 Organe
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 933
(2) Für einen anerkannten Ausbildungsberuf darf nur 7. dass Auszubildende einen schriftlichen Ausbildungs-
nach der Ausbildungsordnung ausgebildet werden. nachweis zu führen haben.
(3) In anderen als anerkannten Ausbildungsberufen Im Rahmen der Ordnungsverfahren soll stets geprüft
dürfen Jugendliche unter 18 Jahren nicht ausgebildet werden, ob Regelungen nach Nummer 1, 2 und 4 sinnvoll
werden, soweit die Berufsausbildung nicht auf den Be- und möglich sind.
such weiterführender Bildungsgänge vorbereitet.
(4) Wird die Ausbildungsordnung eines Ausbildungs- §6
berufes aufgehoben, so gelten für bestehende Berufs-
Erprobung neuer Ausbildungsberufe,
ausbildungsverhältnisse die bisherigen Vorschriften.
Ausbildungs- und Prüfungsformen
(5) Das zuständige Fachministerium informiert die
Zur Entwicklung und Erprobung neuer Ausbildungsbe-
Länder frühzeitig über Neuordnungskonzepte und be-
rufe sowie Ausbildungs- und Prüfungsformen kann das
zieht sie in die Abstimmung ein.
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit oder das
sonst zuständige Fachministerium im Einvernehmen mit
§5 dem Bundesministerium für Bildung und Forschung nach
Ausbildungsordnung Anhörung des Hauptausschusses des Bundesinstituts
für Berufsbildung durch Rechtsverordnung, die nicht der
(1) Die Ausbildungsordnung hat festzulegen Zustimmung des Bundesrates bedarf, Ausnahmen von
1. die Bezeichnung des Ausbildungsberufes, der aner- § 4 Abs. 2 und 3 sowie den §§ 5, 37 und 48 zulassen, die
kannt wird, auch auf eine bestimmte Art und Zahl von Ausbildungs-
stätten beschränkt werden können.
2. die Ausbildungsdauer; sie soll nicht mehr als drei und
nicht weniger als zwei Jahre betragen,
§7
3. die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkei-
ten, die mindestens Gegenstand der Berufsausbil- Anrechnung beruflicher
dung sind (Ausbildungsberufsbild), Vorbildung auf die Ausbildungszeit
4. eine Anleitung zur sachlichen und zeitlichen Gliede- (1) Die Landesregierungen können nach Anhörung
rung der Vermittlung der beruflichen Fertigkeiten, des Landesausschusses für Berufsbildung durch
Kenntnisse und Fähigkeiten (Ausbildungsrahmen- Rechtsverordnung bestimmen, dass der Besuch eines
plan), Bildungsganges berufsbildender Schulen oder die
Berufsausbildung in einer sonstigen Einrichtung ganz
5. die Prüfungsanforderungen. oder teilweise auf die Ausbildungszeit angerechnet wird.
(2) Die Ausbildungsordnung kann vorsehen, Die Ermächtigung kann durch Rechtsverordnung auf
oberste Landesbehörden weiter übertragen werden. Die
1. dass die Berufsausbildung in sachlich und zeitlich Rechtsverordnung kann vorsehen, dass die Anrechnung
besonders gegliederten, aufeinander aufbauenden eines gemeinsamen Antrags der Auszubildenden und
Stufen erfolgt; nach den einzelnen Stufen soll ein Aus- Ausbildenden bedarf.
bildungsabschluss vorgesehen werden, der sowohl
zu einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne (2) Die Anrechnung nach Absatz 1 bedarf des gemein-
des § 1 Abs. 3 befähigt als auch die Fortsetzung der samen Antrags der Auszubildenden und Ausbildenden.
Berufsausbildung in weiteren Stufen ermöglicht (Stu- Der Antrag ist an die zuständige Stelle zu richten. Er kann
fenausbildung), sich auf Teile des höchstzulässigen Anrechnungszeit-
raums beschränken.
2. dass die Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinan-
der fallenden Teilen durchgeführt wird,
§8
3. dass abweichend von § 4 Abs. 4 die Berufsausbildung
in diesem Ausbildungsberuf unter Anrechnung der Abkürzung und
bereits zurückgelegten Ausbildungszeit fortgesetzt Verlängerung der Ausbildungszeit
werden kann, wenn die Vertragsparteien dies verein- (1) Auf gemeinsamen Antrag der Auszubildenden und
baren, Ausbildenden hat die zuständige Stelle die Ausbildungs-
4. dass auf die durch die Ausbildungsordnung geregelte zeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbil-
Berufsausbildung eine andere, einschlägige Berufs- dungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Bei berech-
ausbildung unter Berücksichtigung der hierbei erwor- tigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Ver-
benen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und kürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungs-
Fähigkeiten angerechnet werden kann, zeit richten (Teilzeitberufsausbildung).
5. dass über das in Absatz 1 Nr. 3 beschriebene Ausbil- (2) In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle auf
dungsberufsbild hinaus zusätzliche berufliche Fertig- Antrag Auszubildender die Ausbildungszeit verlängern,
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden wenn die Verlängerung erforderlich ist, um das Ausbil-
können, die die berufliche Handlungsfähigkeit ergän- dungsziel zu erreichen. Vor der Entscheidung nach Satz 1
zen oder erweitern, sind die Ausbildenden zu hören.
6. dass Teile der Berufsausbildung in geeigneten Ein- (3) Für die Entscheidung über die Verkürzung oder
richtungen außerhalb der Ausbildungsstätte durchge- Verlängerung der Ausbildungszeit kann der Hauptaus-
führt werden, wenn und soweit es die Berufsausbil- schuss des Bundesinstituts für Berufsbildung Richtlinien
dung erfordert (überbetriebliche Berufsausbildung), erlassen.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 935
§ 11 § 13
Vertragsniederschrift Verhalten
(1) Ausbildende haben unverzüglich nach Abschluss während der Berufsausbildung
des Berufsausbildungsvertrages, spätestens vor Beginn Auszubildende haben sich zu bemühen, die berufliche
der Berufsausbildung, den wesentlichen Inhalt des Ver- Handlungsfähigkeit zu erwerben, die zum Erreichen des
trages gemäß Satz 2 schriftlich niederzulegen; die elek- Ausbildungsziels erforderlich ist. Sie sind insbesondere
tronische Form ist ausgeschlossen. In die Niederschrift verpflichtet,
sind mindestens aufzunehmen
1. die ihnen im Rahmen ihrer Berufsausbildung aufgetra-
1. Art, sachliche und zeitliche Gliederung sowie Ziel der genen Aufgaben sorgfältig auszuführen,
Berufsausbildung, insbesondere die Berufstätigkeit,
2. an Ausbildungsmaßnahmen teilzunehmen, für die sie
für die ausgebildet werden soll,
nach § 15 freigestellt werden,
2. Beginn und Dauer der Berufsausbildung,
3. den Weisungen zu folgen, die ihnen im Rahmen der
3. Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungs- Berufsausbildung von Ausbildenden, von Ausbildern
stätte, oder Ausbilderinnen oder von anderen weisungsbe-
rechtigten Personen erteilt werden,
4. Dauer der regelmäßigen täglichen Ausbildungszeit,
4. die für die Ausbildungsstätte geltende Ordnung zu
5. Dauer der Probezeit,
beachten,
6. Zahlung und Höhe der Vergütung,
5. Werkzeug, Maschinen und sonstige Einrichtungen
7. Dauer des Urlaubs, pfleglich zu behandeln,
936 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
Unterabschnitt 3 § 17
Pflichten der Ausbildenden Vergütungsanspruch
(1) Ausbildende haben Auszubildenden eine ange-
§ 14 messene Vergütung zu gewähren. Sie ist nach dem
Lebensalter der Auszubildenden so zu bemessen, dass
Berufsausbildung sie mit fortschreitender Berufsausbildung, mindestens
jährlich, ansteigt.
(1) Ausbildende haben
(2) Sachleistungen können in Höhe der nach § 17
1. dafür zu sorgen, dass den Auszubildenden die berufli- Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch
che Handlungsfähigkeit vermittelt wird, die zum Errei- festgesetzten Sachbezugswerte angerechnet werden,
chen des Ausbildungsziels erforderlich ist, und die jedoch nicht über 75 Prozent der Bruttovergütung hinaus.
Berufsausbildung in einer durch ihren Zweck gebote-
nen Form planmäßig, zeitlich und sachlich gegliedert (3) Eine über die vereinbarte regelmäßige tägliche
so durchzuführen, dass das Ausbildungsziel in der Ausbildungszeit hinausgehende Beschäftigung ist be-
vorgesehenen Ausbildungszeit erreicht werden kann, sonders zu vergüten oder durch entsprechende Freizeit
auszugleichen.
2. selbst auszubilden oder einen Ausbilder oder eine
Ausbilderin ausdrücklich damit zu beauftragen, § 18
3. Auszubildenden kostenlos die Ausbildungsmittel, ins- Bemessung
besondere Werkzeuge und Werkstoffe zur Verfügung und Fälligkeit der Vergütung
zu stellen, die zur Berufsausbildung und zum Ablegen (1) Die Vergütung bemisst sich nach Monaten. Bei Be-
von Zwischen- und Abschlussprüfungen, auch soweit rechnung der Vergütung für einzelne Tage wird der Monat
solche nach Beendigung des Berufsausbildungsver- zu 30 Tagen gerechnet.
hältnisses stattfinden, erforderlich sind,
(2) Die Vergütung für den laufenden Kalendermonat ist
4. Auszubildende zum Besuch der Berufsschule sowie spätestens am letzten Arbeitstag des Monats zu zahlen.
zum Führen von schriftlichen Ausbildungsnachweisen
anzuhalten, soweit solche im Rahmen der Berufsaus- § 19
bildung verlangt werden, und diese durchzusehen,
Fortzahlung der Vergütung
5. dafür zu sorgen, dass Auszubildende charakterlich (1) Auszubildenden ist die Vergütung auch zu zahlen
gefördert sowie sittlich und körperlich nicht gefährdet
werden. 1. für die Zeit der Freistellung (§ 15),
(2) Auszubildenden dürfen nur Aufgaben übertragen 2. bis zur Dauer von sechs Wochen, wenn sie
werden, die dem Ausbildungszweck dienen und ihren a) sich für die Berufsausbildung bereithalten, diese
körperlichen Kräften angemessen sind. aber ausfällt oder
b) aus einem sonstigen, in ihrer Person liegenden
§ 15 Grund unverschuldet verhindert sind, ihre Pflichten
aus dem Berufsausbildungsverhältnis zu erfüllen.
Freistellung
(2) Können Auszubildende während der Zeit, für wel-
Ausbildende haben Auszubildende für die Teilnahme che die Vergütung fortzuzahlen ist, aus berechtigtem
am Berufsschulunterricht und an Prüfungen freizustellen. Grund Sachleistungen nicht abnehmen, so sind diese
Das Gleiche gilt, wenn Ausbildungsmaßnahmen außer- nach den Sachbezugswerten (§ 17 Abs. 2) abzugelten.
halb der Ausbildungsstätte durchzuführen sind.
Unterabschnitt 5
§ 16 Beginn und Beendigung
des Ausbildungsverhältnisses
Zeugnis
(1) Ausbildende haben den Auszubildenden bei Been- § 20
digung des Berufsausbildungsverhältnisses ein schriftli- Probezeit
ches Zeugnis auszustellen. Die elektronische Form ist
ausgeschlossen. Haben Ausbildende die Berufsausbil- Das Berufsausbildungsverhältnis beginnt mit der Pro-
dung nicht selbst durchgeführt, so soll auch der Ausbil- bezeit. Sie muss mindestens einen Monat und darf
der oder die Ausbilderin das Zeugnis unterschreiben. höchstens vier Monate betragen.
kann im Falle des Nichtbestehens zweimal wiederholt (3) Die Mitglieder werden von der zuständigen Stelle
werden. Sofern die Abschlussprüfung in zwei zeitlich längstens für fünf Jahre berufen. Die Beauftragten der
auseinander fallenden Teilen durchgeführt wird, ist der Arbeitnehmer werden auf Vorschlag der im Bezirk der
erste Teil der Abschlussprüfung nicht eigenständig wie- zuständigen Stelle bestehenden Gewerkschaften und
derholbar. selbständigen Vereinigungen von Arbeitnehmern mit
sozial- oder berufspolitischer Zwecksetzung berufen. Die
(2) Dem Prüfling ist ein Zeugnis auszustellen. Ausbil-
Lehrkraft einer berufsbildenden Schule wird im Einver-
denden werden auf deren Verlangen die Ergebnisse der
nehmen mit der Schulaufsichtsbehörde oder der von ihr
Abschlussprüfung der Auszubildenden übermittelt. So-
bestimmten Stelle berufen. Werden Mitglieder nicht oder
fern die Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinander
nicht in ausreichender Zahl innerhalb einer von der
fallenden Teilen durchgeführt wird, ist das Ergebnis der
zuständigen Stelle gesetzten angemessenen Frist vorge-
Prüfungsleistungen im ersten Teil der Abschlussprüfung
schlagen, so beruft die zuständige Stelle insoweit nach
dem Prüfling schriftlich mitzuteilen.
pflichtgemäßem Ermessen. Die Mitglieder der Prüfungs-
(3) Dem Zeugnis ist auf Antrag der Auszubildenden ausschüsse können nach Anhören der an ihrer Berufung
eine englischsprachige und eine französischsprachige Beteiligten aus wichtigem Grund abberufen werden. Die
Übersetzung beizufügen. Auf Antrag der Auszubildenden Sätze 1 bis 5 gelten für die stellvertretenden Mitglieder
kann das Ergebnis berufsschulischer Leistungsfeststel- entsprechend.
lungen auf dem Zeugnis ausgewiesen werden. (4) Die Tätigkeit im Prüfungsausschuss ist ehrenamt-
(4) Die Abschlussprüfung ist für Auszubildende ge- lich. Für bare Auslagen und für Zeitversäumnis ist, soweit
bührenfrei. eine Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt
wird, eine angemessene Entschädigung zu zahlen, deren
Höhe von der zuständigen Stelle mit Genehmigung der
§ 38 obersten Landesbehörde festgesetzt wird.
Prüfungsgegenstand (5) Von Absatz 2 darf nur abgewichen werden, wenn
Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der anderenfalls die erforderliche Zahl von Mitgliedern des
Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. Prüfungsausschusses nicht berufen werden kann.
In ihr soll der Prüfling nachweisen, dass er die erforderli-
chen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendi- § 41
gen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und
Vorsitz,
mit dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, für
Beschlussfähigkeit, Abstimmung
die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist.
Die Ausbildungsordnung ist zugrunde zu legen. (1) Der Prüfungsausschuss wählt ein Mitglied, das den
Vorsitz führt, und ein weiteres Mitglied, das den Vorsitz
stellvertretend übernimmt. Der Vorsitz und das ihn stell-
§ 39 vertretende Mitglied sollen nicht derselben Mitglieder-
Prüfungsausschüsse gruppe angehören.
(1) Für die Abnahme der Abschlussprüfung errichtet (2) Der Prüfungsausschuss ist beschlussfähig, wenn
die zuständige Stelle Prüfungsausschüsse. Mehrere zu- zwei Drittel der Mitglieder, mindestens drei, mitwirken. Er
ständige Stellen können bei einer von ihnen gemeinsame beschließt mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen.
Prüfungsausschüsse errichten. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des vorsitzenden
Mitglieds den Ausschlag.
(2) Der Prüfungsausschuss kann zur Bewertung ein-
zelner, nicht mündlich zu erbringender Prüfungsleistun-
§ 42
gen gutachterliche Stellungnahmen Dritter, insbesondere
berufsbildender Schulen, einholen. Beschlussfassung,
Bewertung der Abschlussprüfung
(3) Im Rahmen der Begutachtung nach Absatz 2 sind
die wesentlichen Abläufe zu dokumentieren und die für (1) Beschlüsse über die Noten zur Bewertung einzel-
die Bewertung erheblichen Tatsachen festzuhalten. ner Prüfungsleistungen, der Prüfung insgesamt sowie
über das Bestehen und Nichtbestehen der Abschluss-
prüfung werden durch den Prüfungsausschuss gefasst.
§ 40
(2) Zur Vorbereitung der Beschlussfassung nach Ab-
Zusammensetzung, Berufung satz 1 kann der Vorsitz mindestens zwei Mitglieder mit
(1) Der Prüfungsausschuss besteht aus mindestens der Bewertung einzelner, nicht mündlich zu erbringender
drei Mitgliedern. Die Mitglieder müssen für die Prüfungs- Prüfungsleistungen beauftragen. Die Beauftragten sollen
gebiete sachkundig und für die Mitwirkung im Prüfungs- nicht derselben Mitgliedergruppe angehören.
wesen geeignet sein. (3) Die nach Absatz 2 beauftragten Mitglieder doku-
(2) Dem Prüfungsausschuss müssen als Mitglieder mentieren die wesentlichen Abläufe und halten die für die
Beauftragte der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in Bewertung erheblichen Tatsachen fest.
gleicher Zahl sowie mindestens eine Lehrkraft einer
berufsbildenden Schule angehören. Mindestens zwei § 43
Drittel der Gesamtzahl der Mitglieder müssen Beauftrag-
Zulassung zur Abschlussprüfung
te der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sein. Die Mit-
glieder haben Stellvertreter oder Stellvertreterinnen. (1) Zur Abschlussprüfung ist zuzulassen,
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 941
1. wer die Ausbildungszeit zurückgelegt hat oder wes- Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem
sen Ausbildungszeit nicht später als zwei Monate Beruf tätig gewesen ist, in dem die Prüfung abgelegt wer-
nach dem Prüfungstermin endet, den soll. Als Zeiten der Berufstätigkeit gelten auch Aus-
bildungszeiten in einem anderen, einschlägigen Ausbil-
2. wer an vorgeschriebenen Zwischenprüfungen teilge-
dungsberuf. Vom Nachweis der Mindestzeit nach Satz 1
nommen sowie vorgeschriebene schriftliche Ausbil-
kann ganz oder teilweise abgesehen werden, wenn durch
dungsnachweise geführt hat und
Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft
3. wessen Berufsausbildungsverhältnis in das Verzeich- gemacht wird, dass der Bewerber oder die Bewerberin
nis der Berufsausbildungsverhältnisse eingetragen die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat, die die
oder aus einem Grund nicht eingetragen ist, den Zulassung zur Prüfung rechtfertigt. Ausländische Bil-
weder die Auszubildenden noch deren gesetzliche dungsabschlüsse und Zeiten der Berufstätigkeit im Aus-
Vertreter oder Vertreterinnen zu vertreten haben. land sind dabei zu berücksichtigen.
(2) Zur Abschlussprüfung ist ferner zuzulassen, wer in (3) Soldaten oder Soldatinnen auf Zeit und ehemalige
einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Be- Soldaten oder Soldatinnen sind nach Absatz 2 Satz 3 zur
rufsbildungseinrichtung ausgebildet worden ist, wenn Abschlussprüfung zuzulassen, wenn das Bundesminis-
dieser Bildungsgang der Berufsausbildung in einem an- terium der Verteidigung oder die von ihm bestimmte Stel-
erkannten Ausbildungsberuf entspricht. Ein Bildungs- le bescheinigt, dass der Bewerber oder die Bewerberin
gang entspricht der Berufsausbildung in einem aner- berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
kannten Ausbildungsberuf, wenn er erworben hat, welche die Zulassung zur Prüfung rechtfer-
tigen.
1. nach Inhalt, Anforderung und zeitlichem Umfang der
jeweiligen Ausbildungsordnung gleichwertig ist,
§ 46
2. systematisch, insbesondere im Rahmen einer sachli-
chen und zeitlichen Gliederung, durchgeführt wird Entscheidung über die Zulassung
und (1) Über die Zulassung zur Abschlussprüfung ent-
3. durch Lernortkooperation einen angemessenen Anteil scheidet die zuständige Stelle. Hält sie die Zulassungs-
an fachpraktischer Ausbildung gewährleistet. voraussetzungen nicht für gegeben, so entscheidet der
Prüfungsausschuss.
Die Landesregierungen werden ermächtigt, im Beneh-
men mit dem Landesausschuss für Berufsbildung durch (2) Auszubildenden, die Elternzeit in Anspruch genom-
Rechtsverordnung zu bestimmen, welche Bildungsgän- men haben, darf bei der Entscheidung über die Zulas-
ge die Voraussetzungen der Sätze 1 und 2 erfüllen. Die sung hieraus kein Nachteil erwachsen.
Ermächtigung kann durch Rechtsverordnung auf oberste
Landesbehörden weiter übertragen werden. § 47
Prüfungsordnung
§ 44
(1) Die zuständige Stelle hat eine Prüfungsordnung für
Zulassung zur Abschlussprüfung
die Abschlussprüfung zu erlassen. Die Prüfungsordnung
bei zeitlich auseinander fallenden Teilen
bedarf der Genehmigung der zuständigen obersten Lan-
(1) Sofern die Abschlussprüfung in zwei zeitlich aus- desbehörde.
einander fallenden Teilen durchgeführt wird, ist über die
(2) Die Prüfungsordnung muss die Zulassung, die
Zulassung jeweils gesondert zu entscheiden.
Gliederung der Prüfung, die Bewertungsmaßstäbe, die
(2) Zum ersten Teil der Abschlussprüfung ist zuzulas- Erteilung der Prüfungszeugnisse, die Folgen von Verstö-
sen, wer die in der Ausbildungsordnung vorgeschriebe- ßen gegen die Prüfungsordnung und die Wiederholungs-
ne, erforderliche Ausbildungszeit zurückgelegt hat und prüfung regeln. Sie kann vorsehen, dass Prüfungsaufga-
die Voraussetzungen des § 43 Abs. 1 Nr. 2 und 3 erfüllt. ben, die überregional oder von einem Aufgabenerstel-
lungsausschuss bei der zuständigen Stelle erstellt oder
(3) Zum zweiten Teil der Abschlussprüfung ist zuzulas-
ausgewählt werden, zu übernehmen sind, sofern diese
sen, wer über die Voraussetzungen in § 43 Abs. 1 hinaus
Aufgaben von Gremien erstellt oder ausgewählt werden,
am ersten Teil der Abschlussprüfung teilgenommen hat.
die entsprechend § 40 Abs. 2 zusammengesetzt sind.
Dies gilt nicht, wenn Auszubildende aus Gründen, die sie
nicht zu vertreten haben, am ersten Teil der Abschluss- (3) Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Be-
prüfung nicht teilgenommen haben. In diesem Fall ist der rufsbildung erlässt für die Prüfungsordnung Richtlinien.
erste Teil der Abschlussprüfung zusammen mit dem
zweiten Teil abzulegen. § 48
Zwischenprüfungen
§ 45
(1) Während der Berufsausbildung ist zur Ermittlung
Zulassung in besonderen Fällen
des Ausbildungsstandes eine Zwischenprüfung entspre-
(1) Auszubildende können nach Anhörung der Ausbil- chend der Ausbildungsordnung durchzuführen. Die §§ 37
denden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbil- bis 39 gelten entsprechend.
dungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden,
(2) Sofern die Ausbildungsordnung vorsieht, dass die
wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen.
Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinander fallenden
(2) Zur Abschlussprüfung ist auch zuzulassen, wer Teilen durchgeführt wird, findet Absatz 1 keine Anwen-
nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der dung.
942 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
§ 56 § 59
Fortbildungsprüfungen Umschulungsprüfungs-
regelungen der zuständigen Stellen
(1) Für die Durchführung von Prüfungen im Bereich der
beruflichen Fortbildung errichtet die zuständige Stelle Soweit Rechtsverordnungen nach § 58 nicht erlassen
Prüfungsausschüsse. § 37 Abs. 2 und 3 sowie die §§ 40 sind, kann die zuständige Stelle Umschulungsprüfungs-
bis 42, 46 und 47 gelten entsprechend. regelungen erlassen. Die zuständige Stelle regelt die
Bezeichnung des Umschulungsabschlusses, Ziel, Inhalt
(2) Der Prüfling ist auf Antrag von der Ablegung einzel- und Anforderungen der Prüfungen, die Zulassungsvo-
ner Prüfungsbestandteile durch die zuständige Stelle zu raussetzungen sowie das Prüfungsverfahren unter Be-
befreien, wenn er eine andere vergleichbare Prüfung vor rücksichtigung der besonderen Erfordernisse beruflicher
einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungs- Erwachsenenbildung.
einrichtung oder vor einem staatlichen Prüfungsaus-
schuss erfolgreich abgelegt hat und die Anmeldung zur
§ 60
Fortbildungsprüfung innerhalb von fünf Jahren nach der
Bekanntgabe des Bestehens der anderen Prüfung Umschulung für
erfolgt. einen anerkannten Ausbildungsberuf
Sofern sich die Umschulungsordnung (§ 58) oder eine
§ 57 Regelung der zuständigen Stelle (§ 59) auf die Umschu-
lung für einen anerkannten Ausbildungsberuf richtet, sind
Gleichstellung das Ausbildungsberufsbild (§ 5 Abs. 1 Nr. 3), der Ausbil-
von Prüfungszeugnissen dungsrahmenplan (§ 5 Abs. 1 Nr. 4) und die Prüfungsan-
forderungen (§ 5 Abs. 1 Nr. 5) zugrunde zu legen. Die
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit oder §§ 27 bis 33 gelten entsprechend.
das sonst zuständige Fachministerium kann im Einver-
nehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung nach Anhörung des Hauptausschusses des § 61
Bundesinstituts für Berufsbildung durch Rechtsverord-
Berücksichtigung
nung außerhalb des Anwendungsbereichs dieses Geset-
ausländischer Vorqualifikationen
zes oder im Ausland erworbene Prüfungszeugnisse den
entsprechenden Zeugnissen über das Bestehen einer Sofern die Umschulungsordnung (§ 58) oder eine
Fortbildungsprüfung auf der Grundlage der §§ 53 und 54 Regelung der zuständigen Stelle (§ 59) Zulassungsvo-
gleichstellen, wenn die in der Prüfung nachzuweisenden raussetzungen vorsieht, sind ausländische Bildungsab-
beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten schlüsse und Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland zu
gleichwertig sind. berücksichtigen.
§ 62
Kapitel 3 Umschulungsmaßnahmen;
Umschulungsprüfungen
Berufliche Umschulung
(1) Maßnahmen der beruflichen Umschulung müssen
nach Inhalt, Art, Ziel und Dauer den besonderen Erforder-
§ 58 nissen der beruflichen Erwachsenenbildung entspre-
chen.
Umschulungsordnung
(2) Umschulende haben die Durchführung der berufli-
Als Grundlage für eine geordnete und einheitliche chen Umschulung vor Beginn der Maßnahme der zustän-
berufliche Umschulung kann das Bundesministerium für digen Stelle schriftlich anzuzeigen. Die Anzeigepflicht
Bildung und Forschung im Einvernehmen mit dem Bun- erstreckt sich auf den wesentlichen Inhalt des Umschu-
desministerium für Wirtschaft und Arbeit oder dem sonst lungsverhältnisses. Bei Abschluss eines Umschulungs-
zuständigen Fachministerium nach Anhörung des Haupt- vertrages ist eine Ausfertigung der Vertragsniederschrift
ausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung beizufügen.
durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des
Bundesrates bedarf, (3) Für die Durchführung von Prüfungen im Bereich der
beruflichen Umschulung errichtet die zuständige Stelle
1. die Bezeichnung des Umschulungsabschlusses, Prüfungsausschüsse. § 37 Abs. 2 und 3 sowie die §§ 40
bis 42, 46 und 47 gelten entsprechend.
2. das Ziel, den Inhalt, die Art und Dauer der Umschu-
lung, (4) Der Prüfling ist auf Antrag von der Ablegung einzel-
ner Prüfungsbestandteile durch die zuständige Stelle zu
3. die Anforderungen der Umschulungsprüfung und die befreien, wenn er eine andere vergleichbare Prüfung vor
Zulassungsvoraussetzungen sowie einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungs-
4. das Prüfungsverfahren der Umschulung einrichtung oder vor einem staatlichen Prüfungsaus-
schuss erfolgreich abgelegt hat und die Anmeldung zur
unter Berücksichtigung der besonderen Erfordernisse Umschulungsprüfung innerhalb von fünf Jahren nach der
der beruflichen Erwachsenenbildung bestimmen (Um- Bekanntgabe des Bestehens der anderen Prüfung
schulungsordnung). erfolgt.
944 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
Abschnitt 2
Kapitel 4 Berufsausbildungsvorbereitung
Berufsbildung für
besondere Personengruppen § 68
Personenkreis und Anforderungen
Abschnitt 1 (1) Die Berufsausbildungsvorbereitung richtet sich an
Berufsbildung behinderter Menschen lernbeeinträchtigte oder sozial benachteiligte Personen,
deren Entwicklungsstand eine erfolgreiche Ausbildung in
einem anerkannten Ausbildungsberuf noch nicht erwar-
§ 64 ten lässt. Sie muss nach Inhalt, Art, Ziel und Dauer den
Berufsausbildung besonderen Erfordernissen des in Satz 1 genannten Per-
sonenkreises entsprechen und durch umfassende sozial-
Behinderte Menschen (§ 2 Abs. 1 Satz 1 des Neunten pädagogische Betreuung und Unterstützung begleitet
Buches Sozialgesetzbuch) sollen in anerkannten Ausbil- werden.
dungsberufen ausgebildet werden.
(2) Für die Berufsausbildungsvorbereitung, die nicht
im Rahmen des Dritten Buches Sozialgesetzbuch oder
§ 65
anderer vergleichbarer, öffentlich geförderter Maßnah-
Berufsausbildung men durchgeführt wird, gelten die §§ 27 bis 33 entspre-
in anerkannten Ausbildungsberufen chend.
(1) Regelungen nach den §§ 9 und 47 sollen die
besonderen Verhältnisse behinderter Menschen berück- § 69
sichtigen. Dies gilt insbesondere für die zeitliche und
Qualifizierungs-
sachliche Gliederung der Ausbildung, die Dauer von Prü-
bausteine, Bescheinigung
fungszeiten, die Zulassung von Hilfsmitteln und die Inan-
spruchnahme von Hilfeleistungen Dritter wie Gebärden- (1) Die Vermittlung von Grundlagen für den Erwerb
sprachdolmetscher für hörbehinderte Menschen. beruflicher Handlungsfähigkeit (§ 1 Abs. 2) kann insbe-
sondere durch inhaltlich und zeitlich abgegrenzte Lern-
(2) Der Berufsausbildungsvertrag mit einem behinder-
einheiten erfolgen, die aus den Inhalten anerkannter Aus-
ten Menschen ist in das Verzeichnis der Berufsausbil-
bildungsberufe entwickelt werden (Qualifizierungsbau-
dungsverhältnisse (§ 34) einzutragen. Der behinderte
steine).
Mensch ist zur Abschlussprüfung auch zuzulassen, wenn
die Voraussetzungen des § 43 Abs. 1 Nr. 2 und 3 nicht (2) Über vermittelte Grundlagen für den Erwerb beruf-
vorliegen. licher Handlungsfähigkeit stellt der Anbieter der Berufs-
ausbildungsvorbereitung eine Bescheinigung aus. Das
§ 66 Nähere regelt das Bundesministerium für Bildung und
Forschung im Einvernehmen mit den für den Erlass
Ausbildungs- von Ausbildungsordnungen zuständigen Fachministerien
regelungen der zuständigen Stellen nach Anhörung des Hauptausschusses des Bundesinsti-
(1) Für behinderte Menschen, für die wegen Art und tuts für Berufsbildung durch Rechtsverordnung, die nicht
Schwere ihrer Behinderung eine Ausbildung in einem der Zustimmung des Bundesrates bedarf.
anerkannten Ausbildungsberuf nicht in Betracht kommt,
treffen die zuständigen Stellen auf Antrag der behinder- § 70
ten Menschen oder ihrer gesetzlichen Vertreter oder Ver-
Überwachung, Beratung
treterinnen Ausbildungsregelungen entsprechend den
Empfehlungen des Hauptausschusses des Bundesinsti- (1) Die nach Landesrecht zuständige Behörde hat die
tuts für Berufsbildung. Die Ausbildungsinhalte sollen Berufsausbildungsvorbereitung zu untersagen, wenn die
unter Berücksichtigung von Lage und Entwicklung des Voraussetzungen des § 68 Abs. 1 nicht vorliegen.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 945
(2) Der Anbieter hat die Durchführung von Maßnah- (8) Soweit Kammern für einzelne Berufsbereiche der
men der Berufsausbildungsvorbereitung vor Beginn der Absätze 1 bis 6 nicht bestehen, bestimmt das Land die
Maßnahme der zuständigen Stelle schriftlich anzuzeigen. zuständige Stelle.
Die Anzeigepflicht erstreckt sich auf den wesentlichen
Inhalt des Qualifizierungsvertrages sowie die nach § 88 (9) Mehrere Kammern können vereinbaren, dass die
Abs. 1 Nr. 5 erforderlichen Angaben. ihnen durch Gesetz zugewiesenen Aufgaben im Bereich
der Berufsbildung durch eine von ihnen wahrgenommen
(3) Die Absätze 1 und 2 sowie § 76 finden keine An- wird. Die Vereinbarung bedarf der Genehmigung durch
wendung, soweit die Berufsausbildungsvorbereitung im die zuständige oberste Bundes- oder Landesbehörde.
Rahmen des Dritten Buches Sozialgesetzbuch oder
anderer vergleichbarer, öffentlich geförderter Maßnah-
men durchgeführt wird. Dies gilt nicht, sofern der Anbie- § 72
ter der Berufsausbildungsvorbereitung nach § 421m des
Bestimmung durch Rechtsverordnung
Dritten Buches Sozialgesetzbuch gefördert wird.
Das zuständige Fachministerium kann im Einverneh-
men mit dem Bundesministerium für Bildung und For-
Teil 3 schung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des
Bundesrates für Berufsbereiche, die durch § 71 nicht
Organisation der Berufsbildung geregelt sind, die zuständige Stelle bestimmen.
Kapitel 1 § 73
Zuständige Stellen; Zuständige Stellen
zuständige Behörden im Bereich des öffentlichen Dienstes
(1) Im öffentlichen Dienst bestimmt für den Bund die
Abschnitt 1 oberste Bundesbehörde für ihren Geschäftsbereich die
zuständige Stelle
Bestimmung der zuständigen Stelle
1. in den Fällen der §§ 32, 33 und 76 sowie der §§ 23, 24
§ 71 und 41a der Handwerksordnung,
Zuständige Stellen 2. für die Berufsbildung in anderen als den durch die
§§ 71 und 72 erfassten Berufsbereichen;
(1) Für die Berufsbildung in Berufen der Handwerks-
ordnung ist die Handwerkskammer zuständige Stelle im dies gilt auch für die der Aufsicht des Bundes unterste-
Sinne dieses Gesetzes. henden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des
(2) Für die Berufsbildung in nichthandwerklichen Ge- öffentlichen Rechts.
werbeberufen ist die Industrie- und Handelskammer zu- (2) Im öffentlichen Dienst bestimmen die Länder für
ständige Stelle im Sinne dieses Gesetzes. ihren Bereich sowie für die Gemeinden und Gemeinde-
(3) Für die Berufsbildung in Berufen der Landwirt- verbände die zuständige Stelle für die Berufsbildung in
schaft, einschließlich der ländlichen Hauswirtschaft, ist anderen als den durch die §§ 71 und 72 erfassten Berufs-
die Landwirtschaftskammer zuständige Stelle im Sinne bereichen. Dies gilt auch für die der Aufsicht der Länder
dieses Gesetzes. unterstehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftun-
gen des öffentlichen Rechts.
(4) Für die Berufsbildung der Fachangestellten im
Bereich der Rechtspflege sind jeweils für ihren Bereich
die Rechtsanwalts-, Patentanwalts- und Notarkammern § 74
und für ihren Tätigkeitsbereich die Notarkassen zuständi-
ge Stelle im Sinne dieses Gesetzes. Erweiterte Zuständigkeit
(5) Für die Berufsbildung der Fachangestellten im Be- § 73 gilt entsprechend für Ausbildungsberufe, in denen
reich der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung sind im Bereich der Kirchen und sonstigen Religionsgemein-
jeweils für ihren Bereich die Wirtschaftsprüferkammern schaften des öffentlichen Rechts oder außerhalb des
und die Steuerberaterkammern zuständige Stelle im öffentlichen Dienstes nach Ausbildungsordnungen des
Sinne dieses Gesetzes. öffentlichen Dienstes ausgebildet wird.
(6) Für die Berufsbildung der Fachangestellten im Be-
reich der Gesundheitsdienstberufe sind jeweils für ihren § 75
Bereich die Ärzte-, Zahnärzte-, Tierärzte- und Apotheker-
kammern zuständige Stelle im Sinne dieses Gesetzes. Zuständige Stellen
im Bereich der Kirchen und sonstigen
(7) Soweit die Berufsausbildungsvorbereitung, die Be- Religionsgemeinschaften des öffentlichen Rechts
rufsausbildung und die berufliche Umschulung in Betrie-
ben zulassungspflichtiger Handwerke, zulassungsfreier Die Kirchen und sonstigen Religionsgemeinschaften
Handwerke und handwerksähnlicher Gewerbe durchge- des öffentlichen Rechts bestimmen für ihren Bereich die
führt wird, ist abweichend von den Absätzen 2 bis 6 die zuständige Stelle für die Berufsbildung in anderen als den
Handwerkskammer zuständige Stelle im Sinne dieses durch die §§ 71, 72 und 74 erfassten Berufsbereichen.
Gesetzes. Die §§ 77 bis 80 finden keine Anwendung.
946 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
4. für den räumlichen und fachlichen Zuständigkeitsbe- (2) Ist eine oberste Bundesbehörde oder eine oberste
reich der zuständigen Stelle neue Formen, Inhalte und Landesbehörde zuständige Stelle im Sinne dieses Geset-
Methoden der Berufsbildung, zes, so bedarf es im Falle des § 40 Abs. 4 sowie der §§ 47
und 77 Abs. 3 keiner Genehmigung.
5. Stellungnahmen oder Vorschläge der zuständigen
Stelle gegenüber anderen Stellen und Behörden,
soweit sie sich auf die Durchführung dieses Gesetzes
oder der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen
Rechtsvorschriften beziehen, Kapitel 2
6. Bau eigener überbetrieblicher Berufsbildungsstätten, Landesausschüsse für Berufsbildung
7. Beschlüsse nach Absatz 5 sowie beschlossene Haus-
haltsansätze zur Durchführung der Berufsbildung mit
Ausnahme der Personalkosten, § 82
8. Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten aus Ausbil- Errichtung,
dungsverhältnissen, Geschäftsordnung, Abstimmung
9. Arbeitsmarktfragen, soweit sie die Berufsbildung im
Zuständigkeitsbereich der zuständigen Stelle berüh- (1) Bei der Landesregierung wird ein Landesaus-
ren. schuss für Berufsbildung errichtet. Er setzt sich zusam-
men aus einer gleichen Zahl von Beauftragten der Arbeit-
(4) Der Berufsbildungsausschuss hat die auf Grund geber, der Arbeitnehmer und der obersten Landesbehör-
dieses Gesetzes von der zuständigen Stelle zu erlassen- den. Die Hälfte der Beauftragten der obersten Landesbe-
den Rechtsvorschriften für die Durchführung der Berufs- hörden muss in Fragen des Schulwesens sachverständig
bildung zu beschließen. Gegen Beschlüsse, die gegen sein.
Gesetz oder Satzung verstoßen, kann die zur Vertretung
der zuständigen Stelle berechtigte Person innerhalb einer (2) Die Mitglieder des Landesausschusses werden
Woche Einspruch einlegen. Der Einspruch ist zu begrün- längstens für vier Jahre von der Landesregierung beru-
den und hat aufschiebende Wirkung. Der Berufsbil- fen, die Beauftragten der Arbeitgeber auf Vorschlag der
dungsausschuss hat seinen Beschluss zu überprüfen auf Landesebene bestehenden Zusammenschlüsse der
und erneut zu beschließen. Kammern, der Arbeitgeberverbände und der Unterneh-
(5) Beschlüsse, zu deren Durchführung die für Berufs- merverbände, die Beauftragten der Arbeitnehmer auf
bildung im laufenden Haushalt vorgesehenen Mittel nicht Vorschlag der auf Landesebene bestehenden Gewerk-
ausreichen, bedürfen für ihre Wirksamkeit der Zustim- schaften und selbständigen Vereinigungen von Arbeit-
mung der für den Haushaltsplan zuständigen Organe. nehmern mit sozial- oder berufspolitischer Zweckset-
Das Gleiche gilt für Beschlüsse, zu deren Durchführung in zung. Die Tätigkeit im Landesausschuss ist ehrenamtlich.
folgenden Haushaltsjahren Mittel bereitgestellt werden Für bare Auslagen und für Zeitversäumnis ist, soweit eine
müssen, die die Ausgaben für Berufsbildung des laufen- Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt wird,
den Haushalts nicht unwesentlich übersteigen. eine angemessene Entschädigung zu zahlen, deren Höhe
von der Landesregierung oder der von ihr bestimmten
(6) Abweichend von § 77 Abs. 1 haben die Lehrkräfte obersten Landesbehörde festgesetzt wird. Die Mitglieder
Stimmrecht bei Beschlüssen zu Angelegenheiten der Be- können nach Anhören der an ihrer Berufung Beteiligten
rufsausbildungsvorbereitung und Berufsausbildung, so- aus wichtigem Grund abberufen werden. Der Ausschuss
weit sich die Beschlüsse unmittelbar auf die Organisation wählt ein Mitglied, das den Vorsitz führt, und ein weiteres
der schulischen Berufsbildung auswirken. Mitglied, das den Vorsitz stellvertretend übernimmt. Der
Vorsitz und seine Stellvertretung sollen nicht derselben
§ 80 Mitgliedergruppe angehören.
Geschäftsordnung
(3) Die Mitglieder haben Stellvertreter oder Stellvertre-
Der Berufsbildungsausschuss gibt sich eine Ge- terinnen. Die Absätze 1 und 2 gelten für die Stellvertreter
schäftsordnung. Sie kann die Bildung von Unteraus- und Stellvertreterinnen entsprechend.
schüssen vorsehen und bestimmen, dass ihnen nicht nur
Mitglieder des Ausschusses angehören. Für die Unter- (4) Der Landesausschuss gibt sich eine Geschäftsord-
ausschüsse gelten § 77 Abs. 2 bis 6 und § 78 entspre- nung, die der Genehmigung der Landesregierung oder
chend. der von ihr bestimmten obersten Landesbehörde bedarf.
Sie kann die Bildung von Unterausschüssen vorsehen
und bestimmen, dass ihnen nicht nur Mitglieder des Lan-
Abschnitt 4 desausschusses angehören. Absatz 2 Satz 2 gilt für die
Unterausschüsse hinsichtlich der Entschädigung ent-
Zuständige Behörden sprechend. An den Sitzungen des Landesausschusses
und der Unterausschüsse können Vertreter der beteilig-
§ 81 ten obersten Landesbehörden, der Gemeinden und
Zuständige Behörden Gemeindeverbände sowie der Agentur für Arbeit teilneh-
men.
(1) Im Bereich des Bundes ist die oberste Bundesbe-
hörde oder die von ihr bestimmte Behörde die zuständige (5) Der Landesausschuss ist beschlussfähig, wenn
Behörde im Sinne des § 30 Abs. 6, der §§ 32, 33, 40 mehr als die Hälfte seiner Mitglieder anwesend ist. Er
Abs. 4 und der §§ 47, 77 Abs. 2 und 3. beschließt mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen.
948 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
(2) Er hat insbesondere im Interesse einer einheitlichen 1. für das vergangene Kalenderjahr
Berufsbildung auf eine Zusammenarbeit zwischen der a) auf der Grundlage von Angaben der zuständigen
schulischen Berufsbildung und der Berufsbildung nach Stellen die in das Verzeichnis der Berufsausbil-
diesem Gesetz sowie auf eine Berücksichtigung der dungsverhältnisse nach diesem Gesetz oder der
Berufsbildung bei der Neuordnung und Weiterentwick- Handwerksordnung eingetragenen Berufsausbil-
lung des Schulwesens hinzuwirken. Der Landesaus- dungsverträge, die vor dem 1. Oktober des ver-
schuss kann zur Stärkung der regionalen Ausbildungs- gangenen Jahres in den vorangegangenen zwölf
und Beschäftigungssituation Empfehlungen zur inhaltli- Monaten abgeschlossen worden sind und am
chen und organisatorischen Abstimmung und zur Ver- 30. September des vergangenen Jahres noch
besserung der Ausbildungsangebote aussprechen. bestehen, sowie
b) die Zahl der am 30. September des vergangenen
Jahres nicht besetzten, der Bundesagentur für
Teil 4 Arbeit zur Vermittlung angebotenen Ausbildungs-
Berufsbildungsforschung, plätze und die Zahl der zu diesem Zeitpunkt bei der
Planung und Statistik Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Ausbil-
dungsplätze suchenden Personen;
§ 84 2. für das laufende Kalenderjahr
Ziele der Berufsbildungsforschung a) die bis zum 30. September des laufenden Jahres
Die Berufsbildungsforschung soll zu erwartende Zahl der Ausbildungsplätze
suchenden Personen,
1. Grundlagen der Berufsbildung klären,
b) eine Einschätzung des bis zum 30. September des
2. inländische, europäische und internationale Entwick- laufenden Jahres zu erwartenden Angebots an
lungen in der Berufsbildung beobachten, Ausbildungsplätzen.
3. Anforderungen an Inhalte und Ziele der Berufsbildung
ermitteln, § 87
4. Weiterentwicklungen der Berufsbildung in Hinblick auf Zweck und
gewandelte wirtschaftliche, gesellschaftliche und Durchführung der Berufsbildungsstatistik
technische Erfordernisse vorbereiten,
(1) Für Zwecke der Planung und Ordnung der Berufs-
5. Instrumente und Verfahren der Vermittlung von Be- bildung wird eine Bundesstatistik durchgeführt.
rufsbildung sowie den Wissens- und Technologie-
(2) Das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Bun-
transfer fördern.
desagentur für Arbeit unterstützen das Statistische Bun-
desamt bei der technischen und methodischen Vorberei-
§ 85 tung der Statistik.
Ziele der Berufsbildungsplanung (3) Das Erhebungs- und Aufbereitungsprogramm ist
(1) Durch die Berufsbildungsplanung sind Grundlagen im Benehmen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung
für eine abgestimmte und den technischen, wirtschaftli- so zu gestalten, dass die erhobenen Daten für Zwecke
chen und gesellschaftlichen Anforderungen entspre- der Planung und Ordnung der Berufsbildung im Rahmen
chende Entwicklung der beruflichen Bildung zu schaffen. der jeweiligen Zuständigkeiten Verwendung finden kön-
nen.
(2) Die Berufsbildungsplanung hat insbesondere dazu
beizutragen, dass die Ausbildungsstätten nach Art, Zahl,
Größe und Standort ein qualitativ und quantitativ ausrei- § 88
chendes Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen Erhebungen
gewährleisten und dass sie unter Berücksichtigung der
voraussehbaren Nachfrage und des langfristig zu erwar- (1) Die jährliche Bundesstatistik erfasst
tenden Bedarfs an Ausbildungsplätzen möglichst günstig 1. für die Auszubildenden: Geschlecht, Staatsangehö-
genutzt werden. rigkeit, Ausbildungsberuf, Ausbildungsjahr; vorzeitig
gelöste Berufsausbildungsverhältnisse mit Angabe
§ 86 von Ausbildungsberuf, Geschlecht, Ausbildungsjahr,
Auflösung in der Probezeit; neu abgeschlossene Aus-
Berufsbildungsbericht bildungsverträge mit Angabe von Ausbildungsberuf,
(1) Das Bundesministerium für Bildung und Forschung Abkürzung der Ausbildungszeit, Geschlecht, Ge-
hat Entwicklungen in der beruflichen Bildung ständig zu burtsjahr, Vorbildung und Bezirk der Agentur für
beobachten und darüber bis zum 1. April jeden Jahres Arbeit; Anschlussverträge bei Stufenausbildung mit
der Bundesregierung einen Bericht (Berufsbildungsbe- Angabe des Ausbildungsberufs;
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 949
2. für die Ausbilder oder Ausbilderinnen: Geschlecht, f) weitere Verwaltungsaufgaben des Bundes zur För-
fachliche und pädagogische Eignung; derung der Berufsbildung zu übernehmen;
3. für die Prüfungsteilnehmer oder -teilnehmerinnen in 2. nach allgemeinen Verwaltungsvorschriften des zu-
der beruflichen Bildung: Geschlecht, Berufsrichtung, ständigen Bundesministeriums die Förderung über-
Abkürzung der Bildungsdauer, Art der Zulassung zur betrieblicher Berufsbildungsstätten durchzuführen
Prüfung, Wiederholungsprüfung, Prüfungserfolg und und die Planung, Errichtung und Weiterentwicklung
Bezeichnung des Abschlusses; dieser Einrichtungen zu unterstützen;
4. für die Ausbildungsberater oder -beraterinnen: Alter 3. das Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe
nach Altersgruppen, Geschlecht, Vorbildung, Art der zu führen und zu veröffentlichen;
Beratertätigkeit, fachliche Zuständigkeit sowie durch-
geführte Besuche von Ausbildungsstätten; 4. die im Fernunterrichtsschutzgesetz beschriebenen
Aufgaben nach den vom Hauptausschuss erlassenen
5. für Teilnehmer oder Teilnehmerinnen an einer Berufs- und vom zuständigen Bundesministerium genehmig-
ausbildungsvorbereitung, soweit der Anbieter der An- ten Richtlinien wahrzunehmen und durch Förderung
zeigepflicht des § 70 Abs. 2 unterliegt: Geschlecht, von Entwicklungsvorhaben zur Verbesserung und
Alter, Staatsangehörigkeit. Ausbau des berufsbildenden Fernunterrichts beizu-
(2) Auskunftspflichtig sind die zuständigen Stellen. tragen.
(4) Das Bundesinstitut für Berufsbildung kann mit Zu-
stimmung des Bundesministeriums für Bildung und For-
Teil 5 schung mit Stellen außerhalb der Bundesverwaltung Ver-
Bundesinstitut für Berufsbildung träge zur Übernahme weiterer Aufgaben schließen.
§ 89 § 91
Bundesinstitut für Berufsbildung Organe
Das Bundesinstitut für Berufsbildung ist eine bundes- Die Organe des Bundesinstituts für Berufsbildung sind:
unmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen
1. der Hauptausschuss,
Rechts. Es hat seinen Sitz in Bonn.
2. der Präsident oder die Präsidentin.
§ 90
Aufgaben § 92
(1) Das Bundesinstitut für Berufsbildung führt seine Hauptausschuss
Aufgaben im Rahmen der Bildungspolitik der Bundesre- (1) Der Hauptausschuss hat neben den ihm durch
gierung durch. sonstige Vorschriften dieses Gesetzes zugewiesenen
(2) Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat die Auf- Aufgaben folgende weitere Aufgaben:
gabe, durch wissenschaftliche Forschung zur Berufs-
1. er beschließt über die Angelegenheiten des Bundesin-
bildungsforschung beizutragen. Die Forschung wird auf
stituts für Berufsbildung, soweit sie nicht dem Präsi-
der Grundlage eines jährlichen Forschungsprogramms
denten oder der Präsidentin übertragen sind;
durchgeführt; das Forschungsprogramm bedarf der Ge-
nehmigung des Bundesministeriums für Bildung und For- 2. er berät die Bundesregierung in grundsätzlichen Fra-
schung. Weitere Forschungsaufgaben können dem Bun- gen der Berufsbildung und kann eine Stellungnahme
desinstitut für Berufsbildung von obersten Bundesbehör- zu dem Entwurf des Berufsbildungsberichts abgeben;
den im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für 3. er beschließt das jährliche Forschungsprogramm;
Bildung und Forschung übertragen werden. Die wesentli-
chen Ergebnisse der Forschungsarbeit des Bundesinsti- 4. er kann Empfehlungen zur einheitlichen Anwendung
tuts für Berufsbildung sind zu veröffentlichen. dieses Gesetzes geben;
(3) Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat die sons- 5. er kann zu den vom Bundesinstitut vorbereiteten Ent-
tigen Aufgaben: würfen der Verordnungen gemäß § 4 Abs. 1 unter
Berücksichtigung der entsprechenden Entwürfe der
1. nach Weisung des zuständigen Bundesministeriums
schulischen Rahmenlehrpläne Stellung nehmen;
a) an der Vorbereitung von Ausbildungsordnungen
und sonstigen Rechtsverordnungen, die nach die- 6. er beschließt über die in § 90 Abs. 3 Nr. 3 und 4 sowie
sem Gesetz oder nach dem zweiten Teil der Hand- § 97 Abs. 4 genannten Angelegenheiten des Bundes-
werksordnung zu erlassen sind, mitzuwirken, instituts für Berufsbildung.
b) an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts (2) Der Präsident oder die Präsidentin unterrichtet den
mitzuwirken, Hauptausschuss unverzüglich über erteilte Weisungen
zur Durchführung von Aufgaben nach § 90 Abs. 3 Nr. 1
c) an der Durchführung der Berufsbildungsstatistik und erlassene Verwaltungsvorschriften nach § 90 Abs. 3
nach Maßgabe des § 87 mitzuwirken, Nr. 2.
d) Modellversuche einschließlich wissenschaftlicher (3) Dem Hauptausschuss gehören je acht Beauftragte
Begleituntersuchungen zu fördern, der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der Länder sowie
e) an der internationalen Zusammenarbeit in der fünf Beauftragte des Bundes an. Die Beauftragten des
beruflichen Bildung mitzuwirken, Bundes führen acht Stimmen, die nur einheitlich abgege-
950 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
ben werden können; bei der Beratung der Bundesregie- die Ständige Vertreterin des Präsidenten oder der Präsi-
rung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung, bei dentin auf Vorschlag des Bundesministeriums für Bildung
der Stellungnahme zum Entwurf des Berufsbildungsbe- und Forschung im Benehmen mit dem Präsidenten oder
richts und im Rahmen von Anhörungen nach diesem der Präsidentin unter Berufung in das Beamtenverhältnis
Gesetz haben sie kein Stimmrecht. An den Sitzungen des von dem Bundespräsidenten oder der Bundespräsiden-
Hauptausschusses können je ein Beauftragter oder eine tin ernannt.
Beauftragte der Bundesagentur für Arbeit, der auf Bun-
desebene bestehenden kommunalen Spitzenverbände
sowie des wissenschaftlichen Beirats mit beratender § 94
Stimme teilnehmen. Wissenschaftlicher Beirat
(4) Die Beauftragten der Arbeitgeber werden auf Vor-
(1) Der wissenschaftliche Beirat berät die Organe des
schlag der auf Bundesebene bestehenden Zusammen-
Bundesinstituts für Berufsbildung durch Stellungnahmen
schlüsse der Kammern, Arbeitgeberverbände und Unter-
und Empfehlungen
nehmensverbände, die Beauftragten der Arbeitnehmer
auf Vorschlag der auf Bundesebene bestehenden Ge- 1. zum Forschungsprogramm des Bundesinstituts für
werkschaften, die Beauftragten des Bundes auf Vor- Berufsbildung,
schlag der Bundesregierung und die Beauftragten der
Länder auf Vorschlag des Bundesrates vom Bundesmi- 2. zur Zusammenarbeit des Instituts mit Hochschulen
nisterium für Bildung und Forschung längstens für vier und anderen Forschungseinrichtungen und
Jahre berufen. 3. zu den jährlichen Berichten über die wissenschaftli-
(5) Der Hauptausschuss wählt auf die Dauer eines chen Ergebnisse des Bundesinstituts für Berufsbil-
Jahres ein Mitglied, das den Vorsitz führt, und ein weite- dung.
res Mitglied, das den Vorsitz stellvertretend übernimmt.
(2) Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben werden dem
Der oder die Vorsitzende wird der Reihe nach von den
Beirat von dem Präsidenten oder der Präsidentin des
Beauftragten der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer, der Län-
Bundesinstituts für Berufsbildung die erforderlichen Aus-
der und des Bundes vorgeschlagen.
künfte erteilt. Auf Wunsch werden ihm einmal jährlich im
(6) Die Tätigkeit im Hauptausschuss ist ehrenamtlich. Rahmen von Kolloquien die wissenschaftlichen Arbeiten
Für bare Auslagen und Verdienstausfälle ist, soweit eine des Bundesinstituts für Berufsbildung erläutert.
Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt wird,
eine angemessene Entschädigung zu zahlen, deren Höhe (3) Dem Beirat gehören bis zu sieben anerkannte
vom Bundesinstitut für Berufsbildung mit Genehmigung Fachleute auf dem Gebiet der Berufsbildungsforschung
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung fest- aus dem In- und Ausland an, die nicht Angehörige des
gesetzt wird. Die Genehmigung ergeht im Einvernehmen Bundesinstituts für Berufsbildung sind. Sie werden von
mit dem Bundesministerium der Finanzen. dem Präsidenten oder der Präsidentin des Bundesinsti-
tuts für Berufsbildung im Einvernehmen mit dem Bundes-
(7) Die Mitglieder können nach Anhören der an ihrer ministerium für Bildung und Forschung auf vier Jahre
Berufung Beteiligten aus wichtigem Grund abberufen bestellt. Einmalige Wiederberufung in Folge ist möglich.
werden. An den Sitzungen des wissenschaftlichen Beirats können
(8) Die Beauftragen haben Stellvertreter oder Stellver- vier Mitglieder des Hauptausschusses, und zwar je ein
treterinnen. Die Absätze 4, 6 und 7 gelten entsprechend. Beauftragter oder eine Beauftragte der Arbeitgeber, der
Arbeitnehmer, der Länder und des Bundes ohne Stimm-
(9) Der Hauptausschuss kann nach näherer Regelung recht teilnehmen.
der Satzung Unterausschüsse einsetzen, denen auch
andere als Mitglieder des Hauptausschusses angehören (4) Der wissenschaftliche Beirat kann sich eine Ge-
können. Den Unterausschüssen sollen Beauftragte der schäftsordnung geben.
Arbeitgeber, der Arbeitnehmer, der Länder und des Bun-
(5) § 92 Abs. 6 gilt entsprechend.
des angehören. Die Absätze 4 bis 7 gelten für die Unter-
ausschüsse entsprechend.
(10) Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben unterliegt § 95
der Hauptausschuss keinen Weisungen. Ausschuss
für Fragen behinderter Menschen
§ 93
(1) Zur Beratung des Bundesinstituts für Berufsbil-
Präsident oder Präsidentin dung bei seinen Aufgaben auf dem Gebiet der berufli-
chen Bildung behinderter Menschen wird ein ständiger
(1) Der Präsident oder die Präsidentin vertritt das Bun-
Unterausschuss des Hauptausschusses errichtet. Der
desinstitut für Berufsbildung gerichtlich und außerge-
Ausschuss hat darauf hinzuwirken, dass die besonderen
richtlich. Er oder sie verwaltet das Bundesinstitut und
Belange der behinderten Menschen in der beruflichen
führt dessen Aufgaben durch. Soweit er oder sie nicht
Bildung berücksichtigt werden und die berufliche Bildung
Weisungen und allgemeine Verwaltungsvorschriften des
behinderter Menschen mit den übrigen Leistungen zur
zuständigen Bundesministeriums zu beachten hat (§ 90
Teilhabe am Arbeitsleben koordiniert wird. Das Bundesin-
Abs. 3 Nr. 1 und 2), führt er oder sie die Aufgaben nach
stitut für Berufsbildung trifft Entscheidungen über die
Richtlinien des Hauptausschusses durch.
Durchführung von Forschungsvorhaben, die die berufli-
(2) Der Präsident oder die Präsidentin wird auf Vor- che Bildung behinderter Menschen betreffen, unter Be-
schlag der Bundesregierung, der Ständige Vertreter oder rücksichtigung von Vorschlägen des Ausschusses.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 951
(2) Der Ausschuss besteht aus 17 Mitgliedern, die von bedarf der Einwilligung des Bundesministeriums für Bil-
dem Präsidenten oder der Präsidentin längstens für vier dung und Forschung und des Bundesministeriums der
Jahre berufen werden. Eine Wiederberufung ist zulässig. Finanzen. Die Sätze 1 und 2 gelten entsprechend für
Die Mitglieder des Ausschusses werden auf Vorschlag Maßnahmen, durch die für das Bundesinstitut für Berufs-
des Beirats für die Teilhabe behinderter Menschen (§ 64 bildung Verpflichtungen entstehen können, für die Aus-
des Neunten Buches Sozialgesetzbuch) berufen, und gaben im Haushaltsplan nicht veranschlagt sind.
zwar
(5) Nach Ende des Haushaltsjahres wird die Rechnung
ein Mitglied, das die Arbeitnehmer vertritt, von dem Präsidenten oder der Präsidentin aufgestellt.
Die Entlastung obliegt dem Hauptausschuss. Sie bedarf
ein Mitglied, das die Arbeitgeber vertritt,
nicht der Genehmigung nach § 109 Abs. 3 der Bundes-
drei Mitglieder, die Organisationen behinderter Men- haushaltsordnung.
schen vertreten,
ein Mitglied, das die Bundesagentur für Arbeit vertritt, § 98
ein Mitglied, das die gesetzliche Rentenversicherung ver- Satzung
tritt,
(1) Durch die Satzung des Bundesinstituts für Berufs-
ein Mitglied, das die gesetzliche Unfallversicherung ver- bildung sind
tritt,
1. die Art und Weise der Aufgabenerfüllung (§ 90 Abs. 2
ein Mitglied, das die Freie Wohlfahrtspflege vertritt, und 3) sowie
zwei Mitglieder, die Einrichtungen der beruflichen Reha- 2. die Organisation
bilitation vertreten,
näher zu regeln.
sechs weitere für die berufliche Bildung behinderter Men-
(2) Der Hauptausschuss beschließt mit einer Mehrheit
schen sachkundige Personen, die in Bildungsstätten
von vier Fünfteln der Stimmen seiner Mitglieder die Sat-
oder ambulanten Diensten für behinderte Menschen tätig
zung. Sie bedarf der Genehmigung des Bundesministeri-
sind.
ums für Bildung und Forschung und ist im Bundesanzei-
(3) Der Ausschuss kann behinderte Menschen, die ger bekannt zu geben.
beruflich ausgebildet, fortgebildet oder umgeschult wer-
(3) Absatz 2 gilt für Satzungsänderungen entspre-
den, zu den Beratungen hinzuziehen.
chend.
§ 96
§ 99
Finanzierung des
Personal
Bundesinstituts für Berufsbildung
(1) Die Aufgaben des Bundesinstituts für Berufsbil-
(1) Die Ausgaben für die Errichtung und Verwaltung
dung werden von Beamten, Beamtinnen und Dienstkräf-
des Bundesinstituts für Berufsbildung werden durch
ten, die als Angestellte, Arbeiter und Arbeiterinnen be-
Zuschüsse des Bundes gedeckt. Die Höhe der Zuschüs-
schäftigt sind, wahrgenommen. Es ist Dienstherr im
se des Bundes regelt das Haushaltsgesetz.
Sinne des § 121 Nr. 2 des Beamtenrechtsrahmengeset-
(2) Die Ausgaben zur Durchführung von Aufträgen zes. Die Beamten und Beamtinnen sind mittelbare Bun-
nach § 90 Abs. 2 Satz 3 und von Aufgaben nach § 90 desbeamte und Bundesbeamtinnen.
Abs. 3 Nr. 1 Buchstabe f werden durch das beauftragen-
(2) Das Bundesministerium für Bildung und Forschung
de Bundesministerium gedeckt. Die Ausgaben zur
ernennt und entlässt die Beamten und Beamtinnen des
Durchführung von Verträgen nach § 90 Abs. 4 sind durch
Bundesinstituts, soweit das Recht zur Ernennung und
den Vertragspartner zu decken.
Entlassung der Beamten und Beamtinnen, deren Amt in
der Bundesbesoldungsordnung B aufgeführt ist, nicht
§ 97 von dem Bundespräsidenten oder der Bundespräsiden-
Haushalt tin ausgeübt wird. Das zuständige Bundesministerium
kann seine Befugnisse auf den Präsidenten oder die Prä-
(1) Der Haushaltsplan wird von dem Präsidenten oder sidentin übertragen.
der Präsidentin aufgestellt. Der Hauptausschuss stellt
den Haushaltsplan fest. (3) Oberste Dienstbehörde für die Beamten und Be-
amtinnen des Bundesinstituts ist das Bundesministerium
(2) Der Haushaltsplan bedarf der Genehmigung des
für Bildung und Forschung. Es kann seine Befugnisse auf
Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Ge-
den Präsidenten oder die Präsidentin übertragen. § 187
nehmigung erstreckt sich auch auf die Zweckmäßigkeit
Abs. 1 des Bundesbeamtengesetzes und § 83 Abs. 1 des
der Ansätze.
Bundesdisziplinargesetzes bleiben unberührt.
(3) Der Haushaltsplan soll rechtzeitig vor Einreichung
(4) Auf die Angestellten, Arbeiter und Arbeiterinnen
der Voranschläge zum Bundeshaushalt, spätestens zum
des Bundesinstituts sind die für Arbeitnehmer und Arbeit-
15. Oktober des vorhergehenden Jahres, dem Bundes-
nehmerinnen des Bundes geltenden Tarifverträge und
ministerium für Bildung und Forschung vorgelegt wer-
sonstigen Bestimmungen anzuwenden. Ausnahmen be-
den.
dürfen der vorherigen Zustimmung des Bundesministeri-
(4) Über- und außerplanmäßige Ausgaben können ums für Bildung und Forschung; die Zustimmung ergeht
vom Hauptausschuss auf Vorschlag des Präsidenten im Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern
oder der Präsidentin bewilligt werden. Die Bewilligung und dem Bundesministerium der Finanzen.
952 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
24. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2954) wird wie folgt geän- te unmittelbar, verantwortlich und in wesentlichem
dert: Umfang vermitteln.
(3) Unter der Verantwortung des Ausbilders kann
1. Die Inhaltsübersicht wird wie folgt geändert: bei der Berufsausbildung mitwirken, wer selbst
nicht Ausbilder ist, aber abweichend von den
a) Der Zweite Teil wird wie folgt geändert:
besonderen Voraussetzungen des § 22b die für die
aa) Im Zweiten Abschnitt wird die Angabe Vermittlung von Ausbildungsinhalten erforderlichen
„§§ 25 bis 27b“ durch die Angabe „§§ 25 beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkei-
bis 27c“ ersetzt. ten besitzt und persönlich geeignet ist.
bb) Im Sechsten Abschnitt wird die Angabe § 22a
„§§ 42 bis 42a“ durch die Angabe „§§ 42 Persönlich nicht geeignet ist insbesondere, wer
bis 42j“ ersetzt.
1. Kinder und Jugendliche nicht beschäftigen darf
cc) Im Siebenten Abschnitt werden nach dem oder
Wort „Menschen“ ein Komma und das Wort
2. wiederholt oder schwer gegen dieses Gesetz
„Berufsausbildungsvorbereitung“ eingefügt
oder die auf Grund dieses Gesetzes erlassenen
und die Angabe „§§ 42b bis 42e“ durch die
Vorschriften und Bestimmungen verstoßen hat.
Angabe „§§ 42k bis 42q“ ersetzt.
§ 22b
b) Im Dritten Teil wird die Angabe „§§ 51a bis 51b“
durch die Angabe „§§ 51a bis 51d“ ersetzt. (1) Fachlich geeignet ist, wer die beruflichen so-
wie die berufs- und arbeitspädagogischen Fertig-
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt, die für
2. In § 7 Abs. 2 Satz 3 werden die Angabe „§ 42 Abs. 2
die Vermittlung der Ausbildungsinhalte erforderlich
dieses Gesetzes“ durch die Angabe „§ 42 dieses
sind.
Gesetzes“ und die Angabe „§ 46 Abs. 2 des Berufs-
bildungsgesetzes“ durch die Angabe „§ 53 des (2) In einem zulassungspflichtigen Handwerk be-
Berufsbildungsgesetzes“ ersetzt. sitzt die fachliche Eignung, wer
1. die Meisterprüfung in dem zulassungspflichtigen
3. In § 8 Abs. 1 Satz 3 werden die Angabe „§ 42 Abs. 2 Handwerk, in dem ausgebildet werden soll, oder
dieses Gesetzes“ durch die Angabe „§ 42 dieses in einem mit diesem verwandten Handwerk
Gesetzes“ und die Angabe „§ 46 Abs. 2, § 81 Abs. 4 bestanden hat oder
oder § 95 Abs. 4 des Berufsbildungsgesetzes“ 2. in dem zulassungspflichtigen Handwerk, in dem
durch die Angabe „§ 53 des Berufsbildungsgeset- ausgebildet werden soll, oder in einem mit die-
zes“ ersetzt. sem verwandten Handwerk
a) die Voraussetzungen zur Eintragung in die
4. Die §§ 21 bis 27a werden wie folgt gefasst: Handwerksrolle nach § 7 erfüllt oder
„§ 21 b) eine Ausübungsberechtigung nach § 7a oder
(1) Lehrlinge (Auszubildende) dürfen nur einge- § 7b erhalten hat oder
stellt und ausgebildet werden, wenn c) eine Ausnahmebewilligung nach § 8 erhalten
hat
1. die Ausbildungsstätte nach Art und Einrichtung
für die Berufsausbildung geeignet ist, und und den Teil IV der Meisterprüfung oder eine gleich-
wertige andere Prüfung, insbesondere eine Ausbil-
2. die Zahl der Lehrlinge (Auszubildenden) in einem
dereignungsprüfung auf der Grundlage einer nach
angemessenen Verhältnis zur Zahl der Ausbil-
§ 30 Abs. 5 des Berufsbildungsgesetzes erlassenen
dungsplätze oder zur Zahl der beschäftigten
Rechtsverordnung, bestanden hat.
Fachkräfte steht, es sei denn, dass anderenfalls
die Berufsausbildung nicht gefährdet wird. (3) In einem zulassungsfreien Handwerk oder
einem handwerksähnlichen Gewerbe besitzt die für
(2) Eine Ausbildungsstätte, in der die erforderli- die fachliche Eignung erforderlichen beruflichen
chen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, wer
Fähigkeiten nicht in vollem Umfang vermittelt wer-
den können, gilt als geeignet, wenn diese durch 1. die Meisterprüfung in dem zulassungsfreien
Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbil- Handwerk oder in dem handwerksähnlichen Ge-
dungsstätte vermittelt werden. werbe, in dem ausgebildet werden soll, bestan-
den hat,
§ 22
2. die Gesellen- oder Abschlussprüfung in einer
(1) Lehrlinge (Auszubildende) darf nur einstellen, dem Ausbildungsberuf entsprechenden Fach-
wer persönlich geeignet ist. Lehrlinge (Auszubilden- richtung bestanden hat,
de) darf nur ausbilden, wer persönlich und fachlich
3. eine anerkannte Prüfung an einer Ausbildungs-
geeignet ist.
stätte oder vor einer Prüfungsbehörde oder eine
(2) Wer fachlich nicht geeignet ist oder wer nicht Abschlussprüfung an einer staatlichen oder
selbst ausbildet, darf Lehrlinge (Auszubildende) nur staatlich anerkannten Schule in einer dem Aus-
dann einstellen, wenn er persönlich und fachlich ge- bildungsberuf entsprechenden Fachrichtung
eignete Ausbilder bestellt, die die Ausbildungsinhal- bestanden hat oder
954 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
4. eine Abschlussprüfung an einer deutschen des Bundesrates bedarf, für Gewerbe der Anlage A
Hochschule in einer dem Ausbildungsberuf ent- und der Anlage B Ausbildungsberufe staatlich aner-
sprechenden Fachrichtung bestanden hat kennen und hierfür Ausbildungsordnungen nach
§ 26 erlassen. Dabei können in einem Gewerbe
und im Falle der Nummern 2 bis 4 eine angemesse-
mehrere Ausbildungsberufe staatlich anerkannt
ne Zeit in seinem Beruf praktisch tätig gewesen ist.
werden, soweit dies wegen der Breite des Gewer-
Für den Nachweis der berufs- und arbeitspädagogi-
bes erforderlich ist; die in diesen Berufen abgeleg-
schen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten fin-
ten Gesellenprüfungen sind Prüfungen im Sinne des
den die auf der Grundlage des § 30 Abs. 5 des
§ 49 Abs. 1 oder § 51a Abs. 5 Satz 1.
Berufsbildungsgesetzes erlassenen Rechtsverord-
nungen Anwendung. (2) Für einen anerkannten Ausbildungsberuf darf
nur nach der Ausbildungsordnung ausgebildet wer-
(4) Das Bundesministerium für Wirtschaft und
den.
Arbeit kann nach Anhörung des Hauptausschusses
des Bundesinstituts für Berufsbildung durch (3) In anderen als anerkannten Ausbildungsberu-
Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des fen dürfen Jugendliche unter 18 Jahren nicht aus-
Bundesrates bedarf, bestimmen, dass der Erwerb gebildet werden, soweit die Berufsausbildung nicht
berufs- und arbeitspädagogischer Fertigkeiten, auf den Besuch weiterführender Bildungsgänge
Kenntnisse und Fähigkeiten gesondert nachzuwei- vorbereitet.
sen ist. Dabei können Inhalt, Umfang und Ab- (4) Wird die Ausbildungsordnung eines Ausbil-
schluss der Maßnahmen für den Nachweis geregelt dungsberufes aufgehoben oder werden Gewerbe in
werden. Das Bestehen des Teils IV der Meisterprü- der Anlage A oder in der Anlage B zu diesem Gesetz
fung gilt als Nachweis. gestrichen, zusammengefasst oder getrennt, so
(5) Die nach Landesrecht zuständige Behörde gelten für bestehende Berufsausbildungsverhält-
kann Personen, die die Voraussetzungen der Absät- nisse die bisherigen Vorschriften.
ze 2, 3 und 4 nicht erfüllen, die fachliche Eignung (5) Das Bundesministerium für Wirtschaft und
nach Anhören der Handwerkskammer widerruflich Arbeit informiert die Länder frühzeitig über Neuord-
zuerkennen. nungskonzepte und bezieht sie in die Abstimmung
§ 23 ein.
(1) Die Handwerkskammer hat darüber zu § 26
wachen, dass die Eignung der Ausbildungsstätte (1) Die Ausbildungsordnung hat festzulegen
sowie die persönliche und fachliche Eignung vorlie-
gen. 1. die Bezeichnung des Ausbildungsberufes, der
anerkannt wird; sie kann von der Gewerbebe-
(2) Werden Mängel der Eignung festgestellt, so zeichnung abweichen, muss jedoch inhaltlich
hat die Handwerkskammer, falls der Mangel zu von der Gewerbebezeichnung abgedeckt sein,
beheben und eine Gefährdung des Lehrlings (Aus-
zubildenden) nicht zu erwarten ist, den Ausbilden- 2. die Ausbildungsdauer; sie soll nicht mehr als drei
den aufzufordern, innerhalb einer von ihr gesetzten und nicht weniger als zwei Jahre betragen,
Frist den Mangel zu beseitigen. Ist der Mangel der 3. die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und
Eignung nicht zu beheben oder ist eine Gefährdung Fähigkeiten, die mindestens Gegenstand der
des Lehrlings (Auszubildenden) zu erwarten oder Berufsausbildung sind (Ausbildungsberufsbild),
wird der Mangel nicht innerhalb der gesetzten Frist
4. eine Anleitung zur sachlichen und zeitlichen
beseitigt, so hat die Handwerkskammer der nach
Gliederung der Vermittlung der beruflichen Fer-
Landesrecht zuständigen Behörde dies mitzuteilen.
tigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Ausbil-
§ 24 dungsrahmenplan),
(1) Die nach Landesrecht zuständige Behörde 5. die Prüfungsanforderungen.
kann für eine bestimmte Ausbildungsstätte das Ein-
(2) Die Ausbildungsordnung kann vorsehen,
stellen und Ausbilden untersagen, wenn die Voraus-
setzungen nach § 21 nicht oder nicht mehr vorlie- 1. dass die Berufsausbildung in sachlich und zeit-
gen. lich besonders gegliederten, aufeinander auf-
bauenden Stufen erfolgt; nach den einzelnen
(2) Die nach Landesrecht zuständige Behörde
Stufen soll ein Ausbildungsabschluss vorgese-
hat das Einstellen und Ausbilden zu untersagen,
hen werden, der sowohl zu einer qualifizierten
wenn die persönliche oder fachliche Eignung nicht
beruflichen Tätigkeit im Sinne des § 1 Abs. 3 des
oder nicht mehr vorliegt.
Berufsbildungsgesetzes befähigt, als auch die
(3) Vor der Untersagung sind die Beteiligten und Fortsetzung der Berufsausbildung in weiteren
die Handwerkskammer zu hören. Dies gilt nicht in Stufen ermöglicht (Stufenausbildung),
den Fällen des § 22a Nr. 1.
2. dass die Gesellenprüfung in zwei zeitlich aus-
§ 25 einander fallenden Teilen durchgeführt wird,
(1) Als Grundlage für eine geordnete und einheit- 3. dass abweichend von § 25 Abs. 4 die Berufsaus-
liche Berufsausbildung kann das Bundesministeri- bildung in diesem Ausbildungsberuf unter An-
um für Wirtschaft und Arbeit im Einvernehmen mit rechnung der bereits zurückgelegten Ausbil-
dem Bundesministerium für Bildung und Forschung dungszeit fortgesetzt werden kann, wenn die
durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung Vertragsparteien dies vereinbaren,
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 955
4. dass auf die durch die Ausbildungsordnung kürzten Zeit erreicht wird. Bei berechtigtem Interes-
geregelte Berufsausbildung eine andere, ein- se kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der
schlägige Berufsausbildung unter Berücksichti- täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit rich-
gung der hierbei erworbenen beruflichen Fertig- ten (Teilzeitberufsausbildung).
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten angerechnet
(2) In Ausnahmefällen kann die Handwerkskam-
werden kann,
mer auf Antrag des Lehrlings (Auszubildenden) die
5. dass über das in Absatz 1 Nr. 3 beschriebene Ausbildungszeit verlängern, wenn die Verlängerung
Ausbildungsberufsbild hinaus zusätzliche beruf- erforderlich ist, um das Ausbildungsziel zu errei-
liche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten chen. Vor der Entscheidung nach Satz 1 ist der Aus-
vermittelt werden können, die die berufliche bildende zu hören.
Handlungsfähigkeit ergänzen oder erweitern,
(3) Für die Entscheidung über die Verkürzung
6. dass Teile der Berufsausbildung in geeigneten oder Verlängerung der Ausbildungszeit kann der
Einrichtungen außerhalb der Ausbildungsstätte Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbil-
durchgeführt werden, wenn und soweit es die dung Richtlinien erlassen.“
Berufsausbildung erfordert (überbetriebliche
Berufsausbildung),
6. Der bisherige § 27b wird § 27c.
7. dass Lehrlinge (Auszubildende) einen schriftli-
chen Ausbildungsnachweis zu führen haben.
7. § 28 wird wie folgt geändert:
Im Rahmen der Ordnungsverfahren soll stets ge-
a) Absatz 7 wird wie folgt gefasst:
prüft werden, ob Regelungen nach Nummer 1, 2
und 4 sinnvoll und möglich sind. „(7) Zur Verbesserung der Ausbildungsver-
§ 27 mittlung, zur Verbesserung der Zuverlässigkeit
und Aktualität der Ausbildungsvermittlungssta-
Zur Entwicklung und Erprobung neuer Ausbil- tistik sowie zur Verbesserung der Feststellung
dungsberufe sowie Ausbildungs- und Prüfungsfor- von Angebot und Nachfrage auf dem Ausbil-
men kann das Bundesministerium für Wirtschaft dungsmarkt darf die Handwerkskammer folgen-
und Arbeit im Einvernehmen mit dem Bundesminis- de Daten aus der Lehrlingsrolle an die Bundes-
terium für Bildung und Forschung nach Anhörung agentur für Arbeit übermitteln:
des Hauptausschusses des Bundesinstituts für
Berufsbildung durch Rechtsverordnung, die nicht 1. Name, Geburtsname, Vorname, Geburtsda-
der Zustimmung des Bundesrates bedarf, Ausnah- tum und Anschrift des Lehrlings (Auszubil-
men von § 25 Abs. 2 und 3 sowie den §§ 26, 31 denden),
und 39 zulassen, die auch auf eine bestimmte Art 2. Name und Anschrift der Ausbildungsstätte,
und Zahl von Ausbildungsstätten beschränkt wer-
den können. 3. Ausbildungsberuf sowie
(1) Die Landesregierungen können nach Anhö- Bei der Datenübermittlung sind dem jeweiligen
rung des Landesausschusses für Berufsbildung Stand der Technik entsprechende Maßnahmen
durch Rechtsverordnung bestimmen, dass der Be- zur Sicherstellung von Datenschutz und Daten-
such eines Bildungsganges berufsbildender Schu- sicherheit zu treffen, die insbesondere die Ver-
len oder die Berufsausbildung in einer sonstigen traulichkeit, Unversehrtheit und Zurechenbarkeit
Einrichtung ganz oder teilweise auf die Ausbil- der Daten gewährleisten.“
dungszeit angerechnet wird. Die Ermächtigung b) Nach Absatz 7 wird folgender neuer Absatz 8
kann durch Rechtsverordnung auf oberste Landes- eingefügt:
behörden weiter übertragen werden. Die Rechts-
verordnung kann vorsehen, dass die Anrechnung „(8) Im Übrigen darf die Handwerkskammer
eines gemeinsamen Antrags der Lehrlinge (Auszu- Daten aus dem Berufsausbildungsvertrag, die
bildenden) und Ausbildenden bedarf. nicht nach Absatz 1 oder Absatz 6 gespeichert
sind, nur für die in Absatz 1 genannten Zwecke
(2) Die Anrechnung nach Absatz 1 bedarf des sowie in den Fällen des § 88 Abs. 2 des Berufs-
gemeinsamen Antrags der Lehrlinge (Auszubilden- bildungsgesetzes übermitteln.“
den) und Ausbildenden. Der Antrag ist an die Hand-
werkskammer zu richten. Er kann sich auf Teile
des höchstzulässigen Anrechnungszeitraums be- 8. In § 29 Abs. 2 Satz 2 werden nach den Wörtern „zur
schränken.“ Zwischenprüfung“ die Wörter „oder zum ersten Teil
der Gesellenprüfung“ eingefügt.
5. Nach § 27a wird folgender § 27b neu eingefügt:
9. Die §§ 31 und 32 werden wie folgt gefasst:
„§ 27b
„§ 31
(1) Auf gemeinsamen Antrag des Lehrlings (Aus-
zubildenden) und des Ausbildenden hat die Hand- (1) In den anerkannten Ausbildungsberufen (Ge-
werkskammer die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn werbe der Anlage A oder der Anlage B) sind Gesel-
zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der ge- lenprüfungen durchzuführen. Die Prüfung kann im
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Falle des Nichtbestehens zweimal wiederholt wer- Nach dem Wort „Arbeitnehmer“ werden die
den. Sofern die Gesellenprüfung in zwei zeitlich Wörter „und die Beauftragten der Arbeit-
auseinander fallenden Teilen durchgeführt wird, ist nehmer“ eingefügt und die Angabe „§ 25
der erste Teil der Gesellenprüfung nicht eigenstän- des Berufsbildungsgesetzes“ durch die
dig wiederholbar. Angabe „§ 4 des Berufsbildungsgesetzes“
ersetzt.
(2) Dem Prüfling ist ein Zeugnis auszustellen.
Dem Ausbildenden werden auf dessen Verlangen cc) Der bisherige Satz 3 wird Satz 4.
die Ergebnisse der Gesellenprüfung des Lehrlings
b) In Absatz 4 Satz 1 werden nach dem Wort
(Auszubildenden) übermittelt. Sofern die Gesellen-
„Arbeitnehmer“ die Wörter „und die Beauftrag-
prüfung in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen
ten der Arbeitnehmer“ eingefügt.
durchgeführt wird, ist das Ergebnis der Prüfungs-
leistung im ersten Teil der Gesellenprüfung dem c) In Absatz 5 Satz 1 werden nach dem Wort
Prüfling schriftlich mitzuteilen. „Arbeitgeber“ die Wörter „und die Beauftragten
der Arbeitgeber“ und nach dem Wort „Arbeit-
(3) Dem Zeugnis ist auf Antrag des Lehrlings nehmer“ die Wörter „und die Beauftragten der
(Auszubildenden) eine englischsprachige und eine Arbeitnehmer“ eingefügt.
französischsprachige Übersetzung beizufügen. Auf
Antrag des Lehrlings (Auszubildenden) kann das
Ergebnis berufsschulischer Leistungsfeststellungen 12. Nach § 35 wird folgender § 35a eingefügt:
auf dem Zeugnis ausgewiesen werden. „§ 35a
(4) Die Prüfung ist für den Lehrling (Auszubilden- (1) Beschlüsse über die Noten zur Bewertung
den) gebührenfrei. einzelner Prüfungsleistungen, der Prüfung insge-
§ 32 samt sowie über das Bestehen und Nichtbestehen
der Gesellenprüfung werden vom Prüfungsaus-
Durch die Gesellenprüfung ist festzustellen, ob schuss gefasst.
der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit im
Sinne des § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes (2) Zur Vorbereitung der Beschlussfassung nach
erworben hat. In ihr soll der Prüfling nachweisen, Absatz 1 kann der Vorsitzende mindestens zwei
dass er die erforderlichen beruflichen Fertigkeiten Mitglieder mit der Bewertung einzelner, nicht münd-
beherrscht, die notwendigen beruflichen Kenntnis- lich zu erbringender Prüfungsleistungen beauftra-
se und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Berufs- gen. Die Beauftragten sollen nicht derselben Mit-
schulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsaus- gliedergruppe angehören.
bildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Aus- (3) Die nach Absatz 2 beauftragten Mitglieder
bildungsordnung ist zugrunde zu legen.“ dokumentieren die wesentlichen Abläufe und halten
die für die Bewertung erheblichen Tatsachen fest.“
10. Dem § 33 werden die folgenden Absätze 3 und 4
angefügt: 13. § 36 wird wie folgt gefasst:
„(3) Der Prüfungsausschuss kann zur Bewertung „§ 36
einzelner, nicht mündlich zu erbringender Prüfungs-
(1) Zur Gesellenprüfung ist zuzulassen,
leistungen gutachterliche Stellungnahmen Dritter,
insbesondere berufsbildender Schulen, einholen. 1. wer die Ausbildungszeit zurückgelegt hat oder
wessen Ausbildungszeit nicht später als zwei
(4) Im Rahmen der Begutachtung nach Absatz 3
Monate nach dem Prüfungstermin endet,
sind die wesentlichen Abläufe zu dokumentieren
und die für die Bewertung erheblichen Tatsachen 2. wer an vorgeschriebenen Zwischenprüfungen
festzuhalten.“ teilgenommen sowie vorgeschriebene schriftli-
che Ausbildungsnachweise geführt hat und
11. § 34 wird wie folgt geändert: 3. wessen Berufsausbildungsverhältnis in die Lehr-
lingsrolle eingetragen oder aus einem Grund
a) Absatz 3 wird folgt geändert:
nicht eingetragen ist, den weder der Lehrling
aa) Nach Satz 1 wird folgender Satz 2 einge- (Auszubildende) noch dessen gesetzlicher Ver-
fügt: treter zu vertreten hat.
„In dem zulassungsfreien Handwerk oder in (2) Zur Gesellenprüfung ist ferner zuzulassen,
dem handwerksähnlichen Gewerbe, für das wer in einer berufsbildenden Schule oder einer
der Prüfungsausschuss errichtet ist, müs- sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet
sen die Arbeitgeber oder die Beauftragten worden ist, wenn dieser Bildungsgang der Berufs-
der Arbeitgeber die Gesellenprüfung oder ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf
eine entsprechende Abschlussprüfung in (Gewerbe der Anlage A oder der Anlage B) ent-
einem anerkannten Ausbildungsberuf nach spricht. Ein Bildungsgang entspricht der Berufsaus-
§ 4 des Berufsbildungsgesetzes bestanden bildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf,
haben und in diesem Handwerk oder in die- wenn er
sem Gewerbe tätig sein.“
1. nach Inhalt, Anforderung und zeitlichem Umfang
bb) Der bisherige Satz 2 wird Satz 3 und wie der jeweiligen Ausbildungsordnung gleichwertig
folgt geändert: ist,
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 957
2. systematisch, insbesondere im Rahmen einer (3) Soldaten auf Zeit und ehemalige Soldaten
sachlichen und zeitlichen Gliederung durchge- sind nach Absatz 2 Satz 3 zur Gesellenprüfung
führt wird, und zuzulassen, wenn das Bundesministerium der Ver-
teidigung oder die von ihm bestimmte Stelle be-
3. durch Lernortkooperation einen angemessenen scheinigt, dass der Bewerber berufliche Fertigkei-
Anteil an fachpraktischer Ausbildung gewähr- ten, Kenntnisse und Fähigkeiten erworben hat, wel-
leistet. che die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.
Die Landesregierungen werden ermächtigt, im Be- § 37a
nehmen mit dem Landesausschuss für Berufs-
(1) Über die Zulassung zur Gesellenprüfung ent-
bildung durch Rechtsverordnung zu bestimmen,
scheidet der Vorsitzende des Prüfungsausschus-
welche Bildungsgänge die Voraussetzungen der
ses. Hält er die Zulassungsvoraussetzungen nicht
Sätze 1 und 2 erfüllen. Die Ermächtigung kann
für gegeben, so entscheidet der Prüfungsaus-
durch Rechtsverordnung auf oberste Landesbehör-
schuss.
den weiter übertragen werden.“
(2) Auszubildenden, die Elternzeit in Anspruch
genommen haben, darf bei der Entscheidung über
14. Nach § 36 wird folgender § 36a eingefügt: die Zulassung hieraus kein Nachteil erwachsen.
„§ 36a § 38
(1) Sofern die Gesellenprüfung in zwei zeitlich (1) Die Handwerkskammer hat eine Prüfungs-
auseinander fallenden Teilen durchgeführt wird, ist ordnung für die Gesellenprüfung zu erlassen. Die
über die Zulassung jeweils gesondert zu entschei- Prüfungsordnung bedarf der Genehmigung der
den. zuständigen obersten Landesbehörde.
(2) Die Prüfungsordnung muss die Zulassung,
(2) Zum ersten Teil der Gesellenprüfung ist zuzu- die Gliederung der Prüfung, die Bewertungs-
lassen, wer die in der Ausbildungsordnung vorge- maßstäbe, die Erteilung der Prüfungszeugnisse, die
schriebene, erforderliche Ausbildungszeit zurück- Folgen von Verstößen gegen die Prüfungsordnung
gelegt hat und die Voraussetzungen des § 36 Abs. 1 und die Wiederholungsprüfung regeln. Sie kann
Nr. 2 und 3 erfüllt. vorsehen, dass Prüfungsaufgaben, die überregional
(3) Zum zweiten Teil der Gesellenprüfung ist oder von einem Aufgabenerstellungsausschuss bei
zuzulassen, wer über die Voraussetzungen in § 36 der Handwerkskammer erstellt oder ausgewählt
Abs. 1 hinaus am ersten Teil der Gesellenprüfung werden, zu übernehmen sind, sofern diese Aufga-
teilgenommen hat. Dies gilt nicht, wenn der Lehrling ben von Gremien erstellt oder ausgewählt werden,
(Auszubildende) aus Gründen, die er nicht zu vertre- die entsprechend § 34 Abs. 2 zusammengesetzt
ten hat, am ersten Teil der Gesellenprüfung nicht sind.
teilgenommen hat. In diesem Fall ist der erste Teil (3) Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für
der Gesellenprüfung zusammen mit dem zweiten Berufsbildung erlässt für die Prüfungsordnung
Teil abzulegen.“ Richtlinien.
§ 39
15. Die §§ 37 bis 40 werden durch die folgenden §§ 37 (1) Während der Berufsausbildung ist zur Ermitt-
bis 40 ersetzt: lung des Ausbildungsstands eine Zwischenprüfung
entsprechend der Ausbildungsordnung durchzu-
„§ 37
führen. Die §§ 31 bis 33 gelten entsprechend.
(1) Der Lehrling (Auszubildende) kann nach (2) Sofern die Ausbildungsordnung vorsieht,
Anhörung des Ausbildenden und der Berufsschule dass die Gesellenprüfung in zwei zeitlich auseinan-
vor Ablauf seiner Ausbildungszeit zur Gesellenprü- der fallenden Teilen durchgeführt wird, findet Ab-
fung zugelassen werden, wenn seine Leistungen satz 1 keine Anwendung.
dies rechtfertigen.
§ 39a
(2) Zur Gesellenprüfung ist auch zuzulassen, wer
(1) Zusätzliche berufliche Fertigkeiten, Kenntnis-
nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache
se und Fähigkeiten nach § 26 Abs. 2 Nr. 5 werden
der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist,
gesondert geprüft und bescheinigt. Das Ergebnis
in dem Beruf tätig gewesen ist, in dem er die Prü-
der Prüfung nach § 31 bleibt unberührt.
fung ablegen will. Als Zeiten der Berufstätigkeit gel-
ten auch Ausbildungszeiten in einem anderen, ein- (2) § 31 Abs. 3 und 4 sowie die §§ 33 bis 35a
schlägigen Ausbildungsberuf. Vom Nachweis der und 38 gelten entsprechend.
Mindestzeit nach Satz 1 kann ganz oder teilweise
§ 40
abgesehen werden, wenn durch Vorlage von Zeug-
nissen oder auf andere Weise glaubhaft gemacht (1) Das Bundesministerium für Wirtschaft und
wird, dass der Bewerber die berufliche Handlungs- Arbeit kann im Einvernehmen mit dem Bundesmi-
fähigkeit erworben hat, die die Zulassung zur Prü- nisterium für Bildung und Forschung nach Anhö-
fung rechtfertigt. Ausländische Bildungsabschlüsse rung des Hauptausschusses des Bundesinstituts
und Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland sind für Berufsbildung durch Rechtsverordnung außer-
dabei zu berücksichtigen. halb des Anwendungsbereichs dieses Gesetzes
958 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
(2) § 42l Abs. 2 Satz 1 gilt entsprechend. geförderter Maßnahmen durchgeführt wird. Dies gilt
nicht, sofern der Anbieter der Berufsausbildungs-
§ 42n vorbereitung nach § 421m des Dritten Buches Sozi-
algesetzbuch gefördert wird.“
Für die berufliche Fortbildung und die berufliche
Umschulung behinderter Menschen gelten die
§§ 42k bis 42m entsprechend, soweit Art und
20. § 44 wird wie folgt geändert:
Schwere der Behinderung dies erfordern.
0a) Dem Absatz 1 wird folgender Satz angefügt:
§ 42o
„Er hat im Rahmen seiner Aufgaben auf eine
(1) Die Berufsausbildungsvorbereitung richtet
stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen
sich an lernbeeinträchtigte oder sozial benachteilig-
Bildung hinzuwirken.“
te Personen, deren Entwicklungsstand eine erfolg-
reiche Ausbildung in einem anerkannten Ausbil- a) Absatz 2 wird wie folgt gefasst:
dungsberuf (Gewerbe der Anlage A oder der An-
lage B) noch nicht erwarten lässt. Sie muss nach „(2) Wichtige Angelegenheiten, in denen der
Inhalt, Art, Ziel und Dauer den besonderen Erforder- Berufsbildungsausschuss anzuhören ist, sind
nissen des in Satz 1 genannten Personenkreises insbesondere:
entsprechen und durch umfassende sozialpädago-
gische Betreuung und Unterstützung begleitet wer- 1. Erlass von Verwaltungsgrundsätzen über die
den. Eignung von Ausbildungs- und Umschu-
lungsstätten, für das Führen von schrift-
(2) Für die Berufsausbildungsvorbereitung, die lichen Ausbildungsnachweisen, für die Ver-
nicht im Rahmen des Dritten Buches Sozialgesetz- kürzung der Ausbildungsdauer, für die vorzei-
buch oder anderer vergleichbarer, öffentlich geför- tige Zulassung zur Gesellenprüfung, für die
derter Maßnahmen durchgeführt wird, gelten die Durchführung der Prüfungen, zur Durchfüh-
§§ 21 bis 24 entsprechend. rung von über- und außerbetrieblicher Ausbil-
dung sowie Verwaltungsrichtlinien zur beruf-
§ 42p lichen Bildung,
(1) Die Vermittlung von Grundlagen für den Er- 2. Umsetzung der vom Landesausschuss für
werb beruflicher Handlungsfähigkeit (§ 1 Abs. 2 des Berufsbildung (§ 82 des Berufsbildungsge-
Berufsbildungsgesetzes) kann insbesondere durch setzes) empfohlenen Maßnahmen,
inhaltlich und zeitlich abgegrenzte Lerneinheiten er-
folgen, die aus den Inhalten anerkannter Ausbil- 3. wesentliche inhaltliche Änderungen des Aus-
dungsberufe (Gewerbe der Anlage A oder der Anla- bildungsvertragsmusters.“
ge B) entwickelt werden (Qualifizierungsbausteine).
b) Absatz 3 wird wie folgt gefasst:
(2) Über vermittelte Grundlagen für den Erwerb
beruflicher Handlungsfähigkeit stellt der Anbieter „(3) Wichtige Angelegenheiten, in denen der
der Berufsausbildungsvorbereitung eine Bescheini- Berufsbildungsausschuss zu unterrichten ist,
gung aus. Das Nähere regelt das Bundesministeri- sind insbesondere:
um für Bildung und Forschung im Einvernehmen mit
dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit 1. Zahl und Art der der Handwerkskammer
nach Anhörung des Hauptausschusses des Bun- angezeigten Maßnahmen der Berufsausbil-
desinstituts für Berufsbildung durch Rechtsverord- dungsvorbereitung und beruflichen Um-
nung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates schulung sowie der eingetragenen Berufs-
bedarf. ausbildungsverhältnisse,
(2) Der Anbieter hat die Durchführung von Maß- 4. für den räumlichen und fachlichen Zuständig-
nahmen der Berufsausbildungsvorbereitung vor keitsbereich der Handwerkskammer neue
Beginn der Maßnahme der Handwerkskammer Formen, Inhalte und Methoden der Berufsbil-
schriftlich anzuzeigen. Die Anzeigepflicht erstreckt dung,
sich auf den wesentlichen Inhalt des Qualifizie-
rungsvertrages sowie die nach § 88 Abs. 1 Nr. 5 des 5. Stellungnahmen oder Vorschläge der Hand-
Berufsbildungsgesetzes erforderlichen Angaben. werkskammer gegenüber anderen Stellen
und Behörden, soweit sie sich auf die Durch-
(3) Die Absätze 1 und 2 sowie § 41a finden keine führung dieses Gesetzes oder der auf Grund
Anwendung, soweit die Berufsausbildungsvorbe- dieses Gesetzes erlassenen Rechtsvorschrif-
reitung im Rahmen des Dritten Buches Sozialge- ten im Bereich der beruflichen Bildung bezie-
setzbuch oder anderer vergleichbarer, öffentlich hen,
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 961
27. § 91 Abs. 2 Satz 1 wird aufgehoben. 32. § 122 Abs. 2 wird wie folgt gefasst:
„(2) Die für die einzelnen Handwerke oder hand-
27a. In § 93 Abs. 2 wird folgender Satz 2 eingefügt: werksähnlichen Gewerbe geltenden Gesellen-, Ab-
„Die Satzung kann bestimmen, dass die Aufteilung schluss- und Meisterprüfungsvorschriften sind bis
der Zahl der Mitglieder der Vollversammlung auch zum Inkrafttreten der nach § 25 Abs. 1 und § 38
die Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 zu berücksich- sowie § 45 Abs. 1 Nr. 2 dieses Gesetzes oder nach
tigen hat.“ § 4 des Berufsbildungsgesetzes vorgesehenen Prü-
fungsverordnungen anzuwenden, soweit sie nicht
mit diesem Gesetz im Widerspruch stehen. Dies gilt
27b. In § 96 Abs. 1 Satz 1 werden nach dem Wort „Perso- für die nach § 50 Abs. 1 Satz 2 erlassenen Meister-
nengesellschaften“ die Wörter „sowie die in das prüfungsordnungen sowie für die nach § 50 Abs. 2
Verzeichnis nach § 90 Abs. 4 Satz 2 eingetragenen erlassene Rechtsverordnung entsprechend.“
natürlichen Personen. Die nach § 90 Abs. 4 Satz 2
eingetragenen Personen sind zur Wahl der Vertreter
der Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 berechtigt, 33. § 124b wird wie folgt gefasst:
sofern die Satzung dies nach § 93 bestimmt.“ ein- „§ 124b
gefügt.
Die Landesregierungen werden ermächtigt, durch
Rechtsverordnung die nach diesem Gesetz den
27c. § 97 Abs. 3 wird wie folgt gefasst:
höheren Verwaltungsbehörden oder den sonstigen
„(3) Für die Wahl der Vertreter der zulassungs- nach Landesrecht zuständigen Behörden übertra-
freien Handwerke, der handwerksähnlichen Gewer- genen Zuständigkeiten nach den §§ 7a, 7b, 8, 9,
be und der Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 gelten 22b, 23, 24 und 42q auf andere Behörden oder auf
die Absätze 1 und 2 entsprechend.“ Handwerkskammern zu übertragen. Die Staatsauf-
sicht nach § 115 Abs. 1 umfasst im Falle einer Über-
tragung von Zuständigkeiten nach den §§ 7a, 7b, 8
27d. § 113 wird wie folgt geändert:
und 9 auch die Fachaufsicht.“
a) In Absatz 1 werden nach dem Wort „Gewerbes“
die Wörter „sowie den Mitgliedern der Hand-
34. Nach Abschnitt III der Anlage D zur Handwerksord-
werkskammer nach § 90 Abs. 3“ eingefügt.
nung wird folgender Abschnitt IV angefügt:
b) In Absatz 3 Satz 1 werden nach dem Wort
„IV. In das Verzeichnis der Unternehmer nach § 90
„Gewerbes“ die Wörter „oder der Mitglieder der
Abs. 3 und 4 der Handwerksordnung werden
Handwerkskammer nach § 90 Abs. 3“ eingefügt.
die Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 der Hand-
werksordnung mit den nach Abschnitt I Nr. 1
28. In § 117 Abs. 1 Nr. 2 wird die Angabe „§ 51b“ durch Buchstabe a und c geforderten Angaben für
die Angabe „§ 51d“ ersetzt. natürliche Personen sowie der Zeitpunkt der
Gewerbeanmeldung eingetragen.“
29. § 118 Abs. 1 wird wie folgt geändert:
a) In Nummer 3 wird die Angabe „§ 21 Abs. 2 Nr. 1“
durch die Angabe „§ 22a Nr. 1“ und die Angabe Artikel 2a
„§ 21 Abs. 3“ durch die Angabe „§ 22b Abs. 1“ Änderung
ersetzt.
des Berufsbildungsgesetzes
b) Nummer 4 wird wie folgt gefasst: und der Handwerksordnung
„4. entgegen § 22 Abs. 2 einen Lehrling (Auszu-
bildenden) einstellt,“. 1. Das Berufsbildungsgesetz vom 23. März 2005 (BGBl. I
S. 931) wird wie folgt geändert:
30. § 119 wird wie folgt geändert: 1. § 34 wird wie folgt gefasst:
a) In Absatz 5 wird die Angabe „§ 25 des Berufsbil- „§ 34
dungsgesetzes“ durch die Angabe „§ 4 des
Berufsbildungsgesetzes“ ersetzt. Einrichten, Führen
b) In Absatz 6 Satz 2 werden nach den Wörtern (1) Die zuständige Stelle hat für anerkannte
„geltenden Vorschriften“ die Wörter „von den vor Ausbildungsberufe ein Verzeichnis der Berufsaus-
dem 31. Dezember 2003 von der höheren Ver- bildungsverhältnisse einzurichten und zu führen, in
waltungsbehörde errichteten Meisterprüfungs- das der Berufsausbildungsvertrag einzutragen ist.
ausschüssen“ eingefügt. Die Eintragung ist für Auszubildende gebührenfrei.
(2) Die Eintragung umfasst für jedes Berufsaus-
31. § 120 wird wie folgt geändert: bildungsverhältnis
a) In Absatz 1 wird das Datum „31. März 1998“ 1. Name, Vorname, Geburtsdatum, Anschrift der
durch das Datum „31. Dezember 2003“ ersetzt. Auszubildenden;
b) In Absatz 2 wird die Angabe „§ 21 Abs. 3“ durch 2. Geschlecht, Staatsangehörigkeit, allgemeinbil-
die Angabe „§ 22b Abs. 1“ ersetzt. dender Schulabschluss, vorausgegangene
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 963
Teilnahme an berufsvorbereitender Qualifizie- f) Monat und Jahr des Beginns der Berufsaus-
rung oder beruflicher Grundbildung, berufliche bildung, Monat und Jahr der vorzeitigen
Vorbildung; Auflösung des Berufsausbildungsverhält-
nisses;
3. erforderlichenfalls Name, Vorname und An-
schrift der gesetzlichen Vertreter oder Vertrete- g) Anschlussvertrag bei Stufenausbildung mit
rinnen; Angabe des Ausbildungsberufs;
4. Ausbildungsberuf einschließlich Fachrichtung; h) Art der Förderung bei überwiegend öffent-
5. Datum des Abschlusses des Ausbildungsver- lich, insbesondere auf Grund des Dritten
trages, Ausbildungsdauer, Dauer der Probezeit; Buches Sozialgesetzbuch geförderten Be-
rufsausbildungsverhältnissen;
6. Datum des Beginns der Berufsausbildung;
i) Monat und Jahr der Abschlussprüfung, Art
7. Art der Förderung bei überwiegend öffentlich,
der Zulassung zur Prüfung, Monat und Jahr
insbesondere auf Grund des Dritten Buches
der Wiederholungsprüfung, Prüfungserfolg;
Sozialgesetzbuch geförderten Berufsausbil-
dungsverhältnissen; 2. für jeden Prüfungsteilnehmer und jede Prü-
8. Name und Anschrift der Ausbildenden, An- fungsteilnehmerin in der beruflichen Bildung
schrift der Ausbildungsstätte, Wirtschafts- mit Ausnahme der durch Nummer 1 erfassten
zweig, Zugehörigkeit zum öffentlichen Dienst; Auszubildenden:
9. Name, Vorname, Geschlecht und Art der fachli- Geschlecht, Geburtsjahr, Berufsrichtung, Vor-
chen Eignung der Ausbilder und Ausbilderin- bildung, Wiederholungsprüfung, Art der Prü-
nen.“ fung, Prüfungserfolg;
2. In § 35 Abs. 3 wird die Angabe „§ 34 Abs. 2 Nr. 1, 4, 3. für jeden Ausbilder und jede Ausbilderin:
6 und 7“ durch die Angabe „§ 34 Abs. 2 Nr. 1, 4, 6
und 8“ ersetzt. Geschlecht, Geburtsjahr, Art der fachlichen Eig-
nung;
3. § 36 wird wie folgt gefasst:
4. für jeden Ausbildungsberater und jede Ausbil-
„§ 36 dungsberaterin:
Antrag und Mitteilungspflichten
Geschlecht, Geburtsjahr, Vorbildung, Art der
(1) Ausbildende haben unverzüglich nach Ab– Beratertätigkeit, fachliche Zuständigkeit,
schluss des Berufsausbildungsvertrages die Ein- durchgeführte Besuche von Ausbildungsstät-
tragung in das Verzeichnis zu beantragen. Eine ten;
Ausfertigung der Vertragsniederschrift ist beizufü-
gen. Entsprechendes gilt bei Änderungen des 5. für jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin an
wesentlichen Vertragsinhalts. einer Berufsausbildungsvorbereitung, soweit
der Anbieter der Anzeigepflicht des § 70 Abs. 2
(2) Ausbildende und Auszubildende sind ver- unterliegt:
pflichtet, den zuständigen Stellen die zur Eintra-
gung nach § 34 erforderlichen Tatsachen auf Ver- Geschlecht, Geburtsjahr, Staatsangehörigkeit,
langen mitzuteilen.“ Berufsrichtung.
4. § 88 wird wie folgt gefasst: (2) Hilfsmerkmale sind Name und Anschrift der
„§ 88 Auskunftspflichtigen. Sie sind zum frühestmögli-
chen Zeitpunkt, spätestens nach Abschluss der
Erhebungen wiederkehrenden Erhebung zu löschen.
(1) Die jährliche Bundesstatistik erfasst (3) Auskunftspflichtig sind die zuständigen
1. für jeden Auszubildenden und jede Auszubil- Stellen.
dende:
(4) Zu Zwecken der Erstellung des Berufsbil-
a) Geschlecht, Geburtsjahr, Staatsangehörig- dungsberichts sowie zur Durchführung der Berufs-
keit; bildungsforschung nach § 84 sind die nach Ab-
satz 1 Nr. 1 bis 5 erhobenen Einzelangaben vom
b) allgemeinbildender Schulabschluss, vor-
Statistischen Bundesamt und den statistischen
ausgegangene Teilnahme an berufsvorbe-
Ämtern der Länder an das Bundesinstitut für
reitender Qualifizierung oder beruflicher
Berufsbildung zu übermitteln. Hierzu wird beim
Grundbildung, berufliche Vorbildung;
Bundesinstitut für Berufsbildung eine Organisati-
c) Ausbildungsberuf einschließlich Fachrich- onseinheit eingerichtet, die räumlich, organisato-
tung; risch und personell von anderen Aufgabenberei-
chen des Bundesinstituts für Berufsbildung zu
d) Ort der Ausbildungsstätte, Wirtschafts-
trennen ist. Die in der Organisationseinheit tätigen
zweig, Zugehörigkeit zum öffentlichen
Personen müssen Amtsträger oder für den öffentli-
Dienst;
chen Dienst besonders Verpflichtete sein. Sie dür-
e) Ausbildungsjahr, Abkürzung der Ausbil- fen die aus ihrer Tätigkeit gewonnenen Erkenntnis-
dungsdauer, Dauer der Probezeit; se nur zur Erstellung des Berufsbildungsberichts
964 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
Die Nummern 3 und 4 der Anlage D Abschnitt III zu 2. Nummer 2 wird wie folgt geändert:
dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Hand- a) Die Angabe 㤤 46, 81 und 95 des Berufsbil-
werksordnung) werden wie folgt gefasst: dungsgesetzes“ wird durch die Angabe „§§ 53,
„3. bei den Auszubildenden 54 und 56 des Berufsbildungsgesetzes“ er-
setzt.
a) beim Lehrling:
b) Die Angabe 㤤 42, 45, 51a und 122 der Hand-
Name, Geburtsname, Vorname, Geschlecht, werksordnung“ wird durch die Angabe „§§ 42,
Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, allge- 42a, 42c, 45, 51a und 122 der Handwerksord-
meinbildender Schulabschluss, vorausgegan- nung“ ersetzt.
gene Teilnahme an berufsvorbereitender Qua-
lifizierung oder beruflicher Grundbildung, be- 2. Das Dritte Buch Sozialgesetzbuch – Arbeitsförde-
rufliche Vorbildung, Anschrift des Lehrlings, rung – (Artikel 1 des Gesetzes vom 24. März 1997,
b) erforderlichenfalls bei gesetzlichen Vertretern: BGBl. I S. 594, 595), zuletzt geändert durch Artikel 3
des Gesetzes vom 21. März 2005 (BGBl. I S. 818), wird
Name, Vorname und Anschrift; wie folgt geändert:
4. beim Ausbildungsverhältnis: 1. In der Inhaltsübersicht wird nach der Angabe zu
§ 282a folgende Angabe eingefügt:
Ausbildungsberuf einschließlich Fachrichtung,
Datum des Abschlusses des Ausbildungsvertra- „§ 282b Datenverwendung für die Ausbildungs-
ges, Ausbildungsdauer, Datum des Beginns der vermittlung durch die Bundesagentur“.
Berufsausbildung, Dauer der Probezeit, bei über- 2. § 162 Satz 1 wird wie folgt geändert:
wiegend öffentlich, insbesondere auf Grund des
Dritten Buches Sozialgesetzbuch geförderten a) In Nummer 1 wird die Angabe „§ 40 Abs. 3 des
Berufsausbildungsverhältnissen, Art der Förde- Berufsbildungsgesetzes oder § 37 Abs. 3 der
rung, Anschrift der Ausbildungsstätte, wenn Handwerksordnung“ durch die Angabe „§ 43
diese vom Betriebssitz abweicht, Wirtschafts- Abs. 2 des Berufsbildungsgesetzes oder § 36
zweig, Zugehörigkeit zum öffentlichen Dienst.“ Abs. 2 der Handwerksordnung“ ersetzt.
b) In Nummer 2 wird die Angabe „§ 43 Abs. 1 des
Berufsbildungsgesetzes“ durch die Angabe
Artikel 3 „§ 50 Abs. 1 des Berufsbildungsgesetzes“ er-
setzt.
Änderung des 3. Nach § 282a wird folgender § 282b eingefügt:
Bundesbesoldungsgesetzes
„§ 282b
(2) Auskunftsstellen sind die nach dem Berufs- S. 2439), das zuletzt durch Artikel 259 der Verordnung
bildungsgesetz zuständigen Stellen. vom 29. Oktober 2001 (BGBl. I S. 2785) geändert wor-
den ist, wird aufgehoben.
(3) Die Bundesagentur hat die ihr zu den Zwe-
cken des Absatzes 1 übermittelten Daten und
Datenträger spätestens zum Ende des Kalender-
jahres zu löschen.“ Artikel 5
Änderung sonstiger Verordnungen
3. In § 13 Abs. 1 des Fernunterrichtsschutzgesetzes in
der Fassung der Bekanntmachung vom 4. Dezember
2000 (BGBl. I S. 1670), das zuletzt durch Artikel 25 1. § 31 Abs. 2 Nr. 2 Buchstabe a der Schwerbehinder-
Abs. 5 des Gesetzes vom 23. Juli 2002 (BGBl. I ten-Ausgleichsabgabeverordnung vom 28. März
S. 2850) geändert worden ist, wird die Angabe „vom 1988 (BGBl. I S. 484), die zuletzt durch Artikel 5 des
14. August 1969 (BGBl. I S. 1112)“ gestrichen. Gesetzes vom 23. April 2004 (BGBl. I S. 606) geän-
dert worden ist, wird wie folgt geändert:
4. Das Lohnfortzahlungsgesetz vom 27. Juli 1969 1. In Satz 1 wird die Angabe 㤤 20 bis 22 des
(BGBl. I S. 946), zuletzt geändert durch Artikel 38 des Berufsbildungsgesetzes oder nach den §§ 21
Gesetzes vom 9. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3242), bis 23 der Handwerksordnung“ durch die Angabe
wird wie folgt geändert: „§§ 27 bis 30 des Berufsbildungsgesetzes oder
1. In § 10 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 4 wird jeweils die nach den §§ 21 bis 22b der Handwerksordnung“
Angabe „§ 12 Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe b des Berufs- ersetzt.
bildungsgesetzes“ durch die Angabe „§ 19 Abs. 1 2. In Satz 2 wird die Angabe „§ 44 in Verbindung mit
Nr. 2 Buchstabe b des Berufsbildungsgesetzes“ §§ 48 und 48a des Berufsbildungsgesetzes oder
ersetzt. nach § 41 in Verbindung mit §§ 42b und 42c der
2. In § 11 Abs. 2 Nr. 2 wird die Angabe „§ 12 Abs. 1 Handwerksordnung“ durch die Angabe „§ 66 des
Nr. 2 Buchstabe b des Berufsbildungsgesetzes“ Berufsbildungsgesetzes oder nach § 42m der
durch die Angabe „§ 19 Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe b Handwerksordnung“ ersetzt.
des Berufsbildungsgesetzes“ ersetzt.
2. § 1 Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe d der Verordnung über
5. Das Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der den Ausgleich gemeinwirtschaftlicher Leistungen im
Industrie- und Handelskammern in der im Bundesge- Eisenbahnverkehr vom 2. August 1977 (BGBl. I
setzblatt Teil III, Gliederungsnummer 701-1, veröffent- S. 1465), die zuletzt durch Artikel 2 der Verordnung
lichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch vom 25. November 2002 (BGBl. I S. 4450) geändert
Artikel 5 des Gesetzes vom 24. Dezember 2003 worden ist, wird wie folgt gefasst:
(BGBl. I S. 2934), wird wie folgt geändert: „d) von Personen, die in einem Berufsausbildungs-
1. In § 4 Satz 3 wird die Angabe „§ 58 des Berufsbil- verhältnis im Sinne des Berufsbildungsgesetzes
dungsgesetzes“ durch die Angabe „§ 79 des oder in einem anderen Vertragsverhältnis im
Berufsbildungsgesetzes“ ersetzt. Sinne des § 26 des Berufsbildungsgesetzes ste-
hen, sowie Personen, die in einer Einrichtung
2. In § 8 wird die Angabe „§ 58 des Berufsbildungs- außerhalb der betrieblichen Berufsausbildung
gesetzes“ durch die Angabe „§ 79 des Berufsbil-
im Sinne des § 43 Abs. 2 des Berufsbildungsge-
dungsgesetzes“ ersetzt.
setzes, § 36 Abs. 2 der Handwerksordnung, aus-
gebildet werden;“.
6. Das Arbeitsgerichtsgesetz in der Fassung der Be-
kanntmachung vom 2. Juli 1979 (BGBl. I S. 853,
1036), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes 3. § 1 Abs. 1 Nr. 2 Buchstabe d der Verordnung
vom 22. März 2005 (BGBl. I S. 837), wird wie folgt ge- über den Ausgleich gemeinwirtschaftlicher Leistun-
ändert: gen im Straßenpersonenverkehr vom 2. August 1977
(BGBl. I S. 1460), die zuletzt durch Artikel 1 der Ver-
1. In § 2a Abs. 1 Nr. 3c wird die Angabe „§ 18a des ordnung vom 25. November 2002 (BGBl. I S. 4450)
Berufsbildungsgesetzes“ durch die Angabe „§ 51 geändert worden ist, wird wie folgt gefasst:
des Berufsbildungsgesetzes“ ersetzt.
„d) Personen, die in einem Berufsausbildungsver-
2. In § 10 wird die Angabe „§ 18a des Berufsbil- hältnis im Sinne des Berufsbildungsgesetzes
dungsgesetzes“ durch die Angabe „§ 51 des oder in einem anderen Vertragsverhältnis im
Berufsbildungsgesetzes“ ersetzt. Sinne des § 26 des Berufsbildungsgesetzes ste-
hen, sowie Personen, die in einer Einrichtung
7. § 13 des Postpersonalrechtsgesetzes vom 14. Sep- außerhalb der betrieblichen Berufsausbildung
tember 1994 (BGBl. I S. 2325, 2353), das zuletzt durch im Sinne des § 43 Abs. 2 des Berufsbildungsge-
Artikel 1 des Gesetzes vom 9. November 2004 setzes, § 36 Abs. 2 der Handwerksordnung, aus-
(BGBl. I S. 2774) geändert worden ist, wird aufgeho- gebildet werden;“.
ben.
4. § 5 Abs. 1 der Bewachungsverordnung in der Fas-
8. Artikel 7 § 3 des Eisenbahnneuordnungsgesetzes sung der Bekanntmachung vom 10. Juli 2003
vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378, 1994 I (BGBl. I S. 1378) wird wie folgt geändert:
966 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
1. In Nummer 1 wird die Angabe „§§ 25, 46 Abs. 2 „(4) Die besonderen Belange behinderter Prüflin-
des Berufsbildungsgesetzes oder nach den ge sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei
§§ 25, 46 Abs. 2 der Handwerksordnung“ durch Durchführung der Prüfungen zu berücksichtigen.“
die Angabe 㤤 4, 53 des Berufsbildungsgesetzes
oder nach den §§ 25, 42 der Handwerksordnung“
11. Dem § 4 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
ersetzt.
für Podologinnen und Podologen vom 18. Dezember
2. In Nummer 2 wird die Angabe „§ 46 Abs. 1 in Ver- 2001 (BGBl. 2002 I S. 12) wird folgender Absatz 5
bindung mit § 41 Satz 2 bis 4 des Berufsbildungs- angefügt:
gesetzes“ durch die Angabe „§ 54 des Berufsbil- „(5) Die besonderen Belange behinderter Prüflin-
dungsgesetzes“ ersetzt. ge sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei
Durchführung der Prüfungen zu berücksichtigen.“
5. Dem § 6 Abs. 7 der Approbationsordnung für Apo-
theker vom 19. Juli 1989 (BGBl. I S. 1489), die zuletzt 12. Dem § 4 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
durch Artikel 5 des Gesetzes vom 27. April 2002 für Orthoptistinnen und Orthoptisten vom 21. März
(BGBl. I S. 1467) geändert worden ist, wird folgender 1990 (BGBl. I S. 563), die zuletzt durch Artikel 5 der
Satz angefügt: Verordnung vom 6. Dezember 1994 (BGBl. I S. 3770)
„Die besonderen Belange behinderter Prüflinge sind geändert worden ist, wird folgender Absatz 5 ange-
zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei Durchfüh- fügt:
rung der Prüfungen zu berücksichtigen.“ „(5) Die besonderen Belange behinderter Prüflin-
ge sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei
Durchführung der Prüfungen zu berücksichtigen.“
6. Dem § 10 Abs. 6 der Approbationsordnung für Ärzte
vom 27. Juni 2002 (BGBl. I S. 2405), die durch Arti-
kel 3 des Gesetzes vom 21. Juli 2004 (BGBl. I 13. Dem § 4 der Ergotherapeuten-Ausbildungs- und Prü-
S. 1776) geändert worden ist, wird folgender Satz fungsverordnung vom 2. August 1999 (BGBl. I
angefügt: S. 1731) wird folgender Absatz 4 angefügt:
„Die besonderen Belange behinderter Prüflinge sind „(4) Die besonderen Belange behinderter Prüflin-
zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei Durchfüh- ge sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei
rung der Prüfungen zu berücksichtigen.“ Durchführung der Prüfungen zu berücksichtigen.“
7. Dem § 5 der Approbationsordnung für Zahnärzte in 14. Dem § 4 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnum- für Hebammen und Entbindungspfleger in der Fas-
mer 2123-2, veröffentlichten bereinigten Fassung, sung der Bekanntmachung vom 16. März 1987
die zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 21. Juli (BGBl. I S. 929), die zuletzt durch Artikel 12 des
2004 (BGBl. I S. 1776) geändert worden ist, wird fol- Gesetzes vom 27. April 1993 (BGBl. I S. 512, 2436)
gender Absatz 3 angefügt: geändert worden ist, wird folgender Absatz 4 ange-
fügt:
„(3) Die besonderen Belange behinderter Prüflinge
sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei Durch- „(4) Die besonderen Belange behinderter Prüflin-
führung der Prüfungen zu berücksichtigen.“ ge sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei
Durchführung der Prüfungen zu berücksichtigen.“
10. Dem § 8 der Altenpflege-Ausbildungs- und Prü- 17. Dem § 4 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
fungsverordnung vom 26. November 2002 (BGBl. I für Physiotherapeuten vom 6. Dezember 1994
S. 4418, 4429) wird folgender Absatz 4 angefügt: (BGBl. I S. 3786) wird folgender Absatz 4 angefügt:
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005 967
22. Dem § 7 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (2) § 43 Abs. 2 Satz 3 und 4 des Artikels 1 dieses
für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Gesetzes sowie § 36 Abs. 2 Satz 3 und 4 der Handwerks-
vom 18. Dezember 1998 (BGBl. I S. 3761), die zuletzt ordnung treten am 1. August 2011 außer Kraft.
durch Artikel 2 der Verordnung vom 6. Mai 2004
(3) Am 1. August 2006 treten
(BGBl. I S. 864) geändert worden ist, wird folgender
Absatz 4 angefügt: 1. die Berufsgrundbildungsjahr-Anrechnungs-Verord-
„(4) Die besonderen Belange behinderter Prüflin- nung vom 17. Juli 1978 (BGBl. I S. 1061), geändert
ge sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei durch § 6 Abs. 1 der Verordnung vom 10. März 1988
Durchführung der Prüfungen zu berücksichtigen.“ (BGBl. I S. 229),
2. die Verordnung über die Anrechnung eines schuli-
schen Berufsgrundbildungsjahres, einer einjährigen
Artikel 6 und einer zweijährigen Berufsfachschule auf die Aus-
bildungszeit in den industriellen Metallberufen und in
Rückkehr zum den industriellen Elektroberufen vom 10. März 1988
einheitlichen Verordnungsrang (BGBl. I S. 229),
3. die Verordnung über die Anrechnung eines schuli-
Die auf Artikel 5 beruhenden Teile der dort geänderten schen Berufsgrundbildungsjahres, einer einjährigen
Rechtsverordnungen können auf Grund der jeweils ein- und einer zweijährigen Berufsfachschule auf die Aus-
schlägigen Ermächtigungen durch Rechtsverordnung bildungszeit in den handwerklichen Elektroberufen
geändert werden. vom 31. Mai 1988 (BGBl. I S. 719),
968 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr. 20, ausgegeben zu Bonn am 31. März 2005
Der Bundespräsident
Horst Köhler
Der Bundeskanzler
Gerhard Schröder
Die Bundesministerin
für Bildung und Forschung
E. Bulmahn
Der Bundesminister
für Wirtschaft und Arbeit
Wo l f g a n g C l e m e n t